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Seminar: Praxis der transaktionsorientierten Unternehmensbewertung

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<strong>Seminar</strong>:<br />

<strong>Praxis</strong> <strong>der</strong> <strong>transaktionsorientierten</strong><br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong><br />

2. Veranstaltung am 22.11.2013<br />

Hörsaal A 015<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s, CVA, CEFA<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH


Agenda<br />

Kapitel Titel Seite<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s<br />

Managing Director<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH<br />

Leopoldstrasse 8<br />

80802 München<br />

P: +49 (0)89 388 790 100<br />

M: +49 (0)172 850 4839<br />

christian.a<strong>der</strong>s@value-trust.com<br />

www.value-trust.com<br />

I. Fairness Opinions 3<br />

• Herausfor<strong>der</strong>ungen an <strong>Unternehmensbewertung</strong> im M&A Prozess<br />

• Grundlagen und Prozess<br />

• Internationale Entwicklungen, UMAG und Business Judgement Rule<br />

• Grundsätze <strong>der</strong> DVFA zu Fairness Opinions<br />

• Aktuelle Entwicklungen bei Fairness Opinions<br />

II. Objektivierter Wert nach IDW S1 23<br />

III. Bewertung von Distressed Companies 58<br />

IV. Arbeitsgruppen 86<br />

20. November 2013<br />

2


<strong>Unternehmensbewertung</strong>smethoden im Akquisitionsprozess sind<br />

nicht wi<strong>der</strong>spruchsfrei<br />

M&A<br />

Strategie<br />

Übernahmeangebot,<br />

Fairness<br />

Opinion<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Bewertung<br />

PPA /<br />

Impairment<br />

Test<br />

Wert-<br />

Management<br />

Restrukturierung<br />

Funktion<br />

Organschutz<br />

Wertsteigerungsanalyse<br />

Min<strong>der</strong>heitenschutz<br />

Min<strong>der</strong>heitenschutz<br />

Rechnungslegung<br />

und<br />

Kapitalmarktinformation<br />

Wertsteigerungs-<br />

und<br />

Portfolioanalyse,<br />

M&A-<br />

Initiativen<br />

Gläubiger- und<br />

Aktionärsschutz<br />

Wertkonzept Investor Value Investor Value<br />

Objektivierter<br />

Wert<br />

(IDW S1)<br />

Verkehrswert<br />

(Markttypischer<br />

Gesamtunternehmenserwerber)<br />

Fair Value,<br />

Fair Value less<br />

cost to sell /<br />

Value in use<br />

Investor Value<br />

Beizulegen<strong>der</strong><br />

Zeitwert<br />

Bewertungsmethode<br />

DCF, Multiples,<br />

LBO-Methode,<br />

Realoptionen<br />

DCF, Multiples,<br />

Börsenkursanalyse<br />

Ertragswert,<br />

Börsenkurs,<br />

Multiples nur<br />

zur Plausibilitätsprüfung<br />

DCF, Multiples,<br />

LBO-Analyse,<br />

Kursanalyse,<br />

Methodenvielfalt<br />

Methoden zur<br />

Asset-<br />

Bewertung, DCF,<br />

Multiples<br />

DCF, Multiples,<br />

LBO-Methode,<br />

Realoptionen<br />

Börsenkurs,<br />

DCF, Multiples,<br />

Liquidationswert<br />

Standards<br />

Best Practice<br />

NASD 2290,<br />

DVFA FO-<br />

Standard,<br />

IDW S8<br />

IDW S1<br />

DVFA Best<br />

Practice-<br />

Empfehlungen<br />

2012<br />

RS HFA 16,<br />

IFRS 3, IAS 36<br />

IAS 38, IFRS 13<br />

Best Practice<br />

§33a AktG,<br />

§ 255 AktG<br />

Fazit<br />

• Babylonische Sprachverwirrung in Bezug auf Fair Value, Fairness Opinion,<br />

Verkehrswert und Objektivierter Unternehmenswert<br />

• Unterschiedliche Wertkonzepte können (aktuell noch) zu signifikanten<br />

Wertunterschieden im Verlauf einer Transaktion führen<br />

20. November 2013<br />

3


Angebot / Fairness Opinion<br />

Funktion / Ziel<br />

• Die Bewertung im Rahmen eines Angebots bzw. einer Angebotsempfehlung hat die Sicherung <strong>der</strong> Wertsteigerung zum Ziel.<br />

• Im Rahmen einer Fairness Opinion wird zudem <strong>der</strong> Nachweis über die Erfüllung <strong>der</strong> notwendigen Sorgfalt durch die Organe<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft erbracht (Business Judgement Rule) und somit <strong>der</strong>en Haftungsrisiko verringert.<br />

Bewertungsobjekt<br />

• Im Rahmen eines Angebots handelt es sich bei dem Bewertungsobjekt in <strong>der</strong> Regel um eine Legal Einheit.<br />

• Fairness Opinion hat das identische Bewertungsobjekt.<br />

Standards /<br />

Rechtsgrundlage<br />

• NASD 2290: Fairness Opinions (Herausgegeben von FINRA, verabschiedet im Dezember 2007)<br />

• DVFA: Grundsätze für Fairness Opinions (Version 2.0 vom November 2008)<br />

• UMAG: Gesetz zur Unternehmensintegrität und Mo<strong>der</strong>nisierung des Anfechtungsrechts (vom 22.9.2005)<br />

• WPÜG: Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (vom 20.12.2001, letzte Än<strong>der</strong>ung 12.8.2008)<br />

Wertkonzept<br />

Bewertungsverfahren<br />

Ausgewählte<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

• Im Rahmen des Angebots wird ein Kaufpreis (o<strong>der</strong> Umtauschverhältnis) vorgeschlagen.<br />

• Für die Stellungnahme nach § 27 WpÜG bzw. die dafür erstellte Fairness Opinion wird als Grundlage ein Fair Market Value<br />

/ Entscheidungswert - regelmäßig in Form einer Bandbreite - ermittelt.<br />

• Fairness Opinion beurteilt die „Fairness from a financial point of view”. Finanziell angemessen ist eine Transaktion, die<br />

ein informierter, rational handeln<strong>der</strong> Aktionär aus freien Stücken durchführen würde (und er sich nach <strong>der</strong><br />

Transaktion ökonomisch nicht schlechter stellt).<br />

• Im Rahmen <strong>der</strong> Ermittlung des Fair Market Value / Entscheidungswert kommen Multiples, DCF-Verfahren, Börsenkurs- und<br />

Prämienanalysen zum Einsatz. Es gilt <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong> Methodenvielfalt.<br />

• Eine Pre-Deal PPA wird oft parallel erstellt, auch notwendig für Pflichtangebot.<br />

• Das Pflichtangebot hat mindestens dem gewichteten durchschnittlichen inländischen Börsenkurs <strong>der</strong> betroffenen Aktie<br />

während <strong>der</strong> letzten drei Monate vor <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong> Entscheidung zur Abgabe des Pflichtangebots (§ 5 WpÜG-<br />

AngebVO) bzw. dem Wert <strong>der</strong> höchsten von <strong>der</strong> Bieterin, einer mit ihr gemeinsam handelnden Person im Sinne von § 2<br />

Abs. 5 WpÜG o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Tochterunternehmen innerhalb <strong>der</strong> letzten sechs Monate vor <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong><br />

Angebotsunterlage nach § 14 Abs. 2 Satz 1 WpÜG gewährten o<strong>der</strong> vereinbarten Gegenleistung (§ 4 WpÜG-AngebVO) zu<br />

entsprechen.<br />

• Bewertungen im Rahmen von Angeboten / Angebotsempfehlungen sind stark marktorientiert.<br />

• Während bei einem Squeeze Out die Rechtsprechung eine Berücksichtigung von Börsenkursen vorschreibt, ist die<br />

Berechnung des Dreimonatsdurchschnittskurses bei Angeboten im Gesetz verankert.<br />

20. November 2013<br />

4


Objektivierter Unternehmenswert nach IDW S1<br />

Funktion / Ziel<br />

Bewertungsobjekt<br />

• Im Vor<strong>der</strong>grund gesellschaftsrechtlicher Bewertungen, wie z.B. für Zwecke eines Squeeze Outs, <strong>der</strong><br />

(Zwangs)Verschmelzung o<strong>der</strong> des Abschlusses von Beherrschungs- bzw. Ergebnisabführungsverträgen steht <strong>der</strong><br />

Min<strong>der</strong>heitenschutz.<br />

• Die gesellschaftsrechtliche Bewertung muss einem (in <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> regelmäßig zu durchlaufenden) Spruchverfahren, in dem<br />

die Angemessenheit <strong>der</strong> Abfindung gerichtlich überprüft wird, standhalten können.<br />

• Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Bewertungen handelt es sich bei dem Bewertungsobjekt in aller Regel um<br />

eine Gesellschaft bzw. einen (Teil-)Konzern.<br />

Standards /<br />

Rechtsgrundlage<br />

• AktG und UmwG schreiben kein Bewertungsverfahren o<strong>der</strong> -standard vor.<br />

• Gemäß AktG und UmwG ist die Prüfung von gesellschaftsrechtlichen Bewertung Vorbehaltsaufgabe <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer.<br />

• IDW S1: Grundsätze zur Durchführung von <strong>Unternehmensbewertung</strong>en, (Hrsg. Institut <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer in Deutschland<br />

e.V. (IDW), Stand 2.4.2008) ist eine Vorgabe für Mitglie<strong>der</strong> des IDW und kein Ausfluss <strong>der</strong> WPO.<br />

• Gerichte akzeptieren IDW S1 (mit Einschränkungen).<br />

• Deutsche Rechtsprechung verschiedener Instanzen verlangt Berücksichtigung von Börsenkursen als Mindestwert.<br />

Wertkonzept<br />

• Objektivierter Unternehmenswert ist:<br />

– ein intersubjektiv nachprüfbarer Zukunftserfolgswert aus Sicht <strong>der</strong> Anteilseigner<br />

– für das Unternehmen bei Fortführung im unverän<strong>der</strong>ten Konzept und realistischen Zukunftserwartungen<br />

– aus <strong>der</strong> Perspektive einer typisierten, inländischen unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Person ermittelt.<br />

Bewertungsverfahren<br />

Ausgewählte<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

• Sämtliche nach IDW S1 definierte Zukunftserfolgserfahren bzw. Verfahren <strong>der</strong> fundamentalen, Cash Flow basierten<br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong>. In <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> dominiert das Ertragswertverfahren. Börsenkurs und Multiples werden nur zur<br />

Plausibilisierung verwendet.<br />

• Gemäß ständiger Rechtsprechung stellt <strong>der</strong> Börsenkurs des Bewertungsobjekts jedoch eine Wertuntergrenze dar.<br />

• Für den objektivierten Unternehmenswert sind rein subjektiv zu beurteilende Komponenten nicht zu berücksichtigen.<br />

• Der Unternehmenswert ist frei von individuellen Wertvorstellungen/-einflüssen zu ermitteln.<br />

• Die in die Bewertung eingehenden finanziellen Überschüsse berücksichtigen zum Stichtag bereits eingeleitete o<strong>der</strong><br />

hinreichend konkretisierte Maßnahmen, „unechte“ Synergieeffekte und typisierte Managementfaktoren.<br />

• Persönliche Ertragssteuern sind wertrelevant, so dass eine typisierte Besteuerung <strong>der</strong> Unternehmenseigner zu<br />

berücksichtigen ist.<br />

20. November 2013<br />

5


Abgrenzung zum Fair Value: Impairment Test nach IFRS<br />

Funktion / Ziel<br />

Bewertungsobjekt<br />

• Ziel des Impairment Tests ist die Identifikation von Abwertungspotenzial.<br />

• Liegt <strong>der</strong> Recoverable Amount <strong>der</strong>/des auf Impairment getesteten CGU/Assets unter dessen Buchwert, so ist letzterer<br />

abzuschreiben.<br />

• Bei dem Bewertungsobjekt kann es sich um einzelne Assets o<strong>der</strong> um Cash Generating Units (CGUs) im Rahmen eines<br />

Goodwill Impairment Tests handeln:<br />

• “A cash-generating unit is the smallest identifiable group of assets that generates cash inflows that are largely independent<br />

of the cash inflows from other assets or groups of assets.“ (IAS 36)<br />

Standards<br />

• RS HFA 16: Bewertungen bei <strong>der</strong> Abbildung von Unternehmenserwerben und bei Werthaltigkeitsprüfungen nach IFRS<br />

(Herausgegeben vom IDW, Stand 18.10.2005)<br />

• IAS 36: Impairment of Assets (Herausgegeben vom IASB, Stand Mai 2008)<br />

Wertkonzept<br />

• Der Recoverable Amount wird ermittelt als <strong>der</strong> größere Wert aus dem Fair Value less cost to sell und dem Value in use:<br />

– Fair Value less cost to sell: “Fair value less costs to sell is the amount obtainable from the sale of an asset or cashgenerating<br />

unit in an arm’s length transaction between knowledgeable, willing parties, less the costs of disposal.”<br />

(IAS 36) ; (WPH spricht vom fiktiven Marktwert aus <strong>der</strong> Perspektive eines hypothetischen Käufers)<br />

– Value in use: “Value in use is the present value of the future cash flows expected to be <strong>der</strong>ived from an asset or cashgenerating<br />

unit.” (IAS 36)<br />

• Exkurs zu US SFAS 157: Fair value is the price that would be received to sell an asset .<br />

Bewertungsverfahren<br />

Ausgewählte<br />

Beson<strong>der</strong>heiten<br />

• Im Rahmen <strong>der</strong> Ermittlung des Recoverable Amounts kommen DCF-Verfahren, Multiples sowie Methoden zur Intangible<br />

Asset-Bewertung zum Einsatz. Beim Fair Value gilt die sog. Fair Value-Hierarchie, nach <strong>der</strong> grds. marktorientierte<br />

Bewertungsverfahren dem DCF-Verfahren vorzuziehen sind; es gilt aber grds. Methodenvielfalt.<br />

• Bei <strong>der</strong> Fair value less cost to sell ist die Sicht <strong>der</strong> „Market Paticipants“ von Bedeutung.<br />

• Die Kapitalkosten werden beim Fair value less cost to sell unabhängig von <strong>der</strong> unternehmensspezifischen Kapitalstruktur<br />

(mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Peer Group) mit marktüblichen Fremdkapitalzinssätzen gerechnet.<br />

• Die für die Bestimmung des Value in use prognostizierten Cash Flows beinhalten sowohl unechte als auch echte<br />

Synergien.<br />

• Cash Flows aus Ertragssteuern werden nicht berücksichtig. Äquivalent sind die Kapitalkosten zu bestimmen.<br />

• Als Grundlage <strong>der</strong> prognostizierten Cash Flows dienen die aktuellsten vom Management genehmigten Finanzpläne; Cash<br />

Flows aus künftigen Restrukturierungen, für die keine Verpflichtung besteht, und Cash Flows aus künftigen<br />

Erweiterungsinvestitionen dürfen nicht berücksichtigt werden;<br />

• Neben Cash Flows aus <strong>der</strong> Nutzung des Bewertungsobjekts sind auch Cash Flows aus <strong>der</strong> Veräußerung durch das<br />

bilanzierende Unternehmen zu berücksichtigen.<br />

20. November 2013<br />

6


Konzeptioneller Vergleich: IDW S1 Bewertung und Fairness<br />

Opinion<br />

IDW S1 Bewertung<br />

Fairness Opinion<br />

Unternehmenskonzept,<br />

Business<br />

Plan und Kapitalkosten<br />

Bewertungsmethoden<br />

• Bestehendes Unternehmenskonzept und zum<br />

• Stichtag konkretisierte Maßnahmen :<br />

– Basiert auf letztem verabschiedeten Business Plan<br />

sowie <strong>der</strong> darin enthaltenen Kapitalstruktur<br />

– Stand-alone-Bewertung unter Einbezug „unechter<br />

Synergien“<br />

– Ausschüttungspolitik einer Alternativanlage im<br />

Terminal Value (TV)<br />

– Wertbeitrag von Thesaurierung wird normiert mit den<br />

Kapitalkosten (keine Wertsteigerung; NPV gleich Null)<br />

– Typisierte Managementfaktoren<br />

• Explizite Plausibilisierung des Business Plans und<br />

Stellungnahme dazu im Bericht.<br />

• Typisierte bzw. normierte Kapitalkosten<br />

• Ertragswert ist dominant; DCF zulässig, aber nicht<br />

angewendet.<br />

• Börsenkurs als Wertuntergrenze<br />

• Multiplikatormethode zur Plauibilisierung<br />

• Ergebnis ist ein Wertpunkt<br />

• Transaktionsspezifisches Unternehmenskonzept in<br />

• Bezug auf:<br />

– Finanzielle Rahmenbedingung <strong>der</strong> Transaktionen<br />

– Strategie und gesamtes Synergiepotential <strong>der</strong><br />

(potentiellen) Eigentümer<br />

– Investorenspezifische Kapitalstruktur und Ausschüttungspolitik<br />

– Unternehmenspezifische Kapitalrendite für Neuinvestitionen<br />

im TV (NPV kann positiv sein).<br />

• Rückgriff auf Due Diligence-Ergebnisse, eigene<br />

Plausibilitätsanalysen sowie ggf. Szenarioanalysen<br />

• Investorenspezifische Kapitalkosten<br />

• Börsenkurs -und Prämienanalyse, Multiplikatormethode<br />

• DCF Methoden und LBO-Bewertungsmodelle<br />

• Konzern- und SOTP-Bewertungen<br />

• Grundsatz <strong>der</strong> Methodenvielfalt<br />

• Ergebnis ist eine Wertbandbreite<br />

Größeneffekte • Nein • I.d.R Berücksichtigung von Size Premium<br />

Persönliche Steuern • Ansatz <strong>der</strong> Einkommenssteuer (Abgeltungssteuer) • Keine Berücksichtigung<br />

