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Genossenschaftsblatt 1/2013 - RWGV

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GB<br />

<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />

1 | <strong>2013</strong><br />

Im Interview: Dr. Auma Obama über Selbsthilfe. Seite 4<br />

Erfolgreich: Start der Familiengenossenschaft Münsterland. Seite 7<br />

Gut besucht: Agrar-Unternehmertage in Münster. Seite 36<br />

KundenFokus 2015<br />

Auftakt: Projekte Beratungsqualität und webErfolg


THINK GLOBAL &<br />

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Editorial<br />

Von Clowns und Pferden<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, klar: Beppe Grillo<br />

und Silvio Berlusconi sind – optimistisch betrachtet<br />

– Clowns. Und selbstverständlich wäre kein<br />

Pferdefleisch in der Lasagne, wenn wir überall<br />

und permanent kontrollieren würden. Außerdem<br />

sind die schrecklichen Banken durch rigorose Regulierung<br />

zu stoppen … und so weiter und so fort.<br />

Am Ende ist die Zusammenarbeit Deutschlands<br />

mit Italien so belastet, dass der italienische Staatspräsident<br />

zu einer Geste der Solidarität mit den<br />

Clowns gezwungen wird: Er sagt ein Essen mit<br />

dem Kanzlerkandidaten ab. Die Kontrollen von<br />

Lebensmitteln werden so teuer, dass redliche<br />

Anbieter geschwächt werden. Die überbordende Bankenregulierung<br />

benachteiligt insbesondere Genossenschaftsbanken im Wettbewerb,<br />

also gerade die Anbieter, die so sind, wie solide und kundenorientierte<br />

Banken sein sollten. Populismus war nie ein guter<br />

Ratgeber der Politik. Statt im Sinne der Gemeinwohlorientierung<br />

auch Unbequemes auszusprechen und umzusetzen, werden seichte<br />

Lösungen innerhalb der Komfortzone verfolgt. Statt Eigenverantwortung<br />

und Mitgestaltung einzufordern, wird Schuld zugewiesen<br />

und Anspruchsdenken gepflegt. Am Ende geht der Schuss<br />

nach hinten los. Genossenschaften können darauf verweisen, dass<br />

in ihnen mündige und eigenverantwortliche Menschen sich selbst<br />

helfen. „Nehmt Euch ein Beispiel“, möchte man rufen. Im Sinne<br />

dieser guten Sache freue ich mich, im <strong>RWGV</strong> an Bord zu sein.<br />

Die GB-Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß und viele Anregungen<br />

mit der Ausgabe 1/<strong>2013</strong>.<br />

Asmus Schütt<br />

Inhalt<br />

4<br />

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Das Thema<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Dr. Auma Obama 4<br />

Familiengenossenschaft startet 7<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Geno-Finanzgruppe macht mobil 10<br />

Hintergrund & Analysen<br />

Regulierungen für den Finanzsektor 12<br />

Stressmanagement 14<br />

Aus dem Verbund<br />

WGZ BANK legt Rekordergebnis vor 16<br />

Energie-Papier der Verbände 18<br />

Raiffeisen-Bezirkstagungen 19<br />

Banken<br />

Dortmunder Volksbank:<br />

Prominenter Gast Philipp Rösler 28<br />

Neujahrsempfang<br />

der Bankleitervereinigung 30<br />

Volksbanken Sauerland<br />

und Hellweg prüfen Fusion 31<br />

Kurz gemeldet 32<br />

Agrarforum der Volksbanken<br />

im Kreis Coesfeld 35<br />

Landwirtschaft<br />

Agrar-Unternehmertage in Münster 36<br />

Satzungsänderung der RWZ 37<br />

Gewerbe<br />

Neue Energiegenossenschaft<br />

in Sendenhorst 40<br />

Gesellschaft der Stromwirtschaft<br />

hat eine über 90-jährige Geschichte 42<br />

Impressum 43<br />

Namen und Nachrichten 44<br />

Zu guter Letzt 46<br />

46<br />

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong> 3


Thema<br />

Foto: Obama<br />

Die engagierte Schwester des amerikanischen Präsidenten Dr. Auma Obama setzt sich für benachteiligte Jugendliche in Afrika ein.<br />

„ Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe.“<br />

Nachgefragt bei Dr. Auma Obama, Vorstandsvorsitzende der Hilfsorganisation Sauti Kuu<br />

Frau Dr. Obama, Sie tragen einen berühmten Namen. Sie sind<br />

die Schwester von US-Präsident Barack Obama. Ist das für Sie<br />

eher Segen oder Fluch?<br />

Dr. Obama: Es ist ein Segen. Die Menschen respektieren und<br />

lieben meinen Bruder. Etwas von dieser Liebe und diesem Respekt<br />

färbt auch auf mich ab. Aber darüber hinaus weiß ich, dass ich<br />

mir über meine Arbeit und nicht über meinen Namen einen eigenen<br />

Ruf und Ansehen verschaffen muss. Ich hoffe, dass ich das<br />

inzwischen einigermaßen gemacht habe.<br />

Sie haben vor einem Jahr die Hilfsorganisation Sauti Kuu gegründet,<br />

was auf Suaheli so viel wie „starke Stimmen“ bedeutet. Warum<br />

haben Sie diesen Namen ausgewählt?<br />

Dr. Obama: Ich arbeite mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen.<br />

Häufig werden ihre Stimmen nicht gehört. Sie wissen nicht<br />

einmal, dass sie eine Stimme haben. Um sich durchzusetzen<br />

und Erfolg im Leben zu haben, müssen sie jedoch eine Stimme<br />

haben, eine starke Stimme. Das versuchen wir, den Kindern und<br />

Jugendlichen durch unsere Arbeit mitzuteilen.<br />

Sie fördern vor allem Jugendliche in Ihrem Heimatland Kenia.<br />

Auf welche Weise helfen Sie?<br />

Dr. Obama: Unser Fokus liegt auf dem ländlichen Raum. Dort<br />

unterstützen wir benachteiligte Jugendliche und ihre Familien.<br />

Diese haben dadurch die Möglichkeit, aus eigener Initiative und<br />

indem sie eigene lokale Ressourcen vor Ort optimal nutzen, ihr<br />

Leben dauerhaft zu verbessern. Wir versuchen mit diesen Jugendlichen,<br />

Wege zu finden und Strukturen zu schaffen, die – psychisch,<br />

sozial und finanziell – zur Eigenständigkeit verhelfen. Wichtig ist<br />

dabei vor allem, jungen Menschen zu vermitteln, dass sie nicht<br />

Opfer ihres sozialen Systems oder ihrer Umwelt sein müssen.<br />

Ganz im Gegenteil! Wir geben sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe<br />

und helfen den jungen Menschen dabei, sich nicht mehr als Opfer<br />

><br />

4 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

> zu sehen und finanziell unabhängig zu werden. Das geschieht<br />

zum Beispiel mithilfe von Agrarprojekten, durch Förderung<br />

der Schulbildung, durch Sport sowie durch Trainings zur Selbstverwirklichung.<br />

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Jugendlichen aus, die Sie<br />

fördern?<br />

Dr. Obama: Eine Auswahl treffen wir nur für unsere Schulförderungsprojekte,<br />

hier schauen wir genau auf den bisher erreichten<br />

Bildungsgrad. Ansonsten setzen wir auf Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />

Die Mädchen und Jungen kommen entweder über ihre<br />

Schulen zu uns oder über Jugendliche, die bereits mit uns zusammenarbeiten.<br />

Ganz wichtig ist, dass die jungen Menschen freiwillig<br />

mitmachen. Denn nur so können wir erfolgreich sein.<br />

Wenn ein Mensch Hunger hat, so gib ihm keinen Fisch, sondern<br />

lehre ihn das Angeln, lautet ein afrikanisches Sprichwort. Ist das<br />

auch Ihre Meinung?<br />

Dr. Obama: Absolut! Aber ich würde einen Schritt weiter gehen.<br />

Bevor ich einen Menschen das Angeln lehre, würde ich ihn fragen,<br />

ob er überhaupt Fisch isst. Ich würde ihn fragen, was er denkt,<br />

wie er seinen Hunger am besten stillen kann. Vielleicht hat er<br />

eine bessere Idee als zu fischen und weiß nur nicht, wie er diese<br />

umsetzen kann. Gemeinsam suchen wir dann nach einer Lösung,<br />

kommunizieren auf diese Weise auf Augenhöhe und lernen<br />

voneinander. So arbeitet Sauti Kuu.<br />

Sie sprechen nicht gerne von Entwicklungshilfe, sondern eher von<br />

Entwicklungspartnerschaft. Warum?<br />

Dr. Obama: Das Wort „Entwicklungshilfe“ erweckt für mich den<br />

Anschein, als würde der Helfende besser und stärker dastehen und<br />

alle Lösungen für Probleme wissen. Derjenige, dem geholfen wird,<br />

hat damit den passiven Part. Dadurch kann eine Abhängigkeit<br />

mit festen Rollen entstehen. Partnerschaft heißt für mich, dass<br />

Sauti Kuu und die Jugendlichen miteinander arbeiten, um zu einer<br />

gemeinsamen Lösung des Problems zu kommen. Die Interaktion<br />

findet auf Augenhöhe statt.<br />

Ein besonderes Problem bei der Entwicklungsarbeit ist die Nachhaltigkeit,<br />

weil viele Projekte nur fünf oder zehn Jahre laufen.<br />

Wie stehen Sie zu dem Thema?<br />

Dr. Obama: Wichtig bei der Entwicklungsarbeit ist immer das<br />

Ergebnis, das man erzielen will. Das bestimmt, wie viele Jahre<br />

man dabei bleibt und ob die Arbeit nachhaltig sein wird. Zum<br />

Beispiel ist die finanzielle Absicherung von Familien ein wichtiges<br />

Ziel und wir arbeiten so lange daran, bis wir dies erreicht haben.<br />

><br />

Foto: Martin Meissner<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey (rechts) und WGZ-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Moll mit ihrem prominenten Gast Dr. Auma Obama<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

5


Thema<br />

><br />

Konkret heißt dies: Wir helfen zum Beispiel dabei, das Land<br />

so zu bebauen, dass Jugendliche und ihre Familien damit genug<br />

Geld verdienen und sich davon Schulgelder, Essen und medizinische<br />

Versorgung leisten können. Wir verhelfen Slumkindern<br />

und Jugendlichen zu einem Schul- oder Ausbildungsabschluss, mit<br />

dem sie Arbeit finden oder sich selbstständig machen können.<br />

Letztendlich hängt die Nachhaltigkeit allein von dem Engagement<br />

der Jugendlichen und ihren Familien ab.<br />

Sie fördern zurzeit 400 Jugendliche in Kenia. Kritiker werden sagen,<br />

dass dies bei den Problemen in Kenia nur ein Tropfen auf dem heißen<br />

Stein sei und nichts an den Zuständen im Land ändere. Wie stehen<br />

Sie dazu?<br />

Dr. Obama: Es ist mehr als nur ein Tropfen auf dem heißen<br />

Stein. Wenn man einem jungen Menschen hilft, sein Leben zu verbessern,<br />

kann dieser dann auch andere unterstützen und<br />

dieser dann wieder andere Jugendliche und so weiter. So verändert<br />

man die Welt, einen Schritt nach dem anderen, ein junger Mensch<br />

nach dem anderen.<br />

Sie haben lange in Deutschland gelebt, hier studiert und promoviert.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Afrika-Bild der Deutschen<br />

gemacht?<br />

Dr. Obama: Das Afrika-Bild, das ich bei meinem ersten Deutschlandaufenthalt<br />

antraf, hat sich inzwischen etwas verändert.<br />

Die Menschen wissen mehr über den Kontinent und über seine<br />

Vielfalt. Allerdings wird häufig noch von Afrika gesprochen, als<br />

handle es sich um ein Land. Es macht eine Diskussion über<br />

die Situation in den verschiedenen Ländern sehr schwierig,<br />

besonders wenn es um die Entwicklungszusammenarbeit geht.<br />

Das muss sich noch ändern, und die einzelnen Länder Afrikas<br />

müssen individuell betrachtet und ernst genommen werden.<br />

Ist es schwer, für Ihre Ziele Spenden und Projektpartner anzuwerben?<br />

Dr. Obama: Wir haben das Glück, dass die Menschen, die uns<br />

unterstützen, von unserer Arbeit überzeugt sind und uns mit<br />

Spenden fördern. Unsere Projektpartner suchen wir sehr gezielt. Es<br />

geht nie nur um das finanzielle Unterstützen, sondern immer<br />

auch um Zusammenarbeit.<br />

In Ihrer Autobiografie „Das Leben kommt immer dazwischen“<br />

schreiben Sie über Ihre nicht besonders glücklichen Kindertage in<br />

Afrika und Ihren Entschluss, das Land so schnell wie möglich zu<br />

verlassen. Vor einiger Zeit sind Sie wieder zurückgekehrt. Warum?<br />

Dr. Obama: Ich bin nach Kenia zurückgekehrt, weil ich nach<br />

vielen Jahren der Jugendarbeit in England endlich in meinem<br />

eigenen Land, bei mir zu Hause, mit benachteiligten Kindern und<br />

Jugendlichen arbeiten wollte.<br />

Ihre Familie ist über mehrere Länder verstreut, Sie selbst sind eine<br />

Wanderin zwischen den Welten. Wo ist Ihre Heimat?<br />

Dr. Obama: Meine Heimat ist dort, wo die Menschen sind,<br />

die ich liebe und die mich lieben. Sie ist nicht an einen bestimmten<br />

Ort gebunden.<br />

Ihr Bruder ist Friedensnobelpreisträger, viele Menschen betrachten<br />

ihn als Vorbild. Welche Vorbilder haben Sie geprägt?<br />

Dr. Obama: Ich habe viele Vorbilder. Darunter sind viele<br />

auch ganz einfache Menschen, die mein Leben positiv geprägt<br />

haben. Allen bin ich dafür dankbar, dass sie über all die Jahre<br />

Wegweiser für mich waren.<br />

Sabine Bömmer<br />

„Die jungen Menschen sollen verstehen, dass<br />

sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen<br />

sollen. Sie merken dann, dass sie, wenn<br />

sie selbst mitwirken, viel mehr erreichen<br />

können. Sie sind motiviert und arbeiten hart.<br />

Sie brauchen nur die Möglichkeiten und<br />

unsere Unterstützung.“<br />

Dr. Auma Obama<br />

Dr. Auma Obama war prominenter Gast<br />

beim letzten Parlamentarischen Abend<br />

von <strong>RWGV</strong> und WGZ BANK und hat dort<br />

vor Vertretern aus Politik und Wirtschaft<br />

über ihre entwicklungspolitische Arbeit<br />

berichtet. Dr. Auma Obama ist Begründerin<br />

und Vorstandsvorsitzende der<br />

Hilfsorganisation Sauti Kuu (www.sautikuufoundation@org),<br />

die vor allem Jugendliche<br />

in Kenia unterstützt. Dr. Obama<br />

hat in Deutschland Germanistik<br />

und Filmwissenschaft studiert und an<br />

der Universität Bayreuth promoviert.<br />

Sie hat unter anderem für die Friedrich-<br />

Ebert-Stiftung in der Erwachsenenbildung<br />

gearbeitet, anschließend für die<br />

bekannte Hilfsorganisation Care International<br />

in Ostafrika.<br />

6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

Familiengenossenschaft Münsterland startet<br />

Interview mit den Vorstandsmitgliedern Stefanie Pfennig und Jürgen Scholz<br />

Sie haben die im November gegründete<br />

Familiengenossenschaft kürzlich auf einer<br />

Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Wie war die Resonanz?<br />

Jürgen Scholz: Das Interesse der Medien<br />

war sehr groß. Über unsere Gründung und<br />

das Angebot der Familiengenossenschaft<br />

für die Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf wurde im Fernsehen,<br />

im Rundfunk und in zahlreichen Zeitungen<br />

berichtet. Als Folge haben sich Unternehmen,<br />

die Interesse an einer Mitgliedschaft<br />

haben, und viele potenzielle Kooperationspartner<br />

bei uns gemeldet. Das hat uns darin<br />

bestätigt, dass wir mit unserem Angebot<br />

die richtigen Lösungen für die Bedarfe<br />

vieler Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bieten.<br />

Warum ist Ihre Familiengenossenschaft<br />

wichtig?<br />

Stefanie Pfennig: Unsere Gesellschaft<br />

wird immer älter. Die Bundesagentur für Arbeit<br />

hat kürzlich errechnet, dass 2025, also<br />

schon in zwölf Jahren, rund sechs Millionen<br />

weniger Menschen auf dem Arbeitsmarkt<br />

sein werden als heute. Dies wird zu einem<br />

großen Mangel an Fachkräften in der Wirtschaft<br />

führen. Wirtschaft und Gesellschaft<br />

müssen deshalb im eigenen Interesse<br />

das Potenzial von arbeitenden Vätern und<br />

Müttern wie auch Söhnen und Töchtern<br />

so gut wie möglich ausschöpfen. Dann müssen<br />

aber auch die Rahmenbedingungen<br />

stimmen, damit die Vereinbarkeit von<br />

Arbeits- und Familienleben im Alltag gelingen<br />

kann. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

von Familien werden nun mal im<br />

lokalen Umfeld bestimmt. Hier hat das<br />

Münsterland für Familien ein enormes,<br />

mitunter noch schlummerndes Potenzial<br />

an sozialer Infrastruktur zu bieten – dieses<br />

schöpfen wir weiter aus und vernetzen<br />

es mit den Anforderungen der Wirtschaft<br />

und den konkreten Bedürfnissen der einzelnen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Warum ist Ihr Unternehmen als Genossenschaft<br />

gegründet worden?<br />

Jürgen Scholz: Diese Rechtsform haben<br />

die Gründungsmitglieder bewusst gewählt,<br />

Mitglieder, Aufsichtsrat und Vorstand der Familiengenossenschaft (v. links): Hans Eiberg, GAD, Oliver<br />

Reich, WESTFLEISCH, Stefanie Pfennig, Familiengenossenschaft Münsterland, Thomas Schmidt, Volksbank<br />

Oelde-Ennigerloh-Neubeckum, Andreas Banger, Volksbank Gronau-Ahaus, Jürgen Scholz, Familiengenossenschaft<br />

Münsterland, Ulrich Bramkamp, <strong>RWGV</strong><br />

um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Folgen des demografischen Wandels<br />

aktiv begegnen zu können. Hier greifen<br />

die bewährten genossenschaftlichen Prinzipien:<br />

sich den aktuellen Herausforderungen<br />

in einer Gemeinschaft in Selbsthilfe<br />

und in Selbstverantwortung zu stellen und<br />

das Unternehmen zukunftsorientiert zu<br />

steuern.<br />

Welche Unternehmen sind Mitglieder?<br />

Stefanie Pfennig: Gründungsmitglieder<br />

sind bisher vier Unternehmen des<br />

Münsterlandes: Das sind die GAD, die<br />

WESTFLEISCH, die Volksbank Gronau-<br />

Ahaus und die Volksbank Oelde-Ennigerloh-Neubeckum.<br />

Der <strong>RWGV</strong> hat die Gründung<br />

fachlich begleitet und wird in Kürze<br />

ebenfalls Mitglied werden. Darüber hinaus<br />

sind wir auch für weitere Unternehmen<br />

jeglicher Rechtsform offen.<br />

Welche Ziele und Aufgaben hat Ihre Familiengenossenschaft?<br />

Wo wird Ihr Schwerpunkt<br />

liegen?<br />

Jürgen Scholz: Unser oberstes Ziel ist<br />

es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Mitgliedsunternehmen Lösungen für<br />

die bessere Vereinbarkeit von Familienund<br />

Berufsleben anzubieten. So vermitteln<br />

wir Kinder- und Seniorenbetreuung, haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen und Unterstützungsleistungen<br />

in bestimmten Lebenslagen.<br />

Was heißt das im konkreten Fall?<br />

Stefanie Pfennig: Jede Mitarbeiterin, jeder<br />

Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen<br />

kann sich telefonisch oder persönlich<br />

von uns beraten lassen. Wenn es gewünscht<br />

ist, versuchen wir, ein maßgeschneidertes<br />

Konzept für die spezielle<br />

Familiensituation zu entwickeln und zu<br />

><br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

7


Thema<br />

Gut besucht war die erste Pressekonferenz der Familiengenossenschaft, an der auch <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey teilnahm.<br />

><br />

vermitteln. Das kann zum Beispiel eine<br />

Tagesmutter oder Kinderfrau am Wohnort<br />

des Mitarbeiters sein. Das kann aber<br />

auch ein Seniorenbegleiter sein, der sich<br />

stundenweise um ältere Familienangehörige<br />

kümmert oder ein sogenannter Betreuungsassistent,<br />

der von Demenz betroffene<br />

Angehörige im Alltag betreut. Wir vermitteln<br />

darüber hinaus aber auch einen<br />

Putz-, Wasch- und Bügelservice.<br />

Und nicht zu vergessen: Wir unterstützen<br />

auch in schwierigen Lebenssituationen,<br />

zum Beispiel bei Trauerfällen oder Scheidungen.<br />

Natürlich geht alles nicht von heute<br />

auf morgen und muss jetzt erst einmal<br />

aufgebaut werden.<br />

Wo und wie vielen Mitarbeitern bieten Sie<br />

Ihre Leistungen an?<br />

Jürgen Scholz: Unsere Leistungen bieten<br />

wir zunächst den rund 2.800 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen<br />

im gesamten Münsterland an,<br />

das heißt in der Stadt Münster und in den<br />

Kreisen Coesfeld, Borken, Warendorf und<br />

Steinfurt sowie in einzelnen Gemeinden<br />

der angrenzenden Kreise.<br />

Stehen Sie damit in Konkurrenz zu den<br />

Angeboten von Städten, Gemeinden und<br />

Institutionen des Münsterlandes?<br />

Stefanie Pfennig: Ganz im Gegenteil.<br />

Wir wollen ganz eng mit öffentlichen und<br />

freien Trägern, Initiativen und Projekten<br />

in der Region zusammenarbeiten. Wir sehen<br />

uns als die Scharnierstelle zwischen<br />

Wirtschaft, Familien und Kommunen. Erst<br />

wenn hier die lokalen und regionalen<br />

Angebote nicht ausreichen, setzen wir auf<br />

einen ergänzenden eigenen Pool an qualifizierten<br />

Betreuungskräften.<br />

Welche Vorteile hat das Unternehmen, das<br />

sich an dieser Genossenschaft beteiligt?<br />

Jürgen Scholz: Mit unseren Angeboten<br />

erhöhen wir die Arbeitsplatzattraktivität,<br />

die Mitarbeiterbindung und die Lebensqualität<br />

in den Mitgliedsunternehmen.<br />

Darüber hinaus können Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die in ihrem Familienleben<br />

unterstützt werden, früher in ihre<br />

Berufstätigkeit zurückkehren oder länger in<br />

einer Beschäftigung bleiben.<br />

Wie finanziert sich diese Genossenschaft?<br />

Stefanie Pfennig: Alle Mitgliedsunternehmen<br />

zahlen eine von der Anzahl<br />

der Mitarbeiter abhängige Jahresgebühr.<br />

Die Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen<br />

können die Service- und Vermittlungsstelle<br />

der Familiengenossenschaft kostenlos<br />

nutzen. Gebühren fallen erst an, wenn wir<br />

einer Familie eine Tagesmutter oder eine<br />

Seniorenbetreuung vermittelt haben. Die<br />

Mitgliedsunternehmen entscheiden dann<br />

selbstständig, ob und in welcher Höhe sie<br />

sich an den Vermittlungsgebühren beteiligen.<br />

Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten dieser<br />

Genossenschaft?<br />

Jürgen Scholz: Bisher gibt es nach unserer<br />

Kenntnis drei Familiengenossenschaften in<br />

8<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

Deutschland: die Familiengenossenschaft<br />

in der Metropolregion Rhein-Neckar, die<br />

betriebsinterne NOWEDA Familiengenossenschaft<br />

und nun auch unsere Familiengenossenschaft<br />

Münsterland. Die Familiengenossenschaften<br />

in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar und wir arbeiten betriebsübergreifend.<br />

