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Blu-ray Sonderheft "Die besten Animationsfilme" Die besten Animationsfilme von Disney-Klassikern bis "Die Croods" (Vorschau)

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Animations-Special<br />

DAS MAGAZIN FÜR<br />

HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

Bilder: Universal Pictures, Illumination, „Ich, einfach unverbesserlich 2“<br />

<strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />

Animationen<br />

Vol. 1


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Bereits zu Lebzeiten Walt <strong>Disney</strong>s war dessen Animationsstudio an einer Adaption <strong>von</strong> Hans Christian Andersens<br />

Märchenklassiker „<strong>Die</strong> Schneekönigin“ interessiert, jedoch wurde die Idee nie umgesetzt. Über 70 Jahre mussten erst<br />

vergehen, <strong>bis</strong> sich die <strong>Disney</strong>-Studios erneut an den Stoff herantrauten und ihn für die Kinoleinwand aufbereiteten.<br />

Dabei orientierten sich die Filmemacher nur sehr lose an der Andersen-Vorlage und schufen ein ganz eigenes Werk.<br />

Animation<br />

OT: Frozen L: US J: 2013 V: <strong>Disney</strong> Home B: MVC, 2.40 : 1<br />

T: DTS HD HR 7.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K/12<br />

2D-komp.: ja R: C. Buck, J. Lee S: W. Verkaik, P. Allgaier,<br />

H. Kerkeling LZ: 102 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 03.04.2014 × 2 Extras: 6/10<br />

in „<strong>Die</strong> Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ geht<br />

es um die beiden Schwestern Elsa und Anna,<br />

die am liebsten in der Nacht – während alle<br />

anderen schlafen – im Königschloss <strong>von</strong> Arendelle<br />

herumtoben und dabei den Ballsaal in eine<br />

abenteuerliche Schneelandschaft verwandeln.<br />

Thronfolgerin Elsa besitzt nämliche magische<br />

Kräfte, mit denen sie alles zu Schnee und Eis<br />

machen kann. Beim wilden Spiel trifft sie jedoch<br />

aus Versehen die kleine Anna mit einem Eisblitz<br />

am Kopf. Ihre Schwester wird sofort bewusstlos<br />

und kalt. Zum Glück bemerkt das Königspaar den<br />

Unfall und bringt die Kinder zu den Trollen, die<br />

Anna durch ein Heilungsritual vom Kältebann erlösen<br />

können. Allerdings ist der Preis für die Rettung<br />

hoch: Anna verliert jede Erinnerung an Elsas<br />

Zauberkräfte und kann deshalb nicht verstehen,<br />

warum ihre Schwester <strong>von</strong> nun an distanziert<br />

und zurückgezogen in einem separaten Raum<br />

lebt. Selbst nach dem plötzlichen tragischen<br />

Tod der Eltern ändert sich das kalte Verhältnis<br />

zwischen den Geschwistern nicht.<br />

Anlässlich der Krönungszeremonie <strong>von</strong> Thronfolgerin<br />

Elsa öffnet das Königreich Arendelle<br />

nach vielen Jahren der Abgeschiedenheit die<br />

Tore für Besucher aus aller Welt. Unter ihnen ist<br />

auch der charmante Prinz Hans, in den sich Anna<br />

sofort unsterblich verliebt. <strong>Die</strong> Hingabe ist dabei<br />

so groß, dass beide noch am selben Abend beschließen,<br />

zu heiraten. Elsa findet diese Verlobung<br />

aber viel zu voreilig und verweigert die Zustimmung<br />

für die Eheschließung. Es kommt zum<br />

Streit zwischen den Schwestern und Elsa kann<br />

ihre eisigen Kräfte nicht länger im Zaum halten:<br />

Sie verwandelt ganz Arendelle in ein ewiges<br />

Winterland und flüchtet auf den weit entfernten<br />

Nordberg. Anna glaubt trotz frostiger Kälte an das<br />

Gute in Elsa und folgt ihr, um Arendelle aus dem<br />

Winterschlaf zu befreien. Auf ihrem Weg durch<br />

Schnee und Eis wird sie <strong>von</strong> dem schroffen Naturburschen<br />

Kristoff und seinem treuen Rentier<br />

Sven begleitet.<br />

Auf den Spuren <strong>von</strong> Andersen<br />

Nur wenige Parallelen weist „<strong>Die</strong> Eiskönigin“<br />

zu Andersens „<strong>Die</strong> Schneekönigin“ auf, da sich<br />

<strong>Disney</strong>s Adaption nur lose an der Vorlage orientiert.<br />

Allerdings erinnert die Figur der Anna an<br />

das Mädchen Gerda, das im Original alles un-<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />

76


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

ternimmt, um ihren Freund Kai vor der eisigen<br />

Königin zu retten. Ihre Eigenschaften – Optimismus,<br />

Liebe und Entschlusskraft – zeichnen auch<br />

Anna aus.<br />

Elsa weist außer ihren magischen Fähigkeiten<br />

keine Ähnlichkeiten mit Andersens Schneekönigin<br />

auf. Sie versucht ihre Mitmenschen zu<br />

schützen und verbannt sich aus Angst vor ihren<br />

eigenen Kräften selbst in die Einsamkeit.<br />

Obwohl der Sidekick-Charakter Olaf in der Vorlage<br />

keine Rolle spielt, könnte er glatt aus einem<br />

anderen Andersen-Märchen entsprungen sein:<br />

In „Der Schneemann“ geht es um einen selbigen,<br />

dessen Leib um einen Ofenhaken herum<br />

gebaut wurde. Durch das Schüreisen in seinem<br />

Körper verspürte er glühende Sehnsucht nach<br />

der Wärme eines Ofens. Dabei ist es ihm egal,<br />

dass die Nähe zu einer Feuerstelle seinen sicheren<br />

Tod bedeutet. Schneemann Olaf träumt<br />

zwar nicht <strong>von</strong> einem Platz am Ofen, aber <strong>von</strong><br />

einem Leben im Sommer. Er möchte gern die<br />

verschiedensten Aktivitäten ausprobieren, die in<br />

der sonnigen Jahreszeit möglich sind. Allerdings<br />

ist ihm dabei nicht bewusst, dass es im Sommer<br />

keine Schneemänner geben kann, da sie ja<br />

bereits durch die erste Frühjahrs-Wärme dahinschmelzen…<br />

Aber genau diese Naivität macht<br />

Olaf zum absoluten Publikumsmagneten.<br />

Alles in allem kann man sagen, dass den beiden<br />

Regisseuren Chris Buck und Jennifer Lee gelungen<br />

ist, die Inspiration des klassischen Stoffes,<br />

gepaart mit wunderbaren Songs, zu einem herzergreifenden<br />

Feel-Good-Movie zu kombinieren.<br />

Coole Schneelandschaften<br />

Optisch weiß das neueste Werk aus der <strong>Disney</strong>-<br />

Schmiede zu überzeugen. Vor allem die Inszenierung<br />

<strong>von</strong> Schnee und Eis gelingt außerordentlich<br />

realistisch. Um die verschiedenen Arten<br />

<strong>von</strong> Schnee authentisch darstellen zu können,<br />

entwickelte das Studio eigens die Special-Effekt-<br />

Software „Matterhorn“, wodurch der Zuschauer<br />

mit Leichtigkeit auf der Leinwand Pulverschnee<br />

<strong>von</strong> Nassschnee zu unterscheiden vermag.<br />

Für die malerischen Kulissen ließ sich das Filmteam<br />

<strong>von</strong> den wunderschönen Landschaften,<br />

der einzigartigen Architektur, Kultur und Mythologie<br />

Norwegens inspirieren. Auch bei der<br />

Gestaltung der Figuren wurden <strong>von</strong> dort stammende<br />

volkstümliche Trachten und Frisuren zum<br />

Vorbild genommen.<br />

Transferiert in die dritte Dimension wirken die<br />

Animationen und Charaktere besonders lebendig.<br />

Schon zu Beginn des Filmes zeigen die <strong>Disney</strong>-Studios,<br />

was handwerklich im 3D-Bereich alles<br />

möglich ist: Der Betrachter schaut durch eine<br />

dicke Eisschicht, die plötzlich durch mächtige<br />

Eissägen durchbrochen wird. Durch eine gute<br />

Tiefendynamik ragen die stattlichen Werkzeuge<br />

dabei aus dem heimischen Bildschirm heraus.<br />

Besonders hochwertig ist der 3D-Detailgrad des<br />

<strong>Animationsfilme</strong>s, der selbst kleinste Schneeflocken<br />

im Hintergrund realistisch und vielschichtig<br />

niederfallen lässt.<br />

Der Tradition treu geblieben<br />

Akustisch ist sich <strong>Disney</strong> seinen klassischen Märchen-Verfilmungen<br />

treu geblieben, so wird also<br />

auch in „<strong>Die</strong> Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ viel<br />

gesungen. <strong>Die</strong> Songs stammen dabei aus der<br />

Feder <strong>von</strong> Kristen Anderson-Lopez und Robert<br />

Lopez. Besonders der Titel „Lass jetzt los“ verkörpert<br />

einen großen Befreiungsschlag und wurde<br />

zu Recht <strong>von</strong> den Jurys mit einem Golden Globe<br />

und einen Oscar ausgezeichnet. Auch Olafs Lied<br />

„Im Sommer“ ist ein wahrer Ohrwurm, der mit<br />

seiner Doppelbödigkeit nicht nur die kleine Zuschauerschaft<br />

zu begeistern weiß.<br />

Den gefühlsbetonten Instrumentalscore steuerte<br />

übrigens der Komponist Christophe Beck<br />

(„Hangover“-Trilogie) bei. Beck gelingt es dabei,<br />

typisch norwegische Instrumente wie das<br />

Bukkehorn mit traditionellen Vokaltechniken<br />

zu vereinen.<br />

Im Bonusmaterial beruft sich <strong>Disney</strong> gleichwohl<br />

auf traditionelle Werte: So enthält die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />

den für einen Oscar nominierten Kurzfilm „Get A<br />

Horse!“, in dem sogar Walt <strong>Disney</strong>s Originalstimme<br />

zu hören ist. Der Cartoon handelt <strong>von</strong> Mickey<br />

Mouse und seinen Freunden, die singend auf<br />

einem Heuwagen durch das Land fahren.<br />

Doch diese Idylle wird <strong>von</strong> Kater<br />

Karlo gestört, der es wieder<br />

einmal auf Minni abgesehen<br />

hat. Karlo drängt<br />

Mickeys Wagen<br />

<strong>von</strong> der<br />

Straße ab, wobei<br />

die Maus aus der Leinwand<br />

fällt und zur farbigen 3D-Figur wird...<br />

Außerdem gibt es noch das Making-Of<br />

„Das Eis brechen“, das Featurette „Aufgetaut:<br />

<strong>Disney</strong>s Reise <strong>von</strong> Andersen zu ‚<strong>Die</strong> Eiskönigin<br />

– Völlig unverfroren‘“, zusätzliche Szenen, verschiedene<br />

Musikvideos zu dem Song „Let It<br />

Go“, den beliebten Originalteaser zum Film und<br />

eine gewöhnungsbedürftige Musical-Variation<br />

à la „High School Musical“ wobei der Zuschauer<br />

einen Blick hinter die Kulissen des Animationsstreifens<br />

werfen kann.<br />

Lydia Fischer<br />

Film 8/10<br />

<strong>Disney</strong>s neuester Streich ist ein herzergreifendes Musical für die<br />

ganze Familie, dass <strong>von</strong> Andersens Märchenklassiker<br />

„<strong>Die</strong> Schneekönigin“ inspiriert wurde.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

So realistisch haben Sie Schnee und Eis noch nie in einem<br />

Animationsfilm gesehen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

<strong>Disney</strong> ist sich seinen Traditionen treu geblieben und bietet einen<br />

Soundtrack, der zum Ohrwurm mutiert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8,5/10<br />

3D ist nicht gleich 3D! Was in der dritten Dimension alles möglich<br />

ist, können Sie in diesem Animationsfilm entdecken.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 77


Film<br />

Familie<br />

Hotel Transsilvanien<br />

Animation<br />

OT: Hotel Transylvania L: US J: 2012 V: Sony Pictures Home<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Genndy Tartakovsky<br />

S: Adam Sandler, Kevin James, Selena Gomez LZ: 92 min<br />

FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.03.13 × 2 Extras: 4/10<br />

<strong>Die</strong> Zeiten, in denen Pixar den Markt der<br />

familientauglichen Computeranimation nach<br />

Belieben beherrschte, scheinen endgültig vorbei.<br />

Neben den <strong>Blu</strong>e Sky Studios (Fox), Illumination<br />

Entertainment (Universal) und Dreamworks Animation<br />

(Steven Spielbergs Company) will seit ein<br />

paar Jahren auch Sony Pictures ein ordentliches<br />

Stück vom lukrativen CGI-Kuchen abhaben. Mit<br />

„Hotel Transsilvanien“ ist man nun erstmals in die<br />

Champions League des Genres aufgestiegen –<br />

zumindest, wenn man sich den finanziellen Erfolg<br />

des Streifens anschaut. Computeranimierte Familienfilme<br />

dieser Größenordnung sind mittlerweile<br />

ohnehin fast ein Selbstläufer und erweisen sich<br />

wieder und wieder als wahre Goldgruben für die<br />

Studios. So konnte Sony die Produktionskosten <strong>von</strong><br />

„Hotel Transsilvanien“ (stattliche 85 Millionen Dollar)<br />

am weltweiten Box Office fast vervierfachen.<br />

Klar, dass da ein Nachfolger längst beschlossene<br />

Sache ist und auch schon fleißig produziert wird.<br />

Rick Kavanian ist auf den Geschmack gekommen und<br />

leiht nun auch diesem CGI-Dracula seine Stimme<br />

Doch worum geht’s in diesem bunten Animationsspaß<br />

mit dem seltsamen Namen eigentlich?<br />

Nun, die Sache ist eigentlich ganz einfach: Graf<br />

Dracula hat sein Schloss in den Karpaten vor<br />

Ewigkeiten in ein Hotel umfunktioniert. Das altehrwürdige<br />

Gemäuer beherbergt nun das „Who<br />

Is Who“ der Monsterwelt: Werwölfe in Hülle und<br />

Fülle, Skelette aller Art, süße Gremlins, Frankensteins<br />

Monster, der Blob und was man sich sonst<br />

noch an grusligen Charakterköpfen vorstellen<br />

kann, geben sich ein Stelldichein. Sie alle haben<br />

das Erschrecken längst aufgegeben und leben<br />

nun im Gegenteil in steter Furcht vor den „grausamen“<br />

Menschen, um die sich im Lauf der<br />

Jahrzehnte so manche haarsträubende Legende<br />

gebildet hat. Im Hotel Transsilvanien haben sie<br />

ein Refugium gefunden, in dem sie für ein paar<br />

entspannte Ferienwochen sicher sind.<br />

Außerdem sind die Vorbereitungen zum<br />

118. Geburtstag <strong>von</strong> Draculas Tochter Mavis in<br />

vollem Gange – eine große Party, zu der alle<br />

eingeladen sind, ist da gute alte Tradition. Doch<br />

Töchterchen Dracula will endlich flügge werden<br />

und in die große weite Welt aufbrechen, was ihrem<br />

überfürsorglichen Vater nun ganz und gar<br />

nicht passt. Mit allen Mitteln versucht er, sie <strong>von</strong><br />

der wirklichen Welt da draußen fernzuhalten –<br />

doch spätestens, als sich ein argloser junger Tourist<br />

in die heiligen Hallen des Hotels verirrt und<br />

Mavis sich unsterblich in ihn verliebt, ist alles zu<br />

spät und das Chaos unter den monströsen Hotelgästen<br />

vorprogrammiert.<br />

Humor ist, wenn man trotzdem lacht<br />

Der Name des draufgängerischen Rucksacktouristen<br />

(„Jonathan“) ist übrigens ein prima Beispiel<br />

für den stellenweise wirklich gelungenen<br />

Humor des Films. Hier versteckt sich eine kleine,<br />

aber feine Reverenz an Bram Stoker, der<br />

in seinem genialen Roman niemand anderen<br />

als Jonathan Harker in Draculas unheimliches<br />

Schloss im tiefsten Transsilvanien schickte. Leider<br />

spielt sich ein Großteil der „Komik“ aber auf<br />

einer gänzlich anderen, unglaublich hektischen<br />

und slapstickartigen Ebene ab, die für Kinder<br />

sicherlich amüsant (aber bald extrem überfordernd)<br />

und für Erwachsene nach kurzer Zeit<br />

einfach nur noch ermüdend und redundant ist.<br />

Wie <strong>von</strong> CGI-Abenteuern nicht anders gewohnt,<br />

erweist sich auch „Hotel Transsilvanien“ als vorzügliche<br />

Technikdemo für jede Heimkinoanlage. Ganz<br />

gleich, ob man die farblich intensiven und sehr detailreichen<br />

Bilder in zwei oder drei Dimensionen<br />

genießt: Fürs Auge wird in jedem einzelnen Frame<br />

viel geboten. Der klasse 3D-Effekt setzt dem<br />

Ganzen in bestimmten Szenen noch die Krone<br />

auf, z. B. bei der gigantischen Spinne, die über Jonathan<br />

hinweg spaziert. Auch beim Sound ließen<br />

sich die Verantwortlichen nicht lumpen und spendierten<br />

einen kraftvollen Master-Audio-Mix.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Gruppenbild ohne Dame, dafür aber mit gaaanz<br />

viiieeel Monster-Appeal!<br />

Film 6/10<br />

Reichlich überdrehter Animationsspaß aus dem Computer, der<br />

durch sein atemloses Tempo viel Potenzial verschenkt und einige<br />

wirklich schöne Einfälle mit zu vielen mittelmäßigen Gags erkauft.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Satte Farben, scharfe Details und trotz vieler Nachtszenen immer<br />

ein knackiger Kontrast: CGI-Material ohne Schwächen!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Ton 9/10<br />

<strong>Die</strong> hektische Handlung wird vom bewegten Score und der Effekte-<br />

Flut weiter angefacht – technisch gibt’s aber wenig zu meckern.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8,5/10<br />

<strong>Die</strong> dritte Dimension macht einfach Spaß und wertet den Film auf<br />

angenehme und überhaupt nicht anstrengende Art und Weise auf.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

80


Weihnachtsspezial<br />

Film<br />

Arthur Weihnachtsmann 3D<br />

Der Weihnachtsmuffel<br />

Bilder: Pandastorm, Stock.xchng, © 2011 SONY PICTURES ANIMATION INC. ALL RIGHTS RESERVED.<br />

Animation<br />

OT: Arthur Christmas L: GB, US J: 2011<br />

V: Sony Pictures B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Sarah Smith, Barry Cook<br />

S: James McAvoy, Hugh Laurie, Bill<br />

Nighy LZ: 97 min FSK: 0 P: 26 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.11.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die<br />

japanische Trickserie „Familie Nikolaus“<br />

aus den 1980ern, die Folge für Folge in der<br />

Vorweihnachtszeit auf Heiligabend vorbereitete<br />

und die Vorfreude schürte. Ein ähnliches Konzept<br />

verfolgt nun der grandiose Animationshit<br />

„Arthur Weihnachtsmann“ aus den Aardman-<br />

Studios („Shaun, das Schaf“, „Wallace<br />

& Gromit“). Statt die Geschichte<br />

nur eines Weihnachtsmannes zu<br />

erzählen, macht der Film eine ganze<br />

Familientradition draus, bei der alle<br />

70 Jahre das Zepter weitergereicht<br />

wird. So zeigt der Prolog, wie der amtierende<br />

Weihnachtsmann (Jim Broadbent)<br />

mit der Hilfe seines ältesten Sohnes<br />

Steve (Hugh Laurie) die aktuelle „Weihnachtsmission“<br />

durchführt. Militärisch<br />

durchorganisiert, hoch technisiert und<br />

äußerst effizient suchen die kleinen<br />

Helfer-Elfen die Häuser der Kinder<br />

auf, um ihnen je nach Liebheits-<br />

Grad und Wunsch Geschenke unter<br />

den Baum zu legen. Während<br />

Steve mit seinem<br />

scharfen Sachverstand<br />

die Operation quasi<br />

im Alleingang organisiert<br />

(sein Vater hat<br />

inzwischen die Rolle<br />

des Maskottchens übernommen),<br />

stolpert der jüngere Sohn Arthur<br />

(James McAvoy) <strong>von</strong> einem Fettnäpfchen ins<br />

nächste und behindert die fleißigen Elfen, ohne<br />

es zu merken. Dafür sitzt sein Herz jedoch am<br />

richtigen Fleck, weshalb er es ist, der interveniert,<br />

als ein übrig gelassenes Geschenk auftaucht.<br />

Was für Steve als eine Misserfolgsquote <strong>von</strong><br />

0,0000001 Prozent erscheint, ist für Arthur<br />

das Schicksal eines armen Mädchens, das nun<br />

Ein Mädchen bekam ihr Weihnachtsgeschenk<br />

nicht? Für den gutherzigen Arthur ein Skandal<br />

sein gewünschtes Fahrrad nicht bekommt. Da<br />

sich sonst niemand drum schert, ist es nun an<br />

Arthur, seine Qualitäten zu beweisen und das<br />

Geschenk in kürzester Zeit zur kleinen Gwen zu<br />

bringen. Glücklicherweise hat Opa Santa (Bill<br />

Nighy) noch seinen alten Schlitten im Stall, mit<br />

dem er und sein Enkel zu einer unglaublichen<br />

Reise aufbrechen, die aus dem nichtsnutzigen<br />

Arthur einen echten Weihnachtsmann machen<br />

soll. So simpel sich die Story auch anhören mag,<br />

so innovativ sind die Ideen, die hier und da am<br />

Wegesrand gestreut sind. <strong>Die</strong> unwiderstehliche<br />

Komik geht dabei <strong>von</strong> der Glaubhaftigkeit und<br />

dem Sympathiefaktor der Figuren aus, die man<br />

schon fast aus den eigenen Familienverhältnissen<br />

zu kennen scheint.<br />

Der inzwischen überflüssige, gealterte Santa, der<br />

ehrgeizige Supersproß, die gutherzige Familienmutter<br />

und der erfahrene Großvater – jede Figur<br />

ist genau richtig getroffen und überrascht<br />

immer wieder mit schlagfertigen Pointen,<br />

die häufig nur angedeutet werden, aber dennoch<br />

immer funktionieren. Auch dass<br />

der Film völlig ohne Bösewicht<br />

oder anderweitige unnötige<br />

Polarisation auskommt, macht<br />

ihn so ausgesprochen angenehm<br />

für die ganze Familie<br />

und zum echten Highlight aus<br />

den Aardman-Studios. <strong>Die</strong><br />

stereoskopische Komponente<br />

wiederum ist zwar ein ganz angenehmes<br />

Element, wurde aber<br />

so weit zurückgenommen,<br />

dass es auch jüngere Zuschauer<br />

ohne Probleme<br />

verkraften dürften und<br />

nur an wenigen Stellen<br />

ein Objekt sichtbar stärker<br />

in den Vordergrund<br />

rückt. Tausende und Abertausende<br />

Elfen in räumlichem 3D zu betrachten,<br />

ist aber dennoch ein schöner Mehrwert und<br />

auch die Schlittenfahrt durch die Wolken und<br />

Städte nutzt die zusätzliche Tiefe zu ihrem Vorteil.<br />

<strong>Die</strong> kreativen Figuren-Designs strotzen nur<br />

so vor kleinsten Details wie den Muttermalen<br />

und Poren in Arthurs Gesicht oder den wild<br />

sprießenden Barthaaren <strong>von</strong> Opa Santa. Im<br />

Bonussektor erwarten die kleinen und großen<br />

Fans so einige Weihnachtsgeschenke, die ihnen<br />

auch nach dem Film ein herzliches Lachen<br />

entlocken werden.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Nicht nur zu Weihnachten ein genialer Animations-Spaß. <strong>Die</strong> Welt<br />

der Familie Weihnachtsmann ist liebevoll designt und unheimlich<br />

komisch.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

3D 7/10<br />

Familie/Komödie<br />

OT: Nativity L: GB J: 2009<br />

V: Pandastorm B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Debbie Isitt<br />

D: Martin Freeman, Marc Wootom,<br />

Pam Ferris LZ: 106 min FSK: 0<br />

P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.11.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Ja, es gab eine Zeit für Martin Freeman, die<br />

spielte vor „Sherlock“ und vor „Der Hobbit“. In<br />

„Der Weihnachtsmuffel“ muss er als Grundschullehrer<br />

Paul Maddens aus seiner gesamten Klasse<br />

eine professionelle Theatergruppe machen, um<br />

in diesem Jahr ausnahmsweise die Gunst der<br />

Kleinstadt-Kritiker auf sich zu ziehen. Das ist<br />

natürlich alles andere als leicht, zumal besagtem<br />

Paul mit Mr. Poppy (Marc Wooton) der Kindgebliebene<br />

Neffe der Direktorin zur Seite gestellt<br />

wird. Aber auch das ist nicht der wahre Grund,<br />

warum Paul das Fest der Feste so hasst. Fünf Jahre<br />

zuvor verließ ihn nämlich seine Freundin und<br />

sein Theater-Schulstück erntete miese Kritiken.<br />

Kann ihm das infantile Verhalten Mr. Poppys wieder<br />

die alte Lebensfreude zurückbringen? Sollten<br />

Sie „Sister Act“ und dessen Fortsetzungen bereits<br />

rauf und runter geschaut haben und nach etwas<br />

vergleichbarem Ausschau halten, könnte diese<br />

Komödie der alten Schule genau das Richtige<br />

für Sie sein. Echte Weihnachtsmuffel hingegen<br />

sollten besser die Finger <strong>von</strong> diesem erzkonservativen<br />

Unterhaltungsstück lassen, denn der<br />

Schmalz trieft hier <strong>von</strong> allen Ecken. Das überbelichtete<br />

Bild erscheint so, als ob es mit einer<br />

Video-Kamera aufgezeichnet wurde. Es besitzt<br />

einen durchschnittlichen, milchigen Kontrast, eine<br />

gute Schärfe sowie blasse Farben. Dialoge<br />

sind verständlich und die Audio-Abmischung entspricht<br />

der einer TV-Veröffentlichung. Als Extras<br />

winken acht Interviews, ein Behind-The-Scenes-<br />

Bericht sowie ein Einblick in die deutschen Synchronisationsarbeiten.<br />

FT<br />

Film 5,5/10<br />

Wer „Sister Act“ mag, sollte diesem Film eine Chance geben. An<br />

„<strong>Die</strong> Kinder des Monsieur Mathieu“ reicht es aber bei weitem nicht<br />

heran. Da hilft auch Freemans Sympathiebonus nicht weiter.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Upsi-Daisy! Paul (M. Freeman) und Mr. Poppy<br />

(Marc Whooton) mit ihrer Kindermeute<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 9


Film<br />

Weihnachtsspezial<br />

<strong>Die</strong> Chroniken <strong>von</strong><br />

Erdsee<br />

Anime<br />

OT: Gedo Senki L: JP J: 2006<br />

V: Universum B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Goro Miyazaki<br />

S: Ekkehardt Belle, Manuel Straube,<br />

Farina Brock, Kathrin Simon<br />

LZ: 116 min FSK: 6 P: 22 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

Der Illusionist<br />

VÖ: 09.11.12 × 1 Extras: 9,5/10<br />

In der stetig wachsenden „Studio Ghibli“-Kollektion<br />

ist nun auch „<strong>Die</strong> Chroniken <strong>von</strong> Erdsee“ in<br />

HD erschienen. Das traditionsreiche und <strong>von</strong> den<br />

Fans geradezu kultisch verehrte Animationsstudio<br />

steht seit Jahren für Animes <strong>von</strong> höchster zeichnerischer<br />

wie auch inhaltlicher Qualität. Goro Miyazaki,<br />

Sohn des Stars der Szene, Hayao Miyazaki,<br />

legte mit der Verfilmung der Erdsee-Romane der<br />

amerikanischen Fantasy-Autorin Ursula Kroeber<br />

Le Guin ein beachtenswertes Debüt hin, das allerdings<br />

weit da<strong>von</strong> entfernt ist, die Genialität der<br />

<strong>besten</strong> Arbeiten seines Vaters auch nur ansatzweise<br />

zu erreichen. Dafür ist ihm die Bändigung<br />

des umfangreichen Materials einfach nicht gut<br />

genug gelungen – wer die Bücher nicht kennt,<br />

wird nicht nur einmal arge Probleme haben, der<br />

fantasievollen Geschichte und der verwirrenden<br />

Figurenkonstellation zu folgen.<br />

Vom technischen Standpunkt her macht die<br />

Scheibe eine sehr gute Figur, begeistert mit klaren<br />

Linien, prallen Farben und einer beeindruckend<br />

lebendigen Tonspur, die voller Surround-Elemente<br />

steckt. Zudem ist die deutsche Synchronisation<br />

gelungen und bleibt nicht zu weit hinter<br />

dem engagierten japanischen Original zurück.<br />

<strong>Die</strong> Extras (3 Stunden!) sind fantastisch. TW<br />

Film 6/10<br />

Ambitionierter Erstling <strong>von</strong> Goro Miyazaki, der unter der<br />

Komplexität der Vorlage zwar nicht zusammenbricht, aber auch<br />

keine adäquate filmische Adaption der „Erdsee“-Saga abliefert.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Animation<br />

OT: L‘illusioniste L: GB, FR J: 2010<br />

V: Studiocanal B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Sylvain Chomet S: k. A.<br />

LZ: 80 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 18.10.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Ein schottischer Animationsfilm, der<br />

auf einem Original-Szenario und<br />

einem hinterlassenen Drehbuch der<br />

französischen Komiker-Legende Jacques<br />

Tati basiert: Das klingt nicht<br />

nur nach einem ungewöhnlichen<br />

Projekt, sondern das ist es auch!<br />

Regisseur Sylvain Chomet, der vor<br />

Jahren bereits mit „Das große Rennen<br />

<strong>von</strong> Belleville“ einen bleibenden Eindruck<br />

in Sachen künstlerisch ambitionierter Zeichentrickkunst<br />

hinterlassen hat, formte<br />

auch aus diesem Stoff ein kleines Juwel<br />

des Genres.<br />

Bittersüße Melancholie<br />

Es geht um den Niedergang einer einst<br />

stolzen Tradition: Ein betagter Illusionist reist<br />

verzweifelt durch die Lande, auf der Suche<br />

nach einem dankbaren Publikum, das seine<br />

Vorführungen noch als künstlerische Darbietung<br />

begreift und nicht leichtfertig als obsolete<br />

Zauberstückchen abtut. Im fernen<br />

Schottland schöpft er schließlich<br />

neue Hoffnung, als ausgerechnet<br />

das blutjunge Zimmermädchen Alice sich als enthusiastischer<br />

Fan zu erkennen gibt und seinem<br />

Leben noch einmal eine neue Richtung gibt.<br />

Feinsinniges Animations-Kunstwerk<br />

Sie merken schon: Das ist nicht der übliche hyperaktive<br />

und möglichst abgedrehte Witz, der<br />

momentan den Animationssektor beherrscht,<br />

sondern eher behutsame und durchaus tiefgängige<br />

Animation für Erwachsene. Ohne große<br />

Worte, dafür mit vielen kleinen Gesten und bemerkenswerter<br />

Detailverliebtheit erzählt. Viele<br />

Szenen und Einstellungen sind allein schon<br />

der Perspektive und der liebevollen<br />

Details wegen kleine Kunstwerke<br />

geworden, an denen<br />

man sich kaum sattsehen<br />

kann. Man könnte tatsächlich<br />

an jeder beliebigen Stelle auf<br />

„Standbild“ gehen und hätte sofort<br />

ein wunderschönes, farbenprächtiges<br />

Motiv, das sich, fein säuberlich gerahmt,<br />

an jeder Wand gut machen<br />

würde. <strong>Die</strong> Produktion war sogar<br />

Oscar ® -nominiert als bester Animationsfilm<br />

im Jahre 2011, war allerdings<br />

gegen die übermächtige Pixar-Konkurrenz<br />

letztendlich ohne echte Chance<br />

bei der Preisvergabe. Übrigens erwartet<br />

Sie hier einer der wenigen Filme,<br />

die in Deutschland als „Original mit<br />

Untertiteln“ veröffentlicht werden.<br />

Das ergibt aber durchaus Sinn, denn<br />

der eigenwillige Charme der ohnehin<br />

nur sporadisch eingestreuten französischen<br />

und englischen Sprachschnipsel<br />

bleibt so ganz unverfälscht<br />

erhalten. Tauchen Sie also ein in diese herrlich<br />

altmodische Welt der Zeichentrick-Magie:<br />

Sie werden es nicht bereuen!<br />

TW<br />

Fürs Auge bietet der Film ein Schmankerl nach<br />

dem anderen, nur der Inhalt bleibt etwas wirr<br />

„Hereinspaziert und zugeschaut, Sie werden<br />

Ihren eigenen Augen nicht mehr trauen!“<br />

Film 8/10<br />

Liebevolle und künstlerisch wertvolle Annäherung an die „Magie<br />

der Magie“ – ein sehenswerter Animationsfilm für Erwachsene,<br />

der auf die stillen Momente und kleinen Gesten abzielt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Stock.xchng, Studiocanal, Universum<br />

