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<strong>Serien</strong>-Special<br />
DAS MAGAZIN FÜR<br />
HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Bilder: AXN, Sony Pictures Home<br />
<strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />
<strong>HD</strong>-<strong>Serien</strong><br />
Vol. 1
Thema<br />
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
Das <strong>Serien</strong>fieber ist ausgebrochen! Nicht nur, dass uns derzeit<br />
eine wahre Flut an hochwertigen <strong>HD</strong>-<strong>Serien</strong> auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erwartet, auch im Fernsehen startet mit dem <strong>Serien</strong>sender<br />
Sky Atlantic <strong>HD</strong> eine neue Generation erstklassiger<br />
Unterhaltung. Darum lassen auch Sie<br />
sich anstecken von dem aktuellen<br />
Trend in Folge.<br />
Falko Theuner,<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
16
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
Thema<br />
Bilder: Polyband<br />
Wer einmal<br />
mit einer<br />
<strong>HD</strong>-Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
anfängt, kann so schnell nicht wieder<br />
aufhören. Sicherlich ist das Sammeln<br />
von <strong>Serien</strong>-Boxen nicht das preisgünstigste<br />
Hobby – schließlich wird niemand<br />
während der spannenden <strong>Serien</strong>handlung<br />
vorzeitig abbrechen wollen. Der Vorteil fesselnder<br />
TV-<strong>Serien</strong> wiederum liegt auf der Hand, denn<br />
<strong>Serien</strong>fans zehren länger von den blauen Scheiben<br />
und begleiten ihre Helden durch zahlreiche Abenteuer<br />
und Entwicklungsstadien. Und das Beste<br />
daran: Man kann sie immer wieder anschauen. Den<br />
Einstieg in das Themen-Spezial macht die weltweit<br />
längste sowie erfolgreichste Science-Fiction-Serie<br />
der Fernsehgeschichte.<br />
Doctor Who<br />
23. November 1963: Einen Tag nach dem schrecklichen<br />
Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy<br />
strahlte die British Broadcast Company die erste Folge<br />
von „Doctor Who“ aus, ohne zu ahnen, welches<br />
Massenphänomen sie damit lostreten würden.<br />
<strong>Die</strong> Serie über den sympathischen außerirdischen<br />
Zeitreisenden lockte die Zuschauer wöchentlich<br />
vor die Bildschirme, was die Abenteuer des Doctors<br />
(William Hartnell) zum unauslöschlichen Bestandteil<br />
des britischen Fernsehprogramms machte.<br />
So ging es Folge für Folge weiter, bis die Serie<br />
1989 nach 26 Jahren ihr vorläufiges Ende fand.<br />
<strong>Die</strong> Wiederbelebung 1996 durch einen TV-Film<br />
mit Paul McGann in der Hauptrolle misslang. Erst<br />
2005 fiel der offizielle Startschuss für den neuen<br />
„Doctor Who“, zunächst mit Christopher Eccleston<br />
in der Hauptrolle, die noch im selben Jahr zu David<br />
Tennant wechselte und 2010 schließlich mit Matt<br />
Smith ihren aktuellen Darsteller fand.<br />
Neuer Körper, neue Ticks<br />
Der Doctor selbst ist ein Kuriosum an sich: Er ist<br />
ein Zeitlord aus der fremden Welt Gallifrey. In seiner<br />
intelligenten Polizeinotrufbox TARDIS (Time and Relative<br />
Dimension in Space), einer getarnten Zeitmaschine,<br />
bereist er das Universum, um es vor dem<br />
Chaos zu retten. Eines seiner wichtigsten Gadgets<br />
ist dabei der Sonic Screwdiver, ein Allzweckgerät,<br />
mit dem der Doctor meist Schlösser knackt, aber<br />
auch anderweitige Probleme löst. Ähnlich wie bei<br />
der ebenfalls schon 50-jährigen James-Bond-Historie<br />
bestand bei „Doctor Who“ von Zeit zu Zeit die<br />
Notwendigkeit, den Hauptdarsteller aus kreativen<br />
oder auch aus Altersgründen auszutauschen. Dafür<br />
dachten sich die Autoren der Serie einen besonders<br />
geschickten Kniff aus: Sie versteckten den Austausch<br />
der Darsteller hinter der regenerativen Fähigkeit der<br />
Hauptfigur. Wird der Protagonist (fast) getötet, machen<br />
sein Körper sowie seine Persönlichkeit eine<br />
deutliche Formwandlung durch. Einzig seine Erinnerungen<br />
bleiben. Angeblich soll ein Zeitlord nur zwölf<br />
solcher Re inkarnationen durchmachen können,<br />
doch das wäre wirklich schade, denn in der Zwischenzeit<br />
gab es bereits insgesamt zehn Verwandlungen.<br />
Aber durch die Zeitreise-Komponente gibt<br />
(Staffel 5.1)<br />
es sowieso keine feste Reihenfolge<br />
in dieser Hinsicht, oder? Besonders<br />
kurios und kompliziert wird es übrigens,<br />
wenn der Protagonist im Zuge<br />
einer Zeitreise auf frühere Inkarnationen<br />
seiner selbst trifft.<br />
Vertrauen Sie dem Doctor<br />
Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschien im April die erste Hälfte der<br />
neuen, fünften Staffel. Hier trifft der aktuelle Doctor<br />
(Matt Smith) auf die gerade einmal siebenjährige<br />
Amy Pond (Karen Gillan), um einen Dimensionsriss<br />
in ihrer Kinderzimmerwand zu reparieren. Ein drohendes<br />
Desaster mit TARDIS führt dazu, dass Who<br />
fünf Minuten in die Zukunft springen muss, um die<br />
Zeitmaschine wieder abzukühlen. Aus den Minuten<br />
werden jedoch zwölf Jahre. Eine Wartezeit, die Amy<br />
entscheidend prägt. Doch der Doctor wäre nicht der<br />
Doctor, wenn er sie nicht auch im Erwachsenenalter<br />
für seine Abenteuer gewinnen könnte, zumal sich<br />
ein aus einer Strafanstalt entflohener gefährlicher<br />
Formwandler in ihrem Haus aufhält. Ach ja, und<br />
draußen wartet schon die Weltraumpolizei, die mit<br />
der völligen Vernichtung droht, sollte der Gesuchte<br />
nicht binnen der nächsten Minuten ausgeliefert<br />
werden. <strong>Die</strong> Beziehung zwischen den beiden basiert<br />
also eher auf skurrilen Abenteuern mit Atraxianern,<br />
Alien-Vampiren, Reptilienmenschen und<br />
weinenden Engeln als auf einer sexuellen Ebene –<br />
das käme für den inzwischen 905-jährigen Doctor<br />
Who sowieso kaum infrage. Außerdem ist Amy bereits<br />
mit dem Krankenpfleger Rory (Arthur Darvill)<br />
verlobt, der die beiden zukünftig ebenfalls begleiten<br />
wird. Abgesehen von den kreativen bis absurden<br />
Geschichten glänzt die Serie des Weiteren<br />
mit offensichtlichen Low-Budget-Spezialeffekten,<br />
die inzwischen einen Großteil des „Doctor Who“-<br />
Charmes ausmachen. Außergewöhnlich ist vor<br />
allem das kuriose Design der Figuren, der Kostüme<br />
und Settings, die in ihrer Zusammenstellung oftmals<br />
an die Cover früherer Pulp-Hefte von Science-Fiction-Stories<br />
erinnern. Zudem verschafft der Mix aus<br />
Comedy, Action und abgefahrenen Science-Fiction-<br />
Ideen der Serie einen immerwährenden Platz<br />
im Herzen der unzähligen <strong>Serien</strong>fans.<br />
<strong>Die</strong> neuen Daleks<br />
sind stärker, intelligenter<br />
und fieser<br />
Doctor Who (Staffel 5.1)<br />
OT: Doctor Who L: GB J: 2011 G: Science-Fiction-Serie<br />
V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Adam Smith u. a. D: Matt Smith, Karen Gillan, Arthur<br />
Darvill LZ: 320 min FSK: 12 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.04.12 × 3 Extras: 9/10<br />
Wie von einer in <strong>HD</strong> gedrehten Spitzenserie zu<br />
erwarten, besitzt das erstklassige Bild eine exzellente<br />
Schärfe sowie einen fast perfekten Kontrast,<br />
der nur in den Szenen gemindert wird, in denen<br />
das gesamte Ambiente in weiches Licht getaucht<br />
ist. Farblich sind volle Töne die Regel, Ausnahmen<br />
bilden die entsättigteren Passagen. <strong>Die</strong> Audioabmischung<br />
ist ebenfalls überraschend vielschichtig,<br />
so wird z. B. das Potenzial des 5.1-Surround-Klangs<br />
genutzt, um das gleichzeitige Erwachen von mehreren<br />
Komapatienten in einem Krankenhaussaal<br />
noch unheimlicher zu gestalten. Vielleicht gerade<br />
weil die Abmischung so kreativ erfolgte, ist es<br />
umso enttäuschender, dass der Lautstärkepegel<br />
größtenteils statisch bleibt. Sowohl die Staffel<br />
5.1 als auch die Staffel 5.2 (erhältlich ab 25. Mai)<br />
werden als 3-Disc-Fan-Editionen verkauft und<br />
beinhalten 145 Minuten Bonusmaterial sowie ein<br />
Booklet mit zahlreichen Fakten über das „Doctor<br />
Who“-Universum. Wem das noch nicht genug ist,<br />
der wird sich sicherlich auch für die Spin-of-Serie<br />
„Torchwood“ begeistern können (früherer Doctor-<br />
Who-Begleiter bekämpft nun eigenständig Alien-<br />
Verbrechen in Cardiff), deren Fortführung auch<br />
bereits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angekündigt ist.<br />
Film 8,5/10<br />
Der gute Doctor mag für deutsche Zuschauer auf den ersten Blick<br />
sehr abgedreht wirken. Auf den zweiten hingegen wird er hier<br />
genauso seine Fans finden wie überall.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 17
Thema<br />
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
The Big Bang Theory (4. Staffel)<br />
OT: The Big Bang Theory L: US J: 2010 G: Sitcom V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
(engl.) R: M. Cendrowski u. a. D: J. Parsons, J. Galecki u. a.<br />
LZ: 24 × 21 min FSK: 12 P: 38 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 13.04.12 × 2 Extras: 7/10<br />
<strong>Die</strong> Bildtechnik der Discs ist solide und dem Sitcom-Format<br />
der Serie durchaus angemessen –<br />
Vorzeigematerial ist es aber sicherlich nicht,<br />
obwohl guter <strong>HD</strong>TV-Standard locker erreicht<br />
wird. Mit der Tonhöhe gibt es glücklicherweise<br />
kaum Probleme – vielleicht stellt man anfangs<br />
einen beinahe unmerklichen Pitch fest, der die<br />
Stimmen nur minimal tiefer klingen lässt als bei<br />
der TV-Ausstrahlung, doch dieser Eindruck verflüchtigt<br />
sich nach ein oder zwei Folgen schnell.<br />
Der Sound gibt sich betont frontzentriert, beim<br />
(Surround-)Sound liegen also auch nicht unbedingt<br />
die Stärken der Ausstattung. Schaut man<br />
sich als Fan jedoch die Extras an, dann lohnt sich<br />
die Anschaffung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> garantiert. Highlight<br />
ist hier ein Einblick in die Liveaufzeichnung einer<br />
kompletten Folge vor dem Studiopublikum. Auch<br />
die Interviews der Stars unter sich steigern den<br />
Sympathiefaktor. Staffel eins und zwei kommen<br />
übrigens am 15. Juni heraus, sodass <strong>Serien</strong>freunde<br />
ihre Sammlung komplettieren können.<br />
Film 8,5/10<br />
In der vierten Staffel bekommen die Jungs noch mehr weibliche<br />
Unterstützung, was die Sympathie und den Spaßfaktor auf die<br />
Spitze treibt. Quasi der Nerd-Faktor hoch zwei.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
(4. Staffel)<br />
Willkommen in der nerdigsten aller<br />
TV-Cliquen: Nerd Nummer eins ist<br />
Sheldon Cooper (Jim Parsons), sozusagen<br />
der Oberguru, wenn es um<br />
„Star Trek“, „Batman“ oder „Dungeons<br />
& Dragons“ geht. Dann wären da<br />
Leonard (Johnny Galecki), noch der<br />
„normalste“ Typ in diesem schrägen<br />
Quartett, Howard (Simon Helberg),<br />
das ewige Muttersöhnchen mit<br />
einem sehr gewöhnungsbedürftigen<br />
Humor, sowie der herrlich stereotype<br />
indische Austausch-Wissenschaftler<br />
Raj Koothrappali (Kunal Nayyar), der<br />
nur unter heftigem Alkoholeinfluss<br />
mit der holden Damenwelt kommunizieren<br />
kann.<br />
<strong>Die</strong> vier Jungs treffen in ihren Dialogen<br />
und Aktionen stets den Nagel<br />
auf den Kopf und entwickeln in ihrem<br />
lustvollen Zusammenspiel eine derartige<br />
komödiantische Durchschlagskraft,<br />
dass tatsächlich jede einzelne<br />
Folge für viele herzliche Lacher gut<br />
ist. Ganz frisch auf dem Markt ist die<br />
vierte Staffel, die das brillante Niveau<br />
der Vorgängerjahre mühelos hält,<br />
ohne dabei jemals in Routine zu erstarren<br />
oder erste Ermüdungserscheinungen<br />
beim Zuschauer aufkommen<br />
zu lassen. Der Hauptgrund für die<br />
rundum gelungenen Episoden dürfte<br />
eine regelrechte Frischzellenkur beim<br />
Cast sein, was mit Howards fester<br />
Freundin Bernadette (Melissa Rauch),<br />
furiosen Gastauftritten von <strong>Serien</strong>spezialistin<br />
Eliza Dushku („Buffy“, Angel“,<br />
„Tru Calling“, „Dollhouse“) sowie Rajs<br />
Schwester Priya (Aarti Mann) ein willkommenes<br />
weibliches Gegengewicht<br />
zur durchgedrehten Jungs clique<br />
schafft. Den Vogel abgeschossen haben<br />
die Macher allerdings mit dem<br />
neuen festen Ensemblemitglied Amy<br />
Farrah Fowler (Mayim Bialik) als „Love<br />
Interest“ (wenn man das in diesem<br />
Fall überhaupt so nennen darf …)<br />
des von der menschlichen Sexualität<br />
(4. Staffel)<br />
Ganz schön undurchsichtig, diese ganzen Beziehungskrisen, Techtelmechtel<br />
und Soap-Allüren<br />
Synthetisches<br />
<strong>Blu</strong>t, das „Comingout“<br />
der Vampire,<br />
Werwölfe, Vampire<br />
als begehrte<br />
Sexobjekte, Bigotterie,<br />
die V-Droge<br />
und jede Menge<br />
Beziehungskrisen<br />
– schon die letzten drei Staffeln der<br />
HBO-Premiumserie boten alles, was sich<br />
Vampir-Fans nur wünschen können. <strong>Die</strong><br />
vierte Staffel setzt dieses Erfolgsrezept<br />
fort, vertieft den Clinch zwischen den beiden<br />
Vampiren Bill (Stephen Moyer) und<br />
Eric (Alexander Skarsgård) sowie ihrem<br />
menschlichen Love-Interest Sookie (Anna<br />
Paquin) und bietet ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel<br />
mit einigem Hexenzauber.<br />
Am Ende der dritten Staffel trennte sich<br />
Sookie von Bill und verabschiedete sich<br />
in die Feenwelt, wo sie Trost finden<br />
wollte. Aufgrund ihres Feenblutes schien<br />
sie dort tatsächlich hinzugehören, doch<br />
gleich nach ihrer Ankunft entdeckt sie die<br />
wahren Absichten der Feen und flieht zurück<br />
in die Welt der Menschen. Was ihr<br />
nur wie ein Moment erschien, war in Bon<br />
Temps ein Zeitraum von ganzen 13 Monaten.<br />
Bill ist nun der neue Vampirkönig,<br />
Sookies Bruder Jason (Ryan Kwanten)<br />
hat ihr Haus verkauft und Eric verliert bei<br />
einem Auftrag gegen einen Hexenzirkel<br />
sein Gedächtnis. Da ihn die liebreizende<br />
(und seit Neuestem ungebundene) Protagonistin<br />
aufsammelt und pflegt, knistert<br />
es gewaltig zwischen ihnen, was wiederum<br />
der Auslöser für heftige Konflikte<br />
ist. Nach und nach bahnt sich aber auch<br />
noch aus andere Gründen eine blutige<br />
Auseinandersetzung zwischen den Vampiren,<br />
den Menschen und dem Hexenzirkel<br />
an. <strong>Die</strong> vierte Staffel gibt es bereits<br />
ein paar Tage vor dem offiziellen US-Start<br />
der fünften Staffel, also ab dem 8. Juni als<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zu kaufen.<br />
Bilder: Koch Media, Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />
18
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
Thema<br />
(2. Staffel)<br />
Amoniak im Büro: Der Kleinkrieg zwischen<br />
Sheldon und Raj erreicht neue Höhen<br />
eigentlich heftig abgestoßenen Sheldon. Nicht<br />
nur ihre Intelligenz kommt dem grenzenlos von<br />
sich selbst überzeugten Super-Nerd gleich, auch<br />
ihre liebenswerten Neurosen und ihre geradezu<br />
rücksichtslose Offenheit, die sie von einem<br />
sozialen Fettnäpfchen ins nächste taumeln lässt<br />
(ohne, dass sie davon auch nur das Geringste<br />
mitbekommen würde), machen sie zum idealen<br />
Partner für Sheldon und zu einem der zuverlässigsten<br />
Gag-Lieferanten der neuen Folgen.<br />
(1.–3. Staffel)<br />
„<strong>Die</strong> Wächter der<br />
Kreaturen“ von<br />
<strong>Serien</strong>schöpfer<br />
Damian Kindler<br />
(„Stargate“) zeigt<br />
eine Zukunftswelt,<br />
in der Gentechnologie so weit vorangeschritten<br />
ist, dass der Begriff der Evolution eine völlig neue<br />
Bedeutung bekommen hat. Neben vielfältig veränderten<br />
Menschen, Klonen und anderweitigen<br />
Obskura gibt es natürlich auch unheimlichste<br />
Mythengestalten und Mons ter. Unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit leben einige dieser Kreaturen<br />
in Dr. Helen Magnus’ (Amanda Tapping) Sanktuarium<br />
für „abnormale“ Wesen. Zusammen mit<br />
dem Psychologen Dr. Will Zimmermann (Robin<br />
Dunne) löst Magnus die absonderlichsten Fälle,<br />
um weitere Ausgestoßene in ihrem Heim willkommen<br />
zu heißen.<br />
Was macht die Serie über einen krebskranken Chemielehrer, der<br />
sich zur Drogenikone entwickelt, so überaus attraktiv für das<br />
amerikanische TV-Publikum? Ist es das offen behandelte<br />
Tabuthema „Droge“, der Abstieg eines gesetzestreuen<br />
Durchschnittsbürgers, der Aufstieg einer gesetzlosen<br />
Verbrecherikone oder der hohe Realismusfaktor der<br />
Serie? Vermutlich von allem ein bisschen.<br />
Prinzipiell ist es aber nicht schwer nachvollziehbar,<br />
weshalb das Publikum die Show so sehr genießt:<br />
Walter (Bryan Cranston), der in der ersten Staffel<br />
bereits Erfahrungen als anonymer Meth-Koch<br />
sammeln konnte, muss sich nun mit dem soziopathischen<br />
Drogenboss Tuco (Raymond Cruz)<br />
auseinandersetzen. Jener ist ein solch unberechenbarer<br />
Choleriker, dass die <strong>Serien</strong>helden<br />
um ihr Leben fürchten müssen. Und auch<br />
das Drogendezernat ist ihnen dicht auf den<br />
Fersen, was insbesondere durch Walters<br />
Schwager Hank (Dean Norris) eine ganz<br />
eigene Dramatik erhält Hank ist nämlich<br />
ein Teil jener Polizeieinheit und bekommt<br />
den knallharten Drogenkrieg aus einer anderen<br />
Perspektive zu Gesicht. Während des<br />
Thrills um die illegalen Geschäfte mit Betäubungsmitteln<br />
lässt die Serie jedoch nie das<br />
eigentliche Ziel aus den Augen: Walter wird<br />
bald an Lungenkrebs sterben und versucht<br />
nun mit allen Mitteln, seine Familie finanziell<br />
abzusichern. Natürlich wirkt sich der zunehmende<br />
psychische Druck auch auf das<br />
Verhältnis zu seiner Frau aus. Außerdem<br />
weiß jeder Kenner von Mafia-Filmen, dass<br />
die Angehörigen des Protagonisten nicht<br />
gerade sicher sind, wenn dieser Geschäfte<br />
mit der „Familie“ macht. Auch wenn die<br />
Konstellationen und Situationen durchaus<br />
bekannt erscheinen, bringt „<strong>Breaking</strong> Bad“<br />
mit seiner sehr menschlichen Komponente<br />
frischen Wind in das Genre. Besonders<br />
das Über-Bord-Werfen von moralischen<br />
Grundsätzen bietet Stoff für Diskussionen<br />
und eröffnet gleichzeitig einen größeren<br />
Entscheidungsspielraum für Walter. Seine<br />
Pläne erscheinen dadurch bis zum letzten<br />
Augenblick undurchsichtig. Es ist wirklich<br />
interessant, wie nachvollziehbar sich das<br />
verbrecherische Denken in seinem Kopf<br />
einnis tet. Selbst Mord ist für ihn eine mögliche<br />
Option. <strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>handlung bleibt in<br />
jedem Fall weiterhin spannend. So spannend,<br />
dass schon am 6. Juni die vierte Staffel<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen wird und im US-<br />
Fernsehen die fünfte Season im Juli startet.<br />
Jesse (Aaron Paul) ist für den schmutzigen<br />
Teil des Dealer-Jobs zuständig<br />
<strong>Breaking</strong> Bad (2. Staffel)<br />
OT: <strong>Breaking</strong> Bad L: US J: 2009 G: Drama/Thriller/Serie<br />
V: Sony Pictures Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Bryan Cranston u. a. D: Bryan Cranston, Aaron Paul,<br />
Anna Gunn LZ: 610 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.12 × 3 Extras: 6,5/10<br />
Charakteristisch für „<strong>Breaking</strong> Bad“ sind die extremen<br />
Schwarzflächen, die sich oft und weit über das<br />
Bild ausbreiten. Echtes Weiß gibt es nur selten zu<br />
bewundern, weshalb das Bild grundsätzlich immer<br />
etwas abgedunkelt wirkt. In diesen dreckigen Look<br />
spielen auch stets die verfremdeten Farben hinein,<br />
die z. B. in der Wüste New Mexikos in ein schmutziges,<br />
übersättigtes Orange abdriften oder in der<br />
Drogenküche einen Grünstich annehmen. Im Gegenzug<br />
existieren sehr scharfe Sequenzen, die mit<br />
ihrem hohen Detailgrad punkten. Meist wiegt die<br />
Abwesenheit der Musik sehr schwer und macht die<br />
Stimmung noch bedrückender. Ansonsten handelt<br />
es sich um einen standardmäßigen 5.1-Audiomix,<br />
der allerdings kaum auf sich aufmerksam macht.<br />
<strong>Die</strong> Extras sind bunt über alle drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />
verteilt, wobei sich das Gros auf der dritten Scheibe<br />
befindet. Sie können alle Extras von jeder Disc<br />
aus über das Menü anwählen, müssen dann aber<br />
den entsprechenden Datenträger einlegen. Das ist<br />
zwar etwas wirr, erscheint aber auf den zweiten<br />
Blick als gute Notlösung, da einige Bonusfeatures<br />
auf die jeweilige Folge zugeschnitten sind.<br />
Film 8,5/10<br />
Bedrückend wie „21 Gramm“. Dramatisch wie „<strong>Die</strong> Sopranos“.<br />
Spannend wie „Der Pate“. Was „<strong>Breaking</strong> Bad“ hier macht, ist<br />
großes Kino.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 19
Thema<br />
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
Supernatural (5. Staffel)<br />
OT: Supernatural L: US J: 2011 G: Fantasy/Serie V: Warner<br />
Home Video B: VC-1, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DD 5.1 (engl.) R: K.<br />
Manners, P. Sgriccia u. a. D: J. Ackles, J. Padalecki, M. Collins<br />
LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.03.12 × 5 Extras: 6,5/10<br />
Neben den vier <strong>Serien</strong>-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s liegt der Packung<br />
eine Bonus-DVD mit einem halbstündigen Beitrag<br />
über die Feier zur 100. Episode bei. Der Rest der<br />
Extras ist auf der letzten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthalten und<br />
gibt ein paar Überlebenstipps im Falle einer Apokalypse,<br />
bietet eine nicht verwendete Szene, zeigt<br />
verpatzte Szenen und präsentiert die Webserie<br />
der „Ghostfacers“, die dem Übernatürlichen im<br />
„Supernatural“-Universum auf der Spur sind.<br />
Bild und Ton sind absolut solide. Zur Steigerung<br />
der Düsternis wurden die Farben entkräftet (besonders<br />
gut an den blassen Hautfarben erkennbar)<br />
und der Kontrast wurde enorm hochgepegelt.<br />
<strong>Die</strong> Folge sind große Dunkelflächen, die Ihnen die<br />
Sicht auf das Grauen in den Schatten verwehren<br />
bzw. Ihrer Fantasie einen gewissen Spielraum<br />
überlassen. Schärfe und Detailgrad sind gut,<br />
wachsen aber auch nicht über den Standard hinaus.<br />
Bildrauschen ist so dezent, dass Sie es nur in<br />
den seltensten Fällen wirklich bemerken werden.<br />
Wie in den bisherigen Staffeln gibt es auch hier nur<br />
deutschen Stereosound. Wer mehr möchte, der<br />
wählt die englische Originaltonspur, die immerhin<br />
fünf Lautsprecher und einen Subwoofer ansteuert.<br />
Kinoqualität wird hier allerdings nicht erreicht. Übrigens<br />
gibt es inzwischen sämtliche Staffeln bis zur<br />
Season fünf auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Einzige Ausnahme ist die<br />
dritte Staffel, die Warner Home Video aber sicherlich<br />
noch nachreichen wird.<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> fünfte Staffel gehört aufgrund ihrer unerwarteten Wendungen<br />
und ihrer Vielschichtigkeit zu den rundesten und spannendsten<br />
der Fantasy-Serie.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
(5. Staffel)<br />
Welche Staffel von „Supernatural“ ist die beste?<br />
<strong>Die</strong> zweite? Oder die fünfte? Für die fünfte<br />
spricht, dass der bisherige Handlungsbogen<br />
der Serie sein vorläufiges, rundes Ende findet<br />
(natürlich gibt es noch eine sechste und siebte<br />
Staffel). Ständige Angriffe durch Engel und<br />
Teufel, die vier apokalyptischen Reiter und der<br />
Höllenschlund kündigen das unmittelbare Ende<br />
der Menschheit an. Einzig die beiden Winchester-Brüder<br />
Sam und Dean (Jared Padalecki und<br />
Jensen Ackles) können anscheinend noch die<br />
Welt retten, doch die beiden sind sich in ihrer<br />
Strategie gegen das Böse nicht ganz einig. Gibt<br />
es eine Möglichkeit, wirklich alle zu retten? In<br />
der 100. Folge „Kein Weg zurück“ taucht sogar<br />
der dritte Bruder Adam (Jake Abel) auf, der nun<br />
plötzlich Deans Part bei der Vernichtung Satans<br />
einnehmen soll. Doch die 22 Episoden der fünften<br />
Staffel haben noch einiges mehr zu bieten<br />
als das, denn es gibt wie immer viele kuriose<br />
Zwischenfälle, wie etwa eine Kleinstadt, die von<br />
verstorbenen Größen der Weltgeschichte angegriffen<br />
wird. Sobald sich dann noch Paris Hilton<br />
in einem dämonischen Gastauftritt die Ehre gibt,<br />
geraten die Dinge völlig außer Kontrolle.<br />
Sam und Dean sind sich nicht immer einig, wie<br />
sie die Welt retten sollen<br />
(1. Staffel)<br />
Es ist eine Idee, die eigentlich schon seit den<br />
ersten Superheldencomics in den Staaten<br />
existiert. Was wäre, wenn ein Mensch Superkräfte<br />
bekäme, er aber keine Lust hätte, damit<br />
dem Gemeinwohl zu dienen? Er würde<br />
vermutlich so werden wie die Antihelden in<br />
der britischen Sci-Fi-Dramedy-Serie „Misfits“.<br />
<strong>Die</strong> fünf jungen Protagonisten sind durch ihr<br />
asoziales Verhalten auffällig geworden und<br />
müssen nun ihren Sozialdienst leisten. Bei<br />
einem unnatürlichen Gewitter werden sie jedoch<br />
von einem Blitz getroffen und erhalten<br />
allesamt unterschiedliche Fähigkeiten, die sich<br />
an ihren eigentlichen Defiziten orientieren.<br />
Während die unkommunikative Kelly (Lauren<br />
Socha) die Gedanken anderer lesen kann,<br />
reicht bei Alisha (Antonia Thomas) eine Berührung,<br />
um ihren Gegenpart sexuell anzuziehen.<br />
Der unscheinbare Simon<br />
(Iwan Rheon) wird in Stresssituationen<br />
unsichtbar und<br />
Leistungssportler Curtis<br />
(Nathan Stewart- Jarrett)<br />
kann die Zeit zurückdrehen.<br />
Lediglich der<br />
triebgesteuerte Nathan<br />
( Robert Sheehan)<br />
scheint zunächst keine<br />
besonderen Fähigkeiten<br />
zu besitzen.<br />
Mit dem Fortgang<br />
der Geschichte werden<br />
aber auch dessen<br />
Kräfte offenbart.<br />
Allerdings sind<br />
die fünf nicht die<br />
Einzigen, die übermenschliches<br />
(Staffel 1.1)<br />
<strong>Die</strong> Geschichte des Edelmannes, der die Reichen<br />
bestiehlt und den Armen gibt, ist eine der<br />
bekanntesten der Welt und wurde nicht nur im<br />
Film schon so einige Male interpretiert. Viel Neues<br />
bringt da auch die von der BBC im Jahre 2006<br />
produzierte Serie nicht mehr, außer, dass Robin<br />
und Co. einer Frischzellenkur unterzogen wurden.<br />
<strong>Die</strong> jungen Darsteller sollen eine größere Dynamik<br />
ins Spiel bringen und vor allem jugendliche<br />
Zuschauer ansprechen. Der Rest ist traditionelle<br />
Familienunterhaltung, ein klarer Fall von Sonntagnachmittagsprogramm.<br />
Bei all dem Slapstick<br />
sowie der flapsig-kitschigen Musik muss die Serie<br />
allerdings aufpassen, dass sie nicht aus Versehen<br />
zu einer Persiflage à la „Robin Hood – Helden<br />
in Strumpfhosen“ wird. <strong>Die</strong> Dramatik verfliegt<br />
und aus angeblich ernsten Situationen wird nur<br />
ein neuer Schelmenstreich. <strong>Die</strong> Essenz erinnert<br />
in ihrer Qualität entfernt an „Herkules“ aus den<br />
1990ern, was einige mögen könnten, andere wiederum<br />
nicht. Alles in allem sollten Hood-Fans der<br />
Serie eine Chance geben und Freunde heimeliger<br />
<strong>Serien</strong>kost mit Wohlfühlfaktor einfach zugreifen.<br />
Bilder: Polyband, Sky, Warner Home Video<br />
20
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
Thema<br />
Misfits (1. Staffel)<br />
Können an den Tag legen. Auch andere<br />
Personen sind von dem Vorfall betroffen,<br />
was zu interessanten Verquickungen führt.<br />
Neben den üblichen Teenager- und Beziehungsproblemen<br />
gibt es daher auch allerhand<br />
spannungsgeladene Situationen,<br />
die so lange undurchschaubar bleiben, bis<br />
die jeweilige Fähigkeit ans Licht kommt.<br />
<strong>Die</strong> Streetkids haben allesamt Ecken und<br />
Kanten, benutzen Straßenslang und haben<br />
überhaupt keine Ahnung, was sie mit<br />
ihren Kräften anfangen sollen. Dabei fehlt<br />
es den einzelnen Szenen nie an frischen<br />
Ideen. Spontane und dynamische Collagen<br />
sorgen immer wieder für neue Überraschungen,<br />
die <strong>Serien</strong>fans vor Freude<br />
jauchzen lassen. Es ist irgendwie so, als<br />
schaue man „Trainspotting“ und „Heroes“<br />
gleichzeitig, nur dass diese abgedrehte<br />
Milieustudie durch ihren außergewöhnlichen<br />
Mix noch weitere<br />
Grenzen durchbricht.<br />
Fünf Jugendliche und ihre Fähigkeiten: Zeitsprung,<br />
Libido, ?, Telepathie, Unsichtbarkeit<br />
Robin Hood (Staffel 1.1)<br />
OT: Robin Hood L: GB J: 2006 G: Abenteuer/Serie<br />
V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: John McKay D: Jonas Armstrong, Gordon Kennedy,<br />
Lucy Griffiths LZ: 266 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.04.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Film 6/10<br />
„Robin Hood“ ist solide Familienunterhaltung pur, die an die<br />
<strong>Serien</strong> der späten 1990er Jahre erinnert und „saubere“<br />
Abenteuerkost für alle Altersgruppen bietet.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
OT: Misfits L: GB J: 2009 G: Science-Fiction-Serie<br />
V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: T. Green u. a. D: R. Sheehan, A. Thomas, L. Socha, I.<br />
Rheon LZ: 270 min FSK: 18 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.02.12 × 2 Extras: 4/10<br />
<strong>Die</strong> Bildsprache der Serie ist ausgesprochen nüchtern:<br />
Blasse, eingeschränkte Farben in überbelichteten,<br />
hellen Aufnahmen mit nur mittelmäßigem<br />
Kontrast sind der alles andere als Comic-hafte Look<br />
der ersten Staffel. <strong>Die</strong> von <strong>HD</strong> erwartete Schärfe<br />
ist gegeben, diverse Bildanteile bleiben schärfetechnisch<br />
dennoch gelegentlich hinter den Erwartungen<br />
zurück. Beim Ton entschied man sich für<br />
nur kurze, sehr prägnante Musikeinblendungen,<br />
um die impulsiven Gefühle der Protagonisten zu<br />
verdeutlichen. Insbesondere bei den Collagen<br />
dient der wirklich coole Soundtrack aber auch als<br />
gelungenes Verbindungselement. „Rasanz durch<br />
Dynamik“ heißt das Motto des Lautstärkemanagements.<br />
Ein wenig mehr Surround-Spielereien, und<br />
der Klangcocktail hätte uns wirklich vom Hocker<br />
gerissen. So ist er einfach „nur“ okay. <strong>Die</strong> Sonderausstattung<br />
setzt sich aus zehn Behind-the-Scenes-<br />
Schnipseln, vier kurzen Making-of-Beiträgen und<br />
vier Filmen vom unsichtbaren Simon zusammen.<br />
In Großbritannien läuft die Serie bereits seit drei<br />
Jahren erfolgreich im Fernsehen. Bei uns gibt es die<br />
erste Staffel (sechs Folgen) seit Februar auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
zu kaufen.<br />
Film 7,5/10<br />
Kreativ und frisch, skandalös und ehrlich – definitiv das bessere<br />
„Heroes“, das wegen seiner Underdog-Mentalität eine<br />
eigendynamische Komik entwickelt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
<strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation entspricht ähnlich dem<br />
Inhalt nicht unbedingt dem Stand der Zeit. Unschärfen<br />
und nur wenig ästhetische Kontrastverhältnisse<br />
mit unpassenden Dunkelflächen stören<br />
den Sehgenuss. Letzteres betrifft hauptsächlich<br />
die Kameraschwenks. Nahaufnahmen und alle anderen<br />
(stillen) Einstellungen weisen durchaus ein<br />
angemessenes Bild mit guten Standardwerten auf.<br />
Logischerweise ist bei einer Serie, die hauptsächlich<br />
von einem Meisterschützen handelt, das dreidimensionale<br />
5.1-Surren der Pfeile obligatorisch.<br />
Angereichert mit ein paar Waldgeräuschen und<br />
im Raum ortbarem Hufgetrappel ist der Audiomix<br />
ohne Frage solide. <strong>Die</strong> Komprimierung erfolgte<br />
im DTS-<strong>HD</strong>-MA-5.1-Format. Von der Serie gibt es<br />
insgesamt drei Staffeln. <strong>Die</strong> erste veröffentlicht<br />
Polyband nun in zwei Teilen. Jedes der 2-Disc-Sets<br />
wird in einem edlen Pappschuber ausgeliefert. Zu<br />
den Extras gehören zwei Audiokommentare. Teil 1<br />
ist bereits erhältlich, während Teil 2 der ersten Staffel<br />
am 25. Mai erscheinen wird.<br />
Der neue <strong>Serien</strong>sender Sky Atlantic <strong>HD</strong> fährt<br />
mit den hochwertigen Produktionen des USamerikanischen<br />
Fernsehanbieters HBO (Home<br />
Box Office) ein absolutes Premiumangebot an<br />
<strong>Serien</strong> auf. Der Kanal ist Teil des Pakets „Sky<br />
Film“ und wird exklusiv in High Definition ausgestrahlt.<br />
Im Rahmen des Senderlaunchs am<br />
23. Mai startet ab 21 Uhr ein Special, das Ihnen<br />
Einblicke in die Produktion der derzeit am heißesten<br />
diskutierten Serie „Game Of Thrones“<br />
bietet und Sie auf die darauffolgende erste Episode<br />
der zweiten Staffel vorbereitet (22 Uhr).<br />
<strong>Die</strong> zweite Staffel von „Game Of Thrones“<br />
wird exklusiv auf Sky Atlantic <strong>HD</strong> ausgestrahlt,<br />
natürlich in bestechendem High Definition.<br />
Ab Donnerstag, den 24. Mai, gibt es dann alle<br />
zehn Folgen im wöchentlichen Rhythmus zu<br />
sehen. Für all jene, die die erste Staffel verpasst<br />
haben, wiederholt TNT Serie diese vom<br />
18. bis zum 20. Mai jeweils ab 20.15 Uhr.<br />
Natürlich werden auf Sky Atlantic <strong>HD</strong> noch<br />
weitere Premiumserien geboten, die wir für<br />
Sie in Auszügen weiter unten auflisten. Eines<br />
der Highlights ist die dritte Staffel von Martin<br />
Scorseses „Boardwalk Empire“, die in wenigen<br />
Monaten ebenfalls nur kurze Zeit nach<br />
dem US-Start ausgestrahlt werden soll. Als<br />
Schnupperangebot ist der neue <strong>Serien</strong>sender<br />
vom 23. Mai bis zum 10. Juni für alle Sky-<br />
Kunden freigeschaltet. Sämtliche Inhalte von<br />
Sky Atlantic <strong>HD</strong> werden zudem auch über Sky<br />
Anytime (über Sky+ <strong>HD</strong>-Receiver) und Sky Go<br />
(im Web, über das iPad, iPhone, iPod touch<br />
oder die Xbox 360) angeboten.<br />
Sendetermine (Auswahl):<br />
Serie<br />
zu sehen ab dem:<br />
- Game Of Thrones (2. Staffel) 24.05. 21.00 Uhr<br />
- <strong>Die</strong> Sopranos (1. Staffel) 24.05. 19.00 Uhr<br />
- True Blood (1. Staffel) 30.05. 22.00 Uhr<br />
- Big Love (1. Staffel) 24.05. 16.00 Uhr<br />
- Lass es Larry! (1. Staffel) 24.05. 11.00 Uhr<br />
- Entourage (1. Staffel) 24.05. 17.30 Uhr<br />
- Epitafios – Tod ist die<br />
Antwort (1. Staffel)<br />
24.05. 18.00 Uhr<br />
- The Wire (1. Staffel) 24.05. 20.00 Uhr<br />
- Camelot (1. Staffel) 24.05. 22.00 Uhr<br />
- Supernatural (6. Staffel) 24.05. 23.00 Uhr<br />
- Band Of Brothers – Wir<br />
waren wie Brüder (1. Staffel)<br />
- Six Feet Under – Gestorben<br />
wird immer (1. Staffel)<br />
27.05. 21.00 Uhr<br />
29.05. 21.00 Uhr<br />
- Dexter (5. Staffel) 30.05. 21.00 Uhr<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2012 21
Thema<br />
<strong>Serien</strong>-Spezial<br />
(2. Staffel)<br />
Holmes (Benedict Cumberbatch)<br />
ist zurück und nach seinem<br />
fulminanten, rasanten <strong>Serien</strong>start<br />
samt bombastischem<br />
Cliffhanger in noch besserer<br />
Form als jemals zuvor. Und da<br />
die zweite Staffel lieber klotzen<br />
statt kleckern möchte, stellt sie<br />
auch gleich drei der bekanntesten<br />
Abenteuer des Londoner Meisterdetektivs vor, allesamt<br />
natürlich auf die Neuzeit gemünzt. „Ein Skandal<br />
in Belgrad“ lehnt sich an das Original „Ein Skandal in<br />
Böhmen“ an, bei dem Sherlock zum ersten Mal einem<br />
„Gegner“ gegenübersteht, dem er nicht vollständig gewachsen<br />
zu sein scheint: Irene Adler (Lara Pulver) ist<br />
die Lady, die den Meisterdetektiv bis in seine Träume<br />
verfolgt. Ein weibliches Gegenstück seiner selbst, von<br />
dem man nie genau weiß, ob sich Sherlock nur von ihrem<br />
wahnsinnigen Intellekt bzw. ihrer verbrecherischen<br />
Energie angezogen fühlt oder ob sich da tief in seinem<br />
kalten Soziopathenherzen doch noch etwas für das andere<br />
Geschlecht regt. Fall zwei beschäftigt sich mit den<br />
„Hunden von Baskerville“. Was auch immer der Plural<br />
in diesem Titel bedeuten mag – in Zeiten der Gentechnologie<br />
sind riesige, mutierte Monsterhunde eine<br />
durchaus denkbare Sache, oder glauben Sie nicht? Auf<br />
jeden Fall treibt etwas Unheimliches sein Unwesen in<br />
den Sümpfen von Dartmoor, dem sich das Detektivduo<br />
Holmes und Watson (Martin Freeman) als Touristen<br />
verkleidet annehmen wollen. Natürlich zieht Moriarty<br />
(Andrew Scott) als Erzfeind Nummer eins die Fäden<br />
hinter alledem, weshalb es in der letzten Folge der zweiten<br />
Staffel zur direkten Auseinandersetzung zwischen<br />
den Superhirnen kommt. „Der Reichenbach Fall“ dürfte<br />
jedem Holmesianer ein Begriff sein. War es im Original<br />
noch ein Wasserfall, den die beiden Kontrahenten<br />
scheinbar hinabstürzten – was einen trauernden Watson<br />
hinterließ –, treffen sie sich hier auf einem sehr<br />
hohen Gebäude. So steht nun die Frage im Raum:<br />
Werden sie alle sterben und wird das Glück der treuen<br />
Fan-Gemeinde zu einem vorzeitigen Ende gezwungen?<br />
<strong>Die</strong> heiß ersehnte zweite Staffel ist ab dem 29. Mai<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich und ein Muss für jeden Holmesund<br />
<strong>Serien</strong>liebhaber.<br />
<strong>Die</strong> zweite Staffel bietet die beliebtesten Geschichten aus dem Holmes-Universum<br />
„Und was jetzt?“ Zugegeben, der Anfang der<br />
Detektivserie „Luther“ war alles andere als<br />
bahnbrechend. Doch je weiter die erste Staffel<br />
voranschritt, desto klarer wurde, dass es sich<br />
hierbei um ein spannungsgeladenes Qualitätsprodukt<br />
handelt, das es so noch nie gegeben<br />
hat. Besonders die letzte der insgesamt drei Episoden<br />
ist in ihrem Wendungsreichtum pures Nitroglycerin<br />
und lässt einen adrenalinberauschten,<br />
glücklichen<br />
Zuschauer zurück, der nicht<br />
anders kann, als sich auch die<br />
zweite Staffel anzuschauen.<br />
Und hier sind sie nun,<br />
die zwei Langfolgen,<br />
von denen<br />
jede auch locker<br />
im Kino gezeigt<br />
werden könnte.<br />
Inzwischen hat<br />
sich Luthers<br />
Privatleben<br />
in eine ganz<br />
persönliche<br />
Hölle verwandelt.<br />
Während<br />
er wie jeden<br />
Morgen in seinem<br />
heruntergekommenen<br />
Ap-<br />
(2. Staffel)<br />
partement eine Runde russisch Roulette spielt,<br />
verteidigt ihn die hochintelligente Mörderin<br />
Alice (Ruth Wilson) vor dem neuen Abteilungsleiter<br />
der Sondereinheit für Gewaltverbrechen.<br />
Das Fazit: „Er ist noch einer von uns!“ Luthers<br />
Rückkehr zu seiner Einheit wird zugleich von<br />
einem maskierten <strong>Serien</strong>mörder begleitet, der<br />
Londons Straßen unsicher macht. In Folge zwei<br />
wiederum muss sich Luther mit einem Rollenspieler<br />
auseinandersetzen, der per Würfelwurf<br />
seinen nächsten Zug entscheidet. In jedem Fall<br />
lohnt das Weiterschauen der Serie, da der Spaß<br />
nun erst richtig losgeht. <strong>Die</strong> neuen Folgen erscheinen<br />
weniger konstruiert, sind spannender<br />
und in sich schlüssiger als die früheren. Übrigens<br />
hat es seinen Grund, weshalb jede Staffel<br />
mit folgenden Worten beginnt und endet: „Und<br />
was jetzt?“<br />
Na?! Kommen Luther und Alice sich in der zweiten<br />
Staffel etwa näher?<br />
Luther (2. Staffel)<br />
OT: Luther L: GB J: 2011 G: Thriller V: Polyband B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Sam Miller D: Idris Elba, Warren<br />
Brown, Ruth Wilson LZ: 2 × 102 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 30.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Das Bild ist knackscharf, trägt allerdings starke<br />
Einbußen beim Schwarzwert. Aus diesem Grund<br />
ist der Kontrast auch oft recht milchig. <strong>Die</strong> Farben<br />
sind kühl, bläulich stilisiert und entsättigt.<br />
Wie auch in der Vorgänger-Season gefällt der Ton<br />
durch seine satten Tiefen. Neben dem sagenhaften<br />
Titelsong „Paradise Circus“ von Massive Attack<br />
überraschen Paul Englishbys Kompositionen, die<br />
auch mal die Macht der Posaune sowie filigrane<br />
Streichinstrumente bemühen. Gut, dass die Dynamik<br />
solch gelungene Experimente zulässt. Erinnerungswürdige<br />
5.1-Momente gibt es nicht.<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>produzenten wollten, dass Luther Kult wird. Nun ist er<br />
es. <strong>Die</strong> zweite Staffel liefert zwei hochspannende Geschichten, die<br />
sich auch im Kino gut machen würden.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Polyband<br />
22
ANZEIGE<br />
limitierte Stückzahl als<br />
gedrucktes Heft über<br />
www.heftkaufen.de<br />
Bilder: Auerbach Verlag, © cc<br />
Science-Fiction-Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST erschienen<br />
Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />
schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests von<br />
Sci-Fi-Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />
Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />
berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />
stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />
„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />
zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />
war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />
weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />
an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />
düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />
„letzten Menschen“ darzustellen.<br />
Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />
zeigt: Es wurden schon immer<br />
sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />
bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />
eben auch von Anfang an, lange bevor jemand<br />
wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />
mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />
wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />
(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />
findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />
Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />
den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />
Regals stöbert.<br />
Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />
Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />
Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />
repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />
aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hintergrundinformationen<br />
zu den bekanntesten Filmen<br />
und <strong>Serien</strong> sind hier zu finden, von „Metropolis“<br />
bis „Oblivion“, von „Star Trek“ zu „Star Wars“, von<br />
„Blade Runner“ und „Dune“ bis hin zu „Moon“.<br />
<strong>Die</strong> Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />
gibt es ab sofort und exklusiv zum Download bei<br />
Pressekatalog.de und auf OnlineKiosk.de.<br />
Jetzt hier kaufen oder downloaden:
Film<br />
Serie<br />
Camelot<br />
Abenteuer/Serie<br />
(1. Staffel)<br />
OT: Camelot<br />
L: US, GB J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Ciaran Donnelly<br />
D: Eva Green, Jamie<br />
Campbell Bower,<br />
Joseph Fiennes LZ: ca. 10 × 49 min FSK: 16<br />
P: 26 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.06.12 × 2 Extras: 3/10<br />
Guinevere ginge eher als König<br />
durch als der Knabe neben ihr<br />
Mittelalter-<strong>Serien</strong> liegen gerade<br />
schwer im Trend. <strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />
Beispiele hierfür sind Dauerbrenner<br />
wie „Game Of Thrones“, „Merlin –<br />
<strong>Die</strong> neuen Abenteuer“ sowie<br />
„Borgia“. Aber auch „<strong>Die</strong> Tudors“<br />
kam relativ gut beim Publikum an,<br />
sodass sich Produzent Michael Hirst<br />
ein Herz fasste und zusammen<br />
mit Chris Chibnall ein neues, wenn<br />
auch sehr ähnliches <strong>Serien</strong>konzept<br />
entwarf. Ein Konzept, das ebenso<br />
einen milchbubihaften, sehr jungen<br />
König als Dreh- und Angelpunkt der<br />
Handlung vorsieht. Und natürlich<br />
dürfen die nackten Tatsachen nicht<br />
fehlen, denn „Sex sells“! Doch halt,<br />
man sollte die um die Artus-Sage<br />
rotierende Serie nicht gleich als<br />
simplen Teil einer Modeerscheinung<br />
betrachten. Wie so oft offenbart ein<br />
prüfender Blick manche Qualitäten,<br />
die bei einigen Darstellern wie z. B.<br />
Joseph Fiennes (als Merlin) und Eva<br />
Green (als Morgan) beginnen und<br />
sich über die tollen Landschaftsaufnahmen,<br />
die glamouröse Ausstattung<br />
sowie die atmosphärische<br />
Musik fortsetzen. Schade, dass<br />
Eva Green ist der große Lichtblick dieser Serie, da sie ihrem zwielichtigen<br />
Charakter Morgan etwas Sympathisches, aber auch Gefährliches verleiht<br />
ausgerechnet Hauptdarsteller Jamie<br />
Campbell Bower seiner Rolle kaum<br />
gerecht wird. Da sich die Serie auf<br />
die Entwicklung des jungen Königs<br />
Arthur zum Herrscher konzentriert,<br />
ist sein jugendliches Äußeres nicht<br />
zwingend das Problem. Vielmehr<br />
liegt es an den wenigen sympathischen<br />
Zügen, die seine Figur verkörpert.<br />
Eine zweite Staffel wurde<br />
bislang noch nicht angekündigt. <strong>Die</strong><br />
Technik hingegen ist bis auf einen<br />
schwachen Schwarzwert herausragend,<br />
schönere Landschaftsaufnahmen<br />
gibt es auch bei „Game Of<br />
Thrones“ nicht zu bewundern, so<br />
scharf und detailliert sind Arthurs<br />
Ausflüge. Beim Ton hat man im<br />
<strong>Serien</strong>bereich schon Besseres gehört,<br />
dennoch sind Abmischung<br />
und Klangqualität ohne Makel. FT<br />
Film 6/10<br />
Ideal für einen regnerischen Sonntagnachmittag,<br />
wenn einem die andere <strong>Serien</strong>kost bereits<br />
ausgegangen ist.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
True Blood<br />
Robin Hood<br />
(4. Staffel) (Staffel 1.2)<br />
Fantasy-Serie<br />
Abenteuer/Serie<br />
OT: True Blood –<br />
Season 4 L: US J: 2011<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Michael<br />
Lehmann, Scott Winant<br />
u. a. D: Anna Paquin,<br />
Stephen Moyer, Sam<br />
Trammell LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 30<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.06.12 × 5 Extras: 8,5/10<br />
Warum so eingeschnappt? Jahr vier<br />
ist kein Hit, aber auch nicht übel!<br />
OT: Robin Hood<br />
L: GB J: 2006<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Grame Harper<br />
D: Jonas Armstrong,<br />
Harry Lloyd, Lucy<br />
Griffiths LZ: 7 × 44 min FSK: 12 P: 23 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.05.12 × 2 Extras: 6/10<br />
Wird Marian den Falschen heiraten?<br />
Oder wird sie Robin treu bleiben?<br />
Runde vier bei „True Blood“. Als<br />
ob man mit rachsüchtigen Vampiren,<br />
aggressiven Werwölfen (bzw.<br />
Werpanthern) und übersinnlichmedial<br />
begabten Schönheiten nicht<br />
schon genug zu tun hätte, bringen<br />
die Macher in der mittlerweile<br />
vierten Jahresstaffel auch noch die<br />
Zauberei an den Start: Ein mysteriöser<br />
Hexenzirkel sucht das ehemals<br />
beschauliche Bon Temps heim<br />
und sorgt für mächtig Wirbel. Damit<br />
platzt das Figurenarsenal so langsam<br />
wirklich aus allen Nähten – man<br />
schaue sich nur mal das interaktive<br />
Archiv „True Blood Lines“ im Bonusmaterial<br />
an. Als Neuling den Überblick<br />
zu behalten, ist da schlichtweg<br />
unmöglich, und selbst für alte Hasen,<br />
die von Anfang an dabei sind,<br />
nicht immer ganz einfach. <strong>Die</strong> Qualität<br />
der Box ist gewohnt gut: Mit dem<br />
bekannten Pappschuber passt sie<br />
sich nahtlos in die Sammlung ein.<br />
An Bild und Ton hat man wenig verändert,<br />
das markante Korn ist immer<br />
noch präsent.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
„True Blood“ am Scheideweg: <strong>Die</strong> Hexen kamen<br />
nicht bei allen Fans gut an. Mehr Konzentration<br />
auf die Hauptfiguren wäre wünschenswert.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
<strong>Die</strong> Folgen 7 bis 13 der ersten<br />
<strong>Serien</strong>staffel steigern die<br />
Machtanwandlungen des Sheriffs<br />
von Nottingham. Erhöhte Abgaben<br />
zwingen die Bevölkerung zu<br />
heftigem Widerstand. Nottinghams<br />
Schergen wiederum greifen hart<br />
durch und bringen Missgunst und<br />
Leid über das Land. Mit der bevorstehenden<br />
Ankunft des Königs rückt<br />
zudem Marians (Lucy Griffiths)<br />
Vermählung mit dem Fiesling Guy<br />
of Gisborne (Richard Armitage)<br />
näher. Der Fortgang der Serie lässt<br />
Robin und Co. dem Zuschauer zunehmend<br />
ans Herz wachsen. Trotz<br />
der Einfachheit und Linearität der<br />
Handlung sowie der teils unglaubwürdigen<br />
Darstellungsformen der<br />
Action, besitzt die Serie also einen<br />
klaren Sympathiefaktor. Viele Folgen<br />
präsentieren eine unterkühlte<br />
Farbsignatur, dunkle Gemäuer hingegen<br />
werden ausschließlich durch<br />
das warme Licht der Fackeln erhellt.<br />
Dezente Waldgeräusche werten<br />
den 5.1-Mix auf.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Das Team um Robin Hood wird einem<br />
zunehmend sympathischer, sodass die<br />
Abenteuer das passende Fundament besitzen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Polyband, Universum, Warner Home Video<br />
72
Serie<br />
Film<br />
Shameless<br />
Drama/Komödie<br />
(1. Staffel)<br />
OT: Shameless<br />
L: US J: 2010<br />
V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: John<br />
Wells, Paul Abbott<br />
D: William H. Macy,<br />
Emmy Rossum, Justin<br />
Chatwin LZ: 595 min FSK: 16 P: 44 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 06.07.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Shameless – schamlos. Das ist<br />
wohl die treffendste Beschreibung<br />
für die Familie Gallagher.<br />
Frank (William H. Macy) und seine<br />
sechs Kinder müssen als Familie in<br />
der Unterschicht über die Runden<br />
kommen, was sich vor allem dann<br />
sehr schwierig gestaltet, wenn der<br />
Familienvater seine Kinder nur fast<br />
so sehr liebt wie den Alkohol, die<br />
Frauen und seinen illegalen Scheck<br />
Fiona (E. Rossum) hält die Familie Gallagher am Laufen und wird von Freunden<br />
und Nachbarn unterstützt, so auch von ihrem Freund Steve (J. Chatwin)<br />
von der Sozialfürsorge. Und so<br />
muss die älteste Tochter Fiona<br />
(Emmy Rossum) die Führung übernehmen<br />
und die Familie am Laufen<br />
halten. Das gelingt meist nicht<br />
nur äußerst kreativ, einfallsreich<br />
und kriminell, sondern gleichzeitig<br />
auch noch mit jeder Menge Spaß.<br />
Gewürzt und abgerundet mit der<br />
richtigen Portion Drama, Gefühl<br />
und Sex ergibt sich daraus eine<br />
äußerst unterhaltsame und mitreißende<br />
Serie, die mit Sicherheit<br />
nicht jedermanns Geschmack treffen,<br />
aber dennoch einige große<br />
Gallagher-Fans hervorbringen wird.<br />
Unglaublich überzeugend und<br />
ebenso amüsant wie bestürzend<br />
ist die darstellerische Leistung<br />
von William H. Macy als alkoholkranker,<br />
nichtsnutziger und völlig<br />
überforderter Familienvater. Auch<br />
die restlichen Gallagher-Darsteller<br />
nehmen den Zuschauer mit reichlich<br />
Authentizität und Charme für<br />
sich ein.<br />
Hinzu kommt eine wirklich schöne<br />
Optik, die mit einer wunderbaren<br />
Schärfe, einem guten Kontrast und<br />
<strong>Die</strong> Gallaghers: schamlos, chaotisch<br />
und einfach sympathisch<br />
stilistischer Farbgestaltung den<br />
Gesamteindruck der Serie abrundet.<br />
Besonders die dramatischen<br />
Momente werden von einem<br />
sehr stimmungsvollen Soundtrack<br />
unterstützt und auch der restliche<br />
Klang bietet bis auf den stereobedingten<br />
Mangel an Räumlichkeit<br />
keinen Grund zur Kritik. NR<br />
Film 9/10<br />
Schamlos stellen die Gallaghers mit reichlich<br />
schwarzem Humor, Dramatik und Gefühl die<br />
Realität von Sucht und Armut zur Schau.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Spartacus – Blood And Sand<br />
(1. Staffel)<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home<br />
Serie<br />
OT: Spartacus: Blood &<br />
Sand L: US J: 2010<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Steven S. DeKnight<br />
D: Lucy Lawless, Andy<br />
Whitfield, Peter<br />
Mensah LZ: 13 × 55 min FSK: 18 P: 49 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.07.12 × 4 Extras: 6,5/10<br />
Blood And Sex … ach nein, Sand<br />
war ja die zweite Komponente<br />
Zack Snyders „300“ hat es vorgemacht<br />
und nun gibt es die<br />
massiven Zeitlupenmassaker zwischen<br />
testosterongebeutelten Superkriegern<br />
auch in <strong>Serien</strong>form,<br />
zumindest was den visuellen Stil<br />
angeht. In insgesamt 13 Episoden,<br />
die je 55 Minuten umfassen, wird<br />
die Geschichte des Aufstandes an<br />
einer römischen Gladiatorenschule<br />
bis zum historischen Event der Sklavenbefreiung<br />
erzählt. Viel Gehaltvolles<br />
passiert in dieser Zeitspanne<br />
eigentlich nicht, weshalb der Protagonist<br />
Spartacus (hier noch vom<br />
2011 verstorbenen Andy Whitfield<br />
gespielt) viele blutige Kämpfe,<br />
so einige dünne Dialoge und ein<br />
klassisches Drama um seine Frau<br />
durchleben muss, bevor der Übergang<br />
zur zweiten Staffel angedeutet<br />
wird. Platz für nackte Tatsachen<br />
wurde diesem Circus Maximus<br />
ebenfalls eingeräumt, weshalb sich<br />
im Übrigen männliche „Xena“-Fans<br />
auf ein paar freizügigere Momente<br />
der inzwischen über 40-jährigen<br />
Lucy Lawless freuen dürfen. Der<br />
größte Pluspunkt der Serie liegt<br />
Eine zweite Staffel wurde bereits im TV ausgestrahlt und die Prequel-Serie<br />
„Spartacus: Gods Of The Arena“ gibt es ab dem 14. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
eindeutig bei der Technik. Durch die<br />
künstliche Studiobedingung vor den<br />
Greenscreens und die hochaktuelle<br />
Kameratechnologie ist die (sehr<br />
sterile) Optik schlicht und ergreifend<br />
atemberaubend. Kontrast und<br />
Schärfe erreichen eine regelrechte<br />
Perfektion. <strong>Die</strong> Farben sind wie in<br />
„300“ fast monochrom, je nach<br />
Ambiente entweder extrem warm<br />
oder völlig unterkühlt. Das seichte<br />
Bildrauschen bleibt dezent im Hintergrund.<br />
Außer bei der Räumlichkeit<br />
trifft es auch der Ton ganz<br />
gut. Das Verhältnis zwischen den<br />
Effektebenen, der Musik und den<br />
Dialogen ist ausgeglichen, während<br />
die Dynamik den unmenschlichen<br />
Actionszenen, in denen Körpermassen<br />
aufeinander prallen, den<br />
nötigen Energieschub verleiht. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Spannende Cliffhanger geben der Serie ihren<br />
Weiterschauwert. Metzeleien und Klischee -<br />
dialoge machen sie zum modernen „Herkules“.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 73
Film<br />
Serie<br />
Sherlock<br />
Thriller-Serie<br />
(2. Staffel)<br />
OT: Sherlock<br />
L: GB J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Paul McGuigan<br />
D: Benedict<br />
Cumberbatch, Martin<br />
Freeman LZ: 3 × 90 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.05.12 × 2 Extras: 5/10<br />
Mit Lara Pulver kommt sogar eine<br />
Prise Erotik ins „Sherlock“-Universum<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Sherlock (2. Staffel)<br />
Endlich ist sie da, die zweite<br />
Staffel des Holmes der Neuzeit,<br />
und mit ihr die drei berühmtesten<br />
Fälle des Meisterdetektivs mit leichten<br />
Modifikationen: „Ein Skandal in<br />
Belgravia“, „<strong>Die</strong> Hunde von Baskerville“<br />
sowie „Der Reichenbachfall“.<br />
Ähnlich der ersten Staffel sind alle<br />
Folgen in sich abgeschlossene, cineastische<br />
Erlebnisse, die sich von<br />
der Liebe, über die Angst bis zum<br />
Tod je einem existenziellen Thema<br />
widmen. Folge eins präsentiert die<br />
einzige Frau, die Sherlock (Benedict<br />
Cumberbatch) je um ihren kleinen<br />
Finger wickeln konnte: Irene Adler<br />
(Lara Pulver) ist mit allen Wassern<br />