Dokumentation und<br />

Publikation<br />

• Ausführliches Bewertungsgutachten, das auch die<br />

Planung enthält, wird veröffentlicht<br />

• Opinion Letter wird i.d.R. publiziert, Valuation<br />

Memorandum wird dem Auftraggeber präsentiert<br />

20. November 2013<br />

7


Eine Fairness Opinion ist kein Mittel zur Preisfindung – sie<br />

würdigt gebotene Angebotspreise für eine individuelle Partei<br />

Stellungnahme eines unabhängigen Sachverständigen aus finanzwirtschaftlicher Sicht zur Angemessenheit<br />

(Fairness) einer angebotenen Leistung (Bar- und / o<strong>der</strong> Aktienangebot) im Rahmen einer Transaktion<br />

Fair Price<br />

Fair Dealing*<br />

• Vergleich des Angebotspreises mit dem Wert des<br />

betreffenden Unternehmens an einem bestimmten Stichtag<br />

• Auf Grund des gebotenen Preises darf es zu keiner<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> finanziellen Position des<br />

„informierten“ Verkäufers/Käufers kommen<br />

• Stellungnahme zum Prozess und zur weiteren<br />

(nicht finanziellen) Rahmenbedingung einer Transaktion<br />

• Einhaltung von arm´s-length standards<br />

*<br />

in <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> meist ausgeschlossen<br />

Die Fairness Opinion ist<br />

• keine eigenständige Bewertung zur Ermittlung eines Angebotspreises, Due-Diligence-Prüfung o<strong>der</strong> Garantie des „besten“ Preises<br />

• eine zeitpunktbezogene finanzielle Würdigung <strong>der</strong> spezifischen Transaktionssituation<br />

• eine Möglichkeit, Transaktionen durch Sachverständige abschließend in Bezug auf den Preis beurteilen zu lassen („Gütesiegel“)<br />

20. November 2013<br />

8


Ziele einer Fairness Opinion<br />

Abbau von<br />

Informationsasymmetrien<br />

Zertifizierung von<br />

Transaktionen<br />

Absicherung<br />

des Managements<br />

• Bei Unternehmenskäufen<br />

verfügt das Management<br />

regelmäßig über einen<br />

Informationsvorsprung vor den<br />

Anteilseignern, z.B. durch Due<br />

Diligence<br />

• Der Sachverständige for<strong>der</strong>t<br />

und erhält im Rahmen einer<br />

abzuschließenden Transaktion<br />

eine ausreichende<br />

Informationsgrundlage und kann<br />

auf Basis dieser, die<br />

Entscheidung unabhängig<br />

beurteilen<br />

• Mittels einer Fairness Opinion<br />

kann die Vorteilhaftigkeit einer<br />

Transaktion zertifiziert werden<br />

• Den Anteilseignern wird somit<br />

durch einen unabhängigen<br />

Dritten die Vorteilhaftigkeit<br />

bestätigt - eine<br />

interessengeleitete<br />

Entscheidung des<br />

Managements kann vermieden<br />

werden<br />

• Das Management eines<br />

Unternehmens kann sich mit<br />

<strong>der</strong> Fairness Opinion ein<br />

Handeln nach unternehmerischen<br />

Ermessen - insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

angemessener Informationen -<br />

bescheinigen lassen<br />

• Dies trägt insbeson<strong>der</strong>e vor<br />

dem Hintergrund <strong>der</strong> sich mit<br />

dem UMAG verän<strong>der</strong>nden<br />

Rahmenbedingungen dazu bei,<br />

einen Haftungsfreiraum zu<br />

schaffen<br />

20. November 2013<br />

9


Bereich <strong>der</strong> Vorteilhaftigkeit<br />

Bereich <strong>der</strong> Vorteilhaftigkeit<br />

Um den Angebotspreis zu testen, wird konzeptionell bei einer Fairness<br />

Opinion <strong>der</strong> Angebotspreis dem Entscheidungswert einer Partei<br />

gegenüber gestellt<br />

Seller<br />

Buyer<br />

Wert in<br />

€ Mio. aus<br />

Sicht des<br />

Verkäufers<br />

Wert in<br />

€ Mio. aus<br />

Sicht des<br />

Käufers<br />

Entscheidungswert<br />

des<br />

Käufers<br />

Entscheidungswert<br />

des<br />

Verkäufers<br />

Marktwert<br />

gemäß<br />

Börsenkurs<br />

Wertlücke<br />

Strategische<br />

Prämie<br />

Angebotspreis<br />

Potenzielle<br />

Transaktionsgewinne<br />

/<br />

potenzielle<br />

Kursreaktion<br />

Transaktionskosten<br />

Potenzieller<br />

Unternehmenswert<br />

Wertbeitrag<br />

- neuer<br />

Strategien<br />

Stand-Alone<br />

Wert<br />

- von<br />

Synergien<br />

20. November 2013<br />

10


Mögliche Anlässe sind grundsätzlich nicht-dominierte<br />

Transaktionen<br />

Verkauf /<br />

Übernahmeangebot<br />

Kauf /<br />

Übernahmeangebot<br />

Fusion / Spaltung<br />

Kauf / Verkauf<br />

von<br />

Beteiligungen<br />

Fairness<br />

Opinion<br />

Related Parties<br />

Transactions<br />

Agio bei<br />

Sachkapitalerhöhung<br />

Buyouts<br />

Großinvestitionen<br />

20. November 2013<br />

11


Requirements<br />

Consi<strong>der</strong>ations for<br />

Acceptance and<br />

Fee<br />

Execution<br />

Guidelines<br />

Engagement Review<br />

Documentation<br />

Client<br />

Presentation<br />

Second Review<br />

Process<br />

Debriefing<br />

Prozess <strong>der</strong> Auftragsannahme und Qualitätssicherung<br />

Engagement Acceptance<br />

Execution and Review Procedures<br />

Closing<br />

• Engagement Acceptance<br />

– Sofortige Diskussion von Fairness Opinion Opportunities im „internationale Transaction/Fairness Opinion Committee“<br />

– Identifikation des Typs und <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Transaktion<br />

– Analyse des Risikos (unter Einbezug des General Counsel)<br />

– Diskussion <strong>der</strong> Disposition und <strong>der</strong> zeitlichen Durchführung<br />

• Execution and Review Procedures<br />

– Durchführung <strong>der</strong> Fairness Opinion durch qualifizierte Bewertungsprofessionals auf oberster Beraterebene<br />

– Laufende Überprüfung des Prozesses und Technical Review<br />

– Ausführliche Dokumentation und abgestimmte “Opinion Language”<br />

– Interne Präsentation des Arbeitsergebnisses vor dem Fairness Opinion Review Committee<br />

• Closing<br />

– Feedback des Mandanten und gegebenenfalls erneuter Start des Review Prozesses<br />

– Internes Feedback und „lessons learned“<br />

20. November 2013<br />

12


Legal Document<br />

Review<br />

Information<br />

Gathering<br />

Financial Data<br />

Assessment<br />

Un<strong>der</strong>standing the<br />

Transaction<br />

“Big Picture”<br />

Review of<br />

Transaction<br />

Analysis of<br />

Consi<strong>der</strong>ation<br />

Evaluation of<br />

Alternatives<br />

Develop Fairness<br />

Conclusions<br />

Outline Analysis<br />

and Explain<br />

Conclusions<br />

Ren<strong>der</strong> Fairness<br />

Opinion<br />

Execution Process<br />

Preliminary<br />

Steps<br />

Business Analysis<br />

Analysis of the Fairness of the Transaction<br />

Present Conclusions<br />

• Preliminary Steps<br />

– Analyse aller Unterlagen (finanzieller, rechtlicher, steuerlicher Art) zur geplanten Transaktion<br />

• Business Analysis<br />

– Verifikation <strong>der</strong> wesentlichen finanziellen Transaktionsbedingungen (Treffen mit Management, Wirtschaftsprüfer etc. - soweit möglich)<br />

– Würdigung <strong>der</strong> Business Pläne und Bestimmung <strong>der</strong> grundlegenden Werttreiber<br />

• Analysis of the Fairness of the Transaction<br />

– <strong>Unternehmensbewertung</strong> (unter Berücksichtigung von Zu- und Abschlägen) mit DCF-Methoden, Multiplikator-Methoden & Börsenkursen<br />

– Beurteilung <strong>der</strong> Unternehmenswerte, <strong>der</strong> finanziellen Transaktionsbedingungen sowie des Angebotspreises aus Sicht des<br />

Leistungsempfängers<br />

– Analyse von alternativen Szenarien und damit verbundenen Wertbandbreiten<br />

– Berücksichtigung von conflict of interest und Transaktionsnebenbedingungen<br />

• Present Conclusions<br />

– Präsentation des Entwurfs <strong>der</strong> Fairness Opinion, Dokumentation und Berichterstattung<br />

– Erläuterung des Prozesses <strong>der</strong> Urteilsfindung<br />

20. November 2013<br />

13


Verwendete Bewertungsmethoden und Urteilsfindungsprozess<br />

Fundamentale Bewertungsmethoden<br />

Plan-GuV<br />

Equity-Ansatz<br />

(Ertragswert)<br />

Strategische Analyse<br />

Annahmen zu finanziellen Werttreibern<br />

Planbilanz<br />

Simultane<br />

Ermittlung von<br />

allen DCF-<br />

Standards<br />

WACC-Ansatz<br />

Würdigung von Zu- und Abschlägen<br />

Kapitalflussrechnung<br />

APV-Ansatz<br />

Vergleichende Marktbewertung<br />

Markt für<br />

Min<strong>der</strong>heitenrechte<br />

(Börse)<br />

Analyse <strong>der</strong><br />

Vergleichbarkeit<br />

Analyse von<br />

Kontrollprämien, Prämien<br />

für Synergien,<br />

Fungibilitätsabschlägen<br />

Unternehmenswert<br />

Markt für<br />

Corporate Control<br />

(Transaktionen)<br />

Kapitalmarkt- / Kursanalyse<br />

• Börsenkursentwicklung und<br />

Critical Events<br />

• Analyse Free Float<br />

• Analyse <strong>der</strong> Liquidität <strong>der</strong> Aktie<br />

• Bieterprämien<br />

• Prämien für bestimmte<br />

Aktiengattungen<br />

• BaFin-Kriterien<br />

• Diskontierte<br />

Analystenzielbewertungen<br />

Weitere<br />

Bewertungsaspekte<br />

Transaktionsaspekte<br />

• Zielsetzung des Managements<br />

• Analyse weiterer potenzieller Käufer<br />

• Nebenabreden<br />

Sonstige Bewertungsaspekte<br />

• Due Diligence Ergebnisse<br />

• Sharehol<strong>der</strong>-Value-Auswirkungen, Dilution-Analyse, EPS-<br />

Auswirkung<br />

• Sum-of-the-parts sowie integrierte Bewertung <strong>der</strong> NewCo<br />

20. November 2013<br />

14


Eine Fairness Opinion im weiteren Sinne besteht aus Opinion<br />

Letter und Valuation Memorandum<br />

• Opinion Letter (Fairness Opinion im engeren Sinne)<br />

– Darstellung Auftrag, verwendete Information und Haftungsbeschränkung<br />

– Angabe zum Verfasser<br />

– Kurzdarstellung <strong>der</strong> Transaktion und <strong>der</strong> wertrelevanten Aspekte<br />

– Finanzielle Würdigung <strong>der</strong> Transaktion durch Bewertungsspezialisten<br />

– Keine Anlageempfehlung<br />

– Ergänzung durch Valuation Memorandum<br />

– Möglichkeit <strong>der</strong> Veröffentlichung unter restriktiven Bedingungen (an<strong>der</strong>s als in USA)<br />

• Valuation Memorandum<br />

– Darstellung aller relevanten Transaktions- und Finanzinformationen<br />

– Darstellung <strong>der</strong> verschiedenen Wertermittlungsmethoden und -parameter, Werte und Preise sowie Wertbandbreiten<br />

– Dokumentation für den Auftraggeber<br />

20. November 2013<br />

15


Internationale Situation und Tendenzen (I)<br />

• Schweiz<br />

– Primär bei öffentlichen Übernahmen und Fusionen<br />

– Aussteller von Fairness Opinions müssen von <strong>der</strong> eidgenössischen Bankenkommission (EBK) als Prüfstelle anerkannt sein<br />

– Aktionäre und Verwaltungsrat als Adressaten<br />

– Eidgenössische Übernahmekommission (UEK) ist faktischer Standardsetter zu Form, Inhalt und Umfang<br />

• Frankreich<br />

– Bei Fusionen, Übernahmen und Squeeze-out obligatorisch (z.T. auch vergleichbar mit dem objektivierten<br />

Unternehmenswert)<br />

– Strikte Unabhängigkeit des Erstellers gefor<strong>der</strong>t<br />

– Regulierung durch Financial Markets Authority (AMF)<br />

– Aktionäre und Organe als Adressaten<br />

• UK<br />

– Üblich zur Erfüllung von Sorgfaltspflichten <strong>der</strong> Organe bei Übernahmen, Mergers, Related Parties Transactions, MBO´s,<br />

etc.<br />

– Keine strikten Unabhängigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

– Keine Offenlegungspflichten<br />

– Keine Anfor<strong>der</strong>ung an Mindestinhalte<br />

20. November 2013<br />

16


Internationale Situation und Tendenzen (II)<br />

• USA<br />

– Ursprung in <strong>der</strong> Nichterfüllung <strong>der</strong> Business Judgement Rule im Fall Smith vs. Van Gorkom (1985)<br />

– Breite Anwendung bei allen Kapitalmarkttransaktionen<br />

– Verordnungen <strong>der</strong> SEC zum Inhalt und zur Offenlegung gegenüber <strong>der</strong> SEC und z.T. auch gegenüber Aktionären<br />

– Seit 2004 Bestrebung <strong>der</strong> National Association of Securities Dealers, Inc. (NASD) die bestehenden Regulierungen von<br />

Fairness Opinions zu erweitern (Rule 2290)<br />

– Seit April 2006 hat die SEC den NASD-Rule-2290-Entwurf zur öffentlichen Diskussion gestellt<br />

– NASD-Rule-2290 wurde am 17. Oktober 2007 verabschiedet<br />

‣ Mitteilungs- und Offenlegungspflicht in Bezug auf Interessenkonflikte und Inhalte / Prozess<br />

‣ Pflicht zur Etablierung von internen Qualitätssicherungsverfahren bei den Erstellern<br />

20. November 2013<br />

17


Aktuelle Situation in Deutschland<br />

• Fairness Opinions finden zunehmende Verbreitung (vgl. Lobe/Essler/Rö<strong>der</strong>, 2007)<br />

– Eine Vielzahl deutscher AGs haben bereits Fairness Opinions in Auftrag gegeben<br />

– Häufigste Anwendung ist aktuell die Vorbereitung <strong>der</strong> Stellungnahme gemäß § 27 WPÜG<br />

• Seit 11/2005 (UMAG) Haftungsbegrenzung des Vorstands gemäß § 93 Abs.1 S.2 AktG durch<br />

Business Judgement Rule<br />

– Unternehmerische Entscheidung<br />

– Handeln ohne Son<strong>der</strong>interesse und sachfremde Einflüsse<br />

– Handeln zum Wohle <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

– Handeln auf Grundlage angemessener Informationen<br />

– Gutgläubigkeit<br />

• Einholung und Präsentation einer Fairness Opinion zur Einhaltung <strong>der</strong> Business Judgement Rule<br />

• Gilt auch für Aufsichtsrat (bei unternehmerischer Tätigkeit) und GmbH-Geschäftsführer<br />

• Keine gesetzliche Reglementierung von Fairness Opinions<br />

• Keine Finanzanalyse im Sinne des § 34b WpHG<br />

20. November 2013<br />

18


Grundsätze <strong>der</strong> DVFA zu Fairness Opinions<br />

Die Grundsätze für Fairness Opinions in Deutschland wurden von <strong>der</strong> Expertgroup „Fairness Opinions“ <strong>der</strong><br />

DVFA erstmals in 2007 entwickelt und 2008 erweitert.<br />

DVFA Fairness Opinion Expert Group<br />

Chairman:<br />

Prof. Dr. Bernhard Schwetzler<br />

Leipzig Graduate School of Management<br />

Members:<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s, CEFA, CVA<br />

Dr. Ulrike Bin<strong>der</strong><br />

Dr. Thomas Gasteyer<br />

Andreas Heinrichs<br />

Guido Kerkhoff<br />

Dr. Gerhard Killat<br />

Dr. Thomas Krecek<br />

Dr. Hanns Ostmeier<br />

Dr. Maximilian Schiessl, LL.M.<br />

Christian Strenger<br />

Joachim von Brockhausen<br />

Dr. Robert Weber<br />

Dr. Andreas Wilms / Nikolas Westphal<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH<br />