10


Weihnachtsspecial<br />

Film<br />

Das letzte Einhorn 3D<br />

Animation<br />

28,193<br />

OT: The Last Unicorn<br />

L: US, GB, JP J: 1982<br />

V: Concorde B: MVC,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Arthur Rankin<br />

Jr., J. Bass D: J. Bridges,<br />

M. Ferrow, C. Lee<br />

LZ: 93 min FSK: 0 P: 19<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Bis auf die christliche Heilsthematik<br />

des Einhorns hat der vorliegende<br />

Animationsklassiker eigentlich<br />

nur recht wenig mit Weihnachten<br />

zu tun. Dennoch ist „Das letzte<br />

Einhorn“ quasi zum festen Bestandteil<br />

des Weihnachtsprogramms geworden<br />

und trägt einen ähnlichen<br />

Kultstatus wie etwa „Der Herr der<br />

Ringe“. Das liegt zum Teil auch an<br />

<strong>Die</strong> einzigartigen Figurendesigns, der Soundtrack <strong>von</strong> America sowie die<br />

fantastischen Animationen machen aus dem Film einen absoluten Klassiker<br />

den Fantasy-Wurzeln des bekannten<br />

Schriftstellers Peter S. Beagle (Drehbuch<br />

„Lord Of The Rings“ <strong>von</strong><br />

1978), der sowohl die Vorlage als<br />

auch das Drehbuch hierzu schrieb.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte des letzten Einhorns,<br />

das mit Hilfe des Zauberers<br />

Schmendrick (Alan Arkin) den Fängen<br />

des Königs Haggard (Christopher<br />

Lee) entkommen möchte,<br />

gibt es seit letztem Jahr restauriert<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und nun auch noch<br />

als 3D-Version. Und auch wenn<br />

wir selbst keine großen Fans <strong>von</strong><br />

nachträglichen Portierungen sind, so<br />

macht die zusätzliche Tiefe bei den<br />

scherenschnittartigen, parallax-scrollenden<br />

Landschaftsmotiven durchaus<br />

Sinn. Bei genauerem Hinschauen erscheint<br />

das stereoskopische Bild so,<br />

als würde der Film an ein Tuch projiziert<br />

und die vordergründigen Ebenen<br />

nach außen gewölbt werden.<br />

Klar, dass dadurch die gezeichneten<br />

Kanten nicht ganz mit den Rändern<br />

der Tiefenebenen übereinstimmen<br />

und Teile des Hintergrunds an den<br />

Konturen der Figuren kleben. Bei<br />

normalem Sitzabstand fällt dies aber<br />

Der Box liegt ein Magnet samt<br />

Einhorn-Wackelbild bei<br />

nicht auf, sodass Sie sich vollends in<br />

der Einhorn-Welt verlieren können.<br />

<strong>Die</strong>s ist also die audiovisuell schönste<br />

Version des Klassikers: <strong>Die</strong> Konturen<br />

sind nur minimal undeutlich<br />

und es gibt nur sehr leichte Körnung<br />

und Farbeinbußen.<br />

FT<br />

Film 9/10<br />

<strong>Die</strong> Erzählung vom letzten Einhorn ist in<br />

Wirklichkeit blanke Poesie, zum Träumen schön<br />

und unnachahmlich gezeichnet. Ein Klassiker!<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

3D 5/10<br />

Das Geheimnis <strong>von</strong> Kells<br />

Bilder: Stock.xchng, Pandastorm, Concorde<br />

Animation<br />

OT: The Secret Of Kells<br />

L: FR, BE, IR J: 2009<br />

V: Pandastorm<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Tom Moore, Nora<br />

Twomey S: Brendan<br />

Gleeson, Christen<br />

Mooney, Evan McGuire LZ: 79 min FSK: 6<br />

P: 6 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.10.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

<strong>Die</strong> Welt der Fee Aisling inspiriert<br />

Brendan zu seinem Meisterwerk<br />

Irland im neunten Jahrhundert: <strong>Die</strong><br />

Abtei Kells befindet sich im Ausnahmezustand,<br />

denn der Einfall der<br />

gefürchteten Nordmänner steht kurz<br />

bevor. Den kleinen Mönch Brendan<br />

interessieren aber hauptsächlich die<br />

Schätze der Bibliothek. Insbesondere<br />

das legendäre Buch, das später<br />

als „Book Of Kells“ bekannt werden<br />

soll, fasziniert ihn. Reich verziert und<br />

<strong>bis</strong> ins kleinste Detail ausstaffiert,<br />

ziehen ihn die filigranen Malereien<br />

des Künstlers Abbot Cellach in den<br />

Bann, der alsbald der Abtei einen<br />

Besuch abstattet. Als er Brendan<br />

eines Tages damit beauftragt, seltene<br />

Beeren im Wald zu suchen,<br />

um daraus grüne Farbe zu gewinnen,<br />

verlässt der Junge erstmals<br />

den Schutz der Klostermauern und<br />

wird auch prompt <strong>von</strong> Wölfen umringt.<br />

Würde ihm nicht die Waldfee<br />

Aisling zur Rettung eilen, wäre das<br />

Abenteuer an dieser Stelle bereits<br />

beendet. Das besondere an dem<br />

Oscar®-nominierten Animations-<br />

Juwel ist der außergewöhnliche Zeichenstil,<br />

der sich an den keltischen<br />

Knoten- und Kreismustern aus dem<br />

<strong>Die</strong> Treue zum „Book Of Kells“ erklärt, weshalb die räumliche Perspektive<br />

teilweise außer Kraft gesetzt wird<br />

Mittelalter bzw. an den symmetrischen<br />

Original-Illustrationen aus<br />

dem „Book of Kells“ orientiert. Durch<br />

die herausragenden Bewegungsabläufe,<br />

überwältigende Detailfluten<br />

und die frischen, geometrischen<br />

Figurendesigns entsteht eine Bildgewalt,<br />

die es in dieser Form noch<br />

nie zu sehen gab und die in ihrer<br />

Schönheit einzigartig ist – ein perfektes<br />

High-Definition-Meisterwerk<br />

mit höchstem visuellem<br />

Anspruch. <strong>Die</strong> fantastischen Bildwelten<br />

nehmen den Betrachter<br />

zusammen mit der wunderschönen<br />

Musik in einem hypnotischen Strudel<br />

gefangen. <strong>Die</strong>sem Effekt kommt<br />

die makellose Soundpräsentation<br />

Film 7/10<br />

Ein märchenhaftes Fantasy-Gemälde jenseits<br />

<strong>von</strong> <strong>Disney</strong>, Studio Ghibli und den anderen<br />

Major-Animations-Studios.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 11


Film<br />

Weihnachtsspezial<br />

Cinderella<br />

Ice Age 4<br />

Märchen/Animation<br />

OT: Cinderella L: US J: 1950<br />

V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1 R: Clyde Geronimi,<br />

Wilfried Jackson, Hamilton Luske<br />

S: Ilene Woods, Verna Felton, Mike<br />

Douglas LZ: 74 min FSK: 0 P: 20 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Eine der großen <strong>Disney</strong>-Prinzessinen ist ganz<br />

klar Cinderella (nach Grimms Märchen<br />

Aschenputtel). Für die Diamond Edition wurde<br />

der Trickfilm-Klassiker komplett überarbeitet und<br />

das Ergebnis ist selbst für <strong>Disney</strong>-Verhältnisse<br />

ein echtes Wunderwerk! Über 60 Jahre ist der<br />

Film nun schon alt, doch das Bild sieht aus, als<br />

wäre es frisch aus dem Animationsstudio gekommen,<br />

beinahe schon zu steril und brillant, mit<br />

vollkommen gesättigten Farben und glasklaren<br />

Linien sowie Texturen. An den wenigsten Stellen<br />

verschwimmen die Konturen.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Besser hätte man diesen <strong>Disney</strong>-Klassiker nicht überarbeiten<br />

können, ein Glanzstück der Animations-Geschichte, der dank der<br />

gezeichneten <strong>Disney</strong>-View-Blaken noch besser aussieht.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Fantasy/Animation<br />

Peter Pan<br />

OT: Peter Pan L: US J: 1953<br />

V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1 R: Clyde Geronimi,<br />

Wilfried Jackson, Hamilton Luske, Jack<br />

Kinney S: Bobby Driscoll, Hans<br />

Conried, Bill Thompson LZ: 77 min<br />

FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 15.11.12 × 1 Extras: k. A.<br />

Der ewige Junge Peter holt ein paar Kinder aus<br />

dem wohlbehüteten Elternhaus ins abenteuerliche<br />

Niemandsland und konfrontiert sie mit seinem<br />

Erzfeind, Hook. <strong>Die</strong> Geschichte <strong>von</strong> James<br />

Barrie stammt aus der Zeit der Industrialisierung,<br />

in der Siegmund Freuds Psychoanalyse das aufregendste,<br />

weil neueste Wissenschaftsgebiet war.<br />

Barrie kombinierte eine sagenhafte Traumwelt<br />

mit der Ödipussage und ging seinem eigenen<br />

Wunsch nach, nie erwachsen werden zu wollen.<br />

Der <strong>Disney</strong>-Klassiker zollt dem fantastischen Werk<br />

mit einer charakteristischen Animation Respekt<br />

und prägte die Pop-Kultur maßgeblich. Oder<br />

anders ausgedrückt: Es ist einer der magischsten<br />

Fantasy-Filme des <strong>Disney</strong>-Kanons, das den Traum<br />

vom Fliegen und Abenteuer-Erleben mehr denn<br />

je zelebriert. Übrigens ist es kein Zufall, dass der<br />

Vater der Darling-Kinder und Hook den selben<br />

englischen Synchronsprecher haben. FT<br />

Animation<br />

OT: Ice Age – Continental Drift L: US<br />

J: 2012 V: 20th Century Fox Home B:<br />

MVC, 2,35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw.<br />

Gerät: JVC DLA-X30 2D-komp.: ja R:<br />

Mike Thurmeier, Steve Martino S: Chris<br />

Wedge, Peter Dinklage, Otto Walkes LZ:<br />

00 min FSK: 0 P: 00 Euro W-Cover: k.A.<br />

VÖ: 26.11.12 × 1 Extras: 9/10<br />

<strong>Die</strong> Eiszeit nimmt kein Ende. Seit dem Erscheinen<br />

des ersten „Ice Age“-Teils im Jahre<br />

2002 gehören die Vorzeit-Gesellen Manni das<br />

Mammut, Sid das Faultier, <strong>Die</strong>go der Säbelzahntiger<br />

und Scrat das Säbelzahnhörnchen zum<br />

festen Kanon der CGI-Animationen. Zum zehnten<br />

Jubiläum setzten die Animations-Künstler um<br />

„Ice Age“-Schöpfer Chris Wedge (Produzent und<br />

Stimme <strong>von</strong> Scrat) noch einen vierten Teil oben<br />

drauf. Wieder einmal geht es um die Familie und<br />

die Macht der Liebe, die ebenjene Familienmitglieder<br />

wieder zusammen bringen soll. Statt durch<br />

irgendwelcher Eheprobleme oder ähnlichem werden<br />

Manni und Gemahlin Ellie durch nichts Geringeres<br />

als eine Kontinentalverschiebung auseinander<br />

gerissen. Während die bessere Hälfte mit dem<br />

vor sich hin pubertierenden Töchterchen Peaches<br />

auf dem verbliebenen Teil des Kontinents ums<br />

nackte Überleben der Horde kämpft, driften<br />

Manni & Co. auf einer Eisschlolle ins kari<strong>bis</strong>che<br />

Meer ab, um dort Bekanntschaft mit<br />

prähistorischen Piraten zu machen.<br />

Angeführt wird der unheimliche<br />

Trupp vom brutalen Käpt’n Gutt,<br />

einem Primaten der Gattung<br />

Gigantopithecus. Zunächst<br />

will er die vier Freunde<br />

zu Crewmitgliedern seines<br />

Eis-Schiffs machen, doch die<br />

Ebenfalls erhältlich: die Quadrilogie sowie exklusiv<br />

auf amazon.de „Eine coole Bescherung 3D“<br />

Helden zerstören stattdessen das Meeres-Vehikel.<br />

Gutt schwört Rache und entwickelt sich zum<br />

fiesen Widersacher. Eine weitere sehr dankbare<br />

Ergänzung des Figuren-Repertoires ist Sids Omi.<br />

Jene alte Dame hat die <strong>besten</strong> Tage bereits hinter<br />

sich, weiß auf ihre schein-senile Art aber trotzdem,<br />

wie sie ihren Willen durchgesetzt bekommt.<br />

In ihren Gebärden und in der rücksichtslosen<br />

Alterscleverness führt sie Freunde und Verwandte<br />

an der Nase herum und raubt ihren Angehörigen<br />

mit sichtlichem Spaß den letzten Nerv. Nicht ganz<br />

unwichtig ist Neuzugang Shira. <strong>Die</strong>se schöne<br />

Schneegepardin könnte nun endlich auch einmal<br />

den alten, verbitterten Junggesellen <strong>Die</strong>go unter<br />

die Haube bringen. Als Lückenfüller treibt wieder<br />

einmal der manisch nervöse, hyperaktive Nager<br />

Scrat sein Unwesen, verursacht anfangs gar die<br />

Kontinentalverschiebung und strebt auf seine<br />

ganz eigene, sorglose Art einer neuen Evolutionsstufe<br />

entgegen.<br />

Der 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> liegt der Film auf 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie<br />

als DVD bei. Wie erwartet ist die Grafik gestochen<br />

scharf, farblich voll gesättigt und <strong>bis</strong> ins<br />

kleinste Härchen durchstrukturiert. Der 3D-Effekt<br />

ist nicht zu anstrengend, hat eine gute Grundtiefe<br />

und auch die ein oder andere (Scrat-Nasen-)<br />

Spitze, bei der Elemente wie die Eichel, die Omi<br />

oder ein paar geworfene Seesterne aus dem Bild<br />

ragen. Und auch das Bonusmaterial auf der 2D-<br />

Scheibe ist mit viel Liebe zum Detail integriert.<br />

Beispielsweise leitet der Piratenhase Squid die<br />

Zuschauer in animierter Form durchs Menü<br />

und bei Bedarf sogar durch den ganzen Film.<br />

Zu den Making-Ofs und den „wissenschaftlich<br />

fundierten“ Fakten hinter dem Film gesellen<br />

sich die Filmhommage<br />

„The Scratist“, eine<br />

Jukebox mit mehreren<br />

neu animierten Liedern.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Das wird ein cooles Weihnachten! Für die Familie sind die<br />

Abenteuer der „Ice Age“-Helden immer noch rigoros<br />

empfehlenswert. Zum kringeln komisch!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

3D 7,5/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, <strong>Disney</strong> Home, Stock.xchng<br />

12


Bernard & Bianca 1 & 2<br />

Cody will den Riesenadler mit den Goldfedern<br />

retten. <strong>Die</strong>ser entpuppt sich als Adler-Mutter<br />

Bilder: Stock.xchng, <strong>Disney</strong> Home<br />

Animation<br />

OT: The Rescuers Down Under L: US<br />

J: 1990 V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4,<br />

1.66 : 1 T: DTS 5.1 R: Mike Gabriel,<br />

Hendel Butoy S: Bob Newhart, Eva<br />

Gabor, John Candy LZ: 77 min FSK: 0<br />

P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

<strong>Die</strong> internationale Rettungsgesellschaft besteht<br />

aus kleinen Nagern und steht sowohl<br />

Mensch als auch Tier im Notfall stets zur Verfügung.<br />

Egal ob es das kleine Waisen-Mädchen ist,<br />

das <strong>von</strong> der fiesen Madame Medusa entführt<br />

wurde, oder der weibliche Riesenadler, der <strong>von</strong><br />

einem Wilderer gejagt wird – die vornehme Mäusedame<br />

Bianca und der proletarische Mäuserich<br />

Bernard eilen ihnen zur Hilfe und verstricken<br />

sich dabei in die unglaublichsten Abenteuer frei<br />

nach den beliebten Kinderbüchern <strong>von</strong> Margery<br />

Wirkt Bernard sehr britisch in seiner Art, orientiert<br />

sich Biancas Äußeres am französischen Vorbild<br />

Sharp. Dabei verblüfft insbesondere der zweite<br />

Teil „Bernard und Bianca im Känguruhland“<br />

mit atemberaubenden Animationen wie z. B.<br />

der schwindelerregenden Flugsequenz durch<br />

das Hinterland Australiens. Zudem kommt hier<br />

mit der Springmaus Jake ein nicht zu unterschätzender<br />

Konkurrent ins Spiel, der dem<br />

schüchternen Bernard seine Bianca streitig machen<br />

möchte. <strong>Die</strong> erwachsenen Themen wie<br />

Partnerschaft, Geldgier und Artenschutz sind hier<br />

also in wunderbaren Bildern und Musikstücken<br />

verpackt, die Groß und Klein nie wieder vergessen<br />

werden. Oder können Sie dem Charme der<br />

Mäusepolizei widerstehen? Darüber hinaus ist<br />

„Bernard und Bianca im Känguruhland“ die erste<br />

<strong>Disney</strong>-Fortsetzug überhaupt, sowie der erste<br />

Zeichentrickfilm, der ausschließlich am Computer<br />

koloriert wurde. Durch die digitale Lagerung<br />

ist das Bild auch nach über 20 Jahren absolut<br />

erstklassig und frei <strong>von</strong> jedweden Alterserscheinungen.<br />

Zwar lässt die 5.1-Tonspur Räumlichkeit<br />

nur entfernt erahnen, aber die Klangqualität ist<br />

dennoch sehr gut überarbeitet worden. Als weniger<br />

bekannte <strong>Disney</strong>-Klassiker sind die beiden<br />

Filme nur sporadisch mit Extras versehen, also<br />

kein Vergleich zu anderen Filmen der Diamond<br />

Edition. Beide Teile sind einzeln oder zusammen<br />

in einer Doppelbox erhältlich.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Ein legendäres Erinnerungsstück zusammen mit einer<br />

der <strong>besten</strong> Zeichentrick-Fortsetzungen, die sogar noch das<br />

Original übertrumpft. Qualität aus der Blütezeit der Animation.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Anzeige


Film<br />

Weihnachtsspezial<br />

101 Dalmatiner<br />

Animation<br />

OT: One Hundred And One Dalmatians<br />

L: US J: 1961 V: Walt <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1 T: DTS-HD HR 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.) R: C. Geronimi,<br />

H. Luske, W. Reitherman S: C. Jurichs,<br />

L. Rudolph, B. Hasenau LZ: 80 min<br />

FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

Merida – Legende der Highlands<br />

VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Gleich auf den ersten Blick unterscheiden sich<br />

die „101 Dalmatiner“ <strong>von</strong> ihren zuckersüßen<br />

<strong>Disney</strong>-Kollegen. Der auf einem britischen Roman<br />

basierende Film hat einen deutlich europäisch angehauchten<br />

Touch, der sich in einem kunstvollen,<br />

etwas nüchternen Zeichenstil und gewagten<br />

Figuren und Ideen niederschlägt. Man denke nur<br />

an die exzentrische Cruella de Vil, die es auf das<br />

Fell der putzigen Vierbeiner abgesehen hat. Der<br />

erstaunlich lebendig wirkende Klassiker feierte<br />

im letzten Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und erschien<br />

vor Kurzem als gelungene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Der deutlich andere <strong>Disney</strong>-Film, mit eigenwilligem Zeichenstil<br />

und sogar einigen gewagten, wirklich düsteren Momenten – <strong>bis</strong><br />

heute einfach Klasse!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Aristocats<br />

Animation<br />

OT: Aristocats L: US J: 1970 V: Walt<br />

<strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Wolfgang Reitherman S: Brigitte<br />

Grothum, Gisela Reißmann, Klaus W.<br />

Krause LZ: 79 min FSK: 0 P: 19 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Knuffige Tiere sind immer ein gutes Rezept,<br />

um junge Kinozuschauer samt ihren Eltern<br />

in Scharen in die Kinos zu locken. Mit den<br />

„Aristocats“ wagte man sich 1970 bei <strong>Disney</strong><br />

zum ersten Mal an die Katzen als Sympathie- und<br />

Handlungsträger. Auch dieser Film ist beste Familienunterhaltung,<br />

inklusive Songs und guter Laune<br />

und natürlich einem Happy End. Bild- und Tonmaterial<br />

wurden vollständig digital überarbeitet.<br />

Das Ergebnis schlägt sich vor allem bei der Optik<br />

positiv nieder; <strong>von</strong> Surround-Sound ist trotz DTS-<br />

Formaten aber nur wenig zu bemerken. TW<br />

Film 7/10<br />

Solide <strong>Disney</strong>-Kost, die vor allem für jüngere Zuschauer mit einem<br />

Faible für die kleinen Wollknäuel zum echten Volltreffer wird. Nur<br />

schade, dass man den Streifen krampfhaft auf 16:9 getrimmt hat.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Sie hat krauses, feuerrotes<br />

Lockenhaar und will sich<br />

<strong>von</strong> ihrer Mutter nichts vorschreiben<br />

lassen. Merida ist<br />

Pixars neuste Heldin, die<br />

zusammen mit ihren Eltern<br />

auf eine harte Probe gestellt<br />

wird. Eine Hexe verwandelt<br />

die Königin in einen Bären, der vom König<br />

fälschlicherweise gejagt wird. Nur Merida und<br />

ihre Brüder können daher ihre Mutter vor ihrem<br />

endgültigen Schicksal bewahren. Man mag es<br />

Herr Andrews, warum<br />

findet Meridas<br />

Geschichte eigentlich<br />

in Schottland statt?<br />

Eine gute Frage. Ich<br />

denke, hauptsächlich<br />

schreibt man immer<br />

über das, was man<br />

kennt. Meine Co-Regisseurin<br />

Brenda Chapman<br />

und ich lieben Schottland,<br />

die Geschichte des<br />

Landes und insbesondere das Mittelalter. Sie war<br />

schon ziemlich oft dort, weshalb es sehr viel Sinn<br />

machte, die Handlung dorthin zu verlegen. Und<br />

Schottland – wenn Sie jemals dort waren, verstehen<br />

Sie, warum diese Mythen und Legenden<br />

dort entstehen, dort zwischen all den mystischen<br />

Bergen und dunklen Wäldern.<br />

Wieviel eigene Lebenserfahrung haben Sie<br />

in den Film mit eingebracht?<br />

<strong>Die</strong> ganze Geschichte basiert auf Brenda Chapmans<br />

Erfahrungen mit ihrer sechsjährigen Tochter<br />

zu der Zeit – ein wirklich lebendiger, energischer<br />

Wildfang. Sie gerieten oft aneinander.<br />

Und Brenda dachte nur: Du meine Güte, wie<br />

wird das erst werden, wenn sie ein Teenager ist.<br />

Für sie war der Gedanke der blanke Horror. Und<br />

so entstand die Story. Ich bin selber Vater einer<br />

Tochter und dreier Söhne, ähnlich wie König Fergus.<br />

Wir schrieben also Zeilen aus unserem eigenen<br />

Erfahrungsbereich, die universell sind. Über<br />

die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.<br />

glauben oder nicht, aber die grafische Messlatte<br />

wurde wieder einmal um ein paar Stufen nach<br />

oben korrigiert. Das betrifft vor allem die detaillierte<br />

Lockenpracht der Protagonistin sowie die<br />

erstaunlich realistische Mimik. So authentisch<br />

wie Merida hat noch keine Pixar-Figur geweint,<br />

gelacht, gebangt, gehofft oder schockiert festgestellt,<br />

dass es keinen Ausweg mehr aus der<br />

Situation gibt. Der Film selbst hat eine klare<br />

8er-Wertung verdient und ist zweifellos ein gern<br />

gesehenes Weihnachtspräsent – egal ob als 2Doder<br />

3D-Fassung.<br />

FT<br />

„<strong>Die</strong> Irrlichter leiten entweder zum Schicksal oder ins Verderben“<br />

Im Gespräch mit „Merida“-Regisseur Mark Andrews<br />

Mark Andrews,<br />

„Merida“-Regisseur<br />

Steve Purcell ist bekannt für „Sam und<br />

Max“ – was hat er am Drehbuch bewirkt?<br />

Steve war <strong>von</strong> Anfang an dabei und schrieb das<br />

Skript zusammen mit Brenda bzw. übernahm ihre<br />

Co-Regie. Als ich hinzukam und das Skript überarbeitete,<br />

liebte ich das, was Steve mit einbrachte. Er<br />

hat einfach ein gutes Gespür dafür, die Stimmen<br />

der Figuren echt klingen zu lassen. Und das bezieht<br />

sich nicht nur auf das Schottische, sondern<br />

insbesondere auf das mittelalterlich schottische<br />

Gefühl. Und er ist zum Schreien komisch. Er ist ein<br />

richtiger Komiker. Manche Sachen <strong>von</strong> ihm, die die<br />

Lords bzw. ihre Söhne einfach so <strong>von</strong> sich geben,<br />

sind absolut genial. Wir waren ein gutes Team!<br />

<strong>Die</strong> Irrlichter erscheinen wie aus einem<br />

Videospiel. Haben Sie dieses Element<br />

bewusst so ausgewählt?<br />

Das ist ein Element, das ich mit einbrachte und<br />

zu einem sehr großen Thema innerhalb des<br />

Films machte. Wir wollten ein wenig Magie integrieren.<br />

Und als wir <strong>von</strong> der Legende der Irrlichter<br />

hörten, war uns sofort klar, dass es Teil unseres<br />

Projektes werden musste. In der Legende leiten<br />

sie einen entweder zu seinem Schicksal oder ins<br />

Verderben. Daher dachte ich, es wäre eine sehr<br />

gute Dualität. In einem Film, der hauptsächlich<br />

<strong>von</strong> den Dualitäten des Charakters handelt – den<br />

Dualitäten der Rolle als Mutter und Königin sowie<br />

der Rolle als Kind und Tochter – stellt sich<br />

die Frage: Sind die Irrlichter böse oder gut? Ist<br />

das Schicksal etwas Schlechtes oder Gutes?<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bilder: Pixar, Stock.xchng, <strong>Disney</strong> Home<br />

14


Weihnachtsspezial<br />

Film<br />

Bilder: Stock.xchng, Concorde Home, Universum, Warner Home Video<br />

Shaun das Schaf – Best Of Zwei<br />

Animation<br />

OT: Shaun The Sheep L: GB J: 2010<br />

V: Concorde Home B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Seamus Malone,<br />

Christopher Sadler u. a. S: –<br />

LZ: 10 × 7 min FSK: 0 P: 10 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.10.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

<strong>Die</strong> Fans haben gewählt: Im Internet hatte<br />

man in den letzten Monaten die Möglichkeit,<br />

für seine Lieblingsfolgen aus der zweiten Staffel<br />

der britischen Knet-Animationsserie „Shaun<br />

das Schaf“ zu voten. Aus den Ergebnissen<br />

stellten die Macher dann die zehn beliebtesten<br />

Folgen zusammen, die sich nun<br />

auf der vorliegenden „Best Of“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

wiederfinden. Zusätzlich bekommt man<br />

zwei brandneue Clips aus der „Meisterschafs“-<br />

Reihe, in der sich Shaun und seine Kumpel<br />

verschiedene Sportarten vornehmen, um dann<br />

im Rahmen des sportlichen Wettstreits<br />

ihr übliches Chaos zu veranstalten.<br />

Also alles wie gehabt: Toller, abgedrehter<br />

Humor <strong>von</strong> den „Wallace & Gromit“-<br />

Machern; ganz ohne Worte, dafür aber<br />

mit viel Schalk im Nacken! Natürlich<br />

muss man diese Art der Komik mögen,<br />

um seinen Spaß mit der tierischen<br />

Rasselbande zu haben – sobald es aber<br />

einmal „klick“ gemacht hat, sind akute Lachanfälle<br />

unbedingt mit einzurechnen!<br />

Zum Neu- und Wiederentdecken<br />

Für alle, die die kultigen Geschichten (jede Folge<br />

dauert nur schlanke sieben Minuten) rund um<br />

das turbulente Leben auf einem einsamen englischen<br />

Bauernhof noch gar nicht kennen, gibt<br />

es als prima Einstieg eine Vorstellung der Figuren<br />

(Shaun, Hütehund Bitzer, der ahnungslose Bauer<br />

und so weiter). Als „klassischen“ Bonus bekommt<br />

man ein putziges Making-of mit Ralph<br />

Caspers aus der „Sendung mit der Maus“, wo<br />

die Serie in Deutschland ja ihr zweites zu Hause<br />

gefunden hat.<br />

Erstaunliche Technikwerte<br />

Auf der technischen Seite haben uns neben<br />

dem astreinen Bild, das wie schon bei den <strong>bis</strong>-<br />

herigen Veröffentlichungen der Serie wieder<br />

einmal eine wahre Augenweide ist, besonders<br />

die überzeugenden und sehr differenzierten Surroundeffekte<br />

begeistert, die man so <strong>von</strong> einer<br />

TV-Animationsserie nun wirklich nicht erwartet.<br />

Aber klar: Das Format verzichtet vollständig auf<br />

Worte, da legt man ganz automatisch höheres<br />

Augenmerk auf eine stimmige und perfekt ausgearbeitete<br />

Geräuschkulisse. Auch die stets präsente<br />

Musik klingt kraftvoll, dynamisch und sauber<br />

aus den Boxen, und trägt so eintscheidend<br />

zum kurzweiligen Charakter der Serie bei. TW<br />

Film 8/10<br />

<strong>Die</strong> Fans haben gewählt: <strong>Die</strong> beliebtesten Folgen aus Staffel Zwei,<br />

vereint auf einer gelungenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion! Wer Shauns<br />

Slapstick-Eskapaden noch nicht kennt, schlägt unbedingt zu!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Der Olympische Geist macht auch vor dem Bauernhof nicht Halt: In den knackigen „Meisterschafs“-<br />

Episoden heißt es „höher, schneller, weiter“ ... und vor allem lustiger!<br />

Janosch<br />

Animation<br />

Komm, wir finden<br />

einen Schatz!<br />

OT: Janosch – Komm, wir finden einen<br />

Schatz L: DE J: 2012 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Irina Probost S: Malte Arkona,<br />

Michael Schanze, Gregor Höppner<br />

LZ: 74 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.10.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Einer der schönsten Kinderfilme des vergangenen<br />

Jahres stammt aus deutschen Landen.<br />

Mit „Komm, wir finden einen Schatz“ erleben die<br />

beliebten Figuren <strong>von</strong> Janosch bereits ihr drittes<br />

Kino-Abenteuer. Letztendlich erweist sich die<br />

aufregende Schatzjagd <strong>von</strong> Tiger und Bär und<br />

dem schüchternen Hasen Jochen Gummibär vor<br />

allem als eine Suche nach Freundschaft, nach<br />

den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Auch<br />

an der technischen Umsetzung gibt es nichts<br />

zu mäkeln, sodass die Scheibe ein sicherer Tipp<br />

für die Kleinen ist, an der auch die Eltern ihren<br />

kindlich-naiven Spaß haben können. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Liebenswertes Zeichentrick-Abenteuer der alten Schule, das auf<br />

spielerische und unverkrampfte Art und Weise wichtige Werte<br />

vermittelt. Eine tolle Alternative zu Pixar und Co.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Tom & Jerry<br />

Animation<br />

Robin Hood und seine<br />

tollkühne Maus<br />

OT: Tom And Jerry: Robin Hood And<br />

His Merry Mouse L: US J: 2012<br />

V: Warner Home Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Spike<br />

Brandt, Tony Cer<strong>von</strong>e S: k. A.<br />

LZ: 58 min FSK: 0 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.10.12 × 1 Extras: k. A.<br />

In dieser brandneuen TV- und Heimkino-Produktion<br />

direkt aus den <strong>Disney</strong>-Studios macht<br />

das dienstälteste Gespann der Zeichentrickgeschichte<br />

den Sherwood Forest unsicher. <strong>Die</strong><br />

beliebte Heldengeschichte rund um Robin<br />

Hood und seine geliebte Lady Marion dient<br />

den beiden als fantasievolle Spielwiese für<br />

neue Verfolgungsjagden, ausgebuffte Fallen<br />

und allerlei vergnügliches Katz-und-Maus-Spiel.<br />

Und wer weiß, vielleicht tun sie sich ja diesmal<br />

sogar zusammen, um dem in Not geratenen Rächer<br />

der Armen helfend zur Hand zu gehen und<br />

die Geschichte zu ihrem verdienten Happy-End<br />

zu bringen? Fest steht, dass der Spaßfaktor hier<br />

ganz groß geschrieben wird, und das nicht nur<br />

für die jungen Cartoon-Fans.<br />

TW<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 15


Film<br />

Animation<br />

Bildreferenz<br />

Der Lorax (3D)<br />

Einige Kinderbücher des Autors und Illustrators Dr. Seuss wurden bereits verfilmt. Darunter „Der Grinch“ (2000),<br />

