Nemzy Povolzhja
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so haben wir erfahren, gewinnt man 70 - 75 Prozent Mehl, das Übrige wird zu Mischfutter<br />
verarbeitet.<br />
Das gemahlene Getreide gelangt durch Rohre in den 1. Stock, wo es in einer entsprechenden<br />
Vorrichtung durchgesiebt wird. Dort wurde uns Grieß gezeigt. Der Grieß<br />
ist gebrauchsfertig.<br />
Im 3. Stock befindet sich eine Abteilung für Teigwaren, bald aollen hier noch zwei<br />
weitere Sorten von Teigwaren hergestellt werden.<br />
In der Mühle ist es sehr laut. Die Einrichtung arbeitet Tag und Nacht. Unendliche<br />
Umdrehungen, Lärm und Gepolter regen zum Nachdenken an: So eine Mühle ist ein<br />
großer und komplizierter Mechanismus.<br />
Es ist kein Wunder, dass diejenigen, die früher eine Mühle hatten, wohlhabend<br />
waren, denn ein Mühlunternehmen bedeutet eine absolut abfallfreie Produktion.<br />
Innerhalb von 24 Stunden mahlt die Mühle bis zu 30 Tonnen Getreide. Neben der<br />
einheimischen Ausrüstung verwendet man in dem Betrieb auch italienische Technik. In<br />
einer zwölfstündigen Schicht sind in den Dresch-, Sieb-, Teigwaren- und Bäckerabteilungen<br />
4 Personen tätig. Der gesamte Personalbestand der Mühle beträgt 50 Personen.<br />
Irn Erdgeschoss der Mühle wird das Mehl in Säcken abgepackt. Das geschieht folgenderweise:<br />
Das Mehl wird in einen Sack geschüttet, dieser wird gewogen und mit<br />
Hilfe einer speziellen Maschine zugenäht. Dann wird an dem Sack das Preisschild mit<br />
den Charakteristika des Mehls befestigt.<br />
Die Mühle ist von neuen Anbauten umgegeben: Getreidespeicher, Bäckerei, Garage.<br />
Der Lagerraum ist auch erneuert. Das alte Gebäude steht daneben. Jetzt befindet<br />
sich in diesem Gebäude die Verwaltung der Mühle. In der Bäckerei wird der zubereitete<br />
Teig in 70-kg-Formen ausgelegt. Man erhält во 140 Brote, die in den Ofen kommen.<br />
Produziert wird auf Bestellung, also ohne Überfluss, denn die Müller wollen nicht,<br />
dass die Erzeugnisse daliegen und verderben.<br />
Das Brot ist nicht nur bei den Dorfbewohnern beliebt, sondern auch in den Nachbardörfern<br />
und in der Stadt Marx. So etwas sieht man nicht jeden Tag. Es ist erstaunlich,<br />
dass das Gebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, zu den modernen<br />
Bedingungen passt.<br />
Schade, dass die Bewohner des Dorfes Krasnyj Jar so wenig über die Geschichte<br />
der Mühle berichten konnten. Das zeigt, dass man sich heutzutage sehr wenig für die<br />
Geschichte seines Heimatortes interessiert.<br />
Swetlana Sarumjanjuk (Schneiderin),<br />
Tatjana Seherbatych (Peistsier),<br />
Pawel Heimse<br />
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