Blu-ray Sonderheft "Die besten Animationsfilme" Die besten Animationsfilme von Disney-Klassikern bis "Die Croods" (Vorschau)
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Animations-Special<br />
DAS MAGAZIN FÜR<br />
HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Bilder: Universal Pictures, Illumination, „Ich, einfach unverbesserlich 2“<br />
<strong>Die</strong> <strong>besten</strong><br />
Animationen<br />
Vol. 1
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Bereits zu Lebzeiten Walt <strong>Disney</strong>s war dessen Animationsstudio an einer Adaption <strong>von</strong> Hans Christian Andersens<br />
Märchenklassiker „<strong>Die</strong> Schneekönigin“ interessiert, jedoch wurde die Idee nie umgesetzt. Über 70 Jahre mussten erst<br />
vergehen, <strong>bis</strong> sich die <strong>Disney</strong>-Studios erneut an den Stoff herantrauten und ihn für die Kinoleinwand aufbereiteten.<br />
Dabei orientierten sich die Filmemacher nur sehr lose an der Andersen-Vorlage und schufen ein ganz eigenes Werk.<br />
Animation<br />
OT: Frozen L: US J: 2013 V: <strong>Disney</strong> Home B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DTS HD HR 7.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K/12<br />
2D-komp.: ja R: C. Buck, J. Lee S: W. Verkaik, P. Allgaier,<br />
H. Kerkeling LZ: 102 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 03.04.2014 × 2 Extras: 6/10<br />
in „<strong>Die</strong> Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ geht<br />
es um die beiden Schwestern Elsa und Anna,<br />
die am liebsten in der Nacht – während alle<br />
anderen schlafen – im Königschloss <strong>von</strong> Arendelle<br />
herumtoben und dabei den Ballsaal in eine<br />
abenteuerliche Schneelandschaft verwandeln.<br />
Thronfolgerin Elsa besitzt nämliche magische<br />
Kräfte, mit denen sie alles zu Schnee und Eis<br />
machen kann. Beim wilden Spiel trifft sie jedoch<br />
aus Versehen die kleine Anna mit einem Eisblitz<br />
am Kopf. Ihre Schwester wird sofort bewusstlos<br />
und kalt. Zum Glück bemerkt das Königspaar den<br />
Unfall und bringt die Kinder zu den Trollen, die<br />
Anna durch ein Heilungsritual vom Kältebann erlösen<br />
können. Allerdings ist der Preis für die Rettung<br />
hoch: Anna verliert jede Erinnerung an Elsas<br />
Zauberkräfte und kann deshalb nicht verstehen,<br />
warum ihre Schwester <strong>von</strong> nun an distanziert<br />
und zurückgezogen in einem separaten Raum<br />
lebt. Selbst nach dem plötzlichen tragischen<br />
Tod der Eltern ändert sich das kalte Verhältnis<br />
zwischen den Geschwistern nicht.<br />
Anlässlich der Krönungszeremonie <strong>von</strong> Thronfolgerin<br />
Elsa öffnet das Königreich Arendelle<br />
nach vielen Jahren der Abgeschiedenheit die<br />
Tore für Besucher aus aller Welt. Unter ihnen ist<br />
auch der charmante Prinz Hans, in den sich Anna<br />
sofort unsterblich verliebt. <strong>Die</strong> Hingabe ist dabei<br />
so groß, dass beide noch am selben Abend beschließen,<br />
zu heiraten. Elsa findet diese Verlobung<br />
aber viel zu voreilig und verweigert die Zustimmung<br />
für die Eheschließung. Es kommt zum<br />
Streit zwischen den Schwestern und Elsa kann<br />
ihre eisigen Kräfte nicht länger im Zaum halten:<br />
Sie verwandelt ganz Arendelle in ein ewiges<br />
Winterland und flüchtet auf den weit entfernten<br />
Nordberg. Anna glaubt trotz frostiger Kälte an das<br />
Gute in Elsa und folgt ihr, um Arendelle aus dem<br />
Winterschlaf zu befreien. Auf ihrem Weg durch<br />
Schnee und Eis wird sie <strong>von</strong> dem schroffen Naturburschen<br />
Kristoff und seinem treuen Rentier<br />
Sven begleitet.<br />
Auf den Spuren <strong>von</strong> Andersen<br />
Nur wenige Parallelen weist „<strong>Die</strong> Eiskönigin“<br />
zu Andersens „<strong>Die</strong> Schneekönigin“ auf, da sich<br />
<strong>Disney</strong>s Adaption nur lose an der Vorlage orientiert.<br />
Allerdings erinnert die Figur der Anna an<br />
das Mädchen Gerda, das im Original alles un-<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />
76
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
ternimmt, um ihren Freund Kai vor der eisigen<br />
Königin zu retten. Ihre Eigenschaften – Optimismus,<br />
Liebe und Entschlusskraft – zeichnen auch<br />
Anna aus.<br />
Elsa weist außer ihren magischen Fähigkeiten<br />
keine Ähnlichkeiten mit Andersens Schneekönigin<br />
auf. Sie versucht ihre Mitmenschen zu<br />
schützen und verbannt sich aus Angst vor ihren<br />
eigenen Kräften selbst in die Einsamkeit.<br />
Obwohl der Sidekick-Charakter Olaf in der Vorlage<br />
keine Rolle spielt, könnte er glatt aus einem<br />
anderen Andersen-Märchen entsprungen sein:<br />
In „Der Schneemann“ geht es um einen selbigen,<br />
dessen Leib um einen Ofenhaken herum<br />
gebaut wurde. Durch das Schüreisen in seinem<br />
Körper verspürte er glühende Sehnsucht nach<br />
der Wärme eines Ofens. Dabei ist es ihm egal,<br />
dass die Nähe zu einer Feuerstelle seinen sicheren<br />
Tod bedeutet. Schneemann Olaf träumt<br />
zwar nicht <strong>von</strong> einem Platz am Ofen, aber <strong>von</strong><br />
einem Leben im Sommer. Er möchte gern die<br />
verschiedensten Aktivitäten ausprobieren, die in<br />
der sonnigen Jahreszeit möglich sind. Allerdings<br />
ist ihm dabei nicht bewusst, dass es im Sommer<br />
keine Schneemänner geben kann, da sie ja<br />
bereits durch die erste Frühjahrs-Wärme dahinschmelzen…<br />
Aber genau diese Naivität macht<br />
Olaf zum absoluten Publikumsmagneten.<br />
Alles in allem kann man sagen, dass den beiden<br />
Regisseuren Chris Buck und Jennifer Lee gelungen<br />
ist, die Inspiration des klassischen Stoffes,<br />
gepaart mit wunderbaren Songs, zu einem herzergreifenden<br />
Feel-Good-Movie zu kombinieren.<br />
Coole Schneelandschaften<br />
Optisch weiß das neueste Werk aus der <strong>Disney</strong>-<br />
Schmiede zu überzeugen. Vor allem die Inszenierung<br />
<strong>von</strong> Schnee und Eis gelingt außerordentlich<br />
realistisch. Um die verschiedenen Arten<br />
<strong>von</strong> Schnee authentisch darstellen zu können,<br />
entwickelte das Studio eigens die Special-Effekt-<br />
Software „Matterhorn“, wodurch der Zuschauer<br />
mit Leichtigkeit auf der Leinwand Pulverschnee<br />
<strong>von</strong> Nassschnee zu unterscheiden vermag.<br />
Für die malerischen Kulissen ließ sich das Filmteam<br />
<strong>von</strong> den wunderschönen Landschaften,<br />
der einzigartigen Architektur, Kultur und Mythologie<br />
Norwegens inspirieren. Auch bei der<br />
Gestaltung der Figuren wurden <strong>von</strong> dort stammende<br />
volkstümliche Trachten und Frisuren zum<br />
Vorbild genommen.<br />
Transferiert in die dritte Dimension wirken die<br />
Animationen und Charaktere besonders lebendig.<br />
Schon zu Beginn des Filmes zeigen die <strong>Disney</strong>-Studios,<br />
was handwerklich im 3D-Bereich alles<br />
möglich ist: Der Betrachter schaut durch eine<br />
dicke Eisschicht, die plötzlich durch mächtige<br />
Eissägen durchbrochen wird. Durch eine gute<br />
Tiefendynamik ragen die stattlichen Werkzeuge<br />
dabei aus dem heimischen Bildschirm heraus.<br />
Besonders hochwertig ist der 3D-Detailgrad des<br />
<strong>Animationsfilme</strong>s, der selbst kleinste Schneeflocken<br />
im Hintergrund realistisch und vielschichtig<br />
niederfallen lässt.<br />
Der Tradition treu geblieben<br />
Akustisch ist sich <strong>Disney</strong> seinen klassischen Märchen-Verfilmungen<br />
treu geblieben, so wird also<br />
auch in „<strong>Die</strong> Eiskönigin – Völlig Unverfroren“ viel<br />
gesungen. <strong>Die</strong> Songs stammen dabei aus der<br />
Feder <strong>von</strong> Kristen Anderson-Lopez und Robert<br />
Lopez. Besonders der Titel „Lass jetzt los“ verkörpert<br />
einen großen Befreiungsschlag und wurde<br />
zu Recht <strong>von</strong> den Jurys mit einem Golden Globe<br />
und einen Oscar ausgezeichnet. Auch Olafs Lied<br />
„Im Sommer“ ist ein wahrer Ohrwurm, der mit<br />
seiner Doppelbödigkeit nicht nur die kleine Zuschauerschaft<br />
zu begeistern weiß.<br />
Den gefühlsbetonten Instrumentalscore steuerte<br />
übrigens der Komponist Christophe Beck<br />
(„Hangover“-Trilogie) bei. Beck gelingt es dabei,<br />
typisch norwegische Instrumente wie das<br />
Bukkehorn mit traditionellen Vokaltechniken<br />
zu vereinen.<br />
Im Bonusmaterial beruft sich <strong>Disney</strong> gleichwohl<br />
auf traditionelle Werte: So enthält die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />
den für einen Oscar nominierten Kurzfilm „Get A<br />
Horse!“, in dem sogar Walt <strong>Disney</strong>s Originalstimme<br />
zu hören ist. Der Cartoon handelt <strong>von</strong> Mickey<br />
Mouse und seinen Freunden, die singend auf<br />
einem Heuwagen durch das Land fahren.<br />
Doch diese Idylle wird <strong>von</strong> Kater<br />
Karlo gestört, der es wieder<br />
einmal auf Minni abgesehen<br />
hat. Karlo drängt<br />
Mickeys Wagen<br />
<strong>von</strong> der<br />
Straße ab, wobei<br />
die Maus aus der Leinwand<br />
fällt und zur farbigen 3D-Figur wird...<br />
Außerdem gibt es noch das Making-Of<br />
„Das Eis brechen“, das Featurette „Aufgetaut:<br />
<strong>Disney</strong>s Reise <strong>von</strong> Andersen zu ‚<strong>Die</strong> Eiskönigin<br />
– Völlig unverfroren‘“, zusätzliche Szenen, verschiedene<br />
Musikvideos zu dem Song „Let It<br />
Go“, den beliebten Originalteaser zum Film und<br />
eine gewöhnungsbedürftige Musical-Variation<br />
à la „High School Musical“ wobei der Zuschauer<br />
einen Blick hinter die Kulissen des Animationsstreifens<br />
werfen kann.<br />
Lydia Fischer<br />
Film 8/10<br />
<strong>Disney</strong>s neuester Streich ist ein herzergreifendes Musical für die<br />
ganze Familie, dass <strong>von</strong> Andersens Märchenklassiker<br />
„<strong>Die</strong> Schneekönigin“ inspiriert wurde.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
So realistisch haben Sie Schnee und Eis noch nie in einem<br />
Animationsfilm gesehen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
<strong>Disney</strong> ist sich seinen Traditionen treu geblieben und bietet einen<br />
Soundtrack, der zum Ohrwurm mutiert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
3D 8,5/10<br />
3D ist nicht gleich 3D! Was in der dritten Dimension alles möglich<br />
ist, können Sie in diesem Animationsfilm entdecken.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 77
Film<br />
Familie<br />
Hotel Transsilvanien<br />
Animation<br />
OT: Hotel Transylvania L: US J: 2012 V: Sony Pictures Home<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Genndy Tartakovsky<br />
S: Adam Sandler, Kevin James, Selena Gomez LZ: 92 min<br />
FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.03.13 × 2 Extras: 4/10<br />