Angesichts des demografischen<br />

Wandels bin ich davon überzeugt,<br />

dass weitere Familiengenossenschaften entstehen<br />

werden.<br />

Foto: privat<br />

Sabine Bömmer<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das hat für Vorstandsmitglied Stefanie Pfennig, hier mit ihrem Sohn,<br />

oberste Priorität.<br />

Aufsichtsrat der Familiengenossenschaft<br />

Ulrich Bramkamp, Personalchef <strong>RWGV</strong>, Aufsichtsratsvorsitzender; Hans Eiberg, Personalchef GAD, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender;<br />

Karl-Heinz Hemsing, Personalchef Volksbank Gronau-Ahaus, Aufsichtsratsmitglied; Oliver Reich, Personalchef<br />

WESTFLEISCH, Aufsichtsratsmitglied; Thomas Schmidt, Vorstandsmitglied der Volksbank Oelde-Ennigerloh-Neubeckum, Aufsichtsratsmitglied<br />

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<strong>RWGV</strong> intern<br />

Genossenschaftliche Finanzgruppe macht mobil<br />

<strong>RWGV</strong>-Informationsveranstaltung zu „KundenFokus 2015“ in Wuppertal als Auftakt<br />

Fotos: Marco Stepniak<br />

(V. links): <strong>RWGV</strong>-Vorstand Siegfried Mehring diskutiert mit Gerhard Hinterberger, Vorstandsmitglied der Bausparkasse Schwäbisch Hall, und <strong>RWGV</strong>-Abteilungsleiter<br />

Thomas Kronenberg.<br />

Wuppertal. Das ist die Wirklichkeit des Jahres <strong>2013</strong>: Wer im Internet<br />

unter Google die Suchbegriffe „Ratenkredit“, „Vorsorge“ oder<br />

„Baufinanzierung“ eingibt, der muss warten, bis er auf das erste<br />

Angebot einer Genossenschaftsbank stößt. Doch das soll sich<br />

ändern. Spätestens in zwei Jahren will die genossenschaftliche<br />

Finanzgruppe mit ihrem Internetangebot den dann gültigen<br />

Marktstandard erreicht haben. Nur drei Jahre später wollen die<br />

Volks- und Raiffeisenbanken und mit ihnen die gesamte genossenschaftliche<br />

Finanzgruppe die unbestrittene Nummer 1 in puncto<br />

Kunden- und Mitgliederzufriedenheit sein. Für dieses ehrgeizige<br />

Ziel hat die Gruppe enorme personelle und finanzielle Kräfte<br />

mobilisiert, federführend ist der BVR. Er hat die beiden Projekte<br />

„Beratungsqualität“ und „webErfolg“ angestoßen und unter der<br />

Bezeichnung „KundenFokus 2015“ zusammengefasst. In Kooperation<br />

mit den Regionalverbänden hat der BVR zwischen Anfang Februar<br />

und Mitte März in sieben regionalen Auftaktveranstaltungen<br />

die Inhalte und den Zeitplan für die beiden Projekte vorgestellt.<br />

Im <strong>RWGV</strong>-Bereich fiel der Startschuss für „KundenFokus 2015“<br />

an der Nahtstelle zwischen Rheinland und Westfalen in Wuppertal.<br />

Rund 450 Vorstände und leitende Mitarbeiter von Banken<br />

und Verbundunternehmen dokumentierten dort in der historischen<br />

Stadthalle mit ihrer Anwesenheit: „Wenn wir die Kundennähe<br />

der VR-Banken auch im Internet erlebbar machen wollen,<br />

müssen wir unsere Präsenz und das eigene Leistungsangebot im<br />

Netz optimieren.“<br />

Internetangebot qualitativ und quantitativ heben<br />

In seiner Begrüßung zeigte sich <strong>RWGV</strong>-Vorstand Siegfried Mehring<br />

überzeugt: ,KundenFokus 2015‘ wird maßgeblich sein für die<br />

Zukunftsfähigkeit der Gruppe.“ Beim Projekt „Beratungsqualität“<br />

gehe es um einen medienbruchfreien, durchgängigen und<br />

rechtlich geprüften Beratungsprozess für den Verbund. Das Projekt<br />

„webErfolg“ ziele darauf ab, das Internetangebot qualitativ<br />

und quantitativ auf ein innovatives Niveau zu heben und für jede<br />

einzelne Bank als Vertriebsweg nutzbar zu machen – und somit<br />

den heutigen Kundenerwartungen zu entsprechen. Das große<br />

Interesse – die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz ausgebucht<br />

– wertete Mehring als hoffnungsvolles Zeichen und „starkes<br />

Signal für eine intensive vernetzte Zusammenarbeit selbstständiger<br />

Unternehmen auf Basis gemeinsamer Standards“. Zur Rolle<br />

des <strong>RWGV</strong> meinte Siegfried Mehring: „Wir stehen voll hinter dem<br />

Projekt und werden es intensiv begleiten. Dabei sehen wir uns in<br />

><br />

10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

> der Mittlerrolle zwischen den Projektverantwortlichen beim<br />

BVR und den Erfahrungen und Anforderungen unserer Mitgliedsbanken.“<br />

„Was Kunden wirklich wollen und wie sich die genossenschaftliche<br />

FinanzGruppe darauf vorbereitet hat“ – das zeigten anschließend<br />

BVR-Abteilungsleiterin Marija Kolak, <strong>RWGV</strong>-Vertriebsberaterin<br />

Silke-Carolin Specht und WGZ-Abteilungsleiter Claus-Andreas<br />

Fliegner auf ganz praktische Weise: Sie begaben sich im Internet<br />

auf drei Kundenreisen zu den Finanzthemen „Ratenkredit“,<br />

„Altersvorsorge“ und „Vermögen anlegen“ und ließen ihr Publikum<br />

an den dabei gesammelten Erfahrungen teilhaben. Wichtigste<br />

Erkenntnis: Präsenz und Erscheinungsbild der VR-Banken<br />

im Netz, Verlinkung zu den Verbundunternehmen und der<br />

Wechsel von der Online- in die Offline-Welt (sprich: Bankfiliale<br />

um die Ecke) – all das lässt sich optimieren.<br />

Wettbewerbsvorteil durch KundenFokus 2015<br />

Was dazu im Verbund geschehen muss, welche technischen und<br />

personellen Voraussetzungen zu schaffen sind und welche Chancen<br />

„KundenFokus 2015“ bietet – darüber diskutierten in Wuppertal<br />

Siegfried Mehring, Marija Kolak, Schwäbisch-Hall-Vorstand Gerhard<br />

Hinterberger und Volksbank-Trier-Vorstand Horst Schreiber in einer<br />

von <strong>RWGV</strong>-Marketingleiter Thomas Kronenberg moderierten Talkrunde.<br />

Für Marija Kolak stand dabei fest: „Der Wettbewerbsvorteil<br />

durch ‚KundenFokus 2015‘ ist final. Wenn die Verknüpfung ‚Online<br />

mit Filiale‘ gelingt, sind die VR-Banken unschlagbar.“ „Nachhaltig<br />

müssen die Veränderungen sein. Dafür ist viel Geld in die Hand<br />

zu nehmen.“ Und: „Führungsverantwortung ist der Schlüssel zum<br />

Erfolg“, meinte BSH-Vorstand Gerhard Hinterberger. Dass die Entscheidungshoheit<br />

bei jeder einzelnen Bank liegt, unterstrich Horst<br />

Schreiber. Für den Vorstand der Volksbank Trier selbst stand indessen<br />

fest: „Es besteht Notwendigkeit, dabei zu sein – für alle Banken.“<br />

Auch ein Einstieg als Pilotbank, so Schreiber, sei noch möglich.<br />

„Beteiligen Sie sich, tauschen Sie sich aus, entwickeln Sie Ihre Bank<br />

und Ihre Mitarbeiter weiter“, appellierte Siegfried Mehring an die<br />

Besucher. „Dazu gibt es keine Alternative. Der Markt fordert uns,<br />

voranzugehen. Nur so können wir Nummer 1 werden.“<br />

Wie sich die beiden Projekte „Beratungsqualität“ und „webErfolg“<br />

in die Bankpraxis umsetzen lassen, darum ging es am Nachmittag<br />

des Veranstaltungstages in drei verschiedenen Fachforen. Über Konzept<br />

und unterstützende Dienstleistungen rund um die Beratungsqualität<br />

informierten aus dem Hause RWGA Udo Urner, Kurt Beilfuß<br />

und Manfred Schlösser sowie Jens Gerke von der GenoBankConsult.<br />

Grundzüge des neuen IT-gestützten Beratungsprozesses präsentierte<br />

Michael Konopka von der GAD in Verbindung mit <strong>RWGV</strong>-<br />

Bereichsleiter Ralf Pauli. Wertvolle Infos zur erfolgreichen Umsetzung<br />

der Internetstrategie „webErfolg“ vor Ort schließlich lieferten<br />

die beiden VR-NetWorld-Mitarbeiter Birgit Rathmann und Tobias<br />

Schewe zusammen mit Silke-Carolin Specht vom <strong>RWGV</strong>.<br />

Hans-Peter Leimbach und Rainer Stephan<br />

Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz besetzt.<br />

Kundenfokus 2015 – Ansprechpartner und Serviceadressen<br />

Zentrale E-Mail-Hotline<br />

Allgemeine Informationen<br />

Ansprechpartner <strong>RWGV</strong><br />

Ansprechpartner RWGA<br />

Ansprechpartner GenoBankConsult<br />

Ansprechpartner GAD<br />

Ansprechpartner VR-NetWorld<br />

Kundenfokus2015@rwgv.de<br />

www.vr-marketingservice.de<br />

Thomas.Kronenberg@rwgv.de<br />

Nurcan.Anik@rwgv.de<br />

Hans-Josef.Heuter@rwgv.de<br />

Regionale Bankenbetreuer<br />

Kurt.Beilfuss@rwgv.de<br />

Manfred.Schloesser@rwgv.de<br />

Jens.Gerke@genobc.de<br />

Michael.Konopka@gad.de<br />

Antje.Niemann@gad.de<br />

Birgit.Rathmann@vr-networld.de<br />

Tobias.Schewe@vr-networld.de<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong> 11


Hintergrund und Analysen<br />

Regulierungen für den Finanzsektor<br />

Wissenschaft und Praxis im Gespräch: Experten fordern bessere Maßnahmen.<br />

Diskutierten über die zunehmende Regulierungskomplexität (v. links): Prof. Dr. Bernd Rolfes, Dr. Andreas Zubrod, Moderatorin Prof. Dr. Theresia Theurl,<br />

Dr. Volker Heegemann, Prof. Hans-Helmut Kotz, Dr. Wolfgang Baecker, Siegfried Mehring.<br />

Münster. Bereits zum 18. Mal hatte das Institut für Genossenschaftswesen<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität im Januar<br />

zu einer Veranstaltung der Reihe „Wissenschaft und Praxis im<br />

Gespräch“ nach Münster eingeladen. Trotz schwieriger Wetterbedingungen<br />

folgte eine große Anzahl interessierter Teilnehmer<br />

der Einladung in das Schloss der Universität, um die Vorträge und<br />

Statements hochklassiger Referenten und Podiumsdiskutanten<br />

aus der Wissenschaft und der genossenschaftlichen Finanz-<br />

Gruppe zu hören und mit ihnen zu diskutieren. Diese zeigten die<br />

Regulierungsnotwendigkeiten des Finanzsektors und deren Inhalte<br />

sowie die damit einhergehenden Auswirkungen und Herausforderungen<br />

für die genossenschaftliche FinanzGruppe auf.<br />

Prof. Hans-Helmut Kotz, Ökonom an der Johann-Wolfgang-<br />

Goethe-Universität in Frankfurt und der Harvard University<br />

in Cambridge, skizzierte den Hintergrund der Thematik, beurteilte<br />

die regulatorischen Maßnahmen, die in Reaktion auf<br />

die Finanzkrise getroffen wurden, und analysierte die offenen<br />

Probleme.<br />

Die Notwendigkeit einer besseren Regulierung verdeutlichte er<br />

anhand der außerordentlich hohen Kosten und Schäden der<br />

Finanzkrise. Diese habe die betroffenen Volkswirtschaften um<br />

Jahre in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zurückgeworfen,<br />

man könne also von einem verlorenen Jahrzehnt sprechen. Eine<br />

gute Banken- und Finanzmarktregulierung habe die Aufgabe,<br />

solche volkswirtschaftlichen Schäden zu verhindern.<br />

Berücksichtigung einiger genossenschaftlicher Besonderheiten<br />

erreicht<br />

Dr. Volker Heegemann, Leiter der Rechtsabteilung der Europäischen<br />

Vereinigung der Genossenschaftsbanken EACB, beleuchtete<br />

die aktuellen Reformen der Bankenregulierung aus der<br />

Sicht eines Vertreters der Genossenschaftsbanken auf europäischer<br />

Ebene. Obschon die europäischen Genossenschaftsbanken<br />

keinesfalls eine homogene Gruppe darstellen, teilen sie gemäß<br />

Dr. Heegemann die zentralen Anliegen im Hinblick auf die<br />

Bankenregulierung. Ursächlich hierfür seien die sie verbindenden<br />

Merkmale, zu denen insbesondere eine starke Konzentration<br />

auf das Retailgeschäft, eine Beteiligung der Mitglieder am<br />

Eigenkapital und das Kopfstimmrecht zählen.<br />

So habe man in diesem Bereich an verschiedenen Stellen eine Berücksichtigung<br />

der genossenschaftlichen Spezifika erreichen<br />

können. Hierbei sei auch die internationale, über die Grenzen von<br />

Europa hinausgehende Vernetzung des EACB hilfreich gewesen.<br />

Krisensituationen rechtzeitig identifizieren<br />

Im Hinblick auf die aus der Krise gezogenen Lehren betonte<br />

Professor Kotz, dass eine Diagnose auf Basis einer Ex-Post-<br />

Betrachtung jedoch im Allgemeinen kaum hilfreich sei. Schließlich<br />

lasse sich beispielsweise auch die Mannschaftsaufstellung<br />

beim Fußball im Nachhinein immer einfacher analysieren als im<br />

Vorhinein.<br />

><br />

12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Hintergrund und Analysen<br />

><br />

Das Verlassen auf Ex-Post-Wissen erhöhe jedoch die Gefahr des<br />

Nichtstuns im Ernstfall einer Situation. So hätten die Politik und<br />

ihre Berater die Finanzkrise viel zu spät erkannt und daher auch<br />

zu spät reagiert. Die zentrale Herausforderung bestünde zukünftig<br />

darin, Krisensituationen ex ante zu identifizieren und die ersten<br />

Signale richtig zu interpretieren.<br />

Als eines der Kernprobleme identifizierte Kotz zu große Schuldenhebel.<br />

Die Lösung bestehe in der Vorhaltung von mehr und vor<br />

allem von „richtigem“, das heiße qualitativ hochwertigem Eigenkapital.<br />

Basel III gehe in dieser Hinsicht in die richtige Richtung.<br />

Zudem rücke es im Gegensatz zu Basel II die Liquiditätsregulierung<br />

stärker in den Vordergrund und beachte erstmals das Problem<br />

der Prozyklizität der Bankenregulierung. Gleichwohl blieben<br />

noch Probleme offen. So sei vor allem das Too-Big-to-Fail-Problem<br />

noch längst nicht gelöst.<br />

Anhand der relevanten Finanzmarktdaten ließe sich sogar eine<br />

deutliche Intensivierung dieser Herausforderung ablesen. Dies<br />

sei nicht zuletzt eine Folge der indirekten Subventionierung<br />

großer Banken durch implizite Staatsgarantien, die den Wettbewerb<br />

unter anderem auch zulasten der Genossenschaftsbanken<br />

verzerrten. Als Teil der Lösung des Too-Big-to-Fail-Problems würden<br />

derzeit vor allem verschiedene Varianten der regulatorischen<br />

Separierung der Geschäftsfelder von Banken diskutiert.<br />

Einführung einer kurzfristigen Liquiditätskennzahl kritisch<br />

Nach einer kurzen Darstellung der immer komplexer werdenden<br />

Regulierung zeigte Heegemann deren Auswirkungen auf die Ertragsund<br />

Kostensituation der Genossenschaftsbanken auf. Besonders<br />

kritisch sieht er der Einführung einer kurzfristigen Liquiditätskennzahl<br />

entgegen. Da dies die Investition in Staatspapiere begünstige,<br />

seien die Genossenschaftsbanken mit erheblichen Ertragseinbußen<br />

konfrontiert. Im Hinblick auf die Einführung eines Krisenfonds<br />

müssten die Genossenschaftsbanken dagegen mit keinen unmittelbaren<br />

Kosten rechnen.<br />

Allerdings führe die „Bail-in-Verpflichtung“ zu einer indirekten<br />

Erhöhung des Eigenkapitals. Zudem resultierten die Regulierungsneuerungen<br />

im Allgemeinen in einem stärkeren Wettbewerb um<br />

das Retailgeschäft, wenngleich die höheren Eigenkapitalanforderungen<br />

für Kredite an mittelständische Unternehmen neutralisiert<br />

würden.<br />

Hierbei gab er jedoch zu bedenken, dass die Neutralisierung eine<br />

Separierung der Mittelstandskredite vom Retailgeschäft voraussetzt.<br />

Abschließend gab Dr. Heegemann den Genossenschaftsbanken<br />

eine Handlungsempfehlung im Hinblick auf die zunehmende<br />

Regulierung: Als Reaktion auf die Neuerungen sollten die Genossenschaftsbanken<br />

insbesondere die genossenschaftlichen Werte<br />

und Besonderheiten gegenüber den Kunden stärker verdeutlichen.<br />

Prof. Dr. Bernd Rolfes, Gründungspartner der Managementberatung<br />

zeb, kritisierte in seinem Vortrag die Inkonsistenz der Regulierung,<br />

die sich an zahlreichen Stellen bemerkbar mache. So würden dieselben<br />

Tatbestände bei Banken und Versicherungen anders behandelt.<br />

Zudem stünden die Regulierung der Leverage Ratio und die Liquiditätsregulierung<br />

in einem konzeptionell bedingten Zielkonflikt.<br />

Rolfes wagte eine unter den Zuhörern auf große Resonanz stoßende<br />

Prognose über die Regulierung im Jahr 2020. Hiernach werde sich<br />

die Bankenregulierung entweder zunehmend geschäftslimitierend<br />

auswirken und schließlich in einem „Bankgeschäft nach Amtsstubenmaßstäben“<br />

resultieren oder sich radikal auf eine feste und<br />

deutlich höhere Mindesteigenkapitalquote vereinfachen.<br />

Im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft für die Genossenschaftsbanken<br />

zeichnete er ein differenziertes Bild. So seien die<br />

Genossenschaftsbanken zwar in der Managementberatung in einer<br />

vergleichsweise guten Ausgangslage, seien aber dennoch mit einem<br />

großen Handlungsbedarf konfrontiert. So werde Basel III unweigerlich<br />

zur Einschränkung der Fristentransformation und zu höheren<br />

Eigenkapitalkosten führen.<br />

Diskussion über zunehmende Regulierungskomplexität<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion fand ein intensiver<br />

Dialog über die Perspektiven der Genossenschaftsbanken im Hinblick<br />

auf die Regulierung 2020 statt. Im Fokus standen die zunehmende<br />

Regulierungskomplexität, die Konsequenzen für den Finanzverbund<br />

sowie die Reaktionsmöglichkeiten seiner Unternehmen.<br />

Teilnehmer waren Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender<br />

der VR-Bank Westmünsterland eG, Siegfried Mehring, <strong>RWGV</strong>-Vorstand,<br />

und Dr. Andreas Zubrod, Leiter des Bereichs Legal & Public<br />

Affairs der Union Asset Managament Holding AG.<br />

Einig waren sich die Podiumsteilnehmer bezüglich der Rolle des<br />

Verbundes zur Überwindung der zunehmenden Regulierungs-<br />

><br />

Anzeige<br />

Bekanntmachung<br />

„Maknos Maklergenossenschaft eG mit dem Sitz in Köln, Geschäftsanschrift: Nietzschestraße 11, 51147 Köln. Eingetragen<br />

im Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Köln zu GnR 823. Die Genossenschaft ist aufgelöst. Etwaige Gläubiger der<br />

Genossenschaft werden aufgefordert sich bei dieser zu melden.<br />

Die Liquidatoren.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

13


Hintergrund und Analysen<br />

> aufwendungen. Mehring betonte hierzu, dass die zukünftige Regulierung<br />

nicht die einzige aktuelle Herausforderung für die<br />

genossenschaftliche FinanzGruppe sei. Gleichermaßen schätzte er<br />

die Bedeutung der Reaktionsschnelligkeit auf wirtschaftliche Veränderungen<br />

der Verbundgruppe ein. Dr. Baecker wies in diesem<br />

Zusammenhang ergänzend auf die Relevanz des Vertriebs zur Ertragsgenerierung<br />

auf der Primärbankebene hin. Wenngleich der<br />

Verbraucherschutz eine stärkere Rolle einnehme, sehe er darin eine<br />

Chance zur Informationsgewinnung.<br />

Dagegen zeigte Dr. Zubrod die Gefahren des steigenden Verbraucherschutzes<br />

für die genossenschaftliche FinanzGruppe insgesamt<br />

auf. Besonders in einem möglichen Verbot der Provisionsberatung<br />

sah er eine Gefährdung der bestehenden Strukturen zwischen Primärbanken<br />

und Verbundunternehmen.<br />

Während Mehring eine zunehmende Berücksichtigung der Spezifika<br />

des Verbundes betonte, sah Dr. Zubrod aufgrund der Regulierungsgeschwindigkeit<br />

und der angelsächsischen Prägung der Regulierung<br />

nur eine bedingte Möglichkeit der Einführung von De-Minimis-<br />

Regelungen. Im Speziellen bestehe die Gefahr des Verlusts des Institutsschutzes<br />

der Genossenschaftsbanken. Die Erwartung dieses<br />

Szenarios wurde jedoch von Dr. Heegemann aufgrund heterogener<br />

Interessen der EU-Staaten nicht geteilt.<br />

Zuallerletzt betonter Dr. Baecker abermals die Bedeutung des<br />

Verbunds infolge der zunehmenden Zentralisierung der Aufsicht<br />

auf EU-Ebene: Der regulierungsbedingten Einschränkung der<br />

Freiheitsgrade müsse sich die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe<br />

stellen. Dabei stellte Dr. Baecker vor allem die Bedeutung<br />

des Liquiditätsmanagements von Genossenschaftsbanken<br />

heraus. Bei der Beschaffung von günstiger Liquidität sah<br />

er besonders den Verbund als Unterstützer der Primärbanken.<br />

Konsens bestand in der Einschätzung, dass manche Freiräume<br />

und die ausgeprägte Vielfalt in vielen Bereichen kontinuierlich zur<br />

Diskussion gestellt werden müssten. Dadurch könne man zusätzliche<br />

Freiräume und neue Gestaltungsmöglichkeiten gewinnen,<br />

die durch die Zunahme der Regulierungsintensität<br />

verloren zu gehen drohten.<br />

Negativer Stress beeinträchtigt die Arbeitsleistung<br />

Nachgefragt bei Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Referent bei der Forsbacher Geschäftsführerfachtagung<br />

nicht nur verminderte Lebensqualität, er schadet auch der Arbeitsleistung<br />

und wirkt sich auf Dauer negativ auf zahlreiche Körperfunktionen<br />

aus. Gleichzeitig ist Stress ein erster Schritt in Richtung<br />

Depression und kann bis hin zum Burn-out führen.<br />

Was ist eigentlich Stress und wann hat er negative Auswirkungen auf<br />

unsere Gesundheit?<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Rät zu bewusster und tiefer Atmung: der Essener<br />

