17.06.2014 Aufrufe

Blu-ray Sonderheft "Die besten HD-Serien" Die besten HD-Serien: "Walking Dead", "Sherlock", "Breaking Bad" u.v.m. (Vorschau)

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<strong>Serien</strong>-Special<br />

DAS MAGAZIN FÜR<br />

HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

Bilder: AXN, Sony Pictures Home<br />

<strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />

<strong>HD</strong>-<strong>Serien</strong><br />

Vol. 1


Thema<br />

<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

Das <strong>Serien</strong>fieber ist ausgebrochen! Nicht nur, dass uns derzeit<br />

eine wahre Flut an hochwertigen <strong>HD</strong>-<strong>Serien</strong> auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erwartet, auch im Fernsehen startet mit dem <strong>Serien</strong>sender<br />

Sky Atlantic <strong>HD</strong> eine neue Generation erstklassiger<br />

Unterhaltung. Darum lassen auch Sie<br />

sich anstecken von dem aktuellen<br />

Trend in Folge.<br />

Falko Theuner,<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

16


<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

Thema<br />

Bilder: Polyband<br />

Wer einmal<br />

mit einer<br />

<strong>HD</strong>-Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

anfängt, kann so schnell nicht wieder<br />

aufhören. Sicherlich ist das Sammeln<br />

von <strong>Serien</strong>-Boxen nicht das preisgünstigste<br />

Hobby – schließlich wird niemand<br />

während der spannenden <strong>Serien</strong>handlung<br />

vorzeitig abbrechen wollen. Der Vorteil fesselnder<br />

TV-<strong>Serien</strong> wiederum liegt auf der Hand, denn<br />

<strong>Serien</strong>fans zehren länger von den blauen Scheiben<br />

und begleiten ihre Helden durch zahlreiche Abenteuer<br />

und Entwicklungsstadien. Und das Beste<br />

daran: Man kann sie immer wieder anschauen. Den<br />

Einstieg in das Themen-Spezial macht die weltweit<br />

längste sowie erfolgreichste Science-Fiction-Serie<br />

der Fernsehgeschichte.<br />

Doctor Who<br />

23. November 1963: Einen Tag nach dem schrecklichen<br />

Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy<br />

strahlte die British Broadcast Company die erste Folge<br />

von „Doctor Who“ aus, ohne zu ahnen, welches<br />

Massenphänomen sie damit lostreten würden.<br />

<strong>Die</strong> Serie über den sympathischen außerirdischen<br />

Zeitreisenden lockte die Zuschauer wöchentlich<br />

vor die Bildschirme, was die Abenteuer des Doctors<br />

(William Hartnell) zum unauslöschlichen Bestandteil<br />

des britischen Fernsehprogramms machte.<br />

So ging es Folge für Folge weiter, bis die Serie<br />

1989 nach 26 Jahren ihr vorläufiges Ende fand.<br />

<strong>Die</strong> Wiederbelebung 1996 durch einen TV-Film<br />

mit Paul McGann in der Hauptrolle misslang. Erst<br />

2005 fiel der offizielle Startschuss für den neuen<br />

„Doctor Who“, zunächst mit Christopher Eccleston<br />

in der Hauptrolle, die noch im selben Jahr zu David<br />

Tennant wechselte und 2010 schließlich mit Matt<br />

Smith ihren aktuellen Darsteller fand.<br />

Neuer Körper, neue Ticks<br />

Der Doctor selbst ist ein Kuriosum an sich: Er ist<br />

ein Zeitlord aus der fremden Welt Gallifrey. In seiner<br />

intelligenten Polizeinotrufbox TARDIS (Time and Relative<br />

Dimension in Space), einer getarnten Zeitmaschine,<br />

bereist er das Universum, um es vor dem<br />

Chaos zu retten. Eines seiner wichtigsten Gadgets<br />

ist dabei der Sonic Screwdiver, ein Allzweckgerät,<br />

mit dem der Doctor meist Schlösser knackt, aber<br />

auch anderweitige Probleme löst. Ähnlich wie bei<br />

der ebenfalls schon 50-jährigen James-Bond-Historie<br />

bestand bei „Doctor Who“ von Zeit zu Zeit die<br />

Notwendigkeit, den Hauptdarsteller aus kreativen<br />

oder auch aus Altersgründen auszutauschen. Dafür<br />

dachten sich die Autoren der Serie einen besonders<br />

geschickten Kniff aus: Sie versteckten den Austausch<br />

der Darsteller hinter der regenerativen Fähigkeit der<br />

Hauptfigur. Wird der Protagonist (fast) getötet, machen<br />

sein Körper sowie seine Persönlichkeit eine<br />

deutliche Formwandlung durch. Einzig seine Erinnerungen<br />

bleiben. Angeblich soll ein Zeitlord nur zwölf<br />

solcher Re inkarnationen durchmachen können,<br />

doch das wäre wirklich schade, denn in der Zwischenzeit<br />

gab es bereits insgesamt zehn Verwandlungen.<br />

Aber durch die Zeitreise-Komponente gibt<br />

(Staffel 5.1)<br />

es sowieso keine feste Reihenfolge<br />

in dieser Hinsicht, oder? Besonders<br />

kurios und kompliziert wird es übrigens,<br />

wenn der Protagonist im Zuge<br />

einer Zeitreise auf frühere Inkarnationen<br />

seiner selbst trifft.<br />

Vertrauen Sie dem Doctor<br />

Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschien im April die erste Hälfte der<br />

neuen, fünften Staffel. Hier trifft der aktuelle Doctor<br />

(Matt Smith) auf die gerade einmal siebenjährige<br />

Amy Pond (Karen Gillan), um einen Dimensionsriss<br />

in ihrer Kinderzimmerwand zu reparieren. Ein drohendes<br />

Desaster mit TARDIS führt dazu, dass Who<br />

fünf Minuten in die Zukunft springen muss, um die<br />

Zeitmaschine wieder abzukühlen. Aus den Minuten<br />

werden jedoch zwölf Jahre. Eine Wartezeit, die Amy<br />

entscheidend prägt. Doch der Doctor wäre nicht der<br />

Doctor, wenn er sie nicht auch im Erwachsenenalter<br />

für seine Abenteuer gewinnen könnte, zumal sich<br />

ein aus einer Strafanstalt entflohener gefährlicher<br />

Formwandler in ihrem Haus aufhält. Ach ja, und<br />

draußen wartet schon die Weltraumpolizei, die mit<br />

der völligen Vernichtung droht, sollte der Gesuchte<br />

nicht binnen der nächsten Minuten ausgeliefert<br />

werden. <strong>Die</strong> Beziehung zwischen den beiden basiert<br />

also eher auf skurrilen Abenteuern mit Atraxianern,<br />

Alien-Vampiren, Reptilienmenschen und<br />

weinenden Engeln als auf einer sexuellen Ebene –<br />

das käme für den inzwischen 905-jährigen Doctor<br />

Who sowieso kaum infrage. Außerdem ist Amy bereits<br />

mit dem Krankenpfleger Rory (Arthur Darvill)<br />

verlobt, der die beiden zukünftig ebenfalls begleiten<br />

wird. Abgesehen von den kreativen bis absurden<br />

Geschichten glänzt die Serie des Weiteren<br />

mit offensichtlichen Low-Budget-Spezialeffekten,<br />

die inzwischen einen Großteil des „Doctor Who“-<br />

Charmes ausmachen. Außergewöhnlich ist vor<br />

allem das kuriose Design der Figuren, der Kostüme<br />

und Settings, die in ihrer Zusammenstellung oftmals<br />

an die Cover früherer Pulp-Hefte von Science-Fiction-Stories<br />

erinnern. Zudem verschafft der Mix aus<br />

Comedy, Action und abgefahrenen Science-Fiction-<br />

Ideen der Serie einen immerwährenden Platz<br />

im Herzen der unzähligen <strong>Serien</strong>fans.<br />

<strong>Die</strong> neuen Daleks<br />

sind stärker, intelligenter<br />

und fieser<br />

Doctor Who (Staffel 5.1)<br />

OT: Doctor Who L: GB J: 2011 G: Science-Fiction-Serie<br />

V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Adam Smith u. a. D: Matt Smith, Karen Gillan, Arthur<br />

Darvill LZ: 320 min FSK: 12 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.04.12 × 3 Extras: 9/10<br />

Wie von einer in <strong>HD</strong> gedrehten Spitzenserie zu<br />

erwarten, besitzt das erstklassige Bild eine exzellente<br />

Schärfe sowie einen fast perfekten Kontrast,<br />

der nur in den Szenen gemindert wird, in denen<br />

das gesamte Ambiente in weiches Licht getaucht<br />

ist. Farblich sind volle Töne die Regel, Ausnahmen<br />

bilden die entsättigteren Passagen. <strong>Die</strong> Audioabmischung<br />

ist ebenfalls überraschend vielschichtig,<br />

so wird z. B. das Potenzial des 5.1-Surround-Klangs<br />

genutzt, um das gleichzeitige Erwachen von mehreren<br />

Komapatienten in einem Krankenhaussaal<br />

noch unheimlicher zu gestalten. Vielleicht gerade<br />

weil die Abmischung so kreativ erfolgte, ist es<br />

umso enttäuschender, dass der Lautstärkepegel<br />

größtenteils statisch bleibt. Sowohl die Staffel<br />

5.1 als auch die Staffel 5.2 (erhältlich ab 25. Mai)<br />

werden als 3-Disc-Fan-Editionen verkauft und<br />

beinhalten 145 Minuten Bonusmaterial sowie ein<br />

Booklet mit zahlreichen Fakten über das „Doctor<br />

Who“-Universum. Wem das noch nicht genug ist,<br />

der wird sich sicherlich auch für die Spin-of-Serie<br />

„Torchwood“ begeistern können (früherer Doctor-<br />

Who-Begleiter bekämpft nun eigenständig Alien-<br />

Verbrechen in Cardiff), deren Fortführung auch<br />

bereits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angekündigt ist.<br />

Film 8,5/10<br />

Der gute Doctor mag für deutsche Zuschauer auf den ersten Blick<br />

sehr abgedreht wirken. Auf den zweiten hingegen wird er hier<br />

genauso seine Fans finden wie überall.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 17


Thema<br />

<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

The Big Bang Theory (4. Staffel)<br />

OT: The Big Bang Theory L: US J: 2010 G: Sitcom V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

(engl.) R: M. Cendrowski u. a. D: J. Parsons, J. Galecki u. a.<br />

LZ: 24 × 21 min FSK: 12 P: 38 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 13.04.12 × 2 Extras: 7/10<br />

<strong>Die</strong> Bildtechnik der Discs ist solide und dem Sitcom-Format<br />

der Serie durchaus angemessen –<br />

Vorzeigematerial ist es aber sicherlich nicht,<br />

obwohl guter <strong>HD</strong>TV-Standard locker erreicht<br />

wird. Mit der Tonhöhe gibt es glücklicherweise<br />

kaum Probleme – vielleicht stellt man anfangs<br />

einen beinahe unmerklichen Pitch fest, der die<br />

Stimmen nur minimal tiefer klingen lässt als bei<br />

der TV-Ausstrahlung, doch dieser Eindruck verflüchtigt<br />

sich nach ein oder zwei Folgen schnell.<br />

Der Sound gibt sich betont frontzentriert, beim<br />

(Surround-)Sound liegen also auch nicht unbedingt<br />

die Stärken der Ausstattung. Schaut man<br />

sich als Fan jedoch die Extras an, dann lohnt sich<br />

die Anschaffung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> garantiert. Highlight<br />

ist hier ein Einblick in die Liveaufzeichnung einer<br />

kompletten Folge vor dem Studiopublikum. Auch<br />

die Interviews der Stars unter sich steigern den<br />

Sympathiefaktor. Staffel eins und zwei kommen<br />

übrigens am 15. Juni heraus, sodass <strong>Serien</strong>freunde<br />

ihre Sammlung komplettieren können.<br />

Film 8,5/10<br />

In der vierten Staffel bekommen die Jungs noch mehr weibliche<br />

Unterstützung, was die Sympathie und den Spaßfaktor auf die<br />

Spitze treibt. Quasi der Nerd-Faktor hoch zwei.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

(4. Staffel)<br />

Willkommen in der nerdigsten aller<br />

TV-Cliquen: Nerd Nummer eins ist<br />

Sheldon Cooper (Jim Parsons), sozusagen<br />

der Oberguru, wenn es um<br />

„Star Trek“, „Batman“ oder „Dungeons<br />

& Dragons“ geht. Dann wären da<br />

Leonard (Johnny Galecki), noch der<br />

„normalste“ Typ in diesem schrägen<br />

Quartett, Howard (Simon Helberg),<br />

das ewige Muttersöhnchen mit<br />

einem sehr gewöhnungsbedürftigen<br />

Humor, sowie der herrlich stereotype<br />

indische Austausch-Wissenschaftler<br />

Raj Koothrappali (Kunal Nayyar), der<br />

nur unter heftigem Alkoholeinfluss<br />

mit der holden Damenwelt kommunizieren<br />

kann.<br />

<strong>Die</strong> vier Jungs treffen in ihren Dialogen<br />

und Aktionen stets den Nagel<br />

auf den Kopf und entwickeln in ihrem<br />

lustvollen Zusammenspiel eine derartige<br />

komödiantische Durchschlagskraft,<br />

dass tatsächlich jede einzelne<br />

Folge für viele herzliche Lacher gut<br />

ist. Ganz frisch auf dem Markt ist die<br />

vierte Staffel, die das brillante Niveau<br />

der Vorgängerjahre mühelos hält,<br />

ohne dabei jemals in Routine zu erstarren<br />

oder erste Ermüdungserscheinungen<br />

beim Zuschauer aufkommen<br />

zu lassen. Der Hauptgrund für die<br />

rundum gelungenen Episoden dürfte<br />

eine regelrechte Frischzellenkur beim<br />

Cast sein, was mit Howards fester<br />

Freundin Bernadette (Melissa Rauch),<br />

furiosen Gastauftritten von <strong>Serien</strong>spezialistin<br />

Eliza Dushku („Buffy“, Angel“,<br />

„Tru Calling“, „Dollhouse“) sowie Rajs<br />

Schwester Priya (Aarti Mann) ein willkommenes<br />

weibliches Gegengewicht<br />

zur durchgedrehten Jungs clique<br />

schafft. Den Vogel abgeschossen haben<br />

die Macher allerdings mit dem<br />

neuen festen Ensemblemitglied Amy<br />

Farrah Fowler (Mayim Bialik) als „Love<br />

Interest“ (wenn man das in diesem<br />

Fall überhaupt so nennen darf …)<br />

des von der menschlichen Sexualität<br />

(4. Staffel)<br />

Ganz schön undurchsichtig, diese ganzen Beziehungskrisen, Techtelmechtel<br />

und Soap-Allüren<br />

Synthetisches<br />

<strong>Blu</strong>t, das „Comingout“<br />

der Vampire,<br />

Werwölfe, Vampire<br />

als begehrte<br />

Sexobjekte, Bigotterie,<br />

die V-Droge<br />

und jede Menge<br />

Beziehungskrisen<br />

– schon die letzten drei Staffeln der<br />

HBO-Premiumserie boten alles, was sich<br />

Vampir-Fans nur wünschen können. <strong>Die</strong><br />

vierte Staffel setzt dieses Erfolgsrezept<br />

fort, vertieft den Clinch zwischen den beiden<br />

Vampiren Bill (Stephen Moyer) und<br />

Eric (Alexander Skarsgård) sowie ihrem<br />

menschlichen Love-Interest Sookie (Anna<br />

Paquin) und bietet ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel<br />

mit einigem Hexenzauber.<br />

Am Ende der dritten Staffel trennte sich<br />

Sookie von Bill und verabschiedete sich<br />

in die Feenwelt, wo sie Trost finden<br />

wollte. Aufgrund ihres Feenblutes schien<br />

sie dort tatsächlich hinzugehören, doch<br />

gleich nach ihrer Ankunft entdeckt sie die<br />

wahren Absichten der Feen und flieht zurück<br />

in die Welt der Menschen. Was ihr<br />

nur wie ein Moment erschien, war in Bon<br />

Temps ein Zeitraum von ganzen 13 Monaten.<br />

Bill ist nun der neue Vampirkönig,<br />

Sookies Bruder Jason (Ryan Kwanten)<br />

hat ihr Haus verkauft und Eric verliert bei<br />

einem Auftrag gegen einen Hexenzirkel<br />

sein Gedächtnis. Da ihn die liebreizende<br />

(und seit Neuestem ungebundene) Protagonistin<br />

aufsammelt und pflegt, knistert<br />

es gewaltig zwischen ihnen, was wiederum<br />

der Auslöser für heftige Konflikte<br />

ist. Nach und nach bahnt sich aber auch<br />

noch aus andere Gründen eine blutige<br />

Auseinandersetzung zwischen den Vampiren,<br />

den Menschen und dem Hexenzirkel<br />

an. <strong>Die</strong> vierte Staffel gibt es bereits<br />

ein paar Tage vor dem offiziellen US-Start<br />

der fünften Staffel, also ab dem 8. Juni als<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zu kaufen.<br />

Bilder: Koch Media, Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />

18


<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

Thema<br />

(2. Staffel)<br />

Amoniak im Büro: Der Kleinkrieg zwischen<br />

Sheldon und Raj erreicht neue Höhen<br />

eigentlich heftig abgestoßenen Sheldon. Nicht<br />

nur ihre Intelligenz kommt dem grenzenlos von<br />

sich selbst überzeugten Super-Nerd gleich, auch<br />

ihre liebenswerten Neurosen und ihre geradezu<br />

rücksichtslose Offenheit, die sie von einem<br />

sozialen Fettnäpfchen ins nächste taumeln lässt<br />

(ohne, dass sie davon auch nur das Geringste<br />

mitbekommen würde), machen sie zum idealen<br />

Partner für Sheldon und zu einem der zuverlässigsten<br />

Gag-Lieferanten der neuen Folgen.<br />

(1.–3. Staffel)<br />

„<strong>Die</strong> Wächter der<br />

Kreaturen“ von<br />

<strong>Serien</strong>schöpfer<br />

Damian Kindler<br />

(„Stargate“) zeigt<br />

eine Zukunftswelt,<br />

in der Gentechnologie so weit vorangeschritten<br />

ist, dass der Begriff der Evolution eine völlig neue<br />

Bedeutung bekommen hat. Neben vielfältig veränderten<br />

Menschen, Klonen und anderweitigen<br />

Obskura gibt es natürlich auch unheimlichste<br />

Mythengestalten und Mons ter. Unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit leben einige dieser Kreaturen<br />

in Dr. Helen Magnus’ (Amanda Tapping) Sanktuarium<br />

für „abnormale“ Wesen. Zusammen mit<br />

dem Psychologen Dr. Will Zimmermann (Robin<br />

Dunne) löst Magnus die absonderlichsten Fälle,<br />

um weitere Ausgestoßene in ihrem Heim willkommen<br />

zu heißen.<br />

Was macht die Serie über einen krebskranken Chemielehrer, der<br />

sich zur Drogenikone entwickelt, so überaus attraktiv für das<br />

amerikanische TV-Publikum? Ist es das offen behandelte<br />

Tabuthema „Droge“, der Abstieg eines gesetzestreuen<br />

Durchschnittsbürgers, der Aufstieg einer gesetzlosen<br />

Verbrecherikone oder der hohe Realismusfaktor der<br />

Serie? Vermutlich von allem ein bisschen.<br />

Prinzipiell ist es aber nicht schwer nachvollziehbar,<br />

weshalb das Publikum die Show so sehr genießt:<br />

Walter (Bryan Cranston), der in der ersten Staffel<br />

bereits Erfahrungen als anonymer Meth-Koch<br />

sammeln konnte, muss sich nun mit dem soziopathischen<br />

Drogenboss Tuco (Raymond Cruz)<br />

auseinandersetzen. Jener ist ein solch unberechenbarer<br />

Choleriker, dass die <strong>Serien</strong>helden<br />

um ihr Leben fürchten müssen. Und auch<br />

das Drogendezernat ist ihnen dicht auf den<br />

Fersen, was insbesondere durch Walters<br />

Schwager Hank (Dean Norris) eine ganz<br />

eigene Dramatik erhält Hank ist nämlich<br />

ein Teil jener Polizeieinheit und bekommt<br />

den knallharten Drogenkrieg aus einer anderen<br />

Perspektive zu Gesicht. Während des<br />

Thrills um die illegalen Geschäfte mit Betäubungsmitteln<br />

lässt die Serie jedoch nie das<br />

eigentliche Ziel aus den Augen: Walter wird<br />

bald an Lungenkrebs sterben und versucht<br />

nun mit allen Mitteln, seine Familie finanziell<br />

abzusichern. Natürlich wirkt sich der zunehmende<br />

psychische Druck auch auf das<br />

Verhältnis zu seiner Frau aus. Außerdem<br />

weiß jeder Kenner von Mafia-Filmen, dass<br />

die Angehörigen des Protagonisten nicht<br />

gerade sicher sind, wenn dieser Geschäfte<br />

mit der „Familie“ macht. Auch wenn die<br />

Konstellationen und Situationen durchaus<br />

bekannt erscheinen, bringt „<strong>Breaking</strong> Bad“<br />

mit seiner sehr menschlichen Komponente<br />

frischen Wind in das Genre. Besonders<br />

das Über-Bord-Werfen von moralischen<br />

Grundsätzen bietet Stoff für Diskussionen<br />

und eröffnet gleichzeitig einen größeren<br />

Entscheidungsspielraum für Walter. Seine<br />

Pläne erscheinen dadurch bis zum letzten<br />

Augenblick undurchsichtig. Es ist wirklich<br />

interessant, wie nachvollziehbar sich das<br />

verbrecherische Denken in seinem Kopf<br />

einnis tet. Selbst Mord ist für ihn eine mögliche<br />

Option. <strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>handlung bleibt in<br />

jedem Fall weiterhin spannend. So spannend,<br />

dass schon am 6. Juni die vierte Staffel<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird und im US-<br />

Fernsehen die fünfte Season im Juli startet.<br />

Jesse (Aaron Paul) ist für den schmutzigen<br />

Teil des Dealer-Jobs zuständig<br />

<strong>Breaking</strong> Bad (2. Staffel)<br />

OT: <strong>Breaking</strong> Bad L: US J: 2009 G: Drama/Thriller/Serie<br />

V: Sony Pictures Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Bryan Cranston u. a. D: Bryan Cranston, Aaron Paul,<br />

Anna Gunn LZ: 610 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.12 × 3 Extras: 6,5/10<br />

Charakteristisch für „<strong>Breaking</strong> Bad“ sind die extremen<br />

Schwarzflächen, die sich oft und weit über das<br />

Bild ausbreiten. Echtes Weiß gibt es nur selten zu<br />

bewundern, weshalb das Bild grundsätzlich immer<br />

etwas abgedunkelt wirkt. In diesen dreckigen Look<br />

spielen auch stets die verfremdeten Farben hinein,<br />

die z. B. in der Wüste New Mexikos in ein schmutziges,<br />

übersättigtes Orange abdriften oder in der<br />

Drogenküche einen Grünstich annehmen. Im Gegenzug<br />

existieren sehr scharfe Sequenzen, die mit<br />

ihrem hohen Detailgrad punkten. Meist wiegt die<br />

Abwesenheit der Musik sehr schwer und macht die<br />

Stimmung noch bedrückender. Ansonsten handelt<br />

es sich um einen standardmäßigen 5.1-Audiomix,<br />

der allerdings kaum auf sich aufmerksam macht.<br />

<strong>Die</strong> Extras sind bunt über alle drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />

verteilt, wobei sich das Gros auf der dritten Scheibe<br />

befindet. Sie können alle Extras von jeder Disc<br />

aus über das Menü anwählen, müssen dann aber<br />

den entsprechenden Datenträger einlegen. Das ist<br />

zwar etwas wirr, erscheint aber auf den zweiten<br />

Blick als gute Notlösung, da einige Bonusfeatures<br />

auf die jeweilige Folge zugeschnitten sind.<br />

Film 8,5/10<br />

Bedrückend wie „21 Gramm“. Dramatisch wie „<strong>Die</strong> Sopranos“.<br />

Spannend wie „Der Pate“. Was „<strong>Breaking</strong> Bad“ hier macht, ist<br />

großes Kino.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 19


Thema<br />

<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

Supernatural (5. Staffel)<br />

OT: Supernatural L: US J: 2011 G: Fantasy/Serie V: Warner<br />

Home Video B: VC-1, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DD 5.1 (engl.) R: K.<br />

Manners, P. Sgriccia u. a. D: J. Ackles, J. Padalecki, M. Collins<br />

LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.03.12 × 5 Extras: 6,5/10<br />

Neben den vier <strong>Serien</strong>-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s liegt der Packung<br />

eine Bonus-DVD mit einem halbstündigen Beitrag<br />

über die Feier zur 100. Episode bei. Der Rest der<br />

Extras ist auf der letzten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten und<br />

gibt ein paar Überlebenstipps im Falle einer Apokalypse,<br />

bietet eine nicht verwendete Szene, zeigt<br />

verpatzte Szenen und präsentiert die Webserie<br />

der „Ghostfacers“, die dem Übernatürlichen im<br />

„Supernatural“-Universum auf der Spur sind.<br />

Bild und Ton sind absolut solide. Zur Steigerung<br />

der Düsternis wurden die Farben entkräftet (besonders<br />

gut an den blassen Hautfarben erkennbar)<br />

und der Kontrast wurde enorm hochgepegelt.<br />

<strong>Die</strong> Folge sind große Dunkelflächen, die Ihnen die<br />

Sicht auf das Grauen in den Schatten verwehren<br />

bzw. Ihrer Fantasie einen gewissen Spielraum<br />

überlassen. Schärfe und Detailgrad sind gut,<br />

wachsen aber auch nicht über den Standard hinaus.<br />

Bildrauschen ist so dezent, dass Sie es nur in<br />

den seltensten Fällen wirklich bemerken werden.<br />

Wie in den bisherigen Staffeln gibt es auch hier nur<br />

deutschen Stereosound. Wer mehr möchte, der<br />

wählt die englische Originaltonspur, die immerhin<br />

fünf Lautsprecher und einen Subwoofer ansteuert.<br />

Kinoqualität wird hier allerdings nicht erreicht. Übrigens<br />

gibt es inzwischen sämtliche Staffeln bis zur<br />

Season fünf auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Einzige Ausnahme ist die<br />

dritte Staffel, die Warner Home Video aber sicherlich<br />

noch nachreichen wird.<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> fünfte Staffel gehört aufgrund ihrer unerwarteten Wendungen<br />

und ihrer Vielschichtigkeit zu den rundesten und spannendsten<br />

der Fantasy-Serie.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

(5. Staffel)<br />

Welche Staffel von „Supernatural“ ist die beste?<br />

<strong>Die</strong> zweite? Oder die fünfte? Für die fünfte<br />

spricht, dass der bisherige Handlungsbogen<br />

der Serie sein vorläufiges, rundes Ende findet<br />

(natürlich gibt es noch eine sechste und siebte<br />

Staffel). Ständige Angriffe durch Engel und<br />

Teufel, die vier apokalyptischen Reiter und der<br />

Höllenschlund kündigen das unmittelbare Ende<br />

der Menschheit an. Einzig die beiden Winchester-Brüder<br />

Sam und Dean (Jared Padalecki und<br />

Jensen Ackles) können anscheinend noch die<br />

Welt retten, doch die beiden sind sich in ihrer<br />

Strategie gegen das Böse nicht ganz einig. Gibt<br />

es eine Möglichkeit, wirklich alle zu retten? In<br />

der 100. Folge „Kein Weg zurück“ taucht sogar<br />

der dritte Bruder Adam (Jake Abel) auf, der nun<br />

plötzlich Deans Part bei der Vernichtung Satans<br />

einnehmen soll. Doch die 22 Episoden der fünften<br />

Staffel haben noch einiges mehr zu bieten<br />

als das, denn es gibt wie immer viele kuriose<br />

Zwischenfälle, wie etwa eine Kleinstadt, die von<br />

verstorbenen Größen der Weltgeschichte angegriffen<br />

wird. Sobald sich dann noch Paris Hilton<br />

in einem dämonischen Gastauftritt die Ehre gibt,<br />

geraten die Dinge völlig außer Kontrolle.<br />

Sam und Dean sind sich nicht immer einig, wie<br />

sie die Welt retten sollen<br />

(1. Staffel)<br />

Es ist eine Idee, die eigentlich schon seit den<br />

ersten Superheldencomics in den Staaten<br />

existiert. Was wäre, wenn ein Mensch Superkräfte<br />

bekäme, er aber keine Lust hätte, damit<br />

dem Gemeinwohl zu dienen? Er würde<br />

vermutlich so werden wie die Antihelden in<br />

der britischen Sci-Fi-Dramedy-Serie „Misfits“.<br />

<strong>Die</strong> fünf jungen Protagonisten sind durch ihr<br />

asoziales Verhalten auffällig geworden und<br />

müssen nun ihren Sozialdienst leisten. Bei<br />

einem unnatürlichen Gewitter werden sie jedoch<br />

von einem Blitz getroffen und erhalten<br />

allesamt unterschiedliche Fähigkeiten, die sich<br />

an ihren eigentlichen Defiziten orientieren.<br />

Während die unkommunikative Kelly (Lauren<br />

Socha) die Gedanken anderer lesen kann,<br />

reicht bei Alisha (Antonia Thomas) eine Berührung,<br />

um ihren Gegenpart sexuell anzuziehen.<br />

Der unscheinbare Simon<br />

(Iwan Rheon) wird in Stresssituationen<br />

unsichtbar und<br />

Leistungssportler Curtis<br />

(Nathan Stewart- Jarrett)<br />

kann die Zeit zurückdrehen.<br />

Lediglich der<br />

triebgesteuerte Nathan<br />

( Robert Sheehan)<br />

scheint zunächst keine<br />

besonderen Fähigkeiten<br />

zu besitzen.<br />

Mit dem Fortgang<br />

der Geschichte werden<br />

aber auch dessen<br />

Kräfte offenbart.<br />

Allerdings sind<br />

die fünf nicht die<br />

Einzigen, die übermenschliches<br />

(Staffel 1.1)<br />

<strong>Die</strong> Geschichte des Edelmannes, der die Reichen<br />

bestiehlt und den Armen gibt, ist eine der<br />

bekanntesten der Welt und wurde nicht nur im<br />

Film schon so einige Male interpretiert. Viel Neues<br />

bringt da auch die von der BBC im Jahre 2006<br />

produzierte Serie nicht mehr, außer, dass Robin<br />

und Co. einer Frischzellenkur unterzogen wurden.<br />

<strong>Die</strong> jungen Darsteller sollen eine größere Dynamik<br />

ins Spiel bringen und vor allem jugendliche<br />

Zuschauer ansprechen. Der Rest ist traditionelle<br />

Familienunterhaltung, ein klarer Fall von Sonntagnachmittagsprogramm.<br />

Bei all dem Slapstick<br />

sowie der flapsig-kitschigen Musik muss die Serie<br />

allerdings aufpassen, dass sie nicht aus Versehen<br />

zu einer Persiflage à la „Robin Hood – Helden<br />

in Strumpfhosen“ wird. <strong>Die</strong> Dramatik verfliegt<br />

und aus angeblich ernsten Situationen wird nur<br />

ein neuer Schelmenstreich. <strong>Die</strong> Essenz erinnert<br />

in ihrer Qualität entfernt an „Herkules“ aus den<br />

1990ern, was einige mögen könnten, andere wiederum<br />

nicht. Alles in allem sollten Hood-Fans der<br />

Serie eine Chance geben und Freunde heimeliger<br />

<strong>Serien</strong>kost mit Wohlfühlfaktor einfach zugreifen.<br />

Bilder: Polyband, Sky, Warner Home Video<br />

20


<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

Thema<br />

Misfits (1. Staffel)<br />

Können an den Tag legen. Auch andere<br />

Personen sind von dem Vorfall betroffen,<br />

was zu interessanten Verquickungen führt.<br />

Neben den üblichen Teenager- und Beziehungsproblemen<br />

gibt es daher auch allerhand<br />

spannungsgeladene Situationen,<br />

die so lange undurchschaubar bleiben, bis<br />

die jeweilige Fähigkeit ans Licht kommt.<br />

<strong>Die</strong> Streetkids haben allesamt Ecken und<br />

Kanten, benutzen Straßenslang und haben<br />

überhaupt keine Ahnung, was sie mit<br />

ihren Kräften anfangen sollen. Dabei fehlt<br />

es den einzelnen Szenen nie an frischen<br />

Ideen. Spontane und dynamische Collagen<br />

sorgen immer wieder für neue Überraschungen,<br />

die <strong>Serien</strong>fans vor Freude<br />

jauchzen lassen. Es ist irgendwie so, als<br />

schaue man „Trainspotting“ und „Heroes“<br />

gleichzeitig, nur dass diese abgedrehte<br />

Milieustudie durch ihren außergewöhnlichen<br />

Mix noch weitere<br />

Grenzen durchbricht.<br />

Fünf Jugendliche und ihre Fähigkeiten: Zeitsprung,<br />

Libido, ?, Telepathie, Unsichtbarkeit<br />

Robin Hood (Staffel 1.1)<br />

OT: Robin Hood L: GB J: 2006 G: Abenteuer/Serie<br />

V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: John McKay D: Jonas Armstrong, Gordon Kennedy,<br />

Lucy Griffiths LZ: 266 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.04.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Film 6/10<br />

„Robin Hood“ ist solide Familienunterhaltung pur, die an die<br />

<strong>Serien</strong> der späten 1990er Jahre erinnert und „saubere“<br />

Abenteuerkost für alle Altersgruppen bietet.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 7/10<br />

OT: Misfits L: GB J: 2009 G: Science-Fiction-Serie<br />

V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: T. Green u. a. D: R. Sheehan, A. Thomas, L. Socha, I.<br />

Rheon LZ: 270 min FSK: 18 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.02.12 × 2 Extras: 4/10<br />

<strong>Die</strong> Bildsprache der Serie ist ausgesprochen nüchtern:<br />

Blasse, eingeschränkte Farben in überbelichteten,<br />

hellen Aufnahmen mit nur mittelmäßigem<br />

Kontrast sind der alles andere als Comic-hafte Look<br />

der ersten Staffel. <strong>Die</strong> von <strong>HD</strong> erwartete Schärfe<br />

ist gegeben, diverse Bildanteile bleiben schärfetechnisch<br />

dennoch gelegentlich hinter den Erwartungen<br />

zurück. Beim Ton entschied man sich für<br />

nur kurze, sehr prägnante Musikeinblendungen,<br />

um die impulsiven Gefühle der Protagonisten zu<br />

verdeutlichen. Insbesondere bei den Collagen<br />

dient der wirklich coole Soundtrack aber auch als<br />

gelungenes Verbindungselement. „Rasanz durch<br />

Dynamik“ heißt das Motto des Lautstärkemanagements.<br />

Ein wenig mehr Surround-Spielereien, und<br />

der Klangcocktail hätte uns wirklich vom Hocker<br />

gerissen. So ist er einfach „nur“ okay. <strong>Die</strong> Sonderausstattung<br />

setzt sich aus zehn Behind-the-Scenes-<br />

Schnipseln, vier kurzen Making-of-Beiträgen und<br />

vier Filmen vom unsichtbaren Simon zusammen.<br />

In Großbritannien läuft die Serie bereits seit drei<br />

Jahren erfolgreich im Fernsehen. Bei uns gibt es die<br />

erste Staffel (sechs Folgen) seit Februar auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

zu kaufen.<br />

Film 7,5/10<br />

Kreativ und frisch, skandalös und ehrlich – definitiv das bessere<br />

„Heroes“, das wegen seiner Underdog-Mentalität eine<br />

eigendynamische Komik entwickelt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7,5/10<br />

<strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation entspricht ähnlich dem<br />

Inhalt nicht unbedingt dem Stand der Zeit. Unschärfen<br />

und nur wenig ästhetische Kontrastverhältnisse<br />

mit unpassenden Dunkelflächen stören<br />

den Sehgenuss. Letzteres betrifft hauptsächlich<br />

die Kameraschwenks. Nahaufnahmen und alle anderen<br />

(stillen) Einstellungen weisen durchaus ein<br />

angemessenes Bild mit guten Standardwerten auf.<br />

Logischerweise ist bei einer Serie, die hauptsächlich<br />

von einem Meisterschützen handelt, das dreidimensionale<br />

5.1-Surren der Pfeile obligatorisch.<br />

Angereichert mit ein paar Waldgeräuschen und<br />

im Raum ortbarem Hufgetrappel ist der Audiomix<br />

ohne Frage solide. <strong>Die</strong> Komprimierung erfolgte<br />

im DTS-<strong>HD</strong>-MA-5.1-Format. Von der Serie gibt es<br />

insgesamt drei Staffeln. <strong>Die</strong> erste veröffentlicht<br />

Polyband nun in zwei Teilen. Jedes der 2-Disc-Sets<br />

wird in einem edlen Pappschuber ausgeliefert. Zu<br />

den Extras gehören zwei Audiokommentare. Teil 1<br />

ist bereits erhältlich, während Teil 2 der ersten Staffel<br />

am 25. Mai erscheinen wird.<br />

Der neue <strong>Serien</strong>sender Sky Atlantic <strong>HD</strong> fährt<br />

mit den hochwertigen Produktionen des USamerikanischen<br />

Fernsehanbieters HBO (Home<br />

Box Office) ein absolutes Premiumangebot an<br />

<strong>Serien</strong> auf. Der Kanal ist Teil des Pakets „Sky<br />

Film“ und wird exklusiv in High Definition ausgestrahlt.<br />

Im Rahmen des Senderlaunchs am<br />

23. Mai startet ab 21 Uhr ein Special, das Ihnen<br />

Einblicke in die Produktion der derzeit am heißesten<br />

diskutierten Serie „Game Of Thrones“<br />

bietet und Sie auf die darauffolgende erste Episode<br />

der zweiten Staffel vorbereitet (22 Uhr).<br />

<strong>Die</strong> zweite Staffel von „Game Of Thrones“<br />

wird exklusiv auf Sky Atlantic <strong>HD</strong> ausgestrahlt,<br />

natürlich in bestechendem High Definition.<br />

Ab Donnerstag, den 24. Mai, gibt es dann alle<br />

zehn Folgen im wöchentlichen Rhythmus zu<br />

sehen. Für all jene, die die erste Staffel verpasst<br />

haben, wiederholt TNT Serie diese vom<br />

18. bis zum 20. Mai jeweils ab 20.15 Uhr.<br />

Natürlich werden auf Sky Atlantic <strong>HD</strong> noch<br />

weitere Premiumserien geboten, die wir für<br />

Sie in Auszügen weiter unten auflisten. Eines<br />

der Highlights ist die dritte Staffel von Martin<br />

Scorseses „Boardwalk Empire“, die in wenigen<br />

Monaten ebenfalls nur kurze Zeit nach<br />

dem US-Start ausgestrahlt werden soll. Als<br />

Schnupperangebot ist der neue <strong>Serien</strong>sender<br />

vom 23. Mai bis zum 10. Juni für alle Sky-<br />

Kunden freigeschaltet. Sämtliche Inhalte von<br />

Sky Atlantic <strong>HD</strong> werden zudem auch über Sky<br />

Anytime (über Sky+ <strong>HD</strong>-Receiver) und Sky Go<br />

(im Web, über das iPad, iPhone, iPod touch<br />

oder die Xbox 360) angeboten.<br />

Sendetermine (Auswahl):<br />

Serie<br />

zu sehen ab dem:<br />

- Game Of Thrones (2. Staffel) 24.05. 21.00 Uhr<br />

- <strong>Die</strong> Sopranos (1. Staffel) 24.05. 19.00 Uhr<br />

- True Blood (1. Staffel) 30.05. 22.00 Uhr<br />

- Big Love (1. Staffel) 24.05. 16.00 Uhr<br />

- Lass es Larry! (1. Staffel) 24.05. 11.00 Uhr<br />

- Entourage (1. Staffel) 24.05. 17.30 Uhr<br />

- Epitafios – Tod ist die<br />

Antwort (1. Staffel)<br />

24.05. 18.00 Uhr<br />

- The Wire (1. Staffel) 24.05. 20.00 Uhr<br />

- Camelot (1. Staffel) 24.05. 22.00 Uhr<br />

- Supernatural (6. Staffel) 24.05. 23.00 Uhr<br />

- Band Of Brothers – Wir<br />

waren wie Brüder (1. Staffel)<br />

- Six Feet Under – Gestorben<br />

wird immer (1. Staffel)<br />

27.05. 21.00 Uhr<br />

29.05. 21.00 Uhr<br />

- Dexter (5. Staffel) 30.05. 21.00 Uhr<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 21


Thema<br />

<strong>Serien</strong>-Spezial<br />

(2. Staffel)<br />

Holmes (Benedict Cumberbatch)<br />

ist zurück und nach seinem<br />

fulminanten, rasanten <strong>Serien</strong>start<br />

samt bombastischem<br />

Cliffhanger in noch besserer<br />

Form als jemals zuvor. Und da<br />

die zweite Staffel lieber klotzen<br />

statt kleckern möchte, stellt sie<br />

auch gleich drei der bekanntesten<br />

Abenteuer des Londoner Meisterdetektivs vor, allesamt<br />

natürlich auf die Neuzeit gemünzt. „Ein Skandal<br />

in Belgrad“ lehnt sich an das Original „Ein Skandal in<br />

Böhmen“ an, bei dem Sherlock zum ersten Mal einem<br />

„Gegner“ gegenübersteht, dem er nicht vollständig gewachsen<br />

zu sein scheint: Irene Adler (Lara Pulver) ist<br />

die Lady, die den Meisterdetektiv bis in seine Träume<br />

verfolgt. Ein weibliches Gegenstück seiner selbst, von<br />

dem man nie genau weiß, ob sich Sherlock nur von ihrem<br />

wahnsinnigen Intellekt bzw. ihrer verbrecherischen<br />

Energie angezogen fühlt oder ob sich da tief in seinem<br />

kalten Soziopathenherzen doch noch etwas für das andere<br />

Geschlecht regt. Fall zwei beschäftigt sich mit den<br />

„Hunden von Baskerville“. Was auch immer der Plural<br />

in diesem Titel bedeuten mag – in Zeiten der Gentechnologie<br />

sind riesige, mutierte Monsterhunde eine<br />

durchaus denkbare Sache, oder glauben Sie nicht? Auf<br />

jeden Fall treibt etwas Unheimliches sein Unwesen in<br />

den Sümpfen von Dartmoor, dem sich das Detektivduo<br />

Holmes und Watson (Martin Freeman) als Touristen<br />

verkleidet annehmen wollen. Natürlich zieht Moriarty<br />

(Andrew Scott) als Erzfeind Nummer eins die Fäden<br />

hinter alledem, weshalb es in der letzten Folge der zweiten<br />

Staffel zur direkten Auseinandersetzung zwischen<br />

den Superhirnen kommt. „Der Reichenbach Fall“ dürfte<br />

jedem Holmesianer ein Begriff sein. War es im Original<br />

noch ein Wasserfall, den die beiden Kontrahenten<br />

scheinbar hinabstürzten – was einen trauernden Watson<br />

hinterließ –, treffen sie sich hier auf einem sehr<br />

hohen Gebäude. So steht nun die Frage im Raum:<br />

Werden sie alle sterben und wird das Glück der treuen<br />

Fan-Gemeinde zu einem vorzeitigen Ende gezwungen?<br />

<strong>Die</strong> heiß ersehnte zweite Staffel ist ab dem 29. Mai<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich und ein Muss für jeden Holmesund<br />

<strong>Serien</strong>liebhaber.<br />

<strong>Die</strong> zweite Staffel bietet die beliebtesten Geschichten aus dem Holmes-Universum<br />

„Und was jetzt?“ Zugegeben, der Anfang der<br />

Detektivserie „Luther“ war alles andere als<br />

bahnbrechend. Doch je weiter die erste Staffel<br />

voranschritt, desto klarer wurde, dass es sich<br />

hierbei um ein spannungsgeladenes Qualitätsprodukt<br />

handelt, das es so noch nie gegeben<br />

hat. Besonders die letzte der insgesamt drei Episoden<br />

ist in ihrem Wendungsreichtum pures Nitroglycerin<br />

und lässt einen adrenalinberauschten,<br />

glücklichen<br />

Zuschauer zurück, der nicht<br />

anders kann, als sich auch die<br />

zweite Staffel anzuschauen.<br />

Und hier sind sie nun,<br />

die zwei Langfolgen,<br />

von denen<br />

jede auch locker<br />

im Kino gezeigt<br />

werden könnte.<br />

Inzwischen hat<br />

sich Luthers<br />

Privatleben<br />

in eine ganz<br />

persönliche<br />

Hölle verwandelt.<br />

Während<br />

er wie jeden<br />

Morgen in seinem<br />

heruntergekommenen<br />

Ap-<br />

(2. Staffel)<br />

partement eine Runde russisch Roulette spielt,<br />

verteidigt ihn die hochintelligente Mörderin<br />

Alice (Ruth Wilson) vor dem neuen Abteilungsleiter<br />

der Sondereinheit für Gewaltverbrechen.<br />

Das Fazit: „Er ist noch einer von uns!“ Luthers<br />

Rückkehr zu seiner Einheit wird zugleich von<br />

einem maskierten <strong>Serien</strong>mörder begleitet, der<br />

Londons Straßen unsicher macht. In Folge zwei<br />

wiederum muss sich Luther mit einem Rollenspieler<br />

auseinandersetzen, der per Würfelwurf<br />

seinen nächsten Zug entscheidet. In jedem Fall<br />

lohnt das Weiterschauen der Serie, da der Spaß<br />

nun erst richtig losgeht. <strong>Die</strong> neuen Folgen erscheinen<br />

weniger konstruiert, sind spannender<br />

und in sich schlüssiger als die früheren. Übrigens<br />

hat es seinen Grund, weshalb jede Staffel<br />

mit folgenden Worten beginnt und endet: „Und<br />

was jetzt?“<br />

Na?! Kommen Luther und Alice sich in der zweiten<br />

Staffel etwa näher?<br />

Luther (2. Staffel)<br />

OT: Luther L: GB J: 2011 G: Thriller V: Polyband B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Sam Miller D: Idris Elba, Warren<br />

Brown, Ruth Wilson LZ: 2 × 102 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 30.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Das Bild ist knackscharf, trägt allerdings starke<br />

Einbußen beim Schwarzwert. Aus diesem Grund<br />

ist der Kontrast auch oft recht milchig. <strong>Die</strong> Farben<br />

sind kühl, bläulich stilisiert und entsättigt.<br />

Wie auch in der Vorgänger-Season gefällt der Ton<br />

durch seine satten Tiefen. Neben dem sagenhaften<br />

Titelsong „Paradise Circus“ von Massive Attack<br />

überraschen Paul Englishbys Kompositionen, die<br />

auch mal die Macht der Posaune sowie filigrane<br />

Streichinstrumente bemühen. Gut, dass die Dynamik<br />

solch gelungene Experimente zulässt. Erinnerungswürdige<br />

5.1-Momente gibt es nicht.<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>produzenten wollten, dass Luther Kult wird. Nun ist er<br />

es. <strong>Die</strong> zweite Staffel liefert zwei hochspannende Geschichten, die<br />

sich auch im Kino gut machen würden.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Polyband<br />

22


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limitierte Stückzahl als<br />

gedrucktes Heft über<br />

www.heftkaufen.de<br />

Bilder: Auerbach Verlag, © cc<br />

Science-Fiction-Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST erschienen<br />

Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />

schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests von<br />

Sci-Fi-Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />

Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />

berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />

stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />

„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />

zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />

war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />

weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />

an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />

düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />

„letzten Menschen“ darzustellen.<br />

Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />

zeigt: Es wurden schon immer<br />

sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />

bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />

eben auch von Anfang an, lange bevor jemand<br />

wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />

mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />

wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />

(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />

findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />

Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />

den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />

Regals stöbert.<br />

Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />

Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />

Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />

repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />

aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hintergrundinformationen<br />

zu den bekanntesten Filmen<br />

und <strong>Serien</strong> sind hier zu finden, von „Metropolis“<br />

bis „Oblivion“, von „Star Trek“ zu „Star Wars“, von<br />

„Blade Runner“ und „Dune“ bis hin zu „Moon“.<br />

<strong>Die</strong> Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />

gibt es ab sofort und exklusiv zum Download bei<br />

Pressekatalog.de und auf OnlineKiosk.de.<br />

Jetzt hier kaufen oder downloaden:


Film<br />

Serie<br />

Camelot<br />

Abenteuer/Serie<br />

(1. Staffel)<br />

OT: Camelot<br />

L: US, GB J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Ciaran Donnelly<br />

D: Eva Green, Jamie<br />

Campbell Bower,<br />

Joseph Fiennes LZ: ca. 10 × 49 min FSK: 16<br />

P: 26 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.06.12 × 2 Extras: 3/10<br />

Guinevere ginge eher als König<br />

durch als der Knabe neben ihr<br />

Mittelalter-<strong>Serien</strong> liegen gerade<br />

schwer im Trend. <strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />

Beispiele hierfür sind Dauerbrenner<br />

wie „Game Of Thrones“, „Merlin –<br />

<strong>Die</strong> neuen Abenteuer“ sowie<br />

„Borgia“. Aber auch „<strong>Die</strong> Tudors“<br />

kam relativ gut beim Publikum an,<br />

sodass sich Produzent Michael Hirst<br />

ein Herz fasste und zusammen<br />

mit Chris Chibnall ein neues, wenn<br />

auch sehr ähnliches <strong>Serien</strong>konzept<br />

entwarf. Ein Konzept, das ebenso<br />

einen milchbubihaften, sehr jungen<br />

König als Dreh- und Angelpunkt der<br />

Handlung vorsieht. Und natürlich<br />

dürfen die nackten Tatsachen nicht<br />

fehlen, denn „Sex sells“! Doch halt,<br />

man sollte die um die Artus-Sage<br />

rotierende Serie nicht gleich als<br />

simplen Teil einer Modeerscheinung<br />

betrachten. Wie so oft offenbart ein<br />

prüfender Blick manche Qualitäten,<br />

die bei einigen Darstellern wie z. B.<br />

Joseph Fiennes (als Merlin) und Eva<br />

Green (als Morgan) beginnen und<br />

sich über die tollen Landschaftsaufnahmen,<br />

die glamouröse Ausstattung<br />

sowie die atmosphärische<br />

Musik fortsetzen. Schade, dass<br />

Eva Green ist der große Lichtblick dieser Serie, da sie ihrem zwielichtigen<br />

Charakter Morgan etwas Sympathisches, aber auch Gefährliches verleiht<br />

ausgerechnet Hauptdarsteller Jamie<br />

Campbell Bower seiner Rolle kaum<br />

gerecht wird. Da sich die Serie auf<br />

die Entwicklung des jungen Königs<br />

Arthur zum Herrscher konzentriert,<br />

ist sein jugendliches Äußeres nicht<br />

zwingend das Problem. Vielmehr<br />

liegt es an den wenigen sympathischen<br />

Zügen, die seine Figur verkörpert.<br />

Eine zweite Staffel wurde<br />

bislang noch nicht angekündigt. <strong>Die</strong><br />

Technik hingegen ist bis auf einen<br />

schwachen Schwarzwert herausragend,<br />

schönere Landschaftsaufnahmen<br />

gibt es auch bei „Game Of<br />

Thrones“ nicht zu bewundern, so<br />

scharf und detailliert sind Arthurs<br />

Ausflüge. Beim Ton hat man im<br />

<strong>Serien</strong>bereich schon Besseres gehört,<br />

dennoch sind Abmischung<br />

und Klangqualität ohne Makel. FT<br />

Film 6/10<br />

Ideal für einen regnerischen Sonntagnachmittag,<br />

wenn einem die andere <strong>Serien</strong>kost bereits<br />

ausgegangen ist.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

True Blood<br />

Robin Hood<br />

(4. Staffel) (Staffel 1.2)<br />

Fantasy-Serie<br />

Abenteuer/Serie<br />

OT: True Blood –<br />

Season 4 L: US J: 2011<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Michael<br />

Lehmann, Scott Winant<br />

u. a. D: Anna Paquin,<br />

Stephen Moyer, Sam<br />

Trammell LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 30<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.06.12 × 5 Extras: 8,5/10<br />

Warum so eingeschnappt? Jahr vier<br />

ist kein Hit, aber auch nicht übel!<br />

OT: Robin Hood<br />

L: GB J: 2006<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Grame Harper<br />

D: Jonas Armstrong,<br />

Harry Lloyd, Lucy<br />

Griffiths LZ: 7 × 44 min FSK: 12 P: 23 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.05.12 × 2 Extras: 6/10<br />

Wird Marian den Falschen heiraten?<br />

Oder wird sie Robin treu bleiben?<br />

Runde vier bei „True Blood“. Als<br />

ob man mit rachsüchtigen Vampiren,<br />

aggressiven Werwölfen (bzw.<br />

Werpanthern) und übersinnlichmedial<br />

begabten Schönheiten nicht<br />

schon genug zu tun hätte, bringen<br />

die Macher in der mittlerweile<br />

vierten Jahresstaffel auch noch die<br />

Zauberei an den Start: Ein mysteriöser<br />

Hexenzirkel sucht das ehemals<br />

beschauliche Bon Temps heim<br />

und sorgt für mächtig Wirbel. Damit<br />

platzt das Figurenarsenal so langsam<br />

wirklich aus allen Nähten – man<br />

schaue sich nur mal das interaktive<br />

Archiv „True Blood Lines“ im Bonusmaterial<br />

an. Als Neuling den Überblick<br />

zu behalten, ist da schlichtweg<br />

unmöglich, und selbst für alte Hasen,<br />

die von Anfang an dabei sind,<br />

nicht immer ganz einfach. <strong>Die</strong> Qualität<br />

der Box ist gewohnt gut: Mit dem<br />

bekannten Pappschuber passt sie<br />

sich nahtlos in die Sammlung ein.<br />

An Bild und Ton hat man wenig verändert,<br />

das markante Korn ist immer<br />

noch präsent.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

„True Blood“ am Scheideweg: <strong>Die</strong> Hexen kamen<br />

nicht bei allen Fans gut an. Mehr Konzentration<br />

auf die Hauptfiguren wäre wünschenswert.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

<strong>Die</strong> Folgen 7 bis 13 der ersten<br />

<strong>Serien</strong>staffel steigern die<br />

Machtanwandlungen des Sheriffs<br />

von Nottingham. Erhöhte Abgaben<br />

zwingen die Bevölkerung zu<br />

heftigem Widerstand. Nottinghams<br />

Schergen wiederum greifen hart<br />

durch und bringen Missgunst und<br />

Leid über das Land. Mit der bevorstehenden<br />

Ankunft des Königs rückt<br />

zudem Marians (Lucy Griffiths)<br />

Vermählung mit dem Fiesling Guy<br />

of Gisborne (Richard Armitage)<br />

näher. Der Fortgang der Serie lässt<br />

Robin und Co. dem Zuschauer zunehmend<br />

ans Herz wachsen. Trotz<br />

der Einfachheit und Linearität der<br />

Handlung sowie der teils unglaubwürdigen<br />

Darstellungsformen der<br />

Action, besitzt die Serie also einen<br />

klaren Sympathiefaktor. Viele Folgen<br />

präsentieren eine unterkühlte<br />

Farbsignatur, dunkle Gemäuer hingegen<br />

werden ausschließlich durch<br />

das warme Licht der Fackeln erhellt.<br />

Dezente Waldgeräusche werten<br />

den 5.1-Mix auf.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Das Team um Robin Hood wird einem<br />

zunehmend sympathischer, sodass die<br />

Abenteuer das passende Fundament besitzen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Polyband, Universum, Warner Home Video<br />

72


Serie<br />

Film<br />

Shameless<br />

Drama/Komödie<br />

(1. Staffel)<br />

OT: Shameless<br />

L: US J: 2010<br />

V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: John<br />

Wells, Paul Abbott<br />

D: William H. Macy,<br />

Emmy Rossum, Justin<br />

Chatwin LZ: 595 min FSK: 16 P: 44 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Shameless – schamlos. Das ist<br />

wohl die treffendste Beschreibung<br />

für die Familie Gallagher.<br />

Frank (William H. Macy) und seine<br />

sechs Kinder müssen als Familie in<br />

der Unterschicht über die Runden<br />

kommen, was sich vor allem dann<br />

sehr schwierig gestaltet, wenn der<br />

Familienvater seine Kinder nur fast<br />

so sehr liebt wie den Alkohol, die<br />

Frauen und seinen illegalen Scheck<br />

Fiona (E. Rossum) hält die Familie Gallagher am Laufen und wird von Freunden<br />

und Nachbarn unterstützt, so auch von ihrem Freund Steve (J. Chatwin)<br />

von der Sozialfürsorge. Und so<br />

muss die älteste Tochter Fiona<br />

(Emmy Rossum) die Führung übernehmen<br />

und die Familie am Laufen<br />

halten. Das gelingt meist nicht<br />

nur äußerst kreativ, einfallsreich<br />

und kriminell, sondern gleichzeitig<br />

auch noch mit jeder Menge Spaß.<br />

Gewürzt und abgerundet mit der<br />

richtigen Portion Drama, Gefühl<br />

und Sex ergibt sich daraus eine<br />

äußerst unterhaltsame und mitreißende<br />

Serie, die mit Sicherheit<br />

nicht jedermanns Geschmack treffen,<br />

aber dennoch einige große<br />

Gallagher-Fans hervorbringen wird.<br />

Unglaublich überzeugend und<br />

ebenso amüsant wie bestürzend<br />

ist die darstellerische Leistung<br />

von William H. Macy als alkoholkranker,<br />

nichtsnutziger und völlig<br />

überforderter Familienvater. Auch<br />

die restlichen Gallagher-Darsteller<br />

nehmen den Zuschauer mit reichlich<br />

Authentizität und Charme für<br />

sich ein.<br />

Hinzu kommt eine wirklich schöne<br />

Optik, die mit einer wunderbaren<br />

Schärfe, einem guten Kontrast und<br />

<strong>Die</strong> Gallaghers: schamlos, chaotisch<br />

und einfach sympathisch<br />

stilistischer Farbgestaltung den<br />

Gesamteindruck der Serie abrundet.<br />

Besonders die dramatischen<br />

Momente werden von einem<br />

sehr stimmungsvollen Soundtrack<br />

unterstützt und auch der restliche<br />

Klang bietet bis auf den stereobedingten<br />

Mangel an Räumlichkeit<br />

keinen Grund zur Kritik. NR<br />

Film 9/10<br />

Schamlos stellen die Gallaghers mit reichlich<br />

schwarzem Humor, Dramatik und Gefühl die<br />

Realität von Sucht und Armut zur Schau.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Spartacus – Blood And Sand<br />

(1. Staffel)<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home<br />

Serie<br />

OT: Spartacus: Blood &<br />

Sand L: US J: 2010<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Steven S. DeKnight<br />

D: Lucy Lawless, Andy<br />

Whitfield, Peter<br />

Mensah LZ: 13 × 55 min FSK: 18 P: 49 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.07.12 × 4 Extras: 6,5/10<br />

Blood And Sex … ach nein, Sand<br />

war ja die zweite Komponente<br />

Zack Snyders „300“ hat es vorgemacht<br />

und nun gibt es die<br />

massiven Zeitlupenmassaker zwischen<br />

testosterongebeutelten Superkriegern<br />

auch in <strong>Serien</strong>form,<br />

zumindest was den visuellen Stil<br />

angeht. In insgesamt 13 Episoden,<br />

die je 55 Minuten umfassen, wird<br />

die Geschichte des Aufstandes an<br />

einer römischen Gladiatorenschule<br />

bis zum historischen Event der Sklavenbefreiung<br />

erzählt. Viel Gehaltvolles<br />

passiert in dieser Zeitspanne<br />

eigentlich nicht, weshalb der Protagonist<br />

Spartacus (hier noch vom<br />

2011 verstorbenen Andy Whitfield<br />

gespielt) viele blutige Kämpfe,<br />

so einige dünne Dialoge und ein<br />

klassisches Drama um seine Frau<br />

durchleben muss, bevor der Übergang<br />

zur zweiten Staffel angedeutet<br />

wird. Platz für nackte Tatsachen<br />

wurde diesem Circus Maximus<br />

ebenfalls eingeräumt, weshalb sich<br />

im Übrigen männliche „Xena“-Fans<br />

auf ein paar freizügigere Momente<br />

der inzwischen über 40-jährigen<br />

Lucy Lawless freuen dürfen. Der<br />

größte Pluspunkt der Serie liegt<br />

Eine zweite Staffel wurde bereits im TV ausgestrahlt und die Prequel-Serie<br />

„Spartacus: Gods Of The Arena“ gibt es ab dem 14. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

eindeutig bei der Technik. Durch die<br />

künstliche Studiobedingung vor den<br />

Greenscreens und die hochaktuelle<br />

Kameratechnologie ist die (sehr<br />

sterile) Optik schlicht und ergreifend<br />

atemberaubend. Kontrast und<br />

Schärfe erreichen eine regelrechte<br />

Perfektion. <strong>Die</strong> Farben sind wie in<br />

„300“ fast monochrom, je nach<br />

Ambiente entweder extrem warm<br />

oder völlig unterkühlt. Das seichte<br />

Bildrauschen bleibt dezent im Hintergrund.<br />

Außer bei der Räumlichkeit<br />

trifft es auch der Ton ganz<br />

gut. Das Verhältnis zwischen den<br />

Effektebenen, der Musik und den<br />

Dialogen ist ausgeglichen, während<br />

die Dynamik den unmenschlichen<br />

Actionszenen, in denen Körpermassen<br />

aufeinander prallen, den<br />

nötigen Energieschub verleiht. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Spannende Cliffhanger geben der Serie ihren<br />

Weiterschauwert. Metzeleien und Klischee -<br />

dialoge machen sie zum modernen „Herkules“.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 73


Film<br />

Serie<br />

Sherlock<br />

Thriller-Serie<br />

(2. Staffel)<br />

OT: Sherlock<br />

L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Paul McGuigan<br />

D: Benedict<br />

Cumberbatch, Martin<br />

Freeman LZ: 3 × 90 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 29.05.12 × 2 Extras: 5/10<br />

Mit Lara Pulver kommt sogar eine<br />

Prise Erotik ins „Sherlock“-Universum<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Sherlock (2. Staffel)<br />

Endlich ist sie da, die zweite<br />

Staffel des Holmes der Neuzeit,<br />

und mit ihr die drei berühmtesten<br />

Fälle des Meisterdetektivs mit leichten<br />

Modifikationen: „Ein Skandal in<br />

Belgravia“, „<strong>Die</strong> Hunde von Baskerville“<br />

sowie „Der Reichenbachfall“.<br />

Ähnlich der ersten Staffel sind alle<br />

Folgen in sich abgeschlossene, cineastische<br />

Erlebnisse, die sich von<br />

der Liebe, über die Angst bis zum<br />

Tod je einem existenziellen Thema<br />

widmen. Folge eins präsentiert die<br />

einzige Frau, die Sherlock (Benedict<br />

Cumberbatch) je um ihren kleinen<br />

Finger wickeln konnte: Irene Adler<br />

(Lara Pulver) ist mit allen Wassern<br />

gewaschen, sozusagen ein verbrecherisches<br />

Genie, das spielend an<br />

Holmes IQ heranreicht. Als Domina<br />

hat sie außerdem noch ganz andere<br />

Qualitäten, die dem Meisterdetektiv<br />

den Zugang zu seiner sonst so unfehlbaren<br />

Logik verwehren. Ein urkomischer<br />

Kampf der Geschlechter,<br />

der so viel Spaß macht, wie noch<br />

keine Folge zuvor! <strong>Die</strong> Baskerville-<br />

Hunde der zweiten Episode spielen<br />

wiederum mit Holmes verborgenen<br />

Benedict Cumberbatch und Martin Freeman knüpfen nahtlos an die famose<br />

erste Staffel an und sorgen als gewitzte Spürnasen für beste Unterhaltung<br />

Ängsten – in der letzten Folge<br />

wartet erneut Jim Moriarty (Andrew<br />

Scott) auf seinen Lieblingswidersacher,<br />

um ihn in jedweder Hinsicht<br />

„abstürzen“ zu lassen. Insgesamt<br />

ein äußerst wendungsreiches Staffelfinale,<br />

dessen Ende das Warten<br />

auf die dritte Season fast unerträglich<br />

macht.<br />

Der große Erfolg der ersten Season<br />

trägt offenbar Früchte, die sich nur<br />

positiv auf die vorliegenden Episoden<br />

auswirken. Es gibt mehr stimmungsvolle<br />

Kameraspielereien,<br />

mehr analoge Spezialeffekte und<br />

natürlich herausragende Geschichten,<br />

die mit allergrößtem Respekt<br />

vor Arthur Conan Doyles berühmter<br />

Vorlage und mit genau dem richtigen<br />

Sinn für Tempo und Spannung<br />

modernisiert wurden. FT<br />

Film 10/10<br />

Sie wollen eine Steigerung zur fast perfekten<br />

ersten Staffel? Hier ist sie! Rasanter,<br />

intelligenter und schlagfertiger als jemals zuvor.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Doctor Who (Staffel 5.2)<br />