<strong>Die</strong> Zeiten, in denen Pixar den Markt der<br />
familientauglichen Computeranimation nach<br />
Belieben beherrschte, scheinen endgültig vorbei.<br />
Neben den <strong>Blu</strong>e Sky Studios (Fox), Illumination<br />
Entertainment (Universal) und Dreamworks Animation<br />
(Steven Spielbergs Company) will seit ein<br />
paar Jahren auch Sony Pictures ein ordentliches<br />
Stück vom lukrativen CGI-Kuchen abhaben. Mit<br />
„Hotel Transsilvanien“ ist man nun erstmals in die<br />
Champions League des Genres aufgestiegen –<br />
zumindest, wenn man sich den finanziellen Erfolg<br />
des Streifens anschaut. Computeranimierte Familienfilme<br />
dieser Größenordnung sind mittlerweile<br />
ohnehin fast ein Selbstläufer und erweisen sich<br />
wieder und wieder als wahre Goldgruben für die<br />
Studios. So konnte Sony die Produktionskosten <strong>von</strong><br />
„Hotel Transsilvanien“ (stattliche 85 Millionen Dollar)<br />
am weltweiten Box Office fast vervierfachen.<br />
Klar, dass da ein Nachfolger längst beschlossene<br />
Sache ist und auch schon fleißig produziert wird.<br />
Rick Kavanian ist auf den Geschmack gekommen und<br />
leiht nun auch diesem CGI-Dracula seine Stimme<br />
Doch worum geht’s in diesem bunten Animationsspaß<br />
mit dem seltsamen Namen eigentlich?<br />
Nun, die Sache ist eigentlich ganz einfach: Graf<br />
Dracula hat sein Schloss in den Karpaten vor<br />
Ewigkeiten in ein Hotel umfunktioniert. Das altehrwürdige<br />
Gemäuer beherbergt nun das „Who<br />
Is Who“ der Monsterwelt: Werwölfe in Hülle und<br />
Fülle, Skelette aller Art, süße Gremlins, Frankensteins<br />
Monster, der Blob und was man sich sonst<br />
noch an grusligen Charakterköpfen vorstellen<br />
kann, geben sich ein Stelldichein. Sie alle haben<br />
das Erschrecken längst aufgegeben und leben<br />
nun im Gegenteil in steter Furcht vor den „grausamen“<br />
Menschen, um die sich im Lauf der<br />
Jahrzehnte so manche haarsträubende Legende<br />
gebildet hat. Im Hotel Transsilvanien haben sie<br />
ein Refugium gefunden, in dem sie für ein paar<br />
entspannte Ferienwochen sicher sind.<br />
Außerdem sind die Vorbereitungen zum<br />
118. Geburtstag <strong>von</strong> Draculas Tochter Mavis in<br />
vollem Gange – eine große Party, zu der alle<br />
eingeladen sind, ist da gute alte Tradition. Doch<br />
Töchterchen Dracula will endlich flügge werden<br />
und in die große weite Welt aufbrechen, was ihrem<br />
überfürsorglichen Vater nun ganz und gar<br />
nicht passt. Mit allen Mitteln versucht er, sie <strong>von</strong><br />
der wirklichen Welt da draußen fernzuhalten –<br />
doch spätestens, als sich ein argloser junger Tourist<br />
in die heiligen Hallen des Hotels verirrt und<br />
Mavis sich unsterblich in ihn verliebt, ist alles zu<br />
spät und das Chaos unter den monströsen Hotelgästen<br />
vorprogrammiert.<br />
Humor ist, wenn man trotzdem lacht<br />
Der Name des draufgängerischen Rucksacktouristen<br />
(„Jonathan“) ist übrigens ein prima Beispiel<br />
für den stellenweise wirklich gelungenen<br />
Humor des Films. Hier versteckt sich eine kleine,<br />
aber feine Reverenz an Bram Stoker, der<br />
in seinem genialen Roman niemand anderen<br />
als Jonathan Harker in Draculas unheimliches<br />
Schloss im tiefsten Transsilvanien schickte. Leider<br />
spielt sich ein Großteil der „Komik“ aber auf<br />
einer gänzlich anderen, unglaublich hektischen<br />
und slapstickartigen Ebene ab, die für Kinder<br />
sicherlich amüsant (aber bald extrem überfordernd)<br />
und für Erwachsene nach kurzer Zeit<br />
einfach nur noch ermüdend und redundant ist.<br />
Wie <strong>von</strong> CGI-Abenteuern nicht anders gewohnt,<br />
erweist sich auch „Hotel Transsilvanien“ als vorzügliche<br />
Technikdemo für jede Heimkinoanlage. Ganz<br />
gleich, ob man die farblich intensiven und sehr detailreichen<br />
Bilder in zwei oder drei Dimensionen<br />
genießt: Fürs Auge wird in jedem einzelnen Frame<br />
viel geboten. Der klasse 3D-Effekt setzt dem<br />
Ganzen in bestimmten Szenen noch die Krone<br />
auf, z. B. bei der gigantischen Spinne, die über Jonathan<br />
hinweg spaziert. Auch beim Sound ließen<br />
sich die Verantwortlichen nicht lumpen und spendierten<br />
einen kraftvollen Master-Audio-Mix.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Gruppenbild ohne Dame, dafür aber mit gaaanz<br />
viiieeel Monster-Appeal!<br />
Film 6/10<br />
Reichlich überdrehter Animationsspaß aus dem Computer, der<br />
durch sein atemloses Tempo viel Potenzial verschenkt und einige<br />
wirklich schöne Einfälle mit zu vielen mittelmäßigen Gags erkauft.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Satte Farben, scharfe Details und trotz vieler Nachtszenen immer<br />
ein knackiger Kontrast: CGI-Material ohne Schwächen!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Ton 9/10<br />
<strong>Die</strong> hektische Handlung wird vom bewegten Score und der Effekte-<br />
Flut weiter angefacht – technisch gibt’s aber wenig zu meckern.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
3D 8,5/10<br />
<strong>Die</strong> dritte Dimension macht einfach Spaß und wertet den Film auf<br />
angenehme und überhaupt nicht anstrengende Art und Weise auf.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
80
Weihnachtsspezial<br />
Film<br />
Arthur Weihnachtsmann 3D<br />
Der Weihnachtsmuffel<br />
Bilder: Pandastorm, Stock.xchng, © 2011 SONY PICTURES ANIMATION INC. ALL RIGHTS RESERVED.<br />
Animation<br />
OT: Arthur Christmas L: GB, US J: 2011<br />
V: Sony Pictures B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Sarah Smith, Barry Cook<br />
S: James McAvoy, Hugh Laurie, Bill<br />
Nighy LZ: 97 min FSK: 0 P: 26 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.11.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Vielleicht erinnern Sie sich noch an die<br />
japanische Trickserie „Familie Nikolaus“<br />
aus den 1980ern, die Folge für Folge in der<br />
Vorweihnachtszeit auf Heiligabend vorbereitete<br />
und die Vorfreude schürte. Ein ähnliches Konzept<br />
verfolgt nun der grandiose Animationshit<br />
„Arthur Weihnachtsmann“ aus den Aardman-<br />
Studios („Shaun, das Schaf“, „Wallace<br />
& Gromit“). Statt die Geschichte<br />
nur eines Weihnachtsmannes zu<br />
erzählen, macht der Film eine ganze<br />
Familientradition draus, bei der alle<br />
70 Jahre das Zepter weitergereicht<br />
wird. So zeigt der Prolog, wie der amtierende<br />
Weihnachtsmann (Jim Broadbent)<br />
mit der Hilfe seines ältesten Sohnes<br />
Steve (Hugh Laurie) die aktuelle „Weihnachtsmission“<br />
durchführt. Militärisch<br />
durchorganisiert, hoch technisiert und<br />
äußerst effizient suchen die kleinen<br />
Helfer-Elfen die Häuser der Kinder<br />
auf, um ihnen je nach Liebheits-<br />
Grad und Wunsch Geschenke unter<br />
den Baum zu legen. Während<br />
Steve mit seinem<br />
scharfen Sachverstand<br />
die Operation quasi<br />
im Alleingang organisiert<br />
(sein Vater hat<br />
inzwischen die Rolle<br />
des Maskottchens übernommen),<br />
stolpert der jüngere Sohn Arthur<br />
(James McAvoy) <strong>von</strong> einem Fettnäpfchen ins<br />
nächste und behindert die fleißigen Elfen, ohne<br />
es zu merken. Dafür sitzt sein Herz jedoch am<br />
richtigen Fleck, weshalb er es ist, der interveniert,<br />
als ein übrig gelassenes Geschenk auftaucht.<br />
Was für Steve als eine Misserfolgsquote <strong>von</strong><br />
0,0000001 Prozent erscheint, ist für Arthur<br />
das Schicksal eines armen Mädchens, das nun<br />
Ein Mädchen bekam ihr Weihnachtsgeschenk<br />
nicht? Für den gutherzigen Arthur ein Skandal<br />
sein gewünschtes Fahrrad nicht bekommt. Da<br />
sich sonst niemand drum schert, ist es nun an<br />
Arthur, seine Qualitäten zu beweisen und das<br />
Geschenk in kürzester Zeit zur kleinen Gwen zu<br />
bringen. Glücklicherweise hat Opa Santa (Bill<br />
Nighy) noch seinen alten Schlitten im Stall, mit<br />
dem er und sein Enkel zu einer unglaublichen<br />
Reise aufbrechen, die aus dem nichtsnutzigen<br />
Arthur einen echten Weihnachtsmann machen<br />
soll. So simpel sich die Story auch anhören mag,<br />
so innovativ sind die Ideen, die hier und da am<br />
Wegesrand gestreut sind. <strong>Die</strong> unwiderstehliche<br />
Komik geht dabei <strong>von</strong> der Glaubhaftigkeit und<br />
dem Sympathiefaktor der Figuren aus, die man<br />
schon fast aus den eigenen Familienverhältnissen<br />
zu kennen scheint.<br />
Der inzwischen überflüssige, gealterte Santa, der<br />
ehrgeizige Supersproß, die gutherzige Familienmutter<br />
und der erfahrene Großvater – jede Figur<br />
ist genau richtig getroffen und überrascht<br />
immer wieder mit schlagfertigen Pointen,<br />
die häufig nur angedeutet werden, aber dennoch<br />
immer funktionieren. Auch dass<br />
der Film völlig ohne Bösewicht<br />
oder anderweitige unnötige<br />
Polarisation auskommt, macht<br />
ihn so ausgesprochen angenehm<br />
für die ganze Familie<br />
und zum echten Highlight aus<br />
den Aardman-Studios. <strong>Die</strong><br />
stereoskopische Komponente<br />
wiederum ist zwar ein ganz angenehmes<br />
Element, wurde aber<br />
so weit zurückgenommen,<br />
dass es auch jüngere Zuschauer<br />
ohne Probleme<br />
verkraften dürften und<br />
nur an wenigen Stellen<br />
ein Objekt sichtbar stärker<br />
in den Vordergrund<br />
rückt. Tausende und Abertausende<br />
Elfen in räumlichem 3D zu betrachten,<br />
ist aber dennoch ein schöner Mehrwert und<br />
auch die Schlittenfahrt durch die Wolken und<br />
Städte nutzt die zusätzliche Tiefe zu ihrem Vorteil.<br />
<strong>Die</strong> kreativen Figuren-Designs strotzen nur<br />
so vor kleinsten Details wie den Muttermalen<br />
und Poren in Arthurs Gesicht oder den wild<br />
sprießenden Barthaaren <strong>von</strong> Opa Santa. Im<br />
Bonussektor erwarten die kleinen und großen<br />
Fans so einige Weihnachtsgeschenke, die ihnen<br />
auch nach dem Film ein herzliches Lachen<br />
entlocken werden.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Nicht nur zu Weihnachten ein genialer Animations-Spaß. <strong>Die</strong> Welt<br />
der Familie Weihnachtsmann ist liebevoll designt und unheimlich<br />
komisch.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 7/10<br />
Familie/Komödie<br />
OT: Nativity L: GB J: 2009<br />
V: Pandastorm B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Debbie Isitt<br />
D: Martin Freeman, Marc Wootom,<br />
Pam Ferris LZ: 106 min FSK: 0<br />
P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.11.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Ja, es gab eine Zeit für Martin Freeman, die<br />
spielte vor „Sherlock“ und vor „Der Hobbit“. In<br />
„Der Weihnachtsmuffel“ muss er als Grundschullehrer<br />