Mayer, Brown, Rowe & Maw LLP<br />

Clifford Chance LLP<br />

Vontobel Securities AG<br />

Deutsche Telekom AG<br />

Lazard & Co. GmbH<br />

Clifford Chance LLP<br />

Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V.<br />

Hengeler Mueller<br />

DWS Investment GmbH<br />

WestLB AG<br />

White & Case LLP<br />

Leipzig Graduate School of Management<br />

20. November 2013<br />

19


Glie<strong>der</strong>ungsübersicht <strong>der</strong> Grundsätze für Fairness Opinions <strong>der</strong><br />

DVFA (2008)<br />

Teil A:<br />

Grundsätzliches<br />

Teil B:<br />

Empfehlungen zur<br />

Ausgestaltung von Fairness<br />

Opinions für Vorstand und<br />

Aufsichtsrat von Bieter- und<br />

Zielgesellschaft<br />

Teil C:<br />

1: Fairness Opinion als eine<br />

Grundlage <strong>der</strong> Stellungnahme<br />

<strong>der</strong> Organe <strong>der</strong><br />

Zielgesellschaft nach §27<br />

WpÜG<br />

2: Bietergesellschaft<br />

• Zielsetzung und grundlegende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Aufgabe <strong>der</strong> Fairness Opinion (FO)<br />

• Grundsätze:<br />

– Stichtagsprinzip, Wertaufhellungsregel,<br />

außergewöhnliche spekulative Einflüsse<br />

– Vergleichsmaßstab und Stichtagsprinzip<br />

• Qualitätsmanagement bei Erstellern von FO<br />

• Interessenkonflikte bei Erstellern <strong>der</strong> FO<br />

• Verhältnis zwischen Stellungnahme und FO<br />

• Publizität <strong>der</strong> angewendeten Vergleichsmaßstäbe<br />

• Publizität <strong>der</strong> Interessenkonflikte des Erstellers <strong>der</strong> FO/<strong>der</strong><br />

Organe <strong>der</strong> Zielgesellschaft<br />

• Zeitpunkt <strong>der</strong> Bewertung unmittelbar vor Ankündigung<br />

• Beurteilungskriterien und Vergleichsmaßstäbe<br />

Schaffung einer breiteren Informationsbasis zur Beurteilung von „Art und Höhe <strong>der</strong> Gegenleistung“<br />

steht im Mittelpunkt <strong>der</strong> Grundsätze<br />

20. November 2013<br />

20


Fragestellungen und offene Probleme bei Fairness Opinions<br />

als Ausgangspunkt <strong>der</strong> DVFA Expertengruppe<br />

1. Definition des Begriffs „Fairness“<br />

• Was bedeutet „fair from a financial point of view“?; Verbindung zu Bewertungskonzeptionen (Grenzpreise,<br />

Börsenkurs)<br />

2. Herangezogene Vergleichsmaßstäbe und Bewertungskonzeptionen<br />

• Es existierten keine Standards bezüglich <strong>der</strong> heranzuziehenden Vergleichsmaßstäbe und<br />

Bewertungskonzeptionen (mit / ohne Synergien; Börsenkurs / Fair Value etc.)<br />

3. Interessenkonflikte Management<br />

• Manager haben Eigeninteressen, die dazu führen können, dass „schlechte“ Akquisitionen durchgeführt<br />

(Bieter und Target) und „gute“ Akquisitionen verhin<strong>der</strong>t werden (Target). Soll die Fairness Opinion auf diese<br />

Konflikte eingehen?<br />

4. Interessenkonflikte Ersteller <strong>der</strong> Fairness Opinion<br />

• Ersteller von Fairness Opinions haben Interessenkonflikte, wenn sie im Rahmen <strong>der</strong> Transaktion weitere<br />

Beratungsleistungen erbringen o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en Geschäftsbeziehungen zum Auftraggeber <strong>der</strong> Fairness<br />

Opinion stehen.<br />

5. Publizität <strong>der</strong> Fairness Opinion<br />

• Differenzierung: nur für das Board o<strong>der</strong> auch für die Aktionäre als Information?<br />

20. November 2013<br />

21


Agenda<br />

Kapitel Titel Seite<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s<br />

Managing Director<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH<br />

Leopoldstrasse 8<br />

80802 München<br />

P: +49 (0)89 388 790 100<br />

M: +49 (0)172 850 4839<br />

christian.a<strong>der</strong>s@value-trust.com<br />

www.value-trust.com<br />

I. Fairness Opinion 3<br />

II. Objektivierter Wert nach IDW S1 23<br />

• Grundlagen zum objektivierten Unternehmenswert<br />

• Gegenüberstellung objektivierter vs. subjektiver Unternehmenswert<br />

• Berücksichtigung von Steuern bei objektivierten und subjektiven<br />

Unternehmenswerten<br />

• <strong>Unternehmensbewertung</strong> nach persönlichen Steuern im IDW S1<br />

• Problembereiche aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

• DVFA<br />

III. Bewertung von Distressed Companies 58<br />

IV. Arbeitsgruppen 86<br />

20. November 2013<br />

22


Der objektivierte Unternehmenswert im Akquisitionsprozess<br />

M&A<br />

Strategie/<br />

Indikative<br />

Bewertung<br />

Angebot,<br />

Angebotsempfehlung,<br />

Fairness<br />

Opinion<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Bewertung<br />

Purchase<br />

Price<br />

Allocation<br />

(PPA)<br />

Impairment<br />

Test (IFRS /<br />

HGB)<br />

Steuerliche<br />

Umstrukturierungen<br />

Wertcontrolling<br />

(VBM)<br />

Portfolio<br />

Valuation<br />

Wertkonzept<br />

Fair Market<br />

Value /<br />

Entscheidungswert<br />

Fair Market Value<br />

/ Entscheidungswert<br />

Objektivierter<br />

Wert (IDW S1)<br />

Kaufpreis und<br />

Fair Value<br />

Fair Value less<br />

cost to sell / Value<br />

in use<br />

Objektivierter und<br />

subjektiver<br />

Unternehmenswert<br />

Fair Market Value<br />

/ Verkehrswert<br />

Fair Market<br />

Value /<br />

Entscheidungswert<br />

Fair Value<br />

Bewertungsmethode<br />

DCF, Multiples,<br />

LBO-Valuation<br />

und<br />

Realoptionen<br />

DCF, Multiples,<br />

Börsenkursanalyse<br />

und Pre-<br />

Deal PPA<br />

Ertragswert und<br />

Börsenkurs/<br />

Multiples zur<br />

Plausibilitätsprüfung<br />

DCF und<br />

Methoden zur<br />

Intangible-<br />

Bewertung<br />

DCF, Multiples<br />

und Methoden zur<br />

Intangible-<br />

Bewertung<br />

DCF, Multiples,<br />

Substanz- und<br />

Liquidationswerte<br />

Sharehol<strong>der</strong><br />

Value Added /<br />

DCF /<br />

Wertbeiträge<br />

DCF, Multiples,<br />

Net Asset Value<br />

Standard<br />

Setter<br />

-<br />

SEC / DVFA /<br />

Gesetzgebung<br />

Gesetzgebung /<br />

IDW<br />

IASB / IDW<br />

IASB / IDW<br />

IDW / OFD<br />

Münster/<br />

OECD guidelines<br />

- EVCA<br />

Standards<br />

Best Practice<br />

WPÜG, NASD<br />

2290 ,DVFA FO-<br />

Standard,<br />

Best Practice<br />

IDW S1<br />

(Objektivierter<br />

Wert)<br />

RS HFA 16 /<br />

IFRS 3 /<br />

IAS 38<br />

RS HFA 16,<br />

IAS 36,<br />

RS HFA 10<br />

IDW S1 /<br />

Meldungen <strong>der</strong><br />

Steuerbehörden /<br />

Transfer Pricing<br />

Regulation<br />

Best Practice<br />

IPEV Guidelines<br />

Unterschiedliche Wertkonzepte können zu signifikanten Wertunterschieden im<br />

Verlauf einer Transaktion führen.<br />

20. November 2013<br />

23


Konzeptioneller Vergleich: IDW S1 Bewertung und Fairness<br />

Opinion<br />

IDW S1 Bewertung<br />

Fairness Opinion<br />

Unternehmenskonzept,<br />

Business<br />

Plan und Kapitalkosten<br />

• Bestehendes Unternehmenskonzept und zum<br />

• Stichtag konkretisierte Maßnahmen :<br />

– Basiert auf letztem verabschiedeten Business Plan<br />

sowie <strong>der</strong> darin enthaltenen Kapitalstruktur<br />

– Stand-alone-Bewertung unter Einbezug „unechter<br />

Synergien“<br />

– Ausschüttungspolitik einer Alternativanlage im<br />

Terminal Value (TV)<br />

– Wertbeitrag von Thesaurierung wird normiert mit den<br />

Kapitalkosten (keine Wertsteigerung; NPV gleich Null)<br />

– Typisierte Managementfaktoren<br />

• Explizite Plausibilisierung des Business Plans und<br />

Stellungnahme dazu im Bericht.<br />

• Typisierte bzw. normierte Kapitalkosten<br />

• Transaktionsspezifisches Unternehmenskonzept in<br />

• Bezug auf:<br />

– Finanzielle Rahmenbedingung <strong>der</strong> Transaktionen<br />

– Strategie und gesamtes Synergiepotential <strong>der</strong><br />

(potentiellen) Eigentümer<br />

– Investorenspezifische Kapitalstruktur und Ausschüttungspolitik<br />

– Unternehmenspezifische Kapitalrendite für Neuinvestitionen<br />

im TV (NPV kann positiv sein).<br />

• Rückgriff auf Due Diligence-Ergebnisse, eigene<br />

Plausibilitätsanalysen sowie ggf. Szenarioanalysen<br />

• Investorenspezifische Kapitalkosten<br />

Bewertungsmethoden • Ertragswert ist dominant; DCF zulässig, aber nicht<br />

angewendet.<br />

• Börsenkurs als Wertuntergrenze<br />

• Multiplikatormethode zur Plausibilisierung<br />

• Ergebnis ist ein Wertpunkt<br />

• Börsenkurs -und Prämienanalyse, Multiplikatormethode<br />

• DCF Methoden und LBO-Bewertungsmodelle<br />

• Konzern- und SOTP-Bewertungen<br />

• Grundsatz <strong>der</strong> Methodenvielfalt<br />

• Ergebnis ist eine Wertbandbreite<br />

Größeneffekte • Nein • I.d.R Berücksichtigung von Size Premium<br />

Persönliche Steuern • Ansatz <strong>der</strong> Einkommenssteuer (Abgeltungssteuer) • Keine Berücksichtigung<br />

Dokumentation und<br />

Publikation<br />

• Ausführliches Bewertungsgutachten, das auch die<br />

Planung enthält, wird veröffentlicht<br />

• Opinion Letter wird i.d.R. publiziert, Valuation<br />

Memorandum wird dem Auftraggeber präsentiert<br />

20. November 2013<br />

24


Hintergrund: berufsständische Bewertungsvorschriften<br />

• Wirtschaftsprüfer o<strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind bei <strong>der</strong> Ausübung ihrer Tätigkeiten<br />

regelmäßig an die Beachtung ihrer berufsständischen Standards gebunden ( WP Handbuch Band II,<br />

2008, Verlautbarungen und Standards des IDW)<br />

• Für die Bewertung wurde erstmals im Jahre 1983 eine Verlautbarung erlassen („HFA 2/83“), die im Jahre<br />

2000 durch den IDW Standard S1 zur <strong>Unternehmensbewertung</strong> abgelöst wurde; dies ist quasi<br />

einzigartig im internationalen Vergleich<br />

• Am 02.04.2008 wurde die <strong>der</strong>zeit gültige Neufassung (IDW S 1 i.d.F. 2008) veröffentlicht, welche auf dem<br />

Entwurf IDW ES 1 vom 05.09.2007 basiert.<br />

• Die Neufassung dient im Wesentlichen <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Grundsätze zur Ermittlung von objektivierten<br />

Unternehmenswerten an die am 6. Juli 2007 verabschiedete Unternehmenssteuerreform 2008<br />

20. November 2013<br />

25


Bewertungsstandards des IDW<br />

• IDW Neufassung des IDW Standards: Grundsätze zur Durchführung von<br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong>en, Stand vom 02.04.2008<br />

• IDW RS HFA 10<br />

Anwendung <strong>der</strong> Grundsätze des IDW S 1 bei <strong>der</strong> Bewertung von Beteiligungen und<br />

sonstigen Unternehmensanteilen für die Zwecke eines handelsrechtlichen<br />

Einzelabschlusses<br />

• IDW RS HFA 16<br />

Bewertung bei <strong>der</strong> Abbildung von Unternehmenserwerben und bei Werthaltigkeitsprüfungen<br />

nach IFRS<br />

• IDW S 5<br />

Grundsätze zur Bewertung immaterieller Vermögenswerte<br />

• IDW S 8<br />

Grundsätze für S 1 in <strong>der</strong> Fassung 2008<br />

die Erstellung von Fairness Opinions<br />

20. November 2013<br />

26


Grundsatz des IDW S1<br />

„Der Wert eines Unternehmens bestimmt sich unter <strong>der</strong> Voraussetzung ausschließlich finanzieller<br />

Ziele durch den Barwert <strong>der</strong> mit dem Eigentum an dem Unternehmen verbundenen Nettozuflüsse<br />

an die Unternehmenseigner.“<br />

IDW S1<br />

„Nur für den Fall, dass <strong>der</strong> Barwert <strong>der</strong> finanziellen Überschüsse, die sich bei Liquidation des<br />

gesamten Unternehmens ergeben (Liquidationswert), den Fortführungswert übersteigt, kommt<br />

<strong>der</strong> Liquidationswert als Unternehmenswert in Betracht.“<br />

IDW S1<br />

20. November 2013<br />

27


Funktionen des Bewerters<br />

Funktionsorientierte Bewertung<br />

<strong>Praxis</strong> <strong>der</strong> <strong>Unternehmensbewertung</strong><br />

Der Bewerter als...<br />

• Argumentationsfunktion<br />

• Neutraler Gutachter<br />

• Beratungsfunktion<br />

• Schiedsgutachter / Vermittler<br />

• Vermittlungsfunktion<br />

• Berater<br />

Der Zweck <strong>der</strong> <strong>Unternehmensbewertung</strong> bestimmt die Funktion!<br />

20. November 2013<br />

28


Funktionen des Bewerters (con‘t)<br />

Neutraler Gutachter<br />

Schiedsgutachter<br />

Berater<br />

• Der Gutachter hat “neutral<br />

und unabhängig” alle<br />

relevanten Wertkomponenten<br />

zu würdigen, rein subjektiv zu<br />

beurteilende Komponenten<br />

sind nicht zu berücksichtigen<br />

• Im Gegensatz zu <strong>der</strong><br />

Vermittlungsfunktion<br />

verzichtet hierbei <strong>der</strong><br />

Bewerter auf die eigene<br />

Einschätzung und<br />

Quantifizierung vorgetragener<br />

rein subjektiver Momente<br />

• Ist eine eigene<br />

“gleichgewichtige”<br />

Wertermittlung durch alle<br />

Beteiligten nicht möglich,<br />

kann z. B. in einem<br />

Schiedswertverfahren <strong>der</strong><br />

Unternehmenswert durch<br />

einen unabhängigen<br />

Schiedsgutachter/Vermittler<br />

durch Einschätzung aller<br />

subjektiven Elemente unter<br />

Beachtung von<br />

Fairnessgesichtspunkten<br />

ermittelt werden<br />

• Schiedsgutachter stellt fest<br />

(Gericht); Vermittler schlägt<br />

vor (Verhandlungen)<br />

• Die Beratungsfunktion lässt<br />

weitgehend die Übernahme<br />

rein subjektiver Motive zu<br />

• Unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

vorhandenen individuellen<br />

Möglichkeiten und Planungen<br />

wird ein Unternehmenswert<br />

ermittelt, den ein bestimmter<br />

Investor für ein Unternehmen<br />

höchstens anlegen darf<br />

(Preisobergrenze) o<strong>der</strong> ein<br />

Verkäufer mindestens<br />

verlangen muss<br />

(Preisuntergrenze), ohne<br />

seine ökonomische Situation<br />

zu verschlechtern<br />

(Grenzpreis)<br />

20. November 2013<br />

29


Wertkategorien nach WP Handbuch II, 2008<br />

• „Der objektivierte Unternehmenswert ist ein intersubjektiv nachprüfbarer Zukunftserfolgswert aus Sicht <strong>der</strong><br />

Anteilseigner,<br />

<br />

<br />

<strong>der</strong> sich bei <strong>der</strong> Fortführung des Unternehmens in unverän<strong>der</strong>tem Konzept und<br />

mit allen realistischen Zukunftserwartungen im Rahmen seiner Marktchancen und –risiken,<br />

finanziellen Möglichkeiten sowie sonstigen Einflussfaktoren<br />

nach den Grundsätzen betriebswirtschaftlicher <strong>Unternehmensbewertung</strong> und unter einer anlassbezogenen<br />

Typisierung <strong>der</strong> steuerlichen Verhältnisse <strong>der</strong> Anteilseigner bestimmen lässt“<br />

<br />

Die Bewertung basiert dabei auf <strong>der</strong> am Bewertungsstichtag bestehenden Ertragskraft<br />

(„Das Unternehmen wie es steht und liegt“)<br />

• Der subjektive Unternehmenswert (Entscheidungswert) ergibt sich entsprechend unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

vorhandenen individuellen Verhältnisse, Möglichkeiten und Planungen eines bestimmten Investors o<strong>der</strong><br />