<strong>Breaking</strong> Bad (4. Staffel)<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

de Ende der Welt an – Spannung<br />

takulären Finale nähert. An der für<br />

Ton<br />

und Witz sind also garantiert. Wie bei<br />

eine Serie hohen Bildqualität hat<br />

Ton 8/10<br />

Science-Fiction/Serie<br />

OT: Doctor Who<br />

L: GB J: 2012<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA5.1<br />

R: Jonny Campbell u. a.<br />

D: Matt Smith, Karen<br />

Gillan LZ: 6 × 47 min<br />

FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: nein<br />

Thriller-Serie<br />

OT: <strong>Breaking</strong> Bad<br />

L: US J: 2011<br />

V: Sony Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1<br />

R: Vince Gilligan u. a.<br />

D: Bryan Cranston,<br />

Aaron Paul, Anna<br />

Gunn LZ: 13 × 47 min FSK: 16 P: 30 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

<strong>Breaking</strong> Bad (4. Staffel)<br />

VÖ: 29.05.12 × 3 Extras: 8,5/10<br />

Ganz gleich in welcher Epoche:<br />

Doctor Who schaut nach dem Rechten VÖ: 06.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Jeder hat sein Kreuz zu tragen, speziell<br />

im knallharten Drogenmilieu<br />

T E<br />

eil zwei der fünften „Doctor der Vorgängerbox sind Bild und Ton s ist schon interessant, wie viele sich im Vergleich zu den Vorgänger-<br />

Who“-Staffel kommt ebenfalls als für eine Serie äußerst ansehnlich. Staffeln ein krebskranker Protagonist<br />

Seasons nicht viel verändert, außer,<br />

Fanedition auf den Markt. Mitsamt<br />

dem Booklet (ein Führer durchs<br />

„Whoniverse“) und einer Bonusdisc<br />

macht das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set eine richtig<br />

gute Figur. Da dürfen sich Science-<br />

Fiction Fans auf unbeschwerten<br />

<strong>Die</strong> CGI-Monster stechen aufgrund<br />

ihrer sterilen Natur und wegen des<br />

künstlich wirkenden Renderings<br />

nach wie vor aus den scharfen Realaufnahmen<br />

heraus. Bildrauschen<br />

gibt es besonders in dunkleren Szenen<br />

überleben kann, wenn seine<br />

Serie Erfolg hat. Innerhalb der letzten<br />

drei Staffeln (die es ebenfalls<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt) durchlebte der<br />

Chemiker Walt eine extreme Wandlung<br />

zum ausgebufften Gangster.<br />

dass der Kontrast nun mehr Details<br />

zulässt, in seiner übermäßigen<br />

Intensität also etwas heruntergefahren<br />

wurde. <strong>Die</strong> Farben schwanken<br />

zwischen überbelichtet kalt und<br />

übersättigt warm, je nachdem, wo<br />

<strong>Serien</strong>-Luxus freuen. Das Highlight<br />

zu „bewundern“.<br />

FT Hauptdarsteller Bryan Cranston, der die Handlung gerade spielt. FT<br />

der insgesamt sechs Episoden dürfte<br />

ein Treffen mit dem zu seiner Zeit<br />

Bad“ sogar mitproduziert, hat hier<br />

seit der vierten Staffel „<strong>Breaking</strong><br />

Film 8,5/10<br />

Film 9/10<br />

Es hat seinen Grund, warum so viele britische<br />

Bryan Cranston erreicht mit der Darstellung des<br />

erfolglosen Maler Vincent van Gogh<br />

seine Paraderolle gefunden. Staffel<br />

Stars in „Doctor Who“ auftreten. Auf der Insel<br />

zwiegespaltenen Chemielehrers den<br />

(Tony Curran) sein. Dessen Bild gehört der Doctor zum Pflichtprogramm. vier ist übrigens die ereignisreichste,<br />

Meistergrad als Schauspieler.<br />

da sich der Psychokrieg zwi-<br />

kündigt nämlich die Zerstörung von<br />

Technik 7/10<br />

Doctor Whos (Matt Smith) Zeitmaschine<br />

schen Walt und Drogenboss Gus<br />

Technik 8,5/10<br />

sowie das kurz bevorstehen-<br />

Bild 7/10 (Giancarlo Esposito) seinem spek-<br />

Bild<br />

9/10<br />

Bilder: Polyband, Sony Pictures<br />

74


Serie<br />

Film<br />

Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />

Bilder: Koch Media<br />

Fantasy/Serie<br />

OT: Sanctuary L: CA J: 2008 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Martin Wood u. a.<br />

D: Amanda Tapping, Robin Dunne, Christopher Heyerdahl<br />

LZ: 592 min FSK: 16 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 8/10<br />

Es gibt sie wirklich, Monster und Mutanten,<br />

die nichts anderes sind als missverstandene<br />

Kreaturen. Gentechnolgie, Umweltverschmutzung<br />

oder einfach nur die Launen der Natur haben die<br />

unterschiedlichsten Wesen hervorgebracht, die<br />

der Mensch in seiner Ignoranz einfach nur als abnormal<br />

klassifiziert. Ausnahmen wie Doktor Helen<br />

Magnus (Amanda Tapping aus der Serie „Stargate –<br />

SG1“) und ihr Sanctuarium-Team sind daher selten.<br />

Jene haben es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />

Kuriositäten des Lebens ausfindig zu machen, zu<br />

erforschen und ihnen eine Zufluchtsmöglichkeit<br />

zu bieten. Ähnlich wie bei den „X-Men“ versammeln<br />

sich in Magnus’ Schloss alle möglichen<br />

Wesen, die sich vor dem Unverständnis der Menschen<br />

fürchten und denen es nichts ausmacht,<br />

vom Wissenschaftsteam begutachtet zu werden.<br />

Um die Räumlichkeiten weiter zu füllen, begeben<br />

sich die Forscher an die ungewöhnlichsten Plätze,<br />

Das Team um Dr. Magnus (A. Tapping) setzt sich<br />

auch mal aus gefährlichen Individuen zusammen<br />

an denen merkwürdige Vorkommnisse bezeugt<br />

wurden. Während ihrer Arbeit treffen sie u. a.<br />

auf gefährliche Riesenschlangen, Vampire oder<br />

Elementarwesen – quasi ein Panoptikum, was<br />

allein schon ausreichen könnte, um die Zuschauer<br />

bei Laune zu halten. Im Mittelpunkt steht aber<br />

vor allem die Problembewältigung, mit der sich<br />

Kriminal-Psychologe Dr. Will Zimmermann (Robin<br />

Dunne ) herumschlagen muss. Feingefühl und Mut<br />

sind seine größten Waffen. Manchmal gehört aber<br />

auch eine große Portion Glück sowie ein durchschlagkräftiger<br />

Bigfoot (Christopher Heyerdahl)<br />

dazu, der Lebensgefahr zu entkommen.<br />

Willkommen im neuen Zuhause<br />

<strong>Die</strong> Serie des „Stargate“-Schöpfers Damian<br />

Kindler baut auf bewährte Konzepte, wie z. B.<br />

dem Monster der Woche, einem bebrillten<br />

Sympathieträger als Identifikationsfigur (irgendwelche<br />

Assoziationen zu Dr. Daniel Jackson aus<br />

„Stargate“ oder zu Harry Potter?) sowie einer<br />

geheimnisvollen, scheinbar über den Dingen<br />

stehenden Protagonistin. Einige Motive wirken,<br />

als wären sie direkt einem X-Men-Comic entsprungen<br />

(z. B. der Mutantenjunge in der Kanalisation),<br />

ebenso wie einige Rollen innerhalb der<br />

Gruppe. Demnach trägt „Sanctuary“ einige sehr<br />

positive Züge in sich, die auch die Superhelden-<br />

Comic-Serie so beliebt machte. Themen wie<br />

Toleranz vor Andersartigem und Gleichheit vor<br />

dem Gesetz sind hier der Regelfall. Aber auch<br />

die Frage nach der Hilfe bzw. der Heilung steht<br />

im Raum. Wer sagt eigentlich, dass es besser<br />

sei, fremdartige Kreaturen menschenähnlich zu<br />

machen oder sie gar wegzusperren, nur weil sie<br />

nicht in das menschliche Gesellschaftssystem<br />

passen? Aus einiger Entfernung betrachtet ist die<br />

Inszenierung sowie die Dialogregie tatsächlich an<br />

die Simplizität amerikanischer Heldencomics angelehnt.<br />

Hierdurch und wegen der permanenten<br />

Greenscreen-Aufnahmen (viele der Schauplätze<br />

sind am Computer entstanden, insbesondere<br />

das Sanctuarium) entrückt die Serie der Realität<br />

des Zuschauers. Sie siedelt sich ganz klar<br />

in einer theatralischen Fantasy-Welt an, die nur<br />

in Grundsätzen der Gegenwartswelt von heute<br />

entspricht. Das Publikum muss also zunächst die<br />

Videospielwelt à la „Van Helsing“ akzeptieren, bevor<br />

es sich entspannt den Abenteuern mit nicht<br />

minder künstlichen Kreaturen hingeben kann. Ist<br />

diese Hürde bewältigt, so lullen einen die Episoden<br />

mit zahlreichen Beziehungskonstrukten und<br />

gefährlichen Situationen ein.<br />

Künstliche Welt<br />

Als Folge der mannigfaltigen Greenscreen-Aufnahmen<br />

sind die Konturen der Figuren meist<br />

verwaschen und das Kontrastverhältnis erscheint<br />

durch das Kunstlicht niedriger als bei den Realaufnahmen.<br />

Das Bildrauschen ist szenenabhängig,<br />

in den meisten Fällen aber nahezu abwesend.<br />

Folgt die Kamera den Protagonisten<br />

in den Untergrund tritt das Rauschen hingegen<br />

stark hervor. <strong>Die</strong> Farben werden nicht immer<br />

natürlich wiedergegeben, was an den häufigen<br />

Verfremdungen und Anpassungen liegt. Für die<br />

Ohren gibt es einen angenehmen Audiomix mit<br />

ein paar kleineren Effekten, aber ohne überladene<br />

Actionmomente. <strong>Die</strong> Dynamik leistet keine<br />

Höhenflüge und auch der Klang nutzt nicht das<br />

volle Soundspektrum aus. Alles in allem also ein<br />

angemessenes Stück Technik für eine Fernsehserie.<br />

Alle bisherigen drei Staffeln kommen am<br />

29. Juni als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf den deutschen Markt und<br />

bieten hohe Qualitätsstandards was Aufmachung<br />

und Bonus-Präsentation (z. B. Staffel eins mit weit<br />

über 2 Stunden Extras) angeht.<br />

Falko ThEunEr<br />

Film 6/10<br />

Von den Kreaturen und Monstern her kann alles in dieser Serie<br />

passieren, die jeweiligen Dramen hingegen bleiben milde,<br />

altbewährte Kost.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

<strong>Die</strong> CGI-Gebilde wirken schärfer, zehren also von der höheren<br />

Auflösung. Kontrast und Farben wirken zu schwach.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Es ist der klassische, frontlastige Audiomix für TV-<strong>Serien</strong>, der<br />

darüber hinaus ein paar kleinere Effekte vermittelt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 75


Film<br />

Serie<br />

Torchwood – Miracle Day<br />

Science-Fiction/Mystery<br />

OT: Torchwood –<br />

Miracle Day<br />

L: US, GB J: 2011<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Bharat Nalluri u. a.<br />

D: John Barrowman,<br />

Eve Myles, Mekhi Phifer LZ: 10 × 49 min<br />

FSK: 16 P: 30 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.08.12 × 3 Extras: 8/10<br />

Wass passiert, wenn von heute<br />

auf morgen jeder unsterblich<br />

ist? Ist es das Paradies auf Erden?<br />

Oder der Anfang von Chaos und<br />

Anarchie? Torchwoods Season vier<br />

bringt grundlegende Veränderungen<br />

für alle Fans der kultigen britischen<br />

Science-Fiction- und Mystery-<br />

Serie. <strong>Die</strong> Kooperation der BBC mit<br />

dem amerikanischen Sender Starz<br />

resultierte in einer Aufstockung<br />

Angetreten zum Gruppenfoto: Das neue Torchwood-Team punktet mit zwei<br />

beliebten alten Figuren, setzt sich mit den neuen aber leicht in die Nesseln<br />

des Cast mit bekannten Gesichtern<br />

aus dem amerikanischen TV- und<br />

Filmgeschäft, sowie in einer Erweiterung<br />

der Dreh- und Spielorte<br />

auf die Vereinigten Staaten. Positiv<br />

überraschen kann Bill Pullman:<br />

Als verurteilter Kindermörder Oswald<br />

Danes, der einer der Drahtzieher<br />

hinter der mysteriösen Unsterblichkeitswelle<br />

zu sein scheint, bleibt<br />

sein Charakter lange undurchschaubar<br />

und gleichermaßen abstoßend<br />

wie faszinierend. Mekhi Phifer als<br />

betont coolen und dennoch etwas<br />

überambitionierten Actionhelden<br />

hätte man sich hingegen sparen<br />

sollen – der anstrengend patriotische<br />

CIA-Agent Rex Matheson ist<br />

der schwächste Neuzugang, an<br />

dem sich so mancher Fan der Serie<br />

stören wird. Den heftig gesteigerten<br />

Action- und Gewaltgrad der neuen<br />

Folgen muss sicher jeder für sich<br />

einordnen – damit entfernen sich<br />

die Macher bewusst vom bisherigen<br />

Stil der Serie, erschließen sich aber<br />

gleichzeitig auch neue Zuschauerschichten.<br />

<strong>Die</strong> drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s (in-<br />

Jack (John Barrowman) verliert in<br />

dieser Staffel seine Unsterblichkeit<br />

klusive einer tollen Bonus-Disc mit<br />

100 Minuten Extra-Material) bieten<br />

blitzsaubere <strong>HD</strong>TV-Qualität auf ganz<br />

hohem Niveau. Außergewöhnlich<br />

ist die mächtige Soundkulisse, die<br />

tatsächlich wie eine große Kinoproduktion<br />

klingt und den actionreichen<br />

Folgen akustisch eine enorme<br />

Durchschlagskraft verleiht. TW<br />

Film 7/10<br />

Erreicht leider nicht die Klasse der grandiosen<br />

Vorgängerstaffel, ist aber gute und actionreiche<br />

Mystery- und Science-Fiction-Kost!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Robin Hood Staffel 2.1<br />

Supernatural The Anime Series<br />

Abenteuer/ Serie<br />

OT: Robin Hood<br />

L: GB J: 2007<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Ciaran Donnelly,<br />

u. a. D: Jonas<br />

Armstrong, Lucy<br />

Griffiths, Keith Allen LZ: 6 × 43 min FSK: 12<br />

P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.07.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Staffel zwei beginnt mit der<br />

Ankunft der Schwester des<br />

Sheriffs. Und die ist auch nicht<br />

gerade zugänglicher als ihr fieser<br />

Bruder, weshalb Robin (Jonas<br />

Armstrong) und Co. alle Hände<br />

voll zu tun haben, um Marian (Lucy<br />

Griffiths) sowie die ansässige<br />

Land-Bevölkerung vor größerem<br />

Unheil zu bewahren. Natürlich sind<br />

auch die neuen Folgen auf ihre<br />

Familienkompatibilität bedacht,<br />

weshalb die Action-Regie bewusst<br />

auf eine zu brutale Kameraführung<br />

geschweige denn explizite Gewaltdarstellung<br />

verzichtet. Stattdessen<br />

prügeln sich die Helden schwunglos<br />

wie im Theater und bedienen<br />

Neben verbalen Zwisten kommt es<br />

auch mal zu Handgreiflichkeiten<br />

sich auf ihren Befreiungszügen lieber<br />

witziger Streitereien und flotter<br />

Sprüche, um ihren Charme-Level<br />

aufzustocken. <strong>Die</strong> Bildschärfe ist<br />

bis auf einige Ausnahmen einen<br />

Tick besser und konstanter als in<br />

der ersten Staffel. Beim Ton sind<br />

wie zuvor ein paar nette Pfeil- und<br />

Soundeffekte eingeflochten. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Nichts Neues an der Sherwood-Front. Milde<br />

Familienunterhaltung mit einem Schuss<br />

romantischem Abenteuer.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Animeserie<br />

OT: Supernatural: The<br />

Anime Series L: JP J:<br />

2011 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Atsuko Ishizuka,<br />

Shigeyuki Miya<br />

S: Jared Padalecki,<br />

Jensen Ackles, Andrew Farrar LZ: 22 × 23<br />

min FSK: 16 P: 36 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.07.12 × 2 Extras: 9/10<br />

<strong>Die</strong> Anime-Version der „Supernatural“-Serie<br />

bietet alles, was<br />

ihr Vorbild so beliebt macht, und<br />

ist darüber hinaus auch noch ein<br />

spannender, hochwertig produzierter<br />

Japano-Zeichentrick mit famosem<br />

Unterhaltungswert. In Deutschland<br />

erscheint das von <strong>Serien</strong>schöpfer<br />

Eric Kripke abgesegnete Projekt als<br />

Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set samt 8-seitigem<br />

Booklet und mit über 160 Minuten<br />

Bonusmaterial. Neben den Remakes<br />

einiger Original-Folgen bieten die<br />

insgesamt 22 Folgen auch viele<br />

neue Episoden aus dem Monster-<br />

Jäger-Leben der Winchester-Brüder.<br />

Schade nur, dass es keine deutsche<br />

Tonspur gibt. Stattdessen müssen<br />

Am Ende des Tunnels erwartet Sam<br />

ein Körpertauscher<br />

sich die Käufer mit einer englischen<br />

(alternativ japanischen) Synchronisation<br />

begnügen, deren deutsche<br />

Untertitelung ein übersetzungstechnischer<br />

Graus ist. Im Übrigen gibt es<br />

vor jeder Folge eine kurze Einleitung<br />

der Originaldarsteller Jared Padalecki<br />

und Jensen Ackles, die den Figuren<br />

teils auch ihre Stimmen leihen. FT<br />

Film 7/10<br />

Supernatural-Fans mit guten Englisch-Kenntnissen<br />

sollten sich dieses spannende und<br />

abwechslungsreiche Anime-Juwel sichern.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 4/10<br />

Bilder: Polyband, Warner Home Video<br />

80


Serie<br />

Film<br />

Spartacus – Gods Of The Arena (FSK 18)<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Action/Drama<br />

OT: Spartacus – Gods Of The Arena L: US J: 2011 V: 20th<br />

Century Fox Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Jesse Warn u. a D: John Hannah, Dustin Clare, Lucy<br />

Lawless LZ: 330 min FSK: 18 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.11.12 × 3 Extras: 6/10<br />

Nubier Oenomaus (Peter Mensah) gehört zur<br />

festen Riege der Serie<br />

<strong>Die</strong> schöne Gaia (Jaime Mur<strong>ray</strong>) ist vergnügungssüchtig<br />

und sexy<br />

Nach „Blood And Sand“ ist vor „Blood And<br />

Sand“ – ein Prequel um genau zu sein, denn<br />

die Handlung der im Anschluss an die erste <strong>Serien</strong>-Staffel<br />

erschienene Miniserie „Gods Of The<br />

Arena“ wurde vor Spartacus’ Eintreffen in „Blood<br />

And Sand“ angesiedelt. Der Protagonist ist anfangs<br />

ein narzisstischer Egomane, der sich gerne<br />

selbst in Szene setzt und es liebt, seine Gegner<br />

unter Publikumsjubel zu enthaupten. Gannicus<br />

(Dustin Clare) ist der geborene Star der Arena. Er<br />

ist wendig, muskulös, geschickt mit dem Schwert<br />

und von so eingeschränktem Verstand, dass ihm<br />

das Morden Spaß bereitet. In Wirklichkeit ist er<br />

natürlich nur ein Werkzeug Batiatus’ (John Hanna),<br />

dem Sohn des Arenaleiters. Batiatus möchte<br />

seine Machtposition mit Gladiatorenkämpfen<br />

sichern, kann sich derzeit aber noch nicht gegen<br />

Tullius (Stephen Lovatt), den vorherrschenden<br />

Ränkeschmieder der Gegend, behaupten. Auch<br />

Ex-Xena-Darstellerin Lucy Lawless ist wieder als<br />

Lucretia mit von der Partie, um Batiatus in die<br />

Position zu bringen, die er zu Beginn der Hauptserie<br />

bekleidet. Weitere bekannte Gesichter sind<br />

der Nubier Oenomaus (Peter Mensah), der von<br />

dem alten Sklaven-Trainer Doctore (Temuera<br />

Morrison) zum neuen Doctore gemacht wird.<br />

Spartacus Verbündeter Crixus (Manu Bennett)<br />

bekommt hier mit Gannicus seinen ersten großen<br />

Gegner, mit dem er eine Art kämpferischer<br />

Hass-Liebe teilt und sich später aber zu einem<br />

echten Kumpel-Typ entwickelt. <strong>Die</strong> Serie wäre<br />

komplett geistlos, wenn sich der Hauptcharakter<br />

nicht weiterentwickeln würde. Weil sich Gannicus<br />

und Stinkstiefel Batiatus diesen Posten teilen<br />

müssen, wird der Zuschauer Zeuge von gleich<br />

zwei Metamorphosen: Der Menschwerdung des<br />

einen und der Wandlung zur Bestie des anderen.<br />

Beide Entwicklungen sind gegensätzlich und finden<br />

doch Rücken an Rücken statt. Beide gehen<br />

Liebschaften mit verführerischen Frauen ein und<br />

setzen sich der Gefahr aus, „verwundbar“ zu<br />

werden. Den meisten Spaß an der Serie haben<br />

all jene, die die erste Staffel („Blood And Sand“)<br />

bereits kennen, denn hier werden die Weichen<br />

gestellt für alle späteren Ereignisse. Ansonsten<br />

handelt es sich exakt um die gleiche Art von<br />

intriganter Story, die die Serie so beliebt macht.<br />

Gepfeffert sind die sechs Folgen mit viel unnötiger<br />

Gewalt (Höhepunkte auf diesem Gebiet haben<br />

meist etwas mit destruktiven Bearbeitungen<br />

eines Gesichts zu tun), mit für die Handlung<br />

irrelevantem Sex (Warum eigentlich nicht?) und<br />

der ein oder anderen tragischen Wendung. Nach<br />

Anspruch brauchen Sie hier nicht zu suchen,<br />

aber wer erwartet schon dergleichen, wenn er<br />

eine Serie mit dem Beinamen „Gods Of The<br />

Arena“ anschaltet.<br />

Rom in gnadenlos schönem <strong>HD</strong><br />

Besonderes Augenmerk verdient die makellose<br />

Optik, deren Kontrast und Schärfe unglaublich gut<br />

korrelieren. Das staubige, in Sepiatönen gehaltene<br />

Bild glänzt mit sauberen Konturen, plastischen<br />

Kontrasten und hochwertigen Spezialeffekten<br />

(<strong>Blu</strong>t, <strong>Blu</strong>t, <strong>Blu</strong>t). <strong>Die</strong> Hauttöne sehen trotz aller<br />

Verfremdung rosig und gesund aus, sodass wir<br />

ein fast perfektes Bild bekunden können. Durch<br />

die Magie des modernen 5.1-Sounds befindet<br />

sich der Zuschauer direkt in der Arena, praktisch<br />

in der ersten Reihe. <strong>Die</strong> Effekte sind ordentlich<br />

voneinander abgegrenzt und sehr gut auf die Surround-Kanäle<br />

verteilt worden. Durch den schlauen<br />

Dynamik-Einsatz kommt ein weiterer Spannungsfaktor<br />

hinzu, sodass Sie aufpassen müssen, nicht<br />

mitzujubeln, wenn unten in der Arena wieder die<br />

menschenverachtenden Spiele beginnen. <strong>Die</strong> Extras<br />

befinden sich auf der dritten Disc und umfassen<br />

über eine Stunde filmischen Zusatzmaterials.<br />

Wer in seinem Wohnzimmer aktuelles 3D-Equipment<br />

stehen hat, der kann sich das finale Gemetzel<br />

sogar als einzelne, stereoskopische Sequenz<br />

anschauen. Neben der Standard-Version gibt es<br />

auch eine limitierte Steelbook-Edition.<br />

Falko TheuNer<br />

Film 7/10<br />

Der zweifelhafte „Aufstieg“ des widerlichen Batiatus’ zum<br />

Arena-Leiter ist ein amüsantes Bühnenstück mit viel Pomp und<br />

einer Extra-Portion Erotik.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Hier wird der visuelle Qualitätsanspruch an <strong>Serien</strong> komplett<br />

ausgeschöpft. <strong>Die</strong> Sepia-Stilisierung sorgt für Punktabzug.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Auch für die Ohren wird einiges geboten. Selbst das<br />

hintergründige Gejubel ist verortbar.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 69


Film<br />

Serie<br />

Joey und Chandler, Phoebe und Monica, Rachel und Ross: Sechs Freunde aus dem „Big Apple“ New York machten<br />

sich vor mittlerweile achtzehn Jahren auf, das Publikum im Sturm zu erobern. Ob es wohl jemals wieder eine Serie<br />

geben wird, die solch eine riesige Fangemeinde in allen Teilen der Welt um sich scharen kann? Wir glauben kaum, und<br />

deshalb kommt uns die große Komplettbox der „Friends“ gerade recht, um ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen!<br />

Sitcom<br />

OT: Friends L: US J: 1994–2004 V: Warner Home Video B:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DD 5.1 (engl.) R: James Burrows,<br />

Pamela Fryman D: Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matthew<br />

Perry LZ: 236 × 22 min FSK: 6 P: 130 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 13.11.12 × 21 Extras: k. A./10<br />

Auf frischer Tat ertappt: Auch Joey und Rachel<br />

kamen sich im Laufe der Serie so richtig nahe<br />

Meet the Bings! Chandlers und Monicas Adoptionsbemühungen<br />

waren ein emotionales Highlight<br />

Doch was ist eigentlich das Besondere an<br />

„Friends“? Das Geheimnis der Serie ist wohl<br />

der phänomenale Cast, bei dem jede einzelne<br />

Figur wirklich punktgenau besetzt ist und der<br />

als Gruppe noch einmal eine so unglaubliche<br />

Steigerung hinlegt, dass es eine wahre Freude ist,<br />

immer wieder zuzuschauen. Selbst heute noch ist<br />

es ein Leichtes, seine Freunde, an denen dieses<br />

TV-Phänomen bisher unverständlicherweise vorübergegangen<br />

ist, für die sympathischen Großstadt-<br />

Bewohner zu begeistern. Es braucht nur ein paar<br />

wenige Folgen, und man ist unweigerlich infiziert,<br />

will immer mehr von diesem wunderbaren Witz,<br />

den amüsanten Geschichten und den – bei allem<br />

Humor – doch immer auch glaubhaften Beziehungen,<br />

die sich im Laufe der Jahre zwischen den<br />

so liebenswerten Charakteren entwickeln.<br />

Gelungene Frischzellenkur<br />

<strong>Die</strong> große Frage im Vorfeld der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />

war, ob man es tatsächlich schaffen könnte,<br />

das mehr als betagte Material auf einen einigermaßen<br />

aktuellen Standard zu trimmen. Und was<br />

soll man sagen: Das Ergebnis kann sich mehr als<br />

sehen lassen! Jede einzelne Folge wurde für den<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release vom Original 35-mm-Filmstreifen<br />

neu abgetastet und so auf ein erstaunliches High-<br />

Definition-Niveau gehoben – kein Vergleich mit<br />

den eher nach VHS ausschauenden alten DVD-<br />

Boxen. Und das Beste ist, dass man hier erstmals<br />

das volle Breitbild im 16 : 9-Format bekommt, in<br />

dem die Serie ursprünglich aufgezeichnet wurde!<br />

Übrigens sind die Folgen auch als Digital-<strong>HD</strong>-<br />

Versionen bei diversen Videoportalen geplant.<br />

Mit vier Stunden an brandneuem Bonusmaterial<br />

auf einer eigenen Zusatzdisc wird endlich auch<br />

bei den Extras etwas geboten, die man bei der<br />

Erstveröffentlichung ja immer sträflich vernachlässigt<br />

hatte. Als schöne Zugabe liegt außerdem ein<br />

hübsch gestalteter Episodenführer in Form eines<br />

Fotoalbums bei.<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

70


Serie<br />

Film<br />

„Vielleicht ist Gunther inzwischen verheiratet und hat jede Menge Kinder!“<br />

Introducing Gunther: Im Gespräch mit James Michael Tyler, Kult-Kellner aus „Friends“<br />

James Michael Tyler,<br />

Schauspieler<br />

Wie haben Sie den<br />

Part bekommen?<br />

War das einfach<br />

bei einem ganz<br />

normalen Casting?<br />

Ich bekam die Rolle,<br />

weil ich gleich bei<br />

der ersten regulären<br />

Folge nach dem Piloten<br />

als Komparse dabei war. Ich hatte schon vor<br />

der Serie für den zweiten Regisseur von „Friends“<br />

gearbeitet, und ich arbeitete zudem in einem<br />

kleinen Restaurant in Los Angeles. Er rief mich<br />

an, weil sie für das „Central Perk“-Café einen Statisten<br />

brauchten, der die Espressomaschine im<br />

Hintergrund auch wirklich bedienen konnte!<br />

Wenn Sie so zurückblicken: War die Rolle<br />

ein Segen oder ein Fluch für Ihre Karriere?<br />

Ich denke, es ist ein bisschen was von beidem.<br />

Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Teil dieser Serie<br />

gewesen bin, aber die Figur hat natürlich auch<br />

zu einem gewissen Scheuklappendenken in den<br />

Augen von so manchem Casting-Agenten geführt.<br />

Aber dennoch: Ich bereue nichts.<br />

Wann ging es los mit Ihrer Karriere? Drehte<br />

sich immer alles um das Schauspielern?<br />

Ich bin 1988 nach LA gezogen, nachdem ich die<br />

Universität von Georgia mit meinem „Master Of<br />

Fine Arts“ im Fach Schauspiel abgeschlossen hatte.<br />

Es ist nicht einfach, über die Runden zu kommen<br />

und auch noch den Studienkredit abzubezahlen.<br />

Deshalb nahm ich auch Jobs als Statist an<br />

und probierte mich als Azubi in Sachen Soundund<br />

Filmschnitt bei größeren Produktionen.<br />

Sie hatten ja oft Ihre besonderen Momente<br />

in den Folgen, aber haben Sie sich auch<br />

als Mitglied der „Friends“-Familie gefühlt?<br />

Ja, absolut, denn wir waren alle eine einzige<br />

große Familie: <strong>Die</strong> Schauspieler, die Crew,<br />

die Drehbuchautoren, die Produzenten;<br />

einfach alle.<br />

Wen mochten Sie am meisten von der<br />

Stammbesetzung? Und haben Sie heute<br />

noch Kontakt mit einem von ihnen?<br />

Ich mag sie alle gleich sehr, das sind tatsächlich<br />

grundehrliche Leute, die auf dem Boden geblieben<br />

sind. Ich hatte wirklich keinen „Liebling“!<br />

Erst diesen Januar habe ich mit Matt LeBlanc<br />

in seiner neuen Show „Episodes“ zusammengearbeitet.<br />

Was meinen Sie: Hat Gunther seine herzerweichende<br />

Schwärmerei für Rachel endlich<br />

überwunden? Hat er vielleicht irgend woanders<br />

die wahre Liebe gefunden?<br />

Hoffentlich ist Gunther endlich weitergezogen! Womöglich<br />

hat die Tatsache, dass er Rachel nicht mehr täglich<br />

im Coffeeshop sehen konnte, sein gebrochenes Herz<br />

wieder einigermaßen geheilt. Vielleicht ist er sogar schon<br />

verheiratet und hat jede Menge Kinder … mit wasserstoffblonden<br />

Haaren, die heller als die Sonne strahlen!<br />

Können Sie uns vielleicht etwas in Sachen<br />

„Friends – Der Film“ verraten? Wird es eines<br />

Tages tatsächlich dazu kommen?<br />

So weit ich das weiß, hat es bisher noch keinerlei ernsthafte<br />

Überlegungen gegeben, einen Kinofilm zu machen.<br />

Ich fürchte, das ist einfach nur ein nicht totzukriegendes<br />

Gerücht aus dem Internet, das sich schon seit<br />

Jahren hält – und natürlich das Wunschdenken der Fans!<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

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Film<br />

Serie<br />

Boardwalk Empire (2. Staffel)<br />

Drama<br />

OT: Boardwalk Empire –<br />

Season 2 L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T:<br />

DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: T. v.<br />

Patten, D. Petrarca u. a.<br />

D: S. Buscemi, M. Pitt<br />

LZ: 12 x 55 min FSK: 18 P: 43 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 05.10.12 × 5 Extras: 9/10<br />

Wenn der Alkohol zur Mangelware wird, werden Lieferungen mit dem<br />

„flüssigen Gold“ zu Bewährungsproben auf Leben und Tod<br />

Atlantic City, die Zweite. <strong>Die</strong><br />

mit dem Golden Globe® prämierte<br />

und von Martin Scorsese<br />

mitproduzierte Serie der Superlative<br />

lässt uns auch in den neuen Folgen<br />

wieder ganz tief eintauchen in das<br />

Amerika der Prohibitionszeit um<br />

1920. Los geht es gleich mit einem<br />

Paukenschlag: Bürgermeister Nucky<br />

Thompson (gewohnt grandios: Steve<br />

Buscemi) wird wegen Wahlfälschung<br />

verhaftet. Das Machtgefüge<br />

in der Stadt gerät damit kräftig in<br />

Bewegung, denn auch der Kreis<br />

um Al Capone (Stephen Graham)<br />

wird immer aktiver und wichtiger.<br />

Da bahnt sich in Zukunft auf jeden<br />

Fall ein knackiges Duell an!<br />

Der Überwältigungsfaktor der<br />

ersten Folgen, bei denen man<br />

glaubte, in einen großartigen und<br />

überlangen Kinofilm geraten zu<br />

sein, ist in der zweiten Staffel verständlicherweise<br />

verflogen. Nun<br />

mussten die Macher beweisen, wie<br />

tragfähig das Konzept, wie tiefgängig<br />

die Figuren und Geschichten<br />

wirklich sind … und größtenteils ist<br />

ihnen das auch hervorragend gelungen.<br />

Der außergewöhnliche Produktionsstandard,<br />

die immer wieder<br />

bemerkenswerte Ausstattung<br />

und das durchweg gute schauspielerische<br />

Niveau des gesamten Cast<br />

machen „Boardwalk Empire“ zum<br />

Inbegriff von dem, was man sich<br />

unter dem Label „Premium-Serie“<br />

vorstellt. Für Jahr Drei würden wir<br />

uns ein bisschen mehr Tempo und<br />

Action wünschen, was den teilwei-<br />

Steve Buscemi ist ein Glücksfall für<br />

die Serie, als Typ und Schauspieler<br />

se doch arg dialoglastigen Folgen<br />

sicher noch mehr Leben einhauchen<br />

könnte. Was die technische<br />

Qualität und die reiche Ausstattung<br />

mit innovativem und gehaltvollem<br />

Bonusmaterial anbelangt, kann<br />

die Box das brillante Niveau des<br />

Premierenjahres in allen Belangen<br />

bestätigen.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Im zweiten Jahr pegelt sich dieses opulente<br />

Schwergewicht der aktuellen <strong>Serien</strong>landschaft<br />

auf einem sehr guten Level ein.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8/10<br />

Dexter (5. Staffel)<br />

Krimi<br />

OT: Dexter L: US<br />

J: 2010 V: Paramount<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: Dolby True<br />

<strong>HD</strong> 5.1 R: St. Shill, J.<br />

Dahl, u. a. D: M. C. Hall,<br />

J. Carpenter, D.<br />

Harrington<br />

LZ: 12 × 51 min FSK: 18 P: 37 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.10.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Vorbereitung ist alles, vor allem bei<br />

einem „guten“ Mord...<br />

Mit drei Jahren musste er<br />

miterleben, wie seine Mutter<br />

ermordet wurde. Nun ist er<br />

ein begabter <strong>Blu</strong>tspurenanalytiker<br />

bei der Mordkomission ... und ein<br />

<strong>Serien</strong>killer. Dexter Morgan tötet<br />

jedoch nicht irgendwen, sein Kodex<br />

erlaubt es ihm nur, diejenigen<br />

zu töten, die selbst bereits<br />

Leben genommen und andere<br />

Menschen verletzt haben. In Staffel<br />

Fünf muss sich Dexter nach dem<br />

grausamen Tod seiner Frau den<br />

Aufgaben eines alleinerziehenden<br />

Vaters stellen. Und dann tritt auch<br />

noch eine neue Frau unter ungünstigen<br />

Umständen in sein Leben.<br />

Auch wenn Dexter in seiner fünften<br />

Staffel ernster und in sich<br />

gekehrter erscheint, als je zuvor,<br />

gelingt es ihm dennoch, durch<br />

seine inneren Konflikte einen<br />

mitreißenden Sog aufzubauen.<br />

Wie auch in den vorangegangenen<br />

Staffeln gerät der Zuschauer selbst<br />

in ein moralisches Dilemma, wenn<br />

er Sympathie für den <strong>Serien</strong>killer<br />

entwickelt und in brenzligen Situationen<br />

mit ihm bangt. <strong>Die</strong> ernste<br />

Für seinen Sohn will Dexter (Michael C. Hall) ein ganz normaler Vater sein,<br />

doch die Umstände machen es ihm alles andere als leicht<br />

Seite seines düsteren Helden weiß<br />

Michael C. Hall überzeugend darzustellen,<br />

jedoch sind es gerade die<br />

diabolischen Momente des Dexter,<br />

in denen er am meisten glänzt.<br />

Passend zum Setting in Miami ist<br />

das Bild der Serie durchweg von<br />

einer warmen und hellen Farbgebung<br />

geprägt, die hin und wieder<br />

durch den zu hohen Kontrast etwas<br />

überbelichtet wirkt. <strong>Die</strong> gute Bildschärfe<br />

wird gelegentlich durch ein<br />

leichtes Bildrauschen getrübt. Klanglich<br />

fallen lediglich die bekannten,<br />

aber leider nicht immer treffend<br />

gewählten Synchronsprecher und<br />

leicht komprimiert klingende Umgebungsgeräusche<br />

negativ ins Gewicht.<br />

Punkten kann die Surround-<br />

Inszenierung, die der TV-Verwertung<br />

einiges voraus hat.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

<strong>Serien</strong>killer, Forensiker und alleinerziehender<br />

Vater – Dexter bricht mit allen Konventionen<br />

und sorgt für moralisches Dilemma en gros.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Paramount Home, Warner Home Video<br />

72


Serie<br />

Film<br />

Misfits (2. Staffel)<br />

Bilder: Polyband<br />

Dramedy/Serie<br />

OT: Misfits L: GB J: 2010 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Tom Green, Owen Harris D: Robert<br />

Sheehan, Iwan Rheon, Atonia Thomas, Lauren Socha, Nathan<br />

Stewart-Jarrett LZ: 315 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.10.12 × 2 Extras: 1/10<br />

Endlich hat es Nathan (R. Sheehan) geschafft<br />

und zwei Blondinen gleichzeitig flachgelegt<br />

Ob „Heroes“ oder „Smallville“ – sämtliche<br />

Superhelden-<strong>Serien</strong> erscheinen blass und<br />

einfallslos gegenüber diesem kleinen Juwel, das<br />

im kultverwöhnten Groß Britannien mit dem<br />

BAFTA-Award gleich dreimal den wichtigsten Fernsehpreis<br />

überhaupt erhielt.<br />

Wie lässt sich die derzeit abgedrehteste, frischste<br />

und unvorhersehbarste Serie der Welt eigentlich<br />

am <strong>besten</strong> beschreiben? Ein Plot, der sich um<br />

fünf asoziale Twens dreht, klingt zunächst einmal<br />

nicht sehr attraktiv. <strong>Die</strong> innovativen Darstellungsformen,<br />

der Genre-Mix aus Drama und Comedy,<br />

die skrupellosen Plot-Twists sowie die glaubhaft<br />

sympathischen Hauptdarsteller hingegen machen<br />

die Serie zum popkulturellen Meilenstein. <strong>Die</strong> Protagonisten<br />

haben Beziehungsprobleme, die eine<br />

oder andere Leiche im Keller (meistens ihre Bewährungshelfer),<br />

Drogenprobleme, abgefahrene<br />

Gelüste (Sex mit Rentnern oder Tieren sind nur einige<br />

der Tabuthemen, die hier schamlos aufgegriffen<br />

werden) und sind auch sonst in keinster Weise<br />

gesellschaftsfähig. Größter Aufmerksamkeits-Jäger<br />

ist der charismatisch-fiese Sprücheklopfer Nathan<br />

Young (grandios: Robert Sheehan). Er bildet den<br />

narrativen Dreh- und Angelpunkt der Serie und<br />

wäre wohl der Anführer der Superheldengang,<br />

wenn es denn eine wäre. Ein übernatürliches<br />

Gewitter versah die Sozialstunden-leistenden<br />

Straftäter zwar mit besonderen Kräften, an ihrer<br />

Einstellung änderte das jedoch nur wenig. Bei<br />

den Fähigkeiten handelt es sich um verstärkte<br />

Charaktermerkmale wie etwa Kellys (Lauren Socha)<br />

Probleme mit der Sprache. Durch die Kraft<br />

hört sie die Gedanken der anderen. Läufer Curtis<br />

(Nathan Stewart-Jarrett) dreht im Notfall die Zeit<br />

zurück, der unscheinbare Nerd Simon (unschlagbar<br />

vielseitig: Iwan Rheon – bald in der dritten<br />

Staffel von „Game Of Thrones“ zu sehen) kann<br />

unsichtbar werden und die komplexbehaftete Alisha<br />

(Antonia Thomas) macht jeden rattenscharf,<br />

der sie berührt. Was Nathan betrifft, so darf das<br />

Publikum die ganze erste Staffel über raten, welche<br />

Superkraft dem selbstverliebten Idioten wohl<br />

innewohnt. Gemeinsam kämpfen sie gegen den<br />

guten Geschmack, Prüderie, falsche Götter und<br />

das Bedürfnis, echte Superhelden sein zu wollen.<br />

Simons Wandel<br />

Wie schon die erste Staffel sprüht jede der sieben<br />

neuen Episoden (inkl. X-Mas-Special) förmlich vor<br />

Kreativität, sodass der Zuschauer nicht weiß, was<br />

ihm in der kommenden Folge blüht. Beispielsweise<br />

sorgen die verborgenen Kräfte anderer Betroffener<br />

für allerlei Chaos – sei es der Typ, der Milchprodukte<br />

telekinetisch beeinflussen kann, der Videospieler,<br />

der seine „GTA“-Fantasien in der Realität<br />

auslebt, die Droge, die sämtliche Kräfte umkehrt,<br />

oder der mysteriös vermummte Parcours-Läufer,<br />

der bereits in der ersten Staffel auftrat und alles<br />

über die Misfits zu wissen scheint. Über eins sollten<br />

sich die Fans aber im Klaren sein: Am Ende dieser<br />

Staffel wird nichts mehr so sein wie früher. Und<br />

das betrifft keineswegs nur das verrückte Beziehungsroulette,<br />

das die Zuschauer mit mehr Sex<br />

konfrontiert, als in der ersten Staffel. Übrigens ist<br />

auch der Gore-Gehalt höher. Dennoch besitzt die<br />

aktuelle Box eine FSK-16-Freigabe (im Gegensatz<br />

zur FSK-18-Box der ersten Staffel). Obwohl die Se-<br />

Alishas (A. Thomas) Beziehungsroulette dreht sich<br />

rie die Tilt-Shift-Technik exzessiv nutzt (kleiner Fokuspunkt<br />

mit großer Unschärfe rund herum), sind<br />

die fokussierten Protagonisten ultraklar, detailreich<br />

und mit einer überdimensionalen Kantenschärfe<br />

versehen. Für den tristen Vorstadt-Look zwischen<br />

den Londoner Plattenbauten wurden die Farben in<br />

ihrer Sättigung reduziert und der Kontrast erhöht.<br />

Oft wird in diesem Zusammenhang auch eine<br />

Überbelichtung simuliert bzw. riskiert. Der surreale<br />

Soundtrack hält viele Überraschungen bereit, darunter<br />

den Titelsong der erstklassigen Crime-Serie<br />

„Luther“ (ebenfalls von der BBC produziert), simulierte<br />

Videospiel-„Mucke“ und trippige Clubmusik.<br />

Ach ja, weihnachtlichen Gesang haben die Misfits<br />

auch noch zu bieten. Das 5.1-Potenzial wurde hier<br />

nicht genutzt, dafür stimmt die Soundqualität.<br />

FAlkO TheuNeR<br />

Film 9/10<br />

Cool. Cooler. Misfits. Als Fans sind wir begeistert davon, dass auch<br />

die neuen Episoden nichts an Tempo verloren haben und verleihen<br />

daher das Prädikat: Mordsmäßig unterhaltsam!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Grandiose Tilt-Shift-Einstellungen bei großartiger Schärfe geben sich<br />

mit schlagkräftigen Kamerafahrten und –perspektiven ein Stelldichein.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Typisch für TV-<strong>Serien</strong> ist die Räumlichkeit gleich Null und die Dynamik<br />

könnte besser sein. Alles in allem wird der Spaß dadurch aber nicht getrübt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 0/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 73


Film<br />

Serie<br />

Being Human (1. Staffel)<br />

Drama/Serie<br />

OT: Being Human<br />

L: US J: 2011<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Adam Kane, Jerry<br />

Ciccoritti u. a.<br />

D: Sam Witwer, Sam<br />

Huntington, Meghan Rath LZ: 42 × 13 min<br />

FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.10.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Aidan (S. Witwer) ist Vegetarier,<br />

aber das Fleisch ist schwach<br />

Auch Monster sind Menschen<br />

und haben ein berechtigtes Interesse<br />

an einem schönen Leben.<br />

Das wissen die beiden Krankenhaus-Mitarbeiter<br />

Aidan (Sam Witwer,<br />

bekannt aus „Star Wars – The Force<br />

Unleashed“) und Josh (Sam Huntington)<br />

nur zu gut, denn beide würden<br />

ihre monströsen Attitüden am<br />

liebsten ablegen, wenn sie könnten.<br />

Wie soll man auch eine Freundin finden,<br />

wenn der Sex ständig in einem<br />

<strong>Blu</strong>tbad endet? Wieder hat Vampir<br />

Aidan seine potentielle Freundin getötet<br />

und ausgesaugt. Und als Josh<br />

nackt neben einem ausgeweideten<br />

Rehkitz erwacht, weiß auch er, dass<br />

das so nicht weitergehen kann. Einzige<br />

Lösung scheint eine Selbsthilfegruppe,<br />

die sich zur gegenseitigen<br />

Menschlichkeit erzieht und unter<br />

einem gemeinsamen Dach lebt –<br />

oder in anderen Worten, eine Wohngemeinschaft<br />

muss her. Schnell ist<br />

das perfekte Haus gefunden, das lediglich<br />

einen Makel hat: In ihm spukt<br />

der Geist der kürzlich verstorbenen<br />

Sally (Meaghan Rath). Doch außer<br />

ihrer oft nervigen Gesprächigkeit<br />

Werwolf und Vampir treffen sich am hellichten Tag? was ist eigentlich aus<br />

der Sonnenlichtallergie der <strong>Blu</strong>tsauger geworden?<br />

und dem Hang zu spannern ist auch<br />

sie ein vollwertiges WG-Mitglied. In<br />

den 13 Episoden der ersten Staffel<br />

erleben die drei nun das, was z. B.<br />

normale Studenten so erleben würden,<br />

nur ein wenig monströser, desaströser<br />

und auch etwas blutiger als<br />

üblich. Dabei ist das Verbergen ihrer<br />

jeweiligen Macke neben den freundschaftlichen<br />

Aspekten der unterhaltsamste<br />

Part ihrer WG-Geschichten.<br />

Das vorliegende US-Remake der<br />

britischen Originalserie trumpft mit<br />

einer großartigen Schärfe auf, besitzt<br />

einen sichtlich blassen Farbkontrast<br />

und generell zurückhaltende Farben.<br />

Beim dialoglastigen Sound herrscht<br />

von der Effekt- und Musik-Seite her<br />

vornehmlich Stille vor. Der coole<br />

Soundtrack bleibt trotz fehlender<br />

Dynamik im Kopf hängen. FT<br />

Film 7/10<br />

<strong>Die</strong> uns zur Verfügung gestellte erste Disc<br />

präsentierte unterhaltsame Episoden mit monströsem<br />

Kultpotenzial. Mehr davon!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

The <strong>Walking</strong> Dead (2. Staffel)<br />

Horrorserie<br />

OT: The <strong>Walking</strong> Dead –<br />

Season 2 L: US J: 2012<br />

V: WVG Medien<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Ernest R. Dickerson,<br />

G. Horder-Payton u. a.<br />

D: A. Lincoln, L.<br />

Holden, S. W. Callies LZ: 13 × 43 min FSK:<br />

18 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.11.12 × 3 Extras: 8/10<br />

Der Überlebenskampf geht<br />

weiter: Auch in der düsteren<br />

zweiten Staffel der kompromisslosen<br />

Zombie-Serie, die inzwischen<br />

auch in Deutschland eine erstaunlich<br />

große Fangemeinde hinter sich<br />

bringen konnte, gibt es keine Verschnaufpause<br />

für die letzten Nicht-<br />

Infizierten. Wer die Premierenseason<br />

mochte, ist hier wieder genau<br />

richtig. Auf den ersten Blick meint<br />

Das Pacing zwischen emotionalen Momenten und kompromissloser Zombie-<br />

Action ist nicht immer perfekt, trägt aber zum Charakter der Show bei<br />

man, eine minimale Verbesserung<br />

beim Bild gegenüber der heiß diskutierten<br />

ersten Staffel festzustellen.<br />

Man sollte sich allerdings bewusst<br />

sein, dass hier absichtlich mit speziellen<br />

Filtern und intensivem Korn<br />

in der Entwicklung des 16-mm-<br />

Schmalfilmmaterials gearbeitet wird.<br />

„The <strong>Walking</strong> Dead“ ist eine der wenigen<br />

<strong>Serien</strong>, die noch auf echtem<br />

Film gedreht wird und nicht – wie<br />

die meisten Konkurrenten – längst<br />

komplett digital produziert wird. Das<br />

ist eine bewusste Entscheidung der<br />

Macher, die lange bevor die erste<br />

Klappe fiel, nach einem unverwechselbaren<br />

Look gesucht hatten, um<br />

eine möglichst raue, dreckige und<br />

bedrohliche Szenerie zu kreieren. So<br />

wiegt man sich als Zuschauer auch<br />

nie in Sicherheit: Man vergisst selbst<br />

in den ruhigeren Einstellungen und<br />

den zwischenmenschlichen Momenten<br />

nicht, dass man sich hier<br />

in einer extrem lebensfeindlichen,<br />

postapokalyptischen Welt befindet.<br />

Beim Sound lässt sich in Jahr Zwei<br />

eine deutliche Steigerung heraushören:<br />

<strong>Die</strong> Effekte während der Action-<br />

Verluste bleiben nicht aus: Wie lange<br />

halten die Figuren noch durch?<br />

und Kampfszenen werden einfach<br />

direkter, knackiger und räumlicher<br />

transportiert und sorgen damit für<br />

noch mehr packende Atmosphäre.<br />

Neben zwei Discs mit den 13<br />

Folgen der zweiten Staffel ist auch<br />

eine komplette Bonus-Disc mit so<br />

ziemlich allem, was das Fan-Herz<br />

begehrt, enthalten.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Das bewährte Erfolgsrezept der ersten Season<br />

wird konsequent und geradlinig weiterverfolgt.<br />

Für Genre-Fans ein blutiger Leckerbissen!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Concorde Home, WVG Medien<br />

74


Serie<br />

Film<br />

Falling Skies (1. Staffel)<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Science-Fiction-Serie<br />

OT: Falling Skies L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />

B: VC-1, 1.78 : 1 T: DD 5.1, Dolby True <strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R: Carl<br />

Franklin, Greg Beeman D: Noah Wyle, Moon Bloodgood,<br />

Drew Roy LZ: 10 × 42 min FSK: 12 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.10.12 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Gemeinhin bringt man Steven Spielberg<br />

ja mit den ganz großen Dramen auf der<br />

Kinoleinwand in Verbindung. Doch wussten Sie<br />

eigentlich, dass einer der größten Namen in der<br />

Filmbranche auch im lukrativen TV-Geschäft<br />

inzwischen kräftig mitmischt? Als Unterabteilung<br />

seiner Produktionsfirma „Dreamworks SKG“ finanziert<br />

und produziert „Dreamworks Television“<br />

bereits seit Mitte der 1990er Jahre so einiges<br />

an <strong>Serien</strong>hits, darunter so bekannte Reihen wie<br />

„Taken“, „Taras Welten“ oder die brillanten Weltkriegsepen<br />

„Band Of Brothers“ und „The Pacific“.<br />

Seit zwei Jahren ist Spielberg auch als einer der<br />

Produzenten der erfolgreichen Science-Fiction-<br />

Serie „Falling Skies“ tätig, die Dreamworks für<br />

den amerikanischen Kabel-TV-Sender TNT realisiert.<br />

In den Staaten beginnt schon bald die dritte<br />

Staffel – wir dürfen uns in Deutschland aktuell<br />

erst einmal mit dem Premierenjahr vergnügen.<br />

Doch worum geht es eigentlich? In der Pilotfolge<br />

Tom Mason (N. Wyle) ist als liebender Vater und<br />

engagierter Anführer der Mittelpunkt der Serie<br />

wird man mitten hineingeworfen ins Geschehen:<br />

Sechs Monate nach der brutalen und<br />

blutigen Invasion einer technologisch überlegenen<br />

außerirdischen Rasse, ist die Menschheit<br />

beinahe ausradiert. Kleine versprengte Gruppen<br />

von Überlebenden haben sich unter Führung<br />

des Militärs zusammengeschlossen – sie ziehen<br />

auf der Suche nach Nahrung und Waffen in<br />

überschaubaren Einheiten von wenigen hundert<br />

Menschen über den verwüsteten Planeten.<br />

Um das Ganze für den Zuschauer so<br />

richtig greifbar zu machen, konzentriert man<br />

sich auf das Einzelschicksal von Tom Mason<br />

(„Emergency Room“-Star Noah Wyle), einem<br />

Geschichtsprofessor aus Boston, der seine Frau<br />

beim Angriff verloren hat und sich seitdem mit<br />

seinem Nachwuchs durchzuschlagen versucht.<br />

Sein zweitältester Sohn gehört zu jenen Kindern,<br />

die entführt wurden und nun durch bionische<br />

Implantate der Aliens kontrolliert werden. Keine<br />

neue, aber eine sehr interessante Idee, die nicht<br />

nur während der ersten Staffel ein kräftiger<br />

Motor für die wendungsreiche Handlung ist.<br />

Eine weitere wichtige Identifikationsfigur ist die<br />

junge Anne Glass (Moon Bloodgood), die Mann<br />

und Tochter verloren hat und nun als Ärztin von<br />

unschätzbarem Wert für die Gruppe ist. Dass die<br />

beiden irgendwann zueinanderfinden werden,<br />

ist natürlich von der ersten Minute an klar!<br />

Greifbare Bedrohung<br />

Es herrschen strenge, militärische Strukturen vor<br />

in „Falling Skies“: <strong>Die</strong> Gefahr, durch patrouillierende<br />

Einheiten der Aliens entdeckt zu werden,<br />

ist ständig gegeben. Dass diese existenzielle Bedrohung<br />

einen düsteren, verzweifelten Grundton<br />

zeitigt, ist klar – zum Glück wird dieser aber<br />

dann und wann durch schöne und menschliche<br />

Momente aufgebrochen. Dennoch sollten die<br />

Autoren vor allem in Sachen Geheimniskrämerei<br />

dringend aufpassen: Viele Fragen bleiben in<br />

den ersten zehn Folgen einfach zu lange offen.<br />

Es herrscht eine große Ungewissheit über die eigentlichen<br />

Motive der Invasoren, was einerseits<br />

den Reiz der Serie ausmacht, irgendwann aber<br />

zum echten Problem werden könnte, wenn man<br />

nicht rechtzeitig die Kurve kriegt. Es ist schließlich<br />

immer noch eine Science-Fiction-Serie, und kein<br />

Das düstere Endzeitszenario ist den Machern<br />

zweifelsohne geglückt<br />

mystischer Abenteuer-Mix der Marke „LOST“.<br />

In puncto Technik orientiert man sich eher an<br />

rauen Genre-Produktionen wie „The <strong>Walking</strong><br />

Dead“ als an Hochglanz-Science-Fiction wie<br />

„V – <strong>Die</strong> Besucher“. Aber es ist ja schließlich<br />

auch ein Endzeit-Setting, in dem jede Location<br />

einem Kriegsgebiet ähnelt, und viele der Einstellungen<br />

ein einziges Chaos aus Rauch, Nebel,<br />

Schlamm und Trümmern sind. Das charakteristische<br />

Rauschen geht also in Ordnung. Mit vielen<br />

Bonusbeiträgen und fundierten Audiokommentaren<br />

kann sich die Ausstattung sehen (und<br />

hören) lassen; ebenso wie die druckvolle Tonspur,<br />

die in den Actionszenen Kinoatmosphäre<br />

aufkommen lässt.<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Film 7/10<br />

Eher Endzeit-Abenteuer als klassische Science-Fiction, dafür aber<br />

mit Herz und technischem Know-how gemacht. Für Jahr Zwei<br />

wären allerdings langsam ein paar echte Antworten angebracht.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Körnig, stark entsättigt und nicht besonders hübsch – dennoch<br />

passt der Look punktgenau zum Setting.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Überraschung: <strong>Die</strong>se TV-Serie klingt stellenweise nach echtem<br />

Kino-Blockbuster – da machen Action-Szenen gleich doppelt Spaß!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 75


Film<br />

Serie<br />

<strong>Die</strong> Brücke<br />

Transit in den Tod<br />

(1. Staffel)<br />

Krimiserie<br />

OT: Bron/Broen<br />

L: SW, DE J: 2011<br />

V: Edel Motion<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Charlotte Sieling<br />

u. a. D: Sofia Helin,<br />

Kim Bodnia<br />

LZ: 5 × 112 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 12.10.12 × 3 Extras: 2/10<br />

Unterkühlte Thriller aus Schweden<br />

sind seit Stieg Larssons<br />

„Millenium Trilogie“ auch in unseren<br />

Gefilden sehr beliebt. Nicht zuletzt<br />

festigten z. B. die Krimi-<strong>Serien</strong> „Wallander“<br />

und „Kommissarin Lund“<br />

diesen Ruf und bewiesen, dass gut<br />

gemachte Krimis nicht zwingend<br />

aus Hollywood oder Großbritannien<br />

kommen müssen. Mit „<strong>Die</strong> Brücke<br />

– Transit in den Tod“ liefert<br />

Regisseurin Charlotte Sieling nach<br />

„Kommissarin Lund“ ihren zweiten<br />

erfolgversprechenden Image-Beitrag<br />

ab, der die hohen Erwartungen voll<br />

und ganz erfüllt. Auf der berühmten<br />

Öresundbrücke, die Dänemark mit<br />

<strong>Die</strong> beiden Ermittler Saga (Sofia Helin) und Martin (Kim Bodnia) muss man<br />

einfach ins Herz schließen. <strong>Die</strong> Serie ist eine echte Entdeckung für Krimifans<br />

Schweden verbindet, wird die Leiche<br />

einer Frau gefunden. Eine genauere<br />

Untersuchung ergibt, dass<br />

der Oberkörper einer schwedischen<br />

Politikerin und der Unterkörper einer<br />

dänischen Prostituierten gehört. <strong>Die</strong><br />

schwedische Ermittlerin Saga Norén<br />

(Sofia Helin) vermutet daher einen<br />

politischen Mord dahinter, während<br />

ihr dänischer Kollege Martin Rohde<br />

(Kim Bodnia) ein viel persönlicheres<br />

Motiv annimmt.<br />

Interessant ist vor allem die Zusammenstellung<br />

des ermittelnden<br />

Polizistenduos. Während Martin<br />

der gemütliche Sympath ist, der<br />

mit seiner Menschenkenntnis und<br />

Erfahrung so manche Zusammenhänge<br />

erkennt und Wege öffnet,<br />

erscheint Saga als notorischer Workaholic.<br />

Aufgrund ihrer autistischen<br />

Veranlagung fällt es ihr schwer, mit<br />

den Menschen ihrer Umgebung<br />

auszukommen. Zugleich leistet<br />

sie brillante Detektiv-Arbeit. In fünf<br />

112-Minütigen Episoden fährt Charlotte<br />

Sieling zunächst das bewährte<br />

Kriminal-Konzept ab, um dann<br />

zu guter letzt in einem inszenatorischen<br />

Rundumschlag mit einer<br />

großen Wendung zu überraschen,<br />

die der Serie einen zusätzlichen<br />

Qualitäts-Stempel aufdrückt.<br />

<strong>Die</strong> Technik der <strong>Serien</strong>-Staffel ist<br />

durchgängig hochwertig, da sie<br />

auch schon in <strong>HD</strong> produziert wurde.<br />

Kühle, überbelichtete Aufnahmen<br />

mit nur geringer Farbsättigung definieren<br />

den Stil der Serie. Aber auch<br />

die gute bis sehr gute Schärfe ist ein<br />

hervorstechendes Charakteristikum.<br />

<strong>Die</strong> Texturen sind vielfältig und der<br />

Kontrast bis auf einige Ausnahmen<br />

in besonders dunklen Passagen<br />

sehr ausgeglichen. <strong>Die</strong> Tonspur verbreitet<br />

in ihrer ruhigen, dezenten Art<br />

Spannung pur, ohne die Dynamik<br />

zu bemühen. Glücklicherweise ist<br />

die deutsche Synchronisation hervorragend<br />

gelungen.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Wer sich noch nicht vom skandinavischen<br />

Thriller-Kino hat anstecken lassen, findet<br />

spätestens hiermit seine Einstiegsdroge.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6/10<br />

Dead Set<br />

Strike Back (1. Staffel)<br />

Horror-Komödie/Serie<br />

Action/Serie<br />

OT: Dead Set L: GB<br />

J: 2008 V: Sony<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Yann Demange<br />

D: Jaime Winstone,<br />

Andy Nyman, Riz<br />

Ahmed LZ: 225 min FSK: 18 P: 22 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.09.12 × 2 Extras: 5/10<br />

Hier irgendwo müssen die Kontaktlinsen<br />

doch herunter gefallen sein<br />

OT: Strike Back L: UK<br />

J: 2010 V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Daniel Percival<br />

D: Philip Winchester,<br />

Sullivan Stapleton<br />

LZ: 10 × 47 min FSK: 18<br />

P: 40 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 05.10.12 × 4 Extras: 2/10<br />

Sgt. Stonebridge (P. Winchester)<br />

mimt den „Good Guy“<br />

Man kreuze „Big Brother“ mit<br />

„Night Of The Living Dead“<br />

und erhalte die Medien-kritischste<br />

Zombie-Show überhaupt: In nur wenigen<br />

Tagen fällt die zivilisierte Welt<br />

einer Zombie-Seuche zum Opfer.<br />

Nur ein kleines „Big-Brother“-Haus<br />

hält der Belagerung wacker stand,<br />

denn seine schrägen Bewohner haben<br />

den Weltuntergang geradewegs<br />

verpasst und rein gar nichts von den<br />

blutigen Tumulten mitbekommen.<br />

Als die junge Regie-Assistentin Kelly<br />

(Jaime Winstone) völlig verstört das<br />

Haus betritt, glauben alle zunächst<br />

an eine neue, kuriose Herausforderung,<br />

die ihnen das Hartz-IV-TV<br />

auferlegt. Doch bald müssen auch<br />

sie zugeben, dass ihnen die stöhnende,<br />

kratzende Außenwelt nicht<br />

mehr ganz geheuer ist. Werden sie<br />

das „Big-Brother“-Haus jemals wieder<br />

verlassen? Das zweitklassige Bild<br />

wurde an den Billig-Standard des<br />

TV-Vorbildes angepasst und sieht daher<br />

recht unscharf und auch farblich<br />

unattraktiv aus.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Der Zombiefaktor ist genau das, was solchen<br />

Reality-TV-Shows wie „Big Brother“ bislang noch<br />

gefehlt hat – wirklich unterhaltsam!<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Sie mögen militante, kriegsverherrlichende<br />

Videospiele wie<br />

„Call Of Duty“? Dann könnte Ihnen<br />

auch die Serie „Strike Back“<br />

gefallen, die nun als Neuauflage<br />

von „Chris Ryan’s Strike Back“<br />

mit komplett neuer Besetzung<br />

erscheint. So jagen die beiden<br />

Protagonisten vom britischen Militär<br />

von einem Land ins nächste,<br />

um den Terroristen dieser Welt mit<br />

gezielten Kopfschüssen beizukommen.<br />

Ist dies menschenverachtende<br />

und plumpe Unterhaltung?<br />

Durchaus! Dennoch gibt es neben<br />

den sinnfreien Ballereien ein paar<br />

Dramen und Menschenschicksale<br />

zu begutachten sowie unerwartete<br />

Wendepunkte. <strong>Die</strong> zehn Folgen<br />

der ersten Staffeln bieten eine enttäuschend<br />

blecherne Tonspur, ein<br />

gutee Dynamik geringe 5.1-Surround-Sound-Effekte.<br />

<strong>Die</strong> Optik ist<br />

stark überkontrastiert mit riesigen<br />

Dunkelflächen und mittelmäßiger<br />

Schärfe. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einlegen, Hirn aus,<br />

Testosteron-Ausschüttung an. FT<br />

Film 5,5/10<br />

Der Urtyp primitiver Unterhaltung – Zwei<br />

Stereotypen versorgen die Zuschauer mit<br />

Explosionen, Shootouts und Sex.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Edel Motion, Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />

76


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2008<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

2010<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2012<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

5/2012<br />

2014<br />

1/2014<br />

2/2014<br />

3/2014<br />

4/2014<br />

Ausgabe 7/2013 Ausgabe 8/2013 Ausgabe 1/2014<br />

2009<br />

1/2009<br />

2011<br />

1/2011<br />

6/2012<br />

2013<br />

1/2013<br />

3/2009<br />

2/2011<br />

2/2013<br />

4/2009<br />

3/2011<br />

3/2013<br />

6/2009<br />

4/2011<br />

4/2013<br />

5/2011<br />

5/2013<br />

6/2013<br />

7/2013<br />

7/2013<br />

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8/2013<br />

Ausgabe 2/2014<br />

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Film<br />

Serie<br />

Fringe (4. Staffel)<br />

Mystery<br />

OT: Fringe – Season 4<br />

L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: Joe<br />

Chapelle u. a.<br />

D: Joshua Jackson,<br />

Anna Torv, John Noble LZ: 22 × 44 min<br />

FSK: 16 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 14.12.12 × 4 Extras: 7/10<br />

So langsam aber sicher geht es<br />

auf das Ende zu: Erst vor wenigen<br />

Tagen haben die amerikanischen<br />

Fans mit einem lachenden<br />

und einem weinenden Auge das<br />

spektakuläre zweistündige <strong>Serien</strong>finale<br />

von „Fringe“ erlebt – seit 1.<br />

Februar läuft die fünfte Staffel im<br />

deutschen Free TV. Doch bevor<br />

wir die 100. und letzte Episode in<br />

unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player werfen dürfen,<br />

Bis das Team wieder vollständig ist, vergehen so einige Folgen – doch keine<br />

Angst, Joshua Jackson (3. v. l.) bleibt der Serie auch weiterhin erhalten<br />

freuen wir uns erst einmal über die<br />

gelungene vierte Staffel. In wiederum<br />

22 abwechslungsreichen Episoden<br />

wird die kreative und gewohnt<br />

spannende Geschichte der „Fringe“-<br />

Division (eine Spezialeinheit des FBI<br />

für allerlei mysteriöse und unerklärliche<br />

Phänomene) weitergesponnen.<br />

Nach dem äußerst wackligen<br />

Waffenstillstand am Ende der letzten<br />

Season diesmal sogar des Öfteren<br />

als Kooperation zwischen den so<br />

gegensätzlichen Teams der beiden<br />

Paralleluniversen. Das einzige echte<br />

Problem der Staffel ist, dass die<br />

gigantische Bedrohung, die seit Jahr<br />

zwei durch die gegenseitige Auslöschung<br />

der beiden Spiegelwelten<br />

bestanden hatte, durch die neuen<br />

Gegner und Bösewichte nicht wirklich<br />

reproduziert werden kann. Das<br />

vierteilige Boxset von Staffel vier<br />

lehnt sich an die bisherigen Veröffentlichungen<br />

an und vervollständigt<br />

die Sammlung ideal. Audio- und<br />

Videotechnik halten das Niveau mühelos.<br />

Ein mehrteiliges Making-of<br />

bietet mit einer Stunde Laufzeit<br />

reichlich Stoff für alle Freunde der<br />

Große Augen macht bei den verrückten<br />

Stories auch der Zuschauer<br />

Serie, während ein witziges und<br />

langes Gag-Reel für Stimmung sorgt.<br />

Ein Auszug aus dem (digitalen)<br />

Comic „Beyond The Fringe“ (mit<br />

Einführung von Joshua Jackson, der<br />

sich hier als Autor versucht) macht<br />

Lust darauf, dieses Universum auch<br />

einmal auf Papier bzw. auf iPad und<br />

Co. zu erforschen.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Das Topniveau der genialen Vorgängerstaffeln<br />

wird zwar nicht mehr erreicht, aber auch Jahr<br />

vier bietet überwiegend feine Genre-Kost.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

The Big Bang Theory<br />

(5. Staffel)<br />

Sitcom<br />

OT: The Big Bang<br />

Theory – Season 5<br />

L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: M.<br />

Cendrowski u. a.<br />

D: J. Parsons, J. Galecki LZ: 24 × 22 min<br />

FSK: 6 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 14.12.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />

„Wanted – Dead Or Alive!“ – Bon<br />

Jovi auf der Harfe, einfach einmalig!<br />

Es scheint gerade erst einen Augenblick<br />

her zu sein, dass wir<br />

die vier liebenswertesten und witzigsten<br />

Nerds der Fernsehgeschichte<br />

in den ersten Folgen von „The Big<br />

Bang Theory“ kennenlernen durften.<br />

Doch wie man im Englischen sagt:<br />

„Doesn‘t time fly when you‘re having<br />

fun!“ (und weiß Gott, wir haben<br />

uns amüsiert mit dieser Serie!) – wir<br />

sind inzwischen bereits in der fünften<br />

Jahresstaffel angekommen! <strong>Die</strong><br />

außergewöhnliche Gag-Trefferquote<br />

der Serie hat auch nach weit über<br />

100 Folgen nicht merklich nachgelassen.<br />

Noch immer ist Jim Parsons<br />

als genialer Physiker mit ausgeprägten<br />

Asperger-Symptomen der<br />

unumstrittene Star der Show. Doch<br />

auch für alle anderen Figuren bleibt<br />

immer genügend Entfaltungsraum.<br />

Gerade das ist das eigentlich Geniale<br />

an den Drehbüchern: dass man<br />

mit jeder einzelnen zwanzigminütigen<br />

Geschichte – und sei sie noch<br />

so vollgestopft mit Verrücktheiten,<br />

Gags und popkulturellen Zitaten –<br />

den Figuren immer ein ganzes Stück<br />

näher kommt und sie noch tiefer in<br />

Und wir dachten, unsere Lieblings-Nerds hätten sich weiterentwickelt –<br />

aber Pustekuchen, Howard, Leonard und Raj sind so verrückt wie eh und je<br />

sein Herz schließt. Einer der Hauptgründe,<br />

sich seine Lieblingsserie<br />

ins Regal zu stellen, ist neben der<br />

Komplettierung aller Folgen natürlich<br />

das mitgelieferte Bonusmaterial.<br />

In diesem Punkt hat auch Staffel<br />

fünf wieder einiges zu bieten: Zum<br />

einen ein Featurette zur 100. Episode,<br />

dann die Lieblingsmomente<br />

der Schauspieler aus der fünften<br />

Staffel sowie einen ausführlichen<br />

Einblick in die vielen verschiedenen<br />

Produktionsbereiche, die bei jeder<br />

einzelnen Folge involviert sind. <strong>Die</strong><br />

obligatorischen verpatzten Szenen,<br />

die ja sonst meist als Lückenfüller<br />

dienen, sind wie immer ein absolutes<br />

Highlight, da die Stars von<br />

„TBBT“ selbst aus ihren peinlichsten<br />

Missgeschicken noch die reinsten<br />

Comedynummern zaubern. TW<br />

Film 8,5/10<br />

Schlicht und einfach die beste Sitcom derzeit,<br />

daran ändert auch die mutige Erweiterung der<br />

ursprünglichen Figurenkonstellation nichts.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

56


Serie<br />

Film<br />

Arne Dahl (Vol. 1)<br />

Krimi<br />

OT: Arne Dahl L: SE<br />

J: 2010 V: Edel<br />

Germany GmbH<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Harald Hamrell,<br />

Mani Meserat u. a.<br />

D: Malin Arvidsson,<br />

Irene Lindh, Claes Ljungmark LZ: 400 min<br />

FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.01.13 × 4 Extras: 0,5/10<br />

In „Böses <strong>Blu</strong>t“ arbeitet die A-Gruppe<br />

sogar mit dem FBI zusammen<br />

Nach Stieg Larsson steht erneut<br />

ein erfolgreicher skandinavischer<br />

Autor im Rampenlicht:<br />

Jan Arnald, besser bekannt unter<br />

dem Pseudonym Arne Dahl. <strong>Die</strong><br />

ersten drei Teile seiner berühmten<br />

„A-Gruppe“-Serie sind nun in der<br />

Box „Arne Dahl – Vol. 1“ erhältlich.<br />

Im Fokus der Serie steht eine<br />

Spezialeinheit, die von der Chefin<br />

des Obersten Kriminalamts, Jenny<br />

Hultin (Irene Lindh), aus sechs der<br />

<strong>besten</strong> Polizeibeamten des Landes<br />

zusammengestellt wird. Grund dafür<br />

sind mehrere Morde an hochrangigen<br />

schwedischen Unternehmern,<br />

die es aufzuklären gilt.<br />

<strong>Die</strong>sen und weitere Fälle versucht<br />

die A-Gruppe mit Kopf, Herz und<br />

stets ein wenig trockenem Humor<br />

zu lösen und sorgt dabei durchgängig<br />

für kurzweilige Krimiunterhaltung.<br />

Besonders die sechs sehr<br />

unterschiedlichen Charaktere –<br />

deren anfängliche Reibungen, allmähliches<br />

Zusammenwachsen<br />

und auch deren private Problematiken,<br />

die sich neben den kriminalistischen<br />

Handlungssträngen ent-<br />

Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch ihre unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten ergänzen sich zu einer funktionierenden Einheit<br />

spinnen – zwingen den Zuschauer<br />

zur emotionalen Beteiligung und<br />

reißen ihn mit.<br />

Dass es sich bei der Krimi-Reihe<br />

um eine Fernsehproduktion handelt,<br />

lässt sich nur bedingt erkennen.<br />

Das Bild gestaltet sich trotz<br />

gelegentlichem ausleuchtungsbedingtem<br />

Bildrauschen gestochen<br />

scharf und ist mit einer typisch<br />

skandinavischen, kühlen und grünstichigen<br />

Farbgestaltung versehen.<br />

Ein solider Kontrast rundet den<br />

guten Eindruck ab. Der Ton bleibt<br />

hingegen weitestgehend unauffällig.<br />

<strong>Die</strong> Räumlichkeit kommt zwar<br />

in den wenigen dynamischen<br />

Momenten gut zur Geltung, beschränkt<br />

sich aber, wie auch der<br />

Rest des Sounds, überwiegend auf<br />

die vorderen Boxen.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> Spezialeinheit, die sich neben spannender<br />

Kriminalarbeit mit ganz alltäglichen Problemen<br />

herumschlägt, ist einfach sympatisch.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

King (1. Staffel)<br />

The Vampire Diaries (3. Staffel)<br />

Krimi<br />

Fantasy/Drama<br />

OT: King – Season 1<br />

L: CA J: 2011<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> HR 5.1<br />

R: Clark Johnson u. a.<br />

D: Amy Price-Francis,<br />

Alan Van Sprang,<br />

Gabriel Hogan LZ: 8 × 44 min FSK: 12 P: 20<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.12.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Karriere oder Liebesglück? Detective<br />

Jessica King will natürlich beides!<br />

OT: The Vampire<br />

Diaries – Season 3<br />

L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: J. Behring<br />

u. a. D: N. Dobrev, Paul<br />

Wesley, Ian Somerhalder LZ: 22 × 43 min<br />

FSK: 16 P: 45 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 14.12.12 × 4 Extras: 7,5/10<br />

Der Mann, den man liebend gerne<br />

hasst: Ian Somerhalder als Damon<br />

Bilder: Edel Germany GmbH, Studiocanal, Warner Home Video<br />

Hauptargument für diese kanadische<br />

Produktion ist sicherlich<br />

die markante und ungewöhnliche<br />

Hauptfigur, die sich wohltuend<br />

vom sonstigen Krimi-Einerlei abhebt<br />

– was man von einigen Fällen<br />

der ersten Staffel leider nicht behaupten<br />

kann. Amy Prince-Francis<br />

spielt die resolute Polizeibeamtin<br />

Jessica King mit erfrischender Verve<br />

und einem ständigen Augenzwinkern:<br />

Humor und Schlagfertigkeit<br />

gehören nämlich zu den<br />

großen Stärken dieser toll geschriebenen<br />

und prima gespielten Figur.<br />

<strong>Die</strong> Bilder der ersten Staffel zeigen<br />

sich in einem nahezu makellosen<br />

und hochmodernen <strong>HD</strong>TV-Look,<br />

der nach typischem Qualitätsfernsehen,<br />

allerdings nicht die Spur<br />

nach echtem Film oder gar Kino<br />

aussieht. <strong>Die</strong> Soundkulisse müsste<br />

dem Papier nach (DTS-<strong>HD</strong> HR<br />

5.1) sehr gut sein, verspielt mit<br />

ihrem nur marginalen Rear-Einsatz<br />

aber beinahe jegliches Surround-<br />

Potenzial.<br />

TW<br />

Film 6,5/10<br />

Eine etwas andere Krimiserie mit ordentlich<br />

Frauenpower, die eher mit ihrer tollen<br />

Hauptfigur als mit brillanten Fällen punktet.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Für Neueinsteiger wird es aufgrund<br />

der komplexen Mythologie<br />

und der vor Ideen nur so übersprudelnden<br />

Drehbücher langsam<br />

schwierig, noch den Einstieg zu<br />

schaffen – für alle anderen sei<br />

gesagt, dass von Ermüdungserscheinungen<br />

auch in Jahr drei der spannenden<br />

Hochglanz-Vampir-Saga<br />

absolut keine Rede sein kann. Mit<br />

der neuen Staffel darf man sich nun<br />

endlich auch in der deutschen Synchronisation<br />

an echtem Surround-<br />

Sound erfreuen. Damit erwacht die<br />

stylishe <strong>Blu</strong>tsaugerhatz in den Boxen<br />

der heimischen Surround-Anlage so<br />

richtig zum Leben und liefert neben<br />

der im Vergleich zur Ausstrahlung im<br />

Free-TV brillanten Bildqualität gleich<br />

noch ein schlagkräftiges Argument,<br />

die Serie bevorzugt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu<br />

genießen. Das Bonusmaterial ist<br />

mit weit über einer Stunde wieder<br />

reichlich ausgefallen und bietet für<br />

alle Fans viel lohnenswertes zusätzliches<br />

Futter rund um Elena, Stefan,<br />

Damon und Co.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> Guten werden böse, die „Bad Boys“ noch<br />

faszinierender und die Handlung schlägt einen<br />

Haken nach dem anderen: Eine Spitzenserie!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2013 57


Film<br />

Serie<br />

Sons Of Anarchy<br />

Action/Drama<br />

OT: Sons Of Anarchy<br />

L: US J: 2008 V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Kurt<br />

Sutter D: Charlie<br />

Hunnam, Ron Perlman,<br />

Katey Sagal<br />

LZ: 600 min FSK: 16 P: 34 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.13 × 1 Extras: n. n. B.<br />

„Jax“ (C. Hunnam) und seine resolute<br />

Mutter Gemma (K. Sagal)<br />

Auf grollenden, in Schwarz und<br />

Chrom glänzenden Choppern<br />

rollen sie über die Highways<br />

Nordkaliforniens. Ihre einheitlichen<br />

schwarzen Lederwesten schmückt<br />

eine Karikatur des Todes und darüber<br />

steht in klaren, bedrohlichen<br />

Lettern alles, was man über die<br />

Biker wissen muss: Sie sind die<br />

„Sons Of Anarchy“. Beinahe ironisch<br />

klingt da der Name der<br />

fiktiven Kleinstadt Charming, welche<br />

der Motorrad-Club rund um<br />

den Präsidenten Clay Morrow (Ron<br />

Perlman), seinen Stiefsohn Jackson<br />

„Jax“ Teller (Charlie Hunnam)<br />

und dessen Mutter Gemma Teller<br />

Morrow (Katey Sagal) sein Zuhause<br />

nennt. Dort kennt man die<br />

harten Burschen nur zu gut und<br />

weiß, dass sich hinter der Fassade<br />

ihrer Auto- und Motorrad-Werkstatt<br />

ein amerika- und europaweit erfolgreicher<br />

und höchst illegaler<br />

Waffenhandel verbirgt.<br />

Doch der <strong>Serien</strong>erfolg aus den USA<br />

erzählt mit entfernter Anlehnung an<br />

Shakespeares „Hamlet“ nicht nur<br />

vom harten alltäglichen Geschäft<br />

Ihnen stellt sich so schnell niemand in den Weg – die „Sons Of Anarchy“<br />

rollen erfurchtgebietend über die kalifornischen Highways<br />

der „Sons Of Anarchy“, von Bandenkriegen<br />

und dem Kampf mit<br />

Behörden, sondern zeigt auch den<br />

Werdegang des jungen „Jax“, der<br />

an den Methoden und Geschäften<br />

seiner „Familie“ zu zweifeln beginnt<br />

und lediglich durch deren Zusammenhalt<br />

davon abgehalten wird,<br />

eigene Wege zu gehen.<br />

Für das Gelingen seines <strong>Serien</strong>-<br />

Konzeptes holte sich Produzent<br />

Kurt Sutter gleich mehrere bekannte<br />

Gesichter für feste Rollen und<br />

Gastauftritte mit ins Boot. So bringen<br />

beispielsweise Ron Perlman<br />

(„Hellboy“) als knallharter und skrupelloser<br />

Motorrad-Club-Präsident<br />

und die mehrfach ausgezeichnete<br />

Katey Sagal („Eine schrecklich nette<br />

Familie“) als intrigante Biker-Braut<br />

reichlich Authentizität in die raue<br />

Welt der Motorrad-Gangs.<br />

<strong>Die</strong> erste Staffel rollt ab dem 22.<br />

März 2013 nun auch in die deutschen<br />

Wohnzimmer ein und<br />

wird mit reichlich Action, heißen<br />

Bikes, harten Kerlen aber auch<br />

einem erfrischenden Hauch<br />

Emotionen für benzingeladene<br />

Unterhaltung sorgen.<br />

NR<br />

ZOS<br />

Zone of Separation<br />

(1. Staffel)<br />

Hawaii Five-0 (1. Staffel)<br />

Kriegsdrama<br />

Actionserie<br />

OT: ZOS – Zone of<br />

Separation L: CA J:<br />

2008 V: FilmConfect<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Mario Azzopardi<br />

D: Michelle Noldon,<br />

Allan Hawco, Colm<br />

Meaney LZ: 398 min FSK: 16 P: 25 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 15.01.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

In Jadac eskaliert die Situation, bevor<br />

man noch verdutzt gucken kann<br />

OT: Hawaii Five-0<br />

L: US J: 2011<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Leonard<br />

Freeman D: Alex<br />

O’Loughlin, Scott<br />

Caan, Daniel Dae Kim<br />

LZ: 986 min FSK: 16 P: 46 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 03.01.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Steve und Danny bilden hier die<br />

amerikanischen Archetypen ab<br />

Kriegsfilme und -serien werden<br />

ja meist mit amerikanischen<br />

Soldaten und deren Überlebenskampf<br />

geziert. In „ZOS“ bekommen<br />

die UN-Blauhelme auch mal<br />

eine Chance. Deren Situation als<br />

Friedensstifter in der fiktiven Stadt<br />

Jadac, wo sich serbische Christen<br />

und bosnische Muslime gegenüberstehen,<br />

ist nicht minder gefährlich<br />

und kompliziert. Leider hat man<br />

sich hier mit zu hohen Ansprüchen<br />

selbst ein Bein gestellt. So scheinen<br />

manche der Schauspieler den darstellerischen<br />

Anforderungen ihrer<br />

Figuren nicht ganz gewachsen und<br />

ebenso wirken die oft folgenreichen<br />

Wendungen teils arg konstruiert.<br />

Nichtsdestotrotz hat „ZOS“ seine<br />

Vorzüge, wegen des unverbrauchten<br />

Themas, einer spannenden<br />

Geschichte und der bestechenden<br />

Bildqualität. Schärfe und Detailgrad<br />

sind gerade für eine Serie außergewöhnlich<br />

hochwertig und auch die<br />

stilsicher eingesetzte Farbtönung ist<br />

stets atmosphärisch.<br />

FR<br />

Film 6/10<br />

Nicht ganz so verstörend und absurd, wie<br />

vielleicht gewollt. <strong>Die</strong>se UN-Friedensmission ist<br />

aber trotzdem nichts für Zartbesinnte.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

<strong>Die</strong> Neuauflage der US-Polizeiserie<br />

aus den 1970ern ist<br />

auch in Runde Zwei angenehm<br />

rasant. Gleich die erste Folge knüpft<br />

nahtlos an das Ende von Staffel<br />

Eins an und auch wenn Sie<br />

die nicht gesehen haben, werden<br />

Sie recht schnell und leicht in<br />

die wesentlichen Zusammenhänge<br />

des Plots hineinkommen, vor<br />

allem weil es zwar eine episodenund<br />

staffelübergreifende Handlung<br />

gibt, diese aber hauptsächlich als<br />

Rahmen für die Einzelfälle dient<br />

und als Cliffhanger-Lieferant für das<br />

jeweilige Episodenende. Dabei bekommt<br />

man klassische Polizeiaction<br />

zu sehen, die spannend inszeniert<br />

ist und auch so mancher bekannte<br />

„Lost“-Schauspieler ist dabei, wie<br />

Terry O’Quinn alias John Locke und<br />

Daniel Dae Kim. Aber besonders<br />

der unverbrauchte Schauplatz Hawaii<br />

gefällt. Der wird mit vollen Farben,<br />

einem hohen Schärfegrad und<br />

einer gut austarierten Klangdynamik<br />

stimmig präsentiert.<br />

FR<br />

Film 7/10<br />

Schneidige Action, mitreißende Fälle und das<br />

sonnige Hawaii machen die Einsätze der<br />

„Five-0“ zur gelungenen Abendunterhaltung.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, FilmConfect Home, Paramount Home<br />

62


Serie<br />

Film<br />

<strong>Breaking</strong> Bad (5. Staffel)<br />

Drama<br />

Helden entwickelt sich der machthungrige Hauptprotagonist<br />

nun endgültig zum Antihelden, dem<br />

man selbst als Fan der Serie wünscht, dass er ein<br />

böses Erwachen erlebt.<br />

OT: <strong>Breaking</strong> Bad – Season 5 L: US J: 2012 V: Sony Pictures<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 R: Michael Slovis,<br />

Michelle MacLaren, u. a. D: Bryan Cranston, Anna Gunn,<br />

Aaron Paul LZ: 374 min FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.06.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

<strong>Die</strong> Formulierung „<strong>Breaking</strong> Bad“ aus dem<br />

Südstaaten-Slang bedeutet sinngemäß „auf<br />

die schiefe Bahn geraten“. Und genau das ist, was<br />

mit Walter White in us-amerikanischen Serie geschieht.<br />

Vom duckmäuserischen Chemie-Professor<br />

aus der ersten Staffel ist inzwischen nichts mehr<br />

übrig, denn Walter hat sich voll und ganz dem<br />

Drogengeschäft hingegeben. Auch seine ursprünglichen<br />

Motive, Geld als Absicherung seiner Familie<br />

für den Falle seines Todes anzuhäufen, haben sich<br />

mittlerweile in Luft aufgelöst. Für Walter gibt es<br />

nur noch eines: Das stete Verlangen nach Reichtum<br />

und Macht. Dem müssen sich auch seine<br />

Familie und seine Zweckfreundschaft zu Jesse<br />

unterordnen und während die Drogen-Geschäfte<br />

allmählich wieder ins Rollen kommen und Walter<br />

sich zum führenden Meth-Lieferanten der Gegend<br />

entwickelt, droht er alles zu verlieren, wofür er sein<br />

altes Leben einst aufgegeben hat.<br />

Vom moralisch fragwürdigen, aber sympathischen<br />

Charakterstark<br />

Dass man dennoch in jeder der acht Folgen mitfiebert,<br />

gebannt die skrupellosen Machenschaften<br />

verfolgt, zum Lachen oder Weinen angeregt wird<br />

oder aber völlig geschockt mit einer packenden<br />

Wendung konfrontiert wird, liegt neben der eindrucksvollen<br />

Inszenierung auch an der herausragenden<br />

Besetzung des „<strong>Breaking</strong> Bad“-Casts.<br />

Neben dem absolut beeindruckenden Charakterwandel<br />

des Hauptprotagonisten, dem Brian Cranston<br />

eine bestürzende Glaubwürdigkeit verleiht,<br />

trumpfen auch Aaron Paul als allmählich stark an<br />

der Sache zweifelnder Jesse und Anna Gunn als<br />

Walters gebeutelte und schlussendlich resignierende<br />

Ehefrau Skyler noch einmal mächtig auf.<br />

Neben einigen wichtigen Erkenntnissen für Walter<br />

hält das Ende von Staffel 5.1 schließlich auch die<br />

Gewissheit bereit, dass der Zuschauer sich von<br />

den finalen acht Folgen der 5. Staffel noch einige<br />

interessante Wendungen versprechen darf.<br />

Technisch zeigen sich die zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />

der Staffel-Box durchweg solide. Passend zum<br />

Südstaaten-Setting ist die Optik der Serie durch<br />

kontrastreiche, warme Farben geprägt, die stets<br />

ein wenig zu dunkel wirken und dadurch eine<br />

unheilschwangere Atmosphäre erzeugen. Leider<br />

sorgt ein hin und wieder spürbares Bildrauschen<br />

auch für eine schwankende Bildschärfe und eine<br />

Trübung der Bildqualität. Etwas hochwertiger wirkt<br />

Jesses (A. Paul) Zweifel wachsen zunehmend.<br />

Wird er endgültig aussteigen?<br />

dagegen der Sound. Das breite Klangspektrum<br />

und die feine räumliche Inszenierung sorgen dafür,<br />

dass sowohl die ruhigen, eher dramatischen,<br />

als auch die actiongeladenen Momente der Serie<br />

ihre Wirkung entfalten können. Natürliche Dialoge<br />

kontrastieren so mit den vollen Bässen der Effekte<br />

oder den dynamischen Songs des stimmungsvollen<br />

Soundtracks.<br />

Wer sich nach dem Genuss der acht Folgen noch<br />

ein wenig die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten<br />

Teils von Staffel 5 vertreiben will, kann sich im<br />

Bonusmatieral-Bereich der beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Discs<br />

umschauen. Hier gibt es neben üblichen Extras<br />

auch einige exklusive Featurettes, Kommentare<br />

und viele Blicke hinter die Kulissen.<br />

Nele ReibeR<br />

Film 9/10<br />

In Staffel 5 von „<strong>Breaking</strong> Bad“ erleben Walters Skrupellosigkeit<br />

und Machthunger ihren Höhepunkt, halten jedoch auch einige<br />

entscheidende Erkenntnisse bereit.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Das atmosphärische Südstaaten-Setting ist geprägt von einem<br />

starken Kontrast und warmen, dunklen Farben.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

Walters Schwager Hank (D. Norris) muss sich<br />

seinen Dämonen stellen<br />

Erkennt Walter (B. Cranston, rechts), dass er<br />

seine Ziele aus den Augen verloren hat?<br />

Ton 8,5/10<br />

Der volle und räumlich gut inszenierte Sound sorgt in beinahe<br />

jeder Szene für eine optimale Wirkung.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 65


Film<br />

Serie<br />

Outcasts<br />

Season One<br />

Science Fiction<br />

OT: Outcasts Season One (2010) L: UK J: 2010 V: Justbridge<br />

B: MPEG-4, 1,81 : 1 T: Dolby Digital 2.0 R: A. Goddard, O.<br />

Madha u.a. D: L. Cunningham, H. Norris, A. Walters<br />

LZ: 8 x 50 min FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.01.13 × 2 Extras: 4/10<br />

Präsident Tate (Liam Cunningham, r.) und Neuankömmling Julius Berger (Eric Mabius): Ein Händedruck<br />

mit Blick auf Forthaven als Teil einer erbittert geführten Auseinandersetzung um die Macht<br />

Auf dem Planeten Carpathia, fünf Lichtjahre<br />

von der zerstörten Erde entfernt, hat eine<br />

Gruppe von Flüchtlingen die Siedlung Forthaven<br />

errichtet, um dort ein neues Leben zu beginnen.<br />

Präsident Richard Tate (Liam Cunningham) und<br />

Sicherheitschefin Stella Isen (Hermione Norris)<br />

stehen für einen pragmatischen Kurs des regierenden<br />

Generalrates. Reibereien zwischen dem<br />

präsidentennahen Sicherheitsdienst PAS und<br />

dem militärischen Expeditionskorps, politische<br />

Intrigen, zwischenmenschliche Dramen und<br />

nicht zuletzt die Konfrontation mit geheimnisvollen<br />

Aktivitäten einer fremden Intelligenz sorgen<br />

allerdings für eine dramatische Zuspitzung<br />

der Ereignisse.<br />

Halbe Sache<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Science-Fiction-Serie der BBC<br />

lief ab Herbst 2010 im britischen Fernsehen –<br />

und das aus Sicht der verantwortlichen Programmplaner<br />

mit so wenig Erfolg, dass man Produktion<br />

und Ausstrahlung nach den 8 Folgen der<br />

Sicherheitschefin Isen hat es neben den wachsenden<br />

Unruhen auch mit eigenen Familienproblemen zu tun<br />

ersten Staffel einstellte. Das sollte man als Käufer<br />

wissen, damit es einen nicht überrascht, wenn<br />

die Handlung in Folge 8 mit einem riesigen Cliffhanger<br />

endet. Dennoch können wir den Fans<br />

eher intelligenter postapokalyptischer Inszenierungen<br />

diese Serie bedenkenlos empfehlen.<br />

Angelegt als eine Mischung aus „Lost“, „Earth<br />

2“ und „Battlestar Galactica“ – wenn man sich<br />

bei letzterem die Kampfschiffe komplett wegdenkt<br />

– zieht einen die Handlung sehr schnell<br />

in ihren Bann. Wird der Zuschauer am Anfang<br />

noch recht unvorbereitet mit den aktuellen Ereignissen<br />

konfrontiert, bekommt man bald die<br />

Informationen zum Handlungsrahmen und<br />

den verwickelten Vorgeschichten der einzelnen<br />

Charaktere serviert. Insofern steckt in den<br />

ersten Folgen eigentlich soviel Story-Potenzial,<br />

dass es locker für 50 weitere Episoden<br />

gereicht hätte. Das führt allerdings auch dazu,<br />

dass es in schneller Folge immer gleich auch<br />

um die Grundprobleme menschlicher Existenz<br />

geht, um die Definition von „Gut“ und „Böse“<br />

oder um die Wahl zwischen moralischen Standards,<br />

„nützlichen“ Experimenten und nacktem<br />

Überleben. Aber kurz bevor es zu pathetisch<br />

werden würde, gibt es wieder etwas Action<br />

oder den Blick auf eine Liebesgeschichte, wie<br />

auf die zwischen den beiden Sicherheitsleuten<br />

Cass Cromwell (Daniel Mays) und Fleur Morgan<br />

(Amy Manson). Und wenn man an der Stelle<br />

glaubt, jetzt könnte es schnulzig werden, erfährt<br />

man umgehend wieder Dinge, die aus dem<br />

Turtelpärchen Protagonisten hochdramatischer<br />

Vorgänge machen. Dem Drehbuchautor Ben<br />

Richards und den beteiligten Regisseuren gelingt<br />

es, dies alles durchaus flüssig und nachvollziehbar<br />

zu inszenieren – zudem bringt die tolle<br />

Keiner weiß, wen und was die anfliegenden<br />

Transportschiffe mit sich bringen werden<br />

Kulisse Südafrikas auch die technischen Qualitäten<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sehr eindrucksvoll zur Geltung.<br />

Ganze Arbeit<br />

Das Bild insgesamt ist durchgehend scharf und<br />

detailreich und die Körnung kaum sichtbar. <strong>Die</strong><br />

CGI-Effekte beschränken sich weitgehend auf die<br />

kurzen Weltallmomente und die Sandstürme,<br />

letztere können optisch allerdings nicht überzeugen.<br />

<strong>Die</strong> Farben sind größtenteils natürlich<br />

dargestellt. Farbsättigungen oder -entsättigungen<br />

werden bewusst eingesetzt, ebenso wie der teilweise<br />

harte Kontrast beim Spiel mit Licht und<br />

Schatten. Licht und Schatten gibt es auch beim<br />

Ton – Frequenzabstand, Dynamik und Verständlichkeit<br />

befinden sich auf einem hohen Level,<br />

der Sound kommt stimmig aus den Boxen –<br />

liegt aber nur in Dolby Digital 2.0 vor.<br />

Uwe FUnk<br />

Film 8/10<br />

Halb fertig aber ganz gut: Postapokalyptische Siedlergeschichte auf<br />

einem fremden Planeten, mit Hintersinn und Action, mit Klonen<br />

und Aliens, aber ganz ohne Laserschwerter und Battleships.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

<strong>Die</strong> PAS-Sicherheitsleute Fleur Morgan und Cass Cromwell im Dauereinsatz. Noch wissen sie nicht, dass sie<br />

selbst die entscheidenden Konfliktlinien in sich tragen<br />

<strong>Die</strong> durchgehende und unaufdringliche Bildschärfe sowie der<br />

dynamische Kontrast sorgen für gute Wertungsnoten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Zwar nur in Dolby Digital 2.0 abgemischt, aber das als hochwertiges<br />

und stimmiges Paket von Dialogen, Effekten und Score.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 2/2 1,5/2<br />

Bilder: Justbridge<br />

62


Xxxx<br />

Film<br />

Shameless (2. Staffel)<br />

Bilder: Warner Bros. Home<br />

Drama/Komödie<br />

OT: Shameless – The Complete Second Season L: US J: 2010<br />

V: Warner Bros. Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0 R: John<br />

Wells D: William H. Macy, Emmy Rossum, Justin Chatwin<br />

LZ: 630 min FSK: 16 P: 49 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 11.01.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Ähnlich wie in der ersten Staffel müssen sich<br />

die Gallaghers neben alltäglichen Schwierigkeiten,<br />

wie etwa dem ständig besoffenen<br />

Familienvater Frank (William H. Macy), der auf<br />

reichlich unorthodoxe Weisen versucht, an Geld<br />

für die Finanzierung seiner Sucht zu kommen,<br />

diesmal auch um einige weitaus verzwicktere<br />

Probleme kümmern. Als dann auch noch Monica<br />

(Chloe Webb), die Mutter der Kinder zu ihrer<br />

Familie zurück kehrt und die hart zusammengesparte<br />

Familienkasse für Drogen und Geschenke<br />

rauswirft, um anschließend in tiefe Depressionen<br />

zu verfallen, drohen den Gallaghers erst recht<br />

schwere Existenzängste.<br />

Umso herzerwärmender wirkt es, wie es die<br />

außergewöhnliche Familie schafft, sich mit kreativen<br />

und namensgebend schamlosen Methoden<br />

sowie festem Zusammenhalt immer wieder<br />

aus dem Chicagoer Unterschicht-Dreck zu ziehen.<br />

Sie demonstrieren, dass es nur ein wenig<br />

Liebe, Einfallsreichtum und Dreistigkeit braucht,<br />

um auch ohne Geld mit Spaß am Leben über<br />

die Runden zu kommen. Da jedoch auch Dramatik<br />

und Emotionen in der zweiten Staffel eine<br />

zentralere Rolle spielen, wirken der schwarze Humor<br />

und insbesondere Franks unmoralische Machenschaften<br />

noch grenzwertiger. Wer schon in<br />

der ersten Staffel „Shameless“ missbilligend mit<br />

dem Kopf geschüttelt hat, sollte von der zweiten<br />

Staffel lieber Abstand nehmen.<br />

Schamlos charmant<br />

Ein wichtiger Faktor für die Authentizität der<br />

Gallaghers ist natürlich die überzeugende,<br />

amüsante sowie bestürzende darstellerische<br />

Leistung. Aalglatte, stets aufgestylte Schauspieler<br />

sucht man hier vergebens. Insbesondere<br />

William H. Macy als alkoholkranker, nichtsnutziger,<br />

egoistischer, aber auch sehr einfallsreicher<br />

Familievater sorgt immer wieder für eine Art<br />

Hassliebe beim Zuschauer. Auch die restlichen<br />

Gallaghers-Darsteller beeindrucken mit jeder<br />

Menge Glaubwürdigkeit und Charme, sodass der<br />

Zuschauer nicht anders kann, als mit den sieben<br />

Lebenskünstlern mitzufiebern, mit ihnen zu fühlen,<br />

zu lachen, zu weinen und sie gelegentlich<br />

sogar zu bewundern.<br />

Dank der grandiosen Bildschärfe wird erst die<br />

authentische Darstellung und die Liebe fürs<br />

Detail sichtbar, mit der vor allem das Haus der<br />

Gallaghers gestaltet wurde. Passend zur sengenden<br />

Sommerhitze und zur Atmosphäre des<br />

Unterschichtenviertels, wurde auf eine ungesunde,<br />

gelb-warme Farbgestaltung gesetzt, die<br />

angesichts des hohen Kontrasts stellenweise<br />

überbelichtet oder etwas zu düster wirkt. Auch<br />

soundtechnisch wird die mitreißende Wirkung<br />

der Gallaghers unterstützt, denn trotz Zweikanalton<br />

sind Dialoge und Hintergrundgeräusche<br />

so räumlich inszeniert, dass der Zuschauer das<br />

Gefühl hat, ein Teil des Geschehens zu sein. Lediglich<br />

der Mangel an tieferen Frequenzen muss<br />

der Soundtechnik angekreidet werden.<br />

Nele ReibeR<br />

Film 7,5/10<br />

Gnadenlos ehrlich, sympathisch und einfach schamlos – die<br />

Galleghers zeigen auch in der zweiten Staffel, wie man mit dem<br />

richtigen Zusammenhalt die Hürden des Lebens meistert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Das stilistische Bild unterstützt mit seiner gestochenen Schärfe<br />

und der warmen Tönung die Atmosphäre der Serie.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 3/3 1/2 2/2<br />

Trotz Zweikanalton wird der Zuschauer auch durch die klangliche<br />

Inszenierung mitten ins Geschehen gezogen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 59


Film<br />

Serie<br />

CHRONICLES (1. Staffel)<br />

Science Fiction<br />

Skurrile Science-Fiction-Kulissen, schöne Frauen und die verrucht trashige<br />

Atmosphäre machten aus dem „Schwermetall“-Magazin ein absolutes<br />

Kultobjekt. Wird die aktuelle TV-Serie diesem Image gerecht?<br />

OT: Metal Hurlant Chronicles L: FR J: 2012 V: Universal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Guillaume Lubrano<br />

D: Scott Adkins, James Marsters, Kelly Brook, Rutger Hauer<br />

LZ: 6 × 23 min FSK: 16 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.02.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

An keinem anderen Beispiel der deutschen<br />

Comic-Geschichte wurde deutlicher gezeigt,<br />

welchen Einschränkungen die Veröffentlichungen<br />

hierzulande unterliegen: Das Magazin<br />

„Schwermetall – Fantastische Comics für Erwachsene“<br />

wurde mit der Doppelausgabe 219/220<br />

eingestellt und das damals noch spärliche Angebot<br />

um einen wegweisenden Titel ärmer. Grund<br />

für die häufigen Eingriffe der Zensur-Behörde<br />

waren hauptsächlich die sexuellen Themen,<br />

denen sich frankobelgische Künstler wie etwa<br />

Moebius (Jean Giraud), Paolo Seripiri und Milo<br />

Manara grafisch sehr ausführlich widmeten. Doch<br />

genau das machte auch den gewollt verruchten<br />

Charakter des Formates aus. Hier ging es nicht<br />

um strahlende Zukunftswelten und Utopien,<br />

sondern vielmehr um schmutzige Weltuntergangsfantasien<br />

mit viel Sex, Gewalt und einem<br />

verstörenden Ende. <strong>Die</strong>s war das Kontrastprogramm<br />

zu „Asterix“ und Co., erstellt von den früheren<br />

Schülern und künstlerischen Assistenten<br />

der Mainstream-Ikonen Albert Uderzo und Rene<br />

Gosciny. Das Faszinierende daran war einfach die<br />

freie Form, die scheinbar keine Grenzen kannte.<br />

Durch sie konnten sich die Zeichner künstlerisch<br />

ausprobieren und jenseits der bekannten<br />

Comic-Konventionen neue Stile, Formate und<br />

Kunstwerke schaffen.<br />

Unterhaltung für Erwachsene<br />

Neben den Comics gab es 1981 auch einen<br />

meisterhaft animierten Trickfilm, der wie das Heft<br />

aus mehreren Kurzgeschichten bestand, deren<br />

Inhalt stark an die Science-Fiction-Pulphefte der<br />

1970er erinnerte. Ein mehr schlechter als rechter<br />

Entwurf eines Nachfolgers wurde im Jahre 2000<br />

unter dem Titel „Heavy Metal F.A.K.K.2“ veröffentlicht.<br />

Anstatt sich jedoch mehreren Kurzgeschichten<br />

zu widmen, wurde die Handlung nach dem<br />

Schema „Amazone übt Rache an machtgierigem<br />

Tyrannen“ auf 84 Minuten ausgedehnt. Offenbar<br />

lernte man aus diesem Fehler, denn über zwölf<br />

Jahre später wird mit „Schwermetall Chronicles“<br />

das Franchise wieder neu aufgelegt, diesmal<br />

aber im vorteilhaften <strong>Serien</strong>format, bei dem<br />

jede Folge eine komplett neue Kurzgeschichte<br />

erzählt. Mit der finanziellen Unterstützung des<br />

schweizerischen Comic-Verlegers Fabrice Giger<br />

entstand eine bislang sechsteilige Miniserie, die<br />

sich an den Original-Storys der Comics orientiert.<br />

So erklärt der Vorspann ähnlich wie im ersten<br />

„Heavy Metal“-Film, dass sich ein hass- und leiderfüllter<br />

Komet (der Metal Hurlant) wie ein roter<br />

Faden durch die Handlung der Serie zieht und<br />

unabhängig von Zeit und Ort für Dramen unterschiedlichster<br />

Art sorgt. Zum Beispiel kämpft<br />

in Folge eins<br />

ein Krieger<br />

in einem<br />

mittelalterlichen<br />

Zweikampfturnier<br />

um die<br />

Krone des<br />

Königs und<br />

wird dabei<br />

von Robo-<br />

Einzig ein hasserfüllter Meteorit hält die Kurzgeschichten zusammen. Ansonsten ist der Animations-Hit<br />

aus den 1980ern das gleiche Konglomerat an Film-Noir-, Science-Fiction und Erotik.<br />

Bilder: Universal<br />

60


Serie<br />

Film<br />

(Links oben) Dominique Pinon ist aus Filmen wie „Alien – <strong>Die</strong> Wiedergeburt“ und „<strong>Die</strong> fabelhafte Welt der Amelie“ bekannt. (Oben Mitte) Kleinere Streitigkeiten<br />

enden hier oft tödlich. (Rechts bzw. unten) <strong>Die</strong> großartigen Set-. und Kostündesigns sind ein klares Plus für die Serie<br />

tersonden, quasi den Entscheidern, beobachtet.<br />

Folge zwei begleitet eine junge Frau auf ihrem<br />

Horrortripp der Erkenntnis. In einem Überlebensbunker<br />

erwachend muss sie herausfinden, ob ihr<br />

Mitbewohner nun ihr Retter ist oder ob er sie<br />

lediglich gefangen hält. Auch die weiteren Folgen<br />

sind grundsätzlich verschieden, spielen in einem<br />

havarierenden Raumschiff (samt notgeiler SM-<br />

Kapitänin und suspektem Mechaniker) oder<br />

auf einem Schildkrötenplaneten, der sämtliche<br />

Todes-Daten speichert, sowohl die vergangenen<br />

als auch die zukünftigen …<br />

Kult oder Nicht-Kult?<br />

Halbnackte Frauen, Roboter, brutale Machtkämpfe<br />

und exotische Schauplätze – eigentlich bietet<br />

die Serie alles, wonach dem „Schwermetall“-<br />

Der Vorspann verspricht vieles, was die Serie<br />

letzten Endes nicht halten kann<br />

Herzen dürstet. Aber nein, es fehlen doch zwei<br />

entscheidende Zutaten: Zum einen läuft die Gewalt<br />

fast gänzlich ohne <strong>Blu</strong>t ab, zum anderen versinkt<br />

die erotische Komponente in purer Prüderie.<br />

Nicht, dass Sex und Brutalität unbedingt ein<br />

Qualitätsgarant wären, aber in diesem Fall ist das<br />

Bild einfach zu brav für einen „Schwermetall“-<br />

Franchise. Eine der heißesten Szenen ist jene<br />

mit Playboy-Häschen Kelly Brook, die in ihrem<br />

gerade einmal 7-Minütigen Auftritt zumindest<br />

ihren entzückenden Rücken entblößt, um eine<br />

Sex-Szene mit dem unterirdisch gespielten Weltraum-Helden<br />

Hondo (Joe Flanigan) zu suggerieren.<br />

Und das ist nach der enttäuschten Erwartungshaltung<br />

auch schon Kritikpunkt Nummer<br />

zwei: Obwohl fast jede Folge ihren Pseudo-Star<br />

vorzeigen kann (z. B. „The Expendables 2“-Star<br />

Scott Adkins, „Buffy“-Schönling James Marsters,<br />

das französische „Alien 4“-Knautschgesicht Dominique<br />

Pinon und Altstar Rutger Hauer), wirken<br />

die Episoden doch vollkommen hölzern und unpassend<br />

gespielt. Deshalb und wegen der grottenschlechten<br />

90er-Jahre-CGI-Effekte lässt sich<br />

das vorliegende Objekt unmittelbar mit solchen<br />

<strong>Serien</strong> wie „Outerlimits“, „Herkules“ oder „Lexx“<br />

vergleichen, denen man trotz des Trashfaktors<br />

aber im Gegensatz hierzu einen größeren Unterhaltungswert<br />

zusprechen kann. Tendenziell<br />

ist alles also schon einmal da gewesen, sodass<br />

der unbeleckte <strong>Serien</strong>fan lieber zu hochwertigen<br />

Qualitätsprodukten wie etwa „Game Of Thrones“<br />

oder „Spartacus“ greifen sollte, während Comic-<br />

Fans wenigsten aus Interesse doch einmal einen<br />

Blick riskieren können. Entsprechend der billig<br />

wirkenden Präsentation machen auch die tech-<br />

nischen Parameter keine allzu gute Figur. Stellenweise<br />

treten sogar Verzerrungen am Bildrand<br />

auf, wie etwa in der 23. Minute der ersten Episode.<br />

Generell ist der Kontrast bis auf die häufige<br />

Überbelichtung ok. <strong>Die</strong> Schärfe nimmt meistens<br />

vorbildliche Züge an, in bestimmten Sequenzen<br />

verliert sie aber auch enorm an Brillanz. <strong>Die</strong><br />

gefilterten Farben sind grundsätzlich keine Augenweide,<br />

tragen aber zur Stimmung bei. Der<br />

Ton kann einen guten TV-Standard vorweisen.<br />

Genau genommen gibt es jedoch keine einzige<br />

Stelle, die als akustische Attraktion herhalten<br />

könnte, weshalb selbst die actionreichsten Szenen<br />

verpuffen. Als Extras sind zwei Making-Ofs<br />

und ein 26-minütiger Beitrag zur Comic-Con-<br />

Vorführung enthalten.<br />

FAlko Theuner<br />

Film 4/10<br />

Trashig, aber keineswegs skandalös. Freizügig, aber konservativ.<br />

Atmosphärisch, aber ideenlos. Der Serie fehlt der Reiz der Comics,<br />

auch wenn die Stories auf „Outer Limits“-Niveau sind.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5/10<br />

Durch die günstigen CGI-Animationen sind die Bilder keine<br />

Augenweide, die reinen Parameter bewegen sich im Normbereich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />

Der zurückhaltende Sound lässt die Action oft träge wirken, zumal<br />

hier auch kaum mit Dynamik gearbeitet wurde.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 61


Film<br />

Serie<br />

Star Trek<br />

Science-Fiction<br />

OT: Star Trek: The Next<br />

Generation – Season 2<br />

L: US J: 1989<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

7.1 (engl.) R: Rob<br />

Bowman u.a. D:<br />

Patrick Stewart, Jonathan Frakes LZ:<br />

22 × 46 min FSK: 12 P: 57 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.12.12 × 5 Extras: 9/10<br />

„Wem gehört Data?“, das ist auch<br />

im neuen Extended Cut die Frage<br />

The Next Generation<br />

(2. Staffel)<br />

Das unheimliche und mächtige Kollektiv der Borg wird eingeführt und zur<br />

furchterregendsten Bedrohung in der Geschichte der Föderation aufgebaut<br />

Nun ist sie also da, die heiß<br />

diskutierte Season 2 der generalüberholten<br />

Abenteuer der „Next<br />

Generation“-Crew. Um gleich einmal<br />

Entwarnung zu geben: Wer mit<br />

der <strong>HD</strong>-Aufbereitung des Original-<br />

Filmmaterials in Staffel eins zufrieden<br />

war, der wird auch an dieser<br />

Box nur Kleinigkeiten auszusetzen<br />

haben. Zwar ist der Bildeindruck von<br />

Szene zu Szene schwankend (z. B.<br />

auf der hell ausgeleuchteten Brücke<br />

fällt ein störendes Rauschen negativ<br />

auf), doch insgesamt ist auch<br />

hier ein signifikanter Qualitätsunterschied<br />

zu den bisherigen Versionen<br />

in TV und auf DVD auszumachen.<br />

Der erhoffte Trend nach oben, den<br />

wir uns von den weiteren Staffel-Restaurationen<br />

erhofft haben, ist hier<br />

allerdings noch nicht eingetreten –<br />

eher ein minimal schlechteres Ergebnis<br />

als bei der Premierenseason.<br />

Beim Ton ist alles beim Alten geblieben:<br />

Ein netter englischer Surroundtrack,<br />

der mit dem heutigen<br />

Standard aber bei Weitem nicht<br />

mithalten kann, und eine deutsche<br />

Stereo-Variante, die weiterhin enttäuschend<br />

ausfällt. Einer der größten<br />

Pluspunkte der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuauflage<br />

der Kultserie sind die Tonnen<br />

von Bonusmaterial, die Paramount<br />

für jede Box ausgräbt bzw. ganz<br />

frisch produziert. Highlights der vorliegenden<br />

zweiten Staffel sind der<br />

stolze 58 Minuten lange Extended<br />

Cut der wohl <strong>besten</strong> Folge der Staffel<br />

(„Wem gehört Data“, in der die<br />

Persönlichkeitsrechte des Androiden<br />

vor Gericht verhandelt werden)<br />

sowie eine einstündige Reunion<br />

der Schauspieler, die sich in nostalgischen<br />

Erinnerungen an die gemeinsamen<br />

Dreharbeiten ergehen.<br />

Hinzu kommen neue Einblicke in<br />

den Remastering-Prozess sowie<br />

bisher nie gezeigte Gag-Reels, die<br />

„TNG“ einmal von einer wirklich witzigen<br />

Seite zeigen.<br />

tw<br />

Film 7/10<br />

Das erste Drittel schwächelt bedenklich, doch in<br />

der zweiten Jahreshälfte gibt es wieder so einige<br />

Highlightepisoden aus dem 23. Jahrhundert.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5/10<br />

Transporter <strong>Die</strong> Serie (1. Staffel)<br />

Downton Abbey (1. Staffel)<br />

Action<br />

Drama<br />

OT: Transporter<br />

L: D, US u.a. J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: TJ Scott,<br />

Andy Mikit, u.a.<br />

D: Jane McLean, Chris<br />

Vance, Andrea Osvart<br />

LZ: 10 x 50 min FSK: 16 P: 27 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 21.12.12 × 2 Extras: 3/10<br />

Er hat definitiv Stil, doch an das<br />

Original kommt er nicht heran<br />

OT: Downton Abbey<br />

– Season 1<br />

L: GB J: 2010<br />

V: Universal Pictures<br />

Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Brian<br />

Percival, Ben Bolt, u. a.<br />

D: Maggie Smith, High Bonneville LZ: 7 x<br />

46 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.02.13 × 2 Extras: 4/10<br />

Maggie Smith (2. v. links) als zielstrebige<br />

Lady Violet Crawley<br />

Dass die Action-Serie zum<br />

gleichnamigen Film mit einem<br />

sagenhaften Budget von 43 Millionen<br />

US-Dollar produziert wurde,<br />

hört, sieht und spürt man in beinahe<br />

jeder Minute. Ganz wie im<br />

Original wird gerast, geschossen,<br />

gekämpft, explodiert und natürlich<br />

auch geliebt. Dabei merkt man<br />

den Stunts deutlich an, dass hier<br />

Profis am Werk waren, denn die<br />

Verfolgungsjagden machen richtig<br />

Laune. Da stört es auch wenig,<br />

dass Realismus und Schlüssigkeit<br />

hin und wieder auf der Strecke<br />

bleiben. Lediglich das fortwährend<br />

gleichbleibende Schema der Serie<br />

nutzt sich mit der Zeit ab und<br />

wird streckenweise etwas eintönig.<br />

Das durchweg scharfe, natürliche<br />

und kontrastreiche Bild sorgt für<br />

reichlich Sehvergnügen. Der wunderbar<br />

dynamische und zumindest<br />

auf den vorderen Boxen äußert<br />

räumlich inszenierte Sound rundet<br />

den guten Gesamteindruck der<br />

Serie ab.<br />

Nr<br />

Film 7,5/10<br />

43 Millionen US-Dollar, Action und Testosteron:<br />

Das sind die drei erstaunlich gut funktionierenden<br />

Grundzutaten von „Transporter“ in Serie.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Das eindrucksvolle Anwesen<br />

„Downton Abbey“ ist sowohl<br />

Name als auch Handlunsgort der<br />

britischen Kostümdrama-Serie. Zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts diente<br />

es als Wohnort der aristokratischen<br />

Crawley-Familie und ihrer <strong>Die</strong>nerschaft.<br />

<strong>Die</strong> Familiengeschichte der<br />

Crawleys sowie die Verdeutlichung<br />

der britischen Klassengesellschaft<br />

(samt zeitgenössischer Ideale<br />

und Tendenzen) stehen im Mittelpunkt<br />

der Serie. Mit beeindruckender<br />

Authentizität, Liebe fürs<br />

Detail und einer objektiven und<br />

diplomatischen Sichtweise wird<br />

der Zuschauer dabei in eine gelegentlich<br />

befremdlich erscheinende,<br />

aber durchweg spannende und einzigartige<br />

Zeitepoche gezogen. Das<br />

sehr natürliche Bild unterstützt den<br />

Realismus, wird aber des Öfteren<br />

durch ein störendes Bildrauschen<br />

getrübt. Klanglich gestaltet sich die<br />

dialoggestützte Serie genrebedingt<br />

sehr unauffällig, zeigt aber qualitativ<br />

keine groben Mängel.<br />

Nr<br />

Film 8/10<br />

Mit viel Finesse entspinnt sich ein Geflecht aus<br />

mehreren Erzählsträngen, die Fans der<br />

britischen Adelsgeschichte begeistern werden.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Paramount Home, Universal Pictures Home, Universum<br />

58


Serie<br />

Film<br />

Sons Of Anarchy – Season 1<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Action<br />

OT: Sons Of Anarchy L: US J: 2008 V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Kurt Sutter<br />

D: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Katey Sagal LZ: 540 min<br />

FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.13 × 3 Extras: 6,5/10<br />

<strong>Die</strong> amerikanische Anarchistin Emma Goldman<br />

erklärt das Konzept des Anarchismus als<br />

„eine Befreiung des Geistes von der Herrschaft<br />

der Religion, die Befreiung des Menschen von der<br />

Herrschaft des Eigentums, die Befreiung von den<br />

Fesseln und dem Zwang des Staates.“<br />

Nach diesem einfachen aber radikalen Prinzip leben<br />

und sterben auch die „Sons Of Anarchy“ in<br />

der gleichnamigen US-amerikanischen Action-Serie.<br />

Dank ihrer brutal ehrlichen, emotionalen und<br />

beinahe poetischen Handlungs- und Bildsprache<br />

entwickelte sie sich in den Staaten innerhalb kürzester<br />

Zeit zum Kult und schwappt nun mit ihrem<br />

Route-66-Geist auch nach Deutschland herüber.<br />

Es ist schon mit reichlich Ironie verbunden,<br />

wenn die Heimatstadt und Zentrale eines brutalen<br />

Motorrad-Clubs ausgerechnet den „bezaubernden“<br />

Namen Charming trägt. Das erkennt<br />

der Zuschauer spätestens dann, wenn die „Sons<br />

of Anarchy Motorcycle Club Redwood Original“<br />

Vizepräsident Jax (C. Hunnam) und seine taffe<br />

Mutter Gemma (K. Sagal)<br />

(SAMCRO) auf ihren Harleys und in schwarzen<br />

Kutten über die kalifornischen Highways grollen,<br />

in wüste Schießereien und Bandenkriege verwickelt<br />

werden und ihren erfolgreichen aber höchst<br />

illegalen Waffengeschäften nachgehen. Unter<br />

dem Deckmantel einer KFZ-Werkstatt leben Club-<br />

Präsident Clay (Ron Perlman), sein Stiefsohn und<br />

Viezepräsident Jax (Charlie Hunnam), dessen<br />

Mutter Gemma (Katey Sagal) und der Rest von<br />

SAMCRO in der ansonsten idyllischen Kleinstadt.<br />

Mit reichlich Verbündeten in den Behörden und<br />

in der Bevölkerung der Stadt sind die harten Biker<br />

nicht nur eine Art Familie mit reichlich Zusammenhalt,<br />

sondern auch die Schutzpatronen von<br />

Charming. Allerdings haben einige örtliche Polizisten,<br />

andere Motorrad-Clubs und vor allem das<br />

ATF (Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und<br />

Sprengstoffe) es auf die „Sons“ abgesehen und<br />

sorgen nicht nur für Probleme im Alltagsgeschäft<br />

des Clubs, sondern auch für Streitigkeiten innerhalb<br />

der Biker-Familie. Insbesondere Jax beginnt<br />

die Methoden des Clubs und vor allem das skrupellose<br />

Vorgehen seines Stiefvaters in Frage zu<br />

stellen...<br />

Zwischen Gewalt und Poesie<br />

Auch wenn die Biker-Serie mit reichlich beeindruckenden<br />

Motorrädern, viel Gewalt, Action und<br />

harten Kerlen aufwartet, steckt hinter der Fassade<br />

der „Sons Of Anarchy“ auch einiges an Tiefgang.<br />

Da ist zum einen die an Hamlet angelehnte<br />

Personenkonstellation der Hauptfiguren, die in<br />

den kommenden Staffeln noch zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnt. Zudem ist bei aller Härte<br />

auch immer wieder viel Gefühl, Humor und nicht<br />

zuletzt eine gut Prise Gesellschaftskritik im Spiel,<br />

wenn es bei SAMCRO mal wieder so richtig rund<br />

geht. Der Zuschauer wird regelrecht auf eine Gefühlsachterbahn<br />

geschickt, vor moralische Dilemmata<br />

gestellt, wenn er eifrig mit den eigentlich ja<br />

kriminellen <strong>Serien</strong>-“Helden“ mitfiebert und sogar<br />

mit einigem philosophischem Gedankengut konfrontiert.<br />

Auch an verschiedensten Identifikationsfiguren<br />

mangelt es der Serie dank der authentischen<br />

Darsteller nicht. Allen voran begeistern insbesondere<br />

Ron Perlman und Katey Sagal. Ersterer<br />

schafft es, dem skrupelloser Club-Präsidenten<br />

Clay sowohl ein überzeugend brutales, als auch<br />

ein menschliches und verletzliches Gesicht zu<br />

geben. Ebenso verhält es sich mit Katey Sagal,<br />

die auf der einen Seite eine taffe und intrigante<br />

Biker-Braut mimt, sich auf der anderen Seite aber<br />

auch ganz alltägliche Problemen, wie z. B. den<br />

Wechseljahren stellen muss.<br />

Wenn die Harley schnurrt<br />

Ähnlich gegensätzlich und eindrucksvoll gestaltet<br />

sich auch die Bild- und Tonarbeit der Serie. <strong>Die</strong><br />

emotionalen Highlights der Serie werden durch<br />

den atmosphärischen Soundtrack unterstützt,<br />

während besonders in den harten Gefechten der<br />

grollende Bass und die räumliche Inszenierung<br />

ein Mittendringefühl und reichlich Action vermitteln.<br />

Durch das breite Frequenzspektrum ergibt<br />

sich ein dynamischer, voller und runder Sound,<br />

der lediglich bei der Abmischung von Effekten<br />

und Dialogen ein wenig mehr Gleichgewicht vertragen<br />

könnte.<br />

Auch optisch erheben sich die „Sons Of Anarchy“<br />

weit über den TV-Standard hinaus. Das<br />

fehlerfreie Bild mit einem starken Kontrast und<br />

kräftigen, warmen Farben ergibt eine passende<br />

stilistische Optik für das Kalifornien-Szenario. <strong>Die</strong><br />

Bildschärfe zeigt sich im Großen und Ganzen gut,<br />

schwankt jedoch von Einstellung zu Einstellung<br />

ein wenig.<br />

Nele ReibeR<br />

Film 8,5/10<br />

Harte Kerle, schicke Bikes, Waffen, Geld, Sex und – wer hätte es für<br />

möglich gehalten – jede Menge Tiefgang. <strong>Die</strong> „Sons Of Anarchy“<br />

sind Unterhaltung pur.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Das stilistische, warme und kontrastreiche Bild passt perfekt zum<br />

kalifornischen Setting und erzeugt die richtige Atmosphäre.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />

Das breite Frequenzspektrum, reichlich Dynamik und ein<br />

stimmungsvoller Soundtrack sind wirkungsvoll inszeniert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 71


Film<br />

Serie<br />

Dein Wille geschehe (1. Staffel)<br />

Drama<br />

OT: Ainsi Soient-Ils<br />

L: FR J: 2012<br />

V: Sunfilm<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 2.0<br />

R: R. Tissot, O. Pont<br />

u.a. D: Jean-Luc<br />

Bideau, Thierry<br />

Gimenez, Michel Duchaussoy LZ: 8 × 47 min<br />

FSK: 12 P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.04.13 × 2 Extras: 1,5/10<br />

Dornenvögelig: Yann (J. Bouanich)<br />

blickt dem Zölibat ins Auge<br />

Unter Aufsicht: <strong>Die</strong> Schützlinge von Abt Etienne Fromenger sind auf dem<br />

Weg, ihr Leben als katholische Priester der Kirche zu widmen<br />

Seit Jahren dominieren die amerikanischen<br />

Pay-TV-Sender den<br />

Bereich der hochwertigen Fernsehserien<br />

nach Belieben. Mit Abstrichen<br />

können einige britische Produktionen<br />

das unglaublich hohe Qualitätslevel<br />

der Amerikaner noch halten,<br />

doch im Rest der Welt sieht‘s weitestgehend<br />

finster aus. Das französische<br />

Eigengewächs „Dein Wille<br />

geschehe“ ist der Versuch, großen<br />

Vorbildern wie „<strong>Die</strong> Sopranos“,<br />

„Mad Men“ oder „<strong>Breaking</strong> Bad“<br />

nachzueifern – und um es gleich<br />

vorwegzunehmen: Den Machern ist<br />

es gelungen, ein faszinierendes und<br />

ungewöhnliches Thema in einer tollen<br />

und zeitgemäßen Umsetzung zu<br />

verarbeiten!<br />

Schauplatz der Serie ist ein altehrwürdiges<br />

Kapuziner-Seminar im geschäftigen<br />

Paris, in dem fünf junge<br />

Anwärter auf die Priesterwürde den<br />

Schritt vom modernen Leben in die<br />

traditionsreiche Welt des Glaubens<br />

wagen. Dabei spielen spannende Inneneinsichten<br />

in das wohlgeordnete<br />

Seminarleben ebenso eine Rolle wie<br />

die durchaus kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Rolle der Kirche in<br />

der modernen französischen Gesellschaft.<br />

<strong>Die</strong> Faszination dieser ganz<br />

eigenen (Parallel-)Welt, die ihren<br />

charakteristischen Gesetzen und einer<br />

immanenten Logik von Religion<br />

und Glauben folgt, ist von der ersten<br />

Minute an spürbar – hinzu kommen<br />

sehr unterschiedliche, doch durchweg<br />

überzeugende Schauspieler,<br />

die das Aufeinanderprallen der völlig<br />

verschiedenen Charaktere glaubwürdig<br />

auf den Bildschirm bringen.<br />

<strong>Die</strong> insgesamt acht Folgen der ersten<br />

Staffel erscheinen auf zwei Discs, in<br />

einer hübschen Aufmachung im Mediabook.<br />

Das kräftige und plastische<br />

Bild der Folgen sorgt mit seinen ausgewogenen<br />

Farben dafür, dass die<br />

Serie auch in technischer Hinsicht<br />

überzeugt.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Interessanter Auftakt zu einer ungewöhnlichen<br />

Fernsehserie: So spannend kann die<br />

Auseinandersetzung mit dem Glauben sein!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Das Adlon Eine Familiensaga<br />

Familiendrama<br />

OT: Das Adlon – Eine<br />

Familiensaga<br />

L: DE J: 2013<br />

V: Universal Home<br />

B: MPEG-4, 1.78: 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> 5.1<br />

R: Uli Edel<br />

D: Josefine Preuß,<br />

Heino Ferch, Marie Bäumer LZ: 288 min<br />

FSK: 12 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 28.03.13 × 2 Extras: n.n.B.<br />