gewaschen, sozusagen ein verbrecherisches<br />
Genie, das spielend an<br />
Holmes IQ heranreicht. Als Domina<br />
hat sie außerdem noch ganz andere<br />
Qualitäten, die dem Meisterdetektiv<br />
den Zugang zu seiner sonst so unfehlbaren<br />
Logik verwehren. Ein urkomischer<br />
Kampf der Geschlechter,<br />
der so viel Spaß macht, wie noch<br />
keine Folge zuvor! <strong>Die</strong> Baskerville-<br />
Hunde der zweiten Episode spielen<br />
wiederum mit Holmes verborgenen<br />
Benedict Cumberbatch und Martin Freeman knüpfen nahtlos an die famose<br />
erste Staffel an und sorgen als gewitzte Spürnasen für beste Unterhaltung<br />
Ängsten – in der letzten Folge<br />
wartet erneut Jim Moriarty (Andrew<br />
Scott) auf seinen Lieblingswidersacher,<br />
um ihn in jedweder Hinsicht<br />
„abstürzen“ zu lassen. Insgesamt<br />
ein äußerst wendungsreiches Staffelfinale,<br />
dessen Ende das Warten<br />
auf die dritte Season fast unerträglich<br />
macht.<br />
Der große Erfolg der ersten Season<br />
trägt offenbar Früchte, die sich nur<br />
positiv auf die vorliegenden Episoden<br />
auswirken. Es gibt mehr stimmungsvolle<br />
Kameraspielereien,<br />
mehr analoge Spezialeffekte und<br />
natürlich herausragende Geschichten,<br />
die mit allergrößtem Respekt<br />
vor Arthur Conan Doyles berühmter<br />
Vorlage und mit genau dem richtigen<br />
Sinn für Tempo und Spannung<br />
modernisiert wurden. FT<br />
Film 10/10<br />
Sie wollen eine Steigerung zur fast perfekten<br />
ersten Staffel? Hier ist sie! Rasanter,<br />
intelligenter und schlagfertiger als jemals zuvor.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Doctor Who (Staffel 5.2)<br />
<strong>Breaking</strong> Bad (4. Staffel)<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
de Ende der Welt an – Spannung<br />
takulären Finale nähert. An der für<br />
Ton<br />
und Witz sind also garantiert. Wie bei<br />
eine Serie hohen Bildqualität hat<br />
Ton 8/10<br />
Science-Fiction/Serie<br />
OT: Doctor Who<br />
L: GB J: 2012<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA5.1<br />
R: Jonny Campbell u. a.<br />
D: Matt Smith, Karen<br />
Gillan LZ: 6 × 47 min<br />
FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: nein<br />
Thriller-Serie<br />
OT: <strong>Breaking</strong> Bad<br />
L: US J: 2011<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1<br />
R: Vince Gilligan u. a.<br />
D: Bryan Cranston,<br />
Aaron Paul, Anna<br />
Gunn LZ: 13 × 47 min FSK: 16 P: 30 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
<strong>Breaking</strong> Bad (4. Staffel)<br />
VÖ: 29.05.12 × 3 Extras: 8,5/10<br />
Ganz gleich in welcher Epoche:<br />
Doctor Who schaut nach dem Rechten VÖ: 06.06.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Jeder hat sein Kreuz zu tragen, speziell<br />
im knallharten Drogenmilieu<br />
T E<br />
eil zwei der fünften „Doctor der Vorgängerbox sind Bild und Ton s ist schon interessant, wie viele sich im Vergleich zu den Vorgänger-<br />
Who“-Staffel kommt ebenfalls als für eine Serie äußerst ansehnlich. Staffeln ein krebskranker Protagonist<br />
Seasons nicht viel verändert, außer,<br />
Fanedition auf den Markt. Mitsamt<br />
dem Booklet (ein Führer durchs<br />
„Whoniverse“) und einer Bonusdisc<br />
macht das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set eine richtig<br />
gute Figur. Da dürfen sich Science-<br />
Fiction Fans auf unbeschwerten<br />
<strong>Die</strong> CGI-Monster stechen aufgrund<br />
ihrer sterilen Natur und wegen des<br />
künstlich wirkenden Renderings<br />
nach wie vor aus den scharfen Realaufnahmen<br />
heraus. Bildrauschen<br />
gibt es besonders in dunkleren Szenen<br />
überleben kann, wenn seine<br />
Serie Erfolg hat. Innerhalb der letzten<br />
drei Staffeln (die es ebenfalls<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt) durchlebte der<br />
Chemiker Walt eine extreme Wandlung<br />
zum ausgebufften Gangster.<br />
dass der Kontrast nun mehr Details<br />
zulässt, in seiner übermäßigen<br />
Intensität also etwas heruntergefahren<br />
wurde. <strong>Die</strong> Farben schwanken<br />
zwischen überbelichtet kalt und<br />
übersättigt warm, je nachdem, wo<br />
<strong>Serien</strong>-Luxus freuen. Das Highlight<br />
zu „bewundern“.<br />
FT Hauptdarsteller Bryan Cranston, der die Handlung gerade spielt. FT<br />
der insgesamt sechs Episoden dürfte<br />
ein Treffen mit dem zu seiner Zeit<br />
Bad“ sogar mitproduziert, hat hier<br />
seit der vierten Staffel „<strong>Breaking</strong><br />
Film 8,5/10<br />
Film 9/10<br />
Es hat seinen Grund, warum so viele britische<br />
Bryan Cranston erreicht mit der Darstellung des<br />
erfolglosen Maler Vincent van Gogh<br />
seine Paraderolle gefunden. Staffel<br />
Stars in „Doctor Who“ auftreten. Auf der Insel<br />
zwiegespaltenen Chemielehrers den<br />
(Tony Curran) sein. Dessen Bild gehört der Doctor zum Pflichtprogramm. vier ist übrigens die ereignisreichste,<br />
Meistergrad als Schauspieler.<br />
da sich der Psychokrieg zwi-<br />
kündigt nämlich die Zerstörung von<br />
Technik 7/10<br />
Doctor Whos (Matt Smith) Zeitmaschine<br />
schen Walt und Drogenboss Gus<br />
Technik 8,5/10<br />
sowie das kurz bevorstehen-<br />
Bild 7/10 (Giancarlo Esposito) seinem spek-<br />
Bild<br />
9/10<br />
Bilder: Polyband, Sony Pictures<br />
74
Serie<br />
Film<br />
Sanctuary – Wächter der Kreaturen<br />
Bilder: Koch Media<br />
Fantasy/Serie<br />
OT: Sanctuary L: CA J: 2008 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Martin Wood u. a.<br />
D: Amanda Tapping, Robin Dunne, Christopher Heyerdahl<br />
LZ: 592 min FSK: 16 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 29.06.12 × 1 Extras: 8/10<br />
Es gibt sie wirklich, Monster und Mutanten,<br />
die nichts anderes sind als missverstandene<br />
Kreaturen. Gentechnolgie, Umweltverschmutzung<br />
oder einfach nur die Launen der Natur haben die<br />
unterschiedlichsten Wesen hervorgebracht, die<br />
der Mensch in seiner Ignoranz einfach nur als abnormal<br />
klassifiziert. Ausnahmen wie Doktor Helen<br />
Magnus (Amanda Tapping aus der Serie „Stargate –<br />
SG1“) und ihr Sanctuarium-Team sind daher selten.<br />
Jene haben es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
Kuriositäten des Lebens ausfindig zu machen, zu<br />
erforschen und ihnen eine Zufluchtsmöglichkeit<br />
zu bieten. Ähnlich wie bei den „X-Men“ versammeln<br />
sich in Magnus’ Schloss alle möglichen<br />
Wesen, die sich vor dem Unverständnis der Menschen<br />
fürchten und denen es nichts ausmacht,<br />
vom Wissenschaftsteam begutachtet zu werden.<br />
Um die Räumlichkeiten weiter zu füllen, begeben<br />
sich die Forscher an die ungewöhnlichsten Plätze,<br />
Das Team um Dr. Magnus (A. Tapping) setzt sich<br />
auch mal aus gefährlichen Individuen zusammen<br />
an denen merkwürdige Vorkommnisse bezeugt<br />
wurden. Während ihrer Arbeit treffen sie u. a.<br />
auf gefährliche Riesenschlangen, Vampire oder<br />
Elementarwesen – quasi ein Panoptikum, was<br />
allein schon ausreichen könnte, um die Zuschauer<br />
bei Laune zu halten. Im Mittelpunkt steht aber<br />
vor allem die Problembewältigung, mit der sich<br />
Kriminal-Psychologe Dr. Will Zimmermann (Robin<br />
Dunne ) herumschlagen muss. Feingefühl und Mut<br />
sind seine größten Waffen. Manchmal gehört aber<br />
auch eine große Portion Glück sowie ein durchschlagkräftiger<br />
Bigfoot (Christopher Heyerdahl)<br />
dazu, der Lebensgefahr zu entkommen.<br />
Willkommen im neuen Zuhause<br />
<strong>Die</strong> Serie des „Stargate“-Schöpfers Damian<br />
Kindler baut auf bewährte Konzepte, wie z. B.<br />
dem Monster der Woche, einem bebrillten<br />
Sympathieträger als Identifikationsfigur (irgendwelche<br />
Assoziationen zu Dr. Daniel Jackson aus<br />
„Stargate“ oder zu Harry Potter?) sowie einer<br />
geheimnisvollen, scheinbar über den Dingen<br />
stehenden Protagonistin. Einige Motive wirken,<br />
als wären sie direkt einem X-Men-Comic entsprungen<br />
(z. B. der Mutantenjunge in der Kanalisation),<br />
ebenso wie einige Rollen innerhalb der<br />
Gruppe. Demnach trägt „Sanctuary“ einige sehr<br />
positive Züge in sich, die auch die Superhelden-<br />
Comic-Serie so beliebt machte. Themen wie<br />
Toleranz vor Andersartigem und Gleichheit vor<br />
dem Gesetz sind hier der Regelfall. Aber auch<br />
die Frage nach der Hilfe bzw. der Heilung steht<br />
im Raum. Wer sagt eigentlich, dass es besser<br />
sei, fremdartige Kreaturen menschenähnlich zu<br />
machen oder sie gar wegzusperren, nur weil sie<br />
nicht in das menschliche Gesellschaftssystem<br />
passen? Aus einiger Entfernung betrachtet ist die<br />
Inszenierung sowie die Dialogregie tatsächlich an<br />
die Simplizität amerikanischer Heldencomics angelehnt.<br />
Hierdurch und wegen der permanenten<br />
Greenscreen-Aufnahmen (viele der Schauplätze<br />
sind am Computer entstanden, insbesondere<br />
das Sanctuarium) entrückt die Serie der Realität<br />
des Zuschauers. Sie siedelt sich ganz klar<br />
in einer theatralischen Fantasy-Welt an, die nur<br />
in Grundsätzen der Gegenwartswelt von heute<br />
entspricht. Das Publikum muss also zunächst die<br />
Videospielwelt à la „Van Helsing“ akzeptieren, bevor<br />
es sich entspannt den Abenteuern mit nicht<br />
minder künstlichen Kreaturen hingeben kann. Ist<br />
diese Hürde bewältigt, so lullen einen die Episoden<br />
mit zahlreichen Beziehungskonstrukten und<br />
gefährlichen Situationen ein.<br />
Künstliche Welt<br />
Als Folge der mannigfaltigen Greenscreen-Aufnahmen<br />
sind die Konturen der Figuren meist<br />
verwaschen und das Kontrastverhältnis erscheint<br />
durch das Kunstlicht niedriger als bei den Realaufnahmen.<br />
Das Bildrauschen ist szenenabhängig,<br />
in den meisten Fällen aber nahezu abwesend.<br />
Folgt die Kamera den Protagonisten<br />
in den Untergrund tritt das Rauschen hingegen<br />
stark hervor. <strong>Die</strong> Farben werden nicht immer<br />
natürlich wiedergegeben, was an den häufigen<br />
Verfremdungen und Anpassungen liegt. Für die<br />
Ohren gibt es einen angenehmen Audiomix mit<br />
ein paar kleineren Effekten, aber ohne überladene<br />
Actionmomente. <strong>Die</strong> Dynamik leistet keine<br />
Höhenflüge und auch der Klang nutzt nicht das<br />
volle Soundspektrum aus. Alles in allem also ein<br />
angemessenes Stück Technik für eine Fernsehserie.<br />
Alle bisherigen drei Staffeln kommen am<br />
29. Juni als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf den deutschen Markt und<br />
bieten hohe Qualitätsstandards was Aufmachung<br />
und Bonus-Präsentation (z. B. Staffel eins mit weit<br />
über 2 Stunden Extras) angeht.<br />
Falko ThEunEr<br />
Film 6/10<br />
Von den Kreaturen und Monstern her kann alles in dieser Serie<br />
passieren, die jeweiligen Dramen hingegen bleiben milde,<br />
altbewährte Kost.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
<strong>Die</strong> CGI-Gebilde wirken schärfer, zehren also von der höheren<br />
Auflösung. Kontrast und Farben wirken zu schwach.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Es ist der klassische, frontlastige Audiomix für TV-<strong>Serien</strong>, der<br />
darüber hinaus ein paar kleinere Effekte vermittelt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2012 75
Film<br />
Serie<br />
Torchwood – Miracle Day<br />
Science-Fiction/Mystery<br />
OT: Torchwood –<br />
Miracle Day<br />
L: US, GB J: 2011<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Bharat Nalluri u. a.<br />
D: John Barrowman,<br />
Eve Myles, Mekhi Phifer LZ: 10 × 49 min<br />
FSK: 16 P: 30 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.08.12 × 3 Extras: 8/10<br />
Wass passiert, wenn von heute<br />
auf morgen jeder unsterblich<br />
ist? Ist es das Paradies auf Erden?<br />
Oder der Anfang von Chaos und<br />
Anarchie? Torchwoods Season vier<br />
bringt grundlegende Veränderungen<br />
für alle Fans der kultigen britischen<br />
Science-Fiction- und Mystery-<br />
Serie. <strong>Die</strong> Kooperation der BBC mit<br />
dem amerikanischen Sender Starz<br />
resultierte in einer Aufstockung<br />
Angetreten zum Gruppenfoto: Das neue Torchwood-Team punktet mit zwei<br />
beliebten alten Figuren, setzt sich mit den neuen aber leicht in die Nesseln<br />
des Cast mit bekannten Gesichtern<br />
aus dem amerikanischen TV- und<br />
Filmgeschäft, sowie in einer Erweiterung<br />
der Dreh- und Spielorte<br />
auf die Vereinigten Staaten. Positiv<br />
überraschen kann Bill Pullman:<br />
Als verurteilter Kindermörder Oswald<br />
Danes, der einer der Drahtzieher<br />
hinter der mysteriösen Unsterblichkeitswelle<br />
zu sein scheint, bleibt<br />
sein Charakter lange undurchschaubar<br />
und gleichermaßen abstoßend<br />
wie faszinierend. Mekhi Phifer als<br />
betont coolen und dennoch etwas<br />
überambitionierten Actionhelden<br />
hätte man sich hingegen sparen<br />
sollen – der anstrengend patriotische<br />
CIA-Agent Rex Matheson ist<br />
der schwächste Neuzugang, an<br />
dem sich so mancher Fan der Serie<br />
stören wird. Den heftig gesteigerten<br />
Action- und Gewaltgrad der neuen<br />
Folgen muss sicher jeder für sich<br />
einordnen – damit entfernen sich<br />
die Macher bewusst vom bisherigen<br />
Stil der Serie, erschließen sich aber<br />
gleichzeitig auch neue Zuschauerschichten.<br />
<strong>Die</strong> drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s (in-<br />
Jack (John Barrowman) verliert in<br />
dieser Staffel seine Unsterblichkeit<br />
klusive einer tollen Bonus-Disc mit<br />
100 Minuten Extra-Material) bieten<br />
blitzsaubere <strong>HD</strong>TV-Qualität auf ganz<br />
hohem Niveau. Außergewöhnlich<br />
ist die mächtige Soundkulisse, die<br />
tatsächlich wie eine große Kinoproduktion<br />
klingt und den actionreichen<br />
Folgen akustisch eine enorme<br />
Durchschlagskraft verleiht. TW<br />
Film 7/10<br />
Erreicht leider nicht die Klasse der grandiosen<br />
Vorgängerstaffel, ist aber gute und actionreiche<br />
Mystery- und Science-Fiction-Kost!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Robin Hood Staffel 2.1<br />
Supernatural The Anime Series<br />
Abenteuer/ Serie<br />
OT: Robin Hood<br />
L: GB J: 2007<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Ciaran Donnelly,<br />
u. a. D: Jonas<br />
Armstrong, Lucy<br />
Griffiths, Keith Allen LZ: 6 × 43 min FSK: 12<br />
P: 25 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.07.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Staffel zwei beginnt mit der<br />
Ankunft der Schwester des<br />
Sheriffs. Und die ist auch nicht<br />
gerade zugänglicher als ihr fieser<br />
Bruder, weshalb Robin (Jonas<br />
Armstrong) und Co. alle Hände<br />
voll zu tun haben, um Marian (Lucy<br />
Griffiths) sowie die ansässige<br />
Land-Bevölkerung vor größerem<br />
Unheil zu bewahren. Natürlich sind<br />
auch die neuen Folgen auf ihre<br />
Familienkompatibilität bedacht,<br />
weshalb die Action-Regie bewusst<br />
auf eine zu brutale Kameraführung<br />
geschweige denn explizite Gewaltdarstellung<br />
verzichtet. Stattdessen<br />
prügeln sich die Helden schwunglos<br />
wie im Theater und bedienen<br />
Neben verbalen Zwisten kommt es<br />
auch mal zu Handgreiflichkeiten<br />
sich auf ihren Befreiungszügen lieber<br />
witziger Streitereien und flotter<br />
Sprüche, um ihren Charme-Level<br />
aufzustocken. <strong>Die</strong> Bildschärfe ist<br />
bis auf einige Ausnahmen einen<br />
Tick besser und konstanter als in<br />
der ersten Staffel. Beim Ton sind<br />
wie zuvor ein paar nette Pfeil- und<br />
Soundeffekte eingeflochten. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Nichts Neues an der Sherwood-Front. Milde<br />
Familienunterhaltung mit einem Schuss<br />
romantischem Abenteuer.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Animeserie<br />
OT: Supernatural: The<br />
Anime Series L: JP J:<br />
2011 V: Warner Home<br />
Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Atsuko Ishizuka,<br />
Shigeyuki Miya<br />
S: Jared Padalecki,<br />
Jensen Ackles, Andrew Farrar LZ: 22 × 23<br />
min FSK: 16 P: 36 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.07.12 × 2 Extras: 9/10<br />
<strong>Die</strong> Anime-Version der „Supernatural“-Serie<br />
bietet alles, was<br />
ihr Vorbild so beliebt macht, und<br />
ist darüber hinaus auch noch ein<br />
spannender, hochwertig produzierter<br />
Japano-Zeichentrick mit famosem<br />
Unterhaltungswert. In Deutschland<br />
erscheint das von <strong>Serien</strong>schöpfer<br />
Eric Kripke abgesegnete Projekt als<br />
Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set samt 8-seitigem<br />
Booklet und mit über 160 Minuten<br />
Bonusmaterial. Neben den Remakes<br />
einiger Original-Folgen bieten die<br />
insgesamt 22 Folgen auch viele<br />
neue Episoden aus dem Monster-<br />
Jäger-Leben der Winchester-Brüder.<br />
Schade nur, dass es keine deutsche<br />
Tonspur gibt. Stattdessen müssen<br />
Am Ende des Tunnels erwartet Sam<br />
ein Körpertauscher<br />
sich die Käufer mit einer englischen<br />
(alternativ japanischen) Synchronisation<br />
begnügen, deren deutsche<br />
Untertitelung ein übersetzungstechnischer<br />
Graus ist. Im Übrigen gibt es<br />
vor jeder Folge eine kurze Einleitung<br />
der Originaldarsteller Jared Padalecki<br />
und Jensen Ackles, die den Figuren<br />
teils auch ihre Stimmen leihen. FT<br />
Film 7/10<br />
Supernatural-Fans mit guten Englisch-Kenntnissen<br />
sollten sich dieses spannende und<br />
abwechslungsreiche Anime-Juwel sichern.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 4/10<br />
Bilder: Polyband, Warner Home Video<br />
80
Serie<br />
Film<br />
Spartacus – Gods Of The Arena (FSK 18)<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
Action/Drama<br />
OT: Spartacus – Gods Of The Arena L: US J: 2011 V: 20th<br />
Century Fox Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Jesse Warn u. a D: John Hannah, Dustin Clare, Lucy<br />
Lawless LZ: 330 min FSK: 18 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.11.12 × 3 Extras: 6/10<br />
Nubier Oenomaus (Peter Mensah) gehört zur<br />
festen Riege der Serie<br />
<strong>Die</strong> schöne Gaia (Jaime Mur<strong>ray</strong>) ist vergnügungssüchtig<br />
und sexy<br />
Nach „Blood And Sand“ ist vor „Blood And<br />
Sand“ – ein Prequel um genau zu sein, denn<br />
die Handlung der im Anschluss an die erste <strong>Serien</strong>-Staffel<br />
erschienene Miniserie „Gods Of The<br />
Arena“ wurde vor Spartacus’ Eintreffen in „Blood<br />
And Sand“ angesiedelt. Der Protagonist ist anfangs<br />
ein narzisstischer Egomane, der sich gerne<br />
selbst in Szene setzt und es liebt, seine Gegner<br />
unter Publikumsjubel zu enthaupten. Gannicus<br />
(Dustin Clare) ist der geborene Star der Arena. Er<br />
ist wendig, muskulös, geschickt mit dem Schwert<br />
und von so eingeschränktem Verstand, dass ihm<br />
das Morden Spaß bereitet. In Wirklichkeit ist er<br />
natürlich nur ein Werkzeug Batiatus’ (John Hanna),<br />
dem Sohn des Arenaleiters. Batiatus möchte<br />
seine Machtposition mit Gladiatorenkämpfen<br />
sichern, kann sich derzeit aber noch nicht gegen<br />
Tullius (Stephen Lovatt), den vorherrschenden<br />
Ränkeschmieder der Gegend, behaupten. Auch<br />
Ex-Xena-Darstellerin Lucy Lawless ist wieder als<br />
Lucretia mit von der Partie, um Batiatus in die<br />
Position zu bringen, die er zu Beginn der Hauptserie<br />
bekleidet. Weitere bekannte Gesichter sind<br />
der Nubier Oenomaus (Peter Mensah), der von<br />
dem alten Sklaven-Trainer Doctore (Temuera<br />
Morrison) zum neuen Doctore gemacht wird.<br />
Spartacus Verbündeter Crixus (Manu Bennett)<br />
bekommt hier mit Gannicus seinen ersten großen<br />
Gegner, mit dem er eine Art kämpferischer<br />
Hass-Liebe teilt und sich später aber zu einem<br />
echten Kumpel-Typ entwickelt. <strong>Die</strong> Serie wäre<br />
komplett geistlos, wenn sich der Hauptcharakter<br />
nicht weiterentwickeln würde. Weil sich Gannicus<br />
und Stinkstiefel Batiatus diesen Posten teilen<br />
müssen, wird der Zuschauer Zeuge von gleich<br />
zwei Metamorphosen: Der Menschwerdung des<br />
einen und der Wandlung zur Bestie des anderen.<br />
Beide Entwicklungen sind gegensätzlich und finden<br />
doch Rücken an Rücken statt. Beide gehen<br />
Liebschaften mit verführerischen Frauen ein und<br />
setzen sich der Gefahr aus, „verwundbar“ zu<br />
werden. Den meisten Spaß an der Serie haben<br />
all jene, die die erste Staffel („Blood And Sand“)<br />
bereits kennen, denn hier werden die Weichen<br />
gestellt für alle späteren Ereignisse. Ansonsten<br />
handelt es sich exakt um die gleiche Art von<br />
intriganter Story, die die Serie so beliebt macht.<br />
Gepfeffert sind die sechs Folgen mit viel unnötiger<br />
Gewalt (Höhepunkte auf diesem Gebiet haben<br />
meist etwas mit destruktiven Bearbeitungen<br />
eines Gesichts zu tun), mit für die Handlung<br />
irrelevantem Sex (Warum eigentlich nicht?) und<br />
der ein oder anderen tragischen Wendung. Nach<br />
Anspruch brauchen Sie hier nicht zu suchen,<br />
aber wer erwartet schon dergleichen, wenn er<br />
eine Serie mit dem Beinamen „Gods Of The<br />
Arena“ anschaltet.<br />
Rom in gnadenlos schönem <strong>HD</strong><br />
Besonderes Augenmerk verdient die makellose<br />
Optik, deren Kontrast und Schärfe unglaublich gut<br />
korrelieren. Das staubige, in Sepiatönen gehaltene<br />
Bild glänzt mit sauberen Konturen, plastischen<br />
Kontrasten und hochwertigen Spezialeffekten<br />
(<strong>Blu</strong>t, <strong>Blu</strong>t, <strong>Blu</strong>t). <strong>Die</strong> Hauttöne sehen trotz aller<br />
Verfremdung rosig und gesund aus, sodass wir<br />
ein fast perfektes Bild bekunden können. Durch<br />
die Magie des modernen 5.1-Sounds befindet<br />
sich der Zuschauer direkt in der Arena, praktisch<br />
in der ersten Reihe. <strong>Die</strong> Effekte sind ordentlich<br />
voneinander abgegrenzt und sehr gut auf die Surround-Kanäle<br />
verteilt worden. Durch den schlauen<br />
Dynamik-Einsatz kommt ein weiterer Spannungsfaktor<br />
hinzu, sodass Sie aufpassen müssen, nicht<br />
mitzujubeln, wenn unten in der Arena wieder die<br />
menschenverachtenden Spiele beginnen. <strong>Die</strong> Extras<br />
befinden sich auf der dritten Disc und umfassen<br />
über eine Stunde filmischen Zusatzmaterials.<br />
Wer in seinem Wohnzimmer aktuelles 3D-Equipment<br />
stehen hat, der kann sich das finale Gemetzel<br />
sogar als einzelne, stereoskopische Sequenz<br />
anschauen. Neben der Standard-Version gibt es<br />
auch eine limitierte Steelbook-Edition.<br />
Falko TheuNer<br />
Film 7/10<br />
Der zweifelhafte „Aufstieg“ des widerlichen Batiatus’ zum<br />
Arena-Leiter ist ein amüsantes Bühnenstück mit viel Pomp und<br />
einer Extra-Portion Erotik.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Hier wird der visuelle Qualitätsanspruch an <strong>Serien</strong> komplett<br />
ausgeschöpft. <strong>Die</strong> Sepia-Stilisierung sorgt für Punktabzug.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Auch für die Ohren wird einiges geboten. Selbst das<br />
hintergründige Gejubel ist verortbar.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 69
Film<br />
Serie<br />
Joey und Chandler, Phoebe und Monica, Rachel und Ross: Sechs Freunde aus dem „Big Apple“ New York machten<br />
sich vor mittlerweile achtzehn Jahren auf, das Publikum im Sturm zu erobern. Ob es wohl jemals wieder eine Serie<br />
geben wird, die solch eine riesige Fangemeinde in allen Teilen der Welt um sich scharen kann? Wir glauben kaum, und<br />
deshalb kommt uns die große Komplettbox der „Friends“ gerade recht, um ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen!<br />
Sitcom<br />
OT: Friends L: US J: 1994–2004 V: Warner Home Video B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0, DD 5.1 (engl.) R: James Burrows,<br />
Pamela Fryman D: Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matthew<br />
Perry LZ: 236 × 22 min FSK: 6 P: 130 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 13.11.12 × 21 Extras: k. A./10<br />
Auf frischer Tat ertappt: Auch Joey und Rachel<br />
kamen sich im Laufe der Serie so richtig nahe<br />
Meet the Bings! Chandlers und Monicas Adoptionsbemühungen<br />
waren ein emotionales Highlight<br />
Doch was ist eigentlich das Besondere an<br />
„Friends“? Das Geheimnis der Serie ist wohl<br />
der phänomenale Cast, bei dem jede einzelne<br />
Figur wirklich punktgenau besetzt ist und der<br />
als Gruppe noch einmal eine so unglaubliche<br />
Steigerung hinlegt, dass es eine wahre Freude ist,<br />
immer wieder zuzuschauen. Selbst heute noch ist<br />
es ein Leichtes, seine Freunde, an denen dieses<br />
TV-Phänomen bisher unverständlicherweise vorübergegangen<br />
ist, für die sympathischen Großstadt-<br />
Bewohner zu begeistern. Es braucht nur ein paar<br />
wenige Folgen, und man ist unweigerlich infiziert,<br />
will immer mehr von diesem wunderbaren Witz,<br />
den amüsanten Geschichten und den – bei allem<br />
Humor – doch immer auch glaubhaften Beziehungen,<br />
die sich im Laufe der Jahre zwischen den<br />
so liebenswerten Charakteren entwickeln.<br />
Gelungene Frischzellenkur<br />
<strong>Die</strong> große Frage im Vorfeld der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />
war, ob man es tatsächlich schaffen könnte,<br />
das mehr als betagte Material auf einen einigermaßen<br />
aktuellen Standard zu trimmen. Und was<br />
soll man sagen: Das Ergebnis kann sich mehr als<br />
sehen lassen! Jede einzelne Folge wurde für den<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release vom Original 35-mm-Filmstreifen<br />
neu abgetastet und so auf ein erstaunliches High-<br />
Definition-Niveau gehoben – kein Vergleich mit<br />
den eher nach VHS ausschauenden alten DVD-<br />
Boxen. Und das Beste ist, dass man hier erstmals<br />
das volle Breitbild im 16 : 9-Format bekommt, in<br />
dem die Serie ursprünglich aufgezeichnet wurde!<br />
Übrigens sind die Folgen auch als Digital-<strong>HD</strong>-<br />
Versionen bei diversen Videoportalen geplant.<br />
Mit vier Stunden an brandneuem Bonusmaterial<br />
auf einer eigenen Zusatzdisc wird endlich auch<br />
bei den Extras etwas geboten, die man bei der<br />
Erstveröffentlichung ja immer sträflich vernachlässigt<br />
hatte. Als schöne Zugabe liegt außerdem ein<br />
hübsch gestalteter Episodenführer in Form eines<br />
Fotoalbums bei.<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
70
Serie<br />
Film<br />
„Vielleicht ist Gunther inzwischen verheiratet und hat jede Menge Kinder!“<br />
Introducing Gunther: Im Gespräch mit James Michael Tyler, Kult-Kellner aus „Friends“<br />
James Michael Tyler,<br />
Schauspieler<br />
Wie haben Sie den<br />
Part bekommen?<br />
War das einfach<br />
bei einem ganz<br />
normalen Casting?<br />
Ich bekam die Rolle,<br />
weil ich gleich bei<br />
der ersten regulären<br />
Folge nach dem Piloten<br />
als Komparse dabei war. Ich hatte schon vor<br />
der Serie für den zweiten Regisseur von „Friends“<br />
gearbeitet, und ich arbeitete zudem in einem<br />
kleinen Restaurant in Los Angeles. Er rief mich<br />
an, weil sie für das „Central Perk“-Café einen Statisten<br />
brauchten, der die Espressomaschine im<br />
Hintergrund auch wirklich bedienen konnte!<br />
Wenn Sie so zurückblicken: War die Rolle<br />
ein Segen oder ein Fluch für Ihre Karriere?<br />
Ich denke, es ist ein bisschen was von beidem.<br />
Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Teil dieser Serie<br />
gewesen bin, aber die Figur hat natürlich auch<br />
zu einem gewissen Scheuklappendenken in den<br />
Augen von so manchem Casting-Agenten geführt.<br />
Aber dennoch: Ich bereue nichts.<br />
Wann ging es los mit Ihrer Karriere? Drehte<br />
sich immer alles um das Schauspielern?<br />
Ich bin 1988 nach LA gezogen, nachdem ich die<br />
Universität von Georgia mit meinem „Master Of<br />
Fine Arts“ im Fach Schauspiel abgeschlossen hatte.<br />
Es ist nicht einfach, über die Runden zu kommen<br />
und auch noch den Studienkredit abzubezahlen.<br />
Deshalb nahm ich auch Jobs als Statist an<br />
und probierte mich als Azubi in Sachen Soundund<br />
Filmschnitt bei größeren Produktionen.<br />
Sie hatten ja oft Ihre besonderen Momente<br />
in den Folgen, aber haben Sie sich auch<br />
als Mitglied der „Friends“-Familie gefühlt?<br />
Ja, absolut, denn wir waren alle eine einzige<br />
große Familie: <strong>Die</strong> Schauspieler, die Crew,<br />
die Drehbuchautoren, die Produzenten;<br />
einfach alle.<br />
Wen mochten Sie am meisten von der<br />
Stammbesetzung? Und haben Sie heute<br />
noch Kontakt mit einem von ihnen?<br />
Ich mag sie alle gleich sehr, das sind tatsächlich<br />
grundehrliche Leute, die auf dem Boden geblieben<br />
sind. Ich hatte wirklich keinen „Liebling“!<br />
Erst diesen Januar habe ich mit Matt LeBlanc<br />
in seiner neuen Show „Episodes“ zusammengearbeitet.<br />
Was meinen Sie: Hat Gunther seine herzerweichende<br />
Schwärmerei für Rachel endlich<br />
überwunden? Hat er vielleicht irgend woanders<br />
die wahre Liebe gefunden?<br />
Hoffentlich ist Gunther endlich weitergezogen! Womöglich<br />
hat die Tatsache, dass er Rachel nicht mehr täglich<br />
im Coffeeshop sehen konnte, sein gebrochenes Herz<br />
wieder einigermaßen geheilt. Vielleicht ist er sogar schon<br />
verheiratet und hat jede Menge Kinder … mit wasserstoffblonden<br />
Haaren, die heller als die Sonne strahlen!<br />
Können Sie uns vielleicht etwas in Sachen<br />
„Friends – Der Film“ verraten? Wird es eines<br />
Tages tatsächlich dazu kommen?<br />
So weit ich das weiß, hat es bisher noch keinerlei ernsthafte<br />
Überlegungen gegeben, einen Kinofilm zu machen.<br />
Ich fürchte, das ist einfach nur ein nicht totzukriegendes<br />
Gerücht aus dem Internet, das sich schon seit<br />
Jahren hält – und natürlich das Wunschdenken der Fans!<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: 1050864E14 · DVD: 1098914E11 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: 1051644E14 · DVD: 1099504E11 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: 1051604E14 · DVD: 1099454E11<br />
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Film<br />
Serie<br />
Boardwalk Empire (2. Staffel)<br />
Drama<br />
OT: Boardwalk Empire –<br />
Season 2 L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T:<br />
DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: T. v.<br />
Patten, D. Petrarca u. a.<br />
D: S. Buscemi, M. Pitt<br />
LZ: 12 x 55 min FSK: 18 P: 43 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 05.10.12 × 5 Extras: 9/10<br />
Wenn der Alkohol zur Mangelware wird, werden Lieferungen mit dem<br />
„flüssigen Gold“ zu Bewährungsproben auf Leben und Tod<br />
Atlantic City, die Zweite. <strong>Die</strong><br />
mit dem Golden Globe® prämierte<br />
und von Martin Scorsese<br />
mitproduzierte Serie der Superlative<br />
lässt uns auch in den neuen Folgen<br />
wieder ganz tief eintauchen in das<br />
Amerika der Prohibitionszeit um<br />
1920. Los geht es gleich mit einem<br />
Paukenschlag: Bürgermeister Nucky<br />
Thompson (gewohnt grandios: Steve<br />
Buscemi) wird wegen Wahlfälschung<br />
verhaftet. Das Machtgefüge<br />
in der Stadt gerät damit kräftig in<br />
Bewegung, denn auch der Kreis<br />
um Al Capone (Stephen Graham)<br />
wird immer aktiver und wichtiger.<br />
Da bahnt sich in Zukunft auf jeden<br />
Fall ein knackiges Duell an!<br />
Der Überwältigungsfaktor der<br />
ersten Folgen, bei denen man<br />
glaubte, in einen großartigen und<br />
überlangen Kinofilm geraten zu<br />
sein, ist in der zweiten Staffel verständlicherweise<br />
verflogen. Nun<br />
mussten die Macher beweisen, wie<br />
tragfähig das Konzept, wie tiefgängig<br />
die Figuren und Geschichten<br />
wirklich sind … und größtenteils ist<br />
ihnen das auch hervorragend gelungen.<br />
Der außergewöhnliche Produktionsstandard,<br />
die immer wieder<br />
bemerkenswerte Ausstattung<br />
und das durchweg gute schauspielerische<br />
Niveau des gesamten Cast<br />
machen „Boardwalk Empire“ zum<br />
Inbegriff von dem, was man sich<br />
unter dem Label „Premium-Serie“<br />
vorstellt. Für Jahr Drei würden wir<br />
uns ein bisschen mehr Tempo und<br />
Action wünschen, was den teilwei-<br />
Steve Buscemi ist ein Glücksfall für<br />
die Serie, als Typ und Schauspieler<br />
se doch arg dialoglastigen Folgen<br />
sicher noch mehr Leben einhauchen<br />
könnte. Was die technische<br />
Qualität und die reiche Ausstattung<br />
mit innovativem und gehaltvollem<br />
Bonusmaterial anbelangt, kann<br />
die Box das brillante Niveau des<br />
Premierenjahres in allen Belangen<br />
bestätigen.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Im zweiten Jahr pegelt sich dieses opulente<br />
Schwergewicht der aktuellen <strong>Serien</strong>landschaft<br />
auf einem sehr guten Level ein.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8/10<br />
Dexter (5. Staffel)<br />
Krimi<br />
OT: Dexter L: US<br />
J: 2010 V: Paramount<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: Dolby True<br />
<strong>HD</strong> 5.1 R: St. Shill, J.<br />
Dahl, u. a. D: M. C. Hall,<br />
J. Carpenter, D.<br />
Harrington<br />
LZ: 12 × 51 min FSK: 18 P: 37 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.10.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Vorbereitung ist alles, vor allem bei<br />
einem „guten“ Mord...<br />
Mit drei Jahren musste er<br />
miterleben, wie seine Mutter<br />
ermordet wurde. Nun ist er<br />
ein begabter <strong>Blu</strong>tspurenanalytiker<br />
bei der Mordkomission ... und ein<br />
<strong>Serien</strong>killer. Dexter Morgan tötet<br />
jedoch nicht irgendwen, sein Kodex<br />
erlaubt es ihm nur, diejenigen<br />
zu töten, die selbst bereits<br />
Leben genommen und andere<br />
Menschen verletzt haben. In Staffel<br />
Fünf muss sich Dexter nach dem<br />
grausamen Tod seiner Frau den<br />
Aufgaben eines alleinerziehenden<br />
Vaters stellen. Und dann tritt auch<br />
noch eine neue Frau unter ungünstigen<br />
Umständen in sein Leben.<br />
Auch wenn Dexter in seiner fünften<br />
Staffel ernster und in sich<br />
gekehrter erscheint, als je zuvor,<br />
gelingt es ihm dennoch, durch<br />
seine inneren Konflikte einen<br />
mitreißenden Sog aufzubauen.<br />
Wie auch in den vorangegangenen<br />
Staffeln gerät der Zuschauer selbst<br />
in ein moralisches Dilemma, wenn<br />
er Sympathie für den <strong>Serien</strong>killer<br />
entwickelt und in brenzligen Situationen<br />
mit ihm bangt. <strong>Die</strong> ernste<br />
Für seinen Sohn will Dexter (Michael C. Hall) ein ganz normaler Vater sein,<br />
doch die Umstände machen es ihm alles andere als leicht<br />
Seite seines düsteren Helden weiß<br />
Michael C. Hall überzeugend darzustellen,<br />
jedoch sind es gerade die<br />
diabolischen Momente des Dexter,<br />
in denen er am meisten glänzt.<br />
Passend zum Setting in Miami ist<br />
das Bild der Serie durchweg von<br />
einer warmen und hellen Farbgebung<br />
geprägt, die hin und wieder<br />
durch den zu hohen Kontrast etwas<br />
überbelichtet wirkt. <strong>Die</strong> gute Bildschärfe<br />
wird gelegentlich durch ein<br />
leichtes Bildrauschen getrübt. Klanglich<br />
fallen lediglich die bekannten,<br />
aber leider nicht immer treffend<br />
gewählten Synchronsprecher und<br />
leicht komprimiert klingende Umgebungsgeräusche<br />
negativ ins Gewicht.<br />
Punkten kann die Surround-<br />
Inszenierung, die der TV-Verwertung<br />
einiges voraus hat.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
<strong>Serien</strong>killer, Forensiker und alleinerziehender<br />
Vater – Dexter bricht mit allen Konventionen<br />
und sorgt für moralisches Dilemma en gros.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Paramount Home, Warner Home Video<br />
72
Serie<br />
Film<br />
Misfits (2. Staffel)<br />
Bilder: Polyband<br />
Dramedy/Serie<br />
OT: Misfits L: GB J: 2010 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Tom Green, Owen Harris D: Robert<br />
Sheehan, Iwan Rheon, Atonia Thomas, Lauren Socha, Nathan<br />
Stewart-Jarrett LZ: 315 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.10.12 × 2 Extras: 1/10<br />
Endlich hat es Nathan (R. Sheehan) geschafft<br />
und zwei Blondinen gleichzeitig flachgelegt<br />
Ob „Heroes“ oder „Smallville“ – sämtliche<br />
Superhelden-<strong>Serien</strong> erscheinen blass und<br />
einfallslos gegenüber diesem kleinen Juwel, das<br />
im kultverwöhnten Groß Britannien mit dem<br />
BAFTA-Award gleich dreimal den wichtigsten Fernsehpreis<br />
überhaupt erhielt.<br />
Wie lässt sich die derzeit abgedrehteste, frischste<br />
und unvorhersehbarste Serie der Welt eigentlich<br />
am <strong>besten</strong> beschreiben? Ein Plot, der sich um<br />
fünf asoziale Twens dreht, klingt zunächst einmal<br />
nicht sehr attraktiv. <strong>Die</strong> innovativen Darstellungsformen,<br />
der Genre-Mix aus Drama und Comedy,<br />
die skrupellosen Plot-Twists sowie die glaubhaft<br />
sympathischen Hauptdarsteller hingegen machen<br />
die Serie zum popkulturellen Meilenstein. <strong>Die</strong> Protagonisten<br />
haben Beziehungsprobleme, die eine<br />
oder andere Leiche im Keller (meistens ihre Bewährungshelfer),<br />
Drogenprobleme, abgefahrene<br />
Gelüste (Sex mit Rentnern oder Tieren sind nur einige<br />
der Tabuthemen, die hier schamlos aufgegriffen<br />
werden) und sind auch sonst in keinster Weise<br />
gesellschaftsfähig. Größter Aufmerksamkeits-Jäger<br />
ist der charismatisch-fiese Sprücheklopfer Nathan<br />
Young (grandios: Robert Sheehan). Er bildet den<br />
narrativen Dreh- und Angelpunkt der Serie und<br />
wäre wohl der Anführer der Superheldengang,<br />
wenn es denn eine wäre. Ein übernatürliches<br />
Gewitter versah die Sozialstunden-leistenden<br />
Straftäter zwar mit besonderen Kräften, an ihrer<br />
Einstellung änderte das jedoch nur wenig. Bei<br />
den Fähigkeiten handelt es sich um verstärkte<br />
Charaktermerkmale wie etwa Kellys (Lauren Socha)<br />
Probleme mit der Sprache. Durch die Kraft<br />
hört sie die Gedanken der anderen. Läufer Curtis<br />
(Nathan Stewart-Jarrett) dreht im Notfall die Zeit<br />
zurück, der unscheinbare Nerd Simon (unschlagbar<br />
vielseitig: Iwan Rheon – bald in der dritten<br />
Staffel von „Game Of Thrones“ zu sehen) kann<br />
unsichtbar werden und die komplexbehaftete Alisha<br />
(Antonia Thomas) macht jeden rattenscharf,<br />
der sie berührt. Was Nathan betrifft, so darf das<br />
Publikum die ganze erste Staffel über raten, welche<br />
Superkraft dem selbstverliebten Idioten wohl<br />
innewohnt. Gemeinsam kämpfen sie gegen den<br />
guten Geschmack, Prüderie, falsche Götter und<br />
das Bedürfnis, echte Superhelden sein zu wollen.<br />
Simons Wandel<br />
Wie schon die erste Staffel sprüht jede der sieben<br />
neuen Episoden (inkl. X-Mas-Special) förmlich vor<br />
Kreativität, sodass der Zuschauer nicht weiß, was<br />
ihm in der kommenden Folge blüht. Beispielsweise<br />
sorgen die verborgenen Kräfte anderer Betroffener<br />
für allerlei Chaos – sei es der Typ, der Milchprodukte<br />
telekinetisch beeinflussen kann, der Videospieler,<br />
der seine „GTA“-Fantasien in der Realität<br />
auslebt, die Droge, die sämtliche Kräfte umkehrt,<br />
oder der mysteriös vermummte Parcours-Läufer,<br />
der bereits in der ersten Staffel auftrat und alles<br />
über die Misfits zu wissen scheint. Über eins sollten<br />
sich die Fans aber im Klaren sein: Am Ende dieser<br />
Staffel wird nichts mehr so sein wie früher. Und<br />
das betrifft keineswegs nur das verrückte Beziehungsroulette,<br />
das die Zuschauer mit mehr Sex<br />
konfrontiert, als in der ersten Staffel. Übrigens ist<br />
auch der Gore-Gehalt höher. Dennoch besitzt die<br />
aktuelle Box eine FSK-16-Freigabe (im Gegensatz<br />
zur FSK-18-Box der ersten Staffel). Obwohl die Se-<br />
Alishas (A. Thomas) Beziehungsroulette dreht sich<br />
rie die Tilt-Shift-Technik exzessiv nutzt (kleiner Fokuspunkt<br />
mit großer Unschärfe rund herum), sind<br />
die fokussierten Protagonisten ultraklar, detailreich<br />
und mit einer überdimensionalen Kantenschärfe<br />
versehen. Für den tristen Vorstadt-Look zwischen<br />
den Londoner Plattenbauten wurden die Farben in<br />
ihrer Sättigung reduziert und der Kontrast erhöht.<br />
Oft wird in diesem Zusammenhang auch eine<br />
Überbelichtung simuliert bzw. riskiert. Der surreale<br />
Soundtrack hält viele Überraschungen bereit, darunter<br />
den Titelsong der erstklassigen Crime-Serie<br />
„Luther“ (ebenfalls von der BBC produziert), simulierte<br />
Videospiel-„Mucke“ und trippige Clubmusik.<br />
Ach ja, weihnachtlichen Gesang haben die Misfits<br />
auch noch zu bieten. Das 5.1-Potenzial wurde hier<br />
nicht genutzt, dafür stimmt die Soundqualität.<br />
FAlkO TheuNeR<br />
Film 9/10<br />
Cool. Cooler. Misfits. Als Fans sind wir begeistert davon, dass auch<br />
die neuen Episoden nichts an Tempo verloren haben und verleihen<br />
daher das Prädikat: Mordsmäßig unterhaltsam!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Grandiose Tilt-Shift-Einstellungen bei großartiger Schärfe geben sich<br />
mit schlagkräftigen Kamerafahrten und –perspektiven ein Stelldichein.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Typisch für TV-<strong>Serien</strong> ist die Räumlichkeit gleich Null und die Dynamik<br />
könnte besser sein. Alles in allem wird der Spaß dadurch aber nicht getrübt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 0/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 73
Film<br />
Serie<br />
Being Human (1. Staffel)<br />
Drama/Serie<br />
OT: Being Human<br />
L: US J: 2011<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Adam Kane, Jerry<br />
Ciccoritti u. a.<br />
D: Sam Witwer, Sam<br />
Huntington, Meghan Rath LZ: 42 × 13 min<br />
FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.10.12 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Aidan (S. Witwer) ist Vegetarier,<br />
aber das Fleisch ist schwach<br />
Auch Monster sind Menschen<br />
und haben ein berechtigtes Interesse<br />
an einem schönen Leben.<br />
Das wissen die beiden Krankenhaus-Mitarbeiter<br />
Aidan (Sam Witwer,<br />
bekannt aus „Star Wars – The Force<br />
Unleashed“) und Josh (Sam Huntington)<br />
nur zu gut, denn beide würden<br />
ihre monströsen Attitüden am<br />
liebsten ablegen, wenn sie könnten.<br />
Wie soll man auch eine Freundin finden,<br />
wenn der Sex ständig in einem<br />
<strong>Blu</strong>tbad endet? Wieder hat Vampir<br />
Aidan seine potentielle Freundin getötet<br />
und ausgesaugt. Und als Josh<br />
nackt neben einem ausgeweideten<br />
Rehkitz erwacht, weiß auch er, dass<br />
das so nicht weitergehen kann. Einzige<br />
Lösung scheint eine Selbsthilfegruppe,<br />
die sich zur gegenseitigen<br />
Menschlichkeit erzieht und unter<br />
einem gemeinsamen Dach lebt –<br />
oder in anderen Worten, eine Wohngemeinschaft<br />
muss her. Schnell ist<br />
das perfekte Haus gefunden, das lediglich<br />
einen Makel hat: In ihm spukt<br />
der Geist der kürzlich verstorbenen<br />
Sally (Meaghan Rath). Doch außer<br />
ihrer oft nervigen Gesprächigkeit<br />
Werwolf und Vampir treffen sich am hellichten Tag? was ist eigentlich aus<br />
der Sonnenlichtallergie der <strong>Blu</strong>tsauger geworden?<br />
und dem Hang zu spannern ist auch<br />
sie ein vollwertiges WG-Mitglied. In<br />
den 13 Episoden der ersten Staffel<br />
erleben die drei nun das, was z. B.<br />
normale Studenten so erleben würden,<br />
nur ein wenig monströser, desaströser<br />
und auch etwas blutiger als<br />
üblich. Dabei ist das Verbergen ihrer<br />
jeweiligen Macke neben den freundschaftlichen<br />
Aspekten der unterhaltsamste<br />
Part ihrer WG-Geschichten.<br />
Das vorliegende US-Remake der<br />
britischen Originalserie trumpft mit<br />
einer großartigen Schärfe auf, besitzt<br />
einen sichtlich blassen Farbkontrast<br />
und generell zurückhaltende Farben.<br />
Beim dialoglastigen Sound herrscht<br />
von der Effekt- und Musik-Seite her<br />
vornehmlich Stille vor. Der coole<br />
Soundtrack bleibt trotz fehlender<br />
Dynamik im Kopf hängen. FT<br />
Film 7/10<br />
<strong>Die</strong> uns zur Verfügung gestellte erste Disc<br />
präsentierte unterhaltsame Episoden mit monströsem<br />
Kultpotenzial. Mehr davon!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
The <strong>Walking</strong> Dead (2. Staffel)<br />
Horrorserie<br />
OT: The <strong>Walking</strong> Dead –<br />
Season 2 L: US J: 2012<br />
V: WVG Medien<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Ernest R. Dickerson,<br />
G. Horder-Payton u. a.<br />
D: A. Lincoln, L.<br />
Holden, S. W. Callies LZ: 13 × 43 min FSK:<br />
18 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.11.12 × 3 Extras: 8/10<br />
Der Überlebenskampf geht<br />
weiter: Auch in der düsteren<br />
zweiten Staffel der kompromisslosen<br />
Zombie-Serie, die inzwischen<br />
auch in Deutschland eine erstaunlich<br />
große Fangemeinde hinter sich<br />
bringen konnte, gibt es keine Verschnaufpause<br />
für die letzten Nicht-<br />
Infizierten. Wer die Premierenseason<br />
mochte, ist hier wieder genau<br />
richtig. Auf den ersten Blick meint<br />
Das Pacing zwischen emotionalen Momenten und kompromissloser Zombie-<br />
Action ist nicht immer perfekt, trägt aber zum Charakter der Show bei<br />
man, eine minimale Verbesserung<br />
beim Bild gegenüber der heiß diskutierten<br />
ersten Staffel festzustellen.<br />
Man sollte sich allerdings bewusst<br />
sein, dass hier absichtlich mit speziellen<br />
Filtern und intensivem Korn<br />
in der Entwicklung des 16-mm-<br />
Schmalfilmmaterials gearbeitet wird.<br />
„The <strong>Walking</strong> Dead“ ist eine der wenigen<br />
<strong>Serien</strong>, die noch auf echtem<br />
Film gedreht wird und nicht – wie<br />
die meisten Konkurrenten – längst<br />
komplett digital produziert wird. Das<br />
ist eine bewusste Entscheidung der<br />
Macher, die lange bevor die erste<br />
Klappe fiel, nach einem unverwechselbaren<br />
Look gesucht hatten, um<br />
eine möglichst raue, dreckige und<br />
bedrohliche Szenerie zu kreieren. So<br />
wiegt man sich als Zuschauer auch<br />
nie in Sicherheit: Man vergisst selbst<br />
in den ruhigeren Einstellungen und<br />
den zwischenmenschlichen Momenten<br />
nicht, dass man sich hier<br />
in einer extrem lebensfeindlichen,<br />
postapokalyptischen Welt befindet.<br />
Beim Sound lässt sich in Jahr Zwei<br />
eine deutliche Steigerung heraushören:<br />
<strong>Die</strong> Effekte während der Action-<br />
Verluste bleiben nicht aus: Wie lange<br />
halten die Figuren noch durch?<br />
und Kampfszenen werden einfach<br />
direkter, knackiger und räumlicher<br />
transportiert und sorgen damit für<br />
noch mehr packende Atmosphäre.<br />
Neben zwei Discs mit den 13<br />
Folgen der zweiten Staffel ist auch<br />
eine komplette Bonus-Disc mit so<br />
ziemlich allem, was das Fan-Herz<br />
begehrt, enthalten.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Das bewährte Erfolgsrezept der ersten Season<br />
wird konsequent und geradlinig weiterverfolgt.<br />
Für Genre-Fans ein blutiger Leckerbissen!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Concorde Home, WVG Medien<br />
74
Serie<br />
Film<br />
Falling Skies (1. Staffel)<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Science-Fiction-Serie<br />
OT: Falling Skies L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />
B: VC-1, 1.78 : 1 T: DD 5.1, Dolby True <strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R: Carl<br />
Franklin, Greg Beeman D: Noah Wyle, Moon Bloodgood,<br />
Drew Roy LZ: 10 × 42 min FSK: 12 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.10.12 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Gemeinhin bringt man Steven Spielberg<br />
ja mit den ganz großen Dramen auf der<br />
Kinoleinwand in Verbindung. Doch wussten Sie<br />
eigentlich, dass einer der größten Namen in der<br />
Filmbranche auch im lukrativen TV-Geschäft<br />
inzwischen kräftig mitmischt? Als Unterabteilung<br />
seiner Produktionsfirma „Dreamworks SKG“ finanziert<br />
und produziert „Dreamworks Television“<br />
bereits seit Mitte der 1990er Jahre so einiges<br />
an <strong>Serien</strong>hits, darunter so bekannte Reihen wie<br />
„Taken“, „Taras Welten“ oder die brillanten Weltkriegsepen<br />
„Band Of Brothers“ und „The Pacific“.<br />
Seit zwei Jahren ist Spielberg auch als einer der<br />
Produzenten der erfolgreichen Science-Fiction-<br />
Serie „Falling Skies“ tätig, die Dreamworks für<br />
den amerikanischen Kabel-TV-Sender TNT realisiert.<br />
In den Staaten beginnt schon bald die dritte<br />
Staffel – wir dürfen uns in Deutschland aktuell<br />
erst einmal mit dem Premierenjahr vergnügen.<br />
Doch worum geht es eigentlich? In der Pilotfolge<br />
Tom Mason (N. Wyle) ist als liebender Vater und<br />
engagierter Anführer der Mittelpunkt der Serie<br />
wird man mitten hineingeworfen ins Geschehen:<br />
Sechs Monate nach der brutalen und<br />
blutigen Invasion einer technologisch überlegenen<br />
außerirdischen Rasse, ist die Menschheit<br />
beinahe ausradiert. Kleine versprengte Gruppen<br />
von Überlebenden haben sich unter Führung<br />
des Militärs zusammengeschlossen – sie ziehen<br />
auf der Suche nach Nahrung und Waffen in<br />
überschaubaren Einheiten von wenigen hundert<br />
Menschen über den verwüsteten Planeten.<br />
Um das Ganze für den Zuschauer so<br />
richtig greifbar zu machen, konzentriert man<br />
sich auf das Einzelschicksal von Tom Mason<br />
(„Emergency Room“-Star Noah Wyle), einem<br />
Geschichtsprofessor aus Boston, der seine Frau<br />
beim Angriff verloren hat und sich seitdem mit<br />
seinem Nachwuchs durchzuschlagen versucht.<br />
Sein zweitältester Sohn gehört zu jenen Kindern,<br />
die entführt wurden und nun durch bionische<br />
Implantate der Aliens kontrolliert werden. Keine<br />
neue, aber eine sehr interessante Idee, die nicht<br />
nur während der ersten Staffel ein kräftiger<br />
Motor für die wendungsreiche Handlung ist.<br />
Eine weitere wichtige Identifikationsfigur ist die<br />
junge Anne Glass (Moon Bloodgood), die Mann<br />
und Tochter verloren hat und nun als Ärztin von<br />
unschätzbarem Wert für die Gruppe ist. Dass die<br />
beiden irgendwann zueinanderfinden werden,<br />
ist natürlich von der ersten Minute an klar!<br />
Greifbare Bedrohung<br />
Es herrschen strenge, militärische Strukturen vor<br />
in „Falling Skies“: <strong>Die</strong> Gefahr, durch patrouillierende<br />
Einheiten der Aliens entdeckt zu werden,<br />
ist ständig gegeben. Dass diese existenzielle Bedrohung<br />
einen düsteren, verzweifelten Grundton<br />
zeitigt, ist klar – zum Glück wird dieser aber<br />
dann und wann durch schöne und menschliche<br />
Momente aufgebrochen. Dennoch sollten die<br />
Autoren vor allem in Sachen Geheimniskrämerei<br />
dringend aufpassen: Viele Fragen bleiben in<br />
den ersten zehn Folgen einfach zu lange offen.<br />
Es herrscht eine große Ungewissheit über die eigentlichen<br />
Motive der Invasoren, was einerseits<br />
den Reiz der Serie ausmacht, irgendwann aber<br />
zum echten Problem werden könnte, wenn man<br />
nicht rechtzeitig die Kurve kriegt. Es ist schließlich<br />
immer noch eine Science-Fiction-Serie, und kein<br />
Das düstere Endzeitszenario ist den Machern<br />
zweifelsohne geglückt<br />
mystischer Abenteuer-Mix der Marke „LOST“.<br />
In puncto Technik orientiert man sich eher an<br />
rauen Genre-Produktionen wie „The <strong>Walking</strong><br />
Dead“ als an Hochglanz-Science-Fiction wie<br />
„V – <strong>Die</strong> Besucher“. Aber es ist ja schließlich<br />
auch ein Endzeit-Setting, in dem jede Location<br />
einem Kriegsgebiet ähnelt, und viele der Einstellungen<br />
ein einziges Chaos aus Rauch, Nebel,<br />
Schlamm und Trümmern sind. Das charakteristische<br />
Rauschen geht also in Ordnung. Mit vielen<br />
Bonusbeiträgen und fundierten Audiokommentaren<br />
kann sich die Ausstattung sehen (und<br />
hören) lassen; ebenso wie die druckvolle Tonspur,<br />
die in den Actionszenen Kinoatmosphäre<br />
aufkommen lässt.<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Film 7/10<br />
Eher Endzeit-Abenteuer als klassische Science-Fiction, dafür aber<br />
mit Herz und technischem Know-how gemacht. Für Jahr Zwei<br />
wären allerdings langsam ein paar echte Antworten angebracht.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Körnig, stark entsättigt und nicht besonders hübsch – dennoch<br />
passt der Look punktgenau zum Setting.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Überraschung: <strong>Die</strong>se TV-Serie klingt stellenweise nach echtem<br />
Kino-Blockbuster – da machen Action-Szenen gleich doppelt Spaß!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 75
Film<br />
Serie<br />
<strong>Die</strong> Brücke<br />
Transit in den Tod<br />
(1. Staffel)<br />
Krimiserie<br />
OT: Bron/Broen<br />
L: SW, DE J: 2011<br />
V: Edel Motion<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Charlotte Sieling<br />
u. a. D: Sofia Helin,<br />
Kim Bodnia<br />
LZ: 5 × 112 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 12.10.12 × 3 Extras: 2/10<br />
Unterkühlte Thriller aus Schweden<br />
sind seit Stieg Larssons<br />
„Millenium Trilogie“ auch in unseren<br />
Gefilden sehr beliebt. Nicht zuletzt<br />
festigten z. B. die Krimi-<strong>Serien</strong> „Wallander“<br />
und „Kommissarin Lund“<br />
diesen Ruf und bewiesen, dass gut<br />
gemachte Krimis nicht zwingend<br />
aus Hollywood oder Großbritannien<br />
kommen müssen. Mit „<strong>Die</strong> Brücke<br />
– Transit in den Tod“ liefert<br />
Regisseurin Charlotte Sieling nach<br />
„Kommissarin Lund“ ihren zweiten<br />
erfolgversprechenden Image-Beitrag<br />
ab, der die hohen Erwartungen voll<br />
und ganz erfüllt. Auf der berühmten<br />
Öresundbrücke, die Dänemark mit<br />
<strong>Die</strong> beiden Ermittler Saga (Sofia Helin) und Martin (Kim Bodnia) muss man<br />
einfach ins Herz schließen. <strong>Die</strong> Serie ist eine echte Entdeckung für Krimifans<br />
Schweden verbindet, wird die Leiche<br />
einer Frau gefunden. Eine genauere<br />
Untersuchung ergibt, dass<br />
der Oberkörper einer schwedischen<br />
Politikerin und der Unterkörper einer<br />
dänischen Prostituierten gehört. <strong>Die</strong><br />
schwedische Ermittlerin Saga Norén<br />
(Sofia Helin) vermutet daher einen<br />
politischen Mord dahinter, während<br />
ihr dänischer Kollege Martin Rohde<br />
(Kim Bodnia) ein viel persönlicheres<br />
Motiv annimmt.<br />
Interessant ist vor allem die Zusammenstellung<br />
des ermittelnden<br />
Polizistenduos. Während Martin<br />
der gemütliche Sympath ist, der<br />
mit seiner Menschenkenntnis und<br />
Erfahrung so manche Zusammenhänge<br />
erkennt und Wege öffnet,<br />
erscheint Saga als notorischer Workaholic.<br />
Aufgrund ihrer autistischen<br />
Veranlagung fällt es ihr schwer, mit<br />
den Menschen ihrer Umgebung<br />
auszukommen. Zugleich leistet<br />
sie brillante Detektiv-Arbeit. In fünf<br />
112-Minütigen Episoden fährt Charlotte<br />
Sieling zunächst das bewährte<br />
Kriminal-Konzept ab, um dann<br />
zu guter letzt in einem inszenatorischen<br />
Rundumschlag mit einer<br />
großen Wendung zu überraschen,<br />
die der Serie einen zusätzlichen<br />
Qualitäts-Stempel aufdrückt.<br />
<strong>Die</strong> Technik der <strong>Serien</strong>-Staffel ist<br />
durchgängig hochwertig, da sie<br />
auch schon in <strong>HD</strong> produziert wurde.<br />
Kühle, überbelichtete Aufnahmen<br />
mit nur geringer Farbsättigung definieren<br />
den Stil der Serie. Aber auch<br />
die gute bis sehr gute Schärfe ist ein<br />
hervorstechendes Charakteristikum.<br />
<strong>Die</strong> Texturen sind vielfältig und der<br />
Kontrast bis auf einige Ausnahmen<br />
in besonders dunklen Passagen<br />
sehr ausgeglichen. <strong>Die</strong> Tonspur verbreitet<br />
in ihrer ruhigen, dezenten Art<br />
Spannung pur, ohne die Dynamik<br />
zu bemühen. Glücklicherweise ist<br />
die deutsche Synchronisation hervorragend<br />
gelungen.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Wer sich noch nicht vom skandinavischen<br />
