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Nemzy Povolzhja

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В село Генеральское Иван Михайлович приехал со своей семьей в 1998 году. В Казахстане<br />

сложилось очень тяжелое экономическое положение, поэтому переезд был<br />

необходим.<br />

Сейчас Иван Михайлович на пенсии, Нина Михайловна работает в Центральной<br />

районной библиотеке. Поделился с нами Иван Михайлович и планами на будущее. Он<br />

решил уехать в ФРГ со всей семьей.<br />

Поблагодарив Ивана Михайловича за интересную беседу, мы попрощались с Вебертами.<br />

Впереди нас ждал еще один собеседник.<br />

Валерий Гладышев,<br />

Татьяна Щербатых (Пайслер),<br />

Виктор Рейзвих<br />

Kein leichtes Schicksal<br />

Das war der zweite Tag unserer Bekanntschaft mit dem Dorf. Wir hofften darauf,<br />

noch einen weiteren seiner Bewohner näher kennen zu lernen. Wir blieben<br />

neben einem grünen Zaun stehen und klopften an die Tür. Es öffnete uns ein alter<br />

Mann, er hieß Iwan Webert.<br />

Unser Gespräch fand im Haus statt, wohin wir von dem Hausbesitzer eingeladen<br />

wurden. Er setzte sich aufs Sofa und begann seine Erzählung.<br />

„Ich wurde 1939 in der Stadt Kustanaj geboren", erzählte Iwan Webert, „unsere<br />

Familie war groß: die Mutter, der Vater und sechs Kinder - vier Söhne und zwei Töchter.<br />

Iwan Webert war das vorletzte Kind." Seine Kindheit war sehr schwer. „Ich lief in<br />

zerrissener Kleidung herum und suchte nach Brotstücken", setzte er mit zitternder<br />

Stimme fort. Das war auch der Hauptgrund, warum er die Schule nicht besuchen wollte<br />

— er hatte doch keine Kleidung, in der man sich draußen zeigen konnte. Deshalb hat<br />

er auch nur vier Klassen absolviert.<br />

1943 wurde der Vater von Iwan Webert zur Trudarmee geschickt. Vier Monate später<br />

kam er aber zurück, weil er schwer erkrankte. Früher noch wurde die ganze Familie<br />

mit vielen anderen deutschen Familien in Güterwagen gesetzt und nach Sibirien geschickt.<br />

Hier mussten vier Familien auf mehrstöckigen Pritschen in einem Zimmer von<br />

24 Quadratmetern Größe hausen. Das Verhältnis der Einheimischen zu den Neuangekommenen<br />

war eher negativ, man sah sie nicht als Menschen an. An dem neuen Ort<br />

wurden die repressierten Deutschen gleich registriert und einmal im Monat mussten sie<br />

sich in der Kommandantur melden.<br />

Nach der Rehabilitierung zog die Familie Webert es vor, nach Kasachstan zurückzukehren.<br />

Mit 15 Jahren begann Iwan Webert zu arbeiten und mit 16 Jahren hat er<br />

schon selbst einen Traktor gefahren. Während der Saatarbeiten steckte der Junge wochenlang<br />

auf dem Feld. Mit 18 Jahren ging er zur Armee. Er war bei Murom stationiert.<br />

Dort traf er seine zukünftige Frau — Nina Miteljowa. Auf die Frage, wie ihre Eltern<br />

zu ihrer Heirat eines Deutschen stand, antwortete Nina Webert: „Meine Eltern<br />

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