„Ein Kater macht Theater“ (2003) und „Horton hört ein Hu“ (2008). Mit „Der Lorax“ kommt nun eine weitere der<br />

kunterbunten Geschichten in animierter Form ins Heimkino.<br />

Animation<br />

OT: The Lorax L: US J: 2012 V: Universal B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X30, 2D-komp:<br />

Ja R: Chris Renaud, Kyle Balda D: Danny DeVito, Zac Efron,<br />

Taylor Swift LZ: 86 min FSK: 0 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.11.12 × 2 Extras: 7/10<br />

In Thneed Ville regiert der Kommerz. <strong>Die</strong> Bürger<br />

tanzen, die mechanischen Vögel piepen und<br />

Aloysius O’Hare zählt seine Scheinchen. Sein<br />

Erfolgsrezept ist simpel: Lass die Leute in einer<br />

durch und durch künstlichen Welt leben, die<br />

nicht ohne Batterien auskommt.<br />

Unterhalte sie. Mach, dass<br />

sie sich wohl fühlen und<br />

verkaufe ihnen Luft zum<br />

Atmen. Dann nämlich sind<br />

sie komplett abhängig und<br />

zahlen jede Summe. In dieser sterilen Stadt aus<br />

Plastik, Kunstlicht und Tierlosigkeit lebt der 12jährige<br />

Ted. Seine pubertären Gedanken drehen sich<br />

um nichts anderes als um die wunderschöne<br />

Nachbarin Audrey, eine Künstlerin, die seine Fantasie<br />

und Weltsicht auf vielerlei Weisen beflügelt. Ihr<br />

neuestes Werk zeigt merkwürdige Gebilde, die aus<br />

dem Boden wachsen und gen Himmel ragen –<br />

Bäume. Da sie sich nichts sehnlicher wünscht, als<br />

einmal in ihrem Leben einen Baum zu pflanzen,<br />

begibt sich Ted in die Außenwelt, um nach dem<br />

Verbleib der mystischen Wesen zu forschen. Seine<br />

Großmutter schickt ihm zum Once-ler, einem Einsiedler,<br />

der angeblich weiß, was mit den Bäumen<br />

passiert ist. Ted findet ihn in einer Hütte, die <strong>von</strong><br />

einer schrecklichen Einöde umgeben ist, und wird<br />

auf recht unkonventionelle Weise empfangen. Mit<br />

seinem Interesse für Bäume schafft er es dennoch,<br />

aus dem Greis eine Geschichte zu pressen,<br />

die Geschichte des Lorax.<br />

Dr. Theodor Seuss’ Geisel<br />

Obwohl er gezielt für Kinder schrieb, integrierte<br />

der ehemalige Zeitungs-Karikaturist stets einen<br />

gewissen politischen Hintergrund sowie seine<br />

persönliche Meinung in seine Werke. Das Kinderbuch<br />

„Der Lorax“ entstand Anfang der 1970er<br />

und kommentierte den Zusammenhang zwischen<br />

der Industrialisierung und der Zerstörung der Umwelt.<br />

<strong>Die</strong> ökonomische Gier macht hier aus dem<br />

lebensfrohen, jungen Erfinder der Binnenhandlung<br />

einen einsamen alten Greis, der sich selbst<br />

um sein Leben betrog. Eigentlich wollte er nur<br />

die Welt mit seinen flauschig weichen, multifunktionalen<br />

„Thneeds“ revolutionieren. Das Material<br />

für seine Thneed-Shirts, -Teppiche, -Handschuhe<br />

etc. musste er jedoch aus den Truffula-Bäumen<br />

gewinnen, indem er diese abholzte. Der erste<br />

gefällte Baum ruft mit dem Lorax den Hüter des<br />

Waldes auf den Plan, der den Baummörder zur<br />

Rechenschaft ziehen und <strong>von</strong> seinen dubiosen<br />

Plänen abbringen möchte.<br />

Für die Kinder<br />

Das unscheinbare, kleine Äußere des Lorax wird<br />

durch sein knalliges Orange kompensiert, wodurch<br />

er wie ein geschrumpftes, leuchtendes Walross<br />

aussieht. Gesprochen wird der sympathische<br />

Gnom nicht nur im Original <strong>von</strong> Danny DeVito.<br />

Auch in der russischen, italienischen, spanischen<br />

und deutschen Version lieh er ihm seine Stimme.<br />

Und das, obwohl er nicht alle Sprachen beherrschte.<br />

Besonders die Aussprache bereitete ihm Probleme,<br />

weshalb ihm gleich mehrere Sprachtrainer<br />

bei jedem Satz zur Seite standen. Für die deutsche<br />

Fassung wurde der übersetzte Text zunächst <strong>von</strong><br />

einem deutschen Schauspieler eingesprochen,<br />

damit DeVito schon einmal eine klangliche Orientierung<br />

hatte und es dann selber nachemp-<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

52<br />

Schon putzig, die Waldbewohner. Schade, dass<br />

sie bald kein Zuhause mehr haben


Animation<br />

Film<br />

Was soll das denn? Sichtbare Entrüstung durchfährt den Lorax (Danny DeVito) beim Anblick des ersten<br />

gefällten Baumes. Hoffentlich zeigt ihm niemand die Hunderte anderen abgeschlachteten Bäume<br />

finden konnte. <strong>Die</strong> Mühen haben sich gelohnt,<br />

denn der Lorax ist natürlich das Charakteristikum<br />

des Films und durch die Stimme sowie die Gebärden<br />

nun unweigerlich an den großartigen<br />

Danny DeVito gebunden.<br />

Eine weitere klangliche Besonderheit des Films<br />

ist die Instrumentierung, die zum einen die<br />

Künstlichkeit <strong>von</strong> Thneed Ville mit elektronischen<br />

Synthesizer-Klängen widerspiegelt und zum anderen<br />

die Natur mit Akustik-Instrumenten untermalt.<br />

Dadurch gewinnt die Dualität zwischen<br />

industrieller Gier und der Natur klanglich an<br />

Aussagekraft und Deutlichkeit.<br />

Für die Umwelt<br />

Das Animationsteam Illumination Entertainment<br />

hielt sich bei den Designs stark an Dr. Seuss’<br />

Illustrationen und schuf unter der Regie <strong>von</strong> Chris<br />

Renaud und Kyle Balda („Ich, einfach unverbesserlich“)<br />

eine kunterbunte Fantasy-Welt mit flauschigen<br />

Bäumen, deren Stämme Streifen tragen,<br />

mit Bären, Enten und Fischen, welche die Emotionen<br />

des Waldes wiedergeben, aber auch für<br />

einige Lacher gut sind. Der scheinbar aussichtslose<br />

Kampf gegen die Umweltzerstörung ist dadurch<br />

keine allzu schwere Kost für das jüngere<br />

Publikum und ist geschickt in ein spannendes<br />

Abenteuer verwoben. <strong>Die</strong> Botschaft, sich ein wenig<br />

vom künstlichen Städtebau zu distanzieren<br />

und nicht die natürliche<br />

Umwelt zu vergessen, kommt also nicht mit dem<br />

Vorschlaghammer und ist vielmehr ein tragendes<br />

Handlungselement, das die Grundmotivation der<br />

Filmhelden bildet.<br />

Genießen ohne Zahnschmerzen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D ist wie die meisten computergenerierten<br />

<strong>Animationsfilme</strong> in ihrer visuellen<br />

Brillanz perfekt und bietet darüber hinaus auch<br />

noch unglaublich farbenprächtige Bilder. <strong>Die</strong> Welt<br />

des Dr. Seuss ist bunt und erfreut das Auge (übrigens<br />

entgegen dem Natur-Thema) mit allerlei stechenden,<br />

künstlich-fruchtigen Farben. Details wie<br />

die Barthaare des Lorax stechen hier nicht ganz so<br />

deutlich heraus wie etwa die Fell-Partien in „Ice<br />

Age 4“, die meisten Flächen-Texturen sind eher<br />

steril, um die zuckerwatteartigen Strukturen der<br />

Truffulla-Bäume hervorzuheben. Der 3D-Effekt<br />

ist gut, aber zurückhaltend. Vor der geringfügigen<br />

Grundtiefe vermarkten sich die stärker in den Vordergrund<br />

tretenden Effekte als Besonderheit. Mit<br />

einer großen Tiefendynamik, geschweige denn<br />

erinnerungswürdigen Pop-out-Elementen sollten<br />

Sie aber besser nicht rechnen. Für einen gemeinsamen,<br />

familiären Filmabend ist „Der Lorax“ also<br />

eine sichere Unterhaltung. Das bestätigt auch<br />

der lebendige Audio-Mix, der die gereimten Sentenzen,<br />

die witzigen Lieder und die Geräuschkulisse<br />

der beiden Schauplätze<br />

(Stadt und Wald) gekonnt und manchmal auch<br />

mitreißend wiedergibt. Auf der beiliegenden 2D-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> haben Sie zudem die Wahl, ob Sie den<br />

Film auch noch mit witzigen Werbeeinblendungen<br />

des O’Hare-Imperiums sehen wollen. Weitere<br />

Bonus-Highlights sind unter anderem drei neu<br />

animierte Mini-Filme mit dem Lorax (plus Makingof),<br />

eine unveröffentlichte Szene, die Erkundung<br />

<strong>von</strong> Once’lers Wagen sowie die interaktive Tour<br />

durchs Truffula-Tal. <strong>Die</strong> Scheibe explodiert förmlich<br />

vor lauter interaktiver Extras und Mini-Features und<br />

ist auch sonst sehr liebevoll aufgemacht. Einziger<br />

Wermutstropfen sind die bei den interaktiven Extras<br />

fehlenden deutschen Untertitel, sodass hier<br />

englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt sind.<br />

FAlko Theuner<br />

Film 7/10<br />

Keine große Innovation im Bereich des Animationssektors, dafür<br />

aber eine Komödie im Bonbon-Look mit nachhaltiger<br />

Umweltbotschaft.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Wie ein bunter Obstsalat brennen sich die Farben in die Netzthaut.<br />

<strong>Die</strong> glasklare Optik passt zum sterilen Thneedville.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

<strong>Die</strong> Musik ist auf emotionaler Ebene sehr gut in Szene gesetzt, ebenso wie<br />

die stimmungsvolle Geräuschkulisse der drolligen Waldbewohner.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

3D 6/10<br />

<strong>Die</strong> stereoskopische Ebene wird kaum intentional genutzt, erweitert<br />

aber dennoch in gewisser Hinsicht den Erfahrungswert des Films.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

2,5/4 2/3 1/2 0,5/1<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 53


Familie<br />

Animations-Spezial<br />

Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie, die Science-Fiction- und Fantasy-Serien aus den 1980er Jahren,<br />

die zwar recht simpel animiert sind, aber dennoch großartig designte Figuren und Schauplätze bieten.<br />

Wer diese Kult-Animation besitzen will, kann dies in konzentrierter Form und für nur<br />

wenig Geld nun mit den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Versionen verwirklichen.<br />

He-Man And The Masters Of The Universe<br />

Er ist der stärkste Mann Eternias, wenn nicht gar<br />

des ganzen Universums, quasi die Männlichkeit<br />

in Person. Wenn er sein magisches Schwert zur<br />

Hand nimmt und folgende Worte sagt: „Bei der<br />

Macht <strong>von</strong> G<strong>ray</strong>skull“ – verwandelt sich der ohnehin<br />

schon sehr muskulöse Prinz Adam in He-<br />

Man, einen barbarischen Schwertkämpfer mit<br />

Lendenschurz, der vor allem durch seine Kraft<br />

besticht. An seiner Seite kämpfen der mächtige<br />

Battle-Cat (der in Wirklichkeit ein ängstlicher,<br />

grüner Tiger ist), der treue Mitstreiter<br />

Man-At-Arms, die Anführerin der königlichen<br />

Armee Teela und der kleine, manchmal etwas<br />

nervige Zauberer Orko (der den Schwarzmagiern<br />

der „Final Fantasy“-Reihe ähnelt). <strong>Die</strong> Zauberin<br />

<strong>von</strong> G<strong>ray</strong>skull wiederum lenkt den Helden in<br />

die richtige Richtung und gibt ihm seine Aufträge<br />

für die vielfältigen Quests, die er gegen die Horden<br />

Skeletors oder auch Hordaks führen muss.<br />

Am Ende jeder Folge darf natürlich die Moral<br />

<strong>von</strong> der Geschicht‘ nicht fehlen, sodass mindestens<br />

einer der Helden den Kindern erklärt,<br />

was sie in dieser Folge lernen konnten.<br />

<strong>Die</strong> komplette Serie <strong>von</strong> 1983 ist auf insgesamt<br />

zwei separat erhältlichen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

erschienen. Bei je 65 Episoden pro Disc<br />

können Sie sich ausmalen, wie stark das<br />

Bild- und Tonmaterial komprimiert sein<br />

muss. Doch wenn man es genau bedenkt,<br />

wird das Ursprungsmaterial sowieso ausschließlich<br />

in bedenklicher Qualität vorliegen,<br />

weshalb der Qualitätsanspruch auf dem Niveau<br />

der hochgerechneten SD-TV-Version<br />

bleiben sollte. Kompressionsartefakte, Unschärfen<br />

und überstrahlende Farben stehen hier also<br />

an der Tagesordnung.<br />

Sammler dürften sich aber freuen, denn über die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommen sie platz- und kostensparend<br />

an das Gesamtwerk ihres Lieblingshelden heran.<br />

Über 24 Stunden Laufzeit sowie der abendfüllende<br />

He-Man-Film „Das Geheimnis des Zauberschwertes“<br />

(auf der Season-One-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>) dürften<br />

Grund genug sein, sich diesen Kultklassiker<br />

der Zeichentrick-Historie zuzulegen.<br />

Bravestarr<br />

Lou Scheimer, der Kreateur <strong>von</strong> „He-Man“,<br />

produzierte in den 1980ern eine Reihe <strong>von</strong><br />

animierten Science-Fiction-TV-Serien, zu denen<br />

auch „Bravestarr“ gehörte. Er verband unterschiedlichste<br />

Genres zu außergewöhnlichen<br />

Collagen, die es so eigentlich nur in der Pulp-<br />

Literatur der 1960er/70er Jahre gab. Einen Western<br />

in einer Zukunftswelt stattfinden zu lassen,<br />

war so eine außergewöhnliche Mixtur. Auch der<br />

Held, visuell ein amerikanischer Ureinwohner,<br />

der die Landbevölkerung als Marshall beschützt,<br />

war nicht nur für eine Zeit, in der heftige Kolonial-Kritik<br />

geübt wurde, ein schlauer Kniff. Dass<br />

der Held eins mit der Natur ist, beweist seine<br />

Fähigkeit, die Kräfte der einzelnen Tiere (Stark<br />

wie ein Bär, schnell wie ein Puma, die Ohren des<br />

Wolfs und die Augen des Falken) annehmen zu<br />

können. Als Reittier benutzt er ein Pferdewesen,<br />

das nicht sein Untergebener sondern sein gleichberechtigter<br />

Partner ist. Ähnlich wie Superman<br />

gelangt Bravstarr als Junge auf einen fremden<br />

<strong>Die</strong> Kraft des Bären verhilft Marshal Bravestarr<br />

zum Sieg gegen seinen Pferdekumpel<br />

Phantom, Flash Gordon, Mandrake und Lothar<br />

zeigen dem Invasoren Ming, wo es lang geht<br />

Bilder: KSM<br />

80


Animations-Spezial<br />

Familie<br />

Bravestarr<br />

Planeten namens Neu Texas. Sein Vater, ein großer<br />

Häuptling, setzt ihn mit einer Notlandekapsel<br />

ab, bevor das Mutterschiff zerschellt. <strong>Die</strong> Ursache<br />

des Unfalls ist die finstere Entität Stampede –<br />

ein drachenartiges Wesen, das im Hintergrund<br />

sämtliche Fäden zieht. Das ausführende Organ<br />

des Bösen ist der gierige Zombie-Cowboy Texhex,<br />

der Bravestarr regelmäßig gegenübertritt.<br />

Auch hier sind alle 65 Episoden und der Pilotfilm<br />

auf einer Disc enthalten, weshalb das MPEG-<br />

2-codierte Bild im 4:3-Format besser nicht zu<br />

argwöhnisch betrachtet werden sollte. <strong>Die</strong> Synchronisation<br />

ist allererste Sahne, der Klangqualität<br />

hört man ihr Alter jedoch durchgängig an.<br />

Eine englische Tonspur ist leider nicht enthalten.<br />

Adventures Of The Galaxy Rangers<br />

Zuerst gab es die „Galaxy Rangers“ und dann „Saber<br />

Raider und die Star Sheriffs“ – damit wäre<br />

die wohl wichtigste Frage gleich zu Anfang geklärt,<br />

denn viele sehen nur die Parallelen der beiden<br />

großartigen Trickserien, ohne die jeweiligen Produktionsjahre<br />

nachzuschlagen. Zacharias Foxx,<br />

Walter „Doc“ Hartford, Shane und Niko, das sind<br />

die vier Ranger, denen durch ihre Implantate<br />

auch allerlei fantastische Fähigkeiten zur Verfügung<br />

stehen. Lebemann Shane ist zum Beispiel<br />

als künstlich erschaffener Humanoid dazu in<br />

der Lage, seine Gestalt zu verändern und sich<br />

selbst zu heilen. Das Implantat seines Love Interests<br />

Niko wiederum verstärkt ihre geistigen<br />

Eigenschaften zur Telekinesis. Walter beeinflusst<br />

als Profi-Hacker sämtliche technischen Geräte in<br />

seiner Umgebung, indem er in Sekundenschnelle<br />

entsprechende Programme schreibt. Zum Schluss<br />

bleibt noch der Anführer Foxx, der bei Aktivierung<br />

des Implantats schneller und stärker wird und mit<br />

seinem Phasenhandschuh durch Objekte und<br />

Wände hindurch greifen kann. Für Eltern ist vor<br />

allem interessant, wie hier Probleme gelöst werden<br />

bzw. in welchem Maße sich die Gewaltdarstellung<br />

durch den cleveren Schnitt zurück nimmt.<br />

Milde Kost also auch für jüngere Zuschauer, selbst<br />

in einem <strong>von</strong> Schießereien geprägten Genre wie<br />

dem Western. Ein weiterer Pluspunkt ist der eingängige<br />

Soundtrack, der zwar solche 08:15-Parolen<br />

wie „No Pain, no Gain“ („Ohne Fleiß, kein<br />

Preis“) und „No Guts, no Glory“ („Ohne Mut,<br />

kein Ruhm“) bereit hält, aber dennoch Ohwurm-<br />

Eigenschaften besitzt.<br />

Defenders Of The Earth<br />

Erwähnt man Superhelden im Science Fiction-Gewand,<br />

so kommen einem neben „Green Lantern“<br />

auch sofort Flash Gordon und seine „Defenders<br />

Of The Earth“ in den Sinn. Als ein Raumschiff auf<br />

dem Planeten Erde bruchlandet, weiß der Magier<br />

Mandrake instinktiv, dass er den verletzten Insassen<br />

mit seinen Illusionen vor den roboterartigen<br />

Verfolgern retten muss. Das Opfer entpuppt sich<br />

als Flash Gordon, dessen Frau und Sohn <strong>von</strong><br />

den Schergen seines Erzfeindes Ming gefangen<br />

gehalten werden. Der grüne Imperator plant die<br />

Erde zu übernehmen, nachdem seine Heimatwelt<br />

Mongo komplett ausgebeutet wurde. Zusammen<br />

mit seinen Freunden, Mandrake, dem Phantom<br />

(kann mit Tieren reden) und Lothar (sehr stark<br />

bzw. geübt im Nahkampf) sowie den im Teenager-Alter<br />

befindlichen Kindern der Helden, bildet<br />

er die Spitze der selbsternannten „Verteidiger der<br />

Erde“, um eine außerirdische Invasion zu verhindern.<br />

<strong>Die</strong> größte Kompressions-Einbuße bei<br />

den 65 auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindlichen TV-Folgen<br />

ist der schlechte Sound, dessen verwaschener<br />

Klang nur unempfindlichen Ohren zuzumuten<br />

ist. Eine Wiedergabe über die TV-Lautsprecher<br />

anstatt über die Heimkino-Anlage sei hier empfohlen.<br />

Wer über die Unschärfen und Artefakte<br />

des Bildes hinwegsehen kann, der bekommt mit<br />

der Gesamtedition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein erstklassiges<br />

Preis-Leistungsverhältnis geboten. Insbesondere<br />

Marvel-Fans bekommen hiermit eines der frühen<br />

Superhelden-Teams zu Gesicht, das mit seiner<br />

Trickfilm-Adaption das Superhelden-Genre im<br />

Fernsehen festigte und darüber hinaus auch die<br />

nachfolgende Generation (für die ja die Erde gerettet<br />

werden soll) gleich mit thematisierte bzw.<br />

als Helden-Kids in die Handlung integrierte<br />

FAlko theuner<br />

He-Man And The Masters Of The Universe (1. Staffel)<br />

OT: He-Man And The Masters Of The Universe L: US J: 1983<br />

V: KSM B: MPEG-2, 1.33 : 1 T: DD 2.0 R: Steve Clark u. a.<br />

S: Helgo Liebig, Michael Grimm, Monika Barth LZ: 1475 min<br />

FSK: 12 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Film 7,5/10<br />

He-Man ist Kult und sollte auch als solcher gesehen werden. Wer<br />

eine Abneigung gegen Trickfilme mit simplen Animationen hat,<br />

sollte aber besser nicht zugreifen.<br />

Technik 3/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Ton 2/10<br />

OT: Bravestarr L: US J: 1987 V: KSMB: MPEG-2, 1.33 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Lou Kachivas, Tom Tataranowicz<br />

S: Gerhard Hinze, Achim Schülke, Herbert Tennigkeit LZ:<br />

1485 min FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7/10<br />

Zusammen mit dem Pilotfilm ergibt sich ein großartiges<br />

Science-Fiction-Abenteuer, das <strong>von</strong> uns einen indianermäßigen<br />

Nostalgie-Bonus erhält.<br />

Technik 3/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Ton 3/10<br />

Adventures Of The Galaxy Rangers<br />

OT: Adventures Of The Galaxy Rangers L: US J: 1986 V: KSM<br />

B: MPEG-2, 1,33 : 1 T: DD 2.0 R: Robert Mandell<br />

D: Horst Stark, Lutz Schnell, Sabine Falkenberg LZ: 1414 min<br />

FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7/10<br />

<strong>Die</strong> „Galaxy Rangers“ gehörten zusammen mit „Saber Raider“ in<br />

den 1990er Jahren zum Pflichtprogramm eines jeden Teenagers<br />

und haben sich damit ihren Platz im Film-Regal verdient.<br />

Technik 3/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Ton 3/10<br />

Defenders Of The Earth<br />

OT: Defenders Of The Earth L: US J: 1986 V: KSM<br />

B: MPEG-2, 1.33 : 1 T: DD 2.0 R: Ray Lee, John Gibbs<br />

D: Lutz Mackensy, Sasha Dreger, Achim Schülke LZ:<br />

1356 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.11.2012 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7/10<br />

Ein Team aus Helden bildet die nächste Generation zu Helden aus<br />

und rettet dabei die Erde – klassische Marvel-Action hoch zehn.<br />

Ein Spaß für alle Fans des Genres.<br />

Technik 2,5/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Ton 2/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2013 81


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Findet Nemo 3D<br />

Findet Nemo 3D<br />

Animation<br />

OT: Finding Nemo L: AU, US J: 2003 V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 7.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />

K/12 2D-komp.: ja R: Andrew Stanton, Lee Unkrich LZ:<br />

101 min FSK: 0 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 07.03.13 × 2 Extras: 7/10<br />

Zehn Jahre ist es inzwischen her, seit der<br />

sechste große Film der Pixar-Studios erstmals<br />

über die Leinwände flimmerte. Nach wie vor gilt<br />

er als eine der <strong>besten</strong> Animationen der Studiogeschichte,<br />

da er Jung und Alt gleichermaßen in<br />

ihren Bann zieht und ganz ohne Bösewicht eine<br />

dramatische Geschichte voller Tiefe erzählt. Der<br />

Trick besteht vermutlich darin, den Film mit einem<br />

äußerst erwachsenen Thema zu beginnen,<br />

nämlich dem Eltern-sein, und jenes dann auch<br />

<strong>bis</strong> zum Ende durchzuziehen. Protagonist Marlin<br />

(Christian Tramitz) ist gerade erst mit seiner jungen<br />

Frau Cora in eine neue Wohnung gezogen:<br />

Einer See-Anemone mit direktem Blick in die<br />

weiten des Ozeans, die für ihre Kinder genügend<br />

Platz bieten soll. Doch ein Barakuda macht<br />

ihnen einen Strich durch die Rechnung und den<br />

zukünftigen Familienvater zum Witwer. Nur ein<br />

lädiertes Ei hat der Raubfisch zurück gelassen.<br />

Fortan ist der „geh“-behinderte Sohn namens<br />

„Dory! Berühre nicht die Oberflächen der Quallen, du<br />

wirst dich … nicht verbrennen?!“<br />

Nemo sowohl Erinnerung an Marlins verstorbene<br />

Liebe als auch Mahnmal für alle Schrecknisse,<br />

die einem im Leben erwarten können. Von dem<br />

Schock gezeichnet wird der Clownfisch zu einem<br />

extrem übervorsichtigen Vater, der seinen Sohn<br />

sämtlicher Freiheiten beraubt und ihn am liebsten<br />

in einen Safe sperren möchte. <strong>Die</strong>ser begibt<br />

sich aus Trotz in Gefahr, gerät in die Fänge eines<br />

australischen Zahnarztes und muss nun alles<br />

daran setzen, dem Aquarium aus eigener Kraft<br />

zu entkommen. Für Marlin beginnt eine Odyssee<br />

ins Ungewisse, und auf seiner Reise durchs<br />

Meer liest er jeden noch so flüchtigen Hinweis<br />

auf, der ihn auf die Fährte Nemos bringen<br />

könnte. Einer der wichtigsten steckt aber ausgerechnet<br />

in den unergründlichen Hirnwindungen<br />

des an extremer Vergesslichkeit leidenden Doktorfisches<br />

Dori (Anke Engelke). Nach und nach<br />

nähern sich Vater und Sohn wieder an – und<br />

das ist nicht nur räumlich gemeint. Obwohl die<br />

Handlung so wahnsinnig gut durchstrukturiert<br />

und die Charaktere auf sehr intelligente Weise<br />

durchpsychologisiert wurden (im Prinzip hat<br />

jeder mit irgendeiner Schwäche zu kämpfen),<br />

bleibt doch immer genügend Zeit für den ein<br />

oder anderen Spaß. Moins! Und genau das ist<br />

es, was wirklich jeden Zuschauer bei der Stange<br />

hält – genau die richtige Mischung aus Drama<br />

und Komödie. Ein absolutes Meisterwerk!<br />

Ein tiefer Tauchgang<br />

<strong>Die</strong> parallel im Kino ausgestrahlte 3D-Version<br />

des Pixar-Klassikers ist nun erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erschienen und offenbart eine riesige Fülle an<br />

Details. Wo die DVD noch ihre Grenzen aufzeigte,<br />

stechen hier die knackscharfen Kanten,<br />

die für damalige Verhältnisse sehr guten Oberflächen-Texturen<br />

(achten Sie einfach mal auf<br />

die Schuppenreflektionen) und die scheinbar<br />

frei im Raum schwebenden Wasserpartikel ins<br />

Auge. Aber keine Sorge – das 3D-Erlebnis intensiviert<br />

zwar das ohnehin schon sehr spannende<br />

Abenteuer, führt aber zu keinem Zeitpunkt zur<br />

Überanstrengung der Augen. Dafür ist die dynamische<br />

Anpassung der dreidimensionalen Tiefe<br />

einfach zu gut durchkomponiert, sodass sich<br />

die Augen immer wieder erholen können. 3D-<br />

Spitzen gibt es natürlich auch zur Genüge. Fisch-<br />

und Quallen-Schwärme eignen sich perfekt, um<br />

auf vielen Ebenen den plastischen Raum in die<br />

Tiefe zu öffnen – der Effekt ist unbestreitbar<br />

ein wahrer Hingucker. Beim Bonus ist nicht viel<br />

Neues hinzugekommen,<br />

die 3D-Disc<br />

bietet die zuvor<br />

veröffentlichten<br />

Aquarien<br />

in der dritten<br />

Dimension.<br />

<strong>Die</strong> beiliegende<br />

2D-Disc enthält wie<br />

auch die DVD den Kurzfilm<br />

„Knick Knack“. Statt der vorherigen<br />

interaktiven Extras<br />

gibt es nun filmische Kurzbeiträge<br />

zur Entstehung der Geschichte,<br />

zur aktualisierten <strong>Disney</strong>land-Attraktion „Submarine<br />

Voyage“, zur Frage nach dem ursprünglich<br />

intendierten Einsatz <strong>von</strong> Rückblenden sowie<br />

einen alternativen Anfang.<br />

Falko ThEunEr<br />

Film 9/10<br />

<strong>Die</strong>ser Kinderfilm ist sehr erwachsen und beweist an Stellen<br />

Tiefgang, an denen man es überhaupt nicht erwarten würde.<br />

Schon heute ein Animations-Klassiker!<br />

Technik 10/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 10/10<br />

Auch wenn oft mit weichem Licht gearbeitet wird, so sind Kontrast,<br />

Schärfe und Farben dennoch immer auf oberstem Niveau.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Lebendiger kann eine Abmischung nicht wirken. Viele kleine Fische<br />

schwimmen um die Ohren und verändern ihre Position gut hörbar.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

3D 9/10<br />

Von vorn <strong>bis</strong> hinten perfekt durchkonzipiert gestaltet sich der<br />

3D-Effekt zum absoluten Augenschmaus für Groß und Klein.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

4/4 2,5/3 2/2 0,5/1<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />

82


Familie<br />

Film<br />

Der kleine Rabe Socke<br />

Familien-/Kinderfilm<br />

OT: Der kleine Rabe<br />

Socke L: DE J: 2012<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Sandor Jesse, Ute<br />

<strong>von</strong> Münchow-Pohl<br />

S: Jan Delay, Katharina<br />

Thalbach, Anna Thalbach LZ: 78 min FSK: 0<br />

P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.03.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Jan Delays Stimme passt wunderbar<br />

zum kleinen Raben Socke<br />

Der unartige Frechdachs bzw. -rabe<br />

Socke hat wohl die zehn<br />

Gebote noch nicht ganz verinnerlicht.<br />

„Du sollst nicht lügen“, „Du<br />

sollst nicht stehlen“ und „Du sollst<br />

beim Spielen keinen Staudamm<br />

kaputt machen, der die einzige Sicherheit<br />

vor der Überschwemmung<br />

des Waldes ist“ – oder so ähnlich.<br />

Auf jeden Fall hat sich Socke in allen<br />

drei Fällen schuldig gemacht. <strong>Die</strong><br />

Einzigen, die ihm jetzt noch helfen<br />

können, sind die Biber, die außerhalb<br />

des Waldes wohnen und die<br />

den Damm für ihn reparieren sollen.<br />

Glücklicherweise wird er <strong>von</strong> Freund<br />

Wolle, dem Schaf und Eddi, dem Bär<br />

auf seinem Abenteuer unterstüzt,<br />

das hundert Prozent familientauglich<br />

ist – quasi ein Roadmovie für Kinder,<br />

sogar mit der passenden „Easy<br />

Rider“-mäßigen Drogenerfahrung<br />

mit giftigen Früchten. Aber keine<br />

Sorge, es bleibt alles ganz harmlos.<br />

<strong>Die</strong> Kleinen bekommen hier nützliche<br />

Moralvorstellungen vermittelt,<br />

da<strong>von</strong> dass man seine Mitmenschen<br />

nicht belügen sollte, es besser<br />

ist zu teilen, aber auch dass man<br />

Socke und Wolle erblicken erstmalig das Land jenseits ihres Waldes und<br />

stehen vor einem idyllischen Ausblick, der die Sorgen mal Sorgen sein lässt<br />

keine Angst haben und sich mutig<br />

seinen Problemen stellen soll, wie<br />

Socke es tut, trotz aller Fehler, die<br />

er gemacht hat. Einen berühmten<br />

Sprecher und Songschreiber gibt’s<br />

noch oben drauf. Jan Delay leiht<br />

dem kleinen, mutigen Raben seine<br />

Stimme und hat auch das Titellied in<br />

seinem unvergleichlichen Stil selbst<br />

komponiert.<br />

Technisch liefert Sockes abwechslungsreiche<br />

und putzige Reise einen<br />

guten Durchschnitt. <strong>Die</strong> schönen<br />

Zeichnungen werden in bunten Farben<br />

stimmig in Szene gesetzt und<br />

auch sonst ist das Bild angemessen<br />

scharf. Der Klang hätte aber ruhig<br />

noch breiter auf die Seitenboxen<br />

verteilt werden können, qualitativ<br />

gibt es aber sonst auch beim Sound<br />

kaum Abstriche.<br />

Fr<br />

Film 7/10<br />

Ein liebevoll gemachtes und unterhaltsames<br />

Kleinod, natürlich vor allem für die Kinder, aber<br />

auch für die ganze Familie zusammen geeignet.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bärenbrüder<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home, Universum<br />