Thriller-Kino hat anstecken lassen, findet<br />
spätestens hiermit seine Einstiegsdroge.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6/10<br />
Dead Set<br />
Strike Back (1. Staffel)<br />
Horror-Komödie/Serie<br />
Action/Serie<br />
OT: Dead Set L: GB<br />
J: 2008 V: Sony<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Yann Demange<br />
D: Jaime Winstone,<br />
Andy Nyman, Riz<br />
Ahmed LZ: 225 min FSK: 18 P: 22 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.09.12 × 2 Extras: 5/10<br />
Hier irgendwo müssen die Kontaktlinsen<br />
doch herunter gefallen sein<br />
OT: Strike Back L: UK<br />
J: 2010 V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Daniel Percival<br />
D: Philip Winchester,<br />
Sullivan Stapleton<br />
LZ: 10 × 47 min FSK: 18<br />
P: 40 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 05.10.12 × 4 Extras: 2/10<br />
Sgt. Stonebridge (P. Winchester)<br />
mimt den „Good Guy“<br />
Man kreuze „Big Brother“ mit<br />
„Night Of The Living Dead“<br />
und erhalte die Medien-kritischste<br />
Zombie-Show überhaupt: In nur wenigen<br />
Tagen fällt die zivilisierte Welt<br />
einer Zombie-Seuche zum Opfer.<br />
Nur ein kleines „Big-Brother“-Haus<br />
hält der Belagerung wacker stand,<br />
denn seine schrägen Bewohner haben<br />
den Weltuntergang geradewegs<br />
verpasst und rein gar nichts von den<br />
blutigen Tumulten mitbekommen.<br />
Als die junge Regie-Assistentin Kelly<br />
(Jaime Winstone) völlig verstört das<br />
Haus betritt, glauben alle zunächst<br />
an eine neue, kuriose Herausforderung,<br />
die ihnen das Hartz-IV-TV<br />
auferlegt. Doch bald müssen auch<br />
sie zugeben, dass ihnen die stöhnende,<br />
kratzende Außenwelt nicht<br />
mehr ganz geheuer ist. Werden sie<br />
das „Big-Brother“-Haus jemals wieder<br />
verlassen? Das zweitklassige Bild<br />
wurde an den Billig-Standard des<br />
TV-Vorbildes angepasst und sieht daher<br />
recht unscharf und auch farblich<br />
unattraktiv aus.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Der Zombiefaktor ist genau das, was solchen<br />
Reality-TV-Shows wie „Big Brother“ bislang noch<br />
gefehlt hat – wirklich unterhaltsam!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Sie mögen militante, kriegsverherrlichende<br />
Videospiele wie<br />
„Call Of Duty“? Dann könnte Ihnen<br />
auch die Serie „Strike Back“<br />
gefallen, die nun als Neuauflage<br />
von „Chris Ryan’s Strike Back“<br />
mit komplett neuer Besetzung<br />
erscheint. So jagen die beiden<br />
Protagonisten vom britischen Militär<br />
von einem Land ins nächste,<br />
um den Terroristen dieser Welt mit<br />
gezielten Kopfschüssen beizukommen.<br />
Ist dies menschenverachtende<br />
und plumpe Unterhaltung?<br />
Durchaus! Dennoch gibt es neben<br />
den sinnfreien Ballereien ein paar<br />
Dramen und Menschenschicksale<br />
zu begutachten sowie unerwartete<br />
Wendepunkte. <strong>Die</strong> zehn Folgen<br />
der ersten Staffeln bieten eine enttäuschend<br />
blecherne Tonspur, ein<br />
gutee Dynamik geringe 5.1-Surround-Sound-Effekte.<br />
<strong>Die</strong> Optik ist<br />
stark überkontrastiert mit riesigen<br />
Dunkelflächen und mittelmäßiger<br />
Schärfe. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einlegen, Hirn aus,<br />
Testosteron-Ausschüttung an. FT<br />
Film 5,5/10<br />
Der Urtyp primitiver Unterhaltung – Zwei<br />
Stereotypen versorgen die Zuschauer mit<br />
Explosionen, Shootouts und Sex.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: Edel Motion, Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />
76
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Film<br />
Serie<br />
Fringe (4. Staffel)<br />
Mystery<br />
OT: Fringe – Season 4<br />
L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: Joe<br />
Chapelle u. a.<br />
D: Joshua Jackson,<br />
Anna Torv, John Noble LZ: 22 × 44 min<br />
FSK: 16 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 14.12.12 × 4 Extras: 7/10<br />
So langsam aber sicher geht es<br />
auf das Ende zu: Erst vor wenigen<br />
Tagen haben die amerikanischen<br />
Fans mit einem lachenden<br />
und einem weinenden Auge das<br />
spektakuläre zweistündige <strong>Serien</strong>finale<br />
von „Fringe“ erlebt – seit 1.<br />
Februar läuft die fünfte Staffel im<br />
deutschen Free TV. Doch bevor<br />
wir die 100. und letzte Episode in<br />
unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player werfen dürfen,<br />
Bis das Team wieder vollständig ist, vergehen so einige Folgen – doch keine<br />
Angst, Joshua Jackson (3. v. l.) bleibt der Serie auch weiterhin erhalten<br />
freuen wir uns erst einmal über die<br />
gelungene vierte Staffel. In wiederum<br />
22 abwechslungsreichen Episoden<br />
wird die kreative und gewohnt<br />
spannende Geschichte der „Fringe“-<br />
Division (eine Spezialeinheit des FBI<br />
für allerlei mysteriöse und unerklärliche<br />
Phänomene) weitergesponnen.<br />
Nach dem äußerst wackligen<br />
Waffenstillstand am Ende der letzten<br />
Season diesmal sogar des Öfteren<br />
als Kooperation zwischen den so<br />
gegensätzlichen Teams der beiden<br />
Paralleluniversen. Das einzige echte<br />
Problem der Staffel ist, dass die<br />
gigantische Bedrohung, die seit Jahr<br />
zwei durch die gegenseitige Auslöschung<br />
der beiden Spiegelwelten<br />
bestanden hatte, durch die neuen<br />
Gegner und Bösewichte nicht wirklich<br />
reproduziert werden kann. Das<br />
vierteilige Boxset von Staffel vier<br />
lehnt sich an die bisherigen Veröffentlichungen<br />
an und vervollständigt<br />
die Sammlung ideal. Audio- und<br />
Videotechnik halten das Niveau mühelos.<br />
Ein mehrteiliges Making-of<br />
bietet mit einer Stunde Laufzeit<br />
reichlich Stoff für alle Freunde der<br />
Große Augen macht bei den verrückten<br />
Stories auch der Zuschauer<br />
Serie, während ein witziges und<br />
langes Gag-Reel für Stimmung sorgt.<br />
Ein Auszug aus dem (digitalen)<br />
Comic „Beyond The Fringe“ (mit<br />
Einführung von Joshua Jackson, der<br />
sich hier als Autor versucht) macht<br />
Lust darauf, dieses Universum auch<br />
einmal auf Papier bzw. auf iPad und<br />
Co. zu erforschen.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Das Topniveau der genialen Vorgängerstaffeln<br />
wird zwar nicht mehr erreicht, aber auch Jahr<br />
vier bietet überwiegend feine Genre-Kost.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
The Big Bang Theory<br />
(5. Staffel)<br />
Sitcom<br />
OT: The Big Bang<br />
Theory – Season 5<br />
L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: M.<br />
Cendrowski u. a.<br />
D: J. Parsons, J. Galecki LZ: 24 × 22 min<br />
FSK: 6 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 14.12.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />
„Wanted – Dead Or Alive!“ – Bon<br />
Jovi auf der Harfe, einfach einmalig!<br />
Es scheint gerade erst einen Augenblick<br />
her zu sein, dass wir<br />
die vier liebenswertesten und witzigsten<br />
Nerds der Fernsehgeschichte<br />
in den ersten Folgen von „The Big<br />
Bang Theory“ kennenlernen durften.<br />
Doch wie man im Englischen sagt:<br />
„Doesn‘t time fly when you‘re having<br />
fun!“ (und weiß Gott, wir haben<br />
uns amüsiert mit dieser Serie!) – wir<br />
sind inzwischen bereits in der fünften<br />
Jahresstaffel angekommen! <strong>Die</strong><br />
außergewöhnliche Gag-Trefferquote<br />
der Serie hat auch nach weit über<br />
100 Folgen nicht merklich nachgelassen.<br />
Noch immer ist Jim Parsons<br />
als genialer Physiker mit ausgeprägten<br />
Asperger-Symptomen der<br />
unumstrittene Star der Show. Doch<br />
auch für alle anderen Figuren bleibt<br />
immer genügend Entfaltungsraum.<br />
Gerade das ist das eigentlich Geniale<br />
an den Drehbüchern: dass man<br />
mit jeder einzelnen zwanzigminütigen<br />
Geschichte – und sei sie noch<br />
so vollgestopft mit Verrücktheiten,<br />
Gags und popkulturellen Zitaten –<br />
den Figuren immer ein ganzes Stück<br />
näher kommt und sie noch tiefer in<br />
Und wir dachten, unsere Lieblings-Nerds hätten sich weiterentwickelt –<br />
aber Pustekuchen, Howard, Leonard und Raj sind so verrückt wie eh und je<br />
sein Herz schließt. Einer der Hauptgründe,<br />
sich seine Lieblingsserie<br />
ins Regal zu stellen, ist neben der<br />
Komplettierung aller Folgen natürlich<br />
das mitgelieferte Bonusmaterial.<br />
In diesem Punkt hat auch Staffel<br />
fünf wieder einiges zu bieten: Zum<br />
einen ein Featurette zur 100. Episode,<br />
dann die Lieblingsmomente<br />
der Schauspieler aus der fünften<br />
Staffel sowie einen ausführlichen<br />
Einblick in die vielen verschiedenen<br />
Produktionsbereiche, die bei jeder<br />
einzelnen Folge involviert sind. <strong>Die</strong><br />
obligatorischen verpatzten Szenen,<br />
die ja sonst meist als Lückenfüller<br />
dienen, sind wie immer ein absolutes<br />
Highlight, da die Stars von<br />
„TBBT“ selbst aus ihren peinlichsten<br />
Missgeschicken noch die reinsten<br />
Comedynummern zaubern. TW<br />
Film 8,5/10<br />
Schlicht und einfach die beste Sitcom derzeit,<br />
daran ändert auch die mutige Erweiterung der<br />
ursprünglichen Figurenkonstellation nichts.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
56
Serie<br />
Film<br />
Arne Dahl (Vol. 1)<br />
Krimi<br />
OT: Arne Dahl L: SE<br />
J: 2010 V: Edel<br />
Germany GmbH<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Harald Hamrell,<br />
Mani Meserat u. a.<br />
D: Malin Arvidsson,<br />
Irene Lindh, Claes Ljungmark LZ: 400 min<br />
FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.01.13 × 4 Extras: 0,5/10<br />
In „Böses <strong>Blu</strong>t“ arbeitet die A-Gruppe<br />
sogar mit dem FBI zusammen<br />
Nach Stieg Larsson steht erneut<br />
ein erfolgreicher skandinavischer<br />
Autor im Rampenlicht:<br />
Jan Arnald, besser bekannt unter<br />
dem Pseudonym Arne Dahl. <strong>Die</strong><br />
ersten drei Teile seiner berühmten<br />
„A-Gruppe“-Serie sind nun in der<br />
Box „Arne Dahl – Vol. 1“ erhältlich.<br />
Im Fokus der Serie steht eine<br />
Spezialeinheit, die von der Chefin<br />
des Obersten Kriminalamts, Jenny<br />
Hultin (Irene Lindh), aus sechs der<br />
<strong>besten</strong> Polizeibeamten des Landes<br />
zusammengestellt wird. Grund dafür<br />
sind mehrere Morde an hochrangigen<br />
schwedischen Unternehmern,<br />
die es aufzuklären gilt.<br />
<strong>Die</strong>sen und weitere Fälle versucht<br />
die A-Gruppe mit Kopf, Herz und<br />
stets ein wenig trockenem Humor<br />
zu lösen und sorgt dabei durchgängig<br />
für kurzweilige Krimiunterhaltung.<br />
Besonders die sechs sehr<br />
unterschiedlichen Charaktere –<br />
deren anfängliche Reibungen, allmähliches<br />
Zusammenwachsen<br />
und auch deren private Problematiken,<br />
die sich neben den kriminalistischen<br />
Handlungssträngen ent-<br />
Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch ihre unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten ergänzen sich zu einer funktionierenden Einheit<br />
spinnen – zwingen den Zuschauer<br />
zur emotionalen Beteiligung und<br />
reißen ihn mit.<br />
Dass es sich bei der Krimi-Reihe<br />
um eine Fernsehproduktion handelt,<br />
lässt sich nur bedingt erkennen.<br />
Das Bild gestaltet sich trotz<br />
gelegentlichem ausleuchtungsbedingtem<br />
Bildrauschen gestochen<br />
scharf und ist mit einer typisch<br />
skandinavischen, kühlen und grünstichigen<br />
Farbgestaltung versehen.<br />
Ein solider Kontrast rundet den<br />
guten Eindruck ab. Der Ton bleibt<br />
hingegen weitestgehend unauffällig.<br />
<strong>Die</strong> Räumlichkeit kommt zwar<br />
in den wenigen dynamischen<br />
Momenten gut zur Geltung, beschränkt<br />
sich aber, wie auch der<br />
Rest des Sounds, überwiegend auf<br />
die vorderen Boxen.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> Spezialeinheit, die sich neben spannender<br />
Kriminalarbeit mit ganz alltäglichen Problemen<br />
herumschlägt, ist einfach sympatisch.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
King (1. Staffel)<br />
The Vampire Diaries (3. Staffel)<br />
Krimi<br />
Fantasy/Drama<br />
OT: King – Season 1<br />
L: CA J: 2011<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> HR 5.1<br />
R: Clark Johnson u. a.<br />
D: Amy Price-Francis,<br />
Alan Van Sprang,<br />
Gabriel Hogan LZ: 8 × 44 min FSK: 12 P: 20<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.12.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Karriere oder Liebesglück? Detective<br />
Jessica King will natürlich beides!<br />
OT: The Vampire<br />
Diaries – Season 3<br />
L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: J. Behring<br />
u. a. D: N. Dobrev, Paul<br />
Wesley, Ian Somerhalder LZ: 22 × 43 min<br />
FSK: 16 P: 45 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 14.12.12 × 4 Extras: 7,5/10<br />
Der Mann, den man liebend gerne<br />
hasst: Ian Somerhalder als Damon<br />
Bilder: Edel Germany GmbH, Studiocanal, Warner Home Video<br />
Hauptargument für diese kanadische<br />
Produktion ist sicherlich<br />
die markante und ungewöhnliche<br />
Hauptfigur, die sich wohltuend<br />
vom sonstigen Krimi-Einerlei abhebt<br />
– was man von einigen Fällen<br />
der ersten Staffel leider nicht behaupten<br />
kann. Amy Prince-Francis<br />
spielt die resolute Polizeibeamtin<br />
Jessica King mit erfrischender Verve<br />
und einem ständigen Augenzwinkern:<br />
Humor und Schlagfertigkeit<br />
gehören nämlich zu den<br />
großen Stärken dieser toll geschriebenen<br />
und prima gespielten Figur.<br />
<strong>Die</strong> Bilder der ersten Staffel zeigen<br />
sich in einem nahezu makellosen<br />
und hochmodernen <strong>HD</strong>TV-Look,<br />
der nach typischem Qualitätsfernsehen,<br />
allerdings nicht die Spur<br />
nach echtem Film oder gar Kino<br />
aussieht. <strong>Die</strong> Soundkulisse müsste<br />
dem Papier nach (DTS-<strong>HD</strong> HR<br />
5.1) sehr gut sein, verspielt mit<br />
ihrem nur marginalen Rear-Einsatz<br />
aber beinahe jegliches Surround-<br />
Potenzial.<br />
TW<br />
Film 6,5/10<br />
Eine etwas andere Krimiserie mit ordentlich<br />
Frauenpower, die eher mit ihrer tollen<br />
Hauptfigur als mit brillanten Fällen punktet.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Für Neueinsteiger wird es aufgrund<br />
der komplexen Mythologie<br />
und der vor Ideen nur so übersprudelnden<br />
Drehbücher langsam<br />
schwierig, noch den Einstieg zu<br />
schaffen – für alle anderen sei<br />
gesagt, dass von Ermüdungserscheinungen<br />
auch in Jahr drei der spannenden<br />
Hochglanz-Vampir-Saga<br />
absolut keine Rede sein kann. Mit<br />
der neuen Staffel darf man sich nun<br />
endlich auch in der deutschen Synchronisation<br />
an echtem Surround-<br />
Sound erfreuen. Damit erwacht die<br />
stylishe <strong>Blu</strong>tsaugerhatz in den Boxen<br />
der heimischen Surround-Anlage so<br />
richtig zum Leben und liefert neben<br />
der im Vergleich zur Ausstrahlung im<br />
Free-TV brillanten Bildqualität gleich<br />
noch ein schlagkräftiges Argument,<br />
die Serie bevorzugt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu<br />
genießen. Das Bonusmaterial ist<br />
mit weit über einer Stunde wieder<br />
reichlich ausgefallen und bietet für<br />
alle Fans viel lohnenswertes zusätzliches<br />
Futter rund um Elena, Stefan,<br />
Damon und Co.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> Guten werden böse, die „Bad Boys“ noch<br />
faszinierender und die Handlung schlägt einen<br />
Haken nach dem anderen: Eine Spitzenserie!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2013 57
Film<br />
Serie<br />
Sons Of Anarchy<br />
Action/Drama<br />
OT: Sons Of Anarchy<br />
L: US J: 2008 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Kurt<br />
Sutter D: Charlie<br />
Hunnam, Ron Perlman,<br />
Katey Sagal<br />
LZ: 600 min FSK: 16 P: 34 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.13 × 1 Extras: n. n. B.<br />
„Jax“ (C. Hunnam) und seine resolute<br />
Mutter Gemma (K. Sagal)<br />
Auf grollenden, in Schwarz und<br />
Chrom glänzenden Choppern<br />
rollen sie über die Highways<br />
Nordkaliforniens. Ihre einheitlichen<br />
schwarzen Lederwesten schmückt<br />
eine Karikatur des Todes und darüber<br />
steht in klaren, bedrohlichen<br />
Lettern alles, was man über die<br />
Biker wissen muss: Sie sind die<br />
„Sons Of Anarchy“. Beinahe ironisch<br />
klingt da der Name der<br />
fiktiven Kleinstadt Charming, welche<br />
der Motorrad-Club rund um<br />
den Präsidenten Clay Morrow (Ron<br />
Perlman), seinen Stiefsohn Jackson<br />
„Jax“ Teller (Charlie Hunnam)<br />
und dessen Mutter Gemma Teller<br />
Morrow (Katey Sagal) sein Zuhause<br />
nennt. Dort kennt man die<br />
harten Burschen nur zu gut und<br />
weiß, dass sich hinter der Fassade<br />
ihrer Auto- und Motorrad-Werkstatt<br />
ein amerika- und europaweit erfolgreicher<br />
und höchst illegaler<br />
Waffenhandel verbirgt.<br />
Doch der <strong>Serien</strong>erfolg aus den USA<br />
erzählt mit entfernter Anlehnung an<br />
Shakespeares „Hamlet“ nicht nur<br />
vom harten alltäglichen Geschäft<br />
Ihnen stellt sich so schnell niemand in den Weg – die „Sons Of Anarchy“<br />
rollen erfurchtgebietend über die kalifornischen Highways<br />
der „Sons Of Anarchy“, von Bandenkriegen<br />
und dem Kampf mit<br />
Behörden, sondern zeigt auch den<br />
Werdegang des jungen „Jax“, der<br />
an den Methoden und Geschäften<br />
seiner „Familie“ zu zweifeln beginnt<br />
und lediglich durch deren Zusammenhalt<br />
davon abgehalten wird,<br />
eigene Wege zu gehen.<br />
Für das Gelingen seines <strong>Serien</strong>-<br />
Konzeptes holte sich Produzent<br />
Kurt Sutter gleich mehrere bekannte<br />
Gesichter für feste Rollen und<br />
Gastauftritte mit ins Boot. So bringen<br />
beispielsweise Ron Perlman<br />
(„Hellboy“) als knallharter und skrupelloser<br />
Motorrad-Club-Präsident<br />
und die mehrfach ausgezeichnete<br />
Katey Sagal („Eine schrecklich nette<br />
Familie“) als intrigante Biker-Braut<br />
reichlich Authentizität in die raue<br />
Welt der Motorrad-Gangs.<br />
<strong>Die</strong> erste Staffel rollt ab dem 22.<br />
März 2013 nun auch in die deutschen<br />
Wohnzimmer ein und<br />
wird mit reichlich Action, heißen<br />
Bikes, harten Kerlen aber auch<br />
einem erfrischenden Hauch<br />
Emotionen für benzingeladene<br />
Unterhaltung sorgen.<br />
NR<br />
ZOS<br />
Zone of Separation<br />
(1. Staffel)<br />
Hawaii Five-0 (1. Staffel)<br />
Kriegsdrama<br />
Actionserie<br />
OT: ZOS – Zone of<br />
Separation L: CA J:<br />
2008 V: FilmConfect<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Mario Azzopardi<br />
D: Michelle Noldon,<br />
Allan Hawco, Colm<br />
Meaney LZ: 398 min FSK: 16 P: 25 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 15.01.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
In Jadac eskaliert die Situation, bevor<br />
man noch verdutzt gucken kann<br />
OT: Hawaii Five-0<br />
L: US J: 2011<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Leonard<br />
Freeman D: Alex<br />
O’Loughlin, Scott<br />
Caan, Daniel Dae Kim<br />
LZ: 986 min FSK: 16 P: 46 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 03.01.13 × 1 Extras: 6/10<br />
Steve und Danny bilden hier die<br />
amerikanischen Archetypen ab<br />
Kriegsfilme und -serien werden<br />
ja meist mit amerikanischen<br />
Soldaten und deren Überlebenskampf<br />
geziert. In „ZOS“ bekommen<br />
die UN-Blauhelme auch mal<br />
eine Chance. Deren Situation als<br />
Friedensstifter in der fiktiven Stadt<br />
Jadac, wo sich serbische Christen<br />
und bosnische Muslime gegenüberstehen,<br />
ist nicht minder gefährlich<br />
und kompliziert. Leider hat man<br />
sich hier mit zu hohen Ansprüchen<br />
selbst ein Bein gestellt. So scheinen<br />
manche der Schauspieler den darstellerischen<br />
Anforderungen ihrer<br />
Figuren nicht ganz gewachsen und<br />
ebenso wirken die oft folgenreichen<br />
Wendungen teils arg konstruiert.<br />
Nichtsdestotrotz hat „ZOS“ seine<br />
Vorzüge, wegen des unverbrauchten<br />
Themas, einer spannenden<br />
Geschichte und der bestechenden<br />
Bildqualität. Schärfe und Detailgrad<br />
sind gerade für eine Serie außergewöhnlich<br />
hochwertig und auch die<br />
stilsicher eingesetzte Farbtönung ist<br />
stets atmosphärisch.<br />
FR<br />
Film 6/10<br />
Nicht ganz so verstörend und absurd, wie<br />
vielleicht gewollt. <strong>Die</strong>se UN-Friedensmission ist<br />
aber trotzdem nichts für Zartbesinnte.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
<strong>Die</strong> Neuauflage der US-Polizeiserie<br />
aus den 1970ern ist<br />
auch in Runde Zwei angenehm<br />
rasant. Gleich die erste Folge knüpft<br />
nahtlos an das Ende von Staffel<br />
Eins an und auch wenn Sie<br />
die nicht gesehen haben, werden<br />
Sie recht schnell und leicht in<br />
die wesentlichen Zusammenhänge<br />
des Plots hineinkommen, vor<br />
allem weil es zwar eine episodenund<br />
staffelübergreifende Handlung<br />
gibt, diese aber hauptsächlich als<br />
Rahmen für die Einzelfälle dient<br />
und als Cliffhanger-Lieferant für das<br />
jeweilige Episodenende. Dabei bekommt<br />
man klassische Polizeiaction<br />
zu sehen, die spannend inszeniert<br />
ist und auch so mancher bekannte<br />
„Lost“-Schauspieler ist dabei, wie<br />
Terry O’Quinn alias John Locke und<br />
Daniel Dae Kim. Aber besonders<br />
der unverbrauchte Schauplatz Hawaii<br />
gefällt. Der wird mit vollen Farben,<br />
einem hohen Schärfegrad und<br />
einer gut austarierten Klangdynamik<br />
stimmig präsentiert.<br />
FR<br />
Film 7/10<br />
Schneidige Action, mitreißende Fälle und das<br />
sonnige Hawaii machen die Einsätze der<br />
„Five-0“ zur gelungenen Abendunterhaltung.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, FilmConfect Home, Paramount Home<br />
62
Serie<br />
Film<br />
<strong>Breaking</strong> Bad (5. Staffel)<br />
Drama<br />
Helden entwickelt sich der machthungrige Hauptprotagonist<br />
nun endgültig zum Antihelden, dem<br />
man selbst als Fan der Serie wünscht, dass er ein<br />
böses Erwachen erlebt.<br />
OT: <strong>Breaking</strong> Bad – Season 5 L: US J: 2012 V: Sony Pictures<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 R: Michael Slovis,<br />
Michelle MacLaren, u. a. D: Bryan Cranston, Anna Gunn,<br />
Aaron Paul LZ: 374 min FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.06.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />
<strong>Die</strong> Formulierung „<strong>Breaking</strong> Bad“ aus dem<br />
Südstaaten-Slang bedeutet sinngemäß „auf<br />
die schiefe Bahn geraten“. Und genau das ist, was<br />
mit Walter White in us-amerikanischen Serie geschieht.<br />
Vom duckmäuserischen Chemie-Professor<br />
aus der ersten Staffel ist inzwischen nichts mehr<br />
übrig, denn Walter hat sich voll und ganz dem<br />
Drogengeschäft hingegeben. Auch seine ursprünglichen<br />
Motive, Geld als Absicherung seiner Familie<br />
für den Falle seines Todes anzuhäufen, haben sich<br />
mittlerweile in Luft aufgelöst. Für Walter gibt es<br />
nur noch eines: Das stete Verlangen nach Reichtum<br />
und Macht. Dem müssen sich auch seine<br />
Familie und seine Zweckfreundschaft zu Jesse<br />
unterordnen und während die Drogen-Geschäfte<br />
allmählich wieder ins Rollen kommen und Walter<br />
sich zum führenden Meth-Lieferanten der Gegend<br />
entwickelt, droht er alles zu verlieren, wofür er sein<br />
altes Leben einst aufgegeben hat.<br />
Vom moralisch fragwürdigen, aber sympathischen<br />
Charakterstark<br />
Dass man dennoch in jeder der acht Folgen mitfiebert,<br />
gebannt die skrupellosen Machenschaften<br />
verfolgt, zum Lachen oder Weinen angeregt wird<br />
oder aber völlig geschockt mit einer packenden<br />
Wendung konfrontiert wird, liegt neben der eindrucksvollen<br />
Inszenierung auch an der herausragenden<br />
Besetzung des „<strong>Breaking</strong> Bad“-Casts.<br />
Neben dem absolut beeindruckenden Charakterwandel<br />
des Hauptprotagonisten, dem Brian Cranston<br />
eine bestürzende Glaubwürdigkeit verleiht,<br />
trumpfen auch Aaron Paul als allmählich stark an<br />
der Sache zweifelnder Jesse und Anna Gunn als<br />
Walters gebeutelte und schlussendlich resignierende<br />
Ehefrau Skyler noch einmal mächtig auf.<br />
Neben einigen wichtigen Erkenntnissen für Walter<br />
hält das Ende von Staffel 5.1 schließlich auch die<br />
Gewissheit bereit, dass der Zuschauer sich von<br />
den finalen acht Folgen der 5. Staffel noch einige<br />
interessante Wendungen versprechen darf.<br />
Technisch zeigen sich die zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />
der Staffel-Box durchweg solide. Passend zum<br />
Südstaaten-Setting ist die Optik der Serie durch<br />
kontrastreiche, warme Farben geprägt, die stets<br />
ein wenig zu dunkel wirken und dadurch eine<br />
unheilschwangere Atmosphäre erzeugen. Leider<br />
sorgt ein hin und wieder spürbares Bildrauschen<br />
auch für eine schwankende Bildschärfe und eine<br />
Trübung der Bildqualität. Etwas hochwertiger wirkt<br />
Jesses (A. Paul) Zweifel wachsen zunehmend.<br />
Wird er endgültig aussteigen?<br />
dagegen der Sound. Das breite Klangspektrum<br />
und die feine räumliche Inszenierung sorgen dafür,<br />
dass sowohl die ruhigen, eher dramatischen,<br />
als auch die actiongeladenen Momente der Serie<br />
ihre Wirkung entfalten können. Natürliche Dialoge<br />
kontrastieren so mit den vollen Bässen der Effekte<br />
oder den dynamischen Songs des stimmungsvollen<br />
Soundtracks.<br />
Wer sich nach dem Genuss der acht Folgen noch<br />
ein wenig die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten<br />
Teils von Staffel 5 vertreiben will, kann sich im<br />
Bonusmatieral-Bereich der beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Discs<br />
umschauen. Hier gibt es neben üblichen Extras<br />
auch einige exklusive Featurettes, Kommentare<br />
und viele Blicke hinter die Kulissen.<br />
Nele ReibeR<br />
Film 9/10<br />
In Staffel 5 von „<strong>Breaking</strong> Bad“ erleben Walters Skrupellosigkeit<br />
und Machthunger ihren Höhepunkt, halten jedoch auch einige<br />
entscheidende Erkenntnisse bereit.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Das atmosphärische Südstaaten-Setting ist geprägt von einem<br />
starken Kontrast und warmen, dunklen Farben.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1/2 1/2<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
Walters Schwager Hank (D. Norris) muss sich<br />
seinen Dämonen stellen<br />
Erkennt Walter (B. Cranston, rechts), dass er<br />
seine Ziele aus den Augen verloren hat?<br />
Ton 8,5/10<br />
Der volle und räumlich gut inszenierte Sound sorgt in beinahe<br />
jeder Szene für eine optimale Wirkung.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 65
Film<br />
Serie<br />
Outcasts<br />
Season One<br />
Science Fiction<br />
OT: Outcasts Season One (2010) L: UK J: 2010 V: Justbridge<br />
B: MPEG-4, 1,81 : 1 T: Dolby Digital 2.0 R: A. Goddard, O.<br />
Madha u.a. D: L. Cunningham, H. Norris, A. Walters<br />
LZ: 8 x 50 min FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.01.13 × 2 Extras: 4/10<br />
Präsident Tate (Liam Cunningham, r.) und Neuankömmling Julius Berger (Eric Mabius): Ein Händedruck<br />
mit Blick auf Forthaven als Teil einer erbittert geführten Auseinandersetzung um die Macht<br />
Auf dem Planeten Carpathia, fünf Lichtjahre<br />
von der zerstörten Erde entfernt, hat eine<br />
Gruppe von Flüchtlingen die Siedlung Forthaven<br />
errichtet, um dort ein neues Leben zu beginnen.<br />
Präsident Richard Tate (Liam Cunningham) und<br />
Sicherheitschefin Stella Isen (Hermione Norris)<br />
stehen für einen pragmatischen Kurs des regierenden<br />
Generalrates. Reibereien zwischen dem<br />
präsidentennahen Sicherheitsdienst PAS und<br />
dem militärischen Expeditionskorps, politische<br />
Intrigen, zwischenmenschliche Dramen und<br />
nicht zuletzt die Konfrontation mit geheimnisvollen<br />
Aktivitäten einer fremden Intelligenz sorgen<br />
allerdings für eine dramatische Zuspitzung<br />
der Ereignisse.<br />
Halbe Sache<br />
<strong>Die</strong> vorliegende Science-Fiction-Serie der BBC<br />
lief ab Herbst 2010 im britischen Fernsehen –<br />
und das aus Sicht der verantwortlichen Programmplaner<br />
mit so wenig Erfolg, dass man Produktion<br />
und Ausstrahlung nach den 8 Folgen der<br />
Sicherheitschefin Isen hat es neben den wachsenden<br />
Unruhen auch mit eigenen Familienproblemen zu tun<br />
ersten Staffel einstellte. Das sollte man als Käufer<br />
wissen, damit es einen nicht überrascht, wenn<br />
die Handlung in Folge 8 mit einem riesigen Cliffhanger<br />
endet. Dennoch können wir den Fans<br />
eher intelligenter postapokalyptischer Inszenierungen<br />
diese Serie bedenkenlos empfehlen.<br />
Angelegt als eine Mischung aus „Lost“, „Earth<br />
2“ und „Battlestar Galactica“ – wenn man sich<br />
bei letzterem die Kampfschiffe komplett wegdenkt<br />
– zieht einen die Handlung sehr schnell<br />
in ihren Bann. Wird der Zuschauer am Anfang<br />
noch recht unvorbereitet mit den aktuellen Ereignissen<br />
konfrontiert, bekommt man bald die<br />
Informationen zum Handlungsrahmen und<br />
den verwickelten Vorgeschichten der einzelnen<br />
Charaktere serviert. Insofern steckt in den<br />
ersten Folgen eigentlich soviel Story-Potenzial,<br />
dass es locker für 50 weitere Episoden<br />
gereicht hätte. Das führt allerdings auch dazu,<br />
dass es in schneller Folge immer gleich auch<br />
um die Grundprobleme menschlicher Existenz<br />
geht, um die Definition von „Gut“ und „Böse“<br />
oder um die Wahl zwischen moralischen Standards,<br />
„nützlichen“ Experimenten und nacktem<br />
Überleben. Aber kurz bevor es zu pathetisch<br />
werden würde, gibt es wieder etwas Action<br />
oder den Blick auf eine Liebesgeschichte, wie<br />
auf die zwischen den beiden Sicherheitsleuten<br />
Cass Cromwell (Daniel Mays) und Fleur Morgan<br />
(Amy Manson). Und wenn man an der Stelle<br />
glaubt, jetzt könnte es schnulzig werden, erfährt<br />
man umgehend wieder Dinge, die aus dem<br />
Turtelpärchen Protagonisten hochdramatischer<br />
Vorgänge machen. Dem Drehbuchautor Ben<br />
Richards und den beteiligten Regisseuren gelingt<br />
es, dies alles durchaus flüssig und nachvollziehbar<br />
zu inszenieren – zudem bringt die tolle<br />
Keiner weiß, wen und was die anfliegenden<br />
Transportschiffe mit sich bringen werden<br />
Kulisse Südafrikas auch die technischen Qualitäten<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sehr eindrucksvoll zur Geltung.<br />
Ganze Arbeit<br />
Das Bild insgesamt ist durchgehend scharf und<br />
detailreich und die Körnung kaum sichtbar. <strong>Die</strong><br />
CGI-Effekte beschränken sich weitgehend auf die<br />
kurzen Weltallmomente und die Sandstürme,<br />
letztere können optisch allerdings nicht überzeugen.<br />
<strong>Die</strong> Farben sind größtenteils natürlich<br />
dargestellt. Farbsättigungen oder -entsättigungen<br />
werden bewusst eingesetzt, ebenso wie der teilweise<br />
harte Kontrast beim Spiel mit Licht und<br />
Schatten. Licht und Schatten gibt es auch beim<br />
Ton – Frequenzabstand, Dynamik und Verständlichkeit<br />
befinden sich auf einem hohen Level,<br />
der Sound kommt stimmig aus den Boxen –<br />
liegt aber nur in Dolby Digital 2.0 vor.<br />
Uwe FUnk<br />
Film 8/10<br />
Halb fertig aber ganz gut: Postapokalyptische Siedlergeschichte auf<br />
einem fremden Planeten, mit Hintersinn und Action, mit Klonen<br />
und Aliens, aber ganz ohne Laserschwerter und Battleships.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
<strong>Die</strong> PAS-Sicherheitsleute Fleur Morgan und Cass Cromwell im Dauereinsatz. Noch wissen sie nicht, dass sie<br />
selbst die entscheidenden Konfliktlinien in sich tragen<br />
<strong>Die</strong> durchgehende und unaufdringliche Bildschärfe sowie der<br />
dynamische Kontrast sorgen für gute Wertungsnoten.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Zwar nur in Dolby Digital 2.0 abgemischt, aber das als hochwertiges<br />
und stimmiges Paket von Dialogen, Effekten und Score.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 2/2 1,5/2<br />
Bilder: Justbridge<br />
62
Xxxx<br />
Film<br />
Shameless (2. Staffel)<br />
Bilder: Warner Bros. Home<br />
Drama/Komödie<br />
OT: Shameless – The Complete Second Season L: US J: 2010<br />
V: Warner Bros. Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0 R: John<br />
Wells D: William H. Macy, Emmy Rossum, Justin Chatwin<br />
LZ: 630 min FSK: 16 P: 49 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 11.01.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Ähnlich wie in der ersten Staffel müssen sich<br />
die Gallaghers neben alltäglichen Schwierigkeiten,<br />
wie etwa dem ständig besoffenen<br />
Familienvater Frank (William H. Macy), der auf<br />
reichlich unorthodoxe Weisen versucht, an Geld<br />
für die Finanzierung seiner Sucht zu kommen,<br />
diesmal auch um einige weitaus verzwicktere<br />
Probleme kümmern. Als dann auch noch Monica<br />
(Chloe Webb), die Mutter der Kinder zu ihrer<br />
Familie zurück kehrt und die hart zusammengesparte<br />
Familienkasse für Drogen und Geschenke<br />
rauswirft, um anschließend in tiefe Depressionen<br />
zu verfallen, drohen den Gallaghers erst recht<br />
schwere Existenzängste.<br />
Umso herzerwärmender wirkt es, wie es die<br />
außergewöhnliche Familie schafft, sich mit kreativen<br />
und namensgebend schamlosen Methoden<br />
sowie festem Zusammenhalt immer wieder<br />
aus dem Chicagoer Unterschicht-Dreck zu ziehen.<br />
Sie demonstrieren, dass es nur ein wenig<br />
Liebe, Einfallsreichtum und Dreistigkeit braucht,<br />
um auch ohne Geld mit Spaß am Leben über<br />
die Runden zu kommen. Da jedoch auch Dramatik<br />
und Emotionen in der zweiten Staffel eine<br />
zentralere Rolle spielen, wirken der schwarze Humor<br />
und insbesondere Franks unmoralische Machenschaften<br />
noch grenzwertiger. Wer schon in<br />
der ersten Staffel „Shameless“ missbilligend mit<br />
dem Kopf geschüttelt hat, sollte von der zweiten<br />
Staffel lieber Abstand nehmen.<br />
Schamlos charmant<br />
Ein wichtiger Faktor für die Authentizität der<br />
Gallaghers ist natürlich die überzeugende,<br />
amüsante sowie bestürzende darstellerische<br />
Leistung. Aalglatte, stets aufgestylte Schauspieler<br />
sucht man hier vergebens. Insbesondere<br />
William H. Macy als alkoholkranker, nichtsnutziger,<br />
egoistischer, aber auch sehr einfallsreicher<br />
Familievater sorgt immer wieder für eine Art<br />
Hassliebe beim Zuschauer. Auch die restlichen<br />
Gallaghers-Darsteller beeindrucken mit jeder<br />
Menge Glaubwürdigkeit und Charme, sodass der<br />
Zuschauer nicht anders kann, als mit den sieben<br />
Lebenskünstlern mitzufiebern, mit ihnen zu fühlen,<br />
zu lachen, zu weinen und sie gelegentlich<br />
sogar zu bewundern.<br />
Dank der grandiosen Bildschärfe wird erst die<br />
authentische Darstellung und die Liebe fürs<br />
Detail sichtbar, mit der vor allem das Haus der<br />
Gallaghers gestaltet wurde. Passend zur sengenden<br />
Sommerhitze und zur Atmosphäre des<br />
Unterschichtenviertels, wurde auf eine ungesunde,<br />
gelb-warme Farbgestaltung gesetzt, die<br />
angesichts des hohen Kontrasts stellenweise<br />
überbelichtet oder etwas zu düster wirkt. Auch<br />
soundtechnisch wird die mitreißende Wirkung<br />
der Gallaghers unterstützt, denn trotz Zweikanalton<br />
sind Dialoge und Hintergrundgeräusche<br />
so räumlich inszeniert, dass der Zuschauer das<br />
Gefühl hat, ein Teil des Geschehens zu sein. Lediglich<br />
der Mangel an tieferen Frequenzen muss<br />
der Soundtechnik angekreidet werden.<br />
Nele ReibeR<br />
Film 7,5/10<br />
Gnadenlos ehrlich, sympathisch und einfach schamlos – die<br />
Galleghers zeigen auch in der zweiten Staffel, wie man mit dem<br />
richtigen Zusammenhalt die Hürden des Lebens meistert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Das stilistische Bild unterstützt mit seiner gestochenen Schärfe<br />
und der warmen Tönung die Atmosphäre der Serie.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 3/3 1/2 2/2<br />
Trotz Zweikanalton wird der Zuschauer auch durch die klangliche<br />
Inszenierung mitten ins Geschehen gezogen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 59
Film<br />
Serie<br />
CHRONICLES (1. Staffel)<br />
Science Fiction<br />
Skurrile Science-Fiction-Kulissen, schöne Frauen und die verrucht trashige<br />
Atmosphäre machten aus dem „Schwermetall“-Magazin ein absolutes<br />
Kultobjekt. Wird die aktuelle TV-Serie diesem Image gerecht?<br />
OT: Metal Hurlant Chronicles L: FR J: 2012 V: Universal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Guillaume Lubrano<br />
D: Scott Adkins, James Marsters, Kelly Brook, Rutger Hauer<br />
LZ: 6 × 23 min FSK: 16 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.02.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
An keinem anderen Beispiel der deutschen<br />
Comic-Geschichte wurde deutlicher gezeigt,<br />
welchen Einschränkungen die Veröffentlichungen<br />
hierzulande unterliegen: Das Magazin<br />
„Schwermetall – Fantastische Comics für Erwachsene“<br />
wurde mit der Doppelausgabe 219/220<br />
eingestellt und das damals noch spärliche Angebot<br />
um einen wegweisenden Titel ärmer. Grund<br />
für die häufigen Eingriffe der Zensur-Behörde<br />
waren hauptsächlich die sexuellen Themen,<br />
denen sich frankobelgische Künstler wie etwa<br />
Moebius (Jean Giraud), Paolo Seripiri und Milo<br />
Manara grafisch sehr ausführlich widmeten. Doch<br />
genau das machte auch den gewollt verruchten<br />
Charakter des Formates aus. Hier ging es nicht<br />
um strahlende Zukunftswelten und Utopien,<br />
sondern vielmehr um schmutzige Weltuntergangsfantasien<br />
mit viel Sex, Gewalt und einem<br />
verstörenden Ende. <strong>Die</strong>s war das Kontrastprogramm<br />
zu „Asterix“ und Co., erstellt von den früheren<br />
Schülern und künstlerischen Assistenten<br />
der Mainstream-Ikonen Albert Uderzo und Rene<br />
Gosciny. Das Faszinierende daran war einfach die<br />
freie Form, die scheinbar keine Grenzen kannte.<br />
Durch sie konnten sich die Zeichner künstlerisch<br />
ausprobieren und jenseits der bekannten<br />
Comic-Konventionen neue Stile, Formate und<br />
Kunstwerke schaffen.<br />
Unterhaltung für Erwachsene<br />
Neben den Comics gab es 1981 auch einen<br />
meisterhaft animierten Trickfilm, der wie das Heft<br />
aus mehreren Kurzgeschichten bestand, deren<br />
Inhalt stark an die Science-Fiction-Pulphefte der<br />
1970er erinnerte. Ein mehr schlechter als rechter<br />
Entwurf eines Nachfolgers wurde im Jahre 2000<br />
unter dem Titel „Heavy Metal F.A.K.K.2“ veröffentlicht.<br />
Anstatt sich jedoch mehreren Kurzgeschichten<br />
zu widmen, wurde die Handlung nach dem<br />
Schema „Amazone übt Rache an machtgierigem<br />
Tyrannen“ auf 84 Minuten ausgedehnt. Offenbar<br />
lernte man aus diesem Fehler, denn über zwölf<br />
Jahre später wird mit „Schwermetall Chronicles“<br />
das Franchise wieder neu aufgelegt, diesmal<br />
aber im vorteilhaften <strong>Serien</strong>format, bei dem<br />
jede Folge eine komplett neue Kurzgeschichte<br />
erzählt. Mit der finanziellen Unterstützung des<br />
schweizerischen Comic-Verlegers Fabrice Giger<br />
entstand eine bislang sechsteilige Miniserie, die<br />
sich an den Original-Storys der Comics orientiert.<br />
So erklärt der Vorspann ähnlich wie im ersten<br />
„Heavy Metal“-Film, dass sich ein hass- und leiderfüllter<br />
Komet (der Metal Hurlant) wie ein roter<br />
Faden durch die Handlung der Serie zieht und<br />
unabhängig von Zeit und Ort für Dramen unterschiedlichster<br />
Art sorgt. Zum Beispiel kämpft<br />
in Folge eins<br />
ein Krieger<br />
in einem<br />
mittelalterlichen<br />
Zweikampfturnier<br />
um die<br />
Krone des<br />
Königs und<br />
wird dabei<br />
von Robo-<br />
Einzig ein hasserfüllter Meteorit hält die Kurzgeschichten zusammen. Ansonsten ist der Animations-Hit<br />
aus den 1980ern das gleiche Konglomerat an Film-Noir-, Science-Fiction und Erotik.<br />
Bilder: Universal<br />
60
Serie<br />
Film<br />
(Links oben) Dominique Pinon ist aus Filmen wie „Alien – <strong>Die</strong> Wiedergeburt“ und „<strong>Die</strong> fabelhafte Welt der Amelie“ bekannt. (Oben Mitte) Kleinere Streitigkeiten<br />
enden hier oft tödlich. (Rechts bzw. unten) <strong>Die</strong> großartigen Set-. und Kostündesigns sind ein klares Plus für die Serie<br />
tersonden, quasi den Entscheidern, beobachtet.<br />
Folge zwei begleitet eine junge Frau auf ihrem<br />
Horrortripp der Erkenntnis. In einem Überlebensbunker<br />
erwachend muss sie herausfinden, ob ihr<br />
Mitbewohner nun ihr Retter ist oder ob er sie<br />
lediglich gefangen hält. Auch die weiteren Folgen<br />
sind grundsätzlich verschieden, spielen in einem<br />
havarierenden Raumschiff (samt notgeiler SM-<br />
Kapitänin und suspektem Mechaniker) oder<br />
auf einem Schildkrötenplaneten, der sämtliche<br />
Todes-Daten speichert, sowohl die vergangenen<br />
als auch die zukünftigen …<br />
Kult oder Nicht-Kult?<br />
Halbnackte Frauen, Roboter, brutale Machtkämpfe<br />
und exotische Schauplätze – eigentlich bietet<br />
die Serie alles, wonach dem „Schwermetall“-<br />
Der Vorspann verspricht vieles, was die Serie<br />
letzten Endes nicht halten kann<br />
Herzen dürstet. Aber nein, es fehlen doch zwei<br />
entscheidende Zutaten: Zum einen läuft die Gewalt<br />
fast gänzlich ohne <strong>Blu</strong>t ab, zum anderen versinkt<br />
die erotische Komponente in purer Prüderie.<br />
Nicht, dass Sex und Brutalität unbedingt ein<br />
Qualitätsgarant wären, aber in diesem Fall ist das<br />
Bild einfach zu brav für einen „Schwermetall“-<br />
Franchise. Eine der heißesten Szenen ist jene<br />
mit Playboy-Häschen Kelly Brook, die in ihrem<br />
gerade einmal 7-Minütigen Auftritt zumindest<br />
ihren entzückenden Rücken entblößt, um eine<br />
Sex-Szene mit dem unterirdisch gespielten Weltraum-Helden<br />
Hondo (Joe Flanigan) zu suggerieren.<br />
Und das ist nach der enttäuschten Erwartungshaltung<br />
auch schon Kritikpunkt Nummer<br />
zwei: Obwohl fast jede Folge ihren Pseudo-Star<br />
vorzeigen kann (z. B. „The Expendables 2“-Star<br />
Scott Adkins, „Buffy“-Schönling James Marsters,<br />
das französische „Alien 4“-Knautschgesicht Dominique<br />
Pinon und Altstar Rutger Hauer), wirken<br />
die Episoden doch vollkommen hölzern und unpassend<br />
gespielt. Deshalb und wegen der grottenschlechten<br />
90er-Jahre-CGI-Effekte lässt sich<br />
das vorliegende Objekt unmittelbar mit solchen<br />
<strong>Serien</strong> wie „Outerlimits“, „Herkules“ oder „Lexx“<br />
vergleichen, denen man trotz des Trashfaktors<br />
aber im Gegensatz hierzu einen größeren Unterhaltungswert<br />
zusprechen kann. Tendenziell<br />
ist alles also schon einmal da gewesen, sodass<br />
der unbeleckte <strong>Serien</strong>fan lieber zu hochwertigen<br />
Qualitätsprodukten wie etwa „Game Of Thrones“<br />
oder „Spartacus“ greifen sollte, während Comic-<br />
Fans wenigsten aus Interesse doch einmal einen<br />
Blick riskieren können. Entsprechend der billig<br />
wirkenden Präsentation machen auch die tech-<br />
nischen Parameter keine allzu gute Figur. Stellenweise<br />
treten sogar Verzerrungen am Bildrand<br />
auf, wie etwa in der 23. Minute der ersten Episode.<br />
Generell ist der Kontrast bis auf die häufige<br />
Überbelichtung ok. <strong>Die</strong> Schärfe nimmt meistens<br />
vorbildliche Züge an, in bestimmten Sequenzen<br />
verliert sie aber auch enorm an Brillanz. <strong>Die</strong><br />
gefilterten Farben sind grundsätzlich keine Augenweide,<br />
tragen aber zur Stimmung bei. Der<br />
Ton kann einen guten TV-Standard vorweisen.<br />
Genau genommen gibt es jedoch keine einzige<br />
Stelle, die als akustische Attraktion herhalten<br />
könnte, weshalb selbst die actionreichsten Szenen<br />
verpuffen. Als Extras sind zwei Making-Ofs<br />
und ein 26-minütiger Beitrag zur Comic-Con-<br />
Vorführung enthalten.<br />
FAlko Theuner<br />
Film 4/10<br />
Trashig, aber keineswegs skandalös. Freizügig, aber konservativ.<br />
Atmosphärisch, aber ideenlos. Der Serie fehlt der Reiz der Comics,<br />
auch wenn die Stories auf „Outer Limits“-Niveau sind.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5/10<br />
Durch die günstigen CGI-Animationen sind die Bilder keine<br />
Augenweide, die reinen Parameter bewegen sich im Normbereich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />
Der zurückhaltende Sound lässt die Action oft träge wirken, zumal<br />
hier auch kaum mit Dynamik gearbeitet wurde.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 61
Film<br />
Serie<br />
Star Trek<br />
Science-Fiction<br />
OT: Star Trek: The Next<br />
Generation – Season 2<br />
L: US J: 1989<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
7.1 (engl.) R: Rob<br />
Bowman u.a. D:<br />
Patrick Stewart, Jonathan Frakes LZ:<br />
22 × 46 min FSK: 12 P: 57 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.12.12 × 5 Extras: 9/10<br />
„Wem gehört Data?“, das ist auch<br />
im neuen Extended Cut die Frage<br />
The Next Generation<br />
(2. Staffel)<br />
Das unheimliche und mächtige Kollektiv der Borg wird eingeführt und zur<br />
furchterregendsten Bedrohung in der Geschichte der Föderation aufgebaut<br />
Nun ist sie also da, die heiß<br />
diskutierte Season 2 der generalüberholten<br />
Abenteuer der „Next<br />
Generation“-Crew. Um gleich einmal<br />
Entwarnung zu geben: Wer mit<br />
der <strong>HD</strong>-Aufbereitung des Original-<br />
Filmmaterials in Staffel eins zufrieden<br />
war, der wird auch an dieser<br />
Box nur Kleinigkeiten auszusetzen<br />
haben. Zwar ist der Bildeindruck von<br />
Szene zu Szene schwankend (z. B.<br />
auf der hell ausgeleuchteten Brücke<br />
fällt ein störendes Rauschen negativ<br />
auf), doch insgesamt ist auch<br />
hier ein signifikanter Qualitätsunterschied<br />
zu den bisherigen Versionen<br />
in TV und auf DVD auszumachen.<br />
Der erhoffte Trend nach oben, den<br />
wir uns von den weiteren Staffel-Restaurationen<br />
erhofft haben, ist hier<br />
allerdings noch nicht eingetreten –<br />
eher ein minimal schlechteres Ergebnis<br />
als bei der Premierenseason.<br />
Beim Ton ist alles beim Alten geblieben:<br />
Ein netter englischer Surroundtrack,<br />
der mit dem heutigen<br />
Standard aber bei Weitem nicht<br />
mithalten kann, und eine deutsche<br />
Stereo-Variante, die weiterhin enttäuschend<br />
ausfällt. Einer der größten<br />
Pluspunkte der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuauflage<br />
der Kultserie sind die Tonnen<br />
von Bonusmaterial, die Paramount<br />
für jede Box ausgräbt bzw. ganz<br />
frisch produziert. Highlights der vorliegenden<br />
zweiten Staffel sind der<br />
stolze 58 Minuten lange Extended<br />
Cut der wohl <strong>besten</strong> Folge der Staffel<br />
(„Wem gehört Data“, in der die<br />
Persönlichkeitsrechte des Androiden<br />
vor Gericht verhandelt werden)<br />
sowie eine einstündige Reunion<br />
der Schauspieler, die sich in nostalgischen<br />
Erinnerungen an die gemeinsamen<br />
Dreharbeiten ergehen.<br />
Hinzu kommen neue Einblicke in<br />
den Remastering-Prozess sowie<br />
bisher nie gezeigte Gag-Reels, die<br />
„TNG“ einmal von einer wirklich witzigen<br />
Seite zeigen.<br />
tw<br />
Film 7/10<br />
Das erste Drittel schwächelt bedenklich, doch in<br />
der zweiten Jahreshälfte gibt es wieder so einige<br />
Highlightepisoden aus dem 23. Jahrhundert.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5/10<br />
Transporter <strong>Die</strong> Serie (1. Staffel)<br />
Downton Abbey (1. Staffel)<br />
Action<br />
Drama<br />
OT: Transporter<br />
L: D, US u.a. J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: TJ Scott,<br />
Andy Mikit, u.a.<br />
D: Jane McLean, Chris<br />
Vance, Andrea Osvart<br />
LZ: 10 x 50 min FSK: 16 P: 27 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 21.12.12 × 2 Extras: 3/10<br />
Er hat definitiv Stil, doch an das<br />
Original kommt er nicht heran<br />
OT: Downton Abbey<br />
– Season 1<br />
L: GB J: 2010<br />
V: Universal Pictures<br />
Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Brian<br />
Percival, Ben Bolt, u. a.<br />
D: Maggie Smith, High Bonneville LZ: 7 x<br />
46 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.02.13 × 2 Extras: 4/10<br />
Maggie Smith (2. v. links) als zielstrebige<br />
Lady Violet Crawley<br />
Dass die Action-Serie zum<br />
gleichnamigen Film mit einem<br />
sagenhaften Budget von 43 Millionen<br />
US-Dollar produziert wurde,<br />
hört, sieht und spürt man in beinahe<br />
jeder Minute. Ganz wie im<br />
Original wird gerast, geschossen,<br />
gekämpft, explodiert und natürlich<br />
auch geliebt. Dabei merkt man<br />
den Stunts deutlich an, dass hier<br />
Profis am Werk waren, denn die<br />
Verfolgungsjagden machen richtig<br />
Laune. Da stört es auch wenig,<br />
dass Realismus und Schlüssigkeit<br />
hin und wieder auf der Strecke<br />
bleiben. Lediglich das fortwährend<br />
gleichbleibende Schema der Serie<br />
nutzt sich mit der Zeit ab und<br />
wird streckenweise etwas eintönig.<br />
Das durchweg scharfe, natürliche<br />
und kontrastreiche Bild sorgt für<br />
reichlich Sehvergnügen. Der wunderbar<br />
dynamische und zumindest<br />
auf den vorderen Boxen äußert<br />
räumlich inszenierte Sound rundet<br />
den guten Gesamteindruck der<br />
Serie ab.<br />
Nr<br />
Film 7,5/10<br />
43 Millionen US-Dollar, Action und Testosteron:<br />
Das sind die drei erstaunlich gut funktionierenden<br />
Grundzutaten von „Transporter“ in Serie.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Das eindrucksvolle Anwesen<br />
„Downton Abbey“ ist sowohl<br />
Name als auch Handlunsgort der<br />
britischen Kostümdrama-Serie. Zu<br />
Beginn des 19. Jahrhunderts diente<br />
es als Wohnort der aristokratischen<br />
Crawley-Familie und ihrer <strong>Die</strong>nerschaft.<br />
<strong>Die</strong> Familiengeschichte der<br />
Crawleys sowie die Verdeutlichung<br />
der britischen Klassengesellschaft<br />
(samt zeitgenössischer Ideale<br />
und Tendenzen) stehen im Mittelpunkt<br />
der Serie. Mit beeindruckender<br />
Authentizität, Liebe fürs<br />
Detail und einer objektiven und<br />
diplomatischen Sichtweise wird<br />
der Zuschauer dabei in eine gelegentlich<br />
befremdlich erscheinende,<br />
aber durchweg spannende und einzigartige<br />
Zeitepoche gezogen. Das<br />
sehr natürliche Bild unterstützt den<br />
Realismus, wird aber des Öfteren<br />
durch ein störendes Bildrauschen<br />
getrübt. Klanglich gestaltet sich die<br />
dialoggestützte Serie genrebedingt<br />
sehr unauffällig, zeigt aber qualitativ<br />
keine groben Mängel.<br />
Nr<br />
Film 8/10<br />
Mit viel Finesse entspinnt sich ein Geflecht aus<br />
mehreren Erzählsträngen, die Fans der<br />
britischen Adelsgeschichte begeistern werden.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Paramount Home, Universal Pictures Home, Universum<br />
58
Serie<br />
Film<br />
Sons Of Anarchy – Season 1<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
Action<br />
OT: Sons Of Anarchy L: US J: 2008 V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Kurt Sutter<br />
D: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Katey Sagal LZ: 540 min<br />
FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.13 × 3 Extras: 6,5/10<br />
<strong>Die</strong> amerikanische Anarchistin Emma Goldman<br />
erklärt das Konzept des Anarchismus als<br />
„eine Befreiung des Geistes von der Herrschaft<br />
der Religion, die Befreiung des Menschen von der<br />
Herrschaft des Eigentums, die Befreiung von den<br />
Fesseln und dem Zwang des Staates.“<br />
Nach diesem einfachen aber radikalen Prinzip leben<br />
und sterben auch die „Sons Of Anarchy“ in<br />
der gleichnamigen US-amerikanischen Action-Serie.<br />
Dank ihrer brutal ehrlichen, emotionalen und<br />
beinahe poetischen Handlungs- und Bildsprache<br />
entwickelte sie sich in den Staaten innerhalb kürzester<br />
Zeit zum Kult und schwappt nun mit ihrem<br />
Route-66-Geist auch nach Deutschland herüber.<br />
Es ist schon mit reichlich Ironie verbunden,<br />
wenn die Heimatstadt und Zentrale eines brutalen<br />
Motorrad-Clubs ausgerechnet den „bezaubernden“<br />
Namen Charming trägt. Das erkennt<br />
der Zuschauer spätestens dann, wenn die „Sons<br />
of Anarchy Motorcycle Club Redwood Original“<br />
Vizepräsident Jax (C. Hunnam) und seine taffe<br />
Mutter Gemma (K. Sagal)<br />
(SAMCRO) auf ihren Harleys und in schwarzen<br />
Kutten über die kalifornischen Highways grollen,<br />
in wüste Schießereien und Bandenkriege verwickelt<br />
werden und ihren erfolgreichen aber höchst<br />
illegalen Waffengeschäften nachgehen. Unter<br />
dem Deckmantel einer KFZ-Werkstatt leben Club-<br />
Präsident Clay (Ron Perlman), sein Stiefsohn und<br />
Viezepräsident Jax (Charlie Hunnam), dessen<br />
Mutter Gemma (Katey Sagal) und der Rest von<br />
SAMCRO in der ansonsten idyllischen Kleinstadt.<br />
Mit reichlich Verbündeten in den Behörden und<br />
in der Bevölkerung der Stadt sind die harten Biker<br />
nicht nur eine Art Familie mit reichlich Zusammenhalt,<br />
sondern auch die Schutzpatronen von<br />
Charming. Allerdings haben einige örtliche Polizisten,<br />
andere Motorrad-Clubs und vor allem das<br />
ATF (Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und<br />
Sprengstoffe) es auf die „Sons“ abgesehen und<br />
sorgen nicht nur für Probleme im Alltagsgeschäft<br />
des Clubs, sondern auch für Streitigkeiten innerhalb<br />
der Biker-Familie. Insbesondere Jax beginnt<br />
die Methoden des Clubs und vor allem das skrupellose<br />
Vorgehen seines Stiefvaters in Frage zu<br />
stellen...<br />
Zwischen Gewalt und Poesie<br />
Auch wenn die Biker-Serie mit reichlich beeindruckenden<br />
Motorrädern, viel Gewalt, Action und<br />
harten Kerlen aufwartet, steckt hinter der Fassade<br />
der „Sons Of Anarchy“ auch einiges an Tiefgang.<br />
Da ist zum einen die an Hamlet angelehnte<br />
Personenkonstellation der Hauptfiguren, die in<br />
den kommenden Staffeln noch zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnt. Zudem ist bei aller Härte<br />
auch immer wieder viel Gefühl, Humor und nicht<br />
zuletzt eine gut Prise Gesellschaftskritik im Spiel,<br />
wenn es bei SAMCRO mal wieder so richtig rund<br />
geht. Der Zuschauer wird regelrecht auf eine Gefühlsachterbahn<br />
geschickt, vor moralische Dilemmata<br />
gestellt, wenn er eifrig mit den eigentlich ja<br />
kriminellen <strong>Serien</strong>-“Helden“ mitfiebert und sogar<br />
mit einigem philosophischem Gedankengut konfrontiert.<br />
Auch an verschiedensten Identifikationsfiguren<br />
mangelt es der Serie dank der authentischen<br />
Darsteller nicht. Allen voran begeistern insbesondere<br />
Ron Perlman und Katey Sagal. Ersterer<br />
schafft es, dem skrupelloser Club-Präsidenten<br />
Clay sowohl ein überzeugend brutales, als auch<br />
ein menschliches und verletzliches Gesicht zu<br />
geben. Ebenso verhält es sich mit Katey Sagal,<br />
die auf der einen Seite eine taffe und intrigante<br />
Biker-Braut mimt, sich auf der anderen Seite aber<br />
auch ganz alltägliche Problemen, wie z. B. den<br />
Wechseljahren stellen muss.<br />
Wenn die Harley schnurrt<br />
Ähnlich gegensätzlich und eindrucksvoll gestaltet<br />
sich auch die Bild- und Tonarbeit der Serie. <strong>Die</strong><br />
emotionalen Highlights der Serie werden durch<br />
den atmosphärischen Soundtrack unterstützt,<br />
während besonders in den harten Gefechten der<br />
grollende Bass und die räumliche Inszenierung<br />
ein Mittendringefühl und reichlich Action vermitteln.<br />
Durch das breite Frequenzspektrum ergibt<br />
sich ein dynamischer, voller und runder Sound,<br />
der lediglich bei der Abmischung von Effekten<br />
und Dialogen ein wenig mehr Gleichgewicht vertragen<br />
könnte.<br />
Auch optisch erheben sich die „Sons Of Anarchy“<br />
weit über den TV-Standard hinaus. Das<br />
fehlerfreie Bild mit einem starken Kontrast und<br />
kräftigen, warmen Farben ergibt eine passende<br />
