Nemzy Povolzhja
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Etwas später gaben ihr die Junge ein Zeichen zu gehen und dazu schenkte ihr auch<br />
der Wächter Wassermelonen.<br />
Die Kinder aus ihrer Familie gingen zur Töpferwerkstatt und arbeiteten dort,<br />
indem sie beim Topfbrennen hallen. Dafür bekamen sie von den Töpfermeistern Ausschussstücke<br />
geschenkt.<br />
Auf der harten Probe<br />
Nicht alles und nicht immer war so leicht und fröhlich. Die Hungersnot in 1932-<br />
1933 traf auch die Einwohner der Stadt. Die Mutter von Sophia Iwanowna war Babysitter<br />
in reichen Familien und hatte viele schöne gute Kleider, die sie gegen Grütze<br />
tauschte. Die Kuh war auch eine Rettung und man hütete sie, wie seinen Augenapfel.<br />
In 1941 wurde ihre Familie ins, Dorf Raissino, Station Ubinskaja im Gebiet Nowosibirsk<br />
ausgewiesen. Man gab ihnen 12 Stunden, um Sachen zu packen. Als die kleine<br />
Sophie dem Vater diese traurige Botschaft überbrachte, wollte er es einfach nicht glauben:<br />
bisher war alles so gut, so ruhig... Die Familien, die auf einmal Umsiedler geworden<br />
sind, wussten nicht, was sie mitnehmen sollen, wohin mit dem Vieh... Die Aussiedlung<br />
überrollte die Straßen. Als die Deutschen von der Rabotschaja-Straße ausgesiedelt<br />
wurden, ging ein Schleppkahn kaputt und sie mussten eine ganze Woche lang am<br />
Wolga-Ufer hausen, man durfte nicht zurück nach Hause. Die Deutschen hatten auf<br />
einmal kein Zuhause mehr. Durch das Dorf liefen ungemelkte Kühe herum, die Frauen<br />
molken sie, um sie zu erleichtern, wobei die Milch einfach so auf die Erde floss. Als<br />
die Truppen des NKWD ankamen, wurde das ganze Viehvolk in einem großen Hof versammelt,<br />
von dort aus wurde es zum Schlachthaus geschafft.<br />
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