Animation<br />

OT: Brother Bear<br />

L: US J: 2003<br />

V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Aaron Blaise, Bob<br />

Walker S: Daniel Brühl,<br />

Moritz Bleibtreu,<br />

Johannes Bachmann LZ: 85 min FSK: 0<br />

P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />

<strong>Die</strong> Macht der Liebe gilt ja bei <strong>Disney</strong><br />

seit jeher als altbewährtes<br />

Mittel gegen die kleinen und großen<br />

Probleme des Lebens. Falls Sie mal<br />

kein Geld für die Miete haben, hilft<br />

Ihnen das reichlich wenig. Wenn<br />

Sie aber im posteiszeitlichen Alaska<br />

<strong>von</strong> ihrem Bruder in einen Bären<br />

verwandelt werden, wird Ihnen die<br />

Macht der Liebe zu einem einmaligen<br />

Abenteuer, einer einzigartigen<br />

Freundschaft und einem erfüllten<br />

Leben verhelfen. Hauptcharakter<br />

Kenai wollte das anfangs auch nicht<br />

glauben, letztendlich wird aber seine<br />

immer enger werdende Bindung<br />

zu dem kleinen Bären Koda seine<br />

Koda wurde im Original <strong>von</strong> Jeremy Suarez gesprochen, der Phil Collins‘ Song „On My Way“ noch etwas drolliger<br />

rüber bringt als sein deutsches Pendant, aber auch unsere heimischen Sprecher haben eine gute Arbeit gemacht<br />

Sicht der Dinge ändern. Und das<br />

ist auch bitter nötig, da Kenai doch<br />

vom Hass zerfressen ist und die<br />

Bären für den Tod seines Bruders<br />

verantwortlich macht. Wie gewohnt<br />

bei <strong>Disney</strong> lassen sich im Zuge<br />

dessen wunderschön gezeichnete,<br />

idyllische Naturbilder bewundern<br />

und die Animationen der einzelnen<br />

Figuren sind auch hier grandios gelungen.<br />

Ansonsten gehört der Film<br />

aber zu den schwächeren <strong>Disney</strong>-<br />

Animationen. Den teils aufdringlichen<br />

Kitsch hat Phil Collins mit<br />

seinen Songschöpfungen, und nicht<br />

gerade seinen <strong>besten</strong>, begleitet und<br />

ihn dadurch sogar noch intensiviert.<br />

Auch der Humor macht einen bemühten<br />

Eindruck. Das tollpatschige<br />

Elchduo ist in Sachen Witz eher<br />

zweckdienlich ausgefallen. Das alles<br />

wird die zum Großteil aus Kindern<br />

bestehende Zielgruppe freilich kaum<br />

stören. Dadurch bleibt es aber nur<br />

solider <strong>Disney</strong>-Durchschnitt. Optisch<br />

freuen wir uns über die erstklassige<br />

Farbabstimmung und eine gute Kontrastierung<br />

und Schärfe. Beim sonst<br />

soliden Klang fehlt es aber an der<br />

räumlichen Ausdehnung. Fr<br />

Film 6,5/10<br />

„Bärenbrüder“ wird gut in Ihre <strong>Disney</strong>-Familiensammlung<br />

passen. Nur Phil Collins hätte es<br />

nach „Tarzan“ gut sein lassen sollen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 83


Familie<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Einen der computeranimierten Überraschungshits des vergangenen<br />

Jahres lieferte <strong>Disney</strong> mit dem knallbunten Videospielabenteuer „Ralph<br />

reicht’s“. <strong>Die</strong> Kombination aus herrlich nostalgischem Retro-Gamer-<br />

Charme und einer wirklich witzigen Story sorgt für beste Unterhaltung.<br />

Animationsfilm<br />

OT: Wreck-It Ralph L: US J: 2012 V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MVC, 2.39 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Rich Moore<br />

S: Christian Ulmen, Anna Fischer, Kim Hasper LZ: 102 min<br />

FSK: 6 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.04.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Randale-Ralph hat‘s wirklich nicht leicht: Seit<br />

Jahren verrichtet er zuverlässig seine Arbeit<br />

als Bösewicht in einem der beliebtesten Spielautomaten<br />

in der örtlichen Spielhalle. Doch wird<br />

es ihm gedankt? Natürlich nicht, die Lorbeeren<br />

sammelt stets und ständig der perfekte „Fix-<br />

It-Felix, Junior“ ein, der mit seinem magischen<br />

Hammer alles in Nullkommanichts wieder hinbiegt,<br />

was Ralph kaputtmacht. Er hat es satt, nie<br />

den gerechten Lohn für seinen wichtigen Beitrag<br />

zum Spiel zu bekommen, und so büchst er eines<br />

Tages einfach aus, um sein Glück in einem der<br />

vielen anderen Games der Spielhalle zu versuchen.<br />

Sollen seine ach so sauberen Mitstreiter<br />

doch sehen, wie sie ohne ihn zurechtkommen!<br />

Spiele-Welten mit intelligenter Story<br />

Auf seiner Suche nach Anerkennung stolpert er<br />

in das an actionreiche First-Person-Shooter angelehnte<br />

„Hero‘s Duty“ („Call Of Duty“ und „Halo“<br />

lassen schön grüßen) und trifft in den digitalen<br />

Weiten der Spielhalle, in der nach Ladenschluss<br />

die Figuren und Charaktere aus allen möglichen<br />

Spielen erst so richtig zum Leben erwachen, auf<br />

alte Bekannte wie Sonic, Pac-Man, Bowser und<br />

Co. Seinem großen Ziel, endlich auch einmal<br />

eine der funkelnden Medaillen zu bekommen,<br />

mit denen die Helden der Spiele und die Kinder,<br />

die ihr Taschengeld in die Automaten stecken,<br />

ausgezeichnet werden, kommt er schneller<br />

nahe, als er denkt – doch die wahre Herausforderung<br />

liegt natürlich ganz woanders.<br />

In der quietschbunten Welt <strong>von</strong> „Sugar<br />

Rush“, einem an Fun-Racer wie „Mario<br />

Kart“ angelegten Spiel, lernt<br />

er die vorlaute Vanellope<br />

<strong>von</strong> Schweetz kennen,<br />

die ihn anfangs regelmäßig<br />

zur Weißglut treibt,<br />

ihm im Laufe des Films<br />

aber natürlich immer<br />

mehr ans Herz wächst.<br />

Gemeinsam decken<br />

sie nach und nach ein<br />

regelrechtes Komplott auf, das<br />

die Zukunft aller Spielhallenbewohner<br />

gefährdet – die anfangs<br />

recht simpel anmutende<br />

Story schlägt bald so einige<br />

Haken und hat einen finalen<br />

Twist zu bieten, der wirklich<br />

überrascht und den man<br />

einem solch unschuldigen<br />

Animationsspaß normalerweise<br />

gar nicht zutrauen würde.<br />

Beim Treffen der Anonymen Bösewichte schildert Ralph sein Problem: Warum<br />

können nicht auch Schurken für ihre harte Arbeit belohnt werden?<br />

Nicht nur für Videospiel-Fans!<br />

Rich Moore, langjähriger Regisseur der „Simpsons“<br />

oder <strong>von</strong> „Futurama“, ist natürlich ein<br />

ausgewiesener Experte für Popkultur und Videospielreferenzen.<br />

Für die mit Zitaten gespickte<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />

78


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Familie<br />

Um endlich Anerkennung zu bekommen, versucht sich Ralph in „Hero’s Duty“<br />

sogar als KI-Soldat und kämpft an der Seite <strong>von</strong> Sergeant Calhoun<br />

In der farben- und kalorienreichen Welt des Videospiels „Sugar Rush“ lernt<br />

Ralph die kecke Rennfahrerin Vanellope <strong>von</strong> Schweetz kennen<br />

Story <strong>von</strong> „Ralph reicht’s“ hätte man also kaum<br />

einen besseren Mann auf dem Regiestuhl platzieren<br />

können. Der Film strotzt besonders in der<br />

ersten Hälfte vor augenzwinkernden Verbeugungen,<br />

offensichtlichen Parodien und gelungenen<br />

Insidergags, die alle mehr oder weniger<br />

mit Figuren, Mechanismen und der allgemeinen<br />

Ikonographie der Videospiel-Historie zu tun<br />

haben. Doch keine Angst: Auch wer mit Sonic,<br />

Mario und Co. nicht viel am Hut hat, kann mit<br />

diesem Film jede Menge Spaß haben – dafür ist<br />

er einfach zu vielschichtig und zu gut gemacht,<br />

und bietet eine gleichermaßen schwungvolle,<br />

emotionale und intelligente Geschichte.<br />

Referenzbild und klasse Ton<br />

Wie mittlerweile gewohnt, zeigt sich auch diese<br />

CGI-Produktion bildtechnisch <strong>von</strong> ihrer absoluten<br />

Schokoladenseite. <strong>Die</strong> Farben springen<br />

einen förmlich an, so leuchtend und kräftig wirken<br />

sie – Schärfe und Kontrast sind vorbildlich.<br />

Der Sound erweist sich als variabel, detailreich<br />

Sehenswerte Bonus-Perle: „Im Flug erobert“<br />

Im Bonusmaterial <strong>von</strong> „Ralph reicht‘s“ findet sich<br />

ein wahrer Schatz: Schon im Kino lief der wunderbare<br />

animierte Kurzfilm „Im Flug erobert“ (im<br />

Original „Paperman“) als offizieller Vorfilm für<br />

den amüsanten Videospiel-Trip. In traumhaften<br />

Schwarz-Weiß-Bildern, ganz ohne Worte und in<br />

gerade einmal sechseinhalb Minuten erlebt man<br />

hier das schüchterne Aufflackern einer möglichen<br />

Freundschaft, das scheinbare Verpassen einer<br />

und sehr gut, aber eben nicht als überwältigend,<br />

wie es bei vielen der aktuellen Animationshits<br />

der Fall ist. Es fehlt einfach eine kleine<br />

Spur an Dynamik und Durchschlagskraft, um an<br />

die Referenztitel des Genres heranzureichen.<br />

Christian Ulmen als Ralph und Kollegin Anna<br />

Fischer als Vanellope machen ihre Sache als<br />

Synchronstimmen der Hauptfiguren übrigens<br />

vorzüglich und tragen in der deutschen Version<br />

somit ein Gutteil zum Spaßfaktor des Films bei.<br />

3D = doppelt so gut!<br />

Legt man die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> <strong>von</strong> „Ralph reicht’s“ in den<br />

Player, erwartet einen als Erstes ein tolles Menü<br />

im Stil eines klassischen Spielautomaten. <strong>Die</strong><br />

Illusion, dass der eigene Fernseher tatsächlich<br />

zum im Film so wichtigen Spiel „Fix It Felix Jr.“<br />

wird, macht aber erst die beiliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

völlig perfekt, da hier mit ansehnlichen Parallaxen<br />

gearbeitet wird, die Tiefenwirkung (in den<br />

Bildschirm hinein) wie auch Pop-out-Effekte<br />

(aus dem Bildschirm heraus) gleichermaßen<br />

großartigen Gelegenheit, den mutigen Kampf ums<br />

eigene Glück und ein kleines Wunder, das die Liebe<br />

manchmal eben braucht, um tatsächlich wahr zu<br />

werden. Vor wenigen Wochen konnte dieses Glanzstück<br />

des Genres verdientermaßen den Oscar® für<br />

den <strong>besten</strong> animierten Kurzfilm des Jahres abräumen<br />

– schauen Sie also unbedingt mal rein, solch<br />

ein kleines aber feines Kunstwerk gibt es wirklich<br />

nicht alle Tage zu erleben!<br />

überzeugend zum Leben erwecken. Über die<br />

gesamte Filmdauer verteilt, wird das 3D-Erlebnis<br />

gut dosiert: Eine gewisse Plastizität ist immer<br />

vorhanden, und wird in besonders geeigneten<br />

Einstellungen oder bei besonders actionreichen<br />

Passagen noch einmal deutlich gesteigert.<br />

Bonusabteilung mit Oscar ® -Flair<br />

<strong>Die</strong> Extra-Auswahl kann das hohe Niveau der<br />

Technik der Disc auf den ersten Blick nicht halten,<br />

wird die Vorstellung der verschiedenen<br />

Welten des Films (inklusive einiger Making-of-artiger<br />

Beiträge des Kreativteams) hier doch recht<br />

schnell abgehakt. Auch die alternativen und zusätzlichen<br />

Szenen mit einem Audiokommentar<br />

des Regisseurs wissen nicht wirklich zu überzeugen.<br />

Vier Fake-Werbespots für die Spiele, die im<br />

Film als Schauplätze dienen, sind nett und kurzweilig,<br />

aber eben auch nur kleine Appetithäppchen.<br />

Was die Bonusabteilung letztendlich rettet<br />

und geradezu adelt, ist der fantastische Oscar ® -<br />

prämierte Kurzfilm „Im Flug erobert“ <strong>von</strong> Ex-Pixar-<br />

und nun „<strong>Disney</strong> Animation“-Veteran John<br />

Kahrs, den wir Ihnen in einem Extra-Kasten auf<br />

dieser Seite noch etwas genauer vorstellen.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 8/10<br />

Unheimlich einfallsreicher und liebenswerter Animationsspaß, der<br />

im Minutentakt mit Videospielzitaten amüsiert und parallel eine<br />

intelligente und unterhaltsame Geschichte erzählt.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Brillante Farben, filigrane Details, umwerfende Schäre: CGI-Filme<br />

aus dem PC sind wie gemacht für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Sehr guter Gesamteindruck, der lediglich im Vergleich mit der<br />

noch etwas besseren Konkurrenz leichte Kratzer bekommt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8,5/10<br />

<strong>Die</strong> farbenfrohen Einstellungen werden durch den überzeugenden<br />

3D-Einsatz zu echtem Eye-Candy.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 79


Familie<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

XXX<br />

XXXX<br />

Der Überraschungshit aus Belgien geht in die zweite Runde und zeigt einmal mehr, warum die Abenteuer der Seeschildkröte<br />

so gut für Groß und Klein geeignet sind. Es sind vor allem die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, die<br />

hier den großen Unterschied zu Konkurrenzprodukten machen.<br />

Animation<br />

OT: Sammy’s a<strong>von</strong>turen 2 L: BE J: 2012 V: Studiocanal B: MVC,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K 12<br />

2D-komp.: ja R: Ben Stassen, V. Kesteloot S: A. Stein, Detlev<br />

Buck, Der Graf LZ: 92 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.05.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Erzählte der alte<br />

Sammy (Detlev<br />

Buck) im ersten<br />

Teil noch die<br />

Geschichte<br />

seiner Jugend,<br />

finden die<br />

Geschehnisse<br />

nun komplett<br />

in der Gegenwart<br />

statt.<br />

An der Seite<br />

seines <strong>besten</strong><br />

Kumpels Ray (Axel<br />

Stein) hilft er den frisch<br />

geschlüpften Enkel-<br />

Schildkröten dabei, den<br />

Weg ins Meer zu finden<br />

und beschützt sie vor den hungrigen<br />

Möwen. Doch plötzlich wird die an sich<br />

schon gefährliche Szenerie <strong>von</strong> menschlichen<br />

Fischern unterbrochen, die Sammy und Ray<br />

sowie die beiden kleinen Schildkröten Ricky<br />

und Ella mit einem Netz fangen und auf ihren<br />

Fischkutter verschleppen. Das Ziel ist eine<br />

große Aquarienshow in Dubai, wo die Helden<br />

dieser Geschichte mit ihren neu gewonnenen<br />

Freunden eine Art Gefängnis-Ausbruch planen<br />

werden, da ihnen sonst „Lebenslänglich“ droht.<br />

Derweil gelangen Ricky und Ella wieder ins<br />

offene Meer, sodass sie <strong>von</strong> dieser Seite aus<br />

den Ausbruch ihrer Großväter planen können,<br />

vorausgesetzt sie finden sich in der Welt der<br />

Erwachsenen zurecht.<br />

Findet Sammy?<br />

Ein <strong>bis</strong>schen hört es sich schon wie „Findet<br />

Nemo“ an: der geplante Ausbruch aus einem<br />

Aquarium, das angestrebte Zusammenführen<br />

der auseinandergerissenen Familie, das parallele<br />

Abenteuer im Meer, selbst der „Erzähl mir<br />

einen Witz“-Clownsfisch-Gag ist mit dabei.<br />

Doch keine Sorge, auch wenn es einige Seitenhiebe<br />

auf den beliebten Pixar-Film gibt, ist<br />

die Herangehensweise der Geschichte an die<br />

Charaktere dennoch eine völlig andere. Allein<br />

die intelligente Art, in der die alten Füchse Sammy<br />

und Ray Pläne schmieden und umsetzen,<br />

verbreitet ein völlig anderes Flair. Hier werden<br />

strategische Bündnisse geschlossen und fremde<br />

Perspektiven in Erwägung gezogen, um zu einer<br />

Lösung zu gelangen. Das bemerkt auch Sammys<br />

prominente Synchronstimme Detlev Buck<br />

in einem Interview auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Dabei<br />

betont er nicht zu Unrecht, wie sehr ihm diese<br />

Form der Einfühlsamkeit und des Beobachtens<br />

der Situation gefallen.<br />

Das Herz am rechten Fleck<br />

Trotz der intelligenten Charakterzeichnungen in<br />

der Geschichte darf anscheinend der Strippenzieher<br />

bzw. Bösewicht des „Gefängnisses“ nicht fehlen.<br />

Entgegen der allgemeinen Erwartung handelt<br />

es sich hierbei um einen alles andere als kräftigen,<br />

bedrohlich wirkenden Finsterling, der seine<br />

Gegner mit nur einem Flossenschlag<br />

zerstören kann. Stattdessen verbreitet<br />

das zierliche Seepferdchen<br />

Big D mit seiner imposanten<br />

Stimme<br />

(gesprochen<br />

<strong>von</strong> Unheilig-Sänger<br />

Der Graf)<br />

Angst und Schrecken.<br />

Er sieht sich als Boss<br />

und möchte daher unbedingt<br />

seinen Fluchtplan<br />

durchsetzen, dessen<br />

Erfolgsaussichten jedoch<br />

gleich Null sind. Dahinter<br />

steckt natürlich System,<br />

denn insgeheim will Big-D seinen<br />

Einflussbereich behalten, was<br />

in der Freiheit bei seiner mickrigen Statur<br />

nicht möglich wäre. Bei der Umsetzung<br />

seiner Pläne helfen ihm seine beiden Schergen,<br />

die Muränen Phillipp und Marco (gesprochen <strong>von</strong><br />

Bilder: Stock.xchng, Studiocanal<br />

82


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Familie<br />

Ein Bild für die Götter: <strong>Die</strong> stolzen Großeltern Sammy und Shelly zeigen ihrer Enkelin Ella die Schönheit dieser Welt. Bald geht es raus ins Meer<br />

The BossHoss). Sie sind zwar stark,<br />

aber ihr IQ unterschreitet den einer<br />

Amöbe, weshalb Big-Ds Luftschloss über<br />

kurz oder lang irgendwann zusammenbrechen<br />

muss.<br />

Im Zeichen <strong>von</strong> 3D<br />

Obwohl die zweite Produktion<br />

aus der Feder des Drehbuchschreibers<br />

Domonic<br />

Paris schon<br />

wesentlich<br />

besser animiert<br />

ist als der erste Teil,<br />

erblicken die Pixar-verwöhnten<br />

Augen dennoch<br />

Texturen, die detaillierter sein<br />

könnten sowie stark simplifizierte<br />

Figurenmodelle. Ein paar Highlights gibt<br />

es dennoch zu entdecken, so ist beispielsweise<br />

die Animation des Wassers die reinste<br />

Augenweide bzw. vollkommen authentisch. Der<br />

Sound kann sich mit seiner extremen 3D-Aufmachung<br />

wirklich hören lassen. Räumlichkeit<br />

und Signalortung sind hier allererste Sahne,<br />

sodass das Erlebnis auf einer Surround-Sound-<br />

Anlage ein großer Spaß ist.<br />

Wie auch schon der erste Teil bietet die Fortsetzung<br />

einen sehr guten 3D-Effekt, der im Gegensatz<br />

zu vielen aktuellen <strong>Animationsfilme</strong>n recht<br />

offensiv ist. Zum Beispiel gestaltet sich durch<br />

ihn die Szene mit dem Möwengeschwader<br />

zu einer echten Achterbahnfahrt und auch<br />

unter Wasser schweben so einige Elemente<br />

direkt vor den Augen. Für kleinere Kinder<br />

unter sechs Jahren ist die 3D-Version daher<br />

weniger geeignet, da diese <strong>von</strong> den stereoskopischen<br />

Bildern überanstrengt werden<br />

könnten. Ansonsten ist die<br />

3D-Regie gut durchdacht, sodass<br />

es kaum Irritationen gibt<br />

und man dennoch stets ein sehr<br />

plastisches Bild vor sich hat. Im<br />

Vergleich zu den aktuellen Pixar-<br />

Filmen ist der Detailgrad geringer,<br />

weshalb es logischerweise auch weniger 3D-<br />

Details zu bewundern gibt. Dennoch ist es ein<br />

Event für (fast) die ganze Familie.<br />

Falko ThEunEr<br />

In dieser schwindelerregenden Sequenz erleben<br />

Sie 3D in Perfektion<br />

Film 7/10<br />

<strong>Die</strong> alten Schildkröten-Protagonisten haben’s immer noch drauf<br />

und präsentieren einen Familienspaß mit einer unterhaltsamen<br />

Prise Gefängnisdrama.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

<strong>Die</strong> Grafik <strong>von</strong> „Sammy“ war schon in Teil eins reine Nebensache<br />

und wirkt auch hier wie ein wesentlich älterer Pixar-Film.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Das ist pures Vergnügen für die Ohren, mit jeder Menge Action,<br />

deren Akustik sehr schlau inszeniert wurde.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8/10<br />

Technisch gesehen ist der 3D-Effekt brillant, die Wirkung ist zudem<br />

immens. Doch für die Kleinsten dürfte dies etwas zu viel sein.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

4/4 2/3 1/2 1/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 83


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder<br />

Regisseur Mamoru Hosoda („Samurai Champloo“) hat sich seit seinem Kinodebut „Digimon der Film“ (2000) zu<br />

einem echten Star-Regisseur gemausert. Seine letzten beiden Filme „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“<br />

(2006) sowie „Summer Wars“ (2009) erhielten mit dem „Award of the Japanese Academy“ die höchste japanische<br />

Auszeichnung für einen Anime. Und auch sein neuester Film „Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder“ (2012) kann sich vor<br />

Jubelrufen und Auszeichnungen (u.a. ebenfalls der Japanische Filmpreis) kaum noch retten.<br />

Animation/Familie<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder<br />

OT: Okami kodomo no ame to yuki L: JP J: 2012 V: Kaze<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Mamoru Hosoda<br />

D: – LZ: 117 min FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: 6/10<br />

<strong>Die</strong> Filmpresse feiert Hosoda daher bereits<br />

als neuen Hayao Miyazaki („Das wandelnde<br />

Schloss“), da jeder seiner Filme Millionen Dollar<br />

einspielt und Zuschauer wie auch Kritiker gleichermaßen<br />

überzeugt. Hosodas Erfolgsrezept<br />

war <strong>bis</strong>lang die geschickte Verschmelzung <strong>von</strong><br />

realitätsnahen Alltagsszenarien mit fantastischen<br />

Elementen. Beispielsweise gibt es in „Summer<br />

Wars“ einen ständigen Wechsel zwischen der<br />

Alltagswelt und einer allumfassenden Videospiel-<br />

Plattform, die im Prinzip das Online-Verhalten<br />

und die Abhängigkeit der Menschen <strong>von</strong> der<br />

Technologie symbolisiert. Im starken Kontrast zur<br />

kunterbunten Online-Welt zeichnete er auf der<br />

anderen Seite eine traditionelle Familie, deren<br />

Oberhaupt (eine liebenswerte Großmutter) eher<br />

auf direkte zwischenmenschliche Beziehungen<br />

Nach dem tragischen Tod ihres Mannes muss Hana eine<br />

schwerwiegende Entscheidung treffen<br />

Bilder: Kaze<br />

80


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

In gefühlvollen Bildern dokumentiert der Film das junge Glück der Eltern. Von der Liebe über die<br />

Schwangerschaft <strong>bis</strong> zur Geburt wird hierbei nichts ausgeblendet<br />

baut. Trotz vieler sozialkritischer Elemente, kommt<br />

es in „Summer Wars“ aber keineswegs zur<br />

Verteufelung der Technik, sondern nur zu einer<br />

generellen Auseinandersetzung mit dem Thema.<br />

Aber auch Hosodas Filmsprache ist etwas ganz<br />

besonderes. So wohnen zum Beispiel seinem<br />

„Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ Züge<br />

des französischen Arthaus-Dramas inne, wobei<br />

die Komik keineswegs zu kurz kommt. Unabhängig<br />

vom hohen Anspruch seiner Werke bleiben<br />

diese doch immer familienkompatibel, sodass<br />

auch die jüngeren Zuschauer ihren Spaß haben –<br />

besser könnte Familienunterhaltung gar nicht sein.<br />

Mensch und Wolf<br />

„Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder“ ist nun das neueste<br />

Werk der angehenden Animations-Legende<br />

und thematisiert die Schönheiten und Schwierigkeiten<br />

der Elternschaft. <strong>Die</strong> sich über dreizehn<br />

Jahre erstreckende Geschichte beginnt mit der<br />

Hochschulzeit der Studentin Hana. <strong>Die</strong>se verliebt<br />

sich Hals über Kopf in einen schweigsamen,<br />

jungen Wolfsmann. <strong>Die</strong>ser offenbart ihr seine<br />

animalische Seite, die sie wider Erwarten sofort<br />

akzeptiert. <strong>Die</strong> Liebe der beiden führt zu der Entscheidung,<br />

einen gemeinsamen Haushalt zu teilen<br />

und eine Familie zu gründen. Bereits ein Jahr<br />

später bringt Hana ihr erstes Kind zur Welt. Aus<br />

Angst, die wölfische Natur könnte die Humanmediziner<br />

verschrecken, steht Hana die Geburt<br />

im eigenen Haus und ohne ärztliche Versorgung<br />

durch. Auch die spätere zweite Niederkunft verheimlicht<br />

sie vor der Öffentlichkeit. <strong>Die</strong> beiden<br />

Kinder Yuki (wie der Schneesturm) und Ame (wie<br />

der Regen) wachsen zunächst in der städtischen<br />

Umgebung auf. Ihre tierische Art verärgert jedoch<br />

oft die Nachbarn, da diese mit dem Wolfsgeheul<br />

und dem lautstarken Herumgetobe der Kleinen<br />

nicht zurecht kommen. Zudem sind Haustiere in<br />

der Wohnung nicht gestattet, weshalb es auch<br />

regelmäßig Probleme mit der Vermietung gibt.<br />

Als Ames und Yukis Vater eines Tages während<br />

der Jagd stirbt, sieht sich Hana plötzlich als allein<br />

erziehende Mutter und muss nun die komplette<br />

Bürde tragen. Schnell erkennt sie, dass ihre Kinder<br />

in der städtischen Umgebung nicht glücklich werden<br />

können, da ihnen die Freiheit fehlt und sie<br />

die ständige Unterdrückung ihrer tierischen Natur<br />

immer stärker belastet. Folglich sucht sie eine Unterkunft<br />

auf dem Land, fernab der Menschen.<br />

Intelligent und wertvoll<br />

Während die Mutter hier das Leben als Ackerbäuerin<br />

kennen lernt, entwickeln sich ihre Kinder vollkommen<br />

unterschiedlich und müssen jeder auf<br />

ganz eigene Weise ihren persönlichen Lebensweg<br />

finden. So schwerwiegend sich die beschriebene<br />

Handlung auch anhören mag, so lockerleicht und<br />

unbeschwert wird sie <strong>von</strong> Hosoda erzählt. Zwar<br />

hat die Wolfsmenschenfamilie immer wieder mit<br />

Akzeptanz- und Erziehungsproblemen zu kämpfen,<br />

dennoch besitzen die gezeigten Szenarien<br />

eine Form <strong>von</strong> Alltagshumor,<br />

in der sich sämtliche<br />

Eltern und Kinder<br />

wiedererkennen dürften.<br />

<strong>Die</strong> actiongeladenen Animationen<br />

durchbrechen<br />

mit wunderschönen Kamerafahrten,<br />

butterweichen<br />

Bewegungsabläufen, grandiosen<br />

<strong>bis</strong> außergewöhnlichen<br />

Perspektiven und<br />

wundervoller Musik<br />

die Dramenhandlung.<br />

Momente, wie<br />

die Erkundung des ersten Schnees versprühen<br />

echte Filmmagie. Innovative Collagen,<br />

wie z. B. die schulische Entwicklung der beiden<br />

Kinder bringen frischen Wind und vor allem auch<br />

Tempo in die Geschichte. Dementsprechend ist<br />

Hosoda wieder einmal der Spagat zwischen anspruchsvollem,<br />

erfrischendem Arthouse-Drama<br />

und witziger Kinder- und Jugendfilmatmosphäre<br />

vollends gelungen. <strong>Die</strong> Hochwertigkeit des Produkts<br />

spiegelt sich in der erstaunlichen visuellen<br />

Qualität der Animationen wider, die noch mehr<br />

Details bieten, als „Summer Wars“. Rotierende<br />

Sternenhimmel mit scheinbar Millionen <strong>von</strong><br />

Himmelskörpern, <strong>Blu</strong>menfelder mit tausenden<br />

ultrascharfen Blüten, klare Linien, saubere<br />

Farbabgrenzungen, kein Banding und nahezu<br />

ruckelfreie, lebensnahe Bewegungsabläufe machen<br />

dieses Anime zum optischen Lecker<strong>bis</strong>sen.<br />

Ebenso lässt sich die sehr gute Synchronisation<br />

lobend erwähnen sowie die gezielt eingesetzte<br />

Signalortung, die z. B. die plötzlich einsetzenden<br />

Regengüsse noch intensiver macht. Viele 3D-Elemente<br />

gibt es nicht zu hören, was hier allerdings<br />

als intendiertes Stilmittel durchgeht. In manchen<br />

Szenen ist die wundervolle Klaviermusik zu leise<br />

eingepegelt, während z. B. der innere Monolog<br />

der sich erinnernden Yuki schon fast schreiend<br />

in den Vordergrund drängt. Bis auf diesen kleinen<br />

Fauxpas und die spärlichen Bonusbeiträge<br />

(immerhin 57 Minuten zur Film-Premiere, eine<br />

16minütige Promo und zwei Mini-Best-Ofs) lässt<br />

sich die Qualität des vorliegenden Produktes mit<br />

einer <strong>Disney</strong>-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergleichen, außer, dass der<br />

Film selbst sogar um Längen facettenreicher ist<br />

als jeder aktuelle <strong>Disney</strong>-Streifen.<br />

Falko Theuner<br />

Film 8,5/10<br />

So realistisch, lebensnah und doch fantastisch wurde die<br />

Elternschaft in noch keinem Animations-Film thematisiert. Ein<br />

Animationsjuwel für Groß und Klein.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Aus Angst vor Akzeptanzproblemen verbirgt Hana ihre tierischen Kinder unter Regenanzügen, wenn<br />

sie im Stadtpark unterwegs sind. Den Kindern ist egal, in welcher Form sie draußen herumtoben<br />

Es fällt schwer, nicht in Begeisterungsstürme auszubrechen, wenn<br />

man solch wunderschöne Bilder in Full-HD-Vollendung betrachtet.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Bis auf einige untergehende Passagen des erstklassigen Soundtracks<br />

lässt sich hier nichts mokieren. Ein gehobener Surround-Standard.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 81


Film<br />

Familie<br />

Mulan<br />

Animation, Familie<br />

OT: Mulan<br />

L: US J: 1998<br />

V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Tony Bancroft,<br />

Barry Cook S: Cosma<br />

Shiva Hagen, Otto<br />

Waalkes, Hannes Jaenicke LZ: 88 min FSK:<br />

0 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />

Er war’s! Falsch... Sie war’s - zum<br />

Glück ist die Tarnung noch geheim<br />

<strong>Die</strong> junge Mulan hat zwei Probleme:<br />

Erst hat sie ihre Familie<br />

bei der Heiratsvermittlerin entehrt<br />

und dann soll auch noch ihr invalider<br />

Vater im Kampf gegen die<br />

Hunnen verheizt werden. Das kann<br />

sie selbstverständlich nicht zulassen.<br />

An seiner Stelle gibt sie sich<br />

als der Sohn der Familie aus und<br />

tritt in den Kriegsdienst ein. Zur<br />

Seite steht ihr der kleine, aber<br />

großspurige Drache Mushu, der<br />

ihr <strong>von</strong> den Familienahnen zur<br />

Unterstützung geschickt wurde und<br />

zusammen bewahren sie China<br />

vor dem Untergang. Dabei gibt<br />

sich der Film klar als ein Kind der<br />

späten 1990er zu erkennen. So<br />

können wir einerseits dem optisch<br />

wunderschön umgesetzten Asia-Stil<br />

und den tollen Animationen nicht<br />

widerstehen und auch die deutsche<br />

Synchronisation ist mit Cosma<br />

Shiva Hagen und Otto Waalkes<br />

wunderbar geglückt. Während aber<br />

so manch älterem <strong>Disney</strong>-Klassiker<br />

der Spagat zwischen einem bezaubernden<br />

Spaß für die Kinder und<br />

ebenso fantasievoller Unterhaltung<br />

Also wenn diese kleine Echse... Entschuldigung, Drache... alles sein soll, was<br />