Paul Maddens aus seiner gesamten Klasse<br />
eine professionelle Theatergruppe machen, um<br />
in diesem Jahr ausnahmsweise die Gunst der<br />
Kleinstadt-Kritiker auf sich zu ziehen. Das ist<br />
natürlich alles andere als leicht, zumal besagtem<br />
Paul mit Mr. Poppy (Marc Wooton) der Kindgebliebene<br />
Neffe der Direktorin zur Seite gestellt<br />
wird. Aber auch das ist nicht der wahre Grund,<br />
warum Paul das Fest der Feste so hasst. Fünf Jahre<br />
zuvor verließ ihn nämlich seine Freundin und<br />
sein Theater-Schulstück erntete miese Kritiken.<br />
Kann ihm das infantile Verhalten Mr. Poppys wieder<br />
die alte Lebensfreude zurückbringen? Sollten<br />
Sie „Sister Act“ und dessen Fortsetzungen bereits<br />
rauf und runter geschaut haben und nach etwas<br />
vergleichbarem Ausschau halten, könnte diese<br />
Komödie der alten Schule genau das Richtige<br />
für Sie sein. Echte Weihnachtsmuffel hingegen<br />
sollten besser die Finger <strong>von</strong> diesem erzkonservativen<br />
Unterhaltungsstück lassen, denn der<br />
Schmalz trieft hier <strong>von</strong> allen Ecken. Das überbelichtete<br />
Bild erscheint so, als ob es mit einer<br />
Video-Kamera aufgezeichnet wurde. Es besitzt<br />
einen durchschnittlichen, milchigen Kontrast, eine<br />
gute Schärfe sowie blasse Farben. Dialoge<br />
sind verständlich und die Audio-Abmischung entspricht<br />
der einer TV-Veröffentlichung. Als Extras<br />
winken acht Interviews, ein Behind-The-Scenes-<br />
Bericht sowie ein Einblick in die deutschen Synchronisationsarbeiten.<br />
FT<br />
Film 5,5/10<br />
Wer „Sister Act“ mag, sollte diesem Film eine Chance geben. An<br />
„<strong>Die</strong> Kinder des Monsieur Mathieu“ reicht es aber bei weitem nicht<br />
heran. Da hilft auch Freemans Sympathiebonus nicht weiter.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Upsi-Daisy! Paul (M. Freeman) und Mr. Poppy<br />
(Marc Whooton) mit ihrer Kindermeute<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 9
Film<br />
Weihnachtsspezial<br />
<strong>Die</strong> Chroniken <strong>von</strong><br />
Erdsee<br />
Anime<br />
OT: Gedo Senki L: JP J: 2006<br />
V: Universum B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Goro Miyazaki<br />
S: Ekkehardt Belle, Manuel Straube,<br />
Farina Brock, Kathrin Simon<br />
LZ: 116 min FSK: 6 P: 22 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
Der Illusionist<br />
VÖ: 09.11.12 × 1 Extras: 9,5/10<br />
In der stetig wachsenden „Studio Ghibli“-Kollektion<br />
ist nun auch „<strong>Die</strong> Chroniken <strong>von</strong> Erdsee“ in<br />
HD erschienen. Das traditionsreiche und <strong>von</strong> den<br />
Fans geradezu kultisch verehrte Animationsstudio<br />
steht seit Jahren für Animes <strong>von</strong> höchster zeichnerischer<br />
wie auch inhaltlicher Qualität. Goro Miyazaki,<br />
Sohn des Stars der Szene, Hayao Miyazaki,<br />
legte mit der Verfilmung der Erdsee-Romane der<br />
amerikanischen Fantasy-Autorin Ursula Kroeber<br />
Le Guin ein beachtenswertes Debüt hin, das allerdings<br />
weit da<strong>von</strong> entfernt ist, die Genialität der<br />
<strong>besten</strong> Arbeiten seines Vaters auch nur ansatzweise<br />
zu erreichen. Dafür ist ihm die Bändigung<br />
des umfangreichen Materials einfach nicht gut<br />
genug gelungen – wer die Bücher nicht kennt,<br />
wird nicht nur einmal arge Probleme haben, der<br />
fantasievollen Geschichte und der verwirrenden<br />
Figurenkonstellation zu folgen.<br />
Vom technischen Standpunkt her macht die<br />
Scheibe eine sehr gute Figur, begeistert mit klaren<br />
Linien, prallen Farben und einer beeindruckend<br />
lebendigen Tonspur, die voller Surround-Elemente<br />
steckt. Zudem ist die deutsche Synchronisation<br />
gelungen und bleibt nicht zu weit hinter<br />
dem engagierten japanischen Original zurück.<br />
<strong>Die</strong> Extras (3 Stunden!) sind fantastisch. TW<br />
Film 6/10<br />
Ambitionierter Erstling <strong>von</strong> Goro Miyazaki, der unter der<br />
Komplexität der Vorlage zwar nicht zusammenbricht, aber auch<br />
keine adäquate filmische Adaption der „Erdsee“-Saga abliefert.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Animation<br />
OT: L‘illusioniste L: GB, FR J: 2010<br />
V: Studiocanal B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Sylvain Chomet S: k. A.<br />
LZ: 80 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 18.10.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Ein schottischer Animationsfilm, der<br />
auf einem Original-Szenario und<br />
einem hinterlassenen Drehbuch der<br />
französischen Komiker-Legende Jacques<br />
Tati basiert: Das klingt nicht<br />
nur nach einem ungewöhnlichen<br />
Projekt, sondern das ist es auch!<br />
Regisseur Sylvain Chomet, der vor<br />
Jahren bereits mit „Das große Rennen<br />
<strong>von</strong> Belleville“ einen bleibenden Eindruck<br />
in Sachen künstlerisch ambitionierter Zeichentrickkunst<br />
hinterlassen hat, formte<br />
auch aus diesem Stoff ein kleines Juwel<br />
des Genres.<br />
Bittersüße Melancholie<br />
Es geht um den Niedergang einer einst<br />
stolzen Tradition: Ein betagter Illusionist reist<br />
verzweifelt durch die Lande, auf der Suche<br />
nach einem dankbaren Publikum, das seine<br />
Vorführungen noch als künstlerische Darbietung<br />
begreift und nicht leichtfertig als obsolete<br />
Zauberstückchen abtut. Im fernen<br />
Schottland schöpft er schließlich<br />
neue Hoffnung, als ausgerechnet<br />
das blutjunge Zimmermädchen Alice sich als enthusiastischer<br />
Fan zu erkennen gibt und seinem<br />
Leben noch einmal eine neue Richtung gibt.<br />
Feinsinniges Animations-Kunstwerk<br />
Sie merken schon: Das ist nicht der übliche hyperaktive<br />
und möglichst abgedrehte Witz, der<br />
momentan den Animationssektor beherrscht,<br />
sondern eher behutsame und durchaus tiefgängige<br />
Animation für Erwachsene. Ohne große<br />
Worte, dafür mit vielen kleinen Gesten und bemerkenswerter<br />
Detailverliebtheit erzählt. Viele<br />
Szenen und Einstellungen sind allein schon<br />
der Perspektive und der liebevollen<br />
Details wegen kleine Kunstwerke<br />
geworden, an denen<br />
man sich kaum sattsehen<br />
kann. Man könnte tatsächlich<br />
an jeder beliebigen Stelle auf<br />
„Standbild“ gehen und hätte sofort<br />
ein wunderschönes, farbenprächtiges<br />
Motiv, das sich, fein säuberlich gerahmt,<br />
an jeder Wand gut machen<br />
würde. <strong>Die</strong> Produktion war sogar<br />
Oscar ® -nominiert als bester Animationsfilm<br />
im Jahre 2011, war allerdings<br />
gegen die übermächtige Pixar-Konkurrenz<br />
letztendlich ohne echte Chance<br />
bei der Preisvergabe. Übrigens erwartet<br />
Sie hier einer der wenigen Filme,<br />
die in Deutschland als „Original mit<br />
Untertiteln“ veröffentlicht werden.<br />
Das ergibt aber durchaus Sinn, denn<br />
der eigenwillige Charme der ohnehin<br />
nur sporadisch eingestreuten französischen<br />
und englischen Sprachschnipsel<br />
bleibt so ganz unverfälscht<br />
erhalten. Tauchen Sie also ein in diese herrlich<br />
altmodische Welt der Zeichentrick-Magie:<br />
Sie werden es nicht bereuen!<br />
TW<br />
Fürs Auge bietet der Film ein Schmankerl nach<br />
dem anderen, nur der Inhalt bleibt etwas wirr<br />
„Hereinspaziert und zugeschaut, Sie werden<br />
Ihren eigenen Augen nicht mehr trauen!“<br />
Film 8/10<br />
Liebevolle und künstlerisch wertvolle Annäherung an die „Magie<br />
der Magie“ – ein sehenswerter Animationsfilm für Erwachsene,<br />
der auf die stillen Momente und kleinen Gesten abzielt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Stock.xchng, Studiocanal, Universum<br />
10
Weihnachtsspecial<br />
Film<br />
Das letzte Einhorn 3D<br />
Animation<br />
28,193<br />
OT: The Last Unicorn<br />
L: US, GB, JP J: 1982<br />
V: Concorde B: MVC,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Arthur Rankin<br />
Jr., J. Bass D: J. Bridges,<br />
M. Ferrow, C. Lee<br />
LZ: 93 min FSK: 0 P: 19<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Bis auf die christliche Heilsthematik<br />
des Einhorns hat der vorliegende<br />
Animationsklassiker eigentlich<br />
nur recht wenig mit Weihnachten<br />
zu tun. Dennoch ist „Das letzte<br />
Einhorn“ quasi zum festen Bestandteil<br />
des Weihnachtsprogramms geworden<br />
und trägt einen ähnlichen<br />
Kultstatus wie etwa „Der Herr der<br />
Ringe“. Das liegt zum Teil auch an<br />
<strong>Die</strong> einzigartigen Figurendesigns, der Soundtrack <strong>von</strong> America sowie die<br />
fantastischen Animationen machen aus dem Film einen absoluten Klassiker<br />
den Fantasy-Wurzeln des bekannten<br />
Schriftstellers Peter S. Beagle (Drehbuch<br />
„Lord Of The Rings“ <strong>von</strong><br />
1978), der sowohl die Vorlage als<br />
auch das Drehbuch hierzu schrieb.<br />
<strong>Die</strong> Geschichte des letzten Einhorns,<br />
das mit Hilfe des Zauberers<br />
Schmendrick (Alan Arkin) den Fängen<br />
des Königs Haggard (Christopher<br />
Lee) entkommen möchte,<br />
gibt es seit letztem Jahr restauriert<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und nun auch noch<br />
als 3D-Version. Und auch wenn<br />
wir selbst keine großen Fans <strong>von</strong><br />
nachträglichen Portierungen sind, so<br />
macht die zusätzliche Tiefe bei den<br />
scherenschnittartigen, parallax-scrollenden<br />
Landschaftsmotiven durchaus<br />
Sinn. Bei genauerem Hinschauen erscheint<br />
das stereoskopische Bild so,<br />
als würde der Film an ein Tuch projiziert<br />
und die vordergründigen Ebenen<br />
nach außen gewölbt werden.<br />
Klar, dass dadurch die gezeichneten<br />
Kanten nicht ganz mit den Rändern<br />
der Tiefenebenen übereinstimmen<br />
und Teile des Hintergrunds an den<br />
Konturen der Figuren kleben. Bei<br />
normalem Sitzabstand fällt dies aber<br />
Der Box liegt ein Magnet samt<br />
Einhorn-Wackelbild bei<br />
nicht auf, sodass Sie sich vollends in<br />
der Einhorn-Welt verlieren können.<br />
<strong>Die</strong>s ist also die audiovisuell schönste<br />
Version des Klassikers: <strong>Die</strong> Konturen<br />
sind nur minimal undeutlich<br />
und es gibt nur sehr leichte Körnung<br />
und Farbeinbußen.<br />
FT<br />
Film 9/10<br />
<strong>Die</strong> Erzählung vom letzten Einhorn ist in<br />
Wirklichkeit blanke Poesie, zum Träumen schön<br />
und unnachahmlich gezeichnet. Ein Klassiker!<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
3D 5/10<br />
Das Geheimnis <strong>von</strong> Kells<br />
Bilder: Stock.xchng, Pandastorm, Concorde<br />
Animation<br />
OT: The Secret Of Kells<br />
L: FR, BE, IR J: 2009<br />
V: Pandastorm<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Tom Moore, Nora<br />
Twomey S: Brendan<br />
Gleeson, Christen<br />
Mooney, Evan McGuire LZ: 79 min FSK: 6<br />