Verkäufers<br />

20. November 2013<br />

30


Unterschiedliche Vorgehensweise bei objektivierten/subjektiven<br />

Werten<br />

Funktion des Bewerters<br />

Stichtagsprinzip<br />

Synergieeffekte<br />

Ausschüttungs- /<br />

Finanzierungsannahmen<br />

Objektivierter Unternehmenswert<br />

• Neutraler Gutachter<br />

• Ertragskraft am Bewertungsstichtag<br />

• Berücksichtigung lediglich eingeleiteter<br />

o<strong>der</strong> hinreichend konkretisierter und<br />

dokumentierter Maßnahmen im Rahmen<br />

des bisherigen Unternehmenskonzeptes<br />

• „Unechte“ Synergieeffekte<br />

• Synergie stiftenden Maßnahmen bereits<br />

eingeleitet o<strong>der</strong> bereits im bestehenden<br />

Unternehmenskonzept dokumentiert<br />

• Bisherige und geplante<br />

Ausschüttungspolitik<br />

• Ausschüttung entsprechend <strong>der</strong><br />

Alternativanlage ab Phase II <strong>der</strong> Planung<br />

Subjektiver Unternehmenswert<br />

• Berater<br />

• Berücksichtigung<br />

strukturverän<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Vorhaben und<br />

erkannter und realisierbarer Vorhaben<br />

• Unabhängig davon ob diese zum<br />

Bewertungsstichtag Teil des<br />

dokumentierten<br />

Unternehmenskonzeptes sind<br />

• „Unechte“ und „echte“<br />

Synergieeffekte<br />

• Unerheblich ob Maßnahmen bereits<br />

eingeleitet o<strong>der</strong> nicht<br />

• Individuelle Ausschüttungsannahmen<br />

• Vom Auftraggeber geplanter Umfang<br />

<strong>der</strong> Innenfinanzierung<br />

20. November 2013<br />

31


Unterschiedliche Vorgehensweise bei objektivierten/subjektiven<br />

Werten - (con‘t)<br />

Managementfaktoren<br />

Ertragssteuerliche Einflüsse<br />

Bewertungsmethoden<br />

Börsenpreise<br />

Eigenkapitalrendite (ROE) im<br />

Terminal Value<br />

Objektivierter Unternehmenswert<br />

• Annahme: Bisheriges Management<br />

verbleibt im Unternehmen bzw.<br />

gleichwertiger Ersatz<br />

• Eliminierung personenbezogener Einflüsse<br />

auf die finanziellen Überschüsse<br />

grundsätzlich nicht notwendig<br />

• Anlassbezogene Typisierung <strong>der</strong><br />

Ertragssteuer<br />

• Unterstellung eines Aktienportfolios auf<br />

Anteilseignerebene als Alternativanlage<br />

• Ertragswert / DCF<br />

• Multiplikatoren lediglich zur<br />

Plausibilisierung<br />

• Börsenpreise sind zur Plausibilisierung<br />

heranzuziehen, sofern vorhanden<br />

• Börsenkurs als Mindestgröße<br />

• Normiert mit Kapitalkosten<br />

Subjektiver Unternehmenswert<br />

• Berücksichtigung aller künftigen<br />

finanziellen Auswirkungen einer<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

• Tatsächliche Steuerbelastung <strong>der</strong><br />

Unternehmenseigner, falls bekannt<br />

• Ertragswert / DCF<br />

• Multiplikatoren lediglich zur<br />

Plausibilisierung<br />

• Börsenpreise sind zur<br />

Plausibilisierung heranzuziehen,<br />

sofern vorhanden<br />

• Unternehmensindividuell<br />

20. November 2013<br />

32


Historie zur Berücksichtigung persönlicher Steuern im<br />

Bewertungskalkül<br />

• Bis 1997: Ermittlung objektivierter Unternehmenswerte vor persönlichen Steuern; von <strong>der</strong><br />

Theorie aber schon lange Einbezug <strong>der</strong> persönlichen Steuern gefor<strong>der</strong>t<br />

• Seit 1997: Einbezug <strong>der</strong> persönlichen Steuern im Anrechnungsverfahren <strong>der</strong><br />

Körperschaftssteuer<br />

• Seit 2000: Einbezug <strong>der</strong> persönlichen Steuern i.V.m. Halbeinkünfteverfahren (IDW S1)<br />

• 18.10.2005: Neufassung des IDW S1 zur Einführung des sog. „Tax-CAPM“ und Abkehr von <strong>der</strong><br />

Vollausschüttungshypothese<br />

• Juli 2007: Än<strong>der</strong>ung des IDW S1 i.V.m. <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Abgeltungssteuer 2009<br />

• 05.09.2007: Entwurf einer Neufassung des IDW Standards (IDW ES 1 i.d.F. 2007) zur<br />

Anpassung an die Unternehmenssteuerreform 2008<br />

• Seit 02.04.2008: Neufassung des IDW Standards (IDW S 1 i.d.F. 2008)<br />

20. November 2013<br />

33


Einfluss von Steuern bei objektiviertem/subjektivem<br />

Unternehmenswert<br />

• Neutraler Gutachter (objektivierter Unternehmenswert)<br />

– Der Gutachter hat “neutral und unabhängig” alle relevanten Wertkomponenten zu würdigen, rein<br />

subjektiv zu beurteilende Komponenten sind nicht zu berücksichtigen; Der Unternehmenswert ist frei<br />

von individuellen Wertvorstellungen/-einflüssen<br />

– Finanzielle Überschüsse: Berücksichtigung zum Stichtag bereits eingeleitete Maßnahmen, „unechte“<br />

Synergieeffekte, typisierte Managementfaktoren<br />

<br />

Anwendung eines typisierten Steuersatzes <strong>der</strong> Unternehmenseigner<br />

• Berater (subjektiver Entscheidungswert)<br />

– Die Beratungsfunktion lässt weitgehend die Übernahme rein subjektiver Motive zu<br />

– Berücksichtigung <strong>der</strong> vorhandenen individuellen Möglichkeiten und Planungen bei den finanziellen<br />

Überschüssen: geplante Maßnahmen, „echte“ Synergieeffekte, Finanzierungsannahmen, individuelle<br />

Managementfaktoren<br />

<br />

Keine Berücksichtigung <strong>der</strong> persönlichen Steuern <strong>der</strong> Unternehmenseigner (bzw. zum Teil auch<br />

Anwendung <strong>der</strong> tatsächlichen Steuerbelastung)<br />

20. November 2013<br />

34


Typisierung <strong>der</strong> persönlichen Ertragssteuer bei objektivierten<br />

Unternehmenswerten<br />

• Unmittelbare Typisierung<br />

– Anwendung bei gesetzlich (z.B. Squeeze Out) und vertraglich (z.B. Ein- o<strong>der</strong> Austritt von<br />

Gesellschaftern aus einer Personengesellschaft) begründeten Bewertungsanlässen<br />

– Bewertung aus <strong>der</strong> Perspektive einer inländischen, unbeschränkt steuerpflichtigen, natürlichen Person,<br />

die ihre Anteile im Privatvermögen hält<br />

<br />

Persönliche Ertragssteuer <strong>der</strong> Unternehmenseigner ist somit explizit zu berücksichtigen!<br />

• Mittelbare Typisierung<br />

– Anwendung bei Bewertungen im Rahmen unternehmerischer Initiativen (z.B. Kaufpreisverhandlungen,<br />

Fairness Opinions, Kreditwürdigkeitsprüfungen)<br />

– Annahme, dass die Nettozuflüsse aus dem Bewertungsobjekt und aus <strong>der</strong> Alternativinvestition in ein<br />

Aktienportfolio auf <strong>der</strong> Anteilseignerebene einer vergleichbaren persönlichen Besteuerung unterliegen<br />

<br />

Persönliche Ertragssteuer wird nicht explizit berücksichtigt!<br />

20. November 2013<br />

35


Bewertungskalkül im Equity-Ansatz nach persönlichen Steuern<br />

von 2001 bis 2005<br />

UW<br />

<br />

CF<br />

to equity<br />

k<br />

EK<br />

<br />

<br />

1<br />

1<br />

0,5<br />

s<br />

<br />

s<br />

<br />

k<br />

EK<br />

<br />

i<br />

r<br />

i1<br />

s<br />

m<br />

• Im Zuge <strong>der</strong> Einführung des Halbeinkünfteverfahrens reduziert sich die Belastung des<br />

Zahlungsstroms um 50%<br />

• Bis 2005 Besteuerung <strong>der</strong> Eigenkapitalkosten - i.d.R. CAPM basierend - wie<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

20. November 2013<br />

36


Bewertungskalkül im Equity-Ansatz nach persönlichen Steuern<br />

ab 2005 (I)<br />

UW<br />

<br />

CF<br />

to equity<br />

k<br />

<br />

nachpers. Steuern<br />

EK<br />

1<br />

0,5 <br />

s<br />

<br />

k<br />

nachpers. Steuern<br />

EK<br />

<br />

i<br />

1<br />

s<br />

r<br />

r<br />

1<br />

0,5<br />

si1<br />

s<br />

KG<br />

D<br />

MRP<br />

mit:<br />

r Kursgewinnrendite<br />

r<br />

KG<br />

D<br />

Dividendenrendite<br />

• Einführung des sog. „Tax-CAPM“ mit differenzierter Besteuerung von Zinsen, Dividenden<br />

und Kursgewinnen<br />

• Marktrisikoprämie (MRP) ist nach persönlichen Steuern höher als vor persönlichen Steuern<br />

Zur konsistenten Bewertung sind Zusatzannahmen zur Thesaurierung (Abkehr von <strong>der</strong><br />

Vollausschüttungshypothese) und zur Kapitalrendite von Thesaurierungen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

wodurch die Anwendung des Gordon-Wachstumsmodells erfor<strong>der</strong>lich wird<br />

20. November 2013<br />

37


Bewertungskalkül im Equity-Ansatz nach persönlichen Steuern<br />

ab 2005 (II)<br />

UW<br />

<br />

CF<br />

to equity<br />

k<br />

<br />

1<br />

0,5 <br />

nachpers. Steuern<br />

EK<br />

g<br />

s<br />

<br />

mit:<br />

g t ROE<br />

t Thesaurierungsquote<br />

ROE Return onEquity<br />

• In Abkehr von <strong>der</strong> Vollausschüttungshypothese erfolgen Thesaurierungen, die sich<br />

unternehmensintern zur Eigenkapitalrentabilität (ROE) verzinsen<br />

• Es sind Annahmen zur Ausschüttungspolitik <strong>der</strong> Alternativanlage erfor<strong>der</strong>lich<br />

• Es wird ein mit <strong>der</strong> nachhaltigen Wachstumsrate g steigen<strong>der</strong>, nomineller Zahlungsstrom<br />

generiert, wobei die Wachstumsrate das Produkt von Thesaurierungsquote und ROE ist<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsraten können im Gordon-Wachstums-Modell<br />

durchaus begründbar über 2 % liegen<br />

20. November 2013<br />

38


Implizite Annahmen und offene Punkte<br />

EW <br />

JÜ<br />

- g EK -T<br />

<br />

1-0,5<br />

s<br />

<br />

i<br />

Tax<br />

n.<br />

Steuern<br />

k<br />

- g<br />

EST<br />

i<br />

WB<br />

Tax<br />

Thesaurierung<br />

Halbeinkünfteverfahren mit persönlichen<br />

Steuern (s EST ) und steuerlich bedingter<br />

Thesaurierung (T Tax )<br />

Tax<br />

wobei <strong>der</strong> Wertbeitrag aus Thesaurierung ( WB Thesaurier ung<br />

) auch als nachhaltig wachsen<strong>der</strong><br />

Dividendenstrom alternativ abgebildet werden kann, womit die nachhaltige Wachstumsrate<br />

g ansteigt<br />

Fragen:<br />

• Warum will man in Zukunft noch „künstlich“ zwischen thesaurierungsbedingtem und<br />

inflationsinduziertem Wachstum unterscheiden?<br />

• Kann es - bei Nutzung nomineller Planungen und unter Beachtung des Nominalkapitalerhaltungsprinzips<br />

bzw. Anschaffungskostenprinzips in <strong>der</strong> Rechnungslegung -<br />

nachhaltiges, inflationsinduziertes Wachstum ohne Reinvestition geben? (Dies würde<br />

einen steigenden ROE bei Vollausschüttung <strong>der</strong> Jahresüberschüsse implizieren.)<br />

• Sind Fälle, in denen ROE alt > k EK und ROE neu = k EK gilt zulässig?<br />

Die aktuelle Literaturdiskussion beinhaltet ein Kommunikationsproblem, da einmal<br />

explizit Reinvestitionen und einmal implizit substanzerhaltende (inflationsangepasste)<br />

Abschreibungen verwendet werden; offen bleibt die entscheidende Frage nach <strong>der</strong><br />

Eigenkapitalrendite des „Altgeschäfts“.<br />

20. November 2013<br />

39


Bewertungskalkül im Equity-Ansatz nach persönlichen Steuern<br />

ab 2009<br />

UW<br />

<br />

k<br />

CF<br />

nach pers.<br />

Steuern<br />

EK<br />

toequity<br />

<br />

10,25<br />

<br />

<br />

g(1<br />

0,132)<br />

k<br />

nachpers. Steuern<br />

EK<br />

<br />

i<br />

<br />

<br />

1<br />

0,25<br />

r (1<br />

0,25) r<br />

1<br />

0,25<br />

i1<br />

0,25<br />

KG<br />

D<br />

<br />

MRP MRP<br />

• Selbst ohne thesaurierungsbedingtes Wachstum lässt sich bei einer realitätsnahen,<br />

mehrperiodigen Anwendung des CAPM die persönliche Steuer nicht einfach aus dem<br />

Rentenmodell kürzen (vgl. Wiese 2007)<br />

• Im Nichtrentenmodell kann die persönliche Steuer nicht gekürzt werden<br />

Bleibt man bei <strong>der</strong> realitätsnahen Annahme, dass Thesaurierungen erfolgen und<br />

diese nominelles Wachstum generieren, dann ist weiterhin das Gordon-<br />

Wachstumsmodell nach persönlichen Steuern anzuwenden<br />

* Unter Vernachlässigung von Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag ** Im Einperiodenmodell des CAPM<br />

20. November 2013<br />

40


Aktueller Diskussionsstand zur Abbildung <strong>der</strong> Abgeltungssteuer<br />

Stand <strong>der</strong> Modellbildung (I)<br />

• IDW S 1 i.d.F. 2008 for<strong>der</strong>t nur noch bei gesetzlichen und vertraglichen Bewertungsanlässen eine sog.<br />

unmittelbare Typisierung, womit persönliche Steuern zur Ableitung des objektivierten Werts explizit im<br />

Kalkül anzusetzen sind; die konkrete Ausgestaltung blieb jedoch offen<br />

• Praktiker (A<strong>der</strong>s 2007) haben früh auf mögliche Problembereiche bei <strong>der</strong> praktischen Umsetzung<br />

hingewiesen:<br />

– Fehlen von empirischen Daten und Prognosemodellen für die Marktrisikoprämie (MRP) nach<br />

Abgeltungssteuer<br />

– Zweifel an <strong>der</strong> empirischen Relevanz <strong>der</strong> persönlichen Steuer in <strong>der</strong> Preisbildung am Kapitalmarkt<br />

aufgrund des geringen Anteils von inländischen Aktionären (ca. 15%) am Handelsvolumen<br />

– Fehlende empirische Daten zu Haltedauer am deutschen Kapitalmarkt<br />

– Klassische Bewertungsmodelle, die unendliche Haltedauer von Unternehmen unterstellen und<br />

steigende Dividendenströme bewerten, können zu großen Wertsteigerungen führen<br />

20. November 2013<br />

41


Aktueller Diskussionsstand zur Abbildung <strong>der</strong> Abgeltungssteuer<br />

Stand <strong>der</strong> Modellbildung (II)<br />

• Theoretische Arbeiten (z. B. Richter vom 15.11.2007) schlagen die folgende Modellstruktur vor:<br />

Formelle Lösung Abgeltungsteuer:<br />

mit:<br />

D τ<br />

K τ<br />

UW<br />

<br />

D<br />

Dividendenzahlung in Periode τ<br />

Kursgewinn (Thesaurierung) in Periode τ<br />

<br />

1<br />

26,38%<br />

<br />

<br />

126,38%<br />

T <br />

T<br />

t<br />

<br />

<br />

T<br />

t1 1<br />

i1<br />

26,38% <br />

MRPn<br />

. St.<br />

1<br />

i1<br />

26,38%<br />

<br />

MRPn<br />

. St.<br />

<br />

K<br />

<br />

• Verlautbarungen und Mitglie<strong>der</strong> des IDW haben in jüngster Vergangenheit die unmittelbare<br />

Typisierung konkretisiert (WPH 2008, Band II; Jonas am 2. Diskussionsforum <strong>Unternehmensbewertung</strong><br />

Köln am 8.4.2008; Zeidler et al. 2008, Wagner et al. 2008), wobei folgende Kalkülstruktur<br />

vorgeschlagen wird:<br />

Praktische Lösung des IDW:<br />

UW<br />

t<br />

<br />

D<br />

<br />

1<br />

26,38%<br />

<br />

K<br />

1<br />

13,19%<br />

<br />

<br />

i1<br />

26,38% <br />

MRP<br />

<br />

<br />

t1 1<br />

<br />

n.<br />

St.<br />

20. November 2013<br />

42


Aktueller Diskussionsstand zur Abbildung <strong>der</strong> Abgeltungssteuer<br />

