Nemzy Povolzhja
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15. 03. 1923 hat das Vollzugskomitee des Wolgagebiets einen Beschluss verfasst, ein<br />
Archivsamt in Pokrowsk (seit 1931 Engels) zu veranstalten. Dieses Amt wurde 1924 in<br />
der Zentralen Archivsverwaltung der Autonomen Republik der Wolgadeutschen<br />
untergebracht. Der erste Archivsleiter, M. F. Piskunov, sammelte im Laufe eines Jahres<br />
57 000 Urkunden über die ausländischen Kolonisten. In erster Linie sind es die Orgmalurkunden<br />
der Amtsbezirks Verwaltungen und der ländlichen Katharina II. bis<br />
1917. Sie waren in großer Gefahr, denn es gab keine Fachgebäude für das Archivasammlung,<br />
und die Sowjetämter, die sich auch in diesen Gebäuden befanden, hatten<br />
kein Interesse dafür, um diese historischen Urkunden zu erhalten, und sogar wegen des<br />
Papiermangels tragen zu ihrem Vernichten bei.<br />
Gleichzeitig begann das Einsammeln der Urkunden seit 1917, und zwar über die<br />
Regierungs- und Verwaltungsorgane der ersten deutschen Autonomie, angefangen von<br />
der Wolgakomitee. Die Sache mit der Archivsgebäude war sehr schwach und endlich<br />
am Ende der 20er Jahre bekam das Archiv ein einzelnes im Jahre 1902 gebautes Speichergebäude<br />
auf dem Kommunarplatz. Nach der Nationalisrung hatte dieses Gebäude<br />
sehr viele Wirte, weil man viel Geld für die Neuausstattung brauchte und dort wurden<br />
alle früh gesammelten Materialich untergebracht. Zum 10. ten Geburtsdatum hatte das<br />
Zentralarchiv schon 197 Bestände je 126,5 Tausend Aktenstücke der vorrevoltionäre<br />
Geschichte der Deutschen und 812 Bestände je 131,3 Tausend Aktenstücke in Periode<br />
seit 1917. Das Archiv hatte viele Urkundensquellen, und wegen des Flächenmangels<br />
hatte es auch viele Probleme.<br />
Seit 1. Januar 1941 hatte das Archiv schon 1475 Fonds je 320,2 Tausend Aktenstücke.<br />
Die Überlastung des Archivs war 170%. Der Personalbestand des Zentralarchivs<br />
war 22 Menschen: Direktor, Wissenschaftsarbeiter, 12 Technibarbeiter und 2 Dienstmenschen.<br />
Obgleich das Ausbüdungsniveau sehr niedrig war (nur einer hatte die Hochschulbildung,<br />
5 - mittlere Fachausbildung die übrigen), schwerer Arbeitsbedingungungen<br />
und sehr niedriges Lohnen, arbeiten die Archivisten mit großem Spaß. Die Arbeit<br />
ging in mehreren Richtungen: Es wurden alle Bestände in Ordnung gebracht, die Arbeit<br />
wurde in den 22 Kantonenarehiven durchgeführt.<br />
Eine der schwersten Arbeit vor dem II. Weltkrieg war die Arbeit nach der Erfüllung<br />
der Bürgeranfragen, 1823 Anfragen wurden 1941 von den Archivisten bearbeitet.<br />
Das Archiv hatte, faktisch wie heute, keinen Lesesaal. Im kleinen einzigen Zimmer mit<br />
40 Quadratmeter führte man Statistik der Archivsbestände und ihre Bearbeitung. Und<br />
in solchen Bedingungen wurden von 15 Erforscher, die dieses Archiv 131 mal besuchten,<br />
986 Aktenstücke und 428 auf Schreibmaschine Kopien zugestellt. Aber die Dokumentenforderung<br />
und das Fehlen des Lesesaals erzwungen die Archivisten, die Aktenstücke<br />
in den provisorischen Gebrauch zuzustellen. Unter den Erforschern waren die<br />
Gelehrten aus Moskau, Saratow, Engels. Der Linguist L.P. Dulson arbeitete an der<br />
Sprachgeschichte der Wolgadeutschen, der Dekan der Fremdsprachenfakultät der<br />
Deutschen Pädagogischen Hochschule A.F. Wirz studierte die Mundarte der Wolgadeuschen,<br />
der Dozent derselben Hochschule E.F. Frizler — die Frage der Agrarverhältnisse<br />
in deutschen Kolonien am Ende des 19. Jahrhunderts, P.P. Wechter, Wissen-<br />
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