Berlin ist sicherlich eine der geschichtsträchtigsten<br />

Städte<br />

Deutschlands, vor allem bezogen<br />

auf die jüngsten Jahrhunderte.<br />

Kaiserzeit, Weimarer Republik, die<br />

Nazi-Diktatur und der Mauerbau,<br />

das alles wird mal eben so im<br />

deutschen TV-Dreiteiler des ZDF<br />

„Das Adlon – Eine Familiensaga“<br />

abgefrühstückt. Hintergrund liefert<br />

das namensgebende Berliner Ho-<br />

Louis Adlon (Heino Ferch) und seine Frau Hedda (Marie Bäumer) – Er leitete<br />

das Hotel bis zu seinem Lebensende und sie stand ihm stets zur Seite<br />

tel unweit vom Brandenburger Tor,<br />

durch das der Zug der Zeitgeschichte<br />

immer wieder durchgerasselt ist.<br />

Zur Kaiserzeit nutzte es vor allem<br />

Wilhelm II., um hohe Staatsbesuche<br />

einzuquartieren. In den 1920ern<br />

wurde es schließlich zum international<br />

hoch angesehenen Szene-<br />

Hotel und beherbergte die Größen<br />

seiner Zeit, wie Charlie Chaplin und<br />

Marlene <strong>Die</strong>trich. Gegen Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges wurde es dann<br />

von den Nazis lediglich als Lazarett<br />

genutzt. Zwei Familien bilden in dieser<br />

Fernsehproduktion über vier Generationen<br />

hinweg den Mittelpunkt<br />

des Geschehens: Einmal die Gründerfamilie<br />

Adlon und zum anderen<br />

die fiktive Familie Schadt. Dabei hat<br />

sich das ZDF eine ansehnliche Besetzung<br />

geleistet. Heino Ferch übernahm<br />

die Rolle des Gründersohns<br />

Louis Adlon, der das Hotel mit<br />

seiner Frau Hedda (gespielt von Marie<br />

Bäumer) von den 1920ern bis<br />

zum Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

leitete. Und besonders Jürgen Vogel<br />

begeisterte als linientreuer Nazi-<br />

Scherge Siegfried von Tennen. <strong>Die</strong><br />

Sonja Schadt (Josefine Preuß) umgben<br />

von ihren Verehrern<br />

größte Aufmerksamkeit galt jedoch<br />

Josefine Preuß in der Rolle der<br />

Sonja Schadt, die als Hauptfigur im<br />

Zentrum des Dreiteilers steht. So<br />

geht es vor allem um ihr dramatisches<br />

Familien- und Liebesleben,<br />

das von einer unehelichen Geburt<br />

und dem Verlust der Mutter, die im<br />

Exil in den USA verschwand, bis zu<br />

ihrer großen Liebe zum jüdischen<br />

Pianisten Julian Zimmermann reicht,<br />

die einer jahrzehntelangen Odyssee<br />

gleicht. Anfang Januar dieses Jahres<br />

wurden alle drei Filme erstmalig<br />

im ZDF ausgestrahlt und erreichten<br />

Top-Quoten. Nun ist die deutsche<br />

Produktion seit Ende März auch auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

FR<br />

Bilder: Sunfilm, Universal Home<br />

72


Kommissarin Lund<br />

Das Verbrechen<br />

Staffel 3<br />

Bilder: Edel Germany<br />

Krimi/Thriller<br />

OT: Forbrydelsen – Säsong III L: DK J: 2012 V: Edel Germany<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> High Res Audio R: H. F.<br />

Wullenweber, K. Windfeld, u.a. D: S. Gråbøl, A. W. Berthelsen,<br />

N. L. Kaasl LZ: 533 min FSK: 12 P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.04.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />

Im Fokus der seit 2007 in drei Staffeln ausgestrahlten<br />

dänischen Kriminalserie „Kommissarin<br />

Lund – Das Verbrechen“ steht die Kopenhagener<br />

Ermittlerin Sarah Lund (Sofie Gråbøl), die stets<br />

professionell und distanziert einen Kriminalfall<br />

pro Staffel aufdeckt. Neben den packenden Ermittlungen<br />

wird der Zuschauer aber auch Zeuge,<br />

wie bei aller Professionalität und Härte nicht selten<br />

Privatleben und Familie der Kommissarin auf<br />

der Strecke bleiben.<br />

Während die Ermittlerin in der dritten Staffel zunächst<br />

vergeblich versucht, sich ihrem Sohn und<br />

dessen Freundin anzunähern, die bald ein Kind<br />

erwarten, werden die grausam zugerichteten Leichen<br />

dreier Mitarbeiter des Großunternehmens<br />

Zeeland aufgefunden. Als direkt am Tag darauf<br />

die 9-jährige Tochter des Zeeland-Vorstandschefs<br />

Robert Zeuthen (Anders Wodskou Berthelsen)<br />

entführt wird, vermutet Lund schnell einen Zusammenhang.<br />

Gemeinsam mit ihrem alten<br />

Freund Mathias Borch (Nicolaj Lie Kaasl) wickelt<br />

die Kommissarin einen geschlossenen Fall neu<br />

auf, der ausschlaggebend für die aktuellen Verbrechen<br />

zu sein scheint.<br />

Im Strickpulli auf Verbrecherjagd<br />

Gewohnt einsilbig, verspannt und mit ihrem zum<br />

Symbol gewordenen Strickpulli wird die Workaholikerin<br />

Lund in fünf Doppelfolgen erneut<br />

von Sofia Gråbøl verkörpert. In einem Interview<br />

über ihre Rolle erklärte Gråbøl, sie wisse über<br />

ihre Figur nicht viel mehr als die Zuschauer und<br />

dies sei wohl das Geheimnis, warum sie nach<br />

sieben Jahren immer noch nicht das Interesse<br />

an der Kommissarin verloren habe. Und genau<br />

dies macht auch den Reiz der Serie aus, denn<br />

der Zuschauer bekommt nicht nur spannende<br />

Kriminalfälle geliefert, sondern auch eine Hauptfigur,<br />

die durchweg ein Rätsel bleibt. Ihr zur Seite<br />

steht in der dritten Staffel das unter anderem<br />

aus „Dänische Delikatessen“ bekannte Gesicht<br />

von Nicolaj Lie Kaas, das jedoch verhältnismäßig<br />

blass bleibt.<br />

<strong>Die</strong> große Rolle, die politische und wirtschaftliche<br />

Verstrickungen in der dritten Staffel spielen,<br />

macht die Serie zu alles anderem als leichter<br />

Abendunterhaltung. Dafür wird der Zuschauer<br />

jedoch mit einem echten „Nordic-Noir“-Flair belohnt,<br />

das sich vor allem in der kontrastreichen,<br />

tristen, kühlen und düsteren Bildsprache äußert.<br />

<strong>Die</strong>se stilistische Optik wird durch eine grandiose<br />

Schärfe und ein stetes Spiel mit Licht und<br />

Schatten komplettiert und ergibt insgesamt eine<br />

einmalige Atmosphäre. Da wirkt es auch kaum<br />

störend, dass auf die klangliche Ebene weit weniger<br />

Augenmerk gelegt wurde. Der durchweg<br />

ruhige und relativ statisch wirkende Sound fügt<br />

sich gut in das skandinavische Flair ein. Auf Effekte<br />

wird weitgehend verzichtet, dafür werden<br />

Alltagsgeräusche räumlich so inszeniert, dass der<br />

Zuschauer sich mitten ins Geschehen gerückt<br />

fühlt. Auch die dezente Musik unterstützt die<br />

Wirkung von Bildsprache und Handlung.<br />

Nele ReIBeR<br />

Film 8,5/10<br />

<strong>Die</strong> packende Dänen-Krimi-Serie besticht mit ihrem<br />

„Nordic-Noir“-Flair, reichlich Anspruch sowie natürlich mit einer<br />

einmaligen, authentisch-verkorksten Hauptfigur.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Trist, düster und schärfer, als die Polizei erlaubt. <strong>Die</strong> Dänen<br />

verstehen es, sich atmosphärisch in Szene zu setzen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Der Sound erregt weit weniger Aufsehen, macht dabei aber nichts<br />

falsch und fügt sich wirkungsvoll ins Gesamtbild ein.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

JETZT auf DVD unD <strong>Blu</strong>-r ay Disc


Film<br />

Serie<br />

Girls (1. Staffel)<br />

Drama/Comedy<br />

OT: Girls – Season 1 L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Lena Dunham, Jesse Peretz<br />

u. a. D: Lena Dunham, Allison Williams, Adam Driver<br />

LZ: 10 × 29 min FSK: 16 P: 42 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 26.04.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Ja, wir sind uns durchaus bewusst, dass die<br />

Mehrheit unserer Leser männlichen Geschlechts<br />

ist und dass die Zeit von jugendlicher<br />

Unsicherheit und permanenter Sinnsuche wohl<br />

auch schon ein Weilchen hinter den meisten<br />

liegen dürfte. Dennoch wollen wir Ihnen ein weiteres<br />

Highlight aus dem schier unerschöpflichen<br />

Fundus des amerikanischen <strong>Serien</strong>-Spezialisten<br />

HBO auf keinen Fall vorenthalten, denn selten<br />

zuvor gingen beste Unterhaltung, lebensnahe<br />

Dialoge und glaubhafte Figuren so sehr<br />

Hand in Hand wie bei dieser unbedingt sehenswerten<br />

Produktion.<br />

Der Titel schlägt schon einen mehr als ironischen<br />

Ton an, denn um typische „Mädchen“ handelt es<br />

sich bei den Protagonistinnen von „Girls“ keinesfalls.<br />

Vielmehr wird die komplexe Phase zwischen<br />

Jugendlichkeit und Erwachsensein thematisiert:<br />

Der vielschichtige Übergang vom Teenie zur ge-<br />

Marnie, Hannah, Jessa und Shoshanna meistern die emotionalen<br />

Höhen und Tiefen ihrer Zwanziger gemeinsam<br />

standenen Frau, der zwar für jede der vier Freundinnen<br />

anders aussieht, sie mit ihren jeweiligen<br />

Sehnsüchten, Problemen und Erfolgen aber immer<br />

enger und enger aneinander schweißt.<br />

Filmisches Wunderkind<br />

Der entscheidende Kopf hinter dieser Serie ist<br />

die gerade einmal 27 Jahre junge New Yorkerin<br />

Lena Dunham. Mit ihrem Debütfilm „Tiny<br />

Furniture“, der ebenfalls die schwierige Zeit nach<br />

dem College-Abschluss thematisierte, schuf sie<br />

2010 quasi den Vorläufer zu „Girls“ und erwies<br />

sich bereits damals in ihrer Dreifach-Funktion als<br />

Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin<br />

als bewundernswertes Universaltalent. Nachdem<br />

der Regisseur und Produzent Judd Apatow<br />

(„Beim ersten Mal“, „Immer Ärger mit 40“) zufällig<br />

auf den Film aufmerksam geworden war, kam es<br />

schnell zu einer engen Zusammenarbeit mit Dunham,<br />

aus der schließlich die Pilotfolge von „Girls“<br />

und inzwischen bereits 20 halbstündige Episoden<br />

entstanden sind (die dritte Staffel für 2014 ist<br />

bereits bestätigt).<br />

Figuren voller Charakter<br />

Dunham spielt die aufstrebende Nachwuchsautorin<br />

Hannah Horvath, die sich als Stimme ihrer Generation<br />

sieht, ihr zweifellos vorhandenes schriftstellerisches<br />

Talent aber erst noch mit der rauen<br />

Lebenswirklichkeit von New York und den Stolperfallen<br />

eines tief in der Rezession befindlichen Arbeitsmarktes<br />

in Einklang bringen muss. Ihre Figur<br />

ist so exakt ausgearbeitet, dass man bald meint,<br />

sie schon ewig zu kennen … genau wie die anderen<br />

drei weiblichen Hauptcharaktere, sodass<br />

man die ständig zwischen Drama, Comedy und<br />

Alltag oszillierenden Geschichten dieser durchaus<br />

widersprüchlichen Clique gebannt verfolgt.<br />

Gerade die Beschränkung auf nicht einmal dreißig<br />

Minuten pro Episode erweist sich übrigens als kleiner<br />

Geniestreich: Kein Handlungsfaden, keine Dialogzeile<br />

und keine Figur scheint hier überflüssig<br />

zu sein. Alles hat seinen Platz im großen Ganzen<br />

und erfüllt eine Funktion, was jede einzelne Folge<br />

zu einem beeindruckend stimmigen Stück Qualitätsfernsehen<br />

macht. Und auch, wenn die Herren<br />

der Schöpfung hier meist im Hintergrund bleiben,<br />

sind doch auch die männlichen Gegenparts der<br />

„Girls“ (Liebe und Sex sind natürlich auch immer<br />

wieder Thema) prima geschrieben und besetzt.<br />

High-Definition-Television<br />

<strong>Die</strong> zehn Folgen von Jahr eins gefallen durch sehr<br />

saubere und mit angenehm natürlicher Farbigkeit<br />

aufwartende Bilder. Ein eigener Stil will sich<br />

nicht wirklich herauskristallisieren, aber mit zeitgemäßem<br />

<strong>HD</strong>TV-Standard, der auf jedem Flatscreen<br />

gestochen scharf und angenehm modern aussieht,<br />

dürfen Sie auf jeden Fall rechnen.<br />

<strong>Die</strong> Soundkulisse bietet jenseits des gehobenen<br />

Fernsehniveaus keine Highlights – sehr gut gefallen<br />

haben uns allerdings die Extras: Ein einleitendes<br />

Gespräch zwischen Lena Dunham und Judd<br />

Apatow lässt einen teilhaben an der interessanten<br />

Entstehungsgeschichte und dem umfassenden<br />

kreativen Prozess, der hinter der Serie steht. Das<br />

Feature „Inside The Episodes“ bietet für jede Folge<br />

eine knackige dreiminütige Zusammenfassung<br />

und die Deutung der Macher. „Eine Unterhaltung<br />

mit den Girls“ ist schließlich eine ebenso launige<br />

wie tiefgängige Vierer-Konversation zwischen den<br />

Darstellerinnen. Hier fühlen sie speziell ihren eigenen<br />

Figuren auf den Zahn, spüren aber auch dem<br />

Gefühl nach, was es bedeutet, heute eine Frau<br />

in den Mittzwanzigern zu sein – hochinteressant,<br />

ganz besonders für die männliche Fraktion!<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Film 8,5/10<br />

Aufsehenerregende Serie um die Lebenswirklichkeit junger<br />

Großstädter – mit mutigen, unverblümten Drehbüchern und<br />

erfrischend authentischen Darstellerinnen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Neuester Standard des wichtigsten US-<strong>Serien</strong>lieferanten HBO – also<br />

beinahe makellose High-Definition-Brillanz im gewohnten TV-Stil.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Ton 7/10<br />

Der Mix vollbringt keine Wunder, was bei einer rein dialoggetriebenen<br />

Produktion wie dieser aber auch nicht vonnöten ist.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

66


Serie<br />

Film<br />

Der Tatortreiniger<br />

Dramedy<br />

OT: Der Tatortreiniger<br />

L: DE J: 2011, 13<br />

V: Studio Hamburg<br />

(Alive)<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0<br />

R: Arne Feldhusen<br />

D: Bjarne Mädel,<br />

Charly Hübner, Florian Lukas LZ: 9 × 26 min<br />

FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.06.13 × 2 Extras: 7/10<br />

Zwei brandneue Folgen, u. a. mit<br />

Milan Peschel, sind auch dabei<br />

eine der absoluten Perlen, die uns<br />

das öffentlich-rechtliche Fernsehen<br />

in den letzten Jahren beschert<br />

hat, findet endlich ihren Weg auf<br />

den High-Definition-Markt. In „Der<br />

Tatortreiniger“ spielt der gebürtige<br />

Hamburger Bjarne Mädel die Rolle<br />

seines Lebens: Als Heiko „Schotty“<br />

Schotte wird er als letztes Glied in<br />

der langen Kette von Kriminalpolizisten,<br />

Spurensicherung und Polizeifotografen<br />

zum Tatort gerufen. Er<br />

beseitigt alle Spuren, die die blutigen<br />

Verbrechen auf Wänden, Teppichen<br />

und Mobiliar hinterlassen haben.<br />

Dabei ist er nicht zimperlich und<br />

kommt mit den Hinterbliebenen<br />

oder anderen zufällig Anwesenden<br />

oft schneller ins Gespräch, als es die<br />

delikate Situation vermuten lässt,<br />

denn Sie müssen wissen: „Sein Job<br />

fängt da an, wo sich andere übergeben<br />

müssen.“ (Sein Standardspruch!)<br />

In den vergangenen Jahren<br />

regnete es förmlich Grimme- und<br />

Comedy-Preise für die Reihe; die<br />

Kritiker waren voll des Lobes und<br />

kleine, aber engagierte Fangruppen<br />

sangen unermüdlich das Loblied<br />

Eine der <strong>besten</strong> Folgen: In „Nicht über mein Sofa“ zeigt eine resolute alte<br />

Dame (Christine Schorn) Schotty mal so richtig, wo der Hammer hängt!<br />

auf diese unglaubliche Kuriosität im<br />

inzwischen fast unüberschaubaren<br />

Fernsehdschungel. Schade nur, dass<br />

im Spätprogramm der Dritten und<br />

auch bei der späteren Wiederholung<br />

in der ARD kaum jemand zuschaute<br />

– das wird sich mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Premiere am 7. Juni nun hoffentlich<br />

bald ändern! Der NDR produzierte<br />

bisher neun Folgen, von denen<br />

sieben bereits ausgestrahlt wurden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>HD</strong>-Veröffentlichung wartet als<br />

besonderes Schmankerl also mit<br />

zwei brandneuen Geschichten auf.<br />

Milan Peschel, der schon in so mancher<br />

deutschen Produktion seine<br />

Klasse unter Beweis gestellt hat,<br />

wird in „Auftrag aus dem Jenseits“<br />

als durchgedrehter schamanischer<br />

Totenbeschwörer auftrumpfen und<br />

dem Affen ordentlich Zucker geben<br />

(bzw. Schotty Saures). Schließlich<br />

muss der Tatort ja auch auf spiritueller<br />

Ebene gründlich gereinigt<br />

werden! Außerdem trauert Florian<br />

Lukas in „Angehörige“ herzerweichend<br />

und herrlich exaltiert um<br />

seinen Ex-Geliebten. Ein weiterer<br />

Kaufgrund für die <strong>HD</strong>-Version ist die<br />

beiliegende Bonus-Disc. TW<br />

Primeval New World (1. Staffel)<br />

Star Trek<br />

The Next Generation<br />

(3. Staffel)<br />

SF-Serie<br />

Science-Fiction<br />

OT: Primeval New<br />

World L: CS, GB<br />

J: 2012 V: WVG<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Amanda Tapping<br />

u. a. D: Niall Matter,<br />

Danny Rahim, Mirando<br />

Frigon LZ: 13 × 42 min FSK: 16 P: 27 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 31.05.13 × 3 Extras: 4/10<br />

Das Team um Evan Cross ist sympathisch<br />

aber auch recht steif<br />

OT: Star Trek: The Next<br />

Generation – Season 3<br />

L: US J: 1990 V:<br />

Paramount Home B:<br />

MPEG-4, 1.33 : 1 T: DD<br />

2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA 7.1<br />

(engl.) R: Winrich<br />

Kolbe, Cliff Bole u.a.<br />

D: P. Stewart, J. Frakes, B. Spiner LZ:<br />

26 × 45 min FSK: 12 P: 55 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.05.13 × 6 Extras: 8/10<br />

„Widerstand ist zwecklos!“ – Mit<br />

Jahr drei wurde TNG endgültig Kult<br />

Bilder: Studio Hamburg (Alive), Paramount Home, WVG<br />

Das kanadisch-amerikanische<br />

Spin-Off der britischen Serie<br />

„Primeval“ steht dem Original in<br />

nichts nach und bietet genauso<br />

wie genanntes Vorbild seichte Unterhaltung<br />

mit computeranimierten<br />

Dinosauriern. Team und Schauplatz<br />

haben sich verändert, der<br />

Auftrag ist nach wie vor gleich:<br />

Riesenechse aufspüren und wieder<br />

zurück in deren Zeit schicken.<br />

Dabei darf den Viechern aus der<br />

Vergangenheit natürlich möglichst<br />

nichts passieren, denn ansonsten<br />

könnte es zu einem Paradoxon<br />

kommen. Dass die Dinos aufgrund<br />

des TV-Budgets anders aussehen,<br />

als in hochwertigen Kinofilmen,<br />

dürfte klar sein. Aber auch die<br />

Handlung ist relativ dünn und die<br />

klischeebehafteten Charaktere holen<br />

dies trotz diverser Sympathie-<br />

Attacken nicht mehr raus. Zu steif<br />

und unausgereift erfolgt deren Darstellung.<br />

So sah es auch das Publikum,<br />

die Serie wurde mittlerweile<br />

abgesetzt.<br />

FT<br />

Film 5/10<br />

Nette Unterhaltung für zwischendurch, mit<br />

Dinosauriern. Unabhängig von den Effekten<br />

springt der Funke aber nicht über.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Pünktlich zum Kinostart von „Star<br />

Trek: Into Darkness“ startet auch<br />

die beliebte Crew der „Next Generation“<br />

wieder zu neuen alten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Abenteuern durch. <strong>Die</strong> dritte<br />

Season der aus den Original-Filmrollen<br />

wiederhergestellten <strong>HD</strong>-Versionen<br />

lässt eine deutliche Steigerung<br />

gegenüber der enttäuschenden Vorgängerstaffel<br />

erkennen und bietet<br />

klar das beste Bild der bisherigen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiederveröffentlichungen.<br />

An Extras wird mal wieder kräftig<br />

aufgefahren: Ein Episodenüberblick<br />

für Staffel drei, verschiedene Audiokommentare<br />

(u. a. zu den Highlightfolgen<br />

„<strong>Die</strong> alte Enterprise“ und<br />

„<strong>Die</strong> Sünden der Väter“) sowie<br />

ein frisches Gag-Reel sind die ersten<br />

Appetitanreger. Als Highlight<br />

gibt’s dann ein „Klassentreffen“ der<br />

Autoren (charmant moderiert von<br />

Allround-Talent Seth MacFarlane)<br />

sowie eine ausführliche Doku über<br />

den Lieblingsfeind aller „Star Trek“-<br />

Fans, die bedrohlichen und ewigfaszinierenden<br />

„Borg“. TW<br />

Film 8/10<br />

Der Wendepunkt der Serie: Staffel drei machte<br />

aus einer netten Space Opera ein strahlendes<br />

und glanzvolles Science-Fiction-Flaggschiff.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 67


Film<br />

Serie<br />

Person Of Interest (1. Staffel)<br />

Krimi/Action/Mystery<br />

OT: Person Of Interest<br />

L: US J: 2011<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: David Semel,<br />

Richard J. Lewis u. a.<br />

D: Michael Emerson,<br />

Jim Caviezel, Taraji P. Henson LZ: 23 ×<br />

44 min FSK: 12 P: 43 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.05.13 × 4 Extras: 4,5/10<br />

Der Mix aus Krimi, Beschattung und<br />

reinrassiger Action macht Laune!<br />

Was wäre, wenn man Verbrechen<br />

vorherberechnen würde?<br />

Wenn man die Beteiligten an<br />

zukünftigen Straftaten präventiv<br />

ausfindig machen könnte? Ob die<br />

Zielpersonen Täter oder Opfer sind,<br />

das weiß man nicht – doch allein<br />

durch die Auswertung der enormen<br />

Datenmengen, die Überwachungskameras,<br />

Internet und Behörden<br />

über jeden einzelnen von uns ansammeln,<br />

könnte man solchen<br />

„Personen von Interesse“ auf die<br />

Spur kommen. <strong>Die</strong>ses unglaublich<br />

klingende Konzept wird in „Person<br />

Of Interest“ zur Realität. Erdacht<br />

und konzipiert von Jonathan Nolan,<br />

entsteht der spannende Mix<br />

aus Krimi, Action und Mystery im<br />

Hause „Bad Robot“, der Produktionsschmiede<br />

von J. J. Abrams, der<br />

uns ja schon so manchen <strong>Serien</strong>hit<br />

beschert hat. Michael Emerson, den<br />

Genrefans als den verschlagenen<br />

Ben Linus aus Abrams’ Mega-Erfolg<br />

„LOST“ kennen, spielt den mysteriösen<br />

Multimillionär Harold Finch,<br />

der einen Supercomputer zur Terrorbekämpfung<br />

erschaffen hat. Als<br />

Jim Caviezel hat den zwischenzeitlichen Schritt von der Leinwand ins Fernsehen<br />

sicher nicht bereut: Eine dritte Staffel von „POI“ wurde gerade bestätigt<br />

„Nebenprodukt“ seiner eigentlichen<br />

Aufgaben für die nationale Sicherheit,<br />

spuckt dieser allerdings auch<br />

die Sozialversicherungsnummern<br />

von Menschen aus, die abseits von<br />

den großen Terrornetzwerken schon<br />

bald in Kontakt mit der Kriminalität<br />

geraten werden. Er rekrutiert den Ex-<br />

Agenten John Reese (Jim Caviezel),<br />

der seine große Liebe verloren hat<br />

und seitdem orientierungslos durchs<br />

Leben taumelt. Gemeinsam heften<br />

sie sich an die Fersen der Verdächtigen<br />

und versuchen das Schicksal<br />

aufzuhalten. Dank sehenswerter<br />

Produktionsumgebung (Schauplatz<br />

ist New York) und aktueller technischer<br />

Ausstattung, befinden sich<br />

Audio- und Videoqualität auf dem<br />

von Warner-<strong>Serien</strong> inzwischen gewohnten<br />

sehr guten Level. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Hat man die diskussionswürdige Grundidee<br />

einmal geschluckt, steht vielen spannenden<br />

<strong>Serien</strong>abenden nichts mehr im Wege!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Alcatraz <strong>Die</strong> komplette Serie<br />

Veep (1. Staffel)<br />

Mystery/Krimi/Action<br />

Sitcom<br />

OT: Alcatraz<br />

L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: Danny<br />

Cannon, Jack Bender<br />

u.a. D: Jorge Garcia,<br />

Sarah Jones, Sam Neill LZ: 13 × 24 min FSK:<br />

16 P: 43 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.05.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Mit Jorge Garcia aus „LOST“ und<br />

Sam Neill gibt‘s bekannte Gesichter<br />

OT: VEEP<br />

L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Armando Iannucci<br />

D: Julia Louis-Dreyfus,<br />

Anna Chlumsky, Tony<br />

Hale LZ: 8 × 26 min FSK: 12 P: 34 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.05.13 ×2 Extras: 5/10<br />

Selina Meyer ist als Vizepräsidentin<br />

oft die Gelackmeierte<br />

<strong>Die</strong> Prämisse ist ein wenig abgehoben:<br />

Anfang der 1960er Jahre<br />

sind 302 Gefangene aus Alcatraz<br />

nicht etwa verlegt worden, sondern<br />

spurlos verschwunden ... bis heute.<br />

Nun tauchen sie schön der Reihe<br />

nach aus dem Nirgendwo wieder<br />

auf und sorgen für mächtig viel<br />

kriminelle Energie in San Francisco.<br />

Ein Team aus Spezialisten und Polizisten<br />

nimmt die Verfolgung auf<br />

und hat nur ein Ziel: <strong>Die</strong> Gefangenen<br />

aus der Vergangenheit mit<br />

allen Mitteln wieder hinter Schloss<br />

und Riegel bringen. „Alcatraz“ bietet<br />

spannende Unterhaltung mit<br />

Mystery-Touch – dennoch war das<br />

US-Publikum nicht übermäßig begeistert,<br />

sodass bereits nach den<br />

ersten 13 Folgen Schluss war. Es<br />

ist aber fast eine Erleichterung, zur<br />

Abwechslung einmal bereits bei der<br />

Pilotfolge das Ende der Serie absehen<br />

zu können – auch, wenn man<br />

sich nach dem Finale durchaus<br />

noch ein paar weitere spannende<br />

Folgen wünschen würde!. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Faszinierende Idee, schwungvolle Umsetzung,<br />

klasse Schauspieler: Was will man mehr? Nicht<br />

nur für Mystery-Freunde eine klare Empfehlung!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Wie rührt die US-Vizepräsidentin<br />

(Julia Louis-Dreyfus) ihren<br />

Kaffee um? Mit einem Plastik-Löffel<br />

oder mit einem Maisstärke-Löffel?<br />

Für ihre Green-Job-Kampagne wäre<br />

bestimmt Letzteres von Vorteil.<br />

Jedoch verscherzt sie es sich dann<br />

mit der Plastik-Industrie, die nun<br />

einmal ein großzügiger Finanzier<br />

ist. Kein Wunder also, dass in einer<br />

Welt, in der einfach alles zum Politikum<br />

werden kann, Peinlichkeiten<br />

an der Tagesordnung sind. Wer<br />

auf diese Art der Büro-Comedy<br />

steht, findet hiermit, was er sucht.<br />

Sollten Sie wiederum nichts für die<br />

lächerliche bis überflüssige Skandaljagd<br />

übrig haben, wird Sie diese<br />

HBO-Serie völlig kalt lassen. Als<br />

Mischung aus „The West Wing“<br />

und „Stromberg“ funktioniert es<br />

insgesamt ganz gut. Das weichgespülte<br />

Bild im Pseudo-Videolook<br />

hat einen blassen Kontrast (kein<br />

echtes Weiß), sanftes Licht, einen<br />

minimalen Rot-Stich und leichtes<br />

Bildrauschen.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Das humorvolle Pendant zu „The West Wing –<br />

Im Zentrum der Macht“, bei dem sämtliche<br />

Archetypen des Büroalltags karikiert werden.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

68


Serie<br />

Film<br />

Misfits<br />

(3. Staffel)<br />

Dramedy/Serie<br />

OT: Misfits L: GB J: 2011 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Will Sinclair, Alex Garcia u. a. D: Joseph<br />

Gilgun, Iwan Rheon, Lauren Socha LZ: 8 × 46 min FSK: 18<br />

P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 31.05.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

<strong>Die</strong> Zombie-Folge ist wirklich zum schießen! Was mit einer durchgeknallten Katze beginnt wird zu<br />

einem enormen Menschenfresser-Problem, das sich anscheinend nur noch mit Gewalt lösen lässt<br />

Arrrrgh! Wo ist nur Nathan abgeblieben? Das<br />

neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Cover verrät schon, dass der<br />

Oberchaot der fünfköpfigen Truppe ab der dritten<br />

Staffel nicht mehr dabei sein wird. Und das versetzt<br />

uns in einen Zustand der Trauer. Zumindest<br />

gibt es in der 9-Minütigen Bonus-Folge „Vegas,<br />

Baby!“ einen würdigen Abschied, in der Nathan<br />

mit seiner Flamme Marnie und dem Nachwuchs<br />

nach Las Vegas zieht, um dort als professioneller<br />

Mogelspieler groß abzusahnen. Wird er es schaffen,<br />

sich ein normales Leben als Multimilliardär<br />

zu erspielen? Oder tappt er einfach nur in ein<br />

noch größeres Loch als jemals zuvor? Was mit<br />

ihm auch geschehen wird, die anderen sind<br />

nach wie vor in ihrem alten Tagestrott, außer<br />

dass sie nun komplett neue Fähigkeiten besitzen.<br />

Nathans Platz nimmt nun der Aufreißer Rudy<br />

Wade (Joseph Gilgun) ein, der sich in Stresssituationen<br />

zweiteilen kann und somit das Team<br />

doppelt nervt. In den acht neuen Episoden wird<br />

ansonsten wieder ein völlig unerwarterer Mix aus<br />

absurden, komischen Abenteuern und hochklassigem<br />

Drama geboten. Wir wollen nur so viel<br />

verraten: Eifersucht, Sex, Comics, Hitler, Koma,<br />

Kastration, Zombies, Rache. Und natürlich stehen<br />

die Überlebenschancen für die Bewährungshelfer<br />

wieder richtig schlecht, sodass erneut die eine<br />

oder andere Leiche verscharrt werden muss. So<br />

sympathisch die Misfits auch sein mögen, aber<br />

gegen ihren extremen Verschleiß an Bewährungshelfern<br />

sollten sie wirklich einmal etwas<br />

tun. Mehr als jemals zuvor geht es aber auch um<br />

die Beziehungen zwischen den Protagonisten,<br />

sodass sich ab und an ein gewisses Soap-Opera-<br />

Gefühl einstellt. Dank der rabiaten Erzählweise<br />

und der unerwarteten Wendungen verschwindet<br />

dies aber glücklicherweise ziemlich schnell<br />

wieder. Insgesamt lässt sich die dritte Staffel als<br />

ausgereifteste der Serie bezeichnen, da die Ideen<br />

und Charaktere hier komplett ausgereizt werden<br />

und das aus den Vorstaffeln bekannte Schema<br />

„Jeder Protagonist bekommt seine besondere<br />

Folge“ hier vollkommen aufgeht. Zudem werden<br />

insbesondere „Shawn Of The Dead“-Fans ihre<br />

wahre Freude mit der Zombie-Folge haben, in<br />

der es sogar eine urkomische Cornetto-Eis-Szene<br />

gibt. <strong>Die</strong>se Episode ist übrigens auch der Grund<br />

für die FSK-18-Freigabe, während alle anderen<br />

Folgen ein FSK-16 abbekommen haben. In<br />

Britannien lief übrigens die vierte Staffel bereits<br />

Ende letzten Jahres im Fernsehen, in der sich<br />

weitere Stars des ursprünglichen Teams von<br />

der Serie verabschiedeten. <strong>Die</strong> 5. Staffel ist für<br />

Oktober angekündigt.<br />

<strong>Die</strong> Technik der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> unterscheidet<br />

sich im Prinzip kein bisschen von der<br />

Vorgänger-Disc. Nach wie vor locken die Arthouse-Superhelden<br />

mit abgefahrenen Perspektiven<br />

und Schärfe-Unschärfe-Relationen, wobei<br />

Der neue Bewährungshelfer hält erschreckend<br />

lange durch. Wird er es schaffen?<br />

die scharf fokussierten Bilder-Parts makellos<br />

sind. Selbst die beiden Kurzfilme im Bonusteil<br />

weisen großartige Technik-Werte auf, obwohl<br />

Nathans Zaubertrick mit dem Häschen schon<br />

fast überschärft bzw. leicht doppelkonturig wirkt<br />

(zu sehen bei den Close-ups seines schweißgebadeten<br />

Gesichts). Der extrem überhöhte<br />

Kontrast trägt zum Comic-Look bei. <strong>Die</strong> warmen<br />

Farben positionieren sich um einen bräunlichen<br />

Ton herum, wobei die orange-farbenen Anzüge<br />

der Strafarbeiter sehr klar herausstechen. Beim<br />

Sound hat sich ebenfalls nichts weiter getan. <strong>Die</strong><br />

Surround-Abmischung klingt nach Stereo, aber<br />

zumindest Dynamik und Klangqualität sind vollkommen<br />

in Ordnung. Zum Glück sind auch die<br />

Synchronstimmen die alten geblieben bzw. bei<br />

den neuen Charakteren der Serie gut gewählt<br />

worden.<br />

FAlko Theuner<br />

Film 9/10<br />

<strong>Die</strong> dritte Staffel ist ein kleines Bisschen Helden- und<br />

beziehungslastiger als sonst. Dennoch ein ganz klares Must-See<br />

für alle <strong>Serien</strong>fans.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Superklar, superstylisch, supercool – <strong>Die</strong> Farben sind wie üblich<br />

gemattet, der Kontrast extrem erhöht – alles für den Ghettolook.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Polyband<br />

Auch Hitler hat eine kurze Gastrolle und entdeckt<br />

die Vorzüge moderner Handy-Technologie<br />

Au Nein! Jetzt wird die Sozialstation auch noch<br />

von Nazis eingenommen! Wen interessierts?<br />

Keine Besonderheiten an dieser Stelle. Das ist ganz normale<br />

TV-Kost. Allerdings ist der Soundtrack mal wieder grandios.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 0/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 69


Film<br />

Serie<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Homeland – <strong>Die</strong> komplette Season 1<br />

Wenn man sich ein wenig mit dem internationalen Presse-Echo der neuen Serie der<br />

„24“-Macher beschäftigt, dann wird man von frenetischen Lobeshymnen praktisch<br />

erschlagen. Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premiere der ersten Staffel können Sie sich nun selbst ein<br />

Bild vom tatsächlichen (Sucht-)Potenzial dieses extrem gehypten Titels machen.<br />

Thriller/Drama<br />

OT: Homeland L: US J: 2012 V: 20th Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Michael Cuesta, Daniel<br />

Attias u. a. D: D. Lewis, C. Danes, M. Baccarin LZ: 11 × 52 min<br />

(+ Staffelfinale 84 min) FSK: 16 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.06.13 × 3 Extras: 7,5/10<br />

Schon der beinahe eineinhalbminütige Vorspann<br />

von „Homeland“ macht klar, dass man<br />

es hier keinesfalls mit einer TV-Produktion von<br />

der Stange zu tun bekommt. In einer kunstvollen<br />

Collage aus unzähligen Archivaufnahmen und<br />

Zeitungsberichten zum „Krieg gegen den Terror“<br />

sowie markanten Zitaten und Ausschnitten aus<br />

der eigentlichen Serie, wird ein stimmungsvoller<br />

Grundteppich gelegt für eines der aufsehenerregendsten<br />

Eigengewächse, die das US-Fernsehen<br />

in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Wobei<br />

sich das Team um Howard Gordon, Alex Gansa<br />

und Chip Johannessen (die allesamt jahrelang<br />

ihre kreativen Köpfe für die actionreichen Abenteuer<br />

von Kiefer Sutherland in „24“ eingebracht<br />

haben) die <strong>Blu</strong>men zumindest teilweise mit einigen<br />

ausländischen Kollegen teilen muss, denn<br />

die inhaltliche Vorlage für „Homeland“ ist die<br />

israelische Produktion „Prisoners Of War“, die bei<br />

uns unter dem Titel „Hatufim – In der Hand des<br />

Feindes“ kürzlich erfolgreich auf Arte lief.<br />

Der Feind in meinem Bett<br />

Und darum geht’s: Ein seit Jahren in irakischer<br />

Kriegsgefangenschaft befindlicher Marine wird<br />

bei einer spektakulären Befreiungsaktion des US-<br />

Militärs gerettet und kehrt als Kriegsheld in die<br />

Vereinigten Staaten zurück. Überall wird er gefeiert,<br />

doch eine fanatische Anti-Terror-Spezialistin<br />

des CIA hegt große Zweifel an seiner Integrität:<br />

Haben wir es hier etwa mit einem gefährlichen<br />

„Schläfer“ zu tun, der während seiner achtjährigen<br />

Leidenszeit komplett „umgedreht“ wurde und die<br />

Heimat nun von innen heraus unterwandern soll?<br />

<strong>Die</strong> Grundidee ist denkbar einfach – doch was die<br />

Macher von „Homeland“ aus diesem im Prinzip<br />

simplen „Katz-und-Maus-Spiel“ gemacht haben,<br />

fesselt mittlerweile Millionen von Menschen weltweit<br />

an die Bildschirme.<br />

Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang<br />

natürlich die brillante Schauspielleistung<br />

von Damian Lewis. <strong>Die</strong> extreme<br />

Zerrissenheit seines Charakters Nicholas Brody –<br />

der stundenlang in seiner Wohnung kauernd in<br />

einer Ecke sitzt, nur um kurz darauf als strahlender<br />

Soldat vor die versammelte Presse zu treten –<br />

bringt er in einer beeindruckenden Bandbreite<br />

auf den Bildschirm. Vom liebenden und verständnisvollen<br />

Vater zum schwer von Gefan-<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

64


Serie<br />

Film<br />

Zwei mit Geschichte: Claire Danes (r.) und Mandy Patinkin reizen das enorme Spannungspotenzial,<br />

das zwischen ihren vom Beruf besessenen Figuren herrscht, in jeder Szene bis zum Anschlag aus<br />

Heile Welt für fünf Minuten: Unter der Oberfläche brodelt<br />

es gewaltig in der Familie des Kriegsheimkehrers<br />

genschaft und Kriegstrauma gezeichneten Mann<br />

(der, aufgewacht aus schweren Alpträumen,<br />

nicht einmal seine eigene Frau wiedererkennt)<br />

wechselt er überzeugend und ohne Mühe.<br />

Vom Kino-Sternchen zum TV-Star<br />

Claire Danes begeistert ebenso, als absolut von<br />

ihrem Beruf besessene und erschreckend resolute<br />

CIA-Spezialistin Carrie Mathison. Völlig<br />

skrupel- und rücksichtslos biegt und bricht sie<br />

die Grenzen des Gesetztes ganz nach ihrem<br />

Gutdünken, um ihre Ziele auf jeden Fall zu erreichen.<br />

<strong>Die</strong> Katastrophe des 11. September sieht<br />

sie nicht nur als – nach wie vor unglaublichen –<br />

Angriff auf Amerika und seine Bürger an, sondern<br />

auch als ganz persönlichen Affront gegen ihre<br />

Fähigkeiten als Geheimdienst-Analystin und Spezialistin<br />

in der Terrorabwehr. Sie hat sich geschworen,<br />

dass so etwas unter ihrer Ägide niemals wieder<br />

geschehen wird und geht ob dieser Prämisse<br />

nicht nur sprichwörtlich über Leichen. Was ihre<br />

vielschichtige und mehr als ambivalente Figur weiter<br />

aufwertet, ist die angespannte, komplexe und<br />

hochinteressante Beziehung zu ihrem CIA-Mentor<br />

Saul Berenson (Mandy Patinkin, bekannt aus<br />

„Criminal Minds“) sowie eine anfangs lediglich in<br />

vagen Zügen angedeutete mentale Krankheit, die<br />

sie nur mittels starker (illegaler) medikamentöser<br />

Behandlung unter Kontrolle halten kann. Ohnehin<br />

wird der familiäre und persönliche Background<br />

aller Hauptfiguren mit jeder weiteren Folge derart<br />

akribisch und geschickt ausgearbeitet, dass<br />

man ihre Motive und Beweggründe (und somit<br />

den durchaus komplexen Verlauf der Handlung)<br />

jederzeit <strong>besten</strong>s nachvollziehen kann.<br />

Preisgekrönte Unterhaltung<br />

„Homeland“ gewann bei den Golden Globe<br />

Awards 2012 in den Kategorien „Beste Dramaserie“<br />

sowie „Beste Hauptdarstellerin in einer<br />

Dramaserie“. Anfang 2013 konnte man das Triple<br />

gar perfekt machen und räumte neben dem<br />

wiederholten Gewinn dieser äußerst prestigeträchtigen<br />

Kategorien zusätzlich noch die Auszeichnung<br />

für Damian Lewis als bester Hauptdarsteller<br />

ab. Der Pilotfilm dieses <strong>Serien</strong>juwels ist<br />

nichts weniger als ein perfektes Stück modernes<br />

Qualitätsfernsehen, das einen unweigerlich an<br />

die Story bindet und einen begierig auf die weiteren<br />

Folgen hinfiebern lässt. Nach einem klitzekleinen<br />

Durchhänger zu Beginn der eigentlichen<br />

Staffel (die Frage, ob Nicholas denn nun wirklich<br />

eine Gefahr ist oder nicht, wird einfach zu lange<br />

ausgereizt – dabei ist die Antwort von Anfang an<br />

klar, denn andernfalls gäbe es ja keine interessante<br />

Geschichte … oder ist es vielleicht gar nicht<br />

so einfach, wie man anfangs denkt?), nimmt die<br />

Serie mit jeder weiteren Folge zusätzlich Fahrt<br />

auf. Der harte und durchaus kritische Umgang<br />

mit dem amerikanischen Krieg gegen den Terror<br />

findet dabei fast ausschließlich auf der Dialogebene<br />

statt – wer krawallige Daueraction à la „24“<br />

erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse.<br />

Dennoch ist der Adrenalin-Pegel und der Spannungsgrad<br />

noch einmal deutlich höher als bei<br />

Jack Bauers überdrehten Echtzeit-Eskapaden:<br />

Ein schlagender Beweis für die Qualität der Drehbücher,<br />

der Inszenierung und des Schauspiels.<br />

(Begreiflicherweise melden sich auch immer<br />

wieder kritische Stimmen zu Wort, die die radikale<br />

Verengung des Blicks der Zuschauer auf die<br />

Amerika-feindlichen Tendenzen des Islam zu bedenken<br />

geben. Im Großen und Ganzen machen<br />

die Skripts aber einen durchweg ausgewogenen<br />

und sehr intelligenten Eindruck.)<br />

Top-Serie und Top-Produkt<br />

Staffel eins kommt in einem sehr hübschen<br />

dreiseitigen Digipak, das mit stylishen Fotos der<br />

Stars ausgestaltet ist. <strong>Die</strong> drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s bieten<br />

jeweils einige entfallene Szenen sowie einen<br />

komfortablen „Season-Modus“ für die unterbrechungsfreie<br />

Wiedergabe aller Folgen – es wird<br />

also eine Art Lesezeichen angelegt, sodass man<br />

stets an der Stelle wieder einsteigen kann, an<br />

der man die Story zuletzt unterbrochen hatte.<br />

Disc eins bietet zusätzlich einen Audiokommentar<br />

mit Machern und Schauspielern zur Episode<br />

„Der Verdacht“; Disc drei eine kurze <strong>Vorschau</strong><br />

auf die weiteren Ereignisse und ein tolles halbstündiges<br />

„Hinter den Kulissen“-Featurette, das<br />

einem einiges über die Entstehung und die Produktion<br />

der Serie verrät.<br />

Wenn Sie Geschmack an „Homeland“ gefunden<br />

haben, dann haben wir gute Nachrichten für<br />

Sie. <strong>Die</strong> Erfolgsgeschichte geht nämlich weiter:<br />

<strong>Die</strong> US-Premiere der dritten Staffel – wiederum<br />

mit zwölf spannenden neuen Folgen – ist für kommenden<br />

Herbst exklusiv beim Pay-TV-Anbieter<br />

„Showtime“ geplant.<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Film 8,5/10<br />

Großartig geschriebene und clever inszenierte Spionage-Story, die<br />

von ihren überzeugenden Hauptdarstellern noch einmal zusätzlich<br />

profitiert. Tatsächlich eine der <strong>besten</strong> <strong>Serien</strong> der letzten Jahre!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Erdig-braune Töne in den Szenen im Irak kontrastieren mit klaren<br />

leuchtenden Farben und größtmöglicher Schärfe in den USA.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Mysteriöse, orientalische Ambiente-Sounds und wirkungsvolle<br />

Hintergrundmusik ergeben einen lebendigen, räumlichen Klang.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 65


Film<br />

Serie<br />

Sons Of Anarchy (2. Staffel)<br />

Action<br />

OT: Sons Of Anarchy –<br />

Season 2 L: US<br />

J: 2009 V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Kurt<br />

Sutter D: Charlie<br />

Hunnam, Ron Perlman,<br />

Katey Sagal LZ: 13 × 50 min FSK: 18 P: 34<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: n. n. B.<br />

Sie rollen wieder! Der Sons<br />

of Anarchy Motorcycle Club<br />

Redwood Original – oder auch<br />

SAMCRO – ist in der zweiten Staffel<br />

von „Sons Of Anarchy“ wieder<br />

mit seinen schwarzen Harleys auf<br />

den Highways von Nordkalifornien<br />

unterwegs. Wie bereits in der ersten<br />

Staffel müssen die „Sons“ ihre<br />

Heimatstadt Charming und ihre als<br />

Tarnung für ihre Waffengeschäfte<br />

Sie sind Stiefvater und Sohn, Präsident und Vize - Doch Clay (R. Perlman)<br />

und Jax (C. Hunnam) sind sich in Club-Fragen meist alles andere als einig<br />

dienende Werkstatt gegen rivalisierende<br />

Gangs und das ATF (Amt für<br />

Alkohol, Tabak, Schusswaffen und<br />

Sprengstoffe) behaupten. <strong>Die</strong>smal<br />

bekommen es Jax (Charlie<br />

Hunnam), Clay (Ron Perlman) und<br />

der Rest des MC mit dem einflussreichen<br />

Zigarrenhändler Ethan<br />

Zobelle (Adam Arkin) zu tun. Als<br />

Wortführer der Liga Amerikanischer<br />

Nationalisten – einer Gruppe von<br />

Neonazis – plant er, die Machtposition<br />

in Charming an sich zu reißen<br />

und der Kriminalität den Garaus<br />

zu machen. Dabei sind ihm die<br />

„Sons of Anarchy“ jedoch mit ihren<br />

Waffengeschäften im Wege und<br />

als Clay sich weigert, mit Zobelle<br />

gemeinsame Sache zu machen,<br />

zeigt dieser bald, wie einflussreich<br />

und skrupellos er wirklich ist.<br />

Im Kampf um Charming geraten<br />

nicht nur die „Sons“ ins Kreuzfeuer,<br />

auch ihre Familien müssen unter<br />

den Konsequenzen von Clays<br />

Entscheidung leiden. So entwickeln<br />

sich auch innerhalb des Clubs Differenzen,<br />

vor allem zwischen Clay<br />

und seinem Vizepräsidenten Jax,<br />

Jax (C. Hunnam) spielt mit dem<br />

Gedanken ans Aussteigen<br />

die drohen, den MC von innen heraus<br />

zu zerreißen.<br />

Den Zuschauer erwarten in der<br />

zweiten Staffel der „Sons of Anarchy“<br />

also wieder reichlich Brutalität,<br />

heiße Bikes, Waffengewalt und<br />

dank der hervorragenden Darsteller<br />

auch viel Gefühl.<br />

<strong>Die</strong> am 26.7.2013 erscheinenden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs zu Season 2 der US-<br />

Serie werden neben den 13 Folgen<br />

á ca. 50 Minuten auch reichlich<br />

Bonusmaterial enthalten, wie beispielsweise<br />

„Spaß am Set“, entfallene<br />

Szenen, den Moralkodex der<br />

„Sons“, eine Gesprächsrunde und<br />

natürlich einen Audiokommentar<br />

zu diversen Episoden.<br />

NR<br />

Im Gespräch mit Cast und Crew von „Sons Of Anarchy“<br />

Katey Sagal (Gemma Teller Morrow):<br />

Gemma ist eine sehr starke Persönlichket,<br />

nicht wahr?<br />

Absolut. Es ist eine harte Welt, eine Männerwelt.<br />

Aber man muss sich vor Augen halten,<br />

dass die Frauen an der Seite dieser Männer<br />

mindestens genauso stark sein müssen, wenn<br />

sie überleben wollen.<br />

Macht es eigentlich Spaß, eine Frau wie<br />

Gemma zu spielen?<br />

Es macht sogar großen Spaß! Wissen Sie: Ich<br />

bin der friedlichste Mensch, den Sie jemals<br />

treffen werden. Deswegen macht mir diese Erfahrung,<br />

bei der ich einmal so richtig taff sein<br />

kann, auch so viel Freude. <strong>Die</strong>se Seite steckt in<br />

jedem von uns!<br />

Katey Sagal und Ron Perlman gehören zu Recht<br />

zu den beliebtesten Charakteren der Serie<br />

Kurt Sutter (Erfinder der Serie):<br />

Mr. Sutter, wie ist es, die Figur der Gemma<br />

für Ihre Frau Katey Sagal zu schreiben?<br />

Sie war wirklich die Inspiration, zum einen für<br />

die Figur, aber auch für die ganze Show. Im<br />

Grunde habe ich „Sons of Anarchy“ für sie geschrieben.<br />

Ja, es macht Spaß für sie zu schreiben<br />

und es ist sehr einfach, weil ich weiß, dass<br />

sie etwas Tolles daraus machen wird.<br />

<strong>Die</strong> Serie sticht besonders durch ihre<br />

starken weiblichen Figuren hervor…<br />

Ich hatte eigentlich gar nicht vor, genauso viele<br />

starke Frauen wie männliche Figuren für die<br />

Serie zu erschaffen. Aber als die Welt um sie<br />

herum Formen annahm und ich meine Figuren<br />

immer besser verstand, ist das einfach passiert.<br />

Ron Perlman (Clarence ‚Clay‘ Morrow):<br />

Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg<br />

von „Sons of Anarchy“?<br />

Ich denke es ist eine Welt, die so vielschichtig<br />

dargestellt wird, und die noch nie wirklich im<br />

Fernsehen erkundet wurde. <strong>Die</strong> meisten Darstellungen<br />

der Motorradszene waren bislang<br />

sehr eindimensional und oberflächlich. Wir zeigen<br />

die Familienstruktur dahinter, und wie es<br />

ist, außerhalb der Norm zu leben. <strong>Die</strong> Show ist<br />

intelligent und respektvoll, und aus dem Grund<br />

bin ich sehr stolz, ein Teil davon zu sein.<br />

Charlie Hunnam (Jackson ‚Jax‘ Teller):<br />

Ist „Sons of Anarchy“ zu der Serie geworden,<br />

die Sie sich erhofft hatten?<br />

Auf jeden Fall! So Mitte der ersten Staffel hatte<br />

ich auf einmal das Gefühl, dass wir alle uns<br />

verstanden und die Show zu dem wurde,<br />

was uns allen vorgeschwebt hatte. Und ab<br />

dem Moment wussten wir, dass wir unseren<br />

eigenen Ansprüchen genügen würden und<br />

einfach nur hoffen konnten, dass die Zuschauer<br />

das auch so sehen. Ich klopfe auf Holz,<br />

so weit so gut!<br />

„Sons of Anarchy“ hat auch viele weibliche<br />

Fans. Woran liegt das?<br />

Wenn ich von dem ausgehe, was ich gehört<br />

habe und von den Reaktionen von Menschen<br />

auf der Straße, dann scheint unsere Fanbase<br />

etwa zu gleichen Teilen aus Männern und<br />

Frauen zu bestehen. Und ich denke das liegt<br />

hauptsächlich an Kateys schauspielerischer<br />

Leistung. Ich glaube, sie stellt die Wunschvorstellung<br />

vieler Frauen dar, die vielleicht<br />

gerne mal dem Boss eine verpassen würden<br />

und denken, dass sie den Kürzeren ziehen<br />

weil sie das „schwache Geschlecht“ sind.<br />

Gemma zeigt ihnen, dass sie sich nichts gefallen<br />

lassen müssen!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Universal Pictures Home<br />

66


Defiance (1. Staffel)<br />

Science-Fiction<br />

OT: Defiance – Season 1 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Scott Stewart,<br />

Omar Madha u. a. D: Grant Bowler, Stephanie Leonidas, Julie<br />

Benz LZ: 13 × 43 min FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.07.13 × 4 Extras: 2,5/10<br />

Staffel eins dieser neuen Science-Fiction-Serie<br />

besteht aus 13 Folgen (inklusive dem zweiteiligen<br />

Pilotfilm) und führt relativ unkompliziert in<br />

die standardmäßige „Fremde-Zivilisation-besetzt-<br />

Erde“-Handlung ein. <strong>Die</strong>smal hat sich das Volk der<br />

„Votaner“ unsern schönen blauen Planeten als<br />

neue Heimstatt auserkoren – 33 Jahre nach ihrer<br />

Ankunft lebt man allerdings in allem anderen als<br />

in friedlicher Koexistenz. Zentrum der Story ist die<br />

Stadt „Defiance“, wo Aliens und Menschen auf<br />

den Ruinen von St. Louis den schwierigen Schulterschluss<br />

nach Jahren des Krieges versuchen.<br />

<strong>Die</strong> Beteiligung von „Farscape“-Guru Rockne S.<br />

O’Bannon ließ ursprünglich auf einen kleinen Science-Fiction-Hit<br />

hoffen. Doch das eher bescheidene<br />

Produktionsdesign (man ist von Blockbusterserien<br />

wie „Game Of Thrones“ inzwischen einfach<br />

anderes gewohnt...) und die wenig innovativen<br />

Drehbücher tragen eher zu einem durchschnittlichen<br />

Gesamteindruck bei: Nicht wirklich schlecht,<br />

aber eben auch keinesfalls „Must-See-TV“.<br />

Ob das gewagte Doppelkonzept aus Serie und<br />

Spiel tatsächlich aufgehen wird – die Entwicklungen<br />

im gleichnamigen Online-Multiplayer-Spiel<br />

sollen in die kommenden Staffeln mit einfließen –<br />

kann erst die Zukunft zeigen. <strong>Die</strong> Möglichkeiten,<br />

die dieses cross-mediale Erzählen eröffnet, sind<br />

grundsätzlich jedenfalls mehr als interessant.<br />

Nicht ganz unwichtig für eine gelungene Science-<br />

Fiction-Show ist natürlich die Optik – doch auch<br />

hier kann „Defiance“ nicht wirklich überzeugen.<br />

Teilweise vermiesen einem erschreckend billig anmutende<br />

CGI-Effekte die Zukunftsvision: Speziell<br />

Fahrzeuge aus der Vogelperspektive (in möglichst<br />

fremdartig wirkende weite Landschaften platziert)<br />

wirken wie aus einem ganz miesen Computerspiel<br />

geklaut. <strong>Die</strong> Masken der Außerirdischen und<br />

so manches furchterregende Alien-Monster sind<br />

wiederum ganz OK. <strong>Die</strong> Farbgebung der Bilder<br />

reicht von gelblich-roten Umgebungen bis hin zu<br />

unterkühlt-blauen Welten – so ist zumindest für<br />

Abwechslung gesorgt, auch wenn der einheitliche<br />

Stil der Serie darunter leidet. Gefallen hat uns der<br />

gute Sound, der mit genauer Signalortung und ordentlich<br />

Rumms in den Actionszenen das übliche<br />

TV-Niveau deutlich übertrifft. <strong>Die</strong> Bonusabteilung<br />

ist leider nicht mehr als ein schlechter Witz: Ein<br />

paar wenige unveröffentlichte Szenen und ein<br />

kurzes Gag-Reel machen niemanden glücklich.<br />

Tiemo WeiSeNSeel<br />

Film 6,5/10<br />

Routinierte Science-Fiction-Unterhaltung, die vor allem am<br />

sichtbar geringen Budget und einer gewissen Vorhersehbarkeit der<br />

Handlung krankt. Für Fans des Genres aber einen Blick wert.<br />

DVD, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und 3-D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ab 23.08.2013 im Handel!<br />

SD-<strong>Blu</strong>-Rays von Eagle:<br />

BEE GEES<br />

One Night Only<br />

VÖ: 26.07.2013<br />

Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />

John Wayne im<br />

Double Feature<br />

Deutsche Erstveröffentlichung!<br />

JETZT IM HANDEL!<br />

SCORPIONS<br />

Moment Of Glory<br />

VÖ: 26.07.2013<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

<strong>Serien</strong>spezialistin Julie Benz könnten Sie bereits<br />

aus „Buffy“, „Angel“ oder „Dexter“ kennen<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bis auf leichte Schärfeeinbußen durchweg gut anzuschauen. Wenn<br />

nur die teilweise grottenschlechten CGI-Effekte nicht wären!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Ein echter Vorteil im Vergleich zur TV-Ausstrahlung: Das kingt nach<br />

Kino und nicht nach gewöhnlicher Fernsehserie.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2,5/2 2/2<br />

Anzeige<br />

ROLLING STONES<br />

Stones In Exile<br />

VÖ: 23.08.2013<br />

PINK FLOYD<br />

The Making Of<br />

Dark Side Of The Moon<br />

VÖ: 23.08.2013<br />

SD-<strong>Blu</strong>-Ray<br />

<strong>Die</strong> neue SD-<strong>Blu</strong>-Ray Reihe von<br />

Eagle Vision startet mit diesen vier<br />

hochkarätigen Veröffentlichungen.<br />

Mehr zum Thema SD-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es<br />

auf Seite 71 in diesem Heft!