Explizite und implizite Prämissen<br />

• Explizit basiert <strong>der</strong> Vorschlag <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des IDW auf den folgenden Prämissen:<br />

- Der Privatanleger („Lieschen Müller“ bei Jonas) kann trotz eines Anteils von nur 10% an <strong>der</strong> Aktionärsstruktur eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern von 4,5% auf 5,0% durchsetzen<br />

- In Analogie zu US-Studien wird von einer Haltedauer von bis zu 26 Jahren ausgegangen, was eine effektive<br />

Kursgewinnsteuer von 13,2% (inkl. SolZ) für sachgerecht erscheinen lässt (Zeidler et al./ Wagner et. al.)<br />

- Gemäß dem Tax-CAPM und den typisierten Haltedauern sinkt die Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern auf<br />

4,5%<br />

- „Eine fiktive Interpretation des Wertbeitrags aus Thesaurierung als Barwert zukünftiger Dividenden - verbunden mit <strong>der</strong><br />

entsprechenden Steuerfreistellung des Wertbeitrags aus Thesaurierungen - ist realitätsfremd. Demgemäß ist <strong>der</strong><br />

Wertbeitrag aus Thesaurierung zukünftig <strong>der</strong> Kursgewinnbesteuerung zu unterwerfen.“ (Zeidler et al./ Wagner et. al.)<br />

- Thesaurierungen verzinsen sich zu den Eigenkapitalkosten vor persönlichen Steuern, die retrograd aus den<br />

Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern in Verbindung mit <strong>der</strong> Ausschüttungsquote abgeleitet werden<br />

• Implizit werden die folgenden Prämissen gesetzt:<br />

- Haltedauer liegt grundsätzlich im Ermessen des Anteilseigners<br />

- Aufgrund <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Laufzeitäquivalenz werden Unternehmen nicht mehr unendlich gehalten, son<strong>der</strong>n am Ende <strong>der</strong><br />

Halteperiode verkauft; dies hat (noch nicht diskutierte) Folgeeffekte auf die Bestimmung des Basiszinssatzes<br />

- Haltedauer ist bei 13,2% effektiver Kursgewinnsteuer gemäß Modellannahmen ca. 30 bis 40 Jahre; dies ist für<br />

Deutschland zu begründen<br />

20. November 2013<br />

43


Aktueller Diskussionsstand zur Abbildung <strong>der</strong> Abgeltungssteuer<br />

Eigenkapitalkosten im Abgeltungssteuersystem<br />

• Die Abgeltungssteuer belastet Zinsen, Dividenden und Kursgewinne auf persönlicher Eigentümerebene einheitlich mit 25%<br />

• Die Eigenkapitalkosten vor persönlicher Einkommenssteuer entsprechen somit den Eigenkapitalkosten nach persönlicher<br />

Steuer zuzüglich <strong>der</strong> Steuerbelastung von Dividenden und Kursgewinne:<br />

k<br />

vSt<br />

EK,j<br />

k<br />

nSt<br />

EK,j<br />

s<br />

ESt/ SolZ<br />

d s<br />

j<br />

eff<br />

ESt/ SolZ<br />

mit: d j = Dividendenrendite <strong>der</strong> Alternativanlage<br />

k j = Kursrendite <strong>der</strong> Alternativanlage<br />

s Est/SolZ = 25% Abgeltungssteuer zzgl. SoZ = 26,38%<br />

s Est/SolZ = effektive Kursgewinnsteuer<br />

k<br />

j<br />

• Die Steuerbelastung <strong>der</strong> Nettoeinnahmen in Form ausgeschütteter Dividenden erfolgt durch die Abgeltungssteuer in voller<br />

Höhe, während die effektive Steuerbelastung des Wertbeitrages durch Kursgewinne abhängig von <strong>der</strong> Haltedauer ist:<br />

s<br />

eff<br />

ESt/ SolZ<br />

mit:<br />

1<br />

<br />

1<br />

26,38% <br />

1<br />

g<br />

<br />

g<br />

T<br />

T = Haltedauer<br />

g = Wachstumsrate (= Eigenkapitalrendite x Thesaurierungsquote)<br />

<br />

<br />

1<br />

1<br />

1<br />

T<br />

1<br />

20. November 2013<br />

44


Modellvarianten zur Umsetzung – Übersicht<br />

3 Modellvarianten<br />

zur Umsetzung<br />

Fiktive Ausschüttung<br />

• Direkte Zurechnung des<br />

Wertbeitrags aus<br />

Thesaurierung<br />

Thesaurierung in<br />

Detailplanungsphase<br />

• Zurechnung <strong>der</strong><br />

Wertbeiträge aus<br />

Thesaurierung im Terminal<br />

Value<br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

• Thesaurierung und<br />

nachhaltiges Wachstum im<br />

Terminal Value<br />

20. November 2013<br />

46


Anpassungen bei Eigenkapitalkosten und -rendite zur Überführung <strong>der</strong><br />

Unternehmenswerte vor und nach persönlichen Steuern<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Eigenkapitalkosten nach pers. Steuern<br />

Risikoloser Basiszinssatz vor pers. Steuern 4,75%<br />

- ESt/Solz 26,38% -1,25%<br />

= Risikoloser Basiszinssatz nach pers. Steuern 3,50%<br />

Marktrisikoprämie nach pers. Steuern 4,50%<br />

x Betafaktor 1,00<br />

= Risikoprämie nach pers. Steuern 4,50%<br />

Eigenkapitalkosten nach pers. Steuern 8,00%<br />

Ableitung <strong>der</strong> Eigenkapitalkosten / -rendite vor pers. Steuern<br />

Eigenkapitalrendite nach pers. Steuern 8,00%<br />

+ Einkommensteuer auf Dividendenrendite 26,38% 1,31%<br />

+ Effektive Einkommensteuer auf Kursgewinnrendite 13,19% 0,66%<br />

= Eigenkapitalrendite vor pers. Steuern 9,97%<br />

impl. Ausschüttungsquote <strong>der</strong> Alternative 50%<br />

Retrograde Bestimmung <strong>der</strong> Marktrisikoprämie vor pers. Steuern<br />

Eigenkapitalkosten vor pers. Steuern 9,97%<br />

- Risikoloser Basiszinssatz vor pers. Steuern 4,75%<br />

= Risikoprämie vor pers. Steuern 5,22%<br />

/ Betafaktor 1,00<br />

Marktrisikoprämie vor pers. Steuern 5,22%<br />

Überleitung <strong>der</strong><br />

Unternehmenswerte<br />

(vor und<br />

nach pers.<br />

Steuern) ist<br />

möglich, wenn<br />

relevante<br />

Plangrößen<br />

exogen<br />

vorgegeben und<br />

die verbleibende<br />

Größe retrograd<br />

ermittelt werden.<br />

20. November 2013<br />

47


Modellvariante zur Umsetzung – „Fiktive Ausschüttung“<br />

Direkte Zurechnung des Wertbeitrags aus Thesaurierung<br />

Planjahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 TV<br />

Bilanzielles Eigenkapital in 2008 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

+ Kumulierte Thesaurierung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

= Bilanzielles Eigenkapital in t 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

x Eigenkapitalrendite 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0%<br />

= Jahresüberschuss 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0<br />

x Ausschüttungsquote 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0%<br />

= Dividenden 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0<br />

- ESt/SolZ auf Dividenden 26,4% -1,3 -1,3 -1,3 -1,3 -1,3 -1,3 -1,3 -1,3<br />

= Dividenden nach pers. Steuern 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7<br />

Thesaurierung 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0<br />

- ESt/SolZ auf Thesaurierung 13,2% -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,7<br />

= Thesaurierung nach pers. Steuern 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3<br />

Wertbeitrag aus Ausschüttung 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7 3,7<br />

+ Wertbeitrag aus Thesaurierung 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3 4,3<br />

= Nettozufluss an Eigner 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0<br />

Risikoloser Basiszinssatz 4,8% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75%<br />

- ESt/Solz 26,4% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25%<br />

= Risikoloser Basiszinssatz nach pers. Steuern 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50%<br />

Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern 4,5% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

x Betafaktor 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00<br />

= Risikoprämie nach persönlichen Steuern 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate 0,00%<br />

ESt/SolZ auf thesaurierungsbedingtes Wachstum 13,2% 0,00%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate nach pers. Steuern 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00%<br />

Barwertfaktor 1,000 0,926 0,857 0,794 0,735 0,681 0,630 0,584 7,298<br />

Barwerte per 7,4 6,9 6,3 5,9 5,4 5,0 4,7 58,4<br />

Ertragswert 100<br />

Eigenkapitalrendite nach persönlichen Steuern 8,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern<br />

Eigenkapitalrendite vor persönlichen Steuern 10,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern / (1 - effektiver Steuersatz)<br />

20. November 2013<br />

48


Modellvariante zur Umsetzung – „Thesaurierung in Detailplanphase“<br />

Zurechnung <strong>der</strong> Wertbeiträge aus Thesaurierung im Terminal Value<br />

Planjahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 TV<br />

Bilanzielles Eigenkapital in 2008 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

+ Kumulierte Thesaurierung 0,0 4,3 8,8 13,6 18,5 23,6 28,9 34,5<br />

= Bilanzielles Eigenkapital in t 100,0 104,3 108,8 113,6 118,5 123,6 128,9 134,5<br />

x Eigenkapitalrendite 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0%<br />

= Jahresüberschuss 10,0 10,4 10,9 11,3 11,8 12,3 12,9 13,4<br />

x Ausschüttungsquote 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0%<br />

= Dividenden 5,0 5,2 5,4 5,7 5,9 6,2 6,4 6,7<br />

- ESt/SolZ auf Dividenden 26,4% -1,3 -1,4 -1,4 -1,5 -1,6 -1,6 -1,7 -1,8<br />

= Dividenden nach pers. Steuern 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 4,9<br />

Thesaurierung 5,0 5,2 5,4 5,7 5,9 6,2 6,4 6,7<br />

- ESt/SolZ auf Thesaurierung 13,2% -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,8 -0,8 -0,8 -0,9<br />

= Thesaurierung nach pers. Steuern 4,3 4,5 4,7 4,9 5,1 5,3 5,6 5,8<br />

Wertbeitrag aus Ausschüttung 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 4,9<br />

+ Wertbeitrag aus Thesaurierung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,8<br />

= Nettozufluss an Eigner 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 10,8<br />

Risikoloser Basiszinssatz 4,8% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75%<br />

- ESt/Solz 26,4% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25%<br />

= Risikoloser Basiszinssatz nach pers. Steuern 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50%<br />

Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern 4,5% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

x Betafaktor 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00<br />

= Risikoprämie nach persönlichen Steuern 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate 0,00%<br />

ESt/SolZ auf thesaurierungsbedingtes Wachstum 13,2% 0,00%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate nach pers. Steuern 0,00%<br />

Barwertfaktor 1,000 0,926 0,857 0,794 0,735 0,681 0,630 0,584 7,298<br />

Barwerte per 3,4 3,3 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 78,5<br />

Ertragswert 100<br />

Eigenkapitalrendite nach persönlichen Steuern 8,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern<br />

Eigenkapitalrendite vor persönlichen Steuern 10,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern / (1 - effektiver Steuersatz)<br />

20. November 2013<br />

49


Modellvariante zur Umsetzung – „Nachhaltiges Wachstum“<br />

Thesaurierung und nachhaltiges Wachstum im Terminal Value<br />

Planjahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 TV<br />

Bilanzielles Eigenkapital in 2008 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

+ Kumulierte Thesaurierung 0,0 4,3 8,8 13,6 18,5 23,6 28,9 34,5<br />

= Bilanzielles Eigenkapital in t 100,0 104,3 108,8 113,6 118,5 123,6 128,9 134,5<br />

x Eigenkapitalrendite 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0%<br />

= Jahresüberschuss 10,0 10,4 10,9 11,3 11,8 12,3 12,9 13,4<br />

x Ausschüttungsquote 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0% 50,0%<br />

= Dividenden 5,0 5,2 5,4 5,7 5,9 6,2 6,4 6,7<br />

- ESt/SolZ auf Dividenden 26,4% -1,3 -1,4 -1,4 -1,5 -1,6 -1,6 -1,7 -1,8<br />

= Dividenden nach pers. Steuern 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 4,9<br />

Thesaurierung 5,0 5,2 5,4 5,7 5,9 6,2 6,4 6,7<br />

- ESt/SolZ auf Thesaurierung 13,2% -0,7 -0,7 -0,7 -0,7 -0,8 -0,8 -0,8 -0,9<br />

= Thesaurierung nach pers. Steuern 4,3 4,5 4,7 4,9 5,1 5,3 5,6 5,8<br />

Wertbeitrag aus Ausschüttung 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 4,9<br />

+ Wertbeitrag aus Thesaurierung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

= Nettozufluss an Eigner 3,7 3,8 4,0 4,2 4,3 4,5 4,7 4,9<br />

Risikoloser Basiszinssatz 4,8% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75% 4,75%<br />

- ESt/Solz 26,4% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25% -1,25%<br />

= Risikoloser Basiszinssatz nach pers. Steuern 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50% 3,50%<br />

Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern 4,5% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

x Betafaktor 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00<br />

= Risikoprämie nach persönlichen Steuern 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50% 4,50%<br />

Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 8,00%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate 4,98%<br />

ESt/SolZ auf thesaurierungsbedingtes Wachstum 13,2% -0,66%<br />

Thesaurierungsbedingte Wachstumsrate nach pers. Steuern 4,33%<br />

Barwertfaktor 1,000 0,926 0,857 0,794 0,735 0,681 0,630 0,584 15,902<br />

Barwerte per 3,4 3,3 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 78,5<br />

Ertragswert 100<br />

Eigenkapitalrendite nach persönlichen Steuern 8,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern<br />

Eigenkapitalrendite vor persönlichen Steuern 10,0% = Eigenkapitalkosten nach persönlichen Steuern / (1 - effektiver Steuersatz)<br />

20. November 2013<br />

50


Der effektive Steuersatz auf die Kursgewinne lässt sich auf Basis<br />

explizit zu bestimmen<strong>der</strong> Annahmen ermitteln<br />

Haltedauer in Jahren<br />

15,80% 1 5 10 15 20 25 30 35 40 41 50<br />

1,0% 26,4% 26,0% 25,5% 25,1% 24,6% 24,1% 23,7% 23,3% 22,8% 22,8% 22,0%<br />

2,0% 26,4% 25,6% 24,7% 23,8% 22,9% 22,1% 21,3% 20,6% 19,8% 19,7% 18,5%<br />

3,0% 26,4% 25,3% 23,9% 22,6% 21,4% 20,3% 19,2% 18,2% 17,3% 17,1% 15,6%<br />

Wachstumsrate<br />

4,0% 26,4% 24,9% 23,2% 21,5% 20,0% 18,7% 17,4% 16,2% 15,2% 15,0% 13,3%<br />

5,0% 26,4% 24,5% 22,4% 20,5% 18,8% 17,2% 15,8% 14,5% 13,4% 13,2% 11,5%<br />

6,0% 26,4% 24,2% 21,7% 19,5% 17,6% 15,9% 14,4% 13,1% 12,0% 11,8% 10,1%<br />

7,0% 26,4% 23,9% 21,1% 18,6% 16,5% 14,7% 13,2% 11,9% 10,8% 10,6% 9,0%<br />

8,0% 26,4% 23,6% 20,5% 17,8% 15,6% 13,7% 12,1% 10,8% 9,7% 9,5% 8,0%<br />

9,0% 26,4% 23,2% 19,9% 17,0% 14,7% 12,8% 11,2% 10,0% 8,9% 8,7% 7,3%<br />

10,0% 26,4% 22,9% 19,3% 16,3% 13,9% 12,0% 10,4% 9,2% 8,2% 8,0% 6,6%<br />

Formel zur Ermittlung des effektiven Steuersatzes:<br />

s<br />

eff<br />

ESt/<br />

SolZ<br />

1<br />

<br />

1<br />

26,38% <br />

1<br />

g<br />

<br />

g<br />

T<br />

<br />

<br />

1<br />

1<br />

1<br />

T<br />

1<br />

mit:<br />

T = Haltedauer<br />

g = Wachstumsrate (= Eigenkapitalrendite x Thesaurierungsquote)<br />

20. November 2013<br />

51


Implikationen und offene Fragen<br />

• Ist bei tatsächlich kürzerer Haltedauer auch in <strong>der</strong> Konsequenz <strong>der</strong> Basiszins abzusenken?<br />

• Gibt es Konsequenzen für die Prognose <strong>der</strong> Marktrisikoprämie?<br />

• Bei exogen determinierter Marktrisikoprämie (nach Steuern) und Eigenkapitalrendite (vor<br />

Steuern) steigt <strong>der</strong> Unternehmenswert mit zunehmen<strong>der</strong> Haltedauer. Warum sollten in einer<br />

solchen Situation Aktionäre eine suboptimale Haltedauer wählen und überhaupt realisieren?<br />

• Was passiert bei wertschaffendem Wachstum im Detailplanungszeitraum und wie lange muss<br />

dieser sein?<br />

20. November 2013<br />

52


FAUB Stellungnahme zur Marktrisikoprämie (MRP)<br />

Hinweise des FAUB zur Berücksichtigung <strong>der</strong> Finanzmarktkrise bei <strong>der</strong> Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes in <strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong><br />