stilistische Optik für das Kalifornien-Szenario. <strong>Die</strong><br />
Bildschärfe zeigt sich im Großen und Ganzen gut,<br />
schwankt jedoch von Einstellung zu Einstellung<br />
ein wenig.<br />
Nele ReibeR<br />
Film 8,5/10<br />
Harte Kerle, schicke Bikes, Waffen, Geld, Sex und – wer hätte es für<br />
möglich gehalten – jede Menge Tiefgang. <strong>Die</strong> „Sons Of Anarchy“<br />
sind Unterhaltung pur.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Das stilistische, warme und kontrastreiche Bild passt perfekt zum<br />
kalifornischen Setting und erzeugt die richtige Atmosphäre.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1/2 2/2<br />
Das breite Frequenzspektrum, reichlich Dynamik und ein<br />
stimmungsvoller Soundtrack sind wirkungsvoll inszeniert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 71
Film<br />
Serie<br />
Dein Wille geschehe (1. Staffel)<br />
Drama<br />
OT: Ainsi Soient-Ils<br />
L: FR J: 2012<br />
V: Sunfilm<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 2.0<br />
R: R. Tissot, O. Pont<br />
u.a. D: Jean-Luc<br />
Bideau, Thierry<br />
Gimenez, Michel Duchaussoy LZ: 8 × 47 min<br />
FSK: 12 P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 11.04.13 × 2 Extras: 1,5/10<br />
Dornenvögelig: Yann (J. Bouanich)<br />
blickt dem Zölibat ins Auge<br />
Unter Aufsicht: <strong>Die</strong> Schützlinge von Abt Etienne Fromenger sind auf dem<br />
Weg, ihr Leben als katholische Priester der Kirche zu widmen<br />
Seit Jahren dominieren die amerikanischen<br />
Pay-TV-Sender den<br />
Bereich der hochwertigen Fernsehserien<br />
nach Belieben. Mit Abstrichen<br />
können einige britische Produktionen<br />
das unglaublich hohe Qualitätslevel<br />
der Amerikaner noch halten,<br />
doch im Rest der Welt sieht‘s weitestgehend<br />
finster aus. Das französische<br />
Eigengewächs „Dein Wille<br />
geschehe“ ist der Versuch, großen<br />
Vorbildern wie „<strong>Die</strong> Sopranos“,<br />
„Mad Men“ oder „<strong>Breaking</strong> Bad“<br />
nachzueifern – und um es gleich<br />
vorwegzunehmen: Den Machern ist<br />
es gelungen, ein faszinierendes und<br />
ungewöhnliches Thema in einer tollen<br />
und zeitgemäßen Umsetzung zu<br />
verarbeiten!<br />
Schauplatz der Serie ist ein altehrwürdiges<br />
Kapuziner-Seminar im geschäftigen<br />
Paris, in dem fünf junge<br />
Anwärter auf die Priesterwürde den<br />
Schritt vom modernen Leben in die<br />
traditionsreiche Welt des Glaubens<br />
wagen. Dabei spielen spannende Inneneinsichten<br />
in das wohlgeordnete<br />
Seminarleben ebenso eine Rolle wie<br />
die durchaus kritische Auseinandersetzung<br />
mit der Rolle der Kirche in<br />
der modernen französischen Gesellschaft.<br />
<strong>Die</strong> Faszination dieser ganz<br />
eigenen (Parallel-)Welt, die ihren<br />
charakteristischen Gesetzen und einer<br />
immanenten Logik von Religion<br />
und Glauben folgt, ist von der ersten<br />
Minute an spürbar – hinzu kommen<br />
sehr unterschiedliche, doch durchweg<br />
überzeugende Schauspieler,<br />
die das Aufeinanderprallen der völlig<br />
verschiedenen Charaktere glaubwürdig<br />
auf den Bildschirm bringen.<br />
<strong>Die</strong> insgesamt acht Folgen der ersten<br />
Staffel erscheinen auf zwei Discs, in<br />
einer hübschen Aufmachung im Mediabook.<br />
Das kräftige und plastische<br />
Bild der Folgen sorgt mit seinen ausgewogenen<br />
Farben dafür, dass die<br />
Serie auch in technischer Hinsicht<br />
überzeugt.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Interessanter Auftakt zu einer ungewöhnlichen<br />
Fernsehserie: So spannend kann die<br />
Auseinandersetzung mit dem Glauben sein!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Das Adlon Eine Familiensaga<br />
Familiendrama<br />
OT: Das Adlon – Eine<br />
Familiensaga<br />
L: DE J: 2013<br />
V: Universal Home<br />
B: MPEG-4, 1.78: 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> 5.1<br />
R: Uli Edel<br />
D: Josefine Preuß,<br />
Heino Ferch, Marie Bäumer LZ: 288 min<br />
FSK: 12 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.03.13 × 2 Extras: n.n.B.<br />
Berlin ist sicherlich eine der geschichtsträchtigsten<br />
Städte<br />
Deutschlands, vor allem bezogen<br />
auf die jüngsten Jahrhunderte.<br />
Kaiserzeit, Weimarer Republik, die<br />
Nazi-Diktatur und der Mauerbau,<br />
das alles wird mal eben so im<br />
deutschen TV-Dreiteiler des ZDF<br />
„Das Adlon – Eine Familiensaga“<br />
abgefrühstückt. Hintergrund liefert<br />
das namensgebende Berliner Ho-<br />
Louis Adlon (Heino Ferch) und seine Frau Hedda (Marie Bäumer) – Er leitete<br />
das Hotel bis zu seinem Lebensende und sie stand ihm stets zur Seite<br />
tel unweit vom Brandenburger Tor,<br />
durch das der Zug der Zeitgeschichte<br />
immer wieder durchgerasselt ist.<br />
Zur Kaiserzeit nutzte es vor allem<br />
Wilhelm II., um hohe Staatsbesuche<br />
einzuquartieren. In den 1920ern<br />
wurde es schließlich zum international<br />
hoch angesehenen Szene-<br />
Hotel und beherbergte die Größen<br />
seiner Zeit, wie Charlie Chaplin und<br />
Marlene <strong>Die</strong>trich. Gegen Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges wurde es dann<br />
von den Nazis lediglich als Lazarett<br />
genutzt. Zwei Familien bilden in dieser<br />
Fernsehproduktion über vier Generationen<br />
hinweg den Mittelpunkt<br />
des Geschehens: Einmal die Gründerfamilie<br />
Adlon und zum anderen<br />
die fiktive Familie Schadt. Dabei hat<br />
sich das ZDF eine ansehnliche Besetzung<br />
geleistet. Heino Ferch übernahm<br />
die Rolle des Gründersohns<br />
Louis Adlon, der das Hotel mit<br />
seiner Frau Hedda (gespielt von Marie<br />
Bäumer) von den 1920ern bis<br />
zum Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
leitete. Und besonders Jürgen Vogel<br />
begeisterte als linientreuer Nazi-<br />
Scherge Siegfried von Tennen. <strong>Die</strong><br />
Sonja Schadt (Josefine Preuß) umgben<br />
von ihren Verehrern<br />
größte Aufmerksamkeit galt jedoch<br />
Josefine Preuß in der Rolle der<br />
Sonja Schadt, die als Hauptfigur im<br />
Zentrum des Dreiteilers steht. So<br />
geht es vor allem um ihr dramatisches<br />
Familien- und Liebesleben,<br />
das von einer unehelichen Geburt<br />
und dem Verlust der Mutter, die im<br />
Exil in den USA verschwand, bis zu<br />
ihrer großen Liebe zum jüdischen<br />
Pianisten Julian Zimmermann reicht,<br />
die einer jahrzehntelangen Odyssee<br />
gleicht. Anfang Januar dieses Jahres<br />
wurden alle drei Filme erstmalig<br />
im ZDF ausgestrahlt und erreichten<br />
Top-Quoten. Nun ist die deutsche<br />
Produktion seit Ende März auch auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
FR<br />
Bilder: Sunfilm, Universal Home<br />
72
Kommissarin Lund<br />
Das Verbrechen<br />
Staffel 3<br />
Bilder: Edel Germany<br />
Krimi/Thriller<br />
OT: Forbrydelsen – Säsong III L: DK J: 2012 V: Edel Germany<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> High Res Audio R: H. F.<br />
Wullenweber, K. Windfeld, u.a. D: S. Gråbøl, A. W. Berthelsen,<br />
N. L. Kaasl LZ: 533 min FSK: 12 P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.04.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />
Im Fokus der seit 2007 in drei Staffeln ausgestrahlten<br />
dänischen Kriminalserie „Kommissarin<br />
Lund – Das Verbrechen“ steht die Kopenhagener<br />
Ermittlerin Sarah Lund (Sofie Gråbøl), die stets<br />
professionell und distanziert einen Kriminalfall<br />
pro Staffel aufdeckt. Neben den packenden Ermittlungen<br />
wird der Zuschauer aber auch Zeuge,<br />
wie bei aller Professionalität und Härte nicht selten<br />
Privatleben und Familie der Kommissarin auf<br />
der Strecke bleiben.<br />
Während die Ermittlerin in der dritten Staffel zunächst<br />
vergeblich versucht, sich ihrem Sohn und<br />
dessen Freundin anzunähern, die bald ein Kind<br />
erwarten, werden die grausam zugerichteten Leichen<br />
dreier Mitarbeiter des Großunternehmens<br />
Zeeland aufgefunden. Als direkt am Tag darauf<br />
die 9-jährige Tochter des Zeeland-Vorstandschefs<br />
Robert Zeuthen (Anders Wodskou Berthelsen)<br />
entführt wird, vermutet Lund schnell einen Zusammenhang.<br />
Gemeinsam mit ihrem alten<br />
Freund Mathias Borch (Nicolaj Lie Kaasl) wickelt<br />
die Kommissarin einen geschlossenen Fall neu<br />
auf, der ausschlaggebend für die aktuellen Verbrechen<br />
zu sein scheint.<br />
Im Strickpulli auf Verbrecherjagd<br />
Gewohnt einsilbig, verspannt und mit ihrem zum<br />
Symbol gewordenen Strickpulli wird die Workaholikerin<br />
Lund in fünf Doppelfolgen erneut<br />
von Sofia Gråbøl verkörpert. In einem Interview<br />
über ihre Rolle erklärte Gråbøl, sie wisse über<br />
ihre Figur nicht viel mehr als die Zuschauer und<br />
dies sei wohl das Geheimnis, warum sie nach<br />
sieben Jahren immer noch nicht das Interesse<br />
an der Kommissarin verloren habe. Und genau<br />
dies macht auch den Reiz der Serie aus, denn<br />
der Zuschauer bekommt nicht nur spannende<br />
Kriminalfälle geliefert, sondern auch eine Hauptfigur,<br />
die durchweg ein Rätsel bleibt. Ihr zur Seite<br />
steht in der dritten Staffel das unter anderem<br />
aus „Dänische Delikatessen“ bekannte Gesicht<br />
von Nicolaj Lie Kaas, das jedoch verhältnismäßig<br />
blass bleibt.<br />
<strong>Die</strong> große Rolle, die politische und wirtschaftliche<br />
Verstrickungen in der dritten Staffel spielen,<br />
macht die Serie zu alles anderem als leichter<br />
Abendunterhaltung. Dafür wird der Zuschauer<br />
jedoch mit einem echten „Nordic-Noir“-Flair belohnt,<br />
das sich vor allem in der kontrastreichen,<br />
tristen, kühlen und düsteren Bildsprache äußert.<br />
<strong>Die</strong>se stilistische Optik wird durch eine grandiose<br />
Schärfe und ein stetes Spiel mit Licht und<br />
Schatten komplettiert und ergibt insgesamt eine<br />
einmalige Atmosphäre. Da wirkt es auch kaum<br />
störend, dass auf die klangliche Ebene weit weniger<br />
Augenmerk gelegt wurde. Der durchweg<br />
ruhige und relativ statisch wirkende Sound fügt<br />
sich gut in das skandinavische Flair ein. Auf Effekte<br />
wird weitgehend verzichtet, dafür werden<br />
Alltagsgeräusche räumlich so inszeniert, dass der<br />
Zuschauer sich mitten ins Geschehen gerückt<br />
fühlt. Auch die dezente Musik unterstützt die<br />
Wirkung von Bildsprache und Handlung.<br />
Nele ReIBeR<br />
Film 8,5/10<br />
<strong>Die</strong> packende Dänen-Krimi-Serie besticht mit ihrem<br />
„Nordic-Noir“-Flair, reichlich Anspruch sowie natürlich mit einer<br />
einmaligen, authentisch-verkorksten Hauptfigur.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Trist, düster und schärfer, als die Polizei erlaubt. <strong>Die</strong> Dänen<br />
verstehen es, sich atmosphärisch in Szene zu setzen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Der Sound erregt weit weniger Aufsehen, macht dabei aber nichts<br />
falsch und fügt sich wirkungsvoll ins Gesamtbild ein.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
JETZT auf DVD unD <strong>Blu</strong>-r ay Disc
Film<br />
Serie<br />
Girls (1. Staffel)<br />
Drama/Comedy<br />
OT: Girls – Season 1 L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Lena Dunham, Jesse Peretz<br />
u. a. D: Lena Dunham, Allison Williams, Adam Driver<br />
LZ: 10 × 29 min FSK: 16 P: 42 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 26.04.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Ja, wir sind uns durchaus bewusst, dass die<br />
Mehrheit unserer Leser männlichen Geschlechts<br />
ist und dass die Zeit von jugendlicher<br />
Unsicherheit und permanenter Sinnsuche wohl<br />
auch schon ein Weilchen hinter den meisten<br />
liegen dürfte. Dennoch wollen wir Ihnen ein weiteres<br />
Highlight aus dem schier unerschöpflichen<br />
Fundus des amerikanischen <strong>Serien</strong>-Spezialisten<br />
HBO auf keinen Fall vorenthalten, denn selten<br />
zuvor gingen beste Unterhaltung, lebensnahe<br />
Dialoge und glaubhafte Figuren so sehr<br />
Hand in Hand wie bei dieser unbedingt sehenswerten<br />
Produktion.<br />
Der Titel schlägt schon einen mehr als ironischen<br />
Ton an, denn um typische „Mädchen“ handelt es<br />
sich bei den Protagonistinnen von „Girls“ keinesfalls.<br />
Vielmehr wird die komplexe Phase zwischen<br />
Jugendlichkeit und Erwachsensein thematisiert:<br />
Der vielschichtige Übergang vom Teenie zur ge-<br />
Marnie, Hannah, Jessa und Shoshanna meistern die emotionalen<br />
Höhen und Tiefen ihrer Zwanziger gemeinsam<br />
standenen Frau, der zwar für jede der vier Freundinnen<br />
anders aussieht, sie mit ihren jeweiligen<br />
Sehnsüchten, Problemen und Erfolgen aber immer<br />
enger und enger aneinander schweißt.<br />
Filmisches Wunderkind<br />
Der entscheidende Kopf hinter dieser Serie ist<br />
die gerade einmal 27 Jahre junge New Yorkerin<br />
Lena Dunham. Mit ihrem Debütfilm „Tiny<br />
Furniture“, der ebenfalls die schwierige Zeit nach<br />
dem College-Abschluss thematisierte, schuf sie<br />
2010 quasi den Vorläufer zu „Girls“ und erwies<br />
sich bereits damals in ihrer Dreifach-Funktion als<br />
Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin<br />
als bewundernswertes Universaltalent. Nachdem<br />
der Regisseur und Produzent Judd Apatow<br />
(„Beim ersten Mal“, „Immer Ärger mit 40“) zufällig<br />
auf den Film aufmerksam geworden war, kam es<br />
schnell zu einer engen Zusammenarbeit mit Dunham,<br />
aus der schließlich die Pilotfolge von „Girls“<br />
und inzwischen bereits 20 halbstündige Episoden<br />
entstanden sind (die dritte Staffel für 2014 ist<br />
bereits bestätigt).<br />
Figuren voller Charakter<br />
Dunham spielt die aufstrebende Nachwuchsautorin<br />
Hannah Horvath, die sich als Stimme ihrer Generation<br />
sieht, ihr zweifellos vorhandenes schriftstellerisches<br />
Talent aber erst noch mit der rauen<br />
Lebenswirklichkeit von New York und den Stolperfallen<br />
eines tief in der Rezession befindlichen Arbeitsmarktes<br />
in Einklang bringen muss. Ihre Figur<br />
ist so exakt ausgearbeitet, dass man bald meint,<br />
sie schon ewig zu kennen … genau wie die anderen<br />
drei weiblichen Hauptcharaktere, sodass<br />
man die ständig zwischen Drama, Comedy und<br />
Alltag oszillierenden Geschichten dieser durchaus<br />
widersprüchlichen Clique gebannt verfolgt.<br />
Gerade die Beschränkung auf nicht einmal dreißig<br />
Minuten pro Episode erweist sich übrigens als kleiner<br />
Geniestreich: Kein Handlungsfaden, keine Dialogzeile<br />
und keine Figur scheint hier überflüssig<br />
zu sein. Alles hat seinen Platz im großen Ganzen<br />
und erfüllt eine Funktion, was jede einzelne Folge<br />
zu einem beeindruckend stimmigen Stück Qualitätsfernsehen<br />
macht. Und auch, wenn die Herren<br />
der Schöpfung hier meist im Hintergrund bleiben,<br />
sind doch auch die männlichen Gegenparts der<br />
„Girls“ (Liebe und Sex sind natürlich auch immer<br />
wieder Thema) prima geschrieben und besetzt.<br />
High-Definition-Television<br />
<strong>Die</strong> zehn Folgen von Jahr eins gefallen durch sehr<br />
saubere und mit angenehm natürlicher Farbigkeit<br />
aufwartende Bilder. Ein eigener Stil will sich<br />
nicht wirklich herauskristallisieren, aber mit zeitgemäßem<br />
<strong>HD</strong>TV-Standard, der auf jedem Flatscreen<br />
gestochen scharf und angenehm modern aussieht,<br />
dürfen Sie auf jeden Fall rechnen.<br />
<strong>Die</strong> Soundkulisse bietet jenseits des gehobenen<br />
Fernsehniveaus keine Highlights – sehr gut gefallen<br />
haben uns allerdings die Extras: Ein einleitendes<br />
Gespräch zwischen Lena Dunham und Judd<br />
Apatow lässt einen teilhaben an der interessanten<br />
Entstehungsgeschichte und dem umfassenden<br />
kreativen Prozess, der hinter der Serie steht. Das<br />
Feature „Inside The Episodes“ bietet für jede Folge<br />
eine knackige dreiminütige Zusammenfassung<br />
und die Deutung der Macher. „Eine Unterhaltung<br />
mit den Girls“ ist schließlich eine ebenso launige<br />
wie tiefgängige Vierer-Konversation zwischen den<br />
Darstellerinnen. Hier fühlen sie speziell ihren eigenen<br />
Figuren auf den Zahn, spüren aber auch dem<br />
Gefühl nach, was es bedeutet, heute eine Frau<br />
in den Mittzwanzigern zu sein – hochinteressant,<br />
ganz besonders für die männliche Fraktion!<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Film 8,5/10<br />
Aufsehenerregende Serie um die Lebenswirklichkeit junger<br />
Großstädter – mit mutigen, unverblümten Drehbüchern und<br />
erfrischend authentischen Darstellerinnen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Neuester Standard des wichtigsten US-<strong>Serien</strong>lieferanten HBO – also<br />
beinahe makellose High-Definition-Brillanz im gewohnten TV-Stil.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Ton 7/10<br />
Der Mix vollbringt keine Wunder, was bei einer rein dialoggetriebenen<br />
Produktion wie dieser aber auch nicht vonnöten ist.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
66
Serie<br />
Film<br />
Der Tatortreiniger<br />
Dramedy<br />
OT: Der Tatortreiniger<br />
L: DE J: 2011, 13<br />
V: Studio Hamburg<br />
(Alive)<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Arne Feldhusen<br />
D: Bjarne Mädel,<br />
Charly Hübner, Florian Lukas LZ: 9 × 26 min<br />
FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.06.13 × 2 Extras: 7/10<br />
Zwei brandneue Folgen, u. a. mit<br />
Milan Peschel, sind auch dabei<br />
eine der absoluten Perlen, die uns<br />
das öffentlich-rechtliche Fernsehen<br />
in den letzten Jahren beschert<br />
hat, findet endlich ihren Weg auf<br />
den High-Definition-Markt. In „Der<br />
Tatortreiniger“ spielt der gebürtige<br />
Hamburger Bjarne Mädel die Rolle<br />
seines Lebens: Als Heiko „Schotty“<br />
Schotte wird er als letztes Glied in<br />
der langen Kette von Kriminalpolizisten,<br />
Spurensicherung und Polizeifotografen<br />
zum Tatort gerufen. Er<br />
beseitigt alle Spuren, die die blutigen<br />
Verbrechen auf Wänden, Teppichen<br />
und Mobiliar hinterlassen haben.<br />
Dabei ist er nicht zimperlich und<br />
kommt mit den Hinterbliebenen<br />
oder anderen zufällig Anwesenden<br />
oft schneller ins Gespräch, als es die<br />
delikate Situation vermuten lässt,<br />
denn Sie müssen wissen: „Sein Job<br />
fängt da an, wo sich andere übergeben<br />
müssen.“ (Sein Standardspruch!)<br />
In den vergangenen Jahren<br />
regnete es förmlich Grimme- und<br />
Comedy-Preise für die Reihe; die<br />
Kritiker waren voll des Lobes und<br />
kleine, aber engagierte Fangruppen<br />
sangen unermüdlich das Loblied<br />
Eine der <strong>besten</strong> Folgen: In „Nicht über mein Sofa“ zeigt eine resolute alte<br />
Dame (Christine Schorn) Schotty mal so richtig, wo der Hammer hängt!<br />
auf diese unglaubliche Kuriosität im<br />
inzwischen fast unüberschaubaren<br />
Fernsehdschungel. Schade nur, dass<br />
im Spätprogramm der Dritten und<br />
auch bei der späteren Wiederholung<br />
in der ARD kaum jemand zuschaute<br />
– das wird sich mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Premiere am 7. Juni nun hoffentlich<br />
bald ändern! Der NDR produzierte<br />
bisher neun Folgen, von denen<br />
sieben bereits ausgestrahlt wurden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>HD</strong>-Veröffentlichung wartet als<br />
besonderes Schmankerl also mit<br />
zwei brandneuen Geschichten auf.<br />
Milan Peschel, der schon in so mancher<br />
deutschen Produktion seine<br />
Klasse unter Beweis gestellt hat,<br />
wird in „Auftrag aus dem Jenseits“<br />
als durchgedrehter schamanischer<br />
Totenbeschwörer auftrumpfen und<br />
dem Affen ordentlich Zucker geben<br />
(bzw. Schotty Saures). Schließlich<br />
muss der Tatort ja auch auf spiritueller<br />
Ebene gründlich gereinigt<br />
werden! Außerdem trauert Florian<br />
Lukas in „Angehörige“ herzerweichend<br />
und herrlich exaltiert um<br />
seinen Ex-Geliebten. Ein weiterer<br />
Kaufgrund für die <strong>HD</strong>-Version ist die<br />
beiliegende Bonus-Disc. TW<br />
Primeval New World (1. Staffel)<br />
Star Trek<br />
The Next Generation<br />
(3. Staffel)<br />
SF-Serie<br />
Science-Fiction<br />
OT: Primeval New<br />
World L: CS, GB<br />
J: 2012 V: WVG<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Amanda Tapping<br />
u. a. D: Niall Matter,<br />
Danny Rahim, Mirando<br />
Frigon LZ: 13 × 42 min FSK: 16 P: 27 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 31.05.13 × 3 Extras: 4/10<br />
Das Team um Evan Cross ist sympathisch<br />
aber auch recht steif<br />
OT: Star Trek: The Next<br />
Generation – Season 3<br />
L: US J: 1990 V:<br />
Paramount Home B:<br />
MPEG-4, 1.33 : 1 T: DD<br />
2.0, DTS-<strong>HD</strong> MA 7.1<br />
(engl.) R: Winrich<br />
Kolbe, Cliff Bole u.a.<br />
D: P. Stewart, J. Frakes, B. Spiner LZ:<br />
26 × 45 min FSK: 12 P: 55 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.05.13 × 6 Extras: 8/10<br />
„Widerstand ist zwecklos!“ – Mit<br />
Jahr drei wurde TNG endgültig Kult<br />
Bilder: Studio Hamburg (Alive), Paramount Home, WVG<br />
Das kanadisch-amerikanische<br />
Spin-Off der britischen Serie<br />
„Primeval“ steht dem Original in<br />
nichts nach und bietet genauso<br />
wie genanntes Vorbild seichte Unterhaltung<br />
mit computeranimierten<br />
Dinosauriern. Team und Schauplatz<br />
haben sich verändert, der<br />
Auftrag ist nach wie vor gleich:<br />
Riesenechse aufspüren und wieder<br />
zurück in deren Zeit schicken.<br />
Dabei darf den Viechern aus der<br />
Vergangenheit natürlich möglichst<br />
nichts passieren, denn ansonsten<br />
könnte es zu einem Paradoxon<br />
kommen. Dass die Dinos aufgrund<br />
des TV-Budgets anders aussehen,<br />
als in hochwertigen Kinofilmen,<br />
dürfte klar sein. Aber auch die<br />
Handlung ist relativ dünn und die<br />
klischeebehafteten Charaktere holen<br />
dies trotz diverser Sympathie-<br />
Attacken nicht mehr raus. Zu steif<br />
und unausgereift erfolgt deren Darstellung.<br />
So sah es auch das Publikum,<br />
die Serie wurde mittlerweile<br />
abgesetzt.<br />
FT<br />
Film 5/10<br />
Nette Unterhaltung für zwischendurch, mit<br />
Dinosauriern. Unabhängig von den Effekten<br />
springt der Funke aber nicht über.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 5/10<br />
Pünktlich zum Kinostart von „Star<br />
Trek: Into Darkness“ startet auch<br />
die beliebte Crew der „Next Generation“<br />
wieder zu neuen alten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Abenteuern durch. <strong>Die</strong> dritte<br />
Season der aus den Original-Filmrollen<br />
wiederhergestellten <strong>HD</strong>-Versionen<br />
lässt eine deutliche Steigerung<br />
gegenüber der enttäuschenden Vorgängerstaffel<br />
erkennen und bietet<br />
klar das beste Bild der bisherigen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiederveröffentlichungen.<br />
An Extras wird mal wieder kräftig<br />
aufgefahren: Ein Episodenüberblick<br />
für Staffel drei, verschiedene Audiokommentare<br />
(u. a. zu den Highlightfolgen<br />
„<strong>Die</strong> alte Enterprise“ und<br />
„<strong>Die</strong> Sünden der Väter“) sowie<br />
ein frisches Gag-Reel sind die ersten<br />
Appetitanreger. Als Highlight<br />
gibt’s dann ein „Klassentreffen“ der<br />
Autoren (charmant moderiert von<br />
Allround-Talent Seth MacFarlane)<br />
sowie eine ausführliche Doku über<br />
den Lieblingsfeind aller „Star Trek“-<br />
Fans, die bedrohlichen und ewigfaszinierenden<br />
„Borg“. TW<br />
Film 8/10<br />
Der Wendepunkt der Serie: Staffel drei machte<br />
aus einer netten Space Opera ein strahlendes<br />
und glanzvolles Science-Fiction-Flaggschiff.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 67
Film<br />
Serie<br />
Person Of Interest (1. Staffel)<br />
Krimi/Action/Mystery<br />
OT: Person Of Interest<br />
L: US J: 2011<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: David Semel,<br />
Richard J. Lewis u. a.<br />
D: Michael Emerson,<br />
Jim Caviezel, Taraji P. Henson LZ: 23 ×<br />
44 min FSK: 12 P: 43 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.05.13 × 4 Extras: 4,5/10<br />
Der Mix aus Krimi, Beschattung und<br />
reinrassiger Action macht Laune!<br />
Was wäre, wenn man Verbrechen<br />
vorherberechnen würde?<br />
Wenn man die Beteiligten an<br />
zukünftigen Straftaten präventiv<br />
ausfindig machen könnte? Ob die<br />
Zielpersonen Täter oder Opfer sind,<br />
das weiß man nicht – doch allein<br />
durch die Auswertung der enormen<br />
Datenmengen, die Überwachungskameras,<br />
Internet und Behörden<br />
über jeden einzelnen von uns ansammeln,<br />
könnte man solchen<br />
„Personen von Interesse“ auf die<br />
Spur kommen. <strong>Die</strong>ses unglaublich<br />
klingende Konzept wird in „Person<br />
Of Interest“ zur Realität. Erdacht<br />
und konzipiert von Jonathan Nolan,<br />
entsteht der spannende Mix<br />
aus Krimi, Action und Mystery im<br />
Hause „Bad Robot“, der Produktionsschmiede<br />
von J. J. Abrams, der<br />
uns ja schon so manchen <strong>Serien</strong>hit<br />
beschert hat. Michael Emerson, den<br />
Genrefans als den verschlagenen<br />
Ben Linus aus Abrams’ Mega-Erfolg<br />
„LOST“ kennen, spielt den mysteriösen<br />
Multimillionär Harold Finch,<br />
der einen Supercomputer zur Terrorbekämpfung<br />
erschaffen hat. Als<br />
Jim Caviezel hat den zwischenzeitlichen Schritt von der Leinwand ins Fernsehen<br />
sicher nicht bereut: Eine dritte Staffel von „POI“ wurde gerade bestätigt<br />
„Nebenprodukt“ seiner eigentlichen<br />
Aufgaben für die nationale Sicherheit,<br />
spuckt dieser allerdings auch<br />
die Sozialversicherungsnummern<br />
von Menschen aus, die abseits von<br />
den großen Terrornetzwerken schon<br />
bald in Kontakt mit der Kriminalität<br />
geraten werden. Er rekrutiert den Ex-<br />
Agenten John Reese (Jim Caviezel),<br />
der seine große Liebe verloren hat<br />
und seitdem orientierungslos durchs<br />
Leben taumelt. Gemeinsam heften<br />
sie sich an die Fersen der Verdächtigen<br />
und versuchen das Schicksal<br />
aufzuhalten. Dank sehenswerter<br />
Produktionsumgebung (Schauplatz<br />
ist New York) und aktueller technischer<br />
Ausstattung, befinden sich<br />
Audio- und Videoqualität auf dem<br />
von Warner-<strong>Serien</strong> inzwischen gewohnten<br />
sehr guten Level. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Hat man die diskussionswürdige Grundidee<br />
einmal geschluckt, steht vielen spannenden<br />
<strong>Serien</strong>abenden nichts mehr im Wege!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Alcatraz <strong>Die</strong> komplette Serie<br />
Veep (1. Staffel)<br />
Mystery/Krimi/Action<br />
Sitcom<br />
OT: Alcatraz<br />
L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: Danny<br />
Cannon, Jack Bender<br />
u.a. D: Jorge Garcia,<br />
Sarah Jones, Sam Neill LZ: 13 × 24 min FSK:<br />
16 P: 43 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.05.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Mit Jorge Garcia aus „LOST“ und<br />
Sam Neill gibt‘s bekannte Gesichter<br />
OT: VEEP<br />
L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Armando Iannucci<br />
D: Julia Louis-Dreyfus,<br />
Anna Chlumsky, Tony<br />
Hale LZ: 8 × 26 min FSK: 12 P: 34 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.05.13 ×2 Extras: 5/10<br />
Selina Meyer ist als Vizepräsidentin<br />
oft die Gelackmeierte<br />
<strong>Die</strong> Prämisse ist ein wenig abgehoben:<br />
Anfang der 1960er Jahre<br />
sind 302 Gefangene aus Alcatraz<br />
nicht etwa verlegt worden, sondern<br />
spurlos verschwunden ... bis heute.<br />
Nun tauchen sie schön der Reihe<br />
nach aus dem Nirgendwo wieder<br />
auf und sorgen für mächtig viel<br />
kriminelle Energie in San Francisco.<br />
Ein Team aus Spezialisten und Polizisten<br />
nimmt die Verfolgung auf<br />
und hat nur ein Ziel: <strong>Die</strong> Gefangenen<br />
aus der Vergangenheit mit<br />
allen Mitteln wieder hinter Schloss<br />
und Riegel bringen. „Alcatraz“ bietet<br />
spannende Unterhaltung mit<br />
Mystery-Touch – dennoch war das<br />
US-Publikum nicht übermäßig begeistert,<br />
sodass bereits nach den<br />
ersten 13 Folgen Schluss war. Es<br />
ist aber fast eine Erleichterung, zur<br />
Abwechslung einmal bereits bei der<br />
Pilotfolge das Ende der Serie absehen<br />
zu können – auch, wenn man<br />
sich nach dem Finale durchaus<br />
noch ein paar weitere spannende<br />
Folgen wünschen würde!. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Faszinierende Idee, schwungvolle Umsetzung,<br />
klasse Schauspieler: Was will man mehr? Nicht<br />
nur für Mystery-Freunde eine klare Empfehlung!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Wie rührt die US-Vizepräsidentin<br />
(Julia Louis-Dreyfus) ihren<br />
Kaffee um? Mit einem Plastik-Löffel<br />
oder mit einem Maisstärke-Löffel?<br />
Für ihre Green-Job-Kampagne wäre<br />
bestimmt Letzteres von Vorteil.<br />
Jedoch verscherzt sie es sich dann<br />
mit der Plastik-Industrie, die nun<br />
einmal ein großzügiger Finanzier<br />
ist. Kein Wunder also, dass in einer<br />
Welt, in der einfach alles zum Politikum<br />
werden kann, Peinlichkeiten<br />
an der Tagesordnung sind. Wer<br />
auf diese Art der Büro-Comedy<br />
steht, findet hiermit, was er sucht.<br />
Sollten Sie wiederum nichts für die<br />
lächerliche bis überflüssige Skandaljagd<br />
übrig haben, wird Sie diese<br />
HBO-Serie völlig kalt lassen. Als<br />
Mischung aus „The West Wing“<br />
und „Stromberg“ funktioniert es<br />
insgesamt ganz gut. Das weichgespülte<br />
Bild im Pseudo-Videolook<br />
hat einen blassen Kontrast (kein<br />
echtes Weiß), sanftes Licht, einen<br />
minimalen Rot-Stich und leichtes<br />
Bildrauschen.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Das humorvolle Pendant zu „The West Wing –<br />
Im Zentrum der Macht“, bei dem sämtliche<br />
Archetypen des Büroalltags karikiert werden.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
68
Serie<br />
Film<br />
Misfits<br />
(3. Staffel)<br />
Dramedy/Serie<br />
OT: Misfits L: GB J: 2011 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Will Sinclair, Alex Garcia u. a. D: Joseph<br />
Gilgun, Iwan Rheon, Lauren Socha LZ: 8 × 46 min FSK: 18<br />
P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 31.05.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />
<strong>Die</strong> Zombie-Folge ist wirklich zum schießen! Was mit einer durchgeknallten Katze beginnt wird zu<br />
einem enormen Menschenfresser-Problem, das sich anscheinend nur noch mit Gewalt lösen lässt<br />
Arrrrgh! Wo ist nur Nathan abgeblieben? Das<br />
neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Cover verrät schon, dass der<br />
Oberchaot der fünfköpfigen Truppe ab der dritten<br />
Staffel nicht mehr dabei sein wird. Und das versetzt<br />
uns in einen Zustand der Trauer. Zumindest<br />
gibt es in der 9-Minütigen Bonus-Folge „Vegas,<br />
Baby!“ einen würdigen Abschied, in der Nathan<br />
mit seiner Flamme Marnie und dem Nachwuchs<br />
nach Las Vegas zieht, um dort als professioneller<br />
Mogelspieler groß abzusahnen. Wird er es schaffen,<br />
sich ein normales Leben als Multimilliardär<br />
zu erspielen? Oder tappt er einfach nur in ein<br />
noch größeres Loch als jemals zuvor? Was mit<br />
ihm auch geschehen wird, die anderen sind<br />
nach wie vor in ihrem alten Tagestrott, außer<br />
dass sie nun komplett neue Fähigkeiten besitzen.<br />
Nathans Platz nimmt nun der Aufreißer Rudy<br />
Wade (Joseph Gilgun) ein, der sich in Stresssituationen<br />
zweiteilen kann und somit das Team<br />
doppelt nervt. In den acht neuen Episoden wird<br />
ansonsten wieder ein völlig unerwarterer Mix aus<br />
absurden, komischen Abenteuern und hochklassigem<br />
Drama geboten. Wir wollen nur so viel<br />
verraten: Eifersucht, Sex, Comics, Hitler, Koma,<br />
Kastration, Zombies, Rache. Und natürlich stehen<br />
die Überlebenschancen für die Bewährungshelfer<br />
wieder richtig schlecht, sodass erneut die eine<br />
oder andere Leiche verscharrt werden muss. So<br />
sympathisch die Misfits auch sein mögen, aber<br />
gegen ihren extremen Verschleiß an Bewährungshelfern<br />
sollten sie wirklich einmal etwas<br />
tun. Mehr als jemals zuvor geht es aber auch um<br />
die Beziehungen zwischen den Protagonisten,<br />
sodass sich ab und an ein gewisses Soap-Opera-<br />
Gefühl einstellt. Dank der rabiaten Erzählweise<br />
und der unerwarteten Wendungen verschwindet<br />
dies aber glücklicherweise ziemlich schnell<br />
wieder. Insgesamt lässt sich die dritte Staffel als<br />
ausgereifteste der Serie bezeichnen, da die Ideen<br />
und Charaktere hier komplett ausgereizt werden<br />
und das aus den Vorstaffeln bekannte Schema<br />
„Jeder Protagonist bekommt seine besondere<br />
Folge“ hier vollkommen aufgeht. Zudem werden<br />
insbesondere „Shawn Of The Dead“-Fans ihre<br />
wahre Freude mit der Zombie-Folge haben, in<br />
der es sogar eine urkomische Cornetto-Eis-Szene<br />
gibt. <strong>Die</strong>se Episode ist übrigens auch der Grund<br />
für die FSK-18-Freigabe, während alle anderen<br />
Folgen ein FSK-16 abbekommen haben. In<br />
Britannien lief übrigens die vierte Staffel bereits<br />
Ende letzten Jahres im Fernsehen, in der sich<br />
weitere Stars des ursprünglichen Teams von<br />
der Serie verabschiedeten. <strong>Die</strong> 5. Staffel ist für<br />
Oktober angekündigt.<br />
<strong>Die</strong> Technik der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> unterscheidet<br />
sich im Prinzip kein bisschen von der<br />
Vorgänger-Disc. Nach wie vor locken die Arthouse-Superhelden<br />
mit abgefahrenen Perspektiven<br />
und Schärfe-Unschärfe-Relationen, wobei<br />
Der neue Bewährungshelfer hält erschreckend<br />
lange durch. Wird er es schaffen?<br />
die scharf fokussierten Bilder-Parts makellos<br />
sind. Selbst die beiden Kurzfilme im Bonusteil<br />
weisen großartige Technik-Werte auf, obwohl<br />
Nathans Zaubertrick mit dem Häschen schon<br />
fast überschärft bzw. leicht doppelkonturig wirkt<br />
(zu sehen bei den Close-ups seines schweißgebadeten<br />
Gesichts). Der extrem überhöhte<br />
Kontrast trägt zum Comic-Look bei. <strong>Die</strong> warmen<br />
Farben positionieren sich um einen bräunlichen<br />
Ton herum, wobei die orange-farbenen Anzüge<br />
der Strafarbeiter sehr klar herausstechen. Beim<br />
Sound hat sich ebenfalls nichts weiter getan. <strong>Die</strong><br />
Surround-Abmischung klingt nach Stereo, aber<br />
zumindest Dynamik und Klangqualität sind vollkommen<br />
in Ordnung. Zum Glück sind auch die<br />
Synchronstimmen die alten geblieben bzw. bei<br />
den neuen Charakteren der Serie gut gewählt<br />
worden.<br />
FAlko Theuner<br />
Film 9/10<br />
<strong>Die</strong> dritte Staffel ist ein kleines Bisschen Helden- und<br />
beziehungslastiger als sonst. Dennoch ein ganz klares Must-See<br />
für alle <strong>Serien</strong>fans.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Superklar, superstylisch, supercool – <strong>Die</strong> Farben sind wie üblich<br />
gemattet, der Kontrast extrem erhöht – alles für den Ghettolook.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: Polyband<br />
Auch Hitler hat eine kurze Gastrolle und entdeckt<br />
die Vorzüge moderner Handy-Technologie<br />
Au Nein! Jetzt wird die Sozialstation auch noch<br />
von Nazis eingenommen! Wen interessierts?<br />
Keine Besonderheiten an dieser Stelle. Das ist ganz normale<br />
TV-Kost. Allerdings ist der Soundtrack mal wieder grandios.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 0/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 69
Film<br />
Serie<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Homeland – <strong>Die</strong> komplette Season 1<br />
Wenn man sich ein wenig mit dem internationalen Presse-Echo der neuen Serie der<br />
„24“-Macher beschäftigt, dann wird man von frenetischen Lobeshymnen praktisch<br />
erschlagen. Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premiere der ersten Staffel können Sie sich nun selbst ein<br />
Bild vom tatsächlichen (Sucht-)Potenzial dieses extrem gehypten Titels machen.<br />
Thriller/Drama<br />
OT: Homeland L: US J: 2012 V: 20th Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Michael Cuesta, Daniel<br />
Attias u. a. D: D. Lewis, C. Danes, M. Baccarin LZ: 11 × 52 min<br />
(+ Staffelfinale 84 min) FSK: 16 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.06.13 × 3 Extras: 7,5/10<br />
Schon der beinahe eineinhalbminütige Vorspann<br />
von „Homeland“ macht klar, dass man<br />
es hier keinesfalls mit einer TV-Produktion von<br />
der Stange zu tun bekommt. In einer kunstvollen<br />
Collage aus unzähligen Archivaufnahmen und<br />
Zeitungsberichten zum „Krieg gegen den Terror“<br />
sowie markanten Zitaten und Ausschnitten aus<br />
der eigentlichen Serie, wird ein stimmungsvoller<br />
Grundteppich gelegt für eines der aufsehenerregendsten<br />
Eigengewächse, die das US-Fernsehen<br />
in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Wobei<br />
sich das Team um Howard Gordon, Alex Gansa<br />
und Chip Johannessen (die allesamt jahrelang<br />
ihre kreativen Köpfe für die actionreichen Abenteuer<br />
von Kiefer Sutherland in „24“ eingebracht<br />
haben) die <strong>Blu</strong>men zumindest teilweise mit einigen<br />
ausländischen Kollegen teilen muss, denn<br />
die inhaltliche Vorlage für „Homeland“ ist die<br />
israelische Produktion „Prisoners Of War“, die bei<br />
uns unter dem Titel „Hatufim – In der Hand des<br />
Feindes“ kürzlich erfolgreich auf Arte lief.<br />
Der Feind in meinem Bett<br />
Und darum geht’s: Ein seit Jahren in irakischer<br />
Kriegsgefangenschaft befindlicher Marine wird<br />
bei einer spektakulären Befreiungsaktion des US-<br />
Militärs gerettet und kehrt als Kriegsheld in die<br />
Vereinigten Staaten zurück. Überall wird er gefeiert,<br />
doch eine fanatische Anti-Terror-Spezialistin<br />
des CIA hegt große Zweifel an seiner Integrität:<br />
Haben wir es hier etwa mit einem gefährlichen<br />
„Schläfer“ zu tun, der während seiner achtjährigen<br />
Leidenszeit komplett „umgedreht“ wurde und die<br />
Heimat nun von innen heraus unterwandern soll?<br />
<strong>Die</strong> Grundidee ist denkbar einfach – doch was die<br />
Macher von „Homeland“ aus diesem im Prinzip<br />
simplen „Katz-und-Maus-Spiel“ gemacht haben,<br />
fesselt mittlerweile Millionen von Menschen weltweit<br />
an die Bildschirme.<br />
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang<br />
natürlich die brillante Schauspielleistung<br />
von Damian Lewis. <strong>Die</strong> extreme<br />
Zerrissenheit seines Charakters Nicholas Brody –<br />
der stundenlang in seiner Wohnung kauernd in<br />
einer Ecke sitzt, nur um kurz darauf als strahlender<br />
Soldat vor die versammelte Presse zu treten –<br />
bringt er in einer beeindruckenden Bandbreite<br />
auf den Bildschirm. Vom liebenden und verständnisvollen<br />
Vater zum schwer von Gefan-<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
64
Serie<br />
Film<br />
Zwei mit Geschichte: Claire Danes (r.) und Mandy Patinkin reizen das enorme Spannungspotenzial,<br />
das zwischen ihren vom Beruf besessenen Figuren herrscht, in jeder Szene bis zum Anschlag aus<br />
Heile Welt für fünf Minuten: Unter der Oberfläche brodelt<br />
es gewaltig in der Familie des Kriegsheimkehrers<br />
genschaft und Kriegstrauma gezeichneten Mann<br />
(der, aufgewacht aus schweren Alpträumen,<br />
nicht einmal seine eigene Frau wiedererkennt)<br />
wechselt er überzeugend und ohne Mühe.<br />
Vom Kino-Sternchen zum TV-Star<br />
Claire Danes begeistert ebenso, als absolut von<br />
ihrem Beruf besessene und erschreckend resolute<br />
CIA-Spezialistin Carrie Mathison. Völlig<br />
skrupel- und rücksichtslos biegt und bricht sie<br />
die Grenzen des Gesetztes ganz nach ihrem<br />
Gutdünken, um ihre Ziele auf jeden Fall zu erreichen.<br />
<strong>Die</strong> Katastrophe des 11. September sieht<br />
sie nicht nur als – nach wie vor unglaublichen –<br />
Angriff auf Amerika und seine Bürger an, sondern<br />
auch als ganz persönlichen Affront gegen ihre<br />
Fähigkeiten als Geheimdienst-Analystin und Spezialistin<br />
in der Terrorabwehr. Sie hat sich geschworen,<br />
dass so etwas unter ihrer Ägide niemals wieder<br />
geschehen wird und geht ob dieser Prämisse<br />
nicht nur sprichwörtlich über Leichen. Was ihre<br />
vielschichtige und mehr als ambivalente Figur weiter<br />
aufwertet, ist die angespannte, komplexe und<br />
hochinteressante Beziehung zu ihrem CIA-Mentor<br />
Saul Berenson (Mandy Patinkin, bekannt aus<br />
„Criminal Minds“) sowie eine anfangs lediglich in<br />
vagen Zügen angedeutete mentale Krankheit, die<br />
sie nur mittels starker (illegaler) medikamentöser<br />
Behandlung unter Kontrolle halten kann. Ohnehin<br />
wird der familiäre und persönliche Background<br />
aller Hauptfiguren mit jeder weiteren Folge derart<br />
akribisch und geschickt ausgearbeitet, dass<br />
man ihre Motive und Beweggründe (und somit<br />
den durchaus komplexen Verlauf der Handlung)<br />
jederzeit <strong>besten</strong>s nachvollziehen kann.<br />
Preisgekrönte Unterhaltung<br />
„Homeland“ gewann bei den Golden Globe<br />
Awards 2012 in den Kategorien „Beste Dramaserie“<br />
sowie „Beste Hauptdarstellerin in einer<br />
Dramaserie“. Anfang 2013 konnte man das Triple<br />
gar perfekt machen und räumte neben dem<br />
wiederholten Gewinn dieser äußerst prestigeträchtigen<br />
Kategorien zusätzlich noch die Auszeichnung<br />
für Damian Lewis als bester Hauptdarsteller<br />
ab. Der Pilotfilm dieses <strong>Serien</strong>juwels ist<br />
nichts weniger als ein perfektes Stück modernes<br />
Qualitätsfernsehen, das einen unweigerlich an<br />
die Story bindet und einen begierig auf die weiteren<br />
Folgen hinfiebern lässt. Nach einem klitzekleinen<br />
Durchhänger zu Beginn der eigentlichen<br />
Staffel (die Frage, ob Nicholas denn nun wirklich<br />
eine Gefahr ist oder nicht, wird einfach zu lange<br />
ausgereizt – dabei ist die Antwort von Anfang an<br />
klar, denn andernfalls gäbe es ja keine interessante<br />
Geschichte … oder ist es vielleicht gar nicht<br />
so einfach, wie man anfangs denkt?), nimmt die<br />
Serie mit jeder weiteren Folge zusätzlich Fahrt<br />
auf. Der harte und durchaus kritische Umgang<br />
mit dem amerikanischen Krieg gegen den Terror<br />
findet dabei fast ausschließlich auf der Dialogebene<br />
statt – wer krawallige Daueraction à la „24“<br />
erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse.<br />
Dennoch ist der Adrenalin-Pegel und der Spannungsgrad<br />
noch einmal deutlich höher als bei<br />
Jack Bauers überdrehten Echtzeit-Eskapaden:<br />
Ein schlagender Beweis für die Qualität der Drehbücher,<br />
der Inszenierung und des Schauspiels.<br />
(Begreiflicherweise melden sich auch immer<br />
wieder kritische Stimmen zu Wort, die die radikale<br />
Verengung des Blicks der Zuschauer auf die<br />
Amerika-feindlichen Tendenzen des Islam zu bedenken<br />
geben. Im Großen und Ganzen machen<br />
die Skripts aber einen durchweg ausgewogenen<br />
und sehr intelligenten Eindruck.)<br />
Top-Serie und Top-Produkt<br />
Staffel eins kommt in einem sehr hübschen<br />
dreiseitigen Digipak, das mit stylishen Fotos der<br />
Stars ausgestaltet ist. <strong>Die</strong> drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s bieten<br />
jeweils einige entfallene Szenen sowie einen<br />
komfortablen „Season-Modus“ für die unterbrechungsfreie<br />
Wiedergabe aller Folgen – es wird<br />
also eine Art Lesezeichen angelegt, sodass man<br />
stets an der Stelle wieder einsteigen kann, an<br />
der man die Story zuletzt unterbrochen hatte.<br />
Disc eins bietet zusätzlich einen Audiokommentar<br />
mit Machern und Schauspielern zur Episode<br />
„Der Verdacht“; Disc drei eine kurze <strong>Vorschau</strong><br />
auf die weiteren Ereignisse und ein tolles halbstündiges<br />
„Hinter den Kulissen“-Featurette, das<br />
einem einiges über die Entstehung und die Produktion<br />
der Serie verrät.<br />
Wenn Sie Geschmack an „Homeland“ gefunden<br />
haben, dann haben wir gute Nachrichten für<br />
Sie. <strong>Die</strong> Erfolgsgeschichte geht nämlich weiter:<br />
<strong>Die</strong> US-Premiere der dritten Staffel – wiederum<br />
mit zwölf spannenden neuen Folgen – ist für kommenden<br />
Herbst exklusiv beim Pay-TV-Anbieter<br />
„Showtime“ geplant.<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Film 8,5/10<br />
Großartig geschriebene und clever inszenierte Spionage-Story, die<br />
von ihren überzeugenden Hauptdarstellern noch einmal zusätzlich<br />
profitiert. Tatsächlich eine der <strong>besten</strong> <strong>Serien</strong> der letzten Jahre!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Erdig-braune Töne in den Szenen im Irak kontrastieren mit klaren<br />
leuchtenden Farben und größtmöglicher Schärfe in den USA.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Mysteriöse, orientalische Ambiente-Sounds und wirkungsvolle<br />
Hintergrundmusik ergeben einen lebendigen, räumlichen Klang.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 65
Film<br />
Serie<br />
Sons Of Anarchy (2. Staffel)<br />
Action<br />
OT: Sons Of Anarchy –<br />
Season 2 L: US<br />
J: 2009 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Kurt<br />
Sutter D: Charlie<br />
Hunnam, Ron Perlman,<br />
Katey Sagal LZ: 13 × 50 min FSK: 18 P: 34<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: n. n. B.<br />
Sie rollen wieder! Der Sons<br />
of Anarchy Motorcycle Club<br />
Redwood Original – oder auch<br />
SAMCRO – ist in der zweiten Staffel<br />
von „Sons Of Anarchy“ wieder<br />
mit seinen schwarzen Harleys auf<br />
den Highways von Nordkalifornien<br />
unterwegs. Wie bereits in der ersten<br />
Staffel müssen die „Sons“ ihre<br />
Heimatstadt Charming und ihre als<br />
Tarnung für ihre Waffengeschäfte<br />
Sie sind Stiefvater und Sohn, Präsident und Vize - Doch Clay (R. Perlman)<br />
und Jax (C. Hunnam) sind sich in Club-Fragen meist alles andere als einig<br />
dienende Werkstatt gegen rivalisierende<br />
Gangs und das ATF (Amt für<br />
Alkohol, Tabak, Schusswaffen und<br />
Sprengstoffe) behaupten. <strong>Die</strong>smal<br />
bekommen es Jax (Charlie<br />
Hunnam), Clay (Ron Perlman) und<br />
der Rest des MC mit dem einflussreichen<br />
Zigarrenhändler Ethan<br />
Zobelle (Adam Arkin) zu tun. Als<br />
Wortführer der Liga Amerikanischer<br />
Nationalisten – einer Gruppe von<br />
Neonazis – plant er, die Machtposition<br />
in Charming an sich zu reißen<br />
und der Kriminalität den Garaus<br />
zu machen. Dabei sind ihm die<br />
„Sons of Anarchy“ jedoch mit ihren<br />
Waffengeschäften im Wege und<br />
als Clay sich weigert, mit Zobelle<br />
gemeinsame Sache zu machen,<br />
zeigt dieser bald, wie einflussreich<br />
und skrupellos er wirklich ist.<br />
Im Kampf um Charming geraten<br />
nicht nur die „Sons“ ins Kreuzfeuer,<br />
auch ihre Familien müssen unter<br />
den Konsequenzen von Clays<br />
Entscheidung leiden. So entwickeln<br />
sich auch innerhalb des Clubs Differenzen,<br />
vor allem zwischen Clay<br />
und seinem Vizepräsidenten Jax,<br />
Jax (C. Hunnam) spielt mit dem<br />
Gedanken ans Aussteigen<br />
die drohen, den MC von innen heraus<br />
zu zerreißen.<br />
Den Zuschauer erwarten in der<br />
zweiten Staffel der „Sons of Anarchy“<br />
also wieder reichlich Brutalität,<br />
heiße Bikes, Waffengewalt und<br />
dank der hervorragenden Darsteller<br />
auch viel Gefühl.<br />
<strong>Die</strong> am 26.7.2013 erscheinenden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs zu Season 2 der US-<br />
Serie werden neben den 13 Folgen<br />
á ca. 50 Minuten auch reichlich<br />
Bonusmaterial enthalten, wie beispielsweise<br />
„Spaß am Set“, entfallene<br />
Szenen, den Moralkodex der<br />
„Sons“, eine Gesprächsrunde und<br />
natürlich einen Audiokommentar<br />
zu diversen Episoden.<br />
NR<br />
Im Gespräch mit Cast und Crew von „Sons Of Anarchy“<br />
Katey Sagal (Gemma Teller Morrow):<br />
Gemma ist eine sehr starke Persönlichket,<br />
nicht wahr?<br />
Absolut. Es ist eine harte Welt, eine Männerwelt.<br />
Aber man muss sich vor Augen halten,<br />
dass die Frauen an der Seite dieser Männer<br />
mindestens genauso stark sein müssen, wenn<br />
sie überleben wollen.<br />
Macht es eigentlich Spaß, eine Frau wie<br />
Gemma zu spielen?<br />
Es macht sogar großen Spaß! Wissen Sie: Ich<br />
bin der friedlichste Mensch, den Sie jemals<br />
treffen werden. Deswegen macht mir diese Erfahrung,<br />
bei der ich einmal so richtig taff sein<br />
kann, auch so viel Freude. <strong>Die</strong>se Seite steckt in<br />
jedem von uns!<br />
Katey Sagal und Ron Perlman gehören zu Recht<br />
zu den beliebtesten Charakteren der Serie<br />
Kurt Sutter (Erfinder der Serie):<br />
Mr. Sutter, wie ist es, die Figur der Gemma<br />
für Ihre Frau Katey Sagal zu schreiben?<br />
Sie war wirklich die Inspiration, zum einen für<br />
die Figur, aber auch für die ganze Show. Im<br />
Grunde habe ich „Sons of Anarchy“ für sie geschrieben.<br />
Ja, es macht Spaß für sie zu schreiben<br />
und es ist sehr einfach, weil ich weiß, dass<br />
sie etwas Tolles daraus machen wird.<br />
<strong>Die</strong> Serie sticht besonders durch ihre<br />
starken weiblichen Figuren hervor…<br />
Ich hatte eigentlich gar nicht vor, genauso viele<br />
starke Frauen wie männliche Figuren für die<br />
Serie zu erschaffen. Aber als die Welt um sie<br />
herum Formen annahm und ich meine Figuren<br />
immer besser verstand, ist das einfach passiert.<br />
Ron Perlman (Clarence ‚Clay‘ Morrow):<br />
Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg<br />
von „Sons of Anarchy“?<br />
Ich denke es ist eine Welt, die so vielschichtig<br />
dargestellt wird, und die noch nie wirklich im<br />
Fernsehen erkundet wurde. <strong>Die</strong> meisten Darstellungen<br />
der Motorradszene waren bislang<br />
sehr eindimensional und oberflächlich. Wir zeigen<br />
die Familienstruktur dahinter, und wie es<br />
ist, außerhalb der Norm zu leben. <strong>Die</strong> Show ist<br />
intelligent und respektvoll, und aus dem Grund<br />
bin ich sehr stolz, ein Teil davon zu sein.<br />
Charlie Hunnam (Jackson ‚Jax‘ Teller):<br />
Ist „Sons of Anarchy“ zu der Serie geworden,<br />
die Sie sich erhofft hatten?<br />
Auf jeden Fall! So Mitte der ersten Staffel hatte<br />
ich auf einmal das Gefühl, dass wir alle uns<br />
verstanden und die Show zu dem wurde,<br />
was uns allen vorgeschwebt hatte. Und ab<br />
dem Moment wussten wir, dass wir unseren<br />
eigenen Ansprüchen genügen würden und<br />
einfach nur hoffen konnten, dass die Zuschauer<br />
das auch so sehen. Ich klopfe auf Holz,<br />
so weit so gut!<br />
„Sons of Anarchy“ hat auch viele weibliche<br />
Fans. Woran liegt das?<br />
Wenn ich von dem ausgehe, was ich gehört<br />
habe und von den Reaktionen von Menschen<br />
auf der Straße, dann scheint unsere Fanbase<br />
etwa zu gleichen Teilen aus Männern und<br />
Frauen zu bestehen. Und ich denke das liegt<br />
hauptsächlich an Kateys schauspielerischer<br />
Leistung. Ich glaube, sie stellt die Wunschvorstellung<br />
vieler Frauen dar, die vielleicht<br />
gerne mal dem Boss eine verpassen würden<br />
und denken, dass sie den Kürzeren ziehen<br />
weil sie das „schwache Geschlecht“ sind.<br />
Gemma zeigt ihnen, dass sie sich nichts gefallen<br />
lassen müssen!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Universal Pictures Home<br />
66
Defiance (1. Staffel)<br />
Science-Fiction<br />
OT: Defiance – Season 1 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Scott Stewart,<br />
Omar Madha u. a. D: Grant Bowler, Stephanie Leonidas, Julie<br />
Benz LZ: 13 × 43 min FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.07.13 × 4 Extras: 2,5/10<br />
Staffel eins dieser neuen Science-Fiction-Serie<br />
besteht aus 13 Folgen (inklusive dem zweiteiligen<br />
Pilotfilm) und führt relativ unkompliziert in<br />
die standardmäßige „Fremde-Zivilisation-besetzt-<br />
Erde“-Handlung ein. <strong>Die</strong>smal hat sich das Volk der<br />
„Votaner“ unsern schönen blauen Planeten als<br />
neue Heimstatt auserkoren – 33 Jahre nach ihrer<br />
Ankunft lebt man allerdings in allem anderen als<br />
in friedlicher Koexistenz. Zentrum der Story ist die<br />
Stadt „Defiance“, wo Aliens und Menschen auf<br />
den Ruinen von St. Louis den schwierigen Schulterschluss<br />
nach Jahren des Krieges versuchen.<br />
<strong>Die</strong> Beteiligung von „Farscape“-Guru Rockne S.<br />
O’Bannon ließ ursprünglich auf einen kleinen Science-Fiction-Hit<br />
hoffen. Doch das eher bescheidene<br />
Produktionsdesign (man ist von Blockbusterserien<br />
wie „Game Of Thrones“ inzwischen einfach<br />
anderes gewohnt...) und die wenig innovativen<br />
Drehbücher tragen eher zu einem durchschnittlichen<br />
Gesamteindruck bei: Nicht wirklich schlecht,<br />
aber eben auch keinesfalls „Must-See-TV“.<br />
Ob das gewagte Doppelkonzept aus Serie und<br />
Spiel tatsächlich aufgehen wird – die Entwicklungen<br />
im gleichnamigen Online-Multiplayer-Spiel<br />
sollen in die kommenden Staffeln mit einfließen –<br />
kann erst die Zukunft zeigen. <strong>Die</strong> Möglichkeiten,<br />
die dieses cross-mediale Erzählen eröffnet, sind<br />
grundsätzlich jedenfalls mehr als interessant.<br />
Nicht ganz unwichtig für eine gelungene Science-<br />
Fiction-Show ist natürlich die Optik – doch auch<br />
hier kann „Defiance“ nicht wirklich überzeugen.<br />
Teilweise vermiesen einem erschreckend billig anmutende<br />
CGI-Effekte die Zukunftsvision: Speziell<br />
Fahrzeuge aus der Vogelperspektive (in möglichst<br />
fremdartig wirkende weite Landschaften platziert)<br />
wirken wie aus einem ganz miesen Computerspiel<br />
geklaut. <strong>Die</strong> Masken der Außerirdischen und<br />
so manches furchterregende Alien-Monster sind<br />
wiederum ganz OK. <strong>Die</strong> Farbgebung der Bilder<br />
reicht von gelblich-roten Umgebungen bis hin zu<br />
unterkühlt-blauen Welten – so ist zumindest für<br />
Abwechslung gesorgt, auch wenn der einheitliche<br />
Stil der Serie darunter leidet. Gefallen hat uns der<br />
gute Sound, der mit genauer Signalortung und ordentlich<br />
Rumms in den Actionszenen das übliche<br />
TV-Niveau deutlich übertrifft. <strong>Die</strong> Bonusabteilung<br />
ist leider nicht mehr als ein schlechter Witz: Ein<br />
paar wenige unveröffentlichte Szenen und ein<br />
kurzes Gag-Reel machen niemanden glücklich.<br />
Tiemo WeiSeNSeel<br />
Film 6,5/10<br />
Routinierte Science-Fiction-Unterhaltung, die vor allem am<br />
sichtbar geringen Budget und einer gewissen Vorhersehbarkeit der<br />
Handlung krankt. Für Fans des Genres aber einen Blick wert.<br />
DVD, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und 3-D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ab 23.08.2013 im Handel!<br />
SD-<strong>Blu</strong>-Rays von Eagle:<br />
BEE GEES<br />
One Night Only<br />
VÖ: 26.07.2013<br />
Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />
John Wayne im<br />
Double Feature<br />
Deutsche Erstveröffentlichung!<br />
JETZT IM HANDEL!<br />
SCORPIONS<br />
Moment Of Glory<br />
VÖ: 26.07.2013<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
<strong>Serien</strong>spezialistin Julie Benz könnten Sie bereits<br />
aus „Buffy“, „Angel“ oder „Dexter“ kennen<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bis auf leichte Schärfeeinbußen durchweg gut anzuschauen. Wenn<br />
nur die teilweise grottenschlechten CGI-Effekte nicht wären!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Ein echter Vorteil im Vergleich zur TV-Ausstrahlung: Das kingt nach<br />
Kino und nicht nach gewöhnlicher Fernsehserie.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2,5/2 2/2<br />
Anzeige<br />
ROLLING STONES<br />
Stones In Exile<br />
VÖ: 23.08.2013<br />
PINK FLOYD<br />
The Making Of<br />
Dark Side Of The Moon<br />
VÖ: 23.08.2013<br />
SD-<strong>Blu</strong>-Ray<br />
<strong>Die</strong> neue SD-<strong>Blu</strong>-Ray Reihe von<br />
Eagle Vision startet mit diesen vier<br />
hochkarätigen Veröffentlichungen.<br />
Mehr zum Thema SD-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es<br />
auf Seite 71 in diesem Heft!
