Nemzy Povolzhja
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бием и отличающуюся редкостной порядочностью. Она и до сих пор несет в себе жизнеутверждающую<br />
силу и веру в людей.<br />
Мы счастливы, что встретили Вас, дорогая Наталья Кузьминична, и многое узнали<br />
от Вас о людях, о земле наших предков, которые старались сделать нашу с вами родину<br />
цветущей и счастливой.<br />
До свиданья, до новых встреч и дай Бог Вам здоровья!<br />
Анна Деннер<br />
Артур Нахтигаль<br />
Diese Liebe nehme ich mit<br />
„Für die Gesellschaft, und besonders für Jugendliche ist es gut, das» es Menschen gibt, die in ihrem<br />
Leben viel erlebt und erfahren haben, die mit besonders schicksalsreichen Situationen konfrontiert<br />
wurden und daraus eine Abhärtung gegen Schwierigkeiten entwickelten. Wir brauchen sie, weit sie<br />
unser private», aber auch das öffentliche Leben moralischer machen."<br />
Katharina Schmeer<br />
(Aus dem Programm zum Theaterstück „Die Greisin")<br />
Die Stadt Engels ist eine große Industriestadt, die 500 000 Einwohner hat. Ganz verschiedene<br />
Biografien und menschliche Schicksale queren täglich die Straßen der Stadt<br />
oder treffen sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt in dieser Stadt auch Prominenz,<br />
z.B. den Schriftsteller Lew Kassil. Oft haben aber wir keine Ahnung davon,<br />
dass der entgegen kommende Mensch es wert ist, im ganzen Land oder zumindest in seiner<br />
Heimatstadt bekannt zu sein. Vor allem, wenn dieser Mensch der älteren Generation<br />
angehört. Darum wurden die Worte von Frau Schmeer, Regisseurin am Deutschen<br />
Nationaltheater in Kaliningrad, von uns als Titel für diesen Artikel gewählt. Genau<br />
diese Menschen sind die Träger lebendiger Geschichte. Wenn sie sterben, stirbt zusammen<br />
mit ihnen ein Teil dieser Geschichte und damit auch die Geschichte der Stadt.<br />
Alles passierte zufällig. Eine alte Frau, Mitte 60, versuchte, mit schweren Taschen<br />
in den Händen, hilflos um sich schauend, die Straße zu überqueren. So lernten wir unsere<br />
Gesprächspartnerin Natalja Kusminitschna Iwanowa kennen. Das Schicksal dieser<br />
Frau, mit einem normalen, in Russland sehr verbreitetem Namen, unterscheidet<br />
sich nicht von Tausenden anderen. Aber trotzdem möchten wir sie Ihnen vorstellen.<br />
Natalja Kusminitschna wurde am 09. Januar 1920 geboren. Diese Jahre waren<br />
nicht die besten für unser Land. Im Dorf Mitrofanowka, Fjodorowski Rayon, Gebiet<br />
Saratow, lebten von jeher russische und mordwinische Familien. Und es war ganz gewöhnlich,<br />
dass russische Männer auch mordwinische Frauen heirateten. Die Mutter<br />
von Natalja Kusminitschna ist Mordwinin. Ihr Vater ist aber Russe. Selbstverständlich<br />
wuchsen die Kinder zweisprachig auf und pflegten Sitten und Bräuche beider Völker.<br />
Es waren schwere Zeiten. In den 20er Jahren herrschte an der Wolga Hungersnot.<br />
Einige Quellen berichten, dass damals ca. 130 000 Menschen aus Mangel an Nahrung<br />
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