„Deshalb kommt <strong>der</strong> FAUB zu dem Ergebnis, dass im Vergleich zu den letzten Jahren <strong>der</strong>zeit von einer höheren Marktrisikoprämie auszugehen ist. Dabei<br />

legen Marktbeobachtungen und Kapitalmarktstudien sowie auf Prognosen von Finanzanalysten und Ratingagenturen basierende ex ante-Analysen zu<br />

sogenannten implizit ermittelten Marktrisikoprämien eine Orientierung am oberen Ende <strong>der</strong> Bandbreite historisch gemessener Aktienrenditen bzw. <strong>der</strong><br />

daraus abgeleiteten Marktrisikoprämien nahe. Diese Einschätzung des FAUB wird bestätigt, wenn man die ausgehend von <strong>der</strong> Betrachtung historischer<br />

Daten vorgenommenen Prognosen ergänzt um Überlegungen zur Entwicklung realer Aktienrenditen.<br />

Zusammenfassend kommt <strong>der</strong> FAUB nach seinen Analysen und Beratungen zu folgenden Ergebnissen:<br />

1. Die bisherige Vorgehensweise zur Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes und seiner Komponenten bei <strong>Unternehmensbewertung</strong>en ist unverän<strong>der</strong>t<br />

sachgerecht und geeignet.<br />

2. Bei <strong>der</strong> Prognose <strong>der</strong> Marktrisikoprämie sind durch die Finanzmarktkrise verän<strong>der</strong>te Einflussparameter, insbeson<strong>der</strong>e eine verän<strong>der</strong>te Risikotoleranz, zu<br />

berücksichtigen, so dass sich im Vergleich zu den letzten Jahren <strong>der</strong>zeit höhere Marktrisikoprämien rechtfertigen lassen.<br />

3. Der FAUB hält es für sachgerecht, sich <strong>der</strong>zeit bei <strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Marktrisikoprämien an einer Bandbreite von 5,5 % bis 7 % (vor<br />

persönlichen Steuern) bzw. 5 % bis 6 % (nach persönlichen Steuern) zu orientieren.<br />

4. Der FAUB wird die Einflussfaktoren zur Bemessung des Kapitalisierungszinssatzes weiterhin regelmäßig in seinen Sitzungen analysieren und bei<br />

Verän<strong>der</strong>ungen die Empfehlung entsprechend aktualisieren.<br />

Unabhängig von diesen kapitalmarktorientierten Überlegungen zur Marktrisikoprämie ist darauf hinzuweisen, dass eine Verschlechterung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Aussichten eines Unternehmens grundsätzlich im Rahmen <strong>der</strong> Ableitung von Erwartungswerten in <strong>der</strong> Unternehmensplanung zu berücksichtigen ist.“<br />

• Quelle: Hinweise des FAUB zur Berücksichtigung <strong>der</strong> Finanzmarktkrise bei <strong>der</strong> Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes in <strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong>, veröffentlicht am 19.09.2012<br />

20. November 2013<br />

53


DAX Indexstand<br />

VDAX und KGV<br />

DAX Kurs-Gewinn-Verhältnis und Volatilität im Zeitablauf<br />

10,000<br />

80.0<br />

9,000<br />

8,000<br />

7,000<br />

6,000<br />

70.0<br />

60.0<br />

50.0<br />

5,000<br />

40.0<br />

4,000<br />

3,000<br />

2,000<br />

1,000<br />

30.0<br />

20.0<br />

10.0<br />

0<br />

0.0<br />

DAX VDAX KGV<br />

20. November 2013<br />

54


Implizite MRP nach Damodaran und Marktrisikoprämie.de<br />

• Damodaran bestimmt die implizite Marktrisikoprämie für den<br />

S&P 500 und vergleicht diese mit historischen<br />

Marktrisikoprämien<br />

• Dabei wird eine Abweichung <strong>der</strong> aus historischen Daten<br />

geschätzten MRPs von den tatsächlich am Markt<br />

beobachteten (impliziten) MRPs deutlich<br />

• Auf Marktrisikoprämie.de wird für verschiedene Län<strong>der</strong><br />

(auch für Deutschland) die implizite Marktrisikoprämie<br />

berechnet<br />

• Hier erkennt man deutlich, dass Marktrisikoprämien im<br />

Zeitablauf nicht stabil sind, son<strong>der</strong>n schwanken<br />

Zusätzliche Literatur:<br />

Damodaran 2013: Equity Risk Premiums (ERP): Determinants, Estimation and Implications sowie<br />

Wagner et al. 2013: Auswirkung Finanzmarktkrise auf den Kapitalisierungszinssatz, in WPg 19/2013 S.948<br />

20. November 2013<br />

55


DVFA Grundsätze vom November 2012 zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

angemessenen Abfindung<br />

DVFA: Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation<br />

http://www.dvfa.de/die_dvfa/kommissionen/valuation/dok/35323.php<br />

20. November 2013<br />

56


Agenda<br />

Kapitel Titel Seite<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s<br />

Managing Director<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH<br />

Leopoldstrasse 8<br />

80802 München<br />

P: +49 (0)89 388 790 100<br />

M: +49 (0)172 850 4839<br />

christian.a<strong>der</strong>s@value-trust.com<br />

www.value-trust.com<br />

I. Fairness Opinion 3<br />

II. Objektivierter Wert nach IDW S1 23<br />

III. Bewertung von Distressed Companies 58<br />

• Marktentwicklungen<br />

• Charakteristika notleiden<strong>der</strong> Unternehmen<br />

• Einbezug von Insolvenzrisiken in das Bewertungsmodell<br />

- Ein historischer Abriss -<br />

• Erfassung von Insolvenzrisiken mittels des APV-<br />

Ansatzes<br />

<strong>der</strong> DCF-Methode<br />

• Ausgewählte Son<strong>der</strong>themen und Ausblick<br />

IV. Arbeitsgruppen 86<br />

20. November 2013<br />

57


Transaktionsvolumen in Mrd. USD<br />

Anzahl Transaktionen<br />

M&A-Markt in Deutschland und DAX 30 seit 1993<br />

600<br />

Dot-Com-Bubble<br />

Liquidity Bubble /<br />

Global Financial Crisis<br />

European Debt<br />

Crisis<br />

3.500<br />

8.065<br />

8.106<br />

500<br />

7.528<br />

3.000<br />

400<br />

5.072<br />

2.500<br />

2.000<br />

300<br />

3.666<br />

200<br />

2.203<br />

1.500<br />

1.000<br />

100<br />

Q<br />

1<br />

0.500<br />

0<br />

Source: Thomson SDC Platinum, Announced Transactions of German Targets and Acquirers<br />

20. November 2013<br />

58


DAX Indexstand<br />

Yield in %<br />

VDAX und KGV<br />

Axis Title<br />

In Extremsituationen, wie <strong>der</strong> Global Financial Crisis, stoßen<br />

theoretische Bewertungsmodelle oft an ihre praktischen Grenzen<br />

9.000<br />

80<br />

8.000<br />

70<br />

7.000<br />

60<br />

6.000<br />

50<br />

5.000<br />

4.000<br />

40<br />

3.000<br />

30<br />

2.000<br />

20<br />

1.000<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Jul-07 Jan-08 Jul-08 Jan-09 Jul-09 Jan-10<br />

Im Nachgang zur Lehman-<br />

Insolvenz brachen Aktienkurse<br />

und Bewertungen ein und das<br />

Risiko bzw. die Volatilität stieg<br />

dramatisch an<br />

Zum 31.12.2008 wurden jedoch<br />

vielfach niedrigere Kapitalkosten<br />

(WACC) verwendet, da:<br />

12%<br />

DAX VDAX KGV<br />

12.0%<br />

• Renditen für deutsche<br />

Staatsanleihen gesunken sind<br />

10%<br />

10.0%<br />

8%<br />

8.0%<br />

6%<br />

6.0%<br />

4%<br />

4.0%<br />

2%<br />

2.0%<br />

0%<br />

0.0%<br />

Jul-07 Jan-08 Jul-08 Jan-09 Jul-09 Jan-10<br />

3y Corporate BB 5y Corporate AA German 10y Bunds<br />

• historische Marktrisikoprämie<br />

gesunken ist<br />

• historische Aktienrisikomaße<br />

(Betas) vielfach gesunken sind<br />

• Fremdkapital als risikolos<br />

betrachtet und mit Buchwerten<br />

angesetzt wurde<br />

20. November 2013<br />

59


Anzahl<br />

€ Mrd.<br />

Anzahl<br />

Restrukturierungsfälle in Europa<br />

Non Performing Loans<br />

Verteilung <strong>der</strong> Restrukturierungsfälle 2009/2010<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

-<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-<br />

notleidende Kredite in Europa<br />

2009 2010<br />

1,200<br />

1,000<br />

800<br />

861<br />

965<br />

1,048<br />

600<br />

503<br />

400<br />

200<br />

-<br />

142<br />

204 196 196<br />

Quelle:<br />

o.l.: PWC „Restructuring Trends“, Mai 2010 und Februar 2011<br />

o.r.: Debtwire aus PWC „Restructuring Trends“, Februar 2011<br />

u.l.: PWC „European outlook for non core and non performing loan portfolios“, Juli 2012<br />

Europa<br />

Deutschland<br />

• Hoher Anteil von Restrukturierungstransaktionen in Deutschland<br />

Fazit<br />

• Trotz sinken<strong>der</strong> Gesamtzahl steigende Komplexität <strong>der</strong> Deals<br />

• Bewertung im Rahmen von Restrukturierungen wichtiges Aufgabengebiet <strong>der</strong><br />

Bewertungspraxis<br />

20. November 2013<br />

60


EUR Mrd.<br />

in Mrd.<br />

„Maturity Wall“: Fälligkeitsstruktur in Europa<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

60<br />

70<br />

50<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ff.<br />

ELLI (European Leveraged Loan Index)<br />

MLHY (Merrill Lynch European High-Yield Bond Index)<br />

Institutional<br />

Total<br />

Quelle: S&P, LCD , Fitch aus PWC „Restructuring Trends“, Februar 2011<br />

Quelle: S&P, LCD European High-Yield Weekly Review, June 2012<br />

Beobachtungen<br />

• Hohe Volumina fälliger LBO-Finanzierungen, insbeson<strong>der</strong>e 2014/2015<br />

• Refinanzierungsprobleme insbeson<strong>der</strong>e durch die hohe Anfangsverschuldung (Leverage Multiples zww. 5x-7x Debt/EBITDA)<br />

Fazit<br />

• Ausfallgefährdung steigt durch unsichere Refinanzierung von Krediten<br />

• Trotz vorübergehen<strong>der</strong> Normalisierung des Marktes ist die Berücksichtigung eines<br />

möglichen Insolvenztatbestandes in <strong>der</strong> Bewertung auch zukünftig relevant<br />

20. November 2013<br />

61


Krisenphasen und <strong>der</strong>en Einfluss auf die Theorie und <strong>Praxis</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong><br />

Phase<br />

Dot-Com Bubble<br />

Liquidity Bubble / Global<br />

Financial Crisis<br />

European Debt Crisis<br />

Zeitraum 1996 - 2003<br />

2004 - 2009 2011 - ?<br />

Events<br />

IPO Deutsche Telekom,<br />

M&A-Welle,<br />

Neuer Markt<br />

LBO-M&A-Welle, LBO-<br />

Debt Restructuring<br />

und „Impairment-Battles“<br />

M&A-Disputes,<br />

Organhaftungsklagen,<br />

VorstAG und ESUG<br />

Technik/<br />

Theorie<br />

High Growth & negative<br />

CFs, Cost of Debt und<br />

Tax Shields<br />

Tax-CAPM, Cost of<br />

Distress, Zinsschranke,<br />

(bereinigtes) Debt Beta<br />

Konditionierte MRP,<br />

Größen- und<br />

Län<strong>der</strong>risiken<br />

Anwendung<br />

(first mover)<br />

Gordon-Wachstumsmodell<br />

und DCF,<br />

Multiples, Realoptionen,<br />

VBM / EVA,<br />

Impairmenttest<br />

Varianten des DCF (APV<br />

und TCF), LBO-Modelle,<br />

Real Optionen für<br />

Restrukturierungen<br />

Zunehmende Abkehr<br />

vom Rechnen mit<br />

Einkommensteuer<br />

Ausgewählte<br />

Evolutionsfel<strong>der</strong><br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

und Wertsteigerung<br />

erfor<strong>der</strong>t nachhaltige<br />

Investitionen mit:<br />

ROIC > WACC<br />

Steuervorteile und<br />

Fremdkapital sind<br />

risikobehaftet<br />

Insolvenzrisiken<br />

gehen auch auf die<br />

Eigenkapitalgeber über<br />

20. November 2013<br />

62


Definitionsversuch notleiden<strong>der</strong> Unternehmen<br />

Insolvenzgründe mit Antragspflicht<br />

§ 17 (II) InsO – Zahlungsunfähigkeit<br />

„Der Schuldner ist zahlungsunfähig, wenn er nicht in<br />

<strong>der</strong> Lage ist, die fälligen Zahlungspflichten zu<br />

erfüllen. Zahlungsunfähigkeit ist in <strong>der</strong> Regel<br />

anzunehmen, wenn <strong>der</strong> Schuldner seine Zahlungen<br />

eingestellt hat.“<br />

Möglicher Eröffnungsgrund seitens des Schuldners<br />

§ 18 (II) InsO – drohende Zahlungsunfähigkeit<br />

„Der Schuldner droht zahlungsunfähig zu werden,<br />

wenn er voraussichtlich nicht in <strong>der</strong> Lage sein<br />

wird, die bestehenden Zahlungspflichten im<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Fälligkeit zu erfüllen.“<br />

§ 19 (II) InsO – Überschuldung<br />

„Überschuldung liegt vor, wenn das Vermögen des<br />

Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht<br />

mehr deckt, es sei denn, die Fortführung des<br />

Unternehmens ist nach den Umständen<br />

überwiegend wahrscheinlich.“<br />

Pratt/Grabowski (2010):<br />

„ A company whose equity and debt values reflect the potential or probability of default or<br />

liquidation scenarios is consi<strong>der</strong>ed to be un<strong>der</strong> financial distress.“<br />

20. November 2013<br />

63


Beschreibung von Restrukturierungssituationen<br />

Literatur<br />

• Geringe Insolvenzwahrscheinlichkeit<br />

• Reversibler<br />

CF Rückgang<br />

• Geringe Insolvenzwahrscheinlichkeit<br />

• Irreversibler<br />

CF Rückgang<br />

• Hohe Insolvenzwahrscheinlichkeit<br />

• Reversibler<br />

CF Rückgang<br />

• Hohe Insolvenzwahrscheinlichkeit<br />

• Irreversibler<br />

CF Rückgang<br />

Insolvenzrecht<br />

• Insolvenztatbestände gemäß Insolvenzordnung:<br />

Zahlungsunfähigkeit gem. §17 InsO<br />

Drohende Zahlungsunfähigkeit gem. §18 InsO<br />

Überschuldung gem. §19 InsO<br />

• Gesetz zur weiteren Erleichterung <strong>der</strong> Sanierung<br />

von Unternehmen (ESUG)<br />

Schutzschirmverfahren mit drei monatiger Frist<br />

zur Vorlage eines Insolvenzplans<br />

Zahlungsunfähigkeit darf nicht eingetreten sein<br />

Ausarbeitung eines Insolvenzplans i. d. R.<br />

durch Unternehmen und Monitoring durch<br />

Sachwalter<br />

Entscheidung <strong>der</strong> Gläubigerversammlung über<br />

Annahme des Insolvenzplans<br />

Distressed<br />

• Krise muss überwindbar sein, aber Zerschlagung muss drohen!<br />

• Bewertungseinfluss schon vor Erfüllung von Insolvenztatbeständen bei Erhöhung <strong>der</strong><br />

Ausfallwahrscheinlichkeit o<strong>der</strong> drohen<strong>der</strong> Bruch von vertraglichen Kennzahlen<br />

• Insolvenzgefährdung, nicht die akute Insolvenz als Abgrenzungskriterium<br />

20. November 2013<br />

64


Abgrenzung von Insolvenzkosten<br />

Beispiele<br />

Direkte Insolvenzkosten<br />

Aufwendungen für die<br />

Beantragung des<br />

Insolvenzverfahrens<br />

Gerichtskosten<br />

Aufwendungen für den<br />

Insolvenzverwalter<br />

Anwalts- und allgemeine<br />

Rechtsberatungskosten<br />

Kosten für<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Unternehmensberater und<br />

