Genossenschaftsblatt 4/2013 - RWGV

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18.06.2014 Aufrufe

GB Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen 4 | 2013 Genossenschaften: Parteien positionieren sich. Seite 8 Sozialgenial: Genossenschaften engagieren sich. Seite 23 Neugründung: Beethoventaler finanziert Konzerthaus. Seite 40 Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr Mitgliedsgenossenschaften trafen sich in Düsseldorf

GB<br />

<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />

4 | <strong>2013</strong><br />

Genossenschaften: Parteien positionieren sich. Seite 8<br />

Sozialgenial: Genossenschaften engagieren sich. Seite 23<br />

Neugründung: Beethoventaler finanziert Konzerthaus. Seite 40<br />

Rückblick auf ein<br />

erfolgreiches Jahr<br />

Mitgliedsgenossenschaften trafen sich in Düsseldorf


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Editorial<br />

Gut, wenn man die Wahl hat<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wem vertrauen die<br />

Menschen in Deutschland? Jedenfalls nicht<br />

Banken und Versicherungen. Ihnen begegnen<br />

nach Umfragen des renommierten Meinungsforschungsinstituts<br />

forsa im Jahr 2012 78 Prozent<br />

der Bevölkerung mit Misstrauen. Das sind noch<br />

einmal 4 Prozent mehr als 2011. Nicht viel besser<br />

ergeht es übrigens Unternehmen im Allgemeinen.<br />

Ihr Wert lag bei 60 Prozent.<br />

Die Menschen interessieren sich laut forsa auch<br />

nicht für Produkte und Dienstleistungen oder gar<br />

Finanzmärkte, Börsen und Finanzprodukte. Hier<br />

gab nur ein Drittel beziehungsweise ein Viertel<br />

der Befragten an, ein starkes oder gar sehr starkes Interesse zu<br />

haben. Insgesamt also schlechte Karten für das Marketing und<br />

die PR von Unternehmen! Gilt das auch für Genossenschaften?<br />

Bei Radio Eriwan würde man antworten: „Im Prinzip ja, aber …“<br />

Gesellschaftliche Organisationen wie Verbraucherschutzverbände<br />

erfreuen sich einer außerordentlichen Sympathie: 77 Prozent<br />

der Bevölkerung, noch einmal 2 Prozent mehr als 2011, vertrauen<br />

ihnen. Und für die Verantwortung, die Unternehmen für die<br />

Gesellschaft und die Menschen haben, interessieren sich 59 Prozent<br />

der Bürgerinnen und Bürger stark bis sehr stark.<br />

Und genau hier liegt die besondere Chance für die Unternehmenskommunikation<br />

von Genossenschaften: Genossenschaften sind<br />

zwar Unternehmen, aber dank ihrer Mitglieder und des Förderauftrags<br />

auch gesellschaftliche Organisationen. Sie übernehmen<br />

Verantwortung für Gesellschaft und Menschen als Selbstzweck –<br />

und nicht als Ziel einer bemühten Imagekampagne. Das erkennen<br />

die Menschen an.<br />

Gut, wenn man die Wahl hat und das Beste aus zwei Welten<br />

kombinieren kann wie die Genossenschaften: unternehmerische<br />

Effizienz und Verantwortung für die Mitglieder. Bloß: Wie erreichen<br />

wir mit dieser Botschaft die Menschen? Nur gemeinsam,<br />

integriert und mit einem langen Atem. Lesen Sie mehr zu diesem<br />

Thema in unserer Ausgabe 4/<strong>2013</strong>.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen die GB-Redaktion.<br />

Asmus Schütt<br />

Inhalt<br />

6<br />

Genossenschaften<br />

im Wahlkampf<br />

23<br />

sozialgenial:<br />

Banken engagieren sich<br />

40<br />

Beethoventaler<br />

finanziert Konzerthaus<br />

Das Thema<br />

„Position der Stärke nutzen“:<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstand beim Verbandstag<br />

in Düsseldorf 4<br />

Austausch über gute Genossenschaftsbeispiele<br />

stärken:<br />

Podiumsdiskussion mit Johannes Remmel<br />

und Armin Laschet 6<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Genossenschaften gründen:<br />

Workshop in Forsbach 12<br />

Professorin Claudia Mast über<br />

integrierte Kommunikation 14<br />

Hintergrund & Analysen<br />

MemberValue 16<br />

Aus dem Verbund<br />

Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-<br />

Medaille für Werner Böhnke 20<br />

GAD will IT- und Prozesskosten<br />

weiter senken 22<br />

Löhrmann lobt Initiative<br />

sozialgenial 23<br />

Banken<br />

Volksbank Krefeld baut<br />

neue Firmenzentrale 28<br />

Volksbank Kamen-Werne<br />

feierte 125. Geburtstag 34<br />

Landwirtschaft<br />

Agrar-Dienstleister VERAVIS<br />

erweitert Angebot 36<br />

Hilfsaktionen für Flutopfer<br />

in Ostdeutschland 39<br />

Gewerbe<br />

Beethoventaler-Genossenschaft<br />

gegründet 40<br />

Energiegenossenschaft<br />

Rheda-Wiedenbrück startet 41<br />

Namen und Nachrichten 43<br />

Impressum 43<br />

Zu guter Letzt 46<br />

46<br />

Verbund-Sportler traten<br />

zu Wettkämpfen an<br />

Titelbild: <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey verabschiedete den ehemaligen WGZ BANK-Vorstandsvorsitzenden Werner Böhnke<br />

aus dem Verwaltungsrat. (Foto: Martin Meissner)<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong> 3


Thema<br />

„Wollen Position der Stärke nutzen“<br />

<strong>RWGV</strong>-Mitglieder trafen sich zum Verbandstag in Düsseldorf<br />

gründet Familiengenossenschaften, betreibt Schwimmbäder,<br />

Nahwärmenetze, Stromleitungen, Wasserwerke.“ Der <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstandsvorsitzende betonte, die Bürgergesellschaft verfüge<br />

über die finanziellen Mittel, die notwendigen Kommunikationsinstrumente<br />

und das erforderliche Wissen um größere Gestaltungsansprüche<br />

zu stellen und umzusetzen. Genossenschaften<br />

seien dabei ein wichtiges Instrument, das sich wieder einer wachsenden<br />

Beliebtheit gerade auch bei der Bürgerschaft erfreue.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Siegfried Mehring sagte, bei aller Freude<br />

über die Erfolge der vergangenen Jahre wüssten der Verband<br />

und seine Mitglieder aber auch um die Herausforderungen für<br />

die Zukunft. Zum Beispiel müssten sich die Genossenschaftsbanken<br />

dem zunehmenden Wettbewerbsdruck, den Belastungen<br />

aus den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen und nicht zuletzt<br />

dem immensen Regulierungsdruck stellen. Hier gelte es, die<br />

erreichte Position der Stärke zu nutzen, um die richtigen Weichenstellungen<br />

für die Zukunft vorzunehmen.<br />

Foto: Martin Meissner<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey: „Politik suggeriert, der Staat könne<br />

Lösungen vorgeben.“<br />

Dies gelte auch für viele andere <strong>RWGV</strong>-Mitglieder. Mehring:<br />

„Nicht ohne Grund versuchen auch die landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften unter ihnen ebenfalls durch Zusammenschlüsse<br />

Kosten- und Leistungsvorteile zu generieren und so<br />

den Anforderungen eines sich verändernden Marktes weiterhin<br />

und noch besser gerecht zu werden. Hierzu gehört teilweise<br />

auch die Internationalisierung des eigenen Geschäfts, ebenso<br />

><br />

Düsseldorf. Die bevorstehende Bundestagswahl hat die Debatten<br />

beim Verbandstag des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands<br />

(<strong>RWGV</strong>) am 9. Juli <strong>2013</strong> geprägt. „Fast alle Parteien<br />

haben uns in den vergangenen Wochen die Förderung des<br />

Genossenschaftswesens versprochen“, sagte Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>, im Maritim Hotel Düsseldorf, in<br />

das die Vertreter der rund 700 Mitgliedsgenossenschaften aus<br />

den Sparten Kredit, Landwirtschaft und Gewerbe eingeladen<br />

waren. „Wir wissen aber auch: In der Politik ist es wie in einem<br />

Konzert: Das Stimmen der Instrumente ist noch keine Musik!“<br />

„Der mündige Bürger will selbst gestalten“<br />

Barkey zufolge verlangen die in Genossenschaften engagierten<br />

Bürger eine konsequente Umsetzung der subsidiären Demokratie<br />

und mithin mehr Raum, Gemeinschaftsaufgaben bürgerschaftlich<br />

zu lösen. Im Widerspruch dazu suggeriere die Politik<br />

allzu oft, der Staat könne bei wesentlichen Problemen Lösungen<br />

vorgeben. Barkey: „Der mündige Bürger will dort, wo es geht,<br />

selbst gestalten, nicht entmündigt und nicht versorgt werden. Er<br />

Nahm die Wahl in den <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsrat an: Hans-Bernd Wolberg,<br />

Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK<br />

4<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

Wurde aus dem <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsrat verabschiedet: Werner Böhnke, Aufsichtsratsmitglied der WGZ BANK (2. v. rechts) im Bild mit <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Siegfried Mehring, <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsratsvorsitzendem Dr. Klaus Kalefeld und <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzendem Ralf W. Barkey (v. links)<br />

><br />

wie die Suche nach Antworten auf die zunehmende Aktivität ausländischer<br />

Wettbewerber im heimischen Markt.“<br />

31 neue Mitglieder<br />

Bei den gewerblichen Genossenschaften berichtete Mehring<br />

über eine deutliche Zunahme der Mitgliederzahlen von 272 im<br />

Jahr 2010 auf 327 zum Ende des Jahres 2012. Dabei weise<br />

die Fachvereinigung der Gewerblichen Genossenschaften die<br />

stärkste Heterogenität in Bezug auf die Geschäftstätigkeit<br />

ihrer Mitglieder auf.<br />

„Vor allem bürgerschaftliches Engagement führte dazu, dass<br />

wir auch im vergangenen Jahr 31 neue Mitglieder, überwiegend<br />

aus dem Bereich der Energiegenossenschaften, in unserem Verband<br />

und unserer Gemeinschaft willkommen heißen konnten“,<br />

freute sich Mehring. Insgesamt biete sich ein breites Spektrum<br />

von genossenschaftlich organisierten Aktivitäten, die den <strong>RWGV</strong><br />

bereicherten. Mehring: „Wir können sicher alle froh und ein<br />

wenig stolz darauf sein, dass der genossenschaftliche Gedanke,<br />

der unser aller Handeln bestimmt, weiterhin von höchster<br />

Aktualität ist. Wertebasiertes Wirtschaften ist das, was Menschen<br />

wollen und womit sich auch nachhaltige wirtschaftliche Erfolge<br />

erzielen lassen.“<br />

In ihre Wahlprogramme haben die großen Parteien wichtige<br />

Forderungen von Genossenschaften aufgenommen. Dieses<br />

Resümee zog <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey.<br />

So lehne die Union eine europaweite Einlagensicherung ab, weil<br />

deutsche Sparer in diesem Fall für die Einlagen in anderen<br />

Ländern haften müssten. Und die SPD mache sich bei den Eigenkapitalvorschriften<br />

dafür stark, die besonderen Bedingungen<br />

der genossenschaftlichen Finanzgruppe zu berücksichtigen.<br />

Vorstandsmitglied Mehring betonte, die Beziehungen zwischen<br />

der genossenschaftlichen Zentralbank und den Primärgenossenschaften<br />

seien für das Funktionieren des genossenschaftlichen<br />

Finanzverbundes von großer Bedeutung. Dies gelte es in das<br />

Bewusstsein der europäischen Entscheidungsträger zu bringen.<br />

Wichtig sei dies gerade auch mit Blick auf die im Aufbau<br />

befindliche europäische Bankenaufsicht bei der Europäischen<br />

Zentralbank.<br />

Wolberg in Verwaltungsrat gewählt<br />

Der Verbandstag des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands<br />

wählte Hans-Bernd Wolberg in den Verwaltungsrat<br />

des Verbands. Wolberg ist seit Juni Vorstandsvorsitzender der<br />

WGZ BANK und übernimmt den Sitz im <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsrat<br />

von seinem Amtsvorgänger bei der Bank, Werner Böhnke.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

5


Thema<br />

„Was modisch ist, ist nicht immer nachhaltig“<br />

Podiumsdiskussion beim Verbandstag mit Armin Laschet, Johannes Remmel und Theo Koll<br />

Foto: Martin Meissner<br />

Gastgeber und Gäste der Podiumsdiskussion beim <strong>RWGV</strong>-Verbandstag: <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Siegfried Mehring, ZDF-Moderator Theo Koll, CDU-Landesvorsitzender<br />

Armin Laschet, <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Klaus Kalefeld, NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel, <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Ralf W. Barkey (v. links)<br />

Düsseldorf. Manchmal sind die ersten Begegnungen mit Genossenschaften<br />

prägend: Johannes Remmel sind Genossenschaften<br />

schon sehr früh begegnet. In seiner Heimat haben<br />

Waldgenossenschaften eine lange Tradition. Beflügelt durch die<br />

Energiewende erleben die Genossenschaften für den Minister<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen heute eine verdiente<br />

Renaissance. Und von den drei Säulen des deutschen<br />

Bankensystems hält er die genossenschaftliche für die stabilste.<br />

In einer prominent besetzten Podiumsrunde unter Leitung von<br />

TV-Journalist Theo Koll diskutierte Remmel beim <strong>RWGV</strong>-<br />

Verbandstag mit Armin Laschet, Vorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen<br />

und stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender.<br />

Das Thema war der politischen Situation geschuldet: „Deutschland<br />

hat die Wahl – Genossenschaften übernehmen Verantwortung<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft.“ Remmel beschrieb<br />

gleich zu Beginn die Bedeutung der Energiegenossenschaften<br />

treffend: „Beim Klimaschutz erleben die Menschen seit Jahren<br />

zum ersten Mal, dass sie Einfluss nehmen können. Die Bürger<br />

können selber aktiv werden, und die Wertschöpfung findet vor<br />

Ort statt.“<br />

Auch für Armin Laschet bietet die genossenschaftliche Rechtsform<br />

weiterhin Potenzial. Er sieht in ihr auch ein interessantes<br />

Modell, um von Seiten der Bürger Akzeptanz für das Verlegen<br />

von neuen Stromleitungen zu erhalten. An ihrem soliden und<br />

bodenständigen Image sollten die Genossenschaften auf jeden<br />

Fall nicht rütteln. „Was modisch ist, ist nicht immer nachhaltig.<br />

Genossenschaften in neuen Branchen? Ja! Aber dabei Bewährtes<br />

bewahren.“ Das ist für Laschet der richtige Weg.<br />

„Ist die geringe mediale Präsenz ein Hemmschuh?“, fragte Moderator<br />

Koll, für den die genossenschaftliche Idee zu wenig<br />

Aufmerksamkeit erfährt. Das wollte Laschet nicht bestätigen:<br />

„Genossenschaften sind stärker im Fokus als noch vor drei, vier<br />

Jahren.“ Dies liege auch an der weltweiten Finanzkrise und der<br />

Stabilität, die die Volksbanken und Raiffeisenbanken bewiesen<br />

hätten. Laschet ist es wichtig, dass bei neuen Regelungen zur<br />

Einlagensicherung und zum Eigenkapital nicht alle Banken<br />

gleich behandelt werden. „Wir brauchen Sonderregelungen“,<br />

forderte der CDU-Landesvorsitzende. Sein Kollege Remmel<br />

gab zu bedenken, dass das Drei-Säulen-System der Deutschen<br />

Bankenlandschaft nicht überall in Europa verstanden werde.<br />

Hier sei die Politik gefordert, zu vermitteln und über Systemrelevanz<br />

zu diskutieren. Eine aktuelle Entwicklung in Brüssel<br />

><br />

6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

><br />

freute beide Diskutanten gleichermaßen. Mit dem Ziel, Genossenschaften<br />

in Europa zu stärken, hat die Europäische Kommission<br />

eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. „Dieser Austausch<br />

über gute Genossenschaftsbeispiele wird das Bewusstsein für<br />

die Genossenschaften in Deutschland stärken“, ist sich Laschet<br />

sicher.<br />

Mit einem Bonmont von Albert Einstein beendete Theo Koll<br />

die Diskussionsrunde. Von seiner Mitarbeiterin darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass die Prüfungsfragen dieselben wie im Vorjahr<br />

seien, soll der Nobelpreisträger geantwortet haben: „Das ist<br />

korrekt, doch wir brauchen neue Antworten auf die alten Fragen.“<br />

„Vielleicht“, meinte Theo Koll in seinem Schlusswort mit<br />

Blick auf die Genossenschaften, „brauchen wir heute die alten<br />

Weisheiten zur Beantwortung unserer aktuellen Fragen.“<br />

Foto: Martin Meissner<br />

Julia Böing und Rainer Stephan<br />

ZDF-Journalist Theo Koll moderierte.<br />

Foto: Martin Meissner<br />

Gedankenaustausch über das Potenzial von Genossenschaften: Armin Laschet und Johannes Remmel<br />

Johannes Remmel<br />

Armin Laschet<br />

Johannes Remmel wurde 1962 in Siegen geboren. Nach<br />

einem Lehramtsstudium übte er zunächst verschiedene<br />

publizistische Tätigkeiten aus. Von 1988 bis 1995 war er<br />

Fraktionsgeschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen im Rat<br />

der Stadt Siegen. Von 1995 bis 2012 war er Mitglied des<br />

Landtags Nordrhein-Westfalen. Seit 2001 ist er Mitglied<br />

des Stiftungsrates der Stiftung Umwelt und Entwicklung<br />

Nordrhein-Westfalen. Seit 2010 hat er das Ministeramt für<br />

Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen inne. Johannes<br />

Remmel ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Armin Laschet wurde1961 in Aachen geboren. Nach dem<br />

Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München<br />

und Bonn legte er 1987 das Erste juristische Staatsexamen<br />

ab. Anschließend folgte eine Ausbildung zum Journalisten.<br />

Von 2005 bis 2010 war Laschet Minister für Generationen,<br />

Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen. Seit 2012 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

der CDU. Seit Juni 2012 hat Laschet außerdem das Amt<br />

des Vorsitzenden des CDU-Landesverbandes NRW inne und<br />

ist Abgeordneter des Landtags von Nordrhein-Westfalen.<br />

Er ist verheiratet und hat drei Kinder.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

7


Thema<br />

Wahlkampf mit Genossenschaften<br />

Alle Parteien kündigen in ihren Wahlprogrammen die Förderung des Genossenschaftswesens an<br />

Zum ersten Mal vor einer Bundestagswahl versprechen alle im<br />

Parlament vertretenen Parteien, Genossenschaften zu fördern.<br />

Das <strong>Genossenschaftsblatt</strong> dokumentiert eine Auswahl der Vorschläge.<br />

stärken, diese sollten allerdings nicht für kleine und mittlere<br />

Kreditinstitute gelten.<br />

Die Sozialdemokraten setzen auch im Bereich Wohnen und<br />

Soziales auf Genossenschaften. So wollen sie kommunale und<br />

genossenschaftliche Wohnungsunternehmen stärken und ermöglichen,<br />

dass kulturelle und soziale Projekte als Genossenschaften<br />

gegründet werden können.<br />

SPD: Genossenschaften sollen<br />

von KfW-Programmen profitieren<br />

Die SPD beabsichtigt ihrem Wahlprogramm zufolge, Genossenschaften<br />

den Zugang zu Förderprogrammen der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) zu erleichtern. So sollen engagierte<br />

Bürger, die Anteile an den Unternehmen halten, künftig von den<br />

Leistungen der bundeseigenen Bank profitieren.<br />

Die Sozialdemokraten setzen beim Ausbau der Energienetze<br />

auf eine genossenschaftliche Lösung. Um mehr Akzeptanz für<br />

große Infrastrukturprojekte im Rahmen der Energiewende zu<br />

schaffen, sollen die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft frühzeitig<br />

konsultiert und beteiligt werden. Die leitungsgebundene<br />

Infrastruktur solle nach dem Vorbild von Bürgerwindparks<br />

Energiegenossenschaften übertragen werden.<br />

Die SPD macht sich bei den Eigenkapitalvorschriften dafür stark,<br />

die besonderen Bedingungen der genossenschaftlichen Finanzgruppe<br />

zu berücksichtigen. Zwar seien strengere Eigenkapitalvorschriften<br />

notwendig, um die Krisenfestigkeit von Banken zu<br />

CDU will Energiegenossenschaften fördern<br />

Die Union hofft den Formulierungen ihres Wahlprogramms<br />

zufolge darauf, dass viele Bürger sich in Energiegenossenschaften<br />

engagieren. Diese Aktivitäten wollen die Christdemokraten<br />

unterstützen. Dazu sollen Bürgerinnen und Bürger sich insbesondere<br />

finanziell am Ausbau und der Nutzung der Netze<br />

beteiligen können. Dies soll über eine sogenannte „Bürgerdividende“<br />

möglich sein, die Anwohner beim Netzausbau an<br />

den Gewinnen beteiligen soll.<br />

Im Falle eines Wahlsiegs will die Union erreichen, dass Genossenschaftsbanken<br />

weiter der bisherigen, bewährten Bankenaufsicht<br />

unterstehen, nicht der neuen Aufsicht bei der Europäischen<br />

Zentralbank. Zudem plädiert die CDU dafür, dass das<br />

bisherige System der deutschen Einlagensicherung beibehalten<br />

wird. Zwar sollten in ganz Europa einheitliche Mindeststandards<br />

gelten, dies dürfte allerdings nicht dazu führen, dass deutsche<br />

Sparer für die Einlagen in anderen Ländern haften müssten. ><br />

8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

><br />

bürokratischen Anforderungen entlastet werden.<br />

Auch wollen die Grünen Gründungs- und Förderprogramme<br />

so anpassen, dass Genossenschaften von diesen ebenso wie<br />

andere Unternehmensformen profitieren können.<br />

FDP will mehr Sozialunternehmer<br />

für die Rechtsform interessieren<br />

Auch die Freien Demokraten sehen bei Genossenschaften<br />

noch Potenzial und wollen insbesondere Unternehmensgründer<br />

und Sozialunternehmer für diese Form der Zusammenarbeit<br />

gewinnen.<br />

Das System der Universalbanken aus Privatbanken, Genossenschaftsinstituten<br />

und Sparkassen solle erhalten bleiben. Für<br />

die gemeinsame Europäische Bankenaufsicht wünscht sich die<br />

Partei „höchste rechtliche Standards“, die weiterhin regionale<br />

Branchenstrukturen ermöglichen sollen.<br />

Sollten die Freien Demokraten erneut in die Regierungsverantwortung<br />

kommen, wollen sie für die Finanzierung von kleinen<br />

und mittleren Unternehmen die Bagatellgrenze bei der Regionalförderung<br />

weiter heraufsetzen.<br />

Das Eneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wollen die Grünen nach<br />

der Wahl so anpassen, dass die Direktvermarktung von Ökostrom<br />

aus Genossenschaften möglich ist. Die Partei verspricht sich<br />

davon Anreize für die dezentrale Stromerzeugung. Darüber<br />

hinaus sehen die Grünen in Aktivitäten von Bürgern und<br />

Kleinunternehmern auf lokaler Ebene sogar das „Rückgrat der<br />

Energiewende“ und planen einen Einspeisevorrang für erneuerbare<br />

Energien.<br />

Im Wohnungsbau sehen die Grünen große Chancen für<br />

Genossenschaften und wollen dafür auch mit gesetzlichen<br />

Vorgaben nachhelfen, zum Beispiel durch ein Vorkaufsrecht<br />

für Bewohnerinnnen und Bewohner, die sich zu Wohnungsgenossenschaften<br />

zusammenschließen.<br />

Christian Fähndrich und Hannah Silberberg<br />

Falsche Vorstellungen von Genossenschaften<br />

Die Linke sieht in Genossenschaften ein arbeitsmarktpolitisches<br />

Instrument<br />

Arbeitsmarktpolitische Ziele verbindet die Linkspartei mit<br />

Genossenschaften und hat dabei ganz offensichtlich Fälle wie<br />

die zurückliegende Pleite der Drogeriekette Schlecker im Blick.<br />

Die Partei will ganze Belegschaften in die Lage versetzen, ihr<br />

Unternehmen im Rahmen einer genossenschaftlichen Lösung<br />

zu übernehmen.<br />

Die Strom- und Wärmenetze wollen die Linken in die Hand<br />

der Kommunen oder solcher Unternehmen legen, die demokratisch<br />

geführt werden, und nennen hier an vorderster Stelle<br />

Genossenschaften.<br />

Der Bankensektor soll nach dem Wahlprogramm der Linken<br />

stärker reguliert werden und Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />

in Zukunft eine stärkere Rolle spielen.<br />

Mit der Stärkung von Agrargenossenschaften will die Linkspartei<br />

die Wertschöpfung im ländlichen Raum fördern und Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätze in der Region sichern.<br />