P: 6 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.10.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
<strong>Die</strong> Welt der Fee Aisling inspiriert<br />
Brendan zu seinem Meisterwerk<br />
Irland im neunten Jahrhundert: <strong>Die</strong><br />
Abtei Kells befindet sich im Ausnahmezustand,<br />
denn der Einfall der<br />
gefürchteten Nordmänner steht kurz<br />
bevor. Den kleinen Mönch Brendan<br />
interessieren aber hauptsächlich die<br />
Schätze der Bibliothek. Insbesondere<br />
das legendäre Buch, das später<br />
als „Book Of Kells“ bekannt werden<br />
soll, fasziniert ihn. Reich verziert und<br />
<strong>bis</strong> ins kleinste Detail ausstaffiert,<br />
ziehen ihn die filigranen Malereien<br />
des Künstlers Abbot Cellach in den<br />
Bann, der alsbald der Abtei einen<br />
Besuch abstattet. Als er Brendan<br />
eines Tages damit beauftragt, seltene<br />
Beeren im Wald zu suchen,<br />
um daraus grüne Farbe zu gewinnen,<br />
verlässt der Junge erstmals<br />
den Schutz der Klostermauern und<br />
wird auch prompt <strong>von</strong> Wölfen umringt.<br />
Würde ihm nicht die Waldfee<br />
Aisling zur Rettung eilen, wäre das<br />
Abenteuer an dieser Stelle bereits<br />
beendet. Das besondere an dem<br />
Oscar®-nominierten Animations-<br />
Juwel ist der außergewöhnliche Zeichenstil,<br />
der sich an den keltischen<br />
Knoten- und Kreismustern aus dem<br />
<strong>Die</strong> Treue zum „Book Of Kells“ erklärt, weshalb die räumliche Perspektive<br />
teilweise außer Kraft gesetzt wird<br />
Mittelalter bzw. an den symmetrischen<br />
Original-Illustrationen aus<br />
dem „Book of Kells“ orientiert. Durch<br />
die herausragenden Bewegungsabläufe,<br />
überwältigende Detailfluten<br />
und die frischen, geometrischen<br />
Figurendesigns entsteht eine Bildgewalt,<br />
die es in dieser Form noch<br />
nie zu sehen gab und die in ihrer<br />
Schönheit einzigartig ist – ein perfektes<br />
High-Definition-Meisterwerk<br />
mit höchstem visuellem<br />
Anspruch. <strong>Die</strong> fantastischen Bildwelten<br />
nehmen den Betrachter<br />
zusammen mit der wunderschönen<br />
Musik in einem hypnotischen Strudel<br />
gefangen. <strong>Die</strong>sem Effekt kommt<br />
die makellose Soundpräsentation<br />
Film 7/10<br />
Ein märchenhaftes Fantasy-Gemälde jenseits<br />
<strong>von</strong> <strong>Disney</strong>, Studio Ghibli und den anderen<br />
Major-Animations-Studios.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 11
Film<br />
Weihnachtsspezial<br />
Cinderella<br />
Ice Age 4<br />
Märchen/Animation<br />
OT: Cinderella L: US J: 1950<br />
V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1 R: Clyde Geronimi,<br />
Wilfried Jackson, Hamilton Luske<br />
S: Ilene Woods, Verna Felton, Mike<br />
Douglas LZ: 74 min FSK: 0 P: 20 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Eine der großen <strong>Disney</strong>-Prinzessinen ist ganz<br />
klar Cinderella (nach Grimms Märchen<br />
Aschenputtel). Für die Diamond Edition wurde<br />
der Trickfilm-Klassiker komplett überarbeitet und<br />
das Ergebnis ist selbst für <strong>Disney</strong>-Verhältnisse<br />
ein echtes Wunderwerk! Über 60 Jahre ist der<br />
Film nun schon alt, doch das Bild sieht aus, als<br />
wäre es frisch aus dem Animationsstudio gekommen,<br />
beinahe schon zu steril und brillant, mit<br />
vollkommen gesättigten Farben und glasklaren<br />
Linien sowie Texturen. An den wenigsten Stellen<br />
verschwimmen die Konturen.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Besser hätte man diesen <strong>Disney</strong>-Klassiker nicht überarbeiten<br />
können, ein Glanzstück der Animations-Geschichte, der dank der<br />
gezeichneten <strong>Disney</strong>-View-Blaken noch besser aussieht.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 5/10<br />
Fantasy/Animation<br />
Peter Pan<br />
OT: Peter Pan L: US J: 1953<br />
V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1 R: Clyde Geronimi,<br />
Wilfried Jackson, Hamilton Luske, Jack<br />
Kinney S: Bobby Driscoll, Hans<br />
Conried, Bill Thompson LZ: 77 min<br />
FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 15.11.12 × 1 Extras: k. A.<br />
Der ewige Junge Peter holt ein paar Kinder aus<br />
dem wohlbehüteten Elternhaus ins abenteuerliche<br />
Niemandsland und konfrontiert sie mit seinem<br />
Erzfeind, Hook. <strong>Die</strong> Geschichte <strong>von</strong> James<br />
Barrie stammt aus der Zeit der Industrialisierung,<br />
in der Siegmund Freuds Psychoanalyse das aufregendste,<br />
weil neueste Wissenschaftsgebiet war.<br />
Barrie kombinierte eine sagenhafte Traumwelt<br />
mit der Ödipussage und ging seinem eigenen<br />
Wunsch nach, nie erwachsen werden zu wollen.<br />
Der <strong>Disney</strong>-Klassiker zollt dem fantastischen Werk<br />
mit einer charakteristischen Animation Respekt<br />
und prägte die Pop-Kultur maßgeblich. Oder<br />
anders ausgedrückt: Es ist einer der magischsten<br />
Fantasy-Filme des <strong>Disney</strong>-Kanons, das den Traum<br />
vom Fliegen und Abenteuer-Erleben mehr denn<br />
je zelebriert. Übrigens ist es kein Zufall, dass der<br />
Vater der Darling-Kinder und Hook den selben<br />
englischen Synchronsprecher haben. FT<br />
Animation<br />
OT: Ice Age – Continental Drift L: US<br />
J: 2012 V: 20th Century Fox Home B:<br />
MVC, 2,35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw.<br />
Gerät: JVC DLA-X30 2D-komp.: ja R:<br />
Mike Thurmeier, Steve Martino S: Chris<br />
Wedge, Peter Dinklage, Otto Walkes LZ:<br />
00 min FSK: 0 P: 00 Euro W-Cover: k.A.<br />
VÖ: 26.11.12 × 1 Extras: 9/10<br />
<strong>Die</strong> Eiszeit nimmt kein Ende. Seit dem Erscheinen<br />
des ersten „Ice Age“-Teils im Jahre<br />
2002 gehören die Vorzeit-Gesellen Manni das<br />
Mammut, Sid das Faultier, <strong>Die</strong>go der Säbelzahntiger<br />
und Scrat das Säbelzahnhörnchen zum<br />
festen Kanon der CGI-Animationen. Zum zehnten<br />
Jubiläum setzten die Animations-Künstler um<br />
„Ice Age“-Schöpfer Chris Wedge (Produzent und<br />
Stimme <strong>von</strong> Scrat) noch einen vierten Teil oben<br />
drauf. Wieder einmal geht es um die Familie und<br />
die Macht der Liebe, die ebenjene Familienmitglieder<br />
wieder zusammen bringen soll. Statt durch<br />
irgendwelcher Eheprobleme oder ähnlichem werden<br />
Manni und Gemahlin Ellie durch nichts Geringeres<br />
als eine Kontinentalverschiebung auseinander<br />
gerissen. Während die bessere Hälfte mit dem<br />
vor sich hin pubertierenden Töchterchen Peaches<br />
auf dem verbliebenen Teil des Kontinents ums<br />
nackte Überleben der Horde kämpft, driften<br />
Manni & Co. auf einer Eisschlolle ins kari<strong>bis</strong>che<br />
Meer ab, um dort Bekanntschaft mit<br />
prähistorischen Piraten zu machen.<br />
Angeführt wird der unheimliche<br />
Trupp vom brutalen Käpt’n Gutt,<br />
einem Primaten der Gattung<br />
Gigantopithecus. Zunächst<br />
will er die vier Freunde<br />
zu Crewmitgliedern seines<br />
Eis-Schiffs machen, doch die<br />
Ebenfalls erhältlich: die Quadrilogie sowie exklusiv<br />
auf amazon.de „Eine coole Bescherung 3D“<br />
Helden zerstören stattdessen das Meeres-Vehikel.<br />
Gutt schwört Rache und entwickelt sich zum<br />
fiesen Widersacher. Eine weitere sehr dankbare<br />
Ergänzung des Figuren-Repertoires ist Sids Omi.<br />
Jene alte Dame hat die <strong>besten</strong> Tage bereits hinter<br />
sich, weiß auf ihre schein-senile Art aber trotzdem,<br />
wie sie ihren Willen durchgesetzt bekommt.<br />
In ihren Gebärden und in der rücksichtslosen<br />
Alterscleverness führt sie Freunde und Verwandte<br />
an der Nase herum und raubt ihren Angehörigen<br />
mit sichtlichem Spaß den letzten Nerv. Nicht ganz<br />
unwichtig ist Neuzugang Shira. <strong>Die</strong>se schöne<br />
Schneegepardin könnte nun endlich auch einmal<br />
den alten, verbitterten Junggesellen <strong>Die</strong>go unter<br />
die Haube bringen. Als Lückenfüller treibt wieder<br />
einmal der manisch nervöse, hyperaktive Nager<br />
Scrat sein Unwesen, verursacht anfangs gar die<br />
Kontinentalverschiebung und strebt auf seine<br />
ganz eigene, sorglose Art einer neuen Evolutionsstufe<br />
entgegen.<br />
Der 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> liegt der Film auf 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie<br />
als DVD bei. Wie erwartet ist die Grafik gestochen<br />
scharf, farblich voll gesättigt und <strong>bis</strong> ins<br />
kleinste Härchen durchstrukturiert. Der 3D-Effekt<br />
ist nicht zu anstrengend, hat eine gute Grundtiefe<br />
und auch die ein oder andere (Scrat-Nasen-)<br />
Spitze, bei der Elemente wie die Eichel, die Omi<br />
oder ein paar geworfene Seesterne aus dem Bild<br />
ragen. Und auch das Bonusmaterial auf der 2D-<br />
Scheibe ist mit viel Liebe zum Detail integriert.<br />
Beispielsweise leitet der Piratenhase Squid die<br />
Zuschauer in animierter Form durchs Menü<br />
und bei Bedarf sogar durch den ganzen Film.<br />
Zu den Making-Ofs und den „wissenschaftlich<br />
fundierten“ Fakten hinter dem Film gesellen<br />
sich die Filmhommage<br />
„The Scratist“, eine<br />
Jukebox mit mehreren<br />
neu animierten Liedern.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Das wird ein cooles Weihnachten! Für die Familie sind die<br />
Abenteuer der „Ice Age“-Helden immer noch rigoros<br />
empfehlenswert. Zum kringeln komisch!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
3D 7,5/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, <strong>Disney</strong> Home, Stock.xchng<br />
12
Bernard & Bianca 1 & 2<br />
Cody will den Riesenadler mit den Goldfedern<br />
retten. <strong>Die</strong>ser entpuppt sich als Adler-Mutter<br />
Bilder: Stock.xchng, <strong>Disney</strong> Home<br />
Animation<br />
OT: The Rescuers Down Under L: US<br />
J: 1990 V: <strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4,<br />
1.66 : 1 T: DTS 5.1 R: Mike Gabriel,<br />
Hendel Butoy S: Bob Newhart, Eva<br />
Gabor, John Candy LZ: 77 min FSK: 0<br />
P: 16 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
<strong>Die</strong> internationale Rettungsgesellschaft besteht<br />
aus kleinen Nagern und steht sowohl<br />
Mensch als auch Tier im Notfall stets zur Verfügung.<br />
Egal ob es das kleine Waisen-Mädchen ist,<br />
das <strong>von</strong> der fiesen Madame Medusa entführt<br />
wurde, oder der weibliche Riesenadler, der <strong>von</strong><br />
einem Wilderer gejagt wird – die vornehme Mäusedame<br />
Bianca und der proletarische Mäuserich<br />
Bernard eilen ihnen zur Hilfe und verstricken<br />
sich dabei in die unglaublichsten Abenteuer frei<br />
nach den beliebten Kinderbüchern <strong>von</strong> Margery<br />
Wirkt Bernard sehr britisch in seiner Art, orientiert<br />
sich Biancas Äußeres am französischen Vorbild<br />