Thema<br />
Sherlock, die Story<br />
Sie dachten, er wäre wirklich tot? Wie konnte er die Ereignisse des<br />
zweiten Staffel-Finales überleben? Nun, genau das … verrät die für<br />
das britische Fernsehen angekündigte dritte Staffel, die wir Ihnen<br />
hier vorstellen wollen.<br />
Bilder: ...<br />
Bilder: Polyband, BBC, StockXchange<br />
24
Sherlock, die Story<br />
Thema<br />
- Unveröffentlichte<br />
Pilot-Folge<br />
- Ein Fall von Pink<br />
(A Study in Pink)<br />
- Der blinde Banker<br />
(The Blind Banker)<br />
- Das große Spiel<br />
(The Great Game)<br />
- Ein Skandal in Belgravia<br />
(A Scandal in Belgravia)<br />
- <strong>Die</strong> Hunde von<br />
Baskerville (The<br />
Hounds of Baskerville)<br />
- Der Reichenbachfall<br />
(The Reichenbach Fall)<br />
Zum Glück ist Watsons Hinkebein nur ein psychosomatisches<br />
Leiden und kein physisches<br />
Man mag es kaum glauben, doch mit „Sherlock“<br />
gibt es endlich eine TV-Serie, in der jede<br />
einzelne Episode wie ein eigener Kinofilm wirkt.<br />
Grandiose Drehbücher, zwei fantastische (!) Hauptdarsteller<br />
und die perfekte Mischung aus Rasanz,<br />
Spannung und Witz lassen keinen Zweifel offen,<br />
dass den Zuschauer ein Vergnügen der Extraklasse<br />
erwartet, sobald er sich auf die Serie einlässt. <strong>Die</strong><br />
Ursprungsidee war so simpel wie genial: Komisch,<br />
dass nicht schon früher jemand darauf gekommen<br />
ist, die Abenteuer von Sherlock Holmes und Watson<br />
in die Neuzeit zu verfrachten. Da bedurfte es schon<br />
zweier Fanboys wie Steven Moffat und Mark Gattis,<br />
damit diese eigentlich auf der Hand liegende<br />
Idee endlich mal lukrativ in die Tat umgesetzt<br />
wurde. Bei ihrer Version handelt es sich glücklicherweise<br />
um keine simple 1:1-Umsetzung der von<br />
Arthur Conan Doyle verfassten Detektivgeschichten.<br />
Stattdessen wird kreativ mit den Konventionen<br />
gespielt. Viele bekannte Elemente wurden nämlich<br />
verschlüsselt und auf überraschenden Wegen in die<br />
Jetzt-Zeit portiert. So dokumentiert der Chronist<br />
Dr. John Watson (Martin Freeman) die Abenteuer<br />
des Meisterdetektivs in seinem Blog (www.johnwatsonblog.co.uk),<br />
während Sherlock (Benedict<br />
Cumberbatch) von seinem Handy Gebrauch macht,<br />
um an Informationen zu kommen. Selbst in Passwörtern,<br />
per Gentechnologie veränderten Tieren<br />
und in den News-Schlagzeilen moderner Medien<br />
verbergen sich Anspielungen auf klassische<br />
Sherlock-Holmes-Fälle. Anstatt<br />
Andrew Scott ist als überdimensionaler Erzfeind<br />
Jim Moriarty ein echter Glücksgriff<br />
seiner Sucht nachzugehen, beugt sich Sherlock<br />
dem allgemeinen Nichtraucher-Trend und klebt<br />
sich stattdessen ein paar Nikotin-Pflaster in die<br />
Armbeuge. Gelegentlich gibt er sich dann aber doch<br />
dem einen oder anderen Drogenrausch hin, weshalb<br />
ihn Inspektor lestrades Drogenrazzia in seinem<br />
Hause auch leicht ins Schwitzen bringt. Auch das<br />
bekannteste Markenzeichen verschmäht der soziopathische<br />
Detektiv von heute: Den Deerstalker-Hut<br />
will er partout nicht aufsetzen, es sei denn, er will<br />
sein Gesicht vor der Presse verbergen.<br />
Hatman …<br />
Den größten Spaß bringt jedoch die skrupellos verquere<br />
Art des Protagonisten mit sich, denn Sherlock<br />
ist nicht etwa ein Held der klassischen Sorte. Nein,<br />
ganz im Gegenteil. Er ist eiskalt, wenn es um einen<br />
guten Fall geht. Menschen zu retten ist zwar ein<br />
netter Nebeneffekt, aber in Wirklichkeit geht es um<br />
das Spiel, die Herausforderung eines jeden Gewaltverbrechens<br />
und deren lösung – und da kennt der<br />
Gute einfach kein Pardon. Auf diesem Wege erlebt<br />
er zeitgemäße Abenteuer, die jedoch weiterhin gut<br />
sichtbar Arthur Conan Doyles Vorlage treu bleiben.<br />
Und diesen Spagat zwischen Tradition und Moderne<br />
kann man nicht genug würdigen, denn sowohl<br />
die Sherlockianer als auch alle anderen fühlen sich<br />
dadurch perfekt unterhalten. Zudem überrascht die<br />
Zaubertrick-Formel, mit der immer wieder ganz<br />
alltägliche und scheinbar bedeutungslose Dinge<br />
vorgeführt werden, die am Ende<br />
„Sherlock“ Staffel 1 & 2 gibt<br />
es ab dem 27. September<br />
als Doppelbox auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
der Episode jedoch Bestandteil des großen Ganzen<br />
(auch Wahrheit genannt) werden und einen total<br />
verblüfften Zuschauer zurücklassen.<br />
… und der Junggeselle<br />
Pro Staffel gibt es drei Episoden á 90 Minuten,<br />
sprich drei exquisite Häppchen für <strong>Serien</strong>fans,<br />
bevor diese wieder Jahre bis zur nächsten Staffel<br />
warten müssen. Schlimmer noch erwartet den Zuschauer<br />
am Ende einer jeden Staffel ein Cliffhanger,<br />
der die Spannung bis ins Unendliche dehnt und ein<br />
Warten schier unmöglich macht. In Staffel eins war<br />
es die ikonische Pool-Szene, die am Beginn der<br />
zweiten Staffel relativ unerwartet aufgelöst wurde.<br />
Doch wie zum Henker wird nun das schockierende<br />
Ende des zweiten Jahrgangs aufgeklärt werden?<br />
Das erfahren die Briten voraussichtlich am 24. November<br />
dieses Jahres in der ersten Folge der dritten<br />
Staffel auf BBC. In Deutschland wird der TV- und<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release erst Anfang 2014 stattfinden, was<br />
unter anderem natürlich mit der deutschen Synchronisationsarbeit<br />
zusammenhängt.<br />
FAlKo THEUNER<br />
Einer der Running Gags der Serie ist die immer wieder auftauchende Frage<br />
der Sexualität Sherlocks. Nicht, dass es etwas an der Sympathie zu seinem<br />
Charakter ändern würde, es geht lediglich darum, worauf dieser extrovertierte<br />
Mensch denn nun steht. Und natürlich hängt davon auch die Beziehung zu<br />
seinem Mitbewohner Watson ab. Schon in den literarischen Vorlagen Arthur<br />
Conan Doyles ist das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden enorm,<br />
sodass sich ihm durchaus eine homoerotische Komponente andichten lässt.<br />
Das Schöne an diesem Gedankenspiel ist aber, dass es im Prinzip keine klare<br />
Antwort auf diese Frage gibt. Man kann die Serie im Prinzip mit beiden Interpretationsansätzen<br />
sehen. <strong>Die</strong> dritte Hypothese lautet übrigens, dass Sherlock<br />
schlicht und ergreifend asexuell ist und eine enge Bindung zu seinem Beruf<br />
besitzt. Sprich, es erregt ihn, wenn er mal wieder vor so einem richtig kniffligen<br />
Fall steht. Das ist auch die ganze Grundlage seiner Detektivarbeit, die im<br />
Grunde genommen nicht regulär bezahlt wird. <strong>Die</strong>ser Ansatz macht ihn quasi<br />
zum Soziopathen, der seinen Hunger nach Mord und Totschlag keineswegs<br />
geheim hält – man muss ihn einfach mögen.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 25
Thema<br />
Sherlock, die Story<br />
Für die Rolle des<br />
Sherlock wurde<br />
der 37-jährige Brite<br />
entdeckt, als er 2007 in<br />
„Abbitte“ den egozentrischen Großindustriellen<br />
Paul Marshall spielte, der sich<br />
im laufe der Handlung als Antagonist entpuppt.<br />
Seine Rolle als Sherlock wiederum<br />
machte ihn weltberühmt und öffnete ihm das<br />
Tor zu einigen hochkarätigen Hollywood-<br />
Blockbustern. So war er im aktuellen Star-<br />
Trek-Film als Khan zu sehen, einer Rolle, in<br />
der er mit seiner ausgesprochenen Coolness<br />
und seinem Talent, undurchsichtige, bösartige<br />
Figuren darzustellen, auftrumpfen<br />
konnte. In „Der Hobbit – Smaugs Einöde“<br />
leiht er dem Drachen seine Stimme und<br />
angeblich auch seine Choreografie. Darüber<br />
hinaus spielt er den Necromancer, der sich<br />
später zu Sauron entwickeln soll. Insgesamt<br />
könnte man also behaupten, dass Benedict<br />
Cumberbatch insgeheim gerne seine dunkle<br />
Seite nach außen kehrt, was ihn allerdings<br />
keinesfalls Sympathien kostet. Im Gegenteil,<br />
seine Fans bauen darauf, dass er regelmäßig<br />
jemanden zur Schnecke macht. Doch<br />
er kann auch anders: In der aktuellen<br />
Miniserie „Parade’s End“ spielt er den<br />
nachsichtigen, ehrvollen Ehemann, einen<br />
Mann von Format und Intelligenz. In<br />
„The Fifth Estate“ spielt er den Wikileaks-<br />
Boss Julian Assange in einer ungewohnt<br />
zurückhaltenden Weise. Ebenso nimmt er<br />
den Part des berühmten Mathematikers<br />
Alan Turing in der 2014 erscheinenden<br />
Biografie „The Imitation Game“ ein – eine<br />
weitere faszinierende Geschichte um einen<br />
nicht minder faszinierenden Mann, gespielt<br />
von … nun ja, sie wissen schon.<br />
- Magik (2015)<br />
- The Imitation Game (2014)<br />
- Der Hobbit – Smaugs<br />
Einöde (2013)<br />
- Inside Wikileaks – <strong>Die</strong><br />
fünfte Gewalt (2013)<br />
- Star Trek: Into Darkness (2013)<br />
- Parade’s End (2012)<br />
- Third Star (2010)<br />
- Abbitte (2007)<br />
Gerade mal seit knapp 16 Jahren im Filmbusiness,<br />
ist der 42-jährige Senkrechtstarter<br />
inzwischen ein beliebter Cast in solchen<br />
- Der Hobbit – Hin und<br />
zurück (2014)<br />
- Der Hobbit – Smaugs<br />
Einöde (2013)<br />
- The World’s End (2013)<br />
- Der Hobbit – Eine unerwartete<br />
Reise (2012)<br />
- Hot Fuzz (2007)<br />
- Per Anhalter durch die Galaxis (2005)<br />
- Shaun of The Dead (2004)<br />
Blockbustern wie der „Hobbit“-Trilogie und<br />
der „Blood And Icecream“-Trilogie, die mit<br />
„The World’s End“ erst vor kurzem ihren<br />
Abschluss fand. obwohl er bereits 2005<br />
in Disneys Verfilmung von „Per Anhalter<br />
durch die Galaxis“ die Hauptrolle spielte,<br />
kam sein richtiger Durchbruch erst mit der<br />
„Sherlock“-Serie. Davor und dazwischen<br />
verdingte er sich eher in romantischen<br />
Komödien oder für TV-produzierte Weihnachtsfilme<br />
und spielte dort häufig den<br />
langweiligen, konservativen Allerweltstypen.<br />
Dass sich Watson äußerlich nicht<br />
grundsätzlich davon unterscheidet, ist erst<br />
einmal nicht weiter schlimm, denn unter der<br />
ruhigen,<br />
in Rentier-<br />
Pulli gehüllten<br />
Schale pulsiert das<br />
Herz eines psychisch lädierten Soldaten,<br />
der mit den Sperenzchen und Absonderlichkeiten<br />
seines Mitbewohners komischerweise<br />
blendend zurechtkommt. Demnächst<br />
ist Freeman in einer kleineren Rolle in<br />
der Musik-Satire „Svengali“ zu sehen, die<br />
die Kinoadaption der gleichnamigen TV-<br />
Produktion von 2009 darstellt. Ansonsten<br />
besucht er die Kinos in diesem und dem<br />
nächsten Jahr jeweils zu Weihnachten als<br />
der junge Bilbo Beutlin.<br />
Bilder: Polyband, Universal, ©2013 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved, Paramount Home, Capelight, Constantin Film, BBC<br />
26
Sherlock, die Story<br />
Thema<br />
Der ältere Bruder ist wie alle älteren Brüder<br />
ein Besserwisser – nur dass er als Kopf des<br />
britischen Geheimdienstes tatsächlich meist<br />
mehr weiß als alle anderen. Als einziger<br />
lebender Verwandter macht er sich zu jeder<br />
Zeit Sorgen um sein soziopathisches Brüderlein,<br />
das die Polizei mit seinen nicht immer<br />
einfachen Attitüden auf Trab hält. In Episode<br />
1.1 versucht er sogar, Sherlocks Mitbewohner<br />
Watson zu bestechen, um kontinuierliche<br />
Informationen zu erhalten. Seiner privaten Sekretärin<br />
gibt er über das Handy Anweisungen.<br />
Sein Markenzeichen ist der stets griffbereite<br />
Regenschirm.<br />
Der Inspektor ist derjenige bei der Polizei,<br />
der Sherlock am meisten traut und<br />
der sich nicht zu schade ist, den Rat des<br />
„Consulting Detectives“ einzuholen. Da<br />
er dem skurrilen Ermittler schon so viele<br />
aufgeklärte Fälle verdankt, ist er der letzte,<br />
der Sherlock hinter Gittern sehen möchte.<br />
Als Vertrauensperson genießt lestrade die<br />
Sympathien des TV-Publikums, auch wenn<br />
seine eigenen Schlussfolgerungen meist<br />
nicht weit hergeholt sind. <strong>Die</strong> permanenten<br />
Eheprobleme (auf die Sherlock immer anspielt,<br />
machen ihn darüber hinaus zu einem<br />
noch glaubwürdigeren Charakter).<br />
Nachdem Sherlock dafür sorgte, dass ihr Mann<br />
seine gerechte Strafe erhielt, bot sie ihm in<br />
ihrem Mietshaus in der Bakerstreet 221b eine<br />
WG-Wohnung zu Sonderkonditionen an. obwohl<br />
sie sich selbst als Vermieterin und nicht<br />
als Haushälterin sieht, versäumt sie es nicht,<br />
ihre beiden „Jungs“ zu bemuttern. Somit ist sie<br />
die treue Seele des Hauses, die die ordnung im<br />
Chaos aufrechterhält. Doch man sollte sie auch<br />
nicht unterschätzen, denn in brenzligen Situationen<br />
weiß auch sie die leute mit dem Charme<br />
einer Großmutter einzuwickeln.<br />
Introvertiert und schüchtern versucht die niedliche<br />
leichenbeschauerin ihre geheime Zuneigung<br />
für Sherlock zu verbergen und zugleich<br />
seine Aufmerksamkeit zu erringen, was ihr rein<br />
gar nicht gelingt. All ihre Bemühungen prallen<br />
von ihm ab, sodass dieses zarte Pflänzenchen an<br />
seiner kalten Art zu zerbrechen droht. Als sich<br />
die lage in „Der Reichenbachfall“ zuspitzt,<br />
bittet sie ihr lieblingsdetektiv doch tatsächlich<br />
um Hilfe. Ihr kurzes Tête-à-tête mit dem offenbar<br />
schwulen Jim (Moriarty) dürfte sie damit<br />
schnell wieder verdrängt haben.<br />
Es gibt unterschiedliche Theorien, wie Sherlock seinen Tod vorgetäuscht haben<br />
könnte, wobei folgende am wahrscheinlichsten ist: Das Geschehen wurde von<br />
Watson bezeugt. Nehmen wir einmal an, seine Perspektive wurde z. B. durch das<br />
Nervengas aus „<strong>Die</strong> Hunde von Baskerville“ verändert? Dann hätte sich in dieser<br />
Szene seine schlimmste Angst bewahrheitet. Ein falscher Totenschein durch Molly,<br />
eine vom Hochhaus-Dach geworfene leiche aus Mollys Sortiment und der inszenierte<br />
Tod ist perfekt. Um seine Familie, Mrs. Hudson und Watson zu schützen,<br />
bleibt Holmes weiterhin unentdeckt, solange, bis er auch den letzten Scharfschützen<br />
bzw. Schergen Moriartys überführt hat.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 27
Thema<br />
Sherlock, die Story<br />
Er ist die düstere Version von Sherlock, quasi sein verbrecherisches<br />
Gegenstück. Hätte Sherlock Holmes ein fieses<br />
Alter-Ego, um sich genau die Verbrechen zu schaffen, die<br />
seinen Intellekt stimulieren, so würde er genauso wie Moriarty<br />
aussehen – wie ein genialer Verbrecherkönig, der nichts<br />
lieber tut, als Dinge mit seinem Handy in Bewegung zu setzen.<br />
Seine Agentur des Verbrechens unterstützt zukünftige<br />
Straftäter bei ihren „Projekten“ und ergänzt diese um wertvolle<br />
Hilfestellungen. obwohl ihm Sherlock immer wieder<br />
in die Quere kommt, genießt er dieses Machtspiel und widmet<br />
sich alsbald nur noch der völligen Vernichtung seines<br />
Widersachers. Dabei<br />
geht es ihm nicht nur um<br />
den physischen Tod Sherlocks, vielmehr will<br />
er auch dessen Ruf ruinieren und versucht den<br />
Meisterdetektiv an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen:<br />
Der Infrage-Stellung seiner „Methode“ (Deduktion) und<br />
überhaupt seiner detektivischen Fähigkeit. Bezeichnend ist<br />
sein Ausspruch „ I. o. U.“ (I owe you – Ich schulde Ihnen<br />
etwas). Andrew Scotts verspielte Moriarty-Interpretation<br />
kann hierbei nur als kongenial angesehen werden. Ein<br />
echter Glücksgriff als Besetzung.<br />
Neben Moriarty ist sie eine weitere „Inkarnation“ Sherlocks,<br />
da sie sich intellektuell auf einem ähnlich hohen<br />
Niveau bewegt und darüber hinaus seine leidenschaft<br />
fürs Verkleiden teilt. Ihr „Kampfanzug“ toppt dabei alles<br />
bei weitem. In der Neuzeit-Version ist sie eine Domina,<br />
die sich online für gewisse Stunden buchen lässt. Ihre<br />
„Methode“ der Informationsgewinnung ist es herauszufinden,<br />
worauf jemand steht. Doch an Sherlock beißt<br />
sie sich die Zähne aus. <strong>Die</strong>ser zeigt ihr zwar ständig die<br />
kalte Schulter, scheint aber insgeheim doch so etwas wie<br />
Gefühle für sie zu hegen. Auch wenn nicht wirklich<br />
rauskommt, worauf genau er steht bzw. was sie so<br />
anziehend für ihn macht. Ihr wichtigstes Druckmittel<br />
ist ein Handy (schon wieder ein Handy), auf<br />
dem sich skandalöse Bilder eines Mitglieds der<br />
Königsfamilie befinden. Apropos Handy – seit der<br />
ersten Begegnung macht Sherlocks Mobiltelefon<br />
immer so komische Geräusche, sobald eine<br />
SMS einer bestimmten, weiblichen<br />
Person eintrudelt …<br />
Nach dem Erfolg der britischen „Sherlock“-<br />
Produktion war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />
die Amerikaner nachziehen und ebenfalls eine<br />
moderne Version des Meisterdetektivs in Serie<br />
produzieren. Handlungsort ist Manhattan, New<br />
York und aus John Watson wurde mal eben<br />
Joan Watson (lucy liu) gemacht, was zwar<br />
ein netter Schachzug ist, aber andererseits<br />
auch ein ganz klein wenig den Konservatismus<br />
des amerikanischen Nachmittagsprogramms<br />
widerspiegelt. Auf diese Weise können sich<br />
Holmes und Watson näherkommen, ohne auch<br />
nur annähernd die Idee einer Homosexualität<br />
ins Spiel zu bringen. Watson ist hier quasi<br />
Sherlocks Entzugshelferin, die von seinem Vater<br />
engagiert wurde, um ihm bei seinem Drogenproblem<br />
zu helfen. Statt der innovativen,<br />
temporeichen originalfälle folgt die rote linie<br />
dieser Serie eher der Struktur und trägeren<br />
Erzählweise klassischer US-Krimiserien und<br />
benutzt die Holmes-Motive und –Themen lediglich<br />
ganz am Rande. <strong>Die</strong> erste Staffel lief im<br />
letzten Jahr im US-Fernsehen mit 24 Episoden,<br />
die zweite Staffel ist für September angekündigt.<br />
Im deutschen Fernsehen startete die Serie<br />
im Januar auf Sat 1, Teil zwei der ersten Staffel<br />
beginnt laut Sat 1 im Herbst. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />
bislang noch keine Staffel erschienen.<br />
Bilder: Polyband, BBC, Blackberry, StockXchange<br />
28<br />
Sherlocks Beziehung zu seinem Handy ist eine ganz<br />
besondere. Bereits in der ersten Episode verwendet<br />
er es ausgiebig, um seine Hypothese zu untermauern.<br />
Er nimmt Einsicht in den Wetterbericht und findet<br />
heraus, dass die Dame in Pink wohl aus der näheren<br />
Umgebung londons stammt. Bei dem Handy handelt<br />
es sich um ein Blackberry Bold 9700, das dem Detektiv<br />
als mächtiges Allround-Werkzeug dient. Anstatt<br />
anzurufen, bevorzugt es Sherlock, kurze SMS mit Anweisungen<br />
an Watson zu verschicken. Eine der ersten<br />
Szenen zeigt, wie er zu einer ganzen Journalistenhorde<br />
per SMS spricht, ein bislang unaufgeklärter Trick.<br />
Doch mit einem Bruder beim Geheimdienst erscheint<br />
dieses Kunststück nicht mehr ganz so magisch.<br />
<strong>Die</strong> Modernisierung der klassischen Holmes-<br />
Geschichten ist beispiellos geglückt
Sherlock, die Story<br />
Thema<br />
Der smarte, große Bruder von Sherlock wird<br />
gespielt von dem Schauspieler Mark Gatiss, der<br />
wie so viele andere Briten seit seiner frühsten<br />
Kindheit sowohl vom „Doctor Who“-Universum<br />
als auch von Arthur Conan Doyles „Sherlock<br />
Holmes“ fasziniert war. Als Drehbuchschreiber<br />
für das „Doctor Who“-Franchise konnte er sich<br />
seit 2007 einem seiner großen Interessensgebiete<br />
widmen. Ebenso spielte er in diesem Jahr in der<br />
Miniserie „Jekyll“ den Schriftsteller Robert louis<br />
Stevenson. Der Kontakt mit Steven Moffat war<br />
also durchaus gegeben. Zusammen mit ihm entwickelte<br />
er den Sherlock Holmes der Neuzeit und<br />
erfüllte sich damit seinen größten lebenstraum.<br />
Um dem Ganzen noch die Spitze aufzusetzen,<br />
mimt er Mycroft Holmes als undurchsichtigen, intellektuellen<br />
Gentleman, der einfach alles weiß –<br />
eine seiner leichtesten Übungen, schließlich<br />
öffnete ihm seine Mitgliedschaft im Comedy-<br />
Quartett „The league of Gentlemen“ 1999 die<br />
Tür zum großen Karriere-Sprung. Gastauftritte<br />
hatte Gatiss übrigens schon in vielen namhaften<br />
<strong>Serien</strong> wie etwa „Spaced“, „little Britain“, „Agatha<br />
Christies Poirot“, „Being Human“ und er wird<br />
demnächst auch in der vierten Staffel von „Game<br />
of Thrones“ zu sehen sein.<br />
Sein TV-Debüt feierte der heute vielleicht angesagteste<br />
britische TV-Drehbuchautor und Produzent<br />
1989 mit der Serie „Pressgang“. Seinen<br />
Durchbruch schaffte er jedoch erst mit der Sitcom<br />
„Coupling – Wer mit wem?“ (2000), in dem der<br />
Schauspieler Richard Coyle („Pusher“) seine erste<br />
größere Rolle spielte. 2005 zeichnete Moffat dann<br />
für den Neuanfang der Rekord-Serie „Doctor<br />
Who“ verantwortlich, für die er zunächst nur die<br />
Drehbücher schrieb. Für seine Arbeit an der Serie<br />
gewann er unter anderem den Hugo Award (einer<br />
der wichtigsten Science-Fiction-Preise überhaupt).<br />
Mit seinen innovativen Einfällen renovierte er die<br />
britische Traditions-Serie nicht nur, er revolutionierte<br />
sie. 2010 wurde er dann zum „Doctor Who“-<br />
Produzenten und fand mit Matt Smith einen jungen<br />
energiegeladenen Hauptdarsteller, der Ende 2013<br />
von Peter Capaldi abgelöst wird. Kurz bevor Moffat<br />
2010 mit „Sherlock“ ein weiteres Kultphänomen<br />
schuf, werkelte er noch an einer anderen, konzeptionell<br />
recht ähnlichen Mini-Serie. „Jekyll“ holt die<br />
klassische Geschichte des Dr. Jekyll und Mr. Hyde<br />
in die Gegenwart. Dank moderner technischer<br />
Hilfsmittel gelingt den beiden Alteregos eine Art<br />
friedlicher Koexistenz, bei der sie sich über ein<br />
Diktiergerät verständigen. Doch<br />
die Dinge spitzen sich zu,<br />
als der mörderische Mr.<br />
Hyde die Familie Dr.<br />
Jackmans entdeckt und<br />
zu einer unberechenbaren<br />
Bedrohung wird.<br />
<strong>Die</strong> Verwandtschaftsverhältnisse<br />
zum späteren<br />
„Sherlock“ sind also unverkennbar,<br />
schließlich holte<br />
Steven Moffat mit Holmes<br />
ebenfalls eine Figur der Jahrhundertwende<br />
in die Jetztzeit<br />
und rückte diese dann ebenfalls<br />
stark in die Soziopathen-<br />
Schiene. Bleibt nur noch die<br />
Frage, wie stark sich Hyde und<br />
Holmes wirklich ähneln, zumal<br />
ja noch nicht verraten wurde,<br />
ob Sherlock nun ein anderes<br />
Ich namens Moriarty hat.<br />
Was ist dran an den Gerüchten, Sherlock habe sich seinen genialen Widersacher<br />
nur erdacht, weil ihm langweilig war? Nun, es hat schon etwas<br />
„Fight Club“-artiges, wenn sich Moriarty mit dem Meisterdetektiv unterhält.<br />
Zudem wurde Sherlock von dem kleinen Mädchen wiedererkannt,<br />
das zusammen mit ihrem Bruder vom „Märchenonkel“ Moriarty entführt<br />
wurde. Warum sollte Sherlock eigentlich Moriartys Werbevideo in einem<br />
Taxi sehen? Und warum nutzt Moriarty im Finale der ersten Staffel solch<br />
einen umständlichen Weg, um mit Sherlock zu kommunizieren? Warum<br />
sagt Sherlock zu Molly, dass sie ihm helfen soll, auch wenn er vielleicht<br />
nicht der ist, der er vorgibt zu sein? <strong>Die</strong> Antwort könnte tatsächlich darin<br />
liegen, dass sich die beiden Widersacher ein und denselben Körper teilen.<br />
<strong>Die</strong> menschliche Darstellung wäre dann teilweise Einbildung und teilweise<br />
ein engagierter Schauspieler. Klingt doch eigentlich ganz plausibel, oder?<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 29
Thema<br />
Sherlock, die Story<br />
Sollten Sie die ersten<br />
beiden Staffeln noch<br />
nicht gesehen haben,<br />
holen Sie das am <strong>besten</strong><br />
erst einmal nach, bevor<br />
Sie weiterlesen!<br />
Am Ende von Sherlock 2 zeigt die Serie den offensichtlichen<br />
Tod unseres lieblingsdetektivs, was an sich alles<br />
andere als ein guter Cliffhanger für die dritte Staffel ist.<br />
Das Schicksal des Helden scheint besiegelt. Doch dann<br />
kommt das große Aufatmen – auf Watsons gegen den<br />
Grabstein gerichtete Bitte, nicht tot zu sein, erscheint im<br />
Hintergrund der quicklebendige Sherlock, jenseits der<br />
Der trauernde Watson muss nun wieder mit seiner Einsamkeit<br />
fertig werden. Doch irgendwo im Hintergrund<br />
lauert sein totgeglaubter Freund, stetig darum besorgt,<br />
auch den letzten Attentäter auszuschalten, um seine „Familie“<br />
zu schützen. Drehbuchautor und Produzent Steven<br />
Moffat äußerte zu dieser Folge den Hinweis „Rat“. In Zusammenhang<br />
mit dem zweideutigen Titel lässt sich daraus<br />
Sichtweite seines Freundes. <strong>Die</strong> Frage lautet also, wie hat<br />
er das nun wieder gemacht? Unabhängig davon läuft die<br />
Zeit im „Sherlock“-Universum weiter. John Watson hat<br />
inzwischen einen Schnäuzer – das heißt, es sind mindestens<br />
ein paar Monate vergangen und er wartet in einem<br />
Restaurant, in dem er zu seiner Überraschung einem Toten<br />
begegnen wird.<br />
schließen, dass sich der dem Sarg entfleuchte Sherlock<br />
zusammen mit Watson mit hoher Wahrscheinlichkeit auf<br />
die Spur des Sussex-Vampirs begibt (frei nach der Vorlage<br />
„The Adventure of the Sussex Vampire“). Ein leerer Sarg<br />
ist schließlich auch meistens ein Hinweis auf einen <strong>Blu</strong>tsauger.<br />
Und warum nicht das Mysterium der Auferstehung<br />
bis zum letzten <strong>Blu</strong>tstropfen ausreizen?<br />
War es in der zweiten Staffel noch die Romanze zwischen<br />
Sherlock und Irene Adler, die das Publikum bei laune hielt,<br />
kommt in dieser Staffel der gute Doktor unter die Haube.<br />
„Wedding“ lautet hier das Stichwort und Fans der Conan-<br />
Doyle-Geschichten wissen, dass in „Das Zeichen der Vier“<br />
erstmals Watsons große liebe und spätere Ehefrau Mary<br />
Morstan auftritt. Sie ist die Auftraggeberin der beiden und<br />
führt sie auf die Spur eines Komplotts, dem vermutlich ihr<br />
Vater zum opfer gefallen ist. Wer die Rolle der Morstan<br />
spielt, ist offiziell noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll<br />
es aber niemand Geringere als Martin Freemans langjährige<br />
lebensgefährtin, die Schauspielerin Amanda Abbington,<br />
sein. Von da an heißt es dann wohl Abschied nehmen von der<br />
zweisamen Gemütlichkeit zwischen den Junggesellen Sherlock<br />
und Watson. ob der Episoden-Titel wohl suggerieren<br />
soll, dass das Ermittler-Team zukünftig zu dritt agieren wird?<br />
Eine Silhouette, eine Skizze und<br />
eine Platzkarte zur Hochzeit<br />
Der Abschluss der dritten Staffel steht nicht ohne Grund unter<br />
der höchsten Geheimhaltungsstufe. Bislang gibt es nur Steven<br />
Moffats Hinweis „Bow“, der auf das chronologisch gesehen<br />
allerletzte Abenteuer Holmes „His last Bow“ hinweist. <strong>Die</strong><br />
originalstory erzählt von dem Undercover-Einsatz Holmes‘<br />
vor dem politischen Hintergrund des Ersten Weltkrieges, wo<br />
er die Informations-Übermittlung eines deutschen Spions<br />
verhindert. Naheliegend wäre bei dieser Story-Wahl, dass die<br />
Kurzgeschichte mit den Ereignissen aus „The Adventure of<br />
The Bruce Partington Plans“ verknüpft würde, in der Mycroft<br />
seinen Bruder wegen eines politischen Zwischenfalls um<br />
Hilfe bittet. Am Ende steht jedenfalls, so schwer es auch fällt,<br />
Sherlocks Ruhestand an, zumindest, wenn sich die Drehbuchautoren<br />
nahe an die Vorlage halten. Aber seien wir einmal<br />
ehrlich: Können Sie sich den neuen Sherlock als Bienenzüchter<br />
auf dem lande vorstellen? Wir auch nicht!<br />
<strong>Die</strong> Vorlage der Episode 3.3 sieht Sherlocks<br />
Ruhestand vor.<br />
Benedict Cumberbatch und Martin Freeman<br />
sind momentan dermaßen mit ihrer Kinokarriere<br />
beschäftigt, dass kaum Zeit für den <strong>Serien</strong>-<br />
Dreh bleibt.<br />
Beide Hauptdarsteller sind dermaßen erfolgreich,<br />
dass ihre Gage sicherlich enorm in die<br />
Höhe geschossen ist.<br />
<strong>Die</strong> bekanntesten Fälle des Meisterdetektivs<br />
wurden bereits in Staffel zwei verpulvert.<br />
<strong>Die</strong> Serie ist unglaublich erfolgreich und hat<br />
wahnsinnig viele Fans.<br />
„Sherlock“ ist Cumberbatchs und Freemans<br />
großes Karriere-Sprungbrett gewesen, dem<br />
sie viel verdanken und zu dem sie daher aus<br />
ideologischen Gründen immer wieder zurückkehren.<br />
Haben wir schon die vielen Fans erwähnt?<br />
- www.johnwatsonblog.co.uk<br />
- www.thescienceofdeduction.co.uk<br />
- www.mollyhooper.co.uk<br />
- www.bbc.co.uk/blogs/tv/<br />
2010/07/sherlock.shtml<br />
Bilder: Polyband, BBC, StockXchange<br />
30
Continuum (1. Staffel)<br />
Bilder: Universum Film Home<br />
Science Fiction<br />
OT: Continuum –<br />
Season One<br />
L: CA J: 2012<br />
V: Universum Film<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Mike Rohl, Jon<br />
Cassar, u. a D: R.<br />
Nichols, S. Lobo, E. Knudsen LZ: 420 min<br />
FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 06.09.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Als im Jahr 2077 eine Gruppe<br />
von rebellischen Terroristen mit<br />
dem Namen Liber8 einen missglückten<br />
Anschlag auf die Weltregierung<br />
verübt, der zehntausenden<br />
unschuldiger Zivilisten das Leben<br />
kostet, erhält Kiera Cameron (Rachel<br />
Nichols) als Mitglied der Spezialpolizei<br />
„Protector“ den Auftrag,<br />
die Exekution der Schuldigen zu<br />
überwachen. <strong>Die</strong> Rebellen springen<br />
jedoch mit einem Zeitreisegerätes<br />
ins Jahr 2012, um die<br />
Vergangenheit zu ihren Gunsten<br />
zu beeinflussen. Kiera wird mit in<br />
die Vergangenheit gerissen und<br />
setzt dort alles daran, Liber8 an der<br />
Ausführung ihrer Pläne zu hindern.<br />
Dass bei der Produktion von „Continuum“<br />
ein enormes Budget geflossen<br />
ist, bekommt der Zuschauer<br />
von Anfang an zu spüren. Viele eingebettete<br />
Spezialeffekte und eine<br />
beeindruckende Qualität von Bildund<br />
Tontechnik sorgen für eine ansprechende<br />
Oberfläche. Doch was<br />
verbirgt sich darunter?<br />
In einer sehr kreativen Figurenkonstellation<br />
werden eine auf ihre<br />
technischen Hilfsmittel fixierte Zukunftspolizistin,<br />
ein herzorientierter<br />
Gegenwarts-Cop und ein junger<br />
Hacker, der trotz aller Superintelligenz<br />
eben doch ein naiver Nerd<br />
ist, als Heldengespann gegen eine<br />
Gruppe radikaler Zukunft-Rebellen<br />
ins Rennen geschickt. Das sorgt<br />
für Unterhaltungswert und immer<br />
wieder für eine solide Sogwirkung.<br />
Dass hier nicht mit eindeutigem<br />
Gut und Böse gearbeitet wird,<br />
ist durchaus erfrischend, jedoch<br />
bleiben die persönlichen Motivationen<br />
der Figuren weitestgehend<br />
unerwähnt, Handlungen<br />
und Entwicklung driften hin und<br />
wieder in Klischees ab und verlieren<br />
dadurch an Authentizität<br />
und Überzeugungskraft.<br />
<strong>Die</strong> bereits gelobte, technische<br />
Seite von „Continuum“ macht<br />
hier einiges wett, denn so wie<br />
man es von einer hochwertigen<br />
Science-Fiction-Serie erwartet, gibt<br />
es scharfe, fehlerfreie Bilder und<br />
eine stilistisch eingefärbte Optik<br />
mit gutem Kontrast und hervorragenden<br />
Schwarzwerten – so kommen<br />
auch die beeindruckenden<br />
Spezialeffekte richtig zur Geltung.<br />
Sowohl Alltags- als auch Action-Situationen<br />
erhalten durch die räumliche<br />
Inszenierung des dezenten<br />
Sounds eine wunderbar plastische<br />
Wirkung, die den Zuschauer noch<br />
mehr in das Geschehen hinein<br />
zieht. Der ebenfalls sehr stimmig<br />
gewählte Soundtrack sorgt für zusätzliche<br />
Atmosphäre. NR<br />
Film 7/10<br />
„Continuum“ kann mit einem interessanten<br />
Genre- und Figuren-Mix punkten, hätte sich<br />
jedoch etwas mehr Tiefe erlauben können.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Anzeige
Film<br />
Serie<br />
Grimm (1. Staffel)<br />
Fantasy/Horror<br />
OT: Grimm – Season 1 L: US J: 2011 V: Universal Pictures<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Marc<br />
Buckland, Norberto Barba u.a. D: D. Giuntoli, R. Hornsby, R.<br />
Lee LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 32 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.08.13 × 4 Extras: 7/10<br />
Als im Herbst 2011 im Abstand von nur wenigen<br />
Tagen gleich zwei neue <strong>Serien</strong> starteten,<br />
die sich beide aus dem reichen Fundus der<br />
Grimmschen Märchensammlungen bedienten,<br />
durfte man skeptisch sein, ob sowohl „Once<br />
Upon A Time“ als auch „Grimm“ dauerhaft ein<br />
Publikum finden würden. Inzwischen haben sich<br />
beide mehr als etabliert (mit „Once Upon A Time<br />
in Wonderland“ startet sogar bald das erste Spinoff<br />
in den USA) und der Release von „Grimm“<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint nur folgerichtig. Das Konzept<br />
der Show ist simpel, aber eingängig: Nick<br />
Burkhardt (David Giuntoli) ist ein aufstrebender<br />
Detective bei der Polizei von Portland – und ganz<br />
nebenbei einer der letzten Nachkommen der<br />
berühmten Gebrüder Grimm. Als solcher hat er<br />
<strong>Die</strong> monströsen Zeitgenossen der Serie sind<br />
gewöhnungsbedürftig, haben aber Charakter<br />
die praktische Fähigkeit, übernatürliche Wesen,<br />
die sich in Menschengestalt unter das ganz<br />
normale Volk mischen, in ihrer wahren Gestalt zu<br />
erkennen und sie von ihren bösen Machenschaften<br />
abzuhalten. Jede Episode basiert in groben<br />
Zügen auf einer bekannten Figur oder Geschichte<br />
aus dem Reich der Märchen, Mythen und<br />
Sagen – Nick und sein Team machen sich auf<br />
die Spur des Übeltäters und legen ihm am Ende<br />
der Folge schließlich das (blutige) Handwerk.<br />
Stimmung und Style der Serie erinnern dabei<br />
speziell zu Anfang ein wenig an das offensichtliche<br />
Vorbild „Supernatural“, doch im Laufe der<br />
ersten Staffel findet man nach und nach seinen<br />
eigenen Weg und lässt für die Zukunft (Staffel<br />
zwei ist abgedreht, Staffel drei startet im Herbst)<br />
Selbst ein auserwählter Kämpfer für das Gute<br />
braucht ein starkes Team um sich herum<br />
so einige Möglichkeiten offen. Technisch macht<br />
man mit der vier Discs umfassenden Box nichts<br />
falsch: Das Bild zeigt sich von einer sehr kühlen<br />
und düsteren Seite, punktet allerdings mit toller<br />
Schärfe und einem stimmigen Gesamteindruck,<br />
der einfach zum Inhalt der Serie passt.<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Film 7/10<br />
Neues düsteres Futter für alle Fantasy-Fans: Wenn in Zukunft noch<br />
mehr Eigenständigkeit hinzukommt, könnte „Grimm“ tatsächlich<br />
zum höllisch-unterhaltsamen Grusel-Hit werden!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
„Ich habe beruflich wirklich Glück gehabt“<br />
Im Gespräch mit Reggie Lee, Darsteller des Sergeant Wu in „Grimm“<br />
Reggie Lee,<br />
Schauspieler<br />
Mr. Lee, wie haben<br />
Sie eigentlich den<br />
Einstieg in die Welt<br />
von Film und Fernsehen<br />
geschafft?<br />
Wow, eine wirklich<br />
schwierige Frage! Ich<br />
habe ehrlich gesagt<br />
schon in ziemlich jungen Jahren angefangen.<br />
Ich habe als Kind mal einen Film im TV gesehen,<br />
er hieß „A Shining Season“, und ich bin<br />
zu meinen Eltern gerannt und habe gesagt:<br />
‚Genau das will ich machen!‘ Sie waren alles<br />
andere als begeistert, sagten, das wäre ein<br />
Hobby und kein anständiger Beruf. Trotzdem<br />
hab ich danach mit kleinen Theaterstücken<br />
angefangen, habe Schauspielkurse zuhause in<br />
Ohio genommen, habe gelernt, wie man tanzt<br />
und singt und einfach alles Mögliche auf der<br />
Bühne macht. Letztendlich bin ich dann auf<br />
dem Broadway gelandet und habe in den Musicals<br />
„Miss Saigon“ und „Carousel“ mitgewirkt.<br />
Weil ich aber wirklich schauspielern wollte, bin<br />
ich dann nach Los Angeles, und glücklicherweise<br />
kam meine Karriere dort auch ziemlich schnell<br />
in Schwung. Ich hab ein bisschen Fernsehen gemacht<br />
und dann einen gewissen Film namens<br />
„The Fast And The Furious“. Von da an lief es einfach:<br />
Ich habe beruflich wirklich Glück gehabt!<br />
Und wie sind sie zum Team von „Grimm“<br />
gestoßen, war das ein normales Casting?<br />
Im Grunde genommen, ja! Wissen Sie, wir haben<br />
hier die sogenannte „Pilot Season“ in LA,<br />
wo man für jede Menge neue <strong>Serien</strong> vorspricht.<br />
Auf einem dieser „Testings“ für die verschiedenen<br />
Networks war ich einer der Kandidaten<br />
für Hank, der ja nun von Russell Hornsby gespielt<br />
wird. Bekanntermaßen entschieden Sie<br />
sich für Russell, der fantastisch ist in seiner Rolle<br />
– doch fünf Minuten, nachdem sie mich angerufen<br />
hatten, um mir zu sagen, dass ich den Job<br />
nicht bekomme, meldeten sie sich noch mal<br />
und sagten mir, dass sie mich so sehr mochten,<br />
dass sie einfach noch eine neue Rolle für mich<br />
schreiben würden! Ich fand das natürlich großartig.<br />
Sie beschrieben mir den Charakter und wir<br />
arbeiteten an der Figur. Tja, und der Rest ist Geschichte:<br />
Wir legten los und erschufen die Rolle<br />
von Sergeant Wu!<br />
Wie würden Sie ihren Part beschreiben –<br />
was trägt Sergeant Wu zur Story bei?<br />
Nun, Wu hält die Story so ein bisschen in der<br />
Realität. Wir haben ja jede Menge Elemente, die<br />
in dieser fantastischen Welt spielen, und er ist<br />
einer der wenigen, der nicht so sehr mit jener<br />
übersinnlichen Ebene zu tun hat, die Nick sieht.<br />
Und es ist außerordentlich wichtig, diese Balance<br />
zu halten. Ich denke, er ist smart und richtig<br />
gut in seinem Job, und er hat auch Ambitionen<br />
voranzukommen und irgendwann Captain zu<br />
werden. Außerdem hat er einen ziemlich trockenen<br />
und sarkastischen Humor!<br />
Welche frischen Elemente wird die neue<br />
Staffel in die Serie einbringen?<br />
Nun, es wird definitiv mehr von Sergeant Wu zu<br />
sehen geben! Wir sind gerade dabei, das ganze<br />
Team zu so einer Art „Scooby Gang” auszubauen,<br />
sozusagen den „Superhelden von Portland“,<br />
also einem verschworenen Kreis von Freunden<br />
und Kollegen, der, ähnlich wie damals in „Scooby<br />
Doo”, auch die verzwicktesten und unheimlichsten<br />
Fälle lösen kann – und zwar immer mit<br />
einem kleinen Augenzwinkern!<br />
Sind die Märchen der Gebrüder Grimm<br />
eigentlich allgemein bekannt in den USA?<br />
Auf jeden Fall, ja – obwohl ich fast sagen würde,<br />
dass das gar nicht so wirklich Geschichten für<br />
Kinder sind! Unsere deutschen Fans sind übrigens<br />
sehr enthusiastisch, sie schicken uns Bilder,<br />
Ideen und Entwürfe zur Serie – und auch jede<br />
Menge Glückwünsche: einfach, weil ihnen die<br />
Show so gut gefällt!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
80
Serie<br />
Film<br />
Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />
Bilder: Warner Home, HBO<br />
Serie/Gangster-Drama<br />
OT: Boardwalk Empire L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Timothy Van Patten u. a.<br />
D: Steve Buscemi, Michael Shannon, Kelly Macdonnald<br />
LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 25.10.13 × 5 Extras: 8,5/10<br />
Während in den Staaten für 2014 bereits die<br />
fünfte Staffel des vielfach ausgezeichneten,<br />
inoffiziellen „Soprano“-Nachfolgers angekündigt<br />
wurde, erscheint bei uns die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit<br />
dem dritten Jahrgang der Erfolgsserie. Nach wie<br />
vor geht es um die illegalen Machenschaften des<br />
Bezirksschatzmeisters Enoch „Nucky“ Thompson<br />
(Steve Buscemi), der alles tut, um sein Alkohol-<br />
Imperium – während der Prohibitionszeit im<br />
Amerika der wilden 1920er Jahre – aufzubauen.<br />
Das Wort „alles“ beinhaltet selbstverständlich<br />
auch Mord, wie Nucky im letzten Staffel-Finale<br />
schockierend unter Beweis stellte. Aber auch die<br />
Ehelichung der Witwe Margaret (Kelly Macdonald)<br />
war ein brillanter Schachzug, denn so muss<br />
sie nicht mehr vor Gericht gegen Nucky wegen<br />
des Mordes an ihrem Ehemann aussagen. Und<br />
so laufen die Dinge weiter, wie sie immer laufen.<br />
Inzwischen ist der Winter eingezogen und Nucky<br />
feiert eine Silvester-Party, die sich gewaschen hat.<br />
Steve Buscemi brilliert als Kopf des angehenden<br />
Imperiums Enoch „Nucky“ Thompson<br />
Doch wie bei jedem Neuanfang, gibt es auch<br />
Dinge, die das Leben nicht unbedingt einfacher<br />
machen. So kündigt sich mit Gyp Rosetti (Bobby<br />
Cannavale) ein skrupelloser Gegenspieler an,<br />
der Nucky von nun an häufiger in die Suppe<br />
spucken wird. Auch er ist ein Partygast und will<br />
zunächst über zukünftige Geschäfte verhandeln.<br />
Doch eine Unterbrechung des Gesprächs führt<br />
zur ungezügelten Gewalt, denn Rosetti mag<br />
Unterbrechungen gar nicht. Außerdem will sich<br />
Nucky, der inzwischen genügend Einfluss in den<br />
höheren Gesellschaftsschichten gesammelt hat,<br />
aus dem illegalen Alkohol-Geschäft zurückziehen<br />
und verkauft daher nur noch an einen einzigen<br />
Kunden. Aus Rosettis Sicht Grund genug für eine<br />
blutige Fehde, die wie ein einfaches geschäftliches<br />
Verhältnis beginnt und sich langsam, aber<br />
sicher entwickelt.<br />
Neues Spiel, neue Regeln<br />
Vielschichtig, einfühlsam und menschlich entführt<br />
also auch die dritte Staffel von Boardwalk Empire<br />
in die faszinierende Welt des Untergrunds. Sie<br />
präsentiert große Dramen, die Drehbuchschreiber<br />
und <strong>Serien</strong>-Kreateur Terence Winter („<strong>Die</strong><br />
Sopranos“) nachvollziehbar und spannend von<br />
Anfang an entwickelt. Und sie zeigt nach wie<br />
vor hochinteressante Charaktere, die sich stetig<br />
verändern, Fehler machen und ihren Zielen<br />
hinterherjagen. Hinzu kommt eine detaillierte<br />
und liebevolle 1920er-Jahre Kulisse samt Ausstattung,<br />
die dem Ganzen das besondere Etwas<br />
gibt und zu einem Kino-gleichen Sehvergnügen<br />
führt. Martin Scorsese ist als ausführender Produzent<br />
ein weiterer Qualitätsgarant für die Serie,<br />
weshalb es für jeden Fan des Regisseurs außer<br />
Frage stehen dürfte, auch dieses Werk in seinen<br />
Privat-Kanon aufzunehmen. Gerade im Hinblick<br />
auf Scorseses neuesten Kinofilm „The Wolf Of<br />
Wall Street“, der am 16. Januar 2014 erscheint,<br />
dürfte dies eine wichtige Vergleichsbasis werden.<br />
Schließlich gibt es auch hier einen interessanten<br />
Einblick in die Biografie eines Mannes (Jordan<br />
Belford, gespielt von Leonardo DiCaprio), der<br />
sich mithilfe illegaler Methoden ganz nach oben<br />
arbeitet, nur um dann besonders tief zu fallen.<br />
<strong>Die</strong> zwölf Episoden sind auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verteilt<br />
und werden in einem Bildseitenverhältnis von<br />
1.78 : 1 wiedergegeben. Das Bild ist aufgrund<br />
des 1920er-Jahre-Stils in den Farben verfremdet<br />
worden, hin zum unterkühlten Grau oder auch<br />
Braun. In Ausnahmen gibt es auch sehr warm<br />
kolorierte Sequenzen, wie z. B. die Silvester-Party<br />
Nuckys. Schärfe technisch ist das Bild eine pure<br />
Augenweide. Der Kontrast wurde überhöht, wodurch<br />
auch in den verrauchten Kneipenszenen<br />
harte Konturen erkennbar sind. <strong>Die</strong> Tonspur<br />
klingt aufgrund des hohen Dialog-Gehalts und<br />
der geringen Musik-Dichte zurückhaltend. Wahrnehmbare<br />
Rundumeffekte bleiben hauptsächlich<br />
den Schusswechseln vorbehalten.<br />
Das umfangreiche Bonusmaterial hat alles, was<br />
ein ausgeglichenes Bonus-Bouquet braucht: <strong>Die</strong><br />
„Boardwalk-Chronik“ führt (in Englisch) durch<br />
jede Episode, „American Empires“ beleuchtet die<br />
vergangenen Untergrund-Imperien der Staaten<br />
(in Englisch). 24 Wochenschauberichte beleben<br />
den Zeitgeist der 1920er Jahre wieder. <strong>Die</strong> beiden<br />
Beiträge „Boardwalk Empire im Regiestuhl“<br />
und „Interview mit Martin Scorsese“ eröffnen<br />
die Perspektive der Macher. „<strong>Die</strong> 2. Staffel wird<br />
destilliert“ fasst Vergangenes zusammen, „Neue<br />
Charaktere“ hilft beim Verständnis der Neuerungen.<br />
<strong>Die</strong> Features sind auf allen Discs anwählbar,<br />
jedoch muss meistens zur fünften Disc<br />
gewechselt werden. Zusätzlich liegen der Box<br />
vier hochwertige Postkarten bei.<br />
Falko Theuner<br />
Film 8,5/10<br />
Der Bandenkrieg Al Capones und Enoch Thompsons Streben nach<br />
Macht erlangen in dieser Staffel einen neuen Höhepunkt. Mit<br />
Rosetti hat Nucky einen würdigen Gegenspieler gefunden.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Echte Kinoqualität erwartet den Zuschauer bei dieser erstklassigen<br />
HBO-Serie. Braune und unterkühlte Farbtöne versprühen Nostalgie.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />
Der Ton ist ziemlich frontlastig, mit vielen Dialogen und wenig<br />
Musik. Explizite Surroundeffekte gibt es bei den Shootouts.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 69
Film<br />
Serie<br />
The Newsroom<br />
Serie/Drama<br />
OT: Newsroom L: US<br />
J: 2012 V: Warner<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Greg Mottola, Alex<br />
Graves, Alan Poul<br />
D: Jeff Daniels, Emily<br />
Mortimer, Dev Patel<br />
LZ: 589 min FSK: 6 P: 45 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 02.08.13 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Beziehungskonflikte und ehrgeizige<br />
Karriere-Ziele gehören zur Serie<br />
(1. Staffel)<br />
Was braucht eine charaktergebundene<br />
Serie, die Erfolg<br />
haben möchte, unbedingt? Einen<br />
vielschichtigen, interessanten und<br />
ungeheuer sympathischen Protagonisten,<br />
mit dem der Zuschauer<br />
sprichwörtlich durch Dick und<br />
Dünn gehen würde. Genau so einen<br />
Charakterkopf holte sich HBO mit<br />
Jeff Daniels ins Boot. In einer bemerkenswerten<br />
Eröffnungssequenz<br />
macht die Serie in aller Klarheit<br />
deutlich, was der Dreh- und Angelpunkt<br />
zukünftiger Episoden sein<br />
wird. Es sitzen sich zwei politische<br />
Pressesprecher gegenüber und debattieren<br />
ohne Unterlass über die<br />
Maßnahmen der konservativen und<br />
liberalen Parteien. In der Mitte befindet<br />
sich der von Daniels gespielte<br />
Charakter, Will McAvoy – ein Nachrichten-Sprecher,<br />
der sich nicht in<br />
eine politische Ecke drängen lassen<br />
möchte. Als eine junge Studentin<br />
ganz unbehelligt fragt, warum Amerika<br />
in seinen Augen das „beste Land<br />
der Welt“ sei, geht es jedoch mit ihm<br />
durch und er sagt ihr … die Wahrheit.<br />
Und das lässt sich nicht in ein<br />
Als Teamleiter einer TV-Nachrichten-Crew muss Will (Jeff Daniels) lernen,<br />
mit seinen neuen, jungen Mitarbeitern klarzukommen<br />
bis zwei Sätzen formulieren. Nein,<br />
sein Monolog ist ein Schwall aus antipatriotischen,<br />
kritischen Gedanken,<br />
der ihr naives Weltbild in den Grundfesten<br />
erschüttert. <strong>Die</strong> Wahrheit ist<br />
eben nicht jedem zumutbar, doch<br />
in kleinen News-Portionen macht<br />
sie das Weltverständnis ein wenig<br />
einfacher. Im Sinne von „The Wire“<br />
oder auch „The West Wing“ gelingt<br />
es der Serie von Aaron Sorkin („The<br />
Social Network“), genau die richtige<br />
Mischung zu finden, um das<br />
Publikum komplett zu fesseln. Hier<br />
werden politische Fragen gestellt<br />
über Falsch, Richtig und die vielen<br />
grauen Schichten dazwischen. Das<br />
Bild ähnelt jenem einer etwas älteren<br />
TV-News-Show mit starkem<br />
Rauschen, weichen Konturen und<br />
kaum Schärfe.<br />
FT<br />
Film 8,5/10<br />
Unglaublich, wie fesselnd eine Polit-Serie sein<br />
kann, die nur wenig polarisiert und stattdessen<br />
intelligente, spannende Unterhaltung bietet.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
The Cop – Crime Scene Paris (1. Staffel)<br />
Krimiserie<br />
OT: Jo L: FR, GB<br />
J: 2013 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> 5.1 MA<br />
R: Charlotte Sieling,<br />
Stefan Schwartz, u. a.<br />
D: Jean Reno, Jill<br />
Hennessy, Tom Austen,<br />
Orla Brady LZ: 8 × 45 min FSK: 16 P: 24<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.08.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Ein Hauptmerkmal der Serie sind die vielen Pariser Bauwerke, die als Tatort<br />
herhalten: Hier zu sehen die Pariser Katakomben<br />
Joachim „Jo“ St-Claire (Jean Reno)<br />
ist der beste Ermittler in ganz<br />
Paris: Durch jahrelange <strong>Die</strong>nsterfahrung<br />
ermittelt er abgebrüht und<br />
treffsicher in den mysteriösesten<br />
Mordfällen der Stadt. Zur Hand<br />
gehen ihm dabei seine Chefin Beatrice<br />
Dormont (Orla Brady) und<br />
Partner Marc Bayard (Tom Austen).<br />
Seine Fälle führen Jo nicht nur<br />
an die interessantesten Schauplätze<br />
von Paris, nebenher hat der<br />
alternde Mordkommissar mit der<br />
Entfremdung zu Tochter Adele (Heida<br />
Reed) und den Gefühlen zu<br />
der Nonne Karyn (Jill Hennessy)<br />
zu kämpfen. Schnell kristallisiert<br />
sich hier heraus, dass in „The Cop“<br />
nahezu jedes Klischee einer Krimiserie<br />
bedient wird, was beim<br />
alkohol- und tablettenabhängigen<br />
Ermittler mit familiären Problemen<br />
bereits anfängt. Zeigt sich da nicht<br />
viel Innovation, heben sich dagegen<br />
die vielen Tatorte ab, die wichtige<br />
Bauwerke von Paris einbeziehen.<br />
Hinsichtlich der Kulisse wird dementsprechend<br />
viel geboten. Jean<br />
Reno, als Zentrum der Serie, ist<br />
zwar in manchen Szenen etwas<br />
tollpatschig, verkörpert aber insgesamt<br />
gut die Niedergeschlagenheit<br />
und einsame Verzweiflung, die den<br />
Hauptcharakter ausmachen. Allgemein<br />
ist die Besetzung mit Tom<br />
Austen, bekannt aus „<strong>Die</strong> Borgias“,<br />
und Jill Hennessy aus „Crossing<br />
Jordan“, mehr als interessant und<br />
zusammen bilden die Schauspieler<br />
trotz der angesprochenen Mängel<br />
Kultfigur Jean Reno ermittelt als Jo<br />
in den brisantesten Mordfällen<br />
ein passendes Essemble. Auch<br />
technisch wurde das Geschehen<br />
gut in Szene gesetzt, allerdings<br />
sind die Farben an vielen Stellen<br />
etwas zu übertrieben ausgefallen.<br />
Tontechnisch hätte etwas mehr Geräuschkulisse<br />
der Handlung sicherlich<br />
noch einiges an Atmosphäre<br />
verliehen.<br />
SR<br />
Film 6,5/10<br />
Tolle Kriminalschauplätze in Paris, ansonsten<br />
bietet „The Cop“ lediglich einen Standard-Plot.<br />
Für Jean Reno Fans dennoch ein Muss.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Studiocanal, Warner Home<br />
78
Serie<br />
Film<br />
Parade’s End – Der letzte Gentleman<br />
Drama/Miniserie<br />
OT: Parade’s End L: GB<br />
J: 2012 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Susanna White<br />
D: Benedict<br />
Cumberbatch, Rebecca<br />
Hall, Adeleide Clemens<br />
LZ: 287 min FSK: 12 P: 21 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: 2/10<br />
Zu den erstklassigen <strong>Serien</strong> der<br />
BBC gehört zweifelsohne die<br />
sechsteilige Miniserie „Parade’s<br />
End“. Frei nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Ford Madox Ford erzählt<br />
sie die Geschichte des englischen<br />
Aristokraten Christopher Tietjens<br />
(Benedict Cumberbatch), dessen<br />
traditionell konservative Weltsicht<br />
am Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
wie ein Relikt vergangener Tage<br />
Kaum wiederzuerkennen: Benedict Cumberbatch als erzkonservativer Gentleman<br />
Christopher Tietjens<br />
wirkt. <strong>Die</strong> Welt ist im Aufbruch, die<br />
Frauen emanzipieren sich und der<br />
Krieg steht vor der Tür. Seine Frau ist<br />
die schöne und berechnende Sylvia,<br />
die ihn lediglich wegen seines Vermögens<br />
und ihrer Schwangerschaft<br />
heiratete. Während Christopher als<br />
Gentleman alter Schule alles über<br />
sich ergehen lässt, zeigt sich Sylvia<br />
von seinem Konservatismus abgestoßen<br />
und gelangweilt. Hinter seinem<br />
Rücken vergnügt sie sich mit<br />
jüngeren Männern, kann sich aber<br />
auch nicht dazu durchringen, Christopher<br />
zu verlassen, weil er in ihren<br />
Augen immer noch derjenige ist, der<br />
den meisten Schneid hat und ihr<br />
alles geben kann, was sie braucht.<br />
<strong>Die</strong> einzige Hoffnung, diese Farce zu<br />
beenden, liegt in der jungen Widerstandskämpferin<br />
Valentine (Adelaide<br />
Clemens), die Christophers geradlinige<br />
Welt ganz schön durcheinander<br />
wirbelt. <strong>Die</strong> Doppeldisc-Edition<br />
enthält als Bonus sechs Postkarten<br />
im Vintage-Look, auf der zweiten<br />
Disc befindet sich zudem ein „Behind<br />
The Scenes“-Beitrag. <strong>Die</strong> reich<br />
geschmückten und akribisch genau<br />
Wunderschön und immer für eine<br />
Affäre offen: Sylvia (Rebecca Hall)<br />
nachgebildeten Kulissen im viktorianischen<br />
Stil erfreuen das Auge mit<br />
blanker Detailverliebtheit und einer<br />
sauberen Schärfe. Satte, bräunliche<br />
bis cremefarbene Bilder erwecken<br />
den Eindruck eines klassischen,<br />
hochwertigen Kostümdramas. <strong>Die</strong><br />
deutsche Synchronisation ist absolut<br />
passend und gelungen. FT<br />
Film 8/10<br />
Tradition trifft auf Moderne – ein Widerspruch,<br />
der sich auch auf die Beziehungen in<br />
extremster Weise auswirkt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Californication<br />
(1. – 5. Staffel)<br />
Bilder: Paramount Home, Polyband<br />
Dramedy<br />
OT: Californication<br />
L: US J: 2007-2012<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0, Dolby True<br />
<strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R:<br />
Stephen Hopkins u. a.<br />
D: David Duchovny,<br />
Natasha McElhone LZ: je 12 × 28 min FSK:<br />
18 P: 28 Euro (pro Staffel) W-Cover: nein<br />
VÖ: 01.08.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Ob Frauenheld oder „Guitar Hero“:<br />
Hank macht stets eine gute Figur<br />
Ob sie am Ende doch wieder zueinander finden? Natasha McElhone und<br />
David Duchovny sind das wunderbar verkorkste Traumpaar der Serie<br />
Dürfen wir vorstellen: Hank Moody,<br />
ein Mann in den <strong>besten</strong> Jahren.<br />
Umjubelter Schriftsteller, umschwärmter<br />
Frauenheld und überhaupt<br />
einer der lässigsten Typen,<br />
den die Fernsehlandschaft je hervorgebracht<br />
hat. Im Grunde ist er<br />
ein moderner, auf Hochglanz polierter<br />
Charles Bukowski: Er schreibt, er<br />
trinkt und er liebt die Frauen weitaus<br />
mehr (und häufiger), als ihm gut tut.<br />
<strong>Die</strong> Liebe seines Lebens (Natasha<br />
McElhone) hat er nach unzähligen<br />
Seitensprüngen scheinbar endgültig<br />
verloren – was ihn allerdings<br />
nicht davon abhält, in ihrem Leben<br />
und dem der gemeinsamen Tochter<br />
weiterhin für gehöriges Chaos<br />
zu sorgen.<br />
David Duchovny legte fünf Jahre<br />
nach dem Ende von „Akte X“ sein<br />
jahrelang gepflegtes und bei den<br />
Fans mehr als beliebtes „Mulder“-<br />
Image so gründlich ad acta, dass<br />
man beinahe zwei mal überlegen<br />
muss, ob der eigenbrötlerische FBI-<br />
Agent und sein neues, frauenverschlingendes<br />
Alter-Ego Hank Moody<br />
von ein- und demselben Schauspieler<br />
verkörpert werden. <strong>Die</strong> Serie<br />
erfreut sich in den USA ungebrochener<br />
Beliebtheit, obwohl sie im<br />
Fernsehen auf dem Pay-TV-Sender<br />
Showtime nur einem eingeschränkten<br />
Zuschauerkreis zugänglich ist –<br />
eine siebte Season ist für Anfang<br />
2014 bereits bestätigt. Das Besondere<br />
an den knackigen, halbstündigen<br />
Episoden ist die tolle Balance<br />
zwischen Comedy- und Dramen-<br />
Elementen, der unverkrampfte und<br />
offenherzige Umgang mit dem Thema<br />
Sex (in Wort und Bild) sowie<br />
die unglaubliche Chemie zwischen<br />
Duchovny und McElhone, deren<br />
schwierige und komplexe Liebesgeschichte<br />
trotz aller durchgeknallten<br />
Eskapaden doch immer das eigentliche,<br />
wild-schlagende Herz der<br />
Serie bleibt.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Garantiert die coolste Serie, die Sie noch nie<br />
gesehen haben – einfach mit Staffel eins<br />
anfangen, dann wollen Sie die anderen auch!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 79
Thema<br />
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Der Zombie-Kult geht weiter:<br />
„The <strong>Walking</strong> Dead“<br />
die dritte und vierte Staffel<br />
Bereits seit Oktober gibt es die vierte Staffel von „The <strong>Walking</strong> Dead“ im Pay-TV zu sehen, während die dritte Staffel<br />
endlich vollkommen ungekürzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Erfahren Sie alles über die Sondereditionen, Charaktere, Comics<br />
und das ganze Drumherum zur unheimlichsten Erfolgsserie aus den Staaten.<br />
Angesichts des großen Erfolgs der Serie „The<br />
<strong>Walking</strong> Dead“ stellt sich automatisch die<br />
Frage, was eigentlich so besonders an ihr ist?<br />
Es mag provokant klingen, aber die meisten<br />
Elemente hat es schlicht und ergreifend schon<br />
einmal in anderen Zombie-Filmen gegeben.<br />
So erscheint z. B. der Beginn der ersten Staffel<br />
mit Ricks Erwachen wie die Startszene aus<br />
„28 Days Later“ (2002), das Einschmieren mit<br />
Zombie-Gedärmen und anschließende „Durchdie-Zombie-Horde-Wanken“<br />
erinnert an die Täuschungsaktion<br />
in „Shaun Of The Dead“ (2004)<br />
und auch das Verschanzen in einer Hütte auf<br />
dem Lande ist seit George A. Romeros Überwerk<br />
„<strong>Die</strong> Nacht der lebenden Toten“ (1968)<br />
nichts Neues mehr. Was also ist es, das diesen<br />
immensen Hype begründet? Ganz einfach: Es<br />
ist die allererste Zombie-Serie überhaupt. Das<br />
<strong>Serien</strong>format bietet sich förmlich an, mit den<br />
Überlebenskünstlern mitzufiebern, wodurch die<br />
Bedrohung durch die Zombies noch größer wird.<br />
Stirbt im Film jemand, dann ist das zwar schade,<br />
aber dennoch verkraftbar. Wird in der Serie ein<br />
Sympathieträger nach z. B. 19 tollen Episoden<br />
auf brutalste Weise zerfleischt, dann ist dieser<br />
Verlust schon stärker spürbar und der Thrill-<br />