Die Grünen wollen kleine Banken von Bürokratie<br />

befreien<br />

Im Bereich Banken greifen Bündnis 90/Die Grünen eine alte<br />

genossenschaftliche Forderung auf: Kleine Institute sollen von<br />

„Genossenschaften finden in allen Programmen Erwähnung“,<br />

freut sich <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey.<br />

„Diese Tatsache ist ein Grund zur Freude, auch wenn<br />

wir nicht mit allen Ideen konform gehen.“ Barkey betont,<br />

keine Partei habe in ihrem Wahlprogramm die genossenschaftlichen<br />

Forderungen in vollem Umfang berücksichtigt.<br />

„Wie auch immer die Bürger am 22. September entscheiden:<br />

Wir werden weiterhin dafür eintreten, falsche<br />

Vorstellungen von der Funktionsweise von Genossenschaften<br />

zu korrigieren, Diskriminierungen der Rechtsform entgegenzutreten<br />

und sinnvolle Ideen zu unterstützen“, erklärt<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Barkey weiter.<br />

Für die zukünftige Gestaltung der Energiepolitik fordert der<br />

<strong>RWGV</strong> verlässliche Perspektiven für Investitionen in erneuerbare<br />

Energien. „Wir benötigen eine mit der dezentralen<br />

Energieerzeugung kompatible Netzstruktur“, so Barkey.<br />

„Anreize für den Eigenverbrauch der erzeugten Energie<br />

sind ebenso nötig wie Instrumente der Anschubfinanzierung<br />

von großen Energieprojekten in Bürgerhand.“<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Siegfried Mehring verweist darauf,<br />

dass die Umsetzung der neben den neuen Eigenkapital-<br />

und Liquiditätsvorschriften in Basel III geänderten<br />

organisatorischen Anforderungen und Meldepflichten in<br />

allen Mitgliedsbanken im <strong>RWGV</strong> erhebliche Kräfte binde.<br />

Dies bedeute für die Institute einen unverhältnismäßig hohen<br />

Arbeitsaufwand. Mehring: „Wir sind stets für Regeln<br />

eingetreten, die das gesamte System sicherer machen. Die<br />

Aufsicht muss aber dort ansetzen, wo die für das System relevanten<br />

Risiken entstehen. Keinesfalls dürfen die regulatorischen<br />

Vorgaben dazu führen, dass die Genossenschaftsbanken,<br />

die keine besonderen Risiken verursachen, in ihrer<br />

wichtigen Funktion für die deutsche Wirtschaft behindert<br />

werden.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

9


Thema<br />

Unsere Banken dienen dem Verbraucherschutz<br />

<strong>RWGV</strong>-Chef Ralf W. Barkey über das Verhältnis von Genossenschaftsbanken zu ihren Kunden<br />

Wie wirkt sich diese Art von Verbraucherschutz<br />

konkret aus?<br />

Ralf W. Barkey: Betrachten Sie nur einmal<br />

die Finanzkrise der zurückliegenden<br />

Jahre. Genossenschaftsmitglieder hatten<br />

in keiner Phase eine Kreditklemme oder<br />

eine Schieflage ihrer Banken zu befürchten.<br />

Zwischen Ende 2007 und Ende 2012<br />

stieg das Kreditwachstum bei unseren<br />

Banken um mehr als 20 Prozent.<br />

In Ihrem Verbraucherschutz-Konzept spielt<br />

der Staat keine besonders große Rolle.<br />

Treffen Sie damit nicht auf Widerstand?<br />

Foto: Joachim Busch<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey: „Genossenschaften sind breit aufgestellte Verbraucherorganisationen.“<br />

Genossenschaftsbanken sind viel älter als so mancher Verbraucherschutz-Verein.<br />

Dennoch ist es für sie keine leichte Aufgabe,<br />

insbesondere Politiker mit ihrem langfristorientierten Ansatz<br />

zu überzeugen. Das <strong>Genossenschaftsblatt</strong> befragte dazu Ralf W.<br />

Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>.<br />

Seit Beginn der Finanzkrise lautet eine beliebte Forderung der<br />

Politik, Bankkunden müssten besser vor schlechten Finanzprodukten<br />

geschützt werden. Welche Bedeutung misst der <strong>RWGV</strong><br />

der Verbraucherpolitik bei?<br />

Ralf W. Barkey: Für uns ist Verbraucherschutz kein Thema,<br />

das wir neu entdecken müssen. Das zeigt bereits ein Blick in das<br />

Genossenschaftsgesetz. Dort wird unsere Aufgabe definiert,<br />

den Erwerb oder die Wirtschaft der Mitglieder durch gemeinschaftlichen<br />

Geschäftsbetrieb zu fördern. Mehr als 17,3 Millionen<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereits bei einer<br />

Genossenschaftsbank Mitglied. Als solche haben sie Stimmrecht<br />

in den Gremien der Genossenschaft, über die die Mitbestimmungsprozesse<br />

organisiert sind.<br />

Insofern gilt „Genossenschaftsbanken dienen dem Verbraucherschutz“,<br />

denn: Genossenschaftsbanken sind breit aufgestellte<br />

Verbraucherorganisationen, in denen sich Menschen nach<br />

den Prinzipien der Selbstverantwortung und Freiwilligkeit selbst<br />

helfen und sich mit Finanzdienstleistungen versorgen.<br />

Ralf W. Barkey: Zugegeben: Die Ausgangslage<br />

ist nicht leicht für den genossenschaftlichen<br />

Verbraucherschutz. Zu<br />

viele Vorteile hat der weiße Ritter des bevormundenden<br />

Verbraucherschutzes auf<br />

den ersten Blick: Er zieht voller ideologischer<br />

Überzeugung in den Kampf. Seine<br />

Waffen werden geschärft von gut organisierten<br />

Verbraucherschutzorganisationen,<br />

seine Rüstung heißt Politik, die mit Glanz<br />

bestechen kann, und sein Pferd sind die Medien, die den Ritter<br />

mit Begeisterung tragen, weil man sich mit ihm überall sehen<br />

lassen kann. Das alles in einem zeitgeschichtlichen Umfeld,<br />

in dem das Scheitern der neoklassischen Vorstellung von<br />

Wirtschaftspolitik jeden Ruf nach Eigenverantwortung, Mündigkeit<br />

und Liberalität von vornherein ungehört verhallen lässt.<br />

Verhaltensökonomen belegen dann auch noch, dass sich der<br />

Mensch eben nicht wie ein homo oeconomicus verhält.<br />

An welchen Forderungen des bevormundenden Verbraucherschutzes<br />

stören Sie sich?<br />

Ralf W. Barkey: Wenig beachtet, aber sehr präzise in der<br />

Aussage war ein Ende 2011 gemeinsam von der Landesregierung<br />

NRW und der Verbraucherzentrale NRW veröffentlichtes<br />

„Thesenpapier zum Leitbild des mündigen Verbrauchers“. Die<br />

Verfasser betonen, dass sie grundsätzlich am Leitbild des mündigen<br />

Verbrauchers festhalten wollen. Ihrer Meinung nach eignet<br />

sich die Verbraucherrealität aber nicht für dieses Leitbild. Es<br />

gebe Rahmenbedingungen, die ein durchweg rationales Verhalten<br />

der Kundinnen und Kunden verhinderten. Seitdem wird<br />

gekämpft für den unmündigen Verbraucher, individuelle und<br />

systemische Nebenwirkungen sind inbegriffen. ><br />

10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Thema<br />

><br />

Was für Nebenwirkungen meinen Sie?<br />

Ralf W. Barkey: Im Gebiet des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(<strong>RWGV</strong>) brach zum Beispiel trotz eines<br />

hervorragenden Aktienjahrs 2012 bei den Genossenschaftsbanken<br />

der Umsatz im Wertpapierhandel um 13,9 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 9,8 Milliarden Euro ein. Aus Rückmeldungen<br />

unserer Mitgliedsinstitute wissen wir, dass das nicht nur, aber<br />

wesentlich der durch die neuen Beratungsprotokolle erzeugten<br />

Unsicherheit von Verbrauchern und Beratern geschuldet ist.<br />

Das ist ein Bärendienst für die notwendige Vermögensbildung<br />

und Altersvorsorge.<br />

Was ist denn gegen einen Verbraucherschutz einzuwenden, der<br />

mit Informationen den Kunden einen besseren Marktüberblick<br />

ermöglichen will?<br />

Konditionenvergleiche können Wettbewerbsvorteile für riskante<br />

Geschäftsmodelle schaffen, der Kampf um niedrige Gebühren<br />

für Fremdabhebungen an Geldausgabeautomaten gefährdet<br />

die Bargeldversorgung ländlicher Räume. Doch damit noch nicht<br />

genug: Der Einsatz für eine Deckelung der Zinsen für Dispokredite<br />

führt zu einer Quersubventionierung zwischen unterschiedlichen<br />

Dienstleistungen und zwischen unterschiedlichen<br />

Kunden.<br />

Was muss bei dem Thema noch betrachtet werden?<br />

Ralf W. Barkey: Vor allem belastet jeder weitere bürokratische<br />

Aufwand im Namen des Verbraucherschutzes kleinteilige<br />

Strukturen. Am Ende stehen größere Einheiten auf der Anbieterseite,<br />

mehr Marktmacht einzelner Anbieter und dann als logische<br />

Konsequenz die Notwendigkeit von mehr Kontrollen.<br />

Finden Sie mit Ihren Argumenten Gehör?<br />

ber heute im Investmentbanking aktiv sein und morgen wieder<br />

die Mittelstandsfinanzierung entdecken. Auch ist klar, dass<br />

die Genossenschaftsbank ihre Steuern in der Region zahlt.<br />

Verbraucherschutz in einer Genossenschaftsbank entsteht durch<br />

die Identität von Eigentümer und Kunden, quasi als genetischer<br />

Code.<br />

Welche Perspektiven geben Sie dem genossenschaftlichen Ansatz<br />

beim Verbraucherschutz?<br />

Ralf W. Barkey: Betrachtet man die Akzeptanz, die das Genossenschaftsprinzip<br />

in anderen Wirtschafsbereichen genießt, wird<br />

deutlich, welche Rolle der Genossenschaftsgedanke auch im<br />

finanzökonomischen Verbraucherschutz spielen könnte. Das<br />

zeigen viele Befragungen und Entwicklungen in anderen Branchen,<br />

wie zum Beispiel der Energiewirtschaft, wo sich zahlreiche<br />

Genossenschaften gründen.<br />

Welche Aufgaben ergeben sich daraus für die Genossenschaftsbanken?<br />

Ralf W. Barkey: Viele messbare Daten und Fakten wie die Anzahl<br />

der Mitglieder, die verauslagten Kredite an den Mittelstand oder die<br />

Konzentration des Geschäfts auf die Region geben der Selbsteinschätzung<br />

der Genossenschaftsbanker Recht. Aber sie definieren<br />

Verbraucherschutz vielfach anders als die Politik. Gerade weil der<br />

genossenschaftliche Ansatz zum Verbraucherschutz sehr deutlich<br />

von der üblichen Kurzfristdefinition abweicht und viel komplexer<br />

und schwerer zu vermitteln ist, bedarf es einer intensiven<br />

Kommunikation und transparenten Information. Selbstverständlich<br />

gehört dazu auch eine regelmäßige Überprüfung des<br />

eigenen Tuns und dessen Wirkung mit Blick auf die Interessen der<br />

Mitglieder als Verbraucherinnen und Verbraucher.<br />

Ralf W. Barkey: Mehr als noch vor einem Jahr. Aber nach wie vor<br />

gilt: Es ist schwierig, mit einem alternativen Ansatz zu punkten,<br />

der Verbraucherinnen und Verbrauchern eine kritische Distanz<br />

zum Megatrend staatlicher Regelung abverlangt und stattdessen<br />

auf Eigenverantwortung, komplexes Langfristdenken und eine<br />

Abkehr von der schlichten „Geiz-ist-geil-Mentalität“ setzt.<br />

Wie erklären Sie interessierten Bürgern das Besondere an der<br />

genossenschaftlichen Perspektive auf Bankgeschäfte?<br />

Ralf W. Barkey: Als Mitglied einer Genossenschaftsbank unterscheidet<br />

ein Bürger nicht zwischen den Interessen, die er aus den<br />

unterschiedlichen Rollen als Verbraucher, Steuerzahler, Arbeitnehmer/Unternehmer,<br />

Immobilienbesitzer, Naherholungssuchender<br />

etc. hat. Er oder sie weiß, dass die Einlagen zum Beispiel<br />

dem örtlichen Handwerksmeister als Kredit zur Verfügung gestellt<br />

werden, sodass der Nachbar weiterhin einen sicheren Arbeitsplatz<br />

hat. Er oder sie weiß, dass er seinem Vereinskollegen bei einer Bankberatung<br />

vertrauen kann, da sein Gegenüber in derselben Region<br />

mit seiner Familie lebt und arbeitet. Er oder sie ist sich bewusst,<br />

dass die Genossenschaftsbank auf eine langfristig prosperierende<br />

Region angewiesen ist. Sie kann nicht wie viele Wettbewer-<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey, hier im Gespräch mit <strong>RWGV</strong>-<br />

Verwaltungsvorsitzendem Dr. Klaus Kalefeld (links): „Bürokratischer Aufwand<br />

im Namen des Verbraucherschutzes belastet kleinteilige Strukturen.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

11


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Einführungstag für neue Genossenschaften<br />

Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder informieren sich über Rechte und Pflichten<br />

Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder ließen sich von <strong>RWGV</strong>-Experten praxisnah auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten.<br />

Forsbach. Der <strong>RWGV</strong> lud ein und rund 40 Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder<br />

von neuen Genossenschaften kamen in die<br />

Rotunde der RWGA in Forsbach. Dort bereiteten sie sich mit Experten<br />

des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(<strong>RWGV</strong>) praxisnah auf ihr Tagesgeschäft vor.<br />

„Mit der Gründung Ihrer Genossenschaften sind Sie Mitglied in einem<br />

starken Verband von mehr als 700 Genossenschaften in unserem<br />

Geschäftsgebiet von der Porta Nigra bis zur Porta Westfalica“,<br />

betonte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey bei der Begrüßung.<br />

Mit ihren Neugründungen, so Barkey, hätten sie bewiesen,<br />

dass sie von der Attraktivität der Ideen der Genossenschaftsgründer<br />

Raiffeisen und Schulze Delitzsch begeistert seien: „Sie haben<br />

damit Unternehmermut gezeigt. Und das in einer Zeit, in der weite<br />

Teile der Bevölkerung Politik und gut dotierten Unternehmenslenkern<br />

misstrauen und die staatliche Fürsorge an ihre Grenzen gerät.“<br />

Genossenschaften, so der <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzende, riefen<br />

nicht nach staatlicher Hilfe, sondern handelten nach den genossenschaftlichen<br />

Prinzipien der Selbsthilfe, der Selbstverantwortung und<br />

der Selbstverwaltung. Wie attraktiv diese Rechtsform sei, zeigten<br />

auch die seit Jahren hohen Gründungszahlen bei Genossenschaften.<br />

Im Hinblick auf den Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />

betonte Barkey: „Ihr Verband ist eine Solidargemeinschaft<br />

aller Unternehmen in der Rechtsform der eingetragenen<br />

Genossenschaft – von kleinen, mittleren und großen Unternehmen<br />

aus den Bereichen Kreditwirtschaft über Betriebe der Landwirtschaft<br />

bis hin zu Handel, Handwerk und Dienstleistungen.“<br />

Anschließend hatten die Experten das Wort. So stellte der<br />

Fachratsvorsitzende der Fachvereinigung der gewerblichen<br />

Genossenschaften Andreas Rottke den neuen Mitgliedern den<br />

Aufbau des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands<br />

vor. Ausführlich informierte er über die Gremien der Mitglieder<br />

und die Mitarbeit im Fachrat.<br />

Gründungsberater Christoph Gottwald aus dem Bereich Mitgliederbetreuung<br />

und Interessenvertretung gewerbliche Ware erläuterte,<br />

wie sich eine Genossenschaft auf die gesetzliche Prüfung<br />

vorbereitet, wie diese abläuft und was geprüft wird. Die Generalversammlung,<br />

ihre Bedeutung und ihre Organisation stand<br />

im Mittelpunkt eines Vortrages, den Bruno F. J. Simmler, Leiter<br />

des Bereichs Mitgliederbetreuung und Interessenvertretung<br />

gewerbliche Genossenschaften, hielt. Die steuerlichen Pflichten<br />

von Genossenschaften behandelte <strong>RWGV</strong>-Steuerberaterin Nina<br />

Hauswirth. Zum Abschluss informierte <strong>RWGV</strong>-Gründungsberater<br />

Dr. Stefan Touchard über die Organisation der eG, die Aufgaben,<br />

Rechte und Pflichten von Vorstand und Aufsichtsrat sowie<br />

die Haftung der Organmitglieder. Mit einer lebhaften Diskussion,<br />

in der viele noch offene Fragen geklärt werden konnten, endete<br />

die Veranstaltung. Das Feedback der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder<br />

war positiv, sie lobten ausdrücklich die praxisnahen<br />

Informationen. Deshalb plant der <strong>RWGV</strong> 2015 die nächste<br />

Einführungsveranstaltung für neue Genossenschaften.<br />

Sabine Bömmer<br />

12


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Genossenschaftliche Familie trifft sich in NRW-Landesvertretung<br />

Foto: genokom<br />

Berlin. Zu einem besonderen Familientreffen lud der <strong>RWGV</strong> im Juni die Vorstandsmitglieder der Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen<br />

sowie die Spitzenvertreter der Finanzgruppe ein. Dieses fand anlässlich der 69. Bankwirtschaftlichen Tagung in der Landesvertretung Nordrhein-<br />

Westfalen in Berlin statt, das Grußwort sprach der Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium Dr. Günter Horzetzky. Die rund 300 Gäste genossen<br />

einen lauen Sommerabend in Haus und Garten der Landesvertretung und erfreuten sich an den klassischen Klängen von Studenten der Musikhochschule<br />

Köln/Aachen unter Leitung von Professor Herbert Görtz.<br />

Neues aus der Politik<br />

Europäische Kommission unterstützt Genossenschaften<br />

Brüssel. Mit dem Ziel, Genossenschaften in Europa zu stärken<br />

und ihnen – besonders in Krisenzeiten – den Zugang zu<br />

Märkten und ein nachhaltiges Wachstum zu erleichtern, hat<br />

die Europäische Kommission die Arbeitsgruppe „Fostering<br />

cooperatives‘ potential to generate smart growth“ (Förderung<br />

des Genossenschaftspotenzials zur Generierung nachhaltigen<br />

Wachstums) ins Leben gerufen. Die Gruppe soll eine Plattform<br />

für den Austausch und die Verbreitung guter Genossenschaftsbeispiele<br />

bieten und Handlungsempfehlungen für die<br />

europäischen Mitgliedstaaten erarbeiten.<br />

Die erste Arbeitsgruppensitzung fand im Juli im Hauptsitz<br />

der Europäischen Kommission im Brüsseler Berlaymont-<br />

Gebäude statt. Ziel dieses ersten Termins war es, die besonderen<br />

Bedürfnisse genossenschaftlicher Unternehmen vor allem<br />

hinsichtlich gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie finanzieller<br />

und wirtschaftlicher Unterstützung herauszuarbeiten.<br />

Darüber hinaus wurden Themen wie beispielsweise die Be-<br />

kanntmachung des genossenschaftlichen Modells unter Jugendlichen<br />

wie auch die zunehmende Internationalisierung<br />

diskutiert. In den kommenden zwölf Monaten sollen dann<br />

Lösungsvorschläge für diese Themen erarbeitet werden.<br />

Die Arbeitsgruppe ist hochrangig besetzt. Auf Einladung von<br />

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission,<br />

nehmen die Präsidenten der genossenschaftlichen Dachorganisationen<br />

aller EU-Mitgliedstaaten, der europäischen Sektorenverbände<br />

sowie der europäischen Dachorganisation Cooperatives<br />

Europe teil. Der DGRV wird die deutsche Genossenschaftsorganisation<br />

vertreten. DGRV-Vorstandsmitglied Dirk J. Lehnhoff<br />

wird zudem in seiner Funktion als Präsident von Cooperatives<br />

Europe in der Arbeitsgruppe mitarbeiten. Der Vizepräsident der<br />

Europäischen Kommission betonte: „Genossenschaften sind<br />

mir sehr wichtig. Ich möchte mit Ihren Organisationen zusammenarbeiten;<br />

nicht nur heute, sondern auch mit Blick auf einen<br />

Aktions- und Strategieplan für die nächste Kommission.“<br />

Europäisches Parlament würdigt Genossenschaften<br />

Brüssel. Das Europäische Parlament hat einen Bericht veröffentlicht,<br />

der die Beiträge von Genossenschaften zur Überwindung<br />

der europäischen Krise hervorhebt. Gewürdigt wird vor allem<br />

die große Bedeutung der rund 160.000 europäischen Genossenschaften<br />

für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik in<br />

Europa. Der Bericht betont dabei die Widerstandsfähigkeit der<br />

Genossenschaften in der noch immer andauernden Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise. Auch die wichtige Rolle der vielen jungen Energiegenossenschaften<br />

für eine erfolgreiche Energiewende wird<br />

herausgestellt. Zudem werden in dem Bericht Vorschläge unterbreitet,<br />

die Genossenschaften einen besseren Zugang zu Finanzmitteln<br />

und Förderprogrammen ermöglichen sollen.<br />

13


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Botschaften müssen verständlich sein<br />

Professorin Dr. Claudia Mast sprach über integrierte Kommunikation für Kreditgenossenschaften<br />

Workshop für integrierte Kommununikation: Gesellschaftsorientierte Inhalte gewinnen an Bedeutung und bieten Genossenschaftsbanken gute Chancen.<br />

Münster/Forsbach. Ein besonderes Angebot machte der <strong>RWGV</strong><br />

seinen Mitgliedsbanken: Im Hinblick auf die aktuelle BVR-<br />

Kampagne „Genossenschaftliche Beratung – heute und morgen<br />

finanziell abgesichert“ lud der Verband die Kommunikationsund<br />

Marketingfachleute zu zwei Workshops in die RWGA nach<br />

Forsbach und Münster ein. Großes Interesse fand der Fachvortrag<br />

von Dr. Claudia Mast, Professorin für Kommunikationswissenschaft<br />

und Journalistik an der Universität Hohenheim, die mit<br />

den insgesamt 70 Teilnehmern einen Leitfaden für ein erfolgreiches<br />

Kommunikationskonzept (siehe Abdruck S. 15) entwickelte.<br />

Dies sei umso wichtiger, so Professorin Mast, als Banken wie auch<br />

Versicherungen in einem Umfeld des Misstrauens agierten.<br />

So habe eine aktuelle forsa-Umfrage ergeben, dass die Bürger zu<br />

78 Prozent Banken und Versicherungen keinen Glauben mehr<br />

schenkten. Sie interessieren sich zwar sehr stark für die aktuelle<br />

Euro- und Verschuldungskrise (72 Prozent), aber wenig für<br />

Finanzmärkte, Börse und Finanzprodukte (25 Prozent). Allerdings<br />

wünschen sie sich mehr Informationen zur Sicherheit des<br />

Zahlungsverkehrs (91 Prozent), Informationen über die Entwicklung<br />

von Zinssätzen (75 Prozent) und die Bewältigung der<br />

Finanzkrise.<br />

Professorin Mast: „Die Banken- und Finanzkrise verändert die<br />

Kommunikationsnachfrage der Bürger und Kunden dramatisch.“<br />

Kunden und Medienpublikum würden unkalkulierbarer und<br />

mächtiger, klassische Medien und Journalisten würden immer<br />

mehr an Glaubwürdigkeit gewinnen. Mast betonte: „Banken<br />

müssen deshalb mit gesellschaftsorientierten Inhalten überzeugen.“<br />

Dabei sollten die Botschaften verständlich sein und<br />

der Nutzen für die Kunden klar erkennbar. Deshalb müssten<br />

Menschen mit einem Netz an Medien und Kommunikationsformen<br />

eingebunden werden.<br />

Anschließend präsentierten Björn Wilhelmi und Christian Voss<br />

von der geno kom Werbeagentur die aktuelle BVR-Kampagne<br />

und lokale Werbeoptionen. Miriam Roth und Marco Lorenz<br />

aus dem <strong>RWGV</strong>-Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Verbandsmarketing<br />

stellten praktische Beispiele für die integrierte Kommunikation<br />

auf lokaler Ebene sowie die Unterstützungsleistungen<br />

des Verbandes vor. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmer<br />

zum Abschluss ein exemplarisches Kommunikationskonzept<br />

für die lokale Werbung und PR.<br />

Sabine Bömmer<br />

»Gute Kommunikationskonzepte sind nicht nur kreativ,<br />

sondern auch flexibel. Sie nutzen neu<br />

auftretende Chancen und passen sich plötzlich<br />

auftretenden Risiken an.«<br />

Professorin Dr. Claudia Mast<br />

14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Das erfolgreiche Kommunikationskonzept<br />