Thema<br />

Sherlock, die Story<br />

Sie dachten, er wäre wirklich tot? Wie konnte er die Ereignisse des<br />

zweiten Staffel-Finales überleben? Nun, genau das … verrät die für<br />

das britische Fernsehen angekündigte dritte Staffel, die wir Ihnen<br />

hier vorstellen wollen.<br />

Bilder: ...<br />

Bilder: Polyband, BBC, StockXchange<br />

24


Sherlock, die Story<br />

Thema<br />

- Unveröffentlichte<br />

Pilot-Folge<br />

- Ein Fall von Pink<br />

(A Study in Pink)<br />

- Der blinde Banker<br />

(The Blind Banker)<br />

- Das große Spiel<br />

(The Great Game)<br />

- Ein Skandal in Belgravia<br />

(A Scandal in Belgravia)<br />

- <strong>Die</strong> Hunde von<br />

Baskerville (The<br />

Hounds of Baskerville)<br />

- Der Reichenbachfall<br />

(The Reichenbach Fall)<br />

Zum Glück ist Watsons Hinkebein nur ein psychosomatisches<br />

Leiden und kein physisches<br />

Man mag es kaum glauben, doch mit „Sherlock“<br />

gibt es endlich eine TV-Serie, in der jede<br />

einzelne Episode wie ein eigener Kinofilm wirkt.<br />

Grandiose Drehbücher, zwei fantastische (!) Hauptdarsteller<br />

und die perfekte Mischung aus Rasanz,<br />

Spannung und Witz lassen keinen Zweifel offen,<br />

dass den Zuschauer ein Vergnügen der Extraklasse<br />

erwartet, sobald er sich auf die Serie einlässt. <strong>Die</strong><br />

Ursprungsidee war so simpel wie genial: Komisch,<br />

dass nicht schon früher jemand darauf gekommen<br />

ist, die Abenteuer von Sherlock Holmes und Watson<br />

in die Neuzeit zu verfrachten. Da bedurfte es schon<br />

zweier Fanboys wie Steven Moffat und Mark Gattis,<br />

damit diese eigentlich auf der Hand liegende<br />

Idee endlich mal lukrativ in die Tat umgesetzt<br />

wurde. Bei ihrer Version handelt es sich glücklicherweise<br />

um keine simple 1:1-Umsetzung der von<br />

Arthur Conan Doyle verfassten Detektivgeschichten.<br />

Stattdessen wird kreativ mit den Konventionen<br />

gespielt. Viele bekannte Elemente wurden nämlich<br />

verschlüsselt und auf überraschenden Wegen in die<br />

Jetzt-Zeit portiert. So dokumentiert der Chronist<br />

Dr. John Watson (Martin Freeman) die Abenteuer<br />

des Meisterdetektivs in seinem Blog (www.johnwatsonblog.co.uk),<br />

während Sherlock (Benedict<br />

Cumberbatch) von seinem Handy Gebrauch macht,<br />

um an Informationen zu kommen. Selbst in Passwörtern,<br />

per Gentechnologie veränderten Tieren<br />

und in den News-Schlagzeilen moderner Medien<br />

verbergen sich Anspielungen auf klassische<br />

Sherlock-Holmes-Fälle. Anstatt<br />

Andrew Scott ist als überdimensionaler Erzfeind<br />

Jim Moriarty ein echter Glücksgriff<br />

seiner Sucht nachzugehen, beugt sich Sherlock<br />

dem allgemeinen Nichtraucher-Trend und klebt<br />

sich stattdessen ein paar Nikotin-Pflaster in die<br />

Armbeuge. Gelegentlich gibt er sich dann aber doch<br />

dem einen oder anderen Drogenrausch hin, weshalb<br />

ihn Inspektor lestrades Drogenrazzia in seinem<br />

Hause auch leicht ins Schwitzen bringt. Auch das<br />

bekannteste Markenzeichen verschmäht der soziopathische<br />

Detektiv von heute: Den Deerstalker-Hut<br />

will er partout nicht aufsetzen, es sei denn, er will<br />

sein Gesicht vor der Presse verbergen.<br />

Hatman …<br />

Den größten Spaß bringt jedoch die skrupellos verquere<br />

Art des Protagonisten mit sich, denn Sherlock<br />

ist nicht etwa ein Held der klassischen Sorte. Nein,<br />

ganz im Gegenteil. Er ist eiskalt, wenn es um einen<br />

guten Fall geht. Menschen zu retten ist zwar ein<br />

netter Nebeneffekt, aber in Wirklichkeit geht es um<br />

das Spiel, die Herausforderung eines jeden Gewaltverbrechens<br />

und deren lösung – und da kennt der<br />

Gute einfach kein Pardon. Auf diesem Wege erlebt<br />

er zeitgemäße Abenteuer, die jedoch weiterhin gut<br />

sichtbar Arthur Conan Doyles Vorlage treu bleiben.<br />

Und diesen Spagat zwischen Tradition und Moderne<br />

kann man nicht genug würdigen, denn sowohl<br />

die Sherlockianer als auch alle anderen fühlen sich<br />

dadurch perfekt unterhalten. Zudem überrascht die<br />

Zaubertrick-Formel, mit der immer wieder ganz<br />

alltägliche und scheinbar bedeutungslose Dinge<br />

vorgeführt werden, die am Ende<br />

„Sherlock“ Staffel 1 & 2 gibt<br />

es ab dem 27. September<br />

als Doppelbox auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

der Episode jedoch Bestandteil des großen Ganzen<br />

(auch Wahrheit genannt) werden und einen total<br />

verblüfften Zuschauer zurücklassen.<br />

… und der Junggeselle<br />

Pro Staffel gibt es drei Episoden á 90 Minuten,<br />

sprich drei exquisite Häppchen für <strong>Serien</strong>fans,<br />

bevor diese wieder Jahre bis zur nächsten Staffel<br />

warten müssen. Schlimmer noch erwartet den Zuschauer<br />

am Ende einer jeden Staffel ein Cliffhanger,<br />

der die Spannung bis ins Unendliche dehnt und ein<br />

Warten schier unmöglich macht. In Staffel eins war<br />

es die ikonische Pool-Szene, die am Beginn der<br />

zweiten Staffel relativ unerwartet aufgelöst wurde.<br />

Doch wie zum Henker wird nun das schockierende<br />

Ende des zweiten Jahrgangs aufgeklärt werden?<br />

Das erfahren die Briten voraussichtlich am 24. November<br />

dieses Jahres in der ersten Folge der dritten<br />

Staffel auf BBC. In Deutschland wird der TV- und<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release erst Anfang 2014 stattfinden, was<br />

unter anderem natürlich mit der deutschen Synchronisationsarbeit<br />

zusammenhängt.<br />

FAlKo THEUNER<br />

Einer der Running Gags der Serie ist die immer wieder auftauchende Frage<br />

der Sexualität Sherlocks. Nicht, dass es etwas an der Sympathie zu seinem<br />

Charakter ändern würde, es geht lediglich darum, worauf dieser extrovertierte<br />

Mensch denn nun steht. Und natürlich hängt davon auch die Beziehung zu<br />

seinem Mitbewohner Watson ab. Schon in den literarischen Vorlagen Arthur<br />

Conan Doyles ist das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden enorm,<br />

sodass sich ihm durchaus eine homoerotische Komponente andichten lässt.<br />

Das Schöne an diesem Gedankenspiel ist aber, dass es im Prinzip keine klare<br />

Antwort auf diese Frage gibt. Man kann die Serie im Prinzip mit beiden Interpretationsansätzen<br />

sehen. <strong>Die</strong> dritte Hypothese lautet übrigens, dass Sherlock<br />

schlicht und ergreifend asexuell ist und eine enge Bindung zu seinem Beruf<br />

besitzt. Sprich, es erregt ihn, wenn er mal wieder vor so einem richtig kniffligen<br />

Fall steht. Das ist auch die ganze Grundlage seiner Detektivarbeit, die im<br />

Grunde genommen nicht regulär bezahlt wird. <strong>Die</strong>ser Ansatz macht ihn quasi<br />

zum Soziopathen, der seinen Hunger nach Mord und Totschlag keineswegs<br />

geheim hält – man muss ihn einfach mögen.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 25


Thema<br />

Sherlock, die Story<br />

Für die Rolle des<br />

Sherlock wurde<br />

der 37-jährige Brite<br />

entdeckt, als er 2007 in<br />

„Abbitte“ den egozentrischen Großindustriellen<br />

Paul Marshall spielte, der sich<br />

im laufe der Handlung als Antagonist entpuppt.<br />

Seine Rolle als Sherlock wiederum<br />

machte ihn weltberühmt und öffnete ihm das<br />

Tor zu einigen hochkarätigen Hollywood-<br />

Blockbustern. So war er im aktuellen Star-<br />

Trek-Film als Khan zu sehen, einer Rolle, in<br />

der er mit seiner ausgesprochenen Coolness<br />

und seinem Talent, undurchsichtige, bösartige<br />

Figuren darzustellen, auftrumpfen<br />

konnte. In „Der Hobbit – Smaugs Einöde“<br />

leiht er dem Drachen seine Stimme und<br />

angeblich auch seine Choreografie. Darüber<br />

hinaus spielt er den Necromancer, der sich<br />

später zu Sauron entwickeln soll. Insgesamt<br />

könnte man also behaupten, dass Benedict<br />

Cumberbatch insgeheim gerne seine dunkle<br />

Seite nach außen kehrt, was ihn allerdings<br />

keinesfalls Sympathien kostet. Im Gegenteil,<br />

seine Fans bauen darauf, dass er regelmäßig<br />

jemanden zur Schnecke macht. Doch<br />

er kann auch anders: In der aktuellen<br />

Miniserie „Parade’s End“ spielt er den<br />

nachsichtigen, ehrvollen Ehemann, einen<br />

Mann von Format und Intelligenz. In<br />

„The Fifth Estate“ spielt er den Wikileaks-<br />

Boss Julian Assange in einer ungewohnt<br />

zurückhaltenden Weise. Ebenso nimmt er<br />

den Part des berühmten Mathematikers<br />

Alan Turing in der 2014 erscheinenden<br />

Biografie „The Imitation Game“ ein – eine<br />

weitere faszinierende Geschichte um einen<br />

nicht minder faszinierenden Mann, gespielt<br />

von … nun ja, sie wissen schon.<br />

- Magik (2015)<br />

- The Imitation Game (2014)<br />

- Der Hobbit – Smaugs<br />

Einöde (2013)<br />

- Inside Wikileaks – <strong>Die</strong><br />

fünfte Gewalt (2013)<br />

- Star Trek: Into Darkness (2013)<br />

- Parade’s End (2012)<br />

- Third Star (2010)<br />

- Abbitte (2007)<br />

Gerade mal seit knapp 16 Jahren im Filmbusiness,<br />

ist der 42-jährige Senkrechtstarter<br />

inzwischen ein beliebter Cast in solchen<br />

- Der Hobbit – Hin und<br />

zurück (2014)<br />

- Der Hobbit – Smaugs<br />

Einöde (2013)<br />

- The World’s End (2013)<br />

- Der Hobbit – Eine unerwartete<br />

Reise (2012)<br />

- Hot Fuzz (2007)<br />

- Per Anhalter durch die Galaxis (2005)<br />

- Shaun of The Dead (2004)<br />

Blockbustern wie der „Hobbit“-Trilogie und<br />

der „Blood And Icecream“-Trilogie, die mit<br />

„The World’s End“ erst vor kurzem ihren<br />

Abschluss fand. obwohl er bereits 2005<br />

in Disneys Verfilmung von „Per Anhalter<br />

durch die Galaxis“ die Hauptrolle spielte,<br />

kam sein richtiger Durchbruch erst mit der<br />

„Sherlock“-Serie. Davor und dazwischen<br />

verdingte er sich eher in romantischen<br />

Komödien oder für TV-produzierte Weihnachtsfilme<br />

und spielte dort häufig den<br />

langweiligen, konservativen Allerweltstypen.<br />

Dass sich Watson äußerlich nicht<br />

grundsätzlich davon unterscheidet, ist erst<br />

einmal nicht weiter schlimm, denn unter der<br />

ruhigen,<br />

in Rentier-<br />

Pulli gehüllten<br />

Schale pulsiert das<br />

Herz eines psychisch lädierten Soldaten,<br />

der mit den Sperenzchen und Absonderlichkeiten<br />

seines Mitbewohners komischerweise<br />

blendend zurechtkommt. Demnächst<br />

ist Freeman in einer kleineren Rolle in<br />

der Musik-Satire „Svengali“ zu sehen, die<br />

die Kinoadaption der gleichnamigen TV-<br />

Produktion von 2009 darstellt. Ansonsten<br />

besucht er die Kinos in diesem und dem<br />

nächsten Jahr jeweils zu Weihnachten als<br />

der junge Bilbo Beutlin.<br />

Bilder: Polyband, Universal, ©2013 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved, Paramount Home, Capelight, Constantin Film, BBC<br />

26


Sherlock, die Story<br />

Thema<br />

Der ältere Bruder ist wie alle älteren Brüder<br />

ein Besserwisser – nur dass er als Kopf des<br />

britischen Geheimdienstes tatsächlich meist<br />

mehr weiß als alle anderen. Als einziger<br />

lebender Verwandter macht er sich zu jeder<br />

Zeit Sorgen um sein soziopathisches Brüderlein,<br />

das die Polizei mit seinen nicht immer<br />

einfachen Attitüden auf Trab hält. In Episode<br />

1.1 versucht er sogar, Sherlocks Mitbewohner<br />

Watson zu bestechen, um kontinuierliche<br />

Informationen zu erhalten. Seiner privaten Sekretärin<br />

gibt er über das Handy Anweisungen.<br />

Sein Markenzeichen ist der stets griffbereite<br />

Regenschirm.<br />

Der Inspektor ist derjenige bei der Polizei,<br />

der Sherlock am meisten traut und<br />

der sich nicht zu schade ist, den Rat des<br />

„Consulting Detectives“ einzuholen. Da<br />

er dem skurrilen Ermittler schon so viele<br />

aufgeklärte Fälle verdankt, ist er der letzte,<br />

der Sherlock hinter Gittern sehen möchte.<br />

Als Vertrauensperson genießt lestrade die<br />

Sympathien des TV-Publikums, auch wenn<br />

seine eigenen Schlussfolgerungen meist<br />

nicht weit hergeholt sind. <strong>Die</strong> permanenten<br />

Eheprobleme (auf die Sherlock immer anspielt,<br />

machen ihn darüber hinaus zu einem<br />

noch glaubwürdigeren Charakter).<br />

Nachdem Sherlock dafür sorgte, dass ihr Mann<br />

seine gerechte Strafe erhielt, bot sie ihm in<br />

ihrem Mietshaus in der Bakerstreet 221b eine<br />

WG-Wohnung zu Sonderkonditionen an. obwohl<br />

sie sich selbst als Vermieterin und nicht<br />

als Haushälterin sieht, versäumt sie es nicht,<br />

ihre beiden „Jungs“ zu bemuttern. Somit ist sie<br />

die treue Seele des Hauses, die die ordnung im<br />

Chaos aufrechterhält. Doch man sollte sie auch<br />

nicht unterschätzen, denn in brenzligen Situationen<br />

weiß auch sie die leute mit dem Charme<br />

einer Großmutter einzuwickeln.<br />

Introvertiert und schüchtern versucht die niedliche<br />

leichenbeschauerin ihre geheime Zuneigung<br />

für Sherlock zu verbergen und zugleich<br />

seine Aufmerksamkeit zu erringen, was ihr rein<br />

gar nicht gelingt. All ihre Bemühungen prallen<br />

von ihm ab, sodass dieses zarte Pflänzenchen an<br />

seiner kalten Art zu zerbrechen droht. Als sich<br />

die lage in „Der Reichenbachfall“ zuspitzt,<br />

bittet sie ihr lieblingsdetektiv doch tatsächlich<br />

um Hilfe. Ihr kurzes Tête-à-tête mit dem offenbar<br />

schwulen Jim (Moriarty) dürfte sie damit<br />

schnell wieder verdrängt haben.<br />

Es gibt unterschiedliche Theorien, wie Sherlock seinen Tod vorgetäuscht haben<br />

könnte, wobei folgende am wahrscheinlichsten ist: Das Geschehen wurde von<br />

Watson bezeugt. Nehmen wir einmal an, seine Perspektive wurde z. B. durch das<br />

Nervengas aus „<strong>Die</strong> Hunde von Baskerville“ verändert? Dann hätte sich in dieser<br />

Szene seine schlimmste Angst bewahrheitet. Ein falscher Totenschein durch Molly,<br />

eine vom Hochhaus-Dach geworfene leiche aus Mollys Sortiment und der inszenierte<br />

Tod ist perfekt. Um seine Familie, Mrs. Hudson und Watson zu schützen,<br />

bleibt Holmes weiterhin unentdeckt, solange, bis er auch den letzten Scharfschützen<br />

bzw. Schergen Moriartys überführt hat.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 27


Thema<br />

Sherlock, die Story<br />

Er ist die düstere Version von Sherlock, quasi sein verbrecherisches<br />

Gegenstück. Hätte Sherlock Holmes ein fieses<br />

Alter-Ego, um sich genau die Verbrechen zu schaffen, die<br />

seinen Intellekt stimulieren, so würde er genauso wie Moriarty<br />

aussehen – wie ein genialer Verbrecherkönig, der nichts<br />

lieber tut, als Dinge mit seinem Handy in Bewegung zu setzen.<br />

Seine Agentur des Verbrechens unterstützt zukünftige<br />

Straftäter bei ihren „Projekten“ und ergänzt diese um wertvolle<br />

Hilfestellungen. obwohl ihm Sherlock immer wieder<br />

in die Quere kommt, genießt er dieses Machtspiel und widmet<br />

sich alsbald nur noch der völligen Vernichtung seines<br />

Widersachers. Dabei<br />

geht es ihm nicht nur um<br />

den physischen Tod Sherlocks, vielmehr will<br />

er auch dessen Ruf ruinieren und versucht den<br />

Meisterdetektiv an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen:<br />

Der Infrage-Stellung seiner „Methode“ (Deduktion) und<br />

überhaupt seiner detektivischen Fähigkeit. Bezeichnend ist<br />

sein Ausspruch „ I. o. U.“ (I owe you – Ich schulde Ihnen<br />

etwas). Andrew Scotts verspielte Moriarty-Interpretation<br />

kann hierbei nur als kongenial angesehen werden. Ein<br />

echter Glücksgriff als Besetzung.<br />

Neben Moriarty ist sie eine weitere „Inkarnation“ Sherlocks,<br />

da sie sich intellektuell auf einem ähnlich hohen<br />

Niveau bewegt und darüber hinaus seine leidenschaft<br />

fürs Verkleiden teilt. Ihr „Kampfanzug“ toppt dabei alles<br />

bei weitem. In der Neuzeit-Version ist sie eine Domina,<br />

die sich online für gewisse Stunden buchen lässt. Ihre<br />

„Methode“ der Informationsgewinnung ist es herauszufinden,<br />

worauf jemand steht. Doch an Sherlock beißt<br />

sie sich die Zähne aus. <strong>Die</strong>ser zeigt ihr zwar ständig die<br />

kalte Schulter, scheint aber insgeheim doch so etwas wie<br />

Gefühle für sie zu hegen. Auch wenn nicht wirklich<br />

rauskommt, worauf genau er steht bzw. was sie so<br />

anziehend für ihn macht. Ihr wichtigstes Druckmittel<br />

ist ein Handy (schon wieder ein Handy), auf<br />

dem sich skandalöse Bilder eines Mitglieds der<br />

Königsfamilie befinden. Apropos Handy – seit der<br />

ersten Begegnung macht Sherlocks Mobiltelefon<br />

immer so komische Geräusche, sobald eine<br />

SMS einer bestimmten, weiblichen<br />

Person eintrudelt …<br />

Nach dem Erfolg der britischen „Sherlock“-<br />

Produktion war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />

die Amerikaner nachziehen und ebenfalls eine<br />

moderne Version des Meisterdetektivs in Serie<br />

produzieren. Handlungsort ist Manhattan, New<br />

York und aus John Watson wurde mal eben<br />

Joan Watson (lucy liu) gemacht, was zwar<br />

ein netter Schachzug ist, aber andererseits<br />

auch ein ganz klein wenig den Konservatismus<br />

des amerikanischen Nachmittagsprogramms<br />

widerspiegelt. Auf diese Weise können sich<br />

Holmes und Watson näherkommen, ohne auch<br />

nur annähernd die Idee einer Homosexualität<br />

ins Spiel zu bringen. Watson ist hier quasi<br />

Sherlocks Entzugshelferin, die von seinem Vater<br />

engagiert wurde, um ihm bei seinem Drogenproblem<br />

zu helfen. Statt der innovativen,<br />

temporeichen originalfälle folgt die rote linie<br />

dieser Serie eher der Struktur und trägeren<br />

Erzählweise klassischer US-Krimiserien und<br />

benutzt die Holmes-Motive und –Themen lediglich<br />

ganz am Rande. <strong>Die</strong> erste Staffel lief im<br />

letzten Jahr im US-Fernsehen mit 24 Episoden,<br />

die zweite Staffel ist für September angekündigt.<br />

Im deutschen Fernsehen startete die Serie<br />

im Januar auf Sat 1, Teil zwei der ersten Staffel<br />

beginnt laut Sat 1 im Herbst. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />

bislang noch keine Staffel erschienen.<br />

Bilder: Polyband, BBC, Blackberry, StockXchange<br />

28<br />

Sherlocks Beziehung zu seinem Handy ist eine ganz<br />

besondere. Bereits in der ersten Episode verwendet<br />

er es ausgiebig, um seine Hypothese zu untermauern.<br />

Er nimmt Einsicht in den Wetterbericht und findet<br />

heraus, dass die Dame in Pink wohl aus der näheren<br />

Umgebung londons stammt. Bei dem Handy handelt<br />

es sich um ein Blackberry Bold 9700, das dem Detektiv<br />

als mächtiges Allround-Werkzeug dient. Anstatt<br />

anzurufen, bevorzugt es Sherlock, kurze SMS mit Anweisungen<br />

an Watson zu verschicken. Eine der ersten<br />

Szenen zeigt, wie er zu einer ganzen Journalistenhorde<br />

per SMS spricht, ein bislang unaufgeklärter Trick.<br />

Doch mit einem Bruder beim Geheimdienst erscheint<br />

dieses Kunststück nicht mehr ganz so magisch.<br />

<strong>Die</strong> Modernisierung der klassischen Holmes-<br />

Geschichten ist beispiellos geglückt


Sherlock, die Story<br />

Thema<br />

Der smarte, große Bruder von Sherlock wird<br />

gespielt von dem Schauspieler Mark Gatiss, der<br />

wie so viele andere Briten seit seiner frühsten<br />

Kindheit sowohl vom „Doctor Who“-Universum<br />

als auch von Arthur Conan Doyles „Sherlock<br />

Holmes“ fasziniert war. Als Drehbuchschreiber<br />

für das „Doctor Who“-Franchise konnte er sich<br />

seit 2007 einem seiner großen Interessensgebiete<br />

widmen. Ebenso spielte er in diesem Jahr in der<br />

Miniserie „Jekyll“ den Schriftsteller Robert louis<br />

Stevenson. Der Kontakt mit Steven Moffat war<br />

also durchaus gegeben. Zusammen mit ihm entwickelte<br />

er den Sherlock Holmes der Neuzeit und<br />

erfüllte sich damit seinen größten lebenstraum.<br />

Um dem Ganzen noch die Spitze aufzusetzen,<br />

mimt er Mycroft Holmes als undurchsichtigen, intellektuellen<br />

Gentleman, der einfach alles weiß –<br />

eine seiner leichtesten Übungen, schließlich<br />

öffnete ihm seine Mitgliedschaft im Comedy-<br />

Quartett „The league of Gentlemen“ 1999 die<br />

Tür zum großen Karriere-Sprung. Gastauftritte<br />

hatte Gatiss übrigens schon in vielen namhaften<br />

<strong>Serien</strong> wie etwa „Spaced“, „little Britain“, „Agatha<br />

Christies Poirot“, „Being Human“ und er wird<br />

demnächst auch in der vierten Staffel von „Game<br />

of Thrones“ zu sehen sein.<br />

Sein TV-Debüt feierte der heute vielleicht angesagteste<br />

britische TV-Drehbuchautor und Produzent<br />

1989 mit der Serie „Pressgang“. Seinen<br />

Durchbruch schaffte er jedoch erst mit der Sitcom<br />

„Coupling – Wer mit wem?“ (2000), in dem der<br />

Schauspieler Richard Coyle („Pusher“) seine erste<br />

größere Rolle spielte. 2005 zeichnete Moffat dann<br />

für den Neuanfang der Rekord-Serie „Doctor<br />

Who“ verantwortlich, für die er zunächst nur die<br />

Drehbücher schrieb. Für seine Arbeit an der Serie<br />

gewann er unter anderem den Hugo Award (einer<br />

der wichtigsten Science-Fiction-Preise überhaupt).<br />

Mit seinen innovativen Einfällen renovierte er die<br />

britische Traditions-Serie nicht nur, er revolutionierte<br />

sie. 2010 wurde er dann zum „Doctor Who“-<br />

Produzenten und fand mit Matt Smith einen jungen<br />

energiegeladenen Hauptdarsteller, der Ende 2013<br />

von Peter Capaldi abgelöst wird. Kurz bevor Moffat<br />

2010 mit „Sherlock“ ein weiteres Kultphänomen<br />

schuf, werkelte er noch an einer anderen, konzeptionell<br />

recht ähnlichen Mini-Serie. „Jekyll“ holt die<br />

klassische Geschichte des Dr. Jekyll und Mr. Hyde<br />

in die Gegenwart. Dank moderner technischer<br />

Hilfsmittel gelingt den beiden Alteregos eine Art<br />

friedlicher Koexistenz, bei der sie sich über ein<br />

Diktiergerät verständigen. Doch<br />

die Dinge spitzen sich zu,<br />

als der mörderische Mr.<br />

Hyde die Familie Dr.<br />

Jackmans entdeckt und<br />

zu einer unberechenbaren<br />

Bedrohung wird.<br />

<strong>Die</strong> Verwandtschaftsverhältnisse<br />

zum späteren<br />

„Sherlock“ sind also unverkennbar,<br />

schließlich holte<br />

Steven Moffat mit Holmes<br />

ebenfalls eine Figur der Jahrhundertwende<br />

in die Jetztzeit<br />

und rückte diese dann ebenfalls<br />

stark in die Soziopathen-<br />

Schiene. Bleibt nur noch die<br />

Frage, wie stark sich Hyde und<br />

Holmes wirklich ähneln, zumal<br />

ja noch nicht verraten wurde,<br />

ob Sherlock nun ein anderes<br />

Ich namens Moriarty hat.<br />

Was ist dran an den Gerüchten, Sherlock habe sich seinen genialen Widersacher<br />

nur erdacht, weil ihm langweilig war? Nun, es hat schon etwas<br />

„Fight Club“-artiges, wenn sich Moriarty mit dem Meisterdetektiv unterhält.<br />

Zudem wurde Sherlock von dem kleinen Mädchen wiedererkannt,<br />

das zusammen mit ihrem Bruder vom „Märchenonkel“ Moriarty entführt<br />

wurde. Warum sollte Sherlock eigentlich Moriartys Werbevideo in einem<br />

Taxi sehen? Und warum nutzt Moriarty im Finale der ersten Staffel solch<br />

einen umständlichen Weg, um mit Sherlock zu kommunizieren? Warum<br />

sagt Sherlock zu Molly, dass sie ihm helfen soll, auch wenn er vielleicht<br />

nicht der ist, der er vorgibt zu sein? <strong>Die</strong> Antwort könnte tatsächlich darin<br />

liegen, dass sich die beiden Widersacher ein und denselben Körper teilen.<br />

<strong>Die</strong> menschliche Darstellung wäre dann teilweise Einbildung und teilweise<br />

ein engagierter Schauspieler. Klingt doch eigentlich ganz plausibel, oder?<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 29


Thema<br />

Sherlock, die Story<br />

Sollten Sie die ersten<br />

beiden Staffeln noch<br />

nicht gesehen haben,<br />

holen Sie das am <strong>besten</strong><br />

erst einmal nach, bevor<br />

Sie weiterlesen!<br />

Am Ende von Sherlock 2 zeigt die Serie den offensichtlichen<br />

Tod unseres lieblingsdetektivs, was an sich alles<br />

andere als ein guter Cliffhanger für die dritte Staffel ist.<br />

Das Schicksal des Helden scheint besiegelt. Doch dann<br />

kommt das große Aufatmen – auf Watsons gegen den<br />

Grabstein gerichtete Bitte, nicht tot zu sein, erscheint im<br />

Hintergrund der quicklebendige Sherlock, jenseits der<br />

Der trauernde Watson muss nun wieder mit seiner Einsamkeit<br />

fertig werden. Doch irgendwo im Hintergrund<br />

lauert sein totgeglaubter Freund, stetig darum besorgt,<br />

auch den letzten Attentäter auszuschalten, um seine „Familie“<br />

zu schützen. Drehbuchautor und Produzent Steven<br />

Moffat äußerte zu dieser Folge den Hinweis „Rat“. In Zusammenhang<br />

mit dem zweideutigen Titel lässt sich daraus<br />

Sichtweite seines Freundes. <strong>Die</strong> Frage lautet also, wie hat<br />

er das nun wieder gemacht? Unabhängig davon läuft die<br />

Zeit im „Sherlock“-Universum weiter. John Watson hat<br />

inzwischen einen Schnäuzer – das heißt, es sind mindestens<br />

ein paar Monate vergangen und er wartet in einem<br />

Restaurant, in dem er zu seiner Überraschung einem Toten<br />

begegnen wird.<br />

schließen, dass sich der dem Sarg entfleuchte Sherlock<br />

zusammen mit Watson mit hoher Wahrscheinlichkeit auf<br />

die Spur des Sussex-Vampirs begibt (frei nach der Vorlage<br />

„The Adventure of the Sussex Vampire“). Ein leerer Sarg<br />

ist schließlich auch meistens ein Hinweis auf einen <strong>Blu</strong>tsauger.<br />

Und warum nicht das Mysterium der Auferstehung<br />

bis zum letzten <strong>Blu</strong>tstropfen ausreizen?<br />

War es in der zweiten Staffel noch die Romanze zwischen<br />

Sherlock und Irene Adler, die das Publikum bei laune hielt,<br />

kommt in dieser Staffel der gute Doktor unter die Haube.<br />

„Wedding“ lautet hier das Stichwort und Fans der Conan-<br />

Doyle-Geschichten wissen, dass in „Das Zeichen der Vier“<br />

erstmals Watsons große liebe und spätere Ehefrau Mary<br />

Morstan auftritt. Sie ist die Auftraggeberin der beiden und<br />

führt sie auf die Spur eines Komplotts, dem vermutlich ihr<br />

Vater zum opfer gefallen ist. Wer die Rolle der Morstan<br />

spielt, ist offiziell noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll<br />

es aber niemand Geringere als Martin Freemans langjährige<br />

lebensgefährtin, die Schauspielerin Amanda Abbington,<br />

sein. Von da an heißt es dann wohl Abschied nehmen von der<br />

zweisamen Gemütlichkeit zwischen den Junggesellen Sherlock<br />

und Watson. ob der Episoden-Titel wohl suggerieren<br />

soll, dass das Ermittler-Team zukünftig zu dritt agieren wird?<br />

Eine Silhouette, eine Skizze und<br />

eine Platzkarte zur Hochzeit<br />

Der Abschluss der dritten Staffel steht nicht ohne Grund unter<br />

der höchsten Geheimhaltungsstufe. Bislang gibt es nur Steven<br />

Moffats Hinweis „Bow“, der auf das chronologisch gesehen<br />

allerletzte Abenteuer Holmes „His last Bow“ hinweist. <strong>Die</strong><br />

originalstory erzählt von dem Undercover-Einsatz Holmes‘<br />

vor dem politischen Hintergrund des Ersten Weltkrieges, wo<br />

er die Informations-Übermittlung eines deutschen Spions<br />

verhindert. Naheliegend wäre bei dieser Story-Wahl, dass die<br />

Kurzgeschichte mit den Ereignissen aus „The Adventure of<br />

The Bruce Partington Plans“ verknüpft würde, in der Mycroft<br />

seinen Bruder wegen eines politischen Zwischenfalls um<br />

Hilfe bittet. Am Ende steht jedenfalls, so schwer es auch fällt,<br />

Sherlocks Ruhestand an, zumindest, wenn sich die Drehbuchautoren<br />

nahe an die Vorlage halten. Aber seien wir einmal<br />

ehrlich: Können Sie sich den neuen Sherlock als Bienenzüchter<br />

auf dem lande vorstellen? Wir auch nicht!<br />

<strong>Die</strong> Vorlage der Episode 3.3 sieht Sherlocks<br />

Ruhestand vor.<br />

Benedict Cumberbatch und Martin Freeman<br />

sind momentan dermaßen mit ihrer Kinokarriere<br />

beschäftigt, dass kaum Zeit für den <strong>Serien</strong>-<br />

Dreh bleibt.<br />

Beide Hauptdarsteller sind dermaßen erfolgreich,<br />

dass ihre Gage sicherlich enorm in die<br />

Höhe geschossen ist.<br />

<strong>Die</strong> bekanntesten Fälle des Meisterdetektivs<br />

wurden bereits in Staffel zwei verpulvert.<br />

<strong>Die</strong> Serie ist unglaublich erfolgreich und hat<br />

wahnsinnig viele Fans.<br />

„Sherlock“ ist Cumberbatchs und Freemans<br />

großes Karriere-Sprungbrett gewesen, dem<br />

sie viel verdanken und zu dem sie daher aus<br />

ideologischen Gründen immer wieder zurückkehren.<br />

Haben wir schon die vielen Fans erwähnt?<br />

- www.johnwatsonblog.co.uk<br />

- www.thescienceofdeduction.co.uk<br />

- www.mollyhooper.co.uk<br />

- www.bbc.co.uk/blogs/tv/<br />

2010/07/sherlock.shtml<br />

Bilder: Polyband, BBC, StockXchange<br />

30


Continuum (1. Staffel)<br />

Bilder: Universum Film Home<br />

Science Fiction<br />

OT: Continuum –<br />

Season One<br />

L: CA J: 2012<br />

V: Universum Film<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Mike Rohl, Jon<br />

Cassar, u. a D: R.<br />

Nichols, S. Lobo, E. Knudsen LZ: 420 min<br />

FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 06.09.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Als im Jahr 2077 eine Gruppe<br />

von rebellischen Terroristen mit<br />

dem Namen Liber8 einen missglückten<br />

Anschlag auf die Weltregierung<br />

verübt, der zehntausenden<br />

unschuldiger Zivilisten das Leben<br />

kostet, erhält Kiera Cameron (Rachel<br />

Nichols) als Mitglied der Spezialpolizei<br />

„Protector“ den Auftrag,<br />

die Exekution der Schuldigen zu<br />

überwachen. <strong>Die</strong> Rebellen springen<br />

jedoch mit einem Zeitreisegerätes<br />

ins Jahr 2012, um die<br />

Vergangenheit zu ihren Gunsten<br />

zu beeinflussen. Kiera wird mit in<br />

die Vergangenheit gerissen und<br />

setzt dort alles daran, Liber8 an der<br />

Ausführung ihrer Pläne zu hindern.<br />

Dass bei der Produktion von „Continuum“<br />

ein enormes Budget geflossen<br />

ist, bekommt der Zuschauer<br />

von Anfang an zu spüren. Viele eingebettete<br />

Spezialeffekte und eine<br />

beeindruckende Qualität von Bildund<br />

Tontechnik sorgen für eine ansprechende<br />

Oberfläche. Doch was<br />

verbirgt sich darunter?<br />

In einer sehr kreativen Figurenkonstellation<br />

werden eine auf ihre<br />

technischen Hilfsmittel fixierte Zukunftspolizistin,<br />

ein herzorientierter<br />

Gegenwarts-Cop und ein junger<br />

Hacker, der trotz aller Superintelligenz<br />

eben doch ein naiver Nerd<br />

ist, als Heldengespann gegen eine<br />

Gruppe radikaler Zukunft-Rebellen<br />

ins Rennen geschickt. Das sorgt<br />

für Unterhaltungswert und immer<br />

wieder für eine solide Sogwirkung.<br />

Dass hier nicht mit eindeutigem<br />

Gut und Böse gearbeitet wird,<br />

ist durchaus erfrischend, jedoch<br />

bleiben die persönlichen Motivationen<br />

der Figuren weitestgehend<br />

unerwähnt, Handlungen<br />

und Entwicklung driften hin und<br />

wieder in Klischees ab und verlieren<br />

dadurch an Authentizität<br />

und Überzeugungskraft.<br />

<strong>Die</strong> bereits gelobte, technische<br />

Seite von „Continuum“ macht<br />

hier einiges wett, denn so wie<br />

man es von einer hochwertigen<br />

Science-Fiction-Serie erwartet, gibt<br />

es scharfe, fehlerfreie Bilder und<br />

eine stilistisch eingefärbte Optik<br />

mit gutem Kontrast und hervorragenden<br />

Schwarzwerten – so kommen<br />

auch die beeindruckenden<br />

Spezialeffekte richtig zur Geltung.<br />

Sowohl Alltags- als auch Action-Situationen<br />

erhalten durch die räumliche<br />

Inszenierung des dezenten<br />

Sounds eine wunderbar plastische<br />

Wirkung, die den Zuschauer noch<br />

mehr in das Geschehen hinein<br />

zieht. Der ebenfalls sehr stimmig<br />

gewählte Soundtrack sorgt für zusätzliche<br />

Atmosphäre. NR<br />

Film 7/10<br />

„Continuum“ kann mit einem interessanten<br />

Genre- und Figuren-Mix punkten, hätte sich<br />

jedoch etwas mehr Tiefe erlauben können.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Anzeige


Film<br />

Serie<br />

Grimm (1. Staffel)<br />

Fantasy/Horror<br />

OT: Grimm – Season 1 L: US J: 2011 V: Universal Pictures<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Marc<br />

Buckland, Norberto Barba u.a. D: D. Giuntoli, R. Hornsby, R.<br />

Lee LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.08.13 × 4 Extras: 7/10<br />

Als im Herbst 2011 im Abstand von nur wenigen<br />

Tagen gleich zwei neue <strong>Serien</strong> starteten,<br />

die sich beide aus dem reichen Fundus der<br />

Grimmschen Märchensammlungen bedienten,<br />

durfte man skeptisch sein, ob sowohl „Once<br />

Upon A Time“ als auch „Grimm“ dauerhaft ein<br />

Publikum finden würden. Inzwischen haben sich<br />

beide mehr als etabliert (mit „Once Upon A Time<br />

in Wonderland“ startet sogar bald das erste Spinoff<br />

in den USA) und der Release von „Grimm“<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint nur folgerichtig. Das Konzept<br />

der Show ist simpel, aber eingängig: Nick<br />

Burkhardt (David Giuntoli) ist ein aufstrebender<br />

Detective bei der Polizei von Portland – und ganz<br />

nebenbei einer der letzten Nachkommen der<br />

berühmten Gebrüder Grimm. Als solcher hat er<br />

<strong>Die</strong> monströsen Zeitgenossen der Serie sind<br />

gewöhnungsbedürftig, haben aber Charakter<br />

die praktische Fähigkeit, übernatürliche Wesen,<br />

die sich in Menschengestalt unter das ganz<br />

normale Volk mischen, in ihrer wahren Gestalt zu<br />

erkennen und sie von ihren bösen Machenschaften<br />

abzuhalten. Jede Episode basiert in groben<br />

Zügen auf einer bekannten Figur oder Geschichte<br />

aus dem Reich der Märchen, Mythen und<br />

Sagen – Nick und sein Team machen sich auf<br />

die Spur des Übeltäters und legen ihm am Ende<br />

der Folge schließlich das (blutige) Handwerk.<br />

Stimmung und Style der Serie erinnern dabei<br />

speziell zu Anfang ein wenig an das offensichtliche<br />

Vorbild „Supernatural“, doch im Laufe der<br />

ersten Staffel findet man nach und nach seinen<br />

eigenen Weg und lässt für die Zukunft (Staffel<br />

zwei ist abgedreht, Staffel drei startet im Herbst)<br />

Selbst ein auserwählter Kämpfer für das Gute<br />

braucht ein starkes Team um sich herum<br />

so einige Möglichkeiten offen. Technisch macht<br />

man mit der vier Discs umfassenden Box nichts<br />

falsch: Das Bild zeigt sich von einer sehr kühlen<br />

und düsteren Seite, punktet allerdings mit toller<br />

Schärfe und einem stimmigen Gesamteindruck,<br />

der einfach zum Inhalt der Serie passt.<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Film 7/10<br />

Neues düsteres Futter für alle Fantasy-Fans: Wenn in Zukunft noch<br />

mehr Eigenständigkeit hinzukommt, könnte „Grimm“ tatsächlich<br />

zum höllisch-unterhaltsamen Grusel-Hit werden!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

„Ich habe beruflich wirklich Glück gehabt“<br />

Im Gespräch mit Reggie Lee, Darsteller des Sergeant Wu in „Grimm“<br />

Reggie Lee,<br />

Schauspieler<br />

Mr. Lee, wie haben<br />

Sie eigentlich den<br />

Einstieg in die Welt<br />

von Film und Fernsehen<br />

geschafft?<br />

Wow, eine wirklich<br />

schwierige Frage! Ich<br />

habe ehrlich gesagt<br />

schon in ziemlich jungen Jahren angefangen.<br />

Ich habe als Kind mal einen Film im TV gesehen,<br />

er hieß „A Shining Season“, und ich bin<br />

zu meinen Eltern gerannt und habe gesagt:<br />

‚Genau das will ich machen!‘ Sie waren alles<br />

andere als begeistert, sagten, das wäre ein<br />

Hobby und kein anständiger Beruf. Trotzdem<br />

hab ich danach mit kleinen Theaterstücken<br />

angefangen, habe Schauspielkurse zuhause in<br />

Ohio genommen, habe gelernt, wie man tanzt<br />

und singt und einfach alles Mögliche auf der<br />

Bühne macht. Letztendlich bin ich dann auf<br />

dem Broadway gelandet und habe in den Musicals<br />

„Miss Saigon“ und „Carousel“ mitgewirkt.<br />

Weil ich aber wirklich schauspielern wollte, bin<br />

ich dann nach Los Angeles, und glücklicherweise<br />

kam meine Karriere dort auch ziemlich schnell<br />

in Schwung. Ich hab ein bisschen Fernsehen gemacht<br />

und dann einen gewissen Film namens<br />

„The Fast And The Furious“. Von da an lief es einfach:<br />

Ich habe beruflich wirklich Glück gehabt!<br />

Und wie sind sie zum Team von „Grimm“<br />

gestoßen, war das ein normales Casting?<br />

Im Grunde genommen, ja! Wissen Sie, wir haben<br />

hier die sogenannte „Pilot Season“ in LA,<br />

wo man für jede Menge neue <strong>Serien</strong> vorspricht.<br />

Auf einem dieser „Testings“ für die verschiedenen<br />

Networks war ich einer der Kandidaten<br />

für Hank, der ja nun von Russell Hornsby gespielt<br />

wird. Bekanntermaßen entschieden Sie<br />

sich für Russell, der fantastisch ist in seiner Rolle<br />

– doch fünf Minuten, nachdem sie mich angerufen<br />

hatten, um mir zu sagen, dass ich den Job<br />

nicht bekomme, meldeten sie sich noch mal<br />

und sagten mir, dass sie mich so sehr mochten,<br />

dass sie einfach noch eine neue Rolle für mich<br />

schreiben würden! Ich fand das natürlich großartig.<br />

Sie beschrieben mir den Charakter und wir<br />

arbeiteten an der Figur. Tja, und der Rest ist Geschichte:<br />

Wir legten los und erschufen die Rolle<br />

von Sergeant Wu!<br />

Wie würden Sie ihren Part beschreiben –<br />

was trägt Sergeant Wu zur Story bei?<br />

Nun, Wu hält die Story so ein bisschen in der<br />

Realität. Wir haben ja jede Menge Elemente, die<br />

in dieser fantastischen Welt spielen, und er ist<br />

einer der wenigen, der nicht so sehr mit jener<br />

übersinnlichen Ebene zu tun hat, die Nick sieht.<br />

Und es ist außerordentlich wichtig, diese Balance<br />

zu halten. Ich denke, er ist smart und richtig<br />

gut in seinem Job, und er hat auch Ambitionen<br />

voranzukommen und irgendwann Captain zu<br />

werden. Außerdem hat er einen ziemlich trockenen<br />

und sarkastischen Humor!<br />

Welche frischen Elemente wird die neue<br />

Staffel in die Serie einbringen?<br />

Nun, es wird definitiv mehr von Sergeant Wu zu<br />

sehen geben! Wir sind gerade dabei, das ganze<br />

Team zu so einer Art „Scooby Gang” auszubauen,<br />

sozusagen den „Superhelden von Portland“,<br />

also einem verschworenen Kreis von Freunden<br />

und Kollegen, der, ähnlich wie damals in „Scooby<br />

Doo”, auch die verzwicktesten und unheimlichsten<br />

Fälle lösen kann – und zwar immer mit<br />

einem kleinen Augenzwinkern!<br />

Sind die Märchen der Gebrüder Grimm<br />

eigentlich allgemein bekannt in den USA?<br />

Auf jeden Fall, ja – obwohl ich fast sagen würde,<br />

dass das gar nicht so wirklich Geschichten für<br />

Kinder sind! Unsere deutschen Fans sind übrigens<br />

sehr enthusiastisch, sie schicken uns Bilder,<br />

Ideen und Entwürfe zur Serie – und auch jede<br />

Menge Glückwünsche: einfach, weil ihnen die<br />

Show so gut gefällt!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

80


Serie<br />

Film<br />

Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />

Bilder: Warner Home, HBO<br />

Serie/Gangster-Drama<br />

OT: Boardwalk Empire L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Timothy Van Patten u. a.<br />

D: Steve Buscemi, Michael Shannon, Kelly Macdonnald<br />

LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 25.10.13 × 5 Extras: 8,5/10<br />

Während in den Staaten für 2014 bereits die<br />

fünfte Staffel des vielfach ausgezeichneten,<br />

inoffiziellen „Soprano“-Nachfolgers angekündigt<br />

wurde, erscheint bei uns die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit<br />

dem dritten Jahrgang der Erfolgsserie. Nach wie<br />

vor geht es um die illegalen Machenschaften des<br />

Bezirksschatzmeisters Enoch „Nucky“ Thompson<br />

(Steve Buscemi), der alles tut, um sein Alkohol-<br />

Imperium – während der Prohibitionszeit im<br />

Amerika der wilden 1920er Jahre – aufzubauen.<br />

Das Wort „alles“ beinhaltet selbstverständlich<br />

auch Mord, wie Nucky im letzten Staffel-Finale<br />

schockierend unter Beweis stellte. Aber auch die<br />

Ehelichung der Witwe Margaret (Kelly Macdonald)<br />

war ein brillanter Schachzug, denn so muss<br />

sie nicht mehr vor Gericht gegen Nucky wegen<br />

des Mordes an ihrem Ehemann aussagen. Und<br />

so laufen die Dinge weiter, wie sie immer laufen.<br />

Inzwischen ist der Winter eingezogen und Nucky<br />

feiert eine Silvester-Party, die sich gewaschen hat.<br />

Steve Buscemi brilliert als Kopf des angehenden<br />

Imperiums Enoch „Nucky“ Thompson<br />

Doch wie bei jedem Neuanfang, gibt es auch<br />

Dinge, die das Leben nicht unbedingt einfacher<br />

machen. So kündigt sich mit Gyp Rosetti (Bobby<br />

Cannavale) ein skrupelloser Gegenspieler an,<br />

der Nucky von nun an häufiger in die Suppe<br />

spucken wird. Auch er ist ein Partygast und will<br />

zunächst über zukünftige Geschäfte verhandeln.<br />

Doch eine Unterbrechung des Gesprächs führt<br />

zur ungezügelten Gewalt, denn Rosetti mag<br />

Unterbrechungen gar nicht. Außerdem will sich<br />

Nucky, der inzwischen genügend Einfluss in den<br />

höheren Gesellschaftsschichten gesammelt hat,<br />

aus dem illegalen Alkohol-Geschäft zurückziehen<br />

und verkauft daher nur noch an einen einzigen<br />

Kunden. Aus Rosettis Sicht Grund genug für eine<br />

blutige Fehde, die wie ein einfaches geschäftliches<br />

Verhältnis beginnt und sich langsam, aber<br />

sicher entwickelt.<br />

Neues Spiel, neue Regeln<br />

Vielschichtig, einfühlsam und menschlich entführt<br />

also auch die dritte Staffel von Boardwalk Empire<br />

in die faszinierende Welt des Untergrunds. Sie<br />

präsentiert große Dramen, die Drehbuchschreiber<br />

und <strong>Serien</strong>-Kreateur Terence Winter („<strong>Die</strong><br />

Sopranos“) nachvollziehbar und spannend von<br />

Anfang an entwickelt. Und sie zeigt nach wie<br />

vor hochinteressante Charaktere, die sich stetig<br />

verändern, Fehler machen und ihren Zielen<br />

hinterherjagen. Hinzu kommt eine detaillierte<br />

und liebevolle 1920er-Jahre Kulisse samt Ausstattung,<br />

die dem Ganzen das besondere Etwas<br />

gibt und zu einem Kino-gleichen Sehvergnügen<br />

führt. Martin Scorsese ist als ausführender Produzent<br />

ein weiterer Qualitätsgarant für die Serie,<br />

weshalb es für jeden Fan des Regisseurs außer<br />

Frage stehen dürfte, auch dieses Werk in seinen<br />

Privat-Kanon aufzunehmen. Gerade im Hinblick<br />

auf Scorseses neuesten Kinofilm „The Wolf Of<br />

Wall Street“, der am 16. Januar 2014 erscheint,<br />

dürfte dies eine wichtige Vergleichsbasis werden.<br />

Schließlich gibt es auch hier einen interessanten<br />

Einblick in die Biografie eines Mannes (Jordan<br />

Belford, gespielt von Leonardo DiCaprio), der<br />

sich mithilfe illegaler Methoden ganz nach oben<br />

arbeitet, nur um dann besonders tief zu fallen.<br />

<strong>Die</strong> zwölf Episoden sind auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verteilt<br />

und werden in einem Bildseitenverhältnis von<br />

1.78 : 1 wiedergegeben. Das Bild ist aufgrund<br />

des 1920er-Jahre-Stils in den Farben verfremdet<br />

worden, hin zum unterkühlten Grau oder auch<br />

Braun. In Ausnahmen gibt es auch sehr warm<br />

kolorierte Sequenzen, wie z. B. die Silvester-Party<br />

Nuckys. Schärfe technisch ist das Bild eine pure<br />

Augenweide. Der Kontrast wurde überhöht, wodurch<br />

auch in den verrauchten Kneipenszenen<br />

harte Konturen erkennbar sind. <strong>Die</strong> Tonspur<br />

klingt aufgrund des hohen Dialog-Gehalts und<br />

der geringen Musik-Dichte zurückhaltend. Wahrnehmbare<br />

Rundumeffekte bleiben hauptsächlich<br />

den Schusswechseln vorbehalten.<br />

Das umfangreiche Bonusmaterial hat alles, was<br />

ein ausgeglichenes Bonus-Bouquet braucht: <strong>Die</strong><br />

„Boardwalk-Chronik“ führt (in Englisch) durch<br />

jede Episode, „American Empires“ beleuchtet die<br />

vergangenen Untergrund-Imperien der Staaten<br />

(in Englisch). 24 Wochenschauberichte beleben<br />

den Zeitgeist der 1920er Jahre wieder. <strong>Die</strong> beiden<br />

Beiträge „Boardwalk Empire im Regiestuhl“<br />

und „Interview mit Martin Scorsese“ eröffnen<br />

die Perspektive der Macher. „<strong>Die</strong> 2. Staffel wird<br />

destilliert“ fasst Vergangenes zusammen, „Neue<br />

Charaktere“ hilft beim Verständnis der Neuerungen.<br />

<strong>Die</strong> Features sind auf allen Discs anwählbar,<br />

jedoch muss meistens zur fünften Disc<br />

gewechselt werden. Zusätzlich liegen der Box<br />

vier hochwertige Postkarten bei.<br />

Falko Theuner<br />

Film 8,5/10<br />

Der Bandenkrieg Al Capones und Enoch Thompsons Streben nach<br />

Macht erlangen in dieser Staffel einen neuen Höhepunkt. Mit<br />

Rosetti hat Nucky einen würdigen Gegenspieler gefunden.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Echte Kinoqualität erwartet den Zuschauer bei dieser erstklassigen<br />

HBO-Serie. Braune und unterkühlte Farbtöne versprühen Nostalgie.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />

Der Ton ist ziemlich frontlastig, mit vielen Dialogen und wenig<br />

Musik. Explizite Surroundeffekte gibt es bei den Shootouts.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 69


Film<br />

Serie<br />

The Newsroom<br />

Serie/Drama<br />

OT: Newsroom L: US<br />

J: 2012 V: Warner<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Greg Mottola, Alex<br />

Graves, Alan Poul<br />

D: Jeff Daniels, Emily<br />

Mortimer, Dev Patel<br />

LZ: 589 min FSK: 6 P: 45 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 02.08.13 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Beziehungskonflikte und ehrgeizige<br />

Karriere-Ziele gehören zur Serie<br />

(1. Staffel)<br />

Was braucht eine charaktergebundene<br />

Serie, die Erfolg<br />

haben möchte, unbedingt? Einen<br />

vielschichtigen, interessanten und<br />

ungeheuer sympathischen Protagonisten,<br />

mit dem der Zuschauer<br />

sprichwörtlich durch Dick und<br />

Dünn gehen würde. Genau so einen<br />

Charakterkopf holte sich HBO mit<br />

Jeff Daniels ins Boot. In einer bemerkenswerten<br />

Eröffnungssequenz<br />

macht die Serie in aller Klarheit<br />

deutlich, was der Dreh- und Angelpunkt<br />

zukünftiger Episoden sein<br />

wird. Es sitzen sich zwei politische<br />

Pressesprecher gegenüber und debattieren<br />

ohne Unterlass über die<br />

Maßnahmen der konservativen und<br />

liberalen Parteien. In der Mitte befindet<br />

sich der von Daniels gespielte<br />

Charakter, Will McAvoy – ein Nachrichten-Sprecher,<br />

der sich nicht in<br />

eine politische Ecke drängen lassen<br />

möchte. Als eine junge Studentin<br />

ganz unbehelligt fragt, warum Amerika<br />

in seinen Augen das „beste Land<br />

der Welt“ sei, geht es jedoch mit ihm<br />

durch und er sagt ihr … die Wahrheit.<br />

Und das lässt sich nicht in ein<br />

Als Teamleiter einer TV-Nachrichten-Crew muss Will (Jeff Daniels) lernen,<br />

mit seinen neuen, jungen Mitarbeitern klarzukommen<br />

bis zwei Sätzen formulieren. Nein,<br />

sein Monolog ist ein Schwall aus antipatriotischen,<br />

kritischen Gedanken,<br />

der ihr naives Weltbild in den Grundfesten<br />

erschüttert. <strong>Die</strong> Wahrheit ist<br />

eben nicht jedem zumutbar, doch<br />

in kleinen News-Portionen macht<br />

sie das Weltverständnis ein wenig<br />

einfacher. Im Sinne von „The Wire“<br />

oder auch „The West Wing“ gelingt<br />

es der Serie von Aaron Sorkin („The<br />

Social Network“), genau die richtige<br />

Mischung zu finden, um das<br />

Publikum komplett zu fesseln. Hier<br />

werden politische Fragen gestellt<br />

über Falsch, Richtig und die vielen<br />

grauen Schichten dazwischen. Das<br />

Bild ähnelt jenem einer etwas älteren<br />

TV-News-Show mit starkem<br />

Rauschen, weichen Konturen und<br />

kaum Schärfe.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Unglaublich, wie fesselnd eine Polit-Serie sein<br />

kann, die nur wenig polarisiert und stattdessen<br />

intelligente, spannende Unterhaltung bietet.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

The Cop – Crime Scene Paris (1. Staffel)<br />

Krimiserie<br />

OT: Jo L: FR, GB<br />

J: 2013 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> 5.1 MA<br />

R: Charlotte Sieling,<br />

Stefan Schwartz, u. a.<br />

D: Jean Reno, Jill<br />

Hennessy, Tom Austen,<br />

Orla Brady LZ: 8 × 45 min FSK: 16 P: 24<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.08.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Ein Hauptmerkmal der Serie sind die vielen Pariser Bauwerke, die als Tatort<br />

herhalten: Hier zu sehen die Pariser Katakomben<br />

Joachim „Jo“ St-Claire (Jean Reno)<br />

ist der beste Ermittler in ganz<br />

Paris: Durch jahrelange <strong>Die</strong>nsterfahrung<br />

ermittelt er abgebrüht und<br />

treffsicher in den mysteriösesten<br />

Mordfällen der Stadt. Zur Hand<br />

gehen ihm dabei seine Chefin Beatrice<br />

Dormont (Orla Brady) und<br />

Partner Marc Bayard (Tom Austen).<br />

Seine Fälle führen Jo nicht nur<br />

an die interessantesten Schauplätze<br />

von Paris, nebenher hat der<br />

alternde Mordkommissar mit der<br />

Entfremdung zu Tochter Adele (Heida<br />

Reed) und den Gefühlen zu<br />

der Nonne Karyn (Jill Hennessy)<br />

zu kämpfen. Schnell kristallisiert<br />

sich hier heraus, dass in „The Cop“<br />

nahezu jedes Klischee einer Krimiserie<br />

bedient wird, was beim<br />

alkohol- und tablettenabhängigen<br />

Ermittler mit familiären Problemen<br />

bereits anfängt. Zeigt sich da nicht<br />

viel Innovation, heben sich dagegen<br />

die vielen Tatorte ab, die wichtige<br />

Bauwerke von Paris einbeziehen.<br />

Hinsichtlich der Kulisse wird dementsprechend<br />

viel geboten. Jean<br />

Reno, als Zentrum der Serie, ist<br />

zwar in manchen Szenen etwas<br />

tollpatschig, verkörpert aber insgesamt<br />

gut die Niedergeschlagenheit<br />

und einsame Verzweiflung, die den<br />

Hauptcharakter ausmachen. Allgemein<br />

ist die Besetzung mit Tom<br />

Austen, bekannt aus „<strong>Die</strong> Borgias“,<br />

und Jill Hennessy aus „Crossing<br />

Jordan“, mehr als interessant und<br />

zusammen bilden die Schauspieler<br />

trotz der angesprochenen Mängel<br />

Kultfigur Jean Reno ermittelt als Jo<br />

in den brisantesten Mordfällen<br />

ein passendes Essemble. Auch<br />

technisch wurde das Geschehen<br />

gut in Szene gesetzt, allerdings<br />

sind die Farben an vielen Stellen<br />

etwas zu übertrieben ausgefallen.<br />

Tontechnisch hätte etwas mehr Geräuschkulisse<br />

der Handlung sicherlich<br />

noch einiges an Atmosphäre<br />

verliehen.<br />

SR<br />

Film 6,5/10<br />

Tolle Kriminalschauplätze in Paris, ansonsten<br />

bietet „The Cop“ lediglich einen Standard-Plot.<br />

Für Jean Reno Fans dennoch ein Muss.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Studiocanal, Warner Home<br />

78


Serie<br />

Film<br />

Parade’s End – Der letzte Gentleman<br />

Drama/Miniserie<br />

OT: Parade’s End L: GB<br />

J: 2012 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Susanna White<br />

D: Benedict<br />

Cumberbatch, Rebecca<br />

Hall, Adeleide Clemens<br />

LZ: 287 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: 2/10<br />

Zu den erstklassigen <strong>Serien</strong> der<br />

BBC gehört zweifelsohne die<br />

sechsteilige Miniserie „Parade’s<br />

End“. Frei nach dem gleichnamigen<br />

Roman von Ford Madox Ford erzählt<br />

sie die Geschichte des englischen<br />

Aristokraten Christopher Tietjens<br />

(Benedict Cumberbatch), dessen<br />

traditionell konservative Weltsicht<br />

am Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wie ein Relikt vergangener Tage<br />

Kaum wiederzuerkennen: Benedict Cumberbatch als erzkonservativer Gentleman<br />

Christopher Tietjens<br />

wirkt. <strong>Die</strong> Welt ist im Aufbruch, die<br />

Frauen emanzipieren sich und der<br />

Krieg steht vor der Tür. Seine Frau ist<br />

die schöne und berechnende Sylvia,<br />

die ihn lediglich wegen seines Vermögens<br />

und ihrer Schwangerschaft<br />

heiratete. Während Christopher als<br />

Gentleman alter Schule alles über<br />

sich ergehen lässt, zeigt sich Sylvia<br />

von seinem Konservatismus abgestoßen<br />

und gelangweilt. Hinter seinem<br />

Rücken vergnügt sie sich mit<br />

jüngeren Männern, kann sich aber<br />

auch nicht dazu durchringen, Christopher<br />

zu verlassen, weil er in ihren<br />

Augen immer noch derjenige ist, der<br />

den meisten Schneid hat und ihr<br />

alles geben kann, was sie braucht.<br />

<strong>Die</strong> einzige Hoffnung, diese Farce zu<br />

beenden, liegt in der jungen Widerstandskämpferin<br />

Valentine (Adelaide<br />

Clemens), die Christophers geradlinige<br />

Welt ganz schön durcheinander<br />

wirbelt. <strong>Die</strong> Doppeldisc-Edition<br />

enthält als Bonus sechs Postkarten<br />

im Vintage-Look, auf der zweiten<br />

Disc befindet sich zudem ein „Behind<br />

The Scenes“-Beitrag. <strong>Die</strong> reich<br />

geschmückten und akribisch genau<br />

Wunderschön und immer für eine<br />

Affäre offen: Sylvia (Rebecca Hall)<br />

nachgebildeten Kulissen im viktorianischen<br />

Stil erfreuen das Auge mit<br />

blanker Detailverliebtheit und einer<br />

sauberen Schärfe. Satte, bräunliche<br />

bis cremefarbene Bilder erwecken<br />

den Eindruck eines klassischen,<br />

hochwertigen Kostümdramas. <strong>Die</strong><br />

deutsche Synchronisation ist absolut<br />

passend und gelungen. FT<br />

Film 8/10<br />

Tradition trifft auf Moderne – ein Widerspruch,<br />

der sich auch auf die Beziehungen in<br />

extremster Weise auswirkt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Californication<br />

(1. – 5. Staffel)<br />

Bilder: Paramount Home, Polyband<br />

Dramedy<br />

OT: Californication<br />

L: US J: 2007-2012<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0, Dolby True<br />

<strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R:<br />

Stephen Hopkins u. a.<br />

D: David Duchovny,<br />

Natasha McElhone LZ: je 12 × 28 min FSK:<br />

18 P: 28 Euro (pro Staffel) W-Cover: nein<br />

VÖ: 01.08.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Ob Frauenheld oder „Guitar Hero“:<br />

Hank macht stets eine gute Figur<br />

Ob sie am Ende doch wieder zueinander finden? Natasha McElhone und<br />

David Duchovny sind das wunderbar verkorkste Traumpaar der Serie<br />

Dürfen wir vorstellen: Hank Moody,<br />

ein Mann in den <strong>besten</strong> Jahren.<br />

Umjubelter Schriftsteller, umschwärmter<br />

Frauenheld und überhaupt<br />

einer der lässigsten Typen,<br />

den die Fernsehlandschaft je hervorgebracht<br />

hat. Im Grunde ist er<br />

ein moderner, auf Hochglanz polierter<br />

Charles Bukowski: Er schreibt, er<br />

trinkt und er liebt die Frauen weitaus<br />

mehr (und häufiger), als ihm gut tut.<br />

<strong>Die</strong> Liebe seines Lebens (Natasha<br />

McElhone) hat er nach unzähligen<br />

Seitensprüngen scheinbar endgültig<br />

verloren – was ihn allerdings<br />

nicht davon abhält, in ihrem Leben<br />

und dem der gemeinsamen Tochter<br />

weiterhin für gehöriges Chaos<br />

zu sorgen.<br />

David Duchovny legte fünf Jahre<br />

nach dem Ende von „Akte X“ sein<br />

jahrelang gepflegtes und bei den<br />

Fans mehr als beliebtes „Mulder“-<br />

Image so gründlich ad acta, dass<br />

man beinahe zwei mal überlegen<br />

muss, ob der eigenbrötlerische FBI-<br />

Agent und sein neues, frauenverschlingendes<br />

Alter-Ego Hank Moody<br />

von ein- und demselben Schauspieler<br />

verkörpert werden. <strong>Die</strong> Serie<br />

erfreut sich in den USA ungebrochener<br />

Beliebtheit, obwohl sie im<br />

Fernsehen auf dem Pay-TV-Sender<br />

Showtime nur einem eingeschränkten<br />

Zuschauerkreis zugänglich ist –<br />

eine siebte Season ist für Anfang<br />

2014 bereits bestätigt. Das Besondere<br />

an den knackigen, halbstündigen<br />

Episoden ist die tolle Balance<br />

zwischen Comedy- und Dramen-<br />

Elementen, der unverkrampfte und<br />

offenherzige Umgang mit dem Thema<br />

Sex (in Wort und Bild) sowie<br />

die unglaubliche Chemie zwischen<br />

Duchovny und McElhone, deren<br />

schwierige und komplexe Liebesgeschichte<br />

trotz aller durchgeknallten<br />

Eskapaden doch immer das eigentliche,<br />

wild-schlagende Herz der<br />

Serie bleibt.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Garantiert die coolste Serie, die Sie noch nie<br />

gesehen haben – einfach mit Staffel eins<br />

anfangen, dann wollen Sie die anderen auch!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 79


Thema<br />

The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Der Zombie-Kult geht weiter:<br />

„The <strong>Walking</strong> Dead“<br />

die dritte und vierte Staffel<br />

Bereits seit Oktober gibt es die vierte Staffel von „The <strong>Walking</strong> Dead“ im Pay-TV zu sehen, während die dritte Staffel<br />

endlich vollkommen ungekürzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Erfahren Sie alles über die Sondereditionen, Charaktere, Comics<br />

und das ganze Drumherum zur unheimlichsten Erfolgsserie aus den Staaten.<br />

Angesichts des großen Erfolgs der Serie „The<br />

<strong>Walking</strong> Dead“ stellt sich automatisch die<br />

Frage, was eigentlich so besonders an ihr ist?<br />

Es mag provokant klingen, aber die meisten<br />

Elemente hat es schlicht und ergreifend schon<br />

einmal in anderen Zombie-Filmen gegeben.<br />

So erscheint z. B. der Beginn der ersten Staffel<br />

mit Ricks Erwachen wie die Startszene aus<br />

„28 Days Later“ (2002), das Einschmieren mit<br />

Zombie-Gedärmen und anschließende „Durchdie-Zombie-Horde-Wanken“<br />

erinnert an die Täuschungsaktion<br />

in „Shaun Of The Dead“ (2004)<br />

und auch das Verschanzen in einer Hütte auf<br />

dem Lande ist seit George A. Romeros Überwerk<br />

„<strong>Die</strong> Nacht der lebenden Toten“ (1968)<br />

nichts Neues mehr. Was also ist es, das diesen<br />

immensen Hype begründet? Ganz einfach: Es<br />

ist die allererste Zombie-Serie überhaupt. Das<br />

<strong>Serien</strong>format bietet sich förmlich an, mit den<br />

Überlebenskünstlern mitzufiebern, wodurch die<br />

Bedrohung durch die Zombies noch größer wird.<br />

Stirbt im Film jemand, dann ist das zwar schade,<br />

aber dennoch verkraftbar. Wird in der Serie ein<br />

Sympathieträger nach z. B. 19 tollen Episoden<br />

auf brutalste Weise zerfleischt, dann ist dieser<br />

Verlust schon stärker spürbar und der Thrill-<br />

Faktor steigt. Jeder Verlust verändert die Gruppe<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

16


The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Thema<br />

SPOILERWARNUNG:<br />

<strong>Die</strong>ser Artikel enthält einige Fakten aus der<br />

ersten und zweiten Staffel von „The <strong>Walking</strong><br />

Dead“ sowie Andeutungen zu den Folgen der<br />

dritten Staffel. <strong>Die</strong> <strong>Vorschau</strong> auf die vierte Staffel<br />

sowie das Interview mit Governor-Darsteller<br />

David Morissey erwähnen Figuren, die die Ereignisse<br />

der dritten Staffel überleben.<br />

nach einer unbestimmten Katastrophe mit Untoten<br />

zu tun bekommt und trotz aller Widrigkeiten<br />

überlebt. Der Handlungsort bewegt sich<br />

abwechselnd zwischen dem Zufluchtsort Wald<br />

und der von Zombies belagerten Stadt, in der es<br />

Ausrüstung, Medikamente und andere Schätze<br />

zu holen gibt. In Staffel zwei wurde der Schauplatz<br />

auf eine Farm verlegt und das Erzähltempo<br />

gedrosselt.<br />

Wie „Lost“ mit Zombies<br />

Obwohl die Folgen allesamt sehr gut sind und<br />

der Comicvorlage von Robert Kirkman gerecht<br />

werden, drohte die anfangs so freudig angenommene<br />

Zombie-Thematik im <strong>Serien</strong>format<br />

aufgrund des verlangsamten Erzähltempos ein<br />

wenig einzuschlafen. Doch am Ende spitzt sich<br />

die Situation zu und es kommt zu einer wesentlichen<br />

Veränderung, die die Gruppe zersprengt.<br />

Staffel drei kann daher nun mit Fug und Recht als<br />

der große „Wachrüttler“ betitelt werden. Verteilt<br />

auf ein Gefängnis und eine speziell geschützte<br />

Siedlung bietet die Handlung in jeder Episode<br />

Wendungen, Dramen und manchmal auch Tode,<br />

die der geneigte Zuschauer so vielleicht nicht erwartet<br />

hätte. Auch die Charaktere brechen langsam,<br />

aber sicher in verschiedene Richtungen auf,<br />

allen voran der Ex-Sheriff Rick Grimes (Andrew<br />

Lincoln), der aus verschiedenen Gründen ja<br />

schon in der zweiten Staffel zeigte, dass seine<br />

blütenreine Weste langsam immer fleckiger wird.<br />

Als konservativer Held der alten Schule geht er<br />

nun zum Glück nicht mehr durch. Zu sehr hat<br />

sich die Welt verändert, sodass für die alten<br />

Moralvorstellungen inzwischen wohl kein Platz<br />

mehr ist. Stattdessen mutiert er zum undurchsichtigen<br />

Hardliner, der sich zwar als Alphatier<br />

sieht, sich aber auch durch den sich kontinuier-<br />

THE TALKING DEAD<br />

der Überlebenden merklich und wirkt sich auf<br />

den nachfolgenden Handlungsverlauf aus. Es<br />

ist ein niemals endender Zombie-Film, dessen<br />

ständige beklemmende Atmosphäre einfach absolut<br />

mitreißt. <strong>Die</strong> Charaktere wiederum werden<br />

langsam aufgebaut und von einem schrecklichen<br />

Szenario ins nächste geschickt, das immer Spuren<br />

hinterlässt. Dadurch werden die Menschen<br />

zum Äußersten getrieben, wodurch sich umso<br />

größere Dramen abspielen. Es kann einfach<br />

alles passieren. Und auch wenn vieles schon<br />

einmal da gewesen ist, so gibt es hier dennoch<br />

neue Ideen und großartige Geschichten, die der<br />

Vorlagenautor Robert Kirkman in seinen Graphic<br />

Novels für seine Figuren ersinnt.<br />

<strong>Die</strong> erste Staffel ist mit ihren sechs Episoden<br />

unter anderem deshalb so beliebt, weil sie eine<br />

kleine Gruppe von Menschen zeigt, die es kurz<br />

Im Anschluss an jede Episode strahlt der amerikanische<br />

Sender AMC das Sonderformat „The<br />

Talking Dead“ aus, in dem die wichtigsten Entwicklungen<br />

der Folge reflektiert und mündlich<br />

ausgewertet werden. Klar, dass hierbei auch<br />

die unterschiedlichsten Interpretationsansätze<br />

vorgestellt werden und Details ans Tageslicht<br />

kommen, die einem beim erstmaligen Schauen<br />

vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen sind. <strong>Die</strong><br />