Sharp. Dabei verblüfft insbesondere der zweite<br />
Teil „Bernard und Bianca im Känguruhland“<br />
mit atemberaubenden Animationen wie z. B.<br />
der schwindelerregenden Flugsequenz durch<br />
das Hinterland Australiens. Zudem kommt hier<br />
mit der Springmaus Jake ein nicht zu unterschätzender<br />
Konkurrent ins Spiel, der dem<br />
schüchternen Bernard seine Bianca streitig machen<br />
möchte. <strong>Die</strong> erwachsenen Themen wie<br />
Partnerschaft, Geldgier und Artenschutz sind hier<br />
also in wunderbaren Bildern und Musikstücken<br />
verpackt, die Groß und Klein nie wieder vergessen<br />
werden. Oder können Sie dem Charme der<br />
Mäusepolizei widerstehen? Darüber hinaus ist<br />
„Bernard und Bianca im Känguruhland“ die erste<br />
<strong>Disney</strong>-Fortsetzug überhaupt, sowie der erste<br />
Zeichentrickfilm, der ausschließlich am Computer<br />
koloriert wurde. Durch die digitale Lagerung<br />
ist das Bild auch nach über 20 Jahren absolut<br />
erstklassig und frei <strong>von</strong> jedweden Alterserscheinungen.<br />
Zwar lässt die 5.1-Tonspur Räumlichkeit<br />
nur entfernt erahnen, aber die Klangqualität ist<br />
dennoch sehr gut überarbeitet worden. Als weniger<br />
bekannte <strong>Disney</strong>-Klassiker sind die beiden<br />
Filme nur sporadisch mit Extras versehen, also<br />
kein Vergleich zu anderen Filmen der Diamond<br />
Edition. Beide Teile sind einzeln oder zusammen<br />
in einer Doppelbox erhältlich.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Ein legendäres Erinnerungsstück zusammen mit einer<br />
der <strong>besten</strong> Zeichentrick-Fortsetzungen, die sogar noch das<br />
Original übertrumpft. Qualität aus der Blütezeit der Animation.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
Anzeige
Film<br />
Weihnachtsspezial<br />
101 Dalmatiner<br />
Animation<br />
OT: One Hundred And One Dalmatians<br />
L: US J: 1961 V: Walt <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1 T: DTS-HD HR 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.) R: C. Geronimi,<br />
H. Luske, W. Reitherman S: C. Jurichs,<br />
L. Rudolph, B. Hasenau LZ: 80 min<br />
FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
Merida – Legende der Highlands<br />
VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Gleich auf den ersten Blick unterscheiden sich<br />
die „101 Dalmatiner“ <strong>von</strong> ihren zuckersüßen<br />
<strong>Disney</strong>-Kollegen. Der auf einem britischen Roman<br />
basierende Film hat einen deutlich europäisch angehauchten<br />
Touch, der sich in einem kunstvollen,<br />
etwas nüchternen Zeichenstil und gewagten<br />
Figuren und Ideen niederschlägt. Man denke nur<br />
an die exzentrische Cruella de Vil, die es auf das<br />
Fell der putzigen Vierbeiner abgesehen hat. Der<br />
erstaunlich lebendig wirkende Klassiker feierte<br />
im letzten Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und erschien<br />
vor Kurzem als gelungene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Der deutlich andere <strong>Disney</strong>-Film, mit eigenwilligem Zeichenstil<br />
und sogar einigen gewagten, wirklich düsteren Momenten – <strong>bis</strong><br />
heute einfach Klasse!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Aristocats<br />
Animation<br />
OT: Aristocats L: US J: 1970 V: Walt<br />
<strong>Disney</strong> Home B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Wolfgang Reitherman S: Brigitte<br />
Grothum, Gisela Reißmann, Klaus W.<br />
Krause LZ: 79 min FSK: 0 P: 19 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.09.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Knuffige Tiere sind immer ein gutes Rezept,<br />
um junge Kinozuschauer samt ihren Eltern<br />
in Scharen in die Kinos zu locken. Mit den<br />
„Aristocats“ wagte man sich 1970 bei <strong>Disney</strong><br />
zum ersten Mal an die Katzen als Sympathie- und<br />
Handlungsträger. Auch dieser Film ist beste Familienunterhaltung,<br />
inklusive Songs und guter Laune<br />
und natürlich einem Happy End. Bild- und Tonmaterial<br />
wurden vollständig digital überarbeitet.<br />
Das Ergebnis schlägt sich vor allem bei der Optik<br />
positiv nieder; <strong>von</strong> Surround-Sound ist trotz DTS-<br />
Formaten aber nur wenig zu bemerken. TW<br />
Film 7/10<br />
Solide <strong>Disney</strong>-Kost, die vor allem für jüngere Zuschauer mit einem<br />
Faible für die kleinen Wollknäuel zum echten Volltreffer wird. Nur<br />
schade, dass man den Streifen krampfhaft auf 16:9 getrimmt hat.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Sie hat krauses, feuerrotes<br />
Lockenhaar und will sich<br />
<strong>von</strong> ihrer Mutter nichts vorschreiben<br />
lassen. Merida ist<br />
Pixars neuste Heldin, die<br />
zusammen mit ihren Eltern<br />
auf eine harte Probe gestellt<br />
wird. Eine Hexe verwandelt<br />
die Königin in einen Bären, der vom König<br />
fälschlicherweise gejagt wird. Nur Merida und<br />
ihre Brüder können daher ihre Mutter vor ihrem<br />
endgültigen Schicksal bewahren. Man mag es<br />
Herr Andrews, warum<br />
findet Meridas<br />
Geschichte eigentlich<br />
in Schottland statt?<br />
Eine gute Frage. Ich<br />
denke, hauptsächlich<br />
schreibt man immer<br />
über das, was man<br />
kennt. Meine Co-Regisseurin<br />
Brenda Chapman<br />
und ich lieben Schottland,<br />
die Geschichte des<br />
Landes und insbesondere das Mittelalter. Sie war<br />
schon ziemlich oft dort, weshalb es sehr viel Sinn<br />
machte, die Handlung dorthin zu verlegen. Und<br />
Schottland – wenn Sie jemals dort waren, verstehen<br />
Sie, warum diese Mythen und Legenden<br />
dort entstehen, dort zwischen all den mystischen<br />
Bergen und dunklen Wäldern.<br />
Wieviel eigene Lebenserfahrung haben Sie<br />
in den Film mit eingebracht?<br />
<strong>Die</strong> ganze Geschichte basiert auf Brenda Chapmans<br />
Erfahrungen mit ihrer sechsjährigen Tochter<br />
zu der Zeit – ein wirklich lebendiger, energischer<br />
Wildfang. Sie gerieten oft aneinander.<br />
Und Brenda dachte nur: Du meine Güte, wie<br />
wird das erst werden, wenn sie ein Teenager ist.<br />
Für sie war der Gedanke der blanke Horror. Und<br />
so entstand die Story. Ich bin selber Vater einer<br />
Tochter und dreier Söhne, ähnlich wie König Fergus.<br />
Wir schrieben also Zeilen aus unserem eigenen<br />
Erfahrungsbereich, die universell sind. Über<br />
die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.<br />
glauben oder nicht, aber die grafische Messlatte<br />
wurde wieder einmal um ein paar Stufen nach<br />
oben korrigiert. Das betrifft vor allem die detaillierte<br />
Lockenpracht der Protagonistin sowie die<br />
erstaunlich realistische Mimik. So authentisch<br />
wie Merida hat noch keine Pixar-Figur geweint,<br />
gelacht, gebangt, gehofft oder schockiert festgestellt,<br />
dass es keinen Ausweg mehr aus der<br />
Situation gibt. Der Film selbst hat eine klare<br />
8er-Wertung verdient und ist zweifellos ein gern<br />
gesehenes Weihnachtspräsent – egal ob als 2Doder<br />
3D-Fassung.<br />
FT<br />
„<strong>Die</strong> Irrlichter leiten entweder zum Schicksal oder ins Verderben“<br />
Im Gespräch mit „Merida“-Regisseur Mark Andrews<br />
Mark Andrews,<br />
„Merida“-Regisseur<br />
Steve Purcell ist bekannt für „Sam und<br />
Max“ – was hat er am Drehbuch bewirkt?<br />
Steve war <strong>von</strong> Anfang an dabei und schrieb das<br />
Skript zusammen mit Brenda bzw. übernahm ihre<br />
Co-Regie. Als ich hinzukam und das Skript überarbeitete,<br />
liebte ich das, was Steve mit einbrachte. Er<br />
hat einfach ein gutes Gespür dafür, die Stimmen<br />
der Figuren echt klingen zu lassen. Und das bezieht<br />
sich nicht nur auf das Schottische, sondern<br />
insbesondere auf das mittelalterlich schottische<br />
Gefühl. Und er ist zum Schreien komisch. Er ist ein<br />
richtiger Komiker. Manche Sachen <strong>von</strong> ihm, die die<br />
Lords bzw. ihre Söhne einfach so <strong>von</strong> sich geben,<br />
sind absolut genial. Wir waren ein gutes Team!<br />
<strong>Die</strong> Irrlichter erscheinen wie aus einem<br />
Videospiel. Haben Sie dieses Element<br />
bewusst so ausgewählt?<br />
Das ist ein Element, das ich mit einbrachte und<br />
zu einem sehr großen Thema innerhalb des<br />
Films machte. Wir wollten ein wenig Magie integrieren.<br />
Und als wir <strong>von</strong> der Legende der Irrlichter<br />
hörten, war uns sofort klar, dass es Teil unseres<br />
Projektes werden musste. In der Legende leiten<br />
sie einen entweder zu seinem Schicksal oder ins<br />
Verderben. Daher dachte ich, es wäre eine sehr<br />
gute Dualität. In einem Film, der hauptsächlich<br />
<strong>von</strong> den Dualitäten des Charakters handelt – den<br />
Dualitäten der Rolle als Mutter und Königin sowie<br />
der Rolle als Kind und Tochter – stellt sich<br />
die Frage: Sind die Irrlichter böse oder gut? Ist<br />
das Schicksal etwas Schlechtes oder Gutes?<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Pixar, Stock.xchng, <strong>Disney</strong> Home<br />
14
Weihnachtsspezial<br />
Film<br />
Bilder: Stock.xchng, Concorde Home, Universum, Warner Home Video<br />
Shaun das Schaf – Best Of Zwei<br />
Animation<br />
OT: Shaun The Sheep L: GB J: 2010<br />
V: Concorde Home B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Seamus Malone,<br />
Christopher Sadler u. a. S: –<br />
LZ: 10 × 7 min FSK: 0 P: 10 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.10.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
<strong>Die</strong> Fans haben gewählt: Im Internet hatte<br />
man in den letzten Monaten die Möglichkeit,<br />
für seine Lieblingsfolgen aus der zweiten Staffel<br />
der britischen Knet-Animationsserie „Shaun<br />
das Schaf“ zu voten. Aus den Ergebnissen<br />
stellten die Macher dann die zehn beliebtesten<br />
Folgen zusammen, die sich nun<br />
auf der vorliegenden „Best Of“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
wiederfinden. Zusätzlich bekommt man<br />
zwei brandneue Clips aus der „Meisterschafs“-<br />
Reihe, in der sich Shaun und seine Kumpel<br />
verschiedene Sportarten vornehmen, um dann<br />
im Rahmen des sportlichen Wettstreits<br />
ihr übliches Chaos zu veranstalten.<br />
Also alles wie gehabt: Toller, abgedrehter<br />
Humor <strong>von</strong> den „Wallace & Gromit“-<br />
Machern; ganz ohne Worte, dafür aber<br />
mit viel Schalk im Nacken! Natürlich<br />
muss man diese Art der Komik mögen,<br />
um seinen Spaß mit der tierischen<br />
Rasselbande zu haben – sobald es aber<br />
einmal „klick“ gemacht hat, sind akute Lachanfälle<br />
unbedingt mit einzurechnen!<br />
Zum Neu- und Wiederentdecken<br />
Für alle, die die kultigen Geschichten (jede Folge<br />
dauert nur schlanke sieben Minuten) rund um<br />