Von Claudia Mast<br />

Professorin Dr. Claudia Mast ist Inhaberin<br />

des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaften<br />

und Journalistik an der Universität<br />

Hohenheim (www.media.uni-hohenheim.de).<br />

Sie hat einen Zehn-Punkte-Plan<br />

für erfolgreiche Kommunikationskonzepte<br />

entwickelt, den sie den Teilnehmern der beiden<br />

Workshops zur integrierten Kommunikation<br />

in Münster und Forsbach vorstellte.<br />

1) Klare Beschreibung des<br />

Ausgangspunkts:<br />

Was ist die Chance oder das<br />

Problem?<br />

Was wollen wir erreichen?<br />

2) Analyse und Strukturierung<br />

des Falls:<br />

Wo sind wir besser als der Durchschnitt?<br />

Wo sind wir schlechter als der Durchschnitt?<br />

Was könnte uns stärker machen?<br />

Welche Risiken könnten uns<br />

bedrohen?<br />

3) Welche Schlussfolgerungen<br />

ziehen wir aus der Analyse?<br />

Nach Abwägung von Chancen und<br />

Risiken – in welchem Bereich wollen<br />

wir vorrangig ansetzen?<br />

4) Welche Ziele wollen wir bei<br />

welcher Zielgruppe erreichen?<br />

Konzentrierung auf Weniges: sich auf<br />

das wichtigste Ziel (Hauptziel) beschränken<br />

und auch bei den<br />

Zielgruppen rigide auswählen!<br />

5) Strategie: WIE – auf welchen<br />

Wegen wollen Sie das Ziel<br />

errei chen?<br />

Ist dieser Weg aussichtsreich?<br />

Ist er schnell realisierbar?<br />

Ist er kostengünstig?<br />

Gibt es Multiplikatoren (Kunden,<br />

Experten, Prominente …), die helfen<br />

können?<br />

6) Inhalte: WAS – wollen Sie sagen?<br />

Inhaltliche Positionierung festlegen,<br />

wie Ihr Unternehmen wahrgenommen<br />

werden soll, und in wenigen<br />

Sätzen formulieren. Daraus können<br />

Botschaften abgeleitet werden.<br />

Kontinuierliche Themenplanung nicht<br />

vergessen, denn auch Pressemitteilungen<br />

sollten regelmäßig versandt<br />

werden.<br />

7) Kommunikationsmaßnahmen<br />

immer konzeptionell begründen.<br />

(„Machen wir einen Event!“ Schön,<br />

aber vielleicht würden die Kunden<br />

einen regelmäßigen Newsletter mehr<br />

schätzen. „Verschicken wir eine Pressemitteilung.“<br />

Schön, aber vielleicht<br />

wäre ein Pressegespräch besser.)<br />

8) Kommunikationsmaßnahmen inhaltlich<br />

und zeitlich abstimmen.<br />

Wo es geht – crossmediale Vernetzung<br />

der Maßnahmen (inhaltlich,<br />

zeitlich, offline/online) vornehmen;<br />

Maßnahmen nicht zu eng planen und<br />

„Löcher“ vermeiden; Kontinuität ist<br />

wichtig.<br />

9) Kosten- und Zeitplan aufstellen<br />

Zunächst nur mit externen Kosten<br />

kalkulieren und grobe Kalkulation<br />

erstellen; Kosten jeweils einzelnen<br />

Maßnahmen zuordnen; dann erst<br />

eine exakte Kostenplanung erstellen.<br />

10) Feedback organisieren und<br />

Evaluation planen<br />

Bieten die Maßnahmen genügend<br />

Feedback-Möglichkeiten? Denn:<br />

Sie wollen es künftig besser machen<br />

und die Menschen wollen gefragt/<br />

gehört werden.<br />

Ständiges Feedback ermöglicht<br />

rechtzeitiges Handeln (Korrektur?<br />

Verstärkung?) und dient nicht zuletzt<br />

der eigenen Sicherheit.<br />

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Hintergrund und Analysen<br />

Mitgliederorientierung als Wettbewerbsvorteil<br />

Studie des Instituts für Genossenschaftswesen in Zusammenarbeit mit dem <strong>RWGV</strong> zeigt, dass der Wert<br />

der Mitgliedschaft alles ist – nur nicht reines Bankgeschäft.<br />

Interaktionsfaktoren<br />

Investitionsfaktoren<br />

Optionsnutzen<br />

4,0<br />

4,3<br />

3,8<br />

Kontrollfaktoren<br />

Vergütung (MMV)<br />

Leistungsfaktoren<br />

5<br />

3,9<br />

4,1 4<br />

3,6<br />

Die Werte geben die Erfüllung einzelner Erfolgsfaktoren aus Mitgliederperspektive<br />

an. Eine „5“ entspricht einer vollständigen Präferenzerfüllung,<br />

während „1“ einer Nicht-Erfüllung entsprechend würde.<br />

Münster. Die Mitgliederorientierung<br />

wird als Wettbewerbsvorteil der Genossenschaftsbanken<br />

in einem zunehmend<br />

kompetitiven Umfeld gesehen. Sie begründet<br />

langfristige und loyale Geschäftsbeziehungen<br />

mit der Möglichkeit der<br />

aktiven Partizipation der Mitglieder. So<br />

können Genossenschaftsbanken auf Basis<br />

einer zielgerichteten Mitgliederstrategie<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3,6<br />

4,1<br />

Beratungsfaktoren<br />

3,5<br />

gegenseitiges<br />

Vertrauen<br />

Netzwerkfaktoren<br />

Rahmenbedingungen<br />

4,2<br />

4,0<br />

Informationsvermittlung<br />

Erwartungen sind im Bereich der Vergütung und<br />

Mitgliederleistungen vergleichsweise untererfüllt<br />

ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit<br />

sichern und<br />

zusätzlich ausbauen.<br />

Innerhalb der FinanzGruppe<br />

existieren dabei sehr<br />

unterschiedliche und erfolgreiche<br />

Konzepte und<br />

Methoden der Mitgliederorientierung.<br />

Aufgrund der<br />

fehlenden Bewertungsmöglichkeiten<br />

in Bezug auf die<br />

Erfolgswirksamkeit solcher<br />

Konzepte hat sich das Institut<br />

für Genossenschaftswesen<br />

(Münster) in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>RWGV</strong><br />

seit 2010 mit der Frage beschäftigt,<br />

welche zentralen<br />

Erfolgsfaktoren der Mitgliederorientierung<br />

existieren.<br />

Im Rahmen einer<br />

quantitativen Studie können<br />

zwei zentrale Ergebnisse festgehalten<br />

werden: Einerseits sind die Mitglieder<br />

insgesamt mit der Mitgliederorientierung<br />

und ihren einzelnen Ausprägungen<br />

sehr zufrieden. Andererseits<br />

beeinflussen gerade solche Faktoren, die<br />

nicht mit dem originären Bankgeschäft<br />

zusammenhängen, den Mitgliederwert<br />

positiv, insbesondere die Langfristigkeit<br />

des Geschäftsmodells und die Möglichkeit<br />

der Mitwirkung und Mitbestimmung.<br />

Den Genossenschaftsbanken ist daher zu<br />

empfehlen, ihre Mitgliederstrategie auf<br />

sämtliche Werttreiber der Geschäftsbeziehung<br />

zwischen Mitgliedern und der Bank<br />

auszurichten, um Erfolgspotenziale umfassend<br />

zu heben.<br />

MemberValue als Messkonzept<br />

Die Studie basiert auf dem Konzept des<br />

MemberValue, das von Professorin Dr.<br />

Theresia Theurl vom Institut für Genossenschaftswesen<br />

in Münster entwickelt<br />

wurde. Der MemberValue systematisiert<br />

sämtliche Werttreiber, die den Mitgliederwert<br />

im Zuge der Geschäftsbeziehung<br />

beeinflussen können. Auf Grundlage des<br />

Konzepts wurden potenzielle Erfolgsfaktoren<br />

mittels Mitglieder- und Vorstandsinterviews<br />

identifiziert (siehe Grafik). Anschließend<br />

erfolgte eine Erhebung ihrer<br />

Wirkung durch eine breite Befragung von<br />

20.734 Mitgliedern von elf verschiedenen<br />

Genossenschaftsbanken. Insgesamt haben<br />

2.137 Mitglieder an der schriftlichen<br />

Erhebung teilgenommen.<br />

><br />

MemberValue<br />

unmittelbarer MemberValue<br />

mittelbarer MemberValue<br />

nachhaltiger MemberValue<br />

potenzielle<br />

Erfolgsfaktoren<br />

– Konditionen und Qualität<br />

– Beratungsqualität<br />

– Infrastrukturen<br />

– Informationen<br />

– exklusive Mitgliederleistungen<br />

– Dividenden<br />

– „VR-MitgliederBonus“<br />

– Gewinnorientierung<br />

– Mitwirkung und Mitbestimmung<br />

– Langfristigkeit des Geschäftsmodells<br />

– regionales Engagement<br />

Diese Erfolgsfaktoren prägen den Wert der Mitgliedschaft.<br />

16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Hintergrund und Analysen<br />

> Heterogenität der Ergebnisse<br />

Zunächst ist auffallend, dass die Ergebnisse<br />

zu den Erfolgsfaktoren sowohl im<br />

Hinblick auf ihre Wirkungsstärke als auch<br />

auf ihre Erfüllung zwischen den einzelnen<br />

Instituten stark variieren. Demnach<br />

ist die individuelle Ausgestaltung der<br />

Mitgliederstrategie eine primäre Voraussetzung<br />

für ihren Erfolg. Auch kann<br />

konstatiert werden, dass die Präferenzen<br />

der Mitglieder durch die Geschäftspolitik<br />

beeinflusst und – in Teilen – auch gesteuert<br />

werden können. Eine Bank, die hauptsächlich<br />

mit Konditionen wirbt, wird<br />

entsprechenden Mitgliedererwartungen<br />

auch begegnen müssen. Umgekehrt kann<br />

dies auch bedeuten, dass eine verstärkte<br />

Kommunikation jener Treiber, die Genossenschaftsbanken<br />

per se anhaften,<br />

auch zu Erfolgstreibern entwickelt werden<br />

können, zum Beispiel die Mitbestimmung<br />

der Mitglieder.<br />

Langfristigkeit als Werttreiber<br />

Die Eigentümerfunktion der Mitglieder –<br />

als Teilhaber der regionalen Primärbanken<br />

– bringt es mit sich, dass Mitglieder<br />

auch an der Langfristigkeit des Geschäftsmodells<br />

interessiert sind. So zeigen die<br />

Ergebnisse, dass Mitglieder dem nachhaltigen<br />

MemberValue eine hohe Bedeutung<br />

zuweisen und damit das nachhaltige Geschäftsmodell<br />

als besonders werttreibend<br />

empfinden. Konkret bedeutet dies, dass<br />

Genossenschaftsbanken die Interessen<br />

der Mitglieder langfristig in den strategischen<br />

Fokus stellen müssen, damit die<br />

Mitgliedschaft einen nachhaltigen Nutzen<br />

stiftet (siehe Grafik). Dieses positive<br />

Ergebnis gilt es in der zukünftigen Entwicklung<br />

zu bestätigen.<br />

Auch das regionale und gesellschaftliche<br />

Engagement der Primärbanken wird in<br />

diesem Zusammenhang als Erfolgsfaktor<br />

bestätigt. Hierbei ist erwähnenswert,<br />

dass Mitglieder auch solche Veranstaltungen<br />

als werttreibend empfinden, die nicht<br />

unmittelbar mit dem Finanzgeschäft in<br />

Zusammenhang stehen, beispielsweise<br />

durch die Genossenschaftsbanken veranstaltete<br />

Gewerbe- und Firmenmessen.<br />

Kerngeschäft als Erfolgsfaktor<br />

Wie zu erwarten, haben die Qualität und<br />

Konditionen der Finanzprodukte und<br />

-dienstleistungen sowie die Beratungsund<br />

Beziehungsqualität der Mitarbeiter<br />

den stärksten Einfluss auf den Mitgliederwert.<br />

Ein besonderes Ergebnis stellt dabei die<br />

fehlende Bewertung des persönlichen<br />

Kontakts als Erfolgsindikator dar. Dies<br />

bedeutet, dass weniger die regionale Erreichbarkeit<br />

der Mitarbeiter, sondern vielmehr<br />

ihre Fähigkeiten der Identifikation<br />

von Kunden- und Mitgliederbedürfnissen<br />

und Problemlösungsfähigkeiten positive<br />

Erfolgsbeiträge darstellen. Dieser Zusammenhang<br />

wird dadurch verstärkt, dass<br />

auch die Infrastrukturen der Genossenschaftsbanken,<br />

insbesondere das regionale<br />

Filialnetz, nicht als expliziter Erfolgsfaktor<br />

bestätigt wurde. Es ist zu erwarten,<br />

dass Mitglieder die regionale Erreichbarkeit<br />

als Basis- oder Hygienefaktor bewerten.<br />

Das örtliche Filialnetz stellt demnach<br />

eine Mindesterwartung der Mitglieder an<br />

die Genossenschaftsbanken dar.<br />

Exklusives Mitgliedergeschäft<br />

Die Ergebnisse der Erhebung zeigen außerdem,<br />

dass ein exklusives Mitgliedergeschäft<br />

einen signifikanten Beitrag zum<br />

Mitgliederwert liefert. Genossenschaftsbanken<br />

können daher den MemberValue<br />

steigern, wenn sie exklusive Leistungsund<br />

Konditionenvorteile bieten, zusätzliche<br />

Mitgliederinformationen bereitstellen<br />

oder auch exklusive Veranstaltungen<br />

durchführen.<br />

Soziodemografische Unterschiede<br />

Mitglieder weisen in Abhängigkeit ihrer<br />

soziodemografischen Profile auch unterschiedliche<br />

Erwartungen auf. So ist zum<br />

Beispiel älteren Mitgliedern die Erreichbarkeit<br />

der Filialen besonders wichtig,<br />

während den Beratungsleistungen vor<br />

allem durch Mitglieder mit hohen Einkommen<br />

eine besondere Relevanz zugesprochen<br />

wird. Eine differenzierte Betrachtung<br />

der Mitgliedergruppen erlaubt<br />

daher gezieltere Steuerungsmaßnahmen<br />

Meine Bank wird dafür Sorge tragen,<br />

auch in Zukunft meine Erwartungen<br />

und Bedürfnisse vollständig zu erfüllen.<br />

19,5 %<br />

49,9 %<br />

25,6 %<br />

Meine Bank wird mir auch<br />

in Zukunft ein starkes Gefühl<br />

von Sicherheit vermitteln.<br />

21,3 % 47,4 % 25,6 %<br />

Meine Bank wird auch langfristig<br />

die Mitglieder in den Mittelpunkt<br />

des Geschäftsinteresses stellen.<br />

26,5 % 44,3 % 21,2 %<br />

Es wird sich langfristig lohnen,<br />

Mitglied in meiner<br />

Genossenschaftsbank zu sein.<br />

21,5 %<br />

44,6 %<br />

28,0 %<br />

Ich erwarte von der Mitgliedschaft<br />

langfristige Vorteile.<br />

16,4 %<br />

44,9 %<br />

33,1 %<br />

überhaupt nicht zutreffend<br />

nicht zutreffend<br />

teils, teils zutreffend voll und ganz zutreffend<br />

Das Fazit der Befragung: Mitgliederorienteriung ist ein Wettbewerbsvorteil für Genossenschaftsbanken.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

17


Hintergrund und Analysen<br />

Prozessmodell des MemberValue-Management<br />

Konkretisierung des<br />

MemberValue<br />

Umsetzung des<br />

MemberValue<br />

MemberValue-Reporting<br />

Erfolgskontrolle<br />

strategische<br />

Positionierung<br />

Analyse der Ist-Situation<br />

Zielformulierung<br />

Auswertung<br />

Reporting<br />

Gesamt- oder<br />

Teilbefragungen<br />

Ergebnisse &<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Kommunikation der<br />

Maßnahmen<br />

Dimensionierung<br />

Erhebung<br />

Implementierung<br />

Erfolgskontrolle<br />

Befragungsinhalte<br />

festlegen<br />

Mitgliederpräferenzen<br />

erheben<br />

Umsetzung von<br />

Maßnahmen<br />

Bewertung von<br />

Effektivität und Effizienz<br />

So funktioniert MemberValue-Management.<br />

><br />

und ein effektives Vorgehen zur Steigerung<br />

des Mitgliederwerts.<br />

Umsetzung des MemberValue<br />

Die Schärfung der Mitgliederstrategie auf<br />

Basis des MemberValue kann durch einen<br />

systematischen Prozess geschehen. Dieser<br />

wird als MemberValue-Management<br />

bezeichnet und ermöglicht eine strukturierte<br />

Vorgehensweise zur Bestandsaufnahme<br />

der Mitgliederstrategie, zur<br />

Ermittlung ihrer Erfolgsfaktoren und zur<br />

Ableitung strategischer und operativer<br />

Maßnahmen sowie zur Kommunikation<br />

und Erfolgskontrolle (s. Grafik). Die Pro-<br />

zesse sind dabei – entsprechend der Heterogenität<br />

der Mitgliedsinstitute – individuell<br />

auszuarbeiten und zu durchlaufen.<br />

Fazit<br />

Die Mitgliederorientierung stellt einen<br />

Wettbewerbsvorteil für Genossenschaftsbanken<br />

dar. Ihre Umsetzung im Zuge des<br />

strategischen Managements ist eine notwendige,<br />

zugleich aber auch herausfordernde<br />

Aufgabe. Die Kenntnis ihrer Erfolgsfaktoren<br />

erleichtert es, strategische<br />

und operative Handlungen umzusetzen<br />

und die Potenziale dieser Strategie zu<br />

heben. Dies gelingt nur, wenn ein MemberValue-Management<br />

institutionalisiert<br />

wird und die Erfolgsfaktoren kontinuierlich<br />

bei den Genossenschaftsmitgliedern<br />

erhoben werden. Der Individualität<br />

der regionalen Primärbanken und<br />

den Präferenzen der Mitglieder kann so<br />

ausreichend Rechnung getragen werden.<br />

Dr. Michael Tschöpel<br />

(Dieser Text basiert auf der Dissertation des<br />

Verfassers, die in der Schriftenreihe des Instituts<br />

für Genossenschaftswesen der Universität<br />

Münster erschienen ist.)<br />

- Studie mit hoher praktischer Relevanz<br />

Die Studie des <strong>RWGV</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Genossenschaftswesen<br />

liefert ein wissenschaftlich<br />

fundiertes Grundkonzept für ein aktives<br />

Mitgliedermanagement, das zur Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit und<br />

Sicherung des Geschäftsmodells der Primärbanken<br />

beitragen kann. Ein erster<br />

Schritt zur Umsetzung sollte dabei stets<br />

die Erhebung der Ausgangssituation vor<br />

Ort sein. Der Bereich Marktforschung<br />

des <strong>RWGV</strong> kann die Mitgliedsbanken in<br />

diesem Zusammenhang über die Leistungen,<br />

Inhalte und den Nutzen einer<br />

solchen Untersuchung informieren<br />

und die Untersuchung aktiv begleiten.<br />

Durch einen bereits bestehenden Pool an<br />

Untersuchungen und entsprechende Befragungskompetenzen<br />

ist das Zuschneiden<br />

der Befragungsinhalte auf die jeweiligen<br />

Gegebenheiten der Institute<br />

problemlos möglich.<br />

Für weitere Informationen steht Mitgliedsbanken<br />

eine zusammenfassende<br />

Dokumentation der Studienergebnisse<br />

sowie der zugrundeliegenden Thematik<br />

auf Wunsch zur Verfügung.<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Michael Tschöpel<br />

michael.tschoepel@rwgv.de<br />

Kirsten Povlsen<br />

kirsten.povlsen@rwgv.de<br />

18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong> 19


Aus dem Verbund<br />

„Habe mir nie Schöneres vorstellen können“<br />

Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Medaille für Werner Böhnke, der bei der WGZ BANK aus dem<br />

Vorstandsvorsitz in den Aufsichtsrat gewechselt ist.<br />

durch Ihre weitsichtigen, geschäftspolitischen<br />

Entscheidungen hat sich die WGZ<br />

BANK dorthin entwickelt, wo sie heute<br />

steht: zu einer modernen, leistungsfähigen<br />

und zukunftsorientierten Zentralbank<br />

für ihre Primärbanken, zu einer<br />

verlässlichen und gesuchten Geschäftsbank<br />

als Partner der mittelständischen<br />

Firmenkunden und zu einer kompetenten<br />

sowie erfolgreichen Handelsbank mit einer<br />

Eigenkapitalausstattung, die in der<br />

Branche ihresgleichen sucht.“<br />

Fröhlich würdigte Böhnkes Leistung<br />

Foto: WGZ BANK<br />

Der neue Träger der Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Medaille Werner Böhnke gehört dem genossenschaftlichen<br />

Verbund seit mehr als 47 Jahren an.<br />

Neuss. Den Abschied markierte er mit einer kurzen persönlichen<br />

Bemerkung: „Für mich endet heute nach 16 Jahren im Vorstand<br />

und nach 13 Jahren als dessen Vorsitzender meine operative<br />

Tätigkeit für die WGZ BANK“, sagte der scheidende<br />

Vorstandsvorsitzende Werner Böhnke. Und er fügte mit Blick auf<br />

den genossenschaftlichen FinanzVerbund hinzu: „Ich habe mir<br />

nie etwas Schöneres vorstellen können, als für ihn und vor allem<br />

mit Ihnen arbeiten zu dürfen. Ich danke Ihnen von ganzem<br />

Herzen.“ Böhnkes zuvor gehaltener Bericht über das Geschäftsjahr<br />

2012 hatte die erste Hälfte der Hauptversammlung der<br />

WGZ BANK gekennzeichnet. Die Vertreter von 167 anwesenden<br />

Genossenschaftsbanken aus Rheinland und Westfalen hörten<br />

im Swissôtel Neuss, dass das Zentralinstitut im 129. Jahr echte<br />

Werte geschaffen und darüber hinaus das beste Ergebnis seiner<br />

Geschichte erreicht hat.<br />

In der zweiten Halbzeit ging es dann um Böhnke selbst, der zukünftig<br />

als neu gewählter Aufsichtsrat Verantwortung für die<br />

WGZ BANK tragen wird. Die Vertreter der Anteilseigner waren<br />

damit dem Vorschlag des Aufsichtsrates gefolgt. Der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates Dieter Philipp dankte Böhnke für seine herausragenden<br />

Verdienste um die WGZ BANK und die genossenschaftliche<br />

FinanzGruppe: „Unter Ihrer klugen Führung und<br />

Den Wert des genossenschaftlichen Verbunds<br />

habe Böhnke schon früh erkannt<br />

und sein Handeln immer nach den genossenschaftlichen<br />

Prinzipien ausgerichtet,<br />

so Philipp weiter. Er habe es eindrucksvoll<br />

geschafft, das eigene Institut erfolgreich<br />

zu machen und dabei stets auch den<br />

Erfolg der Eigentümer und Geschäftspartner<br />

der WGZ BANK im Blick zu haben.<br />

Auch der Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

(BVR), Uwe Fröhlich, würdigte<br />

in der Hauptversammlung Böhnkes<br />

außerordentliche Leistung: „Sie haben<br />

als Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Instituts maßgeblich gestärkt und<br />

viele Jahre wichtige Impulse für die gesamte genossenschaftliche<br />

FinanzGruppe gesetzt. Sie wechseln in den Aufsichtsrat<br />

in einer Zeit der wirtschaftlichen Stärke der WGZ BANK und<br />

der genossenschaftlichen Bankengruppe.“ Fröhlich zeichnete<br />

Böhnke mit der Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Medaille aus. Sie<br />

darf an nicht mehr als 100 lebende Personen verliehen werden.<br />

Böhnke nahm die Auszeichnung dankend an: „Ich widme sie<br />

der WGZ-Mannschaft.“<br />

- Neu im Aufsichtsrat der WGZ BANK<br />

Im Aufsichtsrat des Zentralinstituts übernimmt Werner<br />

Böhnke das Amt von Franz-Josef Möllers, ehemaliger Präsident<br />

des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands.<br />

Als weiteres neues Mitglied des Aufsichtsrates wählte die<br />

Hauptversammlung Martin Eul, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Dortmunder Volksbank. Er folgt auf Manfred Wortmann,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Volksbank Hellweg. In den<br />