Kardiologe Prof. Dr. Dietrich Baumgart<br />

Professor Baumgart, in Ihre Praxisklinik kommen jährlich etwa 1.800<br />

Manager und Führungskräfte. Ist neben dem Gesundheitscheck die Beratung<br />

zum Thema Stressbewältigung ein Hauptthema?<br />

Prof. Baumgart: Ja, auf jeden Fall. Ausreichend Bewegung, Schlaf,<br />

eine gesunde und bewusste Ernährung, aber auch Entspannungsund<br />

Atemtraining sind wichtige Bausteine des persönlichen Gesundheitsmanagements.<br />

Negativer Stress bedeutet für die Betroffenen<br />

Prof. Baumgart: Eigentlich ist Stress ein Naturmechanismus,<br />

damit wir bei Gefahr schnell und kraftvoll reagieren können. Sobald<br />

das Zentralnervensystem Alarm sendet, schütten die Nebennieren<br />

massiv Adrenalin und andere Stresshormone aus. Das Herz schlägt<br />

schneller und kräftiger. Der Blutdruck steigt. Ein weiteres Stresshormon,<br />

das sogenannte Cortisol, hat Einfluss auf den Stoffwechsel<br />

und sorgt dafür, dass kurzfristig Energie in Form von Blutzucker<br />

zur Verfügung gestellt wird. Die Bronchien weiten sich, die Atmung<br />

wird schneller. Die Verdauung wird gedrosselt, um die so eingesparte<br />

Energie den Muskeln zur Verfügung zu stellen. Doch diese<br />

Stressreaktion ist ein Mechanismus, der auf einen kurzfristigen<br />

Schutz ausgelegt ist. Problematisch wird es, wenn Stress zu einem<br />

Dauerzustand wird und es kein Ventil gibt, um aufgestaute<br />

Anspannungen zu lösen. Ist der Pegel der Stresshormone chronisch<br />

erhöht, begünstigt das Diabetes und Übergewicht und<br />

schwächt das Immunsystem. Gleichzeitig zerstört es bestimmte<br />

Gehirnareale und kann so zu Konzentrationsschwäche oder gar<br />

Demenz führen. Besonders kritisch ist Stress in Kombination mit<br />

dauerhaft erhöhtem Blutdruck und Blutfettwerten. Gefäße veren- ><br />

14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Hintergrund und Analysen<br />

> gen sich. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzerkrankungen<br />

oder Schlaganfall steigt. Der Alterungsprozess wird beschleunigt.<br />

Können Sie bestätigen, dass die Stressbelastung in Unternehmen<br />

wächst und die Menschen sich häufig keine Zeit für wichtige Pausen<br />

nehmen?<br />

Prof. Baumgart: Wir erfahren sowohl von den Unternehmensleitungen<br />

wie auch von den Mitarbeitern, dass der Druck in vielen<br />

Unternehmen deutlich zugenommen hat und sie sich zunehmend<br />

Sorgen um die gesundheitliche Situation machen. Viele fühlen<br />

sich überfordert, gestresst und am Rande ihrer Belastungsgrenze.<br />

Nicht nur Urlaubstage werden geopfert, sondern häufig selbst<br />

schon die Mittagspausen. So wundert es nicht, wenn aktuelle<br />

Statistiken belegen, dass die Zahlen der chronischen und<br />

psychischen Erkrankungen stark auf dem Vormarsch sind. Nach<br />

Angaben des Gesundheitsreports der Betriebskrankenkassen 2010<br />

hat sich allein die Zahl der Burn-out-Fälle von 2004 bis 2009<br />

verzehnfacht.<br />

Ist Stress messbar?<br />

Prof. Baumgart: Zwar nicht direkt, aber es gibt verschiedene Indikatoren,<br />

die auf einen erhöhten Stresspegel schließen lassen.<br />

Wichtige Hinweise erhält man zunächst durch ein intensives Gespräch<br />

und speziell konzipierte Fragebögen. Auch ein erhöhter<br />

Blutdruck und bestimmte Blutwerte können eine hohe Stressbelastung<br />

anzeigen. Darüber hinaus gibt es den Parameter Herzratenvariabilität<br />

(HRV). Sie misst die Variabilität der Abstände aufeinanderfolgender<br />

Herzschläge. Eine große Variabilität steht für<br />

die Fähigkeit des menschlichen Körpers, auf unterschiedliche Reize<br />

und Anforderungen angemessen zu reagieren.<br />

Welche Entspannungstechniken empfehlen Sie Ihren Patienten?<br />

Prof. Baumgart: Gut gegen Stress ist gezielte Bewegung, deren<br />

Intensität und Dauer anhand der individuellen körperlichen Verfassung<br />

festgelegt wurde. Ebenfalls ratsam ist es, auf regelmäßige<br />

Rituale zu achten: Täglich heißt das, ausreichend zu schlafen,<br />

wenn möglich zu meditieren, ein Tag der Woche sollte zur persönlichen<br />

Entspannung dienen. Am Arbeitsplatz auf regelmäßige<br />

Pausen achten. Hilfreich können hier gezielte Methoden sein, die<br />

eine aktive Entspannung unterstützen. Eine bewusst tiefe und<br />

gleichmäßige Atmung beispielsweise ist ein einfaches Mittel zur<br />

Stressbewältigung. Wenn sich Atmung und Herzschlag synchronisieren,<br />

spricht man vom Zustand der Kohärenz, das heißt<br />

der regenerative Anteil unseres vegetativen Nervensystems, der<br />

Parasympathikus, ist aktiv und der Körper kann Erholungsprozesse<br />

einleiten.<br />

Petra Jansing<br />

genokom <strong>2013</strong><br />

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Aus dem Verbund<br />

Weiterhin erfolgreich auf Kurs<br />

WGZ BANK blickt mit Zuversicht in das aktuelle Jahr.<br />

Böhnke sieht die WGZ BANK – nicht zuletzt dank der Reservenbildung<br />

der vergangenen Jahre – auch weiterhin solide aufgestellt und<br />

auf verlässlichem Kurs unterwegs: „Wir haben unsere Kosten im<br />

Griff, und wir haben unsere Risiken im Griff. Darauf werden wir auch<br />

weiterhin achten, bei unseren Zielen machen wir keine Abstriche.<br />

Wir bleiben vorsichtig und agieren unverändert konservativ. Unsere<br />

Kernkapitalquote liegt deutlich über den Basel III-Anforderungen<br />

und auch über jener Mindestgröße, die für den letzten EBA-Stresstest<br />

angesetzt wurde. Unsere gute Kapitalausstattung eröffnet uns Raum<br />

für weitere Wachstumsinitiativen. Auch in den kommenden Jahren<br />

wollen wir unsere Kapitalbasis aus eigener Kraft weiter stärken.“<br />

Foto: WGZ BANK<br />

Die gute Entwicklung der WGZ BANK stellte Vorstandsvorsitzender Werner<br />

Böhnke auf den Regionaltagen und auf der Jahrespressekonferenz vor.<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK erzielte in ihrem aufsichts-rechtlich<br />

und handelsrechtlich maßgeblichen HGB-Abschluss beim Jahresüberschuss<br />

vor Steuern mit 167,3 Millionen Euro ihr operativ bisher<br />

bestes Ergebnis. In der WGZ BANK-Gruppe stieg das Ergebnis vor<br />

Steuern nach IFRS deutlich auf 551,6 Millionen Euro. Dies berichtete<br />

Vorstandsvorsitzender Werner Böhnke auf den WGZ-Regionalkonferenzen<br />

wie auch bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.<br />

Böhnke: „In keinem Jahr zuvor in der langen Geschichte<br />

der WGZ BANK haben wir bessere Resultate erreicht.“<br />

Die WGZ BANK stärkt aus ihrem Ergebnis die Rücklagen und Reserven,<br />

und damit das Eigenkapital, mit rund einer viertel<br />

Milliarde Euro. Damit erreicht die WGZ BANK-Gruppe eine harte<br />

Kernkapitalquote von 12 Prozent. Böhnke: „Weder bedingt durch die<br />

Regulatorik noch durch die Finanzkrise haben wir die Zufuhr neuen<br />

Kapitals benötigt. In beeindruckender Geschlossenheit haben unsere<br />

Anteilseigner der Stärkung der Solidität und inneren Substanz<br />

ihrer WGZ BANK stets den Vorrang gegeben. Dafür sind wir dankbar.“<br />

Das bilanzielle Eigenkapital der WGZ BANK-Gruppe erhöht sich<br />

von 2,7 Milliarden Euro auf 3,1 Milliarden Euro. Das Kernkapital<br />

besteht dabei ausschließlich aus so genanntem harten Kernkapital:<br />

Grundkapital, Rücklagen und Fonds für allgemeine Bankrisiken.<br />

Es enthält keine hybriden Kapitalbestandteile, wie zum Beispiel<br />

stille Einlagen oder Tier-1-Anleihen, die unter Basel III nicht mehr<br />

als Kernkapital anerkannt werden.<br />

Die Cost Income Ratios weisen mit 43,6 Prozent für die WGZ BANK<br />

beziehungsweise 33,5 Prozent für die Gruppe einen im Branchenvergleich<br />

sehr vorzeigbaren Wert auf.<br />

Mit Blick auf das laufende Jahr sagte Böhnke, dass die WGZ BANK<br />

in den ersten Wochen über alle Geschäftsbereiche hinweg positive<br />

Ergebnisse erzielt habe. Insofern blicke man insgesamt mit Zuversicht<br />

auf den weiteren Verlauf des Jahres <strong>2013</strong>. Gleichwohl sei<br />

man zurückhaltend, denn die Unwägbarkeiten und Risiken des<br />

aktuellen Umfeldes seien unverändert hoch.<br />

Mit Blick auf die Regulatorik führt Böhnke aus: „Nicht nur uns in der<br />

WGZ BANK und in der genossenschaftlichen FinanzGruppe erfüllt<br />

zunehmend eine Sorge: Der regulatorische Aktionismus schießt<br />

inzwischen weit über das Ziel hinaus. Dieses erhebliche Mehr an<br />

undifferenzierter Regulatorik, mit dem wir uns konfrontiert sehen,<br />

wird unsere Volkswirtschaften jedenfalls nicht sicherer machen. Wir<br />

gehören im Übrigen nicht zu den Verursachern der Finanzkrise.<br />

Unser Geschäftsmodell und unsere dezentralen Strukturen haben<br />

in den vergangenen Jahren weithin stabilisierend gewirkt. Wir<br />

wünschen uns daher eine Regulatorik, die dies auch berücksichtigt.<br />

Augenmaß und Proportionalität sind gefordert.“<br />

Der Zinsüberschuss ist leicht gesunken, und zwar um 3,2 Prozent<br />

auf 191 Millionen Euro. Der Rückgang im Zinsergebnis, der geringer<br />

ausfiel als erwartet, ist auf einen im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren<br />

Strukturbeitrag zurückzuführen. Die flache Zinsstrukturkurve<br />

begrenzte im gesamten Jahresverlauf die Möglichkeit, nennenswerte<br />

Überschüsse aus der Fristentransformation zu erzielen.<br />

Dagegen haben sich die so genannten Konditionsbeiträge aus dem<br />

weiter expandierenden Firmenkundengeschäft erhöht.<br />

Die laufenden Erträge haben sich um 32,4 Prozent auf 93,6 Millionen<br />

Euro reduziert. Der Rückgang ist dabei überwiegend auf den<br />

von Sondereffekten geprägten hohen Vergleichswert des Vorjahres<br />

zurückzuführen.<br />

Der Provisionsüberschuss legte kräftig zu. Dazu haben gestiegene<br />

Umsätze im Zahlungsverkehr, im Derivategeschäft und im Kreditgeschäft<br />

sowie aus dem Angebot der WGZ BANK an Leistungen<br />

zur Geldwäscheverhinderung für mittlerweile 287 Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Deutschland beigetragen. Auch in der<br />

Entwicklung der Provisionsergebnisse zeigt sich die weiter<br />

gewachsene operative Stärke der WGZ BANK.<br />

Der Nettoertrag des Handelsbestands hat sich besser entwickelt als<br />

erwartet. In dem deutlichen Anstieg um rund 70 Millionen Euro<br />

findet auch die insgesamt positive Entwicklung an den Finanzmärkten<br />

im abgelaufenen Jahr ihren Ausdruck. Darüber hinaus<br />

konnten die Zins- und Provisionserträge aus Handelsgeschäften<br />

infolge ausgeweiteter Handelsaktivitäten deutlich erhöht werden.<br />

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge konnte im Vergleich zum<br />

schon guten Vorjahreswert nochmals um 8,6 Millionen Euro auf<br />

289 Millionen gesteigert werden.<br />

16<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

<strong>RWGV</strong> nimmt Herausforderungen an<br />

Gut besuchte Regionalkonferenzen von WGZ BANK und Verband<br />

Rheinland und Westfalen. „Wir sind mit viel Rückenwind und<br />

Bestätigung für unser Geschäftsmodell aus der Bankenkrise hervorgegangen.“<br />

Das sagten der Vorstandsvorsitzende des Rheinisch-<br />

Westfälischen Genossenschaftsverbandes (<strong>RWGV</strong>) Ralf W. Barkey<br />

und sein Vorstandskollege Siegfried Mehring auf den WGZ BANKund<br />

Verbands-Regionalkonferenzen in Rheinland und Westfalen.<br />

„Doch es gibt einige Bestrebungen und Planungen, die das genossenschaftliche<br />

Geschäftsmodell ins Wanken bringen könnten. Wir<br />

stehen deshalb vor entscheidenden Weichenstellungen.“ In diesem<br />

Zusammenhang nannten die <strong>RWGV</strong>-Vorstände unter anderem die<br />

Themen europaweit einheitliche Aufsichtsstandards und Sicherungseinrichtungen<br />

wie auch die Einführung des Trennbankensystems,<br />

die Verschärfung des Verbraucherschutzes und Basel III.<br />

Der <strong>RWGV</strong> nehme hier seine Rolle als Anwalt seiner Mitgliedsbanken<br />

wahr, argumentiere gegenüber der Politik in enger Abstimmung<br />

mit dem BVR und erläutere die genossenschaftlichen Positionen.<br />

Eine Chance auf Erfolg werde man jedoch nur haben, wenn sich<br />

die Banken auch vor Ort in den jeweiligen Wahlkreisen einbringen<br />

würden. „Hier müssen wir flankierend und verstärkend die Hebel<br />

ansetzen. Wir unterstützen Sie dabei mit Briefings, Argumentarien,<br />

Fragenkatalogen und Pressearbeit“, betonten Barkey und Mehring<br />

vor den Bankvorständen.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Barkey auf der Regionalkonferenz in Billerbeck.<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

„Genossenschaften sind eine Antwort auf die zunehmende Entfremdung<br />

der Bürger gegenüber der europäischen Politik, denn sie erfüllen<br />

mit ihrer meist regionalen Fokussierung das Bedürfnis nach<br />

Mitsprache und Mitgestaltung“, so der Vorstand. Deshalb wolle sich<br />

der <strong>RWGV</strong> in den Aufbau funktionierender und leistungsfähiger<br />

Strukturen in Europa einbringen. Barkey: „Wir fordern eine intelligente<br />

Europäisierung der Politik unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips.<br />

Nur wenn es gelingt, Genossenschaften als eine<br />

moderne Lösung für die aktuellen Herausforderungen zu positionieren,<br />

haben wir eine Chance, unsere Belange durchzusetzen.“<br />

Es gebe fünf gesellschaftliche Megatrends, die die Geschäftspolitik<br />

der Genossenschaften entscheidend beeinflussten. Diese reichten<br />

von der Digitalisierung der Kommunikation und der demografischen<br />

Entwicklung über den Rückzug der öffentlichen Hand aus der Daseinsvorsorge,<br />

über den steigenden Partizipationswunsch der Menschen,<br />

ihr Lebensumfeld mitzugestalten, bis hin zur wachsenden<br />

Bedeutung des internationalen Wettbewerbs. Auch diesen Herausforderungen<br />

könne man genossenschaftlich begegnen. So sei der<br />

Verband in der digitalen Kommunikation mit dem Schwerpunkt<br />

„KundenFokus 2015“ auf einem guten Weg. Den demografischen Herausforderungen<br />

stelle sich der <strong>RWGV</strong> unter anderem mit den Schülergenossenschaften<br />

und dem Pilotprojekt Familiengenossenschaft<br />

Münsterland. Auch bei der Versorgung ländlicher Räume und der<br />

Privatisierung öffentlicher Infrastruktur seien genossenschaftliche<br />

Lösungen gefragt, wie die vielen Neugründungen bei Energiegenossenschaften<br />

zeigten. Mehring betonte, immer mehr Genossenschaften,<br />

vor allem im landwirtschaftlichen und gewerblichen Bereich,<br />

stellten sich international auf. Diese werde der <strong>RWGV</strong> zukünftig noch<br />

besser begleiten, da er mit einer der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

Deutschlands, dem Unternehmen Warth & Klein, eng<br />

zusammenarbeiten werde. Die <strong>RWGV</strong>-Vorstände sind sich einig:<br />

„Die Betreuung unserer Mitglieder bei all diesen Zukunftsthemen<br />

wird im Mittelpunkt unserer Verbandsarbeit stehen.“<br />

<strong>RWGV</strong>-Verbandstag <strong>2013</strong><br />

Foto: Maritim-Hotel<br />

Der diesjährige ordentliche Verbandstag des Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverbandes findet in diesem Jahr noch vor<br />

der Sommerpause statt. Hierzu werden alle Mitgliedsunternehmen<br />

am Mittwoch, 10. Juli <strong>2013</strong>, in das Maritim Hotel am Düsseldorfer<br />

Flughafen, Maritim-Platz 1, 40474 Düsseldorf eingeladen. Veranstaltungsbeginn<br />

ist um 15.30 Uhr.<br />

Das Maritim Hotel am Düsseldorfer Flughafen<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

17


Aus dem Verbund<br />

Energiewende genossenschaftlich gestalten<br />

Genossenschaftsverbände legen gemeinsames Positionspapier vor.<br />

Die Energiegenossenschaften leisten bei der Umsetzung der Energiewende<br />

einen unverzichtbaren Beitrag. Darauf weisen die Genossenschaftsverbände<br />

zusammen mit dem Deutschen Genossenschafts- und<br />

Raiffeisenverband in einem gemeinsamen Positionspapier hin. Dieses<br />

veröffentlichten sie im Vorfeld des Energiegipfels, der im März im<br />

Berliner Kanzleramt mit Bundeskanzlerin Merkel, den Bundesministern<br />

Peter Altmaier und Dr. Philipp Rösler sowie den Ministerpräsidenten<br />

der Länder stattfand, mit dem folgenden Inhalt:<br />

Die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zu einer sicheren,<br />

bezahlbaren und umweltverträglichen Energieversorgung sind eine<br />

große Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Energiewende<br />

kann nur gelingen, wenn sie von der Gesellschaft in der Breite<br />

mitgetragen und damit auch dezentral ausgerichtet wird. Etwa 650<br />

Energiegenossenschaften leisten einen wichtigen Beitrag, die Akzeptanz<br />

für die Energiewende in breiten Teilen der Gesellschaft zu<br />

steigern. Über 100.000 Menschen engagieren sich bereits in genossenschaftlichen<br />

Energieprojekten, von der Energieproduktion, über<br />

den Netzbetrieb bis hin zur Vermarktung von Energie. Energiegenossenschaften<br />

produzieren bereits heute mehr Energie, als in den<br />

Haushalten ihrer Mitglieder verbraucht wird.<br />

Die gesamte Genossenschaftsorganisation ist von der Energiewende<br />

betroffen. Energieeffizienzmaßnahmen prägen die Entscheidungen<br />

der mittelständisch geprägten Genossenschaften. Ländliche<br />

Genossenschaften und genossenschaftliche Unternehmen, aber<br />

auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken nutzen die Chancen<br />

aus der Neuausrichtung des Energiesystems. Sie sind als Finanzierer,<br />

Versicherer, Betreiber, Projektierer oder Biomasselieferant unmittelbar<br />

am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligt.<br />

Sieben Vorteile von Energiegenossenschaften<br />

1. Interessenausgleich: Energiegenossenschaften ermöglichen<br />

als kooperative Unternehmen das gemeinsame Engagement<br />

verschiedener Akteure vor Ort und vereinen umweltpolitische,<br />

wirtschaftliche, gesellschaftliche und kommunale Interessen.<br />

2. Akzeptanz: Energiegenossenschaften steigern durch echte<br />

Beteiligung am eigenen Unternehmen die Akzeptanz der Bürgerinnen<br />

und Bürger für die Umsetzung von Erneuerbare-Energien-<br />

Projekten in den Regionen.<br />

3. Regionale Wertschöpfung: Energiegenossenschaften stärken regionale<br />

Wertschöpfungskreisläufe, da Bürgerinnen und Bürger<br />

gemeinsam in Projekte investieren, die mit lokalen Unternehmen<br />

und Banken, Handwerkern und Projektierern realisiert werden und<br />

von denen auch die Kommunen durch Steuereinnahmen profitieren.<br />

4. Soziale Gerechtigkeit: Energiegenossenschaften leisten einen<br />

Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit, da sich auch Bürgerinnen<br />

und Bürger mit geringem Einkommen als Genossenschaftsmitglied<br />

aktiv an der Energiewende beteiligen können.<br />

5. Bedarfsgerechte Energiewirtschaft: Energiegenossenschaften<br />

ermöglichen eine bedarfsgerechte Produktion und Versorgung mit<br />

Energie, da sie nicht auf eine hohe Rendite für Anteilseigner, sondern<br />

auf die optimale Förderung ihrer Mitglieder ausgerichtet sind.<br />

6. Dauerhaftes Engagement: Energiegenossenschaften sind keine<br />

rein kapitalmäßige Beteiligung der Bürger, sondern regionale<br />

Unternehmen, die langfristig mit den beteiligten Akteuren die<br />

regionale Energieversorgung gestalten.<br />

7. Insolvenzsichere Unternehmensform: Energiegenossenschaften<br />

sind extrem insolvenzfest und bieten ihren Mitgliedern und<br />

Geschäftspartnern durch die enge Betreuung und regelmäßige<br />

Prüfung durch einen Genossenschaftsverband ein hohes Maß an<br />

Sicherheit.<br />

Voraussetzungen für eine genossenschaftlich gestaltete<br />

Energiewende<br />

1. Bürgerenergieprojekte brauchen Planungssicherheit<br />

Eine bürgergetragene, genossenschaftlich geprägte Energiewende<br />

kann nur auf Basis verlässlicher politischer und regulatorischer Vorgaben<br />

erfolgen. Insbesondere für Bürgerenergiegenossenschaften<br />

muss von Anfang an Kalkulationssicherheit über die zu erwartenden<br />

Vergütungssätze bei der Einspeisung von Strom durch EEG-<br />

Anlagen bestehen. Ebenso darf der Vorrang des EEG-Stroms bei der<br />

Einspeisung in die Versorgungsnetze nicht zur Diskussion gestellt<br />

werden. Wichtig ist außerdem ein Vertrauensschutz für die, die in<br />

Ökostrom-Anlagen investiert haben. Nachträgliche Eingriffe, wie<br />

zum Beispiel der aktuell diskutierte „Energie-Soli“, sind nicht nur<br />

rechtlich problematisch. Sowohl Investoren als auch finanzierende<br />

Banken hätten künftig neben den üblichen Finanzierungsrisiken<br />

zusätzlich auch noch „politische Risiken“ zu berücksichtigen.<br />

Dieses würde die Finanzierungsbereitschaft senken und damit die<br />

Entwicklung von Bürgerenergieprojekten massiv behindern.<br />

2. Eigenverbrauch muss gefördert werden<br />

Betriebe, die ihre Dächer beziehungsweise Flächen für den Betrieb<br />

von PV-Anlagen an Bürger-Genossenschaften vermieten beziehungsweise<br />

verpachten, sollen zukünftig den dort erzeugten<br />

Strom im Eigenverbrauch ohne EEG-Umlage/Stromsteuer beziehen<br />

können. Der Strom ist vermehrt dort zu erzeugen, wo er verbraucht<br />

wird. Eine solche Regelung trägt dazu bei, dass Investitionen im<br />

Übertragungsnetz reduziert und der dezentrale Verbrauch am Ort<br />

der Energieerzeugung gefördert wird. Damit wird zudem eine Gleichstellung<br />

gegenüber den Industrieunternehmen erreicht, die in<br />

eigenen Kraftwerken Strom selbst erzeugen, für den keine EEG-<br />

Umlage anfällt. Dies erfordert aber Verbesserungen der gesetzlichen<br />

Rahmenparameter zur Darstellung von Eigenverbrauch aus<br />

genossenschaftlichen EEG-Kooperationsanlagen. Es sind konkret<br />

Vereinfachungen und Verbesserungen bei der Auslegung der<br />

„räumlichen Nähe“ (im Sinne des § 33 Abs. 2 EEG) sowie der<br />

„Personenidentität“ erforderlich. Grundsätzlich müssen für die<br />

Markt- und Netzintegration der erneuerbaren Energien auch für<br />

dezentrale Bürgerenergieprojekte praktikable Konzepte entwickelt<br />

werden. ><br />

18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

><br />

3. Energie muss bezahlbar bleiben<br />

Für alle Genossenschaften ist der sichere Zugang zu Energie bei<br />

wirtschaftlich vertretbaren Kosten eine wichtige Voraussetzung,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine regionale Energieerzeugung<br />