das turbulente Leben auf einem einsamen englischen<br />
Bauernhof noch gar nicht kennen, gibt<br />
es als prima Einstieg eine Vorstellung der Figuren<br />
(Shaun, Hütehund Bitzer, der ahnungslose Bauer<br />
und so weiter). Als „klassischen“ Bonus bekommt<br />
man ein putziges Making-of mit Ralph<br />
Caspers aus der „Sendung mit der Maus“, wo<br />
die Serie in Deutschland ja ihr zweites zu Hause<br />
gefunden hat.<br />
Erstaunliche Technikwerte<br />
Auf der technischen Seite haben uns neben<br />
dem astreinen Bild, das wie schon bei den <strong>bis</strong>-<br />
herigen Veröffentlichungen der Serie wieder<br />
einmal eine wahre Augenweide ist, besonders<br />
die überzeugenden und sehr differenzierten Surroundeffekte<br />
begeistert, die man so <strong>von</strong> einer<br />
TV-Animationsserie nun wirklich nicht erwartet.<br />
Aber klar: Das Format verzichtet vollständig auf<br />
Worte, da legt man ganz automatisch höheres<br />
Augenmerk auf eine stimmige und perfekt ausgearbeitete<br />
Geräuschkulisse. Auch die stets präsente<br />
Musik klingt kraftvoll, dynamisch und sauber<br />
aus den Boxen, und trägt so eintscheidend<br />
zum kurzweiligen Charakter der Serie bei. TW<br />
Film 8/10<br />
<strong>Die</strong> Fans haben gewählt: <strong>Die</strong> beliebtesten Folgen aus Staffel Zwei,<br />
vereint auf einer gelungenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion! Wer Shauns<br />
Slapstick-Eskapaden noch nicht kennt, schlägt unbedingt zu!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Der Olympische Geist macht auch vor dem Bauernhof nicht Halt: In den knackigen „Meisterschafs“-<br />
Episoden heißt es „höher, schneller, weiter“ ... und vor allem lustiger!<br />
Janosch<br />
Animation<br />
Komm, wir finden<br />
einen Schatz!<br />
OT: Janosch – Komm, wir finden einen<br />
Schatz L: DE J: 2012 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Irina Probost S: Malte Arkona,<br />
Michael Schanze, Gregor Höppner<br />
LZ: 74 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.10.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Einer der schönsten Kinderfilme des vergangenen<br />
Jahres stammt aus deutschen Landen.<br />
Mit „Komm, wir finden einen Schatz“ erleben die<br />
beliebten Figuren <strong>von</strong> Janosch bereits ihr drittes<br />
Kino-Abenteuer. Letztendlich erweist sich die<br />
aufregende Schatzjagd <strong>von</strong> Tiger und Bär und<br />
dem schüchternen Hasen Jochen Gummibär vor<br />
allem als eine Suche nach Freundschaft, nach<br />
den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Auch<br />
an der technischen Umsetzung gibt es nichts<br />
zu mäkeln, sodass die Scheibe ein sicherer Tipp<br />
für die Kleinen ist, an der auch die Eltern ihren<br />
kindlich-naiven Spaß haben können. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Liebenswertes Zeichentrick-Abenteuer der alten Schule, das auf<br />
spielerische und unverkrampfte Art und Weise wichtige Werte<br />
vermittelt. Eine tolle Alternative zu Pixar und Co.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Tom & Jerry<br />
Animation<br />
Robin Hood und seine<br />
tollkühne Maus<br />
OT: Tom And Jerry: Robin Hood And<br />
His Merry Mouse L: US J: 2012<br />
V: Warner Home Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Spike<br />
Brandt, Tony Cer<strong>von</strong>e S: k. A.<br />
LZ: 58 min FSK: 0 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.10.12 × 1 Extras: k. A.<br />
In dieser brandneuen TV- und Heimkino-Produktion<br />
direkt aus den <strong>Disney</strong>-Studios macht<br />
das dienstälteste Gespann der Zeichentrickgeschichte<br />
den Sherwood Forest unsicher. <strong>Die</strong><br />
beliebte Heldengeschichte rund um Robin<br />
Hood und seine geliebte Lady Marion dient<br />
den beiden als fantasievolle Spielwiese für<br />
neue Verfolgungsjagden, ausgebuffte Fallen<br />
und allerlei vergnügliches Katz-und-Maus-Spiel.<br />
Und wer weiß, vielleicht tun sie sich ja diesmal<br />
sogar zusammen, um dem in Not geratenen Rächer<br />
der Armen helfend zur Hand zu gehen und<br />
die Geschichte zu ihrem verdienten Happy-End<br />
zu bringen? Fest steht, dass der Spaßfaktor hier<br />
ganz groß geschrieben wird, und das nicht nur<br />
für die jungen Cartoon-Fans.<br />
TW<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 15
Film<br />
Animation<br />
Bildreferenz<br />
Der Lorax (3D)<br />
Einige Kinderbücher des Autors und Illustrators Dr. Seuss wurden bereits verfilmt. Darunter „Der Grinch“ (2000),<br />
„Ein Kater macht Theater“ (2003) und „Horton hört ein Hu“ (2008). Mit „Der Lorax“ kommt nun eine weitere der<br />
kunterbunten Geschichten in animierter Form ins Heimkino.<br />
Animation<br />
OT: The Lorax L: US J: 2012 V: Universal B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, verw. 3D-Proj.: JVC DLA-X30, 2D-komp:<br />
Ja R: Chris Renaud, Kyle Balda D: Danny DeVito, Zac Efron,<br />
Taylor Swift LZ: 86 min FSK: 0 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.11.12 × 2 Extras: 7/10<br />
In Thneed Ville regiert der Kommerz. <strong>Die</strong> Bürger<br />
tanzen, die mechanischen Vögel piepen und<br />
Aloysius O’Hare zählt seine Scheinchen. Sein<br />
Erfolgsrezept ist simpel: Lass die Leute in einer<br />
durch und durch künstlichen Welt leben, die<br />
nicht ohne Batterien auskommt.<br />
Unterhalte sie. Mach, dass<br />
sie sich wohl fühlen und<br />
verkaufe ihnen Luft zum<br />
Atmen. Dann nämlich sind<br />
sie komplett abhängig und<br />
zahlen jede Summe. In dieser sterilen Stadt aus<br />
Plastik, Kunstlicht und Tierlosigkeit lebt der 12jährige<br />
Ted. Seine pubertären Gedanken drehen sich<br />
um nichts anderes als um die wunderschöne<br />
Nachbarin Audrey, eine Künstlerin, die seine Fantasie<br />
und Weltsicht auf vielerlei Weisen beflügelt. Ihr<br />
neuestes Werk zeigt merkwürdige Gebilde, die aus<br />
dem Boden wachsen und gen Himmel ragen –<br />
Bäume. Da sie sich nichts sehnlicher wünscht, als<br />
einmal in ihrem Leben einen Baum zu pflanzen,<br />
begibt sich Ted in die Außenwelt, um nach dem<br />
Verbleib der mystischen Wesen zu forschen. Seine<br />
Großmutter schickt ihm zum Once-ler, einem Einsiedler,<br />
der angeblich weiß, was mit den Bäumen<br />
passiert ist. Ted findet ihn in einer Hütte, die <strong>von</strong><br />
einer schrecklichen Einöde umgeben ist, und wird<br />
auf recht unkonventionelle Weise empfangen. Mit<br />
seinem Interesse für Bäume schafft er es dennoch,<br />
aus dem Greis eine Geschichte zu pressen,<br />
die Geschichte des Lorax.<br />
Dr. Theodor Seuss’ Geisel<br />
Obwohl er gezielt für Kinder schrieb, integrierte<br />
der ehemalige Zeitungs-Karikaturist stets einen<br />
gewissen politischen Hintergrund sowie seine<br />
persönliche Meinung in seine Werke. Das Kinderbuch<br />
„Der Lorax“ entstand Anfang der 1970er<br />
und kommentierte den Zusammenhang zwischen<br />
der Industrialisierung und der Zerstörung der Umwelt.<br />
<strong>Die</strong> ökonomische Gier macht hier aus dem<br />
lebensfrohen, jungen Erfinder der Binnenhandlung<br />
einen einsamen alten Greis, der sich selbst<br />
um sein Leben betrog. Eigentlich wollte er nur<br />
die Welt mit seinen flauschig weichen, multifunktionalen<br />
„Thneeds“ revolutionieren. Das Material<br />
für seine Thneed-Shirts, -Teppiche, -Handschuhe<br />
etc. musste er jedoch aus den Truffula-Bäumen<br />
gewinnen, indem er diese abholzte. Der erste<br />
gefällte Baum ruft mit dem Lorax den Hüter des<br />
Waldes auf den Plan, der den Baummörder zur<br />
Rechenschaft ziehen und <strong>von</strong> seinen dubiosen<br />
Plänen abbringen möchte.<br />
Für die Kinder<br />
Das unscheinbare, kleine Äußere des Lorax wird<br />
durch sein knalliges Orange kompensiert, wodurch<br />
er wie ein geschrumpftes, leuchtendes Walross<br />
aussieht. Gesprochen wird der sympathische<br />
Gnom nicht nur im Original <strong>von</strong> Danny DeVito.<br />
Auch in der russischen, italienischen, spanischen<br />
und deutschen Version lieh er ihm seine Stimme.<br />
Und das, obwohl er nicht alle Sprachen beherrschte.<br />
Besonders die Aussprache bereitete ihm Probleme,<br />
weshalb ihm gleich mehrere Sprachtrainer<br />
bei jedem Satz zur Seite standen. Für die deutsche<br />
Fassung wurde der übersetzte Text zunächst <strong>von</strong><br />
einem deutschen Schauspieler eingesprochen,<br />
damit DeVito schon einmal eine klangliche Orientierung<br />
hatte und es dann selber nachemp-<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
52<br />
Schon putzig, die Waldbewohner. Schade, dass<br />
sie bald kein Zuhause mehr haben
Animation<br />
Film<br />
Was soll das denn? Sichtbare Entrüstung durchfährt den Lorax (Danny DeVito) beim Anblick des ersten<br />
gefällten Baumes. Hoffentlich zeigt ihm niemand die Hunderte anderen abgeschlachteten Bäume<br />
finden konnte. <strong>Die</strong> Mühen haben sich gelohnt,<br />
denn der Lorax ist natürlich das Charakteristikum<br />
des Films und durch die Stimme sowie die Gebärden<br />
nun unweigerlich an den großartigen<br />
Danny DeVito gebunden.<br />
Eine weitere klangliche Besonderheit des Films<br />
ist die Instrumentierung, die zum einen die<br />
Künstlichkeit <strong>von</strong> Thneed Ville mit elektronischen<br />
Synthesizer-Klängen widerspiegelt und zum anderen<br />
die Natur mit Akustik-Instrumenten untermalt.<br />
Dadurch gewinnt die Dualität zwischen<br />
industrieller Gier und der Natur klanglich an<br />
Aussagekraft und Deutlichkeit.<br />
Für die Umwelt<br />
Das Animationsteam Illumination Entertainment<br />
hielt sich bei den Designs stark an Dr. Seuss’<br />
Illustrationen und schuf unter der Regie <strong>von</strong> Chris<br />
Renaud und Kyle Balda („Ich, einfach unverbesserlich“)<br />
eine kunterbunte Fantasy-Welt mit flauschigen<br />
Bäumen, deren Stämme Streifen tragen,<br />
mit Bären, Enten und Fischen, welche die Emotionen<br />
des Waldes wiedergeben, aber auch für<br />
einige Lacher gut sind. Der scheinbar aussichtslose<br />
Kampf gegen die Umweltzerstörung ist dadurch<br />
keine allzu schwere Kost für das jüngere<br />
Publikum und ist geschickt in ein spannendes<br />
Abenteuer verwoben. <strong>Die</strong> Botschaft, sich ein wenig<br />
vom künstlichen Städtebau zu distanzieren<br />
und nicht die natürliche<br />
Umwelt zu vergessen, kommt also nicht mit dem<br />
Vorschlaghammer und ist vielmehr ein tragendes<br />
Handlungselement, das die Grundmotivation der<br />
Filmhelden bildet.<br />
Genießen ohne Zahnschmerzen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D ist wie die meisten computergenerierten<br />
<strong>Animationsfilme</strong> in ihrer visuellen<br />
Brillanz perfekt und bietet darüber hinaus auch<br />
noch unglaublich farbenprächtige Bilder. <strong>Die</strong> Welt<br />
