Nemzy Povolzhja
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Das Filmtheater „Rodina"<br />
Bei dem Spaziergang durch Marx haben wir schöne alte Gebäude bemerkt. In der<br />
Stadt gibt's 17 Denkmäler der Geschichte und Kultur. Sie bedürfen Aufmerksamkeit<br />
und Pflege, wie seitens des Staates so auch von jedem von uns. Das ist für unsere Nachkommen<br />
sehr wichtig, und wir waren stolz, dass wir mit unserer Maßnahme auch einen<br />
kleinen Beitrag leisten werden.<br />
Das Filmtheater „Rodina" wurde 1937 gebaut und 1958 renoviert. Damals war es<br />
als Filmtheater geplant, heute ist es ein Nachtklub. Diese geringe Informationen erhielten<br />
wir von den Passanten. Deshalb beschlossen wir, uns im Archiv die Informationen<br />
zu holen.<br />
Aus den Artikeln von Frau E. Erina, Direktorin des Archivs, die in der Zeitung<br />
„Unser Wort" Nr 71, 72 vom 18. April 1998 erschienen, erfuhren wir, dass es in der<br />
Stadt keine Restaurierungswerkstatt gibt. Und wenn was getan wird, so sind es nur Renovierungen,<br />
die zu Modernisierung der Gebäude führen. Das führt zum Verlust der<br />
historischen Bedeutung des Gebäudes.<br />
So geschah es auch mit dem Filmtheater „Rodina", dem ursprünglich unikalen<br />
Bau. Heute könnte man diese ursprüngliche Auseicht des Gebäudes nach aufbewahrten<br />
Schemen und Dokumenten wiederherstellen, aber, wie gewöhnlich, gibt's<br />
kein Geld.<br />
Frau Erina behauptet in ihrem Artikel, dass der Tonfilm in der Stadt zum ersten<br />
Mal am 5. Januar 1935 gezeigt wurde. Das Tongerät wurde aus Saratow gebracht. 48<br />
Stunden haben die Monteure und Techniker das Gerät in einem Klub, der den Namen<br />
der „ersten Pjatiletka" trug, montiert.<br />
Im März 1936 wurde von der Stadtverwaltung die Entscheidung getroffen, Boden<br />
für den Bau des Filmtheaters „Rodina" zu geben. Am 12. Dezember wurde das<br />
Gebäude eingeweiht. Es war ein wichtiges Kulturereignis für die Stadtbewohner und<br />
eins der schönsten Gebäude in der Stadt. 851 Tausend Rubel wurde für den Bau ausgegeben.<br />
Die Fassade zieren verschiedene Reliefs. In den Wandnischen stehen Skulpturen<br />
eines jungen Arbeiters mit dem Hammer, eines Mädchens mit Weintrauben in der<br />
Hand, eines Jungen mit der Geige und auch noch andere. Der Saal hat 500 Sitzplätze,<br />
die Filmeinwand hat eine Länge von 6,6 m und eine Breite von 5,5m. Der Boden ist aus<br />
Eichenparkett, die Kolonnen sind aus buntem Marmor. Die Möbelskizzen sowie auch<br />
das Projekt des Hauses für das Filmtheater wurden von der Architektm aus Moskau<br />
T. Kalmikowa ausgearbeitet.<br />
Im Foyer gibt es auch Platz für das Orchester.<br />
Es sind Jahrzehnte vergangen, aber das Filmtheater „Rodina" bleibt für die Stadt<br />
nach wie vor von wichtigster Bedeutung.<br />
Olessja<br />
Skulschajewa,<br />
DmUrij Gabiger<br />
P.S. Teilweise haben wir Informationen aus der Zeitung „Unser Wort" (von 14.12.98)<br />
entnommen.<br />
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