Aufsichtsrat wiedergewählt wurde Peter Bersch, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Volksbank Bitburg.<br />

><br />

20<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

><br />

Nachfolger Wolberg will Kurs fortsetzen<br />

„Den Kurs, den Werner Böhnke mit der WGZ BANK eingeschlagen<br />

hat, werde ich gemeinsam mit den Kollegen weiter fortsetzen“,<br />

versprach dann der neue Vorstandsvorsitzende Hans-Bernd<br />

Wolberg den Vertretern der Genossenschaftsbanken in Rheinland<br />

und Westfalen. Das bislang für Marktfolge Kredit, Control-<br />

ling und Planung sowie Recht und Compliance zuständige Vorstandsmitglied<br />

würdigte die gute Zusammenarbeit mit Böhnke<br />

und hatte dann mit einer bayerischen Lebensweisheit und einem<br />

schnellen Blick auf die fortgeschrittene Stunde die Lacher auf<br />

seiner Seite: „Zu viel Weihrauch schwärzt den Heiligen!“<br />

Ralf Bröker<br />

- Solide aufgestellt – und 5 Euro Dividende pro Aktie<br />

Die WGZ BANK hatte 2012 mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von 167,3 Millionen Euro ihr operativ bisher bestes Ergebnis erzielt.<br />

Dies ermöglicht der Bank eine erneute erhebliche Stärkung der Rücklagen und die Ausschüttung einer Dividende von 5 Euro je Aktie.<br />

Das Ausschüttungsvolumen beträgt somit insgesamt 32,5 Millionen Euro. Der verbleibende Gewinn in Höhe von 100 Millionen Euro wird<br />

den Ergebnisrücklagen zugeführt. Damit gaben die Eigentümer der WGZ BANK der Kapitalstärkung den Vorrang vor der Ausschüttung.<br />

In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres erzielte die WGZ BANK über alle Geschäftsbereiche hinweg positive Ergebnisse.<br />

Sowohl die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbanken als auch die mit den mittelständischen Firmenkunden zeigen weiterhin erfreuliche<br />

Wachstumssignale. So beträgt das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge Ende Mai 103,3 Millionen Euro.<br />

Die aktuelle Situation kommentierte Werner Böhnke so: „In unseren aktuellen Ergebnissen sehen wir die WGZ BANK auch zur Mitte<br />

des Jahres <strong>2013</strong> solide aufgestellt und auf verlässlichem Kurs unterwegs. Wir haben nicht nur unsere Kosten im Griff, wir haben auch<br />

unsere Risiken im Griff.“ Für den weiteren Jahresverlauf zeigte er sich zurückhaltend optimistisch: „Bei einer Marktentwicklung, die<br />

frei von störenden und überraschenden Einflüssen bleibt, gehen wir davon aus, in unseren Kerngeschäften das gute Ertragsniveau<br />

des Vorjahres in etwa halten zu können.“<br />

Initiativpreis NRW startet<br />

Düsseldorf. Seit dem 6. September können sich engagierte mittelständische<br />

Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die mehrheitlich<br />

im Familienbesitz sind, wieder für den jährlichen Initiativpreis<br />

NRW bewerben. Der Preis wird seit 2008 von der WGZ<br />

BANK, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, der Neue Ruhr/<br />

Neue Rhein-Zeitung, der Westfälischen Rundschau und der<br />

Westfalenpost ausgeschrieben. Insgesamt ist er mit 30.000 Euro<br />

dotiert. Ausgezeichnet werden mittelständische Unternehmen<br />

in den drei Kategorien „Schaffung neuer Arbeitsplätze“, „Erneu-<br />

erbare Energien und Umweltschutz“ sowie „Gesellschaftliches<br />

Engagement“. Seit Jahren unterstützen auch die<br />

Genossenschaftsbanken erfolgreich den Preis, indem sie<br />

mittelständische Unternehmen auf die Ausschreibung<br />

aufmerksam machen. Die Unternehmer können sich entweder<br />

selbst bewerben oder von ihrer Bank nominiert<br />

werden. Die Teilnahme ist online über www.initiativpreis-nrw.de<br />

möglich. Der Teilnahmebogen muss bis zum<br />

7. Oktober online versendet werden.<br />

DG HYP als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert<br />

Hamburg. Für ihre nachhaltig angelegte familienbewusste Personalpolitik<br />

ist die DG HYP von der Hertie-Stiftung mit dem Zertifikat<br />

„audit berufundfamilie“ ausgezeichnet worden. Damit erhielt<br />

die Bank die Anerkennung für ihre personalpolitische<br />

Ausrichtung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie konsequent<br />

zu fördern und familienorientierte Maßnahmen systematisch<br />

auszubauen. Manfred Salber, Vorstandsmitglied der DG HYP, erläuterte:<br />

„Wir empfinden die Auszeichnung mit dem Zertifikat<br />

,audit berufundfamilie‘ als Bestätigung unserer Bemühungen<br />

und Ansporn zugleich. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

ist uns ein wichtiges Anliegen, um motivierte und zufriedene Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an die DG HYP zu binden und die<br />

Arbeitgebermarke zu stärken.“ Das „audit berufundfamilie“ steht<br />

unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler und Bundesfamilienministerin Dr. Kristina<br />

Schröder, die bei der Zertifikatsverleihung auch dabei war.<br />

Die Zertifikatsempfänger aus Hamburg und Schleswig-Holstein, darunter<br />

Martina Morrison (2. v. links), Referentin Personal bei der DG HYP<br />

Foto: berufundfamilie<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong> 21


Aus dem Verbund<br />

GAD will IT- und Prozesskosten weiter senken<br />

Vorstandsvorsitzender Lederer: „Innovation und Kostenentlastung sind kein Widerspruch“<br />

Foto: GAD<br />

Münster betrieben und über den Browser<br />

in der Bank vor Ort oder zu Hause beim<br />

Bankkunden nutzbar sein. Das heißt für<br />

die Bank: Ihre Server vor Ort werden sukzessive<br />

abgebaut und die Arbeitsplatzausstattung<br />

deutlich reduziert. Dadurch wird<br />

der Aufwand für die Administration der<br />

IT deutlich verringert. Als Hardware genügen<br />

zukünftig sogenannte Thin Clients<br />

oder auch webfähige mobile Endgeräte wie<br />

zum Beispiel das iPad oder andere Tablets.<br />

„Dank der browserorientierten Architektur<br />

kann bank21 im Web grundsätzlich auf<br />

jedem mobilen Endgerät und mit jedem Betriebssystem<br />

genutzt werden“, so Lederer.<br />

Heute nutzen bereits rund 30.000 Bankmitarbeiter<br />

in mehr als 300 Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken bank21 im Web. Bis Ende<br />

<strong>2013</strong> werden es 60.000 Mitarbeiter sein.<br />

Vorstandsvorsitzender Anno Lederer berichtete in der Generalversammlung im Jahr des 50. Bestehens<br />

der GAD über die Pläne für die zukünftige strategische Arbeit.<br />

Münster. Angesichts des erhöhten Wettbewerbsdrucks<br />

auf dem Bankenmarkt<br />

steht die Senkung der IT- und Prozesskosten<br />

in den Banken im Fokus der zukünftigen<br />

strategischen Arbeit der GAD. „Wir<br />

haben im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />

verschiedene Maßnahmen eingeleitet, die<br />

bereits Effekte zeigen“, so Vorstandsvorsitzender<br />

Anno Lederer auf der Generalversammlung<br />

im Jahr des 50. Bestehens<br />

des Unternehmens. Preissenkungen sollen<br />

in den nächsten Jahren zu einer IT-<br />

Kostenentlastung von rund 10 Millionen<br />

Euro pro Jahr führen. Durch eine Senkung<br />

des Verarbeitungspreises für Buchungsposten<br />

zum 1. April <strong>2013</strong> werden die IT-Kosten<br />

für die Banken weiter gesenkt. Insgesamt<br />

summiert sich die Kostenentlastung<br />

für die Mitglieder und Kunden der GAD<br />

damit auf 25 Millionen Euro pro Jahr.<br />

Weitere Einsparungen in Höhe von rund<br />

10 bis 15 Millionen Euro jährlich sollen bis<br />

Ende 2015, unter anderem aus den Effekten<br />

eines GAD-internen Effizienzprogramms,<br />

generiert werden. Der Gesamteffekt beträgt<br />

dann bis Ende 2015 circa 35 bis 40 Millionen<br />

Euro. Durch eine deutliche Verschlankung<br />

der IT-Infrastruktur in den Banken im<br />

Rahmen der Umstellung auf Browsertechnologie<br />

entstehen weitere erhebliche Einsparpotenziale.<br />

„Neben den reinen IT-Kosten gewinnt das<br />

Thema Prozesskosten in den Banken immer<br />

stärker an Bedeutung“, sagte Lederer.<br />

So biete das Bankenverfahren bank21<br />

mit den sogenannten „Sprinter Lösungen“<br />

heute viele Möglichkeiten, Prozesse in<br />

den Banken zu vereinfachen. Damit können<br />

Prozesse in der Bank stärker automatisiert,<br />

der Arbeitsaufwand minimiert<br />

und damit Prozesskosten gesenkt werden.<br />

Web- und Browsertechnologien<br />

„Innovation und Kostenentlastung sind<br />

kein Widerspruch“, betonte der GAD-<br />

Vorstandsvorsitzende mit Blick auf die<br />

Einführung des ersten browserbasierten<br />

Bankenverfahrens „bank21 im Web“.<br />

„Durch die strategische Ausrichtung auf<br />

Web- und Browsertechnologien haben wir<br />

frühzeitig die richtigen Weichen gestellt:<br />

für eine innovative und zukunftssichere<br />

IT, die nachhaltig die IT-Kosten für die<br />

Banken senkt.“ Sämtliche in den Banken<br />

eingesetzten Lösungen werden künftig<br />

zentral im Rechenzentrum der GAD in<br />

Anwendungen für Bankkunden<br />

Um den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

Wettbewerbsvorteile im Markt zu verschaffen,<br />

konzentriert sich die GAD auch<br />

auf die Weiterentwicklung der Bankkunden-<br />

Anwendungen – zum Beispiel die bank21-<br />

Online-Filiale. „Insbesondere die Sicherheit<br />

spielt für Bankkunden und damit auch für<br />

die Banken eine besondere Rolle“, betont<br />

der GAD-Vorstandsvorsitzende. Einen weiteren<br />

Schutzring für das Online-Banking<br />

hat die GAD mit dem gehärteten Browser<br />

VR-Protect entwickelt. Denn: Viele Trojaner<br />

greifen heute nicht mehr das Banking-<br />

Verfahren, sondern den Banking-Nutzer an.<br />

Sie verändern die Seitendarstellung der<br />

Bank und täuschen den Nutzer mit gefälschten<br />

Einblendungen. Der gehärtete Browser<br />

VR-Protect schließt nach dem Prinzip „Kenne<br />

deine Freunde“ diese Lücke, indem er<br />

nur die Seiten der Bank zulässt.<br />

Zusammenarbeit in der FinanzGruppe<br />

Ein positives Fazit zog die GAD zu der<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbundunternehmen<br />

in unterschiedlichen<br />

Bereichen, zum Beispiel mit den Zentralbanken<br />

DZ BANK und WGZ BANK, mit<br />

der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der<br />

R+V Versicherung, der Union Investment,<br />

><br />

22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

><br />

dem DG Verlag und der Card Process.<br />

Auch mit der zweiten genossenschaftlichen<br />

Rechenzentrale Fiducia habe es trotz<br />

des einvernehmlich beendeten Zusammenführungsprozesses<br />

2012 eine gute<br />

Zusammenarbeit gegeben. Neben der Zusammenarbeit<br />

in einigen Großprojekten<br />

der FinanzGruppe habe man zum Beispiel<br />

gemeinsam eine neue Lösung zur Generierung<br />

von Transaktionsnummern auf dem<br />

Bildschirm von Smartphones via Bluetooth<br />

entwickelt und auf der diesjährigen CeBIT<br />

präsentiert. Anno Lederer: „Solche Projekte<br />

und die gut funktionierenden Projekte im<br />

Rahmen der Arbeitsgemeinschaft genossenschaftlicher<br />

Rechenzentralen zeigen,<br />

dass die beiden genossenschaftlichen Rechenzentralen<br />

im Interesse ihrer Mitglieder<br />

gemeinsam viel erreichen können.“ Lederer<br />

kündigte an, dass die GAD eine deutliche Intensivierung<br />

dieser Zusammenarbeit in ausgewählten<br />

Kooperationsfeldern anstrebe.<br />

Rückvergütung von 3 Prozent<br />

Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete die<br />

GAD eG als Muttergesellschaft der GAD-<br />

Unternehmensgruppe einen Umsatz von<br />

468 Millionen Euro. Die Unternehmens-<br />

gruppe erzielte einen Gesamtumsatz von<br />

rund 715 Millionen Euro. Von der positiven<br />

Geschäftsentwicklung und dem deutlich<br />

verbesserten Betriebsergebnis in Höhe<br />

von rund 15,8 Millionen Euro profitieren die<br />

rund 430 Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

im Geschäftsgebiet der GAD unmittelbar.<br />

Die GAD wird ihren Mitgliedern für das<br />

Jahr 2012 eine Rückvergütung von 3 Prozent<br />

auf den Umsatz ausschütten. Das entspricht<br />

einem Bruttobetrag von rund 13,4 Millionen<br />

Euro. Somit hat die GAD ihren Instituten<br />

über die Rückvergütung seit 2005 zusätzliche<br />

Kostenvorteile von insgesamt mehr als<br />

110 Millionen Euro brutto weitergegeben.<br />

Löhrmann lobt Schulprojekte als „wirkungsvoll“<br />

Initiative „sozialgenial“ zog nach fünf Jahren Zwischenbilanz / Studie zu Service Learning vorgestellt<br />

Düsseldorf. Schülerinnen und Schüler<br />

lernen für das Leben, wenn sie sich für<br />

Kinder, Senioren oder im Umweltschutz<br />

engagieren. Service Learning setzt deshalb<br />

in der Schule an, denn das Bildungskonzept<br />

verbindet Unterricht und Bürgerengagement.<br />

Wie solche Schulprojekte<br />

entstehen und was Service Learning bewirkt,<br />

stand im Zentrum der Fachtagung<br />

Service Learning „Eine gute Schule fürs<br />

Leben!“ am 3. Juni <strong>2013</strong> in der WGZ BANK<br />

in Düsseldorf. Über 250 Schulleiter, Lehrer<br />

und Schüler waren nach Düsseldorf<br />

gekommen, ebenso Vorstände aus Genossenschaftsbanken,<br />

die sich als Bildungsförderer<br />

für sozialgenial engagieren.<br />

hier einbringen. Gern unterstütze ich<br />

auch weiterhin die Service-Learning-Initiative<br />

der WGZ BANK aktiv.“ Günter Vogt,<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold<br />

und Mitglied im Vorstand der Aktiven<br />

Bürgerschaft, sagt: „Gerne unterstützen<br />

wir als Ortsbank die Initiative der<br />

WGZ BANK. Denn nicht nur die Schülerinnen<br />

und Schüler erfahren Anerkennung<br />

für ihr bürgerschaftliches Engagement.<br />

Wir kommen mit engagierten und<br />

interessierten jungen Menschen in Kontakt<br />

und stärken unser genossenschaftliches<br />

Profil als Förderer von Schulprojekten<br />

vor Ort.“<br />

Bei der Tagung in Düsseldorf durften auch<br />

die jugendlichen Teilnehmer der Projekte<br />

nicht fehlen. Als Anerkennung ihres<br />

Engagements erhielten die Schülerinnen<br />

und Schüler (13 bis 19 Jahre) aus Salzkotten<br />

und Wuppertal sozialgenial-Zertifikate<br />

– stellvertretend für alle Schülerin-<br />

><br />

26.630 Schülerinnen und Schüler, 990<br />

Projekte an 440 Schulen ab Klasse 5 in<br />

Nordrhein-Westfalen: So lautet die Zwischenbilanz<br />

nach fünf Jahren, die die<br />

Service-Learning-Initiative „sozialgenial<br />

- Schüler engagieren sich“ der WGZ BANK<br />

in Trägerschaft der Aktiven Bürgerschaft<br />

vorstellte. Sylvia Löhrmann, Ministerin<br />

für Schule und Weiterbildung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin<br />

von sozialgenial, unterstrich: „Zivilgesellschaftliches<br />

Engagement von Schülerinnen<br />

und Schülern macht Schulen zu Orten<br />

der Partizipation und der gelebten<br />

Demokratie. Mit sozialgenial steht den<br />

Schulen in Nordrhein-Westfalen dafür ein<br />

praxiserprobtes und wirkungsvolles Konzept<br />

zur Verfügung, von dem alle Beteiligten<br />

profitieren. Ich bin begeistert, wie engagiert<br />

sich die Schülerinnen und Schüler<br />

Gemeinsam auf der Fachtagung Service Learning: Schulministerin Sylvia Löhrmann (2. Reihe,<br />

4. v. links), WGZ BANK-Vorstandsmitglied Michael Speth (2. Reihe, 5. v. rechts) und Günter Vogt<br />

(2. Reihe, 3. v. links), stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter-<br />

Detmold, mit Schülern und Lehrern<br />

Foto:: Ralf Emmerich, Aktive Bürgerschaft<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

23


Aus dem Verbund<br />

Aufsichtsrates der WGZ BANK. Aus dem<br />

Rheinland und Westfalen haben sich<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken der<br />

Initiative der WGZ BANK angeschlossen,<br />

die ganz im Zeichen der genossenschaftlichen<br />

Prinzipien der Selbstverantwortung,<br />

Selbstverwaltung und Hilfe zur<br />

Selbsthilfe steht. So unterstützen sie die<br />

Schulprojekte auf vielfältige Weise (siehe<br />

Kasten).<br />

><br />

Schauspielerin Johanna Gastdorf überreicht Schülerinnen und Schülern aus Salzkotten und Wuppertal<br />

sozialgenial-Zertifikate als Anerkennung.<br />

nen und Schüler, die sich in diesem Schuljahr<br />

engagiert haben.<br />

Mit „sozialgenial – Schüler engagieren<br />

sich“ hat die WGZ BANK im Jahr 2009<br />

die Initiative ergriffen, die Bildungs- und<br />

Berufschancen junger Menschen sowie<br />

Wie kann sich meine Bank für sozialgenial-Schulprojekte<br />

engagieren?<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

können Schulprojekte als Gastgeber für<br />

Veranstaltungen unterstützen, Bankmitarbeiter<br />

ihre Fachkompetenzen in<br />

Workshops an engagierte Schülerinnen<br />

und Schüler weitergeben. Außerdem<br />

können sie Projekte materiell und finanderen<br />

Bereitschaft, sich für andere zu<br />

engagieren, zu fördern. „Diese Bereitschaft<br />

wollen wir durch die Verbindung<br />

von Unterricht und Bürgerengagement,<br />

das sogenannte Service Learning, frühzeitig<br />

und herkunftsunabhängig anregen“,<br />

betont Werner Böhnke, Mitglied des<br />

Die Wirkungsstudie Service Learning<br />

zeigt: Service Learning fördert Bürgerengagement<br />

und soziale Fähigkeiten von<br />

Schülerinnen und Schülern. Prof. Dr.<br />

Karsten Speck, Carl von Ossietzky Universität<br />

Oldenburg, und Prof. Dr. Ullrich<br />

Bauer, Universität Duisburg-Essen, stellten<br />

die repräsentativen Ergebnisse über<br />

Service Learning an Schulen vor. Welche<br />

Schülerinnen und Schüler engagieren<br />

sich? Welche Wirkungen hat Service<br />

Learning auf ihre Bildungs- und Engagementbereitschaft?<br />

Zu diesen und weiteren<br />

Aspekten wurden rund 2.000 Schülerinnen<br />

und Schüler der 8. und 9. Klasse<br />

aus Nordrhein-Westfalen befragt. Ein<br />

Ergebnis der „Wirkungsstudie Service<br />

Learning“ ist: Die Mehrheit der Schüler<br />

will etwas bewirken, Spaß haben, neue<br />

Dinge lernen und helfen. Die Schulprojekte<br />

fördern Mit- und Eigenverantwortung<br />

und soziale Fähigkeiten wie Empathie<br />

und Sensibilität von Schülern, die<br />

sie für ihren späteren Beruf brauchen.<br />

- Volksbanken Raiffeisenbanken: Für sozialgenial engagiert<br />

Die Volksbank Hamm unterstützt unter<br />

anderem das Projekt „sozialgenial –bürgerschaftlich<br />

engagiert“ von 14 Schülerinnen<br />

des Beruflichen Gymnasiums<br />

(Schwerpunkt Gesundheit) am Elisabeth-Lüders-Berufskolleg<br />

Hamm. Für<br />

die Kinder minderjähriger Mütter planten<br />

und bauten die 16- bis 18-Jährigen<br />

einen Sinnespfad und nahmen das<br />

Fundraising in die Hand.<br />

Damit haben sie die Volksbank als<br />

Förderer überzeugt, wie Dr. Klaus Kalefeld,<br />

Vorstandsmitglied der Dortmunder<br />

Volksbank, betont: „Junge Menschen<br />

bringen eigene Ideen für bürgerschaftliches<br />

Engagement mit. Sie planen und<br />

organisieren ihre Projekte selbst. Sie tun<br />

der Region, in der sie sich engagieren,<br />

viel Gutes und erwerben wichtige Kompetenzen.<br />

Das fördern wir gern!“<br />

Die Volksbank Sauerland wiederum bietet<br />

Schülern Fortbildungen zum Finanzmanagement<br />

und unterstützt sie bei<br />

der Kontoführung ihrer Schulprojekte.<br />

Auszubildende der Volksbank Oberberg<br />

stehen den Schülern aus sozialgenial-<br />

Schulen bei ihrem Engagement in gemeinnützigen<br />

Organisationen zur Seite.<br />

ziell unterstützen, etwa mit Sachkostenzuschüssen,<br />

der Fahrtkostenübernahme<br />

oder Arbeitsmaterial.<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Stefan Nährlich,<br />

Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft,<br />

Tel. 030 2400088-1,<br />

E-Mail: stefan.naehrlich@aktivebuergerschaft.de<br />

Dr. Jutta Schröten,<br />

Projektleiterin<br />

Service Learning der Aktiven Bürgerschaft,<br />

Tel. 0251 982920-11,<br />

E-Mail: jutta.schroeten@aktivebuergerschaft.de<br />

24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Aus dem Verbund<br />

Rekordjahr bei der Pensionskasse<br />

Versicherer für Mitarbeiter von Genossenschaften steigerte Beitragseinnahmen 2012 um 5,12 Prozent<br />

Worüber sich alle Anwesenden besonders<br />

freuen konnten: Hinsichtlich der Gewinnung<br />

neuer Mitglieder und der Steigerung<br />

der Beitragseinnahmen wurde im 65. Geschäftsjahr<br />

ein Rekordergebnis erzielt.<br />

1.023 neue Mitglieder wurden als Versicherte<br />

in die Zusatzrentenkasse aufgenommen.<br />

Die Beitragseinnahmen stiegen<br />

damit um 5,12 Prozent auf 21,9 Millionen<br />

Euro. Trotz des schwierigen Kapitalmarktumfeldes<br />

konnten auch die Kapitalerträge<br />

auf 24,5 Millionen Euro gesteigert werden,<br />

woraus sich eine Gesamtverzinsung von<br />

über vier Prozent ergibt.<br />

Foto: Pensionskasse<br />

Der Vorstand der Pensionskasse (v. links) Hermann Backhaus (Märkische Bank), Dr. Peter Bottermann<br />

(Volksbank Ruhr Mitte), Birgit Berges und Günter Schulze (beide PKWG)<br />

Münster. Die Pensionskasse westdeutscher<br />

Genossenschaften (VVaG) kann auf<br />

ein erfolgreiches Jahr 2012 zurückblicken.<br />

„Mit diesem Geschäftsjahr 2012 können<br />

wir wirklich zufrieden sein“, konstatierte<br />

Günter Schulze auf der jährlichen Mitgliederversammlung<br />

in Münster. Hier<br />

legte das geschäftsführende Vorstandsmitglied<br />

den Jahresabschluss vor. „Wir<br />

freuen uns, heute über ein gutes Geschäftsjahr<br />

2012 Ihrer Pensionskasse be-<br />

richten zu können“, hatte Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Siegfried Mehring zuvor in seiner<br />