und -versorgung verringert erheblich den Bedarf an einem<br />

überregionalen Netzausbau quer durch Deutschland. Durch die<br />

Stärkung des genossenschaftlichen Eigenverbrauchs wird dieser<br />

Bedarf weiter vermindert. Dies trägt dazu bei, den Anstieg der<br />

Netzentgelte zu begrenzen. Durch einen stärkeren Eigenverbrauch<br />

wird zudem das EEG-Umlagekonto entlastet, da diese<br />

Mengen nicht mehr nach dem EEG vergütet werden. Der Anstieg<br />

der EEG-Umlage wird dadurch zukünftig reduziert.<br />

4. Wertschöpfung muss in der Region bleiben<br />

Die Wertschöpfungskette von der Energieerzeugung über den<br />

Netzbetrieb bis hin zur Vermarktung sollte, soweit möglich,<br />

regional organisiert werden. Genossenschaften bieten für alle<br />

Bereiche, von Photovoltaik-, Bioenergie- oder Windkraftanlagen<br />

bis hin zum Ausbau der Netzinfrastruktur Möglichkeiten der<br />

Bürgerbeteiligung. Dadurch bleibt die Wertschöpfung in der<br />

Region. Für dieses Ziel muss ein Vorrang von Bürgeranlagen<br />

im Raumordnungsverfahren gelten. Auch die Nahwärme als<br />

wirtschaftliche und energieeffiziente Versorgung kann einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Primärenergieverbrauchs<br />

leisten. Vor Ort ist daher zu prüfen, ob durch den<br />

Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern mit landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, Kommunen und Unternehmen in<br />

Nahwärmegenossenschaften ein Abnehmerkreis geschaffen<br />

werden kann. Im Zusammenhang mit den genossenschaftlich<br />

ausgerichteten Projekten im Bereich der Nahwärme ist auch die<br />

Speicherinfrastruktur in den Regionen vor Ort auszubauen.<br />

„Sehr gute Stimmung in der Landwirtschaft“<br />

Genossenschaften trafen sich zu den Raiffeisen-Bezirkstagungen <strong>2013</strong>.<br />

Foto: Hans-Peter Leimbach<br />

Sprachen sich auf den Raiffeisen-Bezirkstagungen<br />

des <strong>RWGV</strong>s in Dülmen für starke landwirtschaftliche<br />

Genossenschaften aus (v. links.): Siegfried<br />

Mehring (<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied) und Johann<br />

Prümers (Vorsitzender Fachvereinigung landwirtschaftliche<br />

Genossenschaften im <strong>RWGV</strong>).<br />

Dülmen/Bad Sassendorf. Die landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften unter dem<br />

Dach des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands<br />

(<strong>RWGV</strong>) haben ihr Geschäft<br />

auch im Geschäftsjahr 2012 trotz stark<br />

schwankender Märkte weiter ausgebaut.<br />

Rund 2,4 (Vorjahr: 2,1) Milliarden Euro<br />

setzten die 69 genossenschaftlichen Unternehmen<br />

beim Handel mit landwirtschaftlichen<br />

Waren und Gütern im Vorjahr um.<br />

„Genossenschaften waren immer nah bei<br />

den Menschen, und ihre Rechtsform ist<br />

moderner denn je“, resümierten <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey und<br />

Vorstandsmitglied Siegfried Mehring vor<br />

den hauptamtlichen Geschäftsführern<br />

und ehrenamtlichen Vorständen und Aufsichtsräten<br />

der angeschlossenen Genossenschaften<br />

jetzt auf den traditionellen<br />

Raiffeisen-Tagungen in Dülmen und Bad<br />

Sassendorf. „Wir müssen die Position der<br />

Stärke nutzen. Sie bietet enorme Chancen<br />

für die Zukunft“, erklärten die Vorstände.<br />

Und weiter: „Der <strong>RWGV</strong> als zuständiger<br />

Prüfungs-, Beratungs- und Betreuungsverband<br />

wird auch in Zukunft die Strukturen<br />

schaffen, damit wir den Warengenossenschaften<br />

vor Ort alle notwendigen Leistungen<br />

und Angebote bieten können.“<br />

„Die Stimmung in der Landwirtschaft ist zurzeit<br />

sehr gut, aber auch die wirtschaftliche<br />

Entwicklung geht in die richtige Richtung“,<br />

ergänzte Johann Prümers, Vorsitzender der<br />

Fachvereinigung landwirtschaftlicher Genossenschaften<br />

im <strong>RWGV</strong>. Der genossenschaftlich<br />

organisierte landwirtschaftliche<br />

Bereich im Münsterland sei gut aufgestellt<br />

und bilde ein stabiles Fundament, meinte<br />

der oberste ehrenamtliche Repräsentant der<br />

Agrar-Mitglieder im <strong>RWGV</strong>. Die Landwirtschaft<br />

sei insbesondere im ländlichen Raum<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sagte Prümers<br />

weiter und untermauerte dies mit Zahlen<br />

aus dem Kreis Steinfurt. Hier seien in den<br />

zurückliegenden vier Jahren allein im Baubereich<br />

jährlich im Durchschnitt 120 Millionen<br />

Euro investiert worden. „Ein gesundes<br />

Selbstbewusstsein ist daher durchaus angebracht“,<br />

stellte Johann Prümers fest.<br />

<strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Martin Schulze-König<br />

wies auf die Bedeutung des Risikomanagements<br />

als wesentliche Aufgabe der Unternehmensführung<br />

hin. Nur wer seine Risiken<br />

kenne und bewerte, könne eine individuelle<br />

Risikostrategie entwickeln. Ebenso wichtig<br />

sei Compliance. Dieses stelle sicher,<br />

dass das unternehmerische Handeln in<br />

Übereinstimmung mit gesetzlichen Geund<br />

Verboten sowie mit Moral und Ethik<br />

geschehe. „Compliance und Risikomanagement<br />

sind zwingend notwendig und<br />

für Unternehmen von großem Nutzen“,<br />

betonte er. Denn die Anforderungen an<br />

die Unternehmensführung, unter anderem<br />

auch durch eine Flut von Gesetzen und<br />

Verordnungen, würden immer höher, Verstöße<br />

würden immer schärfer geahndet.<br />

Eine Herausforderung für die landwirtschaftlichen<br />

Warengenossenschaften ist<br />

die Suche und Bindung von geeigneten<br />

Fach- und Führungskräften. Hier bietet<br />

der <strong>RWGV</strong> den Warengenossenschaften<br />

und ihrem Führungskräfte-Nachwuchs diverse<br />

Angebote, wie <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter<br />

Dr. Christian Degenhardt erläuterte. Sie<br />

reichen von Traineeprogrammen und Seminarangeboten<br />

an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsakademie (RWGA)<br />

in Münster bis hin zum dualen Studiengang<br />

„Agribusiness made by Raiffeisen“, der im<br />

Herbst 2011 an der Uni Gießen gestartet ist.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

19


Aus dem Verbund<br />

DZ PRIVATBANK präsentiert sich<br />

Tag der offenen Tür in der Niederlassung Düsseldorf<br />

Fotos: DZ Privatbank<br />

Rege Diskussion über Private Banking in der Niederlassung Düsseldorf<br />

Düsseldorf: Im November 2012 war es so weit: Die Niederlassung<br />

Düsseldorf der DZ PRIVATBANK öffnete ihre Pforten für Führungskräfte<br />

der Genossenschaftsbanken im Rheinland und in<br />

Westfalen. Dabei ging es an diesem „Tag der offenen Tür“ darum,<br />

die neu bezogenen Räumlichkeiten an der Ludwig-Erhard-Allee<br />

zu präsentieren, Umsetzungsbeispiele des VR-PrivateBanking<br />

vorzustellen und mit den rund 60 Teilnehmern der Veranstaltung<br />

zu diskutieren.<br />

„Wir liegen bei den akquirierten Kundengeldern dank der Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen über Plan“, so fasste Volker Siedhoff,<br />

Leiter der Niederlassung Düsseldorf die Arbeit der Private-Banking-Einheit<br />

am Standort Düsseldorf, zusammen. „Die mit der<br />

Zusammenlegung der genossenschaftlichen Private-Banking-<br />

Aktivitäten gestartete Marktinitiative Deutschland erfolgte zur<br />

richtigen Zeit. Die gute Reputation der Genossenschaftsbanken,<br />

ihre Stabilität in der Finanz- und Staatsschuldenkrise sowie ihr<br />

nachhaltiges Geschäftsmodell machen die Genossenschaftsbanken<br />

auch als Private-Banking-Anbieter attraktiv.“<br />

In drei Foren zu den Themen „Portfoliomanagement“, „Stiftungsmanagement“<br />

und „Vertriebsunterstützung“ diskutierten die<br />

Mitarbeiter der Genossenschaftsbanken anhand von praktischen<br />

Umsetzungsbeispielen die Möglichkeiten, dank eines überzeugenden<br />

Private-Banking-Antritts das Dienstleistungsangebot<br />

für Kunden zu erweitern, Marktanteile von Wettbewerbern zu<br />

gewinnen und die Ertragslage der Bank nachhaltig zu erhöhen.<br />

PRIVATBANK werden nicht nur Informationsbroschüren des<br />

Partners eingesetzt, sondern auch individualisierbare Angebote<br />

wie zum Beispiel die Nutzung von redaktionellen Artikeln<br />

für das Kundenmagazin der Volksbank Nordmünsterland genutzt.<br />

„Bislang haben wir die Private-Banking-Themen ‚Diversifizierung<br />

in der Vermögensanlage’ und ‚Vermögensverwaltung’<br />

aufgegriffen“, so Brinkmann. „Wir denken nun aber auch über<br />

weitere Schritte der Zusammenarbeit, zum Beispiel auf dem<br />

Gebiet gemeinsamer Kundenveranstaltungen, nach.“<br />

„Auf dem Gebiet des Stiftungsmanagements sehen wir ein<br />

großes Potenzial zur Zusammenarbeit“, fasste Heinz-Willy Loy<br />

von der Volksbank Krefeld die Motive für die Zusammenarbeit<br />

mit der DZ PRIVATBANK zusammen. Der ganzheitliche Ansatz<br />

von der Stiftungsgründung bis zur nachhaltigen Verwaltung<br />

der Stiftungsvermögen ist ein besonderes Asset der Genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe. Wo sonst Rechtsanwälte, Steuerberater<br />

und Vermögensverwalter vom Stifter jeweils gesondert<br />

aufgesucht werden müssen, setzt VR-PrivateBanking auf einen<br />

ganzheitlichen Ansatz aus einer Hand unter Führung der Genossenschaftsbank<br />

am Ort.<br />

Zu dem Erfolg der Veranstaltung trugen insbesondere die Praktiker<br />

aus drei Genossenschaftsbanken bei. Jürgen Brinkmann<br />

von der Volksbank Nordmünsterland informierte über die Tätigkeiten<br />

des Freiberuflerzentrums der Bank, in dem die Angebote<br />

insbesondere für Ärzte und Apotheker gebündelt werden.<br />

Im Rahmen der Vertriebsunterstützung durch die DZ<br />

20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


THINK GLOBAL &<br />

KICK LOCAL<br />

So hat Karriere mehr Wert. <strong>RWGV</strong>.<br />

Wer im Berufsalltag zuverlässig hohe Ansprüche<br />

erfüllt, braucht auch ein erfülltes Leben nach dem<br />

Feierabend. Work-Life-Balance ist für uns mehr als<br />

ein trendiger Begriff. Auch Ihr Ehrgeiz lautet, professionelle<br />

Ambitionen und private Pläne in Einklang zu<br />

bringen? Willkommen beim <strong>RWGV</strong>. Als Prüfungsunternehmen<br />

mit rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

prüfen und beraten wir unsere circa 640 Mitgliedsgenossenschaften<br />

aus verschiedensten Bereichen.<br />

Unser Name steht für exzellente Leistungen,<br />

erfolgreiche Entwicklung, ausgeprägte Werte – und für<br />

den Beweis, scheinbar unvereinbare Ansprüche verbinden<br />

zu können. Stellen Sie für Ihre Zukunft die entscheidenden<br />

Weichen.<br />

Experte/-in Bankenaufsichtsrecht<br />

• Sie haben ein rechtswissenschaftliches oder<br />

wirtschaftswissenschaftliches Studium überzeugend<br />

abgeschlossen<br />

• Sie suchen langfristig attraktive und sichere<br />

Perspektiven<br />

• Sie wollen von einem beispielhaften Weiterbildungs-<br />

und Förderungsprogramm profitieren<br />

Als Experte/-in für Bankenaufsichtsrecht verantworten<br />

Sie im Team Grundsatzfragen Prüfung das Thema<br />

Bankenaufsichtsrecht, insbesondere im Hinblick auf<br />

aktuelle nationale und internationale Entwicklungen.<br />

Sie bringen Ihre Fachkenntnisse in unsere Interessenvertretung,<br />

die Beratung der Mitglieder, die Entwicklung<br />

von Prüfungskonzepten sowie bei Seminaren<br />

und Vorträgen ein.<br />

Für diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit verfügen Sie über fundierte Kenntnisse des<br />

Bankenaufsichtsrechts, welche Sie erfolgreich in<br />

einer Bank, durch die Prüfung von Kreditinstituten<br />

oder in der Bankenaufsicht erworben haben. Persönlich<br />

überzeugen Sie durch hohes Engagement und<br />

selbstständiges Arbeiten. Sie bringen sich aktiv in ein<br />

motiviertes und leistungsorientiertes Team ein und<br />

können die Interessen des <strong>RWGV</strong> sowie seiner Mitglieder<br />

gegenüber Dritten überzeugend vertreten.<br />

Ihre sehr guten englischen Sprachkenntnisse setzen<br />

Sie bei der Beurteilung des internationalen Bankenaufsichtsrechts<br />

zielgerichtet ein.<br />

Ihren Arbeitsplatz werden Sie an unserem<br />

Standort in Düsseldorf (Nähe Flughafen) haben.<br />

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bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an<br />

die Abteilung Personalservice<br />

Frau Karin Splinter<br />

Mecklenbecker Straße 235 – 239<br />

48163 Münster<br />

Für den Erstkontakt steht Ihnen Herr WP/StB<br />

Michael Neuhaus unter 0251 7186-2601 oder<br />

michael.neuhaus@rwgv.de zur Verfügung.<br />

www.rwgv.de<br />

Prüfung | Beratung | Bildung | Interessenvertretung


Aus dem Verbund<br />

DRV warnt vor politischem Aktionismus<br />

Fachtagung genossenschaftlicher Futtermittelunternehmen in Münster<br />

Foto: DRV<br />

Gegen politische Schnellschüsse angesichts der aktuellen Futter- und Lebensmittelsvorfälle sprach sich DRV-Präsident Manfred Nüssel bei der Fachtagung aus.<br />

Münster. Keine politischen Schnellschüsse und voreiligen Schlussfolgerungen,<br />

sondern eine genaue Analyse der Ursachen und differenzierte<br />

Auswertung der jüngsten Vorfälle in der Futter- und<br />

Lebensmittelkette hat Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen<br />

Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Fachtagung für Geschäftsführer<br />

und Mitarbeiter genossenschaftlicher Futtermittelunternehmen<br />

in Münster gefordert.<br />

„Ich verurteile die kriminellen Machenschaften, die hinter der<br />

bewussten Täuschung der Verbraucher mit falsch deklarierten Fertigprodukten<br />

und Bio-Eiern steckt, auf das Schärfste. Aber auch<br />

Nachlässigkeiten bei der Gewährleistung von Qualität und Sicherheit<br />

sind nicht länger zu tolerieren“, betonte Nüssel. Am Beispiel der<br />

Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland (AFS eG), die auf Basis<br />

der Erkenntnisse der Dioxin-Krise initiiert wurde, zeigte Nüssel die<br />

Reaktionsfähigkeit der Branche auf. Innerhalb kürzester Zeit wurden<br />

im aktuellen Aflatoxin-Fall die Lieferbeziehungen von Mischfutterherstellern<br />

nachvollzogen. Zukünftig werde die Rückverfolgbarkeit<br />

durch ein gemeinsames Monitoring ergänzt.<br />

„Der Druck, der in Krisensituationen auf den politisch Verantwortlichen<br />

lastet, ist zweifellos enorm. Doch reiner Aktionismus<br />

bis hin zur Forderung nach einer EU-Herkunftskennzeichnung für<br />

Fleisch sind die falschen Lösungswege. Ich unterstütze ausdrücklich<br />

alle Maßnahmen, die zu noch mehr Sicherheit in der Futterund<br />

Lebensmittelkette führen. Neben den Eigenkontrollen der<br />

Unternehmen muss die Politik auf Bundes- und Länderebene die<br />

Effizienz ihrer Kontrollmaßnahmen verbessern, diese regelmäßig<br />

auf den Prüfstand stellen und neu justieren. Das Vorgehen beim<br />

Aufbau der behördlichen Datenbank für Dioxin-Untersuchungs-<br />

ergebnisse zeigt allerdings, in welchem Chaos politische Schnellschüsse<br />

münden können“, kritisierte Nüssel. Kein Verständnis<br />

hat der DRV-Präsident für die zunehmende Kritik an Futtermitteleinfuhren<br />

und die pauschale Stigmatisierung des Einsatzes von<br />

importiertem Soja. „Wir brauchen tragfähige Lösungen für eine<br />

sichere, kostengünstige Rohstoffversorgung. Die ,Eiweißpflanzenstrategie‘<br />

des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (BMELV) kann dazu einen wertvollen<br />

Beitrag leisten“, erklärte Nüssel.<br />

Die Ertragsleistung heimischer Eiweißträger ist aktuell nur bedingt<br />

wettbewerbsfähig. „Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit darf<br />

der Anbau von Raps und Getreide nicht einseitig zugunsten ertragsunsicherer<br />

heimischer Proteinträger eingeschränkt werden.<br />

Die Abhängigkeit von Futterimporten wird dadurch jedenfalls<br />

nicht geringer. Die Wettbewerbsfähigkeit der effizienten und nachhaltigen<br />

deutschen Veredelungsproduktion darf nicht leichtfertig<br />

aufs Spiel gesetzt werden“, warnte Nüssel.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit betonte er, dass genossenschaftliche<br />

Unternehmen aufgrund ihrer spezifischen Unternehmensphilosophie<br />

seit jeher nachhaltig und ressourcenschonend tätig seien. Das<br />

sei auch ein Grund dafür, warum sie von den Auswirkungen der<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise kaum betroffen seien. Den wachsenden<br />

gesellschaftlichen Erwartungen in puncto Nachhaltigkeit gerecht<br />

zu werden, sei für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette Futter-<br />

und Lebensmittel eine besondere Herausforderung. „Dabei ist<br />

eine positive und nachhaltige Weiterentwicklung der deutschen<br />

Milch- und Fleischwirtschaft für die Futterwirtschaft sehr wichtig“,<br />

betonte Manfred Nüssel.<br />

22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Wir trauern um den langjährigen Vorsitzenden unseres Aufsichtsrates<br />

Herrn<br />

Paul Schnitker<br />

Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern<br />

Paul Schnitker hat Handwerksgeschichte geschrieben. Sein ganzes Leben lang hat er sich mit<br />

ganzer Kraft für die vielfältigen Belange des Handwerks in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik eingesetzt.<br />

Über Jahre eng verbunden war er auch der genossenschaftlichen Organisation und ihren<br />

Unternehmen. Von 1973 bis 1997 hat er sich in die Willensbildung und Entscheidungsfindung der<br />

Gremien unserer Bank mit großem Sachverstand und wertvollem Rat aktiv eingebracht, davon<br />

15 Jahre als Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

In der gemeinsamen Arbeit haben wir seine hohe fachliche Kompetenz, sein ausgeprägtes strategisches<br />

Denken, seine herzliche Ausstrahlung und sein immer erlebbares Verantwortungsgefühl<br />

für die Menschen sehr geschätzt.<br />

Paul Schnitker hat sich in höchstem Maße um die WGZ BANK verdient gemacht. Mit Respekt vor<br />

seinem großen Lebenswerk werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.<br />

WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank<br />

Aufsichtsrat, Beirat, Vorstand und Mitarbeiter


Aus dem Verbund<br />

TeamBank baut neue Firmenzentrale in Nürnberg<br />

Nürnberg. Nach dem Erwerb des 10.400 m 2<br />

großen Grundstücks von der Stadt Nürnberg<br />

realisiert die TeamBank nun den Neubau<br />

ihrer Firmenzentrale. Baubeginn des<br />

Projekts, das eine Bürofläche von rund<br />

15.200 m 2 schafft und mit Investitionskosten<br />

von mehr als 45 Millionen Euro veranschlagt<br />

wird, ist das erste Halbjahr <strong>2013</strong>.<br />

Spätestens Ende 2014 werden über 600 am<br />

Standort Nürnberg beschäftigte Mitarbeiter<br />

der TeamBank in das neue Gebäude<br />

einziehen, das einen städtebaulichen<br />

Akzent in der Metropolregion setzen wird.<br />

So soll die neue Firmenzentrale der TeamBank aussehen.<br />

Foto: TeamBank<br />

Prädikatsjahrgang für die Bausparkasse<br />

Foto: BSH<br />

Schwäbisch-Hall. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall blickt auf<br />

ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr 2012 zurück und erreicht sowohl<br />

im Bauspar-Neugeschäft als auch in der Baufinanzierung<br />

neue Bestmarken. „Wir sind stolz auf einen Prädikatsjahrgang“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias Metz auf der Jahrespressekonferenz<br />

in Stuttgart.<br />

Im Geschäftsfeld Bausparen schloss der deutsche Marktführer<br />

mit seinen 7.200 Mitarbeitern eine Million neue Verträge (Vorjahr:<br />

900 000) mit einem Bausparvolumen von 32,8 Milliarden Euro ab<br />

– ein neuer Rekord in der 82-jährigen Geschichte des Unternehmens.<br />

Schwäbisch Hall verbesserte damit seinen Marktanteil auf<br />

30,2 Prozent.<br />

Als bemerkenswert bezeichnete Metz auch die Tatsache, dass<br />

Schwäbisch Hall im vergangenen Jahr rund 150.000 Bausparkunden<br />

zusätzlich gewonnen habe. Bei der Wohn-Rente wurden erneut<br />

105.000 Verträge unterzeichnet. Damit hat Schwäbisch Hall<br />

mittlerweile rund 375.000 Wohn-Riester-Verträge im Bestand.<br />

Insgesamt vergab das Unternehmen Sofortfinanzierungen, Bauspardarlehen<br />

und Baudarlehen, die von den Partnerbanken<br />

vermittelt wurden, mit einem Volumen von 12 Milliarden Euro<br />

(plus 7,2 Prozent). Hinzu kommen 4,2 (4,7) Milliarden Euro aus<br />

dem dritten Geschäftsfeld der weiteren Vorsorge. Alle drei Geschäftsfelder<br />

ergaben ein Volumen von annähernd 50 Milliarden<br />

Euro. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall ist in Tschechien, der<br />

Slowakei, Ungarn, Rumänien und China aktiv, derzeit führt das<br />

Unternehmen Gespräche über die Einführung des Bausparens<br />

in Russland. Rund ein Drittel der mehr als zehn Millionen Kunden<br />

der Bausparkasse Schwäbisch Hall stammt aus dem Ausland.<br />

Die 6.900 im Ausland tätigen Mitarbeiter betreuen 3,6 Millionen<br />

Verträge über ein Gesamtvolumen von 53,2 Milliarden Euro. Das<br />

Ergebnis der Auslandsbeteiligungen liegt mit 171 Millionen Euro<br />

auf dem hohen Vorjahresniveau. Für das aktuelle Jahr erwartet<br />

der Vorstandsvorsitzende trotz des schwierigen Zinsumfeldes<br />

ein Bauspargeschäft von mindestens 30 Milliarden Euro plus.<br />

Metz: „Die attraktiven Aussichten, die der Bedarf an energetischen<br />

und altersgerechten Sanierungen bietet, haben wir fest<br />

im Blick. Sie sollten unser Geschäft beleben.“<br />

Blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück: der Vorstand der Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall bei der Pressekonferenz<br />

Dritter Top-Job-Award für Ratiodata<br />

Münster. Wo finden Mitarbeiter die besten Arbeitsbedingungen<br />

im deutschen Mittelstand? Die Antwort liefert seit 2002 der von<br />

compamedia organisierte Arbeitgeber-Award „Top Job“. Die Ratiodata<br />

IT-Lösungen & Services GmbH mit ihren 400 Mitarbeitern gehört<br />

in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge zu den ausgezeichneten<br />

Unternehmen. Als Mentor des Unternehmenswettbewerbs<br />

überreichte der ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit<br />

Wolfgang Clement allen Gewinnern am 31. Januar <strong>2013</strong> im Landschaftspark<br />

Duisburg-Nord das „Top Job“-Siegel. „Der ‚Top Job‘-<br />

Award ist Auszeichnung und Ansporn zugleich, sowohl für uns<br />

als auch für unsere Belegschaft“, sagte Geschäftsführer Klemens<br />

Baumgärtel. „Wir haben gemeinsam schon viel erreicht, was ein<br />

angenehmes Arbeitsklima angeht. Der erneute Award und die<br />

Erkenntnisse aus der ausführlichen Analyse unserer Personalarbeit<br />

geben uns noch einmal ordentlich Schwung, auf diesem erfolgreichen<br />

Weg weiter voranzuschreiten.“<br />

24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

Festakt anlässlich des 125. Todestages von Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

Hachenburg. Die Deutsche Friedrich-<br />

Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e. V. richtet<br />

am 7. Mai <strong>2013</strong> auf Schloss Montabaur<br />

einen Festakt anlässlich des 125.<br />

Todestages von Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

aus. Die Festrede hält Bundestagspräsident<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert.<br />

Im Rahmen einer prominent besetzten<br />

Podiumsdiskussion erörtern die Teilnehmer<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

die Bedeutung des geistigen<br />

Erbes von Raiffeisen in der heutigen<br />

Zeit. Insbesondere mit Blick auf die Zukunft<br />

und auf die zentralen Entwicklungsfragen<br />

unserer Gesellschaft soll<br />

beleuchtet werden, wie die Vorstellungen<br />

und Anregungen des Gründers der Genossenschaftsbewegung<br />

in neuer Akzentuierung<br />

aufgenommen werden können.<br />

„Indem wir die Selbsthilfe, die Bestätigung<br />

der eigenen Kraft, die Verantwortlichkeit<br />

für das eigene Geschick als Wirtschaftsprinzip<br />

proklamieren, stehen wir<br />

mitten in der Gesamtheit für die großen<br />

Aufgaben unserer Zeit“, war die Grundidee<br />

Raiffeisens, die das genossenschaftliche<br />

Wirken bis heute bestimmt. Weitere<br />

Informationen über die im vergangenen<br />

Jahr neu gegründete Gesellschaft unter<br />

www.raiffeisen-gesellschaft.de.<br />

easyCredit baute Marktposition 2012 weiter aus<br />

Nürnberg. Die Volksbanken Raiffeisenbanken konnten in<br />

Zusammenarbeit mit easyCredit 2012 eine erneute Erhöhung<br />

des Marktanteils der genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />

im Ratenkreditmarkt von 17,4 auf 18,2 Prozent realisieren. Der<br />

easyCredit-Bestand (netto) legte in 2012 um 7 Prozent auf 6 Milliarden<br />

Euro zu, während der Ratenkreditmarkt in Deutschland<br />

lediglich um 2 Prozent auf 147,2 Milliarden Euro wuchs<br />

(Marktdaten 30.12.2012). Der Ratenkreditexperte der genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe hat seine Marktposition damit<br />

erneut ausgebaut. „Unsere Qualitätsstrategie ist nachhaltig und<br />

ermöglicht ein solides organisches Wachstum in einem extrem<br />

wettbewerbsintensiven Markt“, erklärt Alexander Boldyreff,<br />

Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG und ergänzt:<br />

„Bei zunehmend aufgeklärten und kritischen Verbrauchern<br />

wollen wir gemeinsam mit den Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

durch maximale Beratungsqualität und verantwortungsvolles-<br />

Kreditgeschäft weitere Marktanteile gewinnen.“<br />

Mit der 2012 flächendeckend neu eingeführten Beratungsstrecke<br />

„easyCredit-Liquiditätsberater“ konnten die Genossenschaftsbanken<br />

rund 24.000 neue Mitglieder gewinnen. Insgesamt<br />

profitierten rund 80.000 Kunden vom easyCredit-<br />

Mitgliedervorteil.<br />

VR Equitypartner und Bayern LB Capital Partner: Mehrheit an der GHM Gruppe<br />

Frankfurt. Die Beteiligungsgesellschaften VR Equitypartner,<br />

Frankfurt, und Bayern LB Capital Partner, München, haben gemeinsam<br />

mehrheitlich Anteile an der GHM Gruppe („GHM“)<br />

übernommen. GHM ist ein spezialisierter Nischenanbieter im<br />

Bereich der Mess- und Regeltechnik. An vier Standorten in<br />

Deutschland entwickelt und produziert das Unternehmen mit<br />

mehr als 200 Mitarbeitern Standard- sowie kundenspezifische Geräte<br />

und Lösungen in den Bereichen Industrie- und Prozessmesstechnik,<br />

Industrieelektronik, Prüfstands- sowie Labormesstechnik.<br />

Zudem ist GHM in Dänemark, den Niederlanden und<br />

Tschechien mit eigenen Tochtergesellschaften sowie weltweit mit<br />

Handelsvertretern präsent.<br />

Rund 70 Prozent seiner Umsätze erwirtschaftet die Gruppe auf<br />

dem deutschen Markt. Die Kunden stammen vor allem aus dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie aus den Bereichen Lebensmittel,<br />

Pharma, Wasseraufbereitung und Laboreinrichtungen.<br />

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

25


Aus dem Verbund<br />

Prunksitzung der R+V mit Abschied von Josef Herbert<br />

Mit der achten Ausgabe der von ihm ins Leben gerufenen R+V-Prunksitzung verabschiedete sich der Kölner Vertriebsdirektor und gebürtige Franke Josef<br />

B. Herbert (Mitte) in den wohlverdienten Ruhestand, neben ihm Vorstandsvorsitzender Dr. Friedrich Caspers (links) und Nachfolger Thomas Büchler (rechts),<br />

Vertriebsvorstand.<br />

Köln. Vielleicht ging für den einen oder<br />

anderen Gast mit dem Rollenwechsel auch<br />

ein geheimer Wunsch in Erfüllung. Niemand<br />

weiß es genau. Fakt ist: Tresorknacker,<br />

Mafiosi und andere schräge Typen<br />

waren beim diesjährigen R+V Karneval im<br />

Publikum auffallend häufig vertreten.<br />

Über 1.000 überwiegend bunt kostümierte<br />

Gäste aus dem regionalen Finanzverbund<br />

Rheinland und Westfalen erlebten<br />

auf Einladung der R+V-Vertriebsdirektion<br />

West im Maritim-Hotel Köln eine Prunksitzung<br />

mit allem, was der Kölner Karneval<br />

zu bieten hat. Von „Verstehen Sie<br />

Spaß?“-Moderator Guido Cantz über das<br />

Traditionscorps Lechenicher Stadtgarde,<br />

die beiden Kultbands Höhner und Bläck<br />

Fööss und den Empfang des Kölner Dreigestirns<br />

reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt.<br />

Zu einem ganz persönlichen Höhepunkt<br />

geriet die mittlerweile achte R+V-Prunksitzung<br />

für den Mann, der den Karneval<br />

vor 21 Jahren in der Führungsebene des<br />

regionalen Finanzverbunds salonfähig<br />

gemacht hatte: Vertriebsdirektor Josef<br />

Herbert. „Sie als gebürtiger Franke haben<br />

uns gezeigt, wie toll Rheinländer und<br />

Westfalen zusammen Karneval feiern<br />

können“, meinte R+V-Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Friedrich Caspers. Während Caspers<br />

den scheidenden Vertriebsdirektor<br />

für sein berufliches Lebenswerk förmlich<br />

mit der Goldenen R+V-Ehrennadel<br />

auszeichnete, bedankte sich das Publikum<br />

auf seine Weise bei Josef B. Herbert:<br />

Auf das Kommando von Sitzungspräsident<br />

Harald Linnartz zündete es die erste<br />

(Applaus-) Rakete des Abends.<br />

Die Erfolgsgeschichte ihres Karnevals<br />

will die R+V Vertriebsdirektion West übrigens<br />

weiterschreiben. Unter dem Beifall<br />

der Gäste versprach Herbert-Nachfolger<br />

Thomas Büchler: „In drei Jahren sehen<br />

wir uns wieder.“<br />

R+V verlängert Zusammenarbeit mit Ratiodata<br />

Münster. Die R+V Versicherung hat die laufenden Verträge<br />

mit der Ratiodata und der VR Netze – beides Unternehmen der<br />

GAD-Gruppe – in den Bereichen Desktop-Ausstattung und<br />

Netzwerk-Services verlängert und das Auftragsvolumen deutlich<br />

erweitert. Ab Mai <strong>2013</strong> liefert die Ratiodata 10.000 neue Notebooks<br />

samt Zubehör. Mit dem neuen Auftrag verbunden ist auch die<br />

technische Betreuung der Notebooks und der insgesamt 7.000<br />

Desktop-PCs inklusive der Monitore bis 2017. Darüber hinaus<br />

bietet das Systemhaus als Generalunternehmer zusätzlich auch<br />

die VR Netze Leistungsbereiche Remote Access, Data Services und<br />

ecurity Access an. Das Konzept „Service aus einer Hand“ unter<br />

dem Dach der Ratiodata bietet Vorteile in Bezug auf Kosten<br />

sowie Schnittstellen und entspricht auch den aktuellen Markttrends.<br />

Denn aus Sicht der Kunden wachsen Desktop- und<br />

Netzwerk-Services immer enger zusammen. Die GAD-Unternehmensgruppe<br />

unterstreicht damit ihre Kompetenz als IT-Full-<br />

Service-Provider, der zusätzlich zum Bankenverfahren bank21<br />

auch auf Desktop-Services und weitere für den Arbeitsplatz relevante<br />

Dienstleistungen für die Unternehmen der genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe spezialisiert ist.<br />

26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender Union Investment<br />

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unter 069 58998-6100. Stand: 1. März <strong>2013</strong>.


Banken<br />

„Wachstumskräfte stärken – Europa gestalten“<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler zu Gast bei der Dortmunder Volksbank<br />

Foto: Dortmunder Volksbank<br />

Dr. Philipp Rösler im Gespräch mit Volksbank-Chef Martin Eul<br />

Dortmund. „Wirtschaftspolitik mit klarem Kompass: Wachstumskräfte<br />

stärken, Europa gestalten“, das war im Februar das Thema<br />

von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler beim Wirtschaftsgespräch<br />

<strong>2013</strong> der Dortmunder Volksbank und der Westfälischen<br />

Rundschau. Zum elften Mal hatten die Volksbank und die Zeitung<br />

zu dieser hochkarätigen Veranstaltung eingeladen. Und auch<br />

diesmal konnte Vorstandsvorsitzender Martin Eul als Hausherr<br />

auch im Namen von Chefredakteur Malte Hinz und Frank Fligge<br />

aus der Verlagsführung der WAZ Mediengruppe wieder zahlreiche<br />

Ehrengäste und Repräsentanten der heimischen Wirtschaft in<br />

der Kundenhalle der Bank an der Betenstraße begrüßen.<br />

„Der Andrang war so groß, dass wir im nächsten Jahr anders<br />

disponieren müssen“, erklärte Eul in seiner Begrüßung. Nach<br />

dem ehemaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der<br />

im Vorjahr über „Perspektiven der europäischen Finanzpolitik“<br />

referierte, war mit Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler<br />

wiederum ein hochkarätiger Wirtschaftsexperte zu Gast in<br />

Dortmund. Für den Vorstandsvorsitzenden der Volksbank willkommener<br />

Anlass, die aktuelle Situation seiner Branche zu<br />

beschreiben. „Dynamische Einschläge“ würden auf die Geldhäuser<br />

niederprasseln, konstatierte Eul. „Das Bild der Banken in<br />

der Öffentlichkeit ist schwer verzerrt.“ Er beklagte die „mangelnde<br />

Differenzierung“ zwischen Geschäfts- und Regionalbanken<br />

vonseiten der Politik. Letztere müssten heute unter den<br />

Fehlern und Verfehlungen der anderen Wettbewerber im<br />

Wirtschaftskreislauf leiden.<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister gab es hierbei deutliche Unterstützung.<br />

„Es ist falsch, mit dem Finger auf die Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

zu zeigen“, meinte Rösler. Weiter sprach er sich dagegen<br />

aus, die Wirtschaft pauschal an den Pranger zu stellen.<br />

Stattdessen gelte es, die vor allem im Mittelstand vorhandenen<br />

Wachstumskräfte zu stärken, um die schwächelnde Wirtschaft in<br />

der Eurozone anzuschieben. Es gelte besonders, die Neuverschuldung<br />

zu stoppen und für Wachstum in den verschuldeten EU-Staaten<br />

zu sorgen. Hierbei sei man dank der Wirtschaftspolitik der<br />

Bundesregierung „auf einem guten Weg“. Rösler wörtlich: „Wir<br />

sehen nicht das Ende, sondern den Anfang vom Ende der Krise.“<br />

Vor dem Hintergrund des schwierigeren europäischen und weltwirtschaftlichen<br />

Umfelds sei es für die Bundesregierung und ihn als<br />

Wirtschaftsminister vordringliches Ziel, Wachstumsimpulse im<br />

„starken industriellen Kern“ Deutschlands zu setzen und die eigene<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch solides Haushalten zu verbessern. Dabei<br />

setzt Rösler auf eine gute Ausbildung und eine zukunftsgerichtete<br />

Energiepolitik. Hier sprach sich der FDP-Chef beim Umbau der<br />

Energieversorgung hin zum Ökostrom für mehr Marktwirtschaft<br />

und Wettbewerb aus, weg von der Einspeisevergütung hin zur Direktvermarktung.<br />

Wie das aussehen kann, hatte Rösler wenige<br />

Stunden zuvor mit Bundesumweltminister Peter Altmaier in einem<br />

gemeinsamen Gesetzesvorschlag zur Begrenzung der Öko-Umlage<br />

präzisiert, um den Anstieg der Strompreise zu stoppen. Dem umstrittenen<br />

Fracking zur Förderung von Erdgas erteilte Rösler angesichts<br />

der Risiken durch den Einsatz chemischer Mittel eine Abfuhr.<br />

28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Mit Schatzkisten die Wirtschaft verstehen<br />

Mit den Schatzkisten der Volksbank lernt schon der Nachwuchs, wie die Wirtschaft funktioniert.<br />

Simmern. Für eine freudige Überraschung<br />

sorgte die Volksbank Hunsrück-Nahe: Die<br />

Banker statteten 46 Schulen einen Besuch<br />

ab und hatten Schatzkisten und Wirtschaftsordner<br />

im Gepäck. „Mit den Schatzkisten<br />

und Ordern wollen wir die Schulen<br />

bei der Bildung unterstützen“, erklärten<br />

die Bankvorstände Erik Gregori, Frank<br />

Schäfer und Jürgen Schmidt: „Jeder Schüler<br />

wird in seinem Alltags- und vor allem<br />

Berufsleben mit wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />

in Kontakt kommen. Wir wollen<br />

mit dieser Aktion das ökonomische<br />

Wissen fördern.“ Mit der Schatzkiste, konzipiert<br />

vom Bundesverband deutscher Banken,<br />

lernen bereits Grundschüler, wie Wirtschaft<br />

funktioniert: Die Klasse wird in<br />

Gruppen aufgeteilt und jedes Team erhält<br />

Startgeld. Damit wird Material gekauft, es<br />

Gesund am Arbeitsplatz<br />

„An apple a day keeps the doctor away“: Personalerin Silke Otten<br />

und Vorstandsprecher Michael Hoeck kümmern sich bei der Vereinigten<br />

Volksbank Raiffeisenbank um die Gesundheit der Mitarbeiter.<br />

Wittlich. Sport im Büro? Ernährungsberatung<br />

im Konferenzraum? Stressreduktion<br />

im Sekretariat? Was ungewöhnlich<br />

klingt, findet immer mehr Befürworter:<br />

Auch in der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank<br />

in Wittlich hat die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung an Bedeutung gewonnen.<br />

„Gesundheit ist unser höchstes<br />

Gut“, erklärte Vorstandssprecher Michael<br />

Hoeck: „Ein gesundes Unternehmen kann<br />

es nur mit gesunden Mitarbeitern geben.<br />

Deshalb legen wir großen Wert darauf, das<br />

körperliche und geistige Wohlbefinden<br />

unserer Angestellten zu fördern.“ Gesagt,<br />

werden Produkte hergestellt und verkauft.<br />

Für ihren Arbeitseinsatz erhalten die Schüler<br />

Lohn, den sie sparen oder mit dem sie<br />

auf dem Markt einkaufen können. Schüler<br />

von weiterführenden Schulen für volkswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge und Abläufe<br />

zu interessieren, ihnen Wirtschaft<br />

verständlich und erlebbar zu machen, dabei<br />

hilft der Ordner „Wirtschaft – Materialien<br />

für den Unterricht“, der ebenfalls vom<br />

Bundesverband erstellt wird. Auf rund 800<br />

Seiten bietet der Ordner Quellentexte, Hintergrundberichte<br />

und Schaubilder rund<br />

um die Themen Konjunktur und Wachstum,<br />

Geld und Währung, Beschäftigung<br />

und soziale Sicherheit. Anhand zahlreicher<br />

Beispiele werden auch die Europäische<br />

Union und die Globalisierung erläutert und<br />

leicht verständlich dargestellt.<br />

getan. Eine Mitarbeitergruppe<br />

fand sich zusammen, die<br />

sich um das Gesundheitsmanagement<br />

kümmert und<br />

eine Mitarbeiterbefragung<br />

rund um das Thema „Wohlbefinden“<br />

durchführte. Auch<br />

die Führungskräfte wurden<br />

in die Pflicht genommen<br />

und mit dem Seminar „Gesund<br />

führen: Stress- und<br />

Gesundheitsmanagement<br />

als Führungsaufgabe“ geschult.<br />

Die ersten Kursangebote für alle<br />

Mitarbeiter laufen bereits: Bei „Laufen<br />

ohne Schnaufen“ steht die Bewegung im<br />

Vordergrund. „Ob zu Hause oder am Arbeitsplatz<br />

– wir verbringen viel Zeit im<br />

Sitzen. Schmerzen im Rücken sind oft<br />

die Folgen einer falschen Sitzhaltung<br />

und von zu wenig Bewegung. Da wollen<br />

wir gegensteuern“, erklärt Silke Otten<br />

aus dem Personalbereich. Weitere Kurse<br />

zu Ernährung, Rückenfitness, Nordic<br />

Walking und Stressbewältigung sind<br />

ebenfalls als Bestandteile des Gesundheitsmanagements<br />

geplant.<br />

Den erfolgreichen<br />

Weg gemeinsam<br />

gehen.<br />

Transparenz,<br />

Flexibilität,<br />

Individualität<br />

und Sicherheit:<br />

Diese vier Faktoren zahlen sich auf<br />

dem Ratenkreditmarkt aus – für<br />

die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

und für Ihre Kunden. Nutzen Sie<br />

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Zugehörigkeit zur<br />

genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

29


Banken<br />

Neujahrsempfang der Bankleitervereinigung<br />

Vorstände stellen sich auf härtere Rahmenbedingungen ein.<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Die Westdeutsche genossenschaftliche Bankleitervereinigung lud zum Neujahrsempfang in die WGZ BANK.<br />

Düsseldorf. „So schön kann Krise sein“, sagte Kabarettist Christoph<br />

Brüske am Ende des Neujahrsempfangs der Westdeutschen genossenschaftlichen<br />

Bankleitervereinigung. In der WGZ BANK hatte zuvor<br />

Andreas Theis als Vorsitzender der Vereinigung die Mitglieder<br />

und Gäste begrüßt. <strong>RWGV</strong>-Vorstand Siegfried Mehring ging auf<br />

aktuelle Themen in der Zusammenarbeit ein, und WGZ-Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Böhnke stellte seine „Gedanken zur Krise“<br />

vor. Grundtenor aller Beiträge an diesem Tag: Die genossenschaftliche<br />

FinanzGruppe hat gut gearbeitet und ist gut aufgestellt.<br />

Aber jetzt werden die Rahmenbedingungen deutlich härter.<br />

Drei Fragen an Andreas Theis<br />

Sie haben beim Neujahrsempfang der Westdeutschen genossenschaftlichen<br />

Bankleitervereinigung auf das Jahr 2012 zurückgeschaut.<br />

Was war Ihnen dabei besonders wichtig?<br />

Andreas Theis: Drei Punkte habe ich in den Mittelpunkt gestellt:<br />

zum einen den Erfolg unserer Genossenschaftsbanken im Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften, zum anderen die Einzigartigkeit<br />

des Modells und der Mitgliedschaft. Vor allem aber habe<br />

ich das Selbstbewusstsein eingefordert, das unsere Finanzgruppe<br />

haben darf. Die Vereinigung selbst erfreut sich bester finanzieller<br />

Gesundheit, und die Mitgliederzahlen steigen. So wie die Banken<br />

selbst überwiegend erfolgreich sind, so sind auch die Probleme der<br />

Bankleiter mit Aufsicht und Aufsichtsrat in der Gesamtheit eher<br />

unbedeutend.<br />

Die Zinsüberschüsse werden sinken, in den Genossenschaftsbanken<br />

gibt es intensive Kostendiskussionen. Muss auch die Bankleitervereinigung<br />

darauf reagieren?<br />

Andreas Theis: Nein, da sehe ich keinen Zusammenhang. Die<br />

Vereinigung ist lediglich Interessenvertretung der Vorstände der<br />

Banken. Wir werden uns nicht in die Geschäftspolitik unserer<br />

Mitglieder einmischen. Unsere eigenen Kostenstrukturen sind<br />

absolut schlank. Wir arbeiten im Vorstand alle ehrenamtlich,<br />

und die Beiträge für die Mitgliedschaft müssten mit 25 Euro für<br />

Ruheständler und 50 Euro für aktive Vorstände verkraftbar sein.<br />

Viele Menschen beginnen ein neues Jahr mit guten Vorsätzen und<br />

veränderten Zielen. Gilt das auch für Sie und für Ihre Interessengemeinschaft?<br />

