Nemzy Povolzhja
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schaftswohung, in der sie allerdings ihre Hohe nicht finden kann. Schon seit vielen<br />
Jahren versucht sie, von der Administration der Stadt etwas für ihr Alter passendes<br />
zum Wohnen zu bekommen. „Ich versuche es trotzdem weiter. Ich habe mir durch<br />
meine Arbeit eine gute Wohnung verdient."<br />
Die besten Jahre ihres Lebens sind für sie geprägt durch die Augenblicke, die etwas<br />
mit der ersten und gleichzeitig der letzten liebe ihres Lebens zu tun haben. Es sind die<br />
Jahre, in denen sie im Dorf Fischer gelebt hat und mit ihrer einzigen Nichte, für die sie<br />
zur zweiten Mutter wurde, jährlich ans Schwarze Meer in den Urlaub fuhr.<br />
Heute bereitet es Natalja Kusminitschna Sorgen, dass sie nicht mehr so sportlich ist<br />
wie früher. Noch vor kurzem war für sie kein Problem, eine Strecke von 10 km zu laufen.<br />
Sie wurde in der Stadt „die Sportlerin" genannt. Die größte Tragödie in ihrem<br />
Leben war und bleibt allerdings das ewige Getrenntbleiben von Nikolai. Wenn sie von<br />
ihm redet, schaut sie irgendwohin in die Weite und verstummt dann. Vielleicht versucht<br />
sie ihn wiederzusehen, genauso jung und schön, ehrlich und gutherzig, wie er war.<br />
Wie schade, dass es in unserer Gesellschaft wenige solche Menschen wie unsere<br />
wunderbare Natalja Kusminitschna gibt. Sie hat einen gewöhnlichen und verbreiteten<br />
russischen Namen — Iwanowa, sie wurde von der Muttermilch einer Mordwinin gestillt<br />
und erfuhr schließlich, was deutsche Anständigkeit und Fleiß bedeuten. Bis heute hat<br />
sie den Glauben an diese Menschen nicht verloren.<br />
Wir sind glücklich, dass wir sie trafen und viel über die Menschen und die Plätze<br />
unserer Vorfahren erfuhren. Sie bemühte sich, unsere Heimat in leuchtenden Farben<br />
zu schildern.<br />
Auf Wiedersehen, liebe Natalja Kusminitschna. Auf ein neues Treffen!<br />
Gebe Gott Ihnen Gesundheit.<br />
Anna Denner,<br />
Artur Nachtigall<br />
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