Begrüßung festgestellt.<br />

Die Pensionskasse ist Spezialist für die<br />

betriebliche Altersversorgung für mehr<br />

als 300 genossenschaftliche Unternehmen.<br />

Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit<br />

organisiert, gehört sie allein<br />

den versicherten Mitgliedern. Insgesamt<br />

kommen derzeit 12.997 Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in den Genuss<br />

einer Zusatzversicherung. 3.834 Rentenempfänger<br />

erhielten 2012 insgesamt 16,2<br />

Millionen Euro an laufenden Rentenzahlungen;<br />

daneben wurden Kapitalabfindungen<br />

in Höhe von 6,2 Millionen<br />

Euro ausgezahlt. Ein besonderer Vorteil<br />

kommt den Versicherten zugute: die<br />

niedrigen Verwaltungskosten. Das Unternehmen<br />

mit einer Bilanzsumme von<br />

620 Millionen Euro verfügt lediglich über<br />

13 Mitarbeiter.<br />

Peter Leimbach<br />

Betriebssportler schippern in Lagunenstadt<br />

Venedig. In der Lagunenstadt ist gern<br />

gesehen, wer ohne Motor schippert.<br />

Diesen Eindruck hat die Betriebssportgruppe<br />

Drachenboot der DZ-PRIVAT-<br />

BANK von ihrem Besuch in Venedig<br />

mitgenommen. Bei der Regatta Vogalonga<br />

stellten die Sportler ihr kürzlich<br />

erworbenes neues Boot mit dem Logo<br />

der Bank vor. Das sportliche Ereignis<br />

erinnert die Venezianer und Gäste der<br />

Stadt alljährlich daran, dass der Wellenschlag<br />

von Motorbooten die Fundamente<br />

der Lagunenstadt beschädigt.<br />

In diesem Jahr fanden sich neben vielen<br />

Schaulustigen rund 1.700 Bootsbesatzungen<br />

zu dem Wettkampf ein.<br />

Die Stadt und ihre Umgebung war für<br />

die Dauer der Vogalonga für die übrige<br />

Schifffahrt gesperrt.<br />

Foto: DZ PRIVATBANK<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

25


Aus dem Verbund<br />

WGZ BANK Stiftung zeichnet Förderpreis-Gewinner aus<br />

Die Preisträger der Initiative „Kommunalpolitik und Schule“ mit Michael Speth<br />

(4. v. rechts), Vorstandsmitglied der WGZ BANK, und Dieter Philipp (links),<br />

Vorsitzender des Kuratoriums der WGZ BANK Stiftung<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK Stiftung hat ihren alljährlichen<br />

Förderpreis vergeben, der unter dem aktuellen Motto „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe – Initiativen für die Zukunft“ steht. Erster Sieger ist der<br />

Verein Jugend und Politik e. V. Bielefeld, den zweiten und dritten<br />

Preis erhielten die Gemeinschaftshauptschule Lohmarer Straße<br />

in Troisdorf sowie die Karl Kisters Realschule in Kleve-Kellen.<br />

Erstmals wurde ein Sonderpreis verliehen, er ging an das Collegium<br />

Augustinianum Gaesdonck in Goch. Der erstplatzierte<br />

Verein Jugend und Politik e. V. Bielefeld hat die Auszeichnung<br />

für die Initiative „Kommunalpolitik und Schule“ erhalten.<br />

Nominiert wurde das Projekt von der Bielefelder Volksbank. Der<br />

Verein möchte das Interesse von Schülerinnen und Schülern an<br />

Kommunalpolitik wecken. Sowohl das Wissen über politische<br />

Strukturen und Prozesse soll vermittelt als auch die Politik für<br />

die Jugendlichen erlebbar gemacht werden. Im Rahmen des seit<br />

dem Jahr 2010 laufenden Kooperationsprojektes mit der Theodor-Heuss-Realschule<br />

in Bielefeld-Sennestadt erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler der neunten und zehnten Klassen von<br />

Kommunalpolitikern aller Parteien regelmäßig Einblicke in<br />

verschiedene Themenbereiche. Organisiert werden die Unterrichtsbesuche<br />

vom Verein Jugend und Politik.<br />

Mit dem Förderpreis unterstützt die 2009 gegründete WGZ BANK<br />

Stiftung Projektideen und Initiativen zur Verbesserung der gesellschaftspolitischen,<br />

wirtschaftlichen oder beruflichen Bildung.<br />

Prämiert werden können auf Vorschlag der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken aus dem Geschäftsgebiet der WGZ BANK<br />

Projekte von Schulen, Fördervereinen, lokalen Stiftungen oder<br />

Bildungsinitiativen. Michael Speth, Vorstandsmitglied der WGZ<br />

BANK: „Die Vielfalt und die Qualität der nominierten Initiativen<br />

hat die Jury überaus beeindruckt. Sie zeigen, wie Hilfe zur<br />

Selbsthilfe unmittelbar wirken kann und Menschen anspornt,<br />

sich für andere einzubringen. Mit der Verleihung des Förderpreises<br />

möchten wir noch mehr Aufmerksamkeit auf die großartigen<br />

Ideen der prämierten Beiträge lenken.“ Weitere Informationen<br />

unter: www.wgzbank-stiftung.de<br />

- Die Preisträger<br />

1. Preis: Verein Jugend und Politik e. V. Bielefeld (Bielefelder<br />

Volksbank) für das Projekt „Kommunalpolitik und Schule“<br />

2. Preis: Gemeinschaftshauptschule Lohmarer Straße, Troisdorf<br />

(VR-Bank Rhein-Sieg) für das Projekt „Berufliche Orientierung<br />

durch Schülerfirmen“<br />

3. Preis: Karl Kisters Realschule, Kleve-Kellen (Volksbank<br />

Kleverland) für das Projekt „Das Unternehmen Schülerzeitung“<br />

Sonderpreis: Collegium Augustinianum Gaesdonck, Goch<br />

(Volksbank an der Niers) für das Projekt „Schüler für Schüler –<br />

Schülerfirma Gaesdonck“<br />

Vorstände tagen bei der DZ PRIVATBANK<br />

Düsseldorf. Prominenter Gast des diesjährigen Vorständetages<br />

der DZ PRIVATBANK in Düsseldorf war Ralf Vielhaber, Chefredakteur<br />

des Fuchsbriefe-Verlags und der bekannten Branchentests.<br />

Betriebsgeheimnisse verriet der erfahrene „Mystery-<br />

Shopper“ natürlich nicht. Bankberatung, so Vielhaber, müsse<br />

authentisch und daher auf einen Test unvorbereitet erfolgen.<br />

Doch einen Blick hinter die Kulissen des Branchenführers, der<br />

seit zehn Jahren rund hundert Markttests jährlich durchführt,<br />

gewährte er den interessierten Vorständen durchaus. Dabei<br />

machte der Chefredakteur deutlich, dass große Beratungsindividualität<br />

in Zeiten steigenden Effizienzdrucks wieder eine gute<br />

Möglichkeiten sei, im Wettbewerb positiv hervorzustechen.<br />

Es zeige sich auch, so Vielhaber, dass Empathie, fachliche Qualifikation<br />

und Verlässlichkeit die drei entscheidenden Faktoren<br />

für Kundenvertrauen seien. Dieses Vertrauensverhältnis sei im-<br />

mer seltener durch einen einzigen „Relationship Manager“ herzustellen,<br />

Teambetreuung sei daher das Thema der Zukunft.<br />

Anschließend zeigten Richard Manger, Vertriebsvorstand der<br />

DZ PRIVATBANK, und Volker Siedhoff, Leiter der Düsseldorfer<br />

Niederlassung, an Fallbeispielspielen auf, wie erfolgreich und<br />

flexibel das subsidiäre Kooperationsmodell sei. Die vielfältigen<br />

Ansätze unterschiedlich großer Genossenschaftsbanken zeigten,<br />

so Manger, dass VR-PrivateBanking für jede Bank und jede<br />

Marktsituation eine passende und effiziente Lösung biete. Das<br />

bestätigte Stefan Rinsch, Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Krefeld. Sein Haus habe sich zu Beginn der Geschäftsfeldentwicklung<br />

für eine offensive Wachstumsstrategie im Private Banking<br />

und dabei für eine Kooperation mit der DZ PRIVATBANK<br />

entschieden. Denn die Gefahr des Scheiterns sei ohne eine<br />

qualifizierte strategische Partnerschaft sehr hoch.<br />

26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Spar- und Darlehnskasse Brachelen und Volksbank-Randerath-Immendorf haben fusioniert<br />

Hückelhoven/Geilenkirchen. Das Votum<br />

war eindeutig und zukunftsweisend<br />

gleichermaßen. Die Mitglieder der Sparund<br />

Darlehnskasse Brachelen und der<br />

Volksbank Randerath-Immendorf stimmten<br />

auf ihren Generalversammlungen mit<br />

überwältigenden Mehrheiten für eine Verschmelzung.<br />

Das Genossenschaftsinstitut<br />

mit dem neuen Namen VR-Bank Rur-<br />

Wurm eG wird eine Bilanzsumme von<br />

rund 127 Millionen Euro haben. Es wird<br />

von 3.500 Teilhabern getragen und an<br />

vier Standorten vertreten sein.<br />

Mit diesem Schritt reagieren die Genossenschaftler<br />

auf zunehmende Bürokratie<br />

und die dadurch steigenden Kosten in der<br />

Verwaltung. Gleichzeitig wird die Präsenz<br />

genossenschaftlicher Finanzdienstleistung<br />

vor Ort gesichert, die Beratungs- und<br />

Servicequalität wird ausgebaut. Jetzt sei<br />

die Chance, mit einem ebenfalls wirtschaftlich<br />

starken Partner die Zukunft zu<br />

sichern: „Dies ist keine Fusion unterschiedlicher<br />

Größen, sondern identischer<br />

Herausforderungen“, erläuterten die Vorstandsmitglieder<br />

auf den jeweiligen Generalversammlungen:<br />

„Im Vordergrund ste-<br />

Die vier Vorstände der zukünftigen VR-Bank Rur-Wurm (v. links): Karl Cappel, Ulrich Lowis, Marcel<br />

Richter, Peter Grefen<br />

hen Mehrwerte für Mitglieder, Kunden<br />

und Mitarbeiter der Bank.“ Die Fusion<br />

der beiden Kreditgenossenschaften tritt<br />

rückwirkend zum 1. Januar <strong>2013</strong> in Kraft.<br />

Alle heutigen Arbeitsplätze werden durch<br />

die Verschmelzung gesichert. Sitz der<br />

Genossenschaft wird nach amtsgerichtlicher<br />

Eintragung Geilenkirchen-Immendorf<br />

sein. Die vier Vorstandsmitglieder<br />

Karl Cappel, Peter Grefen, Ulrich Lowis<br />

und Marcel Richter gehören auch dem<br />

neuen Vorstand an.<br />

Genossenschaftsbanken fusionieren im Kreis Steinfurt<br />

Rheine/Kreis Steinfurt. Die Volksbank Tecklenburger Land<br />

schließt sich mit der Volksbank Nordmünsterland rückwirkend<br />

zum 1. Januar <strong>2013</strong> zur „VR-Bank Kreis Steinfurt eG“ zusammen.<br />

Mit 97,5 Prozent Zustimmung wurde auf der Vertreterversammlung<br />

der Volksbank Tecklenburger Land die erforderliche<br />

Drei-Viertel-Mehrheit deutlich überschritten. Tags zuvor hatte<br />

bereits die Vertreterversammlung der Volksbank Nordmünster-<br />

land in Rheine mit 100 Prozent für die Verschmelzung votiert.<br />

Das fusionierte Unternehmen „VR-Bank Kreis Steinfurt eG“<br />

mit Sitz in Rheine hat – basierend auf den Bilanzzahlen zum 31.<br />

Dezember 2012 – eine Bilanzsumme von 2,34 Milliarden Euro.<br />

Das Kundenvolumen beläuft sich auf 4,6 Milliarden Euro. Dem<br />

neuen Unternehmen gehören rund 68.000 Mitglieder, 161.000<br />

Kunden sowie 624 Beschäftigte an.<br />

Volksbank Münster und Vereinigte Volksbank denken über Fusion nach<br />

Münster/Telgte. Die Aufsichtsräte und<br />

Vorstände der Volksbank Münster und der<br />

Vereinigten Volksbank mit Sitz in Telgte<br />

haben grünes Licht gegeben, um die Sinnhaftigkeit<br />

einer Fusion zu prüfen. Nach<br />

ersten Gesprächen unter der Aufgabenstellung<br />

„Bündelung der Kräfte“ sehen<br />

die beiden Volksbanken in einem möglichen<br />

Zusammenschluss beider Häu-<br />

ser und vor allem für die Mitglieder<br />

und Kunden Vorteile. Das entscheidende<br />

Votum steht natürlich zu gegebener<br />

Zeit den Mitgliedern in den Vertreterversammlungen<br />

beider Genossenschaftsbanken<br />

zu. Nach Überzeugung der Vorstandsmitglieder<br />

der Volksbanken in<br />

Münster und Telgte sei es sinnvoll, die<br />

Weichen für die Zukunft aus der heutigen<br />

Stärke heraus rechtzeitig zu stellen.<br />

Beide Volksbanken sind gesund und ertragsstark.<br />

Es könnte so eine Volksbank<br />

im Herzen des Münsterlandes mit 57.000<br />

Mitgliedern, 116.000 Kunden, 440 Mitarbeitern<br />

und einem in 30 Filialen betreuten<br />

Kundengeschäftsvolumen von 4,2 Milliarden<br />

Euro entstehen.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

27


Banken<br />

Volksbank Krefeld baut neue Firmenzentrale<br />

mit dem man nach Angaben von Klaus<br />

Geurden auch seine „Identität als Regionalbank“<br />

zeigen will: „Wir sind gerne und<br />

bewusst Motor des Wirtschaftskreislaufes<br />

der Region. Deshalb arbeiten wir möglichst<br />

viel mit lokalen Firmen zusammen.“<br />

Er betonte, dass dieser Neubau nicht nur<br />

für die Mitglieder und Kunden wichtig sei.<br />

Die Zusammenfassung der Verwaltung<br />

ermögliche zudem eine steigende Effizienz<br />

und dauerhafte Senkung von Kosten.<br />

Sie legten symbolisch den Grundstein für die neue Volksbank (v. links): Oberbürgermeister Gregor<br />

Kathstede, Klaus Geurden, Dr. Michael Gehlen und Professor Eckhard Gerber<br />

Krefeld. Für einen Neubau gibt es immer<br />

gute Gründe. So auch bei der Volksbank<br />

Krefeld. Denn das Unternehmen wächst:<br />

in der Zahl der Mitglieder, der Kunden und<br />

der Mitarbeiter. Grund genug also, sich<br />

einen besonderen „Grund“ für eine neue<br />

Firmenzentrale zu suchen. Dieser ist nun<br />

gefunden, der symbolische Grundstein<br />

frisch gelegt. Bis Spätsommer 2014 wird im<br />

Herzen der Innenstadt die neue Volksbank<br />

entstanden sein.<br />

Klaus Geurden, Vorstandsvorsitzender der<br />

Volksbank Krefeld, sowie Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Dr. Michael Gehlen sprachen<br />

bei der feierlichen Grundsteinlegung<br />

von „einem außergewöhnlichen Tag“. Die<br />

27 Millionen Euro teure neue Firmenzentrale<br />

sei als „lebendiges Kommunikationszentrum“<br />

geplant, so Gehlen. Ein Zentrum<br />

inmitten der Krefelder Innenstadt,<br />

Im Rahmen der Feierstunde vor zahlreichen<br />

Gästen aus Politik und Wirtschaft<br />

hob auch der Dortmunder Architekt<br />

Professor Eckhard Gerber die Bedeutung<br />

der neuen Volksbank-Zentrale hervor:<br />

„Hier entsteht ein offenes, transparentes<br />

und durchsichtiges Gebäude, so wie die<br />

Gesellschaft das heute von einer Bank erwartet.“<br />

Der neue, lichte Bau direkt neben<br />

der Dionysiuskirche hat eine Gesamtnutzfläche<br />

von 4.125 Quadratmetern und soll<br />

im Spätsommer 2014 eingeweiht werden.<br />

Unter den vier Geschossen liegen zwei<br />

Untergeschosse für die Tiefgarage mit 130<br />

Stellplätzen. Besonderer Blickfang wird die<br />

400 Quadratmeter große Eingangshalle,<br />

die in voller Höhe dachverglast ist und<br />

sich zu Kirche und Turm hin öffnet.<br />

Delbrücker Banken-Ehe steht auf solidem Fundament<br />

Freuten sich über die große Zustimmung von Mitgliedern und Vertretern<br />

zur Verschmelzung ihrer Banken: Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der beiden Volksbanken Delbrück-Hövelhof und Westerloh-Westerwiehe<br />

(v. links) Jörg Horstkötter, Meinolf Linnenbrink, Franz Lipsmeier, Rudolf<br />

Hagenbrock, Paul Berens und Alfons Hesse<br />

Delbrück. Die neue Volksbank Delbrück-Hövelhof, rückwirkend<br />

zum 1. Januar aus der Fusion der Volksbanken Delbrück-Hövelhof<br />

und Westerloh-Westerwiehe entstanden, steht auf einem soliden<br />

Fundament. Erst votierten die Mitglieder der Volksbank Westerloh-Westerwiehe<br />

auf ihrer Generalversammlung zu 97,8 Prozent<br />

für die Verschmelzung, dann – zwei Tage später – sprachen sich<br />

die Vertreterinnen und Vertreter der Volksbank Delbrück-Hövelhof<br />

zu 100 Prozent für den Zusammenschluss aus. An der Spitze<br />

der Bank steht jetzt ein Dreiervorstand aus Franz Lipsmeier, Jörg<br />

Horstkötter (beide Delbrück-Hövelhof) und Rudolf Hagenbrock<br />

(Westerloh-Westerwiehe). Alfons Hesse, bislang im Vorstand<br />

der Volksbank Westerloh-Westerwiehe, zählt als Generalbevollmächtigter<br />

zur erweiterten Geschäftsführung. Zu Hause ist die<br />

neue Bank in der Stadt Delbrück (ohne die Ortsteile Bentfeld<br />

und Westenholz), der Sennegemeinde Hövelhof und im Ortsteil<br />

Westerwiehe der Stadt Rietberg. Etwa 45.000 Menschen leben<br />

hier. Mehr als 31.000 davon unterhalten schon jetzt eine<br />

Geschäftsbeziehung zu der Volksbank. Weitere wichtige Kennziffern<br />

des neuen Instituts: 510 Millionen Euro Bilanzsumme, 14.500<br />

Mitglieder, elf Bankstellen und 135 Mitarbeiter.<br />

28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Volksbank Ascheberg feierte mit den Mitgliedern<br />

„It`s showtime“, hieß es beim Mitgliederfest der Volksbank Ascheberg.<br />

Herbern. Bevor das Showprogramm die<br />

Bühne eroberte, hatte die ganze Aufmerksamkeit<br />

des Publikums den Geehrten und<br />

Spendenempfängern gegolten. Die Vorstände<br />

Herbert Holzhinrich und Reinhard<br />

Hartwig überreichten je<br />

einen Scheck über 3.000<br />

Euro aus den Zweckerträgen<br />

des Gewinnsparens<br />

an die Landfrauen Ascheberg<br />

und die Musikschule<br />

Ascheberg, die einen Tag<br />

später ihr Jubiläum feierten.<br />

Über 6.000 Mitglieder<br />

zählt die Volksbank Ascheberg-Herbern<br />

bereits zu<br />

ihrem Bestand. An diesem<br />

Abend wurden das 6.000.<br />

Mitglied, Birgit Ontrup,<br />

das 5.999 Mitglied, Silke<br />

Schulze Tergeist, und das<br />

6.001. Mitglied, Marianne<br />

Koschany-Rohbeck, mit<br />

Blumen und kleinen Geschenken<br />

begrüßt.<br />

Auf eine 37-jährige Tätigkeit als ehrenamtliches<br />

Mitglied im Aufsichtsrat kann Richard<br />

Großerichter bereits zurückblicken.<br />

<strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Hans-Josef Heuter<br />

verlieh ihm die Silberne Ehrennadel.<br />

Bielefelder haben wenig Vertrauen in Großbanken<br />

Den erfolgreichen<br />

Weg gemeinsam<br />

gehen.<br />

Transparenz,<br />

Flexibilität,<br />

Individualität<br />

und Sicherheit:<br />

Diese vier Faktoren zahlen sich auf<br />

dem Ratenkreditmarkt aus – für<br />

die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

und für Ihre Kunden. Nutzen Sie<br />

den kundenorientierten easyCredit-<br />

Liquiditätsberater für einen herausragenden<br />

Beratungsprozess.<br />

Ihr easyCredit-Betreuer stellt Ihnen<br />

und Ihrer Bank gern persönlich alle<br />

Möglichkeiten mit easyCredit vor.<br />

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Im Vertrauens-Ranking der Bielefelder stehen die<br />

örtlichen Kreditinstitute wie Sparkasse und Volksbanken<br />

deutlich vor den Geschäftsbanken.<br />

Bielefeld. „Kein Vertrauen zu Großbanken“<br />

titelte Bielefeld größte Tageszeitung „Neue<br />

Westfälische“ jüngst auf ihrer ersten Lokalseite.<br />

Was war passiert? Das in der Ostwestfalen-<br />

Metropole ansässige Meinungsforschungsinstitut<br />

„research & consulting GmbH“ hatte<br />

die Bewohner der Stadt zu ihrem Vertrauen<br />

in örtliche Institutionen befragt. Anlass<br />

war der der „Tag der Marktforschung <strong>2013</strong>“.<br />

Erfreuliches Ergebnis aus Sicht der Bielefelder<br />

Volksbank und der örtlichen Sparkasse:<br />

Drei von vier Einwohnern (75 Prozent) und<br />

damit etwas mehr als im Bundesschnitt<br />

schenken beiden Finanzdienstleistern Vertrauen<br />

(47 Prozent) oder sogar sehr starkes<br />

Vertrauen (28 Prozent). Demgegenüber kamen<br />

die in der Stadt ansässigen Geschäftsbanken<br />

nur auf eine Vertrauensquote von<br />

insgesamt 44 Prozent. Mehrheitlich sagen<br />

die Bielefelder: Ich vertraue diesen Banken<br />

eher nicht (37 Prozent) oder gar nicht (19<br />

Prozent). Damit bilden die Geschäftsbanken<br />

in der Befragung das Schlusslicht unter<br />

13 Institutionen – noch hinter den Politikern<br />

im Stadtrat (45 Prozent), dem Bürgermeister<br />

(62 Prozent) und der Stadtverwaltung (70<br />

Prozent). Das mit Abstand größte Vertrauen<br />

(99 Prozent) genießt bei den Bielefeldern<br />

übrigens die Feuerwehr. Auf den weiteren<br />

Plätzen folgen die Polizei (92 Prozent) und<br />

die örtlichen Lebensmitteleinzelhändler<br />

wie Bäcker oder Fleischer (88 Prozent).<br />

partnerservice@easycredit.de<br />

Danke für<br />

10 Jahre<br />

Zugehörigkeit zur<br />

genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe<br />

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29


Banken<br />

Volksbank Gütersloh sichert Wissen und Erfahrungen der Generation 45plus<br />

Die Qualifizierungsmaßnahmen für Volksbank-Mitarbeiter der Generation<br />

45plus kamen hervorragend an.<br />

Gütersloh. Sie tragen einen großen Erfahrungsschatz in sich und<br />

sind für Unternehmen ein wertvoller Wissensspeicher: Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Generation 45plus. Im „Jugendkult“<br />

der vergangenen Jahre jedoch haben sie vielfach nicht mehr<br />

die Aufmerksamkeit gefunden, die ihnen eigentlich zustehen<br />

würde. „Das muss nicht so sein, und das darf auch nicht so sein“,<br />

meint die Volksbank Gütersloh. Als erste Bank im <strong>RWGV</strong>-Gebiet<br />

hat das Institut deswegen jetzt eine speziell auf die Bedürfnisse<br />

dieser Arbeitnehmergruppe abgestimmte bankinterne Qualifizierungsmaßnahme<br />

gestartet. Der Name „PePe“ steht dabei für<br />

das Programm: Potenziale erhalten und Potenziale entwickeln.<br />

Partner der Gütersloher sind das Beratungsunternehmen „Quest<br />

Team – Die Potentialentwickler“ und die RWGA. „Langjährige<br />

Mitarbeiter mehr am Arbeitsprozess zu beteiligen, ist eine Möglichkeit,<br />

dem drohenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken“,<br />

sagt Philipp Jung von „Quest Team“. In den kommenden<br />

Jahren, so Jung, werde es auf das Wissen und die Erfahrung der<br />

Potenzialträger und insbesondere auf deren Leistungsfähigkeit<br />

und Motivation ankommen. Der Wirtschaftsexperte Prof. Franz<br />

Josef Radermacher sieht gegenwärtig eine „Enteignung der Erfahrung“.<br />

Als Gegenmaßnahme fordert er eine „Anerkennungskultur“<br />

für langjährige Mitarbeiter in der Wirtschaft.<br />

Diese Botschaft ist bei der Volksbank Gütersloh angekommen.<br />

Mit 31 Teilnehmern und der gebündelten Erfahrung von 687<br />

Jahren Betriebszugehörigkeit hat die Bank im Frühjahr das<br />

Projekt „PePe“ in Angriff genommen. Bei den angesprochenen<br />

Mitarbeitern stieß das Angebot auf großes Interesse. „Es<br />

gab mehr Kandidaten als freie Plätze. Deswegen haben wir<br />

für den kommenden Durchlauf eine Warteliste angelegt“, sagt<br />

Katrin Tiggesmeier. Bei der Leiterin des Teams Ausbildung/<br />

Personalentwicklung laufen die organisatorischen Fäden des<br />

PePe-Programms zusammen. Los ging es mit einem Kick-off-<br />

Workshop, den Philipp Jung von „Quest Team“ moderierte. Als<br />

verantwortlicher Organisator mit im Boot war Klaus Egbert<br />

von der RWGA. „Unsere Bank möchte die Kompetenz und<br />

Erfahrung von älteren Mitarbeitern auf hohem Niveau erhalten<br />

und weiterentwickeln, ihr Wissen für die Bank nutzen und<br />

an die Jüngeren weitergeben. Letztendlich geht es uns darum,<br />

die Mitarbeiteridentifikation und -motivation im Rahmen<br />

der langjährigen Betriebszugehörigkeit zu erhalten“, meinte<br />

Vorstandsmitglied Michael Deitert bei der offiziellen Eröffnung.<br />

Den praktischen Start in den Entwicklungsprozess übernahm<br />

anschließend Prof. Dr. Thomas Christaller. Der Wissenschaftsexperte<br />

hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Lebenslanges<br />

Lernen“, in dem er wichtige Erkenntnisse aus der aktuellen<br />

Gehirnforschung vermittelte.<br />

Über einen Zeitraum von zwei Jahren erhalten die 31 Teilnehmer<br />

des Programms in acht fachlich begleiteten Workshops<br />

Orientierung und Handlungsansätze für ihre persönliche<br />

Weiterentwicklung. Die Schwerpunkte bestimmen die Teilnehmer<br />

selbst. Mögliche Themenfelder: der Umgang mit Veränderungen,<br />

Konflikt-, Beziehungs- oder Gesundheitsmanagement.<br />

Abgerundet wird das Programm durch praktische Übungen<br />

zur Förderung der mentalen, emotionalen und körperlichen<br />

Gesundheit durch die „Quest Team“-Partnerin Tina Ernst.<br />

Feste Bestandteile sind darüber hinaus Zielvereinbarungen,<br />

Lernpatenschaften und Mentoring, Feedbackgespräche und<br />

die Dokumentation der persönlichen Weiterentwicklung durch<br />

ein Lerntagebuch.<br />

VR-Bank Neuwied-Linz und Volksbank Vallendar-Niederwerth verschmelzen<br />

Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrags (v. links): Vorstände Bruno<br />

