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Nemzy Povolzhja

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in Erstaunen versetzte. Das Dorf entstand Anfang des XVIII. Jahrhunderts als Einzelhof<br />

Gubernazkij. Laut einer Überlieferung hatte der General A.D. Karpow hier viele<br />

Jahre später eine Bodenparzelle bekommen. Er soll Gubernazkij oft besucht und einen<br />

großen Einfluss auf die Bewohner gehabt haben. Auf alten Mappen ist das Grab des<br />

Generals gezeichnet — wahrscheinlich ist es das Grab von Karpow, das dem Dorf den<br />

Namen „Generalskoje" gab.<br />

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf offiziell zu Generalskoje. Die ersten<br />

Ansiedler waren Übersiedler aus der Pokrowskaja Sloboda und ehemalige Leibeigene,<br />

die von ihren Herren weggegangen waren. Sie siedelten sich in der späteren Bereschnaja-Straße<br />

und in der „Schüiwka" - der heutigen Moskowskaja-Straße an, die<br />

den alten Teil des Dorfes bilden.<br />

Schüiwka ist die erste Straße des Dorfes. Hier wohnten Leute, die Schafspelze (Koschuchi)<br />

herstellten. Außerdem beschäftigten sich die Bewohner dieses Dorfes mit<br />

Ackerbau. Sie pflügten mit dem hölzernen ukrainischen Pflug. Vor diesen wurden zwei<br />

Stiere gespannt und so das Neuland beackert. Die Ernte war hier sehr reich, deshalb<br />

war der Ackerbau eine gewinnbringende Angelegenheit. Gleichzeitig beschäftigte man<br />

sich mit Fischfang.<br />

1870 entstanden in dem Dorf kleine Ziegeleien. Die Ziegel wurden für die Errichtung<br />

der großen Steinkirche gebraucht. Die Ziegelproduktion befand sich zwischen den Mündungen<br />

der Flüsse „Stepnaja Galoscha" und „Kreschtschatyj" in die Podstepnaja. 1892<br />

wurden die Glocken der Kirche auf den Glockenturm gehoben. Die größte Glocke wog<br />

360 Pud (ehemaliges russisches Gewichtsmaß, 1 Pud - 16,38 kg), bn Winter, wenn die<br />

Menschen auf die Felder fuhren, um Stroh zu holen, und in ein Schneegestöber gerieten,<br />

läuteten die Glocken die ganze Nacht, damit die Menschen sich nicht verirrten.<br />

Die Kirche<br />

Die Kirche war zu Ehren des Ш. Alexander Newskij errichtet worden. Die Kirche<br />

von Generalskoje stand in ihrer Architektur, Schönheit und Majestät den Saratower<br />

Kirchen nicht nach. Sie war sehr hoch und aus weißem Stein gebaut. Die Kirche<br />

hatte einen Anbau mit einem Turm auf dem Dach. In diesem Anbau stand der<br />

Altar. Es gab auch einen großen Glockenturm mit vielen kleinen und großen Glocken.<br />

Die Kirche war von einem gusseisernen Zaun umgeben. Dieser wurde von<br />

viereckigen Ziegelpfeilern gehalten, auf deren Spitze je zwei Steinkugeln angebracht<br />

waren. Die Steinkugeln waren blau und rosa bemahlt. 1936—1937 wurde die alte<br />

Kirche demontiert, und aus ihren Ziegeln wurde in der Stadt Engels eine neue Schule<br />

gebaut. Damals entstanden auch eine kleine Kirche, die Schule, die Wolostverwaltung,<br />

das Priesterhaus und andere Ziegelbauten, Jetzt wird auf diesem Platz der<br />

alten Kirche eine neue Kirche zu Ehren des Hl. Alexander Newskij erbaut. Wo sich<br />

jetzt der Friedhof befindet, stand früher eine Windmühle, und noch früher gab es<br />

am Flussufer eine Wassermühle.<br />

Das Gründungsjahr des Dorfes konnten wir nicht genau ermitteln. Man kann nur sagen,<br />

dass es etwa 200 Jahre alt ist. Die Lebensweise in diesem Dorf war ukrainisch, alle spra-<br />

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