Sendung wird moderiert von Chris Hardwick.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 17


Thema<br />

The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Egal, ob beliebt wie Daryl, verliebt wie Glen und Maggie oder lieblos wie Michonne, kein Charakter ist vor dem grausamen Ableben gefeit. Jeder kann sterben<br />

lich verschlechternden Zustand seiner Psyche als<br />

unberechenbar und nicht mehr allzu vertrauenswürdig<br />

entpuppt.<br />

Zombies und andere Schrecken<br />

Stärker als zuvor wird in der dritten Staffel<br />

deutlich, dass die Zombies nicht die einzige,<br />

geschweige denn die größte Gefahr auf diesem<br />

Planeten darstellen. <strong>Die</strong>sen Titel behält<br />

sich seit jeher die Menschheit vor. Auch wenn<br />

es nur noch wenige Überlebende gibt, so sind<br />

jene jedoch in die Enge getrieben und bereit,<br />

selbst extremste Maßnahmen in Kauf zu nehmen,<br />

um ihren Fortbestand zu sichern bzw. um<br />

sich einen eigenen Vorteil zu schaffen. Welche<br />

Staatsgewalt sollte sie auch zurechtweisen?<br />

Dementsprechend kristallisiert sich alsbald eine<br />

klare Rivalität zwischen der „Ricktatur“ und dem<br />

selbst ernannten „Govenor“ (David Morrissey)<br />

heraus. Letzterer leitet eine gut funktionierende<br />

Siedlung und präsentiert diese als die ultimative<br />

Utopie, in der Menschen im weitesten Sinne frei<br />

und ohne Angst leben können. Doch auch diese<br />

vermeintliche „Freiheit“ ist teuer erkauft, weshalb<br />

es bald zum vorprogrammierten Klinsch kommt.<br />

Und so springt die Handlung zwischen den einzelnen<br />

Gruppierungen hin und her, was dem<br />

Ganzen zusätzliches Tempo verleiht. Das Salz<br />

in der Suppe dürfte aber der zunehmend abstrakte<br />

Look der Figuren sein, denn offenbar hat<br />

der vergangene Winter, das ganze Team um Rick<br />

abgehärtet und die Team-Mitglieder zu einem<br />

abgeklärten, eingespielten Anti-Zombie-Einsatzkommando<br />

werden lassen. Selbst Ricks Sohn,<br />

der kleine Carl (Chandler Riggs), weiß sich mit<br />

seiner speziellen, geräuschreduzierten Schusswaffe<br />

zu wehren. Insgesamt sieht hier aber niemand<br />

mehr gestriegelt aus, und das Team ähnelt<br />

zunehmend einer Wandergruppe aus kuriosen<br />

Schaustellern. Am meisten sticht der <strong>Serien</strong>-<br />

Neuzugang Michone hervor, eine dunkelhäutige<br />

Schönheit, die am liebsten mit scharfen Klingen<br />

wie etwa einem Katana arbeitet. An ihrem Körper<br />

sind zwei Ketten befestigt, an denen wiederum<br />

Zombies hängen, denen aus Sicherheitsgründen<br />

die Unterkiefer und Arme entfernt wurden. Welchen<br />

Zweck dieser Modeschmuck erfüllt, dass<br />

müssen Sie schon selber herausfinden. Allein<br />

dieser skurrile Anblick zieht die Serie weiter in<br />

die Comic-Richtung und gibt ihr den nötigen, ästhetischen<br />

Schwung, der zuvor fehlte.<br />

Sondereditionen der 3. Staffel<br />

Es ist schon schwierig genug, im Dschungel der<br />

Sondereditionen die Übersicht zu behalten. Umso<br />

komplizierter wird es für den Kunden, wenn einzelne<br />

Handelsketten Exklusivverträge abschließen,<br />

wie hier: Bisher veröffentlichte der Vertrieb WVG<br />

eine Uncut-Version der ersten Staffel sowie eine<br />

jeweils limitierte Steelbook-Edition für Staffel 1<br />

und 2, die es überall zu kaufen gibt. Amazon.de<br />

hatte bislang die Limited Comic Box (Staffel 1 & 2 +<br />

Comic-Sonderauflage, Artprint<br />

und Zertifikat) im Repertoire (inzwischen nicht mehr<br />

exklusiv). Für die dritte Staffel wurde eine Amazonexklusive<br />

Sonderedition samt Michonne-Action-Figur<br />

für 65 Euroangekündigt. In Anbetracht dessen, dass<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch für 30 Euro und die eher einfach gearbeitete<br />

Actionfigur für 20 Euro gekauft werden kann,<br />

ist dies nicht wirklich preisgünstig. Der Media Markt<br />

bietet eine limitierte Aquarium-Edition an, die sich<br />

jeder ins Regal stellen kann, um wie der Governor genüsslich<br />

die im Wasser schwimmenden Zombie-Köpfe<br />

zu beobachten. Das Ganze ist batteriebetrieben<br />

bzw. beleuchtet und kann mit ein paar einfachen<br />

Handgriffen mit neuem Wasser befüllt werden. <strong>Die</strong><br />

Aquarium-Box ist ab dem 11. November zum stolzen<br />

Preis von 139 Euro erhältlich. Zudem gibt es dort<br />

eine limitierte Steelbook-Version der dritten Staffel<br />

mit einem Armbrustartwork. Der Saturn-Markt<br />

wiederum bietet eine exklusive Steelbook-Edition<br />

mit Lenticularbild an. US-Import-Spezialisten wissen<br />

außerdem: <strong>Die</strong> erste Staffel<br />

gab es als aufklappbare<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tin-Edition, die<br />

zweite <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Staffel<br />

als Zombie-Kopf mit<br />

Schraubenzieher im<br />

Auge.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

18


The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Thema<br />

<strong>Die</strong> schlimmsten Zombie-Angriffe erfolgen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Sie sind völlig unberechenbar, selbst im angeketteten Zustand<br />

DIE BLU-RAY<br />

Hat sich im Vergleich zu den vorherigen Staffeln<br />

in technischer Hinsicht etwas getan? Nein, hat<br />

es nicht! Look und Soundgestaltung sind vollkommen<br />

gleich geblieben und gliedern sich nahtlos<br />

in die Reihe der bestehenden Episoden ein. Das<br />

ist aber auch so gewollt, denn warum sonst sollte<br />

sich ein Sender für 16-Millimeter-Filmmaterial<br />

entscheiden, wenn er nicht bewusst einen grobkörnigen,<br />

unscharfen Look erzielen möchte, der<br />

an die frühen Zombie-Filme der 1970er/80er<br />

erinnert? <strong>HD</strong>-Enthusiasten rümpfen bei solch<br />

verschwommenen Konturen vermutlich die Nase,<br />

trotz alledem sind doch an so einigen Stellen<br />

viele Details zu erkennen, sodass man davon ausgehen<br />

kann, dass hier aktuelle und hochwertige<br />

16-Millimeter-Kameras verwendet wurden. <strong>Die</strong><br />

Außenaufnahmen sind überbelichtet, während<br />

die Innenaufnahmen große Dunkelflächen bieten,<br />

von denen sich nur wenige Details absetzen. Der<br />

Schwarzwert ist geringfügig zu hoch, weshalb die<br />

vorrangig bräunlichen Bilder besonders in den<br />

Gefängnisszenen etwas matschig wirken. Trotz<br />

der entfärbten Bilder (Bäume wirken z. B. relativ<br />

matt bzw. alles andere als saftig grün) sind die<br />

Hauttöne warm und kräftig. Beim Sound sind<br />

die hohen Knack- und Zischlaute problematisch.<br />

In dieser Hinsicht klingt die Tonspur komprimiert<br />

und gerade was die Dialoge angeht ein klein<br />

wenig verzerrt. Tiefen gibt es weniger (im Gegensatz<br />

zu den lästigen Werbeblöcken am Anfang<br />

einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren Mitten zu donnernden<br />

Tiefen umgewandelt wurden). <strong>Die</strong> Räumlichkeit<br />

wurde sehr dezent gehalten und vorrangig für die<br />

Einblendung einzelner Zombie-Laute verwendet.<br />

Aber auch kleinere Alltags-Geräusche finden ihren<br />

Weg auf die Surround-Kanäle, ohne dass wirklich<br />

eine lebendige Audio-Umgebung entsteht. Dynamisch<br />

tut sich hier auch kaum etwas und bleibt<br />

beim linearen Lautstärkeverlauf. <strong>Die</strong> 16 Episoden<br />

sind auf insgesamt vier <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs verteilt. Auf<br />

der fünften Disc befindet sich das Bonusmaterial,<br />

welches Sie im Detail im nebenstehenden Kasten<br />

aufgelistet finden. Am interessantesten sind die<br />

gelöschten Szenen sowie die Behind-The-Scenes-<br />

Beiträge „Making The Dead“ und „Gedärme<br />

und Glorie“, die ein interessantes Bild über die<br />

Produktion der Zombie-Masken und -Utensilien<br />

vermitteln. <strong>Die</strong> vorliegende <strong>Serien</strong>staffel ist komplett<br />

ungeschnitten.<br />

FAlko THEunEr<br />

<strong>Die</strong> Ursache der Zombie-Epidemie<br />

(Spoilerwarnung) <strong>Die</strong> Ursache der Katastrophe<br />

wird innerhalb der Serie nur vage angedeutet. So<br />

zeigen Rückblenden wie Shane und Lori (Sarah<br />

Wayne Callies) zusammen mit Carl aus der Stadt<br />

flüchten wollen, ohne jedoch direkt den Ausbruch<br />

zu erklären. An vielen Stellen der Serie befinden<br />

sich Zeichen dafür, dass die Apokalypse quasi<br />

auch als Zorn Gottes interpretiert werden könnte<br />

(zumindest von den Gläubigen unter den Zuschauern).<br />

Am Ende der ersten Staffel gelangt die Gruppe<br />

zu einer geheimen Forschungsstation, in der die<br />

Seuche erforscht wurde. Der einzige Überlebende<br />

an diesem Ort ist ein Wissenschaftler, der Rick offenbart,<br />

dass der Aggressor ausnahmslos in allen<br />

Menschen schlummert und ausbricht, sobald ein<br />

Mensch stirbt. Sprich: Es ist egal, ob jemand gebissen<br />

wird oder nicht – früher oder später verwandelt<br />

sich jeder in einen Untoten. So wie es scheint,<br />

kann die Ursache also z. B. in der Biowaffenforschung<br />

liegen, ein missglücktes Experiment gewesen<br />

sein, als Gottes-Strafe durchgehen oder auch<br />

einfach nur als Spätfolge einer Überdosis Handy-<br />

Strahlung. Vorlagenautor Robert Kirkman wird<br />

darauf jedenfalls erst einmal keine Antwort geben.<br />

Extras (Bonus Disc)<br />

Ein heranwachsender Sohn (7 Min.)<br />

Böses Auge (8 Min.)<br />

Verlassen, aber nicht vergessen (8 Min.)<br />

Herz eines Kriegers (8 Min.)<br />

Michonne Vs. Governor (5 Min.)<br />

Sicherheit hinter Gittern (10 Min.)<br />

Making The Dead (8 Min.)<br />

Gedärme & Glorie (8 Min.)<br />

Deleted Scenes (6 Std. 12 Min.)<br />

Horror-Serie/Drama<br />

OT: The <strong>Walking</strong> Dead L: US J: 2012 V: Universal<br />

B: MPEG-4, 1,78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Ernest R. Dickerson,<br />

Bill Gierhart u. a. D: Andrei Lincoln, Sarah Wayne Callies u. a.<br />

LZ: 16 x 43 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.11.13 × 5 Extras: 6,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Haben Sie schon einmal „Resident Evil“ die ganze Nacht lang<br />

durchgezockt, weil Sie nicht mehr aufhören konnten? <strong>Die</strong>se Serie<br />

hat den gleichen packenden Effekt.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Das 16-Millimeter-Material hinterlässt einen absichtlich<br />

herbeigeführten Look voller Unschärfen<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Der Sound ist relativ unspektakulär, erfüllt aber seinen Zweck und<br />

klingt nur minimal verzerrt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 19


Thema<br />

The <strong>Walking</strong> Dead<br />

<strong>Die</strong> neue Gesellschaft<br />

der Postapokalypse (Auswahl)<br />

Rick dreht durch: Ein Held im Wandel<br />

Er WAR der große Ordnungshüter in den Staffeln eins<br />

und zwei, quasi ein Überbleibsel der alten Welt oder<br />

anders gesagt, einfach jemand, der die alte Ordnung<br />

wiederherstellen wollte. Dummerweise kamen dem<br />

Sheriff bei diesem Vorhaben immer wieder ein paar<br />

Untote in die Quere, die von ihm und der Gruppe stetig<br />

neue moralische Entscheidungen abverlangten.<br />

Dazu gehörte unter anderem die Frage, ab wann ein<br />

Infizierter als Zombie durchgeht? Sind Zombies nicht<br />

auch nur Menschen, die an einer Krankheit leiden?<br />

Darf man einfach so einem Zombie-Kind mit seiner<br />

riesigen Cougar-Magnum ein Loch in den Schädel<br />

schießen? Und wie ist das mit einem Jugendlichen,<br />

der die Gruppe an seine Komplizen verraten könnte<br />

– sollte dieser für das Gemeinwohl exekutiert werden?<br />

Bei jeder Frage war Rick (Andrew Lincoln) stets<br />

der Saubermann, grübelte ewig lang darüber nach<br />

und machte sich über mehrere Folgen hinweg Vorwürfe,<br />

wenn wieder ein Menschenleben aufgrund<br />

seiner Entscheidung dran glauben musste. Doch<br />

inzwischen ist auch Rick abgestumpft und ähnlich<br />

wie sein „Kumpel“ Shane (Jon Bernthal) zu einem<br />

emotionslosen Monstrum geworden, das mit aller<br />

Macht die Gruppe führen möchte. Emotionslos ist<br />

vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, denn<br />

der ein oder andere Nervenzusammenbruch packt<br />

ihn dann doch gelegentlich. Dennoch ist der Zeigefinger<br />

inzwischen schneller am Abzug, wenn fremde<br />

Menschen seine Gruppe bedrohen. Verfolgungswahn,<br />

Wahnvorstellungen, Fehlentscheidungen und<br />

Wutausbrüche machen aus ihm einen gebrochenen,<br />

durchaus glaubhaften Charakter. Wir sagen: Gut,<br />

dass er sein Heldenimage sowie die weiße Weste<br />

abgelegt hat, denn sonst wäre Rick schlimmstenfalls<br />

zu einer bloßen Witzfigur verkommen. Sein Wandel<br />

hängt natürlich auch mit dem Tod eines gewissen<br />

Humanisten zusammen, der die Menschlichkeit der<br />

Gruppe mit sich nahm.<br />

<strong>Die</strong> Dixon-Brüder<br />

Andrea (Laurie Holden):<br />

Das hübsche, naive Blondchen, das immer<br />

wieder in Schwierigkeiten gerät, weil es unbedingt<br />

mit Waffen spielen will, hat sich im Laufe<br />

der Zeit zu einer selbständigen, emanzipierten<br />

Frau gemausert, die nun auch bestimmte Entscheidungen<br />

zu Recht hinterfragt und sich ihren<br />

Weg durchaus stimmig ebnet – auch wenn<br />

sie sich blöderweise ausgerechnet immer in<br />

die falschen Männer verliebt.<br />

Es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich doch Brüder im Charakter sein<br />

können. Daryl (Norman Reedus) ist einer der beliebtesten Charaktere der Serie.<br />

Er ist quasi der geheimnisvolle Wild-West-Held, der mit seiner Harley und<br />

seiner Armbrust den coolen „Clint Eastwood“ (in jungen Jahren) gibt. Er ist<br />

einer der Charaktere, die nicht in der Comic-Handlung von Robert Kirkman<br />

vorkommen und entwickelt sich zur rechten Hand von Rick. Sein älterer Bruder<br />

Merle (Michael Rooker) wiederum gehört zu den Stinkstiefeln der Serie und<br />

erntet als fieser Nazi viele Antipathien. Ursprünglich auf einem Hochhausdach<br />

in Atlanta zurückgelassen, taucht er in der dritten Staffel wieder auf, was alles<br />

andere als Wiedersehensfreude weckt. Beide Brüder hatten eine schwierige<br />

Kindheit und wurden vom Vater misshandelt. Dadurch entwickelten sie sich<br />

zu Außenseitern der Gesellschaft, wobei ein ungewolltes Waldabenteuer Daryl<br />

ungemein prägte. Als Kind ging er für ganze neun Tage im Wald verloren,<br />

ernährte sich von dem, was er fand, und kehrte aus eigener Kraft in die Zivilisation<br />

zurück, ohne dass der alkoholisierte Vater sein Verschwinden überhaupt<br />

bemerkte. Beide Brüder haben einen enormen Überlebensinstinkt und wissen<br />

besser als alle anderen, wie man in Extremsituationen am Leben bleibt.<br />

Hershel (Scott Wilson):<br />

Der ehemalige Farmbesitzer ist Tierarzt und<br />

aufgrund seines medizinischen Hintergrundwissens<br />

ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft.<br />

Zudem ist er ein erfahrener Ratgeber,<br />

weshalb er oftmals die Vaterrolle einnimmt.<br />

Als strenggläubiger Mann folgt er seinen Prinzipien,<br />

weiß inzwischen aber auch, dass der<br />

Konservatismus allerspätestens seit der Apokalypse<br />

nicht mehr greift und er nun im Alter<br />

weltoffener und flexibler in seinen Ansichten<br />

werden muss. Seinen Alkoholismus hat er inzwischen<br />

hinter sich gelassen.<br />

Glen (Steven Yeun):<br />

Er ist das taktische Genie der Gruppe und kann<br />

in brenzligen Situationen schnelle, gute Entscheidungen<br />

treffen. Bestanden diese zu Anfang<br />

noch hauptsächlich im klugen Ausweichen, hurtigen<br />

Sprinten und stillen Zuschlagen, so entwickelte<br />

sich aus ihm spätestens seit seiner Liaison<br />

mit der Farmerstochter Maggie (Lauren Cohan)<br />

eine Führernatur, die innerhalb der Gruppe<br />

auch durchaus etwas zu sagen hat.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

20


The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Thema<br />

Neue Charaktere (Auswahl)<br />

Michonne<br />

(Danai Gurira):<br />

Mit ihrem Samurai-Schwert und den beiden<br />

„zahmen“ Zombies im Schlepptau ist sie wohl<br />

der markanteste Neuzugang der Serie. <strong>Die</strong><br />

hübsche Katana-Schwingerin hat sich schnell<br />

in die Herzen der <strong>Serien</strong>-Fans gemetzelt und<br />

weist einige durchaus interessante Charakterzüge<br />

auf. Durch die exotische Präsenz der<br />

geheimnisvollen Schwertkämpferin erhält die<br />

sonst doch relativ real wirkende Serie einen<br />

leichten Over-The-Top-Touch, was sie geringfügig<br />

mehr in die Comic-Richtung schiebt. Zunächst<br />

zieht Michonne mit Andrea, der leicht<br />

naiven, aber dennoch sympathischen Schönheit<br />

der Gruppe, durch die Gegend, um schließlich der Kolonie des Governors<br />

zu begegnen. Später stößt sie dann zur ganzen Gruppe im Gefängnis.<br />

Tyreese<br />

(Chad Coleman)<br />

In den Comics ist er Ricks rechte Hand und hilft<br />

ihm, einen klaren Kopf zu bewahren, wenn<br />

wieder einmal schwierige Entscheidungen ins<br />

Haus stehen. Er ist eine Führernatur. Seine<br />

Markenzeichen sind seine Mütze sowie der<br />

Hammer, mit dem er regelmäßig und kräftig<br />

austeilt. In der TV-Serie gestaltet sich die Beziehung<br />

zu Ricks Gruppe jedoch ein wenig<br />

komplizierter, denn Tyreeses Gruppe gilt<br />

zunächst als Eindringling in die von Rick und<br />

Co. vereinnahmte Gefängnis-„Festung“. An<br />

Tyreeses Seite befindet sich stets seine jüngere<br />

Schwester Sasha (Sonequa Martin-Green), die<br />

er wie ein Berserker verteidigt. Doch wie wird sich in der Serie seine Beziehung<br />

zu Rick weiterentwickeln, jetzt da Daryl seinen Platz eingenommen hat?<br />

Der Governor<br />

(David Morrissey):<br />

Zunächst scheint er der neue Saubermann<br />

der Serie zu werden. Unter seiner Führung<br />

gelingt es der kleinen Kolonie tatsächlich, in<br />

einem gewissen Rahmen die alte Welt wieder<br />

herzustellen. Innerhalb des Schutzwalls gibt<br />

es keine freilaufenden Zombies, die Menschen<br />

gehen ihrem normalen Tagesgeschäft nach<br />

und tragen sogar normale, ganz unzerrissene<br />

Kleidung. Doch die Schattenseiten lauern hinter<br />

den Fassaden dieser einfach zu perfekten<br />

Utopie. Wir sagen nur „Aquarium“ und „Töchterchen“.<br />

Kurzum: Rick und der Governor geraten<br />

tüchtig aneinander und bekämpfen sich<br />

mit Waffengewalt bis aufs <strong>Blu</strong>t. Seit einem „Unfall“ mit einem Glassplitter ist<br />

die Augenklappe zudem ein festes Markenzeichen des Governors.<br />

Milton Mamet<br />

(Dallas Roberts)<br />

Er ist der Doktor, ob nun „Mengele“ oder<br />

„Frankenstein“, das können die Zuschauer für<br />

sich entscheiden. Milton hilft dem Governor<br />

bei der Erforschung der Zombie-Seuche und<br />

schreckt im Namen der Wissenschaft auch<br />

nicht vor Menschenversuchen zurück. Vom<br />

Äußeren her erinnert er an eine introvertierte<br />

Version von Bill Gates. Sobald er spricht, tritt<br />

seine Emotionslosigkeit hervor und er wirkt<br />

aufgrund der benutzten Sprache definitiv wie<br />

ein IT-Nerd. Aus diesem Grund misstraut ihm<br />

insbesondere Andrea. Und tatsächlich scheint<br />

er Fortschritte in der Zombie-Dressur zu machen.<br />

Doch bleiben in den untoten Hirnen tatsächlich noch Erinnerungen aus<br />

den Lebzeiten erhalten?<br />

Was unterscheidet<br />

Zombies vom Menschen?<br />

Bereits „Shaun Of The Dead“ machte die seichte<br />

Anmerkung, dass Zombies auch nur Menschen<br />

seien und sich kaum vom besoffenen Kneipengast<br />

oder gar vom Videospiel-Nerd unterscheiden.<br />

Auch Zombie-Guru George A. Romero zeigte u. a.<br />

in seinem „Land Of The Dead“, dass die Alternativgesellschaft<br />

„Z“ durchaus eine Daseinsberechtigung<br />

auf der Erde hat, für die es sich zu kämpfen<br />

lohnt. In „Warm Bodies“ ging man sogar soweit,<br />

den Untoten die Fähigkeit zur Liebe zuzuschreiben.<br />

Seien wir doch einmal ehrlich, genau genommen<br />

können die Zombies rein gar nichts für ihr Äußeres.<br />

Schließlich haben sie sich diese Lebensart nicht<br />

freiwillig ausgesucht. Und nur weil sie hirnlos sind<br />

und einen unbändigen Appetit auf Fleisch besitzen,<br />

heißt das noch lange nicht, dass man ihnen<br />

mir nichts, dir nichts den Schädel einschlagen darf.<br />

Nichtsdestotrotz sind sie in „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />

einfach nur hirntote, gefährliche und vor allem<br />

hungrige Wesen, die immer dann auftauchen,<br />

wenn man es am wenigsten erwartet. Eine Heilung<br />

ist faktisch ausgeschlossen, weshalb es den „Helden“<br />

der Geschichte nichts ausmacht, sie niederzumähen.<br />

Andererseits zeigen die Untoten hier ein<br />

merkwürdiges Schwarm-Verhalten und legen aus<br />

einem unbekannten Grund in Gruppen gewaltige<br />

Strecken zurück, so als würden sie von irgendetwas<br />

gesteuert oder angelockt werden. Es gibt also noch<br />

so einige Fragen, die die Herkunft und Lebensweise<br />

dieser unheimlichen Wesen betreffen und die von<br />

niemandem so richtig beantwortet werden können.<br />

Übrigens werden die Zombies hier niemals als<br />

„Zombies“ bezeichnet – stattdessen nennt man sie<br />

entsprechend dem <strong>Serien</strong>titel „Walker“.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 21


Thema<br />

The <strong>Walking</strong> Dead<br />

THE WALKING DEAD:<br />

DER COMIC<br />

<strong>Die</strong> Graphic Novels erscheinen in Amerika seit<br />

2003 monatlich als Image-Serie in Einzelheften<br />

und werden zusammengefasst als Bücher vertrieben.<br />

<strong>Die</strong> Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß<br />

gehalten und unterscheiden sich von der TV-<br />

Serie bei einigen Charakteren sowie geringfügig<br />

auch bei der Handlung. Autor ist Robert Kirkman<br />

und der Zeichner war bis zum sechsten Band<br />

noch Tony Moore. Nach ihm führte Charlie Adlard<br />

die Reihe weiter. In Deutschland sind bislang<br />

18 Hardcover-Bände beim Crosscult-Verlag<br />

erschienen, der 19. ist für den März 2014 angekündigt.<br />

Das Kompendium soll im November erscheinen.<br />

Einige Illustrationen aus Band 1 sehen<br />

THE WALKING DEAD GEWINNSPIEL<br />

Sie lieben „The <strong>Walking</strong> Dead“ und würden<br />

gern ein cooles Fan-Paket gewinnen? Dann<br />

sind Sie hier genau richtig. In freundlicher<br />

Zusammenarbeit mit Crosscult und WVG<br />

verlosen wir ein Paket bestehend aus: „The<br />

<strong>Walking</strong> Dead“ (Staffel 3) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition<br />

samt Michonne-Figur, „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />

Comic-Bände 1 – 3, „The <strong>Walking</strong> Dead“ Das<br />

Kompendium, „Wo ist der Zombie“ Wimmelbuch,<br />

„The Last Of Us“ Videospiel & Comic<br />

Einfach Mail mit dem Betreff „Zombies“ an:<br />

5jahreblu<strong>ray</strong>magazin@auerbach-verlag.de<br />

Oder per Post an die Adresse:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: Zombies<br />

Oststraße 40 – 44<br />

04317 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 29.11.2013. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. <strong>Die</strong> Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />

Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel<br />

teilnehmen.<br />

Sie oben. Allen Videospielfans sei übrigens das<br />

exzellente Point-and-Click-Adventure von Telltale<br />

Games empfohlen. Hier können Sie in fünf Episoden<br />

die brandneue und interaktive Geschichte<br />

des Kriminellen Lee Everett und seines verwaisten<br />

Zöglings Clementine erleben.<br />

Bilder: AMC, © Crosscult, WVG; Wimmelbild: © Crosscult/Michael O’Mara Books, eine Illustration von Paul Moran<br />

22


The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Thema<br />

ZOMBIE WIMMELBUCH:<br />

Wer Wimmelbilder UND Zombies mag, der ist mit diesem humorvollen Buch von dem Zeichner Paul Moran<br />

<strong>besten</strong>s beraten. Als kleine Kostprobe finden Sie oben eines der ultradetaillierten Bilder, auf dem Sie insgesamt<br />

vier versteckte, rote Erste-Hilfe-Kästen finden können. Das 48-seitige, kunterbunte Wimmelbuch von<br />

Crosscult ist ab sofort für rund 17 Euro im Handel erhältlich.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 23


Thema<br />

The <strong>Walking</strong> Dead<br />

Interview mit David Morissey,<br />

Darsteller des „Governor“ in „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />

Geführt von Tiemo Weisenseel<br />

Er spielt den Widersacher Ricks und den skrupellosen Anführer der utopischen Gesellschaft: David Morissey<br />

ist der Governor. Im Gespräch verriet er uns einiges über seine Rolle und deutete sein Mitwirken in der vierten<br />

Staffel an. Wer die dritte Staffel noch nicht gesehen hat, sollte dies aber lieber noch tun, bevor er weiter liest.<br />

David Morissey, Darsteller<br />

Mr. Morissey: Sie sind ja schon eine ganze<br />

Weile im Business – wie hat sich die<br />

Schauspielerei in Kino und TV über die<br />

Jahre verändert?<br />

Nun, das hat sich tatsächlich in so mancher<br />

Weise gewandelt. Vor allem hat man heute<br />

weniger Zeit als damals, alles muss schneller<br />

gehen. Andererseits gibt es heute wirklich<br />

großartige Stories – und in Amerika zu arbeiten<br />

ist auch ein wenig anders als zuhause in Großbritannien.<br />

An einer Serie mitzuwirken, die so<br />

toll ist wie „The <strong>Walking</strong> Dead“, ist natürlich<br />

ein großes Glück – und dass mich inzwischen<br />

immer mehr Leute kennen, ist auch nicht zu<br />

verachten!<br />

Wie sind Sie mit „The <strong>Walking</strong> Dead“ in<br />

Berührung gekommen? War das einfach<br />

bei einem ganz normalen Casting?<br />

Ja, mehr oder weniger schon! Letztes Jahr war<br />

ich in Los Angeles, und mein Manager fragte<br />

mich, ob ich Interesse an einer Rolle in der Serie<br />

hätte. Ich sagte ja und traf das Kreativteam<br />

von „The <strong>Walking</strong> Dead“, und nun bin ich an<br />

Bord! Es lief also alles ziemlich klassisch ab,<br />

aber auch ungewöhnlich schnell.<br />

Wie würden Sie die Rolle des „Governors“<br />

beschreiben? Was bringt er vor allem in<br />

die Serie ein?<br />

Nun, Anfang der dritten Staffel war er der wichtigste<br />

Kopf im kleinen Städtchen „Woodbury”,<br />

er schmiss den ganzen Laden und bot vielen<br />

Menschen Sicherheit unter ausgesprochen<br />

unsicheren Umständen. Er hat ein großes Geheimnis:<br />

dass seine Tochter infiziert ist und<br />

er sie dennoch am Leben erhält. Außerdem<br />

pflegt er wohl so was wie einen kleinen „Messias-Komplex“:<br />

Er hat diese Idee, dass er die<br />

ganze Welt von seiner Stadt aus neu besiedeln<br />

will. Als ihm seine Tochter Penny genommen<br />

wird, ist er nur noch von Rache beseelt – Vergeltung<br />

an Rick und seinen Leuten scheint sein<br />

einziges Ziel zu sein. Gegen Ende von Season<br />

drei durchleidet er eine Art psychotischen Anfall<br />

– schauen wir mal, wie es in Jahr vier mit<br />

ihm weitergeht!<br />

Was mögen Sie am meisten an dieser faszinierenden<br />

Figur?<br />

Hm, was mag ich am meisten? Ich mag eigentlich<br />

alles an ihm – er ist einfach ein großartiger<br />

Charakter! Es macht einen Heidenspaß, ihn zu<br />

spielen, weil er so komplex ist. Auch wenn er<br />

wirklich schreckliche und abgründige Dinge tut,<br />

ist es für mich doch eine sehr dankbare Rolle,<br />

für die es sich lohnt, die Wahrhaftigkeit dieser<br />

Figur ans Licht zu bringen. Er hat durchaus viel<br />

mit unserer Zeit zu tun: Wir leben in einer Welt,<br />

die voller dunkler und schrecklicher Ereignisse<br />

ist, und es ist mein Job als Schauspieler, die<br />

Relevanz dieser Figur für unsere Welt aufzuzeigen,<br />

wenn ich diesen Charakter verkörpere.<br />

Hat er eigentlich eine Zukunft, oder wird<br />

er letztendlich das grausame Schicksal<br />

seines Comic-Ebenbildes teilen?<br />

Nun, wir haben die Vorgaben des Comics ja<br />

alles andere als eins zu eins befolgt – schauen<br />

Sie sich nur Charaktere wie Daryl Dixon an, die<br />

nicht mal in den Graphic Novels vorkommen!<br />

Im Augenblick drehen wir gerade die neuen<br />

Folgen, und da spiele ich ihn nach wie vor:<br />

Also er wird uns sicher noch eine Weile erhalten<br />

bleiben!<br />

Was glauben Sie: Wie konnte eine wirklich<br />

raue und kantige Serie wie „The<br />

<strong>Walking</strong> Dead“ zu dem weltweiten Phänomen<br />

werden, das es heute ist?<br />

Ich denke, es ist einfach eine unheimlich aufregende<br />

Serie mit großartigen Charakteren.<br />

<strong>Die</strong> Welt, in der sie spielt, ist außergewöhnlich<br />

und auf ihre Art fantastisch – doch gleichzeitig<br />

kann man in ihr ganz aktuelle Fragestellungen<br />

und Ideen verfolgen, die sich immer um den<br />

menschlichen Überlebensinstinkt drehen. <strong>Die</strong><br />

größte Stärke liegt aber wohl in den Figuren<br />

und in den tollen Skripts. Hinzu kommen<br />

dann noch ein paar echte Knaller-Effekte ... da<br />

stimmt also so ziemlich alles!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Episoden<br />

<strong>Die</strong> 4. Staffel<br />

1. Staffel<br />

Gute alte Zeit<br />

Gefangene der Toten<br />

Tag der Frösche<br />

Vatos<br />

Tag 194<br />

TS-19<br />

2. Staffel<br />

Zukunft im Rückspiegel<br />

<strong>Blu</strong>tsbande<br />

<strong>Die</strong> letzte Kugel<br />

<strong>Die</strong> Cherokee Rose<br />

Chupacabra<br />

Beichten<br />

Tot oder lebendig<br />

Nebraska<br />

Am Abzug<br />

Ausgesetzt<br />

Sorry, Bruder!<br />

<strong>Die</strong> besseren Engel<br />

unserer Natur<br />

<strong>Die</strong> Mahd<br />

3. Staffel<br />

<strong>Die</strong> Saat<br />

Rosskur<br />

Zeit der Ernte<br />

Leben und Tod<br />

Anruf<br />

Auf der Jagd<br />

Tod vor der Tür<br />

Siehe, dein Bruder<br />

Kriegsrecht<br />

Zuflucht<br />

Judas<br />

Gesichter der Toten<br />

Das Ultimatum<br />

Der Fang<br />

Der Strick des Jägers<br />

Stirb und töte<br />

Bereits am 18. Oktober kommen die deutschen<br />

Fans in den Genuss der 16 neuen Episoden der<br />

vierten Staffel, vorausgesetzt sie sind Abonnenten<br />

des Sky-Bezahlsenders Fox. <strong>Die</strong>ser<br />

strahlt jeden Freitag um 21 : 45 Uhr eine brandneue<br />

Episode aus. Der Kampf zwischen dem<br />

Governor und Rick geht weiter und die Gruppe<br />

muss sich gezwungenermaßen neuen Herausforderungen<br />

stellen … jenseits der Gefängnismauern<br />

auf einem Roadtripp des Grauens. Ein<br />

Funkspruch über eine Radiofrequenz verheißt<br />

neue Hoffnung. <strong>Die</strong> Free-TV-Premiere der dritten<br />

Staffel auf RTL2 ist am 31. Oktober um 23:15 Uhr,<br />

erstmals sogar in <strong>HD</strong>-Qualität.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

24


TesT-videos // Hands-on- & Unboxing-videos // Messe-videos<br />

Der YouTube-Kanal von<br />

www.youtube.com/digitalfernsehende<br />

special: Konsolenvergleich Playstation 4 vs. xbox one +++ Unboxing: star Trek into darkness – Limited<br />

Phaser edition +++ Hands-on: Microsoft xbox one +++ special: Playstation 4 – Remote Play Ps vita +++<br />

Unboxing: Horizon Hd Kabel-Receiver samsung +++ Unboxing: x-Men – The adamantium Collection +++<br />

Hands-on: sony Playstation 4 +++ Hands-on: sony 4K Projektor vPL-vW500es sxRd-Panel +++<br />

Hands-on: sony Ultra Hd smart Tv Kd-55x9005a +++ Unboxing: The <strong>Walking</strong> dead staffel 3 Michonne<br />

special edition +++ Hands-on: samsung Ultra-Hd smart Tv Ue55F9090 +++ Unboxing: Man of steel<br />

Ultimate Collector’s edition +++ Hands-on: Panasonic Ultra-Hd smart Tv Tx-L65WT600e +++<br />

Hands-on: Philips Ultra-Hd smart Tv 65PFL9708s ambilight +++ Unboxing: The dark Knight Trilogy<br />

Ultimate Collector’s edition +++ Unboxing: UHd-Tv 4K-Fernseher von samsung, sony, Philips und<br />

Panasonic +++ Hands-on: smart Tv Lg 60La8609 +++ vor ort: iFa 2013 UHd Curved oLed Flachbildfernseher<br />

+++ Hands-on: smart Tv Philips 46PFL8008s +++ Hands-on: smart Tv Panasonic Tx-P55sTW60<br />

+++ Hands-on: smart Tv samsung Ue75F6470 +++ special: Philips ambilight + hue elevation Tv<br />

Flachbildfernseher +++ Hands-on: samsung HT-F9759W Heimkinokomplettanlage


Film<br />

Serie<br />

Drama-Serie<br />

Im Herbst dieses Jahres wurde eine der beliebtesten <strong>Serien</strong> der Welt nun zu<br />

einem Abschluss gebracht. Und diese Titulierung ist keine Übertreibung – sie<br />

ist inzwischen offiziell. Im „Guinness-Buch der Rekorde 2014“ wird „<strong>Breaking</strong><br />

Bad“ einen Eintrag als höchstbewertete Serie aller Zeiten erhalten!<br />

OT: <strong>Breaking</strong> Bad L: US J: 2008 – 2013 V: Sony Pictures<br />

Home B: MPEG-4 1,78 : 1 T: DD 5.1 R: u. a. Vince Gilligan<br />

D:Bryan Cranston, Aaron Paul LZ: 2942 min FSK: 16<br />

P: 99 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 28.11.2013 × 15 Extras: n.n.b.<br />

Ausgehend von Kritiken und gewonnenen<br />

Preisen, kann man dem Erfolg von „<strong>Breaking</strong><br />

Bad“ ein statistisches und zahlenmäßig beeindruckendes<br />

Gesicht geben. <strong>Die</strong> Zuschauerzahl zur<br />

Ausstrahlung der finalen Episode in den USA kulminierte<br />

in einer Rekordzahl von 10,3 Millionen.<br />

Auf MetaCritic.com erhielt die fünfte Staffel die<br />

bisherige Höchstwertung von 99 von 100 Punkten.<br />

Weiterhin gewann die Serie von 2008 bis<br />

2013 ganze zehn Emmys und über 25 sonstige<br />

Auszeichnungen. Ein Erfolg, der sich nicht allein<br />

Polizist Hank ahnt lange Zeit nichts von den<br />

dunklen Aktivitäten seines Schwagers Walter.<br />

an der aufwändigen Produktion und den vielen<br />

dramatischen Wendungen festmachen lässt. Besonders<br />

die unvorhersehbare, ungeschönte und<br />

doch stets glaubwürdige Entwicklung der Figuren<br />

verlangt dem Zuschauer immer wieder eine<br />

neue moralische Stellungnahme ab und lässt ihn<br />

zusammen mit den Charakteren von einer Identifikations-<br />

und Sinnkrise in die nächste stolpern.<br />

Vom Biedermann zum Drogenbaron<br />

Schauspieler Bryan Cranston sagt über seine<br />

eigene Figur Walter White: „... Er ist ein ganz<br />

normaler Kerl, ein Mensch, der der Macht, dem<br />

Geld, der Einschüchterung anderer verfällt –<br />

Dingen, die für Männer sehr verführerisch sind.“<br />

Doch wie kommt es zu dieser Verführung? Walter<br />

ist gefangen im Käfig seines Lebens. Sein herausragendes<br />

Talent als Chemiker wird in seinem<br />

Beruf als Highschool-Lehrer vergeudet. Um seine<br />

Familie ernähren zu können, muss er als Nebenjob<br />

in einer Autowäscherei arbeiten. <strong>Die</strong> Demütigung<br />

und Sinnkrise seiner Existenz wird endgültig,<br />

als er die Diagnose Lungenkrebs erhält. Nun<br />

hat Walter nur noch eine Sorge. Was wird nach<br />

seinem Tod geschehen? Als er seinen Schwager<br />

Hank (Dean Norris) bei einem Polizeieinsatz<br />

in ein Drogenlabor begleitet, trifft er auf seinen<br />

ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul)<br />

und ihm kommt die entscheidende Idee. Mit seinen<br />

chemischen Kenntnissen könnte er konkurrenzlos<br />

reines Crystal-Meth produzieren und mit<br />

dem Erlös des Verkaufs seine Familie auch nach<br />

seinem Tod finanziell absichern. Walter verrät Jesse<br />

nicht an die Polizei, sondern geht einen Pakt<br />

mit ihm ein und nutzt ihn als Sprungbrett für seinen<br />

Einstieg in die Welt des Drogenhandels. Ab<br />

hier startet Walter sein Doppelleben. Gleich Dr.<br />

Jekyll und Mr. Hyde springt er nahtlos zwischen<br />

dem fürsorglichen Familienvater und dem immer<br />

skrupelloser werdenden Drogenhändler hin<br />

und her. <strong>Die</strong> Schizophrenie seines Lebens wirkt<br />

sich im Laufe der Ereignisse immer drastischer<br />

auf sein Denken, sein Handeln und seinen Charakter<br />

aus. Seine anfangs noch hingebungsvollen<br />

Motive führen zielstrebig zu Verrat, Gewalt, Mord<br />

und einer erbarmungslosen Rücksichtslosigkeit.<br />

Sein Partner wird von ihm unerbittlich mitgeschleift<br />

und in den sich überschlagenden und<br />

unkontrollierbaren Geschehnissen verwandelt<br />

sich Jesse vom zugedröhnten Kleinkriminellen in<br />

eine depressiv verstörte Leidensfigur. Das klingt<br />

überdramatisch, übertragisch und ist übermäßig<br />

spannend. Ein sich immer steigernder Druck<br />

lastet auf jeder Person der Handlung, der sich<br />

zwangsläufig auf den Zuschauer überträgt.<br />

Der Zuschauer von heute will gefordert werden.<br />

So kann, wer einmal mit „<strong>Breaking</strong> Bad“ angefangen<br />

hat, zumeist nicht mehr damit aufhören.<br />

Was fasziniert so viele an dieser düsteren Welt?<br />

„<strong>Breaking</strong> Bad“ geht neue Wege. Nicht nur, dass<br />

besonders für das amerikanische Publikum<br />

aktuell hochbrisante Themen wie die Gesundheitspolitik<br />

der USA schonungslos abgehandelt<br />

werden. <strong>Serien</strong>erfinder Vince Gilligan schreibt<br />

seiner Hauptfigur eine Metamorphose auf den<br />

Leib, die wir als deren Beobachter stellvertretend<br />

durch ihn nacherleben können. Walters Taten<br />

sind wie ein Ventil für den Zuschauer. Keine<br />

bequemen Lösungen, keine simplen Schwarz-<br />

Weiß-Muster, keine übermoralische Korrektheit.<br />

Hauptdarsteller Bryan Cranston bringt es erneut<br />

auf den Punkt: „... Das Publikum weiß nicht, was<br />

Bilder: © CC, Sony Pictures Home<br />

66


es erwarten, für wen es Partei ergreifen soll. Das<br />

ist spannend.“ Fernsehen muss und soll nicht<br />

mehr beruhigen, sondern herausfordern und<br />

anstecken. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist dreckig und ihre<br />

Spielregeln sind dreckig. „<strong>Breaking</strong> Bad“ zeigt,<br />

dass man das anscheinend heute auch immer<br />

öfter im Fernsehen spüren und sich nicht das<br />

Gegenteil vorlügen will. Mit Walter kann man seine<br />

eigenen Schattenseiten erkunden und eigene<br />

moralische Grenzen abfragen – ein Stück Psychotherapie<br />

für jedermann. Ebenso bezeugt Gilligans<br />

Schöpfung, dass sich künstlerisch wertvolle<br />

Formate auch in den etablierten Massenmedien<br />

behaupten können. Leider scheint die deutsche<br />

Fernsehlandschaft diesen Trend verschlafen<br />

zu haben.<br />

Wann und wie zu Hause genießen?<br />

Während in den USA und auch in anderen Ländern<br />

die neuen Folgen zur <strong>besten</strong> Sendezeit<br />

ausgestrahlt wurden, führt Amerikas Topserie im<br />

deutschen TV ein Randdasein. Entweder läuft<br />

sie nur im Pay-TV – die finale fünfte Staffel wird<br />

derzeit jeden Mittwoch 21 Uhr auf AXN ausge-<br />

Walter alias Heisenberg (sein Synoym als Meth-<br />

Koch) auf einer erneuten, riskanten Mission.<br />

strahlt. Oder sie läuft ohne große Ankündigung<br />

und mit dementsprechend niedrigen Einschaltquoten<br />

auf ZDF Neo, Arte oder RTL Nitro. Dem<br />

deutschen Fan bleibt eigentlich nur das Internet<br />

oder der Kauf der DVD oder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Derzeit ist<br />

die komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Digipak für 99<br />

Euro erhältlich, ebenso wie das Amazon-exklusive,<br />

limitierte Deluxe-Gift-Set für 140 Euro. <strong>Die</strong>ses<br />

enthält alle Folgen auf 16 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in einem<br />

Replica-Fass, eine exklusive Dokumentation<br />

zur fünften Staffel, eine „Los Pollos Hermanis“-<br />

Schürze, eine Sammlermünze und ein Booklet<br />

mit einem Brief an die Fans von Vince Gilligan.<br />

Des Weiteren ist die finale Staffel auf zwei <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />

ab dem zwölften Dezember 2013 käuflich<br />

zu erwerben.<br />

Felix RitteR<br />

Das Deluxe-Gift-Set exklusiv auf Amazon.de -<br />

u. a. mit der kompletten Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Anzeige


VÖ: 17.12.13 × 4 Extras: 1/10<br />

Film<br />

Test des Monats<br />

In der mittlerweile bereits 35. Ausgabe unseres Magazins feiern wir doch tatsächlich mal wieder eine echte Premiere:<br />

Zum allerersten Mal hat es eine <strong>Serien</strong>produktion auf unsere begehrten „Test des Monats“-Seiten geschafft. „House<br />

Of Cards“ ist ein absolut brillanter Politthriller in 13 spannenden Kapiteln, den man unbedingt gesehen haben sollte!<br />

aSK mE!<br />

Politthrillerserie<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

House Of Cards (1. Staffel)<br />

OT: House Of Cards – Season 1 L: US J: 2012 V: Sony<br />

Pictures Home B: MPEG-4, 2.00 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

(engl.) R: David Fincher u. a. D: Kevin Spacey, Robin Wright,<br />

Kate Mara LZ: 13 × 52 min FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

SpacEy<br />

Spätestens seit „Game Of Thrones“, „<strong>Breaking</strong> Bad“ oder „The<br />

<strong>Walking</strong> Dead“ hat sich das Premium-<strong>Serien</strong>-Segment als<br />

ernstzunehmende Konkurrenz für das Kino positioniert. Sei es<br />

nun in Sachen Produktionswerte, Storytelling oder Qualität der<br />

Schauspieler: Ein echter Unterschied zwischen Kino und Heimkino<br />

lässt sich oftmals kaum noch feststellen! Ganz im Gegenteil:<br />

Dank der großen Freiheit, die die Drehbuchschreiber bei der fortgesetzten<br />

Arbeit fürs Fernsehen genießen, gehen die Geschichten<br />

und Figuren auf den Flatscreens inzwischen oftmals deutlich<br />

tiefer als ihre aktuellen Pendants auf der großen Leinwand. Aber<br />

auch als reinen Wirtschaftsfaktor sollte man die TV-Giganten der<br />

amerikanischen Pay-TV-Networks nicht unterschätzen: Zum einen<br />

stärken sie das Markenprofil der Sender und generieren als<br />

exklusive Inhalte zuverlässig neue Abo-Kunden – zum anderen<br />

spülen sie durch die beträchtlichen Home-Cinema-Verkäufe<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und als „Video-on-Demand“ (Videoinhalte<br />

auf Abruf, per Internet) beträchtliche Summen in die Kassen<br />

der Verantwortlichen. Seit einiger Zeit ist nun auch „Netflix“,<br />

der führende „VoD“-Anbieter der USA, auf den <strong>Serien</strong>trichter<br />

gekommen und wagt sich an kostspielige Eigenproduktionen.<br />

Für die ersten beiden Staffeln des exzellenten episodischen<br />

Politthrillers „House Of Cards“ nahm man geschätzte 100<br />

Millionen Dollar Budget in die Hand – doch das Risiko hat<br />

sich gelohnt, denn mit einer Traumbesetzung vor und hinter<br />

der Kamera hat man gleich im ersten Anlauf einen veritablen<br />

Volltreffer gelandet!<br />

Roman, Miniserie, Superserie!<br />

<strong>Die</strong> Serie basiert auf dem Roman „House Of Cards“ von<br />

Michael Dobbs, der in Deutschland als Übersetzung be-<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

34


TruST mE!<br />

Test des Monats<br />

Film<br />

reits seit über 20 Jahren als „Das Kartenhaus“<br />

erhältlich ist. Anfang der 1990er Jahre wagte<br />

sich die BBC bereits an eine filmische Adaption<br />

des spannenden Stoffes – herausgekommen<br />

ist dabei eine ebenfalls sehr empfehlenswerte<br />

Trilogie von Fernsehfilmen. Aktuell hat sich nun<br />

der amerikanische Video-On-Demand-Riese<br />

Netflix des Themas angenommen und unter der<br />

Federführung von David Fincher einen aufsehenerregenden<br />

US-Ableger aus der Vorlage geformt.<br />

Ein echtes Statement, setzte man sich im<br />

Kampf um die Rechte doch gegen die üblichen<br />

Verdächtigen von HBO, AMC und Co. durch,<br />

die die <strong>Serien</strong>-Hits jeder neuen Saison in den<br />

letzten Jahren stets für sich gepachtet hatten.<br />

Worum geht’s?<br />

Doch worum geht es eigentlich genau? Im<br />

Mittelpunkt steht – von der ersten Sekunde<br />

an und mit einer schlichtweg umwerfenden<br />

Präsenz – Mister Kevin Spacey als machthungriger<br />

und gerissener Politiker Francis<br />

Underwood. Als Senator in Washington befindet<br />

er sich seit Jahren im Zentrum der Macht –<br />

doch nun soll endlich der nächste, entscheidende<br />

Schritt auf die ganz große weltpolitische<br />

Ebene folgen. Sein langjähriger Weggefährte<br />

Alan Walker (Michael Gill) ist der frisch gewählte<br />

neue Präsident der Vereinigten Staaten, und da<br />

er dessen Karriere maßgeblich mit auf diesen<br />

Höhepunkt geleitet hat, ist der ihm versprochene<br />

Außenministerposten im neu zu bildenden Kabinett<br />

eigentlich nur noch Formsache. Doch alles<br />

kommt anders als geplant – der Augenblick<br />

seines größten Triumphes wird zum Moment<br />

seiner schmerzlichsten Niederlage. Statt feierlich<br />

und formell vom frischgebackenen Staatsoberhaupt<br />

in seinem ersehnten Amt bestätigt zu<br />

werden, wird er zwischen Tür und Angel von der<br />

Sprecherin des Präsidenten davon in Kenntnis<br />

gesetzt, dass seine unschätzbare Erfahrung weiterhin<br />

im Senat gebraucht wird. <strong>Die</strong> beiläufige<br />

Information, dass sein Konkurrent Michael Kern<br />

(Kevin Kilner) den Posten bekommt, macht die<br />

Sache auch nicht unbedingt besser.<br />

An dieser Stelle kommt schon der feine, ironische<br />

und äußerst bissige Humor der Serie zum<br />

Tragen: Spacey sagt mit einem süffisanten Lächeln<br />

im Blick: „Das ist eine exzellente Wahl!“ –<br />

was im Kontext der Handlung und für sein<br />

mara<br />

Gegenüber durchaus ehrlich rüberkommt,<br />

mit einem subtilen Blick zum Zuschauer aber<br />

im nächsten Moment als bitterer Sarkasmus<br />

enttarnt wird. Ohnehin wird die direkte Kommunikation<br />

mit „seinem“ Publikum hier großgeschrieben:<br />

Spacey wendet sich regelmäßig<br />

aus der Geschichte heraus an den Zuschauer,<br />

kommentiert sein Verhalten, seine Motive, seziert<br />

die Befindlichkeiten all der Figuren, die ihn<br />

umgeben und mit denen er spielt wie ein Großmeister<br />

am Schachbrett.<br />

Mit seiner unfreiwilligen Ehrenrunde im Kongress<br />

will sich Underwood natürlich mitnichten<br />

abfinden. Doch welch dynamischen, weitreichenden<br />

und für den Zuschauer unglaublich<br />

unterhaltsamen Rachefeldzug er in den weiteren<br />

Folgen plant und entfesselt, das ist schon<br />

ganz großes Kino … nur eben im TV!<br />

Der Feind in meinem Bett<br />

Parallel wird die Geschichte einer jungen, aufstrebenden<br />

Journalistin verfolgt. Zoe Barnes<br />

(Kate Mara, bekannt aus „127 Hours“) kommt<br />

frisch vom Studium und will die verkrusteten<br />

Strukturen beim renommierten, aber etwas auf<br />

der Stelle tretenden Zeitungsriesen „Washington<br />

Herald“ aufbrechen. (Das Medien-Dauerthema<br />

„Print versus Online“ ist in der Branche nach<br />

wie vor brandaktuell und wird hier mit manch<br />

süffisantem Seitenhieb aufgearbeitet!) Dazu ist<br />

ihr beinahe jedes Mittel recht, und als sich ihr<br />

die leiseste Chance bietet, in den inneren Kreis<br />

der Macht zu treten, zögert sie keine Sekunde.<br />

Schon ihr erstes geheimes Treffen mit Senator<br />

Underwood trägt skandalöse Früchte, die eine<br />

wahre Kettenreaktion von Ereignissen in Gang<br />

setzen und die komplette politische Landschaft<br />

quasi über Nacht über den Haufen werfen.<br />

Wer hier allerdings mit wem spielt, und wer<br />

aus diesem gefährlichen Grenzgang zwischen<br />

mangelndem journalistischem Ethos, unbedingter<br />

Karrieregeilheit und politischem Grabenkrieg<br />

am Ende tatsächlich unbeschadet<br />

herauskommt, wird sich erst nach so manch<br />

aufregend-wendungsreicher Folge zeigen.<br />

Große Namen allüberall<br />

<strong>Die</strong> Top-Besetzung ist ein Garant für das irre<br />

Level, das die Serie über weite Phasen erreicht:<br />

Kevin Spacey, Robin Wright und Kate Mara in<br />

den Hauptrollen sind allesamt eine Wucht!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 35


Film<br />

Test des Monats<br />

Doch große Namen und echte Könner ihres<br />

Fachs finden sich auch auf dem Regiestuhl: Kein<br />

Geringerer als Mister David Fincher persönlich<br />

inszenierte die geniale Doppelfolge zum Auftakt<br />

(und räumte dafür auch prompt und verdientermaßen<br />

den Regie-Emmy ab!). Joel Schumacher<br />

(„Tigerland“, „Acht Millimeter“) gab sich bei<br />

Episode fünf und sechs die Ehre. <strong>Die</strong> einzelnen<br />

Teile sind übrigens schlicht und einfach als Kapitel<br />

durchnummeriert und tragen keine eigenen<br />

Titel: Ein weiterer Aspekt der streng durchkomponierten<br />

und beinahe romanhaften Form des<br />

Ganzen, in der jedes Detail seinen Platz hat.<br />

Darum ist es so gut!<br />

„House Of Cards“ ist ein absoluter <strong>Serien</strong>-Glücksfall:<br />

Das Sittenbild eines politischen Apparats,<br />

der wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt,<br />

wenn man nur geschickt genug an den Pfeilern<br />

der Macht sägt, wurde noch nie so zeitgemäß<br />

und spannend in Szene gesetzt wie hier. Ob das<br />

VoTE for mE!<br />

nun besonders glaubwürdig oder authentisch ist,<br />

darüber mögen andere urteilen: Unterhaltsam<br />

und süchtig-machend ohne Ende ist es in jedem<br />

Fall! <strong>Die</strong> Macher haben es tatsächlich geschafft,<br />

all die großen Shakespeare-Themen (Machtgier<br />

und Machtverschiebungen, Intrigen, Komplotte,<br />

Eifersucht uswusf...) in eine moderne, unterhaltsame<br />

und hochgradig spannende Fernsehserie<br />

zu gießen. Robin Wright ist in ihrer Rolle<br />

als „bessere Hälfte“ von Senator Underwood<br />

nichts anderes als eine moderne Lady Macbeth,<br />

die die hochfahrenden Ambitionen ihres Gatten<br />

immer wieder neu entfacht. Nicht, dass der das<br />

besonders nötig hätte, aber als Team werden<br />

die beiden wahrlich zu einem „Duo Infernale“!<br />

(Leider wirken einige ihrer markanten Sprüche<br />

in der deutschen Synchronisation ziemlich aufgesetzt<br />

und übertrieben – an diesen Stellen hätte<br />

man es mit der wortwörtlichen Übersetzung<br />

besser nicht so genau nehmen sollen.)<br />

Dazu kommt das brillante Pacing der Serie: <strong>Die</strong><br />

Autoren, Regisseure und Schauspieler wechseln<br />

virtuos die Gänge, nehmen sich hier und da viel<br />

Zeit für entscheidende Momente und ziehen<br />

das Erzähltempo im nächsten Augenblick wieder<br />

so gehörig an, dass es eine wahre Freude ist:<br />

<strong>Die</strong>ses stetige Auf und Ab hält einen als Zuschauer<br />

zuverlässig bei der Stange und lässt<br />

einen des Öfteren zwei, drei oder mehr Folgen<br />

am Stück verschlingen.<br />

schen den bildschirmfüllenden 16 : 9-Formaten,<br />

die man vom Fernsehen her gewohnt ist<br />

(1.78 : 1 bzw. 1.85 : 1) sowie dem extra-breiten<br />

Widescreen-Kinoformat (2.35 : 1). Vielleicht ein<br />

Statement, das man sich inhaltlich als gelungenen<br />

Hybriden zwischen dem Besten aus Kino<br />

und TV versteht?! Mit schmalen Streifen oben<br />

und unten müssen Sie auf einem Flachbildfernseher<br />

jedenfalls leben – aber daran gewöhnt<br />

man sich dann doch recht schnell.<br />

<strong>Die</strong> Musik fällt bei all den inhaltlichen und<br />

technischen Superlativen fast ein wenig ab, ist<br />

aber mit ihrem Standard-Streicher-Repertoire<br />

immerhin permanent auf Surround ausgelegt.<br />

Ansonsten erwartet Sie eine erfrischend lebendige<br />

Klangwelt mit vielen kleinen Details, die die<br />

Handlung akustisch überzeugend umsetzt.<br />

Einen echten Wermutstropfen gibt es dann leider<br />

doch noch: Auf keiner der vier Discs findet sich<br />

auch nur das kleinste bisschen Bonusmaterial –<br />

möglicherweise ein Zugeständnis an die Online-<br />

Herkunft der Produktion, die auch via Internet<br />

keine Extras anbietet. Den Gnadenpunkt gibt’s<br />

für die nette Aufmachung und das übersichtliche<br />

Menü, dennoch hoffen wir für den Release der<br />

voraussichtlich elf Episoden von Staffel zwei (die<br />

Anfang 2014 in Übersee auf Sendung gehen)<br />

natürlich auf massive Besserung!<br />

TieMo WeiSenSeel<br />

JaffrEy<br />

<strong>Die</strong> „äußeren“ Werte<br />

Das wahnwitzige Budget sieht man der Produktion<br />

in jeder einzelnen Szene an. Schon<br />

der stylishe Vorspann macht klar, dass hier<br />

keine kleinen Brötchen gebacken werden:<br />

Washington, D.C. wird in ausgesucht-edlen<br />

Zeitraffer-Sequenzen in Szene gesetzt und<br />

von sündhaft teuren und topaktuellen „Red<br />

Epic“-Kameras in unerbittlicher Schärfe eingefangen.<br />

Stahlblau am Tage, bräunlich-gelb<br />

in der Nacht – so könnte man den farblichen<br />

Grundton der Serie auf den Punkt bringen.<br />

Auch hier orientiert man sich also an der<br />

großen Bühne, an einem ausgeprägten<br />

Kino-Look: Leicht entsättigte Farben und<br />

etwas blassere Hauttöne als in der Realität<br />

unterstreichen diesen unterkühlten Stil.<br />

Wirklich ungewöhnlich ist das Bildformat<br />

von 2.00 : 1, also ein Zwischending zwi-<br />

Film 9/10<br />

Geben Sie diesem Politzirkus der unterhaltsamen Sorte nur fünf<br />

Minuten lang eine Chance – wir gehen jede Wette ein, dass Sie<br />

danach zum Stammwähler dieser Serie werden!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Wer noch einen Beweis braucht, dass digital gedrehtes Fernsehen<br />

brillant wie Kino aussehen kann, hat ihn hier gefunden!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

<strong>Die</strong> detailreiche und lebendige Soundgestaltung erweckt das<br />

politische Hauen und Stechen so richtig zum Leben!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

36


Serie<br />

Film<br />

Shameless (3. Staffel)<br />

Dramen-Serie<br />

OT: Shameless –<br />

Season 3 L: US J: 2013<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Mark<br />

Mylod, Anthony<br />

Hemingway, Steve Shill<br />

u. a. D: William H.<br />

Macy, Emmy Rossum, Emma Kenney LZ:<br />

624 min FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.01.14 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Trunkenbold Frank (William H.<br />

Macy) ist wieder zurück.<br />

Schamlos geht es auch in der<br />

dritten Staffel der beliebten amerikanischen<br />

Serie „Shameless“ zu:<br />

Frank Gallagher ist nun schon seit<br />

einem halben Jahr verschwunden.<br />

Besonders Tochter Debbie vermisst<br />

ihren Vater und wünscht ihn sich<br />

sehnsüchtig zurück. Das Familienoberhaupt<br />

aber befindet sich in<br />

Mexiko und kann nicht so leicht<br />

in die Vereinigten Staaten zurückkehren,<br />

da er keine Papiere bei<br />

sich hat. Schließlich kommt er auf<br />

die glorreiche Idee, sich bei einem<br />

mexikanischen Drogenkartell zu engagieren.<br />

Fiona hingegen hat im<br />

Berufsleben Fuß gefasst und kann<br />

sich nur schwer an den Gedanken<br />

gewöhnen, dass Jimmy nun ein Teil<br />

der Gallaghers ist. Allerdings geht<br />

Jimmy in seiner neuen Rolle als<br />

„Hausfrau“ auf und bestreitet den<br />

Alltag beispiellos. Plötzlich taucht<br />

jedoch sein ehemaliger Schwiegervater,<br />

ein Gangsterboss, auf und auf<br />

einmal schwebt er in Lebensgefahr.<br />

Probleme gibt es auch bei Lip,<br />

der versucht, mit einer außer Kontrolle<br />

geratenen Dreiecksbeziehung<br />

Fiona (Emmy Rossum) hilft ihrem Vater bei seinen Problemen, vor allem<br />

aber aus Angst vor dem Jugendamt.<br />

klarzukommen. Zu allem Überfluss<br />

zweifelt Ian an Mickeys anstehender<br />

Hochzeit und Carl grübelt nur noch<br />

über seine eingebildete Krebserkrankung.<br />

Ganz klar, die Gallaghers treffen<br />

mit ihrem ordinären Verhalten<br />

nicht jedermanns Geschmack. Doch<br />

die Fans der Serie lieben die ungesittete<br />

Familie und warten schon<br />

gespannt auf die Ausstrahlung der<br />

vierten Staffel im deutschen Fernsehen.<br />

Optisch überzeugt „Shamless“<br />

mit einer stilistischen Farbgestaltung<br />

und solider Grundschärfe. <strong>Die</strong><br />

deutsche Synchronisation ist sehr<br />

gut verständlich. Allerdings kann der<br />

5.1-Mix nur wenige Klangeffekte<br />

aufweisen. Schamlos geht es im<br />

Bonusmaterial weiter: Neben nicht<br />

verwendeten Szenen, enthalten die<br />

Discs sechs Featurettes. LF<br />

Film 7/10<br />

<strong>Die</strong> Gallaghers treffen mit ihrem schamlosen<br />

Verhalten nicht jeden Geschmack. Doch für<br />

Fans ist auch die 3. Staffel voller Eskapaden.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Suits (1. Staffel)<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Komödie/Drama-Serie<br />