Mulan zur Hilfe geschickt wurde, na dann Prost Mahlzeit<br />

für die Erwachsenen nahezu perfekt<br />

geglückt ist, driftet „Mulan“ mehr in<br />

die Richtung des jüngeren Publikums<br />

ab. Trotzdem lohnt sich <strong>Disney</strong>s<br />

China-Exkurs, vor allem weil<br />

man sich mehr auf eine schöne<br />

Abenteuergeschichte konzentriert<br />

hat, anstatt das Publikum aller zwei<br />

Sekunden mit mäßigem Klamauk<br />

abzuspeisen. Hinzu kommt die<br />

technisch sehr gute Qualität mit<br />

einem hochwertigen Schärfegrad,<br />

einer absolut stimmigen Farbdarstellung<br />

und der auch heute noch<br />

beeindruckenden Massenanimation<br />

der hunnischen Armee, wie sie<br />

über den schneebedeckten Bergkamm<br />

angestürmt kommt. Der Ton<br />

kann sich ebenso hören lassen mit<br />

einem dynamischen Klangbild und<br />

gut abgemischten Sounds. FR<br />

Film 8/10<br />

Stilistisch wunderschönes Familienabenteuer<br />

mit emanzipatorischer Botschaft, die weder<br />

aufgesetzt noch kitschig wirkt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Der Glöckner <strong>von</strong> Notre Dame Elliot, das Schmunzelmonster<br />

Animation, Familie<br />

Animation, Familie<br />

OT: The Hunchback of<br />

Notre Dame L: US J:<br />

1996 V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Gary Trousdale, Kirk<br />

Wise S: André<br />

Eisermann, Carin C.<br />

Tietze, Klausjürgen Wussow LZ: 91 min<br />

FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Bei den Narrenfestspielen in Paris<br />

kann jeder zum König werden<br />

OT: Pete’s Dragon<br />

L: US J: 1977<br />

V: <strong>Disney</strong> Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Don Chaffey<br />

D: Helen Reddy, Jim<br />

Dale, Mickey Rooney<br />

LZ: 106 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover:<br />

nein<br />

VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Fies und geldgierig – Quacksalber<br />

Dr. Terminus hat kein Gewissen<br />

Victor Hugos „Der Glöckner <strong>von</strong><br />

Notre Dame“ ist für <strong>Disney</strong>-<br />

Verhältnisse wahrlich eine komplexe<br />

Vorlage – religions- und gesellschaftskritisch,<br />

Shakespeare-esk<br />

und fatalistisch. So verwundert es<br />

nicht, dass die gleichnamige Verfilmung<br />

<strong>von</strong> 1996 zu den theater-<br />

und opernhaftesten Trickabenteuern<br />

ihrer Art gehört. Glücklicherweise<br />

wurde die tragische<br />

Qualität des Originals nicht gänzlich<br />

aufgegeben, obgleich man die Familientauglichkeit<br />

bewahren wollte.<br />

Herausgekommen ist ein insgesamt<br />

gelungener Spagat, auch dank<br />

des gewohnten Perfektionismus in<br />

Sachen visueller Gestaltung und<br />

optischer Qualität, mit vollen Farben<br />

und hohem Schärfe- und Detailgrad.<br />

Ebenso wird der Klang den<br />

vielen Gesangs- und Orchestereinlagen<br />

gerecht. Schade ist nur, dass<br />

die Religionskritik teils grundlegend<br />

entschärft wurde und im Film ein<br />

weltlicher anstatt eines geistlichen<br />

Antagonisten auftritt.<br />

FR<br />

Film 8/10<br />

Einer der erwachseneren <strong>Disney</strong>-Filme, aber<br />

immer noch ein buntes Familienabenteuer, das<br />

seine Vorlage manchmal zu glatt poliert hat.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Es gibt Filme, die einfach so prägnant<br />

mit der eigenen Kindheit<br />

verbunden sind, dass einem sofort<br />

hochkonzentrierte Nostalgie durch<br />

die Adern strömt, wenn man sie<br />

später nochmal sieht, und man sich<br />

zwangsläufig denkt: Mensch, da ist<br />

sie geblieben – die heile Welt <strong>von</strong><br />

damals. <strong>Disney</strong>-Filme sind oft prädestiniert<br />

für diese Rolle und „Elliot,<br />

das Schmunzelmonster“ hat selbst<br />

nach <strong>Disney</strong>-Maßstab nochmal eine<br />

außerordentlich hohe Kitschdichte.<br />

Das reicht <strong>von</strong> der herrlich<br />

schmachtenden Streichmusik der<br />

1970er, über die Liedtexte voller<br />

Freundschaftsbekenntnisse und<br />

Frohsinn, <strong>bis</strong> hin zum trickanimierten<br />

Drachen Elliot, der als knuffiger,<br />

großer Teddybär entzückt. Einige<br />

Altersspuren kann man dabei zwar<br />

nicht verhehlen, aber insgesamt<br />

wurde die Bildqualität äußerst ansehnlich<br />

restauriert – ordentlicher<br />

Schärfegrad, kaum verblasste Farben<br />

und auch der Klang ist immer<br />

noch klar und gut abgemischt. FR<br />

Film 7/10<br />

Unglaublich kitschiges <strong>Disney</strong>-Musical – so<br />

waren halt die 1970er. Das Kontrastprogramm<br />

zum heutigen Klamaukgewitter.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />

80


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Kikis kleiner Lieferservice<br />

Bilder: Universum Anime<br />

Animation/Drama<br />

OT: Majo no takkyûbin L: JP J: 1989 V: Universum Anime<br />

B: MPEG-4, 1.85:1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Hayao Miyazaki<br />

S: k. A. LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

Einer der bekanntesten, erfolgreichsten, schönsten,<br />

<strong>besten</strong> und vor allem herausragendsten<br />

<strong>Animationsfilme</strong> aus dem Studio Ghibli ist ganz<br />

ohne Frage „Kikis kleiner Lieferservice“. Dabei<br />

verzauberte die Geschichte um die kleine Hexe<br />

Kiki seit dem Erscheinen im Jahre 1989 bereits<br />

Millionen <strong>von</strong> großen und kleinen Zuschauern.<br />

Kernstück des Meisterwerks ist die Entwicklung<br />

des Mädchens zu einer emanzipierten jungen<br />

Hexe. Einer uralten Tradition folgend verlässt die<br />

gerade einmal 13jährige Kiki ihr trautes Heim,<br />

um für sich und ihren sprechenden Kater Jiji ein<br />

neues Zuhause in einer neuen Stadt zu suchen<br />

und ihre Ausbildung zu beginnen. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass sich vor Ort noch keine andere<br />

Hexe befindet, die den Menschen ihre <strong>Die</strong>nste<br />

anbietet. Durch Zufall erreicht sie ihr Traumziel,<br />

eine Stadt am Meer, und muss sich nun nur noch<br />

eine Bleibe und eine Arbeit suchen. Doch alles<br />

ist so groß und fremd, dass sie befürchten muss,<br />

Tombo ist Kikis erste Bekanntschaft in der Stadt.<br />

Anfangs ist sie ja nicht so <strong>von</strong> ihm begeistert …<br />

die Nacht auf der Straße zu verbringen. Zudem<br />

fehlt ihr noch das richtige Verkaufskonzept, da sie<br />

keinerlei spezielle Fähigkeiten außer dem Fliegen<br />

besitzt. Und die kommt ihr zugute, als sie einer<br />

Mutter den verlorenen Schnuller ihres Babys<br />

hinterher trägt. Beobachtet wird die Szenerie <strong>von</strong><br />

der hochschwangeren Bäckersfrau Osono, die<br />

sich spontan für Kikis Flugkünste begeistern kann<br />

und der Kleinen ohne zu zögern ein Quartier für<br />

die Nacht anbietet. Von hier aus kann Kiki nun in<br />

Ruhe ihr Startkapital in ein altes Telefon investieren<br />

und einen eigenen Lieferservice aufbauen.<br />

Dass dies alles andere als einfach ist, beweisen<br />

die Schwierigkeiten der weiteren Handlung. Letztendlich<br />

sorgen aber auch die meisten Probleme<br />

für neue Begegnungen mit Menschen, die einem<br />

helfen. All diese interessanten Schicksale und<br />

Charaktere sind dabei dermaßen authentisch,<br />

menschlich und liebevoll gestaltet, dass sie glatt<br />

wirklich existieren könnten.<br />

VÖ: 05.07.13 × 1 Extras: 7/10 Oh Mann! Schon wieder diese nervigen Checker,<br />

die Mädels aus dem fahrenden Auto anmachen<br />

Perfekter Zeichentrick<br />

Das Besondere an den Zeichentrick-Animationen<br />

ist, dass sämtliche Bilder <strong>von</strong> Hand animiert<br />

und komplett analog gezeichnet wurden. Zum<br />

Zeitpunkt seiner Entstehung war der Film allein<br />

wegen der vielen kleinen Details, die man bei<br />

Kikis Rundflügen erkennen kann, eines der ehrgeizigsten<br />

Projekte überhaupt, das das Studio<br />

Ghibli wegen des immensen Aufwands sogar fast<br />

in den Ruin getrieben hätte. Zum Glück gab es<br />

dann doch ein Happy End, der Streifen erschien<br />

und das Studio gehört heute zu den größten und<br />

renommiertesten Japans. <strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem restaurierten<br />

Film steckt nun als Teil einer ganzen<br />

Kollektion in einem schön gestalteten, lila Pappschuber<br />

zum Aufklappen. <strong>Die</strong> aufwendig gemalten<br />

Hintergründe sind ein reizvolles Geschenk<br />

für die Augen, das durch die neue Schärfe noch<br />

an Genusskraft gewinnt. So edel wie die <strong>Disney</strong>-<br />

Restaurationen ist diese Version jedoch nicht geworden.<br />

So fehlt es dem Weiß ein <strong>bis</strong>schen an<br />

Brillanz und die Farben sind nicht ganz so hell und<br />

gesättigt, wie sei eigentlich sein könnten. Schön<br />

anzusehen sind wiederum die leichten Schatten,<br />

die die Linien der Animationsfolien auf den Hintergrund<br />

werfen – ein Zeichen solider Handarbeit.<br />

Das größte Manko der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version ist leider<br />

der blechern klingende, verzerrte Sound. Hier gab<br />

es offensichtlich Probleme mit der Umwandlung<br />

<strong>von</strong> der TV-Frequenz (50 Halbbilder pro Sekunde)<br />

auf die geringfügig langsamere Kinofrequenz<br />

(24 Vollbilder), da die Stimmen unnatürlich nach<br />

unten verzerrt klingen. Als Stereo-Darbietung gibt<br />

es logischerweise keine hörbare Dreidimensionalität.<br />

Ein klein wenig enttäuschend wirken<br />

auch die beigesteuerten Boni, die aus einem<br />

Storyboard und einer genaueren Betrachtung des<br />

Kunstwerks bestehen, das Filmcharakter Ursula<br />

im Laufe der Handlung malt. Das Storyboard umfasst<br />

aber immerhin den kompletten Film (103<br />

Min.), sodass man einen guten Einblick in diese<br />

Phase der Vorproduktion bekommt.<br />

Falko ThEunEr<br />

Film 9/10<br />

Das perfekte Entwicklungs-Drama für zukünftige Backpacker.<br />

<strong>Die</strong>se menschliche Geschichte mit ihren authentischen<br />

Alltags-Charakteren muss man einfach lieb haben.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Ein visueller Hochgenuss mit vielen liebevollen Details. Das Alter<br />

sieht man dem Material dennoch an.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />

<strong>Die</strong> blechernen Klänge relativieren das Gesamtvergnügen leider.<br />

Zur Not bleibt noch das japanische Original mit Untertiteln.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 0/3 1/2 1/2<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 83


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Epic<br />

Verborgenes<br />

Königreich 3D<br />

Animation<br />

OT: Epic L: US J: 2013 V: 20th Century Fox Home B: MVC, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 (engl. 7.1) verw. 3D-TV: Philips 40PFL8007K/12<br />

2D-komp.: Zusatzdisc R: Chris Wedge S: J. Preuß, C. Waltz, O.<br />

Kalkofe LZ: 103 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 13.09.13 × 2 Extras: n.n.b.<br />

Für gewöhnlich verbindet man die <strong>Blu</strong>e Sky<br />

Studios <strong>von</strong> Fox ja gerne mit der ehemals<br />

wunderbaren, immer noch extrem erfolgreichen<br />

und folglich einfach nicht totzukriegenden „Ice<br />

Age“-Reihe. Doch inzwischen finden sich neben<br />

den diversen Kino-Abenteuern und Kurzfilmen<br />

<strong>von</strong> Sid, Scrat, Manny und Co. auch ganz andere<br />

Projekte, die Kinderherzen höher schlagen lassen<br />

und so manchem Animations-begeisterten<br />

Erwachsenen ein glückliches Lächeln ins Gesicht<br />

zaubern. Man denke nur an die drolligen „Robots“,<br />

den gewitzten „Horton hört ein Hu“ oder den<br />

farbenprächtigen und vogelwilden „Rio“, dessen<br />

Fortsetzung derzeit im Entstehen ist.<br />

Avatar in grün?<br />

Im Frühling dieses Jahres wagte man sich nun<br />

mit einer weiteren, kreativen Eigenproduktion<br />

an die Kinokassen: „Epic – Verborgenes<br />

Königreich“ erzählt vom Aufeinandertreffen<br />

zweier Welten. Hinter der mit bloßem<br />

Auge sichtbaren Natur verbirgt sich hier<br />

eine fantastische Miniaturwelt, die <strong>von</strong><br />

den tapferen „Leafmen“ (die Hüter des<br />

Waldes) und den furchteinflößenden<br />

„Boggans“ (ihre zerstörerischen Gegenspieler)<br />

bevölkert wird. Seit<br />

Ewigkeiten<br />

tragen<br />

sie mit<br />

ihrem erbitterten<br />

Kampf<br />

zum Gleichgewicht<br />

der<br />

Natur, zum immer neuen<br />

Wechselspiel <strong>von</strong> Erblühen<br />

und Vergehen bei – ohne, dass<br />

da<strong>von</strong> je auch nur ein einziger Mensch etwas<br />

mitbekommen hätte, denn die Winzlinge sind<br />

so schnell, dass sie quasi in einer eigenen Dimension<br />

<strong>von</strong> Zeit und Raum existieren. Als die<br />

Königin der Leafmen in höchster Not die Zukunft<br />

ihres ganzen Volkes in Gefahr sieht, kommt ihr<br />

die junge Mary Katherine, die gerade nichtsahnend<br />

durch den Wald streift, gerade recht: Auf<br />

magische Weise wird sie geschrumpft und in<br />

die fremde Dimension gezogen. Plötzlich trägt<br />

sie <strong>von</strong> einer Sekunde auf die andere die Verantwortung<br />

für das Fortbestehen dieses geheimnisvollen<br />

verborgenen Königreiches … und ihrer<br />

eigenen Menschen-Welt.<br />

Echte Überraschung!<br />

Regisseur Chris Wedge, der auch schon den<br />

„Robots“ (2005) Leben einhauchte, ist mit „Epic“<br />

ein überraschend frischer und stimmiger Animationsstreifen<br />

gelungen. Im Vordergrund steht die<br />

leicht verständliche und nicht gerade zurückhaltend<br />

inszenierte Öko-Botschaft, doch das Ganze<br />

ist in solch ein schwungvolles, spaßiges und mitreißendes<br />

Abenteuer gekleidet, dass man diese<br />

etwas aufdringliche erzieherische Komponente<br />

gerne verzeiht. Hinzu kommen köstliche Sidekicks,<br />

wie ein urkomischer, dreibeiniger Hund,<br />

das wortgewandte und wirklich witzige Schneckenpaar<br />

Mub und Grub (perfekt gesprochen<br />

<strong>von</strong> Oliver Kalkofe und Oliver Welke!) sowie<br />

ein ziemlich finsterer Finsterling, der mit dem<br />

fantastischen Christoph Waltz ein geradezu unglaublich<br />

charismatisches Synchron-Kaliber<br />

spendiert bekommen hat.<br />

Top-CGI-Qualität & klasse 3D-Effekt<br />

Auch in Sachen Technik zeigt sich „Epic“<br />

<strong>von</strong> seiner Schokoladenseite. Für unsere<br />

Review hatten wir eine brandheiße<br />

Vorab-Version zur Verfügung,<br />

weshalb wir für diesen Test<br />

leider nicht mit einem<br />

passenden Menüshot<br />

aufwarten können und<br />

auch die Bewertung<br />

der Bonussek- tion ausnahmsweise entfallen<br />

muss. Doch allein die nahezu perfekten<br />

Bild- und Audiowerte sprechen bereits eine<br />

deutliche Sprache. Wenn Sie 3D-Equipment zu<br />

Hause haben, dann greifen Sie auf jeden Fall<br />

zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D: <strong>Die</strong> dritte Dimension lässt einen<br />

wie <strong>von</strong> selbst eintauchen in diese fremdartige<br />

und doch überaus liebenswerte Parallelwelt.<br />

Auch die dynamischen Action- und Verfolgungs-<br />

Sequenzen profitieren ungemein <strong>von</strong> den gelungenen<br />

Pop-Out-Effekten und der durchgängig<br />

flott gestalteten Tiefendynamik.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 7,5/10<br />

Wunderbar leichtfüßiger und witziger Spaß mit deutlicher, aber<br />

trotzdem sehr sympathischer Öko-Botschaft. Im Grunde ein drollig<br />

animierter „Avatar“-Verschnitt für die ganze Familie!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

Leuchtende Farben, geschmeidige Bewegungen und Referenzschärfe<br />

entführen einen mühelos in diese tolle Fantasiewelt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

<strong>Die</strong> Vielfalt und Qualität der Klänge steht dem Visuellen kaum<br />

nach: Bestes Surround-Entertainment mit Klarheit und Schmackes!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

3D 8/10<br />

Es zeigt sich immer wieder: <strong>Animationsfilme</strong> sind prädestiniert für<br />

die 3D-Technik, <strong>von</strong> der sie profitieren wie kein anderes Genre.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2,5/3 1,5/2 0,5/1<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

88


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

„Er hatte die Idee, den<br />

Leuten das Beste zu geben“<br />

Interview mit Diane <strong>Disney</strong> Miller<br />

Anlässlich der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung <strong>von</strong> Walt <strong>Disney</strong>s „Das Dschungelbuch“<br />

sprachen wir mit <strong>Disney</strong>s ältester Tochter, Diane <strong>Disney</strong> Miller, und<br />

ihre Beziehung zu diesem Film.<br />

Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />

Mrs. Miller, wie alt waren Sie, als Ihr Vater<br />

„Das Dschungelbuch“ produzierte?<br />

Lassen Sie mich nachdenken, ich war 30 Jahre<br />

alt, als sie damit anfingen und als sie fertig waren,<br />

war ich 37 und hatte eine eigene Familie.<br />

Ich sah es quasi durch die Augen meiner Kinder.<br />

Sahen Sie den Film im Kino, als er erstmals<br />

erschien?<br />

Ich glaube nicht. Ich kann mich leider nicht<br />

mehr daran erinnern, wann ich ihn das<br />

erste Mal sah.<br />

Welches Gefühl haben Sie, wenn Sie den<br />

Film heute sehen?<br />

Ich mag ihn wirklich, es ist ein sehr schöner Film.<br />

Ich denke er hat einfach alles. Er hat Menschen,<br />

er hat Wärme, Charaktere – und was für erinnerungswürdige<br />

Charaktere. Ich mag die Stimmen<br />

und ich denke, das macht die Charaktere<br />

so erinnerungswürdig. Und die Geschichte hat<br />

eine ausgesprochen einfallsreiche Handlung,<br />

eine Art <strong>von</strong> Geschichte, die viele kleine Jungen<br />

anspricht – allein schon mit der Idee, im<br />

Dschungel zu leben, einen Bären als Freund zu<br />

haben und Abenteuer zu erleben. Ich genieße<br />

das wirklich sehr.<br />

Oben: Familienausflug durch <strong>Disney</strong>land. Unten:<br />

Familienvater Walt <strong>Disney</strong> mit seinen Töchtern<br />

Schauen Sie die alten <strong>Disney</strong>-Klassiker<br />

zusammen mit ihren Enkeln?<br />

Sie schauen sie, aber zusammen sehen wir<br />

nur selten Filme. Meine Enkel kennen das<br />

Dschungelbuch – sie sahen es immer und immer<br />

wieder. Einfach jeder kleine Junge möchte<br />

gern Mowgli sein.<br />

Wieviel haben Sie <strong>von</strong> der Arbeit Ihres<br />

Vaters mitbekommen? Hat er Sie auch einmal<br />

mit ins Studio genommen, damit Sie<br />

sehen können, wo er arbeitet?<br />

Als wir sehr jung waren, gingen wir Sonntags oft<br />

mit ihm spazieren und besuchten einmal das<br />

Studio. Das war das Burbank Studio, also das<br />

derzeit aktuelle. Und er ging mit uns durch die<br />

Räumlichkeiten und brachte uns zum Animationsgebäude.<br />

Dort gingen wir vorbei an den<br />

Schreibtischen der Animatoren – ich denke sie<br />

alle wussten Bescheid, dass wir dies an dem<br />

Tag machen würden. Und als wir nach draußen<br />

gingen, fuhren wir mit Fahrrädern über das<br />

Studio-Gelände. Aber das war viele Jahre zuvor,<br />

in den 1940ern. An die Produktion des Dschungelbuchs<br />

kann mich allerdings nicht mehr genau<br />

erinnern. Sie beendeten die Arbeit einen Monat,<br />

nachdem mein Vater verstorben war.<br />

Wie wählte Ihr Vater die Geschichten für<br />

seine nächsten Projekte aus? Und wie kam<br />

er auf die Idee, das Dschungelbuch zu verfilmen?<br />

Ich denke, er schaute immer nach einer guten<br />

Geschichte und interessanten Charakteren. Und<br />

er hatte die Fähigkeit, solche Charaktere zu entwickeln.<br />

Ich nehme an, als er sich zum ersten<br />

Mal mit dem Dschungelbuch beschäftigte, empfand<br />

er die Original-Geschichte als zu ernsthaft.<br />

Er wollte sie daher erweitern und mehr Comedy<br />

hinein bringen. Auf diese Weise ging er dabei vor.<br />

Sie sind eine Co-Gründerin des Walt <strong>Disney</strong><br />

Family Museums in San Francisco: Wie<br />

schaffen Sie es dort, die Person hinter der<br />

Ikone Walt <strong>Disney</strong> darzustellen?<br />

Wir haben viele gute Leute dort und ein grandioses<br />

Archiv mit alten Tonaufnahmen seiner<br />

Stimme, die schwierig zu restaurieren sind. Aber<br />

wir haben sehr gute Techniker und Künstler, die<br />

ihr Bestes geben. Außerdem liegen uns viele<br />

Filmaufnahmen vor. Er war immer sehr offen für<br />

Diane <strong>Disney</strong> Miller, Mitbegründerin des The Walt<br />

<strong>Disney</strong> Family Museum<br />

Filme und trat in vielen TV-Sendungen auf. Somit<br />

haben wir sein Bild und seine Stimme, und<br />

natürlich haben wir auch viel visuelles Material<br />

aus den Produktionsprozessen verschiedener<br />

<strong>Animationsfilme</strong>. Aber ich denke, bei einem<br />

Besuch lernen Sie meinen Vater kennen und<br />

treffen ihn, als würden Sie tatsächlich etwas Zeit<br />

miteinander verbringen – Sie können ihn sehen<br />

und hören. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise<br />

seine Persönlichkeit für die Besucher treffend<br />

projizieren können.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach das größte Vermächtnis<br />

<strong>von</strong> Walt <strong>Disney</strong>?<br />

Das ist eine schwierige Frage. (nachdenklich) Ich<br />

denke es könnte folgendes sein: Jeder will heutzutage<br />

ein Animations-Künstler sein. Aber das<br />

liegt nicht nur allein an meinem Vater. Vielleicht<br />

ist es der Fakt, dass er ein spezielles Publikum<br />

im Auge hatte: <strong>Die</strong> Familie. Er war auf etwas aus,<br />

das eine gute Qualität im Entertainment-Sektor<br />

hatte. Und „Entertainment“ ist ein sehr weites<br />

Feld. Aber er arbeitete all diese Kategorien für<br />

sich heraus – Film, Kunst, das Comic-Buch. Und<br />

alles, was er tat, versuchte er so gut wie möglich<br />

umzusetzen. So schön und so effektiv wie möglich.<br />

Er hatte diese großartige Idee, den Leuten<br />

das Beste zu geben,<br />

das er bewerkstelligen<br />

konnte. Vermutlich ist<br />

das sein wichtigstes<br />

Vermächtnis. Aber<br />

auch das Glücksgefühl.<br />

Er wollte Geschichten<br />

schaffen, die Menschen<br />

glücklich machen. Das<br />

dürfte sein faszinierendstes<br />

Erbe sein.<br />

Vielen Dank für das<br />

schöne Gespräch.<br />

Ab 26. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />

„Das Dschungelbuch“<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 89


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

<strong>Die</strong> Vampirschwestern<br />

Familie<br />

OT: <strong>Die</strong> Vampirschwestern<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Sony Pictures<br />

B: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Wolfgang Groos<br />

D: Marta Martin, Laura<br />

Roge LZ: 97 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.09.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Zehn Buchbände gibt es bereits<br />

<strong>von</strong> Franziska Gehms beliebten<br />

Kinderromanen „<strong>Die</strong> Vampirschwestern“.<br />

Da war es nur eine Frage der<br />

Zeit, <strong>bis</strong> irgendwann einmal auch ein<br />

Kinofilm produziert wurde, der sich<br />

der ersten Episode, also dem Umzug<br />

der beiden Schwestern Silvana<br />

(Marta Martin) und Dakaria (Laura<br />

Roge) nach Deutschland widmen.<br />

Während Silvana eher nach ihrer<br />

Sie sind schon putzig, die beiden Vampischwestern Silvana (Marta Martin)<br />

und Dakaria (Laura Roge)<br />

Menschen-Mutter Elvira (Christiane<br />

Paul) kommt, zieht es Dakaria, die<br />

ganz ihr Vater Mihai (Stipe Erceg)<br />

ist, wieder ins alte Vampirleben<br />

nach Transilvanien zurück. Morgens<br />

zur Schule gehen ist doof, waren<br />

ihr die nächtlichen Schulbesuche<br />

doch viel lieber, zumal sie dort auch<br />

noch fliegen durfte. In der neuen<br />

Umgebung wahre Freunde zu finden,<br />

ist für die beiden nun aber<br />

erst einmal das Wichtigste, wobei<br />

ihnen ihre vampirischen Kräfte sowohl<br />

Fluch als auch Segen sind. Im<br />

Zentrum der Handlung steht nämlich<br />

die menschliche Akzeptanz und<br />

Vorurteilslosigkeit gegenüber allem<br />

Fremdartigen – eine Botschaft, die<br />

hier wirklich charmant und familiengerecht<br />

herüber gebracht wird.<br />

Für die Tagesszenen entschied man<br />

sich für eine sehr warme Farbgebung<br />

mit vielen Orange-Tönen. In<br />

der Nacht liegt im Kontrast dazu<br />

ein kühler, blauer Farbschleier<br />

über dem Geschehen. Detailgrad<br />

und Kantenschärfe sind immens,<br />

der Kontrast könnte kaum besser<br />

eingestellt sein. Im Audiobereich<br />

<strong>Die</strong> Liaison zwischen Mensch und<br />

Vampir scheint zu funktionieren<br />

flattern die Fledermäuse an den<br />

Ohren vorbei und es gibt einige<br />

dreidimensionale Spitzen. Von großer<br />

Räumlichkeit mit einer hörbar<br />

lebendigen Umgebung kann trotzdem<br />

nicht die Rede sein. Einige<br />

Songs durchbrechen das Geschehen<br />

mit einem unangenehmen<br />

Lautstärkeanstieg.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

An „Der kleine Vampir“ aus den 1980ern kommt<br />

Ursula Grubers „Vampirschwestern“ nicht heran.<br />

Dennoch ist die Handlung spaßig umgesetzt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Cinderella<br />

Abenteuer im<br />

Wilden Westen<br />

Animationsfilm<br />

OT: Cendrillon au Far<br />

West L: F J: 2012<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />

MA verw. 3D-TV: Pan.<br />

TX-L55ET-60E<br />

2D-komp.: Ja<br />

R: Pascal Hérold D: H.<br />

v. Sinnen, W. Hess, J. Cordevin, M. Erhardt<br />

LZ: 81 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k.A.<br />

VÖ: 19.08.13 × 1 Extras: 2/10<br />

Mutig sucht Cinderella die verschwundene<br />

Mutter des Prinzen<br />

Wilder Westen und ein verlorener<br />

Backenzahn. Auf den<br />

ersten Blick denkt man da eher an<br />

Cowboys und Karies, als an eine Adaption<br />

des Märchens „Aschenputtel“,<br />

doch genau das hat Regisseur<br />

Pascal Hérold mit diesem Animationsfilm<br />

geschaffen. <strong>Die</strong> Titelheldin<br />

muss als unscheinbares Cowgirl<br />

unter ihrer Stiefmutter und den beiden<br />

Stiefschwestern leiden - erst als<br />

Prinz Vladimir im Städtchen Felicity<br />

City auftaucht, scheint etwas Bewegung<br />

in Cinderellas tristes Leben<br />

zu kommen. Mithilfe eines Zaubers<br />

gelangt sie auf die Feier des Prinzen<br />

im örtlichen Saloon. <strong>Die</strong>ser ist <strong>von</strong><br />

Cinderella hin und weg, doch es<br />

kommt zu einer wilden Schlägerei<br />

und sie muss fliehen – nicht<br />

ohne dabei ihren Backenzahn zu<br />

verlieren. Hier wurden einige Stimmen<br />

mit Wiedererkennungswert ins<br />

Boot geholt – so spricht Hella <strong>von</strong><br />

Sinnen die Stiefmutter und Synchronsprecher<br />

<strong>von</strong> Bud Spencer,<br />

Wolfgang Hess, vertont unverwechselbar<br />

den Piratenkapitän Barbazul.<br />

Dass die Tiere dabei auch die<br />

Zusammen mit Prinz Vladimir erkundet Cinderella die entlegensten Winkel<br />

des Wilden Westens<br />

Charaktereigenschaften der Figuren<br />

verkörpern, fällt besonders bei der<br />

faltigen Bulldogge Felicity auf, wirkt<br />

aber teilweise zu aufgesetzt. <strong>Die</strong><br />

Idee, das Märchen in den Wilden<br />

Westen zu verlegen, ist dabei wirklich<br />

originell, und die Suche nach<br />

derjenigen, welcher der verlorene<br />

Backenzahn passt, ist besonders für<br />

Kinder unterhaltsam. <strong>Die</strong> Gesichter<br />

der tierischen Protagonisten wirken<br />

aber dennoch unsympathisch und<br />

steif. Neben der flachen Mimik<br />

fällt die musikalische Untermalung<br />

oft deutlich unpassend aus und<br />

auch auffällige 3D-Details sind, trotz<br />

der an sich tollen Tiefenwirkung,<br />

vermutlich zusammen mit dem Backenzahn<br />

verloren gegangen. SR<br />

Film 6/10<br />

Ein netter Film für Kinder, bei dem die<br />

Charaktere doch etwas mehr Mimik und<br />

Ausdrucksstärke gut vertragen hätten.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

3D 7,5/10<br />

Bilder: KSM, Sony Pictures<br />

90


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Bildreferenz<br />

Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum 3D<br />

Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum 3D<br />

Animation<br />

empfangen und mit seinen Augen die Straße beleuchten<br />

– er flitzt auch plötzlich mit 200 Sachen<br />

durch den Garten. Ab sofort nennt er sich nur<br />

noch Turbo und hat sein Ziel, am legendären Indy<br />

500 teilzunehmen, fest im Blick.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

OT: Turbo L: US J: 2013 V: 20th Century Fox Home B: MVC,<br />

2.35 : 1 T: DTS HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K/12<br />

2D-komp.: ja R: David Soren S: M. Arkona, O. Reichmann, M.<br />

Cortez LZ: 96 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.02.14 × 1 Extras: 7/10<br />