Andreas Theis: Unsere Kernaufgaben sind seit Bestehen der<br />

Vereinigung unverändert. Wir schaffen in Abstimmung mit unserem<br />

Verband Rahmenbedingungen für die Gehaltsempfehlungen,<br />

die Altersversorgung und die Versicherungsfragen rund um den<br />

Job als Bankleiter. Hier haben wir derzeit gute Lösungen gefunden,<br />

die von den Kolleginnen und Kollegen gerne angenommen<br />

werden. Insofern ist es ein dauerhaftes Ziel, diese für den Bankleiter<br />

attraktiv und für die Genossenschaft vertretbar zu gestalten.<br />

Ein attraktives Gesamtpaket gewährleistet zudem, dass wir – so wie<br />

es heute bereits der Fall ist – über ausgezeichnet managende<br />

Vorstände in der genossenschaftlichen Organisation verfügen.<br />

Andreas Theis ist Vorsitzender der Westdeutschen genossenschaftlichen<br />

Bankleitervereinigung und Vorstandsvorsitzender der<br />

Volksbank Bitburg.<br />

Ralf Bröker<br />

30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Finissage „Die Welt zu Gast in unserer Heimat“<br />

Daun. Zum Abschluss des Internationalen Jahrs der Genossenschaften<br />

veranstaltete die Volksbank RheinAhrEifel eine Finissage<br />

und präsentierte die Ausstellung „Genossenschaften – Chance für<br />

Millionen“. Mit dieser Wanderausstellung des Deutschen Genossenschafts-<br />

und Raiffeisenverbandes (DGRV) hatte die Volksbank<br />

das Jahr der Genossenschaften in Bad Neuenahr begrüßt, in der<br />

Niederlassung Daun ließ sie es nun mit ihr ausklingen. „Für uns<br />

war das Jahr der Genossenschaften eine willkommene Gelegenheit,<br />

das Thema in unsere eigenen Veranstaltungen zu integrieren<br />

und gleichzeitig auf die Vorteile des genossenschaftlichen Engagements<br />

aufmerksam zu machen“, sagte Vorstandsvorsitzender<br />

Elmar Schmitz. Die Wanderausstellung bot einen Überblick des<br />

entwicklungspolitischen Einsatzes der Genossenschaftsorganisation<br />

in mehr als 30 Ländern.<br />

Im Zentrum standen lebendige Kurzporträts von Menschen aus<br />

aller Welt, die ihre Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe nutzen.<br />

Durch Bildtafeln und Exponate aus ihrer eigenen Volksbank-<br />

Geschichte – von den Anfängen im Jahr 1866, als 46 Menschen<br />

Mit einer Finissage ließ die Volksbank RheinAhrEifel das Internationale Jahr<br />

der Genossenschaften ausklingen.<br />

in Antweiler den ersten „Darlehenskassenverein“ gründeten, bis<br />

zum heutigen modernen Finanzinstitut – ergänzte die Volksbank<br />

RheinAhrEifel die DGRV-Ausstellung.<br />

Volksbanken Hellweg und Sauerland denken an eine gemeinsame Zukunft<br />

Soest/Arnsberg. Die beiden Volksbanken<br />

Hellweg (Soest) und Sauerland (Arnsberg)<br />

rücken enger zusammen. Nach einem<br />

ersten gemeinsamen Gespräch der<br />

Aufsichtsräte beider Häuser prüfen die<br />

Vorstände derzeit ergebnisoffen die Chancen<br />

einer Fusion. Mit den Volksbanken<br />

Hellweg und Sauerland treffen zwei etwa<br />

gleich große Kreditgenossenschaften aufeinander.<br />

Die Volksbank Hellweg (33.174 Mitglieder,<br />

265 Mitarbeiter, 15 Geschäftsstellen)<br />

kommt auf eine Bilanzsumme von 1,28<br />

Milliarden Euro.<br />

Die Volksbank Sauerland (33.427 Mitglieder,<br />

298 Mitarbeiter, 28 Geschäftsstellen)<br />

erreichte zum 31. Dezember 2012 eine<br />

Bilanzsumme von 1,21 Milliarden Euro.<br />

Bundesweiter Sieger bei „Goldener Herbst 2012“<br />

Bottrop. Große Ehre für die Volksbank<br />

Kirchhellen eG Bottrop: Sie wurde im Rahmen<br />

der Vertriebsaktion „Goldener Herbst<br />

2012“ der Münchener Hypothekenbank<br />

mit dem ersten Platz bundesweit ausgezeichnet.<br />

Diese herausragende Teamleistung<br />

im Vertrieb wurde mit einer Siegerprämie<br />

in Höhe von 500 Euro honoriert, die<br />

von Regionaldirektor Wolfgang von Carnap<br />

überreicht wurde.<br />

Freuten sich gemeinsam (v. links): Regionaldirektor Wolfgang von Carnap, Vertriebsspezialistin<br />

Jasmin Höreth und Volksbank-Bereichsleiter Johannes Peuler<br />

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Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

Nachdem am 03. und am 04. Dezember 2012 die Wahl unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der<br />

Wahlausschuss in seiner Sitzung am 28. Dezember 2012 deren ordnungsgemäßes Zustandekommen festgestellt hat, geben<br />

wir hiermit bekannt, dass die Listen der gewählten Vertreter und Ersatzvertreter gemäß § 43 a GenG ab 15. April <strong>2013</strong> für<br />

die Dauer von zwei Wochen in den Geschäftsstellen unserer Bank während der üblichen Geschäftszeit zur Einsichtnahme<br />

durch die Mitglieder ausliegen. Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift der Listen anfordern.<br />

Brühl, den 21. Januar <strong>2013</strong><br />

Brühler Bank eG<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

31


Banken<br />

WindEnergieForum der Volksbank RheinAhrEifel<br />

Elmar Schmitz (5. v. links), Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel, mit den Referenten des<br />

WindEnergieForums<br />

Nürburg. Mehr als 150 Regionalpolitiker<br />

trafen sich am Nürburgring zum Wind-<br />

EnergieForum der Volksbank RheinAhrEifel.<br />

Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz<br />

eröffnete die Fachtagung für kommunale<br />

Entscheidungsträger und freute sich über<br />

den Zuspruch: „Die Teilnehmerzahl zeigt<br />

uns, dass noch viel Aufklärungsarbeit<br />

rund um das Thema regionale Windenergienutzung<br />

geleistet werden muss, soll die<br />

Energiewende nach dem beschlossenen<br />

Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland<br />

gelingen.“ In Rheinland-Pfalz macht<br />

die Stromerzeugung aus Windenergie aktuell<br />

rund zehn Prozent aus. Dieser Wert<br />

wird sich bis zum Jahr 2020 etwa verfünf-<br />

fachen. Auf der Tagesordnung standen ein<br />

Grundlagenvortrag von Thorsten Henkes<br />

von der Energieagentur Rheinland-Pfalz<br />

sowie ein Beitrag zum kommunalen<br />

Klimaschutz und der Rolle der Windkraft<br />

von Michael Münch von der Transferstelle<br />

für Rationelle und Regenerative Energienutzung<br />

Bingen. Christopher Braun von der<br />

VR-Mittelstandsbetreuung Agrar, Natur, Erneuerbare<br />

Energie der DZ Bank referierte<br />

zur Finanzierung von Windkraftanlagen.<br />

Volker Pressel, Fachverantwortlicher für<br />

Erneuerbare Energie der Volksbank Rhein-<br />

AhrEifel, sprach über die Unterstützung<br />

der Kommunen bei der Projektierung von<br />

Windkraftanlagen. „Windenergie bietet<br />

neben hoher Umweltverträglichkeit auch<br />

volkswirtschaftliche Chancen für die Region.<br />

Eine größere Autonomie gegenüber<br />

steigenden Energiepreisen und die regionale<br />

Wertschöpfung durch dezentrale Energiegewinnung<br />

sind weitere Vorteile. Wir bedenken<br />

dabei auch mögliche Probleme, die<br />

das Thema Windenergie mit sich bringt“,<br />

machte Schmitz deutlich.<br />

Spende statt Weihnachtsgeschenke<br />

Reichlich beschenkt wurden die drei Vereine von der Raiffeisenbank Kürten-<br />

Odenthal.<br />

Kürten. Die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Kürten-Odenthal<br />

verzichteten auch in 2012 auf ihre Weihnachtsgeschenke und<br />

spendeten an drei ausgewählte Vereine in der Region. Über<br />

jeweils 500 Euro freuten sich das Wohnhaus in Schildgen (Lebenshilfe<br />

für Menschen mit Behinderung e. V.), das Wohnhaus in<br />

Odenthal-Voiswinkel (Die Kette e. V.) und das Haus Hommeln in<br />

Kürten-Richerzhagen (autismus Köln/Bonn e. V.). Die Vertreter<br />

der Einrichtungen erhielten das Geld vom Orga-Team der Bank<br />

in Form von drei Geschenkpaketen – jeweils gefüllt mit einer<br />

kleinen Überraschung – und zur Jahreszeit passend vor dem<br />

Weihnachtsbaum der Bank-Hauptstelle in Kürten.<br />

Erfolgreiche Sparer mit Herz<br />

Wesel. 10.000 Euro für den guten Zweck – das ist das Ergebnis<br />

nach einem Jahr „Sparen mit Herz“ bei der Volksbank Rhein-Lippe.<br />

Volksbank-Vorstand Gerhard Wölki und Regionalmarktleiter<br />

Andreas Bach überreichten die Spenden an die Bürgerstiftung<br />

KREAKTIV, die Naturschützer des NABU und die Helfer von<br />

Lichtblicke: „Geld erfolgreich anlegen und gleichzeitig ehrenamtliche<br />

Arbeit stärken – das ist unsere besondere Idee für besonders<br />

engagierte Mitglieder unseres Genossenschaftsinstituts“, betonte<br />

Wölki. „Sparen mit Herz“ funktioniert relativ einfach: Auf Basis<br />

des VR-WachstumSparens gibt es faire Zinsen für das eingezahlte<br />

Sparvermögen. Mit zwei Euro je 1.000 Euro Anlagesumme unterstützt<br />

die Volksbank anschließend die drei genannten Vereine.<br />

Die Idee kam aus einer Projektgruppe der Volksbank, der Name<br />

wurde bei einem Mitarbeiter-Wettbewerb gefunden.<br />

Bares Geld für soziales Engagement<br />

Waltrop. Im Dezember ist das neue Jugendmarktkonzept der<br />

Volksbank in Waltrop gestartet. Mit MEINE BANK können junge<br />

Leute Punkte sammeln für soziale Aktivitäten, sportliche Erfolge<br />

– und wenn sie mit der Volksbank zusammenarbeiten. „Weil wir<br />

aber eine Volksbank sind und kein Kaufhaus, gibt es für MEINE-<br />

BANK-Punkte bares Geld aufs Konto“, sagte Vorstandssprecher<br />

Ludger Suttmeyer. So bekommt ein junger Kunde maximal<br />

33 Euro pro Jahr überwiesen.<br />

32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Volksbank Rhein-Ruhr spendet PCs und Laptops<br />

Die gemeinnützige Organisation labdoo will Kindern und Jugendlichen<br />

den Zugang zur Bildung erleichtern und stattet deshalb<br />

Schulen und viele andere Organisationen mit gebrauchten Rechnern<br />

aus. Hierzu benötigt sie die Hilfe der Wirtschaft. Die Volksbank<br />

Rhein-Ruhr war sofort bereit zu unterstützen.<br />

So spendete sie dem Bertold-Brecht-Berufskolleg, dem Verein für<br />

muslimische Mädchenbildung Mina e. V., Mabilda Duisburg e. V.<br />

und der Stadt Duisburg für den Förderunterricht von Migrantenkindern<br />

jetzt 30 PCs und Laptops. „Für diesen guten Zweck haben<br />

wir gerne ältere PCs und auch einige Laptop-Rechner aus unserer<br />

Bank zur Verfügung gestellt. Heute schon und künftig sicher noch<br />

mehr bestimmen die Computer die Abläufe im Arbeitsalltag und<br />

entlasten von Routinearbeiten. Da ist es ungemein wichtig, dass<br />

junge Menschen schon sehr früh an den Umgang mit Computern<br />

herangeführt werden.“<br />

Die Vertreter der Vereine freuten sich über die großzügige Spende.<br />

Vor 125 Jahren wurde die erste Kreditgenossenschaft im Mindener Land gegründet<br />

Minden. Bankjubiläum im Mindener Land: Vor 125 Jahren<br />

wurde in einem Ortsteil der Stadt Petershagen das älteste<br />

von insgesamt 18 Vorläuferinstituten der heutigen Volksbank<br />

Mindener Land aus der Taufe gehoben. Am 15. Februar 1888<br />

gründeten Dorfbewohner aus allen Schichten den „Sparund<br />

Darlehnskassenverein Ovenstedt eGmuH“. Auf den Tag<br />

genau 125 Jahre später erinnerte die Volksbank Mindener<br />

Land als Rechtsnachfolgerin an ihre Geburtsstunde: In einem<br />

Pressegespräch zogen die beiden Vorstandsmitglieder<br />

Peter Scherf und Ulrich Ernsting Parallelen von der Gründerzeit<br />

zur Gegenwart. Außerdem griffen sie zum Kuchenmesser<br />

und schnitten öffentlichkeitswirksam eine Jubiläumstorte an –<br />

die erste von insgesamt 31 (eine je Bankstelle) an diesem Tag.<br />

Die neue Bank in Ovenstädt – sie war wie so viele genossenschaftliche<br />

Neugründungen in den Jahren zuvor und<br />

danach – ein Kind der Not. In einem Akt der Selbsthilfe holten<br />

besser gestellte Bürger ihre Ersparnisse von der ‚hohen Kante‘,<br />

brachten sie zur Bank und erhielten dafür Zinsen. Wer Geld<br />

brauchte, konnte sich dieses jetzt zu fairen Bedingungen leihen.<br />

So profitierten alle gleichermaßen.<br />

Nach mehreren Fusionswellen hatte sich die Zahl der<br />

Vorgängerinstitute zu Beginn der 1990er-Jahre von 18 auf sechs<br />

verringert. Zuletzt vereinigten sich im Jahr 2011 die Volksbanken<br />

Petershagen und Minden zur neuen Volksbank<br />

Mindener Land, einem Institut mit über 32.000 Mitgliedern,<br />

300 Mitarbeitern und 34 Bankstellen in den vier<br />

Kommunen Hille, Minden, Petershagen und Porta Westfalica.<br />

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Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung (Ergänzungswahl)<br />

Nachdem am 17.01.<strong>2013</strong> die Ergänzungswahl zu unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss<br />

in seiner Sitzung vom 18.02.<strong>2013</strong> deren ordnungsmäßiges Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit gemäß § 10 der<br />

Wahlordnung bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der Ersatzvertreter gemäß § 43 a Genossenschaftsgesetz und<br />

§ 26 e unserer Satzung ab dem 25.03.<strong>2013</strong> für die Dauer von zwei Wochen in allen Geschäftsstellen der ehemaligen Volksbank<br />

Brüggen-Nettetal eG während der üblichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme durch die Mitglieder ausliegt. Jedes Mitglied kann<br />

jederzeit eine Abschrift der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.<br />

Krefeld, den 18. Februar <strong>2013</strong><br />

Der Wahlausschuss der<br />

Volksbank Krefeld eG<br />

Dr. Michael Gehlen<br />

(Vorsitzender)<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

33


Banken<br />

Der Euro muss verteidigt werden<br />

Ehemaliger Bundesfinanzminister Waigel bei der Volksbank Lübbecker Land<br />

Stieß in Espelkamp auf interessierte Zuhörer: der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel mit<br />

Gastgebern Andreas Schwarze (links) und Ralf Rehker (rechts ), Vorstandsmitglieder der Volksbank<br />

Lübbecker Land<br />

Espelkamp. Prominenter Gast bei der Volksbank Lübbecker Land: Der ehemalige<br />

Bundesfinanzminister Theo Waigel sprach auf Einladung der Bank in der Stadt Espelkamp<br />

vor Mitgliedern über das Thema „Europa und der Euro.“ Dabei überraschte<br />

Waigel seine Zuhörer gleich zu Beginn mit einem Geständnis: „Die D-Mark war eine<br />

Erfolgsgeschichte. Sie war der Deutschen liebstes Kind. Sie den Menschen wegzunehmen,<br />

war eigentlich glatter Selbstmord“, meinte der CSU-Politiker. Und dennoch:<br />

„Wer glaubt, die D-Mark könne heutzutage Europa leiten“, so Waigel, „der täuscht sich<br />

gewaltig.“ Sein Credo: „Der Euro muss<br />

verteidigt werden. Ohne eine einheitliche<br />

Währung würde der Kontinent im Wettbewerb<br />

mit Wachstumsregionen wie China<br />

oder Indien ins Hintertreffen geraten.“ Mit<br />

Blick auf die europaweite Schulden- und<br />

Finanzkrise meinte Waigel, das Finanzsystem<br />

sei zwar gerettet und garantiert<br />

worden. „Aber der Fehler war, den Menschen<br />

nicht klar zu machen, dass vor uns<br />

ein Jahrzehnt der Konsolidierung steht.“<br />

Die Bundesrepublik sieht Theo Waigel in<br />

einer Vorreiterrolle: „Deutschland hat<br />

eine riesige Verantwortung innerhalb Europas.<br />

Darum kommen wir nicht herum.“<br />

Mehr als eine Stunde hatte der Ex-Bundesminister<br />

gesprochen. Dann gab es<br />

die Zugabe: Die knapp 390 Mitglieder<br />

bekamen eine weitere Dreiviertelstunde<br />

Gelegenheit, den 73-Jährigen mit ihren<br />

Fragen zu „löchern“ und machten davon<br />

rege Gebrauch. „Ich bin noch nie so ausgequetscht<br />

worden wie heute Abend<br />

bei Ihnen!“, sagte Waigel, der erkennbar<br />

geschafft, aber gut gelaunt von der Bühne<br />

kletterte.<br />

Volksbanken aus dem Kreis Soest begrüßen ihr 75.000. Mitglied<br />

Kreis Soest. Festtagsstimmung herrschte zum Jahreswechsel bei<br />

den Volksbanken des Kreises Soest. Der Grund: Die sechs Kreditgenossenschaften<br />

hatten im abgelaufenen Jahr die 75.000-Mitglieder-Marke<br />

überschritten. Jubiläums-Bankteilhaberin ist eine<br />

53-jährige Lehrerin aus Geseke-Störmede. Mit einem Blumenstrauß<br />

und einem Verzehrgutschein für die örtliche Gastronomie<br />

wurde sie in der genossenschaftlichen Familie willkommen geheißen.<br />

Ebenfalls offiziell gegrüßt wurden die Mitglieder 74.999<br />

und 75.001, eine 20-jährige Auszubildende aus Rüthen und ein<br />

19-jähriger Rettungsassistent aus der Stadt Warstein.<br />

„Die genossenschaftliche Idee ist lebendiger denn je und erfreut<br />

sich bei Alt und Jung großer Beliebtheit“, meinte Manfred Wortmann,<br />

Vorstandsvorsitzender der Volksbank Hellweg, mit Blick<br />

auf das unterschiedliche Lebensalter der drei Jubiläumsmitglieder.<br />

Was Wortmann und seine beiden anwesenden Vorstandskollegen<br />

Meinolf Otte (Volksbank Störmede) und Hans-Georg<br />

Funke (Volksbank Anröchte) besonders freute, ist die Tatsache,<br />

dass die Zahl von 75.000 Mitgliedern ausgerechnet im Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften überschritten wurde. Wortmann:<br />

„Ein schöner Höhepunkt und willkommener regionaler Ausklang<br />

des UNO-Aktionsjahres.“<br />

„Willkommen im Kreis der genossenschaftlichen Familie.“ Die Bankvorstände<br />

(v. links) Meinolf Otte (Störmede), Hans-Georg Funke (Anröchte) und<br />

Manfred Wortmann (Soest) und zwei von drei Jubiläumsmitgliedern<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Agrarforum der Volksbanken im Kreis Coesfeld<br />

Dülmen/Kreis Coesfeld. Welche wirtschaftlichen Trends gibt es<br />

in der Landwirtschaft? Welche gesellschaftlichen Erwartungen gibt<br />

es gegenüber dem Agrarsektor? Wo bestehen Konflikte zwischen<br />

Landwirten und Verbrauchern? Antworten auf diese Fragen gab<br />

Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident und Leiter des Johann-<br />

Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) in Braunschweig auf dem<br />

AgrarForum der Volksbanken im Kreis Coesfeld und der Landwirtschaftskammer<br />

NRW. Sein Vortragsthema: „Kritik an der intensiven<br />

Landwirtschaft – wie gehen wir damit um?“.<br />

Über 200 Landwirte aus der Region waren gekommen, um sich<br />

nach der Begrüßung von Bankvorstand Dirk Spanderen, Sprecher<br />

der Volksbanken im Kreis Coesfeld, sowie von Anton Holz, Vorsitzender<br />

des WL-Kreisverbandes Coesfeld, fachlich zu informieren<br />

und bei der anschließenden Diskussion auszutauschen.<br />

Angesichts der steigenden Weltbevölkerung, so Isermeyer, sei die<br />

Landwirtschaft ein boomender Sektor und werde dringend benötigt.<br />

Die Folge: eine gleichfalls steigende Getreide- und Fleischproduktion.<br />

„Wachsen oder weichen – kein Ende in Sicht.“ Vor dieser<br />

Situation stünden die deutschen Landwirte trotz steigender Agrarpreise<br />

auch weiterhin. Isermeyer: „Der Strukturwandel schreitet<br />

voran – hin zu größeren Betrieben.“<br />

Probleme entstünden in Deutschland vor allem in der wachsenden<br />

Entfremdung zwischen Landwirten und Verbrauchern. Als<br />

gesellschaftliches Konfliktfeld machte Isermeyer insbesondere<br />

die industrielle Massentierhaltung aus. Diese gerate überall unter<br />

Druck. „Selbst bei der Milch“, so Isermeyer. Bessere Information<br />

Gastgeber und Referent auf dem AgrarForum in Dülmen. Im Bild (v. links):<br />

Anton Holz, Prof. Dr. Folkhard Isermeyer und Volksbanken-Sprecher Dirk<br />

Spanderen<br />

der Verbraucher allein funktioniere nicht. Die Landwirtschaft<br />

müsse sich mit der Kritik ernsthaft auseinandersetzen, forderte<br />

Isermeyer: „Die einfache Lösung gibt es nicht.“ Hier seien Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik von der Gesellschaft gleichermaßen<br />

gefordert. Es gebe nur zwei Möglichkeiten, um der Kritik<br />

der Öffentlichkeit an der Massentierhaltung zu begegnen, so<br />

Isermeyer: „Entweder die Gesellschaft akzeptiert höhere Preise<br />

oder die Politik greift der Landwirtschaft finanziell unter die Arme.“<br />

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GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