Faktor steigt. Jeder Verlust verändert die Gruppe<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
16
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Thema<br />
SPOILERWARNUNG:<br />
<strong>Die</strong>ser Artikel enthält einige Fakten aus der<br />
ersten und zweiten Staffel von „The <strong>Walking</strong><br />
Dead“ sowie Andeutungen zu den Folgen der<br />
dritten Staffel. <strong>Die</strong> <strong>Vorschau</strong> auf die vierte Staffel<br />
sowie das Interview mit Governor-Darsteller<br />
David Morissey erwähnen Figuren, die die Ereignisse<br />
der dritten Staffel überleben.<br />
nach einer unbestimmten Katastrophe mit Untoten<br />
zu tun bekommt und trotz aller Widrigkeiten<br />
überlebt. Der Handlungsort bewegt sich<br />
abwechselnd zwischen dem Zufluchtsort Wald<br />
und der von Zombies belagerten Stadt, in der es<br />
Ausrüstung, Medikamente und andere Schätze<br />
zu holen gibt. In Staffel zwei wurde der Schauplatz<br />
auf eine Farm verlegt und das Erzähltempo<br />
gedrosselt.<br />
Wie „Lost“ mit Zombies<br />
Obwohl die Folgen allesamt sehr gut sind und<br />
der Comicvorlage von Robert Kirkman gerecht<br />
werden, drohte die anfangs so freudig angenommene<br />
Zombie-Thematik im <strong>Serien</strong>format<br />
aufgrund des verlangsamten Erzähltempos ein<br />
wenig einzuschlafen. Doch am Ende spitzt sich<br />
die Situation zu und es kommt zu einer wesentlichen<br />
Veränderung, die die Gruppe zersprengt.<br />
Staffel drei kann daher nun mit Fug und Recht als<br />
der große „Wachrüttler“ betitelt werden. Verteilt<br />
auf ein Gefängnis und eine speziell geschützte<br />
Siedlung bietet die Handlung in jeder Episode<br />
Wendungen, Dramen und manchmal auch Tode,<br />
die der geneigte Zuschauer so vielleicht nicht erwartet<br />
hätte. Auch die Charaktere brechen langsam,<br />
aber sicher in verschiedene Richtungen auf,<br />
allen voran der Ex-Sheriff Rick Grimes (Andrew<br />
Lincoln), der aus verschiedenen Gründen ja<br />
schon in der zweiten Staffel zeigte, dass seine<br />
blütenreine Weste langsam immer fleckiger wird.<br />
Als konservativer Held der alten Schule geht er<br />
nun zum Glück nicht mehr durch. Zu sehr hat<br />
sich die Welt verändert, sodass für die alten<br />
Moralvorstellungen inzwischen wohl kein Platz<br />
mehr ist. Stattdessen mutiert er zum undurchsichtigen<br />
Hardliner, der sich zwar als Alphatier<br />
sieht, sich aber auch durch den sich kontinuier-<br />
THE TALKING DEAD<br />
der Überlebenden merklich und wirkt sich auf<br />
den nachfolgenden Handlungsverlauf aus. Es<br />
ist ein niemals endender Zombie-Film, dessen<br />
ständige beklemmende Atmosphäre einfach absolut<br />
mitreißt. <strong>Die</strong> Charaktere wiederum werden<br />
langsam aufgebaut und von einem schrecklichen<br />
Szenario ins nächste geschickt, das immer Spuren<br />
hinterlässt. Dadurch werden die Menschen<br />
zum Äußersten getrieben, wodurch sich umso<br />
größere Dramen abspielen. Es kann einfach<br />
alles passieren. Und auch wenn vieles schon<br />
einmal da gewesen ist, so gibt es hier dennoch<br />
neue Ideen und großartige Geschichten, die der<br />
Vorlagenautor Robert Kirkman in seinen Graphic<br />
Novels für seine Figuren ersinnt.<br />
<strong>Die</strong> erste Staffel ist mit ihren sechs Episoden<br />
unter anderem deshalb so beliebt, weil sie eine<br />
kleine Gruppe von Menschen zeigt, die es kurz<br />
Im Anschluss an jede Episode strahlt der amerikanische<br />
Sender AMC das Sonderformat „The<br />
Talking Dead“ aus, in dem die wichtigsten Entwicklungen<br />
der Folge reflektiert und mündlich<br />
ausgewertet werden. Klar, dass hierbei auch<br />
die unterschiedlichsten Interpretationsansätze<br />
vorgestellt werden und Details ans Tageslicht<br />
kommen, die einem beim erstmaligen Schauen<br />
vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen sind. <strong>Die</strong><br />
Sendung wird moderiert von Chris Hardwick.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 17
Thema<br />
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Egal, ob beliebt wie Daryl, verliebt wie Glen und Maggie oder lieblos wie Michonne, kein Charakter ist vor dem grausamen Ableben gefeit. Jeder kann sterben<br />
lich verschlechternden Zustand seiner Psyche als<br />
unberechenbar und nicht mehr allzu vertrauenswürdig<br />
entpuppt.<br />
Zombies und andere Schrecken<br />
Stärker als zuvor wird in der dritten Staffel<br />
deutlich, dass die Zombies nicht die einzige,<br />
geschweige denn die größte Gefahr auf diesem<br />
Planeten darstellen. <strong>Die</strong>sen Titel behält<br />
sich seit jeher die Menschheit vor. Auch wenn<br />
es nur noch wenige Überlebende gibt, so sind<br />
jene jedoch in die Enge getrieben und bereit,<br />
selbst extremste Maßnahmen in Kauf zu nehmen,<br />
um ihren Fortbestand zu sichern bzw. um<br />
sich einen eigenen Vorteil zu schaffen. Welche<br />
Staatsgewalt sollte sie auch zurechtweisen?<br />
Dementsprechend kristallisiert sich alsbald eine<br />
klare Rivalität zwischen der „Ricktatur“ und dem<br />
selbst ernannten „Govenor“ (David Morrissey)<br />
heraus. Letzterer leitet eine gut funktionierende<br />
Siedlung und präsentiert diese als die ultimative<br />
Utopie, in der Menschen im weitesten Sinne frei<br />
und ohne Angst leben können. Doch auch diese<br />
vermeintliche „Freiheit“ ist teuer erkauft, weshalb<br />
es bald zum vorprogrammierten Klinsch kommt.<br />
Und so springt die Handlung zwischen den einzelnen<br />
Gruppierungen hin und her, was dem<br />
Ganzen zusätzliches Tempo verleiht. Das Salz<br />
in der Suppe dürfte aber der zunehmend abstrakte<br />
Look der Figuren sein, denn offenbar hat<br />
der vergangene Winter, das ganze Team um Rick<br />
abgehärtet und die Team-Mitglieder zu einem<br />
abgeklärten, eingespielten Anti-Zombie-Einsatzkommando<br />
werden lassen. Selbst Ricks Sohn,<br />
der kleine Carl (Chandler Riggs), weiß sich mit<br />
seiner speziellen, geräuschreduzierten Schusswaffe<br />
zu wehren. Insgesamt sieht hier aber niemand<br />
mehr gestriegelt aus, und das Team ähnelt<br />
zunehmend einer Wandergruppe aus kuriosen<br />
Schaustellern. Am meisten sticht der <strong>Serien</strong>-<br />
Neuzugang Michone hervor, eine dunkelhäutige<br />
Schönheit, die am liebsten mit scharfen Klingen<br />
wie etwa einem Katana arbeitet. An ihrem Körper<br />
sind zwei Ketten befestigt, an denen wiederum<br />
Zombies hängen, denen aus Sicherheitsgründen<br />
die Unterkiefer und Arme entfernt wurden. Welchen<br />
Zweck dieser Modeschmuck erfüllt, dass<br />
müssen Sie schon selber herausfinden. Allein<br />
dieser skurrile Anblick zieht die Serie weiter in<br />
die Comic-Richtung und gibt ihr den nötigen, ästhetischen<br />
Schwung, der zuvor fehlte.<br />
Sondereditionen der 3. Staffel<br />
Es ist schon schwierig genug, im Dschungel der<br />
Sondereditionen die Übersicht zu behalten. Umso<br />
komplizierter wird es für den Kunden, wenn einzelne<br />
Handelsketten Exklusivverträge abschließen,<br />
wie hier: Bisher veröffentlichte der Vertrieb WVG<br />
eine Uncut-Version der ersten Staffel sowie eine<br />
jeweils limitierte Steelbook-Edition für Staffel 1<br />
und 2, die es überall zu kaufen gibt. Amazon.de<br />
hatte bislang die Limited Comic Box (Staffel 1 & 2 +<br />
Comic-Sonderauflage, Artprint<br />
und Zertifikat) im Repertoire (inzwischen nicht mehr<br />
exklusiv). Für die dritte Staffel wurde eine Amazonexklusive<br />
Sonderedition samt Michonne-Action-Figur<br />
für 65 Euroangekündigt. In Anbetracht dessen, dass<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch für 30 Euro und die eher einfach gearbeitete<br />
Actionfigur für 20 Euro gekauft werden kann,<br />
ist dies nicht wirklich preisgünstig. Der Media Markt<br />
bietet eine limitierte Aquarium-Edition an, die sich<br />
jeder ins Regal stellen kann, um wie der Governor genüsslich<br />
die im Wasser schwimmenden Zombie-Köpfe<br />
zu beobachten. Das Ganze ist batteriebetrieben<br />
bzw. beleuchtet und kann mit ein paar einfachen<br />
Handgriffen mit neuem Wasser befüllt werden. <strong>Die</strong><br />
Aquarium-Box ist ab dem 11. November zum stolzen<br />
Preis von 139 Euro erhältlich. Zudem gibt es dort<br />
eine limitierte Steelbook-Version der dritten Staffel<br />
mit einem Armbrustartwork. Der Saturn-Markt<br />
wiederum bietet eine exklusive Steelbook-Edition<br />
mit Lenticularbild an. US-Import-Spezialisten wissen<br />
außerdem: <strong>Die</strong> erste Staffel<br />
gab es als aufklappbare<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tin-Edition, die<br />
zweite <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Staffel<br />
als Zombie-Kopf mit<br />
Schraubenzieher im<br />
Auge.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
18
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Thema<br />
<strong>Die</strong> schlimmsten Zombie-Angriffe erfolgen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Sie sind völlig unberechenbar, selbst im angeketteten Zustand<br />
DIE BLU-RAY<br />
Hat sich im Vergleich zu den vorherigen Staffeln<br />
in technischer Hinsicht etwas getan? Nein, hat<br />
es nicht! Look und Soundgestaltung sind vollkommen<br />
gleich geblieben und gliedern sich nahtlos<br />
in die Reihe der bestehenden Episoden ein. Das<br />
ist aber auch so gewollt, denn warum sonst sollte<br />
sich ein Sender für 16-Millimeter-Filmmaterial<br />
entscheiden, wenn er nicht bewusst einen grobkörnigen,<br />
unscharfen Look erzielen möchte, der<br />
an die frühen Zombie-Filme der 1970er/80er<br />
erinnert? <strong>HD</strong>-Enthusiasten rümpfen bei solch<br />
verschwommenen Konturen vermutlich die Nase,<br />
trotz alledem sind doch an so einigen Stellen<br />
viele Details zu erkennen, sodass man davon ausgehen<br />
kann, dass hier aktuelle und hochwertige<br />
16-Millimeter-Kameras verwendet wurden. <strong>Die</strong><br />
Außenaufnahmen sind überbelichtet, während<br />
die Innenaufnahmen große Dunkelflächen bieten,<br />
von denen sich nur wenige Details absetzen. Der<br />
Schwarzwert ist geringfügig zu hoch, weshalb die<br />
vorrangig bräunlichen Bilder besonders in den<br />
Gefängnisszenen etwas matschig wirken. Trotz<br />
der entfärbten Bilder (Bäume wirken z. B. relativ<br />
matt bzw. alles andere als saftig grün) sind die<br />
Hauttöne warm und kräftig. Beim Sound sind<br />
die hohen Knack- und Zischlaute problematisch.<br />
In dieser Hinsicht klingt die Tonspur komprimiert<br />
und gerade was die Dialoge angeht ein klein<br />
wenig verzerrt. Tiefen gibt es weniger (im Gegensatz<br />
zu den lästigen Werbeblöcken am Anfang<br />
einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren Mitten zu donnernden<br />
Tiefen umgewandelt wurden). <strong>Die</strong> Räumlichkeit<br />
wurde sehr dezent gehalten und vorrangig für die<br />
Einblendung einzelner Zombie-Laute verwendet.<br />
Aber auch kleinere Alltags-Geräusche finden ihren<br />
Weg auf die Surround-Kanäle, ohne dass wirklich<br />
eine lebendige Audio-Umgebung entsteht. Dynamisch<br />
tut sich hier auch kaum etwas und bleibt<br />
beim linearen Lautstärkeverlauf. <strong>Die</strong> 16 Episoden<br />
sind auf insgesamt vier <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs verteilt. Auf<br />
der fünften Disc befindet sich das Bonusmaterial,<br />
welches Sie im Detail im nebenstehenden Kasten<br />
aufgelistet finden. Am interessantesten sind die<br />
gelöschten Szenen sowie die Behind-The-Scenes-<br />
Beiträge „Making The Dead“ und „Gedärme<br />
und Glorie“, die ein interessantes Bild über die<br />
Produktion der Zombie-Masken und -Utensilien<br />
vermitteln. <strong>Die</strong> vorliegende <strong>Serien</strong>staffel ist komplett<br />
ungeschnitten.<br />
FAlko THEunEr<br />
<strong>Die</strong> Ursache der Zombie-Epidemie<br />
(Spoilerwarnung) <strong>Die</strong> Ursache der Katastrophe<br />
wird innerhalb der Serie nur vage angedeutet. So<br />
zeigen Rückblenden wie Shane und Lori (Sarah<br />
Wayne Callies) zusammen mit Carl aus der Stadt<br />
flüchten wollen, ohne jedoch direkt den Ausbruch<br />
zu erklären. An vielen Stellen der Serie befinden<br />
sich Zeichen dafür, dass die Apokalypse quasi<br />
auch als Zorn Gottes interpretiert werden könnte<br />
(zumindest von den Gläubigen unter den Zuschauern).<br />
Am Ende der ersten Staffel gelangt die Gruppe<br />
zu einer geheimen Forschungsstation, in der die<br />
Seuche erforscht wurde. Der einzige Überlebende<br />
an diesem Ort ist ein Wissenschaftler, der Rick offenbart,<br />
dass der Aggressor ausnahmslos in allen<br />
Menschen schlummert und ausbricht, sobald ein<br />
Mensch stirbt. Sprich: Es ist egal, ob jemand gebissen<br />
wird oder nicht – früher oder später verwandelt<br />
sich jeder in einen Untoten. So wie es scheint,<br />
kann die Ursache also z. B. in der Biowaffenforschung<br />
liegen, ein missglücktes Experiment gewesen<br />
sein, als Gottes-Strafe durchgehen oder auch<br />
einfach nur als Spätfolge einer Überdosis Handy-<br />
Strahlung. Vorlagenautor Robert Kirkman wird<br />
darauf jedenfalls erst einmal keine Antwort geben.<br />
Extras (Bonus Disc)<br />
Ein heranwachsender Sohn (7 Min.)<br />
Böses Auge (8 Min.)<br />
Verlassen, aber nicht vergessen (8 Min.)<br />
Herz eines Kriegers (8 Min.)<br />
Michonne Vs. Governor (5 Min.)<br />
Sicherheit hinter Gittern (10 Min.)<br />
Making The Dead (8 Min.)<br />
Gedärme & Glorie (8 Min.)<br />
Deleted Scenes (6 Std. 12 Min.)<br />
Horror-Serie/Drama<br />
OT: The <strong>Walking</strong> Dead L: US J: 2012 V: Universal<br />
B: MPEG-4, 1,78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 R: Ernest R. Dickerson,<br />
Bill Gierhart u. a. D: Andrei Lincoln, Sarah Wayne Callies u. a.<br />
LZ: 16 x 43 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 11.11.13 × 5 Extras: 6,5/10<br />
Film 8,5/10<br />
Haben Sie schon einmal „Resident Evil“ die ganze Nacht lang<br />
durchgezockt, weil Sie nicht mehr aufhören konnten? <strong>Die</strong>se Serie<br />
hat den gleichen packenden Effekt.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Das 16-Millimeter-Material hinterlässt einen absichtlich<br />
herbeigeführten Look voller Unschärfen<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Der Sound ist relativ unspektakulär, erfüllt aber seinen Zweck und<br />
klingt nur minimal verzerrt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 19
Thema<br />
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
<strong>Die</strong> neue Gesellschaft<br />
der Postapokalypse (Auswahl)<br />
Rick dreht durch: Ein Held im Wandel<br />
Er WAR der große Ordnungshüter in den Staffeln eins<br />
und zwei, quasi ein Überbleibsel der alten Welt oder<br />
anders gesagt, einfach jemand, der die alte Ordnung<br />
wiederherstellen wollte. Dummerweise kamen dem<br />
Sheriff bei diesem Vorhaben immer wieder ein paar<br />
Untote in die Quere, die von ihm und der Gruppe stetig<br />
neue moralische Entscheidungen abverlangten.<br />
Dazu gehörte unter anderem die Frage, ab wann ein<br />
Infizierter als Zombie durchgeht? Sind Zombies nicht<br />
auch nur Menschen, die an einer Krankheit leiden?<br />
Darf man einfach so einem Zombie-Kind mit seiner<br />
riesigen Cougar-Magnum ein Loch in den Schädel<br />
schießen? Und wie ist das mit einem Jugendlichen,<br />
der die Gruppe an seine Komplizen verraten könnte<br />
– sollte dieser für das Gemeinwohl exekutiert werden?<br />
Bei jeder Frage war Rick (Andrew Lincoln) stets<br />
der Saubermann, grübelte ewig lang darüber nach<br />
und machte sich über mehrere Folgen hinweg Vorwürfe,<br />
wenn wieder ein Menschenleben aufgrund<br />
seiner Entscheidung dran glauben musste. Doch<br />
inzwischen ist auch Rick abgestumpft und ähnlich<br />
wie sein „Kumpel“ Shane (Jon Bernthal) zu einem<br />
emotionslosen Monstrum geworden, das mit aller<br />
Macht die Gruppe führen möchte. Emotionslos ist<br />
vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, denn<br />
der ein oder andere Nervenzusammenbruch packt<br />
ihn dann doch gelegentlich. Dennoch ist der Zeigefinger<br />
inzwischen schneller am Abzug, wenn fremde<br />
Menschen seine Gruppe bedrohen. Verfolgungswahn,<br />
Wahnvorstellungen, Fehlentscheidungen und<br />
Wutausbrüche machen aus ihm einen gebrochenen,<br />
durchaus glaubhaften Charakter. Wir sagen: Gut,<br />
dass er sein Heldenimage sowie die weiße Weste<br />
abgelegt hat, denn sonst wäre Rick schlimmstenfalls<br />
zu einer bloßen Witzfigur verkommen. Sein Wandel<br />
hängt natürlich auch mit dem Tod eines gewissen<br />
Humanisten zusammen, der die Menschlichkeit der<br />
Gruppe mit sich nahm.<br />
<strong>Die</strong> Dixon-Brüder<br />
Andrea (Laurie Holden):<br />
Das hübsche, naive Blondchen, das immer<br />
wieder in Schwierigkeiten gerät, weil es unbedingt<br />
mit Waffen spielen will, hat sich im Laufe<br />
der Zeit zu einer selbständigen, emanzipierten<br />
Frau gemausert, die nun auch bestimmte Entscheidungen<br />
zu Recht hinterfragt und sich ihren<br />
Weg durchaus stimmig ebnet – auch wenn<br />
sie sich blöderweise ausgerechnet immer in<br />
die falschen Männer verliebt.<br />
Es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich doch Brüder im Charakter sein<br />
können. Daryl (Norman Reedus) ist einer der beliebtesten Charaktere der Serie.<br />
Er ist quasi der geheimnisvolle Wild-West-Held, der mit seiner Harley und<br />
seiner Armbrust den coolen „Clint Eastwood“ (in jungen Jahren) gibt. Er ist<br />
einer der Charaktere, die nicht in der Comic-Handlung von Robert Kirkman<br />
vorkommen und entwickelt sich zur rechten Hand von Rick. Sein älterer Bruder<br />
Merle (Michael Rooker) wiederum gehört zu den Stinkstiefeln der Serie und<br />
erntet als fieser Nazi viele Antipathien. Ursprünglich auf einem Hochhausdach<br />
in Atlanta zurückgelassen, taucht er in der dritten Staffel wieder auf, was alles<br />
andere als Wiedersehensfreude weckt. Beide Brüder hatten eine schwierige<br />
Kindheit und wurden vom Vater misshandelt. Dadurch entwickelten sie sich<br />
zu Außenseitern der Gesellschaft, wobei ein ungewolltes Waldabenteuer Daryl<br />
ungemein prägte. Als Kind ging er für ganze neun Tage im Wald verloren,<br />
ernährte sich von dem, was er fand, und kehrte aus eigener Kraft in die Zivilisation<br />
zurück, ohne dass der alkoholisierte Vater sein Verschwinden überhaupt<br />
bemerkte. Beide Brüder haben einen enormen Überlebensinstinkt und wissen<br />
besser als alle anderen, wie man in Extremsituationen am Leben bleibt.<br />
Hershel (Scott Wilson):<br />
Der ehemalige Farmbesitzer ist Tierarzt und<br />
aufgrund seines medizinischen Hintergrundwissens<br />
ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft.<br />
Zudem ist er ein erfahrener Ratgeber,<br />
weshalb er oftmals die Vaterrolle einnimmt.<br />
Als strenggläubiger Mann folgt er seinen Prinzipien,<br />
weiß inzwischen aber auch, dass der<br />
Konservatismus allerspätestens seit der Apokalypse<br />
nicht mehr greift und er nun im Alter<br />
weltoffener und flexibler in seinen Ansichten<br />
werden muss. Seinen Alkoholismus hat er inzwischen<br />
hinter sich gelassen.<br />
Glen (Steven Yeun):<br />
Er ist das taktische Genie der Gruppe und kann<br />
in brenzligen Situationen schnelle, gute Entscheidungen<br />
treffen. Bestanden diese zu Anfang<br />
noch hauptsächlich im klugen Ausweichen, hurtigen<br />
Sprinten und stillen Zuschlagen, so entwickelte<br />
sich aus ihm spätestens seit seiner Liaison<br />
mit der Farmerstochter Maggie (Lauren Cohan)<br />
eine Führernatur, die innerhalb der Gruppe<br />
auch durchaus etwas zu sagen hat.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
20
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Thema<br />
Neue Charaktere (Auswahl)<br />
Michonne<br />
(Danai Gurira):<br />
Mit ihrem Samurai-Schwert und den beiden<br />
„zahmen“ Zombies im Schlepptau ist sie wohl<br />
der markanteste Neuzugang der Serie. <strong>Die</strong><br />
hübsche Katana-Schwingerin hat sich schnell<br />
in die Herzen der <strong>Serien</strong>-Fans gemetzelt und<br />
weist einige durchaus interessante Charakterzüge<br />
auf. Durch die exotische Präsenz der<br />
geheimnisvollen Schwertkämpferin erhält die<br />
sonst doch relativ real wirkende Serie einen<br />
leichten Over-The-Top-Touch, was sie geringfügig<br />
mehr in die Comic-Richtung schiebt. Zunächst<br />
zieht Michonne mit Andrea, der leicht<br />
naiven, aber dennoch sympathischen Schönheit<br />
der Gruppe, durch die Gegend, um schließlich der Kolonie des Governors<br />
zu begegnen. Später stößt sie dann zur ganzen Gruppe im Gefängnis.<br />
Tyreese<br />
(Chad Coleman)<br />
In den Comics ist er Ricks rechte Hand und hilft<br />
ihm, einen klaren Kopf zu bewahren, wenn<br />
wieder einmal schwierige Entscheidungen ins<br />
Haus stehen. Er ist eine Führernatur. Seine<br />
Markenzeichen sind seine Mütze sowie der<br />
Hammer, mit dem er regelmäßig und kräftig<br />
austeilt. In der TV-Serie gestaltet sich die Beziehung<br />
zu Ricks Gruppe jedoch ein wenig<br />
komplizierter, denn Tyreeses Gruppe gilt<br />
zunächst als Eindringling in die von Rick und<br />
Co. vereinnahmte Gefängnis-„Festung“. An<br />
Tyreeses Seite befindet sich stets seine jüngere<br />
Schwester Sasha (Sonequa Martin-Green), die<br />
er wie ein Berserker verteidigt. Doch wie wird sich in der Serie seine Beziehung<br />
zu Rick weiterentwickeln, jetzt da Daryl seinen Platz eingenommen hat?<br />
Der Governor<br />
(David Morrissey):<br />
Zunächst scheint er der neue Saubermann<br />
der Serie zu werden. Unter seiner Führung<br />
gelingt es der kleinen Kolonie tatsächlich, in<br />
einem gewissen Rahmen die alte Welt wieder<br />
herzustellen. Innerhalb des Schutzwalls gibt<br />
es keine freilaufenden Zombies, die Menschen<br />
gehen ihrem normalen Tagesgeschäft nach<br />
und tragen sogar normale, ganz unzerrissene<br />
Kleidung. Doch die Schattenseiten lauern hinter<br />
den Fassaden dieser einfach zu perfekten<br />
Utopie. Wir sagen nur „Aquarium“ und „Töchterchen“.<br />
Kurzum: Rick und der Governor geraten<br />
tüchtig aneinander und bekämpfen sich<br />
mit Waffengewalt bis aufs <strong>Blu</strong>t. Seit einem „Unfall“ mit einem Glassplitter ist<br />
die Augenklappe zudem ein festes Markenzeichen des Governors.<br />
Milton Mamet<br />
(Dallas Roberts)<br />
Er ist der Doktor, ob nun „Mengele“ oder<br />
„Frankenstein“, das können die Zuschauer für<br />
sich entscheiden. Milton hilft dem Governor<br />
bei der Erforschung der Zombie-Seuche und<br />
schreckt im Namen der Wissenschaft auch<br />
nicht vor Menschenversuchen zurück. Vom<br />
Äußeren her erinnert er an eine introvertierte<br />
Version von Bill Gates. Sobald er spricht, tritt<br />
seine Emotionslosigkeit hervor und er wirkt<br />
aufgrund der benutzten Sprache definitiv wie<br />
ein IT-Nerd. Aus diesem Grund misstraut ihm<br />
insbesondere Andrea. Und tatsächlich scheint<br />
er Fortschritte in der Zombie-Dressur zu machen.<br />
Doch bleiben in den untoten Hirnen tatsächlich noch Erinnerungen aus<br />
den Lebzeiten erhalten?<br />
Was unterscheidet<br />
Zombies vom Menschen?<br />
Bereits „Shaun Of The Dead“ machte die seichte<br />
Anmerkung, dass Zombies auch nur Menschen<br />
seien und sich kaum vom besoffenen Kneipengast<br />
oder gar vom Videospiel-Nerd unterscheiden.<br />
Auch Zombie-Guru George A. Romero zeigte u. a.<br />
in seinem „Land Of The Dead“, dass die Alternativgesellschaft<br />
„Z“ durchaus eine Daseinsberechtigung<br />
auf der Erde hat, für die es sich zu kämpfen<br />
lohnt. In „Warm Bodies“ ging man sogar soweit,<br />
den Untoten die Fähigkeit zur Liebe zuzuschreiben.<br />
Seien wir doch einmal ehrlich, genau genommen<br />
können die Zombies rein gar nichts für ihr Äußeres.<br />
Schließlich haben sie sich diese Lebensart nicht<br />
freiwillig ausgesucht. Und nur weil sie hirnlos sind<br />
und einen unbändigen Appetit auf Fleisch besitzen,<br />
heißt das noch lange nicht, dass man ihnen<br />
mir nichts, dir nichts den Schädel einschlagen darf.<br />
Nichtsdestotrotz sind sie in „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />
einfach nur hirntote, gefährliche und vor allem<br />
hungrige Wesen, die immer dann auftauchen,<br />
wenn man es am wenigsten erwartet. Eine Heilung<br />
ist faktisch ausgeschlossen, weshalb es den „Helden“<br />
der Geschichte nichts ausmacht, sie niederzumähen.<br />
Andererseits zeigen die Untoten hier ein<br />
merkwürdiges Schwarm-Verhalten und legen aus<br />
einem unbekannten Grund in Gruppen gewaltige<br />
Strecken zurück, so als würden sie von irgendetwas<br />
gesteuert oder angelockt werden. Es gibt also noch<br />
so einige Fragen, die die Herkunft und Lebensweise<br />
dieser unheimlichen Wesen betreffen und die von<br />
niemandem so richtig beantwortet werden können.<br />
Übrigens werden die Zombies hier niemals als<br />
„Zombies“ bezeichnet – stattdessen nennt man sie<br />
entsprechend dem <strong>Serien</strong>titel „Walker“.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 21
Thema<br />
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
THE WALKING DEAD:<br />
DER COMIC<br />
<strong>Die</strong> Graphic Novels erscheinen in Amerika seit<br />
2003 monatlich als Image-Serie in Einzelheften<br />
und werden zusammengefasst als Bücher vertrieben.<br />
<strong>Die</strong> Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß<br />
gehalten und unterscheiden sich von der TV-<br />
Serie bei einigen Charakteren sowie geringfügig<br />
auch bei der Handlung. Autor ist Robert Kirkman<br />
und der Zeichner war bis zum sechsten Band<br />
noch Tony Moore. Nach ihm führte Charlie Adlard<br />
die Reihe weiter. In Deutschland sind bislang<br />
18 Hardcover-Bände beim Crosscult-Verlag<br />
erschienen, der 19. ist für den März 2014 angekündigt.<br />
Das Kompendium soll im November erscheinen.<br />
Einige Illustrationen aus Band 1 sehen<br />
THE WALKING DEAD GEWINNSPIEL<br />
Sie lieben „The <strong>Walking</strong> Dead“ und würden<br />
gern ein cooles Fan-Paket gewinnen? Dann<br />
sind Sie hier genau richtig. In freundlicher<br />
Zusammenarbeit mit Crosscult und WVG<br />
verlosen wir ein Paket bestehend aus: „The<br />
<strong>Walking</strong> Dead“ (Staffel 3) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition<br />
samt Michonne-Figur, „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />
Comic-Bände 1 – 3, „The <strong>Walking</strong> Dead“ Das<br />
Kompendium, „Wo ist der Zombie“ Wimmelbuch,<br />
„The Last Of Us“ Videospiel & Comic<br />
Einfach Mail mit dem Betreff „Zombies“ an:<br />
5jahreblu<strong>ray</strong>magazin@auerbach-verlag.de<br />
Oder per Post an die Adresse:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Stichwort: Zombies<br />
Oststraße 40 – 44<br />
04317 Leipzig<br />
Einsendeschluss ist der 29.11.2013. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. <strong>Die</strong> Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />
Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel<br />
teilnehmen.<br />
Sie oben. Allen Videospielfans sei übrigens das<br />
exzellente Point-and-Click-Adventure von Telltale<br />
Games empfohlen. Hier können Sie in fünf Episoden<br />
die brandneue und interaktive Geschichte<br />
des Kriminellen Lee Everett und seines verwaisten<br />
Zöglings Clementine erleben.<br />
Bilder: AMC, © Crosscult, WVG; Wimmelbild: © Crosscult/Michael O’Mara Books, eine Illustration von Paul Moran<br />
22
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Thema<br />
ZOMBIE WIMMELBUCH:<br />
Wer Wimmelbilder UND Zombies mag, der ist mit diesem humorvollen Buch von dem Zeichner Paul Moran<br />
<strong>besten</strong>s beraten. Als kleine Kostprobe finden Sie oben eines der ultradetaillierten Bilder, auf dem Sie insgesamt<br />
vier versteckte, rote Erste-Hilfe-Kästen finden können. Das 48-seitige, kunterbunte Wimmelbuch von<br />
Crosscult ist ab sofort für rund 17 Euro im Handel erhältlich.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 23
Thema<br />
The <strong>Walking</strong> Dead<br />
Interview mit David Morissey,<br />
Darsteller des „Governor“ in „The <strong>Walking</strong> Dead“<br />
Geführt von Tiemo Weisenseel<br />
Er spielt den Widersacher Ricks und den skrupellosen Anführer der utopischen Gesellschaft: David Morissey<br />
ist der Governor. Im Gespräch verriet er uns einiges über seine Rolle und deutete sein Mitwirken in der vierten<br />
Staffel an. Wer die dritte Staffel noch nicht gesehen hat, sollte dies aber lieber noch tun, bevor er weiter liest.<br />
David Morissey, Darsteller<br />
Mr. Morissey: Sie sind ja schon eine ganze<br />
Weile im Business – wie hat sich die<br />
Schauspielerei in Kino und TV über die<br />
Jahre verändert?<br />
Nun, das hat sich tatsächlich in so mancher<br />
Weise gewandelt. Vor allem hat man heute<br />
weniger Zeit als damals, alles muss schneller<br />
gehen. Andererseits gibt es heute wirklich<br />
großartige Stories – und in Amerika zu arbeiten<br />
ist auch ein wenig anders als zuhause in Großbritannien.<br />
An einer Serie mitzuwirken, die so<br />
toll ist wie „The <strong>Walking</strong> Dead“, ist natürlich<br />
ein großes Glück – und dass mich inzwischen<br />
immer mehr Leute kennen, ist auch nicht zu<br />
verachten!<br />
Wie sind Sie mit „The <strong>Walking</strong> Dead“ in<br />
Berührung gekommen? War das einfach<br />
bei einem ganz normalen Casting?<br />
Ja, mehr oder weniger schon! Letztes Jahr war<br />
ich in Los Angeles, und mein Manager fragte<br />
mich, ob ich Interesse an einer Rolle in der Serie<br />
hätte. Ich sagte ja und traf das Kreativteam<br />
von „The <strong>Walking</strong> Dead“, und nun bin ich an<br />
Bord! Es lief also alles ziemlich klassisch ab,<br />
aber auch ungewöhnlich schnell.<br />
Wie würden Sie die Rolle des „Governors“<br />
beschreiben? Was bringt er vor allem in<br />
die Serie ein?<br />
Nun, Anfang der dritten Staffel war er der wichtigste<br />
Kopf im kleinen Städtchen „Woodbury”,<br />
er schmiss den ganzen Laden und bot vielen<br />
Menschen Sicherheit unter ausgesprochen<br />
unsicheren Umständen. Er hat ein großes Geheimnis:<br />
dass seine Tochter infiziert ist und<br />
er sie dennoch am Leben erhält. Außerdem<br />
pflegt er wohl so was wie einen kleinen „Messias-Komplex“:<br />
Er hat diese Idee, dass er die<br />
ganze Welt von seiner Stadt aus neu besiedeln<br />
will. Als ihm seine Tochter Penny genommen<br />
wird, ist er nur noch von Rache beseelt – Vergeltung<br />
an Rick und seinen Leuten scheint sein<br />
einziges Ziel zu sein. Gegen Ende von Season<br />
drei durchleidet er eine Art psychotischen Anfall<br />
– schauen wir mal, wie es in Jahr vier mit<br />
ihm weitergeht!<br />
Was mögen Sie am meisten an dieser faszinierenden<br />
Figur?<br />
Hm, was mag ich am meisten? Ich mag eigentlich<br />
alles an ihm – er ist einfach ein großartiger<br />
Charakter! Es macht einen Heidenspaß, ihn zu<br />
spielen, weil er so komplex ist. Auch wenn er<br />
wirklich schreckliche und abgründige Dinge tut,<br />
ist es für mich doch eine sehr dankbare Rolle,<br />
für die es sich lohnt, die Wahrhaftigkeit dieser<br />
Figur ans Licht zu bringen. Er hat durchaus viel<br />
mit unserer Zeit zu tun: Wir leben in einer Welt,<br />
die voller dunkler und schrecklicher Ereignisse<br />
ist, und es ist mein Job als Schauspieler, die<br />
Relevanz dieser Figur für unsere Welt aufzuzeigen,<br />
wenn ich diesen Charakter verkörpere.<br />
Hat er eigentlich eine Zukunft, oder wird<br />
er letztendlich das grausame Schicksal<br />
seines Comic-Ebenbildes teilen?<br />
Nun, wir haben die Vorgaben des Comics ja<br />
alles andere als eins zu eins befolgt – schauen<br />
Sie sich nur Charaktere wie Daryl Dixon an, die<br />
nicht mal in den Graphic Novels vorkommen!<br />
Im Augenblick drehen wir gerade die neuen<br />
Folgen, und da spiele ich ihn nach wie vor:<br />
Also er wird uns sicher noch eine Weile erhalten<br />
bleiben!<br />
Was glauben Sie: Wie konnte eine wirklich<br />
raue und kantige Serie wie „The<br />
<strong>Walking</strong> Dead“ zu dem weltweiten Phänomen<br />
werden, das es heute ist?<br />
Ich denke, es ist einfach eine unheimlich aufregende<br />
Serie mit großartigen Charakteren.<br />
<strong>Die</strong> Welt, in der sie spielt, ist außergewöhnlich<br />
und auf ihre Art fantastisch – doch gleichzeitig<br />
kann man in ihr ganz aktuelle Fragestellungen<br />
und Ideen verfolgen, die sich immer um den<br />
menschlichen Überlebensinstinkt drehen. <strong>Die</strong><br />
größte Stärke liegt aber wohl in den Figuren<br />
und in den tollen Skripts. Hinzu kommen<br />
dann noch ein paar echte Knaller-Effekte ... da<br />
stimmt also so ziemlich alles!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Episoden<br />
<strong>Die</strong> 4. Staffel<br />
1. Staffel<br />
Gute alte Zeit<br />
Gefangene der Toten<br />
Tag der Frösche<br />
Vatos<br />
Tag 194<br />
TS-19<br />
2. Staffel<br />
Zukunft im Rückspiegel<br />
<strong>Blu</strong>tsbande<br />
<strong>Die</strong> letzte Kugel<br />
<strong>Die</strong> Cherokee Rose<br />
Chupacabra<br />
Beichten<br />
Tot oder lebendig<br />
Nebraska<br />
Am Abzug<br />
Ausgesetzt<br />
Sorry, Bruder!<br />
<strong>Die</strong> besseren Engel<br />
unserer Natur<br />
<strong>Die</strong> Mahd<br />
3. Staffel<br />
<strong>Die</strong> Saat<br />
Rosskur<br />
Zeit der Ernte<br />
Leben und Tod<br />
Anruf<br />
Auf der Jagd<br />
Tod vor der Tür<br />
Siehe, dein Bruder<br />
Kriegsrecht<br />
Zuflucht<br />
Judas<br />
Gesichter der Toten<br />
Das Ultimatum<br />
Der Fang<br />
Der Strick des Jägers<br />
Stirb und töte<br />
Bereits am 18. Oktober kommen die deutschen<br />
Fans in den Genuss der 16 neuen Episoden der<br />
vierten Staffel, vorausgesetzt sie sind Abonnenten<br />
des Sky-Bezahlsenders Fox. <strong>Die</strong>ser<br />
strahlt jeden Freitag um 21 : 45 Uhr eine brandneue<br />
Episode aus. Der Kampf zwischen dem<br />
Governor und Rick geht weiter und die Gruppe<br />
muss sich gezwungenermaßen neuen Herausforderungen<br />
stellen … jenseits der Gefängnismauern<br />
auf einem Roadtripp des Grauens. Ein<br />
Funkspruch über eine Radiofrequenz verheißt<br />
neue Hoffnung. <strong>Die</strong> Free-TV-Premiere der dritten<br />
Staffel auf RTL2 ist am 31. Oktober um 23:15 Uhr,<br />
erstmals sogar in <strong>HD</strong>-Qualität.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
24
TesT-videos // Hands-on- & Unboxing-videos // Messe-videos<br />
Der YouTube-Kanal von<br />
www.youtube.com/digitalfernsehende<br />
special: Konsolenvergleich Playstation 4 vs. xbox one +++ Unboxing: star Trek into darkness – Limited<br />
Phaser edition +++ Hands-on: Microsoft xbox one +++ special: Playstation 4 – Remote Play Ps vita +++<br />
Unboxing: Horizon Hd Kabel-Receiver samsung +++ Unboxing: x-Men – The adamantium Collection +++<br />
Hands-on: sony Playstation 4 +++ Hands-on: sony 4K Projektor vPL-vW500es sxRd-Panel +++<br />
Hands-on: sony Ultra Hd smart Tv Kd-55x9005a +++ Unboxing: The <strong>Walking</strong> dead staffel 3 Michonne<br />
special edition +++ Hands-on: samsung Ultra-Hd smart Tv Ue55F9090 +++ Unboxing: Man of steel<br />
Ultimate Collector’s edition +++ Hands-on: Panasonic Ultra-Hd smart Tv Tx-L65WT600e +++<br />
Hands-on: Philips Ultra-Hd smart Tv 65PFL9708s ambilight +++ Unboxing: The dark Knight Trilogy<br />
Ultimate Collector’s edition +++ Unboxing: UHd-Tv 4K-Fernseher von samsung, sony, Philips und<br />
Panasonic +++ Hands-on: smart Tv Lg 60La8609 +++ vor ort: iFa 2013 UHd Curved oLed Flachbildfernseher<br />
+++ Hands-on: smart Tv Philips 46PFL8008s +++ Hands-on: smart Tv Panasonic Tx-P55sTW60<br />
+++ Hands-on: smart Tv samsung Ue75F6470 +++ special: Philips ambilight + hue elevation Tv<br />
Flachbildfernseher +++ Hands-on: samsung HT-F9759W Heimkinokomplettanlage
Film<br />
Serie<br />
Drama-Serie<br />
Im Herbst dieses Jahres wurde eine der beliebtesten <strong>Serien</strong> der Welt nun zu<br />
einem Abschluss gebracht. Und diese Titulierung ist keine Übertreibung – sie<br />
ist inzwischen offiziell. Im „Guinness-Buch der Rekorde 2014“ wird „<strong>Breaking</strong><br />
Bad“ einen Eintrag als höchstbewertete Serie aller Zeiten erhalten!<br />
OT: <strong>Breaking</strong> Bad L: US J: 2008 – 2013 V: Sony Pictures<br />
Home B: MPEG-4 1,78 : 1 T: DD 5.1 R: u. a. Vince Gilligan<br />
D:Bryan Cranston, Aaron Paul LZ: 2942 min FSK: 16<br />
P: 99 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.11.2013 × 15 Extras: n.n.b.<br />
Ausgehend von Kritiken und gewonnenen<br />
Preisen, kann man dem Erfolg von „<strong>Breaking</strong><br />
Bad“ ein statistisches und zahlenmäßig beeindruckendes<br />
Gesicht geben. <strong>Die</strong> Zuschauerzahl zur<br />
Ausstrahlung der finalen Episode in den USA kulminierte<br />
in einer Rekordzahl von 10,3 Millionen.<br />
Auf MetaCritic.com erhielt die fünfte Staffel die<br />
bisherige Höchstwertung von 99 von 100 Punkten.<br />
Weiterhin gewann die Serie von 2008 bis<br />
2013 ganze zehn Emmys und über 25 sonstige<br />
Auszeichnungen. Ein Erfolg, der sich nicht allein<br />
Polizist Hank ahnt lange Zeit nichts von den<br />
dunklen Aktivitäten seines Schwagers Walter.<br />
an der aufwändigen Produktion und den vielen<br />
dramatischen Wendungen festmachen lässt. Besonders<br />
die unvorhersehbare, ungeschönte und<br />
doch stets glaubwürdige Entwicklung der Figuren<br />
verlangt dem Zuschauer immer wieder eine<br />
neue moralische Stellungnahme ab und lässt ihn<br />
zusammen mit den Charakteren von einer Identifikations-<br />
und Sinnkrise in die nächste stolpern.<br />
Vom Biedermann zum Drogenbaron<br />
Schauspieler Bryan Cranston sagt über seine<br />
eigene Figur Walter White: „... Er ist ein ganz<br />
normaler Kerl, ein Mensch, der der Macht, dem<br />
Geld, der Einschüchterung anderer verfällt –<br />
Dingen, die für Männer sehr verführerisch sind.“<br />
Doch wie kommt es zu dieser Verführung? Walter<br />
ist gefangen im Käfig seines Lebens. Sein herausragendes<br />
Talent als Chemiker wird in seinem<br />
Beruf als Highschool-Lehrer vergeudet. Um seine<br />
Familie ernähren zu können, muss er als Nebenjob<br />
in einer Autowäscherei arbeiten. <strong>Die</strong> Demütigung<br />
und Sinnkrise seiner Existenz wird endgültig,<br />
als er die Diagnose Lungenkrebs erhält. Nun<br />
hat Walter nur noch eine Sorge. Was wird nach<br />
seinem Tod geschehen? Als er seinen Schwager<br />
Hank (Dean Norris) bei einem Polizeieinsatz<br />
in ein Drogenlabor begleitet, trifft er auf seinen<br />
ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul)<br />
und ihm kommt die entscheidende Idee. Mit seinen<br />
chemischen Kenntnissen könnte er konkurrenzlos<br />
reines Crystal-Meth produzieren und mit<br />
dem Erlös des Verkaufs seine Familie auch nach<br />
seinem Tod finanziell absichern. Walter verrät Jesse<br />
nicht an die Polizei, sondern geht einen Pakt<br />
mit ihm ein und nutzt ihn als Sprungbrett für seinen<br />
Einstieg in die Welt des Drogenhandels. Ab<br />
hier startet Walter sein Doppelleben. Gleich Dr.<br />
Jekyll und Mr. Hyde springt er nahtlos zwischen<br />
dem fürsorglichen Familienvater und dem immer<br />
skrupelloser werdenden Drogenhändler hin<br />
und her. <strong>Die</strong> Schizophrenie seines Lebens wirkt<br />
sich im Laufe der Ereignisse immer drastischer<br />
auf sein Denken, sein Handeln und seinen Charakter<br />
aus. Seine anfangs noch hingebungsvollen<br />
Motive führen zielstrebig zu Verrat, Gewalt, Mord<br />
und einer erbarmungslosen Rücksichtslosigkeit.<br />
Sein Partner wird von ihm unerbittlich mitgeschleift<br />
und in den sich überschlagenden und<br />
unkontrollierbaren Geschehnissen verwandelt<br />
sich Jesse vom zugedröhnten Kleinkriminellen in<br />
eine depressiv verstörte Leidensfigur. Das klingt<br />
überdramatisch, übertragisch und ist übermäßig<br />
spannend. Ein sich immer steigernder Druck<br />
lastet auf jeder Person der Handlung, der sich<br />
zwangsläufig auf den Zuschauer überträgt.<br />
Der Zuschauer von heute will gefordert werden.<br />
So kann, wer einmal mit „<strong>Breaking</strong> Bad“ angefangen<br />
hat, zumeist nicht mehr damit aufhören.<br />
Was fasziniert so viele an dieser düsteren Welt?<br />
„<strong>Breaking</strong> Bad“ geht neue Wege. Nicht nur, dass<br />
besonders für das amerikanische Publikum<br />
aktuell hochbrisante Themen wie die Gesundheitspolitik<br />
der USA schonungslos abgehandelt<br />
werden. <strong>Serien</strong>erfinder Vince Gilligan schreibt<br />
seiner Hauptfigur eine Metamorphose auf den<br />
Leib, die wir als deren Beobachter stellvertretend<br />
durch ihn nacherleben können. Walters Taten<br />
sind wie ein Ventil für den Zuschauer. Keine<br />
bequemen Lösungen, keine simplen Schwarz-<br />
Weiß-Muster, keine übermoralische Korrektheit.<br />
Hauptdarsteller Bryan Cranston bringt es erneut<br />
auf den Punkt: „... Das Publikum weiß nicht, was<br />
Bilder: © CC, Sony Pictures Home<br />
66
es erwarten, für wen es Partei ergreifen soll. Das<br />
ist spannend.“ Fernsehen muss und soll nicht<br />
mehr beruhigen, sondern herausfordern und<br />
anstecken. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist dreckig und ihre<br />
Spielregeln sind dreckig. „<strong>Breaking</strong> Bad“ zeigt,<br />
dass man das anscheinend heute auch immer<br />
öfter im Fernsehen spüren und sich nicht das<br />
Gegenteil vorlügen will. Mit Walter kann man seine<br />
eigenen Schattenseiten erkunden und eigene<br />
moralische Grenzen abfragen – ein Stück Psychotherapie<br />
für jedermann. Ebenso bezeugt Gilligans<br />
Schöpfung, dass sich künstlerisch wertvolle<br />
Formate auch in den etablierten Massenmedien<br />
behaupten können. Leider scheint die deutsche<br />
Fernsehlandschaft diesen Trend verschlafen<br />
zu haben.<br />
Wann und wie zu Hause genießen?<br />
Während in den USA und auch in anderen Ländern<br />
die neuen Folgen zur <strong>besten</strong> Sendezeit<br />
ausgestrahlt wurden, führt Amerikas Topserie im<br />
deutschen TV ein Randdasein. Entweder läuft<br />
sie nur im Pay-TV – die finale fünfte Staffel wird<br />
derzeit jeden Mittwoch 21 Uhr auf AXN ausge-<br />
Walter alias Heisenberg (sein Synoym als Meth-<br />
Koch) auf einer erneuten, riskanten Mission.<br />
strahlt. Oder sie läuft ohne große Ankündigung<br />
und mit dementsprechend niedrigen Einschaltquoten<br />
auf ZDF Neo, Arte oder RTL Nitro. Dem<br />
deutschen Fan bleibt eigentlich nur das Internet<br />
oder der Kauf der DVD oder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Derzeit ist<br />
die komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Digipak für 99<br />
Euro erhältlich, ebenso wie das Amazon-exklusive,<br />
limitierte Deluxe-Gift-Set für 140 Euro. <strong>Die</strong>ses<br />
enthält alle Folgen auf 16 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in einem<br />
Replica-Fass, eine exklusive Dokumentation<br />
zur fünften Staffel, eine „Los Pollos Hermanis“-<br />
Schürze, eine Sammlermünze und ein Booklet<br />
mit einem Brief an die Fans von Vince Gilligan.<br />
Des Weiteren ist die finale Staffel auf zwei <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
ab dem zwölften Dezember 2013 käuflich<br />
zu erwerben.<br />
Felix RitteR<br />
Das Deluxe-Gift-Set exklusiv auf Amazon.de -<br />
u. a. mit der kompletten Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Anzeige
VÖ: 17.12.13 × 4 Extras: 1/10<br />
Film<br />
Test des Monats<br />
In der mittlerweile bereits 35. Ausgabe unseres Magazins feiern wir doch tatsächlich mal wieder eine echte Premiere:<br />
Zum allerersten Mal hat es eine <strong>Serien</strong>produktion auf unsere begehrten „Test des Monats“-Seiten geschafft. „House<br />
Of Cards“ ist ein absolut brillanter Politthriller in 13 spannenden Kapiteln, den man unbedingt gesehen haben sollte!<br />
aSK mE!<br />
Politthrillerserie<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
House Of Cards (1. Staffel)<br />
OT: House Of Cards – Season 1 L: US J: 2012 V: Sony<br />
Pictures Home B: MPEG-4, 2.00 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
(engl.) R: David Fincher u. a. D: Kevin Spacey, Robin Wright,<br />
Kate Mara LZ: 13 × 52 min FSK: 12 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
SpacEy<br />
Spätestens seit „Game Of Thrones“, „<strong>Breaking</strong> Bad“ oder „The<br />
<strong>Walking</strong> Dead“ hat sich das Premium-<strong>Serien</strong>-Segment als<br />
ernstzunehmende Konkurrenz für das Kino positioniert. Sei es<br />
nun in Sachen Produktionswerte, Storytelling oder Qualität der<br />
Schauspieler: Ein echter Unterschied zwischen Kino und Heimkino<br />
lässt sich oftmals kaum noch feststellen! Ganz im Gegenteil:<br />
Dank der großen Freiheit, die die Drehbuchschreiber bei der fortgesetzten<br />
Arbeit fürs Fernsehen genießen, gehen die Geschichten<br />
und Figuren auf den Flatscreens inzwischen oftmals deutlich<br />
tiefer als ihre aktuellen Pendants auf der großen Leinwand. Aber<br />
auch als reinen Wirtschaftsfaktor sollte man die TV-Giganten der<br />
amerikanischen Pay-TV-Networks nicht unterschätzen: Zum einen<br />
stärken sie das Markenprofil der Sender und generieren als<br />
exklusive Inhalte zuverlässig neue Abo-Kunden – zum anderen<br />
spülen sie durch die beträchtlichen Home-Cinema-Verkäufe<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und als „Video-on-Demand“ (Videoinhalte<br />
auf Abruf, per Internet) beträchtliche Summen in die Kassen<br />
der Verantwortlichen. Seit einiger Zeit ist nun auch „Netflix“,<br />
der führende „VoD“-Anbieter der USA, auf den <strong>Serien</strong>trichter<br />
gekommen und wagt sich an kostspielige Eigenproduktionen.<br />
Für die ersten beiden Staffeln des exzellenten episodischen<br />
Politthrillers „House Of Cards“ nahm man geschätzte 100<br />
Millionen Dollar Budget in die Hand – doch das Risiko hat<br />
sich gelohnt, denn mit einer Traumbesetzung vor und hinter<br />
der Kamera hat man gleich im ersten Anlauf einen veritablen<br />
Volltreffer gelandet!<br />
Roman, Miniserie, Superserie!<br />
<strong>Die</strong> Serie basiert auf dem Roman „House Of Cards“ von<br />
Michael Dobbs, der in Deutschland als Übersetzung be-<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
34
TruST mE!<br />
Test des Monats<br />
Film<br />
reits seit über 20 Jahren als „Das Kartenhaus“<br />
erhältlich ist. Anfang der 1990er Jahre wagte<br />
sich die BBC bereits an eine filmische Adaption<br />
des spannenden Stoffes – herausgekommen<br />
ist dabei eine ebenfalls sehr empfehlenswerte<br />
Trilogie von Fernsehfilmen. Aktuell hat sich nun<br />
der amerikanische Video-On-Demand-Riese<br />
Netflix des Themas angenommen und unter der<br />
Federführung von David Fincher einen aufsehenerregenden<br />
US-Ableger aus der Vorlage geformt.<br />
Ein echtes Statement, setzte man sich im<br />
Kampf um die Rechte doch gegen die üblichen<br />
Verdächtigen von HBO, AMC und Co. durch,<br />
die die <strong>Serien</strong>-Hits jeder neuen Saison in den<br />
letzten Jahren stets für sich gepachtet hatten.<br />
Worum geht’s?<br />
Doch worum geht es eigentlich genau? Im<br />
Mittelpunkt steht – von der ersten Sekunde<br />
an und mit einer schlichtweg umwerfenden<br />
Präsenz – Mister Kevin Spacey als machthungriger<br />
und gerissener Politiker Francis<br />
Underwood. Als Senator in Washington befindet<br />
er sich seit Jahren im Zentrum der Macht –<br />
doch nun soll endlich der nächste, entscheidende<br />
Schritt auf die ganz große weltpolitische<br />
Ebene folgen. Sein langjähriger Weggefährte<br />
Alan Walker (Michael Gill) ist der frisch gewählte<br />
neue Präsident der Vereinigten Staaten, und da<br />
er dessen Karriere maßgeblich mit auf diesen<br />
Höhepunkt geleitet hat, ist der ihm versprochene<br />
Außenministerposten im neu zu bildenden Kabinett<br />
eigentlich nur noch Formsache. Doch alles<br />
kommt anders als geplant – der Augenblick<br />
seines größten Triumphes wird zum Moment<br />
seiner schmerzlichsten Niederlage. Statt feierlich<br />
und formell vom frischgebackenen Staatsoberhaupt<br />
in seinem ersehnten Amt bestätigt zu<br />
werden, wird er zwischen Tür und Angel von der<br />
Sprecherin des Präsidenten davon in Kenntnis<br />
gesetzt, dass seine unschätzbare Erfahrung weiterhin<br />
im Senat gebraucht wird. <strong>Die</strong> beiläufige<br />
Information, dass sein Konkurrent Michael Kern<br />
(Kevin Kilner) den Posten bekommt, macht die<br />
Sache auch nicht unbedingt besser.<br />
An dieser Stelle kommt schon der feine, ironische<br />
und äußerst bissige Humor der Serie zum<br />
Tragen: Spacey sagt mit einem süffisanten Lächeln<br />
im Blick: „Das ist eine exzellente Wahl!“ –<br />
was im Kontext der Handlung und für sein<br />
mara<br />
Gegenüber durchaus ehrlich rüberkommt,<br />
mit einem subtilen Blick zum Zuschauer aber<br />
im nächsten Moment als bitterer Sarkasmus<br />
enttarnt wird. Ohnehin wird die direkte Kommunikation<br />
mit „seinem“ Publikum hier großgeschrieben:<br />
Spacey wendet sich regelmäßig<br />
aus der Geschichte heraus an den Zuschauer,<br />
kommentiert sein Verhalten, seine Motive, seziert<br />
die Befindlichkeiten all der Figuren, die ihn<br />
umgeben und mit denen er spielt wie ein Großmeister<br />
am Schachbrett.<br />
Mit seiner unfreiwilligen Ehrenrunde im Kongress<br />
will sich Underwood natürlich mitnichten<br />
abfinden. Doch welch dynamischen, weitreichenden<br />
und für den Zuschauer unglaublich<br />
unterhaltsamen Rachefeldzug er in den weiteren<br />
Folgen plant und entfesselt, das ist schon<br />
ganz großes Kino … nur eben im TV!<br />
Der Feind in meinem Bett<br />
Parallel wird die Geschichte einer jungen, aufstrebenden<br />
Journalistin verfolgt. Zoe Barnes<br />
(Kate Mara, bekannt aus „127 Hours“) kommt<br />
frisch vom Studium und will die verkrusteten<br />
Strukturen beim renommierten, aber etwas auf<br />
der Stelle tretenden Zeitungsriesen „Washington<br />
Herald“ aufbrechen. (Das Medien-Dauerthema<br />
„Print versus Online“ ist in der Branche nach<br />
wie vor brandaktuell und wird hier mit manch<br />
süffisantem Seitenhieb aufgearbeitet!) Dazu ist<br />
ihr beinahe jedes Mittel recht, und als sich ihr<br />
die leiseste Chance bietet, in den inneren Kreis<br />
der Macht zu treten, zögert sie keine Sekunde.<br />
Schon ihr erstes geheimes Treffen mit Senator<br />
Underwood trägt skandalöse Früchte, die eine<br />
wahre Kettenreaktion von Ereignissen in Gang<br />
setzen und die komplette politische Landschaft<br />
quasi über Nacht über den Haufen werfen.<br />
Wer hier allerdings mit wem spielt, und wer<br />
aus diesem gefährlichen Grenzgang zwischen<br />
mangelndem journalistischem Ethos, unbedingter<br />
Karrieregeilheit und politischem Grabenkrieg<br />
am Ende tatsächlich unbeschadet<br />
herauskommt, wird sich erst nach so manch<br />
aufregend-wendungsreicher Folge zeigen.<br />
Große Namen allüberall<br />
<strong>Die</strong> Top-Besetzung ist ein Garant für das irre<br />
Level, das die Serie über weite Phasen erreicht:<br />
Kevin Spacey, Robin Wright und Kate Mara in<br />
den Hauptrollen sind allesamt eine Wucht!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 35
Film<br />
Test des Monats<br />
Doch große Namen und echte Könner ihres<br />
Fachs finden sich auch auf dem Regiestuhl: Kein<br />
Geringerer als Mister David Fincher persönlich<br />
inszenierte die geniale Doppelfolge zum Auftakt<br />
(und räumte dafür auch prompt und verdientermaßen<br />
den Regie-Emmy ab!). Joel Schumacher<br />
(„Tigerland“, „Acht Millimeter“) gab sich bei<br />
Episode fünf und sechs die Ehre. <strong>Die</strong> einzelnen<br />
Teile sind übrigens schlicht und einfach als Kapitel<br />
durchnummeriert und tragen keine eigenen<br />
Titel: Ein weiterer Aspekt der streng durchkomponierten<br />
und beinahe romanhaften Form des<br />
Ganzen, in der jedes Detail seinen Platz hat.<br />
Darum ist es so gut!<br />
„House Of Cards“ ist ein absoluter <strong>Serien</strong>-Glücksfall:<br />
Das Sittenbild eines politischen Apparats,<br />
der wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt,<br />
wenn man nur geschickt genug an den Pfeilern<br />
der Macht sägt, wurde noch nie so zeitgemäß<br />
und spannend in Szene gesetzt wie hier. Ob das<br />
VoTE for mE!<br />
nun besonders glaubwürdig oder authentisch ist,<br />
darüber mögen andere urteilen: Unterhaltsam<br />
und süchtig-machend ohne Ende ist es in jedem<br />
Fall! <strong>Die</strong> Macher haben es tatsächlich geschafft,<br />
all die großen Shakespeare-Themen (Machtgier<br />
und Machtverschiebungen, Intrigen, Komplotte,<br />
Eifersucht uswusf...) in eine moderne, unterhaltsame<br />
und hochgradig spannende Fernsehserie<br />
zu gießen. Robin Wright ist in ihrer Rolle<br />
als „bessere Hälfte“ von Senator Underwood<br />
nichts anderes als eine moderne Lady Macbeth,<br />
die die hochfahrenden Ambitionen ihres Gatten<br />
immer wieder neu entfacht. Nicht, dass der das<br />
besonders nötig hätte, aber als Team werden<br />
die beiden wahrlich zu einem „Duo Infernale“!<br />
(Leider wirken einige ihrer markanten Sprüche<br />
in der deutschen Synchronisation ziemlich aufgesetzt<br />
und übertrieben – an diesen Stellen hätte<br />
man es mit der wortwörtlichen Übersetzung<br />
besser nicht so genau nehmen sollen.)<br />
Dazu kommt das brillante Pacing der Serie: <strong>Die</strong><br />
Autoren, Regisseure und Schauspieler wechseln<br />
virtuos die Gänge, nehmen sich hier und da viel<br />
Zeit für entscheidende Momente und ziehen<br />
das Erzähltempo im nächsten Augenblick wieder<br />
so gehörig an, dass es eine wahre Freude ist:<br />
<strong>Die</strong>ses stetige Auf und Ab hält einen als Zuschauer<br />
zuverlässig bei der Stange und lässt<br />
einen des Öfteren zwei, drei oder mehr Folgen<br />
am Stück verschlingen.<br />
schen den bildschirmfüllenden 16 : 9-Formaten,<br />
die man vom Fernsehen her gewohnt ist<br />
(1.78 : 1 bzw. 1.85 : 1) sowie dem extra-breiten<br />
Widescreen-Kinoformat (2.35 : 1). Vielleicht ein<br />
Statement, das man sich inhaltlich als gelungenen<br />
Hybriden zwischen dem Besten aus Kino<br />
und TV versteht?! Mit schmalen Streifen oben<br />
und unten müssen Sie auf einem Flachbildfernseher<br />
jedenfalls leben – aber daran gewöhnt<br />
man sich dann doch recht schnell.<br />
<strong>Die</strong> Musik fällt bei all den inhaltlichen und<br />
technischen Superlativen fast ein wenig ab, ist<br />
aber mit ihrem Standard-Streicher-Repertoire<br />
immerhin permanent auf Surround ausgelegt.<br />
Ansonsten erwartet Sie eine erfrischend lebendige<br />
Klangwelt mit vielen kleinen Details, die die<br />
Handlung akustisch überzeugend umsetzt.<br />
Einen echten Wermutstropfen gibt es dann leider<br />
doch noch: Auf keiner der vier Discs findet sich<br />
auch nur das kleinste bisschen Bonusmaterial –<br />
möglicherweise ein Zugeständnis an die Online-<br />
Herkunft der Produktion, die auch via Internet<br />
keine Extras anbietet. Den Gnadenpunkt gibt’s<br />
für die nette Aufmachung und das übersichtliche<br />
Menü, dennoch hoffen wir für den Release der<br />
voraussichtlich elf Episoden von Staffel zwei (die<br />
Anfang 2014 in Übersee auf Sendung gehen)<br />
natürlich auf massive Besserung!<br />
TieMo WeiSenSeel<br />
JaffrEy<br />
<strong>Die</strong> „äußeren“ Werte<br />
Das wahnwitzige Budget sieht man der Produktion<br />
in jeder einzelnen Szene an. Schon<br />
der stylishe Vorspann macht klar, dass hier<br />
keine kleinen Brötchen gebacken werden:<br />
Washington, D.C. wird in ausgesucht-edlen<br />
Zeitraffer-Sequenzen in Szene gesetzt und<br />
von sündhaft teuren und topaktuellen „Red<br />
Epic“-Kameras in unerbittlicher Schärfe eingefangen.<br />
Stahlblau am Tage, bräunlich-gelb<br />
in der Nacht – so könnte man den farblichen<br />
Grundton der Serie auf den Punkt bringen.<br />
Auch hier orientiert man sich also an der<br />
großen Bühne, an einem ausgeprägten<br />
Kino-Look: Leicht entsättigte Farben und<br />
etwas blassere Hauttöne als in der Realität<br />
unterstreichen diesen unterkühlten Stil.<br />
Wirklich ungewöhnlich ist das Bildformat<br />
von 2.00 : 1, also ein Zwischending zwi-<br />
Film 9/10<br />
Geben Sie diesem Politzirkus der unterhaltsamen Sorte nur fünf<br />
Minuten lang eine Chance – wir gehen jede Wette ein, dass Sie<br />
danach zum Stammwähler dieser Serie werden!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Wer noch einen Beweis braucht, dass digital gedrehtes Fernsehen<br />
brillant wie Kino aussehen kann, hat ihn hier gefunden!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
<strong>Die</strong> detailreiche und lebendige Soundgestaltung erweckt das<br />
politische Hauen und Stechen so richtig zum Leben!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
36
Serie<br />
Film<br />
Shameless (3. Staffel)<br />
Dramen-Serie<br />
OT: Shameless –<br />
Season 3 L: US J: 2013<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Mark<br />
Mylod, Anthony<br />
Hemingway, Steve Shill<br />
u. a. D: William H.<br />
Macy, Emmy Rossum, Emma Kenney LZ:<br />
624 min FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.01.14 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Trunkenbold Frank (William H.<br />
Macy) ist wieder zurück.<br />
Schamlos geht es auch in der<br />
dritten Staffel der beliebten amerikanischen<br />
Serie „Shameless“ zu:<br />
Frank Gallagher ist nun schon seit<br />
einem halben Jahr verschwunden.<br />
Besonders Tochter Debbie vermisst<br />
ihren Vater und wünscht ihn sich<br />
sehnsüchtig zurück. Das Familienoberhaupt<br />
aber befindet sich in<br />
Mexiko und kann nicht so leicht<br />
in die Vereinigten Staaten zurückkehren,<br />
da er keine Papiere bei<br />
sich hat. Schließlich kommt er auf<br />
die glorreiche Idee, sich bei einem<br />
mexikanischen Drogenkartell zu engagieren.<br />
Fiona hingegen hat im<br />
Berufsleben Fuß gefasst und kann<br />
sich nur schwer an den Gedanken<br />
gewöhnen, dass Jimmy nun ein Teil<br />