Dass kein Traum zu groß ist und kein Träumer<br />

zu klein, beweist die kleine Gartenschnecke<br />

Theo in Dreamworks neuestem Animationsstreich<br />

„Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum“: Theo<br />

hat das triste Schneckenleben satt. Jeden Tag<br />

muss er mit seinem Bruder Chet zum Tomatenfeld<br />

kriechen, um mit den anderen Schnecken<br />

Gemüse zu ernten. Statt diesen stupiden Job<br />

auszuüben, möchte er viel lieber Rennfahrer wie<br />

sein absolutes Vorbild Guy Gagné werden. Um<br />

sein Ziel zu erreichen, übt er eifrig und legt in 17<br />

Minuten locker mal 30 Zentimeter zurück. Trotz<br />

dieser „Rekordzeiten“ wird er für seine Trainingseinheiten<br />

<strong>von</strong> den anderen Gartenschnecken nur<br />

belächelt. Wie es das Schicksal jedoch will, wird<br />

Theo eines Tages <strong>von</strong> einer Krähe aufgepickt. Er<br />

landet auf einem Rennwagen mit Nitromotor und<br />

wird in den Tank des Autos gesogen, woraufhin<br />

er plötzlich überschneckige Fähigkeiten erhält: Er<br />

kann nicht nur Radiosender mit seinem Häuschen<br />

Chet möchte Theo <strong>von</strong> den Vorzügen des<br />

Schneckendaseins überzeugen.<br />

Schnell, schneller, Turbooooo<br />

Schon der amerikanische Untertitel <strong>von</strong><br />

„Turbo – He‘s Fast. They‘re Furious“ lässt erahnen,<br />

dass es sich bei David Sorens Animationsfilm<br />

entfernt um eine Kinder-Variante <strong>von</strong> „The<br />

Fast And The Fourious“ handelt. Doch nicht nur<br />

actiongeladene Autorennen, bei denen einem<br />

der Atem stockt, werden in Szene gesetzt. <strong>Die</strong>ser<br />

Streifen weist auch einige Passagen mit sehr<br />

schwarzem Humor auf. Ein Dauergag ist beispielsweise<br />

die Tatsache, dass immer wieder aufs<br />

Neue Schnecken im Garten <strong>von</strong> Krähen aufgepickt<br />

werden. Allerdings sind die Weichtiere den<br />

tagtäglichen Kummer schon gewöhnt und gehen<br />

nach einer kurzen Schrecksekunde wieder ihrer<br />

Arbeit nach. Gerade durch die große Detailverliebtheit<br />

und Farbvielfalt begeistert „Turbo<br />

3D“ enorm. Es ist nahezu problemlos möglich,<br />

kleinste Einzelheiten, wie etwa die feinen Härchen<br />

der Tomatenpflanzen mit dem bloßen<br />

Auge zu erkennen. <strong>Die</strong> liebevoll gestalteten<br />

CGI-Animationen sehen dabei sehr realistisch<br />

aus. Auch die traumhaften Hintergründe der weiten<br />

Landschaften Amerikas wissen zu begeistern.<br />

Neben der hochwertigen Bildqualität überzeugt<br />

die blaue Scheibe mit einer nahezu perfekten<br />

3D-Wiedergabe. Optimale Tiefendynamik und ein<br />

sinnvoller Einsatz <strong>von</strong> dreidimensionalen Effekten<br />

versetzen den Zuschauer in pure Verzückung. Nur<br />

in schnelleren Szenen wirkt sich die starke Unruhe<br />

etwas unangenehm auf den Betrachter aus.<br />

Akustisch untermalt wird der Animationsstreifen<br />

<strong>von</strong> Hip-Hop-Klängen, wie beispielsweise Snoop<br />

Doggs eingängigem Song „Let The Bass Go“ oder<br />

dem Kultklassiker <strong>von</strong> Survivor „Eye Of The Tiger“.<br />

Der 5.1-Mix zeichnet sich dabei durch eine vortreffliche<br />

Qualität aus und lässt den Zuschauer<br />

mit der raffinierten Abmischung der Soundeffekte<br />

am Großen Rennen <strong>von</strong> Indianapolis, dem<br />

Indy 500, teilnehmen. Auch im Bonusmaterial<br />

trumpft die Scheibe mit fetten Extras auf: Neben<br />

der „Turbo-Malschule“, in der erklärt wird, wie man<br />

Geschafft: Theo kann durch seine neuen<br />

Superkräfte am Indy 500 teilnehmen.<br />

die lustige Gartenschnecke Theo selber zeichnet,<br />

kann man in dem Featurette „Schneckenhaus-<br />

Tuning“ sein eigenes Weichtier gestalten und tunen.<br />

Außerdem enthält die Disc noch entfallene<br />

Szenen, ein Storyboard, Checker‘s Jukebox, den<br />

Originaltrailer, neues Tuning für Turbos Team und<br />

Theos Gastauftritt bei „Champions Corner“.<br />

LyDia Fischer<br />

Film 7/10<br />

David Sorens Animationsfilm „Turbo – Kleine Schnecke, großer<br />

Traum“ ist eine liebevolle kindgerechte Variante des<br />

Actionstreifens „The Fast And The Furious“.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

<strong>Die</strong> aufwendigen CGI-Animationen erreichen durch ihre<br />

Detailverliebtheit Referenzniveau.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Der 5.1-Mix brilliert mit einer raffinierten Abmischung, die das<br />

Heimkino in eine Rennstrecke verwandelt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 8,5/10<br />

<strong>Die</strong> nahezu perfekte 3D-Widergabe wird nicht nur die kleinen<br />

Cineasten begeistern.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2/3 2/2 1/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 79


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Mit „<strong>Die</strong> Croods“ liefern die Schöpfer <strong>von</strong> „Drachen zähmen leicht gemacht“ (2010) und „Lilo<br />

& Stitch“ (2002) Spaß und Action für die ganze Familie in farbenprächtigen Bildern.<br />

Animation<br />

OT: The Croods L: USA J: 2013 V: 20th Century Fox<br />

B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS 5.1 R: Kirk de Micco, Christopher<br />

Sanders D: Uwe Ochsenknecht, Kostja Ullmann, Janin<br />

Reinhardt LZ: 99 min FSK: 0 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Bildreferenz<br />

<strong>Die</strong> Croods<br />

<strong>Die</strong> Croods sind eine ganz normale, prähistorische<br />

Familie, die vom übervorsichtigen<br />

Familienoberhaupt Grug (Uwe Ochsenknecht)<br />

geleitet, höchstens zur Jagd nach<br />

Nahrung aus ihrer Höhle heraus kommen.<br />

Nur Tocher Eep (Janin Reinhardt) rebellliert<br />

gegen den spießigen Alltagstrott ihrer Familie<br />

und sehnt sich nach den unendlichen<br />

Möglichkeiten, die ihr die Welt außerhalb<br />

der steinzeitlichen vier Wände zu bieten<br />

hat. Irgendwann soll sich ihr Wunsch nach<br />

Freiheit jedoch auf eine Weise erfüllen,<br />

mit dem selbst die abenteuerlustige Eep<br />

nicht einverstanden gewesen wäre, denn<br />

infolge eines Erdrutsches stürzt die Höhle<br />

ein und die ganze Familie muss sich einen<br />

neuen, sicheren Unterschlupf suchen. Dabei<br />

begegnen sie nicht nur unzähligen wilden<br />

Tieren und beeindruckenden Landschaften,<br />

sondern auch dem umher ziehenden Guy<br />

(Kostja Ullmann), der einen Kopf voller<br />

neuzeitlicher Ideen hat und auch den <strong>von</strong><br />

Eep gehörig verdreht. Er prophezeit ihnen<br />

das Ende der Welt und rät, sich schleunigst<br />

auf den Weg in Sicherheit zu machen.<br />

Von ihm geleitet beginnt die Suche<br />

der Familienmitglieder nach einem<br />

neuen Zuhause und einem Platz,<br />

der sie vor den einstürzenden<br />

Erdmassen und ausbrechenden<br />

Vulkanen beschützt. Vater Grug<br />

passen diese neuartigen<br />

Entwicklungen dagegen<br />

gar nicht<br />

und er versucht mit aller Macht, die Familientradition<br />

aufrecht zu erhalten, die besagt<br />

„Neu ist immer schlecht“. <strong>Die</strong>s bezieht sich<br />

dabei nicht nur auf die allgemeine Situation,<br />

sondern auch auf Guy, der mit seinen<br />

Ideen und seiner zunehmenden Sympathie<br />

beim Rest der Familie so ganz das Gegenteil<br />

vom konservativen Grug ist. Besonders im<br />

englischen Original ist die Synchronisation<br />

hochkarätig mit Nicolas Cage als Grug, Emma<br />

Stone als Eep, Ryan Reynolds als Guy oder<br />

Catherine Keener als Mutter Ugga besetzt, in<br />

der deutschen Version sind dafür u. a. Uwe<br />

Ochsenknecht, Kostja Ullmann und Janin<br />

Reinhardt zu nennen.<br />

Perfekte Familienkonstellation<br />

<strong>Die</strong> bunt durcheinander gewürfelte Familienkonstellation<br />

sorgt dabei für die beste<br />

Situationskomik, auch wenn das Schema<br />

nicht wirklich neu ist. Von der rüstigen<br />

und nervigen Schwiegermutter, dem verzweifelten<br />

und grummeligen Vater und<br />

dem dicklichen Tollpatsch als Bruder ist<br />

zusammen mit der stillen, geduldigen Mutter<br />

und Eep als kluger und rebellierender<br />

Tochter nahezu jedes Klischee vorhanden,<br />

dass auch aus amerikanischen Sitcoms<br />

bekannt sein dürfte. In „<strong>Die</strong> Croods“ funk-<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

88


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Jede Familie braucht ein Haustier: Auch daran mangelt es den Croods nicht,<br />

auch wenn die vermeintlichen Schoßtiere etwas überdimensional ausfallen<br />

Ein urtümlicher Vogel verteidigt hartnäckig sein Nest vor der flinken Eep, die<br />

Nahrung für ihre Familie beschaffen will<br />

tioniert das Konzept aber vortrefflich, ohne<br />

sich dabei in Kitsch oder leere Phrasen zu<br />

verlieren. Dabei fällt es auch keineswegs<br />

störend auf, dass der Zuschauer nicht selten<br />

an Filme wie „Avatar“ (2009) oder „Ice<br />

Age“ (2002) erinnert wird, einerseits durch<br />

die bunte und unendlich kreative Flora und<br />

Fauna, in die die Croods schlittern, andererseits<br />

durch das prähistorische Thema an<br />

sich. Letztendlich ist es dem einzigartigen<br />

Humor zu verdanken, der sich aus den verschiedenen<br />

Ecken und Kanten der Figuren<br />

ergibt, dass in keiner Sekunde des Films<br />

Langeweile aufkommt und sich sowohl die<br />

ganz Kleinen als auch die Erwachsenen<br />

über die familiären Streitereien amüsieren<br />

können. Wenn nicht gerade die gelungenen<br />

Dialoge für den einen oder anderen Lacher<br />

sorgen, schaffen es die Protagonisten auch<br />

so, sich durch ihre Eigenheiten in die witzigsten<br />

Situationen zu bringen. Dabei wird<br />

auch nicht an Action gespart, die der Familie<br />

und dem Zuschauer keine Atempause<br />

gönnt. <strong>Die</strong> rasanten Verfolgungsjagden sind<br />

gekonnt und mitreißend inszeniert. Bereits<br />

die Eröffnungsszene, in der die Croods ihrem<br />

Mittagessen in bester Football-Manier<br />

hinterher jagen, stimmt auf das restliche<br />

Geschehen ein, in der sich eine atemlose<br />

Fahrt ins Ungewisse an die nächste reiht.<br />

Hintergründig vermittelte Evolution<br />

Dabei geht es in dem Film nicht allein um<br />

den Sinneswandel des Vaters oder um die<br />

Entwicklung der Familienbande, es ist ebenso<br />

eine Geschichte <strong>von</strong> Evolution. Neben<br />

neuen Erfindungen, wie beispielsweise Schuhen,<br />

und Faultieren als improvisierte Gürtel<br />

wird auch das Feuer entdeckt, das Guy - den<br />

Croods weit voraus - als Erster vorzeigen<br />

kann. Dem gegenüber steht die Naivität<br />

und die ängstliche Neugier der Höhlenfamilie,<br />

die den Neuerungen teils skeptisch<br />

und ablehnend, teils panisch <strong>bis</strong> euphorisch<br />

gegenüber steht. Das Plädoyer für mehr Offenheit<br />

und Neugier für die Welt verstärkt<br />

sich durch den Gegensatz vom sicherheitsfanatischen<br />

Grug gegenüber der weltoffenen<br />

Eep, die sich aus gutem Grund zu Guy und<br />

der großen weiten Welt hingezogen fühlt.<br />

Anpassung an neue Umgebungen und Lebensumstände,<br />

die unserer Spezies zum<br />

Überleben verhalf, ist ebenso Thema wie<br />

mehr Toleranz und familiärer Zusammenhalt.<br />

Wunderschöne Bilder in 3D<br />

Ein optimales Filmvergnügen bietet neben<br />

der inhaltlichen Qualität auch die mit einer<br />

schier unendlichen Kreativität ins Leben gerufene<br />

Umgebung der steinzeitlichen Erde,<br />

bei der besonders die außergewöhnliche,<br />

und dabei ziemlich niedliche Tierwelt hervorzuheben<br />

ist. In einer Gegend, wo die<br />

Farben einem nur so ins Auge springen,<br />

leben neben fleischfressenden<br />

Vogelschwärmen<br />

oder süßen Elefantenratten<br />

auch zahlreiche Raubtiere, die<br />

den Croods ans Leder wollen.<br />

<strong>Die</strong> Optik dabei ist in jeder<br />

Szene perfekt, die Farben<br />

klar und die Welt voller Details,<br />

die es zu bestaunen gilt. <strong>Die</strong> 3D-Effekte<br />

runden die schönen Bilder treffend ab und<br />

lassen den Zuschauer über im Raum fliegende<br />

Staubkörner nur so staunen. Neben<br />

den ganzen nach vorne stechenden Einzelheiten<br />

ist die Tiefe ebenso beeindruckend<br />

und gibt den Blick frei in die<br />

liebevoll gestalteten Landschaften,<br />

<strong>von</strong> der Felsschlucht <strong>bis</strong> hin zum<br />

dichten Urwald.<br />

Der Ton wäre ebenfalls nahezu makellos,<br />

wenn nicht die Räumlichkeit<br />

an der einen oder anderen Stelle etwas<br />

besser hätte ausfallen können. Ansonsten<br />

ist der Soundtrack passend<br />

auf jede Szene, ob actionreich<br />

oder ruhig, abgestimmt, woran<br />

man mal wieder erkennt, dass<br />

Alan Silvestri sein Komponistenhandwerk<br />

meisterhaft<br />

beherrscht. <strong>Die</strong> gut 100 Minuten<br />

an Bonusmaterial bieten vor<br />

allem für Kinder interessante Features,<br />

etwa eine angeleitete Malschule,<br />

bei der das Zeichnen der<br />

Croods Schritt für Schritt erlernt<br />

werden kann.<br />

SuSanne RichteR<br />

Film 9/10<br />

Ein Lichtblick in der Flut mittelmäßiger <strong>Animationsfilme</strong>, voller<br />

Witz und Kreativität, bei dem sowohl die Croods als auch die Tiere<br />

einen Stein im Brett jedes Familienmitgliedes haben werden!<br />

Technik 10/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Ein wahres Feuerwerk an Farben und Formen mit <strong>besten</strong>s<br />

abgestimmtem Kontrast und fabulöser Schärfe.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Toller Soundtrack und fulminant vertonte Actionsequenzen, die<br />

dadurch umso mehr begeistern!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 9,5/10<br />

<strong>Die</strong> Details springen nur so aus dem Bildschirm und die Tiefe<br />

betont die fantasievollen Schauplätze nahezu perfekt.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

4/4 3/3 2/2 0,5/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 89


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Teenage Mutant Ninja Turtles (1. – 56. Episode)<br />

Animation<br />

OT: Teenage Mutant<br />

Ninja Turtles L: US<br />

J: 1987 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Bill Wolf,<br />

u. a. S: Rainer Schmitt,<br />

Wolfgang Jürgen, Lutz<br />

Schnell, Boris<br />

Tessmann LZ: 1232 min FSK: 12 P: 28 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.01.14 × 1 Extras: 1/10<br />

Immer auf der Lauer und immer<br />

etwas schlauer – das sind die Teenage<br />

Mutant Ninja Turtles Leonardo,<br />

Donatello, Raphael und Michelangelo.<br />

Durch eine violette Flüssigkeit<br />

sind die vier Schildkröten zu intelligenten,<br />

menschenähnlichen Wesen<br />

mutiert, die sich besonders gern <strong>von</strong><br />

Peperoni-Pizza mit Eiscreme ernähren.<br />

Von ihrem Freund und Meister,<br />

dem Rattenmutant Splinter, lassen<br />

Durch die violette Flüssigkeit mutieren die knuffigen Schildkröten zu<br />

pizzafressende Ninja-Turtles.<br />

sich die Reptilien in die Kampfkunst<br />

des Ninjitsu einführen. Eines<br />

Tages gerät die Kanal-6-Reporterin<br />

April O’Neil in Straßenkämpfe und<br />

flüchtet vor ihren Angreifern in die<br />

Kanalisation, dem Zuhause der Turtles.<br />

Natürlich helfen ihr die vier<br />

Ninjakämpfer und bieten der toughen<br />

Journalistin auch Unterstützung<br />

bei den Recherchen zur Aufklärung<br />

der anhaltenden Kriminalität in der<br />

Stadt an. Schnell stellt sich heraus,<br />

dass Shredder, ein alter Widersacher<br />

Splinters, hinter all dem steckt.<br />

Shredder will zusammen mit dem<br />

außerirdischen Kriegsherren Krang<br />

die Weltherrschaft an sich reißen.<br />

<strong>Die</strong> Turtles wissen das jedoch zu<br />

verhindern – ist doch Ehrensache!<br />

Millionen Zuschauer weltweit verfolgten<br />

die actionreichen und aberwitzigen<br />

Abenteuer der Ninja-Turtles.<br />

Nun werden die ersten 56 Folgen<br />

der beliebten Serie endlich auch auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Das Bildmaterial<br />

der Animationsserie weist einige<br />

unübersehbare Schmutzpartikel auf.<br />

Durch die starke Komprimierung<br />

ist die Auflösung in manchen Se-<br />

Shredder spielt sich mal wieder als<br />

Weltherrscher auf.<br />

quenzen sehr grob, so dass Details<br />

nur schwer erkennbar sind. Keine<br />

Frage, Frank Zanders Titelsong „Hero<br />

Turtles“ rockt einfach das Heimkino.<br />

Allerdings liegt der Ton nur in Dolby<br />

Digital 2.0, weil die Zeichentrickserie<br />

ursprünglich für das Fernsehen produziert<br />

wurde. <strong>Die</strong> Dialoge sind aber<br />

klar und sehr gut verständlich. LF<br />

Film 7,5/10<br />

Cowabunga! Wer die kultige Zeichentrickserie<br />

um die pizzafressenden Schildkröten liebt, für<br />

den ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box ein Pflichtkauf! Na logo!<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

She-Ra<br />

Princess Of Power (1.–46. Episode)<br />

Animation<br />

OT: She-Ra: Princess<br />

Of Power L: US J: 1985<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

1.33 : 1 T: DD 2.0<br />

R: G. Wetzler, L.<br />

Kachivas, B. Reed, u. a.<br />

S: Traudel Sperber,<br />

Helgo Liebig, Gerhart<br />

Hinzex LZ: 970 min FSK: 6 P: 24 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.01.14 × 1 Extras: 0/10<br />

She-Ra, die Anführerin der Rebellion,<br />

bietet Hordak Paroli.<br />

Bei der Macht <strong>von</strong> Greyskull!<br />

Nachdem „He-Man And The<br />

Masters Of The Universe“ Einzug<br />

in das Heimkino fanden, erobert<br />

jetzt auch seine Zwillingsschwester<br />

„She-Ra – Princess Of Power“ die<br />

häusliche Leinwand. In der ersten<br />

Staffel wird Prinz Adam <strong>von</strong> der guten<br />

Fee Sorcess beauftragt, sich auf<br />

die Suche nach einer unbekannten<br />

Person zu begeben, um dieser ein<br />

magisches Zauberschwert zu überreichen.<br />

Adam begibt sich dafür auf<br />

den Planeten Etheria, der <strong>von</strong> Hordak,<br />

dem ehemaligen Lehrmeister<br />

Skeletors, beherrscht und unterjocht<br />

wird. Es dauert nicht lange und das<br />

Schwert führt He-Man zu seiner verloren<br />

geglaubten Zwillingsschwester<br />

Adora. Allerdings dient diese dem<br />

machthungrigen Hordak. Mit List<br />

und Tücke entführt He-Men seine<br />

Schwester aus Hordaks Festung,<br />

bricht den ihr auferlegten Bann<br />

und bekehrt sie schließlich zum<br />

Guten. Durch das überreichte Zauberschwert<br />

besitzt nun auch Adora<br />

die Fähigkeit, sich zu verwandeln.<br />

Als She-ra führt sie <strong>von</strong> nun an die<br />

Hordak und seine Truppen unterjochen den Planeten Etheria. Doch die<br />

Rebellen wissen ihm Einhalt zu gebieten.<br />

Rebellen auf Etheria gegen Hordak<br />

und die böse Katzenfee Catra an.<br />

In den 1980er Jahren galt He-Man<br />

als unangefochtener Master des<br />

Spielzeug- und Cartoonmarktes.<br />

Der Spielzeug-Konzern Mattel verdiente<br />

Rekordumsätze mit Actionfiguren,<br />

so dass wenig später eine<br />

zusätzliche Toyline folgen sollte,<br />

diesmal aber zugeschnitten auf<br />

Mädchen – „She-ra, die Prinzessin<br />

der Macht“ wurde geboren.<br />

Während das Spielzeug nur wenig<br />

Anklang fand, entwickelte sich die<br />

Zeichentrickserie bei der Zielgruppe<br />

zum echten Dauerrenner. <strong>Die</strong><br />

Animationsserie besitzt eine annehmbare<br />

Bildqualität. Gelegentlich<br />

sind einige Kompressions-Artefakte<br />

zu erkennen. <strong>Die</strong> Tonspur liegt als<br />

Dolby-Digital-2.0-Mix vor. LF<br />

Film 7/10<br />

She-Ra ist das weibliche Pendant zu He-Man.<br />

Endlich ist die Kult-Zeichentrickserie aus den<br />

1980ern auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: KSM<br />

78


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Planes<br />

Animation<br />

OT: Planes L: US<br />

J: 2013 V: <strong>Disney</strong><br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD HR<br />

7.1 R: Klay Hall<br />

S: Martin Halm, Kai<br />

Ebel, Oliver Kalkove<br />

LZ: 91 min FSK: 0 P: 19<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 09.01.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Agrarflugzeug Dusty will hoch hinaus<br />

und den Weltcup gewinnen.<br />

Nach „Cars“ und „Cars 2“ entschied<br />

sich <strong>Disney</strong>, mit „Planes“<br />

eine dritte Fortsetzung über die<br />

Welt der Autos in die Kinos zu bringen.<br />

Nur sollten diesmal nicht die<br />

vierrädrigen Vehikel im Vordergrund<br />

der Handlung stehen, sondern ihre<br />

fliegenden Kollegen: Sprechende<br />

Flugzeuge. <strong>Die</strong> Propellermaschine<br />

Dusty träumt da<strong>von</strong>, eines Tages<br />

am legendären „Wings Arround The<br />

Globe“, dem berühmtesten Wettkampf<br />

für Flugzeuge, teilzunehmen.<br />

Einziges Problem: Der Agrarflieger<br />

hat Höhenangst und ist für solche<br />

waghalsigen Rennen auch gar nicht<br />

konstruiert worden. Trotz dieser Hindernisse<br />

wird Dusty <strong>von</strong> seinen<br />

Freunden bestärkt, getunt und trainiert.<br />

Von der Konkurrenz zunächst<br />

belächelt, tritt das kleine Sprühflugzeug<br />

beim Weltcup an und erlebt<br />

schließlich das größte Abenteuer<br />

seines Lebens. Obwohl „Planes“<br />

die Geschichte <strong>von</strong> Dusty erzählt,<br />

erinnert die Handlung stark an die<br />

Thematik <strong>von</strong> „Cars“. Grund für die<br />

Innovationslosigkeit könnte sein,<br />

dass der Animationsfilm über die<br />

Von seinen Konkurrenten wird das Propellerflugzeug mit Höhenangst stark<br />

belächelt. Doch Dusty lässt sich <strong>von</strong> dem Gespött nicht unterkriegen.<br />

Flugzeuge eigentlich nur für einen<br />

DVD-/<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release geplant war.<br />

Allerdings waren die Filmemacher<br />

<strong>von</strong> den ersten Aufnahmen so begeistert,<br />

dass sie sich dann doch<br />

dazu entschieden, den Streifen –<br />

aufgemotzt in 3D – in die Kinos zu<br />

bringen. Bei Kindern ist der CGI-Film<br />

stark im Kurs und eine Fortsetzung<br />

ist schon Produktion. Am Bildmaterial<br />

gibt es nichts zu beanstanden.<br />

<strong>Die</strong> Animationen der Flieger sind<br />

sehr detailtreu und weisen keine<br />

Unschärfen auf. Der Soundtrack zu<br />

„Planes“ wurde <strong>von</strong> Mark Mancina<br />

beigesteuert und vereint durch<br />

Samba-Töne, Techno, Polka und<br />

Heavy Metal multinationale Klänge.<br />

Als Bonus enthält die Disc u. a. eine<br />

Musical-Szene und den Cartoon<br />

„Croissant De Triomphe“. LF<br />

Film 6/10<br />

<strong>Die</strong> dritte Fortsetzung des Car-Universums<br />

erinnert <strong>von</strong> der Story her stark an Teil 1. Bei<br />

Kindern ist die Animation aber hoch im Kurs.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

Ostwind – Zusammen sind wir frei<br />

Abenteuer/Familie<br />

OT: Ostwind – Zusammen<br />

sind wir frei L: DE<br />

J: 2013 V: Constantin<br />

Film B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DTS-HD HR<br />

5.1 R: Katja <strong>von</strong><br />

Garnier D: Cornelia<br />

Froboess, Hanna<br />

Binke, Marvin Linke, Jürgen Vogel, u. a.<br />

LZ: 105 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Constantin Film, <strong>Disney</strong> Home<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

<strong>Die</strong> vierzehnjährige Mika (Hanna<br />

Binke) hält <strong>von</strong> der Schule<br />

nicht viel. Und <strong>von</strong> Leuten, die ihr<br />

Vorschriften machen wollen, noch<br />

weniger. Als ihre schulischen Leistungen<br />

dementsprechend ausfallen,<br />

schicken sie ihre ehrgeizigen<br />

Eltern kurzerhand über die Ferien<br />

zum Lernen auf den Reiterhof der<br />

Großmutter (Cornelia Froboess).<br />

Mika ist alles andere als begeistert<br />

und freundet sich in ihrer Einsamkeit<br />

mit dem wilden Rappen<br />

Ostwind an. Um zu beweisen, dass<br />

der Hengst zu mehr taugt als zur<br />

Wurstverarbeitung, will Mika mit<br />

ihm ein wichtiges Turnier gewinnen,<br />

Mika (Hanna Binke) und der Rappe Ostwind werden Freunde - sehr zum Missfallen der übervorsichtigen Großmutter<br />

und neidischen, missgünstigen Reiterinnen. Kann Mika das Pferd vor dem Schlachter retten?<br />

obwohl sie noch nicht einmal reiten<br />

kann. Für einen Kinderfilm voller Klischees<br />

sind die Landschaftsaufnahmen<br />

sehr schön geraten und setzen<br />

Ross und Reiter perfekt in Szene.<br />

Hauptdarstellerin Hanna Binke<br />

wirkt allerdings in den meisten Szenen<br />

noch sichtlich unerfahren und<br />

sorgt für eine unfreiwillige Komik in<br />

Situationen, in denen sie eigentlich<br />

tiefer gehende Emotionen zeigen<br />

sollte. Ihre monotone Stimme und<br />

ihre ausdruckslose Mimik nehmen<br />

ihrem Charakter die Glaubwürdigkeit,<br />

die er für eine Identifikation<br />

bei der Zielgruppe – junge,<br />

pferdebegeisterte Mädchen –<br />

gebraucht hätte. Dafür gibt es für<br />

die Kleinen ein schönes Pferd zu<br />

bestaunen, die dadurch sicherlich<br />

über die flache Handlung mit pädagogisch-antiautoritärem<br />

Zeigefinger<br />

hinweg sehen. <strong>Die</strong> Bilder sind sehr<br />

scharf und klar geraten, auch wenn<br />

die Farben hin und wieder etwas<br />

ins Extreme abdriften. Der Soundtrack<br />

ist stimmig und in sehr guter<br />

Qualität, trägt aber noch mehr zur<br />

Überdramatisierung des Geschehens<br />

bei.<br />

SR<br />

Film 5,5/10<br />

Vorhersehbar und überladen, einzig die<br />

überraschend schöne Landschaft Nordhessens und<br />

die ansehnlichen Tierszenen sind einen Blick wert.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8/10<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 79


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Porco Rosso<br />

Animation<br />

OT: Kurenai No Buta<br />

L: JP J: 1992<br />

V: Universum Film<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Hayao Miyazaki<br />

S: <strong>Die</strong>ter Memel,<br />

Marieke Oeffinger,<br />

Matthias Klie LZ: 93 min FSK: 12 P: 24 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.01.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

<strong>Die</strong> bildschöne Gina verdreht der<br />

Männerwelt gehörig den Kopf.<br />

Wenn Schweine fliegen<br />

könnten, dann würden sie<br />

als Kopfgeldjäger den Flugpiraten<br />

der Adria das Handwerk legen -<br />

so erzählt es jedenfalls Hayao Miyazaki<br />

in seinem Anime-Abenteuer<br />

„Porco Rosso“. Der Zeichentrickfilm<br />

spielt nach dem ersten Weltkrieg<br />

im faschistischen Italien: Porco war<br />

einst ein berühmter Kampfpilot und<br />

Kriegsheld. Doch eines Tages verwandelte<br />

er sich aus mysteriösen<br />

Gründen in ein Schwein und jagt<br />

seitdem mit seinem rotem Wasserflugzeug<br />

Piraten. In seiner Freizeit<br />

genießt Porco das Leben in all<br />

seinen Vorzügen: Am liebsten trifft<br />

er sich mit der schönen Witwe Gina,<br />

einer wunderschönen Sängerin, die<br />

der gesamten Männerwelt den Kopf<br />

verdreht. Doch die Piraten wollen<br />

sich <strong>von</strong> dem „roten Schwein“ nicht<br />

länger die Touren versauen lassen<br />

und so heuern sie den amerikanischen<br />

Piloten Curtis an, um Porco<br />

vom Himmel zu holen. Curtis zögert<br />

nicht lange, überrascht Porco, der<br />

gerade auf dem Weg zu seiner<br />

Werkstatt ist und schießt ihn ab...<br />

<strong>Die</strong> pfiffige Mechanikerin Fio überzeugt den eher skeptischen Porco Rosso<br />

<strong>von</strong> ihrer durchdachten Konstruktionsplanung.<br />

So mancher Zuschauer wird sich fragen,<br />

warum Miyazaki gerade einen<br />

Protagonisten mit einem Schweinekopf<br />

gewählt hat. Porco ist nicht<br />

nur ein echter Zyniker, man könnte<br />

ihn sogar als „Chauvinistenschwein“<br />

betiteln. Allerdings ändert er seine<br />

Meinung im Verlauf der Filmhandlung<br />

da er immer wieder auf starke<br />

Frauen trifft, die den Männern bei<br />

Weitem überlegen sind. Visuell verzaubert<br />

der Anime aus dem Hause<br />

Ghibli mit traumhaften und detailreichen<br />

Bildern, an denen man sich<br />

gar nicht satt sehen kann. <strong>Die</strong> Qualität<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist dabei nur durch<br />

ein paar Artefakte getrübt,. Akustisch<br />

begeistert der Film mit dem wunderbaren<br />

Lied „Le Temps des cerises“.<br />

Leider ist der Ton insgesamt<br />

nur in Stereo abgemischt. lF<br />

Film 8/10<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Studio-Ghibli-<br />

Filmen ist „Porco Rosso“ ein Anime-Abenteuer,<br />

dass sich an eine erwachsene Zielgruppe richtet.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 6/10<br />

Justin – Völlig verrittert (3D)<br />

Animation<br />

OT: Justin And The<br />

Knights Of Valour L: ES<br />

J: 2013 V: Constantin<br />

Film B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

verw. 3D-TV: Pan.<br />

L55EW60 2D-komp.: ja<br />

R: M. Sicilia S: A.<br />

Taubman, J.Hämmerle, P. Rojinski LZ: 96 min<br />

FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Justin (gesprochen <strong>von</strong> Jonas<br />