35


Landwirtschaft<br />

Erfolgreiche Agrar-Unternehmertage<br />

300 Unternehmen der Landwirtschaft stellten sich vor.<br />

Der gemeinsame Stand von <strong>RWGV</strong>, der Genossenschaftsbanken der Region und der Verbundpartner auf den Agrar-Unternehmertagen<br />

Münster. Alle zwei Jahre treffen sich Landwirte und ihre Dienstleister<br />

in Münster zu den „Agrar-Unternehmertagen“, in diesem<br />

Jahr geschah dies vom 26. Februar bis zum 1. März. Für die Agrarwirtschaft<br />

aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den<br />

angrenzenden Regionen ist die Messe nahezu Pflichtveranstaltung.<br />

Demzufolge war das Messe- und CongressCentrum Halle<br />

Münsterland auch bis auf den letzten Platz ausgebucht. Mehr als<br />

300 Unternehmen aus allen Bereichen der Agrarbranche stellten<br />

auf einer nochmals erweiterten Ausstellungsfläche von insgesamt<br />

23.000 Quadratmetern aus. Messeschwerpunkte in diesem Jahr:<br />

Veredlung und Erneuerbare Energien.<br />

Neben der täglich bis 22 Uhr geöffneten Ausstellung gab es ein<br />

Fachforum mit mehr als 70 anspruchsvollen Vorträgen und<br />

Diskussionsrunden. Die Themen reichten von der Verwertung<br />

von Gärresten über die Nutzung von Windenergie und die Verbesserung<br />

der Energieeffizienz bis hin zum Risikomanagement in<br />

der Land- und Agrarwirtschaft und zeitgemäßen Finanzierungskonzepten.<br />

Ebenso stehen die Verbesserung der Tiergesundheit,<br />

die Entwicklung auf dem Milchmarkt und die Zukunftsperspektiven<br />

der Veredlung, die Verringerung des Aggressionsverhaltens<br />

von Schweinen oder der Antibiotikaeinsatz auf dem Programm.<br />

Kein Wunder, dass die Teilnahme an den Messe zum Pflichtprogramm<br />

für zahlreiche Vieh- und Warengenossenschaften aus<br />

der Region gehört. Auch der <strong>RWGV</strong> war gemeinsam mit Kreditgenossenschaften<br />

aus dem Münsterland sowie der R+V-Versicherung<br />

mit einem großen „GenoPartnerCenter“ vertreten. Die gute<br />

Resonanz hat die Agrar-Unternehmertage zu einer der drei wichtigsten<br />

Agrarmessen in Deutschland werden lassen.<br />

Siegerwein von der Mosel<br />

Bernkastel-Kues. Das Fachmagazin<br />

„Weinwirtschaft“ hat die „100 Weine des<br />

Jahres 2012“ im deutschen Weinhandel<br />

gekürt. Ein Sieger kommt von der Mosel:<br />

Die Winzergenossenschaft Moselland<br />

landete in der Kategorie „Best-Buy-Weißwein<br />

Lebensmitteleinzelhandel“ mit der<br />

2011er Riesling Spätlese trocken „Aus der<br />

Steillage“ auf dem ersten Platz.<br />

„Gefragt ist ein Top-Preis-Qualitätsverhältnis<br />

in Verbindung mit einem interessanten<br />

Konzept. Vorbildlich umgesetzt<br />

von der Moselland, die mit ihrem Steillage-Riesling<br />

den Erhalt der Steillagenbewirtschaftung<br />

fördert und dem Verbraucher<br />

einen gebietstypischen Wein<br />

zum attraktiven Preis liefert“, lobte das<br />

Magazin.<br />

Weinhändler, Importeure und die führenden<br />

nationalen und internationalen Erzeuger<br />

haben ihre meistverkauften Weine<br />

nominiert, aus denen die Weinfachzeitschrift<br />

die 100 erfolgreichsten Weine des<br />

Jahres ermittelt hat. Insgesamt wurden<br />

rund 600 Weine eingereicht.<br />

Wichtigstes Kriterium ist die Qualität.<br />

Aber auch Preis-Genussverhältnis, Marktbedeutung<br />

und Absatzvolumen sowie das<br />

Marketing- und Vertriebskonzept fließen<br />

in die Bewertung ein.<br />

36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Landwirtschaft<br />

RWZ beschließt Satzungsänderung<br />

Zukünftig ist eine Direktmitgliedschaft bei der Genossenschaft möglich.<br />

Bei der außerordentlichen Generalversammlung auf dem Podium (v. links): Christoph Gröblinghoff (RWZ-Generalbevollmächtigter), Markus Stüttgen<br />

(RWZ-Vorstandsmitglied), Friedhelm Decker (RWZ-Aufsichtsratsvorsitzender), Hans-Josef Hilgers (RWZ-Vorstandsvorsitzender), Bernd Firle (Vorsitzender<br />

des Gesamtbetriebsrats)<br />

Köln. Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) ermöglicht<br />

zukünftig auch Einzelpersonen, insbesondere Landwirten<br />

im Haupterwerb, eine Mitgliedschaft. Das ist das Ergebnis des<br />

Beschlusses einer außerordentlichen Generalversammlung, die<br />

am 30. Januar <strong>2013</strong> in Köln stattfand. „Mit dieser Satzungsänderung<br />

trägt die RWZ dem bisherigen und künftigen Strukturwandel<br />

in der Landwirtschaft sowie dem ländlichen Genossenschaftswesen<br />

Rechnung und passt damit die Mitgliederstruktur<br />

an die veränderten Verhältnisse an“, so RWZ-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Friedhelm Decker.<br />

Die Anzahl der Landwirtschaft und Weinbau betreibenden Betriebe<br />

im RWZ-Gebiet ist in den letzten 20 Jahren von 170.000<br />

auf rund 70.000 gesunken. Auch die Zahl der RWZ-Mitgliedsgenossenschaften<br />

hat sich stark verringert. Waren vor rund<br />

20 Jahren noch mehrere hundert Warengenossenschaften im<br />

RWZ-Geschäftsgebiet aktiv, sind es heute noch knapp 50. Mit<br />

der beschlossenen Satzungsänderung und der damit verbundenen<br />

Öffnung der Mitgliedschaft für Einzelpersonen hat sich<br />

die RWZ an die veränderten Verhältnisse angepasst.<br />

Anlässlich der außerordentlichen Generalversammlung gab<br />

RWZ-Vorstandsvorsitzender Hans-Josef Hilgers eine erste Einschätzung<br />

zum Verlauf des Geschäftsjahrs 2012. Mit einem vorläufigen<br />

Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro, entsprechend<br />

einem Zuwachs von 9,4 Prozent, liegt der Konzernumsatz<br />

deutlich über den Erwartungen.<br />

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Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung (Ergänzungswahl)<br />

Nachdem am 30.01.<strong>2013</strong> die Wahl der Vertreterversammlung der Landgard eG ordnungsgemäß durchgeführt worden ist,<br />

geben wir hiermit bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der gewählten Ersatzvertreter gemäß § 43 a Abs. 6 des<br />

Genossenschaftsgesetzes ab heute für die Dauer von zwei Wochen in den Geschäftsräumen der Genossenschaft (Veilingstr.<br />

A 1, 47638 Straelen-Herongen) und den Standorten Dresden, Lüllingen, Neuss, Roisdorf, Stuttgart, Wiesmoor und Hamburg<br />

während der üblichen Geschäftszeiten zur Einsicht durch die Mitglieder ausliegt.<br />

Straelen-Herongen, 05. Februar <strong>2013</strong><br />

Landgard eG<br />

Der Vorstand<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

37


Landwirtschaft<br />

Sie sind Raiffeisen<br />

Nachwuchs von Helleweg-Lippe gibt Raiffeisen-Werbekampagne ein Gesicht.<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Entschieden sich aus guten Gründen für einen Berufseinstieg in der Raiffeisen-Organisation und treten seit Neuestem bundesweit als Werbebotschafter<br />

für ihren Arbeitgeber auf: Auszubildende der Raiffeisen Hellweg-Lippe (Werl).<br />

Foto: RHL<br />

Werl. Mehr ältere Arbeitnehmer, die in<br />

Rente oder Pension gehen, und weniger<br />

Schulabgänger, die nachrücken: Schon<br />

machen sich auf dem Arbeitsmarkt erste<br />

Vorboten des demografischen Wandels<br />

bemerkbar. Immer mehr Unternehmen<br />

erkennen dies und investieren verstärkt<br />

in ihre Nachwuchswerbung.<br />

Auch die Raiffeisen-Organisation hat<br />

sich jetzt im Wettbewerb um die besten<br />

Fachkräfte positioniert: Unter dem Motto<br />

„Wir sind Raiffeisen“ wirbt sie bei Schulabgängern<br />

und Hochschulabsolventen<br />

für eine Berufskarriere in der genossenschaftlich<br />

organisierten Agrarwirtschaft.<br />

Im Zentrum der bundesweiten Werbekampagne:<br />

elf Auszubildende und junge Mitarbeiter/innen<br />

der Raiffeisen Hellweg-Lippe<br />

(RHL).<br />

„Ich arbeite bei Raiffeisen, da ich dort in<br />

Kontakt mit abwechslungsreichen Tätigkeiten<br />

und Personen komme“, sagt Annika<br />

Osthoff-Dahlhoff, 18-jährige Groß- und<br />

Außenhandelskauffrau aus Welver. „Mir<br />

gefällt besonders gut, dass der Beruf so<br />

vielseitig ist“, wird der 22–jährige Nikolas<br />

Neitemeier aus Herzfeld zitiert. Die 20-jährige<br />

Patricia Schumacher aus Werl ergänzt:<br />

„Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist<br />

familiär. Teamarbeit ist dabei das A und O.“<br />

Und Claudius Spelsberg, 19 Jahre, aus Balve<br />

findet: „Raiffeisen bietet sichere Arbeitsplätze<br />

mit Perspektive.“ Vier junge Mitarbeiter<br />

der Raiffeisen Hellweg-Lippe – vier<br />

persönliche Gründe für einen Berufseinstieg<br />

in der Raiffeisen-Organisation.<br />

Mit großformatigen Porträtfotos und Zitaten<br />

wie diesen werben die Genossenschaften<br />

im Internet bundesweit um<br />

Nachwuchs. Unter der Adresse www.<br />

wir-sind-raiffeisen.de erhalten Schulabgänger<br />

und Jungakademiker interessante<br />

Informationen zu Berufsfeldern und Karrierewegen<br />

in der Raiffeisen-Organisation.<br />

Konkrete Stellenangebote und viele nützliche<br />

Adressen runden das Angebot ab. Das<br />

Ganze geht zurück auf eine gemeinsame<br />

Initiative des <strong>RWGV</strong> und des Genossenschaftsverbands<br />

in Frankfurt. Die beiden<br />

Verbände entwickelten ein Konzept und<br />

beauftragten eine auf Agrarthemen spezialisierte<br />

Werbeagentur aus Warendorf mit<br />

der praktischen Umsetzung. Diese rückte<br />

mit einem Kamerateam in Werl an, fotografierte<br />

die Auszubildenden und jungen<br />

Mitarbeiter/innen an ihren jeweiligen<br />

Arbeitsplätzen und drehte nebenbei einen<br />

Produktionsfilm (Fachjargon „Making-<br />

Of-Video“), der später ebenfalls in den<br />

Internet-Auftritt integriert wurde.<br />

Die Fotos der einzelnen Mitarbeiter/innen<br />

und ein Gruppenbild aller elf Beteiligten<br />

fanden übrigens nicht nur online<br />

Verwendung. Auch Plakate (sogenannte<br />

Roll-ups) wurden damit bedruckt. Ihre<br />

erfolgreiche Premiere als Werbeträger feierten<br />

sie auf der Fachmesse „Euro-Tier“ in<br />

Hannover.<br />

Rainer Stephan<br />

38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Landwirtschaft<br />

Neues Mischfutterwerk im Hammer Hafen<br />

Raiffeisen Hellweg Lippe veranschlagt 18 Monate Bauzeit.<br />

Hamm/Werl. Die Raiffeisen Hellweg-<br />

Lippe (RHL) in Werl plant zusammen mit<br />

der Kasseler Raiffeisen-Warenzentrale<br />

Kurhessen-Thüringen (RWZ) und einem<br />

privaten Mühlenbetrieb als drittem Partner<br />

im Hafen der Stadt Hamm den Bau<br />

eines Mischfutterwerkes für Rinder- und<br />

Schweinefutter. Das gemeinsame Vorhaben<br />

soll auf einem rund 8.000 Quadratmeter<br />

großen Grundstück am Datteln-Hamm-<br />

Kanal verwirklicht werden. Betreiber des<br />

Futtermittelwerkes soll die noch im Gründungsstadium<br />

befindliche Raiffeisen Vital<br />

Mischfutter GmbH werden. Gründungsgesellschafter<br />

sind zu gleichen Teilen die<br />

RHL und die RWZ.<br />

Für die drei Projekt-Beteiligten ist der<br />

Hammer Hafen vertrautes Terrain. Die<br />

Jäckering Mühlen- und Nährmittelwerke<br />

GmbH betreibt hier eine Weizenmühle<br />

und Weizenstärkefabrik sowie einen Umschlagbetrieb<br />

für Futterrohstoffe. RWZ<br />

und RHL sind Lieferanten von Weizen, Abnehmer<br />

des Mühlennebenproduktes Kleie<br />

und Kunden des Umschlagbetriebes für<br />

Futterrohstoffe.<br />

scheibe für agrarische Güter. Diese positiven<br />

Voraussetzungen haben die Ideen für<br />

das geplante Vorhaben beflügelt.<br />

RHL-Geschäftsführer Dr. Dirk Köckler:<br />

„Unser Einzugsgebiet hat sich infolge des<br />

Biogasbooms und der Zunahme der Viehhaltung<br />

in puncto Getreideanbau von einer<br />

Überschuss- zu einer Zukaufsregion<br />

entwickelt. Wir kaufen mittlerweile erhebliche<br />

Mengen an Getreide und Mais<br />

zu. Noch vor fünf Jahren waren wir Netto-<br />

Verkäufer. Wir freuen uns daher über die<br />

Nutzung der Siloanlage im Hammer<br />

Hafen, da wir das Getreide frachtgünstig<br />

direkt über Wasserweg oder Schiene beziehen<br />

können.“ Das Investitionsvolumen<br />

wird mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag<br />

angegeben. Rund 18 Monate<br />

Bauzeit sind für das Projekt veranschlagt.<br />

In einer ersten Ausbaustufe wird im<br />

Mehrschichtbetrieb eine jährliche Produktion<br />

von rund 100.000 Tonnen Rinderund<br />

Schweinefutter angestrebt. In Produktion,<br />

Vertrieb und Logistik werden am<br />

Standort Hamm künftig bis zu 20 Personen<br />

eine Beschäftigung finden.<br />

Der Hammer Hafen ist mit dem Zugang zu<br />

einem ausgebauten Kanal, dem Schienennetz<br />

und der Straße eine wichtige Dreh-<br />

(V. links): Reinhard Stieglitz (Vorsitzender Geschäftsführung RWZ Kurhessen-Thüringen), Dr. Dirk<br />

Köckler (Vorstand Raiffeisen Hellweg-Lippe) und Dirk Lange (Geschäftsführer Jäckering Mühlen- und<br />

Nährmittelwerke)<br />

Anzeige<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

39


Gewerbe<br />

„Damit Klimaschutz ein Volkssport wird“<br />

Sendenhorster Bürger machen bei der Energiewende mit. Stadt will sich komplett selbst versorgen.<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Sie gründeten in Selbsthilfe ihre Energiegenossenschhaft: die Mitglieder der BESA.<br />

Sendenhorst. „Du kennst dich doch aus mit Genossenschaften.“<br />

Beim Schneeschieben im Februar 2011 fragte Sendenhorsts Bürgermeister<br />

Berthold Streffing seinen Nachbarn Bernhard Borgmann<br />

vorsichtig. Er hatte wohl den Richtigen gefragt. Sein spontanes<br />

„Ja“ machte den Fast-Pensionär Borgmann dann wieder zum<br />

Chef einer Genossenschaft. Der damals 64-Jährige war nämlich<br />

nach fast fünf Jahrzehnten Arbeit und Erfahrung mit klassischen<br />

Kredit- und Waren-Genossenschaften eigentlich auf dem Weg<br />

in den Ruhestand. Seine Heimatstadt zwischen Münster und<br />

Hamm hat sich das politische Ziel gesetzt, eines Tages komplett<br />

autark zu sein, sich selbst mit Energie aus regenerativen Quellen<br />

versorgen zu können. Die 13.000-Einwohner-Stadt ist auf einem<br />

guten Weg, erzählt Borgmann: Derzeit kommen schon 60 Prozent<br />

des verbrauchten Stroms aus regenerativer Erzeugung.<br />

Borgmann ist nun der Vorstandsvorsitzender der „Bürger-Energie<br />

Sendenhorst & Albersloh eG“ (BESA eG), einer neuen Genossenschaft<br />

– einer Energiegenossenschaft. Aber ehrenamtlich. Wie übrigens<br />

auch die beiden anderen Vorständler Ludger Pumpe und<br />

Matthias Siemann im BESA-Führungstrio. „Die Energiegenossenschaften<br />

sprießen wie Pilze aus dem Boden“, sagt Borgmann. Was<br />

zunächst ironisch klingt, ist aber ernst gemeint. Borgmann freut<br />

sich darüber, dass es immer mehr Energiegenossenschaften gibt.<br />

Und dass es so einen Weg für Bürger gibt, bei der Energiewende<br />

mitzumachen – auch wenn das Dach ihres Häuschens nicht nach<br />

Süden zur Sonne ausgerichtet ist. Regenerative Energie war nicht<br />

immer Borgmanns erste Wahl. „Ich war auch pro Atom“, sagt er.<br />

„Rein ökonomisch“ sei das ja auch eine fantastische Technologie<br />

– wenn denn Lagerung, Entsorgung und Endlagerung des spaltbaren<br />

Materials früher geklärt worden wären. Borgmann begleitet<br />

heute den Umbau zu einem System mit dezentral und regenerativ<br />

erzeugter Energie mit großem Wohlwollen. „Wenn es mit der<br />

Energiewende klappt, dann sind wir der Vorzeigestaat.“<br />

Zwölf Mitgründer aus allen gesellschaftlichen Gruppen Sendenhorst<br />

hatte der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Vereinigten<br />

Volksbank Telgte im vorigen Jahr schnell beisammen. Im Galopp<br />

ging’s mit der breit aufgestellten Mannschaft weiter. Das Zusammenspiel<br />

von Stadt und Genossenschaft klappte perfekt, erzählt<br />

Borgmann zufrieden von der Startphase. Gründung am 1. Juni,<br />

nach nicht einmal drei Monaten Eintragung der neuen „eG“ ins<br />

Genossenschaftsregister. Eineinhalb Monate später unterschrieb<br />

die Stadt Gestattungsverträge über die Nutzung von fünf großen<br />

städtischen Schul- und Hallendächern für Fotovoltaik-Anlagen.<br />

><br />

40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Gewerbe<br />

><br />

Und immer stand im Hintergrund der Wettlauf gegen die drohenden<br />

Änderungen von Einspeisevergütungen. Die neue Genossenschaft<br />

schaffte es, die Solaranlagen rechtzeitig installiert zu<br />

bekommen. Die guten Kontakte in der Stadt machten es möglich.<br />

Am Tag vor Weihnachten 2011 wurde der erste Solarstrom aus<br />

BESA-Anlagen ins Stromnetz eingespeist.<br />

Kurz vorher hatte die BESA noch einen Coup gelandet. Die RWE<br />

Deutschland stellte der Bürger-Energie-Genossenschaft in<br />

Sendenhorst ein 230 Quadratmeter großes Hallendach für die<br />

Installation von Solarmodulen zur Verfügung. Erstmals, wie der<br />

Energieriese RWE herausstellte. Und auch dieses Dach deckte<br />

der örtliche Unternehmer, an den die Genossenschaft den<br />

Auftrag vergab, noch vor dem Jahreswechsel mit Solarmodulen<br />

ein. Fast 875.000 Euro investierte die Genossenschaft<br />

im ersten Jahr ihres Bestehens mit dem Ziel einer Höchstleistung<br />

von rund 380.000 Kilowattstunden auf den sechs<br />

Dächern. Und das sichert der BESA die garantierte Einspeisevergütung<br />

für die nächsten zwei Jahrzehnte.<br />

Die Akzeptanz bei den Bürgern in den beiden Stadtteilen Sendenhorst<br />

und Albersloh war von Anfang an groß – auch wenn jeder<br />

Bürger nur zehn Anteile zu je 300 Euro zeichnen konnte. Borgmann:<br />

„Wir haben das gedeckelt, weil wir die BESA auf viele Füße<br />

stellen wollen.“ Bereits wenige Tage nach der Gründung waren aus<br />

den zwölf Gründern 34 Mitglieder geworden. Und nach dem ersten<br />

Jahr sind es nun 189 Mitglieder – mehr dürfen es jederzeit werden,<br />

allerdings nur mit einem Anteil, weil das angesammelte Kapital<br />

projektbezogen eingesetzt wird. „Wir achten auf wirtschaftliche<br />

Investments mit auskömmlicher Dividendenaussicht.“ „Renditejäger<br />

sind bei uns aber fehl am Platz, Ökonomie und Ökologie<br />

müssen ausgewogen sein“, sagt Borgmann.<br />

Aber ein weiteres Engagement in regenerativer Energie-Erzeugung<br />

ist umgesetzt, wie es in der Satzung festgeschrieben ist. Ende 2012<br />

hat die Genossenschaft eine weitere halbe Million Euro für eine<br />

Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach eines örtlichen Unternehmens<br />

investiert. Wichtig sind für Borgmann und seine Mitstreiter zwei<br />

Fakten: „Es muss sich rechnen. Und wir tun auch was für die<br />

Umwelt.“ Denn jedes installierte Kilowatt vermindert den Kohlendioxidausstoß.<br />