OT: Suits L: US J: 2011<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Kevin B<strong>ray</strong>, John<br />

Scott u. a. D: Gabriel<br />

Macht, Patrick J.<br />

Adams LZ: 615 min<br />

FSK: 6 P: 37 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 10.04.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />

Harvey Specter (Gabriel Macht) ist<br />

im tiefsten Herzen ein Mensch.<br />

Willkommen in der Welt von<br />

Harvey Specter (Gabriel<br />

Macht), dem bekanntesten und<br />

erfolgreichsten Juristen New Yorks.<br />

Specters Spezialität sind aussichtslose<br />

Fälle, die er meistens doch<br />

noch zu Gunsten seines Klienten<br />

wendet. Als er eines Tages in einem<br />

Vorstellungsgespräch dem jungen,<br />

unerfahrenen aber brillanten Jurastudenten<br />

Mike Ross (Patrick J.<br />

Adams) gegenübersitzt erkennt er<br />

in ihm den perfekten Kompagnon<br />

für seine Arbeit. Zuvor verdingte sich<br />

Mike als Ghostwriter für talentlose<br />

Studenten und schrieb gegen Bezahlung<br />

deren Abschlussarbeiten.<br />

Um sich über Wasser zu halten,<br />

versuchte er sich im Drogengeschäft,<br />

was gründlich schief ging.<br />

Und nun kann er plötzlich all sein<br />

Talent, zu dem ein fotografisches<br />

Gedächtnis gehört, in der wichtigsten<br />

Anwaltskanzlei New Yorks<br />

auf die Probe stellen. An der Seite<br />

seines Mentors Specter, ist der<br />

Erfolg bereits vorprogrammiert. In<br />

den Staaten verzeichnet die smarte<br />

Serie bereits seit ihrem Start<br />

Nachdem er das „Jobangebot“ seines <strong>besten</strong> Kumpels ausgeschlagen hat,<br />

muss Mike (Patrick J. Adams) sein Leben neu ordnen. Es hat sich gelohnt!<br />

im Jahre 2011 große Erfolge und<br />

geht seit März dieses Jahres in die<br />

vierte Runde. Der Grund: Zu beobachten,<br />

wie sich die Protagonisten<br />

aus den unmöglichsten Situationen<br />

Schritt für Schritt wieder herauskatapultieren,<br />

wie sie mit ihren <strong>Blu</strong>ffs<br />

und Einfällen Mist zu Gold verwandeln,<br />

ist einfach Unterhaltung pur.<br />

Sommerliche Farben und helle,<br />

freundliche Ambiente unterstützen<br />

diese Lockerheit. Schärfe und Detailgrad<br />

sind durchschnittlich bis gut,<br />

Schwarzwert und Kontrast ebenso.<br />

Einen frontlastigen Ton ist man<br />

ja schon von vielen anderen TV-<br />

<strong>Serien</strong> gewöhnt, da sie nun mal<br />

fürs Fernsehen und nicht fürs Kino<br />

produziert wurden. Einige verstreute<br />

Effekte gibt es dennoch auf den<br />

hinteren Kanälen zu hören. FT<br />

Film 8/10<br />

Nicht so überdreht wie „Ally McBeal“, nicht so<br />

dramatisch wie „Damages“. „Suits liegt<br />

irgendwo dazwischen. Fazit: Genau richtig!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 65


Film<br />

Serie<br />

Hit & Miss – <strong>Die</strong> komplette Serie<br />

Drama<br />

OT: Hit & Miss L: GB<br />

J: 2012 V: Ascot Elite<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Hettie Macdonald,<br />

Sheree Folkson<br />

D: Chloë Sevigny,<br />

Jorden Bennie, Karla<br />

Crome LZ: 6 × 44 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.06.13 × 2 Extras: 7/10<br />

Chloë Sevigny in einer Rolle<br />

zwischen den Welten, als überforderte<br />

Ersatzmutter wider Willen<br />

und eiskalte Auftragskillerin mit<br />

einem gefährlichen Geheimnis:<br />

Das ist „Hit & Miss“! Zentrum der<br />

sechsteiligen Miniserie ist die junge<br />

Mia: Einsam streift sie durch die<br />

Straßen von Manchester, verfolgt<br />

ihre Zielpersonen unerbittlich und<br />

eiskalt, um sie gegen Bares lautlos<br />

Bereitmachen fürs Gruppenfoto! So einträchtig beisammen wie hier werden<br />

Sie die extrem konträren Charaktere in der Serie ganz sicher nie erleben<br />

(1. Staffel)<br />

aus der Welt zu schaffen. Doch sie<br />

hat noch viel mehr zu verbergen,<br />

denn in ihrem früheren Leben hieß<br />

sie Ryan – und die Operation, die<br />

ihr endlich das Gefühl schenkte,<br />

im richtigen Körper zu sein, hat sie<br />

fast alles, was sie liebte, verlieren<br />

lassen. Bis eines Tages die Familie,<br />

von der sie gar nicht wusste, dass<br />

sie sie hat, in ihr Leben tritt: Nach<br />

dem Krebstod ihrer Ex-Frau wird<br />

sie zum gesetzlichen Vormund für<br />

deren Nachwuchs bestimmt. Vom<br />

scheinbar geruhsamen Auftakt der<br />

Story sollte man sich nicht täuschen<br />

lassen: Unter der Oberfläche<br />

brodelt es gewaltig und es erwartet<br />

Sie eine wahrlich ungewöhnliche<br />

Geschichte, die einen mehr und<br />

mehr in ihren Bann zieht. <strong>Die</strong> interessante<br />

Transgender-Situation und<br />

die Patchworkproblematik der ganz<br />

besonderen Art ergeben eine neue<br />

Lebenskonstellation im doppelten<br />

Sinne – und im Hintergrund schwelt<br />

immer bedrohlich die menschenverachtende<br />

Profession, der die<br />

Hauptfigur nach wie vor nachgeht.<br />

Gedreht in der kalten Szenerie bri-<br />

Gewagt: Ein weiblicher Auftragsmörder,<br />

der aber gar keine Frau ist<br />

tischer Industriemetropolen und in<br />

den malerischen, aber herben Sets<br />

einsamer englischer Landschaften,<br />

orientieren sich die Bildkompositionen<br />

an einem rauen, nüchternen,<br />

handkameraartigen Stil. Als<br />

Bonus gibt‘s Interviews sowie eine<br />

Frage-und-Antwort-Runde mit den<br />

Machern und Chloë Sevigny. TW<br />

Film 8/10<br />

Mutige und mitreißende Miniserie, die fesselt,<br />

unterhält und einen zum Nachdenken bringt. Chloë<br />

Sevigny ist fantastisch in dieser fordernden Rolle!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

True Blood (5. Staffel)<br />

Newsroom<br />

(1. Staffel)<br />

Fantasy/Horror<br />

Drama<br />

OT: True Blood – Season 5<br />

L: US J: 2012 V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS 2.0,<br />

DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.)<br />

R: Daniel Minahan,<br />

Michael Lehmann u. a.<br />

D: Anna Paquin,<br />

Stephen Moyer, Rutina Wesley LZ: 12 × 53 min<br />

FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 28.06.13 × 5 Extras: 8/10<br />

Anna Paquin ist einer der Gründe,<br />

auch in Jahr fünf dranzubleiben<br />

OT: Newsroom L: US<br />

J: 2012 V: Warner<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Greg Mottola<br />

u. a. D: Jeff Daniels,<br />

Dev Patel, Emily<br />

Mortimer<br />

LZ: 10 × 59 min FSK: 6 P: 46 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 02.08.13 × 4 Extras: –/10<br />

Im Nachrichten-Dschungel ist die<br />

Entscheidungsfindung schwer<br />

Es ist noch gar nicht so lange her,<br />

dass die sexy Südstaaten- und<br />

Vampirsaga „True Blood“ in den USA<br />

und auch international für mächtig<br />

Wirbel im TV-Geschäft sorgte.<br />

Inzwischen ist in Übersee bereits<br />

die sechste Season gestartet; auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind wir hierzulande jetzt in<br />

Jahr Fünf angekommen. Doch leider<br />

haben sich die Autoren speziell in<br />

den letzten Staffeln immer mehr in<br />

wirkungslosen Neuerungen und der<br />

penetranten Wiederholung des ursprünglichen<br />

Erfolgsrezepts („Töten,<br />

Trinken, Sex haben“) verzettelt, sodass<br />

selbst hartgesottene Fans nicht<br />

mehr bedingungslos alles stehen<br />

und liegen lassen, um die neuesten<br />

Folgen der Serie zu verschlingen.<br />

Zumindest das gute technische<br />

Niveau und die wegweisende Gestaltung<br />

des Bonusmaterials hat<br />

man beibehalten: <strong>Die</strong> umfangreiche<br />

„Bild-im-Bild“-Experience, fünf Audiokommentare<br />

sowie interessante<br />

Einblicke der Macher zu jeder Episode<br />

machen einfach Laune. TW<br />

Film 6/10<br />

So langsam wird’s zäh: <strong>Die</strong> ewig-gleichen<br />

Abläufe werden auch durch immer neue<br />

Figuren nicht wirklich spannender!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Und wieder eine Serie zum<br />

Thema Alltagsleben im Büro:<br />

Statt um Wahlkampfattitüden oder<br />

Ähnliches geht es hier um das<br />

knallharte Nachrichten-Business,<br />

in dem jede Sekunde zählt. Jeff<br />

Der Blick hinter die Kulissen des<br />

Business‘ öffnet einem die Augen<br />

Daniels spielt den Leiter eines<br />

Teams aus Journalisten, das sich<br />

am Nachrichtenmarkt behaupten<br />

muss. Neben dem alltäglichen<br />

Kampf gegen die Zeit und die<br />

fehlenden Möglichkeiten, sind es<br />

vor allem die internen Streitigkeiten<br />

und Probleme, die seine<br />

Filmfigur, Will McAvoy, zu meistern<br />

hat. Der <strong>Serien</strong>schöpfer Aaron<br />

Sorkin („The Social Network“) und<br />

Regisseur Greg Mottola („Superbad“)<br />

sollten Qualitätsgarant genug<br />

sein, genau die richtige Mischung<br />

aus Dramedy und charakterbezogener<br />

Handlung hinzubekommen.<br />

<strong>Die</strong> Serie ist ab dem 2. August auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

FT<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Warner Home Video<br />

68


Film<br />

Serie<br />

Der Tatortreiniger<br />

Dramedy<br />

OT: Der Tatortreiniger<br />

L: DE J: 2011, 2013<br />

V: Studio Hamburg<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Arne<br />

Feldhusen D: Bjarne<br />

Mädel, Anneke Kim<br />

Sarnau, Milan Peschel<br />

LZ: 9 × 26 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 07.06.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Tiefe Lebensweisheiten und feiner<br />

Humor halten sich stets die Waage<br />

(1. Staffel)<br />

Wenn ein Format in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren<br />

mit dem wichtigsten deutschen<br />

Fernseh-Award überhaupt ausgezeichnet<br />

wird (Grimmepreis 2012<br />

und 2013) und parallel dazu auch<br />

noch die Jurymitglieder der reinen<br />

Comedyfraktion überzeugen kann<br />

(Deutscher Comedypreis 2012),<br />

dann sollte man als Zuschauer<br />

schon so einiges erwarten dürfen.<br />

Doch seien Sie beruhigt: Wenn Sie<br />

sich auf das urkomische TV-Experiment<br />

„Der Tatortreiniger“ einlassen,<br />

dann werden diese hohen Erwartungen<br />

sogar noch übertroffen!<br />

In den neun halbstündigen Episoden<br />

der ersten und zweiten Staffel<br />

dieser genialen NDR-Produktion verkörpert<br />

Bjarne Mädel (bekannt als<br />

dauernervöser „Ernie“ aus „Stromberg“)<br />

den bodenständigen Tatortreiniger<br />

Heiko „Schotty“ Schotte.<br />

In jeder Folge hat er einen neuen<br />

Tatort von den Spuren von Gewaltverbrechen<br />

zu reinigen und trifft dabei<br />

auf die unterschiedlichsten Charaktere.<br />

So entsteht eine Art absurde<br />

Theatersituation, in der die oft skur-<br />

Florian Lukas bringt Schotty als „Fanny Fee“ an die Grenzen seiner Weltoffenheit<br />

– eine im wahrsten Sinne des Wortes „fesselnde“ neue Episode!<br />

rilen Figuren und Meinungen ganz<br />

ungebremst aufeinanderprallen.<br />

<strong>Die</strong> technische Umsetzung der<br />

kreativen Drehbücher glänzt mit<br />

ausgewogen-natürlichen Farben<br />

und einem ansehnlich-modernen<br />

<strong>HD</strong>-Eindruck, der zwar ganz nach<br />

Fernsehen aussieht, dafür aber mit<br />

toller Schärfe und flüssigem Bildeindruck<br />

punktet. Von der beiliegenden<br />

Bonus-DVD hatten wir uns<br />

ehrlich gesagt noch mehr versprochen.<br />

Mit knapp über einer Stunde<br />

Laufzeit wird zwar einiges an Material<br />

geboten, dennoch bringen die<br />

„Behind-the-Scenes“-Beiträge zu<br />

den beiden Staffeln nicht den ganz<br />

entscheidenden Mehrwert. <strong>Die</strong> knackigen<br />

Webclips sind immerhin gut<br />

gemacht und greifen den trockenen<br />

Humor der Serie auf.<br />

TW<br />

Film 9/10<br />

Wer auch nur eine Winzigkeit für schwarzen<br />

Humor übrighat, sollte dieses Juwel der<br />

deutschen Fernsehlandschaft kennenlernen!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Verbrechen – Ferdinand von Schirach (1. Staffel)<br />

Drama/Krimi<br />

OT: Verbrechen<br />

L: DE J: 2013 V: Studio<br />

Hamburg B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Hannu Salonen,<br />

Jobst Oetzmann u. a.<br />

D: Josef Bierbichler,<br />

Edgar Selge, Ludger<br />

Pistor LZ: 6 × 44 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.04.13 × 2 Extras: 7/10<br />

<strong>Die</strong> Arbeit eines Anwalts stellt<br />

man sich gemeinhin ja als<br />

etwas trockene Angelegenheit vor.<br />

Was der ehemalige Strafverteidiger<br />

Ferdinand von Schirach in seinem<br />

Bestseller-Kurzgeschichtenband<br />

„Verbrechen“ allerdings aus seinem<br />

Berufsalltag gemacht hat,<br />

ist hochspannende Unterhaltung,<br />

die einem nicht nur einmal das<br />

<strong>Blu</strong>t in den Adern gefrieren lässt.<br />

Ein Mandant (Tomas Arana), der kein einziges Wort spricht, dafür aber<br />

kräftig austeilen kann: Jede einzelne Folge bietet etwas ganz Besonderes<br />

Sechs der <strong>besten</strong> Fälle hat das<br />

ZDF Anfang des Jahres auf überraschend<br />

mutige und moderne Weise<br />

verfilmen lassen. Das Ergebnis ist<br />

eine außergewöhnliche Miniserie,<br />

die sich in Sachen Qualität sogar mit<br />

den <strong>besten</strong> amerikanischen Produktionen<br />

messen kann – ohne deren<br />

Stil auch nur ansatzweise zu kopieren.<br />

Man geht im Gegenteil einen<br />

völlig eigenständigen Weg, sowohl<br />

vom Look als auch von der rein<br />

inhaltlichen Seite her: Es geht nicht<br />

um das klassische „Whodunnit“,<br />

sondern um die Motivation der<br />

Tat, um die Gedankengänge des<br />

Täters und die mannigfaltigen Auswirkungen<br />

von Verbrechen. Was die<br />

Reihe endgültig zu einer Produktion<br />

macht, nach der man sich als Zuschauer<br />

die Finger leckt, ist der beeindruckende<br />

Josef Bierbichler, der<br />

den ungewöhnlichen Geschichten<br />

und der faszinierenden Anwalts-<br />

Figur mit seiner unprätentiösen und<br />

ungemein authentischen Art die<br />

Krone aufsetzt.<br />

Das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set beinhaltet sechs<br />

45-minütige Folgen auf zwei Discs.<br />

<strong>Blu</strong>tiger Beginn, erstaunliche Wendung:<br />

Schon Folge eins begeistert!<br />

Auffällig ist die wirklich experimentelle<br />

Bildsprache mit zahlreichen<br />

Spezial- und Verfremdungseffekten:<br />

Ein sehr eigenwilliger Stil, der<br />

sich deutlich an dynamische Musikvideos<br />

und formal gewagte Animationsfilme<br />

anlehnt. Eine zweite<br />

Staffel mit neuen Fällen ist übrigens<br />

bereits in Planung.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Außergewöhnliches Fernsehen abseits der<br />

üblichen Krimikost, bei der Erstausstrahlung im<br />

Spätprogramm und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein Geheimtipp.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Studio Hamburg<br />

70


Film<br />

Serie<br />

Nikita (1. Staffel)<br />

Action<br />

OT: Nikita L: US J: 2010<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: Danny<br />

Cannon, David<br />

Solomon D: Maggie Q,<br />

Lyndsy Fonseca, Shane<br />

West LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 45 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 7,5/10<br />

Hauptdarstellerin Maggie Q ist<br />

Blickfang und Leading Lady zugleich<br />

<strong>Die</strong> stylishe Neuauflage von Luc<br />

Bessons genialem Agenten-<br />

Klassiker von 1990 setzt noch<br />

stärker auf harte Action und heißen<br />

Sex-Appeal als das durchaus<br />

auch dramatisch herausragende<br />

Original: Hier wird so einiges an<br />

nackter Haut geboten – aber immer<br />

geschmackvoll und nicht billig.<br />

<strong>Die</strong> Besetzung der Titelrolle mit der<br />

aparten Maggie Q ist ein absoluter<br />

Volltreffer! Vor allem dank ihrer aufregenden<br />

Mischung aus kompromissloser<br />

Härte, unterkühlter Erotik<br />

und – ab und an – sogar einer<br />

gewissen Verletzlichkeit, geht diese<br />

im Grunde recht konventionell gestrickte<br />

Neuauflage der altbekannten<br />

Story überhaupt auf. (Der Schwerpunkt<br />

liegt diesmal allerdings ganz<br />

auf Nikitas Rachefeldzug gegen ihre<br />

einstigen Ausbilder.) Als Executive<br />

Producer reiht sich „McG“ („Fastlane“,<br />

„Supernatural“) ins Team der<br />

Serie ein, was immer ein gutes<br />

Zeichen ist, wenn man auf schnelle,<br />

cool gemachte und handwerklich<br />

prima inszenierte Action mit hohem<br />

Unterhaltungsfaktor Wert legt.<br />

Starke Frauen, wo man nur hinschaut: Eine Actionserie mit so viel geballter<br />

weiblicher Durchschlagskraft hat man lange nicht mehr gesehen!<br />

Auf den ersten Blick wird die Szenerie<br />

der Folgen von einer kühlen<br />

Farbgebung dominiert, die bei entsprechenden<br />

Settings aber auch viel<br />

Wärme ausstrahlen kann. Mit einem<br />

sehr dezent hinzugefügten Kornfilter<br />

tendiert der reine <strong>HD</strong>TV-Look der<br />

Serie eine Spur in Richtung Film, was<br />

wir als angenehm empfunden haben.<br />

Ein umfangreiches zweiteiliges<br />

Making-of, das auch die Entstehung<br />

einer einzelnen Folge unter die Lupe<br />

nimmt, sowie Audiokommentare zu<br />

zwei Schlüssel-Episoden sind die<br />

schmackhaftesten Zutaten in der Extra-Abteilung.<br />

Dazu gibt’s entfallene<br />

Szenen und knackige Einzelporträts<br />

der Figuren. Wer nach den ersten 22<br />

Folgen Lust auf mehr hat: <strong>Die</strong> Show<br />

wurde in den USA gerade für eine<br />

vierte Staffel verlängert! TW<br />

Film 7/10<br />

Wer auf kompromisslose Actionkost mit<br />

schönen Frauen steht, der könnte mit „Nikita“<br />

seine neue Lieblingsserie gefunden haben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Supernatural (6. Staffel)<br />

Crossing Lines (1. Staffel)<br />

Mystery<br />

Krimiserie<br />

OT: Supernatural –<br />

Season 6 L: US J: 2010<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Eric<br />

Kripke D: Jared<br />

Padalecki, Jensen<br />

Ackles, Misha Collins<br />

LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 9/10<br />

<strong>Die</strong> Winchester-Brüder sind cool<br />

und lässig wie eh und je<br />

OT: Crossing Lines<br />

L: FR, DE, US J: 2013<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Edward Allen Bernero<br />

D: W. Fichtner, D.<br />

Sutherland, M. Lavoine<br />

LZ: 10 × 50 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.09.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Carl Hickman (W. Fichtner) leitet das<br />

Team internationaler Spezialisten<br />

In der sechsten „Supernatural“-<br />

Staffel muss Dean (Jensen<br />

Ackles) sein frisch gewonnenes<br />

Familienglück aufgeben, als sein<br />

Bruder Sam (Jared Padalecki)<br />

unverhofft aus der Hölle zurückkehrt.<br />

Ganz unbeschadet hat<br />

Sam den wortwörtlichen Höllentrip<br />

natürlich nicht überstanden...<br />

Während Padadecki und Ackles mit<br />

gewohnter Lässigkeit die dämonenjagenden<br />

Brüder mimen, sind<br />

es vor allem die Nebenrollen, die<br />

mit ihrem facettenreichen Schauspiel<br />

die Serie bereichern. Allerdings<br />

gibt es in der sechsten Staffel<br />

einige Charakterentwicklungen, die<br />

ein wenig verwirrend und wie an<br />

den Haaren herbeigezogen wirken.<br />

Der nach wie vor beeindruckenden<br />

Aufmachung der Serie tut dies jedoch<br />

keinen Abbruch. Für ein TV-<br />

Format präsentiert sich das Bild<br />

wunderbar scharf und beinahe fehlerfrei.<br />

Der stylishe und dynamisch<br />

inszenierte Klang rundet das Image<br />

der Serie ab.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Trotz mangelnder Überzeugungskraft für<br />

Neulinge kommen Fans auch mit der sechsten<br />

Staffel sicherlich wieder auf ihre Kosten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ein Spezialistenteam wird zusammengerufen,<br />

die kniffligsten<br />

Mordfälle zu lösen. Ihnen an die<br />

Spitze gestellt ist der Polizist Carl<br />

Hickman (William Fichtner), der<br />

extra für diese Einheit wieder in<br />

den <strong>Die</strong>nst geholt wurde. Mit den<br />

Besten aus u. a. Deutschland (Tom<br />

Wlaschiha) und England (Genevieve<br />

O’Reilly) sollen die bürokratischen<br />

Hürden überwunden und<br />

so die Fälle schneller gelöst werden.<br />

Wie die Zusammensetzung<br />

innerhalb der Serie, so ist auch die<br />

Besetzung nicht uninteressant. Mit<br />

Donald Sutherland als Richter Michel<br />

Dorn und William Fichtner wurden<br />

zwei hochkarätige Schauspieler<br />

für die Serie engagiert, vor denen<br />

sich der Rest aber nicht verstecken<br />

muss. Auch das Bild macht einen<br />

passablen Eindruck, wenngleich der<br />

Kontrast noch verbesserungswürdig<br />

ist. Dabei sind die Farben dem<br />

Thema entsprechend kühl, und der<br />

Ton muss hinsichtlich Signalortung<br />

bemängelt werden.<br />

SR<br />

Film 7,5/10<br />

Spannende Krimiserie mit internationaler<br />

Besetzung, die trotz vieler Klischees für<br />

Genre-Freunde einen Blick wert ist.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Studiocanal, Warner Home Video<br />

70


Film<br />

Serie<br />

Deadwood (1. Staffel)<br />

Western<br />

OT: Deadwood –<br />

Season 1 L: US J: 2004<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Walter Hill, Davis<br />

Guggenheim u.a.<br />

D: Timothy Olyphant,<br />

Ian McShane, Molly ParkerLZ: 12 × 58 min<br />

FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 05.09.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />

Legenden wie Bill Hickok (Keith Carradine,<br />

l.) sorgen für Blei in der Luft<br />

Eine gefühlte Ewigkeit hat es<br />

gedauert, bis die hochwertige<br />

amerikanische Produktion „Deadwood“<br />

endlich ihren Weg in <strong>HD</strong><br />

nach Deutschland gefunden hat.<br />

Für Freunde des Western-Genres<br />

ein wirklicher Lichtblick, denn in<br />

drei hochklassigen Staffeln wird hier<br />

eine komplexe, spannende und unterhaltsame<br />

Geschichte aus der Zeit<br />

von Goldgräbern, Viehdieben und<br />

ganz ganz harten Männern erzählt.<br />

Entwickelt und verwirklicht von<br />

den <strong>Serien</strong>spezialisten des amerikanischen<br />

Pay-TV-Senders HBO,<br />

versprühen die zwölf einstündigen<br />

Episoden dieser ersten Staffel jederzeit<br />

Glaubwürdigkeit, Authentizität<br />

und viel Atmosphäre. Lediglich<br />

an das eher behutsame Erzähltempo<br />

muss man sich gewöhnen<br />

– man hat es sozusagen mit<br />

der filmischen Entsprechung eines<br />

komplexen Romans zu tun. Doch<br />

nach einer gewissen Anlaufzeit fühlt<br />

man sich in diesem dreckigen Kaff<br />

namens „Deadwood“ mit all seinen<br />

halbseidenen und zwielichtigen<br />

Gestalten dann ganz zuhause.<br />

Da ist es, das dreckige Dutzend (naja, fast): <strong>Die</strong> Bewohner des schönen<br />

Städtchens „Deadwood“, in all ihrer heruntergekommenen Westernpracht<br />

Optisch herrschen dominante<br />

Braun-, Gelb- und Ockertöne vor,<br />

sodass man einen klasse Western-<br />

Look mit sichtbarem Korn geboten<br />

bekommt, der aber jederzeit genügend<br />

<strong>HD</strong>-Feeling ausstrahlt. <strong>Die</strong><br />

technisch eigentlich hochwertige<br />

Master-Audio-Spur glänzt durch<br />

ihre allgemein zurückhaltende<br />

Abmischung zu selten. Was hier<br />

möglich gewesen wäre, deutet der<br />

atmosphärische Vorspann an, der<br />

einen nicht nur mit den klasse<br />

Bildern, sondern eben auch mit<br />

gelungenem Surroundklang jedes<br />

Mal unfehlbar in Wild-West-Stimmung<br />

bringt. Leider finden sich<br />

keinerlei Extras auf den drei Discs.<br />

Am 7. November erscheint übrigens<br />

schon die zweite Staffel mit den<br />

nächsten zwölf Folgen. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Nach schier endlos langer Wartezeit bekommen<br />

wir die raue und authentische Westernwelt von<br />

„Deadwood“ doch noch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu Gesicht.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Borgia (2. Staffel)<br />

Historiendrama<br />

OT: Borgia L: FR, DE,<br />

CZ J: 2013<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Tom<br />

Fontana D: J. Doman,<br />

M. Ryder, P. Bloyd, I.<br />

Dychauk, M. Gastini<br />

LZ: 10 × 60 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 11.10.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Das Familienoberhaupt: Rodrigo Borgia (John Doman) ist der Kopf der Borgias<br />

sowie intrigierende und machthungrige Leitfigur für seine Kinder<br />

Nach dem großen Erfolg der<br />

ersten Staffel kann jetzt weiter<br />

mit den Intrigen des Borgia-Clans<br />

mitgefiebert werden – und das in<br />

bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität! Nach dem<br />

Tod seines ältesten Sohnes Juan<br />

(Stanley Weber) fällt Rodrigo Borgia<br />

alias Papst Alexander VI. (John Doman)<br />

in ein tiefes Loch und immer<br />

mehr der Droge Vitriolo anheim.<br />

Währenddessen versucht sein anderer<br />

Sohn Cesare (Mark Ryder), seine<br />

Angebetete – die Französin Charlotta<br />

von Aragon (Paloma Bloyd) –<br />

für sich zu gewinnen. Doch auch<br />

er kann seinen Machthunger nicht<br />

unterdrücken. Gleichzeitig trägt Lucrezia<br />

(Isolde Dychauk) in aller Heimlichkeit<br />

ihr Kind aus, damit sie im<br />

Anschluss an die Schwangerschaft<br />

ohne jeglichen Skandal verheiratet<br />

werden kann. An verwickelten Intrigen<br />

wird also auch in der zweiten<br />

Staffel nicht gespart, die gleichzeitig<br />

einen Einblick gibt in die Zeit von<br />

Michelangelo und Leonardo Da Vinci.<br />

Dass diese Reise in die Vergangenheit<br />

auch authentisch ist, dafür<br />

sorgen die exzellenten Kostüme und<br />

Handlungsschauplätze, die dem Geschehen<br />

die gewünschte historische<br />

Atmosphäre verleihen. <strong>Die</strong> wohl intriganteste<br />

Familie der Geschichte<br />

wurde so mit einer pompösen Ausstattung<br />

und einer passenden Besetzung<br />

erneut auf die heimischen<br />

Bildschirme gebracht und lässt den<br />

Zuschauer weiter beim Morden, Belügen<br />

und Betrügen, auf ihrer Suche<br />

nach Macht und Reichtum dabei<br />

Cesare (Mark Ryder) verfolgt strikt<br />

seine eigenen, ehrgeizigen Ziele<br />

sein. <strong>Die</strong> aufwendig gestalteten Kostüme<br />

werden auch technisch gut<br />

in Szene gesetzt, wobei der dunkle<br />

Kontrast teilweise störend ausfällt.<br />

Dagegen gibt es beim Ton so gut<br />

wie nichts auszusetzen, er untermalt<br />

die Renaissance mit einem<br />

passenden, opulenten Soundtrack in<br />

bester Qualität.<br />

SR<br />

Film 8/10<br />

Historiendrama voller Machthunger und<br />

Intrigen, technisch gut umgesetzt und<br />

spannend bis zur letzten Sekunde.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: Paramount Home, Studiocanal<br />

72


Film<br />

serie<br />

EUReKA – <strong>Die</strong> komplette Serie<br />

Mysterie-Serie<br />

OT: Eureka L: US J: 2006 – 2012 V: Universal Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS <strong>HD</strong> MA 5.1 R: Peter O’Fallon, Jefery Levy, Michael<br />

Robison D: Colin Ferguson, Jordan Hinson, Salli Richardson-<br />

Whitfield LZ: 3 363 min FSK: 12 P: 87 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.11.00 × 18 Extras: 10/10<br />

Eigentlich wollte US-Marshall Jack Carter (Colin<br />

Ferguson) nur seine von zu Hause geflüchtete<br />

Tochter Zoe (Jordan Hinson) zurück nach<br />

Los Angeles bringen, doch einmal nicht auf die<br />

Straße geschaut und beinahe einen Hund überfahrend,<br />

landet er mit seinem Auto im Straßengraben.<br />

Glücklicherweise ist die Stadt Eureka in<br />

der Nähe, ein Ort, der auf dem ersten Blick total<br />

normal erscheint.<br />

Auf den zweiten Blick stellt sich jedoch schnell<br />

heraus, dass dieses Fleckchen Erde alles andere<br />

als normal ist: <strong>Die</strong> Kleinstadt Eureka beherbergt<br />

eine Vielzahl genialer Wissenschaftler, welche<br />

von der Regierung mit geheimen Forschungsprojekten<br />

beauftragt wurden. Allerdings geraten<br />

die damit verbundenen Experimente des Öfteren<br />

außer Kontrolle und erreichen katastrophale<br />

Ausmaße, was zur Bedrohung der gesamten<br />

Menschheit führen könnte... Und so kommt es,<br />

dass Carter gleich nach seiner Ankunft in die<br />

Untersuchung eines derartigen Vorfalles einbezogen<br />

wird: Ein Junge ist auf seltsame Weise<br />

verschwunden und mit ihm das Heck eines<br />

Wohnwagens. Der US-Marshall bewährt sich bei<br />

der Aufklärung des mysteriösen Zwischenfalls so<br />

gut, dass er kurzerhand zum Sheriff ernannt wird<br />

und von nun an für Sicherheit und Ordnung in<br />

Eureka sorgen soll. Unterstützt wird er hierbei<br />

von DoD-Agentin Allison Blake (Salli Richardson-<br />

Whitfield) und Hilfssheriff Jo Lupo (Erica Cerra).<br />

Eureka entdecken<br />

„Eureka – <strong>Die</strong> geheimnisvolle Stadt“ wurde<br />

von dem amerikanischen Fernsehsender Syfy<br />

produziert und erreichte mit der Ausstrahlung<br />

der ersten Staffel einen Quotenrekord. Auch in<br />

Deutschland erlangte die Serie zunächst echten<br />

Kultstatus, der aber im Laufe der fünf Staffeln<br />

abebbte. Jetzt gibt es die komplette Serie auch<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und das zu einem Preis von lediglich<br />

<strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>box enthält neben den<br />

18 Discs auch ein Booklet samt<br />

Rot-Folie, mit der sich geheime<br />

Botschaften entschlüsseln lassen.<br />

87 Euro. <strong>Die</strong> limitierte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box enthält ein<br />

umfangreiches Booklet mit roter Entdeckerfolie,<br />

hinter der sich geheime Botschaften verbergen.<br />

Außerdem beherbergt das 18-Disc umfassende<br />

Bundle sage und schreibe 7 Stunden Bonusmaterial,<br />

das jedes Fan-Herz höher schlagen<br />

lässt. Darunter befinden sich neben Audiokommentaren,<br />

Podcasts, allen Webisoden (für das<br />

Internet produzierte Episoden) und unveröffentlichten<br />

Szenen auch die erweiterten Episoden<br />

„Gründertag“ sowie „Milben und Kraniche“.<br />

Experimentierküche<br />

Gewissermaßen als Zugabe kann der Zuschauer<br />

in dem originellen Featurette „Made In Eureka“<br />

die neuesten „Eigenheimtechnologien“ (etwa einen<br />

Mikrowellenhandschuh) erwerben. Das Bonusmaterial<br />

liegt im englischen Originalton vor<br />

und ist mit deutschen Untertiteln ausgestattet.<br />

<strong>Die</strong> Bildqualität der Serie wird vor allem durch<br />

eine solide Grundschärfe charakterisiert, die keinerlei<br />

Wünsche offen lässt; jedoch ist in dunkleren<br />

Filmsequenzen aufgrund einer Filterverwendung<br />

eine starke Bildkörnung festzustellen.<br />

Für echte <strong>Serien</strong>-Fans beherbergt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />

neben der deutschen Synchronisation auch die<br />

amerikanische Originaltonspur sowie die französische<br />

Fassung – beide können bequem mit<br />

deutschen Untertiteln geschaut werden.<br />

Lydia FischEr<br />

Film 8/10<br />

Heureka! Eine Serie über eine Gruppe verrückter Wissenschaftler<br />

in einer merkwürdigen Stadt, die streng geheime Experimente<br />

durchführen? Das kann nur spannend sein!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Starke Körnung und eine exzessive Filterverwendung beeinflussen<br />

das ansonsten ausgesprochen sauber konvertierte Bild.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 3/3 2/2 1/2<br />

Für eine Serie ist der Ton gelungen. Fans von englischem<br />

Originalton bekommen diesen optional mitgeliefert..<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />

Bilder: Universal Home<br />

68


serie<br />

Film<br />

Homeland<br />

(2. Staffel)<br />

Thrillerserie<br />

OT: Homeland – Season 2 L: US J: 2012 V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.)<br />

R: Michael Cuesta u. a. D: Damian Lewis, Claire Danes, Mandy<br />

Patinkin LZ: 12 × 55 min FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.12.13 × 3 Extras: 7,5/10<br />

<strong>Die</strong> guten alten Zeiten: Wie zwei Kameraden, deren Schicksal sie für immer aneinandergeschweißt hat,<br />

frischen Carrie und Nicholas Erinnerungen auf. Doch auch die Gegenwart hat es für beide in sich!<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

die erste Staffel der brillanten Thrillerserie<br />

„Homeland“ war eine kleine Sensation: Das<br />

raffinierte Spiel mit Schein und Sein, die permanente<br />

Ungewissheit, ob der Feind womöglich in<br />

den eigenen Reihen lauert, sorgte für extreme<br />

Hochspannung und ein Stück Qualitätsfernsehen,<br />

das wohl keinen, der es gesehen hat, unberührt<br />

gelassen haben dürfte. Aktuell haben sich die Kritiker<br />

in den Staaten auf die gerade laufende dritte<br />

Season ein wenig eingeschossen und lassen an<br />

so mancher neuen Folge kein gutes Haar – doch<br />

wie sieht es eigentlich mit der am Nikolaustag bei<br />

uns erscheinenden zweiten Staffel aus? Um es<br />

kurz zu machen: Jahr zwei kann das grandiose Niveau<br />

der Auftaktfolgen mühelos halten und fügt<br />

der komplexen Agenten-Saga dennoch genügend<br />

neue Elemente hinzu, um nicht wie ein lauwarmer<br />

Aufguss derselben Geschichte zu wirken.<br />

Kurz zum Plot: CIA-Agentin und Terrorismus-<br />

Expertin Carrie Mathison leidet an einer bipolaren<br />

Störung. Nach einer kräftezehrenden Behandlung,<br />

die die traumatischen Ereignisse am Ende<br />

der letzten Staffel einigermaßen überdeckt hat,<br />

befindet sie sich auf dem Weg der Besserung<br />

bei ihrer Familie. Sie schluckt Lithium, lebt nach<br />

einem genauen Zeitplan, hat einen ruhigen<br />

Lehrerjob, in dem sie arabischen Mitbürgern<br />

in den USA die englische Sprache beibringt.<br />

Doch was wäre eine neue Staffel ohne eine<br />

neue Krise? Israel bombardiert einige mutmaßliche<br />

Nuklearanlagen im Iran – die Ayatollas<br />

schwören Rache. Israelische und amerikanische<br />

Flaggen brennen, die atomare Bedrohung wird<br />

immer konkreter. Als die Situation zu eskalieren<br />

droht, und eine wichtige Informantin sich nur<br />

Carrie anvertrauen will, holt ihr Mentor und Ex-<br />

Vorgesetzter sie zurück ins Team – wider besseres<br />

Wissen, denn ihr Zustand ist alles andere als<br />

diensttauglich. Eigentlich will sie eher ein ruhiges,<br />

beschauliches Leben versuchen – doch nach<br />

den ersten Informationen ist sie bald wieder<br />

Feuer und Flamme. (Claire Danes ist einfach<br />

ziemlich brillant in dieser vielschichtigen Rolle:<br />

Sie lebt die brüchigen, verletzlichen und krankhaften<br />

Seiten ihres Charakters vor der Kamera<br />

ebenso überzeugend aus wie dessen große<br />

Stärke und Resolutheit.) Der ehemalige Sergeant<br />

und frischgebackene Kongressabgeordnete Nicholas<br />

Brody (Damian Lewis) kämpft derweil<br />

an der Heimatfront weiterhin mit seinem Glauben,<br />

seinem Gewissen und der Öffentlichkeit:<br />

Eine unverhoffte Chance auf die Vizepräsidentschaftskandidatur<br />

schwebt nämlich auf einmal im<br />

Raum und lässt den bescheidenen Ex-Soldaten<br />

plötzlich ins grelle Licht der Medien rücken.<br />

Mit 12 Episoden auf drei Discs und über 10<br />

Stunden Laufzeit wird hier wieder mächtig viel<br />

Spannung geboten. Der toll aufgemachte Digipak<br />

gefällt mit großformatigen Bildern der Stars<br />

und einer gelungenen Sonderausstattung (Entfallene<br />

Szenen, Der Dreh in Israel, <strong>Vorschau</strong> auf<br />

Season 3, Super 8 Videotagebuch von Damian<br />

Lewis, Making-of des Staffelfinales). Alles in allem<br />

ist also auch Season zwei wieder ein gefundenes<br />

Fressen für alle <strong>Serien</strong>junkies!<br />

TiEmo WEisEnsEEL<br />

Film 8/10<br />

Auch wenn inzwischen einige Fragen beantwortet sind, ist die<br />

zweite Staffel kaum weniger aufregend als die erste. Absolute<br />

Top-Serie mit Top-Aufmachung- und Ausstattung!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Abwechslungsreich in der Farbgebung, ausgefeilt in den Details<br />

und der Schärfe: <strong>Die</strong>se <strong>HD</strong>TV-Produktion ist eine Wucht!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Filigran in den Dialogszenen, brachial und direkt in die<br />

Magengrube, sobald es Action gibt: So soll es sein!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 69


Film<br />

Serie<br />

The Big Bang Theory (6. Staffel)<br />

Serie<br />

OT: The Big Bang Theory L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DD 2.0 R: Mark Cendrowski u. a. D: Melissa<br />

Rauch, Simon Helberg, Johnny Galecki, Jim Parsons, Kaley<br />

Cuoco u. a. LZ: 24 × 21 min FSK: 12 P: 45 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.11.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Der frischgebackene Ehemann Howard<br />

(Simon Helberg) ist endlich auf der ISS<br />

angekommen, muss sich aber im All noch immer<br />

mit seiner herrischen Mutter (Carol Ann<br />

Susi) und seiner Frau (Melissa Rauch) herumschlagen,<br />

die ihn beide für sich beanspruchen.<br />

Noch dazu machen ihm die russischen Kollegen<br />

auf der Raumstation das Leben schwer, was<br />

nach seiner Rückkehr auf die Erde vor allem in<br />

Bezug auf seine Schwiegereltern nicht unbedingt<br />

besser wird. Währenddessen versucht Amy<br />

(Mayim Bialik), ihre Beziehung zu Sheldon (Jim<br />

Parsons) zu vertiefen, der nach wie vor nicht<br />

über eine platonische Bindung hinausgehen<br />

kann und sich mit Amys Avancen ziemlich<br />

schwer tut. Penny (Kaley Cuoco) nähert sich<br />

nach Leonards eher unkonventionellem Heiratsantrag<br />

diesem wieder an, hadert aber nach wie<br />

vor mit ihren schwankenden Gefühlen. Indessen<br />

hat Raj (Kunal Nayyar) noch immer Angst<br />

vor Frauen, lernt jedoch schließlich jemanden<br />

kennen, der endlich zu ihm zu passen scheint.<br />

Neue Lebensphasen und neue Probleme<br />

Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk auf der<br />

On-Off-Beziehung zwischen Penny und Leonard,<br />

die durch Pennys bindungsphobische Neigungen<br />

erschwert werden, während Leonard in<br />

ihr bereits die Frau fürs Leben sieht. Aber auch<br />

Sheldons fehlende soziale Kompetenzen sorgen<br />

durch Jim Parsons herrliche Interpretation des<br />

Charakters für garantierte Lacher. Umso interessanter<br />

sind die kleinen, eingebauten Ausbrüche<br />

aus den festgefahrenen Verhaltensmustern der<br />

Figur, die den exzentrischen Sheldon in dieser<br />

Staffel noch immer gewohnt durchgeknallt, aber<br />

auch menschlicher erscheinen lassen. Ebenfalls<br />

spielen wieder berufliche Entwicklungen der<br />

Physiker und auch von Penny eine Rolle, was<br />

nicht selten zu Streitigkeiten innerhalb der Gruppe<br />

führt und Beziehungen durch berufliche Verpflichtungen<br />

das eine oder andere Mal wanken<br />

lässt. <strong>Die</strong> großen und kleinen zwischenmenschlichen<br />

Probleme, die mit perfekt gesetzten Pointen<br />

und wunderbar übertriebenen Dialogen vermittelt<br />

werden, erkennt sicher jeder in seinem<br />

eigenen Alltag wieder und die schrulligen Physiker<br />

beweisen einmal mehr, dass eine Einteilung<br />

in die „Normalen“ und die „Freaks“ längst nicht<br />

mehr funktioniert und im Endeffekt in jedem von<br />

uns ein kleiner Nerd steckt. Erfreulich ist ebenso,<br />

rückblickend auf die vorangegangenen Staffeln,<br />

dass der Humor trotz der Weiterentwicklung der<br />

Charaktere nicht an Charme verloren hat und die<br />

Wege der Figuren trotz aller Albernheit glaubwürdig<br />

und warmherzig vermittelt werden. Damit<br />

treten die Physiker mit ihren Eigenschaften<br />

nicht unentwegt und von Staffel zu Staffel auf<br />

der Stelle, sondern es ist, wie auch im echten<br />

Leben, eine Entwicklung aufgrund gemachter Erfahrungen<br />

erkennbar. Kontroverse Themen der<br />

Wissenschaft, aber auch aus Film und Fernsehen<br />

werden ebenso mit dem ganz speziellen Humor<br />

der Nerds angesprochen, wie auch Probleme<br />

im Umgang mit anderen. Wenn sich die ganze<br />

Truppe an Halloween als Schlümpfe verkleidet<br />

oder in frenetischer Manier Fantasy-Rollenspiele<br />

im gemeinschaftlichen Wohnzimmer praktiziert<br />

werden, bleibt auch bei Nicht-Nerds kein<br />

Auge trocken.<br />

Nerdiger Spaß in bestem <strong>HD</strong><br />

Dabei sind die Bilder in perfekter Schärfe und<br />

trotz zu knalliger Farben doch natürlich. Selten<br />

sah eine Sitcom so hochwertig aus und auch<br />

wenn die Szenen nicht viel Abwechslung bieten,<br />

kann an der <strong>HD</strong>-Qualität nichts beanstandet<br />

werden. Der Ton ist ganz genregemäß auf die<br />

Dialoge ausgerichtet, eine dynamische Musikuntermalung<br />

fällt, nur sehr dezent aus. Für Fans der<br />

Serie gibt es noch ungefähr 88 Minuten Bonusmaterial<br />

mit besonders amüsanten, verpatzten<br />

Szenen sowie Einblicken hinter die Kulissen.<br />

SuSanne RichteR<br />

Film 8/10<br />

Auch in der 6. Auflage eine Perle unter den Sitcoms, voll<br />

geistreichem Humor und Charakteren mit absolutem<br />

Wiedererkennungswert. Bazinga!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Bunte Bilder in perfekter Schärfe. Da sieht man jedes Haar und<br />

jede Faser!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />

Auch die Mädels sind allmählich den Interessen der<br />

exzentrischen Physiker nicht mehr gänzlich abgeneigt.<br />

Kriegen sie sich oder nicht? Leonard (J. Galecki)<br />

und seine Traumfrau Penny (K. Cuoco).<br />

Ton 6/10<br />

Klare Fokussierung auf die Dialoge, bei denen es eindeutig an<br />

Räumlichkeit fehlt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

70


Serie<br />

Film<br />

Falling Skies (2. Staffel)<br />

Science-Fiction<br />

OT: Falling Skies –<br />

Season 2 L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, Dolby True<br />

<strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R: G.<br />

Beeman, M. Sapochnik<br />

u.a. D: N. Wyle, M.<br />

Bloodgood, D. Roy LZ: 10 × 42 min FSK: 12<br />

P: 46 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 25.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Vor etwas Pathos sollte man bei<br />

„Falling Skies“ keine Angst haben.<br />

Wenn sich ein großer Name<br />

wie Steven Spielberg an die<br />

Produktion einer TV-Serie wagt,<br />

ist das Interesse naturgemäß erst<br />

einmal groß. War das Echo auf die<br />

ersten Folgen von „Falling Skies“<br />

noch relativ gespalten, hat sich<br />

inzwischen doch eine stabile Fanbase<br />

gebildet, die den harten und<br />

gefährlichen Alltag der wenigen<br />

Überlebenden einer weltumspannenden<br />

Alien-Invasion gespannt<br />

und regelmäßig verfolgt. Staffel<br />

zwei setzt drei Monate nach dem<br />

Cliffhanger des Premierenjahres<br />

ein: Tom Mason (Noah Wyle) –<br />

der charismatische Anführer der<br />

Rebellentruppe, um die sich die<br />

Serie dreht – wird aus den Fängen<br />

der Aliens entlassen. Ganz offensichtlich<br />

haben sie noch Pläne mit<br />

ihm, denn er ist der einzige, der<br />

seinen Aufenthalt im Mutterschiff<br />

der Besatzer überlebt. Wieder vereint<br />

mit seinen Söhnen und den<br />

Menschen, die an ihn und seine<br />

Führungskraft glauben, setzt er<br />

den Widerstand mit neuem Elan<br />

fort. Dabei gelingt ein deutlicher<br />

Familienbande: Tom Mason (Noah Wyle) muss sich nicht nur um seinen Nachwuchs<br />

kümmern, sondern auch den Kampfesmut der Überlebenden stärken.<br />

Sprung in Sachen Action und Unterhaltung,<br />

sodass die doch recht<br />

gemächlichen Züge der ersten<br />

Staffel mehr und mehr einem<br />

gut getimten modernen Survival/<br />

Science-Fiction-Hybriden weichen,<br />

der sich prima und ohne größere<br />

Durchhänger an verregneten<br />

Herbstabenden in der warmen<br />

Stube anschauen lässt. <strong>Die</strong> Ausstattung<br />

des 2-Disc-Sets ähnelt<br />

dem Vorgänger, will sagen: raues<br />

und körniges Bild, das die postapokalyptische<br />

Welt glaubwürdig<br />

auf den Bildschirm transportiert;<br />

klasse Sound mit annähernder Kinoqualität<br />

und wieder mal reichlich<br />

Extra-Futter für alle Freunde der<br />

Serie. Highlight hier ist sicher ein<br />

Setbericht, gedreht aus der Sicht<br />

von echten Fans.<br />

tW<br />

Film 7,5/10<br />

Staffel zwei zieht das Tempo, die Action und die<br />

Produktionsqualität an, und das macht sich in<br />

einem durchweg besseren Paket bemerkbar!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Fringe – Grenzfälle des FBI (5. Staffel)<br />

Serie<br />

OT: Fringe L: US, CA<br />

J: 2013 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Miguel Sapochnik,<br />

Jeannot Szwarc u. a.<br />

D: Anna Torv, Joshua<br />

Jackson, John Noble,<br />

Jasika Nicole u. a. LZ: 13 × 43 min FSK: 16<br />

P: 39 Euro W-Cover: nein<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

VÖ: 14.11.13 × 3 Extras: 5,5/10<br />

<strong>Die</strong> Ereignisse in der beliebten<br />

Mystery-Serie nähern sich in<br />

dieser fünften und finalen Staffel ihrem<br />

spektakulären Ende. Inzwischen<br />

haben die sogenannten Beobachter<br />

die Erde übernommen und FBI-<br />

Agentin Olivia Dunham (Anna Torv),<br />

Wissenschaftler Dr. Walter Bishop<br />

(John Noble) und dessen Sohn<br />

Peter (Joshua Jackson) können sich<br />

aus dem schützenden Bernstein<br />

befreien, welches sie über Jahre<br />

vor dem Einfluss der Gedanken<br />

lesenden Spezies schützte. Was als<br />

merkwürdige FBI-Fälle begann, hat<br />

sich nun zu einer handfesten Auseinandersetzung<br />

zwischen mehreren<br />

Doppelt hält besser: Bei „Fringe“ meint man, seinen Augen oftmals nicht zu trauen – hier arbeitet Agent Dunham<br />

(Anna Torv) Hand in Hand mit ihrem Spiegelbild aus einem Paralleluniversum.<br />

Paralleluniversen gemausert, und<br />

das Trio muss sich mit nicht weniger<br />

als der Rettung der Menschheit<br />

befassen. <strong>Die</strong> Folgen sind durchweg<br />

spannend inszeniert und bilden einen<br />

würdigen Abschluss für die<br />

Reihe. Besonders Darsteller John<br />

Noble, auch bekannt als Truchsess<br />

Denethor in „Der Herr der<br />

Ringe – <strong>Die</strong> Rückkehr des Königs“<br />

(2003), zeigt alle Facetten seines<br />

Könnens und eine formvollendete<br />

Mimik, die jede Gefühlsregung<br />

seines Charakters deutlichabzeichnet.<br />

Unvorhersehbare Wendungen<br />

und eine düstere Atmosphäre lassen<br />

den Zuschauer bis zum Ende<br />

mitfiebern. Allerdings wirken<br />

13 Folgen für die finale Auflösung<br />

des Konfliktes etwas zu kurz und<br />

manche Handlungsstränge werden<br />

zu schnell und etwas abgehackt<br />

abgehandelt. Das Bild überzeugt<br />

durch tolle, scharfe Bilder, die aber<br />

stets etwas zu kalt gehalten sind.<br />

Beim Ton stechen besonders die<br />

klaren Stimmen hervor, auf denen<br />

stark der Fokus liegt, zusammen<br />

mit einem dynamisch hervorragend<br />

inszenierten Soundtrack. SR<br />

Film 7,5/10<br />

Spannend bis zum Schluss, mit tollen<br />

Darstellern und einer würdigen, wenn auch<br />

etwas überhasteten Auflösung.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 71


Film<br />

Serie<br />

Doctor Who <strong>Die</strong> kompletten Specials<br />

Serie/Science Fiction<br />

OT: Doctor Who<br />

L: GB J: 2008–2010<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Andy Goddard u. a.<br />

D: David Tennant, John<br />

Simm LZ: 305 min<br />

FSK: 12 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.11.13 × 1 Extras: 9/10<br />

Wer sich ein wenig mit dem<br />

Doctor „Whoniversum“ auskennt,<br />

weiß, dass die längste Science-Fiction-Serie<br />

der Welt im Jahre<br />

2010 komplett neu definiert wurde<br />

und das ganze Team dahinter<br />

wechselte. Als Übergang zwischen<br />

der vierten und der fünften Staffel<br />

wurden daher fünf Spezialepisoden<br />

erstellt, die an mehreren Feiertagen<br />

in Überlänge ausgestrahlt wurden<br />

<strong>Die</strong> Specials warten wieder mit vielen kuriosen Fällen und Kreaturen auf, die<br />

den Einfallsreichtum der <strong>Serien</strong>produzenten widerspiegelt.<br />

und das Ende des alten Doctor<br />

Whos, gespielt von David Tennant“<br />

einläuteten. Ebenjene Specials mit<br />

dem großen zweiteiligen Finale „<br />

Das Ende der Zeit“ gibt es nun<br />

endlich auch in Deutschland in<br />

einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Box, inklusive 7 Stunden<br />

Bonusmaterial und Booklet.<br />

Während vier der fünf Filme auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beiliegen, wurde die mit<br />

vielen Dickens-Motiven versehene<br />

Weihnachtsepisode „Der andere<br />

Doctor“ (mit David Morrissey aus<br />

„The <strong>Walking</strong> Dead“) offensichtlich<br />

nur in SD gedreht und ist daher auf<br />

einer DVD enthalten. In der Episode<br />

„Planet der Toten“ reist der Doctor<br />

mit einem Doppeldeckerbus auf<br />

einen fernen Planeten, der droht,<br />

von fremden Wesen gefressen zu<br />

werden. „Der rote Garten“ wiederum<br />

entführt die Zuschauer auf<br />

den Mars, wo die Protagonisten mit<br />

einem Virus konfrontiert werden,<br />

der normale Menschen in Wasserzombies<br />

verwandelt. Den Bildern ist<br />

anzumerken, dass sie mit Fernsehkameras<br />

aufgezeichnet wurden. Sie<br />

präsentieren sich in guter Schärfe<br />

David Morrissey spielt einen Mann,<br />

der sich „Der Doctor“ nennt.<br />

und einem passablen Kontrast. Der<br />

Ton ist relativ frontlastig und flach,<br />

was bei diesem TV-Audiomix allerdings<br />

keine große Überraschung<br />

darstellt. Zu jedem Special gibt<br />

es auch eine Art Making-of, das<br />

die letzten Tage des Tennantschen<br />

Doctors unterhaltsam und ein wenig<br />

wehmütig dokumentiert. FT<br />

Film 7/10<br />

„Doctor Who“-Fans, die sich die Box nicht<br />

schon längst als UK-Import besorgt haben,<br />

werden hieran nicht vorbei kommen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Hatfields & McCoys<br />

Western-Miniserie<br />

OT: Hatfields &<br />

McCoys L: US J: 2012<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: Kevin<br />

Reynolds D: Kevin<br />

Costner, Bill Paxton,<br />

Tom Berenger LZ: 3 × 89 min FSK: 16 P: 18<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 21.11.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Kevin Costner war von Anfang an<br />

Feuer und Flamme für das Projekt.<br />

Mit „Hatfields & McCoys“ erwartet<br />

Sie ein düsteres Stück<br />

Wildwestgeschichte. <strong>Die</strong>se vielleicht<br />

berühmteste Fehde aus der amerikanischen<br />

Geschichte spielte sich<br />

Ende des 19. Jahrhunderts zwischen<br />

den Familienoberhäuptern Anderson<br />

Hatfield (Kevin Costner) und<br />

Randall McCoy (Bill Paxton) ab, die<br />

über ihre Streitigkeiten, die sich um<br />

die Grenzverläufe zwischen ihren<br />

Ländereien drehten, ihre gesamten<br />

Clans ins Unglück stürzten. Über<br />

einen Zeitraum von vierzehn Jahren<br />

ließen dabei mehrere Familienmitglieder<br />

auf beiden Seiten in Duellen<br />

und Überfällen ihr Leben.<br />

Der amerikanische History Channel<br />

hat den dramatischen, aber<br />

historisch <strong>besten</strong>s belegten Stoff in<br />

einer aufwendigen Miniserie fürs<br />

Fernsehen adaptiert, und damit<br />

in den USA einen richtigen kleinen<br />

Hit sowohl beim Publikum als<br />

auch bei den Kritikern gelandet. Für<br />

den deutschen Zuschauer mag die<br />

historisch-nationale Dimension dieses<br />

ausufernden Privatkriegs in Friedenszeiten<br />

nicht in vollem Umfang<br />

Junge Liebe schert sich nicht um die Fehde ihrer Sippen: „Romeo und Julia“<br />

lässt grüßen und bringt eine Prise Romantik in diesen rauen Spät-Western.<br />

nachvollziehbar sein – einen spannenden<br />

und extrem gut gemachten<br />

Spät-Western bekommt aber auch<br />

er zu sehen. Ein gewisser „Romeo<br />

und Julia“-Aspekt der Geschichte<br />

macht sich dramaturgisch natürlich<br />

auch immer gut: Ein liebendes Pärchen,<br />

das sich trotz aller Feindschaft<br />

zwischen den Parteien finden will,<br />

sorgt für eine Prise Romantik und<br />

zusätzliche Spannung.<br />

Stilistisch haben die Macher die<br />

Sättigung des Farbgehalts deutlich<br />

zurückgenommen, was die zeitliche<br />

Einordnung und die raue Umgebung<br />

in diesen letzten Tagen des „Wilden<br />

Westens“ <strong>besten</strong>s unterstreicht.<br />

Wer mehr über die geschichtlichen<br />

Hintergründe des Stoffs erfahren<br />

möchte, dem sei das halbstündige<br />

Making-of ans Herz gelegt. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Raue, spannende und atmosphärische<br />

Geschichtsstunde mit Kevin Costner: So lassen<br />

wir uns den wilden Westen gerne gefallen!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Polyband, Sony Pictures Home<br />

72


Film<br />

Serie<br />

Being Human (2. Staffel)<br />

Serie<br />

OT: Being Human<br />

L: US, CA J: 2011<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS- <strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Adam Kane, Paolo<br />

Barzman, u. a. D: Sam<br />

Witwer, Meaghan Rath,<br />

Sam Huntington, u. a. LZ: 13 × 41 min FSK: 16<br />

P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.11.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />

<strong>Die</strong><br />

Selbsthilfe-Wohngemeinschaft<br />

des Vampirs Aidan Waite<br />

(Sam Witwer), des ruhelosen Geistes<br />

Sally Malik (Meaghan Rath) und<br />

des Werwolfs Josh Levison (Sam<br />

Huntington) wird erneut mit zahlreichen<br />

menschlichen und monströsen<br />

Problemen konfrontiert. Weiterhin<br />

kämpfen die drei darum, endlich<br />

von ihrer übernatürlichen Zweitidentität<br />

befreit zu werden, wobei Aidan<br />

Vampir Aidan (Sam Witwer) wurde im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg<br />

verwandelt. Viele seiner Probleme nahmen dort ihren Anfang.<br />

zunehmend mit „Mutter“ (Deena<br />

Aziz), der obersten Vampirin, in<br />

Konflikt gerät. Gleichzeitig muss Josh<br />

fürchten, seine Freundin versehentlich<br />

in einen Werwolf verwandelt zu<br />

haben, und Sally hat den erlösenden<br />

Weg ins Jenseits verpasst und<br />

kämpft nun mit den dramatischen<br />

Folgen. <strong>Die</strong> zweite Staffel knüpft<br />

nahtlos an die Ereignisse aus Staffel<br />

1 an und die Protagonisten wirken<br />

um einiges gereifter im Umgang<br />

mit ihren Fähigkeiten, gleichzeitig<br />

entpuppen sich aber auch die lauernden<br />

Gefahren als umso bedrohlicher.<br />

Der grundlegende Ton dieser<br />

Staffel ist noch düsterer und auch<br />

wenn das gemeinsame Zusammenleben<br />

viel zur charakterlichen<br />

Reifung der WG-Mitglieder beigetragen<br />

hat, so steht nach wie vor<br />

der Wunsch nach einem normalen<br />

Leben ohne die tödlichen Triebe im<br />

Mittelpunkt. Obgleich diese schon<br />

einen Makel darstellen, das dem<br />

Trio anhaftet, so sind die Charaktere<br />

insgesamt letztendlich doch zu<br />

perfekt und einen Hauch zu aalglatt,<br />

was ein Mitfiebern hin und wieder<br />

<strong>Die</strong> etwas anderen Mitbewohner:<br />

Werwolf, Geist und Vampir.<br />

erschwert. Es fehlen hier einfach die<br />

Ecken und Kanten, die sie einzigartig<br />

und sympathisch machen würden.<br />

Trotzdem wird die Handlung spannend<br />

erzählt, mit erfreulich scharfen<br />

Bildern und einer etwas zurückhaltenden,<br />

musikalischen Untermalung,<br />

die die Dialoge in den Vordergrund<br />

treten lässt.<br />

SR<br />

Film 7/10<br />

Düsteres Remake, bei dem die Handlung die<br />

schauspielerische Leistung glücklicherweise<br />

aufwiegt. Fast noch packender als Staffel 1!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Downton Abbey<br />

(3. Staffel)<br />

Historiendrama<br />

OT: Downton Abbey<br />

L: UK J: 2012<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Brian<br />

Percival, Andy<br />

Goddard u. a.<br />

D: Maggie Smith, Hugh<br />

Bonneville u.a. LZ: 9 × 60 min FSK: 12 P: 37<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.11.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Das Herz Downton Abbeys: Violet<br />

Crawley (Maggie Smith).<br />

In der Serie „Downton Abbey“,<br />

die endlich im November in die<br />

dritte Runde geht, vereint sich eine<br />

hochkarätige Besetzung mit beeindruckenden<br />

Kostümen und einem<br />

dramatischen Beziehungsgeflecht<br />

innerhalb der adeligen Familie<br />

Crawley und ihren Bediensteten im<br />

England der 1920er Jahre. Nach<br />

den Ereignissen der vorangegangenen<br />

beiden Staffeln scheint der<br />

Ausbruch und das Wüten des Ersten<br />

Weltkrieges größtenteils überstanden<br />

zu sein. Doch bald tun sich<br />

neue Konflikte innerhalb der Familie<br />

auf. <strong>Die</strong> einsetzende Weltwirtschaftskrise<br />

macht auch vor ihnen nicht<br />

Halt und lässt jeden um das weitere<br />

Fortbestehen des Anwesens Downton<br />

Abbey fürchten. Wieder einmal<br />

darf der Zuschauer dabei zusehen,<br />

wie die ehrgeizige <strong>Die</strong>nerschaft um<br />

eine gehobenere Stellung kämpft,<br />

während die Familie Crawley um<br />

ihre finanzielle Sicherheit und gesellschaftliche<br />

Stellung bangt. Neben<br />

den traditionellen Themen, wie Liebe<br />

und Intrigen, fließen auch historische<br />

Aspekte in die Handlung der<br />

Auch die <strong>Die</strong>nerschaft kämpft mit ihren eigenen Sorgen und Nöten, vor<br />

allem aber mit ihrem unbezähmbaren Ehrgeiz.<br />

Serie mit ein, die sich um die Emanzipation<br />

der Frauen oder auch um<br />

technische und medizinische Fortschritte<br />

der damaligen Zeit drehen.<br />

<strong>Die</strong>smal wird der herausragenden<br />

Maggie Smith („Best Exotic Marigold<br />

Hotel“, 2011) als Violet Crawley,<br />

wortgewandte Herrin des Hauses,<br />

Shirley MacLaine („Valentinstag“,<br />

2010) als wohlhabende und zynische<br />

Großmutter aus Amerika an die<br />

Seite gestellt. Jede der Folgen, von<br />

denen auch das Weihnachtsspecial<br />

mit dem Schottlandbesuch der Familie<br />

Crawley als neunte Folge enthalten<br />

ist, erstrahlt in klaren Farben<br />

und scharf konturierten Szenen, die<br />

Soundqualität überzeugt durch eine<br />

passende, musikalische Untermalung,<br />

mit allerdings schwächelnder<br />

Räumlichkeit.<br />

SR<br />

Film 8,5/10<br />

Zündende Dialoge und eine wunderschöne<br />

historische Kulisse machen „Downton Abbey“<br />

zu einer Dramaserie der Extraklasse.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Concorde Home Entertainment, Universal Pictures © 2012 Carnival Film and Television Limited. All Rights Reserved.<br />

