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DAS THEMA<br />

„The times, they are a-changin’“<br />

Auf Einladung des <strong>RWGV</strong> kam Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht,<br />

in die Akademie in Forsbach. Seine Rede im Wortlaut.<br />

Forsbach. „The times, they are<br />

a-changin’“, die Zeiten ändern sich,<br />

sang Bob Dylan zu Beginn seiner<br />

Karriere. Sein Song wurde später zur<br />

Hymne der Protestbewegung. Die ist<br />

längst Geschichte, doch die Zeiten<br />

ändern sich immer noch. Gerade<br />

deutsche Banker wissen das. Die<br />

Märkte entwickeln sich ständig weiter.<br />

Neue Wettbewerber tauchen auf,<br />

neue Produkte verbreiten sich mit<br />

atemberaubender Geschwindigkeit –<br />

und mit ihnen neue Risiken. Alle<br />

Banken stehen permanent unter<br />

dem Druck, sich den dynamischen<br />

Veränderungen anzupassen. Der<br />

scharfe Wettbewerb lässt keine andere<br />

Wahl.<br />

Die alten Römer haben etwas weiter<br />

gedacht als Bob Dylan. „Tempora<br />

mutantur et nos in illis“ – die Zeiten<br />

ändern sich, und wir selbst müssen<br />

uns mit ihnen ändern. Diese Einsicht<br />

gilt auch noch im 21. Jahrhundert.<br />

Eine Bank, die sich heutzutage<br />

behaupten will, muss das Instrumentarium,<br />

mit dem sie ihre Risiken<br />

misst und überwacht, immer weiter<br />

verfeinern. Auch die Aufsicht kann<br />

es sich nicht einfach im Althergebrachten<br />

bequem machen. Wir<br />

sind uns der Bedeutung und der<br />

raschen Entwicklung der Risikomanagementtechniken<br />

sehr wohl<br />

bewusst, und wir honorieren gerne,<br />

was die Banken auf diesem Gebiet<br />

geleistet haben.<br />

Wir müssen uns aber auch deswegen<br />

mit dem Risikomanagement der<br />

Banken beschäftigen, weil auf quantitative<br />

Größen allein kein Verlass ist<br />

– auch dann nicht, wenn sie künftig,<br />

dank Basel II, mit genaueren Methoden<br />

ermittelt werden können. Wie<br />

wichtig es ist, dass das Risikomanagement<br />

der Banken funktioniert,<br />

haben die vergangenen Jahre allen,<br />

auch den Kreditgenossenschaften,<br />

gezeigt: Immer wieder haben Missmanagement<br />

und mangelhafte interne<br />

Prozesse Institute ins Schleudern<br />

gebracht, die alle bankaufsichtlichen<br />

Eigenkapitalanforderungen<br />

anstandslos erfüllt hatten. Natürlich<br />

brauchen wir feste quantitative Größen,<br />

an denen Aufsicht und Kreditwirtschaft<br />

sich orientieren können.<br />

Was wir aber genauso brauchen, sind<br />

vernünftig definierte Qualitätsansprüche,<br />

nach denen sich die Banken<br />

richten können, wenn sie ihr<br />

Risikomanagement gestalten.<br />

Die zweite Säule des neuen Regel-<br />

><br />

Fotos: Marco Stepniak<br />

Das hörte jeder der Gäste gern aus dem Munde Sanios: „Wir freuen uns, wenn Sie erfolgreich sind. Doch sind wir nicht<br />

nur unbeteiligter Zuschauer. Wir werden Sie auf Ihrem Weg in die Zukunft weiter begleiten und unterstützen.“<br />

4 GB 2/2006

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