des Dr. Seuss ist bunt und erfreut das Auge (übrigens<br />
entgegen dem Natur-Thema) mit allerlei stechenden,<br />
künstlich-fruchtigen Farben. Details wie<br />
die Barthaare des Lorax stechen hier nicht ganz so<br />
deutlich heraus wie etwa die Fell-Partien in „Ice<br />
Age 4“, die meisten Flächen-Texturen sind eher<br />
steril, um die zuckerwatteartigen Strukturen der<br />
Truffulla-Bäume hervorzuheben. Der 3D-Effekt<br />
ist gut, aber zurückhaltend. Vor der geringfügigen<br />
Grundtiefe vermarkten sich die stärker in den Vordergrund<br />
tretenden Effekte als Besonderheit. Mit<br />
einer großen Tiefendynamik, geschweige denn<br />
erinnerungswürdigen Pop-out-Elementen sollten<br />
Sie aber besser nicht rechnen. Für einen gemeinsamen,<br />
familiären Filmabend ist „Der Lorax“ also<br />
eine sichere Unterhaltung. Das bestätigt auch<br />
der lebendige Audio-Mix, der die gereimten Sentenzen,<br />
die witzigen Lieder und die Geräuschkulisse<br />
der beiden Schauplätze<br />
(Stadt und Wald) gekonnt und manchmal auch<br />
mitreißend wiedergibt. Auf der beiliegenden 2D-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> haben Sie zudem die Wahl, ob Sie den<br />
Film auch noch mit witzigen Werbeeinblendungen<br />
des O’Hare-Imperiums sehen wollen. Weitere<br />
Bonus-Highlights sind unter anderem drei neu<br />
animierte Mini-Filme mit dem Lorax (plus Makingof),<br />
eine unveröffentlichte Szene, die Erkundung<br />
<strong>von</strong> Once’lers Wagen sowie die interaktive Tour<br />
durchs Truffula-Tal. <strong>Die</strong> Scheibe explodiert förmlich<br />
vor lauter interaktiver Extras und Mini-Features und<br />
ist auch sonst sehr liebevoll aufgemacht. Einziger<br />
Wermutstropfen sind die bei den interaktiven Extras<br />
fehlenden deutschen Untertitel, sodass hier<br />
englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt sind.<br />
FAlko Theuner<br />
Film 7/10<br />
Keine große Innovation im Bereich des Animationssektors, dafür<br />
aber eine Komödie im Bonbon-Look mit nachhaltiger<br />
Umweltbotschaft.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Wie ein bunter Obstsalat brennen sich die Farben in die Netzthaut.<br />
<strong>Die</strong> glasklare Optik passt zum sterilen Thneedville.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
<strong>Die</strong> Musik ist auf emotionaler Ebene sehr gut in Szene gesetzt, ebenso wie<br />
die stimmungsvolle Geräuschkulisse der drolligen Waldbewohner.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
3D 6/10<br />
<strong>Die</strong> stereoskopische Ebene wird kaum intentional genutzt, erweitert<br />
aber dennoch in gewisser Hinsicht den Erfahrungswert des Films.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2,5/4 2/3 1/2 0,5/1<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 1.2013 53
Familie<br />
Animations-Spezial<br />
Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie, die Science-Fiction- und Fantasy-Serien aus den 1980er Jahren,<br />
die zwar recht simpel animiert sind, aber dennoch großartig designte Figuren und Schauplätze bieten.<br />
Wer diese Kult-Animation besitzen will, kann dies in konzentrierter Form und für nur<br />
wenig Geld nun mit den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Versionen verwirklichen.<br />
He-Man And The Masters Of The Universe<br />
Er ist der stärkste Mann Eternias, wenn nicht gar<br />
des ganzen Universums, quasi die Männlichkeit<br />
in Person. Wenn er sein magisches Schwert zur<br />
Hand nimmt und folgende Worte sagt: „Bei der<br />
Macht <strong>von</strong> G<strong>ray</strong>skull“ – verwandelt sich der ohnehin<br />
schon sehr muskulöse Prinz Adam in He-<br />
Man, einen barbarischen Schwertkämpfer mit<br />
Lendenschurz, der vor allem durch seine Kraft<br />
besticht. An seiner Seite kämpfen der mächtige<br />
Battle-Cat (der in Wirklichkeit ein ängstlicher,<br />
grüner Tiger ist), der treue Mitstreiter<br />
Man-At-Arms, die Anführerin der königlichen<br />
Armee Teela und der kleine, manchmal etwas<br />
nervige Zauberer Orko (der den Schwarzmagiern<br />
der „Final Fantasy“-Reihe ähnelt). <strong>Die</strong> Zauberin<br />
<strong>von</strong> G<strong>ray</strong>skull wiederum lenkt den Helden in<br />
die richtige Richtung und gibt ihm seine Aufträge<br />
für die vielfältigen Quests, die er gegen die Horden<br />
Skeletors oder auch Hordaks führen muss.<br />
Am Ende jeder Folge darf natürlich die Moral<br />
<strong>von</strong> der Geschicht‘ nicht fehlen, sodass mindestens<br />
einer der Helden den Kindern erklärt,<br />
was sie in dieser Folge lernen konnten.<br />
<strong>Die</strong> komplette Serie <strong>von</strong> 1983 ist auf insgesamt<br />
zwei separat erhältlichen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
erschienen. Bei je 65 Episoden pro Disc<br />
können Sie sich ausmalen, wie stark das<br />
Bild- und Tonmaterial komprimiert sein<br />
muss. Doch wenn man es genau bedenkt,<br />
wird das Ursprungsmaterial sowieso ausschließlich<br />
in bedenklicher Qualität vorliegen,<br />
weshalb der Qualitätsanspruch auf dem Niveau<br />
der hochgerechneten SD-TV-Version<br />
bleiben sollte. Kompressionsartefakte, Unschärfen<br />
und überstrahlende Farben stehen hier also<br />
an der Tagesordnung.<br />
Sammler dürften sich aber freuen, denn über die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommen sie platz- und kostensparend<br />
an das Gesamtwerk ihres Lieblingshelden heran.<br />
Über 24 Stunden Laufzeit sowie der abendfüllende<br />
He-Man-Film „Das Geheimnis des Zauberschwertes“<br />
(auf der Season-One-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>) dürften<br />
Grund genug sein, sich diesen Kultklassiker<br />
der Zeichentrick-Historie zuzulegen.<br />
Bravestarr<br />
Lou Scheimer, der Kreateur <strong>von</strong> „He-Man“,<br />
produzierte in den 1980ern eine Reihe <strong>von</strong><br />
animierten Science-Fiction-TV-Serien, zu denen<br />
auch „Bravestarr“ gehörte. Er verband unterschiedlichste<br />
Genres zu außergewöhnlichen<br />
Collagen, die es so eigentlich nur in der Pulp-<br />
Literatur der 1960er/70er Jahre gab. Einen Western<br />
in einer Zukunftswelt stattfinden zu lassen,<br />
war so eine außergewöhnliche Mixtur. Auch der<br />
Held, visuell ein amerikanischer Ureinwohner,<br />
der die Landbevölkerung als Marshall beschützt,<br />
war nicht nur für eine Zeit, in der heftige Kolonial-Kritik<br />
geübt wurde, ein schlauer Kniff. Dass<br />
der Held eins mit der Natur ist, beweist seine<br />
Fähigkeit, die Kräfte der einzelnen Tiere (Stark<br />
wie ein Bär, schnell wie ein Puma, die Ohren des<br />
Wolfs und die Augen des Falken) annehmen zu<br />
können. Als Reittier benutzt er ein Pferdewesen,<br />
das nicht sein Untergebener sondern sein gleichberechtigter<br />
Partner ist. Ähnlich wie Superman<br />
gelangt Bravstarr als Junge auf einen fremden<br />
<strong>Die</strong> Kraft des Bären verhilft Marshal Bravestarr<br />
zum Sieg gegen seinen Pferdekumpel<br />
Phantom, Flash Gordon, Mandrake und Lothar<br />
zeigen dem Invasoren Ming, wo es lang geht<br />
Bilder: KSM<br />
80
Animations-Spezial<br />
Familie<br />
Bravestarr<br />
Planeten namens Neu Texas. Sein Vater, ein großer<br />
Häuptling, setzt ihn mit einer Notlandekapsel<br />
ab, bevor das Mutterschiff zerschellt. <strong>Die</strong> Ursache<br />
des Unfalls ist die finstere Entität Stampede –<br />
ein drachenartiges Wesen, das im Hintergrund<br />
sämtliche Fäden zieht. Das ausführende Organ<br />
des Bösen ist der gierige Zombie-Cowboy Texhex,<br />
der Bravestarr regelmäßig gegenübertritt.<br />
Auch hier sind alle 65 Episoden und der Pilotfilm<br />
auf einer Disc enthalten, weshalb das MPEG-<br />
2-codierte Bild im 4:3-Format besser nicht zu<br />
argwöhnisch betrachtet werden sollte. <strong>Die</strong> Synchronisation<br />
ist allererste Sahne, der Klangqualität<br />
hört man ihr Alter jedoch durchgängig an.<br />
Eine englische Tonspur ist leider nicht enthalten.<br />
Adventures Of The Galaxy Rangers<br />
Zuerst gab es die „Galaxy Rangers“ und dann „Saber<br />
Raider und die Star Sheriffs“ – damit wäre<br />
die wohl wichtigste Frage gleich zu Anfang geklärt,<br />
denn viele sehen nur die Parallelen der beiden<br />
großartigen Trickserien, ohne die jeweiligen Produktionsjahre<br />
nachzuschlagen. Zacharias Foxx,<br />
Walter „Doc“ Hartford, Shane und Niko, das sind<br />
die vier Ranger, denen durch ihre Implantate<br />
auch allerlei fantastische Fähigkeiten zur Verfügung<br />
stehen. Lebemann Shane ist zum Beispiel<br />
als künstlich erschaffener Humanoid dazu in<br />
der Lage, seine Gestalt zu verändern und sich<br />
selbst zu heilen. Das Implantat seines Love Interests<br />
Niko wiederum verstärkt ihre geistigen<br />
Eigenschaften zur Telekinesis. Walter beeinflusst<br />
als Profi-Hacker sämtliche technischen Geräte in<br />
seiner Umgebung, indem er in Sekundenschnelle<br />
entsprechende Programme schreibt. Zum Schluss<br />
bleibt noch der Anführer Foxx, der bei Aktivierung<br />
des Implantats schneller und stärker wird und mit<br />
seinem Phasenhandschuh durch Objekte und<br />
Wände hindurch greifen kann. Für Eltern ist vor<br />
allem interessant, wie hier Probleme gelöst werden<br />
bzw. in welchem Maße sich die Gewaltdarstellung<br />
durch den cleveren Schnitt zurück nimmt.<br />
Milde Kost also auch für jüngere Zuschauer, selbst<br />
in einem <strong>von</strong> Schießereien geprägten Genre wie<br />
dem Western. Ein weiterer Pluspunkt ist der eingängige<br />
Soundtrack, der zwar solche 08:15-Parolen<br />
wie „No Pain, no Gain“ („Ohne Fleiß, kein<br />
Preis“) und „No Guts, no Glory“ („Ohne Mut,<br />
kein Ruhm“) bereit hält, aber dennoch Ohwurm-<br />
Eigenschaften besitzt.<br />
Defenders Of The Earth<br />
Erwähnt man Superhelden im Science Fiction-Gewand,<br />
so kommen einem neben „Green Lantern“<br />
auch sofort Flash Gordon und seine „Defenders<br />
Of The Earth“ in den Sinn. Als ein Raumschiff auf<br />
dem Planeten Erde bruchlandet, weiß der Magier<br />
Mandrake instinktiv, dass er den verletzten Insassen<br />
mit seinen Illusionen vor den roboterartigen<br />
Verfolgern retten muss. Das Opfer entpuppt sich<br />
als Flash Gordon, dessen Frau und Sohn <strong>von</strong><br />
den Schergen seines Erzfeindes Ming gefangen<br />
gehalten werden. Der grüne Imperator plant die<br />
Erde zu übernehmen, nachdem seine Heimatwelt<br />
Mongo komplett ausgebeutet wurde. Zusammen<br />
mit seinen Freunden, Mandrake, dem Phantom<br />
(kann mit Tieren reden) und Lothar (sehr stark<br />
bzw. geübt im Nahkampf) sowie den im Teenager-Alter<br />
befindlichen Kindern der Helden, bildet<br />
er die Spitze der selbsternannten „Verteidiger der<br />
Erde“, um eine außerirdische Invasion zu verhindern.<br />