Banken<br />

Indirekte Insolvenzkosten<br />

Umsatzrückgang durch<br />

Auftragsverluste und<br />

Kundenverunsicherung<br />

sowie Verlust von<br />

Mitarbeitern<br />

Verschärfung <strong>der</strong><br />

Finanzierungsbedingungen<br />

(Zinsen und Covenants)<br />

Erhöhte Kosten für<br />

Versicherungen<br />

Kürzere Zahlungsziele bei<br />

Lieferanten<br />

Verluste durch Notverkauf<br />

einzelner Aktiva<br />

Kommentar<br />

• Grundsätzliche Unterscheidung zwischen<br />

direkten und indirekten Insolvenzkosten<br />

notwendig<br />

• Direkte Insolvenzkosten entstehen erst im<br />

tatsächlichen Insolvenzverfahren und sind mit<br />

<strong>der</strong> Abwicklung des Insolvenzverfahrens direkt<br />

verbunden<br />

• Indirekte Insolvenzkosten bezeichnen all jene<br />

negativen Konsequenzen, die sich sowohl<br />

operativ als auch finanzwirtschaftlich durch<br />

eine drohende Insolvenz ergeben<br />

Restrukturierungskosten<br />

• Direkte Kosten entstehen „ex-post“ bei tatsächlicher Abwicklung<br />

• Indirekte Kosten entstehen schon im Vorfeld<br />

• Empirische Nachweise existieren für beide Kostenarten<br />

20. November 2013<br />

65


Relevanz und Einfluss von Insolvenzkosten<br />

Empirischer Nachweis – Direkte Insolvenzkosten<br />

Autor Daten* Kosten Basis<br />

Birs/Welch/Zhu 1995-2001<br />

286 Untern.<br />

Betker 1986-1993<br />

157 Untern.<br />

Tashjian/Lease/<br />

McConnel<br />

Weis 1979-1986<br />

37 Untern.<br />

Ang/Chua/<br />

McConnel<br />

2,5%<br />

1,9%<br />

Buchwert<br />

Vermögen<br />

3,9% Buchwert<br />

Vermögen<br />

1986-1993 1,9% Buchwert<br />

Vermögen<br />

1963-1978<br />

105 Untern.<br />

3,1% Marktwert<br />

Eigenkapital<br />

Warner 1933-1955 3%-5% Firm value at<br />

time of distress<br />

* Alle USA<br />

Empirischer Nachweis – Indirekte Insolvenzkosten<br />

Autor Daten* Kosten Basis<br />

Altmann<br />

Andrade/<br />

Kaplan<br />

Industrie<br />

Retail<br />

31 LBOs mit<br />

Restrukturie<br />

-rung<br />

23,7%<br />

12,2%<br />

10-23%<br />

(inkl.<br />

direkter)<br />

Branch 2002 9,5%-<br />

16,4%<br />

Reimund/<br />

Schwetzler/<br />

Zainhofer<br />

Breitkopf/<br />

Elsas<br />

5373<br />

European<br />

firms<br />

Nachweis<br />

mit<br />

Regression<br />

Ø 7%<br />

* Alle USA bis auf Reimund/Schwetzler/Zainhofer<br />

7,3% Liquidationswert<br />

Unternehmenswert<br />

(pre distress)<br />

Unternehmenswert<br />

Marktwert<br />

Unternehmen<br />

1993-2008<br />

746 Unternehmen<br />

Umsatzwachstum<br />

Unternehmenswert<br />

ohne<br />

Verschuldung<br />

Fazit<br />

• Empirische Studien bestätigen bei drohen<strong>der</strong> Insolvenz signifikante, indirekte Kosten<br />

• Nachweis von direkten Insolvenzkosten bei Abwicklung <strong>der</strong> Unternehmen<br />

• Die <strong>Unternehmensbewertung</strong> darf den negativen Einfluss von indirekten Insolvenzkosten<br />

auf die Cashflows eines Unternehmens nicht ignorieren<br />

20. November 2013<br />

66


Krisenursachen und -folgen<br />

Strategische<br />

Krise<br />

Ergebniskrise Liquiditätskrise Insolvenz<br />

• Umsatzrückgang<br />

• Margenerosion<br />

Financial Distress<br />

• Rendite < Kapitalkosten<br />

• Liquiditätsengpässe<br />

• Negative Cashflows<br />

• Markt- und Buchwert Fremdkapital divergiert<br />

• Steigende Fremdkapitalbestände und -kosten<br />

• Externe Finanzierungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich<br />

• Temporär überlagert Risiko des Financial<br />

Distress massiv operative Risiken<br />

20. November 2013<br />

67


Charakteristika notleiden<strong>der</strong> Unternehmen<br />

volatiler Umsatz<br />

Historie Detailplanungsphase Konvergenzphase TV<br />

in Mio. EUR 2007A 2008A 2009E 2010E 2011E 2012E 2013E 2014E 2015E<br />

Umsatzerlöse 479.0 480.0 408.0 388.0 392.0 409.0 424.0 439.0 447.0 456.0<br />

Wachstumsrate 0.2% (15.0%) (4.9%) 1.0% 4.3% 3.7% 3.5% 1.8% 2.0%<br />

Schwankungen <strong>der</strong><br />

operativen Marge<br />

EBITDA 144.1 135.1 11.6 52.7 115.1 121.2 126.1 131.2 133.8 136.5<br />

EBITDA-Marge 30.1% 28.1% 2.8% 13.6% 29.4% 29.6% 29.7% 29.9% 29.9% 29.9%<br />

EBIT 61.0 79.0 (29.0) 14.0 83.0 90.0 95.0 100.0 102.0 104.0<br />

EBIT-Marge 12.7% 16.5% (7.1%) 3.6% 21.2% 22.0% 22.4% 22.8% 22.8% 22.8%<br />

Steuern auf angepasstes EBIT (18.2) (23.5) 8.6 (4.2) (24.7) (26.8) (28.3) (29.8) (30.4) (30.99)<br />

Steuerquote (s eff ) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%) (29.8%)<br />

NOPLAT 42.8 55.5 (20.4) 9.8 58.3 63.2 66.7 70.2 71.6 73.0<br />

Return on Sales 8.9% 11.6% (5.0%) 2.5% 14.9% 15.4% 15.7% 16.0% 16.0% 16.0%<br />

Invested Capital 656.0 706.0 706.0 665.0 553.0 560.0 592.0 608.0 620.0 632.0<br />

Wachstumsrate 7.1% - (6.2%) (20.3%) 1.3% 5.4% 2.6% 1.9% 1.9%<br />

Investitionsverzögerung<br />

Erweiterungsinvestitionen (ΔIC) 50.0 - (41.0) (112.0) 7.0 32.0 16.0 12.0 12.0<br />

Erweiterungsinvestitionsquote 90.2% - (417.2%) (192.2%) 11.1% 48.0% 22.8% 16.8% 16.4%<br />

Negative Cash Flows<br />

Vermögensumschlag (VU) 0.73x 0.58x 0.55x 0.59x 0.74x 0.76x 0.74x 0.74x 0.74x<br />

Return on Invested Capital (ROIC) 8.5% (2.9%) 1.4% 8.8% 11.4% 11.9% 11.9% 11.8% 11.8%<br />

Free Cash Flow (FCF) 5.5 (20.4) 50.8 170.3 56.2 34.7 54.2 59.6 61.0<br />

Wachstumsrate (473.0%) (349.7%) 235.0% (67.0%) (38.3%) 56.2% 10.0% 2.4%<br />

Starke Einbrüche mit starker Erholung<br />

20. November 2013<br />

68


Einfluss <strong>der</strong> Insolvenzsituation auf das Bewertungsmodell<br />

Kapitalkosten Steuern Sonstige<br />

• Basiszins<br />

• Marktrisikoprämie<br />

• Equity Beta<br />

• (bereinigtes) Debt Beta<br />

• Cost of Equity<br />

(Spill over von<br />

Insolvenzrisiken auf<br />

unverschuldete<br />

Eigenkapitalkosten)<br />

• Tax Shields<br />

• NOL‘s<br />

• Besteuerung von<br />

Sanierungsgewinnen<br />

• Zinsschranke<br />

• Bestimmung von<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

• Negative Cashflows<br />

• Markt-/Buchwert und<br />

verschiedene FK-Tranchen<br />

• Multiples<br />

• Real Optionen<br />

20. November 2013<br />

69


<strong>Unternehmensbewertung</strong> mithilfe von Cashflows<br />

CF vor Zinsen<br />

CF nach Zinsen<br />

Entity Value<br />

(Gesamt)-<br />

Unternehmenswert<br />

Marktwert<br />

Nettofinanzverbindlichkeiten<br />

Equity Value<br />

Eigenkapitalwert<br />

Fazit<br />

• Der Unternehmenswert kann als Entity Value (Gesamtunternehmenswert) o<strong>der</strong> als Equity<br />

Value (Eigenkapitalwert) ermittelt werden<br />

• Beim Bruttoverfahren ist <strong>der</strong> Abzug des Fremdkapitals zu Marktwerten nötig<br />

20. November 2013<br />

70


Invested Capital<br />

Working<br />

Capital<br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong> mithilfe von Cashflows<br />

„Marktwert-Struktur-Bilanz“<br />

Cashflow an Eigenkapitalgeber<br />

Cashflow an alle Kapitalgeber<br />

Eigenkapital<br />

Anlagevermögen<br />

Tax Shields<br />

t=0 Flow to Equity<br />

t Diskontierung mit<br />

Eigenkapitalkosten<br />

t=0 FCF / TFC<br />

t<br />

Cashflow an Fremdkapitalgeber<br />

Diskontierung mit<br />

Gesamtkapitalkosten<br />

Umlaufvermögen<br />

Verzinsliches<br />

Fremdkapital<br />

t=0 Flow to Debt<br />

t Diskontierung mit<br />

Fremdkapitalkosten<br />

Unverzinsliches<br />

Fremdkapital<br />

Fazit<br />

• Der operative Cashflow wird für alle Kapitalgeber generiert und kann im Normalzustand an<br />

Fremd- und Eigenkapitalgeber ausgeschüttet werden<br />

• Sowohl Fremd- als auch Eigenkapital sind werthaltig und bestimmen den<br />

Gesamtunternehmenswert<br />

20. November 2013<br />

71


Rückgang <strong>der</strong> Cashflows und Auswirkung auf die<br />

Unternehmenswertanteile<br />

Senior Len<strong>der</strong><br />

Senior Len<strong>der</strong><br />

EV bzw.<br />

Invested Capital<br />

EV bzw.<br />

Invested Capital<br />

Junior Len<strong>der</strong><br />

Mezzanine<br />

Junior Len<strong>der</strong><br />

Mezzanine<br />

Cashflows<br />

Ausfallgrenze<br />

Eigenkapital<br />

EV<br />

Eigenkapital<br />

Fazit<br />

• Ein Einbruch <strong>der</strong> Cashflows gefährdet die Zahlungsleistungen an die Fremdkapitalgeber<br />

und führt zur Verringerung des Unternehmenswertes<br />

• Die entscheidende Frage: „Wem gehört das Unternehmen?“ muss die<br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong> beantworten<br />

• Das APV-Verfahren ist durch getrennte Berücksichtigung <strong>der</strong> verschiedenen Kapitalgeber<br />

hierbei beson<strong>der</strong>s leistungsfähig<br />

20. November 2013<br />

72


In <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> wurden lange Zeit in <strong>der</strong> DCF-Methode<br />

Kapitalkosten nach <strong>der</strong> „WACC-Formel“ verwendet, die....<br />

WACC<br />

Anteil Eigenkapital<br />

am Gesamtkapital<br />

x<br />

Eigenkapitalkostensatz<br />

- Langfristig erwarteter risikoloser<br />

Kapitalmarktzins<br />

- Marktpreis des Risikos<br />

- Risikoprämie (Beta)<br />

<br />

k v EK<br />

i βMRP<br />

<br />

Anteil Fremdkapital<br />

am Gesamtkapital<br />

x<br />

Fremdkapitalkostensatz<br />

nach Steuern<br />

- Fremdkapitalkostensatz<br />

- Steuervorteil <strong>der</strong> Fremdfinanzierung<br />

<br />

k<br />

D<br />

i<br />

FK<br />

<br />

<br />

1s<br />

<br />

Kapitalkosten<br />

• Verkörpern die Rendite, die Eigenkapital- und Fremdkapitalinvestoren von einer Investition<br />

in eine risikobehaftetes Asset (Unternehmen) for<strong>der</strong>n<br />

• Eigenkapital ist teurer als Fremdkapital, da Fremdkapitalgeber weniger Risiken tragen<br />

20. November 2013<br />

73


.... eine gewisse Reaktion auf eine zunehmende Verschuldung<br />

unterstellen und davon ausgingen, dass Fremdkapital und<br />

Steuervorteile <strong>der</strong> Verschuldung risikolos sind<br />

Zins<br />

k EK,V<br />

k EK,U<br />

Kapitalkostenfunktion<br />

(ohne Insolvenzrisiko)<br />

WACC<br />

k FK<br />

V<br />

Problem<br />

• Passen die impliziten Annahmen nicht zur Empirie, ergeben sich - in <strong>der</strong> Regel - zu<br />

niedrige Kapitalkosten (WACC)<br />

• In Extremfällen werden die Kapitalkosten sogar negativ o<strong>der</strong> haben unplausible Verläufe<br />

(WACC > unverschuldete Eigenkapitalkosten)<br />

20. November 2013<br />

74


Verschuldung, Insolvenzrisiko des Fremdkapitals und von<br />

Steuervorteilen (2004 - 2009)<br />

Zins<br />

k EK,V<br />

k EK,U<br />

WACC‘<br />

WACC<br />

Kapitalkostenfunktion<br />

(ohne Insolvenzrisiko, aber mit<br />

unsicheren Steuervorteilen<br />

und Debt Beta)<br />

V<br />

Zins<br />

k EK,V<br />

k FK V<br />

k EK,U<br />

WACC<br />

k FK<br />

Kapitalkostenfunktion<br />

(mit Insolvenzrisiko des<br />

Fremdkapitals)<br />

V optimal<br />

20. November 2013<br />

75


Verschuldung und Insolvenzrisiko des Eigenkapitals (2011 - ?)<br />

Zins<br />

k EK,V<br />

k EK,U<br />

WACC<br />

k FK<br />

Kapitalkostenfunktion<br />

(mit Insolvenzrisiko des<br />

Fremdkapitals)<br />

V optimal<br />

V<br />

Zins<br />

k EK,V<br />

WACC<br />

υ'<br />

κ ΕΚ<br />

k EK,U<br />

k FK<br />

Kapitalkostenfunktion<br />

(mit Insolvenzrisiko des<br />

Fremdkapitals und des<br />

Eigenkapitals)<br />

V optimal`<br />

V optimal*<br />

V<br />

20. November 2013<br />

76


Integrierte Erfassung des Insolvenzrisikos – Modifizierte DCF-<br />

Methode<br />

Cashflows<br />

• Einbezug aller möglichen Szenarien in die<br />

zu planenden Cashflows, einschließlich<br />

eines Insolvenzszenarios<br />

E(CF ) CF<br />

t<br />

GC<br />

(1<br />

π<br />

inso t<br />

) CF<br />

inso<br />

inso t<br />

• Vereinfachung durch Betrachtung von zwei<br />

Szenarien (CF Going Concern und CF inso ) mit<br />

Gewichtung anhand <strong>der</strong><br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

• Alternativ: Isolierter Unternehmenswert bei<br />

Fortführung und Verkaufserlös bei<br />

Zerschlagung gewichtet mit <strong>der</strong> kumulierten<br />

Überlebens- bzw. Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

π<br />

Kapitalkosten<br />

• Ableitung <strong>der</strong> Kapitalkosten von<br />

Vergleichsunternehmen mit gleichem Rating<br />

• Risikoadjustierte CAPM Beta: Anpassung<br />

<strong>der</strong> Betaschätzung, da längerfristige Betas<br />

das Insolvenzrisiko unterschätzen<br />

• Berücksichtigung des Ausfallrisikos in k V EK<br />

durch Einbezug von geson<strong>der</strong>ten<br />

Risikoprämien auf „als ob“<br />

Eigenkapitalkosten eines gesunden<br />

Unternehmens:<br />

k<br />

v<br />

EK<br />

k<br />

RF<br />

β<br />

v<br />

EK Healthy<br />

MRP<br />

RP<br />

Inso<br />

UW MW = Going Concern Wert * (1- Inso ) + Liquidationswert * Inso<br />

Quelle: Damodaran „The Dark Side of Valuation“ (2010)<br />

Fazit<br />

• Berücksichtigung <strong>der</strong> Insolvenzkosten in den Cashflows und -risiken den Kapitalkosten<br />

• Empirischer Forschung zur Abbildung des Insolvenzrisikos in den Kapitalkosten ist noch<br />

ausbaufähig<br />

• Oft werden Insolvenzszenarien nur implizit in den Cashflows abgebildet, was nicht die<br />

Transparenz för<strong>der</strong>t<br />

20. November 2013<br />

77


Modifizierung des CAPM zur Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Insolvenzprämie<br />