74


Film<br />

Serie<br />

Hannibal<br />

(1. Staffel)<br />

Thriller-Serie<br />

OT: Hannibal L: US J: 2013 V: Studiocanal B: k. A. T: k. A.<br />

R: David Slade, Michael Rymer u. a. D: Mads Mikkelsen,<br />

Hugh Dancy LZ: 559 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.12.13 × 3 Extras: k. A.<br />

Will Graham (Hugh Dancy) ist ein Profiler<br />

des FBI, der die besondere Gabe besitzt,<br />

sich extrem gut in die Gedankenwelt von <strong>Serien</strong>killern<br />

hineinzuversetzen. Da ihm dies psychisch<br />

sehr mitnimmt, fühlt er sich nicht bereit, an der<br />

Seite des Ermittlers Jack Crawford (Laurence<br />

Scully! Als Dr. Bedelia Du Maurier psychoanalysiert<br />

Gilian Anderson Hannibal.<br />

Fishburne) nach einem <strong>Serien</strong>killer zu suchen,<br />

der immer an Freitagen einen ganz bestimmten<br />

Typ Frau entführt und verschwinden lässt.<br />

Kurzerhand wird also ein berühmter Psychotherapeut<br />

herbeigeholt, der Will dabei helfen soll,<br />

seinen Stresspegel unten zu halten.<br />

Horsd’œuvre<br />

Bei dem Doktor handelt es sich um eine Koryphäe<br />

seines Fachs, die einen genialen Verstand<br />

besitzt und zudem ein meisterhafter Koch ist.<br />

Dennoch sollten Sie sich keinesfalls von ihm<br />

zum Essen einladen lassen, denn niemand<br />

weiß so recht, wo Dr. Hannibal Lecter sein exquisites<br />

Fleisch herbekommt. Und da Hannibal<br />

auch selbst gerne einmal mordet, hat er seine<br />

ganz eigenen Pläne mit dem Wunder-Profiler.<br />

Ein bisschen wie „Dexter“ mit einem Hauch von<br />

„Profiler“ und sehr vielen psychoanalytischen<br />

Intermezzi präsentiert die Serie einen gelungen<br />

Hochseilakt zwischen echten Mystery-Abenteuern<br />

und Hannibals genialer Scharade.<br />

Filet Mignon<br />

Hin- und hergerissen hofft der Zuschauer insgeheim,<br />

dass der Psychopath doch mit seinen<br />

grausigen Taten durchkommt. Während Hugh<br />

Dancy als psychisch labiler Good-Guy bereits<br />

in der ersten Folge mit seinem permanenten<br />

„Herumgeheule“ nervt, ist Mads Mikkelsen ein<br />

wahrer Glücksgriff für die Serie. Je weiter sie<br />

voranschreitet, desto deutlicher wird es, dass<br />

nicht zwei Protagonisten die Serie tragen, sondern<br />

nur der eine. Und der ist auch noch der<br />

Kurios und ziemlich eklig: Der Leichenturm ragt<br />

unglaublich weit in die Höhe.<br />

eigentliche Antagonist. Mittels einzigartiger Spezialeffekte<br />

wird die innere Gedankenwelt Wills<br />

offengelegt. Wenn er jede einzelne Ebene des<br />

Tathergangs aufdeckt, streicht er wie ein Scheibenwischer<br />

alles Überflüssige fort, et voilà, da<br />

sind sie auch schon, die verräterischen Indizien.<br />

Mit dem „Krimi“-Genre hat die Serie daher überhaupt<br />

nichts zu tun, da Will den Täter stets auf<br />

scheinbar magische Art und Weise einzig mit<br />

seinen fast übernatürlichen Fähigkeiten ermittelt.<br />

Wie es scheint, ist die neueste Leiche nicht dem<br />

gesuchten <strong>Serien</strong>täter anzurechnen, wer da wohl<br />

die Organe entfernt hat? Währenddessen bereitet<br />

Hannibal genüsslich eine Fleischpfanne zu,<br />

um sich auf das Kommende einzustellen. Sollte<br />

Ihnen diese Art des morbiden Humors bekannt<br />

vorkommen, dann kennen Sie vielleicht die beiden<br />

ebenfalls erstklassigen <strong>Serien</strong> „So gut wie<br />

tot“ (2003) und „Pushing Daisies“ (2007), die<br />

beide von Hannibal-Kreateur Bryan Fuller erdacht<br />

und umgesetzt wurden.<br />

Wäre Lee Pace vielleicht die bessere Wahl für die Rolle des übertalentierten Profilers Will gewesen?<br />

Hugh Dancy mimt nun den extrem sensiblen Protagonisten.<br />

Aperitif<br />

Auch in „Hannibal“ steht das Thema „Tod“ an<br />

erster Stelle, nur dass es hier weitaus brutaler<br />

und auch ernsthafter zur Sache geht. Von den<br />

Fans geliebt und von den Kritikern hoch gelobt<br />

ist bereits die zweite Staffel für den April 2014<br />

im US-Fernsehen angekündigt. In Deutschland<br />

sind die 13 Episoden der ersten Staffel immer<br />

donnerstags 22:15 Uhr auf Sat.1 zu sehen. Auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint sie am 20. Dezember.<br />

Falko Theuner<br />

Bilder: Studiocanal<br />

76


Film<br />

Serie<br />

Chicago Fire (1. Staffel)<br />

Dramaserie<br />

OT: Chicago Fire L: US<br />

J: 2012 V: Universal<br />

Studios B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Jeffrey<br />

Nachmanoff, Tom<br />

DiCillo, u. a.D: Jesse<br />

Spencer, Taylor Kinney,<br />

u. a. LZ: 24 × 43 min FSK: 12 P: 33 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.01.14 × 5 Extras: 5/10<br />

Hitzkopf Kelly Severide (Taylor Kinney)<br />

sorgt für Trubel in der Gruppe.<br />

In der ersten Staffel der Dramenserie<br />

wird das Leben einer Gruppe<br />

Feuerwehrmänner und -frauen aus<br />

Chicago sowohl in ihrem wortwörtlich<br />

brandgefährlichen Berufsleben<br />

als auch privat beleuchtet. Jeder der<br />

Charaktere hat dabei sein eigenes<br />

Päckchen zu tragen, wobei nicht selten<br />

die Kollegen eine willkommene<br />

Zuflucht bilden. Da ist zum einen<br />

Matthew Casey (Jesse Spencer),<br />

der nebenher die Trennung von<br />

seiner Frau verarbeiten muss, oder<br />

auch Christopher Herrmann (David<br />

Eigenberg), der privat völlig pleite ist<br />

und deshalb trotz seiner gestandenen<br />

Jahre bei seinen Schwiegereltern<br />

wohnen muss. Von feuerfesten<br />

Veteranen bis hin zu den ungestümen<br />

Schönlingen und den taffen<br />

Frauen ist also alles dabei. Wirkt<br />

zu Beginn der Serie alles noch ein<br />

wenig konstruiert, so entwickeln sich<br />

die Protagonisten nach und nach<br />

weiter und die Handlung kommt<br />

allmählich in Gang, sodass durchaus<br />

mit den Einzelschicksalen und den<br />

Einsätzen mitgefiebert werden kann.<br />

Leider wirken die Darsteller allesamt<br />

Teils lebensgefährliche Einsätze und ein turbulentes Privatleben machen den<br />

Alltag der Feuerwehrleute Chicagos alles andere als leicht.<br />

ein wenig zu sehr wie aus dem Ei<br />

gepellt, jeder entspricht dem für ihn<br />

konzipierten, geschniegelten Stereotyp<br />

und die oft sehr flachen Dialoge<br />

wollen diesbezüglich ebenfalls keine<br />

große Sympathie aufkommen lassen.<br />

Dass viele Brandszenen auch<br />

nicht unbedingt die realistischsten<br />

sind, sollte jedem klar sein. Sieht<br />

man darüber hinweg, bekommt<br />

man eine gute und spannende Serie,<br />

die solide unterhält und sich<br />

nach und nach steigert. Jede Folge<br />

hat dabei kräftige und klare Farben<br />

sowie eine gute Schärfe, die jeden<br />

Schweißtropfen erkennen lässt. <strong>Die</strong><br />

Räumlichkeit des Tons sticht ebenso<br />

sehr positiv hervor und die angemessene<br />

Dynamik sorgt dafür, dass<br />

das Spannungslevel aufrechterhalten<br />

wird.<br />

SR<br />

Film 6,5/10<br />

Spannend und unterhaltsam, auch wenn das<br />

Cover doch glatt als Werbung für den nächsten<br />

Junggesellinnenabschied durchgehen könnte.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Sons of Anarchy (3. Staffel)<br />

Thriller/Drama<br />

OT: Sons of Anarchy<br />

L: US J: 2010 V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1 T<br />

: DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: Kurt<br />

Sutter, u. a. D: Charlie<br />

Hunnam, Katey Sagal,<br />

Mark Boone Junior, Ron Perlman LZ: 13 × 55<br />

min FSK: 18 P: 35 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.12.13 × 3 Extras: 7/10<br />

Katey Sagal liefert eine beachtliche,<br />

schauspielerische Leistung ab!<br />

In der dritten Staffel des Bikerdramas<br />

wird wieder einmal nicht<br />

an tragischen Wendungen, Gewalt<br />

und komplexen Charakterentwicklungen<br />

gespart. Jax (Charlie<br />

Hunnam) macht sich mit den<br />

Mitgliedern der „Sons of Anarchy“<br />

auf die Suche nach seinem entführten<br />

Sohn Abel (Ryder Londo),<br />

während Club-Matriarchin Gemma<br />

(Katey Sagal) selbst mit einem<br />

düsteren Teil ihrer Vergangenheit<br />

konfrontiert wird. <strong>Die</strong> Auseinandersetzung<br />

mit der intriganten Agentin<br />

Stahl, hervorragend gespielt von<br />

Ally Walker, erreichen in einem<br />

packenden und überraschenden<br />

Finale schließlich ihren Höhepunkt.<br />

Der perfekt harmonierende Cast,<br />

unter dem besonders „Peggy<br />

Bundy“-Star Katey Sagal hervorsticht,<br />

ist das tragende Zugpferd<br />

dieser Serie und macht das Zusammenspiel<br />

der zwielichtigen Biker<br />

wirklich sehenswert. Neben Sagal<br />

glänzen zudem wieder einmal<br />

„Pacific Rim“-Star Charlie Hunnam<br />

als Jax, Vizeanführer der „Sons<br />

of Anarchy“, und Ron Perlman,<br />

<strong>Die</strong> „Sons of Anarchy“ leben nach ihren eigenen Regeln und Gesetzen, und<br />

haben auch mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen.<br />

der dem Oberhaupt des Clubs<br />

absoluten Wiedererkennungswert<br />

gibt. Ebenso beeindruckend fällt<br />

das Staffelfinale aus, das den Zuschauer<br />

für viele Längen und einige<br />

klischeehafte Verwicklungen<br />

in den Episoden vollends entschädigt.<br />

<strong>Die</strong>se ziehen sich nämlich<br />

doch hin und wieder durch die<br />

Handlung und stören die mitreißende<br />

Atmosphäre. Passend zu<br />

den düsteren Verwicklungen ist<br />

auch der Kontrast merklich dunkel<br />

ausgefallen, was leider viel zu viel<br />

des Geschehens in den Schatten<br />

eintauchen lässt. Dagegen kann<br />

die Schärfe völlig überzeugen. Der<br />

Ton ist von sehr guter Qualität,<br />

wobei hier insbesondere Signalortung<br />

und die feinfühlige Dynamik<br />

hervorstechen.<br />

SR<br />

Film 7/10<br />

Was Spannung angeht, knüpft Staffel 3 nahtlos an<br />

die Vorgänger an und kann mit sehr guten Darstellern<br />

und einem komplexen Plot überzeugen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Universal Studios<br />

66


Film<br />

Serie<br />

Supernatural (7. Staffel)<br />

Fantasy<br />

OT: Supernatural L: US<br />

J: 2011 V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: Dolby Digital<br />

5.1 R: Philip Sgriccia,<br />

Guy Norman Bee,<br />

Jensen Ackles, u. a.<br />

D: Jared Padalecki,<br />

Jensen Ackles, Jim Beaver LZ: 960 min<br />

FSK: 16 P: 39 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 06.12.13 × 4 Extras: 6/10<br />

Schwer bewaffnet auf der Jagd nach Monstern: Sam (Jared Padalecki),<br />

Bobby (Jim Beaver)und Dean (Jensen Ackles).<br />

Das war ein Schock, als sich Castil<br />

(Misha Collins) vor den Augen<br />

von Sam (Jared Padalecki) und<br />

Dean (Jensen Ackles) zum neuen<br />

Gott erklärte. Mit seinen frisch erworbene<br />

Kräften zieht der selbsternannte<br />

Himmelsvater nun durch die<br />

Lande, um Wunder zu vollbringen,<br />

vom Glauben zu überzeugen und<br />

Sünder zu bestrafen. Allerdings kann<br />

seine menschliche Hülle dem enormen<br />

Druck der Seelen, die er aus<br />

dem Fegefeuer aufgesaugt hat, nicht<br />

länger standhalten. Immer wieder<br />

nehmen Leviathane, grausige Kreaturen<br />

mit übermenschlicher Stärke,<br />

seinen Körper in ihren Besitz. Schon<br />

zahlreiche unschuldige Leben haben<br />

diese Übergriffe gefordert. Dean<br />

und Bobby (Jim Beaver) können<br />

Castil schließlich davon überzeugen,<br />

die Seelen zurück ins Fegefeuer zu<br />

schicken. Dennoch sind die Leviathane<br />

so stark, dass es ihnen gelingt,<br />

aus Castiels Körper zu entkommen.<br />

Sam und Dean wollen sie aufhalten,<br />

aber die mystischen Wesen sind so<br />

mächtig, dass die lang erprobten<br />

Waffen und Tricks der Brüder keinerlei<br />

Wirkung zeigen...<br />

Mit 23 Episoden wird wieder einmal<br />

mächtig für Spannung im<br />

„Supernatural“-Universum gesorgt.<br />

Das Bildmaterial ist von vortrefflicher<br />

Schärfe und lässt auch kleinste Details<br />

erkennen. Der Sound ist in Dolby<br />

Digital 5.1 abgemischt und kann<br />

aber nur wenige Surroundsound-<br />

Effekte aufweisen. <strong>Die</strong> meist vordergründigen<br />

Dialoge werden über<br />

Hey, warum steckst du mir ein<br />

Schwert in den Bauch?<br />

den Center-Lautsprecher klar und<br />

verständlich ausgeben. Der Bonusbereich<br />

der 4-Disc-Edition glänzt u.<br />

a. mit dem interaktiven Feature „Der<br />

Supernatural-Drive-In“, eine Reihe<br />

von Kurzfilmen, die als Hommage<br />

an das Horrorfilmgenre der 1950er<br />

und 1960er dienen soll. LF<br />

Film 7,5/10<br />

Auch die siebente Staffel von „Supernatural“<br />

sorgt für reichlich Spannung und ist ein<br />

Must-Have für <strong>Serien</strong>junkies.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Hell on Wheels<br />

(2. Staffel)<br />

Drama/Western<br />

OT: Hell on Wheels<br />

L: US J: 2012 V: WVG<br />

Medien B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: David v. Ancken,<br />

Adam Davidson, u. a.<br />

D: Anson Mount, Colm<br />

Meaney, Common,<br />

Robin McLeavy LZ: 10 × 44 min FSK: 16<br />

P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 10.01.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />

Das Leben unter Söldnern verlangt<br />

Bohannon (A. Mount) alles ab.<br />

Nicht nur Bohannon (Anson Mount) verfolgt in der Stadt Hell on Wheels<br />

seine eigenen Ziele – jeder jagt dort seinen eigenen Zukunftsträumen nach.<br />

Der Amerikanische Bürgerkrieg<br />

ist beendet und der transkontinentale<br />

Eisenbahnbau quer durch<br />

die Vereinigten Staaten hat begonnen.<br />

Auch in der zweiten Staffel<br />

dreht sich wieder alles um den<br />

ehemaligen Sklavenbesitzer Cullen<br />

Bohannon (Anson Mount), der<br />

nach wie vor mit der fahrenden<br />

Zeltstadt „Hell on Wheels“ den Bau<br />

der Eisenbahn begleitet. Dabei wird<br />

er erneut Zeuge von Korruption,<br />

Gier und Machtstreben. Sein Gegenspieler<br />

aus der ersten Staffel,<br />

der „Schwede“ (Christopher Heyerdahl),<br />

ist indessen auf der untersten<br />

Stufe der Gesellschaft angelangt,<br />

doch kann Bohannon sich deshalb<br />

in Sicherheit wiegen? Noch dazu<br />

ist die Bedrohung durch die amerikanischen<br />

Ureinwohner allgegenwärtig.<br />

Nach dem Erfolgshit „The<br />

<strong>Walking</strong> Dead“ (2012) kommt der<br />

amerikanische Sender AMC nun mit<br />

dieser neuen Dramenserie daher,<br />

die das Westerngenre ähnlich wie<br />

bei „Deadwood“ (2004) realistisch<br />

und authentisch neu interpretiert.<br />

<strong>Die</strong> Mischung aus Drama und Western<br />

funktioniert in dieser Serie zusammen<br />

mit dem stimmigen Darsteller-Ensemble<br />

wunderbar. Über<br />

allem liegt ein Hauch von Staub,<br />

Dreck und Schlamm, die Stimmung<br />

ist düster und in nahezu jeder Szene<br />

drückend bedrohlich. Noch dazu<br />

gibt „Hell on Wheels“ einen guten<br />

Einblick in ein Stück amerikanische<br />

Geschichte und zeigt die Situation<br />

eines Landes und der Menschen,<br />

die sich nach dem Krieg langsam<br />

wieder ein Leben aufbauen wollen.<br />

Das Bild ist dabei in erdige, kühle<br />

Töne gehalten, die perfekt auf die<br />

Atmosphäre der Serie abgestimmt<br />

sind. Der Soundtrack hält sich sehr<br />

im Hintergrund, passt aber <strong>besten</strong>s<br />

ins Western-Image. Besonders die<br />

klare Signalortung ist hierbei lobenswert<br />

zu erwähnen.<br />

SR<br />

Film 7,5/10<br />

Düstere Westernserie, die den Eisenbahnbau<br />

von Ost nach West authentisch beleuchtet und<br />

auch in der 2. Staffel nicht mit Spannung geizt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Warner Home Video, WVG Medien<br />

68


Xxxx<br />

Film<br />

Doctor Who: Der Tag des Doktors<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Doctor Who: Der Tag des Doktors<br />

Bilder: Polyband<br />

Science Fiction/Serie<br />

OT: Doctor Who – Day Of The Doctor L: GB J: 2013 V: Polyband<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL<br />

6007 K/12 2D-komp.: ja R: N. Hurran D: M. Smith, D. Tennant,<br />

J. Hurt LZ: 80 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.12.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />

50 Jahre „Doctor Who“ – das muss gefeiert<br />

werden! Und wenn die Briten etwas verstehen,<br />

dann wie man eine Kult-Ikone wie diese<br />

gebührend ehrt. In diesem speziellen Fall schuf<br />

Showrunner Steven Moffat eine rund 80-minütige<br />

Jubiläumsfolge, die es in sich hat. Der 22. November<br />

2013 versetzte Großbritannien in einen<br />

Ausnahmezustand: Auf den Tag genau 50 Jahre<br />

früher startete nämlich die Science-Fiction-Serie<br />

„Doctor Who“ mit ihrem sicheren Erfolgskurs,<br />

den sie auch ein halbes Jahrhundert später noch<br />

fährt. Über 10,2 Millionen Briten verfolgten das<br />

Jubiläumsspecial von „Doctor Who“ im Fernsehen,<br />

mehrere Hunderttausende besuchten die großen<br />

3D-Vorstellungen im Kino. <strong>Die</strong> Zahlen von dem<br />

weltumspannenden Kino- und TV-Event sprechen<br />

für sich und sorgen vielleicht auch in Zukunft<br />

dafür, dass groß angelegte Sonderfolgen von<br />

beliebten TV-<strong>Serien</strong> auf der großen Leinwand im<br />

Kino gezeigt werden. Glücklicherweise wurden die<br />

Clara (Jenna Coleman) ist seit Staffel 7 die<br />

aktuelle Begleiterin des Doktors.<br />

Fans nicht enttäuscht und bekamen eine grandios<br />

geschriebene Langfolge serviert, die im Sekundentakt<br />

Referenzen auf frühere Episoden liefert,<br />

die britische Kultur feiert, geniale Gastauftritte aus<br />

dem Hut zaubert sowie das größte Dilemma des<br />

„Doctor Who“-Universums innerhalb von 75 Minuten<br />

löst. Insgesamt ergibt sich daraus perfekte<br />

Unterhaltung voller Action und Humor.<br />

Nie Mehr!<br />

Den Anfang macht eine rasante Hängepartie an<br />

einem Hubschrauber, der den aktuellen elften<br />

Doctor Who (Matt Smith) mit samt seiner Zeitmaschine<br />

(die Tardis) und seiner Begleitung Clara<br />

(Jenna Coleman) direkt nach London bringt, wo<br />

er von der britischen Regierung einen neuen Auftrag<br />

erhält. In der Nationalgalerie ist ein merkwürdiges<br />

Gemälde aufgetaucht, das den Untergang<br />

Arcadias auf Whos Heimatplaneten Gallifrey zeigt.<br />

Auf die Frage, wie ein Ölgemälde dreidimensional<br />

sein kann (ein netter Gag für die 3D-Fassung),<br />

weiß der Doctor sofort die passende Antwort:<br />

<strong>Die</strong>s ist kein Gemälde, sondern ein Stück gefrorener<br />

Zeit. 400 Jahre früher, am letzten Tag des<br />

Zeitkrieges, brennt ein gealterter Doctor Who<br />

(John Hurt) eine Botschaft in eine Mauer „No<br />

More“ („Nie mehr“) und verschwindet mit seiner<br />

Zeitmaschine. Er will den Zeitkrieg mit einer<br />

verheerenden Waffe für immer beenden und<br />

steht vor der elementaren, kaum zu treffenden<br />

Entscheidung, den berühmten roten Knopf zu<br />

drücken.1562 in England frönt der zehnte Doctor<br />

(David Tennant) einem amourösen Picknick mit<br />

der Königin Elizabeth I, nur um sie als vermeintlichen<br />

Formwandler zu entlarven. Unterbrochen<br />

wird die wendungsreiche Verfolgungsjagd von<br />

einem Zeitstrudel, der die drei Doktoren für ein<br />

fulminantes Abenteuer zusammenführen wird.<br />

Sollten Sie zuvor noch nie etwas mit „Doctor Who“<br />

zu tun gehabt haben, werden Sie nach diesem<br />

Film garantiert zum Fan werden. Fans wiederum<br />

dürften den Film lieben und ihn mit leuchtenden<br />

Augen in sich hinein saugen. Aufgrund der niedrigeren<br />

Bildwiederholungsrate der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> klingt<br />

die fürs Fernsehen erstellte deutsche Synchronfassung<br />

leicht verzerrt, weshalb Sie auch einmal<br />

in die englische Originalfassung reinhören sollten.<br />

Dort kriegen Sie dann auch die vielen Spitzfindigkeiten<br />

der Dialoge mit, wie zum Beispiel das vielschichtige<br />

Wortspiel „Who knows“. Bildtechnisch<br />

liefert die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> astreine Parameter und auch die<br />

dritte Dimension ist dank der witzigen 3D-Spielereien<br />

gelungen. Eine davon ist beispielsweise<br />

das zentral thematisierte Bild „Gallifrey fällt“, das<br />

aus gutem Grund eine ganz eigene Dimensionalität<br />

besitzt. <strong>Die</strong> Grundtiefe wirkt bis auf wenige<br />

Ausnahmen natürlich. Zu diesen Ausnahmen<br />

zählen z. B. einige Landschaftspanoramen des<br />

mittelalterlichen Englands, die merkwürdig gestaffelt<br />

erscheinen. Andere Special-Effect-Shots wiederum<br />

begeistern extrem mit aufregenden 3D-<br />

Kamerafahrten, wie bei der Schlacht um Arcadia.<br />

Beim Bonusmaterial befinden sich unter anderem<br />

Features zum Filmdreh, zwei Mini-Episoden aus<br />

dem Whoniverse und ein Überblick über 50 Jahre<br />

„Doctor Who“-Geschichte. Schade, dass es die<br />

beiden witzigen Vorspiele aus der Kinovorführung<br />

nicht auf die Disc geschafft haben. Gerade die<br />

Anleitung fürs 3D-Schauen deutet das grandiose<br />

Zusammenspiel von Smith und Tennant an.<br />

FaLko TheuneR<br />

Film 9,5/10<br />

Steven Moffat hat es geschafft: Ein besseres Jubiläumsgeschenk<br />

hätte Doctor Who nicht bekommen können. Der Film macht<br />

sowohl Einsteiger als auch Veteranen glücklich.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Wie es sich für ein Jubiläumsspektakel der wohl ältesten,<br />

laufenden SF-Serie gehört ist die Bildqualität bestechend schön.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Bis auf die verzerrte deutsche Synchro kann sich der 5.1-Ton hören<br />

lassen. Im englischen Original gibt es noch mehr Wortspiele.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

3D 8/10<br />

Kann eine TV-Produktion eine mehr als vorzeigbare 3D-<br />

Präsentation haben? Sie kann!<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 69


Film<br />

serie<br />

Arrow<br />

(1. Staffel)<br />

Comic-Adaption<br />

OT: Arrow L: US J: 2013 V: Warner Home Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.) R: David Nutter,<br />

David Barrett u. a. D: Stephen Amell, Katie Cassidy, David<br />

Ramsey LZ: 23 × 43 min FSK: 16 P: 43 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 21.02.14 × 4 Extras: 7/10<br />

In einer verlassenen Lagerhalle richtet sich der schwerreiche Oliver Queen (Stephen Amell) sein ganz<br />

persönliches Hauptquartier ein, von wo aus er den einsamen Kampf gegen das Verbrechen aufnimmt.<br />

Im Kino sind die Rollen im Kampf der Superhelden<br />

klar verteilt: Marvel hat mit seinen<br />

beliebten „Avengers“ und deren zahlreichen<br />

fulminanten Solomissionen seit Jahren klar die<br />

Nase vorn gegenüber der vergleichsweise sporadischen<br />

Konkurrenz aus dem Hause DC.<br />

Im TV sind <strong>Serien</strong>adaptionen der Comicvorlagen<br />

trotz anhaltendem Superhelden-Boom dagegen<br />

noch relativ rar gesät, man denke zum Beispiel<br />

an „Smallville“ oder „S.H.I.E.L.D.“. Doch nun gibt<br />

es Verstärkung für das Lager der DC Comics,<br />

denn „Arrow“ schickt sich an, die Herzen der<br />

Fans zu erobern!<br />

In den Abenteuern des jungen Superman in<br />

„Smallville“ gab es bereits einen Green Arrow<br />

als stetig wiederkehrenden Gaststar.<br />

Gespielt von Justin Hartley, gehörte dieser Charakter<br />

zu den beliebtesten Figuren bei den Fans,<br />

und schnell machte das Gerücht die Runde,<br />

dass er womöglich seine eigene Serie bekommen<br />

könnte. Man entschied sich letztendlich<br />

jedoch nicht für ein herkömmliches Spin-off,<br />

Ein Love-Interest darf nicht fehlen, doch bei Katie<br />

Cassidy lassen wir uns das gerne gefallen.<br />

sondern für einen vollständigen Reboot des<br />

Charakters und somit ein komplett neues<br />

<strong>Serien</strong>-Universum.<br />

Schatten der Vergangenheit<br />

Milliardärssöhnchen Oliver Queen (Stephen<br />

Amell) vergnügt sich auf einer Luxusjacht seines<br />

Vaters, als ein schwerer Sturm sein Schicksal in<br />

eine völlig neue Richtung lenkt. Als Schiffbrüchiger<br />

strandet er fünf Jahre lang auf einer einsamen<br />

Insel, irgendwo im Nirgendwo. Nach seiner<br />

kaum noch für möglich gehaltenen Rettung<br />

ist er ein anderer: Er hat sich beeindruckende<br />

Fähigkeiten im Jagen, Kämpfen und Überleben<br />

angeeignet. Zurück in Starling City – der Stadt,<br />

die sein Vater zur Mehrung des Familienvermögens<br />

rücksichtslos ausgebeutet hat – will er so<br />

einige Dinge wieder geraderücken. Er wird zum<br />

modernen Robin Hood, einem Kämpfer für die<br />

Gerechtigkeit und das Gute. Sein Durst nach Rache<br />

ist grenzenlos: All jene, die die Drahtzieher<br />

hinter seinem „Unfall“ auf hoher See waren, und<br />

all die selbstsüchtigen Verbrecher, die sich auf<br />

Kosten der einfachen Bürger seiner Stadt hemmungslos<br />

bereichern, können sich schon mal<br />

auf unangenehmen Besuch von diesem grünen<br />

Rächer gefasst machen.<br />

Gastauftritte nicht ausgeschlossen<br />

In den Comics ist Green Arrow zwischenzeitlich<br />

Mitglied der „Justice League“, will sagen der „Gerechtigkeitsliga“,<br />

der unter anderem auch solch<br />

bekannte Namen wie Batman, Superman und<br />

Wonder Woman angehören. Man darf also gespannt<br />

sein, in welcher Form sich weitere Prominenz<br />

aus dem illustren DC-Universum vielleicht<br />

auch bald in „Arrow“ ein Stelldichein gibt.<br />

<strong>Die</strong> Chancen dafür stehen mehr als gut, denn<br />

die Serie ist in den Staaten wirklich beliebt und<br />

erfolgreich: <strong>Die</strong> dritte Staffel hat gerade grünes<br />

Licht bekommen und die Quoten können sich<br />

nach wie vor mehr als sehen lassen!<br />

Beeindruckende Vorstellung in <strong>HD</strong><br />

Schaut man sich „Arrow“ zum ersten Mal an, ist<br />

man unweigerlich beeindruckt: <strong>Die</strong> Produktion<br />

macht einen unglaublich hochwertigen Eindruck.<br />

<strong>Die</strong> Bilder sind von kühler Eleganz und makelloser<br />

Schärfe, sodass man die spannenden Stories<br />

und die coole Action noch mal so gerne verfolgt.<br />

<strong>Die</strong> Grüntöne erscheinen zum Glück nicht<br />

zu dominant (abgesehen vom Unterschlupf des<br />

Helden); es herrschen kalte, klare Farben vor.<br />

<strong>Die</strong> Soundkulisse weiß speziell in den Kampfund<br />

Action-Sequenzen voll zu überzeugen. Hier<br />

ergibt sich großes Kinofeeling, was neben dem<br />

astreinen Bild und der üppigen Bonusaustattung<br />

noch einmal ein echter Grund ist, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Version den gewohnten TV-Ausstrahlungen vorzuziehen.<br />

Apropos Boni: Hier lässt sich Warner<br />

wahrlich nicht lumpen. Für fast alle Folgen sind<br />

nicht verwendete Szenen anwählbar; ein paar<br />

verpatzte Aufnahmen dürfen natürlich auch nicht<br />

fehlen. Ein Blick auf die Kampf- und Stunt-Ausbildung<br />

der Darsteller macht einem die enorme<br />

physische Herausforderung der Dreharbeiten<br />

klar; ein gutes Making-of sowie ein amüsantes<br />

Treffen zwischen der Crew und den Fans der Serie<br />

runden die abwechslungsreiche und interessante<br />

Auswahl ab.<br />

TIemo WeIsenseel<br />

Film 8/10<br />

Endlich amtlicher Superhelden-Nachschub für alle <strong>Serien</strong>freunde:<br />

Bereits die erste Staffel des „Grünen Pfeils“ erreicht ein<br />

beachtliches Entertainment-Level und macht Lust auf mehr!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Beinahe makellose <strong>HD</strong>TV-Brillanz, die auf jedem Flatscreen und<br />

sogar auf der großen Leinwand einfach nur Spaß macht!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

<strong>Die</strong> Fassade des mit Geld um sich schmeißenden<br />

Playboys hilft, wenn man heimlich die Welt rettet.<br />

Immer wieder werden atmosphärische Rückblicke<br />

in die raue Zeit auf der Insel zwischengeschnitten.<br />

Ton 8/10<br />

Mit knackigem Surround-Sound und zahlreichen Action-Szenen<br />

klingt „Arrow“ eher nach Kino als nach gewöhnlichem TV.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

66


serie<br />

Film<br />

Misfits<br />

Dramen-Serie<br />

(4. Staffel)<br />

OT: Misfits L: GB<br />

J: 2012 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 :1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Dusan Lazarevic,<br />

Nirpal Bhogal<br />

D: Joseph Gilgun,<br />

Nathan McMullen,<br />

Nathan Stewart-Jarrett LZ: 8 × 45 min<br />

FSK: 18 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.02.14 × 2 Extras: 5/10<br />

Was ist hier los? Und was macht der<br />

Typ mit dem Hasenkopf da hinten?<br />

Wie viel der ursprünglichen<br />

„Misfits“-Serie steckt eigentlich<br />

überhaupt noch in der vierten<br />

Staffel? Den Schwung der ersten<br />

beiden Staffeln hat die Serie inzwischen<br />

verloren, genauso wie einen<br />

Großteil der originalen Besetzung.<br />

Visuelle Innovationen sind ebenso<br />

anteilsmäßig weniger geworden,<br />

was hauptsächlich an den neuen<br />

Regisseuren Nirpal Bhogal und<br />

Dusan Lazarevic liegen dürfte. Von<br />

der Ursprungs-Crew ist nur noch<br />

Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) übrig,<br />

der von dem im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zwiegespaltenen<br />

Rudy (Joseph Gilgun) tatkräftige<br />

Unterstützung erhält. Trotz aller<br />

Kompromisse, mit denen die<br />

„Superhelden“-Serie zu kämpfen<br />

hat, sind die Episoden nach wie<br />

vor sehr kreativ gestaltet. So beginnt<br />

bereits die erste Folge mit<br />

einer heftigen Verfolgungsjagd, die<br />

auf einem Dach gipfelt. Während<br />

die teilweise schwer bewaffneten<br />

Misfits (Rudy betätigt im Hintergrund<br />

den Anlasser einer Kettensäge)<br />

ihren Neuzugang Finn (Nathan<br />

Müll aufsammeln macht überhaupt keinen Spaß. Schade, dass es keine<br />

Superkraft gibt, die das Müllsammeln beschleunigt.<br />

McMullen) bedrohen, entfaltet sich<br />

vor dem Auge des Zuschauers die<br />

Vorgeschichte. Klar, dass das nur in<br />

einem blutigen Finale gipfeln kann.<br />

<strong>Die</strong> weiteren Folgen drehen sich<br />

um vereinnahmende Freundinnen,<br />

dritte Persönlichkeiten, Männerhasser,<br />

kranke Väter, menschengroße<br />

Kaninchen, ungewollte Kinder und<br />

… die Apokalypse. Selbstverständlich<br />

steht in jeder Folge mindestens<br />

eine neue, skurrile übernatürliche<br />

Fähigkeit im Mittelpunkt der Handlung.<br />

<strong>Die</strong> Neuzugänge Jess (Karla<br />

Crome) und Finn genauso wie die<br />

geheimnisvolle Abbey sind zwar<br />

passend besetzt, aber nicht ganz<br />

so charakteristisch wie ihre Vorgänger.<br />

Kurzum: <strong>Die</strong> vierte Staffel ist<br />

unterhaltsam, aber auf eine andere<br />

Weise als die ersten Staffeln. FT<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> ursprüngliche Genialität ist verflogen. An<br />

ihre Stelle tritt nun eine routiniert erstellte, aber<br />

immer noch abwechslungsreiche Heldenserie.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

The Following (1. Staffel)<br />

Bilder: Polyband, Warner Home Video<br />

Thriller-Serie<br />

W-Cover: nein<br />

OT: The Following L: US<br />

J: 2013 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Kevin Williamson<br />

D: Kevin Bacon, James<br />

Purefoy LZ: 15 × 45 min<br />

FSK: 16 P: 40 Euro<br />

VÖ: 07.02.14 × 3 Extras: 8,5/10<br />

Hardys (Kevin Bacon) Tag fängt<br />

schon einmal beschissen an.<br />

Was wäre, wenn alle <strong>Serien</strong>killer<br />

der USA auf einmal miteinander<br />

kommunizieren und organisiert<br />

vorgehen würden, um der Polizei<br />

immer einen Schritt voraus zu sein.<br />

Wie würde man wohl den Mann behandeln,<br />

der das Ganze leitet und<br />

daraus einen Kult macht? Würde<br />

man ihn einfach ausschalten oder<br />

doch eher eine Kooperation mit ihm<br />

eingehen, um sämtliche Mörder<br />

dingfest zu machen? FBI-Profiler<br />

Ryan Hardy (Kevin Bacon) ist sich<br />

unsicher, denn offenbar treibt der<br />

Psychopath und Mord-Organisator<br />

Joe Carroll (James Purefoy) sein<br />

ganz eigenes Spiel mit seinem Lieblings-Profiler.<br />

Ähnlich wie Hannibal<br />

Lecter liebt er es, den Ermittler mit<br />

seinen Wortspielen in die Irre zu<br />

führen und ihn somit zu quälen und<br />

manchmal sogar zu seinem ganz<br />

persönlichen Werkzeug zu machen.<br />

So gut dieses Szenario auch klingen<br />

mag, so ausgelutscht erscheint es,<br />

zumal es in der Geschichte des<br />

Hollywood-Films und auch der TV-<br />

<strong>Serien</strong> bereits viel zu viele solcher<br />

„genialen“ <strong>Serien</strong>mörder gab. Kevin<br />

Als Fan von Edgar Allen Poe zitiert Carroll regelmäßig aus den Werken<br />

Poes und inszeniert seine Taten wie einen morbiden Horror-Roman.<br />

Bacon wiederum spielt den auf vielen<br />

Ebenen gescheiterten Ermittler<br />

erstklassig, weshalb der Zuschauer<br />

eine solide wenn auch standardmäßige<br />

Thriller-Serie vorgesetzt bekommt.<br />

Kühle Töne und ganz viel<br />

Braun erwartet den Betrachter der<br />

Mordszenerien, die sich entfernt<br />

an David Finchers „Sieben“ zu orientieren<br />

scheinen. Auf drei Discs<br />

sind insgesamt 15 Episoden zu je<br />

45 Minuten enthalten. Der Ton ist<br />

in Dolby Digital komprimiert und<br />

als 5.1-Surroundsound ausgelegt,<br />

auch wenn von der Räumlichkeit<br />

kaum etwas zu spüren ist. Boni<br />

gibt es auf allen Scheiben unter<br />

anderem den Maximum Episode<br />

Mode samt Kommentar, die<br />

Produktions-Chroniken und nicht<br />

verwendete Szenen.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Grundsolide, unterhaltsam, mit grandiosem<br />

Hauptdarsteller – Nach „Hannibal“, „Luther“<br />

und Co. aber nichts weltbewegend Neues.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 67


Film<br />

serie<br />

Star Trek: Enterprise<br />

(3. Staffel)<br />

Science-Fiction-Serie<br />

laut Informationen, die sie durch Zeitreisetechnologie<br />

besitzen, werden die Menschen in naher<br />

Zukunft für die Zerstörung von Xindus, ihres Heimatplaneten,<br />

verantwortlich sein ...<br />

OT: Star Trek: Enterprise – Season 3 L: US J: 2004 V:<br />

Paramount Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 (engl.) R: A. Kroeker u. a. D: S. Bakula, J. Blalock, C.<br />

Trinneer LZ: 24 × 42 min FSK: 12 P: 62 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.03.14 × 6 Extras: 9/10<br />

<strong>Die</strong> Crew um Captain Archer („Zurück in die<br />

Vergangenheit“-Star Scott Bakula) steht am<br />

Scheideweg: Nachdem eine mysteriöse Sonde<br />

eines unbekannten außerirdischen Volkes im Finale<br />

der zweiten Staffel verheerende Verwüstungen auf<br />

der Erde angerichtet und Millionen von Todesopfern<br />

gefordert hat, sind die Zeiten der Diplomatie<br />

im sonst so friedlichen „Star-Trek“-Universum vorbei.<br />

<strong>Die</strong> Enterprise bricht auf in „die Ausdehnung“:<br />

Eine mysteriöse Region des Weltraums, eine Art<br />

kosmisches Bermuda-Dreieck, wo die Gesetze<br />

der Physik außer Kraft geraten und viele neue,<br />

raubeinige All-Bewohner ihr Unwesen treiben. Dort<br />

vermutet die Sternenflotte die gefährlichen Angreifer,<br />

die fieberhaft an einer noch stärkeren Waffe<br />

arbeiten, um schließlich die gesamte Menschheit<br />

auslöschen zu können. Angeblich wollen die Fremden,<br />

die sich selbst als „Xindi“ bezeichnen (ein Zusammenschluss<br />

von sechs ganz unterschiedlichen<br />

Spezies), nur der Geschichte zuvorkommen, denn<br />

<strong>Die</strong> unterkühlte Vulkanierin T‘Pol (Jolene Blalock) taut in<br />

Jahr drei zunehmend auf, was sie sympathischer macht.<br />

Gigantische Story-Arch<br />

In einer bei „Star Trek“ vorher nie dagewesenen<br />

Dichte erzählen die 24 Episoden von Jahr drei<br />

die Geschichte eines Wettlaufs gegen die Zeit.<br />

Selbst der Dominion-Konflikt aus „Deep Space<br />

Nine“ ließ mehr Atempausen, um auch mal eine<br />

Geschichte abseits des staffelübergreifenden<br />

Handlungsstrangs zu erzählen. Von Folge zu Folge<br />

kommt man den gut versteckten Xindi näher,<br />

man erforscht die Geheimnisse der Ausdehnung<br />

und spürt, wie sich die akute Bedrohung und<br />

die klaustrophobische Stimmung in diesem düsteren<br />

Teil der Galaxie allmählich auf die gesamte<br />

Besatzung legt.<br />

Schweres Erbe<br />

„Enterprise“ stand von Anfang an im Schatten aller<br />

Vorgänger-<strong>Serien</strong>, und konnte sich nie auf die<br />

Art und Weise in die Herzen der Fans fliegen, wie<br />

das dem Original aus den 1960er Jahren, „Voyager“<br />

(mit Abstrichen), „Deep Space Nine“ und<br />

vor allem „The Next Generation“ über viele viele<br />

Staffeln hinweg gelungen ist. Doch wenn man all<br />

seine Vorurteile beiseite lässt und dem bisher letzten<br />

Baby aus dem „Star Trek“-TV-Universum eine<br />

faire Chance gibt, dann kommt man zumindest<br />

als Science-Fiction-Fan eigentlich kaum um diese<br />

Season herum. Es ist ein frischer Beginn, der die<br />

stellenweise wirklich enttäuschende zweite Staffel<br />

vergessen lässt und sogar für „Enterprise“-Neueinsteiger<br />

einen guten Startpunkt bietet. Rund zehn<br />

Jahre nach der Originalausstrahlung bietet sich jetzt<br />

eine wunderbare Gelegenheit, das zu Unrecht als<br />

hässliches Entlein des Franchise geltende Spin-off<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in neuem <strong>HD</strong>-Glanz zu entdecken.<br />

So macht Serie Spaß!<br />

Speziell die Raumschlachten sind sowohl tricktechnisch<br />

als auch vom Sound her absolut beeindruckend<br />

geraten – definitiv mehr, als man sich<br />

gemeinhin von einer Fernsehserie erhoffen würde.<br />

<strong>Die</strong> englische Tonspur ist sogar im sonst fast ausschließlich<br />

Filmproduktionen vorbehaltenen DTS-<br />

John Billingsley entwickelt sich als Denobulaner Dr. Phlox<br />

zu einem der interessantesten Charaktere der Serie.<br />

<strong>HD</strong> MA 5.1 verfügbar – der Standard, wenn es um<br />

die möglichst verlustfreie Heimkino-Reproduktion<br />

des Sounds geht, der den Machern ursprünglich<br />

vorschwebte. Leider hat man die berühmt-berüchtigte<br />

Tonhöhenproblematik wieder nicht ganz in<br />

den Griff bekommen. Ist man die Ausstrahlung im<br />

TV gewöhnt, dann wird einem gerade zu Anfang<br />

die minimal tiefere Frequenz der Stimmen unangenehm<br />

auffallen. Spätestens nach ein oder zwei<br />

Folgen hat man sich daran aber gewöhnt.<br />

Disc eins und sechs des Box-Sets bieten viele Extras,<br />

die das Herz eines jeden Trekkies höher schlagen<br />

lassen und über die Auswahl der ursprünglichen<br />

DVD-Veröffentlichung weit hinausgehen. Am<br />

8. Mai erscheint auch die finale 4. Staffel auf BD.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 7,5/10<br />

„Star Trek goes to War“: Wer sich mit diesem Bruch mit Gene<br />

Roddenberrys Philosophie anfreunden kann, erlebt eine<br />

düster-intensive Science-Fiction-Odyssee über 24 Folgen.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Eine deutliche Steigerung gegenüber den noch merklich rauschenden<br />

Vorgängerstaffeln: Als hätte man eine aktuelle Serie vor sich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Ton 8,5/10<br />

Einfach Klasse: Besonders bei den Actionszenen und Raumschlachten<br />

kommt tatsächlich echtes Kino- und Surroundfeeling auf.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Paramount Home<br />

64


serie<br />

Film<br />

Braquo (1. Staffel)<br />

Dramen-Serie<br />

OT: Braquo<br />

L: FR J: 2009<br />

V: Studio Hamburg<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0<br />

R: Olivier Marchal<br />

D: Jean-Hugues<br />

Anglade, Karole<br />

Rocher, Nicolas Duvauchelle LZ: 8 × 52 min<br />

FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 21.02.14 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Nicht nur in Frankreich genießt die Serie einen hohen Beliebtheitsgrad, vereint sie doch die moralisch fragwürdige<br />

Regellosigkeit eines „Luther“ mit der hochspannenden Authentizität von „The Wire“.<br />

eddy Caplan (Jean-Hugues Anglade)<br />

und seine Kollegen sind ein<br />

eingespieltes Team bei der Pariser<br />

Polizei, das mit seinen teils kriminellen<br />

Methoden zwar schnelle Erfolge<br />

erzielt, jedoch dafür auch schon<br />

mal über Leichen gehen muss. Im<br />

Prolog ziehen sie sich Ski-Masken<br />

über, dringen mitten in der Nacht in<br />

ein fremdes Haus ein und bedrohen<br />

jemanden, der gerade Sado-Maso-<br />

Spielchen mit einer Prostituierten<br />

treibt. Entweder er rückt mit der<br />

Information raus, oder die brisanten<br />

Fotos kommen an die Öffentlichkeit.<br />

Auf den ersten Blick sind die Cops<br />

nicht von Einbrechern zu unterscheiden.<br />

Und auch sonst pflegen<br />

sie einen recht rauen Umgangston.<br />

Doch Eddy und Co. können auch<br />

echte Kumpeltypen sein, wenn es<br />

drauf ankommt. Eines Tages überspannt<br />

ihr Kollege Max (Olivier Rabourdin)<br />

den Bogen, sticht einem<br />

Verdächtigten ein Auge aus und<br />

misshandelt ihn, sodass er sich vor<br />

Gericht verantworten muss. Infolgedessen<br />

wählt er den Freitod und<br />

hinterlässt eine Witwe sowie vier<br />

geschockte Kollegen, die für ihn<br />

wie eine zweite Familie waren. Um<br />

den Namen ihres Freundes wieder<br />

rein zu waschen überschreiten die<br />

vier die moralischen Grenzen noch<br />

mehr als sonst und müssen dabei<br />

aufpassen, dass sie nicht ins Fadenkreuz<br />

der Aufsichtsbehörde rücken.<br />

Fast alle Charaktere haben schwere<br />

private Probleme, die sie auch beruflich<br />

in die Bredouille bringen. Hat<br />

Theo z. B. ein ernstzunehmendes<br />

Drogenproblem, verfällt Walter dem<br />

Glücksspiel. Kalte Farben, Rauschen,<br />

überbelichteter Kontrast und Ruckelkamera<br />

tragen zum Doku-Look bei.<br />

Aufgrund des 2.0-Tons gibt es keinen<br />

Raumklang.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Vergleichbar mit „The Wire“ und „Luther“, ist<br />

„Braquo“ ein klarer Geheimtipp für Fans von<br />

realistischen Cop-Dramen.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Masters Of Sex (1. Staffel)<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Studio Hamburg<br />

Dramen-Serie<br />

OT: Masters Of Sex<br />

L: US J: 2013<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: John Madden,<br />

Michael Dinner<br />

D: Michael Sheen,<br />

Lizzy Caplan, Beau Bridges LZ: 12 × 58 min<br />

FSK: 16 P: 39 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.05.14 × 4 Extras: 0,5/10<br />

Kostüm und Ausstattung machen<br />

die 1950er-Jahre-Illusion perfekt.<br />

Unglaublich, aber wahr: Von<br />

1956 bis 1966 unternahm<br />

der amerikanische Gynäkologe Dr.<br />

William Masters die allererste umfassende<br />

Feldforschung auf dem<br />

Gebiet der menschlichen Sexualität<br />

in den Vereinigten Staaten.<br />

Gemeinsam mit seiner jungen<br />

Kollegin Virginia Johnson legte er<br />

– trotz anfänglich heftiger Widerstände<br />

des arrivierten Wissenschaftsbetriebs<br />

– eine Studie vor,<br />

die das Bild der körperlichen Liebe<br />

und den gesellschaftlichen Umgang<br />

mit der schönsten (Neben-)Sache<br />

der Welt für immer verändern sollte.<br />

Martin Sheen (nicht verwandt mit<br />

Charlie) und Lizzy Caplan sind die<br />

Stars in dieser neuen Serie der<br />

ganz anderen und sehr erfrischenden<br />

Art. Überragend eingefangen<br />

wird das tolle 1950er-Jahre-Flair,<br />

das sich in jeder Requisite, jedem<br />

Kostüm, jeder kleinen Nuance wiederfindet.<br />

Ein echter Leckerbissen<br />

also für alle Fans von „Mad Men“ –<br />

aber im Grunde sollte sich kein<br />

aufgeschlossener TV-Liebhaber<br />

dieses neue Schmuckstück des<br />

Wenn der Professor mit der Sekretärin ... – Masters und Johnson (Martin<br />

Sheen und Lizzy Caplan) werden die Sexualforschung revolutionieren.<br />

amerikanischen <strong>Serien</strong>spezialisten<br />

Showtime entgehen lassen. Um mal<br />

eine Idee vom außergewöhnlichen<br />

Qualitätslevel und Anspruch dieser<br />

Produktion zu bekommen: Regie<br />

bei der minimal längeren Pilotfolge<br />

führte John Madden („Shakespeare<br />

In Love“, „Best Exotic Marigold Hotel“)<br />

– im Laufe der Staffel nahm<br />

auch noch Michael Apted („Nell“,<br />

„Enigma“) für zwei Folgen die Zügel<br />

am Set in die Hand. Leider findet<br />

sich auf den vier auch technisch<br />

überzeugenden Discs von Staffel<br />

eins keinerlei Bonusmaterial:<br />

So ziemlich das Einzige, was wir<br />

uns für die hoffentlich schon bald<br />

erscheinende Season zwei noch<br />

wünschen würden. <strong>Die</strong> zwölf neuen<br />

Folgen laufen übrigens ab Juli in<br />

den Staaten.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Herrlich unterhaltsame neue Serie, die ihren<br />

Reiz aus dem niemals alt werdenden Thema<br />

und dem klasse getroffenen Fifties-Flair bezieht.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 65


Film<br />

Serie<br />

Bates Motel (1. Staffel)<br />

Mystery-Serie<br />

OT: Bates Motel L: US<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Tucker Gates, Paul<br />

A. Edwards, Johan<br />

Renck, David Straiton,<br />

u. a. D: Vera Farmiga,<br />

Freddie Highmore, Max Thieriot LZ: 10 x<br />

43 min FSK: 16 P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.02.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Wie die berühmte Filmfigur Norman<br />

Bates aus Alfred Hitchcocks<br />

Klassiker „Psycho“ zum <strong>Serien</strong>killer<br />

geworden ist, erfahren Sie<br />

in „Bates Motel“. <strong>Die</strong> Horror-Serie<br />

erzählt die düstere Geschichte von<br />

Norman Bates (Freddie Highmore)<br />

und seiner Mutter Norma (Vera<br />

Farmiga), die nach dem Tod des<br />

Vaters ein neues Leben beginnen<br />

wollen und in das Küstenstädtchen<br />

Norman Bates (Freddie Highmore) und seine Mutter Norma (Vera Farmiga)<br />

wollen ein neues Leben beginnen.<br />

White Pine ziehen. Dort möchte<br />

Norma ein Motel eröffnen, das sie<br />

bei einer Zwangsversteigerung erstanden<br />

hat. Doch der idyllische<br />

Neuanfang wird schnell getrübt,<br />

denn Norma und Norman müssen<br />

erkennen, dass sich hinter den Kulissen<br />

des paradiesischen Örtchens<br />

tödliche Geheimnisse verbergen. Da<br />

sie keinem anderen Menschen in<br />

der Stadt trauen können, entsteht<br />

zwischen Mutter und Sohn eine<br />

tiefe, aber verstörende Beziehung,<br />

die letztlich schwerwiegende Folgen<br />

nach sich ziehen wird. „Bates Motel“<br />

fungiert als Prequel zu Hitchcocks<br />

„Psycho“ (1960). Allerdings werden<br />

für die Serie nur die Motive aus<br />

Robert Blochs Romanvorlage verwendet<br />

und die Handlung wird in<br />

die Gegenwart verlegt. Trotz dieser<br />

zeitlichen Veränderung funktioniert<br />

das Konzept „Bates Motel“, was vor<br />

allem dem hervorragenden Cast zu<br />

verdanken ist: Freddie Highmore<br />

sieht dem „Psycho“-Hauptdarsteller<br />

Anthony Perkins nicht nur ähnlich, er<br />

kopiert auch perfekt dessen Mimik<br />

und Gestik. Auch Vera Farmiga über-<br />

<strong>Die</strong> Polizei behält das Motel der<br />

Bates stets im Auge.<br />

zeugt als überfürsorgliche Mutter<br />

mit ihrem Spiel. Das Bildmaterial ist<br />

durch eine gelb-bräunliche Tönung<br />

gekennzeichnet und erhält dadurch<br />

einen ansprechenden Sepia-Look.<br />

Akustisch abgerundet wird die Serie<br />

durch verträumte klassische Musik,<br />

wobei ab und an auch härtere Klänge<br />

zum Einsatz kommen. LF<br />

Film 8/10<br />

Gelungene Prequel-Serie zu Hitchcocks<br />

Horror-Klassiker „Psycho“, die die düstere<br />

Vorgeschichte von Norman Bates erzählt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Banshee<br />

(1. Staffel)<br />

Action-Serie<br />

OT: Banshee L: US<br />

J: 2013 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Greg Yaitanes u. a.<br />

D: Antony Starr, Ivana<br />

Milicevic, Frankie<br />

Faison LZ: 512 min<br />

FSK: 18 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.01.14 × 4 Extras: 5/10<br />

<strong>Die</strong> ukrainische Mafia jagt den<br />

Protagonisten bis aufs Äußerste.<br />

Stellen Sie sich eine Art „Sin City“<br />

als Serie vor. Eine Serie über<br />

eine Stadt der Sünde, in der einfach<br />

jeder Dreck am Stecken hat,<br />

selbst der Sheriff. Besonders der<br />

Sheriff, denn dieser ist gerade erst<br />

aus dem Gefängnis gekommen,<br />

hat die ukrainische Mafia am Hals<br />

und ist eigentlich gar nicht wirklich<br />

der echte Sheriff. Letzterer wurde<br />

nämlich während eines Überfalls<br />

erschossen, weshalb der Ex-Knacki<br />

(Antony Starr) einfach seine Identität<br />

als Lucas Hood angenommen<br />

hat. Nun hat er aber die Probleme<br />

der Stadt am Hals, denn hier<br />

regiert das blanke Chaos. Skrupellose<br />

Geschäftsmänner wie Kai<br />

Proctor (Ulrich Thomsen) gehen<br />

ihren dubiosen Machenschaften<br />

nach, Dealer verkaufen ihre<br />

Drogen an Teenager, Motorrad-<br />

Banden überfallen die Stadt. Als<br />

dann auch noch der ukrainische<br />

Mafiaboss Mr. Rabbit in Banshee<br />

auftaucht, wird die Stadt zu einem<br />

Hort der Gewalt. Neben heftiger<br />

Over-the-Top-Action geht es auch<br />

im Bereich Erotik ordentlich zur<br />

Kurios: Lucas (Antony Starr), der Schwerverbrecher, steht als „Sheriff“ vor Gericht.<br />

Im Hintergrund stehen Amish-People und der Mann von Lucas’ Flamme.<br />

Sache. <strong>Die</strong> Struktur der Serie bewegt<br />

sich zwischen klassischem<br />

Film Noir, dem Western und modernem<br />

Action-Kino, das sich teilweise<br />

auf „GTA“-Niveau abspielt.<br />

Eine Gangsterkarriere unter dem<br />

Deckmantel des Sheriffs? Wenn<br />

das mal nicht unterhaltsam ist!<br />

Technisch gesehen haben sich die<br />

Macher für einen sehr düsteren,<br />

verfremdeten Look entschieden,<br />

mit zulaufenden Dunkelflächen,<br />

unnatürlich blassen und abgedunkelten<br />

Farben, sowie kaum echtem<br />

Weiß. <strong>Die</strong> Schärfe ist sehr hoch<br />

und bestärkt den Look einer unsauberen<br />

Stadt. Beim Ton fällt der<br />

häufige Basseinsatz auf. Szenen<br />

wie der Rave in der Scheune leben<br />

zusätzlich von geschickt eingesetzten<br />

Raumklangeffekten. FT<br />

Film 7,5/10<br />

<strong>Die</strong> spannende Ausgangssituation geht in eine<br />

relativ komplexe Dramenhandlung über, mit<br />

viel Action,Gewalt und unverblümtem Sex.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Universal Home, Warner Home Video<br />

68


Film<br />

Serie<br />

<strong>Die</strong> wilden Siebziger (1. Staffel)<br />

Sitcom<br />

OT: That `70s Show<br />

L: US J: 2000<br />

V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 2.0<br />

R: Terry Hughes, David<br />

Trainer u. a. D: Topher<br />

Grace, Danny<br />

Masterson u. a. LZ: 25 × 22 min FSK: 12<br />

P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.04.14 × 2 Extras: 4,5/10<br />

Wir schreiben das Jahr 1976: Im<br />

beschaulichen Städtchen Point<br />

Place im Bundesstaat Wisconsin hat<br />

sich eine eingeschworene Clique<br />

von Jugendlichen zusammengefunden.<br />

Rund um den etwas schüchternen,<br />

aber herzensguten und<br />

äußerst liebenswerten Eric Forman<br />

tummeln sich seine beste Freundin<br />

Donna, seine zwei dauerbekifften<br />

Kumpels Steven und Michael, der<br />

Im legendären Keller der Formans trifft sich die ganze wilde Siebziger-<br />

Clique. <strong>Die</strong> erste Staffel ist noch vergleichsweise zahm, aber sehr charmant.<br />

ziemlich witzige Austauschschüler<br />

Fez sowie die kleine Diva Jackie, die<br />

aber schon bald in den inneren Zirkel<br />

der Freunde aufgenommen wird.<br />

Von den Jungstars von einst haben<br />

es vor allem Ashton Kutcher und<br />

Mila Kunis inzwischen zu echten<br />

Hollywood-Karrieren gebracht. Auch<br />

Topher Grace ist weiterhin gut im<br />

Geschäft und demnächst in Christopher<br />

Nolans potentiellem Überhit<br />

„Interstellar“ zu sehen. Ihre Anfänge<br />

im Film- und Fernsehgeschäft in<br />

dieser auch heute noch erstaunlich<br />

gut funktionierenden ersten Staffel<br />

von „<strong>Die</strong> wilden Siebziger“ zu sehen,<br />

macht einfach Spaß – genau wie die<br />

ganze Serie, die das Lebensgefühl<br />

der ständig nach Liebe, Spaß und<br />

Abenteuer suchenden Teenager in<br />

jeder einzelnen Episode unterhaltsam<br />

auf den Punkt bringt.<br />

Alle 25 Folgen des ersten Jahres der<br />

Kult-Serie sind in dieser Box vereinigt.<br />

Zeitgleich mit Season 1 erscheint<br />

auch Season 2; Staffel 3 und 4 gibt<br />

es dann ab dem 5. Juni im Handel.<br />

Sehr schön: Im Gegensatz zur<br />

DVD-Veröffentlichung setzt man hier<br />

Beste Freunde für immer oder doch<br />

die erste große Liebe?<br />

ganz auf das 16 : 9-Breitbild-Format,<br />

sodass die lästigen schwarzen Balken<br />

links und rechts des Bildes der<br />

Vergangenheit angehören. Auffällig<br />

ist ein deutliches Bildrauschen, das<br />

selten sogar in ein leichtes Flackern<br />

übergeht – insgesamt dominiert ein<br />

passend nostalgischer Look, wie<br />

weichgezeichnet.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

<strong>Die</strong> Serie ist und bleibt Kult und ein echter<br />

Brüller – die technische Aufbereitung punktet<br />

vor allem mit dem neuen Widescreen-Format.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Grimm (2. Staffel)<br />

Ripper Street (1. Staffel)<br />

Fantasy-Serie<br />

Mystery-Serie<br />

OT: Grimm L: US<br />

J: 2012 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />

5.1 R: Norberto Barba<br />

u. a. D: David Giuntoli,<br />

Bitsie Tulloch, Silas<br />

Weir Mitchell<br />

LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 10.04.14 × 5 Extras: 6/10<br />

Jedes dieser Gesichter könnte ein<br />

tierisches Geheimnis verbergen.<br />

OT: Ripper Street L: GB<br />

J: 2012 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />

R: Tom Shankland u. a.<br />

D: Matthew<br />

Macfadyen, Jerome<br />

Flynn, Adam<br />

Rothenberg LZ: 28 × 50 min FSK: 16 P: 18<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 28.02.14 × 2 Extras: 2/10<br />

Fast wie Holmes und Watson: Reid<br />

und Drake ermitteln.<br />

Monster, Mythen und finstere<br />

Machenschaften - was mit<br />

„Buffy“ und „Supernatural“ Kult<br />

wurde, soll nun auch bei „Grimm“<br />

für Unterhaltung sorgen. Hier<br />

scheint irgendwie jeder in das<br />

übernatürliche Spiel verwickelt zu<br />

sein - also nichts wirklich Neues.<br />

Zu den Novitäten zählen höchstens<br />

die computergenerierten<br />

Monstermasken, die oftmals<br />

einem Raubtier nachempfunden<br />

sind, jedoch wie die Gesichter einfach<br />

modellierter Videospielfiguren<br />

aussehen. <strong>Die</strong> Handlung ist durchschnittlich<br />

und hält neben Monstern,<br />

Prinzen und den Nachfahren<br />

der Gebrüder Grimm die üblichen<br />

genealogischen Überraschungen<br />

bereit („Mutter?!“). Wem dies gefällt,<br />

den stört auch das orangestichige<br />

Bild nicht, das bei der<br />

Farbkorrektur einen recht warmen<br />

Anstrich erhalten hat. Leichtes<br />

Rauschen tritt in dunkleren Szenen<br />

auf. <strong>Die</strong> gute Schärfe erfreut<br />

den <strong>Serien</strong>fan.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Nichts wirklich Neues am <strong>Serien</strong>markt, aber die<br />

übliche „Monster-Of-The-Day“-Show mit<br />

simpel animierten Tiermonstern.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Wer zwischen den Veröffentlichungen<br />

der beliebten <strong>Serien</strong><br />

„Sherlock“ und “Poirot“ (nur auf<br />

DVD) nach einem ähnlichem Substitut<br />

sucht, ist mit „Ripper Street“<br />

gut beraten. <strong>Die</strong> britische Mystery-<br />

Serie spielt in den Londoner Straßen<br />

zur Zeit der Industrialisierung.<br />

Der Fall „Jack The Ripper“ scheint<br />

zu den Akten gelegt worden zu<br />

sein, da stehen Inspektor Edmund<br />

Reid (Matthew Macfadyen), sein<br />

rüder aber zuverlässiger Kumpane<br />

Seargent Drake (Jerome Flynn)<br />

sowie der amerikanische Forensiker<br />

Homer Jackson (Adam Rothenberg)<br />

vor einer ganz neuen<br />

Herausforderung: Noch nie war<br />

London so chaotisch und voller<br />

verquerer Verbrechen wie jetzt. Und<br />

irgendwie scheint der Schatten des<br />

berüchtigten Schlitzers immer noch<br />

über der Stadt zu schweben. Wer<br />

ist dieser Jack eigentlich und wo<br />

ist er abgeblieben? Könnte es sein,<br />

dass …? Nein, unmöglich! Forensiker<br />

ist Forensiker.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Hochkarätig besetzt, rasant erzählt und<br />

grandios ausgestattet. Ein Fest für alle Krimiund<br />

Abenteuer-Freunde.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Polyband, Tiberius Film, Universal Pictures<br />

66

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