Nemzy Povolzhja
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Solche Häuser bauten die deutschen Kolonisten<br />
Aber das wichtigste Bauwerk, das von der Geschichte der Wolgadeutschen zeugte,<br />
war die noch von weitem sichtbare lutherische Kirche, die wegen menschlicher Gleichgültigkeit<br />
und wegen ihres Alters halb zerstört ist. Man erzählt viele Legenden über die<br />
Kirche und die daneben stehenden Gebäude — die Schule (ehemaliges Gut des Kaufmannes<br />
Miller) und das Rote Haus (vor kurzem das so genannte Direktionskontor).<br />
Wie es oft vorkommt, widersprechen diese Legenden einander. Das Einzige, was sie<br />
verbindet, ist die Behauptung über einen unterirdischen Gang - zwischen der Schule<br />
und der Kirche einerseits und zwischen der Kirche und dem ehemaligen roten Pfarrershaue<br />
mit den grünen Fensterläden andererseits. Der Tunnelbau hatte einen doppelten<br />
Zweck - er diente ab ein Gang, der auch die Priester in Sicherheit brachte. Den<br />
Worten von Wladimir Iwanowitsch Kuklew nach, einem der Russen, die in der deutschen<br />
Kolonie Warenburg gewohnt hatten, war der Bedarf an dem Gang während der<br />
Revolutionsereignisse besonders groß.<br />
Das Gebäude der Schule zeugt noch vom Privatleben des ehemaligen Besitzers — des<br />
berühmten Kaufmannes Miller: gut erhaltene und kein einziges Mal renovierte Fußböden,<br />
gemütliche Räume, die über ihre frühere Bestimmung nachdenken lassen, große<br />
und helle Fenster mit deutschen Schlössern und bequeme Treppenstufen, die zum ersten<br />
Stock führen.<br />
Die heutigen Besitzer pflegen dieses «Museum» am Ufer der Wolga, nicht weit von<br />
der lutherischen Kirche. Es gibt viele Legenden über dieses Haus. Leokadia Janowna<br />
Tokarewa behauptet, dass es für einen Reichen mit dem Namen Karl Karlowitsch ge-<br />
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