Nemzy Povolzhja
Nemzy Povolzhja
Nemzy Povolzhja
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In der nächstliegenden Bank rief man sich ins Gedächtnis, dass sich früher in diesem<br />
Haus eine Gaststätte, ein Notar und sogar ein Wahlorgan von dem Politiker Wladimir<br />
Schirinowskij befanden.<br />
Die aufgeregten Besucher und Angestellten fangen an, alle Bekannten anzurufen,<br />
um uns zu helfen. Nach einiger Zeit kannten wir den Namen einer Frau, die uns wahrscheinlich<br />
Informationen geben konnte: Elena Petrowna Michajlowa, eine Alteingesessene<br />
der Stadt. Per Telefon verabredeten wir ein Treffen mit der Frau.<br />
Das Erste, was uns Elena Petrowna zeigte, war ein Buch von Boris Pilnjak. Im Vorwort<br />
stand folgendes: „Der echte Name des Schriftstellers lautet Wogau Boris Andrejewitsch".<br />
Gesammelte Werke von Boris Pilnjak betragen mehr ab in 10 Bänden von<br />
Erzählungen und drei Romane.<br />
Das erste Erzählungsbuch wurde im Jahre 1919 veröffentlicht. Im 1920 absolvierte<br />
Boris Wogau die Hochschule des Moskauer Kommerziellen Instituts und schreibt den<br />
Roman „Das nackte Jahr", der ihm den größten Ruhm brachte. Dieser Roman wurde<br />
stark bestritten, aber er wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und publiziert,<br />
darunter Italienisch, Französisch, Chinesisch, jiddisch,usw.<br />
Der Vater von Boris Pilnjak (Wogau) war ein deutscher Kolonist,Tierarzt von<br />
Beruf. Das Haus in der Kirow-Straße gehörte ihm.<br />
Als wir nach Hause gingen, versuchten wir über die Berühmtheit von B. Pilnjak in<br />
seiner Heimatstadt zu erfahren. Schade, dass einige diesen Namen nur gehört haben,<br />
und nur wenige eines Werk von Pilnjak gelesen haben. Es gibt auch solche, für die der<br />
Name ihres Landsmannes unbekannt ist. Das war zu bedauern.<br />
Im Großen und Ganzen waren wir mit den Ergebnissen des Tages zufrieden und<br />
konnten ruhig schlafen.<br />
Anna Tscheinjawskaja,<br />
Jana Weisel<br />
Auf der Suche nach der Straße<br />
Wir haben ältere und jüngere Frauen und Männer getroffen, aber niemand konnte<br />
sich an die Gegend, die auf dem Foto stand, erinnern. Wir beschlossen uns, in<br />
Paare einzuteilen, um die Suche fortzusetzen. Bummelnd durch die Stadt bemerkten<br />
wir, dass die Straßen symmetrisch angeordnet sind.Das sieht folgenderweise aus: die<br />
Hauptstraßen — Kuibyschew-, Engels-, Liebknecht-, Marx-, Kirow- Straße ziehen<br />
sich parallel und sind von den Straßen mit ungewöhnlichen Benennungen — Linie (1-<br />
te, 2-te, 3-te usw.) durchgekreuzt.<br />
Abo, wir gingen einer der Linien entlang, die Passanten abfragend, und kamen zur<br />
Kujbyschew — Straße. Keiner konnte uns eine genaue Antwort geben,weil die Straßen<br />
ähnlich sind, und in vielen die alten deutschen Häuser stehen. Die Einwohner waren<br />
sehr freundlich und hilfsbereit. Sie verstanden, dass wir nach etwas suchen und boten<br />
uns Hilfe an.<br />
So gingen wir der Kujbyschew-Straße entlang und haben plötzlich ein Gespräch<br />
zwischen zwei netten Frauen gehört, die einander erklärten, wo sich irgendwelcher<br />
196