Hämmerle) möchte unbedingt<br />

ein Ritter wie sein Großvater, Sir<br />

Roland, werden. <strong>Die</strong>s findet sein<br />

Vater weniger amüsant, denn dieser<br />

möchte vielmehr, dass sein Sohn<br />

in seine Fußstapfen tritt und Anwalt<br />

wird – ein angesehener Beruf im Königreich,<br />

inmitten der allgegenwärtigen<br />

Bürokratie und der Gesetze. <strong>Die</strong><br />

echten Ritter dagegen wurden längst<br />

Echte Drachen gibt es wohl nur noch in Mittelerde. <strong>Die</strong>ses blutrünstige Reptil<br />

ist aber mit Sicherheit ebenso tödlich!<br />

verbannt. Doch Justin lässt sich nicht<br />

<strong>von</strong> seinem Ziel abbringen und<br />

muss schon bald angesichts der drohenden<br />

Gefahr für das Königreich<br />

beweisen, ob wirklich ein wahrer<br />

Ritter in ihm steckt. Im Original finden<br />

sich einige berühmte Synchronsprecher,<br />

bspw. Antonio Banderas<br />

(„<strong>Die</strong> Maske des Zorro“, 1998), der<br />

das Animationsabenteuer auch mit<br />

produzierte, oder Charles Dance<br />

(„Game Of Thrones“, 2013). Witze<br />

und Dialoge allgemein sind entgegen<br />

der schönen Animationen<br />

ziemlich flach gehalten und kamen<br />

in der Art schon unzählige Male vor.<br />

Dennoch vermitteln die Charaktere<br />

viel Herz und auch das als Drache<br />

umfunktionierte Krokodil wird<br />

nicht nur den ganz Kleinen ans<br />

Herz wachsen. <strong>Die</strong> Bilder besitzen<br />

eine vollkommene Schärfe<br />

und zeigen kräftige Farben, die<br />

zugleich auch motivisch für die<br />

Handlung eingesetzt werden. So<br />

ist Justins Umfeld auffällig bunt<br />

und lebensfroh, während die<br />

Szenen mit den Bösewichten in<br />

kalte Farben getaucht sind. <strong>Die</strong><br />

Von wegen Bürohengst! Justin<br />

möchte ein echter Ritter werden!<br />

Dynamik des Tons überzeugt ebenfalls<br />

auf ganzer Linie, ebenso wie die<br />

Signalortung. <strong>Die</strong> 3D-Effekte weisen<br />

eine schöne Tiefenwirkung auf, an<br />

die man sich aber schnell gewöhnt,<br />

weshalb man sie irgendwann nicht<br />

mehr aktiv wahrnimmt. sr<br />

Film 6/10<br />

Nette Familienunterhaltung, schön animiert und<br />

mit sympathischen Helden, die leider zu sehr in<br />

die Stereotyp-Schablone gepresst wurden.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

3D 6,5/10<br />

Bilder: Constantin Film, Universum Film<br />

80


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Ernest & Célestine<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ernest & Célestine<br />

Bilder: Ascot Elite Home<br />

Animation<br />

OT: Ernest Et Célestine L: FR J: 2012 V: Ascot Elite Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 T: DTS HD MA 5.1 R: S. Aubier, V. Patar sowie<br />

B. Renner S: Lambert Wilson, Pauline Brunner, Anne-Marie<br />

Loop LZ: 79 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 03.12.13 × 1 Extras: 6/10<br />

<strong>Die</strong> diesjährige Oscar ® -Hoffnung aus Frankreich<br />

und Belgien verdient ihre Nominierung<br />

als bester Animationsfilm ohne Frage. Ein solch<br />

wunderbares sowie bezauberndes Zeichentrickduo<br />

wie Ernest und Célestine hat es schon lange<br />

nicht mehr gegeben. Zudem thematisiert der<br />

Film ein solch schwieriges Gebiet wie „Fremdenhass“<br />

bzw. „Vorurteile Fremden gegenüber“ auf<br />

kindgerechte Art: Bären sind wirklich furchteinflößende<br />

Tiere. Wenn sie aufwachen, dann sind sie<br />

hungrig. Und wenn sie hungrig sind, dann fressen<br />

sie einfach alles. Reifen, Autos, sogar Häuser!<br />

Aber am aller-, allerliebsten verzehren sie Mäuse.<br />

Geschmort, am Spieß, kross gebraten – manchmal<br />

sogar roh und lebendig! <strong>Die</strong>se und weitere<br />

Schauergeschichten bekommt das kleine Mäusemädchen<br />

Célestine (im Original gesprochen <strong>von</strong><br />

Pauline Brunner) im Waisenhaus jeden Abend<br />

vor dem Einschlafen zu hören. Sie soll sich vor<br />

den großen, bösen Bären in Acht nehmen, weil<br />

sie sonst mit Haut und Haaren verspeist werden<br />

Wahnsinn! Der Schneidezahnprotesenvorrat für<br />

das nächste Jahr ist gesichert.<br />

könnte. Doch Célestine lässt sich <strong>von</strong> derartigen<br />

Ammenmärchen nicht einschüchtern und will<br />

selbst herausfinden, ob Meister Petz und seine<br />

Artgenossen tatsächlich so gefährlich sind, wie<br />

immer erzählt wird.<br />

Obwohl sie eigentlich lieber Malerin werden<br />

möchte, muss Célestine eine Ausbildung zur<br />

Zahnärztin durchlaufen. Jede Nacht wird sie <strong>von</strong><br />

ihrem Oberarzt beauftragt, in die Stadt der Bären<br />

zu gehen, um dort die ausgefallen Milchzähne<br />

der kleinen Bärenkinder einzusammeln. Es hat<br />

sich nämlich herausgestellt, dass sich diese<br />

ausgezeichnet als Schneidezahnprothesen für<br />

Mäuse eignen. Bei ihrem Beutezug als „Zahnfee“<br />

fällt sie aber durch ein Missgeschick in eine Mülltonne,<br />

aus der sie sich nicht <strong>von</strong> allein befreien<br />

kann. Zum Glück wird sie <strong>von</strong> dem ausgehungerten<br />

Straßenmusikanten Ernest (im Original<br />

gesprochen <strong>von</strong> Lambert Wilson) gefunden, der<br />

sie, im Austausch mit Leckereien, aus ihrer Not<br />

befreit. Obwohl Ernest ein wahrer Brummbär ist,<br />

glaubt Célestine an das Gute im Bären und hofft<br />

sogar, sich mit ihm anfreunden zu können.<br />

Bärenstark<br />

Der entzückende Animationsfilm basiert auf der<br />

Kinderbuchreihe „Ernest & Célestine“ aus der<br />

Feder der belgischen Illustratorin und Autorin Gabrielle<br />

Vincent. <strong>Die</strong> Buchreihe erschien hierzulande<br />

zunächst unter dem Titel „Mimi und Brumm“<br />

und wurde dann entsprechend dem Original zu<br />

„Ernes & Célestine“ umbenannt. Vincents großartige<br />

Aquarell-Zeichnungen brillieren durch eine<br />

starke Naturverbundenheit, die sich vor allem<br />

durch eine wundervoll abgestufte Farbgebung<br />

ausdrückt. Für „Ernest & Célestine“ erhielt die<br />

Künstlerin nicht nur zahlreiche Auszeichnungen,<br />

sondern erlangte auch internationale Anerkennung.<br />

2012 bemühte sich schließlich der Produzent<br />

Didier Brunner („Das große Rennen <strong>von</strong><br />

Belleville“) um die Rechte für eine audiovisuelle<br />

Umsetzung und schuf eine beeindruckende Adaption<br />

des Kinderbuchstoffes, in der <strong>von</strong> Mut<br />

und Freundschaft erzählt wird.<br />

Der Zeichentrickfilm wurde, gemäß der Vorlage,<br />

im Stil <strong>von</strong> Aquarellzeichnungen animiert.<br />

Das Bildmaterial lässt keine Wünsche<br />

offen und besticht <strong>bis</strong> in die kleinsten Details.<br />

Von wegen: Wahre Freundschaft zwischen Bär<br />

und Maus gibt es doch!<br />

So wurde auch in der Mäusewelt auf Feinheiten<br />

wie Marktbuden für Zahnbürsten und<br />

Zahnseide geachtet. Auch der ausdrucksstarke<br />

Ton weist keine Beanstandungen auf. Passend<br />

eingesetzte Soundeffekte wie polternde Mülltonnen<br />

und knarrende Türen sorgen für eine angenehme<br />

Räumlichkeit, mit Spannungs-Garantie.<br />

Abgerundet wird die idyllische Atmosphäre <strong>von</strong><br />

dem wunderbar träumerischen Soundtrack, der<br />

vom ambitionierten französischen Jazz-Cellisten<br />

Vincent Courtois komponiert wurde. In dem Bonusmaterial<br />

befindet sich ein Making-of und ein<br />

Interview mit den drei Regisseuren.<br />

lyDia Fischer<br />

Film 8/10<br />

Gerade zur Winterzeit ist „Ernest & Célestine“ ein herzerfrischender<br />

Animationsfilm für die ganze Familie, der an<br />

vergessene Kinderzeiten erinnert.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Es muss nicht immer 3D sein. Der wunderbare Aquarell-Zeichen-Stil<br />

ist mit seinen verschieden Farbnuancen einfach nur schön anzusehen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Der wunderbar verträumte Soundtrack <strong>von</strong> Vincent Courtois<br />

sorgt für eine idyllische Atmosphäre<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 81


Film<br />

anime-spezial<br />

Prinzessin Mononoke<br />

Studio Ghibli ist zweifellos das bekannteste Zeichentrickfilmstudio, das Animes fertigt. Doch lange musste die<br />

japanische Filmschmiede auf eine weltweite Anerkennung warten. Mit Hayao Miyazakis mehrfach ausgezeichnetem<br />

Meisterwerk „Prinzessin Mononoke“ gelang schließlich der verdiente internationale Durchbruch.<br />

Anime/Action<br />

OT: Mononoke-hime L: JP J: 1997 V: Universum Anime<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Hayao Miyazaki<br />

S: Stefanie <strong>von</strong> Lerchenfeld, Alexander Brem, Marietta<br />

Meade LZ: 134 min FSK: 12 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.04.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Vor langer, langer Zeit lebten Menschen und<br />

Tiere in friedlichem Miteinander. Unendliche<br />

Wälder bedeckten das Land; Wälder, in<br />

denen seit jeher die alten Geister <strong>von</strong> Göttern<br />

und Dämonen wohnten. Doch aufgrund der<br />

wachsenden Zivilisation wurde immer mehr<br />

Platz benötigt, die Bäume abgeholzt, die Gewässer<br />

verschmutzt und die Tiere vertrieben.<br />

<strong>Die</strong> Götter jedoch wollen sich nicht einem<br />

solches Schicksal fügen und ziehen gegen die<br />

Menschen in den Kampf.<br />

So geschieht es, dass ein Keiler, der <strong>von</strong> einem<br />

Dämonen besessen ist, <strong>bis</strong> zu Ashitakas Stamm<br />

vordringt und dessen Dorf angreift. Der junge<br />

Prinz will sein Volk retten und versucht, dem<br />

fremdbestimmten Wildschwein Einhalt zu gebieten.<br />

Während des Gefechtes wird er jedoch<br />

vom Dämon mit einem Fluch belegt: Auf seinem<br />

rechten Arm zeigt sich plötzlich eine klaffende<br />

Wunde, die sich <strong>bis</strong> in seine Knochen<br />

ausdehnen und an deren Folgen er schließlich<br />

sterben wird. Eine Chance auf Heilung<br />

besteht zwar, doch dafür muss Ashitaka gen<br />

Westen reisen, in die Heimat des Keilers, um<br />

den dort ansässigen Waldgott um Rettung zu<br />

bitten. Dort angekommen gerät er schnell zwischen<br />

die Fronten eines Krieges: Auf der einen<br />

Seite stehen die Arbeiter einer Eisenhütte, die<br />

Feuerwaffen gegen die „Bestien“ des Waldes<br />

herstellen und <strong>von</strong> ihrer Herrin Eboshi, deren<br />

Ziel die Tötung des mächtigen Waldgottes ist,<br />

angeführt werden. Ihnen gegenüber stehen die<br />

Geschöpfe des Waldes, die ihr Territorium vor<br />

den Eindringlingen schützen wollen. An<br />

ihrer Seite kämpft auch die Prinzessin<br />

der Dämonen, die wilde Kriegerin<br />

San, die einst <strong>von</strong> Wölfen<br />

großgezogen wurde. Ashitaka<br />

versucht zwischen den ver-<br />

Bilder: Universum Anime<br />

42


anime-spezial<br />

Film<br />

Durch den Fluch<br />

auf seinem<br />

rechten Arm<br />

erlangt Ashitaka<br />

übermenschliche<br />

Kräfte. Er hofft<br />

auf Heilung durch<br />

den Waldgott.<br />

San, die auch<br />

gern als Prinzessin<br />

Mononoke<br />

bezeichnet wird,<br />

kämpft an der<br />

Seite der Tiere<br />

um den Wald zu<br />

schützen.<br />

San wurde als Kind <strong>von</strong><br />

ihren Eltern derWolfsgöttin<br />

Opfer gebracht. Doch die<br />

Wölfin hat San verschont<br />

und sie aufgezogen.<br />

härteten Fronten zu vermitteln und gemeinsam<br />

mit San die drohende Katastrophe abzuwenden.<br />

<strong>Die</strong> letzte Chance<br />

Zurück ins Jahr 1995: Studio Ghibli steht an<br />

einem Wendepunkt. Seit der Veröffentlichung <strong>von</strong><br />

„Stimme des Herzens“, der <strong>von</strong> Yoshifumi Kondô<br />

in Szene gesetzt wurde, warten Ghibli-Fans gespannt<br />

auf ein neues Werk <strong>von</strong> Hayao Miyazaki.<br />

<strong>Die</strong>sem spukten für sein nächstes Filmprojekt sogar<br />

gleich zwei Ideen für eine Geschichte im Kopf<br />

herum: Einerseits wollte er mit „Buro The Caterpillar“<br />

einen Anime über Insekten schaffen, die auf<br />

Bäumen leben, andererseits ein Actionabenteuer<br />

über „Prinzessin Mononoke“ auf die Leinwand<br />

bringen. Lange konnte er sich nicht entscheiden,<br />

<strong>bis</strong> ihm bewusst wurde, dass es schwierig ist Actionfilme<br />

zu machen, wenn man ein bestimmtes<br />

Alter überschritten hat. Miyazaki war zum damaligen<br />

Zeitpunkt bereits 54 Jahre alt – somit ergab<br />

sich für ihn vielleicht die letzte Chance, eine Geschichte<br />

wie „Mononoke“ zu erzählen. Angesichts<br />

des Erscheinens <strong>von</strong> Pixars „Das große Krabbeln“<br />

und Dreamworks’ „Antz“ im Jahre 1998, war<br />

die Entscheidung für „Prinzessin Mononoke“ im<br />

Nachhinein betrachte, die bestmögliche.<br />

Hayao Miyazaki schrieb schließlich das Drehbuch<br />

zu diesem Actionstreifen und schuf dabei<br />

Figuren, die in kein typisches Gut-Böse-Schema<br />

passen: So wird die Herrin Eboshi nicht nur als<br />

vorantreibende Kraft im Kampf gegen die Waldtiere<br />

dargestellt, sondern auch als gütige Anführerin,<br />

die Aussätzigen und ehemaligen Prostituierten<br />

eine Arbeit sowie einen Ort zum Wohnen<br />

bietet. Auch die wilde Kriegerin San wird <strong>von</strong><br />

Miyazaki nicht als moralische Heldin hervorgehoben<br />

– sie will zwar die Tiere und den Wald<br />

schützen, sieht aber den Tod <strong>von</strong> Eboshi als die<br />

einzig mögliche Lösung.<br />

Ashitaka hat dagegen einen großen Sinn für<br />

Gerechtigkeit, urteilt niemals vorschnell und versucht,<br />

im Konflikt zwischen Mensch und Natur<br />

zu vermitteln. Er zeigt den Menschen, dass die<br />

Baumgeister keine gefährlichen Wesen sind,<br />

sondern als ein gutes Zeichen für die Gesundheit<br />

des Waldes gewertet werden können.<br />

Kein Kinderfilm<br />

Insgesamt zwei Jahre dauerten die Arbeiten an<br />

„Prinzessin Mononoke“, <strong>bis</strong> der Streifen 1997 in<br />

den japanischen Kinos zu sehen war. Hierzulande<br />

mussten sich Fans sogar noch vier weitere<br />

Jahre gedulden, <strong>bis</strong> der Anime auch mit deutscher<br />

Synchronisation zu sehen war. Übrigens<br />

ist der Streifen einer der wenigen Ghibli-Animes,<br />

die erst ab 12 Jahre freigegeben sind. Grund dafür<br />

ist die Gewalt, die im Film durch abgetrennte<br />

Köpfe und Gliedmaßen ihren Ausdruck findet.<br />

Nach Angaben <strong>von</strong> Hayao Miyazaki war die Darstellung<br />

<strong>von</strong> <strong>Blu</strong>t aber unvermeidbar, da solches<br />

nun einmal in einem Kampf fließt. „Prinzessin<br />

Mononoke“ ist somit kein Kinderfilm, sondern<br />

eher an Erwachsene gerichtet.<br />

Traumhaft in Bild und Ton<br />

<strong>Die</strong> Qualität des Bildmaterials ist grundsätzlich<br />

überdurchschnittlich gut. Nur wer ganz genau<br />

hinschaut, kann in helleren Szenen einige wenige<br />

Artefakte erkennen, die den Filmgenuss<br />

jedoch überhaupt nicht weiter beeinträchtigen.<br />

Eine wahre Augenweide sind die detailreichen<br />

Zeichnungen des Animes, die selbst feinste Pinselstriche<br />

erkennen lassen.<br />

Akustisch untermalt wird das Action-Abenteuer<br />

<strong>von</strong> Joe Hisaishis verträumtem Soundtrack,<br />

der seit „Nausicaaä – Aus dem Tal der Winde“<br />

(1984) die Musik zu allen Filmen <strong>von</strong> Hayao Miyazaki<br />

beisteuerte. Das einfühlsame Thema <strong>von</strong><br />

Mononoke wurde vom Regisseur selbst getextet<br />

und <strong>von</strong> dem Countertenor Yoshikazu Mera gesungen.<br />

Der 5.1-Ton der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist sauber abgemischt<br />

und weist keinerlei Störgeräusche oder<br />

sonstige Fehler auf.<br />

Als Bonus gibt es das Storyboard zum kompletten<br />

Film sowie die originalen japanischen Trailer und<br />

TV-Spots zu „Prinzessin Mononoke“.<br />

Lydia Fischer<br />

Film 8/10<br />

Hayao Miyazaki verzichtet auf typische Gut-Böse-Schemen und<br />

bietet dem Zuschauer ähnlich wie bei „Nausicaä“ ein<br />

anspruchsvolles, bildschönes Fantasy-Drama.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Wie gewohnt gibt es in Hayao Miyazakis Anime wieder viele<br />

Details zu entdecken.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Joe Hisaishi steuert einen einfühlsamen Soundtrack zum<br />

Action-Abenteuer bei.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1,5/3 2/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 43


Film<br />

anime-spezial<br />

Fate/Zero<br />

Anime/Fantasy<br />

OT: Fate/Zero L: JP<br />

J: 2011 V: peppermint<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: Linear PCM 2.0<br />

R: Ei Aoki S: Crispin<br />

Freeman, Bridget<br />

Hoffman, Matthew<br />

Mercer LZ: 169 min<br />

FSK: 12 P: 39 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.02.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />

die Gralslegende hängt unmittelbar<br />

mit dem Artus-Hof zusammen.<br />

Wird eine Geschichte über<br />

den Heiligen Gral erzählt, so findet<br />

sie daher meist im Mittelalter statt,<br />

es sei denn, ihr Protagonist heißt<br />

Indiana Jones. Aber auch der Anime<br />

„Fate/Zero“ verlegt die Gralslegende<br />

in die Gegenwart und dichtet ihr<br />

zusätzlich eine Fantasy-Komponente<br />

an: Aller 60 Jahre erscheint das<br />

<strong>Die</strong> ersten sechs Folgen (<strong>von</strong> insgesamt 25) beinhalten die 50minütige<br />

Pilotfolge, die länger ist als die restlichen Episoden (25 Min.).<br />

heilige Relikt in der Stadt Fuyuki und<br />

erwählt sieben Magier, die um den<br />

Gral kämpfen sollen. Der Gewinner<br />

darf ein Gebet an das Wunderding<br />

richten und bekommt somit einen<br />

Wunsch erfüllt. Jeder gewählte Magister<br />

besitzt die Möglichkeit einen<br />

Servant zu beschwören, also eine<br />

Art legendären Geisterhelden an<br />

seine Seite zu holen. Auf diese<br />

Weise findet auch in der Vorgeschichte<br />

zur Anime-Serie „Fate/Stay<br />

Night“ (2006) solch ein Gralskrieg<br />

statt, durchgeführt im Geheimen<br />

zwischen sieben unterschiedlichen<br />

Personen, die jeweils ganz eigene<br />

Beweggründe haben, ihren Kopf zu<br />

riskieren. Wie in einem Prügelspiel<br />

treffen sie aufeinander und nutzen<br />

ihre magischen Fähigkeiten, um<br />

sich einen Vorteil gegenüber den<br />

anderen zu verschaffen. Man darf<br />

ruhig mitfiebern, wenn sich legendäre<br />

Krieger aus mittelalterlichen<br />

Mythen in der Jetzt-Zeit gegenüberstehen.<br />

Aber auch der Witz kommt<br />

nicht zu kurz. Wenn beispielsweise<br />

Alexander der Große unbedingt feststellen<br />

möchte, welches Ausmaß<br />

Gilgamesh ist der König der Helden.<br />

Und so sieht er auch aus.<br />

sein Reich inzwischen hat, bleibt<br />

kein Auge trocken. Festgehalten in<br />

beeindruckenden, hochqualitativen<br />

Animationen, die <strong>von</strong> einer nicht<br />

minder qualitativen deutschen Synchronisation<br />

begleitet werden, ist die<br />

unterhaltsame Serie eine Augen und<br />

Ohrenweide. Letzteres allerdings nur<br />

in Stereo-Sound.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Wenn große Mittelalterhelden wie in einem<br />

klassischen Fantasy-Prügelspiel aufeinandertreffen,<br />

dann ist der Spaß vorprogrammiert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 5/10<br />

The Garden Of Words<br />

Anime/Romantik<br />

OT: Koto No Ha No<br />

Niwa L: JP J: 2013<br />

V: KAZÉ B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Makoto Shinkai<br />

S: Ricardo Richter,<br />

Rubina Kuraoka, Inken<br />

Baxmeier LZ: 46 min<br />

FSK: 0 P: 27 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Mit Bier und Schokolade vertreibt<br />

sich Yukari ihre Zeit.<br />

Kaum ein Anime-Regisseur vermag<br />

mit seinen Filmen an die<br />

Meisterwerke des weltberühmten<br />

Studio Ghiblis heranzukommen.<br />

Doch ein Name wird immer häufiger<br />

als neuer Hayao Miyazaki gehandelt:<br />

Makoto Shinkai. Obwohl er mit Miyazaki<br />

wenig gemein hat, überzeugt<br />

er mit herzergreifenden <strong>Animationsfilme</strong>n,<br />

die poetisches Ausmaß<br />

erreichen. „The Garden Of Words“<br />

handelt <strong>von</strong> dem 15-jährigen Oberschüler<br />

Takao, der immer, wenn<br />

es am Morgen zu regnen beginnt,<br />

die Schule schwänzt, um im Park<br />

die idyllische Ruhe zu genießen.<br />

Dabei sucht er im Stadtgarten am<br />

liebsten einen abgelegenen Pavillon<br />

auf, in dem er an seinen Entwürfen<br />

arbeiten kann. Sein großer Traum<br />

ist es nämlich, ein Schumacher zu<br />

werden. Eines Tages trifft er an<br />

seinem Rückzugspunkt eine Frau,<br />

die ihrem Job auch lieber fernbleibt.<br />

Anstatt zu arbeiten, verbringt sie ihre<br />

Vormittage im Park, um sich dem<br />

Genuss <strong>von</strong> Alkohol zu ergeben und<br />

tafelweise Schokolade zu verzehren.<br />

<strong>Die</strong> beiden kommen ins Gespräch<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

The Garden Of Words<br />

Takao flüchtet an Regentagen in den Stadtgarten, um an seinen Entwürfen<br />

zu arbeiten. Doch eines Tages trifft er dort eine seltsame Frau...<br />

und nähern sich einander an. Dabei<br />

beginnt die Frau sich für Takaos Entwürfe<br />

zu interessieren und gesteht<br />

ihm, dass sie endlich lernen müsste,<br />

auf ihren eigenen Füßen zu stehen.<br />

Takao beschließt, ihr dafür die passenden<br />

Schuhe anzufertigen. Allerdings<br />

vertreibt plötzlich die Sonne<br />

die grauen Wolken und beide warten<br />

sehnsüchtig auf den nächsten<br />

Regenschauer. <strong>Die</strong> Animationen<br />

<strong>von</strong> „The Garden Of The Words“<br />

sehen unglaublich realistisch aus,<br />

was wohl Makoto Shinkais Erfahrung<br />

als Grafik-Designer bei Videospielen<br />

zu verdanken ist. Besonders wirklichkeitsgetreu<br />

sind ihm dabei die<br />

Naturszenerien gelungen. Der Score<br />

konzentriert sich auf die Dialoge und<br />

wird mit dem zarten Plätschern der<br />

Regentropfen untermalt. LF<br />

Film 8/10<br />

Makoto Shinkais herzergreifender Anime ist mit<br />

seinen realistischen Animationen eine wahre<br />

Augenweide.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: KAZÉ, peppermint, Universum Anime<br />

44


anime-spezial<br />

Film<br />

Stimme des Herzens<br />

Anime/Romantik<br />

OT: Mimi Wo<br />

Sumaseba L: JP J: 1995<br />

V: Universum Anime<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Yoshifumi Kondô<br />

S: Gabrielle<br />

Pietermann, Max<br />

Felder, Erich Ludwig LZ: 111 min FSK: 0<br />

P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Shizuku schreibt eine fantasievolle<br />

Geschichte über den Katzenbaron.<br />

Wer regelmäßig auf öffentliche<br />

Verkehrsmittel angewiesen ist,<br />

der weiß, welch merkwürdige Gestalten<br />

dort manchmal anzutreffen<br />

sind. Doch ein wenig verwundert<br />

ist die 14-jährige Schülerin Shizuku<br />

Tsukishima schon, als eines Tages<br />

in der U-Bahn ein fetter Kater wie<br />

selbstverständlich neben ihr auf der<br />

Sitzbank Platz nimmt und auch noch<br />

an der gleichen Haltestelle wie sie<br />

aussteigt. Neugierig, welchen Geschäftigkeiten<br />

der Bartputzer wohl<br />

nachgehen wird, verfolgt sie die<br />

Katze <strong>bis</strong> zu einem abgeschiedenen<br />

Antiquitätenladen. Fasziniert <strong>von</strong><br />

den prächtigen Ausstellungsstücken<br />

betritt sie das Geschäft und freundet<br />

sich dort mit dem Besitzer und<br />

dessen Enkelsohn Seiji Amasawa<br />

an. Seiji fertigt in seiner Freizeit<br />

Geigen an und träumt da<strong>von</strong>, nach<br />

Italien zu gehen, um dort eine Ausbildung<br />

als Instrumentenbauer anzufangen.<br />

Shizuku ist fasziniert <strong>von</strong><br />

Seijis Zielstrebigkeit und gleichzeitig<br />

auch beschämt <strong>von</strong> der Planlosigkeit<br />

bezüglich der Gestaltung ihrer<br />

eigenen Zukunft. Sie hört auf die<br />

Shizuki singt am liebsten den Country-Song „Take Me Home, Country<br />

Roads“. Musikalisch begleitet wird sie dabei <strong>von</strong> Seiji.<br />

Stimme ihres Herzens, setzt sich<br />

mit ihren eigenen Interessen auseinander<br />

und beschließt, eine Laufbahn<br />

als Schriftstellerin zu beginnen.<br />

Yoshifumi Kondôs Coming-Of-Age-<br />

Film setzt sich mit dem Erwachsenwerden<br />

auseinander. Dabei muss<br />

Hauptfigur Shizuku nicht nur eine<br />

Perspektive für ihr Leben finden,<br />

sondern sich auch noch ihrer ersten<br />

großen Liebe stellen. Trotz dieser<br />

ernsthaften Problematik begeistert<br />

der Streifen durch eine fröhliche<br />

Grundstimmung. Visuell bezaubert<br />

der Anime mit außergewöhnlichem<br />

Detailreichtum, der in Shizukus<br />

Fantasiewelt noch einmal getoppt<br />

wird. Der Soundtrack <strong>von</strong> „Stimme<br />

des Herzens“ wird <strong>von</strong> dem heimiligen<br />

Country-Song „Take Me Home,<br />

Country Roads“ dominiert. LF<br />

Film 8/10<br />

Herzergreifend, lustig und einfach wunderschön<br />

erzählt die fantasiereiche Geschichte <strong>von</strong><br />

den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Der Mohnblumenberg<br />

Anime/Romantik<br />

OT: Kokuriko-zaka<br />

Kara L: JP J: 2011<br />

V: Universum Anime<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Goro Miyazaki<br />

S: Laura Maire, Tim<br />

Schwarzmaier, Dagmar<br />

Dempe LZ: 91 min FSK: 0 P: 24 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.05.14 × 1 Extras: 8/10<br />

Nach dem großen Misserfolg<br />

seines Debüts „<strong>Die</strong> Chroniken<br />

<strong>von</strong> Erdsee“ (2006) wagt Goro<br />

Miyazaki mit „Der Mohnblumenberg“<br />

nun einen zweiten Versuch als<br />

Regisseur. <strong>Die</strong>smal wird er jedoch<br />

<strong>von</strong> seinem Vater Hayao Miyazaki<br />

(„Ponyo“, 2008) unterstützt, dem<br />

Idee und Drehbuch des Animes<br />

zu verdanken sind. <strong>Die</strong>ses neueste<br />

Ghibli-Meisterwerk handelt <strong>von</strong> der<br />

Schülerin Umi, die auf dem Mohnblumenberg<br />

wohnt, der über einem<br />

Hafen gelegen ist. Jeden Morgen<br />

hisst sie in Gedenken an ihren Vater,<br />

der im Korea-Krieg ums Leben kam,<br />

zwei Fahnen. Eines Tages entdeckt<br />

<strong>Die</strong> beiden Schüler Umi Matsuzaki und Shun Kazama kommen sich schnell näher. Gemeinsam wollen sie sich für die<br />

Erhaltung des Clubhauses „Quartier Latin“ einsetzen, dass für einen Neubau abgerissen werden soll.<br />

sie in der Schülerzeitung ihrer Highschool<br />

ein Gedicht über ihr allmorgendliches<br />

Ritual. Umi möchte wissen,<br />

wer der Verfasser des Artikels<br />

ist und sucht den Literaturverein<br />

im heruntergekommen Clubhaus<br />

„Quartier Latin“ auf, wo sie auf den<br />

engagierten Shun trifft. Gemeinsam<br />

setzen sie sich für die Erhaltung<br />

des „Quartier Latin“ ein, das wegen<br />

eines geplanten Neubaus abgerissen<br />

werden soll. Schnell kommen<br />

sich die beiden immer näher, jedoch<br />

geht Shun plötzlich auf Abstand, als<br />

Umi ihm ein Bild ihres Vaters zeigt...<br />

„Der Mohnblumenberg“ ist eine<br />

berührende Coming-Of-Age-Geschichte.<br />

Angesiedelt in der Zeit der<br />

Vorbereitung auf die Olympischen<br />

Spiele <strong>von</strong> 1964, spiegelt der Film<br />

die japanische Gesellschaft wider,<br />

die versucht, die Grausamkeiten<br />

der beiden Weltkriege zu verdrängen<br />

und einer neuen ungewissen<br />

Zukunft entgegenzutreten. Visuell<br />

offenbart der Film farbenfrohe Szenerien,<br />

in denen eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Details versteckt sind. Einen besonderen<br />

Augenschmaus bietet dabei<br />

das Clubhaus.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Nach seinem nur durchschnittlichen<br />

Regie-Debüt schuf Goro Miyazaki einen<br />

wunderbaren Coming-Of-Age-Film. .<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 45


