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Nemzy Povolzhja

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1. Weltkrieges einen Kriegsgefangenen, Christian Decher, kennen. 1916 zogen sie nach<br />

Deutschland um, dort bekamen sie 6 Söhne. Zuerst standen die Verwandten im<br />

Briefwechsel, aber im 1929 wurde die Verbindung unterbrochen.<br />

Die kleine Lena wurde zu Hause erzogen, weil ihre Mutter als Gouvernante tätig<br />

war. Sie wohnten in Marx. Im Familienkreis unterhielten sie sich auf Deutsch, obwohl<br />

Lenas Vater Russe war. An ihre Mutter erinnert sich Elena Petrowna mit besonderer<br />

Zärtlichkeit. Aus den Erinnerungen der Tante von Elena Petrowna: „Alle Mütter lieben<br />

ihre Kinder, aber so, wie sie hebte ...". Johanna Davidowna galt als eine geschickte<br />

Meisterin, gute Hausfrau und hilfsbereite Frau. „Meine Mutter arbeitete in Saratow. Sie<br />

war in einer wohlhabenden jüdischen Familie als Gouvernante tätig. Ihr Zögling befreundete<br />

sich mit ihr so kräftig, dass er immer wieder einen Stuhl für sie zum Eßtisch<br />

stellte, obwohl sie dort schon nicht arbeitete", ruft sich Elena Petrowna ins Gedächtnis.<br />

In die Schule kam Lena in Brabander (heute Kasizkoje), wo ihr Vater eine Möglichkeit<br />

bekam, im Beruf zu stehen. Hier lernte sie drei Jahre. Der Unterricht verlief auf<br />

Deutsch, darum sollte Lena nach dem Umzug in Marx (1930) wieder in die 3.Klasse<br />

gehen, weil sie hier ihre Ausbildung in einer russischen Schule fortsetzte. Lena war sehr<br />

begabt, und kam sofort in die 5. Klasse, als sie später nach Gnadenflur umzogen. Das<br />

war nicht leicht, weil man in der 4. Klasse Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik<br />

bekommt. ,ДсЬ saß aber 2 Jahre in der 3. Klasse", erinnert sich die Frau.<br />

Von 1935 bis 1936 studierte sie in einer Musterfachschule. Dieses Gebäude wurde<br />

1911 für das Männerseminarium gebaut. Während des II. Weltkrieges diente es als ein<br />

Gemeinschaftsheim. Nach dem Krieg wurde hier ein Bedienungsheim eingerichtet.<br />

Heute befindet sich hier die Kunstschule. Nach den Worten von Elena Petrowna blieb<br />

die Architektur des Bautes unverändert erhalten. Die großen Innenräume wurden für<br />

56<br />

In unseren Heften achrieben wir auch das Leben der Leute auf.

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