Lehnen und Peter Adolphs (Volksbank), Notar Dr. Andree Adler, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Michael Paul (VR-Bank), Vorstände Franz-Jügen Lacher<br />

und Andreas Hamer (VR-Bank)<br />

Neuwied/Vallendar. Die Fusion der VR-Bank Neuwied-Linz<br />

und der Volksbank Vallendar-Niederwerth ist beschlossene<br />

Sache. Mit 100 Prozent stimmten die Vertreter der VR-Bank<br />

Neuwied-Linz für den Zusammenschluss der beiden genossenschaftlichen<br />

Institute. Die Mitglieder der Volksbank Vallendar-Niederwerth<br />

sprachen sich mit 96 Prozent für die gemeinsame<br />

Zukunft aus. Mit diesem deutlichen Votum für die Bankenehe<br />

geht die neue VR-Bank Neuwied-Linz rückwirkend zum<br />

1. Januar <strong>2013</strong> an den Start. Im neuen Gesamtinstitut, das eine<br />

Bilanzsumme von 722 Millionen Euro erreicht, arbeiten knapp<br />

200 Mitarbeiter in 20 Geschäftsstellen für über 21.000 Mitglieder<br />

und rund 48.800 Kunden. Geleitet wird die neue VR-Bank<br />

Neuwied-Linz von einem Vorstandsduo, den Bankdirektoren<br />

Franz-Jürgen Lacher und Andreas Harner, die beide bereits<br />

das Neuwieder Kreditinstitut leiten. Im Aufsichtsrat stellt<br />

die Neuwieder Genossenschaftsbank sieben Mitglieder, zwei<br />

Aufsichtsräte kommen von der Volksbank in Vallendar.<br />

30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Volksbank Mindener Land honoriert ehrenamtliches Engagement<br />

Minden. Danke-Aktion statt Jubiläumsfeier: Die Volksbank<br />

Mindener Land, die in diesem Jahr auf ihr 125-jähriges Bestehen<br />

zurückblickt, ist aus Anlass ihres runden Geburtstags<br />

mit einer außergewöhnlichen Aktion in die Öffentlichkeit<br />

getreten. Die Bank sucht 125 Menschen aus ihrem Geschäftsgebiet,<br />

die sich ehrenamtlich engagieren und dafür<br />

mit einem Dankeschön in Form einer Torte belohnt werden<br />

sollen. „Auf eine große Jubiläumsfeier haben wir bewusst<br />

verzichtet. Stattdessen möchten wir lieber die Menschen in<br />

den Blickpunkt rücken, die uneigennützig zum Wohle anderer<br />

Menschen tätig sind“, erläutern die beiden Vorstände<br />

Ulrich Ernsting und Peter Scherf den Hintergrund der Aktion.<br />

Ein Vorschlagsrecht haben alle Bürger. Sie sollen nur<br />

per Postkarte oder via Internet begründen, warum gerade<br />

ihr Favorit oder ihre Favoritin die Anerkennung verdient<br />

hat. In jedem ihrer fünf Regionalmärkte will die Volksbank<br />

Mindener Land 25 Ehrenamtliche auszeichnen. Die Entscheidung<br />

trifft eine eigens zu diesem Zweck gebildete Jury.<br />

Damit nicht genug: In jedem Regionalmarkt gehen darüber<br />

hinaus zwei Sonderspenden in Höhe von 1.250 Euro an<br />

eine gemeinnützige Institution. Und schließlich sollen fünf<br />

besonders engagierte Mitbürger die Möglichkeit bekommen,<br />

1.000 Euro an einen Adressaten ihrer Wahl zu vergeben.<br />

„Für unsere Gesellschaft“, sagen Ulrich Ernsting und<br />

Peter Scherf, „ist das soziale Engagement lebensnotwendig.<br />

Deswegen haben wir zum Jubiläum diese Aktion gestartet.“<br />

Im Jubiläumsjahr ein besonderes Dankeschön für verdiente Ehrenamtliche – die Vorstandsmitglieder<br />

Ulrich Ernsting und Peter Scherf mit einer der 25 Torten.<br />

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Banken<br />

VIA-Stiftung fördert junge Menschen<br />

„Für viele ist es die erste Bestandsaufnahme<br />

von Leistungsfähigkeit außerhalb<br />

des Elternhauses und der Schule“, beschreibt<br />

der Leiter des Bildungsinstituts<br />

Kurt Thimm den freiwilligen Schülertest.<br />

Dieser gliedert sich auf in eine 90-minütige<br />

schriftliche Wissensabfrage, eine<br />

mündliche Selbsteinschätzung sowie<br />

eine Gruppenaufgabe, in der das Verhalten<br />

jedes Einzelnen von den Moderatoren<br />

beobachtet und analysiert wird. Die Erkenntnisse<br />

wurden anschließend jedem<br />

Teilnehmer mitgeteilt.<br />

Die VIA-Stiftung der Volksbank Ahlen-Sassenberg-Warendorf hat die Teilnahme an der Potenzialanalyse<br />

für 22 Zwölftklässler des Augustin-Wibbelt-Gymnasiums möglich gemacht. Im Bild (v. links) : VIA-Vorstand<br />

Wilfried Stephani, VIA-Geschäftsführer Stephan Buschermöhle, Projektleiter Lutz Thimm, Studien- und<br />

Berufswahlkoordinator Thomas Bulla und der stellvertretende Schulleiter Martin Schulte<br />

Warendorf. Für die 22 Zwölftklässler des<br />

Warendorfer August-Wibbelt-Gymnasiums<br />

hat die Teilnahme an einer Potenzialanalyse<br />

zur Berufswahl auf jeden Fall<br />

etwas gebracht. „Jetzt weiß ich, wo ich<br />

mich genauer informieren kann“, so ein<br />

Schüler. Zum sechsten Mal führten Experten<br />

des Instituts für Bildungs- und<br />

Karriereberatung eine Stärken-Schwächen-Analyse<br />

für Schüler durch, die von<br />

der VIA-Stiftung der Volksbank Ahlen-<br />

Sassenberg-Warendorf unterstützt wurde.<br />

„Das ist einfach eine gute Sache“, so der<br />

Studien- und Berufswahlkoordinator des<br />

Gymnasiums. Die Potenzialanalyse böte<br />

ein „klares Urteil von Außenstehenden“,<br />

das für die Lehrer wichtig sei. „Ich hoffe,<br />

dass wir weiter auf die VIA-Stiftung zählen<br />

können“, erklärte der stellvertretende<br />

Schulleiter beim Ortstermin in der Schule<br />

an den VIA-Vorstand Wilfried Stephani<br />

und VIA-Geschäftsführer Stephan Buschermöhle<br />

gerichtet. Deren Antwort war<br />

eindeutig: „Dieses Projekt passt hervorragend<br />

in unseren genossenschaftlichen<br />

Aufgabenkatalog – die Förderung des heimischen<br />

Nachwuchses.“<br />

Schülerfirma gewinnt Wettbewerb der Lübbecker Volksbank Stiftung<br />

Espelkamp. „Wo in unserer Region gibt es gute<br />

Beispiele für ein funktionierendes Miteinander<br />

von behinderten und nicht-behinderten Menschen?“,<br />

fragte die Lübbecker Volksbank Stiftung<br />

„Von Menschen für Menschen unserer Region“ und<br />

schrieb einen Wettbewerb unter dem Motto „Anders<br />

und miteinander“ aus. Insgesamt 24 Vereine,<br />

Gruppen und Initiativen aus dem Lübbecker Land<br />

und der Region Lemförde (Kreis Diepholz) gaben<br />

einen Wettbewerbsbeitrag ab. Doch keiner darunter<br />

war so überzeugend wie derjenige der Schülerfirma<br />

Brennholzmanufaktur von der Waldschule<br />

in Espelkamp. Die Schülerfirma produziert und<br />

vermarktet Brennholz und stellt ihre Arbeit auf regionalen<br />

Veranstaltungen vor. Seit fünf Jahren arbeiten<br />

hier Schüler mit und ohne Handicap Hand<br />

in Hand. Jugendliche mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf sind im Rahmen des gemeinsamen<br />

Unterrichts voll integriert. Hier erkennen wir gelebte<br />

Inklusion“, sagte Stiftungsvorstand Ralf Rehker.<br />

„Jeder Jugendliche bringt sich mit seinen Möglichkeiten<br />

und Fähigkeiten ein. Mit dieser Auszeichnung<br />

würdigen wir ein ganz besonderes Projekt.“<br />

Auf dem Holzplatz der Waldschule Espelkamp übergaben Mitglieder von Vorstand und Kuratorium<br />

der Lübbecker Volksbank Stiftung der Schülerfirma „Brennholzmanufaktur“ den ersten<br />

Preis in einem Wettbewerb zum Thema „Inklusion“.<br />

Für die Preisübergabe auf dem Holzplatz der Schülerfirma hatte sich die Stiftung<br />

etwas Originelles ausgedacht: Große hölzerne Ziffern wurden vor den<br />

Augen von Schülern und Lehrern nach und nach herangetragen und bildeten<br />

so schließlich das Preisgeld von 5.000 Euro ab.<br />

32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Volksbank Düsseldorf Neuss erneut für ihr soziales Engagement ausgezeichnet<br />

Düsseldorf. Große Ehre für die Volksbank Düsseldorf<br />

Neuss. Sie wurde mit dem Förderpreis für<br />

finanzielle Bildung von e@syCredit ausgezeichnet.<br />

Im Juni nahmen Vorstandssprecher Rainer<br />

Mellis und Vorstandsassistentin Janine Paul<br />

den Preis in Nürnberg entgegen. Die Volksbank<br />

erhielt damit diese Auszeichnung zum dritten<br />

Mal in Folge seit 2011. Sie hatte in diesem Jahr sogar<br />

den ersten Platz belegt und sich damit gegen<br />

600 Mitbewerber durchgesetzt. „Für uns als<br />

Genossenschaftsbank ist die Verbesserung der<br />

finanziellen Bildung eine gesellschaftliche Aufgabe,<br />

die im Einklang mit unserem genossenschaftlichen<br />

Förderauftrag steht“, betonte Vorstandssprecher<br />

Mellis bei der Preisübergabe.<br />

Die Volksbank wurde für ihr Präventionsprojekt<br />

„Knete, Krisen, Kompetenzen“ unter der Leitung<br />

des „Sozialdienstes Katholischer Männer“ in<br />

Neuss gewürdigt, das sie bereits seit drei Jahren<br />

finanziell unterstützt. Hauptschülern aus den<br />

Klassen 9 und 10 wird hier wichtiges Wissen rund<br />

um das Thema Finanzkompetenz vermittelt. Darüber<br />

hinaus fördert die Volksbank das Projekt<br />

auch kommunikativ. So begleitete beispielsweise<br />

ein renommiertes Kamerateam mit TV-Journalistin<br />

Tanja Keitel den Schulunterricht und drehte<br />

darüber einen zehnminütigen Dokumentarfilm.<br />

Dieser wurde anschließend den rund 200 Schülern<br />

und Lehrern der beteiligten Schulklassen<br />

in einem Neusser Kino präsentiert.<br />

Freuten sich mit den Preisträgern über die Auszeichnung (v. links): Franz Eßer, Geschäftsführer Sozialdienst<br />

Katholischer Männer Neuss, Janine Paul, Vorstandsassistentin der Volksbank Düsseldorf<br />

Neuss , TV-Journalistin Tanja Keitel, Klaus Karl Kaster, Vorsitzender des Sozialdienstes Katholischer<br />

Männer Neuss, und Rainer Mellis, Vorstandssprecher der Volksbank Düsseldorf Neuss<br />

Bankmitarbeiter spendeten Blut<br />

Kürten. Mit gutem Beispiel<br />

voran gingen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

der Raiffeisenbank Kürten-<br />

Odenthal und verabredeten<br />

mit dem örtlichen Deutschen<br />

Roten Kreuz (DRK)<br />

einen Blutspendetermin.<br />

Das DRK-Team fuhr mit<br />

einem Blutspende-Bus direkt<br />

vor der Hauptstelle in<br />

Kürten vor. Alle 36 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

machten mit, darunter<br />

18 Erstspender. Durch den<br />

Bus aufmerksam geworden,<br />

spendeten spontan auch<br />

noch ein Dutzend Kunden<br />

jeweils einen halben Liter<br />

Blut, sodass sich die gesamte<br />

Spenderzahl auf 48 Personen<br />

erhöhte.<br />

16 von insgesamt 36 Bankern, die am Montag in Kürten zur Blutspende antraten, waren Erstspender darunter auch<br />

Vorstandsmitglied Johannes Berens (rechts im Bild).<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

33


Banken<br />

Volksbank Oberberg investiert weiter in Standorte<br />

Vorstand, Niederlassungsleiter und Mitarbeiter freuen sich über die gelungene Renovierung und Erweiterung<br />

der Geschäftsstelle Oberwiehl (v. links).<br />

Oberberg. Mit einem Tag der<br />

Offenen Tür stellte die Volksbank<br />

Oberberg der Öffentlichkeit die renovierte<br />

und um einen Anbau ergänzte<br />

Geschäftsstelle in Wiehl-<br />

Oberwiehl vor. Geschäftsstellenleiter<br />

Mirko Müller und sein Team<br />

begrüßten über den ganzen Tag<br />

zahlreiche interessierte Kunden,<br />

Nachbarn und Geschäftsleute und<br />

führten sie durch die hellen und<br />

lichtdurchfluteten Räume. 300.000<br />

Euro hat die Volksbank in diesen<br />

Um- und Erweiterungsbau investiert<br />

– vornehmlich in Zusammenarbeit<br />

mit eimischen Unternehmen.<br />

„Durch die Renovierungs- und<br />

Erweiterungsmaßnahme haben wir<br />

Dienstleistungen und Service für<br />

unsere Mitglieder und Kunden noch<br />

einmal entschieden verbessert“,<br />

erläutert der Vorstandsvorsitzende<br />

Ingo Stockhausen. „Die Volksbank<br />

Oberberg ist auch in Oberwiehl<br />

fest verwurzelt und hat mit dieser<br />

Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahme<br />

ein klares Ja<br />

zum Standort gegeben.“<br />

Volksbank Kamen-Werne feierte 125. Geburtstag<br />

Kamen/Werne. Eine opulente Jubiläums-Generalversammlung<br />

war der Höhepunkt des 125-jährigen<br />

Jubiläums der Volksbank Kamen-Werne. Dabei<br />

konnte Aufsichtsratsvorsitzender Hans Wilhelm<br />

Haubruck neben zahlreichen Mitgliedervertretern<br />

sowie den Beschäftigten auch eine große Zahl von<br />

Gästen aus Politik und Wirtschaft in der Rotunde<br />

des SportCentrums Kamen-Kaiserau begrüßen.<br />

Erster Gratulant war der Bürgermeister der Stadt<br />

Kamen, Hermann Hupe. „Ihr Erfolg ist kein Zufall“,<br />

erklärte er auch im Namen seiner anwesenden<br />

Bürgermeisterkollegen aus Werne und Bergkamen.<br />

„Die Weichen für die Zukunft sind wunderbar gestellt“,<br />

meinte Hupe mit Blick auf die Erfolgszahlen<br />

und -berichte, die zuvor von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

abgegeben worden waren. „Die Richtung<br />

stimmt. Sie sind auf einem guten Weg“, ergänzte<br />

Reinhard Schulz. Der Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK zu Dortmund überbrachte die Grüße der Industrie-<br />

und Handelskammer und würdigte insbesondere<br />

den Einsatz der Volksbank an den Schulen<br />

(Stichwort: Schülergenossenschaften). Im Namen<br />

des <strong>RWGV</strong> gratulierte Hans-Josef Heuter der Jubiläumsgenossenschaft<br />

Volksbank Kamen-Werne.<br />

Zum 125-jahrigen Jubiläum wurde die Volksbank Kamen-Werne mit der Ehrenurkunde der<br />

IHK ausgezeichnet. Im Bild (v. links): die Volksbank-Vorstandsmitglieder Ralf Schotte und<br />

Jürgen Eilert, Aufsichtsratsvorsitzender Hans Wilhelm Haubruck und IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Reinhard Schulz<br />

34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2013</strong>


Banken<br />

Spar- und Darlehnskasse Reken wurde 80 Jahre alt<br />

Fast 2.000 Gäste kamen zum Jubiläumsfest der Spar- und Darlehnskasse Reken.<br />

Reken. Party-Alarm bei der Spar- und Darlehnskasse Reken.<br />

Das Festzelt des Bürgerschützenvereins Groß Reken bildete das<br />

perfekte Forum zur 80-Jahr-Feier der Spar- und Darlehnskasse<br />

Reken. Fast 2.000 Mitglieder der Spadaka kamen zusammen, um<br />

das „Kassenfest“ zu feiern. Die Mischung stimmte: Es gab beste<br />

Unterhaltung mit dem Showprogramm, durch das Moderator und<br />

Bauchredner Klaus gleich nach der Begrüßung durch die beiden<br />

Bankvorstände Josef Schürmann und Bernd Knüsting führte.<br />

„Sehr gelungen!“, war das einhellige Urteil über das „Kassenfest“,<br />

das bis in den späten Abend andauerte. Wie heißt es so schön:<br />

„Spadaka Reken – Nähe verbindet.“<br />

Volksbank Nottuln baute ihre Hauptstelle um<br />

Schlüsselübergabe zur offiziellen Einweihung der modernisierten Volksbank<br />

(v. links): Planer Ulrich Hericks, die Vorstandsmitglieder Karl Weckendorf,<br />

Herbert Lohmann und Martin Herding sowie Aufsichtsratsvorsitzender Michael<br />

Pöppelmann.<br />

Nottuln. Zufriedene Gesichter nach dem Umbau der Hauptstelle<br />

der Volksbank Nottuln. „Seit dem Neubau an dieser Stelle<br />

vor über 37 Jahren war diese Baumaßnahme die größte und<br />

umfangreichste“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Michael<br />

Pöppelmann bei der offiziellen Einweihung des modernisierten<br />

und vergrößerten Hauptsitzes. Er dankte nicht nur den über<br />

40 beteiligten heimischen Firmen, sondern insbesondere auch<br />

den Mitarbeitern, die trotz der Belastungen durch die Bautätigkeit<br />

bestmöglich die Bankgeschäfte der Kunden abgewickelt<br />

hätten. „Das war eine Meisterleistung.“ „Wir sind für die<br />

Zukunft bestens gerüstet“, betonte Bankvorstand Karl Weckendorf.<br />

Durch die Modernisierung hat die Bank nun 320 Quadratmeter<br />

mehr Nutzfläche, insgesamt über 2.000 Quadratmeter.<br />

Die ganze Baumaßnahme kostete rund 3,5 Millionen Euro.<br />

Vorstandskollegen Herbert Lohmann und Martin Herding:<br />

„Diese Summe können wir uns ohne Probleme leisten, weil<br />

wir in der Vergangenheit gespart und Eigenkapital angesammelt<br />

haben.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | <strong>2013</strong><br />

35


Landwirtschaft<br />

Angebot ständig erweitert<br />

Von der Futtermittel-Analyse bis zum Energiemanagement: VERAVIS-Berater arbeiten nicht nur für<br />

