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Nemzy Povolzhja

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die Mädchen. Das wichtigste für sie war es, Ordnung<br />

und Sauberkeit zu halten. Sie wurden sehr<br />

früh von den Eltern geweckt und fegten den Hof<br />

und die Nachbarstraßen. Von Kindheit an lernten<br />

die Kinder oft die Handwerke, die auch ihre Eltern<br />

ausübten. Die Kinder wurden zur Ehrerbietung<br />

gegenüber den Alten erzogen. Die Eltern<br />

wurden mit „Sie" angesprochen. Und diese machten<br />

ihrerseits alles, um den Kindern eine gute Erziehung<br />

zu ermöglichen.<br />

Das Essen<br />

Vor dem Essen wurde unbedingt ein Tischgebet<br />

gesprochen. Während des Tischgebets kreuzte<br />

man die Hände, senkte den Kopf und las fromme<br />

Worte vor:<br />

„Komm, Herr Jesus, sei unser Gast<br />

und segne, was du uns bescheret hast. Amen"<br />

Eines der Lieblingsgerichte der Wolgadeutschen<br />

war Wassermelonenhonig und Rübenhonig.<br />

Dieser wurde im Ofen in einem Kessel gekocht.<br />

Der Ofen wurde nicht mit gewöhnlichem<br />

Brennholz geheizt, sondern mit getrocknetem<br />

Mist oder mit Männertreu, was dem Gericht einen besonderen Geschmack verlieh.<br />

Wann der Honig fertig war, konnte folgenderweise geprüft werden: Man musste den<br />

Honig auf einen Nagel tropfen, und wenn dieses Tröpfchen nicht wegfloss, konnte<br />

man das Essen zubereiteten. Guten Appetit!<br />

Aßen die Deutschen denn nur ihren seltsamen Honig? Nein, interessant und oft gegessen<br />

wurden auch folgende Spezialitäten: Konfitüre aus Nachtschatten, Krebli, Riewelkuchen,<br />

Riewelsuppe, Natirucha — der Name klingt irgendwie russisch, nicht wahr?<br />

Wie wurde denn dieses Gericht zubereitet? Aus Mehl und Eiern knetete man einen<br />

Teig, mit den Händen wurde dieser klein gerieben und in die Suppe gegeben - ganz einfach<br />

und schmackhaft!<br />

Oft konnte man auch Schweinebraten auf dem Tisch sehen. Die Deutschen aßen<br />

ihn immer sehr gern. Als rätselhaftestes Gericht der deutschen Küche gilt der Strudel.<br />

Der Strudel wurde in einigen Regionen auf ganz besondere Weise zubereitet. In den<br />

Kessel wurden schichtweise leicht gebratenes Fleisch und Kartoffelscheiben gelegt und<br />

ein bißchen Wasser aufgegossen. Anschließend gab man den Strudel hinzu. Dieser<br />

wurde aus Kefirteig zubereitet. Dieser Teig wurde dünn wie für Nudeln ausgerollt,<br />

dann zusammengerollt und zerkleinert. Der Kessel wurde fest zugedeckt. Der Geruch<br />

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