der Gallaghers ist. Allerdings geht<br />
Jimmy in seiner neuen Rolle als<br />
„Hausfrau“ auf und bestreitet den<br />
Alltag beispiellos. Plötzlich taucht<br />
jedoch sein ehemaliger Schwiegervater,<br />
ein Gangsterboss, auf und auf<br />
einmal schwebt er in Lebensgefahr.<br />
Probleme gibt es auch bei Lip,<br />
der versucht, mit einer außer Kontrolle<br />
geratenen Dreiecksbeziehung<br />
Fiona (Emmy Rossum) hilft ihrem Vater bei seinen Problemen, vor allem<br />
aber aus Angst vor dem Jugendamt.<br />
klarzukommen. Zu allem Überfluss<br />
zweifelt Ian an Mickeys anstehender<br />
Hochzeit und Carl grübelt nur noch<br />
über seine eingebildete Krebserkrankung.<br />
Ganz klar, die Gallaghers treffen<br />
mit ihrem ordinären Verhalten<br />
nicht jedermanns Geschmack. Doch<br />
die Fans der Serie lieben die ungesittete<br />
Familie und warten schon<br />
gespannt auf die Ausstrahlung der<br />
vierten Staffel im deutschen Fernsehen.<br />
Optisch überzeugt „Shamless“<br />
mit einer stilistischen Farbgestaltung<br />
und solider Grundschärfe. <strong>Die</strong><br />
deutsche Synchronisation ist sehr<br />
gut verständlich. Allerdings kann der<br />
5.1-Mix nur wenige Klangeffekte<br />
aufweisen. Schamlos geht es im<br />
Bonusmaterial weiter: Neben nicht<br />
verwendeten Szenen, enthalten die<br />
Discs sechs Featurettes. LF<br />
Film 7/10<br />
<strong>Die</strong> Gallaghers treffen mit ihrem schamlosen<br />
Verhalten nicht jeden Geschmack. Doch für<br />
Fans ist auch die 3. Staffel voller Eskapaden.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Suits (1. Staffel)<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Komödie/Drama-Serie<br />
OT: Suits L: US J: 2011<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78:1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Kevin B<strong>ray</strong>, John<br />
Scott u. a. D: Gabriel<br />
Macht, Patrick J.<br />
Adams LZ: 615 min<br />
FSK: 6 P: 37 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 10.04.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />
Harvey Specter (Gabriel Macht) ist<br />
im tiefsten Herzen ein Mensch.<br />
Willkommen in der Welt von<br />
Harvey Specter (Gabriel<br />
Macht), dem bekanntesten und<br />
erfolgreichsten Juristen New Yorks.<br />
Specters Spezialität sind aussichtslose<br />
Fälle, die er meistens doch<br />
noch zu Gunsten seines Klienten<br />
wendet. Als er eines Tages in einem<br />
Vorstellungsgespräch dem jungen,<br />
unerfahrenen aber brillanten Jurastudenten<br />
Mike Ross (Patrick J.<br />
Adams) gegenübersitzt erkennt er<br />
in ihm den perfekten Kompagnon<br />
für seine Arbeit. Zuvor verdingte sich<br />
Mike als Ghostwriter für talentlose<br />
Studenten und schrieb gegen Bezahlung<br />
deren Abschlussarbeiten.<br />
Um sich über Wasser zu halten,<br />
versuchte er sich im Drogengeschäft,<br />
was gründlich schief ging.<br />
Und nun kann er plötzlich all sein<br />
Talent, zu dem ein fotografisches<br />
Gedächtnis gehört, in der wichtigsten<br />
Anwaltskanzlei New Yorks<br />
auf die Probe stellen. An der Seite<br />
seines Mentors Specter, ist der<br />
Erfolg bereits vorprogrammiert. In<br />
den Staaten verzeichnet die smarte<br />
Serie bereits seit ihrem Start<br />
Nachdem er das „Jobangebot“ seines <strong>besten</strong> Kumpels ausgeschlagen hat,<br />
muss Mike (Patrick J. Adams) sein Leben neu ordnen. Es hat sich gelohnt!<br />
im Jahre 2011 große Erfolge und<br />
geht seit März dieses Jahres in die<br />
vierte Runde. Der Grund: Zu beobachten,<br />
wie sich die Protagonisten<br />
aus den unmöglichsten Situationen<br />
Schritt für Schritt wieder herauskatapultieren,<br />
wie sie mit ihren <strong>Blu</strong>ffs<br />
und Einfällen Mist zu Gold verwandeln,<br />
ist einfach Unterhaltung pur.<br />
Sommerliche Farben und helle,<br />
freundliche Ambiente unterstützen<br />
diese Lockerheit. Schärfe und Detailgrad<br />
sind durchschnittlich bis gut,<br />
Schwarzwert und Kontrast ebenso.<br />
Einen frontlastigen Ton ist man<br />
ja schon von vielen anderen TV-<br />
<strong>Serien</strong> gewöhnt, da sie nun mal<br />
fürs Fernsehen und nicht fürs Kino<br />
produziert wurden. Einige verstreute<br />
Effekte gibt es dennoch auf den<br />
hinteren Kanälen zu hören. FT<br />
Film 8/10<br />
Nicht so überdreht wie „Ally McBeal“, nicht so<br />
dramatisch wie „Damages“. „Suits liegt<br />
irgendwo dazwischen. Fazit: Genau richtig!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 65
Film<br />
Serie<br />
Hit & Miss – <strong>Die</strong> komplette Serie<br />
Drama<br />
OT: Hit & Miss L: GB<br />
J: 2012 V: Ascot Elite<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Hettie Macdonald,<br />
Sheree Folkson<br />
D: Chloë Sevigny,<br />
Jorden Bennie, Karla<br />
Crome LZ: 6 × 44 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.06.13 × 2 Extras: 7/10<br />
Chloë Sevigny in einer Rolle<br />
zwischen den Welten, als überforderte<br />
Ersatzmutter wider Willen<br />
und eiskalte Auftragskillerin mit<br />
einem gefährlichen Geheimnis:<br />
Das ist „Hit & Miss“! Zentrum der<br />
sechsteiligen Miniserie ist die junge<br />
Mia: Einsam streift sie durch die<br />
Straßen von Manchester, verfolgt<br />
ihre Zielpersonen unerbittlich und<br />
eiskalt, um sie gegen Bares lautlos<br />
Bereitmachen fürs Gruppenfoto! So einträchtig beisammen wie hier werden<br />
Sie die extrem konträren Charaktere in der Serie ganz sicher nie erleben<br />
(1. Staffel)<br />
aus der Welt zu schaffen. Doch sie<br />
hat noch viel mehr zu verbergen,<br />
denn in ihrem früheren Leben hieß<br />
sie Ryan – und die Operation, die<br />
ihr endlich das Gefühl schenkte,<br />
im richtigen Körper zu sein, hat sie<br />
fast alles, was sie liebte, verlieren<br />
lassen. Bis eines Tages die Familie,<br />
von der sie gar nicht wusste, dass<br />
sie sie hat, in ihr Leben tritt: Nach<br />
dem Krebstod ihrer Ex-Frau wird<br />
sie zum gesetzlichen Vormund für<br />
deren Nachwuchs bestimmt. Vom<br />
scheinbar geruhsamen Auftakt der<br />
Story sollte man sich nicht täuschen<br />
lassen: Unter der Oberfläche<br />
brodelt es gewaltig und es erwartet<br />
Sie eine wahrlich ungewöhnliche<br />
Geschichte, die einen mehr und<br />
mehr in ihren Bann zieht. <strong>Die</strong> interessante<br />
Transgender-Situation und<br />
die Patchworkproblematik der ganz<br />
besonderen Art ergeben eine neue<br />
Lebenskonstellation im doppelten<br />
Sinne – und im Hintergrund schwelt<br />
immer bedrohlich die menschenverachtende<br />
Profession, der die<br />
Hauptfigur nach wie vor nachgeht.<br />
Gedreht in der kalten Szenerie bri-<br />
Gewagt: Ein weiblicher Auftragsmörder,<br />
der aber gar keine Frau ist<br />
tischer Industriemetropolen und in<br />
den malerischen, aber herben Sets<br />
einsamer englischer Landschaften,<br />
orientieren sich die Bildkompositionen<br />
an einem rauen, nüchternen,<br />
handkameraartigen Stil. Als<br />
Bonus gibt‘s Interviews sowie eine<br />
Frage-und-Antwort-Runde mit den<br />
Machern und Chloë Sevigny. TW<br />
Film 8/10<br />
Mutige und mitreißende Miniserie, die fesselt,<br />
unterhält und einen zum Nachdenken bringt. Chloë<br />
Sevigny ist fantastisch in dieser fordernden Rolle!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
True Blood (5. Staffel)<br />
Newsroom<br />
(1. Staffel)<br />
Fantasy/Horror<br />
Drama<br />
OT: True Blood – Season 5<br />
L: US J: 2012 V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS 2.0,<br />
DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.)<br />
R: Daniel Minahan,<br />
Michael Lehmann u. a.<br />
D: Anna Paquin,<br />
Stephen Moyer, Rutina Wesley LZ: 12 × 53 min<br />
FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 28.06.13 × 5 Extras: 8/10<br />
Anna Paquin ist einer der Gründe,<br />
auch in Jahr fünf dranzubleiben<br />
OT: Newsroom L: US<br />
J: 2012 V: Warner<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Greg Mottola<br />
u. a. D: Jeff Daniels,<br />
Dev Patel, Emily<br />
Mortimer<br />
LZ: 10 × 59 min FSK: 6 P: 46 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.08.13 × 4 Extras: –/10<br />
Im Nachrichten-Dschungel ist die<br />
Entscheidungsfindung schwer<br />
Es ist noch gar nicht so lange her,<br />
dass die sexy Südstaaten- und<br />
Vampirsaga „True Blood“ in den USA<br />
und auch international für mächtig<br />
Wirbel im TV-Geschäft sorgte.<br />
Inzwischen ist in Übersee bereits<br />
die sechste Season gestartet; auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind wir hierzulande jetzt in<br />
Jahr Fünf angekommen. Doch leider<br />
haben sich die Autoren speziell in<br />
den letzten Staffeln immer mehr in<br />
wirkungslosen Neuerungen und der<br />
penetranten Wiederholung des ursprünglichen<br />
Erfolgsrezepts („Töten,<br />
Trinken, Sex haben“) verzettelt, sodass<br />
selbst hartgesottene Fans nicht<br />
mehr bedingungslos alles stehen<br />
und liegen lassen, um die neuesten<br />
Folgen der Serie zu verschlingen.<br />
Zumindest das gute technische<br />
Niveau und die wegweisende Gestaltung<br />
des Bonusmaterials hat<br />
man beibehalten: <strong>Die</strong> umfangreiche<br />
„Bild-im-Bild“-Experience, fünf Audiokommentare<br />
sowie interessante<br />
Einblicke der Macher zu jeder Episode<br />
machen einfach Laune. TW<br />
Film 6/10<br />
So langsam wird’s zäh: <strong>Die</strong> ewig-gleichen<br />
Abläufe werden auch durch immer neue<br />
Figuren nicht wirklich spannender!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Und wieder eine Serie zum<br />
Thema Alltagsleben im Büro:<br />
Statt um Wahlkampfattitüden oder<br />
Ähnliches geht es hier um das<br />
knallharte Nachrichten-Business,<br />
in dem jede Sekunde zählt. Jeff<br />
Der Blick hinter die Kulissen des<br />
Business‘ öffnet einem die Augen<br />
Daniels spielt den Leiter eines<br />
Teams aus Journalisten, das sich<br />
am Nachrichtenmarkt behaupten<br />
muss. Neben dem alltäglichen<br />
Kampf gegen die Zeit und die<br />
fehlenden Möglichkeiten, sind es<br />
vor allem die internen Streitigkeiten<br />
und Probleme, die seine<br />
Filmfigur, Will McAvoy, zu meistern<br />
hat. Der <strong>Serien</strong>schöpfer Aaron<br />
Sorkin („The Social Network“) und<br />
Regisseur Greg Mottola („Superbad“)<br />
sollten Qualitätsgarant genug<br />
sein, genau die richtige Mischung<br />
aus Dramedy und charakterbezogener<br />
Handlung hinzubekommen.<br />
<strong>Die</strong> Serie ist ab dem 2. August auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
FT<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Warner Home Video<br />
68
Film<br />
Serie<br />
Der Tatortreiniger<br />
Dramedy<br />
OT: Der Tatortreiniger<br />
L: DE J: 2011, 2013<br />
V: Studio Hamburg<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Arne<br />
Feldhusen D: Bjarne<br />
Mädel, Anneke Kim<br />
Sarnau, Milan Peschel<br />
LZ: 9 × 26 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.06.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Tiefe Lebensweisheiten und feiner<br />
Humor halten sich stets die Waage<br />
(1. Staffel)<br />
Wenn ein Format in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Jahren<br />
mit dem wichtigsten deutschen<br />
Fernseh-Award überhaupt ausgezeichnet<br />
wird (Grimmepreis 2012<br />
und 2013) und parallel dazu auch<br />
noch die Jurymitglieder der reinen<br />
Comedyfraktion überzeugen kann<br />
(Deutscher Comedypreis 2012),<br />
dann sollte man als Zuschauer<br />
schon so einiges erwarten dürfen.<br />
Doch seien Sie beruhigt: Wenn Sie<br />
sich auf das urkomische TV-Experiment<br />
„Der Tatortreiniger“ einlassen,<br />
dann werden diese hohen Erwartungen<br />
sogar noch übertroffen!<br />
In den neun halbstündigen Episoden<br />
der ersten und zweiten Staffel<br />
dieser genialen NDR-Produktion verkörpert<br />
Bjarne Mädel (bekannt als<br />
dauernervöser „Ernie“ aus „Stromberg“)<br />
den bodenständigen Tatortreiniger<br />
Heiko „Schotty“ Schotte.<br />
In jeder Folge hat er einen neuen<br />
Tatort von den Spuren von Gewaltverbrechen<br />
zu reinigen und trifft dabei<br />
auf die unterschiedlichsten Charaktere.<br />
So entsteht eine Art absurde<br />
Theatersituation, in der die oft skur-<br />
Florian Lukas bringt Schotty als „Fanny Fee“ an die Grenzen seiner Weltoffenheit<br />
– eine im wahrsten Sinne des Wortes „fesselnde“ neue Episode!<br />
rilen Figuren und Meinungen ganz<br />
ungebremst aufeinanderprallen.<br />
<strong>Die</strong> technische Umsetzung der<br />
kreativen Drehbücher glänzt mit<br />
ausgewogen-natürlichen Farben<br />
und einem ansehnlich-modernen<br />
<strong>HD</strong>-Eindruck, der zwar ganz nach<br />
Fernsehen aussieht, dafür aber mit<br />
toller Schärfe und flüssigem Bildeindruck<br />
punktet. Von der beiliegenden<br />
Bonus-DVD hatten wir uns<br />
ehrlich gesagt noch mehr versprochen.<br />
Mit knapp über einer Stunde<br />
Laufzeit wird zwar einiges an Material<br />
geboten, dennoch bringen die<br />
„Behind-the-Scenes“-Beiträge zu<br />
den beiden Staffeln nicht den ganz<br />
entscheidenden Mehrwert. <strong>Die</strong> knackigen<br />
Webclips sind immerhin gut<br />
gemacht und greifen den trockenen<br />
Humor der Serie auf.<br />
TW<br />
Film 9/10<br />
Wer auch nur eine Winzigkeit für schwarzen<br />
Humor übrighat, sollte dieses Juwel der<br />
deutschen Fernsehlandschaft kennenlernen!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Verbrechen – Ferdinand von Schirach (1. Staffel)<br />
Drama/Krimi<br />
OT: Verbrechen<br />
L: DE J: 2013 V: Studio<br />
Hamburg B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Hannu Salonen,<br />
Jobst Oetzmann u. a.<br />
D: Josef Bierbichler,<br />
Edgar Selge, Ludger<br />
Pistor LZ: 6 × 44 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.04.13 × 2 Extras: 7/10<br />
<strong>Die</strong> Arbeit eines Anwalts stellt<br />
man sich gemeinhin ja als<br />
etwas trockene Angelegenheit vor.<br />
Was der ehemalige Strafverteidiger<br />
Ferdinand von Schirach in seinem<br />
Bestseller-Kurzgeschichtenband<br />
„Verbrechen“ allerdings aus seinem<br />
Berufsalltag gemacht hat,<br />
ist hochspannende Unterhaltung,<br />
die einem nicht nur einmal das<br />
<strong>Blu</strong>t in den Adern gefrieren lässt.<br />
Ein Mandant (Tomas Arana), der kein einziges Wort spricht, dafür aber<br />
kräftig austeilen kann: Jede einzelne Folge bietet etwas ganz Besonderes<br />
Sechs der <strong>besten</strong> Fälle hat das<br />
ZDF Anfang des Jahres auf überraschend<br />
mutige und moderne Weise<br />
verfilmen lassen. Das Ergebnis ist<br />
eine außergewöhnliche Miniserie,<br />
die sich in Sachen Qualität sogar mit<br />
den <strong>besten</strong> amerikanischen Produktionen<br />
messen kann – ohne deren<br />
Stil auch nur ansatzweise zu kopieren.<br />
Man geht im Gegenteil einen<br />
völlig eigenständigen Weg, sowohl<br />
vom Look als auch von der rein<br />
inhaltlichen Seite her: Es geht nicht<br />
um das klassische „Whodunnit“,<br />
sondern um die Motivation der<br />
Tat, um die Gedankengänge des<br />
Täters und die mannigfaltigen Auswirkungen<br />
von Verbrechen. Was die<br />
Reihe endgültig zu einer Produktion<br />
macht, nach der man sich als Zuschauer<br />
die Finger leckt, ist der beeindruckende<br />
Josef Bierbichler, der<br />
den ungewöhnlichen Geschichten<br />
und der faszinierenden Anwalts-<br />
Figur mit seiner unprätentiösen und<br />
ungemein authentischen Art die<br />
Krone aufsetzt.<br />
Das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set beinhaltet sechs<br />
45-minütige Folgen auf zwei Discs.<br />
<strong>Blu</strong>tiger Beginn, erstaunliche Wendung:<br />
Schon Folge eins begeistert!<br />
Auffällig ist die wirklich experimentelle<br />
Bildsprache mit zahlreichen<br />
Spezial- und Verfremdungseffekten:<br />
Ein sehr eigenwilliger Stil, der<br />
sich deutlich an dynamische Musikvideos<br />
und formal gewagte Animationsfilme<br />
anlehnt. Eine zweite<br />
Staffel mit neuen Fällen ist übrigens<br />
bereits in Planung.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Außergewöhnliches Fernsehen abseits der<br />
üblichen Krimikost, bei der Erstausstrahlung im<br />
Spätprogramm und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein Geheimtipp.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Studio Hamburg<br />
70
Film<br />
Serie<br />
Nikita (1. Staffel)<br />
Action<br />
OT: Nikita L: US J: 2010<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: Danny<br />
Cannon, David<br />
Solomon D: Maggie Q,<br />
Lyndsy Fonseca, Shane<br />
West LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 45 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 7,5/10<br />
Hauptdarstellerin Maggie Q ist<br />
Blickfang und Leading Lady zugleich<br />
<strong>Die</strong> stylishe Neuauflage von Luc<br />
Bessons genialem Agenten-<br />
Klassiker von 1990 setzt noch<br />
stärker auf harte Action und heißen<br />
Sex-Appeal als das durchaus<br />
auch dramatisch herausragende<br />
Original: Hier wird so einiges an<br />
nackter Haut geboten – aber immer<br />
geschmackvoll und nicht billig.<br />
<strong>Die</strong> Besetzung der Titelrolle mit der<br />
aparten Maggie Q ist ein absoluter<br />
Volltreffer! Vor allem dank ihrer aufregenden<br />
Mischung aus kompromissloser<br />
Härte, unterkühlter Erotik<br />
und – ab und an – sogar einer<br />
gewissen Verletzlichkeit, geht diese<br />
im Grunde recht konventionell gestrickte<br />
Neuauflage der altbekannten<br />
Story überhaupt auf. (Der Schwerpunkt<br />
liegt diesmal allerdings ganz<br />
auf Nikitas Rachefeldzug gegen ihre<br />
einstigen Ausbilder.) Als Executive<br />
Producer reiht sich „McG“ („Fastlane“,<br />
„Supernatural“) ins Team der<br />
Serie ein, was immer ein gutes<br />
Zeichen ist, wenn man auf schnelle,<br />
cool gemachte und handwerklich<br />
prima inszenierte Action mit hohem<br />
Unterhaltungsfaktor Wert legt.<br />
Starke Frauen, wo man nur hinschaut: Eine Actionserie mit so viel geballter<br />
weiblicher Durchschlagskraft hat man lange nicht mehr gesehen!<br />
Auf den ersten Blick wird die Szenerie<br />
der Folgen von einer kühlen<br />
Farbgebung dominiert, die bei entsprechenden<br />
Settings aber auch viel<br />
Wärme ausstrahlen kann. Mit einem<br />
sehr dezent hinzugefügten Kornfilter<br />
tendiert der reine <strong>HD</strong>TV-Look der<br />
Serie eine Spur in Richtung Film, was<br />
wir als angenehm empfunden haben.<br />
Ein umfangreiches zweiteiliges<br />
Making-of, das auch die Entstehung<br />
einer einzelnen Folge unter die Lupe<br />
nimmt, sowie Audiokommentare zu<br />
zwei Schlüssel-Episoden sind die<br />
schmackhaftesten Zutaten in der Extra-Abteilung.<br />
Dazu gibt’s entfallene<br />
Szenen und knackige Einzelporträts<br />
der Figuren. Wer nach den ersten 22<br />
Folgen Lust auf mehr hat: <strong>Die</strong> Show<br />
wurde in den USA gerade für eine<br />
vierte Staffel verlängert! TW<br />
Film 7/10<br />
Wer auf kompromisslose Actionkost mit<br />
schönen Frauen steht, der könnte mit „Nikita“<br />
seine neue Lieblingsserie gefunden haben.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Supernatural (6. Staffel)<br />
Crossing Lines (1. Staffel)<br />
Mystery<br />
Krimiserie<br />
OT: Supernatural –<br />
Season 6 L: US J: 2010<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Eric<br />
Kripke D: Jared<br />
Padalecki, Jensen<br />
Ackles, Misha Collins<br />
LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 9/10<br />
<strong>Die</strong> Winchester-Brüder sind cool<br />
und lässig wie eh und je<br />
OT: Crossing Lines<br />
L: FR, DE, US J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Edward Allen Bernero<br />
D: W. Fichtner, D.<br />
Sutherland, M. Lavoine<br />
LZ: 10 × 50 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.09.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Carl Hickman (W. Fichtner) leitet das<br />
Team internationaler Spezialisten<br />
In der sechsten „Supernatural“-<br />
Staffel muss Dean (Jensen<br />
Ackles) sein frisch gewonnenes<br />
Familienglück aufgeben, als sein<br />
Bruder Sam (Jared Padalecki)<br />
unverhofft aus der Hölle zurückkehrt.<br />
Ganz unbeschadet hat<br />
Sam den wortwörtlichen Höllentrip<br />
natürlich nicht überstanden...<br />
Während Padadecki und Ackles mit<br />
gewohnter Lässigkeit die dämonenjagenden<br />
Brüder mimen, sind<br />
es vor allem die Nebenrollen, die<br />
mit ihrem facettenreichen Schauspiel<br />
die Serie bereichern. Allerdings<br />
gibt es in der sechsten Staffel<br />
einige Charakterentwicklungen, die<br />
ein wenig verwirrend und wie an<br />
den Haaren herbeigezogen wirken.<br />
Der nach wie vor beeindruckenden<br />
Aufmachung der Serie tut dies jedoch<br />
keinen Abbruch. Für ein TV-<br />
Format präsentiert sich das Bild<br />
wunderbar scharf und beinahe fehlerfrei.<br />
Der stylishe und dynamisch<br />
inszenierte Klang rundet das Image<br />
der Serie ab.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Trotz mangelnder Überzeugungskraft für<br />
Neulinge kommen Fans auch mit der sechsten<br />
Staffel sicherlich wieder auf ihre Kosten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ein Spezialistenteam wird zusammengerufen,<br />
die kniffligsten<br />
Mordfälle zu lösen. Ihnen an die<br />
Spitze gestellt ist der Polizist Carl<br />
Hickman (William Fichtner), der<br />
extra für diese Einheit wieder in<br />
den <strong>Die</strong>nst geholt wurde. Mit den<br />
Besten aus u. a. Deutschland (Tom<br />
Wlaschiha) und England (Genevieve<br />
O’Reilly) sollen die bürokratischen<br />
Hürden überwunden und<br />
so die Fälle schneller gelöst werden.<br />
Wie die Zusammensetzung<br />
innerhalb der Serie, so ist auch die<br />
Besetzung nicht uninteressant. Mit<br />
Donald Sutherland als Richter Michel<br />
Dorn und William Fichtner wurden<br />
zwei hochkarätige Schauspieler<br />
für die Serie engagiert, vor denen<br />
sich der Rest aber nicht verstecken<br />
muss. Auch das Bild macht einen<br />
passablen Eindruck, wenngleich der<br />
Kontrast noch verbesserungswürdig<br />
ist. Dabei sind die Farben dem<br />
Thema entsprechend kühl, und der<br />
Ton muss hinsichtlich Signalortung<br />
bemängelt werden.<br />
SR<br />
Film 7,5/10<br />
Spannende Krimiserie mit internationaler<br />
Besetzung, die trotz vieler Klischees für<br />
Genre-Freunde einen Blick wert ist.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Studiocanal, Warner Home Video<br />
70
Film<br />
Serie<br />
Deadwood (1. Staffel)<br />
Western<br />
OT: Deadwood –<br />
Season 1 L: US J: 2004<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Walter Hill, Davis<br />
Guggenheim u.a.<br />
D: Timothy Olyphant,<br />
Ian McShane, Molly ParkerLZ: 12 × 58 min<br />
FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 05.09.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />
Legenden wie Bill Hickok (Keith Carradine,<br />
l.) sorgen für Blei in der Luft<br />
Eine gefühlte Ewigkeit hat es<br />
gedauert, bis die hochwertige<br />
amerikanische Produktion „Deadwood“<br />
endlich ihren Weg in <strong>HD</strong><br />
nach Deutschland gefunden hat.<br />
Für Freunde des Western-Genres<br />
ein wirklicher Lichtblick, denn in<br />
drei hochklassigen Staffeln wird hier<br />
eine komplexe, spannende und unterhaltsame<br />
Geschichte aus der Zeit<br />
von Goldgräbern, Viehdieben und<br />
ganz ganz harten Männern erzählt.<br />
Entwickelt und verwirklicht von<br />
den <strong>Serien</strong>spezialisten des amerikanischen<br />
Pay-TV-Senders HBO,<br />
versprühen die zwölf einstündigen<br />
Episoden dieser ersten Staffel jederzeit<br />
Glaubwürdigkeit, Authentizität<br />
und viel Atmosphäre. Lediglich<br />
an das eher behutsame Erzähltempo<br />
muss man sich gewöhnen<br />
– man hat es sozusagen mit<br />
der filmischen Entsprechung eines<br />
komplexen Romans zu tun. Doch<br />
nach einer gewissen Anlaufzeit fühlt<br />
man sich in diesem dreckigen Kaff<br />
namens „Deadwood“ mit all seinen<br />
halbseidenen und zwielichtigen<br />
Gestalten dann ganz zuhause.<br />
Da ist es, das dreckige Dutzend (naja, fast): <strong>Die</strong> Bewohner des schönen<br />
Städtchens „Deadwood“, in all ihrer heruntergekommenen Westernpracht<br />
Optisch herrschen dominante<br />
Braun-, Gelb- und Ockertöne vor,<br />
sodass man einen klasse Western-<br />
Look mit sichtbarem Korn geboten<br />
bekommt, der aber jederzeit genügend<br />
<strong>HD</strong>-Feeling ausstrahlt. <strong>Die</strong><br />
technisch eigentlich hochwertige<br />
Master-Audio-Spur glänzt durch<br />
ihre allgemein zurückhaltende<br />
Abmischung zu selten. Was hier<br />
möglich gewesen wäre, deutet der<br />
atmosphärische Vorspann an, der<br />
einen nicht nur mit den klasse<br />
Bildern, sondern eben auch mit<br />
gelungenem Surroundklang jedes<br />
Mal unfehlbar in Wild-West-Stimmung<br />
bringt. Leider finden sich<br />
keinerlei Extras auf den drei Discs.<br />
Am 7. November erscheint übrigens<br />
schon die zweite Staffel mit den<br />
nächsten zwölf Folgen. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Nach schier endlos langer Wartezeit bekommen<br />
wir die raue und authentische Westernwelt von<br />
„Deadwood“ doch noch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu Gesicht.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Borgia (2. Staffel)<br />
Historiendrama<br />
OT: Borgia L: FR, DE,<br />
CZ J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Tom<br />
Fontana D: J. Doman,<br />
M. Ryder, P. Bloyd, I.<br />
Dychauk, M. Gastini<br />
LZ: 10 × 60 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 11.10.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Das Familienoberhaupt: Rodrigo Borgia (John Doman) ist der Kopf der Borgias<br />
sowie intrigierende und machthungrige Leitfigur für seine Kinder<br />
Nach dem großen Erfolg der<br />
ersten Staffel kann jetzt weiter<br />
mit den Intrigen des Borgia-Clans<br />
mitgefiebert werden – und das in<br />
bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität! Nach dem<br />
Tod seines ältesten Sohnes Juan<br />
(Stanley Weber) fällt Rodrigo Borgia<br />
alias Papst Alexander VI. (John Doman)<br />
in ein tiefes Loch und immer<br />
mehr der Droge Vitriolo anheim.<br />
Währenddessen versucht sein anderer<br />
Sohn Cesare (Mark Ryder), seine<br />
Angebetete – die Französin Charlotta<br />
von Aragon (Paloma Bloyd) –<br />
für sich zu gewinnen. Doch auch<br />
er kann seinen Machthunger nicht<br />
unterdrücken. Gleichzeitig trägt Lucrezia<br />
(Isolde Dychauk) in aller Heimlichkeit<br />
ihr Kind aus, damit sie im<br />
Anschluss an die Schwangerschaft<br />
ohne jeglichen Skandal verheiratet<br />
werden kann. An verwickelten Intrigen<br />
wird also auch in der zweiten<br />
Staffel nicht gespart, die gleichzeitig<br />
einen Einblick gibt in die Zeit von<br />
Michelangelo und Leonardo Da Vinci.<br />
Dass diese Reise in die Vergangenheit<br />
auch authentisch ist, dafür<br />
sorgen die exzellenten Kostüme und<br />
Handlungsschauplätze, die dem Geschehen<br />
die gewünschte historische<br />
Atmosphäre verleihen. <strong>Die</strong> wohl intriganteste<br />
Familie der Geschichte<br />
wurde so mit einer pompösen Ausstattung<br />
und einer passenden Besetzung<br />
erneut auf die heimischen<br />
Bildschirme gebracht und lässt den<br />
Zuschauer weiter beim Morden, Belügen<br />
und Betrügen, auf ihrer Suche<br />
nach Macht und Reichtum dabei<br />
Cesare (Mark Ryder) verfolgt strikt<br />
seine eigenen, ehrgeizigen Ziele<br />
sein. <strong>Die</strong> aufwendig gestalteten Kostüme<br />
werden auch technisch gut<br />
in Szene gesetzt, wobei der dunkle<br />
Kontrast teilweise störend ausfällt.<br />
Dagegen gibt es beim Ton so gut<br />
wie nichts auszusetzen, er untermalt<br />
die Renaissance mit einem<br />
passenden, opulenten Soundtrack in<br />
bester Qualität.<br />
SR<br />
Film 8/10<br />
Historiendrama voller Machthunger und<br />
Intrigen, technisch gut umgesetzt und<br />
spannend bis zur letzten Sekunde.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 9/10<br />
Bilder: Paramount Home, Studiocanal<br />
72
Film<br />
serie<br />
EUReKA – <strong>Die</strong> komplette Serie<br />
Mysterie-Serie<br />
OT: Eureka L: US J: 2006 – 2012 V: Universal Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS <strong>HD</strong> MA 5.1 R: Peter O’Fallon, Jefery Levy, Michael<br />
Robison D: Colin Ferguson, Jordan Hinson, Salli Richardson-<br />
Whitfield LZ: 3 363 min FSK: 12 P: 87 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.11.00 × 18 Extras: 10/10<br />
Eigentlich wollte US-Marshall Jack Carter (Colin<br />
Ferguson) nur seine von zu Hause geflüchtete<br />
Tochter Zoe (Jordan Hinson) zurück nach<br />
Los Angeles bringen, doch einmal nicht auf die<br />
Straße geschaut und beinahe einen Hund überfahrend,<br />
landet er mit seinem Auto im Straßengraben.<br />
Glücklicherweise ist die Stadt Eureka in<br />
der Nähe, ein Ort, der auf dem ersten Blick total<br />
normal erscheint.<br />
Auf den zweiten Blick stellt sich jedoch schnell<br />
heraus, dass dieses Fleckchen Erde alles andere<br />
als normal ist: <strong>Die</strong> Kleinstadt Eureka beherbergt<br />
eine Vielzahl genialer Wissenschaftler, welche<br />
von der Regierung mit geheimen Forschungsprojekten<br />
beauftragt wurden. Allerdings geraten<br />
die damit verbundenen Experimente des Öfteren<br />
außer Kontrolle und erreichen katastrophale<br />
Ausmaße, was zur Bedrohung der gesamten<br />
Menschheit führen könnte... Und so kommt es,<br />
dass Carter gleich nach seiner Ankunft in die<br />
Untersuchung eines derartigen Vorfalles einbezogen<br />
wird: Ein Junge ist auf seltsame Weise<br />
verschwunden und mit ihm das Heck eines<br />
Wohnwagens. Der US-Marshall bewährt sich bei<br />
der Aufklärung des mysteriösen Zwischenfalls so<br />
gut, dass er kurzerhand zum Sheriff ernannt wird<br />
und von nun an für Sicherheit und Ordnung in<br />
Eureka sorgen soll. Unterstützt wird er hierbei<br />
von DoD-Agentin Allison Blake (Salli Richardson-<br />
Whitfield) und Hilfssheriff Jo Lupo (Erica Cerra).<br />
Eureka entdecken<br />
„Eureka – <strong>Die</strong> geheimnisvolle Stadt“ wurde<br />
von dem amerikanischen Fernsehsender Syfy<br />
produziert und erreichte mit der Ausstrahlung<br />
der ersten Staffel einen Quotenrekord. Auch in<br />
Deutschland erlangte die Serie zunächst echten<br />
Kultstatus, der aber im Laufe der fünf Staffeln<br />
abebbte. Jetzt gibt es die komplette Serie auch<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und das zu einem Preis von lediglich<br />
<strong>Die</strong> <strong>Serien</strong>box enthält neben den<br />
18 Discs auch ein Booklet samt<br />
Rot-Folie, mit der sich geheime<br />
Botschaften entschlüsseln lassen.<br />
87 Euro. <strong>Die</strong> limitierte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box enthält ein<br />
umfangreiches Booklet mit roter Entdeckerfolie,<br />
hinter der sich geheime Botschaften verbergen.<br />
Außerdem beherbergt das 18-Disc umfassende<br />
Bundle sage und schreibe 7 Stunden Bonusmaterial,<br />
das jedes Fan-Herz höher schlagen<br />
lässt. Darunter befinden sich neben Audiokommentaren,<br />
Podcasts, allen Webisoden (für das<br />
Internet produzierte Episoden) und unveröffentlichten<br />
Szenen auch die erweiterten Episoden<br />
„Gründertag“ sowie „Milben und Kraniche“.<br />
Experimentierküche<br />
Gewissermaßen als Zugabe kann der Zuschauer<br />
in dem originellen Featurette „Made In Eureka“<br />
die neuesten „Eigenheimtechnologien“ (etwa einen<br />
Mikrowellenhandschuh) erwerben. Das Bonusmaterial<br />
liegt im englischen Originalton vor<br />
und ist mit deutschen Untertiteln ausgestattet.<br />
<strong>Die</strong> Bildqualität der Serie wird vor allem durch<br />
eine solide Grundschärfe charakterisiert, die keinerlei<br />
Wünsche offen lässt; jedoch ist in dunkleren<br />
Filmsequenzen aufgrund einer Filterverwendung<br />
eine starke Bildkörnung festzustellen.<br />
Für echte <strong>Serien</strong>-Fans beherbergt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />
neben der deutschen Synchronisation auch die<br />
amerikanische Originaltonspur sowie die französische<br />
Fassung – beide können bequem mit<br />
deutschen Untertiteln geschaut werden.<br />
Lydia FischEr<br />
Film 8/10<br />
Heureka! Eine Serie über eine Gruppe verrückter Wissenschaftler<br />
in einer merkwürdigen Stadt, die streng geheime Experimente<br />
durchführen? Das kann nur spannend sein!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Starke Körnung und eine exzessive Filterverwendung beeinflussen<br />
das ansonsten ausgesprochen sauber konvertierte Bild.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 3/3 2/2 1/2<br />
Für eine Serie ist der Ton gelungen. Fans von englischem<br />
Originalton bekommen diesen optional mitgeliefert..<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />
Bilder: Universal Home<br />
68
serie<br />
Film<br />
Homeland<br />
(2. Staffel)<br />
Thrillerserie<br />
OT: Homeland – Season 2 L: US J: 2012 V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.)<br />
R: Michael Cuesta u. a. D: Damian Lewis, Claire Danes, Mandy<br />
Patinkin LZ: 12 × 55 min FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.12.13 × 3 Extras: 7,5/10<br />
<strong>Die</strong> guten alten Zeiten: Wie zwei Kameraden, deren Schicksal sie für immer aneinandergeschweißt hat,<br />
frischen Carrie und Nicholas Erinnerungen auf. Doch auch die Gegenwart hat es für beide in sich!<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
die erste Staffel der brillanten Thrillerserie<br />
„Homeland“ war eine kleine Sensation: Das<br />
raffinierte Spiel mit Schein und Sein, die permanente<br />
Ungewissheit, ob der Feind womöglich in<br />
den eigenen Reihen lauert, sorgte für extreme<br />
Hochspannung und ein Stück Qualitätsfernsehen,<br />
das wohl keinen, der es gesehen hat, unberührt<br />
gelassen haben dürfte. Aktuell haben sich die Kritiker<br />
in den Staaten auf die gerade laufende dritte<br />
Season ein wenig eingeschossen und lassen an<br />
so mancher neuen Folge kein gutes Haar – doch<br />
wie sieht es eigentlich mit der am Nikolaustag bei<br />
uns erscheinenden zweiten Staffel aus? Um es<br />
kurz zu machen: Jahr zwei kann das grandiose Niveau<br />
der Auftaktfolgen mühelos halten und fügt<br />
der komplexen Agenten-Saga dennoch genügend<br />
neue Elemente hinzu, um nicht wie ein lauwarmer<br />
Aufguss derselben Geschichte zu wirken.<br />
Kurz zum Plot: CIA-Agentin und Terrorismus-<br />
Expertin Carrie Mathison leidet an einer bipolaren<br />
Störung. Nach einer kräftezehrenden Behandlung,<br />
die die traumatischen Ereignisse am Ende<br />
der letzten Staffel einigermaßen überdeckt hat,<br />
befindet sie sich auf dem Weg der Besserung<br />
bei ihrer Familie. Sie schluckt Lithium, lebt nach<br />
einem genauen Zeitplan, hat einen ruhigen<br />
Lehrerjob, in dem sie arabischen Mitbürgern<br />
in den USA die englische Sprache beibringt.<br />
Doch was wäre eine neue Staffel ohne eine<br />
neue Krise? Israel bombardiert einige mutmaßliche<br />
Nuklearanlagen im Iran – die Ayatollas<br />
schwören Rache. Israelische und amerikanische<br />
Flaggen brennen, die atomare Bedrohung wird<br />
immer konkreter. Als die Situation zu eskalieren<br />
droht, und eine wichtige Informantin sich nur<br />
Carrie anvertrauen will, holt ihr Mentor und Ex-<br />
Vorgesetzter sie zurück ins Team – wider besseres<br />
Wissen, denn ihr Zustand ist alles andere als<br />
diensttauglich. Eigentlich will sie eher ein ruhiges,<br />
beschauliches Leben versuchen – doch nach<br />
den ersten Informationen ist sie bald wieder<br />
Feuer und Flamme. (Claire Danes ist einfach<br />
ziemlich brillant in dieser vielschichtigen Rolle:<br />
Sie lebt die brüchigen, verletzlichen und krankhaften<br />
Seiten ihres Charakters vor der Kamera<br />
ebenso überzeugend aus wie dessen große<br />
Stärke und Resolutheit.) Der ehemalige Sergeant<br />
und frischgebackene Kongressabgeordnete Nicholas<br />
Brody (Damian Lewis) kämpft derweil<br />
an der Heimatfront weiterhin mit seinem Glauben,<br />
seinem Gewissen und der Öffentlichkeit:<br />
Eine unverhoffte Chance auf die Vizepräsidentschaftskandidatur<br />
schwebt nämlich auf einmal im<br />
Raum und lässt den bescheidenen Ex-Soldaten<br />
plötzlich ins grelle Licht der Medien rücken.<br />
Mit 12 Episoden auf drei Discs und über 10<br />
Stunden Laufzeit wird hier wieder mächtig viel<br />
Spannung geboten. Der toll aufgemachte Digipak<br />
gefällt mit großformatigen Bildern der Stars<br />
und einer gelungenen Sonderausstattung (Entfallene<br />
Szenen, Der Dreh in Israel, <strong>Vorschau</strong> auf<br />
Season 3, Super 8 Videotagebuch von Damian<br />
Lewis, Making-of des Staffelfinales). Alles in allem<br />
ist also auch Season zwei wieder ein gefundenes<br />
Fressen für alle <strong>Serien</strong>junkies!<br />
TiEmo WEisEnsEEL<br />
Film 8/10<br />
Auch wenn inzwischen einige Fragen beantwortet sind, ist die<br />
zweite Staffel kaum weniger aufregend als die erste. Absolute<br />
Top-Serie mit Top-Aufmachung- und Ausstattung!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Abwechslungsreich in der Farbgebung, ausgefeilt in den Details<br />
und der Schärfe: <strong>Die</strong>se <strong>HD</strong>TV-Produktion ist eine Wucht!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Filigran in den Dialogszenen, brachial und direkt in die<br />
Magengrube, sobald es Action gibt: So soll es sein!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 69
Film<br />
Serie<br />
The Big Bang Theory (6. Staffel)<br />
Serie<br />
OT: The Big Bang Theory L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DD 2.0 R: Mark Cendrowski u. a. D: Melissa<br />
Rauch, Simon Helberg, Johnny Galecki, Jim Parsons, Kaley<br />
Cuoco u. a. LZ: 24 × 21 min FSK: 12 P: 45 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 22.11.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Der frischgebackene Ehemann Howard<br />
(Simon Helberg) ist endlich auf der ISS<br />
angekommen, muss sich aber im All noch immer<br />
mit seiner herrischen Mutter (Carol Ann<br />
Susi) und seiner Frau (Melissa Rauch) herumschlagen,<br />
die ihn beide für sich beanspruchen.<br />
Noch dazu machen ihm die russischen Kollegen<br />
auf der Raumstation das Leben schwer, was<br />
nach seiner Rückkehr auf die Erde vor allem in<br />
Bezug auf seine Schwiegereltern nicht unbedingt<br />
besser wird. Währenddessen versucht Amy<br />
(Mayim Bialik), ihre Beziehung zu Sheldon (Jim<br />
Parsons) zu vertiefen, der nach wie vor nicht<br />
über eine platonische Bindung hinausgehen<br />
kann und sich mit Amys Avancen ziemlich<br />
schwer tut. Penny (Kaley Cuoco) nähert sich<br />
nach Leonards eher unkonventionellem Heiratsantrag<br />
diesem wieder an, hadert aber nach wie<br />
vor mit ihren schwankenden Gefühlen. Indessen<br />
hat Raj (Kunal Nayyar) noch immer Angst<br />
vor Frauen, lernt jedoch schließlich jemanden<br />
kennen, der endlich zu ihm zu passen scheint.<br />
Neue Lebensphasen und neue Probleme<br />
Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk auf der<br />
On-Off-Beziehung zwischen Penny und Leonard,<br />
die durch Pennys bindungsphobische Neigungen<br />
erschwert werden, während Leonard in<br />
ihr bereits die Frau fürs Leben sieht. Aber auch<br />
Sheldons fehlende soziale Kompetenzen sorgen<br />
durch Jim Parsons herrliche Interpretation des<br />
Charakters für garantierte Lacher. Umso interessanter<br />
sind die kleinen, eingebauten Ausbrüche<br />
aus den festgefahrenen Verhaltensmustern der<br />
Figur, die den exzentrischen Sheldon in dieser<br />
Staffel noch immer gewohnt durchgeknallt, aber<br />
auch menschlicher erscheinen lassen. Ebenfalls<br />
spielen wieder berufliche Entwicklungen der<br />
Physiker und auch von Penny eine Rolle, was<br />
nicht selten zu Streitigkeiten innerhalb der Gruppe<br />
führt und Beziehungen durch berufliche Verpflichtungen<br />
das eine oder andere Mal wanken<br />
lässt. <strong>Die</strong> großen und kleinen zwischenmenschlichen<br />
Probleme, die mit perfekt gesetzten Pointen<br />
und wunderbar übertriebenen Dialogen vermittelt<br />
werden, erkennt sicher jeder in seinem<br />
eigenen Alltag wieder und die schrulligen Physiker<br />
beweisen einmal mehr, dass eine Einteilung<br />
in die „Normalen“ und die „Freaks“ längst nicht<br />
mehr funktioniert und im Endeffekt in jedem von<br />
uns ein kleiner Nerd steckt. Erfreulich ist ebenso,<br />
rückblickend auf die vorangegangenen Staffeln,<br />
dass der Humor trotz der Weiterentwicklung der<br />
Charaktere nicht an Charme verloren hat und die<br />
Wege der Figuren trotz aller Albernheit glaubwürdig<br />
und warmherzig vermittelt werden. Damit<br />
treten die Physiker mit ihren Eigenschaften<br />
nicht unentwegt und von Staffel zu Staffel auf<br />
der Stelle, sondern es ist, wie auch im echten<br />
Leben, eine Entwicklung aufgrund gemachter Erfahrungen<br />
erkennbar. Kontroverse Themen der<br />
Wissenschaft, aber auch aus Film und Fernsehen<br />
werden ebenso mit dem ganz speziellen Humor<br />
der Nerds angesprochen, wie auch Probleme<br />
im Umgang mit anderen. Wenn sich die ganze<br />
Truppe an Halloween als Schlümpfe verkleidet<br />
oder in frenetischer Manier Fantasy-Rollenspiele<br />
im gemeinschaftlichen Wohnzimmer praktiziert<br />
werden, bleibt auch bei Nicht-Nerds kein<br />
Auge trocken.<br />
Nerdiger Spaß in bestem <strong>HD</strong><br />
Dabei sind die Bilder in perfekter Schärfe und<br />
trotz zu knalliger Farben doch natürlich. Selten<br />
sah eine Sitcom so hochwertig aus und auch<br />
wenn die Szenen nicht viel Abwechslung bieten,<br />
kann an der <strong>HD</strong>-Qualität nichts beanstandet<br />
werden. Der Ton ist ganz genregemäß auf die<br />
Dialoge ausgerichtet, eine dynamische Musikuntermalung<br />
fällt, nur sehr dezent aus. Für Fans der<br />
Serie gibt es noch ungefähr 88 Minuten Bonusmaterial<br />
mit besonders amüsanten, verpatzten<br />
Szenen sowie Einblicken hinter die Kulissen.<br />
SuSanne RichteR<br />
Film 8/10<br />
Auch in der 6. Auflage eine Perle unter den Sitcoms, voll<br />
geistreichem Humor und Charakteren mit absolutem<br />
Wiedererkennungswert. Bazinga!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Bunte Bilder in perfekter Schärfe. Da sieht man jedes Haar und<br />
jede Faser!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />
Auch die Mädels sind allmählich den Interessen der<br />
exzentrischen Physiker nicht mehr gänzlich abgeneigt.<br />
Kriegen sie sich oder nicht? Leonard (J. Galecki)<br />
und seine Traumfrau Penny (K. Cuoco).<br />
Ton 6/10<br />
Klare Fokussierung auf die Dialoge, bei denen es eindeutig an<br />
Räumlichkeit fehlt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
70
Serie<br />
Film<br />
Falling Skies (2. Staffel)<br />
Science-Fiction<br />
OT: Falling Skies –<br />
Season 2 L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, Dolby True<br />
<strong>HD</strong> 5.1 (engl.) R: G.<br />
Beeman, M. Sapochnik<br />
u.a. D: N. Wyle, M.<br />
Bloodgood, D. Roy LZ: 10 × 42 min FSK: 12<br />
P: 46 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 25.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Vor etwas Pathos sollte man bei<br />
„Falling Skies“ keine Angst haben.<br />
Wenn sich ein großer Name<br />
wie Steven Spielberg an die<br />
Produktion einer TV-Serie wagt,<br />
ist das Interesse naturgemäß erst<br />
einmal groß. War das Echo auf die<br />
ersten Folgen von „Falling Skies“<br />
noch relativ gespalten, hat sich<br />
inzwischen doch eine stabile Fanbase<br />
gebildet, die den harten und<br />
gefährlichen Alltag der wenigen<br />
Überlebenden einer weltumspannenden<br />
Alien-Invasion gespannt<br />
und regelmäßig verfolgt. Staffel<br />
zwei setzt drei Monate nach dem<br />
Cliffhanger des Premierenjahres<br />
ein: Tom Mason (Noah Wyle) –<br />
der charismatische Anführer der<br />
Rebellentruppe, um die sich die<br />
Serie dreht – wird aus den Fängen<br />
der Aliens entlassen. Ganz offensichtlich<br />
haben sie noch Pläne mit<br />
ihm, denn er ist der einzige, der<br />
seinen Aufenthalt im Mutterschiff<br />
der Besatzer überlebt. Wieder vereint<br />
mit seinen Söhnen und den<br />
Menschen, die an ihn und seine<br />
Führungskraft glauben, setzt er<br />
den Widerstand mit neuem Elan<br />
fort. Dabei gelingt ein deutlicher<br />
Familienbande: Tom Mason (Noah Wyle) muss sich nicht nur um seinen Nachwuchs<br />
kümmern, sondern auch den Kampfesmut der Überlebenden stärken.<br />
Sprung in Sachen Action und Unterhaltung,<br />
sodass die doch recht<br />
gemächlichen Züge der ersten<br />
Staffel mehr und mehr einem<br />
gut getimten modernen Survival/<br />
Science-Fiction-Hybriden weichen,<br />
der sich prima und ohne größere<br />
Durchhänger an verregneten<br />
Herbstabenden in der warmen<br />
Stube anschauen lässt. <strong>Die</strong> Ausstattung<br />
des 2-Disc-Sets ähnelt<br />
dem Vorgänger, will sagen: raues<br />
und körniges Bild, das die postapokalyptische<br />
Welt glaubwürdig<br />
auf den Bildschirm transportiert;<br />
klasse Sound mit annähernder Kinoqualität<br />
und wieder mal reichlich<br />
Extra-Futter für alle Freunde der<br />
Serie. Highlight hier ist sicher ein<br />
Setbericht, gedreht aus der Sicht<br />
von echten Fans.<br />
tW<br />
Film 7,5/10<br />
Staffel zwei zieht das Tempo, die Action und die<br />
Produktionsqualität an, und das macht sich in<br />
einem durchweg besseren Paket bemerkbar!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Fringe – Grenzfälle des FBI (5. Staffel)<br />
Serie<br />
OT: Fringe L: US, CA<br />
J: 2013 V: Warner Home<br />
Video B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Miguel Sapochnik,<br />
Jeannot Szwarc u. a.<br />
D: Anna Torv, Joshua<br />
Jackson, John Noble,<br />
Jasika Nicole u. a. LZ: 13 × 43 min FSK: 16<br />
P: 39 Euro W-Cover: nein<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
VÖ: 14.11.13 × 3 Extras: 5,5/10<br />
<strong>Die</strong> Ereignisse in der beliebten<br />
Mystery-Serie nähern sich in<br />
dieser fünften und finalen Staffel ihrem<br />
spektakulären Ende. Inzwischen<br />
haben die sogenannten Beobachter<br />
die Erde übernommen und FBI-<br />
Agentin Olivia Dunham (Anna Torv),<br />
Wissenschaftler Dr. Walter Bishop<br />
(John Noble) und dessen Sohn<br />
Peter (Joshua Jackson) können sich<br />
aus dem schützenden Bernstein<br />
befreien, welches sie über Jahre<br />
vor dem Einfluss der Gedanken<br />
lesenden Spezies schützte. Was als<br />
merkwürdige FBI-Fälle begann, hat<br />
sich nun zu einer handfesten Auseinandersetzung<br />
zwischen mehreren<br />
Doppelt hält besser: Bei „Fringe“ meint man, seinen Augen oftmals nicht zu trauen – hier arbeitet Agent Dunham<br />
(Anna Torv) Hand in Hand mit ihrem Spiegelbild aus einem Paralleluniversum.<br />
Paralleluniversen gemausert, und<br />
das Trio muss sich mit nicht weniger<br />
als der Rettung der Menschheit<br />
befassen. <strong>Die</strong> Folgen sind durchweg<br />
spannend inszeniert und bilden einen<br />
würdigen Abschluss für die<br />
Reihe. Besonders Darsteller John<br />
Noble, auch bekannt als Truchsess<br />
Denethor in „Der Herr der<br />
Ringe – <strong>Die</strong> Rückkehr des Königs“<br />
(2003), zeigt alle Facetten seines<br />
Könnens und eine formvollendete<br />
Mimik, die jede Gefühlsregung<br />
seines Charakters deutlichabzeichnet.<br />
Unvorhersehbare Wendungen<br />
und eine düstere Atmosphäre lassen<br />
den Zuschauer bis zum Ende<br />
mitfiebern. Allerdings wirken<br />
13 Folgen für die finale Auflösung<br />
des Konfliktes etwas zu kurz und<br />
manche Handlungsstränge werden<br />
zu schnell und etwas abgehackt<br />
abgehandelt. Das Bild überzeugt<br />
durch tolle, scharfe Bilder, die aber<br />
stets etwas zu kalt gehalten sind.<br />
Beim Ton stechen besonders die<br />
klaren Stimmen hervor, auf denen<br />
stark der Fokus liegt, zusammen<br />
mit einem dynamisch hervorragend<br />
inszenierten Soundtrack. SR<br />
Film 7,5/10<br />
Spannend bis zum Schluss, mit tollen<br />
Darstellern und einer würdigen, wenn auch<br />
etwas überhasteten Auflösung.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2014 71
Film<br />
Serie<br />
Doctor Who <strong>Die</strong> kompletten Specials<br />
Serie/Science Fiction<br />
OT: Doctor Who<br />
L: GB J: 2008–2010<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Andy Goddard u. a.<br />
D: David Tennant, John<br />
Simm LZ: 305 min<br />
FSK: 12 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.11.13 × 1 Extras: 9/10<br />
Wer sich ein wenig mit dem<br />
Doctor „Whoniversum“ auskennt,<br />
weiß, dass die längste Science-Fiction-Serie<br />
der Welt im Jahre<br />
2010 komplett neu definiert wurde<br />
und das ganze Team dahinter<br />
wechselte. Als Übergang zwischen<br />
der vierten und der fünften Staffel<br />
wurden daher fünf Spezialepisoden<br />
erstellt, die an mehreren Feiertagen<br />
in Überlänge ausgestrahlt wurden<br />
<strong>Die</strong> Specials warten wieder mit vielen kuriosen Fällen und Kreaturen auf, die<br />
den Einfallsreichtum der <strong>Serien</strong>produzenten widerspiegelt.<br />
und das Ende des alten Doctor<br />
Whos, gespielt von David Tennant“<br />
einläuteten. Ebenjene Specials mit<br />
dem großen zweiteiligen Finale „<br />
Das Ende der Zeit“ gibt es nun<br />
endlich auch in Deutschland in<br />
einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Box, inklusive 7 Stunden<br />
Bonusmaterial und Booklet.<br />
Während vier der fünf Filme auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beiliegen, wurde die mit<br />
vielen Dickens-Motiven versehene<br />
Weihnachtsepisode „Der andere<br />
Doctor“ (mit David Morrissey aus<br />
„The <strong>Walking</strong> Dead“) offensichtlich<br />
nur in SD gedreht und ist daher auf<br />
einer DVD enthalten. In der Episode<br />
„Planet der Toten“ reist der Doctor<br />
mit einem Doppeldeckerbus auf<br />
einen fernen Planeten, der droht,<br />
von fremden Wesen gefressen zu<br />
werden. „Der rote Garten“ wiederum<br />
entführt die Zuschauer auf<br />
den Mars, wo die Protagonisten mit<br />
einem Virus konfrontiert werden,<br />
der normale Menschen in Wasserzombies<br />
verwandelt. Den Bildern ist<br />
anzumerken, dass sie mit Fernsehkameras<br />
aufgezeichnet wurden. Sie<br />
präsentieren sich in guter Schärfe<br />
David Morrissey spielt einen Mann,<br />
der sich „Der Doctor“ nennt.<br />
und einem passablen Kontrast. Der<br />
Ton ist relativ frontlastig und flach,<br />
was bei diesem TV-Audiomix allerdings<br />
keine große Überraschung<br />
darstellt. Zu jedem Special gibt<br />
es auch eine Art Making-of, das<br />
die letzten Tage des Tennantschen<br />
Doctors unterhaltsam und ein wenig<br />
wehmütig dokumentiert. FT<br />
Film 7/10<br />
„Doctor Who“-Fans, die sich die Box nicht<br />
schon längst als UK-Import besorgt haben,<br />
werden hieran nicht vorbei kommen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Hatfields & McCoys<br />
Western-Miniserie<br />
OT: Hatfields &<br />
McCoys L: US J: 2012<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: Kevin<br />
Reynolds D: Kevin<br />
Costner, Bill Paxton,<br />
Tom Berenger LZ: 3 × 89 min FSK: 16 P: 18<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.11.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Kevin Costner war von Anfang an<br />
Feuer und Flamme für das Projekt.<br />
Mit „Hatfields & McCoys“ erwartet<br />
Sie ein düsteres Stück<br />
Wildwestgeschichte. <strong>Die</strong>se vielleicht<br />
berühmteste Fehde aus der amerikanischen<br />
Geschichte spielte sich<br />
Ende des 19. Jahrhunderts zwischen<br />
den Familienoberhäuptern Anderson<br />
Hatfield (Kevin Costner) und<br />
Randall McCoy (Bill Paxton) ab, die<br />
über ihre Streitigkeiten, die sich um<br />
die Grenzverläufe zwischen ihren<br />
Ländereien drehten, ihre gesamten<br />
Clans ins Unglück stürzten. Über<br />
einen Zeitraum von vierzehn Jahren<br />
ließen dabei mehrere Familienmitglieder<br />
auf beiden Seiten in Duellen<br />
und Überfällen ihr Leben.<br />
Der amerikanische History Channel<br />
hat den dramatischen, aber<br />
historisch <strong>besten</strong>s belegten Stoff in<br />
einer aufwendigen Miniserie fürs<br />
Fernsehen adaptiert, und damit<br />
in den USA einen richtigen kleinen<br />
Hit sowohl beim Publikum als<br />
auch bei den Kritikern gelandet. Für<br />
den deutschen Zuschauer mag die<br />
historisch-nationale Dimension dieses<br />
ausufernden Privatkriegs in Friedenszeiten<br />
nicht in vollem Umfang<br />
Junge Liebe schert sich nicht um die Fehde ihrer Sippen: „Romeo und Julia“<br />
lässt grüßen und bringt eine Prise Romantik in diesen rauen Spät-Western.<br />
nachvollziehbar sein – einen spannenden<br />
und extrem gut gemachten<br />
Spät-Western bekommt aber auch<br />
er zu sehen. Ein gewisser „Romeo<br />
und Julia“-Aspekt der Geschichte<br />
macht sich dramaturgisch natürlich<br />
auch immer gut: Ein liebendes Pärchen,<br />
das sich trotz aller Feindschaft<br />
zwischen den Parteien finden will,<br />
sorgt für eine Prise Romantik und<br />
zusätzliche Spannung.<br />
Stilistisch haben die Macher die<br />
Sättigung des Farbgehalts deutlich<br />
zurückgenommen, was die zeitliche<br />
Einordnung und die raue Umgebung<br />
in diesen letzten Tagen des „Wilden<br />
Westens“ <strong>besten</strong>s unterstreicht.<br />
Wer mehr über die geschichtlichen<br />
Hintergründe des Stoffs erfahren<br />
möchte, dem sei das halbstündige<br />
Making-of ans Herz gelegt. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Raue, spannende und atmosphärische<br />
Geschichtsstunde mit Kevin Costner: So lassen<br />
wir uns den wilden Westen gerne gefallen!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Polyband, Sony Pictures Home<br />
72
Film<br />
Serie<br />
Being Human (2. Staffel)<br />
Serie<br />
OT: Being Human<br />
L: US, CA J: 2011<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS- <strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Adam Kane, Paolo<br />
Barzman, u. a. D: Sam<br />
Witwer, Meaghan Rath,<br />
Sam Huntington, u. a. LZ: 13 × 41 min FSK: 16<br />
P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.11.13 × 2 Extras: 4,5/10<br />
<strong>Die</strong><br />
Selbsthilfe-Wohngemeinschaft<br />
des Vampirs Aidan Waite<br />
(Sam Witwer), des ruhelosen Geistes<br />
Sally Malik (Meaghan Rath) und<br />
des Werwolfs Josh Levison (Sam<br />
Huntington) wird erneut mit zahlreichen<br />
menschlichen und monströsen<br />
Problemen konfrontiert. Weiterhin<br />
kämpfen die drei darum, endlich<br />
von ihrer übernatürlichen Zweitidentität<br />
befreit zu werden, wobei Aidan<br />
Vampir Aidan (Sam Witwer) wurde im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg<br />
verwandelt. Viele seiner Probleme nahmen dort ihren Anfang.<br />
zunehmend mit „Mutter“ (Deena<br />
Aziz), der obersten Vampirin, in<br />
Konflikt gerät. Gleichzeitig muss Josh<br />
fürchten, seine Freundin versehentlich<br />
in einen Werwolf verwandelt zu<br />
haben, und Sally hat den erlösenden<br />
Weg ins Jenseits verpasst und<br />
kämpft nun mit den dramatischen<br />
Folgen. <strong>Die</strong> zweite Staffel knüpft<br />
nahtlos an die Ereignisse aus Staffel<br />
1 an und die Protagonisten wirken<br />
um einiges gereifter im Umgang<br />
mit ihren Fähigkeiten, gleichzeitig<br />
entpuppen sich aber auch die lauernden<br />
Gefahren als umso bedrohlicher.<br />
Der grundlegende Ton dieser<br />
Staffel ist noch düsterer und auch<br />
wenn das gemeinsame Zusammenleben<br />
viel zur charakterlichen<br />
Reifung der WG-Mitglieder beigetragen<br />
hat, so steht nach wie vor<br />
der Wunsch nach einem normalen<br />
Leben ohne die tödlichen Triebe im<br />
Mittelpunkt. Obgleich diese schon<br />
einen Makel darstellen, das dem<br />
Trio anhaftet, so sind die Charaktere<br />
insgesamt letztendlich doch zu<br />
perfekt und einen Hauch zu aalglatt,<br />
was ein Mitfiebern hin und wieder<br />
<strong>Die</strong> etwas anderen Mitbewohner:<br />
Werwolf, Geist und Vampir.<br />
erschwert. Es fehlen hier einfach die<br />
Ecken und Kanten, die sie einzigartig<br />
und sympathisch machen würden.<br />
Trotzdem wird die Handlung spannend<br />
erzählt, mit erfreulich scharfen<br />
Bildern und einer etwas zurückhaltenden,<br />
musikalischen Untermalung,<br />
die die Dialoge in den Vordergrund<br />
treten lässt.<br />
SR<br />
Film 7/10<br />
Düsteres Remake, bei dem die Handlung die<br />
schauspielerische Leistung glücklicherweise<br />
aufwiegt. Fast noch packender als Staffel 1!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Downton Abbey<br />
(3. Staffel)<br />
Historiendrama<br />
OT: Downton Abbey<br />
L: UK J: 2012<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Brian<br />
Percival, Andy<br />
Goddard u. a.<br />
D: Maggie Smith, Hugh<br />
Bonneville u.a. LZ: 9 × 60 min FSK: 12 P: 37<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.11.13 × 1 Extras: 5/10<br />
Das Herz Downton Abbeys: Violet<br />
Crawley (Maggie Smith).<br />
In der Serie „Downton Abbey“,<br />
die endlich im November in die<br />
dritte Runde geht, vereint sich eine<br />
hochkarätige Besetzung mit beeindruckenden<br />
Kostümen und einem<br />
dramatischen Beziehungsgeflecht<br />
innerhalb der adeligen Familie<br />
Crawley und ihren Bediensteten im<br />
England der 1920er Jahre. Nach<br />
den Ereignissen der vorangegangenen<br />
beiden Staffeln scheint der<br />
Ausbruch und das Wüten des Ersten<br />
Weltkrieges größtenteils überstanden<br />
zu sein. Doch bald tun sich<br />
neue Konflikte innerhalb der Familie<br />
auf. <strong>Die</strong> einsetzende Weltwirtschaftskrise<br />
macht auch vor ihnen nicht<br />
Halt und lässt jeden um das weitere<br />
Fortbestehen des Anwesens Downton<br />
Abbey fürchten. Wieder einmal<br />
darf der Zuschauer dabei zusehen,<br />