Ausgangspunkt<br />

• Erweiterung CAPM um unsystematische<br />

Risiken und Insolvenzrisiko<br />

E<br />

v<br />

R<br />

i kRF<br />

EK<br />

MRP<br />

RPS<br />

(RPU<br />

) RPInso<br />

RP S =<br />

RP U =<br />

Risikoprämie für (mangelnde) Unternehmensgröße<br />

weitere Risikoprämie für unsystematisches Risiko<br />

Kommentar<br />

• Implikationen des Ansatzes:<br />

1. Unsystematisches Risiko kann nicht komplett<br />

wegdiversifiziert werden<br />

2. ß*MRP bildet nicht alle relevanten systematischen<br />

Risiken ab<br />

RP Inso =<br />

Risikoprämie für Insolvenzbedrohung<br />

Duff & Phelps Risk Premium Report (I)<br />

• Empirischer Nachweis von Risikoprämien<br />

durch den Vergleich realisierter mit den nach<br />

CAPM geschätzten Renditen:<br />

RP<br />

RP<br />

Inso<br />

Inso<br />

i<br />

<br />

R E<br />

R<br />

R <br />

i<br />

<br />

k<br />

i<br />

RF<br />

<br />

<br />

v<br />

EK<br />

• Risiko umfasst Risiko für eine Zerschlagung<br />

aus finanziellen (Überschuldung) o<strong>der</strong><br />

operativen Gründen (negatives operatives<br />

Ergebnis)<br />

<br />

MRP<br />

Quelle: Grabowski “COST OF CAPITAL IN TODAY’S ECONOMY”(2010)<br />

Duff & Phelps Risk Premium Report (II)<br />

• Zusätzliche Differenzierung <strong>der</strong> identifizierten<br />

Risikounternehmen mit Hilfe von Altman „Z”<br />

Score:<br />

T1 = Working Capital / Total Assets<br />

T2 = Retained Earnings / Total Assets<br />

T3 = Earnings Before Interest and Taxes / Total<br />

Assets<br />

T4 = Market Value of Equity / Total Book Value<br />

of Liabilities<br />

T5 = Sales / Total Assets<br />

Z 1.2 x T11.4 x T2 3.3 x T3 0.6 x T4 0.999 x T5<br />

20. November 2013<br />

78


Empirische Ermittlung des Insolvenzzuschlags<br />

Prämien über CAPM (Auszug)<br />

Durchschnittlich beobachtete Rendite R i<br />

Durchschnittlich beobachtete<br />

Risikoprämie (R i - k RF )<br />

Durchschnittliche Risikoprämie nach<br />

CAPM E(R i ) - k RF<br />

Durchschnittliche Prämie über CAPM<br />

R i – E(R i ) = Insolvenzprämie<br />

Hohes finanzielles Risiko<br />

Akute Insolvenzgefahr<br />

Differenzierung durch Altman Z<br />

Quelle: Grabowski “COST OF CAPITAL IN TODAY’S ECONOMY”(2010), Calculations by © Duff and Phelps, LLC © 200902 CRSP®, Center for<br />

Research in Security Prices. Graduate School of Business, The University of Chicago used with permission. rights reserved.<br />

www.crsp.chicagogsb.edu<br />

Fazit<br />

• Ergebnisse zeigen signifikante Prämien auf die nach dem CAPM geschätzten<br />

Eigenkapitalkosten für insolvenzgefährdete Unternehmen<br />

20. November 2013<br />

79


Ausfallrisikoangepasste Cashflows nach Gleißner (2010) &<br />

Saha/Malkiel (2012)<br />

Legende:<br />

Standardmodell:<br />

Ausfallrisikoangepasst:<br />

UW <br />

t<br />

UW <br />

t<br />

1<br />

1<br />

1<br />

g <br />

E(FCF)<br />

t <br />

1<br />

k <br />

t1<br />

g <br />

E(FCF)(1<br />

t<br />

pd) <br />

1<br />

k <br />

t<br />

t<br />

pd = Ausfallwahrscheinlichkeit (-rate)<br />

k = traditioneller Diskontierungszinssatz (nach CAPM)<br />

g = Wachstumsrate <strong>der</strong> Free Cash Flows (FCF)<br />

s = Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

λ = Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausfallrate<br />

λ 0 = Ausfallrate<br />

pd<br />

pd<br />

λt<br />

t 1st λ 0<br />

e<br />

konstante jährliche Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

E(FCF<br />

t 1)<br />

(1-pd)<br />

E(FCF<br />

<br />

t1)<br />

UW <br />

UW <br />

k -g pd(1g)<br />

kSM<br />

-g<br />

vs.<br />

zeitabhängige jährliche Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

(Saha/Malkiel)<br />

Fazit<br />

mit<br />

k SM<br />

pd k<br />

<br />

(1<br />

pd)<br />

• Konzept setzt einen Erwartungswert voraus, <strong>der</strong> keine Insolvenzszenarien (-risiken)<br />

berücksichtigt (so auch Knoll/Tartler)<br />

• Offen bleibt, wie und welche Insolvenzrisiken in den Eigenkapitalkosten erfasst werden<br />

• Offen ist, wie das Szenario <strong>der</strong> tatsächlichen Insolvenz und <strong>der</strong> Recovery Wert abgebildet<br />

wird<br />

20. November 2013<br />

80


Erfassung von Insolvenzrisiken mithilfe des APV-Ansatzes<br />

Geson<strong>der</strong>te Erfassung <strong>der</strong> Insolvenz mithilfe des APV-Ansatzes<br />

• Isolierte Einbeziehung des positiven und negativen Wertbeitrags <strong>der</strong> Verschuldung<br />

(„Trade-Off“ Theorie 1 )<br />

• Praktische Anwendung <strong>der</strong> Trade-off Theorie mit Hilfe des APV-Ansatzes: 2<br />

• So ist <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Fremdkapitalfinanzierung auf den Unternehmenswert separierbar und dann<br />

getrennt bewertbar<br />

Kapitalstrukturän<strong>der</strong>ungen / Tax Shield-Effekte<br />

Ausfallrisiken<br />

UW V = UW U + Wertbeitrag TS – Wertbeitrag <strong>der</strong> Insolvenz<br />

• Negativer Wertbeitrag <strong>der</strong> Insolvenz ist nicht eindeutig definiert<br />

1) Kraus /Litzenberger (1973)<br />

2) Damodaran „The Dark Side of Valuation“ (2010)<br />

Fazit<br />

• Geson<strong>der</strong>te Abbildung <strong>der</strong> Insolvenz schafft Transparenz im Bewertungsmodell<br />

• Indirekte Insolvenzkosten sind grundsätzlich in den zu planenden Cashflows zu<br />

berücksichtigen (beim Going Concern Wert)<br />

• Direkte Insolvenzkosten gehen in den Liquidationswert ein<br />

20. November 2013<br />

81


Erfassung von Insolvenzrisiken mithilfe des APV-Ansatzes<br />

Alternative mit APV: Variante 1 – Anlehnung an die Trade-off Theorie 1<br />

Grundidee: explizite Trennung des negativen Insolvenzeinflusses auf den Unternehmenswert<br />

(Isolierte Einbeziehung des positiven und negativen Wertbeitrags <strong>der</strong> Verschuldung („Trade-Off“ Theorie):<br />

Berechnung des unverschuldeten<br />

Unternehmenswertes<br />

Berechnung des Wertbeitrags <strong>der</strong><br />

Fremdfinanzierung durch Diskontierung<br />

<strong>der</strong> Steuerersparnisse<br />

Berechnung des negativen<br />

Wertbeitrages <strong>der</strong> Insolvenz W I<br />

Equity Value MW<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

T<br />

FCF<br />

T<br />

t<br />

U FK,t1<br />

t1<br />

<br />

u t<br />

t<br />

I Inso MW<br />

t 1 <br />

<br />

W π<br />

FK<br />

1<br />

k t1<br />

1<br />

kTS,j <br />

EK,j<br />

s<br />

k<br />

FK<br />

<br />

<br />

Schätzung <strong>der</strong> kumulierten<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

Überleitung zum Equity Value durch<br />

Abzug des Fremdkapitals zu<br />

Marktwerten<br />

1) Quelle: Damodaran (2010) i.V.m. Kraus /Litzenberger (1973)<br />

• Cashflows<br />

• Negativer<br />

Wertbeitrag<br />

Diskussionspunkte Cashflows<br />

Fraglich, ob durch systematische Risiken<br />

(bspw. Nachfrageschwankungen des<br />

Marktes) induzierte indirekte Insolvenzkosten<br />

im Erwartungswert <strong>der</strong> Cashflows erfasst<br />

werden müssen?<br />

Ermittlung des separierten negativen<br />

Werteffekts (Barwert <strong>der</strong> Insolvenzkosten) ist<br />

theoretisch und in <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> bislang<br />

ungeklärt!<br />

Mögl. Berechnung ist komplex (z.B. Going-<br />

Concern Wert – Liquidationswert) * Inso<br />

u<br />

kEK<br />

k TS<br />

k FK<br />

Diskussionspunkte Kapitalkosten<br />

Tragen auch unverschuldete Cashflows Insolvenzrisiken?<br />

Unterliegen Steuervorteile dem operativen Risiko des<br />

Unternehmens? Restrukturierungsgewinn versteuerbar?<br />

Risikoadäquate Renditefor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fremdkapitalgeber mit<br />

Hilfe aktueller Marktrenditen bestimmen?<br />

20. November 2013<br />

82


Erfassung von Insolvenzrisiken mithilfe des APV-Ansatzes und<br />

Fokus auf den Detailplanungszeitraum<br />

Alternative mit APV: Variante 2 1<br />

Berechnung des unverschuldeten<br />

Unternehmenswertes mit Going<br />

Concern-Annahme<br />

Berechnung des Wertbeitrags <strong>der</strong><br />

Fremdfinanzierung durch<br />

Diskontierung <strong>der</strong> Steuerersparnisse<br />

Berechnung des Nettoliquidationswertes<br />

(Verkaufserlös <strong>der</strong> VGG – Schulden<br />

- direkte Insolvenzkosten)<br />

Equity Value MW<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

T<br />

FCF<br />

t<br />

U FK,t1<br />

<br />

u' t<br />

u' t<br />

t 1 <br />

<br />

1<br />

k t1<br />

1<br />

k <br />

EK,j<br />

T<br />

s<br />

k<br />

FK<br />

EK,j<br />

t1<br />

FK<br />

MW<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1<br />

πInso LN<br />

πInso<br />

Schätzung <strong>der</strong><br />

kumulierten<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

1) Quelle: Stalter (2010)<br />

Diskussionspunkte Cashflows<br />

Diskussionspunkte Kapitalkosten<br />

• Szenarien<br />

• Indirekte<br />

Insolvenzkosten<br />

Alle Cashflows Going Concern,<br />

Insolvenzszenario separat im<br />

Liquidationswert<br />

Alle indirekten Insolvenzkosten<br />

müssen in den Cashflows<br />

abgebildet werden<br />

u'<br />

k EK<br />

k TS<br />

Auch unverschuldete CF tragen Insolvenzrisiken,<br />

u u'<br />

Anpassung k EK<br />

zu k EK<br />

nötig<br />

Quelle: Richter „Business valuation with constant discount rates also in case of default risk?”<br />

(2010)<br />

Unsichere Steuervorteile, unterliegen dem operativen Risiko<br />

des Unternehmens, Diskontierung mit U<br />

k EK<br />

• Nettoliquidationswert<br />

Renditefor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> FK Geber mit Hilfe CAPM:<br />

Klar definiert und relativ einfach k FK k<br />

ermittelbar FK<br />

rRF<br />

βFK<br />

rM<br />

rRF<br />

Abzug des Fremdkapitals zu Buchwerten im L N<br />

20. November 2013<br />

83


ESUG – Debt Equity Swap<br />

Bewertung <strong>der</strong><br />

Gläubigerfor<strong>der</strong>ung<br />

Nominalwertprinzip<br />

Vollwertigkeitsprinzip<br />

Going Concern<br />

Zerschlagungswerte<br />

Fazit<br />

• In <strong>der</strong> juristischen Literatur hat sich noch keine herrschende Meinung herausgebildet<br />

• Durch Gestaltung <strong>der</strong> Transaktionsstruktur können Risiken gemin<strong>der</strong>t werden<br />

20. November 2013<br />

84


Agenda<br />

Kapitel Titel Seite<br />

Prof. Dr. Christian A<strong>der</strong>s<br />

Managing Director<br />

Value-Trust Financial Advisors GmbH<br />

Leopoldstrasse 8<br />

80802 München<br />

P: +49 (0)89 388 790 100<br />

M: +49 (0)172 850 4839<br />

christian.a<strong>der</strong>s@value-trust.com<br />

www.value-trust.com<br />

I. Fairness Opinion 3<br />

II. Objektivierter Wert nach IDW S1 23<br />

III. Bewertung von Distressed Companies 58<br />

V. Arbeitsgruppen 86<br />

20. November 2013<br />

85


Arbeitsgruppe 1<br />

Marktrisikoprämie<br />

• Was impliziert <strong>der</strong> vom FAUB vorgenommene Methodenwechsel bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> MRP?<br />

• Müsste man aktuell nicht wie<strong>der</strong> mit Marktrisikoprämien von unter 5% arbeiten, da man sich in einem<br />

Boom befindet?<br />

• Welcher Basiszins ist bei <strong>der</strong> Berechnung von ex-ante Marktrisikoprämien für die Zwecke <strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmensbewertung</strong> konsistenterweise zu verwenden?<br />

• Sollte man sich an einer langfristigen Eigenkapitalrenditeerwartung orientieren, um aktuelle<br />

Marktrisikoprämien abzuleiten?<br />

• Was impliziert ein aktuelles DAX-KGV von ca. 13 auf Basis <strong>der</strong> 2014er Konsensusschätzungen und<br />

wie sind dabei nachhaltige Wachstumserwartungen zu berücksichtigen?<br />

• Welche Hilfestellung können Analysen empirischer Eigenkapitalkosten (Schüler zfbf 9/2013) und die<br />

Build-up Methode (Pratt/Grabowski, 3rd. Ed. 2011) geben?<br />

• Welche Probleme kann es aufgrund <strong>der</strong> Vorgaben des FAUB beim Impairment-Test geben, wenn<br />

man aktuell ein Unternehmen erwirbt und die Bewertung durch eine (nicht S8) Fairness Opinion<br />

gestützt ist?<br />

20. November 2013<br />

86


Arbeitsgruppe 2<br />

Übernahmestrategie und Hedge-Fonds-Aktivitäten<br />

• Kann es für Deutschland im aktuellen Rechtsrahmen eine (o<strong>der</strong> zwei) zu präferierenden<br />

Übernahmestrategie(n) geben?<br />

• Verhältnis von Fairness Opinion und angemessener Abfindung<br />

• Analyse <strong>der</strong> Aktivitäten von Elliott bei Demag Cranes, Kabel Deutschland und Celesio<br />

• Hat <strong>der</strong> Ergebnisabführungsvertrag (EAV) eine beson<strong>der</strong>e Attraktivität für Investoren?<br />

• Verhältnis von EAV, Unternehmenswert, Aktienkursentwicklung und weiteren<br />

Strukturmaßnahmen<br />

20. November 2013<br />

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Arbeitsgruppe 3<br />

Bestimmung angemessener Abfindungen<br />

• Bewertungsperspektiven bei IDW S1 versus DVFA: Kritische Würdigung des Konzepts des<br />

markttypischen Unternehmenserwerbers (auch im Kontext IFRS und Fairness Opinion)<br />

• Implikationen <strong>der</strong> Entscheidung des OLG Stuttgart vom 5.6.2013 (AG 19/2013) für den<br />

Grundsatz <strong>der</strong> Methodenvielfalt<br />

• Grundsätzliche Sinnhaftigkeit <strong>der</strong> Berücksichtigung von persönlichen Steuern, wenn sich<br />

gemäß Jonas (WPg, 17/2008, S. 833) mit dem Bewertungsstandard IDW S1 i.d.F. 2008 „für die<br />

<strong>Praxis</strong> die Möglichkeit (eröffnet), objektivierte <strong>Unternehmensbewertung</strong>en nach IDW S1 auch<br />

ohne persönliche Ertragsteuern vorzunehmen“<br />

20. November 2013<br />

88


Arbeitsgruppe 4<br />

Restrukturierung / Debt Equity Swap<br />

Hintergrund<br />

• Die Einlage einer For<strong>der</strong>ung stellt im Wesentlichen eine Sacheinlage dar. Sacheinlagen können nur Vermögensgegenstände<br />

sein, <strong>der</strong>en wirtschaftlicher Wert feststellbar ist (§27 AktG ff.).<br />

• Der Wert einer Sacheinlage wird durch den beizulegenden Zeitwert bestimmt. Sofern ein aktiver Markt besteht, ist <strong>der</strong><br />

beizulegende Zeitwert nach den Vorgaben <strong>der</strong> EU-Richtlinie 2006/68/EG in Verbindung mit § 255 Abs. 4 HGB über den<br />

Marktpreis abzuleiten. An<strong>der</strong>nfalls ist <strong>der</strong> beizulegende Zeitwert anhand allgemein anerkannter Bewertungsmethoden zu<br />

bestimmen.<br />

• For<strong>der</strong>ungen gelten grundsätzlich als einlagefähig, sofern sie übertragbar sind. Der beizulegende Zeitwert <strong>der</strong><br />

For<strong>der</strong>ung ist stets aus Sicht <strong>der</strong> Gesellschaft zu ermitteln, wobei nach herrschen<strong>der</strong> Meinung bei Einlage das<br />

Vollwertigkeitsprinzip anzuwenden ist.<br />

Fragestellungen<br />

• Unter welchen Gesichtspunkten kann die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts unter Anwendung „allgemein anerkannter<br />

Bewertungsmethoden“ erfolgen?<br />

• Welche Kriterien müssen erfüllt bzw. nicht erfüllt sein, damit ein aktiver Markt vorliegt? Berücksichtigen Sie hierbei die<br />

Rechtsprechung in Ihren Ausführungen.<br />

• Stellen Sie Beispiele dar, in denen <strong>der</strong> beizulegende Zeitwert den „wahren Wert“ unter- bzw. überschätzen könnte und<br />

diskutieren Sie mögliche Lösungsmöglichkeiten einer solchen Konfliktsituation.<br />

Erste Literaturhinweise<br />

• Beck‘sches IFRS-Handbuch, 4.Aufl. §2 Tz. 221 ff. sowie §3 Tz. 176 ff.<br />

• Beck‘scher Bilanz-Kommentar §247, Tz. 172.<br />

• IFRS 13 bzw. ASC 820 (rev. 2011, vormals SFAS 157)<br />

• Richtlinie 2006/68/EG, Amtsblatt <strong>der</strong> Europäischen Union, L 264/32ff.<br />

20. November 2013<br />

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