Agrar-Unternehmen<br />

Die neue Schriftmarke des umfirmierten Unternehmens<br />

Christian Grütters ist Geschäftsführer der VERAVIS.<br />

Münster. Wie viele erfolgreiche Start-ups<br />

blickt der Münsteraner Agrar-Dienstleister<br />

VERAVIS auf eine rasante Entwicklung<br />

zurück. Drei Jahre nach dem Start hat das<br />

Unternehmen nicht nur sein Angebotsspektrum<br />

erheblich ausgeweitet, sondern<br />

auch neue Kunden aus der Lebensmittelwirtschaft<br />

hinzugewonnen. Die Veränderungen<br />

machten zuletzt auch vor dem<br />

Firmennamen nicht halt. Startete das Unternehmen<br />

ursprünglich als AGRI-Q Service<br />

GmbH, wurde daraus nun VERAVIS.<br />

„Zu unseren klassischen Dienstleistungen<br />

Qualitätsmanagement und Analytik ist<br />

der Bereich Energiemanagement hinzu<br />

gekommen“, berichtet Geschäftsführer<br />

Christian Grütters. „Der bisherige Name<br />

AGRI-Q schien uns daher nicht mehr passend.“<br />

Kerngeschäft von VERAVIS ist auch<br />

nach der Umfirmierung die Beratung und<br />

Schulung von Unternehmen im Getreide-<br />

und Futtermittelbereich. Zu den Kunden<br />

gehören darüber hinaus auch Unternehmen<br />

der Lebensmittelwirtschaft wie<br />

der Obst- und Gemüsehandel oder zum<br />

Beispiel Hersteller von Lebensmittelzusatzstoffen.<br />

„Unsere Kunden kommen aus<br />

vielen Regionen Deutschlands“, erläutert<br />

Grütters weiter. „Im Norden Deutschlands<br />

von der niederländischen bis zur polnischen<br />

Grenze. Zudem zählen wir in Bayern<br />

eine Vielzahl von Unternehmen zu unseren<br />

Kunden.“<br />

Neben den beiden Geschäftsführern<br />

Christian Grütters und Friedrich Wilhelm<br />

Schneider hat das Unternehmen<br />

14 Mitarbeiter, von denen die eine Hälfte<br />

als Berater beschäftigt ist. VERAVIS betreibt<br />

außerdem am Münsteraner Industrieweg<br />

ein akkreditiertes Labor, vergibt<br />

aber auch Analyse-Aufträge an externe<br />

Institute. Im vergangenen Jahr hat das<br />

Unternehmen ca. 210.000 Untersuchungsparameter<br />

verarbeitet, das sind täglich im<br />

Durchschnitt rund 575 Analyseergebnisse.<br />

Als innovative Leistungen für die Futtermittel-Kunden<br />

bei der Qualitätssicherung<br />

und der Krisenprävention entwickelt VE-<br />

RAVIS derzeit Schnittstellen innerhalb der<br />

Branche weiter. Eines der Ergebnisse: Ein<br />

riesiger Datenpool bietet etwa den Mitgliedern<br />

der Genossenschaft Allianz für<br />

Futtermittelsicherheit (AFS) eine wichtige<br />

Informationsgrundlage bei der Auswahl<br />

VERAVIS verfügt in Münster über ein eigenes Labor.<br />

zuverlässiger Lieferanten und deren laufender<br />

Überprüfung. „Dies ist ein aktiver<br />

Beitrag zur Krisenprävention“, erläutert<br />

Grütters weiter.<br />

Auch beim Umsatz hat das junge Unternehmen<br />

sich schnell entwickelt. Seit dem<br />

Anfangsjahr 2010 konnte ein Umsatzzuwachs<br />

von circa 70 Prozent realisiert werden.<br />

Großes Wachstumspotenzial sieht<br />

Grütters im Bereich Energiemanagement-<br />

Systeme. Hier unterstützt das VERAVIS-<br />

Team seine Kunden, die DIN EN ISO 50001<br />

in die Betriebe einzuführen und umzusetzen.<br />

Relevant ist dies für alle produzierenden<br />

Betriebe mit großem Energieaufwand.<br />

Können die Unternehmen nachweisen,<br />

dass sie beim Energiesparen systematisch<br />

vorgehen, reduziert sich ihre EEG-Abgabe.<br />

Als völlig neues Geschäftsfeld erschließt<br />

sich VERAVIS derzeit Beratungsleistungen<br />

im Bereich Arbeitssicherheit. Und wenn es<br />

weiter so gut läuft, wird auch dies nicht die<br />

letzte Angebotserweiterung gewesen sein.<br />

Foto: VERAVIS<br />

36<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Landwirtschaft<br />

Raiffeisen-Hellweg setzt auf Regionalität<br />

Feldtag in Westönnen wichtiger Teil im Beratungs- und Betreuungsangebot<br />

Werl. Einmal im Jahr ist Feldtag bei der<br />

Raiffeisen Hellweg-Lippe (RHL). Für die<br />

Ackerbauern ist dies ein wichtiges Datum<br />

im Terminkalender. An diesem Tag erfahren<br />

sie von ausgewiesenen Experten,<br />

welche Pflanzensorte mit den Bodeneigenschaften<br />

und den klimatischen Bedingungen<br />

am besten zurechtgekommen sind. Ihr<br />

Versuchsfeld hat die Raiffeisen Hellweg-<br />

Lippe unweit ihres Standorts in Werl-Westönnen<br />

angelegt. Es besteht aus insgesamt<br />

50 Demoparzellen. Verschiedene Sorten<br />

von Gerste, Weizen und Raps – darunter<br />

fünf Neuzüchtungen – wurden dort in diesem<br />

Jahr angebaut. „Ende Juni kurz vor<br />

der Reife ist der optimale Zeitpunkt, um<br />

Entwicklung und Zustand der Pflanzen zu<br />

bewerten“, erläutert Dr. Dirk Köckler, geschäftsführendes<br />

RHL-Vorstandsmitglied.<br />

Dabei geht es vor allem um Ertragskraft<br />

und Vitalität der einzelnen Sorten. Weitere<br />

Kriterien für eine umfassende Beurteilung<br />

sind Standfestigkeit und die Anfälligkeit<br />

für Pilzerkrankungen. In diesem Jahr besonders<br />

spannend: Die Frage, wie sich die<br />

Pflanzen unter den extremen Witterungsbedingungen<br />

des lang anhaltenden Winters<br />

entwickelt haben. Über 100 Landwirte<br />

nutzen in diesem Jahr das Informationsangebot<br />

ihrer Genossenschaft. Per Planwagen<br />

Feldbegehung: Bayer-Pflanzenschutzberater Hubertus Koch zeigte Landwirten aus der Soester Börde die<br />

Spuren des harten Winters.<br />

gelangten sie zum Versuchsfeld. Dort stellten<br />

Pflanzenschutzexperten verschiedener<br />

Saatgutproduzenten erste Ergebnisse des<br />

Feldversuchs vor. Weitere Informationen<br />

und Auswertungen erhalten die Landwirte,<br />

wenn die Raiffeisen Hellweg-Lippe die<br />

Demoparzellen abgeerntet hat. Veranstaltungen<br />

wie der Feldtag sind für die RHL ein<br />

wichtiger Teil des Beratungs-und Betreuungsangebots.<br />

Unter dem Motto „Aus der<br />

Region für die Region“ setzt das Unternehmen<br />

auf seine tiefe und feste Verwurzelung<br />

vor Ort und die langjährige Partnerschaft<br />

zu seinen Mitgliedern und Kunden. „Regionalität<br />

bei der Lebensmittelproduktion<br />

und im Handel“, ist Dirk Köckler überzeugt,<br />

„wird künftig eine noch größere<br />

Rolle spielen als bisher.“ Dabei gehe es, so<br />

der RHL-Geschäftsführer, unter anderem<br />

um Fragen der Herkunftssicherung und der<br />

Qualität der Erzeugnisse. Nicht zuletzt die<br />

Ökologie – Stichwort „steigende Energiepreise“–<br />

sei ein wichtiges Argument für regionale<br />

Strukturen in der Landwirtschaft.<br />

Unterwegs auf dem RWZ-Versuchsfeld<br />

Genossenschaft lud Landwirte in ihr Meckenheimer Saatgutzentrum ein<br />

Meckenheim. „Eine an den Standort angepasste Sortenwahl, eine<br />

auf die Kultur abgestimmte und optimierte Pflanzenernährung<br />

sowie ein gezielter Pflanzenschutz sind von besonderer Bedeutung,<br />

um das Ertragspotenzial völlig auszuschöpfen“, sagte Dr. Thorsten<br />

Krämer, Fachkoordinator Ackerbau bei der RWZ Rhein-Main.<br />

Von den Sorten-, Düngungs- und Fungizidversuchen der RWZ,<br />

die die Grundlage für ihre pflanzenbaulichen Empfehlungen sind,<br />

konnten sich die Landwirte bei der Versuchsfeldführung in Morenhoven<br />

ein Bild machen. Die Planwagenfahrt über das neun Hektar<br />

große Feld der RWZ und des RWZ-Tochterunternehmens Hauptsaaten<br />

Seed and Service war der Auftakt der Generalversammlung<br />

im Meckenheimer Saatgutzentrum. Die Landwirte waren<br />

eingeladen, sich direkt vor Ort am Feld über einzelne Sorten und<br />

deren Qualität zu informieren. Die RWZ-Fachexperten bewerteten<br />

die Versuchsergebnisse auf den 5.500 Parzellen und sprachen<br />

über Qualität und Ertrag unterschiedlicher Sorten sowie über die<br />

Auswirkung einzelner Dünge- und Pflanzenschutzmittel.<br />

Im Planwagen aufs Versuchsfeld: Dr. Thorsten Krämer, Fachkoordinator Ackerbau<br />

bei der RWZ, informierte die Landwirte über Düngungs- und Fungizidversuche.<br />

><br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

37


Landwirtschaft<br />

><br />

Über den zukünftigen Wachstumskurs der deutschen Landwirtschaft<br />

informierte Professor Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des<br />

Heinrich von Thünen-Instituts in Braunschweig, in seinem Gastreferat<br />

nach der Generalversammlung. Die Weltagrarwirtschaft<br />

befinde sich seit Jahrzehnten auf einem starken Wachstumskurs.<br />

Die europäische Landwirtschaft trete demgegenüber eher auf der<br />

Stelle. Allerdings habe die deutsche Agrarwirtschaft in den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten ihre Anteile an der europäischen Gesamtproduktion<br />

ausgeweitet, stellte Isermeyer fest. Gründe seien die<br />

günstigen gesamtwirtschaftlichen sowie die agrarspezifischen Bedingungen<br />

in Deutschland. „Zudem hat sich das Selbstverständnis<br />

der Landwirte tendenziell in Richtung einer unternehmerischen<br />

Landwirtschaft gewandelt“, so Isermeyer. Allerdings sprächen einige<br />

Indizien dafür, dass sich die Expansionstrends in der deutschen<br />

Agrarwirtschaft nicht fortsetzen werden. Die gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen werden zwar relativ günstig bleiben,<br />

dagegen seien bei den agrarspezifischen Bedingungen drei wichtige<br />

Veränderungen festzustellen. Entscheidend seien die geplante<br />

Einführung des Greenings in die Agrarpolitik, die Neuausrichtung<br />

der Energie-Politik und neue Regeln für die Nutztierhaltung.<br />

ABBA-Fieber beim Konzert der Agri V<br />

Blick von oben: „ABBA“-Feeling bei Agri V in Raesfeld<br />

Raesfeld. Stimmung pur herrschte beim Auftritt der Revival-<br />

Band „Abba Fever“ in Raesfeld. Die Agri V Raiffeisen eG präsentierte<br />

die Gruppe auf dem weiträumigen Gelände neben dem<br />

Schloss Raesfeld. „Vor vier Jahren haben wir fusioniert. Jetzt war<br />

es an der Zeit, danke zu sagen. Und zwar allen, die an uns geglaubt<br />

haben, vor allem unseren Mitarbeitern“, erklärte Agri V-<br />

Geschäftsführer Stefan Nießing. Das gelang hervorragend: Mit<br />

einer beeindruckenden Bühnenshow eroberten die Musiker<br />

schnell ihr Publikum, das bei bekannten Ohrwürmern wie Waterloo<br />

sofort mitging. Mit schätzungsweise 370 Millionen verkauften<br />

Tonträgern gehört ABBA zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte.<br />

40 Jahre nach Gründung der Musikgruppe und elf<br />

Jahre nach dem Auseinandergehen der vier sympathischen<br />

Schweden mit den beiden ABBA-Frontfrauen Anni-Frid Lyngstad<br />

und Agnetha Fältskog sowie Björn Ulvaeus und Benny Andersson<br />

im Jahr 1982 ist deren Sound aktueller denn je. Das zeigte sich<br />

auch in Raesfeld: Die Besucher des Konzertes waren begeistert<br />

von den Melodien, dem Sound und der ganzen Atmosphäre.<br />

Westfleisch will Kapital erhöhen<br />

Münster. Dirk Niederstucke, Vorstandsvorsitzender der Westfleisch<br />

Finanz AG, und Hermann Sanders, Finanzvorstand,<br />

präsentierten in der Hauptversammlung erfreuliche Ergebnisse<br />

für das Geschäftsjahr 2012: Der Bilanzgewinn von 1,9 Millionen<br />

Euro erlaubt die Ausschüttung einer Dividende von 4,5 Prozent<br />

an die rund 2.800 Anteilseigner. Bei einer Bilanzsumme von<br />

67,6 Millionen Euro beträgt das Anlagevermögen 48,6 Millionen<br />

Euro und das Umlaufvermögen 19,0 Millionen Euro. Das Eigenkapital<br />

stieg aufgrund der Ausgabe neuer Aktien in Höhe von<br />

4,9 Millionen Euro aus genehmigtem Kapital und durch die<br />

Zuführung zu den Rücklagen auf 53,1 Millionen Euro.<br />

Die Aufgabe der Westfleisch Finanz AG besteht in der Errichtung<br />

und Finanzierung von Betriebsgebäuden und technischen Anlagen<br />

für Schlacht- und Zerlegebetriebe, die ausschließlich an<br />

die Westfleisch eG, den national drittgrößten Fleischvermarkter,<br />

verpachtet werden. Die Umsatzerlöse der Westfleisch Finanz AG<br />

in Höhe von 7,8 Millionen Euro resultieren überwiegend aus<br />

diesen Pachterträgen. Die Investitionen in Höhe von 3,6 Millionen<br />

Euro flossen vorrangig in Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung<br />

und Kapazitätserweiterung technischer Anlagen und wurden<br />

aus dem Cashflow sowie mit langfristigen Darlehen finanziert.<br />

Der Vorstand wurde bei der Hauptversammlung ermächtigt,<br />

in den nächsten fünf Jahren das Grundkapital der Gesellschaft um<br />

bis zu 10,3 Millionen Euro zu erhöhen. Damit wird ein wichtiger<br />

Beitrag zur Finanzierung des qualitativen Wachstums der Westfleisch-Gruppe<br />

geleistet.<br />

Die Westfleisch Finanz AG ist der größte Anteilseigner der Westfleisch<br />

eG. Diese hat im Geschäftsjahr 2012 mit Umsatzerlösen<br />

von 2,1 Milliarden Euro einen Jahresüberschuss von 2,7 Millionen<br />

Euro erwirtschaftet und verfügt über eine Eigenkapitalquote von<br />

42,2 Prozent bei einer Bilanzsumme von 332,9 Millionen Euro.<br />

Neben einigen wiedergewählten Mitgliedern im insgesamt<br />

21-köpfigen Aufsichtsrat der Westfleisch Finanz AG gibt es nach<br />

der heutigen Hauptversammlung auch ein neues Gesicht in dem<br />

Gremium: Als Nachfolger für Hubertus Rickert-Schulte wurde Stefan<br />

Schlüter, Landwirt aus Büren, in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Landirtschaft<br />

Hilfe sofort vor Ort<br />

Erfolgreiche Sammelaktionen der Raiffeisen Harsewinkel und Warendorf für Flutopfer<br />

Harsewinkel. „Da muss man doch was tun“, dachten sich die<br />

beiden Harsewinkeler Raiffeisenmarkt-Mitarbeiter Michael<br />

Wiese und Rolf Schäfers, als sie aus den Medien vom Ausmaß<br />

der Flutkatastrophe im Süden und Osten der Republik erfuhren.<br />

Die Idee der beiden: Wir stellen auf dem Hof des Raiffeisenmarkts<br />

in Greffen zwei Wochen lang einen Container auf, sammeln<br />

Metallschrott, liefern diesen an ein Recycling-Unternehmen<br />

und spenden den Erlös der Aktion „ Deutschland hilft“. Ihre Idee<br />

stieß nicht nur bei Mitgliedern und Kunden der Genossenschaft<br />

auf großen Zuspruch. Auch viele andere Mitbürger wussten<br />

das Angebot zu schätzten und lieferten Alteisen vom ausrangierten<br />

Fahrrad bis zum schweren Maschinenschrott aus der<br />

Landwirtschaft.<br />

Warendorf. Nicht reden, sondern handeln – das war das Motto<br />

der Raiffeisen Warendorf nach der verheerenden Flutkatastrophe<br />

im Osten von Deutschland. Was genau und im Einzelnen an<br />

Hilfe geleistet wurde, schildert Melanie Strohbücker, Mit-Initiatorin<br />

und Mitfahrerin, in ihrem Erfahrungs-Bericht.<br />

Dankesbrief an alle Helfer der Raiffeisen Warendorf:<br />

„Am Abend des 16.Juni <strong>2013</strong> saßen mein<br />

Vater und ich gemütlich zusammen. Ich<br />

erzählte ihm von einer spontanen Fluthilfeaktion<br />

durch Jochen Schuster und<br />

Michael Wittler, die mit einem LKW<br />

Futterspenden und einem Bus Helfer in<br />

Fischbeck waren, um zu helfen. Nach einigen<br />

Überlegungen ob und wie wir helfen<br />

könnten, kamen wir auf die Idee, den<br />

Arbeitgeber meines Vaters, die Geschäftsführung<br />

der Raiffeisen Warendorf eG zu<br />

fragen, inwieweit sie diese Idee unterstützen<br />

kann und will! Und sie wollte!<br />

Wir sind wirklich stolz darauf, dass wir ein<br />

wenig helfen konnten. Der Lohn waren absolut<br />

überwältigte Tierbesitzer, denen wenigstens<br />

ein paar Wochen die Sorge genommen<br />

wurde: „Wie kriege ich meine Tiere<br />

satt?“ DANKE an ALLE, die unterstützten,<br />

gespendet haben oder gefahren sind!!! Mit<br />

so viel Resonanz und Spendenbereitschaft<br />

haben wir nicht gerechnet!<br />

In Zahlen wären das (unter Vorbehalt)<br />

zehn LKW mit jeweils zwei Fahrern, ca.<br />

10.000 gefahrene Kilometer, ca. 2.600 Liter<br />

verbrauchter Diesel im Wert von ca. 3.400<br />

Euro, Heu- und Strohspenden im Wert von<br />

ca. 13.500 Euro, Bargeldspenden über 1.500<br />

Euro!!! Liebend gerne würde ich hier jeden<br />

Einzelnen aufführen, egal ob Landwirt,<br />

Spediteur, Fahrer oder Geldspender, leider<br />

kenne ich nicht alle, aber noch mal großen<br />

DANK!“<br />

Melanie Strohbücker<br />

Zwei LKW waren im Gespräch, die ins<br />

Flutgebiet Heu und Stroh liefern sollten.<br />

Die Hauptorganisation übernahm Christian<br />

Borgmannn, dessen Telefon vermutlich<br />

nach dem öffentlichen Aufruf zur<br />

Spendenbereitschaft durch die lokalen<br />

Tageszeitungen nicht mehr stillstand.<br />

Die Spendenbereitschaft der umliegenden<br />

Bauernhöfe war so groß, dass bis zum<br />

Mittwochabend acht LKW fest eingeplant<br />

waren. Speditionen stellten unentgeltlich<br />

ihre Fahrzeuge zur Verfügung, Fahrer<br />

nahmen Urlaub und letztlich fuhren insgesamt<br />

zehn LKW in die Gebiete Halle an<br />

der Saale, Fischbeck, Grimma, Dresden<br />

und Gera zu den Verteilerhöfen. Das Ausmaß<br />

der Spendenaktion war so überwältigend,<br />

dass selbst der WDR einen kurzen<br />

Beitrag in der Aktuellen Stunde einspielte.<br />

Jede Strohspende wurde gebraucht: Helfer der Raiffeisen Warendorf<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

39


Gewerbe<br />

Beethoventaler-Genossenschaft gegründet<br />

So müsse es eigentlich selbstverständlich<br />

sein, dass die Kommune auf eigene Kosten<br />

ein Bebauungsplanverfahren in Gang<br />

setze, um ihr Interesse an einem Festspielhaus<br />

zu unterstreichen.<br />

Positive Signale aus der Politik<br />

Aufsichtsrat und Vorstand der neuen Genossenschaft: „Förderer-Beethoven-Festspielhaus eG“<br />

Bonn. Das Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

Bonn hat eine Initiative zur Finanzierung<br />

eines neuen Konzerthauses gestartet. 30<br />

Gründungsmitglieder hoben die Genossenschaft<br />

„Förderer Beethoven-Festspielhaus<br />

Bonn eG“ aus der Taufe, die mit Hilfe<br />

des „Beethoventalers“ einen Baukredit<br />

über 25 Millionen Euro finanzieren will.<br />

Als prominenten Unterstützer konnten die<br />

Initiatoren den früheren NRW-Ministerpräsidenten<br />

und Bundesminister a. D.<br />

Wolfgang Clement gewinnen. Der Bonner<br />

bildet mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten<br />

Stephan Eisel und DEHO-<br />

GA-Nordrhein-Geschäftsführer Christoph<br />

Becker den Vorstand der Genossenschaft.<br />

„Das ist der wahrscheinlich entscheidende<br />

Schritt eines großen Projektes für die Stadt<br />

Bonn. Sie ist nun in der Pflicht, ihrem Beethoven-Erbe<br />

gerecht zu werden“, erklärte<br />

Clement. Der ehemalige NRW-Ministerpräsident<br />

forderte die Stadtverwaltung<br />

auf, die Genossenschaft zu unterstützen.<br />

Die Bundestagskandidatin der Bonner<br />

CDU Dr. Claudia Lücking-Michel begrüßt<br />

die Gründung der Beethoven-Taler-<br />

Genossenschaft: „Das ist ein wichtiges<br />

Signal, um beim neuen Festspielhaus<br />

endlich voranzukommen. Die Genossenschaft<br />

bündelt die Aktivitäten wichtiger<br />

Akteure und schafft eine handlungsfähige<br />

Rechtsform, die offen ist für weitere<br />

Unterstützerinnen und Unterstützer.“ Die<br />

Genossenschaftsgründung sei ein starkes<br />

bürgerschaftliches Engagement und ein<br />

entscheidender Schritt hin zu einer tragfähigen<br />

Finanzierung des Festspielhauses,<br />

dessen Bau komplett ohne städtische<br />

Gelder finanziert werden soll.<br />

Unterstützung bei der Gründung und den<br />

juristischen Vorarbeiten leisteten die Volksbank<br />

Bonn Rhein-Sieg und der <strong>RWGV</strong>. Deren<br />

Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz bekannte<br />

sich klar zum Festspielhaus: „Für uns<br />

als größte Genossenschaftsbank der Region<br />

ist es eine Selbstverständlichkeit, die Initiative<br />

nach Kräften zu unterstützen.“<br />

Drei Fragen an Wolfgang Clement<br />

Warum engagieren Sie sich im Vorstand der<br />

neuen Beethoventaler-Genossenschaft?<br />

Wolfgang Clement: Das Beethoven-<br />

Festspielhaus ist eine großartige Chance<br />

für die Stadt Bonn. Mit dem Festspielhaus<br />

kann Bonn die nationale und internationale<br />

Aufmerksamkeit gewinnen. Diese<br />

Chance müssen wir gemeinsam nutzen,<br />

denn die Zeit des Zögerns und Zauderns<br />

muss jetzt vorbei sein. Deshalb mache ich<br />

aktiv mit und finde die Initiative einfach<br />

phantastisch. Beethoven ist der größte<br />

Sohn dieser Stadt, und es ist eine wichtige<br />

Aufgabe, dem gerecht zu werden.<br />

Wieso haben Sie die genossenschaftliche<br />

Rechtsform gewählt?<br />

Wolfgang Clement: Genossenschaften<br />

garantieren Verbindlichkeit. Wir stehen<br />

gemeinschaftlich für unser Handeln gerade.<br />

Wir machen nicht irgendeine vorübergehende<br />

Veranstaltung, sondern wollen,<br />

dass hier eine richtige Festlegung stattfindet.<br />

Wir wollen die genossenschaftliche<br />

Verbindlichkeit.<br />

Wie lange soll die neue Genossenschaft bestehen?<br />

Wolfgang Clement: Die Genossenschaft<br />

soll mindestens bis zur vollständigen<br />

Fertigstellung des Festspielhauses bestehen.<br />

Denkbar ist auch, dass die Genossenschaft<br />

sich an der Trägergesellschaft für<br />

das Bauprojekt beteiligt.<br />

Marco Lorenz<br />

- Der Beethoventaler<br />

Die Genossenschaft plant, über die Vermarktung<br />

der Wort-Bild-Marke „Beethoventaler“<br />

die notwendigen Mittel zur<br />

Aufnahme eines 25 Millionen-Baukredits<br />

zum Bau des Beethoven-Festspielhauses<br />

zu beschaffen. Je nach Nutzungsumfang<br />

entrichten die Mitglieder Lizenzgebühren<br />

zwischen 3.000 und 25.000 Euro pro Jahr.<br />

Allein die 30 Gründungsmitglieder stellen<br />

auf diese Weise einen Baukredit von<br />

zwei Millionen Euro sicher. Binnen eines<br />

Jahres strebt die Genossenschaft eine<br />

Mitgliederzahl von rund 100 an. Am Ende<br />

soll genug Geld zusammenkommen, um<br />

Zins und Tilgung für einen Baukredit<br />

von über 25 Millionen Euro zu tragen.<br />

40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Gewerbe<br />

Energiegenossenschaft Rheda-Wiedenbrück aus der Taufe gehoben<br />

Foto: ProfiPress<br />

Rechnen mit viel Rückenwind aus der Bevölkerung: Vorstände und Aufsichtsräte der neu gegründeten Energiegenossenschaft Rheda-Wiedenbrück<br />