wie die ehrgeizige <strong>Die</strong>nerschaft um<br />
eine gehobenere Stellung kämpft,<br />
während die Familie Crawley um<br />
ihre finanzielle Sicherheit und gesellschaftliche<br />
Stellung bangt. Neben<br />
den traditionellen Themen, wie Liebe<br />
und Intrigen, fließen auch historische<br />
Aspekte in die Handlung der<br />
Auch die <strong>Die</strong>nerschaft kämpft mit ihren eigenen Sorgen und Nöten, vor<br />
allem aber mit ihrem unbezähmbaren Ehrgeiz.<br />
Serie mit ein, die sich um die Emanzipation<br />
der Frauen oder auch um<br />
technische und medizinische Fortschritte<br />
der damaligen Zeit drehen.<br />
<strong>Die</strong>smal wird der herausragenden<br />
Maggie Smith („Best Exotic Marigold<br />
Hotel“, 2011) als Violet Crawley,<br />
wortgewandte Herrin des Hauses,<br />
Shirley MacLaine („Valentinstag“,<br />
2010) als wohlhabende und zynische<br />
Großmutter aus Amerika an die<br />
Seite gestellt. Jede der Folgen, von<br />
denen auch das Weihnachtsspecial<br />
mit dem Schottlandbesuch der Familie<br />
Crawley als neunte Folge enthalten<br />
ist, erstrahlt in klaren Farben<br />
und scharf konturierten Szenen, die<br />
Soundqualität überzeugt durch eine<br />
passende, musikalische Untermalung,<br />
mit allerdings schwächelnder<br />
Räumlichkeit.<br />
SR<br />
Film 8,5/10<br />
Zündende Dialoge und eine wunderschöne<br />
historische Kulisse machen „Downton Abbey“<br />
zu einer Dramaserie der Extraklasse.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Concorde Home Entertainment, Universal Pictures © 2012 Carnival Film and Television Limited. All Rights Reserved.<br />
74
Film<br />
Serie<br />
Hannibal<br />
(1. Staffel)<br />
Thriller-Serie<br />
OT: Hannibal L: US J: 2013 V: Studiocanal B: k. A. T: k. A.<br />
R: David Slade, Michael Rymer u. a. D: Mads Mikkelsen,<br />
Hugh Dancy LZ: 559 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.12.13 × 3 Extras: k. A.<br />
Will Graham (Hugh Dancy) ist ein Profiler<br />
des FBI, der die besondere Gabe besitzt,<br />
sich extrem gut in die Gedankenwelt von <strong>Serien</strong>killern<br />
hineinzuversetzen. Da ihm dies psychisch<br />
sehr mitnimmt, fühlt er sich nicht bereit, an der<br />
Seite des Ermittlers Jack Crawford (Laurence<br />
Scully! Als Dr. Bedelia Du Maurier psychoanalysiert<br />
Gilian Anderson Hannibal.<br />
Fishburne) nach einem <strong>Serien</strong>killer zu suchen,<br />
der immer an Freitagen einen ganz bestimmten<br />
Typ Frau entführt und verschwinden lässt.<br />
Kurzerhand wird also ein berühmter Psychotherapeut<br />
herbeigeholt, der Will dabei helfen soll,<br />
seinen Stresspegel unten zu halten.<br />
Horsd’œuvre<br />
Bei dem Doktor handelt es sich um eine Koryphäe<br />
seines Fachs, die einen genialen Verstand<br />
besitzt und zudem ein meisterhafter Koch ist.<br />
Dennoch sollten Sie sich keinesfalls von ihm<br />
zum Essen einladen lassen, denn niemand<br />
weiß so recht, wo Dr. Hannibal Lecter sein exquisites<br />
Fleisch herbekommt. Und da Hannibal<br />
auch selbst gerne einmal mordet, hat er seine<br />
ganz eigenen Pläne mit dem Wunder-Profiler.<br />
Ein bisschen wie „Dexter“ mit einem Hauch von<br />
„Profiler“ und sehr vielen psychoanalytischen<br />
Intermezzi präsentiert die Serie einen gelungen<br />
Hochseilakt zwischen echten Mystery-Abenteuern<br />
und Hannibals genialer Scharade.<br />
Filet Mignon<br />
Hin- und hergerissen hofft der Zuschauer insgeheim,<br />
dass der Psychopath doch mit seinen<br />
grausigen Taten durchkommt. Während Hugh<br />
Dancy als psychisch labiler Good-Guy bereits<br />
in der ersten Folge mit seinem permanenten<br />
„Herumgeheule“ nervt, ist Mads Mikkelsen ein<br />
wahrer Glücksgriff für die Serie. Je weiter sie<br />
voranschreitet, desto deutlicher wird es, dass<br />
nicht zwei Protagonisten die Serie tragen, sondern<br />
nur der eine. Und der ist auch noch der<br />
Kurios und ziemlich eklig: Der Leichenturm ragt<br />
unglaublich weit in die Höhe.<br />
eigentliche Antagonist. Mittels einzigartiger Spezialeffekte<br />
wird die innere Gedankenwelt Wills<br />
offengelegt. Wenn er jede einzelne Ebene des<br />
Tathergangs aufdeckt, streicht er wie ein Scheibenwischer<br />
alles Überflüssige fort, et voilà, da<br />
sind sie auch schon, die verräterischen Indizien.<br />
Mit dem „Krimi“-Genre hat die Serie daher überhaupt<br />
nichts zu tun, da Will den Täter stets auf<br />
scheinbar magische Art und Weise einzig mit<br />
seinen fast übernatürlichen Fähigkeiten ermittelt.<br />
Wie es scheint, ist die neueste Leiche nicht dem<br />
gesuchten <strong>Serien</strong>täter anzurechnen, wer da wohl<br />
die Organe entfernt hat? Währenddessen bereitet<br />
Hannibal genüsslich eine Fleischpfanne zu,<br />
um sich auf das Kommende einzustellen. Sollte<br />
Ihnen diese Art des morbiden Humors bekannt<br />
vorkommen, dann kennen Sie vielleicht die beiden<br />
ebenfalls erstklassigen <strong>Serien</strong> „So gut wie<br />
tot“ (2003) und „Pushing Daisies“ (2007), die<br />
beide von Hannibal-Kreateur Bryan Fuller erdacht<br />
und umgesetzt wurden.<br />
Wäre Lee Pace vielleicht die bessere Wahl für die Rolle des übertalentierten Profilers Will gewesen?<br />
Hugh Dancy mimt nun den extrem sensiblen Protagonisten.<br />
Aperitif<br />
Auch in „Hannibal“ steht das Thema „Tod“ an<br />
erster Stelle, nur dass es hier weitaus brutaler<br />
und auch ernsthafter zur Sache geht. Von den<br />
Fans geliebt und von den Kritikern hoch gelobt<br />
ist bereits die zweite Staffel für den April 2014<br />
im US-Fernsehen angekündigt. In Deutschland<br />
sind die 13 Episoden der ersten Staffel immer<br />
donnerstags 22:15 Uhr auf Sat.1 zu sehen. Auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint sie am 20. Dezember.<br />
Falko Theuner<br />
Bilder: Studiocanal<br />
76
Film<br />
Serie<br />
Chicago Fire (1. Staffel)<br />
Dramaserie<br />
OT: Chicago Fire L: US<br />
J: 2012 V: Universal<br />
Studios B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Jeffrey<br />
Nachmanoff, Tom<br />
DiCillo, u. a.D: Jesse<br />
Spencer, Taylor Kinney,<br />
u. a. LZ: 24 × 43 min FSK: 12 P: 33 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.01.14 × 5 Extras: 5/10<br />
Hitzkopf Kelly Severide (Taylor Kinney)<br />
sorgt für Trubel in der Gruppe.<br />
In der ersten Staffel der Dramenserie<br />
wird das Leben einer Gruppe<br />
Feuerwehrmänner und -frauen aus<br />
Chicago sowohl in ihrem wortwörtlich<br />
brandgefährlichen Berufsleben<br />
als auch privat beleuchtet. Jeder der<br />
Charaktere hat dabei sein eigenes<br />
Päckchen zu tragen, wobei nicht selten<br />
die Kollegen eine willkommene<br />
Zuflucht bilden. Da ist zum einen<br />
Matthew Casey (Jesse Spencer),<br />
der nebenher die Trennung von<br />
seiner Frau verarbeiten muss, oder<br />
auch Christopher Herrmann (David<br />
Eigenberg), der privat völlig pleite ist<br />
und deshalb trotz seiner gestandenen<br />
Jahre bei seinen Schwiegereltern<br />
wohnen muss. Von feuerfesten<br />
Veteranen bis hin zu den ungestümen<br />
Schönlingen und den taffen<br />
Frauen ist also alles dabei. Wirkt<br />
zu Beginn der Serie alles noch ein<br />
wenig konstruiert, so entwickeln sich<br />
die Protagonisten nach und nach<br />
weiter und die Handlung kommt<br />
allmählich in Gang, sodass durchaus<br />
mit den Einzelschicksalen und den<br />
Einsätzen mitgefiebert werden kann.<br />
Leider wirken die Darsteller allesamt<br />
Teils lebensgefährliche Einsätze und ein turbulentes Privatleben machen den<br />
Alltag der Feuerwehrleute Chicagos alles andere als leicht.<br />
ein wenig zu sehr wie aus dem Ei<br />
gepellt, jeder entspricht dem für ihn<br />
konzipierten, geschniegelten Stereotyp<br />
und die oft sehr flachen Dialoge<br />
wollen diesbezüglich ebenfalls keine<br />
große Sympathie aufkommen lassen.<br />
Dass viele Brandszenen auch<br />
nicht unbedingt die realistischsten<br />
sind, sollte jedem klar sein. Sieht<br />
man darüber hinweg, bekommt<br />
man eine gute und spannende Serie,<br />
die solide unterhält und sich<br />
nach und nach steigert. Jede Folge<br />
hat dabei kräftige und klare Farben<br />
sowie eine gute Schärfe, die jeden<br />
Schweißtropfen erkennen lässt. <strong>Die</strong><br />
Räumlichkeit des Tons sticht ebenso<br />
sehr positiv hervor und die angemessene<br />
Dynamik sorgt dafür, dass<br />
das Spannungslevel aufrechterhalten<br />
wird.<br />
SR<br />
Film 6,5/10<br />
Spannend und unterhaltsam, auch wenn das<br />
Cover doch glatt als Werbung für den nächsten<br />
Junggesellinnenabschied durchgehen könnte.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Sons of Anarchy (3. Staffel)<br />
Thriller/Drama<br />
OT: Sons of Anarchy<br />
L: US J: 2010 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1 T<br />
: DTS 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: Kurt<br />
Sutter, u. a. D: Charlie<br />
Hunnam, Katey Sagal,<br />
Mark Boone Junior, Ron Perlman LZ: 13 × 55<br />
min FSK: 18 P: 35 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.12.13 × 3 Extras: 7/10<br />
Katey Sagal liefert eine beachtliche,<br />
schauspielerische Leistung ab!<br />
In der dritten Staffel des Bikerdramas<br />
wird wieder einmal nicht<br />
an tragischen Wendungen, Gewalt<br />
und komplexen Charakterentwicklungen<br />
gespart. Jax (Charlie<br />
Hunnam) macht sich mit den<br />
Mitgliedern der „Sons of Anarchy“<br />
auf die Suche nach seinem entführten<br />
Sohn Abel (Ryder Londo),<br />
während Club-Matriarchin Gemma<br />
(Katey Sagal) selbst mit einem<br />
düsteren Teil ihrer Vergangenheit<br />
konfrontiert wird. <strong>Die</strong> Auseinandersetzung<br />
mit der intriganten Agentin<br />
Stahl, hervorragend gespielt von<br />
Ally Walker, erreichen in einem<br />
packenden und überraschenden<br />
Finale schließlich ihren Höhepunkt.<br />
Der perfekt harmonierende Cast,<br />
unter dem besonders „Peggy<br />
Bundy“-Star Katey Sagal hervorsticht,<br />
ist das tragende Zugpferd<br />
dieser Serie und macht das Zusammenspiel<br />
der zwielichtigen Biker<br />
wirklich sehenswert. Neben Sagal<br />
glänzen zudem wieder einmal<br />
„Pacific Rim“-Star Charlie Hunnam<br />
als Jax, Vizeanführer der „Sons<br />
of Anarchy“, und Ron Perlman,<br />
<strong>Die</strong> „Sons of Anarchy“ leben nach ihren eigenen Regeln und Gesetzen, und<br />
haben auch mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen.<br />
der dem Oberhaupt des Clubs<br />
absoluten Wiedererkennungswert<br />
gibt. Ebenso beeindruckend fällt<br />
das Staffelfinale aus, das den Zuschauer<br />
für viele Längen und einige<br />
klischeehafte Verwicklungen<br />
in den Episoden vollends entschädigt.<br />
<strong>Die</strong>se ziehen sich nämlich<br />
doch hin und wieder durch die<br />
Handlung und stören die mitreißende<br />
Atmosphäre. Passend zu<br />
den düsteren Verwicklungen ist<br />
auch der Kontrast merklich dunkel<br />
ausgefallen, was leider viel zu viel<br />
des Geschehens in den Schatten<br />
eintauchen lässt. Dagegen kann<br />
die Schärfe völlig überzeugen. Der<br />
Ton ist von sehr guter Qualität,<br />
wobei hier insbesondere Signalortung<br />
und die feinfühlige Dynamik<br />
hervorstechen.<br />
SR<br />
Film 7/10<br />
Was Spannung angeht, knüpft Staffel 3 nahtlos an<br />
die Vorgänger an und kann mit sehr guten Darstellern<br />
und einem komplexen Plot überzeugen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Universal Studios<br />
66
Film<br />
Serie<br />
Supernatural (7. Staffel)<br />
Fantasy<br />
OT: Supernatural L: US<br />
J: 2011 V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: Dolby Digital<br />
5.1 R: Philip Sgriccia,<br />
Guy Norman Bee,<br />
Jensen Ackles, u. a.<br />
D: Jared Padalecki,<br />
Jensen Ackles, Jim Beaver LZ: 960 min<br />
FSK: 16 P: 39 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 06.12.13 × 4 Extras: 6/10<br />
Schwer bewaffnet auf der Jagd nach Monstern: Sam (Jared Padalecki),<br />
Bobby (Jim Beaver)und Dean (Jensen Ackles).<br />
Das war ein Schock, als sich Castil<br />
(Misha Collins) vor den Augen<br />
von Sam (Jared Padalecki) und<br />
Dean (Jensen Ackles) zum neuen<br />
Gott erklärte. Mit seinen frisch erworbene<br />
Kräften zieht der selbsternannte<br />
Himmelsvater nun durch die<br />
Lande, um Wunder zu vollbringen,<br />
vom Glauben zu überzeugen und<br />
Sünder zu bestrafen. Allerdings kann<br />
seine menschliche Hülle dem enormen<br />
Druck der Seelen, die er aus<br />
dem Fegefeuer aufgesaugt hat, nicht<br />
länger standhalten. Immer wieder<br />
nehmen Leviathane, grausige Kreaturen<br />
mit übermenschlicher Stärke,<br />
seinen Körper in ihren Besitz. Schon<br />
zahlreiche unschuldige Leben haben<br />
diese Übergriffe gefordert. Dean<br />
und Bobby (Jim Beaver) können<br />
Castil schließlich davon überzeugen,<br />
die Seelen zurück ins Fegefeuer zu<br />
schicken. Dennoch sind die Leviathane<br />
so stark, dass es ihnen gelingt,<br />
aus Castiels Körper zu entkommen.<br />
Sam und Dean wollen sie aufhalten,<br />
aber die mystischen Wesen sind so<br />
mächtig, dass die lang erprobten<br />
Waffen und Tricks der Brüder keinerlei<br />
Wirkung zeigen...<br />
Mit 23 Episoden wird wieder einmal<br />
mächtig für Spannung im<br />
„Supernatural“-Universum gesorgt.<br />
Das Bildmaterial ist von vortrefflicher<br />
Schärfe und lässt auch kleinste Details<br />
erkennen. Der Sound ist in Dolby<br />
Digital 5.1 abgemischt und kann<br />
aber nur wenige Surroundsound-<br />
Effekte aufweisen. <strong>Die</strong> meist vordergründigen<br />
Dialoge werden über<br />
Hey, warum steckst du mir ein<br />
Schwert in den Bauch?<br />
den Center-Lautsprecher klar und<br />
verständlich ausgeben. Der Bonusbereich<br />
der 4-Disc-Edition glänzt u.<br />
a. mit dem interaktiven Feature „Der<br />
Supernatural-Drive-In“, eine Reihe<br />
von Kurzfilmen, die als Hommage<br />
an das Horrorfilmgenre der 1950er<br />
und 1960er dienen soll. LF<br />
Film 7,5/10<br />
Auch die siebente Staffel von „Supernatural“<br />
sorgt für reichlich Spannung und ist ein<br />
Must-Have für <strong>Serien</strong>junkies.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Hell on Wheels<br />
(2. Staffel)<br />
Drama/Western<br />
OT: Hell on Wheels<br />
L: US J: 2012 V: WVG<br />
Medien B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: David v. Ancken,<br />
Adam Davidson, u. a.<br />
D: Anson Mount, Colm<br />
Meaney, Common,<br />
Robin McLeavy LZ: 10 × 44 min FSK: 16<br />
P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 10.01.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />
Das Leben unter Söldnern verlangt<br />
Bohannon (A. Mount) alles ab.<br />
Nicht nur Bohannon (Anson Mount) verfolgt in der Stadt Hell on Wheels<br />
seine eigenen Ziele – jeder jagt dort seinen eigenen Zukunftsträumen nach.<br />
Der Amerikanische Bürgerkrieg<br />
ist beendet und der transkontinentale<br />
Eisenbahnbau quer durch<br />
die Vereinigten Staaten hat begonnen.<br />
Auch in der zweiten Staffel<br />
dreht sich wieder alles um den<br />
ehemaligen Sklavenbesitzer Cullen<br />
Bohannon (Anson Mount), der<br />
nach wie vor mit der fahrenden<br />
Zeltstadt „Hell on Wheels“ den Bau<br />
der Eisenbahn begleitet. Dabei wird<br />
er erneut Zeuge von Korruption,<br />
Gier und Machtstreben. Sein Gegenspieler<br />
aus der ersten Staffel,<br />
der „Schwede“ (Christopher Heyerdahl),<br />
ist indessen auf der untersten<br />
Stufe der Gesellschaft angelangt,<br />
doch kann Bohannon sich deshalb<br />
in Sicherheit wiegen? Noch dazu<br />
ist die Bedrohung durch die amerikanischen<br />
Ureinwohner allgegenwärtig.<br />
Nach dem Erfolgshit „The<br />
<strong>Walking</strong> Dead“ (2012) kommt der<br />
amerikanische Sender AMC nun mit<br />
dieser neuen Dramenserie daher,<br />
die das Westerngenre ähnlich wie<br />
bei „Deadwood“ (2004) realistisch<br />
und authentisch neu interpretiert.<br />
<strong>Die</strong> Mischung aus Drama und Western<br />
funktioniert in dieser Serie zusammen<br />
mit dem stimmigen Darsteller-Ensemble<br />
wunderbar. Über<br />
allem liegt ein Hauch von Staub,<br />
Dreck und Schlamm, die Stimmung<br />
ist düster und in nahezu jeder Szene<br />
drückend bedrohlich. Noch dazu<br />
gibt „Hell on Wheels“ einen guten<br />
Einblick in ein Stück amerikanische<br />
Geschichte und zeigt die Situation<br />
eines Landes und der Menschen,<br />
die sich nach dem Krieg langsam<br />
wieder ein Leben aufbauen wollen.<br />
Das Bild ist dabei in erdige, kühle<br />
Töne gehalten, die perfekt auf die<br />
Atmosphäre der Serie abgestimmt<br />
sind. Der Soundtrack hält sich sehr<br />
im Hintergrund, passt aber <strong>besten</strong>s<br />
ins Western-Image. Besonders die<br />
klare Signalortung ist hierbei lobenswert<br />
zu erwähnen.<br />
SR<br />
Film 7,5/10<br />
Düstere Westernserie, die den Eisenbahnbau<br />
von Ost nach West authentisch beleuchtet und<br />
auch in der 2. Staffel nicht mit Spannung geizt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Warner Home Video, WVG Medien<br />
68
Xxxx<br />
Film<br />
Doctor Who: Der Tag des Doktors<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Doctor Who: Der Tag des Doktors<br />
Bilder: Polyband<br />
Science Fiction/Serie<br />
OT: Doctor Who – Day Of The Doctor L: GB J: 2013 V: Polyband<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL<br />
6007 K/12 2D-komp.: ja R: N. Hurran D: M. Smith, D. Tennant,<br />
J. Hurt LZ: 80 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.12.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />
50 Jahre „Doctor Who“ – das muss gefeiert<br />
werden! Und wenn die Briten etwas verstehen,<br />
dann wie man eine Kult-Ikone wie diese<br />
gebührend ehrt. In diesem speziellen Fall schuf<br />
Showrunner Steven Moffat eine rund 80-minütige<br />
Jubiläumsfolge, die es in sich hat. Der 22. November<br />
2013 versetzte Großbritannien in einen<br />
Ausnahmezustand: Auf den Tag genau 50 Jahre<br />
früher startete nämlich die Science-Fiction-Serie<br />
„Doctor Who“ mit ihrem sicheren Erfolgskurs,<br />
den sie auch ein halbes Jahrhundert später noch<br />
fährt. Über 10,2 Millionen Briten verfolgten das<br />
Jubiläumsspecial von „Doctor Who“ im Fernsehen,<br />
mehrere Hunderttausende besuchten die großen<br />
3D-Vorstellungen im Kino. <strong>Die</strong> Zahlen von dem<br />
weltumspannenden Kino- und TV-Event sprechen<br />
für sich und sorgen vielleicht auch in Zukunft<br />
dafür, dass groß angelegte Sonderfolgen von<br />
beliebten TV-<strong>Serien</strong> auf der großen Leinwand im<br />
Kino gezeigt werden. Glücklicherweise wurden die<br />
Clara (Jenna Coleman) ist seit Staffel 7 die<br />
aktuelle Begleiterin des Doktors.<br />
Fans nicht enttäuscht und bekamen eine grandios<br />
geschriebene Langfolge serviert, die im Sekundentakt<br />
Referenzen auf frühere Episoden liefert,<br />
die britische Kultur feiert, geniale Gastauftritte aus<br />
dem Hut zaubert sowie das größte Dilemma des<br />
„Doctor Who“-Universums innerhalb von 75 Minuten<br />
löst. Insgesamt ergibt sich daraus perfekte<br />
Unterhaltung voller Action und Humor.<br />
Nie Mehr!<br />
Den Anfang macht eine rasante Hängepartie an<br />
einem Hubschrauber, der den aktuellen elften<br />
Doctor Who (Matt Smith) mit samt seiner Zeitmaschine<br />
(die Tardis) und seiner Begleitung Clara<br />
(Jenna Coleman) direkt nach London bringt, wo<br />
er von der britischen Regierung einen neuen Auftrag<br />
erhält. In der Nationalgalerie ist ein merkwürdiges<br />
Gemälde aufgetaucht, das den Untergang<br />
Arcadias auf Whos Heimatplaneten Gallifrey zeigt.<br />
Auf die Frage, wie ein Ölgemälde dreidimensional<br />
sein kann (ein netter Gag für die 3D-Fassung),<br />
weiß der Doctor sofort die passende Antwort:<br />
<strong>Die</strong>s ist kein Gemälde, sondern ein Stück gefrorener<br />
Zeit. 400 Jahre früher, am letzten Tag des<br />
Zeitkrieges, brennt ein gealterter Doctor Who<br />
(John Hurt) eine Botschaft in eine Mauer „No<br />
More“ („Nie mehr“) und verschwindet mit seiner<br />
Zeitmaschine. Er will den Zeitkrieg mit einer<br />
verheerenden Waffe für immer beenden und<br />
steht vor der elementaren, kaum zu treffenden<br />
Entscheidung, den berühmten roten Knopf zu<br />
drücken.1562 in England frönt der zehnte Doctor<br />
(David Tennant) einem amourösen Picknick mit<br />
der Königin Elizabeth I, nur um sie als vermeintlichen<br />
Formwandler zu entlarven. Unterbrochen<br />
wird die wendungsreiche Verfolgungsjagd von<br />
einem Zeitstrudel, der die drei Doktoren für ein<br />
fulminantes Abenteuer zusammenführen wird.<br />
Sollten Sie zuvor noch nie etwas mit „Doctor Who“<br />
zu tun gehabt haben, werden Sie nach diesem<br />
Film garantiert zum Fan werden. Fans wiederum<br />
dürften den Film lieben und ihn mit leuchtenden<br />
Augen in sich hinein saugen. Aufgrund der niedrigeren<br />
Bildwiederholungsrate der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> klingt<br />
die fürs Fernsehen erstellte deutsche Synchronfassung<br />
leicht verzerrt, weshalb Sie auch einmal<br />
in die englische Originalfassung reinhören sollten.<br />
Dort kriegen Sie dann auch die vielen Spitzfindigkeiten<br />
der Dialoge mit, wie zum Beispiel das vielschichtige<br />
Wortspiel „Who knows“. Bildtechnisch<br />
liefert die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> astreine Parameter und auch die<br />
dritte Dimension ist dank der witzigen 3D-Spielereien<br />
gelungen. Eine davon ist beispielsweise<br />
das zentral thematisierte Bild „Gallifrey fällt“, das<br />
aus gutem Grund eine ganz eigene Dimensionalität<br />
besitzt. <strong>Die</strong> Grundtiefe wirkt bis auf wenige<br />
Ausnahmen natürlich. Zu diesen Ausnahmen<br />
zählen z. B. einige Landschaftspanoramen des<br />
mittelalterlichen Englands, die merkwürdig gestaffelt<br />
erscheinen. Andere Special-Effect-Shots wiederum<br />
begeistern extrem mit aufregenden 3D-<br />
Kamerafahrten, wie bei der Schlacht um Arcadia.<br />
Beim Bonusmaterial befinden sich unter anderem<br />
Features zum Filmdreh, zwei Mini-Episoden aus<br />
dem Whoniverse und ein Überblick über 50 Jahre<br />
„Doctor Who“-Geschichte. Schade, dass es die<br />
beiden witzigen Vorspiele aus der Kinovorführung<br />
nicht auf die Disc geschafft haben. Gerade die<br />
Anleitung fürs 3D-Schauen deutet das grandiose<br />
Zusammenspiel von Smith und Tennant an.<br />
FaLko TheuneR<br />
Film 9,5/10<br />
Steven Moffat hat es geschafft: Ein besseres Jubiläumsgeschenk<br />
hätte Doctor Who nicht bekommen können. Der Film macht<br />
sowohl Einsteiger als auch Veteranen glücklich.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Wie es sich für ein Jubiläumsspektakel der wohl ältesten,<br />
laufenden SF-Serie gehört ist die Bildqualität bestechend schön.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Bis auf die verzerrte deutsche Synchro kann sich der 5.1-Ton hören<br />
lassen. Im englischen Original gibt es noch mehr Wortspiele.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
3D 8/10<br />
Kann eine TV-Produktion eine mehr als vorzeigbare 3D-<br />
Präsentation haben? Sie kann!<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 69
Film<br />
serie<br />
Arrow<br />
(1. Staffel)<br />
Comic-Adaption<br />
OT: Arrow L: US J: 2013 V: Warner Home Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1 (engl.) R: David Nutter,<br />
David Barrett u. a. D: Stephen Amell, Katie Cassidy, David<br />
Ramsey LZ: 23 × 43 min FSK: 16 P: 43 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 21.02.14 × 4 Extras: 7/10<br />
In einer verlassenen Lagerhalle richtet sich der schwerreiche Oliver Queen (Stephen Amell) sein ganz<br />
persönliches Hauptquartier ein, von wo aus er den einsamen Kampf gegen das Verbrechen aufnimmt.<br />
Im Kino sind die Rollen im Kampf der Superhelden<br />
klar verteilt: Marvel hat mit seinen<br />
beliebten „Avengers“ und deren zahlreichen<br />
fulminanten Solomissionen seit Jahren klar die<br />
Nase vorn gegenüber der vergleichsweise sporadischen<br />
Konkurrenz aus dem Hause DC.<br />
Im TV sind <strong>Serien</strong>adaptionen der Comicvorlagen<br />
trotz anhaltendem Superhelden-Boom dagegen<br />
noch relativ rar gesät, man denke zum Beispiel<br />
an „Smallville“ oder „S.H.I.E.L.D.“. Doch nun gibt<br />
es Verstärkung für das Lager der DC Comics,<br />
denn „Arrow“ schickt sich an, die Herzen der<br />
Fans zu erobern!<br />
In den Abenteuern des jungen Superman in<br />
„Smallville“ gab es bereits einen Green Arrow<br />
als stetig wiederkehrenden Gaststar.<br />
Gespielt von Justin Hartley, gehörte dieser Charakter<br />
zu den beliebtesten Figuren bei den Fans,<br />
und schnell machte das Gerücht die Runde,<br />
dass er womöglich seine eigene Serie bekommen<br />
könnte. Man entschied sich letztendlich<br />
jedoch nicht für ein herkömmliches Spin-off,<br />
Ein Love-Interest darf nicht fehlen, doch bei Katie<br />
Cassidy lassen wir uns das gerne gefallen.<br />
sondern für einen vollständigen Reboot des<br />
Charakters und somit ein komplett neues<br />
<strong>Serien</strong>-Universum.<br />
Schatten der Vergangenheit<br />
Milliardärssöhnchen Oliver Queen (Stephen<br />
Amell) vergnügt sich auf einer Luxusjacht seines<br />
Vaters, als ein schwerer Sturm sein Schicksal in<br />
eine völlig neue Richtung lenkt. Als Schiffbrüchiger<br />
strandet er fünf Jahre lang auf einer einsamen<br />
Insel, irgendwo im Nirgendwo. Nach seiner<br />
kaum noch für möglich gehaltenen Rettung<br />
ist er ein anderer: Er hat sich beeindruckende<br />
Fähigkeiten im Jagen, Kämpfen und Überleben<br />
angeeignet. Zurück in Starling City – der Stadt,<br />
die sein Vater zur Mehrung des Familienvermögens<br />
rücksichtslos ausgebeutet hat – will er so<br />
einige Dinge wieder geraderücken. Er wird zum<br />
modernen Robin Hood, einem Kämpfer für die<br />
Gerechtigkeit und das Gute. Sein Durst nach Rache<br />
ist grenzenlos: All jene, die die Drahtzieher<br />
hinter seinem „Unfall“ auf hoher See waren, und<br />
all die selbstsüchtigen Verbrecher, die sich auf<br />
Kosten der einfachen Bürger seiner Stadt hemmungslos<br />
bereichern, können sich schon mal<br />
auf unangenehmen Besuch von diesem grünen<br />
Rächer gefasst machen.<br />
Gastauftritte nicht ausgeschlossen<br />
In den Comics ist Green Arrow zwischenzeitlich<br />
Mitglied der „Justice League“, will sagen der „Gerechtigkeitsliga“,<br />
der unter anderem auch solch<br />
bekannte Namen wie Batman, Superman und<br />
Wonder Woman angehören. Man darf also gespannt<br />
sein, in welcher Form sich weitere Prominenz<br />
aus dem illustren DC-Universum vielleicht<br />
auch bald in „Arrow“ ein Stelldichein gibt.<br />
<strong>Die</strong> Chancen dafür stehen mehr als gut, denn<br />
die Serie ist in den Staaten wirklich beliebt und<br />
erfolgreich: <strong>Die</strong> dritte Staffel hat gerade grünes<br />
Licht bekommen und die Quoten können sich<br />
nach wie vor mehr als sehen lassen!<br />
Beeindruckende Vorstellung in <strong>HD</strong><br />
Schaut man sich „Arrow“ zum ersten Mal an, ist<br />
man unweigerlich beeindruckt: <strong>Die</strong> Produktion<br />
macht einen unglaublich hochwertigen Eindruck.<br />
<strong>Die</strong> Bilder sind von kühler Eleganz und makelloser<br />
Schärfe, sodass man die spannenden Stories<br />
und die coole Action noch mal so gerne verfolgt.<br />
<strong>Die</strong> Grüntöne erscheinen zum Glück nicht<br />
zu dominant (abgesehen vom Unterschlupf des<br />
Helden); es herrschen kalte, klare Farben vor.<br />
<strong>Die</strong> Soundkulisse weiß speziell in den Kampfund<br />
Action-Sequenzen voll zu überzeugen. Hier<br />
ergibt sich großes Kinofeeling, was neben dem<br />
astreinen Bild und der üppigen Bonusaustattung<br />
noch einmal ein echter Grund ist, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Version den gewohnten TV-Ausstrahlungen vorzuziehen.<br />
Apropos Boni: Hier lässt sich Warner<br />
wahrlich nicht lumpen. Für fast alle Folgen sind<br />
nicht verwendete Szenen anwählbar; ein paar<br />
verpatzte Aufnahmen dürfen natürlich auch nicht<br />
fehlen. Ein Blick auf die Kampf- und Stunt-Ausbildung<br />
der Darsteller macht einem die enorme<br />
physische Herausforderung der Dreharbeiten<br />
klar; ein gutes Making-of sowie ein amüsantes<br />
Treffen zwischen der Crew und den Fans der Serie<br />
runden die abwechslungsreiche und interessante<br />
Auswahl ab.<br />
TIemo WeIsenseel<br />
Film 8/10<br />
Endlich amtlicher Superhelden-Nachschub für alle <strong>Serien</strong>freunde:<br />
Bereits die erste Staffel des „Grünen Pfeils“ erreicht ein<br />
beachtliches Entertainment-Level und macht Lust auf mehr!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Beinahe makellose <strong>HD</strong>TV-Brillanz, die auf jedem Flatscreen und<br />
sogar auf der großen Leinwand einfach nur Spaß macht!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
<strong>Die</strong> Fassade des mit Geld um sich schmeißenden<br />
Playboys hilft, wenn man heimlich die Welt rettet.<br />
Immer wieder werden atmosphärische Rückblicke<br />
in die raue Zeit auf der Insel zwischengeschnitten.<br />
Ton 8/10<br />
Mit knackigem Surround-Sound und zahlreichen Action-Szenen<br />
klingt „Arrow“ eher nach Kino als nach gewöhnlichem TV.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
66
serie<br />
Film<br />
Misfits<br />
Dramen-Serie<br />
(4. Staffel)<br />
OT: Misfits L: GB<br />
J: 2012 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 :1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Dusan Lazarevic,<br />
Nirpal Bhogal<br />
D: Joseph Gilgun,<br />
Nathan McMullen,<br />
Nathan Stewart-Jarrett LZ: 8 × 45 min<br />
FSK: 18 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.02.14 × 2 Extras: 5/10<br />
Was ist hier los? Und was macht der<br />
Typ mit dem Hasenkopf da hinten?<br />
Wie viel der ursprünglichen<br />
„Misfits“-Serie steckt eigentlich<br />
überhaupt noch in der vierten<br />
Staffel? Den Schwung der ersten<br />
beiden Staffeln hat die Serie inzwischen<br />
verloren, genauso wie einen<br />
Großteil der originalen Besetzung.<br />
Visuelle Innovationen sind ebenso<br />
anteilsmäßig weniger geworden,<br />
was hauptsächlich an den neuen<br />
Regisseuren Nirpal Bhogal und<br />
Dusan Lazarevic liegen dürfte. Von<br />
der Ursprungs-Crew ist nur noch<br />
Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) übrig,<br />
der von dem im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zwiegespaltenen<br />
Rudy (Joseph Gilgun) tatkräftige<br />
Unterstützung erhält. Trotz aller<br />
Kompromisse, mit denen die<br />
„Superhelden“-Serie zu kämpfen<br />
hat, sind die Episoden nach wie<br />
vor sehr kreativ gestaltet. So beginnt<br />
bereits die erste Folge mit<br />
einer heftigen Verfolgungsjagd, die<br />
auf einem Dach gipfelt. Während<br />
die teilweise schwer bewaffneten<br />
Misfits (Rudy betätigt im Hintergrund<br />
den Anlasser einer Kettensäge)<br />
ihren Neuzugang Finn (Nathan<br />
Müll aufsammeln macht überhaupt keinen Spaß. Schade, dass es keine<br />
Superkraft gibt, die das Müllsammeln beschleunigt.<br />
McMullen) bedrohen, entfaltet sich<br />
vor dem Auge des Zuschauers die<br />
Vorgeschichte. Klar, dass das nur in<br />
einem blutigen Finale gipfeln kann.<br />
<strong>Die</strong> weiteren Folgen drehen sich<br />
um vereinnahmende Freundinnen,<br />
dritte Persönlichkeiten, Männerhasser,<br />
kranke Väter, menschengroße<br />
Kaninchen, ungewollte Kinder und<br />
… die Apokalypse. Selbstverständlich<br />
steht in jeder Folge mindestens<br />
eine neue, skurrile übernatürliche<br />
Fähigkeit im Mittelpunkt der Handlung.<br />
<strong>Die</strong> Neuzugänge Jess (Karla<br />
Crome) und Finn genauso wie die<br />
geheimnisvolle Abbey sind zwar<br />
passend besetzt, aber nicht ganz<br />
so charakteristisch wie ihre Vorgänger.<br />
Kurzum: <strong>Die</strong> vierte Staffel ist<br />
unterhaltsam, aber auf eine andere<br />
Weise als die ersten Staffeln. FT<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> ursprüngliche Genialität ist verflogen. An<br />
ihre Stelle tritt nun eine routiniert erstellte, aber<br />
immer noch abwechslungsreiche Heldenserie.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
The Following (1. Staffel)<br />
Bilder: Polyband, Warner Home Video<br />
Thriller-Serie<br />
W-Cover: nein<br />
OT: The Following L: US<br />
J: 2013 V: Warner Home<br />
Video B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Kevin Williamson<br />
D: Kevin Bacon, James<br />
Purefoy LZ: 15 × 45 min<br />
FSK: 16 P: 40 Euro<br />
VÖ: 07.02.14 × 3 Extras: 8,5/10<br />
Hardys (Kevin Bacon) Tag fängt<br />
schon einmal beschissen an.<br />
Was wäre, wenn alle <strong>Serien</strong>killer<br />
der USA auf einmal miteinander<br />
kommunizieren und organisiert<br />
vorgehen würden, um der Polizei<br />
immer einen Schritt voraus zu sein.<br />
Wie würde man wohl den Mann behandeln,<br />
der das Ganze leitet und<br />
daraus einen Kult macht? Würde<br />
man ihn einfach ausschalten oder<br />
doch eher eine Kooperation mit ihm<br />
eingehen, um sämtliche Mörder<br />
dingfest zu machen? FBI-Profiler<br />
Ryan Hardy (Kevin Bacon) ist sich<br />
unsicher, denn offenbar treibt der<br />
Psychopath und Mord-Organisator<br />
Joe Carroll (James Purefoy) sein<br />
ganz eigenes Spiel mit seinem Lieblings-Profiler.<br />
Ähnlich wie Hannibal<br />
Lecter liebt er es, den Ermittler mit<br />
seinen Wortspielen in die Irre zu<br />
führen und ihn somit zu quälen und<br />
manchmal sogar zu seinem ganz<br />
persönlichen Werkzeug zu machen.<br />
So gut dieses Szenario auch klingen<br />
mag, so ausgelutscht erscheint es,<br />
zumal es in der Geschichte des<br />
Hollywood-Films und auch der TV-<br />
<strong>Serien</strong> bereits viel zu viele solcher<br />
„genialen“ <strong>Serien</strong>mörder gab. Kevin<br />
Als Fan von Edgar Allen Poe zitiert Carroll regelmäßig aus den Werken<br />
Poes und inszeniert seine Taten wie einen morbiden Horror-Roman.<br />
Bacon wiederum spielt den auf vielen<br />
Ebenen gescheiterten Ermittler<br />
erstklassig, weshalb der Zuschauer<br />
eine solide wenn auch standardmäßige<br />
Thriller-Serie vorgesetzt bekommt.<br />
Kühle Töne und ganz viel<br />
Braun erwartet den Betrachter der<br />
Mordszenerien, die sich entfernt<br />
an David Finchers „Sieben“ zu orientieren<br />
scheinen. Auf drei Discs<br />
sind insgesamt 15 Episoden zu je<br />
45 Minuten enthalten. Der Ton ist<br />
in Dolby Digital komprimiert und<br />
als 5.1-Surroundsound ausgelegt,<br />
auch wenn von der Räumlichkeit<br />
kaum etwas zu spüren ist. Boni<br />
gibt es auf allen Scheiben unter<br />
anderem den Maximum Episode<br />
Mode samt Kommentar, die<br />
Produktions-Chroniken und nicht<br />
verwendete Szenen.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Grundsolide, unterhaltsam, mit grandiosem<br />
Hauptdarsteller – Nach „Hannibal“, „Luther“<br />
und Co. aber nichts weltbewegend Neues.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 67
Film<br />
serie<br />
Star Trek: Enterprise<br />
(3. Staffel)<br />
Science-Fiction-Serie<br />
laut Informationen, die sie durch Zeitreisetechnologie<br />
besitzen, werden die Menschen in naher<br />
Zukunft für die Zerstörung von Xindus, ihres Heimatplaneten,<br />
verantwortlich sein ...<br />
OT: Star Trek: Enterprise – Season 3 L: US J: 2004 V:<br />
Paramount Home B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1, DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 (engl.) R: A. Kroeker u. a. D: S. Bakula, J. Blalock, C.<br />
Trinneer LZ: 24 × 42 min FSK: 12 P: 62 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.03.14 × 6 Extras: 9/10<br />
<strong>Die</strong> Crew um Captain Archer („Zurück in die<br />
Vergangenheit“-Star Scott Bakula) steht am<br />
Scheideweg: Nachdem eine mysteriöse Sonde<br />
eines unbekannten außerirdischen Volkes im Finale<br />
der zweiten Staffel verheerende Verwüstungen auf<br />
der Erde angerichtet und Millionen von Todesopfern<br />
gefordert hat, sind die Zeiten der Diplomatie<br />
im sonst so friedlichen „Star-Trek“-Universum vorbei.<br />
<strong>Die</strong> Enterprise bricht auf in „die Ausdehnung“:<br />
Eine mysteriöse Region des Weltraums, eine Art<br />
kosmisches Bermuda-Dreieck, wo die Gesetze<br />
der Physik außer Kraft geraten und viele neue,<br />
raubeinige All-Bewohner ihr Unwesen treiben. Dort<br />
vermutet die Sternenflotte die gefährlichen Angreifer,<br />
die fieberhaft an einer noch stärkeren Waffe<br />
arbeiten, um schließlich die gesamte Menschheit<br />
auslöschen zu können. Angeblich wollen die Fremden,<br />
die sich selbst als „Xindi“ bezeichnen (ein Zusammenschluss<br />
von sechs ganz unterschiedlichen<br />
Spezies), nur der Geschichte zuvorkommen, denn<br />
<strong>Die</strong> unterkühlte Vulkanierin T‘Pol (Jolene Blalock) taut in<br />
Jahr drei zunehmend auf, was sie sympathischer macht.<br />
Gigantische Story-Arch<br />
In einer bei „Star Trek“ vorher nie dagewesenen<br />
Dichte erzählen die 24 Episoden von Jahr drei<br />
die Geschichte eines Wettlaufs gegen die Zeit.<br />
Selbst der Dominion-Konflikt aus „Deep Space<br />
Nine“ ließ mehr Atempausen, um auch mal eine<br />
Geschichte abseits des staffelübergreifenden<br />
Handlungsstrangs zu erzählen. Von Folge zu Folge<br />
kommt man den gut versteckten Xindi näher,<br />
man erforscht die Geheimnisse der Ausdehnung<br />
und spürt, wie sich die akute Bedrohung und<br />
die klaustrophobische Stimmung in diesem düsteren<br />
Teil der Galaxie allmählich auf die gesamte<br />
Besatzung legt.<br />
Schweres Erbe<br />
„Enterprise“ stand von Anfang an im Schatten aller<br />
Vorgänger-<strong>Serien</strong>, und konnte sich nie auf die<br />
Art und Weise in die Herzen der Fans fliegen, wie<br />
das dem Original aus den 1960er Jahren, „Voyager“<br />
(mit Abstrichen), „Deep Space Nine“ und<br />
vor allem „The Next Generation“ über viele viele<br />
Staffeln hinweg gelungen ist. Doch wenn man all<br />
seine Vorurteile beiseite lässt und dem bisher letzten<br />
Baby aus dem „Star Trek“-TV-Universum eine<br />
faire Chance gibt, dann kommt man zumindest<br />
als Science-Fiction-Fan eigentlich kaum um diese<br />
Season herum. Es ist ein frischer Beginn, der die<br />
stellenweise wirklich enttäuschende zweite Staffel<br />
vergessen lässt und sogar für „Enterprise“-Neueinsteiger<br />
einen guten Startpunkt bietet. Rund zehn<br />
Jahre nach der Originalausstrahlung bietet sich jetzt<br />
eine wunderbare Gelegenheit, das zu Unrecht als<br />
hässliches Entlein des Franchise geltende Spin-off<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in neuem <strong>HD</strong>-Glanz zu entdecken.<br />
So macht Serie Spaß!<br />
Speziell die Raumschlachten sind sowohl tricktechnisch<br />
als auch vom Sound her absolut beeindruckend<br />
geraten – definitiv mehr, als man sich<br />
gemeinhin von einer Fernsehserie erhoffen würde.<br />
<strong>Die</strong> englische Tonspur ist sogar im sonst fast ausschließlich<br />
Filmproduktionen vorbehaltenen DTS-<br />
John Billingsley entwickelt sich als Denobulaner Dr. Phlox<br />
zu einem der interessantesten Charaktere der Serie.<br />
<strong>HD</strong> MA 5.1 verfügbar – der Standard, wenn es um<br />
die möglichst verlustfreie Heimkino-Reproduktion<br />
des Sounds geht, der den Machern ursprünglich<br />
vorschwebte. Leider hat man die berühmt-berüchtigte<br />
Tonhöhenproblematik wieder nicht ganz in<br />
den Griff bekommen. Ist man die Ausstrahlung im<br />
TV gewöhnt, dann wird einem gerade zu Anfang<br />
die minimal tiefere Frequenz der Stimmen unangenehm<br />
auffallen. Spätestens nach ein oder zwei<br />
Folgen hat man sich daran aber gewöhnt.<br />
Disc eins und sechs des Box-Sets bieten viele Extras,<br />
die das Herz eines jeden Trekkies höher schlagen<br />
lassen und über die Auswahl der ursprünglichen<br />
DVD-Veröffentlichung weit hinausgehen. Am<br />
8. Mai erscheint auch die finale 4. Staffel auf BD.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 7,5/10<br />
„Star Trek goes to War“: Wer sich mit diesem Bruch mit Gene<br />
Roddenberrys Philosophie anfreunden kann, erlebt eine<br />
düster-intensive Science-Fiction-Odyssee über 24 Folgen.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Eine deutliche Steigerung gegenüber den noch merklich rauschenden<br />
Vorgängerstaffeln: Als hätte man eine aktuelle Serie vor sich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Ton 8,5/10<br />
Einfach Klasse: Besonders bei den Actionszenen und Raumschlachten<br />
kommt tatsächlich echtes Kino- und Surroundfeeling auf.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Paramount Home<br />
64
serie<br />
Film<br />
Braquo (1. Staffel)<br />
Dramen-Serie<br />
OT: Braquo<br />
L: FR J: 2009<br />
V: Studio Hamburg<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Olivier Marchal<br />
D: Jean-Hugues<br />
Anglade, Karole<br />
Rocher, Nicolas Duvauchelle LZ: 8 × 52 min<br />
FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 21.02.14 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Nicht nur in Frankreich genießt die Serie einen hohen Beliebtheitsgrad, vereint sie doch die moralisch fragwürdige<br />
Regellosigkeit eines „Luther“ mit der hochspannenden Authentizität von „The Wire“.<br />
eddy Caplan (Jean-Hugues Anglade)<br />
und seine Kollegen sind ein<br />
eingespieltes Team bei der Pariser<br />
Polizei, das mit seinen teils kriminellen<br />
Methoden zwar schnelle Erfolge<br />
erzielt, jedoch dafür auch schon<br />
mal über Leichen gehen muss. Im<br />
Prolog ziehen sie sich Ski-Masken<br />
über, dringen mitten in der Nacht in<br />
ein fremdes Haus ein und bedrohen<br />
jemanden, der gerade Sado-Maso-<br />
Spielchen mit einer Prostituierten<br />
treibt. Entweder er rückt mit der<br />
Information raus, oder die brisanten<br />
Fotos kommen an die Öffentlichkeit.<br />
Auf den ersten Blick sind die Cops<br />
nicht von Einbrechern zu unterscheiden.<br />
Und auch sonst pflegen<br />
sie einen recht rauen Umgangston.<br />
Doch Eddy und Co. können auch<br />
echte Kumpeltypen sein, wenn es<br />
drauf ankommt. Eines Tages überspannt<br />
ihr Kollege Max (Olivier Rabourdin)<br />
den Bogen, sticht einem<br />
Verdächtigten ein Auge aus und<br />
misshandelt ihn, sodass er sich vor<br />
Gericht verantworten muss. Infolgedessen<br />
wählt er den Freitod und<br />
hinterlässt eine Witwe sowie vier<br />
geschockte Kollegen, die für ihn<br />
wie eine zweite Familie waren. Um<br />
den Namen ihres Freundes wieder<br />
rein zu waschen überschreiten die<br />
vier die moralischen Grenzen noch<br />
mehr als sonst und müssen dabei<br />
aufpassen, dass sie nicht ins Fadenkreuz<br />
der Aufsichtsbehörde rücken.<br />
Fast alle Charaktere haben schwere<br />
private Probleme, die sie auch beruflich<br />
in die Bredouille bringen. Hat<br />
Theo z. B. ein ernstzunehmendes<br />
Drogenproblem, verfällt Walter dem<br />
Glücksspiel. Kalte Farben, Rauschen,<br />
überbelichteter Kontrast und Ruckelkamera<br />
tragen zum Doku-Look bei.<br />
Aufgrund des 2.0-Tons gibt es keinen<br />
Raumklang.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Vergleichbar mit „The Wire“ und „Luther“, ist<br />
„Braquo“ ein klarer Geheimtipp für Fans von<br />
realistischen Cop-Dramen.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Masters Of Sex (1. Staffel)<br />
Bilder: Sony Pictures Home, Studio Hamburg<br />
Dramen-Serie<br />
OT: Masters Of Sex<br />
L: US J: 2013<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: John Madden,<br />
Michael Dinner<br />
D: Michael Sheen,<br />
Lizzy Caplan, Beau Bridges LZ: 12 × 58 min<br />
FSK: 16 P: 39 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.05.14 × 4 Extras: 0,5/10<br />
Kostüm und Ausstattung machen<br />
die 1950er-Jahre-Illusion perfekt.<br />
Unglaublich, aber wahr: Von<br />
1956 bis 1966 unternahm<br />
der amerikanische Gynäkologe Dr.<br />
William Masters die allererste umfassende<br />
Feldforschung auf dem<br />
Gebiet der menschlichen Sexualität<br />
in den Vereinigten Staaten.<br />
Gemeinsam mit seiner jungen<br />
Kollegin Virginia Johnson legte er<br />
– trotz anfänglich heftiger Widerstände<br />
des arrivierten Wissenschaftsbetriebs<br />
– eine Studie vor,<br />
die das Bild der körperlichen Liebe<br />
und den gesellschaftlichen Umgang<br />
mit der schönsten (Neben-)Sache<br />
der Welt für immer verändern sollte.<br />
Martin Sheen (nicht verwandt mit<br />
Charlie) und Lizzy Caplan sind die<br />
Stars in dieser neuen Serie der<br />
ganz anderen und sehr erfrischenden<br />
Art. Überragend eingefangen<br />
wird das tolle 1950er-Jahre-Flair,<br />
das sich in jeder Requisite, jedem<br />
Kostüm, jeder kleinen Nuance wiederfindet.<br />
Ein echter Leckerbissen<br />
also für alle Fans von „Mad Men“ –<br />
aber im Grunde sollte sich kein<br />
aufgeschlossener TV-Liebhaber<br />
dieses neue Schmuckstück des<br />
Wenn der Professor mit der Sekretärin ... – Masters und Johnson (Martin<br />
Sheen und Lizzy Caplan) werden die Sexualforschung revolutionieren.<br />
amerikanischen <strong>Serien</strong>spezialisten<br />
Showtime entgehen lassen. Um mal<br />
eine Idee vom außergewöhnlichen<br />
Qualitätslevel und Anspruch dieser<br />
Produktion zu bekommen: Regie<br />
bei der minimal längeren Pilotfolge<br />
führte John Madden („Shakespeare<br />
In Love“, „Best Exotic Marigold Hotel“)<br />
– im Laufe der Staffel nahm<br />
auch noch Michael Apted („Nell“,<br />
„Enigma“) für zwei Folgen die Zügel<br />
am Set in die Hand. Leider findet<br />
sich auf den vier auch technisch<br />
überzeugenden Discs von Staffel<br />
eins keinerlei Bonusmaterial:<br />
So ziemlich das Einzige, was wir<br />
uns für die hoffentlich schon bald<br />
erscheinende Season zwei noch<br />
wünschen würden. <strong>Die</strong> zwölf neuen<br />
Folgen laufen übrigens ab Juli in<br />
den Staaten.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Herrlich unterhaltsame neue Serie, die ihren<br />
Reiz aus dem niemals alt werdenden Thema<br />
und dem klasse getroffenen Fifties-Flair bezieht.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 65
Film<br />
Serie<br />
Bates Motel (1. Staffel)<br />
Mystery-Serie<br />
OT: Bates Motel L: US<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Tucker Gates, Paul<br />
A. Edwards, Johan<br />
Renck, David Straiton,<br />
u. a. D: Vera Farmiga,<br />
Freddie Highmore, Max Thieriot LZ: 10 x<br />
43 min FSK: 16 P: 27 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.02.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Wie die berühmte Filmfigur Norman<br />
Bates aus Alfred Hitchcocks<br />
Klassiker „Psycho“ zum <strong>Serien</strong>killer<br />
geworden ist, erfahren Sie<br />
in „Bates Motel“. <strong>Die</strong> Horror-Serie<br />
erzählt die düstere Geschichte von<br />
Norman Bates (Freddie Highmore)<br />
und seiner Mutter Norma (Vera<br />
Farmiga), die nach dem Tod des<br />
Vaters ein neues Leben beginnen<br />
wollen und in das Küstenstädtchen<br />
Norman Bates (Freddie Highmore) und seine Mutter Norma (Vera Farmiga)<br />
wollen ein neues Leben beginnen.<br />
White Pine ziehen. Dort möchte<br />
Norma ein Motel eröffnen, das sie<br />
bei einer Zwangsversteigerung erstanden<br />
hat. Doch der idyllische<br />
Neuanfang wird schnell getrübt,<br />
denn Norma und Norman müssen<br />
erkennen, dass sich hinter den Kulissen<br />
des paradiesischen Örtchens<br />
tödliche Geheimnisse verbergen. Da<br />
sie keinem anderen Menschen in<br />
der Stadt trauen können, entsteht<br />
zwischen Mutter und Sohn eine<br />
tiefe, aber verstörende Beziehung,<br />
die letztlich schwerwiegende Folgen<br />
nach sich ziehen wird. „Bates Motel“<br />
fungiert als Prequel zu Hitchcocks<br />
„Psycho“ (1960). Allerdings werden<br />
für die Serie nur die Motive aus<br />
Robert Blochs Romanvorlage verwendet<br />
und die Handlung wird in<br />
die Gegenwart verlegt. Trotz dieser<br />
zeitlichen Veränderung funktioniert<br />
das Konzept „Bates Motel“, was vor<br />
allem dem hervorragenden Cast zu<br />
verdanken ist: Freddie Highmore<br />
sieht dem „Psycho“-Hauptdarsteller<br />
Anthony Perkins nicht nur ähnlich, er<br />
kopiert auch perfekt dessen Mimik<br />
und Gestik. Auch Vera Farmiga über-<br />
<strong>Die</strong> Polizei behält das Motel der<br />
Bates stets im Auge.<br />
zeugt als überfürsorgliche Mutter<br />
mit ihrem Spiel. Das Bildmaterial ist<br />
durch eine gelb-bräunliche Tönung<br />
gekennzeichnet und erhält dadurch<br />
einen ansprechenden Sepia-Look.<br />
Akustisch abgerundet wird die Serie<br />
durch verträumte klassische Musik,<br />
wobei ab und an auch härtere Klänge<br />
zum Einsatz kommen. LF<br />
Film 8/10<br />
Gelungene Prequel-Serie zu Hitchcocks<br />
Horror-Klassiker „Psycho“, die die düstere<br />
Vorgeschichte von Norman Bates erzählt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Banshee<br />
(1. Staffel)<br />
Action-Serie<br />
OT: Banshee L: US<br />
J: 2013 V: Warner Home<br />
Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Greg Yaitanes u. a.<br />
D: Antony Starr, Ivana<br />
Milicevic, Frankie<br />
Faison LZ: 512 min<br />
FSK: 18 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.01.14 × 4 Extras: 5/10<br />
<strong>Die</strong> ukrainische Mafia jagt den<br />
Protagonisten bis aufs Äußerste.<br />
Stellen Sie sich eine Art „Sin City“<br />
als Serie vor. Eine Serie über<br />
eine Stadt der Sünde, in der einfach<br />
jeder Dreck am Stecken hat,<br />
selbst der Sheriff. Besonders der<br />
Sheriff, denn dieser ist gerade erst<br />
aus dem Gefängnis gekommen,<br />
hat die ukrainische Mafia am Hals<br />
und ist eigentlich gar nicht wirklich<br />
der echte Sheriff. Letzterer wurde<br />
nämlich während eines Überfalls<br />
erschossen, weshalb der Ex-Knacki<br />
(Antony Starr) einfach seine Identität<br />
als Lucas Hood angenommen<br />
hat. Nun hat er aber die Probleme<br />
der Stadt am Hals, denn hier<br />
regiert das blanke Chaos. Skrupellose<br />
Geschäftsmänner wie Kai<br />
Proctor (Ulrich Thomsen) gehen<br />
ihren dubiosen Machenschaften<br />
nach, Dealer verkaufen ihre<br />
Drogen an Teenager, Motorrad-<br />
Banden überfallen die Stadt. Als<br />
dann auch noch der ukrainische<br />
Mafiaboss Mr. Rabbit in Banshee<br />
auftaucht, wird die Stadt zu einem<br />
Hort der Gewalt. Neben heftiger<br />
Over-the-Top-Action geht es auch<br />
im Bereich Erotik ordentlich zur<br />
Kurios: Lucas (Antony Starr), der Schwerverbrecher, steht als „Sheriff“ vor Gericht.<br />
Im Hintergrund stehen Amish-People und der Mann von Lucas’ Flamme.<br />
Sache. <strong>Die</strong> Struktur der Serie bewegt<br />
sich zwischen klassischem<br />
Film Noir, dem Western und modernem<br />
Action-Kino, das sich teilweise<br />
auf „GTA“-Niveau abspielt.<br />
Eine Gangsterkarriere unter dem<br />
Deckmantel des Sheriffs? Wenn<br />
das mal nicht unterhaltsam ist!<br />
Technisch gesehen haben sich die<br />
Macher für einen sehr düsteren,<br />
verfremdeten Look entschieden,<br />
mit zulaufenden Dunkelflächen,<br />
unnatürlich blassen und abgedunkelten<br />
Farben, sowie kaum echtem<br />
Weiß. <strong>Die</strong> Schärfe ist sehr hoch<br />
und bestärkt den Look einer unsauberen<br />
Stadt. Beim Ton fällt der<br />
häufige Basseinsatz auf. Szenen<br />
wie der Rave in der Scheune leben<br />
zusätzlich von geschickt eingesetzten<br />
Raumklangeffekten. FT<br />
Film 7,5/10<br />
<strong>Die</strong> spannende Ausgangssituation geht in eine<br />
relativ komplexe Dramenhandlung über, mit<br />
viel Action,Gewalt und unverblümtem Sex.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Universal Home, Warner Home Video<br />
68
Film<br />
Serie<br />
<strong>Die</strong> wilden Siebziger (1. Staffel)<br />
Sitcom<br />
OT: That `70s Show<br />
L: US J: 2000<br />
V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 2.0<br />
R: Terry Hughes, David<br />
Trainer u. a. D: Topher<br />
Grace, Danny<br />
Masterson u. a. LZ: 25 × 22 min FSK: 12<br />
P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 03.04.14 × 2 Extras: 4,5/10<br />
Wir schreiben das Jahr 1976: Im<br />
beschaulichen Städtchen Point<br />
Place im Bundesstaat Wisconsin hat<br />
sich eine eingeschworene Clique<br />
von Jugendlichen zusammengefunden.<br />
Rund um den etwas schüchternen,<br />
aber herzensguten und<br />
äußerst liebenswerten Eric Forman<br />
tummeln sich seine beste Freundin<br />
Donna, seine zwei dauerbekifften<br />
Kumpels Steven und Michael, der<br />
Im legendären Keller der Formans trifft sich die ganze wilde Siebziger-<br />
Clique. <strong>Die</strong> erste Staffel ist noch vergleichsweise zahm, aber sehr charmant.<br />
ziemlich witzige Austauschschüler<br />
Fez sowie die kleine Diva Jackie, die<br />
aber schon bald in den inneren Zirkel<br />
der Freunde aufgenommen wird.<br />
Von den Jungstars von einst haben<br />
es vor allem Ashton Kutcher und<br />
Mila Kunis inzwischen zu echten<br />
Hollywood-Karrieren gebracht. Auch<br />
Topher Grace ist weiterhin gut im<br />
Geschäft und demnächst in Christopher<br />
Nolans potentiellem Überhit<br />
„Interstellar“ zu sehen. Ihre Anfänge<br />
im Film- und Fernsehgeschäft in<br />
dieser auch heute noch erstaunlich<br />
gut funktionierenden ersten Staffel<br />
von „<strong>Die</strong> wilden Siebziger“ zu sehen,<br />
macht einfach Spaß – genau wie die<br />
ganze Serie, die das Lebensgefühl<br />
der ständig nach Liebe, Spaß und<br />
Abenteuer suchenden Teenager in<br />
jeder einzelnen Episode unterhaltsam<br />
auf den Punkt bringt.<br />
Alle 25 Folgen des ersten Jahres der<br />
Kult-Serie sind in dieser Box vereinigt.<br />
Zeitgleich mit Season 1 erscheint<br />
auch Season 2; Staffel 3 und 4 gibt<br />
es dann ab dem 5. Juni im Handel.<br />
Sehr schön: Im Gegensatz zur<br />
DVD-Veröffentlichung setzt man hier<br />
Beste Freunde für immer oder doch<br />
die erste große Liebe?<br />
ganz auf das 16 : 9-Breitbild-Format,<br />
sodass die lästigen schwarzen Balken<br />
links und rechts des Bildes der<br />
Vergangenheit angehören. Auffällig<br />
ist ein deutliches Bildrauschen, das<br />
selten sogar in ein leichtes Flackern<br />
übergeht – insgesamt dominiert ein<br />
passend nostalgischer Look, wie<br />
weichgezeichnet.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
<strong>Die</strong> Serie ist und bleibt Kult und ein echter<br />
Brüller – die technische Aufbereitung punktet<br />
vor allem mit dem neuen Widescreen-Format.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Grimm (2. Staffel)<br />
Ripper Street (1. Staffel)<br />
Fantasy-Serie<br />
Mystery-Serie<br />
OT: Grimm L: US<br />
J: 2012 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<strong>HD</strong> MA<br />
5.1 R: Norberto Barba<br />
u. a. D: David Giuntoli,<br />
Bitsie Tulloch, Silas<br />
Weir Mitchell<br />
LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 10.04.14 × 5 Extras: 6/10<br />
Jedes dieser Gesichter könnte ein<br />
tierisches Geheimnis verbergen.<br />
OT: Ripper Street L: GB<br />
J: 2012 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-<strong>HD</strong> MA 5.1<br />
R: Tom Shankland u. a.<br />
D: Matthew<br />
Macfadyen, Jerome<br />
Flynn, Adam<br />
Rothenberg LZ: 28 × 50 min FSK: 16 P: 18<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 28.02.14 × 2 Extras: 2/10<br />
Fast wie Holmes und Watson: Reid<br />
und Drake ermitteln.<br />
Monster, Mythen und finstere<br />
Machenschaften - was mit<br />
„Buffy“ und „Supernatural“ Kult<br />
wurde, soll nun auch bei „Grimm“<br />
für Unterhaltung sorgen. Hier<br />
scheint irgendwie jeder in das<br />
übernatürliche Spiel verwickelt zu<br />
sein - also nichts wirklich Neues.<br />
Zu den Novitäten zählen höchstens<br />
die computergenerierten<br />
Monstermasken, die oftmals<br />
einem Raubtier nachempfunden<br />
sind, jedoch wie die Gesichter einfach<br />
modellierter Videospielfiguren<br />
aussehen. <strong>Die</strong> Handlung ist durchschnittlich<br />
und hält neben Monstern,<br />
Prinzen und den Nachfahren<br />
der Gebrüder Grimm die üblichen<br />
genealogischen Überraschungen<br />
bereit („Mutter?!“). Wem dies gefällt,<br />
den stört auch das orangestichige<br />
Bild nicht, das bei der<br />
Farbkorrektur einen recht warmen<br />
Anstrich erhalten hat. Leichtes<br />
Rauschen tritt in dunkleren Szenen<br />
auf. <strong>Die</strong> gute Schärfe erfreut<br />
den <strong>Serien</strong>fan.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Nichts wirklich Neues am <strong>Serien</strong>markt, aber die<br />
übliche „Monster-Of-The-Day“-Show mit<br />
simpel animierten Tiermonstern.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Wer zwischen den Veröffentlichungen<br />
der beliebten <strong>Serien</strong><br />
„Sherlock“ und “Poirot“ (nur auf<br />
DVD) nach einem ähnlichem Substitut<br />
sucht, ist mit „Ripper Street“<br />
gut beraten. <strong>Die</strong> britische Mystery-<br />
Serie spielt in den Londoner Straßen<br />
zur Zeit der Industrialisierung.<br />
Der Fall „Jack The Ripper“ scheint<br />
zu den Akten gelegt worden zu<br />
sein, da stehen Inspektor Edmund<br />
Reid (Matthew Macfadyen), sein<br />
rüder aber zuverlässiger Kumpane<br />
Seargent Drake (Jerome Flynn)<br />
sowie der amerikanische Forensiker<br />
Homer Jackson (Adam Rothenberg)<br />
vor einer ganz neuen<br />
Herausforderung: Noch nie war<br />
London so chaotisch und voller<br />
verquerer Verbrechen wie jetzt. Und<br />
irgendwie scheint der Schatten des<br />
berüchtigten Schlitzers immer noch<br />
über der Stadt zu schweben. Wer<br />
ist dieser Jack eigentlich und wo<br />
ist er abgeblieben? Könnte es sein,<br />
dass …? Nein, unmöglich! Forensiker<br />
ist Forensiker.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Hochkarätig besetzt, rasant erzählt und<br />
grandios ausgestattet. Ein Fest für alle Krimiund<br />
Abenteuer-Freunde.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Polyband, Tiberius Film, Universal Pictures<br />
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