Für die Energiewende in Deutschland ist sinnvoll,<br />

sagt Borgmann, dass dezentral Energie erzeugt und auch<br />

gleich verbraucht wird. Dann belaste der so erzeugte Strom auch<br />

das Netz nicht. Deshalb verkauft die BESA die auf dem Dach des<br />

Hallenbads erzeugte Energie auch gleich weiter an die Stadt, die<br />

damit Bad und Turnhalle heizt und lüftet. Borgmann: „So rechnet<br />

sich das für uns auch besser.“ Das gleiche System wird bei<br />

dem Gewerbebetrieb angewandt.<br />

Bernhard Borgmann steht zur Rendite, die er den Mitgliedern in<br />

Aussicht gestellt hat: „Fünf Prozent und mehr.“ Deshalb wird in<br />

diesem Jahr trotz sinkender Einspeisevergütung Geld ausgegeben,<br />

wenn klar ist, wie es mit der Sonnenenergie-Förderung weitergeht.<br />

Aber nicht nur die Vergütung, sondern auch die Preise für<br />

Solarmodule müssen sinken. Borgmann rechnet vor: „30 Prozent<br />

muss die Industrie nachgeben, sonst geht es nicht mehr.“<br />

Die Biomassenutzung überlässt die junge Genossenschaft<br />

lieber der örtlichen Landwirtschaft. Dafür plant sie, in den<br />

kommenden Jahren in Windkraft zu investieren. Und dann gleich<br />

bis zu drei Millionen Euro. Eine Ingenieursgenossenschaft wird<br />

die BESA wie schon bei den Investitionen in die Sonnenenergie<br />

auch bei der Windkraft unterstützen und beraten. Dass er das<br />

dafür benötigte Viertel an Eigenkapital für die Windkraft auftreiben<br />

wird, daran zweifelt Borgmann nicht. Es gibt genug Nachfrage<br />

nach der Mitgliedschaft in der Genossenschaft. Aber<br />

Borgmann bleibt sich treu: „Es muss sich rechnen, sonst packen<br />

wir es nicht an.“ Und letztlich hofft er auf ein Zusammenspiel<br />

mit der regionalen Politik, die weitere Windvorranggebiete in<br />

der Stadt ausweisen möchte. Nur: Die öffentlichen Diskussionen<br />

um die Verspargelung der Landschaft mit Windkrafträdern gibt<br />

es auch. Da wird der politische Ausgleich in Sendenhorst noch<br />

gesucht. Vor 2014 wird es wohl keine BESA-Windkraft geben.<br />

Werner Hinse<br />

Anzeige<br />

Bekanntmachung der gewählten Vertreter (§ 10 der Wahlordnung)<br />

Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

Nachdem am 4. Februar <strong>2013</strong> die Wahl unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss in<br />

seiner Sitzung am 28. Februar <strong>2013</strong> deren ordnungsgemäßes Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit bekannt,<br />

dass die Liste der gewählten Vertreter und Ersatzvertreter gemäß § 43 a GenG ab dem 8. April <strong>2013</strong> für die Dauer von zwei<br />

Wochen in allen Geschäftsstellen unserer Bank während der üblichen Geschäftszeiten der betreffenden Geschäftsstelle zur<br />

Einsicht durch die Mitglieder ausliegt. Auf Verlangen ist jedem Mitglied unverzüglich eine Abschrift der Liste zu erteilen.<br />

Viersen, den 28. Februar <strong>2013</strong><br />

Volksbank Viersen eG<br />

Der Vorstand<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

41


GEWERBE<br />

Eine elektrisierende Idee wird dann doch eG<br />

Die Gesellschaft der Stromwirtschaft hat eine über 90-jährige Geschichte.<br />

Mülheim an der Ruhr. Sie ist eine der jüngsten Genossenschaften<br />

im Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband.<br />

Und zugleich ist ihre Geschichte über 90 Jahre alt. Denn die<br />

Gesellschaft der Stromwirtschaft (GfSt) hat ihren Ursprung in<br />

den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Schon damals<br />

lauteten die heiß diskutierten Themen: Wie teuer darf Strom<br />

sein? Und wer garantiert, dass er auch fließt?<br />

Damals sorgte sich die Montanindustrie an Rhein, Ruhr, Sieg<br />

und Saar um die Sicherheit ihrer wachsenden Stromversorgung.<br />

Ihre großen und mächtigen Unternehmen entwickelten erste<br />

verbundwirtschaftliche Ideen – und profitierten von einem Gemeinschaftsvertrag<br />

mit der RWE, der 1929 geschlossen wurde.<br />

Die auch wirtschaftlich interessanten Pläne zum Bau eigener<br />

Hochspannungsleitungen wurden von den Giganten aus Bergbau<br />

und Schwerindustrie dafür ad acta gelegt. Mit positiven<br />

Folgen für den Strompreis, den die Kooperationsunternehmen<br />

zu zahlen hatten.<br />

21 Jahre später wurde diese Geschichte fortgeschrieben.<br />

Der bis dahin lose Verbund erneuerte seine Liefer- und Bezugsverträge<br />

mit seinem alten Energiepartner RWE. Er<br />

gewann weitere Stromversorger hinzu und gründete 1953<br />

die Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH mit Sitz in Mülheim<br />

an der Ruhr.<br />

„Die zur Jahrtausendwende einsetzende Liberalisierung der<br />

Energiemärkte bot auch der GfSt erstmals die Möglichkeit,<br />

Lieferantenwechsel durchzuführen“, berichtet der geschäftsführende<br />

Vorstand Stefan Dobelke. „Ab 2001 war entsprechend<br />

die EnBW neuer Partner unserer Gesellschaft.“<br />

Die nach der Liberalisierung eingeführten und seitdem stetig<br />

steigenden Belastungen aus Steuern und Umlagen haben sich<br />

zu einem wichtigen Beratungsschwerpunkt entwickelt.<br />

Dem schrittweisen Einstieg in die Erdgasberatung und -beschaffung<br />

folgte 2010 der erste große Rahmenvertrag mit Cargill.<br />

Und seit vergangenem Jahr agiert das Unternehmen mit seinen<br />

sieben Mitarbeitern als Genossenschaft. „Eine gute Entscheidung“,<br />

so Dobelke. „Wir festigen so unsere Beziehungen<br />

zu unseren Mitgliedern und generieren weiter wirtschaftliche<br />

Vorteile.“ Die Genossenschaft berät sowohl Mitglieder<br />

als auch Nicht-Mitglieder. Letztere wurden bislang von einer<br />

Schwestergesellschaft betreut.<br />

Ralf Bröker<br />

Drei Fragen an Stefan Dobelke<br />

Wer ist eigentlich die GfSt?<br />

Stefan Dobelke: Die Gesellschaft für Gesellschaft für Stromwirtschaft eG ist eine branchenübergreifende,<br />

energiewirtschaftliche Einkaufsgenossenschaft. Im Auftrag unserer<br />

Mitglieder und Kunden beschaffen wir Strom und Erdgas. Und wir beraten in allen Fragen<br />

aus dem Bereich der Energiewirtschaft.<br />

Wer sind Ihre Mitglieder?<br />

Stefan Dobelke: Unsere Mitglieder und Kunden sind traditionell Industriekunden mit<br />

energiekostensensibler Produktion. Ihr Jahresbedarf liegt bei 3,5 Prozent der in Deutschland<br />

von Industriekunden benötigten Strom- beziehungsweise Erdgasmengen.<br />

Die aktuellen Energiepreise sind Zündstoff für Diskussionen. Auch bei Ihnen?<br />

Diplom-Ingenieur Stefan Dobelke ist hauptamtliches<br />

Vorstandsmitglied der GfSt.<br />

Stefan Dobelke: Die Entwicklung der Strompreise am Spot- und Terminmarkt lässt sich<br />

schon seit Längerem nicht nur auf die Brennstoff- und CO 2<br />

-Preise zurückführen. Sie ist<br />

vielmehr Ausdruck des Systemwandels, den Europa und im Besonderen Deutschland vollziehen.<br />

Auf der einen Seite treibt einem die stetig steigende EEG-Abgabe die Zornesröte<br />

ins Gesicht. Auf der anderen sorgt die regenerative Einspeisung für Preisniveaus wie zur<br />

Mitte des vergangenen Jahrzehnts.<br />

42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Impressum<br />

Gewerbe<br />

IGA OPTIC mit Mode, Marketing und Musik<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

Sabine Bömmer, Christian Fähndrich,<br />

Asmus Schütt<br />

Telefon: 0251 7186-1020<br />

Fax: 0251 7186-1029<br />

E-Mail: presse@rwgv.de<br />

Titelbild:<br />

Marco Stepniak<br />

Aus den Regionen:<br />

Pressebüro Süd<br />

Julia Böing<br />

Telefon: 0251 7186-1027<br />

julia.boeing@rwgv.de<br />

Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

Ralf Bröker<br />

Telefon: 02853 956280<br />

ralf.broeker@rwgv.de<br />

Das Team der IGA OPTIC wollte gerne einmal mit FYI aufs Foto: (v. links) Viper, Lionezz, Matthias<br />

Hippich, Addis, Nikolaus Hippich und Manfred Schädle von Optik Kaltmaier in Esslingen.<br />

Pressebüro Münsterland<br />

Hans-Peter Leimbach<br />

Telefon: 0251 7186-1025<br />

hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />

Datteln. Modische Brillen und individuelles<br />

Marketing – das waren auch <strong>2013</strong> die<br />

Schwerpunkte beim Messeauftritt des<br />

Marketing- und Vertriebsverbundes IGA<br />

OPTIC bei der Opti in München. Diesmal<br />

trafen Mode und Marketing aber zusätzlich<br />

auf Musik. Die Crew der internationalen<br />

Urban Pop Group FYI (Follow Your Instinct)<br />

– Viper, Lionezz und Addis – präsentierte<br />

auf dem IGA OPTIC-Stand ihr aktuelles<br />

Musikvideo und die neue, gemeinsame<br />

Sonnenbrillenkollektion FYI.<br />

Büroring mit Umsatzzuwachs<br />

Haan. Die Büroring eG konnte im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr ihren Gesamtumsatz<br />

um 3,8 Prozent auf rund 206 Millionen Euro<br />

steigern. Während sich der Zentrallagerumsatz<br />

aufgrund der schwierigen Liefersituation<br />

um 13 Prozent auf 31 Millionen<br />

Euro reduzierte, erhöhte sich der Delkredereumsatz<br />

um 7,5 Prozent auf 175 Millionen<br />

Euro. Insbesondere im technischen<br />

Das „musikalische“ Engagement des Marketingverbundes<br />

in München kommt nicht<br />

von ungefähr. „Wir möchten über FYI insbesondere<br />

die junge Zielgruppe ansprechen“,<br />

erläuterten IGA OPTIC-Vorstand<br />

Carsten Schünemann und Marketing-Geschäftsführer<br />

Helmut Schweda. Und das<br />

nicht nur mit Brillen für die junge Generation,<br />

sondern auch über die Informationskanäle<br />

dieser Zielgruppe. Zahlreiche<br />

Mitglieder von IGA OPTIC nutzten die<br />

Autogrammstunde von FYI, nahmen mit<br />

dem trendigen Trio am Fotoshooting teil<br />

und posteten das Ganze von München aus<br />

gleich via facebook an ihre Kundschaft.<br />

Der Zeitpunkt, mit FYI zu werben, ist nach<br />

Einschätzung von Helmut Schweda gut<br />

gewählt. Die Band ist ein angesagtes Trio,<br />

das im Herbst 2012 gemeinsam mit Samu<br />

Haber, dem Sänger der finnischen Superstars<br />

Sunrise Avenue, den Song „No matter<br />

what they say“ herausbrachte und damit<br />

in den Charts landete. Die Band hat allein<br />

44.000 Fans bei Facebook, wird vom Musikkonzern<br />

EMI unterstützt – ist aber wegen<br />

des frühen Zeitpunktes der Musikkarriere<br />

noch bezahlbar. Genauso wie die neun<br />

styligen Modelle der FYI-Kollektion, von<br />

denen jeweils drei mit einem Namen des<br />

Trios gebrandet sind.<br />

Bereich konnte die Haaner Kooperation<br />

hohe Zuwachsraten verzeichnen. Der gute<br />

Gesamtumsatz, so die Vorstandsmitglieder<br />

Ingo Dewitz und Jörg Schaefers, sei nicht<br />

nur der höchste in der Firmengeschichte<br />

der Büroring, sondern insbesondere vor<br />

dem Hintergrund der Schwierigkeiten bei<br />

der Inbetriebnahme der neuen Logistik für<br />

das Lager mehr als zufriedenstellend.<br />

Pressebüro für Südwestfalen und<br />

östliches Rheinland<br />

Karl E. Rinas<br />

Telefon: 02354 904004<br />

karl.rinas@rwgv.de<br />

Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

Rainer Stephan<br />

Telefon: 05242 908940<br />

rainer.stephan@rwgv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Telefon: 0251 53001-21<br />

Fax: 0251 53001-67<br />

Gestaltung:<br />

geno kom Werbeagentur GmbH<br />

Mecklenbecker Straße 229<br />

48163 Münster<br />

Druck:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster<br />

Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle An sprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher wird<br />

keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit Quellenangabe<br />

und nur mit Zustimmung der<br />

Redaktion.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Raiffeisenmagazin<br />

ISSN 1612-474X<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong> GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong> 43


Namen und Nachrichten<br />

Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />

Ingrid Alt ist seit Januar neues Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank,<br />

Simmerath.<br />

Thomas Büchler, bisheriger Bereichsleiter für Vertriebssteuerung<br />

und Technologie, tritt die Nachfolge von Josef Herbert, Direktor<br />

der Vertriebsdirektion West, an, der am 1. April in den Ruhestand<br />

geht.<br />

Rudolf Heidhues, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung<br />

DMK, ist aus dem Ehrenamt ausgeschieden.<br />

Dr. Ralf Kölbach ist im Januar zum neuen Vorstandsmitglied der<br />

Westerwald Bank berufen worden.<br />

Dietmar Müller ist seit Januar Vorstandsmitglied der Spar- und<br />

Darlehnskasse Hoengen.<br />

Stefan Paffenholz ist neuer Leiter des Multichannel-Bereichs bei<br />

der EK/servicegroup.<br />

Oliver Reuter ist seit Jahresbeginn neues Vorstandsmitglied der<br />

Volksbank Rhein-Ruhr.<br />

Jörg Rottmann ist im Januar zum Mitglied des Vorstandes der<br />

Volksbank Senden ernannt worden.<br />

Manuel Weber ist im Januar in den Vorstand der Volksbank<br />

Gebhardshain berufen worden.<br />

Ruhestand<br />

Josef Herbert, Vertriebsdirektor der R+V Vertriebsdirektion West<br />

Günter Juhr, Geschäftsführer der Ratiodata<br />

Udo Waldhoff, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Raiffeisen<br />

Westfalen Mitte in Büren (Kreis Paderborn)<br />

Es starben<br />

Hans Berner, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />

Siegen, heute Volksbank Siegerland, im Alter von 94 Jahren<br />

Bernhard Bergmann, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Rheda-Wiedenbrück (heute: Volksbank Gütersloh), im Alter<br />

von 94 Jahren<br />

Ewald Nettsträter, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Lippstädter Raumausstatter-Genossenschaft ditesse, im Alter von<br />

68 Jahren<br />

Bernhard Rosenbach, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der VR-<br />

Bank Rhein-Sieg, im Alter von 82 Jahren<br />

August Scharbaum, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Drensteinfurt-Mersch (heute: Raiffeisen<br />

Lüdinghausen)<br />

Paul Schnitker, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ<br />

BANK, Ehrenpräsident des Zentralverbandes des Deutschen<br />

Handwerks und der Handwerkskammer Münster, im Alter von<br />

86 Jahren<br />

Ludger Schonnebeck, ehemaliger Geschäftsführer der Raiffeisen<br />

Warengenossenschaft Albersloh-Everswinkel, im Alter von 81<br />

Jahren<br />

Herbert Stomper, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Siegburg, heute VR-Bank Rhein-Sieg, im Alter von<br />

85 Jahren<br />

Leo Stratmann, ehemaliger Bankdirektor und Vorstandsmitglied<br />

der Volksbanken Oer-Erkenschwick und Marl-Recklinghausen,<br />

im Alter von 74 Jahren<br />

Willi Thumann, ehemaliges Aufsichtsrats- und (ehrenamtliches)<br />

Vorstandsmitglied der Volksbank Langenberg (heute: Volksbank<br />

Rietberg) im Alter von 77 Jahren<br />

Geburtstage<br />

80 Jahre<br />

Theodor Rissing, Vorstandsmitglied der früheren Volksbank<br />

Brakel (heute: Vereinigte Volksbank)<br />

75 Jahre<br />

Hans Schulte-Frankenfeld, ehemaliges Vorstandsmitglied der<br />

Volksbank Gütersloh<br />

Horst Weihe, ehemaliges Vorstandsmitglied der Spar- und<br />

Darlehnskasse Petershagen (heute: Volksbank Mindener Land)<br />

60 Jahre<br />

Peter Zurheide, Vorstandsmitglied der Bielefelder Volksbank<br />

Josef Fischer, ehemaliger hauptamtlicher Geschäftsführer der<br />

Spar- und Darlehnskasse Nordwalde (heute: Volksbank Greven),<br />

im Alter von 98 Jahren<br />

Franz Holtapel, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Westerloh-Westerwiehe, im Alter von 74 Jahren<br />

44 GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong>


Namen und Nachrichten<br />

Goldnadel DGRV<br />

Franz Kersting (65), ehrenamtliches Vorstandsmitglied der<br />

Volksbank Lüdinghausen-Olfen, wurde nach 41-jährigem Dienst<br />

im genossenschaftlichen Ehrenamt im Rahmen einer Feierstunde<br />

in Olfen im Kreise von Vorstand und Aufsichtsrat feierlich verabschiedet<br />

und für langjähriges Engagement und seine großen<br />

Verdienste um die Volksbank mit der Ehrennadel in Gold des<br />

Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV),<br />

ausgezeichnet. Die Würdigung nahm <strong>RWGV</strong>-Prüfungsdienstleiter<br />

Klaus-Peter Ruhe vor.<br />

In seiner Laudatio würdigte Ruhe das große Engagement von<br />

Kersting beim Auf- und Ausbau der Volksbank Lüdinghausen-<br />

Olfen. Der 63-jährige Landwirt aus Olfen hatte seine genossenschaftliche<br />

Karriere im Ehrenamt 1972 als Aufsichtsratsmitglied<br />

der damaligen Volksbank in Olfen begonnen. Von 1977 bis<br />

1999 war er Vorsitzender des Gremiums. Im Zuge der Fusion zur<br />

Volksbank Lüdinghausen-Olfen wechselte er 1999 in den ehrenamtlichen<br />

Vorstand des neuen Gesamtinstitutes. Hier hatte er<br />

weiter an entscheidender Stelle zur Fortentwicklung des genossenschaftlichen<br />

Instituts beigetragen.<br />

Klaus-Peter Ruhe gratulierte Franz Kersting (links).<br />

Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />

Hermann Volbert (65) schied nach 36 Jahren im Ehrenamt mit<br />

Ablauf der diesjährigen Generalversammlung aus dem Aufsichtsrat<br />

der Raiffeisen Hamaland aus und wurde unter dem Beifall der<br />

Anwesenden mit der <strong>RWGV</strong>-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.<br />

<strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Dr. Christian Degenhardt würdigte in seiner<br />

Laudatio den engagierten und erfolgreichen Einsatz des Ramsdorfers<br />

beim Aus- und Aufbau der Genossenschaft mit Sitz in Gescher<br />

(Kreis Borken), die schwerpunktmäßig im Vieh- und Warengeschäft<br />

tätig ist.<br />

Hermann Volbert (links) freute sich über die Auszeichnung.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Dr. Klaus G. Brauer, NOWEDA Apothekergenossenschaft<br />

Hermann Ebbing, Raiffeisen Maria-Veen-Lette<br />

Reinhard Elsermann, Raiffeisen Hellweg-Lippe<br />

Ehrenurkunde<br />

Heinz-Josef Hummelt, Volksbank Gemen<br />

Hubert Schultewolter, Raiffeisen Hamaland, Gescher<br />

Hubert Schulze-Erning, Raiffeisen Hohe Mark<br />

Karl Robert, Raiffeisen Hamaland, Gescher<br />

Josef Schlautmann, Raiffeisen Hellweg-Lippe<br />

Wilhelm Sißmann, Raiffeisen Emscher-Lippe, Recklinghausen<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong> 45


Zu guter Letzt<br />

Ein Freund, ein guter Freund<br />

Bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ in Berlin waren sich alle Redner einig:<br />

Sport fördert das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Berlin. Ein Freund in einem Sportverein<br />

ist besser als viele Freundschaften bei Facebook.<br />

Diese Ansicht hat Deutschlands<br />

oberster Sportfunktionär Thomas Bach<br />

bei der Verleihung der „Sterne des Sports“<br />

vertreten. Bei der Feierstunde mit Bundespräsident<br />

Joachim Gauck hob Bach die<br />

sozialen Netze im Sport hervor. „Ich habe<br />

das Gefühl, es gibt einen Trend, dass die<br />

Menschen erkennen, dass ein anerkennendes<br />

Schulterklopfen von einem Mannschaftskameraden<br />

mehr wert ist als ein ,I<br />

like‘ von einem virtuellen Follower.“ Bach<br />

dankte den zahlreichen Ehrenamtlichen,<br />

die in den Sportvereinen Begegnungen<br />

erst möglich machten. „Diese Verantwortung<br />

wird in unseren 91.000 Sportvereinen<br />

Tag für Tag durch 8,8 Millionen ehrenamtlich<br />

und freiwillig tätige Menschen<br />

mit großem Engagement gelebt. Dafür sagen<br />

wir ein herzliches Dankeschön.“ BVR-<br />

Präsident Uwe Fröhlich lobte ebenfalls<br />

den Einsatz der Vereine: „Das Engagement<br />

der Sportvereine beweist, dass der Gedanke,<br />

vor Ort füreinander da zu sein, noch<br />

immer modern und aktuell ist. Als regional<br />

verankerte und engagierte genossenschaftliche<br />

Kreditinstitute unterstützen<br />

wir diese Form des bürgerschaftlichen<br />

Engagements gern.“<br />

Der SV Eintracht von 1898 e. V. Hannover<br />

erhielt den mit 10.000 Euro dotierten „Großen<br />

Stern des Sports“ in Gold. Eintracht<br />

Hannover wird von der Hannoverschen<br />

Volksbank begleitet und hat Sport- und<br />

Bewegungsangebote entwickelt, die sich<br />

gezielt an depressiv veranlagte Menschen<br />

richten.<br />

Auch Ehrenamtliche aus Rheinland und<br />

Westfalen konnten sich über eine Auszeichnung<br />

freuen: den „Stern des Sports“<br />

in Gold mit einer Prämie von 1.000 Euro.<br />

Die Jury vergab den Preis in dieser Region<br />

an die Schwimmfreunde Rheurdt e. V., die<br />

von der Volksbank an der Niers begleitet<br />

werden. Der Verein setzt sich seit 2011 für<br />

den Erhalt des Schwimmbades Rheurdt<br />

ein und zählt bereits rund 1.100 Mitglieder.<br />

Die ausgezeichneten Vereine hatten sich<br />

in dem dreistufigen Wettbewerb zuvor auf<br />

der Lokal- und Landesebene durchgesetzt<br />

und erhielten bereits die „Großen Sterne<br />

des Sports“ in Bronze und Silber. Insgesamt<br />

beteiligten sich bundesweit mehr als<br />

2.500 Sportvereine mit einer Bewerbung<br />

bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken.<br />

Der Wettbewerb umfasst zehn Themenfelder,<br />

in denen sich die Vereine bewerben<br />

können. Das Spektrum reicht von<br />

Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen<br />

über Angebote für Kinder,<br />

Jugendliche, Familien und Senioren bis<br />

zur Förderung der Leistungsmotivation.<br />

Zu den Juroren zählten DOSB-Vizepräsident<br />

Walter Schneeloch, die Leiterin der<br />

Abteilung Markt beim BVR Marija Kolak,<br />

der Marken-Botschafter der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken und Kunstturner<br />

Fabian Hambüchen, die Hockey-Olympiasiegerin<br />

Fanny Rinne, der ARD-Sport-<br />

Koordinator Axel Balkausky, die Leiterin<br />

des Aktuellen Sports im ZDF Christa<br />

Haas, der Sportchef der FAZ Anno Hecker,<br />

der stellvertretende Chefredakteur der<br />

Wochenzeitung „Die Zeit“ Moritz Müller-<br />

Wirth, der Sportchef der Deutschen Presse-Agentur<br />

Sven Busch und Klaus Hebborn<br />

vom Deutschen Städtetag.<br />

Christian Fähndrich<br />

Foto: Joachim Busch<br />

Gruppenbild mit Maskottchen Trimmy: Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK, Bundespräsident Joachim Gauck, DOSB-Präsident Dr. Thomas<br />

Bach, Frank Westhoff, Vorstandsmitglied der DZ BANK, und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v. links)<br />

46<br />

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