Nemzy Povolzhja

Panorama des Dorfes Krasnyj Jar
Wo sich jetzt das Gebäude der Miliz befindet, war früher der Dorfplatz, wo sich alle
Dorfleute zu Festen versammelten. Von der großen Tribüne, die in der Mitte des Platzes
stand, sprachen die Vertreter der Verwaltung.
Die Architektur des Dorfes Krasnyj Jar ist einzigartig. Die Größe des Dorfes fällt
gleich auf. Das Dorf war lange Zeit ein Rayonzentrum - zur Zeit der deutschen Republik
war das der Krasnojarskij Rayon. Obwohl die Deutschen schon vor langer Zeit
deportiert wurden, sind viele Häuser erhalten geblieben, die für die deutschen Kolonisten
typisch waren. Eine der ältesten Straßen trägt jetzt den Namen Gagarinstraße.
In dieser Straße sind die meisten alten deutschen Häuser erhalten geblieben. Das sind
überwiegend unterkellerte Steinhäuser. Die Holzhäuser wurden auch nach diesem
Prinzip gebaut. Gegenüber dem heutigen Kulturhaus befindet sich eine Apotheke. Auf
dem Platz des heutigen Fernsprechamtes stand früher die Post. Wo jetzt der „Seisowjet"
(die Dorfverwaltung) ist, befand sich früher ein Petroleumladen. In dem früheren
Gebäude des ,,Rayispolkom"(Rayonverwaltung) befindet sich heute eine Bar. Die
Miliz befand sich im alten Kulturhaus, das diese Funktion noch zu den Zeiten, als die
Deutschen hier wohnten, erfüllte. In dem Wohnhaus neben der Miliz ist das Volksgericht
und im nächsten Haus, einem Gebäude mit Ziegeldach, war ein Frisiersalon.
Das Kulturhaus
Wenn man in Krasnyj Jar ankommt, sieht man zuerst ein großes weißes Gebäude -
das ist das Kulturhaus. Es befindet sich auf dem Zentralplatz, wo gewöhnlich die großen
Dorffeste veranstaltet werden. Das Haus weckte unser Interesse, und wir wollten
mehr darüber erfahren. Wir öffneten die große Glastür und betraten das kühle Halbdunkel
des Gebäudes. Wir hatten das Glück, sofort der Regisseurin des Volkstheaters,
Tatjana Kurentjajewa, zu begegnen. Diese baten wir, uns etwas über die Geschichte
des Kulturhauses zu erzählen. Sie hat uns das Folgende berichtet.
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