Film<br />

anime-spezial<br />

Mardock Scramble The Third Exhaust<br />

Anime/Action<br />

OT: Marudukku<br />

sukuranburu: The<br />

Third Exhaust L: JP<br />

J: 2012 V: Universum<br />

Anime B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Susumu Kudo<br />

S: Toshiko Fujita,<br />

Megumi Hayashibara LZ: 69 min FSK: 16<br />

P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.03.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Auch wenn sie nicht so aussieht,<br />

kann Rune mit Waffen umgehen.<br />

eins muss man „Mardock Scramble“<br />

zugute halten, das Finale<br />

des dritten Teils gehört zu den innovativsten<br />

und am actionreichsten<br />

choreografierten Endkämpfen, die<br />

die Welt der Animes derzeit zu bieten<br />

hat. Hierfür wurden sämtliche<br />

Register der Animation gezogen<br />

und auch sehr effektiv inszeniert.<br />

Doch <strong>bis</strong> dahin ist es ein weiter<br />

und nicht immer unterhaltsamer<br />

Weg. Das Cyborg-Mädchen Rune<br />

Ballot ist nach wie vor auf Rache<br />

aus und will mit Hilfe <strong>von</strong> Dr.<br />

Easter sowie mit der künstlichen<br />

Intelligenz Œufcoque die Mörder<br />

ihrer menschlichen Hülle dingfest<br />

machen. Hierfür benötigt das Trio<br />

jedoch Daten, die auf den 1-Million-<br />

Dollar-Spielchips eines Spielcasinos<br />

gespeichert sind. Und um die zu<br />

erhalten, müssen Rune und Dr.<br />

Easter erst einmal 30 Filmminuten<br />

lang am Black-Jack-Tisch sitzen<br />

und Karten spielen. Angesicht der<br />

Gesamtlänge <strong>von</strong> 69 Minuten, ein<br />

gewagtes Geduldsspiel mit dem Zuschauer.<br />

Wer sich mit dieser Form<br />

des Glücksspiels auskennt, wird sich<br />

Letzten Endes steht Rune ihrem Peiniger und Mörder gegenüber, um ihn zur<br />

Rechenschaft zu ziehen. Wird es ihr gelingen?<br />

jedoch prächtig unterhalten fühlen,<br />

denn die einzelnen Spiel-Strategien<br />

wirken wirklich authentisch und<br />

nachvollziehbar. Visuell kommt der<br />

Zuschauer wieder voll auf seine Kosten,<br />

denn jede einzelne Sekunde<br />

ist äußerst hochwertig animiert. Im<br />

Mittelpunkt des Looks stehen die<br />

Farbverläufe <strong>von</strong> Rot-, Grün- und<br />

Blau-Tönen, die im Casino für eine<br />

traumartige Stimmung sorgen. Im<br />

letzten Abschnitt kehrt die Farbpoetik<br />

wieder zu den kalten Blau- und<br />

Türkies-Tönen des ersten Teils zurück.<br />

Verrauscht ist das Bild zu jeder<br />

Zeit – ein Stilmittel, für das sich<br />

Regisseur Susumu Kudo bewusst<br />

entschied. Der sehr coole und stimmige<br />

Soundtrack des Komponisten<br />

Conisch trumpft mit dynamischer<br />

Streichmusik auf.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Ein würdiger Anschluss für einen abstrakten<br />

Cyberpunk-Anime. Wer „Armitage III“ mag<br />

sollte auch in diese Film-Trilogie reinschauen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Sword Art Online (Vol.4)<br />

Anime/Fantasy<br />

OT: Sodo Ato Onrain<br />

L: JP J: 2012<br />

V: peppermint<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: PCM 2.0<br />

R: Tomohiko Ito<br />

S: Denise Monteiro,<br />

Patrick Keller<br />

LZ: 120 min FSK: 12 P: 36 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

sucht man ein Fantasy-Anime,<br />

das gerade angesagt ist, so<br />

kommt man an „Sword Art Online“<br />

nur schwer vorbei. Das vierte Volume<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />

ist auch das letzte der ersten Serie.<br />

Sie enthält die Episoden 21 – 25<br />

und erzählt vom großen Finale des<br />

unfreiwillig langen Ausflugs in die Videospielwelt<br />

Alfheim. Während der<br />

Protagonist Kazuto mit allen Mitteln<br />

<strong>Die</strong> edle Verpackung und die beigelegten Postkarten zeigen die Hauptcharaktere<br />

wie sie leiben und leben.<br />

versucht, seine Freundin Asuna aus<br />

dem Koma zurückzuholen, setzt<br />

sich diese mit einem Mann namens<br />

Nobuyuki auseinander, der sie gefangen<br />

hält und sich als Feenkönig<br />

Oberon ausgibt. In der Hoffnung<br />

Asuna zu einer ihn liebenden Frau<br />

umschreiben zu können, führt der<br />

König Experimente durch, die auf<br />

das menschliche Empfinden und<br />

dessen Beeinflussung abzielen.<br />

Wird es Kazuto rechtzeitig gelingen,<br />

seine Freundin aus der MMORPG-<br />

Welt zu befreien? So viel sei verraten:<br />

<strong>Die</strong> letzten Folgen sind episch.<br />

<strong>Die</strong> hohe Qualität der Animationen<br />

kombiniert mit bekannten<br />

Videospiel- und Fantasy-Elementen<br />

macht aus der Serie ein echtes Erlebnis<br />

für Fans dieses Genres. Hierdurch<br />

wird es zu dem, was „Record<br />

Of Lodoss War“ in den 1990ern<br />

und die „.hack//“-Serien Anfang<br />

der 2000er waren. Glücklicherweise<br />

sind auch die Bildparameter wie<br />

z. B. die Linienschärfe oder auch<br />

Farbdarstellung auf höchstem Level,<br />

sodass die Augen mit einem perfekt<br />

visualisierten Anime verwöhnt<br />

<strong>Die</strong> üblichen Rollenspiel-Gegner<br />

sind schnell besiegt. Level Up!<br />

werden. Der Sound liegt wie bei<br />

den vorhergehenden Volumes mit<br />

Stereo-Ton vor. <strong>Die</strong> Synchronisation<br />

samt Tonqualität kann sich hören<br />

lassen. Kein Wunder also, dass sich<br />

das Bonusmaterial diesmal auf die<br />

Arbeit des Synchronstudios konzentriert,<br />

damit die Zuschauer erfahren,<br />

wie so etwas abläuft.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Episch aufgemachtes Fantasy-Abenteuer, das<br />

dem Zuschauer genau das gibt, was er<br />

erwartet. <strong>Die</strong> zweite Serie kann kommen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Bilder: KAZÉ, peppermint, Universum Anime<br />

46


anime-spezial<br />

Film<br />

BTOOOM! (Vol.1)<br />

Anime/Thriller<br />

OT: Btooom! L: JP<br />

J: 2012 V: Kazé<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Kotono Watanabe<br />

S: Josephine Schmidt,<br />

Dirk Stollberg<br />

LZ: 73 min FSK: 16<br />

P: 27 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.12.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

das Geräusch einer explodierenden<br />

Bombe kennt Ryota nur zu<br />

gut. Er ist der angehende Champ<br />

eines Online-Videospiels, bei dem<br />

sich die Teilnehmer gegenseitig mit<br />

taktischen Sprengsätzen ausschalten<br />

müssen. Taktisches Geschick<br />

verhilft hier zum Sieg und beschert<br />

Ryotas Team einen Aufstieg in die<br />

Top-Ten der weltweiten Bestenliste.<br />

Filmriss. Als er seine Augen öffnet,<br />

hängt der 22 Jährige Arbeitslose an<br />

einem Fallschirm in einem Baum.<br />

Offenbar ist er auf einer verlassenen<br />

insel gestrandet. Doch wie kam er<br />

hierher? Alles, woran sich Ryota erinnern<br />

kann, ist die Herausforderung<br />

Unabhängig <strong>von</strong> dem Preis-Leistugsverhältnis einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verspricht die Handlung Spannung, die Ansatzweise<br />

mit dem weiteren Madhouse-Anime „Death Note“ vergleichbar ist oder auch stark an „Gantz“ erinnert.<br />

der Zweitplatzierten sowie ein paar<br />

kurze Bruchstücke seines realen,<br />

trostlosen Lebens. BTOOOM! Ein<br />

heftiges Geräusch weckt ihn aus<br />

seiner nachdenklichen Lethargie.<br />

Jemand hat eine Bombe nach ihm<br />

geworfen und versucht ihn zu töten.<br />

Ryota schnappt sich seine Sachen<br />

und flieht. In einem fremden Beutel<br />

findet er Bomben mit Zeitzündern<br />

die er gegen den Angreifer wie in<br />

seinem Lieblingsspiel anwendet. Er<br />

hat Erfolg. Doch statt eines Scores<br />

liegt nun ein blutiger Leichnam mit<br />

abgetrennten Gliedmaßen vor ihm.<br />

Er hat einen Menschen getötet.<br />

Und es wird nicht sein letztes Opfer<br />

gewesen sein, denn das wahre, tödliche<br />

BTOOOM!-Spiel hat gerade erst<br />

begonnen. <strong>Die</strong> ersten drei Episoden<br />

(je 24 Min.) <strong>von</strong> insgesamt 12 gibt<br />

es auf der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. <strong>Die</strong><br />

weiteren drei Volumes sind seit Ende<br />

März erhältlich. Bei der Bildqualität<br />

ist das häufig auftretende Farb-<br />

Banding zu beanstanden, ebenso<br />

könnten die Linien klarer bzw. schärfer<br />

sein. Der Ton liegt lediglich in 2.0<br />

vor, ist aber ansonsten <strong>von</strong> recht<br />

solider Qualität.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Spannend? Ja! Unterhaltsam? Ja! Innovativ,<br />

anspruchsvoll – ein Must-Have im<br />

Anime-Bereich? Nicht unbedingt!<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5/10<br />

<strong>Blu</strong>e Exorcist – The Movie<br />

Anime/Action<br />

OT: Ao no Ekusoshisuto:<br />

Gekijô-ban L: JP<br />

J: 2012 V: KAZÉ<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Atsushi Takahashi<br />

S: Dennis Saemann,<br />

Tobias Diakow, Rieke<br />

Werner LZ: 89 min FSK: 12 P: 28 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Rin, der Sohn Satans, soll einen<br />

„Geisterzug“ neutralisieren.<br />

die Zwillingsbrüder Rin und Yukio<br />

Okumura liebten es, den<br />

Geschichten ihres „Alten“ Shiro zu<br />

lauschen. Meistens las er ihnen<br />

aus dem Bilderbuch „Das Dorf der<br />

Vergesslichen und der Dämon“ vor.<br />

Es handelt <strong>von</strong> einem Menschenkind,<br />

das sich mit einem Dämon<br />

anfreundet. Auch die anderen Dorfbewohner<br />

mochten das zauberhafte<br />

Wesen, jedoch gewann dieses mit<br />

der Zeit zu großen Einfluss über sie:<br />

<strong>Die</strong> Menschen vergaßen plötzlich zu<br />

arbeiten und wollten sich nur noch<br />

amüsieren. Ein Exorzist kam zu Hilfe,<br />

der diesen Dämon versiegelte. Rin,<br />

mittlerweile dem Vorlesealter entwachsen,<br />

besucht die Heiligkreuz-<br />

Akademie, um die Kunst des Exorzismus<br />

zu erlernen. Gemeinsam<br />

mit Bruder Yukio wird er beauftragt,<br />

einen „Geisterzug“, der im U-Bahn-<br />

Schacht sein Unwesen treibt, zu<br />

neutralisieren. Allerdings misslingt<br />

der Versuch gehörig! Ein Dämon in<br />

Gestalt eines kleinen Jungen wird<br />

verletzt und Rin muss zur Strafe auf<br />

ihn aufpassen. Doch darf man so einer<br />

Kreatur überhaupt trauen? „<strong>Blu</strong>e<br />

<strong>Die</strong> exotischen Neputa-Umzugswagen, geschmückt mit aufwendigen Tiermotiven,<br />

werden zum optischen Highlight des Animes.<br />

Exorcist – The Movie“ schließt an die<br />

gleichnamige, beliebte Anime-Serie<br />

an und gewährt allen bekannten<br />

Charakteren mindestens einen<br />

kurzen Auftritt. Dabei konzentriert<br />

sich die Handlung vor allem auf<br />

die Protagonisten Rin, Yukio und<br />

Shiemi, die sich mit dem kleinen<br />

Dämon auseinandersetzen müssen.<br />

Trotz der vorhersehbaren Story vermag<br />

Regisseur Atsushi Takahashi,<br />

seinen Zuschauern unterhaltsame<br />

Action zu bieten. Das Bildmaterial<br />

des Animes ist <strong>von</strong> höchstem Niveau.<br />

Akustisch unterlegt wird der<br />

Streifen mit stimmungsvoller Musik<br />

<strong>von</strong> Hiroyuki Sawano sowie Songs<br />

der Band UVERworld. Für Fans hält<br />

das aufwendig gestaltete Mediabook<br />

neben 4 Postkarten, gleich zwei sehr<br />

hochwertige Booklets bereit. LF<br />

Film 7/10<br />

<strong>Die</strong> Handlung des Animes ist zwar<br />

vorhersehbar, dafür überzeugt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />

mit ihrem exquisitem Bonusmaterial.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 47


Film<br />

Familie<br />

Ritter Rost Eisenhart und voll verbeult<br />

Animation<br />

OT: Ritter Rost – Eisenhart<br />

und voll verbeult<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Pan.<br />

L55ETW 2D-komp.: ja<br />

R: T. Bodenstein D: R. Kavanian, u.a.<br />

LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Von den beliebten Kinderbüchern<br />

über Zeichentrick-Musicals<br />

in der „Sendung mit der Maus“<br />

jetzt auch als 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Der kleine<br />

Registrierkassen-Ritter Rost muss<br />

in „Ritter Rost – Eisenhart und voll<br />

verbeult“ sein größtes Abenteuer<br />

bestehen. Nach dem Sieg beim Ritterturnier<br />

wird Ritter Rost (Rick Kavanian)<br />

<strong>von</strong> seinem Erzrivalen Prinz<br />

Protz (Christoph Maria Herbst) des<br />

Ritter Rost macht sich auf seinem treuen Pferd Feuerstuhl auf den Weg,<br />

seine verlorene Ritterwürde wieder zu erlangen<br />

Betruges bezichtigt und aus der<br />

Eisernen Burg heraus geworfen.<br />

Zudem verliert er nicht nur seine<br />

Ritter-Lizenz, sondern auch seine<br />

heimliche große Liebe Fräulein Bö<br />

(Carolin Kebekus), die sich dem<br />

fiesen Prinzen zuwendet. Zusammen<br />

mit seinem Pferd Feuerstuhl<br />

und dem Drachen Koks setzt der<br />

blecherne Held alles daran, seine<br />

verlorene Ehre wieder herzustellen.<br />

Aufgrund der hochkarätigen<br />

Synchronsprecher sowie der liebevollen<br />

Aufbereitung macht der<br />

Animationsfilm eine Menge her. Bis<br />

ins kleinste Detail besteht Schrottland,<br />

der Schauplatz des Geschehens,<br />

aus recyclebaren Altmetallen,<br />

weswegen es für Groß und Klein<br />

ziemlichen Spaß macht, diese Dinge<br />

ausfindig zu machen.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte, wie Ritter Rost die<br />

Gunst seiner Fräulein Bö wieder<br />

zurück gewinnt und den fiesen<br />

Prinzen in seine Schranken weist, ist<br />

für die ganze Familie mit viel Liebe<br />

aufgearbeitet worden, die witzigen<br />

Dialoge sind stets kindgerecht, aber<br />

nicht naiv oder kitschig. <strong>Die</strong> Ge-<br />

Wird Ritter Rost seine Fräulein Bö<br />

wieder zurück gewinnen?<br />

sangsstücke des Filmes werden<br />

durch den treffenden Ton mit sehr<br />

guter Dynamik hervor gehoben. Zudem<br />

überzeugt das eingesetzte 3D<br />

mit einer schönen Tiefendynamik,<br />

wenngleich die Fülle an 3D-Details<br />

nicht stark ausgeprägt ist. SR<br />

Film 7/10<br />

Originelles Abenteuer für Kinder mit<br />

sympathischen Helden, die sich <strong>von</strong> gängigen<br />

<strong>Animationsfilme</strong>n deutlich abheben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

3D 6/10<br />

Monster High – 13 Wünsche<br />

Animation<br />

OT: Monster High – 13<br />

Wishes L: US J: 2013<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.77:1<br />

T: DTS-DDS 5.1<br />

R: Steve Sacks<br />

D: Dee Dee Green,<br />

Kate Higgins, Salli<br />

Saffioti, Laura Bailey LZ: 73 min FSK: 6<br />

P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Auf fliegenden Teppichen wird der<br />

böse Flaschengeist verfolgt<br />

Fans der Fernsehserie und der<br />

beliebten Mattel-Puppen dürfen<br />

sich freuen: <strong>Die</strong> Monster High gibt<br />

es jetzt erneut in Spielfilmlänge<br />

und stimmt die ganze Familie auf<br />

Halloween ein. In diesem monströs<br />

bunten Abenteuer gelangt Werwolfmädchen<br />

Howleen Wolf an einen<br />

Flaschengeist, der bereit ist, ihr<br />

sage und schreibe ganze dreizehn<br />

Wünsche zu erfüllen. Das passt der<br />

kleinen Schwester <strong>von</strong> Clawdeen<br />

Wolf <strong>besten</strong>s, schließlich wünscht<br />

sie sich nichts mehr, als endlich<br />

auf der Monster High an Beliebtheit<br />

zu gewinnen. Alles scheint<br />

<strong>besten</strong>s zu laufen, wenn da nicht<br />

dieser unheimliche Einfluss wäre,<br />

den der Flaschengeist auf Howleen<br />

zu haben scheint. Clawdeen<br />

Wolf, Draculaura und Frankie Stein<br />

beschließen, den unheimlichen<br />

Vorkommnissen auf den Grund zu<br />

gehen. Wie schon die an die Puppen<br />

angelegte Animationsserie ist<br />

der Film vornehmlich auf junge<br />

Mädchen ausgelegt – umgeben<br />

<strong>von</strong> einer knalligen Farbwelt stöckeln<br />

die Freundinnen auf ihren<br />

<strong>Die</strong> Freundinnen der Monster High stechen besonders durch ihre schrillen<br />

Outfits und die Abstammung <strong>von</strong> diversen Filmmonstern ins Auge<br />

halsbrecherischen Absatzschuhen<br />

über das Schulgelände ihrer Monster<br />

High. Während die Zielgruppe<br />

diesen Film wahrscheinlich „monstermäßig“<br />

spannend finden wird,<br />

werden Erwachsene über die Klischees<br />

und die grelle Optik nur mit<br />

dem Kopf schütteln können. Noch<br />

dazu kommt, dass die Ausrichtung<br />

auf rein weibliches Publikum auch<br />

an den Charakteren sichtbar ist,<br />

bei denen die männlichen Protagonisten<br />

zu blassen Schmachtobjekten<br />

degradiert werden. Mehr<br />

als eine nette Nachmittagsunterhaltung,<br />

ist dieser Animationsfilm also<br />

nicht. Eine Räumlichkeit ist im Audiobereich<br />

quasi nicht vorhanden.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> der altertümlichen<br />

Animation, Schärfegrad und Farben<br />

nett anzuschauen sind. SR<br />

Film 5/10<br />

Für den langweiligen Sonntagnachmittag ein<br />

für Mädchen und Fans der Puppen durchaus<br />

unterhaltsamer Spaß.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Bilder: Universal Pictures, Universum<br />

90


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2008<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

2010<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2012<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

5/2012<br />

2014<br />

1/2014<br />

2/2014<br />

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2009<br />

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3/2011<br />

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4/2011<br />

4/2013<br />

5/2011<br />

5/2013<br />

6/2013<br />

7/2013<br />

7/2013<br />

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8/2013<br />

Ausgabe 2/2014<br />

Ausgabe 3/2014 Ausgabe 4/2014<br />

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Film<br />

Blockbuster<br />

Ich – Einfach unverbesserlich 2<br />

Animation<br />

OT: Despicable Me 2 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Pierre Coffin, Chris Renaud S: Oliver Rohrbeck, Martina<br />

Hill, Sarah Kunze LZ: 98 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />

Vor genau drei Jahren schlug „Ich – Einfach<br />

unverbesserlich“ in den Kinos ein wie eine<br />

Bombe. Das hatte es schon lange nicht mehr<br />

gegeben, dass ein Film, den wirklich niemand<br />

auf dem Schirm hatte, quasi aus dem Nichts zum<br />

weltweiten Blockbuster wurde und das achtfache<br />

seiner Produktionskosten (ca. 70 Millionen Dollar)<br />

wieder einspielte! <strong>Die</strong> heiß erwartete Fortsetzung<br />

hat dieses Traumergebnis in diesem Kinosommer<br />

sogar noch einmal gesteigert – mit rund 900 Millionen<br />

Dollar Umsatz wurde „Ich – Einfach unverbesserlich<br />

2“ zum unangefochtenen Animations-<br />

Hit des Jahres. Das verantwortliche Studio „Illumination<br />

Entertainment“ (die Animations-Abteilung<br />

<strong>von</strong> Universal) hat sich damit endgültig als neuer<br />

„Big Player“ im lukrativen Geschäft der computergenerierten<br />

Familien-Animation etabliert.<br />

Neue Feinde, neue Liebe<br />

<strong>Die</strong> Story <strong>von</strong> Teil zwei ist schnell erzählt: Ex-Superbösewicht<br />

Gru lebt einträchtig mit seinen drei<br />

Agnes, Edith und Margo stehen diesmal weniger im Mittelpunkt,<br />

haben aber natürlich auch ihre Momente<br />

zum Knuddeln süßen Mädels und seiner nach<br />

wie vor <strong>besten</strong>s gelaunten Horde <strong>von</strong> gelben<br />

„Minions“ zusammen (die zum Totlachen komischen<br />

<strong>Die</strong>ner des Bösen...mehr zu ihrer Herkunft<br />

gibt es dann in Teil drei!). Seine Pläne zur Übernahme<br />

der Weltherrschaft hat er aufgegeben –<br />

doch die Produktion des „<strong>besten</strong> Wackelpuddings<br />

der Welt“, auf die er seine kleinen Helferlein angesetzt<br />

hat, läuft alles andere als planmäßig und<br />

langweilt ihn zusehends. Als plötzlich ein neuer<br />

Superschurke auf den Plan tritt, der ein gefährliches<br />

Zombie-Serum in seinen Besitz gebracht<br />

hat, wechselt er die Seiten und heftet sich dem<br />

geheimnisvollen „El Macho“ an die Fersen. Unterstütz<br />

wird er dabei <strong>von</strong> der dynamischen Lucy,<br />

einer mit allen Wassern gewaschenen Geheimagentin<br />

der „Anti-Verbrecher-Liga“. Obwohl sie sich<br />

anfangs spinnefeind sind, kommt sich das ungleiche<br />

Paar im Laufe seiner turbulenten Mission<br />

näher und näher…<br />

Gags, Zitate, Sensationen!<br />

Der deutlich an den aktuellen Zombie-Hype und<br />

die ewig-junge „James Bond“-Reihe angelegten<br />

Grundidee wird sowohl bei den Figuren, der Musik,<br />

den Gadgets als auch den verrückten Fahrzeugen<br />

augenzwinkernd Rechnung getragen. Doch<br />

auch andere Kino-Denkmäler bekommen ihr<br />

Fett weg: Wer rechnet zum Beispiel mit expliziten<br />

„Alien“-Zitaten (auch noch die grauslige Geburtsszene!)<br />

in einem ausgesprochenen Animationsfilm?!<br />

Solche wunderbaren Details machen den<br />

Streifen für ein filmbegeistertes erwachsenes<br />

Publikum noch runder und interessanter – was<br />

allerdings nicht heißen soll, dass man den aberwitzigen<br />

und durchgedrehten Rest nicht auch<br />

jenseits des „Kiddie-Alters“ in vollen Zügen genießen<br />

könnte: <strong>Die</strong> genialen Minions stehlen<br />

wieder einmal allen die Schau und verbreiten<br />

Chaos und Spaß ohne Ende! Dass<br />

für Sommer 2015 bereits ein eigenes<br />

Spin-off mit den knallgelben Tunichtguten<br />

angekündigt ist, erscheint angesichts<br />

ihrer unglaublichen Beliebtheit in sämtlichen<br />

Altersklassen nur folgerichtig.<br />

Man darf gespannt sein, wie die Macher<br />

es hinbekommen wollen, dass<br />

ihr herrlich komisches Kauderwelsch<br />

Ob Gru und Lucy sich am Ende wohl kriegen? <strong>Die</strong><br />

neue weibliche Hauptfigur ist ein Volltreffer!<br />

erhalten bleibt und doch gleichzeitig eine amüsante<br />

und interessante Story transportiert wird.<br />

Sicherer Referenzkandidat<br />

Wie bei jedem CGI-Film wirkte die 3D-Version im<br />

Kino noch einmal um ein Vielfaches lebendiger<br />

und aufregender als die „flache“ Variante – wer<br />

also die Möglichkeit hat, den Film auch zu Hause<br />

in der dritten Dimension zu genießen, sollte<br />

unbedingt zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D greifen. Ansonsten<br />

kann man sich wie schon bei Teil eins sicherlich<br />

auf nahezu perfekte Bild- und Tonwerte freuen.<br />

Comedienne Martina Hill als Synchronsprecherin<br />

der anfangs herrlich schnippischen, später aber<br />

sehr liebenswerten Geheimagentin Lucy (keine<br />

schlechte Charakterentwicklung für einen „Kinderfilm“!),<br />

macht ihre Sache wie erwartet sehr gut<br />

und fügt sich nahtlos ein ins tolle Sprecherensemble.<br />

Unumstrittenes Highlight des Bonusmaterials<br />

werden wohl die drei neuen Minion-Kurzfilme<br />

sein – <strong>von</strong> diesen wuseligen Krawallmachern<br />

kann man einfach nie genug bekommen!<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

32


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Bilder: Auerbach Verlag, © cc<br />

Science-Fiction-Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST erschienen<br />

Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />

schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests <strong>von</strong><br />

Sci-Fi-Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />

Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />

berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />

stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />

„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />

zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />

war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />

weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />

an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />

düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />

„letzten Menschen“ darzustellen.<br />

Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />

zeigt: Es wurden schon immer<br />

sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />

bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />

eben auch <strong>von</strong> Anfang an, lange bevor jemand<br />

wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />

mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />

wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />

(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />

findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />

Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />

den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />

Regals stöbert.<br />

Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />

Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />

Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />

repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />

aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hintergrundinformationen<br />

zu den bekanntesten Filmen<br />

und Serien sind hier zu finden, <strong>von</strong> „Metropolis“<br />

<strong>bis</strong> „Oblivion“, <strong>von</strong> „Star Trek“ zu „Star Wars“, <strong>von</strong><br />

„Blade Runner“ und „Dune“ <strong>bis</strong> hin zu „Moon“.<br />

<strong>Die</strong> Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />

gibt es ab sofort und exklusiv zum Download bei<br />

Pressekatalog.de und auf OnlineKiosk.de.<br />

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Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Bildreferenz<br />

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2<br />

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2<br />

Animation<br />

OT: Cloudy With A Chance Of Meatballs 2 L: US J: 2013 V: Sony<br />

Pictures Home B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV:<br />

Philips 40PFL8007K/12 3D-komp.: ja (sep. Disc) R: C. Cameron S: R.<br />

Kahnmeyer, P. Rojinski LZ: 95 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.02.14 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Vor drei Jahren landete Sony mit seinen Animation<br />

Studios einen kleinen Überraschungshit:<br />

„Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ war die<br />

gelungene Kinoadaption eines speziell in den USA<br />

sehr beliebten Kinderbuches. <strong>Die</strong> schwungvolle und<br />

witzige Story um den chaotischen, aber sehr sympathischen<br />

jungen Erfinder Flint Lockwood begeisterte<br />

vor allem die Kleinen, hielt aber auch für die älteren<br />

Begleiter so manche schmackhafte popkulturelle<br />

Anspielung bereit. Und wenn eine Maschine im<br />

Mittelpunkt steht, die aus purem Wasser leckeren<br />

Spaghetti-Regen, riesige Monster-Burger und schillernde<br />

Seen aus Sirup und Eiscreme zaubert, dann<br />

kann das ja eigentlich gar kein schlechter Film sein!<br />

Flamangos? Shrimpansen?? Tacodile???<br />

In Teil zwei wird nun Flints großer Traum wahr: Er<br />

darf endlich für sein großes Idol „Chester V“ arbeiten,<br />

den größten Erfinder des Planeten und mächtiger<br />

Boss <strong>von</strong> „Live Corp“, dem einflussreichsten<br />

Flint, Sam und all die anderen haben alle Hände<br />

voll zu tun, um das „tierische Essen“ zu bändigen.<br />

Forschungszentrum überhaupt. Doch bevor er in<br />

der Hierarchie des Unternehmens <strong>bis</strong> in die höchsten<br />

Kreise aufsteigen kann, dämmert ihm so langsam,<br />

dass Chester sein ganz eigenes Süppchen<br />

kocht. Bei einem geheimen Spezialauftrag auf der<br />

Insel aus Teil eins werden dann die Karten auf den<br />

Tisch gelegt: <strong>Die</strong> Wundermaschine, die <strong>bis</strong>her nur<br />

riesige Essensmengen produzieren konnte, hat ihre<br />

angebliche Zerstörung nämlich überstanden, und<br />

ist nun fleißig dabei, aus der Flora und Fauna des<br />

Eilands mannigfaltige „Naschtiere“ zu erschaffen.<br />

<strong>Die</strong>se fantasievollen Kreuzungen aus tierischen<br />

Dschungelbewohnern und leckeren Köstlichkeiten<br />

hören auf so illustre Namen wie „Shrimpansen“,<br />

„Frittantulas“, „Flamangos“ oder „Tacodile“. Doch so<br />

gefährlich wie Chester allen weismachen will, sind<br />

sie gar nicht – im Gegenteil. Klare Sache, dass sich<br />

Flint und seine (neuen) Freunde auf die Seite der<br />

Gejagten stellen: Sie müssen zusammenhalten, um<br />

die finsteren Pläne <strong>von</strong> Live Corp zu durchkreuzen!<br />

<strong>Die</strong> kreativen Kreationen aus Leckereien und<br />

Tieren lassen einen immer wieder schmunzeln.<br />

tionen wirklich zum Leben erwecken – doch der erhoffte<br />

„Wow“-Effekt bleibt hier leider aus. Zu zurückhaltend<br />

bleibt die generelle Tiefenausdehnung, die<br />

Ebenen heben sich eher dezent <strong>von</strong>einander ab,<br />

beeindruckende Pop-out-Effekte bleiben die Ausnahme.<br />

Das Bonusangebot ist vielfältig: Vor allem<br />

vier witzige Kurzfilme – unter anderem mit Äffchen<br />

Steve – sorgen hier für gute Unterhaltung.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 6,5/10<br />

Immer noch ein netter und bunter Animationsspaß, der vor allem<br />

die Kleinen begeistern dürfte – aber die Luft ist nach dem<br />

charmanten ersten Teil leider ein wenig raus.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9/10<br />

Alles beim Alten – aber nicht dasselbe!?<br />

Im Grunde sind alle Zutaten für einen vergnüglichen<br />

und unterhaltsamen Familienfilm versammelt:<br />

<strong>Die</strong> bekannten Figuren aus Teil eins kommen<br />

einem vor wie gute alte Bekannte, die kreativen<br />

Tier- und Essenskombinationen sorgen für Kurzweil,<br />

und das Tempo des Films ist <strong>von</strong> Anfang an<br />

hoch. Dennoch wollen die ganz großen Spaßgranaten<br />

nicht zünden: <strong>Die</strong> Sprüche sind nicht mehr<br />

ganz so frisch und unverbraucht, die knackigen<br />

Einwürfe <strong>von</strong> Äffchen Steve nicht mehr ganz so komisch,<br />

und das Finale erzielt bei Weitem nicht den<br />

Knalleffekt, den man sich nach all dem Vorlauf und<br />

der sorgsamen Installation des Antagonisten erhofft<br />

hatte. Was bleibt, ist ein kunterbunter, schneller,<br />

aber leider auch schnell wieder vergessener CGI-<br />

Spaß, den man sich einmal anschaut und danach<br />

eher nicht noch einmal aus dem Regal holt.<br />

Makellose Bildbrillanz ist man bei den sündhaft<br />

teuren Produktionen aus den potenten Rechnern<br />

der Animations-Schmieden inzwischen ja beinahe<br />

schon gewohnt. Da macht auch „Wolkig mit Aussicht<br />

auf Fleischbällchen 2“ keine Ausnahme: <strong>Die</strong><br />

Farben strahlen, die Schärfe beeindruckt und der<br />

Detailgrad der liebevoll durchkomponierten Bilder<br />

ist sehr gut. Mit einem gelungenen 3D-Effekt kann<br />

man die oftmals etwas steril wirkenden CGI-Anima-<br />

Absolut nix zu meckern: brillante CGI-Bilder voller Farbenpracht<br />

und bestechender Kantenschärfe in Perfektion.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Knackige Tonspur mit kristallklaren Effekten und Dialogen – nur<br />

die Räumlichkeit kommt an einigen Stellen zu kurz.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 6/10<br />

<strong>Die</strong> dritte Dimension kommt hier nicht so augenfällig zum Tragen wie<br />

bei vielen anderen Genrevertretern – eine nette Zugabe, mehr nicht.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

2,5/4 1,5/3 1/2 1/1<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

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