Rheda-Wiedenbrück. Theo Mettenborg mag Windräder. Deshalb<br />

hatte der Bürgermeister der ostwestfälischen Doppelstadt an<br />

der Ems zur Gründungsversammlung der Rheda-Wiedenbrücker<br />

Energiegenossenschaft symbolisch auch eines dabei. Das war<br />

zwar nur 20 Zentimeter hoch. Aber das muss ja nicht so bleiben,<br />

die Chancen, dass dieser Zwerg bald einen großen Bruder bekommt,<br />

stehen gut. Denn das Vorhaben „Rheda-Wiedenbrücker<br />

Energiegenossenschaft“ ist einen großen Schritt vorangekommen.<br />

In der guten Stube des historischen Rathauses in Wiedenbrück<br />

trafen sich 15 Gründungsmitglieder, um den Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der Genossenschaft zu wählen. Zum Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrates wählte die Versammlung Theo Mettenborg.<br />

„Ich übernehme den Vorsitz sehr gerne, weil ich damit auch ein<br />

deutliches Signal zum Start dieses guten Projektes geben möchte“,<br />

so der Bürgermeister. Die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

sind Initiatoren der ersten Stunde. Brigitte Schöne ist eine von<br />

ihnen. Sie erinnerte an die Geschäftsidee, die hinter der Gründung<br />

steht: Bürgern aus Rheda-Wiedenbrück soll die Möglichkeit<br />

gegeben werden, sich für die Nutzung regenerativer Energien zu<br />

engagieren und auch vom wirtschaftlichen Erfolg zu profitieren.<br />

Wer Genosse werden möchte, kann demnächst mit einem Mindestkapital<br />

von100 Euro einsteigen. Das erste große Leuchtturmprojekt<br />

soll der Bau und die Inbetriebnahme einer Windkraftanlage<br />

im Stadtgebiet sein; weitere Projekte sollen folgen. „Hier<br />

haben nicht Investoren das Sagen, sondern wir Bürger machen<br />

das für Bürger“, fasste Brigitte Schöne den genossenschaftlichen<br />

Grundgedanken zusammen. Geboren wurde die Idee im November<br />

vergangenen Jahres, erinnert sich Hubert Leiwes, der zum<br />

Kreis der ersten Initiatoren gehört. „Rheda-Wiedenbrück braucht<br />

Strom aus Windenergie“, ist er überzeugt – und mehr als 200 Bürger<br />

der Emsstadt sahen das genauso. So viele waren im März<br />

zur ersten Informationsveranstaltung ins historische Rathaus<br />

gekommen, dass sie zum Teil nur noch im Nebenraum einen<br />

Stehplatz fanden. Das hat den Initiatoren viel „Rückenwind“<br />

für ihre Planungen gegeben. „Die Bevölkerung hat große Erwartungen<br />

an die Genossenschaft“, freut sich Peter Rentrup, der<br />

gemeinsam mit Hubert Leiwes und Rainer Wennemar den<br />

Vorstand bildet. Die Aufnahme weiterer Mitglieder – das Interesse<br />

daran ist riesengroß – wird möglich, sobald der Rheinisch-Westfälische<br />

Genossenschaftsverband und der Notar das Vertragswerk<br />

abschließend geprüft haben.<br />

Rainer Stephan<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong><br />

41


Gewerbe<br />

Gemeinsames Wohnen mit Jung und Alt<br />

Sankt Augustin. Die Mitglieder der Genossenschaft „Gemeinsam Wohnen<br />

mit Jung und Alt“ haben den Grundstein für ihr Wohnhaus gelegt.<br />

Im Zentrum von Sankt Augustin-Menden entsteht bis zum Frühjahr 2014<br />

das neue Gebäude für über fünf Millionen Euro. Ihrem Ziel, dem Bau eines<br />

barrierefreien Wohngebäudes in energiesparender Bauweise in zentrumsnaher<br />

Lage für ein generationsübergreifendes Miteinander, ist die<br />

Genossenschaft damit ein Stück nähergekommen. „Wir sind froh und glücklich,<br />

endlich auf der Baustelle angekommen zu sein“, sagt Marie-Luise Trepper,<br />

Vorstandssprecherin der Genossenschaft, die 2010 gegründet wurde.<br />

Sie dankte allen für die gute Zusammenarbeit.<br />

Die Mitglieder der Genossenschaft legen einen Grundstein für das<br />

neue Haus.<br />

Auf vier Etagen werden 28 Wohnungen mit einer Größe von 45 bis 114 Quadratmetern<br />

gebaut, 25 von ihnen haben bereits zukünftige Bewohner gefunden.<br />

Es gibt außerdem Gemeinschafts- und Werkräume und eine Tiefgarage.<br />

Für Besucher steht ein Gästeapartment mit Küche und Bad zur Verfügung.<br />

Den Grundstein, in dem die Gründungsurkunde, eine Ausgabe des General-<br />

Anzeigers, bemalte Steine und Wünsche der künftigen Bewohner versenkt<br />

wurden, mauerten die Bauarbeiter in den Eingangsbereich des Wohnhauses.<br />

EK-Studienreise führte nach Amsterdam<br />

mit Werte- und Stiltrends auseinandersetzt,<br />

verriet den Gästen auf der anschließenden<br />

Tour „Shopkonzepte Amsterdam“<br />

echte Geheimtipps aus dem örtlichen<br />

Fachhandel. Dabei gab sie den Studienreisenden<br />

unter anderem inspirierende Antworten<br />

auf zwei der wichtigsten Fragen im<br />

Handel: Weshalb kaufen Menschen das,<br />

was sie kaufen? Und wie können wir sie<br />

bewegen, das gerade bei uns zu tun?<br />

Informierten sich über den Einzelhandel in Amsterdam: die Mitglieder der EK/servicegroup<br />

Inflationsraten um die drei Prozent, sinkende<br />

Kaufkraft und staatlich verordnete<br />

Sparmaßnahmen machen auch dem niederländischen<br />

Handel zu schaffen. Wie<br />

unterschiedliche Formate in Amsterdam<br />

damit umgehen, erfuhren die EK-Unternehmer<br />

auf der Besichtigungstour durch<br />

die Handelsszene.<br />

Bielefeld. Amsterdam, die niederländische<br />

Hauptstadt und Metropole mit<br />

jahrhundertelanger Kunst-, Kultur- und<br />

Handelstradition, war im Juni Ziel einer<br />

Studienreise der EK/servicegroup. Im<br />

„Venedig des Nordens“ gingen 24 Handelspartnerinnen<br />

und Handelspartner<br />

des Bielefelder Mehrbranchenverbundes<br />

auf die Suche nach Besonderheiten und<br />

Erfolgsgeheimnissen des Einzelhandels<br />

im Nachbarland. Und sie wurden fündig!<br />

Die EK-Vorstände Franz-Josef Hasebrink<br />

und Bernd Horenkamp begrüßten die<br />

Teilnehmer, unter ihnen junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer aus dem<br />

Juniorennetzwerk der EK (Young Network),<br />

und stimmten sie auf ein spannendes<br />

Fachprogramm zum Thema „Auf<br />

neuen Wegen zum Erfolg!“ ein.<br />

Den Auftakt machte Mieke de Bock mit<br />

einem Vortrag zur aktuellen Handelssituation<br />

in ihrer Heimatstadt. Die renommierte<br />

„Trendwatcherin“, die sich intensiv<br />

Bei der Planung hatten die Organisatoren<br />

darauf geachtet, dass alle vier Geschäftsbereiche<br />

des EK-Mehrbranchenverbundes<br />

berücksichtigt wurden. So kamen alle<br />

Teilnehmer auch branchenspezifisch ganz<br />

auf ihre Kosten. Genau wie das Fachprogramm<br />

ließ auch das Rahmenprogramm<br />

keine Wünsche offen. Bei Grachtenfahrt,<br />

Stadtführung und Nachtschwärmer-Programm<br />

erlebten die Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer die bunte Vielfalt einer<br />

weltoffenen Metropole.<br />

42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Namen und Nachrichten<br />

Impressum<br />

Wahlen/Wechsel<br />

Dr. Christoph Berndorff , Vorsitzender des<br />

Vorstands, scheidet altersbedingt zum 31.<br />

Dezember <strong>2013</strong> aus der Geschäftsführung<br />

der Pax-Bank aus. Zu seinem Nachfolger hat<br />

der Aufsichtsrat der Kölner Kirchenbank Dr.<br />

Klaus Schraudner ernannt.<br />

Thomas Diederichs ist vom Aufsichtsrat der<br />

Volksbank Rhein-Ruhr mit Wirkung zum 1.<br />

Juli <strong>2013</strong> zum neuen Vorstandssprecher der<br />

Bank ernannt worden.<br />

Martin Eul, Vorsitzender des Vorstands der<br />

Dortmunder Volksbank, wurde als Nachfolger<br />

von Manfred Wortmann, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Volksbank Hellweg, neu<br />

in den Aufsichtsrat der WGZ BANK gewählt.<br />

In das Gremium wiedergewählt wurde<br />

Peter Bersch, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Volksbank Bitburg.<br />

Helga Hortmann wurde vom neuen Aufsichtsrat<br />

der Volksbank Rhein-Lippe zur<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden und somit Nachfolgerin<br />

von Heinz Hülsken gewählt.<br />

Rainer Jenniches, Vorstandsvorsitzender<br />

der VR Bank Bonn, wurde in den Aufsichtsrat<br />

der Münchener Hypothekenbank gewählt.<br />

Hans Pfeifer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender<br />

des Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverbandes und seit 2000<br />

Aufsichtsratsmitglied der Hypothekenbank,<br />

legte sein Amt mit Ablauf der Vertreterversammlung<br />

nieder.<br />

Volker Klemm, Prokurist der Volksbank<br />

Meerbusch, wurde Anfang des Jahres zum<br />

Vorstandsmitglied berufen. Er ist künftig<br />

für die Bereiche Produktion und Steuerung<br />

verantwortlich.<br />

Dr. Andreas Madaus ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Kölner Bank. Zu seinem<br />

Stellvertreter berief der Aufsichtsrat ebenfalls<br />

einstimmig Dr. Georg Adenauer.<br />

Hans-Bernd Wolberg ist neuer Vorstandsvorsitzender<br />

der WGZ BANK. Wolberg,<br />

bisher zuständiges Vorstandsmitglied für<br />

Marktfolge Kredit, Controlling und Planung<br />

sowie Recht und Compliance, tritt damit die<br />

Nachfolge von Werner Böhnke an. Dieser<br />

wurde von der Hauptversammlung der<br />

WGZ BANK in den Aufsichtsrat gewählt. Außerdem<br />

wurde Wolberg in den Verwaltungsrat<br />

des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

gewählt. Hier übernimmt<br />

er den Sitz im <strong>RWGV</strong>-Verwaltungsrat von<br />

seinem Amtsvorgänger bei der WGZ BANK<br />

Werner Böhnke, der auf dem Verbandstag<br />

aus dem Amt verabschiedet wurde.<br />

Ruhestand<br />

Paul-Josef Schmitt, Vorstandsmitglied der<br />

Westerwald Bank<br />

Es starben<br />

Karl Birkhölzer, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Sauerland, im Alter<br />

von 84 Jahren<br />

Norbert Fiedler, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied<br />

der Volksbank Brilon, im Alter von<br />

71 Jahren<br />

Willy Flachmann, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Bünde (heute Volksbank<br />

Bad Oeynhausen-Herford), im Alter<br />

von 86 Jahren<br />

Wilhelm Hochstein, ehemaliges Vorstandsmitglied<br />

der Raiffeisen Sauerland, im Alter<br />

von 79 Jahren<br />

Heinrich Rieks, von 1966 bis 1978 ehrenamtliches<br />

Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Nieheim, anschließend bis 1996 Beiratsmitglied<br />

der Vereinigten Volksbank, Brakel, im<br />

Alter von 86 Jahren<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

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November <strong>2013</strong><br />

ISSN 1612-474X<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong> GENOSSENSCHAFTSBLATT 1 | <strong>2013</strong><br />

43


Namen und Nachrichten<br />

Bundesverdienstkreuz<br />

Kreishaus die Ordensinsignien. 1996 wurde Rottke als einer<br />

von zwei Vorständen und Vorsitzender der Genossenschaft Deutscher<br />

Brunnen (GDB) eingesetzt. Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />

und Umweltschutz waren ihm dabei immer besondere<br />

Anliegen. „Andreas Rottke hat einen wesentlichen Beitrag dazu<br />

geleistet, dass sich Mehrweg-Getränkesysteme in Deutschland<br />

durch technologische Veränderungen fortentwickelt haben und<br />

somit ökologisch erfolgreich wurden“, heißt es in der amtlichen<br />

Ordensbegründung. Von 2004 bis 2011 gehörte Rottke als Vorstandsmitglied<br />

und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung<br />

„Initiative Mehrweg“ an.<br />

Freute sich über die hohe Auszeichnung: Andreas Rottke (links im Bild mit<br />

Landrat Frithjof Kühn)<br />

Andreas Rottke wurde vom Bundespräsidenten für sein langjähriges<br />

Engagement – insbesondere im Umweltschutz – mit<br />

dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Landrat des<br />

Rhein-Sieg-Kreises, Frithjof Kühn, überreichte ihm im Siegburger<br />

Beim <strong>RWGV</strong> ist er seit 1997 Mitglied des Verwaltungsrates und<br />

in dieser Funktion auch im Personalausschuss und in der Rechnungsprüfungskommission.<br />

Von 1997 bis 2001 war er Mitglied<br />

im Verbandsausschuss. Seit 2006 gehört Rottke dem Fachrat der<br />

Fachvereinigung der gewerblichen Genossenschaften an, zu<br />

dessen stellvertretendem Vorsitzenden er 2008 berufen wurde.<br />

Seit 2009 ist er der Vorsitzende der Fachvereinigung<br />

Silberne Ehrenmedaille<br />

Hans Schmidt, VR-Bank Nordeifel eG<br />

Norbert Scheerers, Volksbank Viersen eG<br />

Stephan Graf von Spee, Raiffeisen-Warengenossenschaft Attendorn<br />

eG<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Hans-Peter Amlinger, Raiffeisenbank Zeller Land eG<br />

Michael Bender, Raiffeisenbank Kaisersesch-Kaifenheim eG<br />

Klaus Bott, Raiffeisenbank Kastellaun eG<br />

Paul Breul, Raiffeisen-Warengenossenschaft Albersloh-Everswinkel<br />

eG<br />

Helmut Dresbach, Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch<br />

Land und Mark eG<br />

Georg Engel, Raiffeisenbank Rhein-Berg eG<br />

Hans Erkeling, Volksbank Hohenlimburg eG<br />

Ehrenurkunde<br />

Eberhard Dahlhaus, Raiffeisen Südwestfalen eG<br />

Werner Ernst, Volksbank Bigge-Lenne eG<br />

Günter Lange, Raiffeisen-Warengenossenschaft Albersloh-Everswinkel<br />

eG<br />

Josef Schreiber, Volksbank Bigge-Lenne eG<br />

Christoph Vollmers-Dünnebacke, Volksbank Bigge-Lenne eG<br />

Josef Werger, Volksbank Greven eG<br />

Reinhold Wilms, VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

Michael F. Firmenich, Raiffeisenbank Rheinbach-Voreifel eG<br />

Reinhard Großerichter, Volksbank Ascheberg eG<br />

Heinz Hülsken, Volksbank Rhein-Lippe eG<br />

Bernhard Kemper, Volksbank Heiden eG<br />

Wilfried Moll, Volksbank Dünnwald-Holweide eG<br />

Bert Nolden, Raiffeisenbank Rheinbach-Voreifel eG<br />

44 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


Namen und Nachrichten<br />

Goldnadel DGRV/DRV<br />

Dieter Stiegemeyer (65) schied nach 39-<br />

jähriger Tätigkeit mit Erreichen der Altersgrenze<br />

aus dem Ehrenamt der Genossenschaft<br />

aus. Seit 1974 war der Westerkappelner<br />

im Ehrenamt der Genossenschaft tätig,<br />

zuerst im Aufsichtsrat der Raiffeisen Westerkappeln,<br />

danach im Vorstand der Raiffeisen<br />

Westerkappeln und nach der Fusion im<br />

Vorstand der Raiffeisen Recke-Steinbeck-<br />

Westerkappeln. Den Dank der gesamten<br />

genossenschaftlichen Organisation übermittelte<br />

Johann Prümers vom Rheinisch-<br />

Westfälischen Genossenschaftsverband. „In<br />

dankender Anerkennung für Ihre großen<br />

Verdienste darf ich Ihnen die Ehrennadel<br />

in Gold des Deutschen Raiffeisenverbandes<br />

verleihen“, erklärte Prümers unter dem<br />

Beifall der Mitglieder.<br />

Nahm die Goldene Ehrennadel mit Dank entgegen:<br />

Dieter Stiegemeyer<br />

Wurde mit der DGRV-Goldnadel verabschiedet: Heinz Sonntag mit<br />

Ehefrau Marita Sonntag (Mitte) mit den (v. links) Vorstandskollegen<br />

Karl-Udo Lütteken und Karl-Heinz Hemsing sowie dem <strong>RWGV</strong>-<br />

Vorstandsvorsitzenden Ralf W. Barkey und Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Rudolf Niggemeier<br />

Heinz Sonntag (64), Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Volksbank Brilon-Büren-<br />

Salzkotten, wurde nach<br />

48 Berufsjahren, davon 40<br />

Jahre als Vorstandsmitglied<br />

der Bank und ihrer Vorgängerinstitute,<br />

in den Ruhestand<br />

verabschiedet. In der<br />

Sälzerhalle in Salzkotten<br />

zeichnete ihn <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Ralf W.<br />

Barkey vor 200 Gästen für<br />

seine großen Verdienste<br />

mit der DGRV-Goldnadel<br />

aus. Sonntag blickt auf<br />

eine außergewöhnliche<br />

Volksbank-Karriere zurück:<br />

In seinem Geburtsort in<br />

Thüle hat er mit 16 Jahren<br />

eine Lehre als Bankkaufmann begonnen<br />

und wurde bereits mit 24 Jahren zum Vorstandsmitglied<br />

berufen. Barkey würdigte<br />

die Lebensleistung Sonntags, die weit über<br />

das berufliche Engagement hinausgehe:<br />

„In der Bank engagierten Sie sich für ihre<br />

Kunden und Mitglieder, in der Freizeit für<br />

die Menschen in der Region.“ Darüber hinaus<br />

war Sonntag seit vielen Jahren Sprecher<br />

der Volksbanken in den Kreisen Paderborn,<br />

Höxter und Lippe sowie Mitglied<br />

des Fachrates der Kreditgenossenschaften<br />

beim Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />

und Aufsichtsratsmitglied<br />

der GAD. Außerdem engagiert er sich als<br />

Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft<br />

Paderborner Land. Die positive<br />

Entwicklung „seiner Volksbank“ hat der<br />

scheidende Vorstand ganz entscheidend<br />

mit geprägt.<br />

Goldnadel für Paul-<br />

Josef Schmitt<br />

Paul-Josef Schmitt<br />

(60), Vorstandsmitglied<br />

der Westerwald<br />

Bank, wurde<br />

zum Abschied in<br />

den Ruhestand mit<br />

der Ehrennadel in<br />

Gold des DRGV<br />

ausgezeichnet. Seit dem Start seiner Ausbildung<br />

bei der Raiffeisenbank Horhausen-<br />

Rengsdorf im Jahr 1970 war die genossenschaftliche<br />

Bankorganisation die berufliche<br />

Heimat von Schmitt. 1993 wurde er zum<br />

Vorstandsmitglied der aus mehreren Fusionen<br />

entstandenen Raiffeisenbank 2000<br />

Westerwald ernannt. 2001 entstand die<br />

heutige Westerwald Bank, deren Vorstand<br />

Schmitt angehörte. Außerdem war er auch<br />

Geschäftsführer der bankeigenen Immobiliengesellschaft<br />

sowie des Raiffeisen-<br />

Begegnungs-Zentrums in Weyerbusch. Seit<br />

2012 gehört er ebenfalls dem Gründungsvorstand<br />

der Deutschen Friedrich-Wilhelm-<br />

Raiffeisen-Gesellschaft an.<br />

Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />

Rolf Ruge (65), Vorstandsmitglied der<br />

Volksbank Enniger-Ostenfelde-Westkirchen,<br />

wurde nach 40 Dienstjahren, davon fast<br />

35 Jahre im Vorstand der Kreditgenossenschaft,<br />

zum Abschied in den verdienten<br />

Ruhestand mit der <strong>RWGV</strong>-Ehrennadel<br />

in Gold ausgezeichnet. „Dieses Berufsleben<br />

ist schon etwas Besonderes“, erklärte<br />

<strong>RWGV</strong>-Repräsentant Tobias Jasper in<br />

der Feierstunde. Rolf Ruge habe überwiegend<br />

im „stillen Kämmerlein“ gewirkt und<br />

dabei stets die Zufriedenheit der Mitglieder<br />

und Kunden im Blick gehabt, blickte<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Franz Niesemeyer<br />

zurück. Mit 40 Jahren Dienstzeit<br />

habe Ruge die erfolgreiche 120-jährige<br />

Geschichte der Volksbank zu einem Drittel<br />

mitgestaltet.<br />

40 Jahre bei der Volksbank Enniger-Ostenfelde-<br />

Westkirchen: Bankdirektor Rolf Ruge (links)<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong> 45


Zu guter Letzt<br />

1.700 Verbund-Sportler in Münster<br />

Achte Ausgabe des Festivals stieß auf großes Interesse<br />

Eine schweißtreibende Angelegenheit: das Aufwärmtraining auf dem Cross-<br />

Rad.<br />

Höchste Konzentration im Schachraum<br />

Alles wartet auf die Sportler-Party<br />

Startschuss mit der Bürgermeisterin: Die Spiele sind eröffnet.<br />

Für die Läufer hieß es: Immer der blauen Markierung folgen.<br />

Münster. Faire Wettkämpfe, ein sportliches Miteinander und<br />

viele Gespräche in angenehmer Atmosphäre: Die Teilnehmer<br />

des achten Verbund-Sportfestivals sind wohl alle auf ihre Kosten<br />

gekommen. Das Festival der über 430 Volks- und Raiffeisenbanken<br />

feierte dabei einen Rekord. Nie zuvor waren 1.700<br />

sportbegeisterte Mitarbeiter zu den Wettkämpfen nach Münster<br />

angereist. Eingeladen hatten der IT-Dienstleister GAD, der<br />

Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (<strong>RWGV</strong>), die<br />

WGZ BANK sowie die WL BANK. Bürgermeisterin Wendela-<br />

Beate Vilhjamsson blickte auf die 20-jährige Entwicklung zurück<br />

und stellte fest, das sportliche Ereignis sei in der Stadt zu einer<br />

festen Institution geworden. Randsportarten wie Boule oder<br />

Nordic Walking waren diesmal ebenso vertreten wie die beliebten<br />

Klassiker Laufen, Volleyball oder Radfahren. Die beliebteste<br />

Sportart war einmal mehr Fußball, über 340 Sportler waren hier<br />

aktiv. Schauplatz war wie bei den anderen Ballsportarten das<br />

Gelände des DJK Wacker Mecklenbeck e. V. Der WDR-Radiojournalist<br />

Matthias Bongard führte durch das Programm.<br />

Über ihr Abschneiden tauschten sich die Teilnehmer auch noch<br />

mehrere Stunden nach dem letzten Wettkampf aus. Weit über<br />

1.000 Sportler ließen es sich nicht nehmen, das Jubiläum des<br />

Verbund-Sportfestivals in geselliger Runde ausklingen zu lassen.<br />

Für ausgelassene Stimmung sorgte dabei die Band Skydogs.<br />

46 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2013</strong>


„ Eine Partnerschaft, die nicht aus<br />

der Mode kommt: WGZ BANK und<br />

die Bugatti Holding Brinkmann.“<br />

Geschäftsführende Gesellschafter<br />

Klaus und Wolfgang Brinkmann (v. l. n. r)<br />

INITIATIVBANKING FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Vielfalt, Innovation, Zeitgeist, Lebensfreude<br />

und Internationalität sind das<br />

Fundament für den Erfolg der Marke<br />

bugatti. Diese Erfolgsfaktoren sehen wir<br />

auch bei unseren Bankpartnern, der<br />

Volksbank Bad Oeynhausen-Herford eG<br />

und der WGZ BANK. „Maßgeschneiderte<br />

Lösungen mit besonderem Verständnis<br />

für den Mittelstand – kurze Wege, schnelle<br />

Entscheidungen von einer starken Finanz-<br />

Gruppe sind die Basis für langjährige<br />

Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, so<br />

die geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Wolfgang und Klaus Brinkmann.<br />

WGZ BANK – die Initiativbank für<br />

den Mittelstand: 0211/778-2112<br />

initiativbanking@wgzbank.de


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