<strong>Die</strong> größte Kompressions-Einbuße bei<br />
den 65 auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindlichen TV-Folgen<br />
ist der schlechte Sound, dessen verwaschener<br />
Klang nur unempfindlichen Ohren zuzumuten<br />
ist. Eine Wiedergabe über die TV-Lautsprecher<br />
anstatt über die Heimkino-Anlage sei hier empfohlen.<br />
Wer über die Unschärfen und Artefakte<br />
des Bildes hinwegsehen kann, der bekommt mit<br />
der Gesamtedition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein erstklassiges<br />
Preis-Leistungsverhältnis geboten. Insbesondere<br />
Marvel-Fans bekommen hiermit eines der frühen<br />
Superhelden-Teams zu Gesicht, das mit seiner<br />
Trickfilm-Adaption das Superhelden-Genre im<br />
Fernsehen festigte und darüber hinaus auch die<br />
nachfolgende Generation (für die ja die Erde gerettet<br />
werden soll) gleich mit thematisierte bzw.<br />
als Helden-Kids in die Handlung integrierte<br />
FAlko theuner<br />
He-Man And The Masters Of The Universe (1. Staffel)<br />
OT: He-Man And The Masters Of The Universe L: US J: 1983<br />
V: KSM B: MPEG-2, 1.33 : 1 T: DD 2.0 R: Steve Clark u. a.<br />
S: Helgo Liebig, Michael Grimm, Monika Barth LZ: 1475 min<br />
FSK: 12 P: 33 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Film 7,5/10<br />
He-Man ist Kult und sollte auch als solcher gesehen werden. Wer<br />
eine Abneigung gegen Trickfilme mit simplen Animationen hat,<br />
sollte aber besser nicht zugreifen.<br />
Technik 3/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Ton 2/10<br />
OT: Bravestarr L: US J: 1987 V: KSMB: MPEG-2, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Lou Kachivas, Tom Tataranowicz<br />
S: Gerhard Hinze, Achim Schülke, Herbert Tennigkeit LZ:<br />
1485 min FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7/10<br />
Zusammen mit dem Pilotfilm ergibt sich ein großartiges<br />
Science-Fiction-Abenteuer, das <strong>von</strong> uns einen indianermäßigen<br />
Nostalgie-Bonus erhält.<br />
Technik 3/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Ton 3/10<br />
Adventures Of The Galaxy Rangers<br />
OT: Adventures Of The Galaxy Rangers L: US J: 1986 V: KSM<br />
B: MPEG-2, 1,33 : 1 T: DD 2.0 R: Robert Mandell<br />
D: Horst Stark, Lutz Schnell, Sabine Falkenberg LZ: 1414 min<br />
FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.11.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7/10<br />
<strong>Die</strong> „Galaxy Rangers“ gehörten zusammen mit „Saber Raider“ in<br />
den 1990er Jahren zum Pflichtprogramm eines jeden Teenagers<br />
und haben sich damit ihren Platz im Film-Regal verdient.<br />
Technik 3/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Ton 3/10<br />
Defenders Of The Earth<br />
OT: Defenders Of The Earth L: US J: 1986 V: KSM<br />
B: MPEG-2, 1.33 : 1 T: DD 2.0 R: Ray Lee, John Gibbs<br />
D: Lutz Mackensy, Sasha Dreger, Achim Schülke LZ:<br />
1356 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.11.2012 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7/10<br />
Ein Team aus Helden bildet die nächste Generation zu Helden aus<br />
und rettet dabei die Erde – klassische Marvel-Action hoch zehn.<br />
Ein Spaß für alle Fans des Genres.<br />
Technik 2,5/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Ton 2/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2013 81
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Findet Nemo 3D<br />
Findet Nemo 3D<br />
Animation<br />
OT: Finding Nemo L: AU, US J: 2003 V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 7.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />
K/12 2D-komp.: ja R: Andrew Stanton, Lee Unkrich LZ:<br />
101 min FSK: 0 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.03.13 × 2 Extras: 7/10<br />
Zehn Jahre ist es inzwischen her, seit der<br />
sechste große Film der Pixar-Studios erstmals<br />
über die Leinwände flimmerte. Nach wie vor gilt<br />
er als eine der <strong>besten</strong> Animationen der Studiogeschichte,<br />
da er Jung und Alt gleichermaßen in<br />
ihren Bann zieht und ganz ohne Bösewicht eine<br />
dramatische Geschichte voller Tiefe erzählt. Der<br />
Trick besteht vermutlich darin, den Film mit einem<br />
äußerst erwachsenen Thema zu beginnen,<br />
nämlich dem Eltern-sein, und jenes dann auch<br />
<strong>bis</strong> zum Ende durchzuziehen. Protagonist Marlin<br />
(Christian Tramitz) ist gerade erst mit seiner jungen<br />
Frau Cora in eine neue Wohnung gezogen:<br />
Einer See-Anemone mit direktem Blick in die<br />
weiten des Ozeans, die für ihre Kinder genügend<br />
Platz bieten soll. Doch ein Barakuda macht<br />
ihnen einen Strich durch die Rechnung und den<br />
zukünftigen Familienvater zum Witwer. Nur ein<br />
lädiertes Ei hat der Raubfisch zurück gelassen.<br />
Fortan ist der „geh“-behinderte Sohn namens<br />
„Dory! Berühre nicht die Oberflächen der Quallen, du<br />
wirst dich … nicht verbrennen?!“<br />
Nemo sowohl Erinnerung an Marlins verstorbene<br />
Liebe als auch Mahnmal für alle Schrecknisse,<br />
die einem im Leben erwarten können. Von dem<br />
Schock gezeichnet wird der Clownfisch zu einem<br />
extrem übervorsichtigen Vater, der seinen Sohn<br />
sämtlicher Freiheiten beraubt und ihn am liebsten<br />
in einen Safe sperren möchte. <strong>Die</strong>ser begibt<br />
sich aus Trotz in Gefahr, gerät in die Fänge eines<br />
australischen Zahnarztes und muss nun alles<br />
daran setzen, dem Aquarium aus eigener Kraft<br />
zu entkommen. Für Marlin beginnt eine Odyssee<br />
ins Ungewisse, und auf seiner Reise durchs<br />
Meer liest er jeden noch so flüchtigen Hinweis<br />
auf, der ihn auf die Fährte Nemos bringen<br />
könnte. Einer der wichtigsten steckt aber ausgerechnet<br />
in den unergründlichen Hirnwindungen<br />
des an extremer Vergesslichkeit leidenden Doktorfisches<br />
Dori (Anke Engelke). Nach und nach<br />
nähern sich Vater und Sohn wieder an – und<br />
das ist nicht nur räumlich gemeint. Obwohl die<br />
Handlung so wahnsinnig gut durchstrukturiert<br />
und die Charaktere auf sehr intelligente Weise<br />
durchpsychologisiert wurden (im Prinzip hat<br />
jeder mit irgendeiner Schwäche zu kämpfen),<br />
bleibt doch immer genügend Zeit für den ein<br />
oder anderen Spaß. Moins! Und genau das ist<br />
es, was wirklich jeden Zuschauer bei der Stange<br />
hält – genau die richtige Mischung aus Drama<br />
und Komödie. Ein absolutes Meisterwerk!<br />
Ein tiefer Tauchgang<br />
<strong>Die</strong> parallel im Kino ausgestrahlte 3D-Version<br />
des Pixar-Klassikers ist nun erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erschienen und offenbart eine riesige Fülle an<br />
Details. Wo die DVD noch ihre Grenzen aufzeigte,<br />
stechen hier die knackscharfen Kanten,<br />
die für damalige Verhältnisse sehr guten Oberflächen-Texturen<br />
(achten Sie einfach mal auf<br />
die Schuppenreflektionen) und die scheinbar<br />
frei im Raum schwebenden Wasserpartikel ins<br />
Auge. Aber keine Sorge – das 3D-Erlebnis intensiviert<br />
zwar das ohnehin schon sehr spannende<br />
Abenteuer, führt aber zu keinem Zeitpunkt zur<br />
Überanstrengung der Augen. Dafür ist die dynamische<br />
Anpassung der dreidimensionalen Tiefe<br />
einfach zu gut durchkomponiert, sodass sich<br />
die Augen immer wieder erholen können. 3D-<br />
Spitzen gibt es natürlich auch zur Genüge. Fisch-<br />
und Quallen-Schwärme eignen sich perfekt, um<br />
auf vielen Ebenen den plastischen Raum in die<br />
Tiefe zu öffnen – der Effekt ist unbestreitbar<br />
ein wahrer Hingucker. Beim Bonus ist nicht viel<br />
Neues hinzugekommen,<br />
die 3D-Disc<br />
bietet die zuvor<br />
veröffentlichten<br />
Aquarien<br />
in der dritten<br />
Dimension.<br />
<strong>Die</strong> beiliegende<br />
2D-Disc enthält wie<br />
auch die DVD den Kurzfilm<br />
„Knick Knack“. Statt der vorherigen<br />
interaktiven Extras<br />
gibt es nun filmische Kurzbeiträge<br />
zur Entstehung der Geschichte,<br />
zur aktualisierten <strong>Disney</strong>land-Attraktion „Submarine<br />
Voyage“, zur Frage nach dem ursprünglich<br />
intendierten Einsatz <strong>von</strong> Rückblenden sowie<br />
einen alternativen Anfang.<br />
Falko ThEunEr<br />
Film 9/10<br />
<strong>Die</strong>ser Kinderfilm ist sehr erwachsen und beweist an Stellen<br />
Tiefgang, an denen man es überhaupt nicht erwarten würde.<br />
Schon heute ein Animations-Klassiker!<br />
Technik 10/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 10/10<br />
Auch wenn oft mit weichem Licht gearbeitet wird, so sind Kontrast,<br />
Schärfe und Farben dennoch immer auf oberstem Niveau.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Lebendiger kann eine Abmischung nicht wirken. Viele kleine Fische<br />
schwimmen um die Ohren und verändern ihre Position gut hörbar.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D 9/10<br />
Von vorn <strong>bis</strong> hinten perfekt durchkonzipiert gestaltet sich der<br />
3D-Effekt zum absoluten Augenschmaus für Groß und Klein.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 2,5/3 2/2 0,5/1<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />
82
Familie<br />
Film<br />
Der kleine Rabe Socke<br />
Familien-/Kinderfilm<br />
OT: Der kleine Rabe<br />
Socke L: DE J: 2012<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Sandor Jesse, Ute<br />
<strong>von</strong> Münchow-Pohl<br />
S: Jan Delay, Katharina<br />
Thalbach, Anna Thalbach LZ: 78 min FSK: 0<br />
P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.03.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Jan Delays Stimme passt wunderbar<br />
zum kleinen Raben Socke<br />
Der unartige Frechdachs bzw. -rabe<br />
Socke hat wohl die zehn<br />
Gebote noch nicht ganz verinnerlicht.<br />
„Du sollst nicht lügen“, „Du<br />
sollst nicht stehlen“ und „Du sollst<br />
beim Spielen keinen Staudamm<br />
kaputt machen, der die einzige Sicherheit<br />
vor der Überschwemmung<br />
des Waldes ist“ – oder so ähnlich.<br />
Auf jeden Fall hat sich Socke in allen<br />
drei Fällen schuldig gemacht. <strong>Die</strong><br />
Einzigen, die ihm jetzt noch helfen<br />
können, sind die Biber, die außerhalb<br />
des Waldes wohnen und die<br />
den Damm für ihn reparieren sollen.<br />
Glücklicherweise wird er <strong>von</strong> Freund<br />
Wolle, dem Schaf und Eddi, dem Bär<br />
auf seinem Abenteuer unterstüzt,<br />
das hundert Prozent familientauglich<br />
ist – quasi ein Roadmovie für Kinder,<br />
sogar mit der passenden „Easy<br />
Rider“-mäßigen Drogenerfahrung<br />
mit giftigen Früchten. Aber keine<br />
Sorge, es bleibt alles ganz harmlos.<br />
<strong>Die</strong> Kleinen bekommen hier nützliche<br />
Moralvorstellungen vermittelt,<br />
da<strong>von</strong> dass man seine Mitmenschen<br />
nicht belügen sollte, es besser<br />
ist zu teilen, aber auch dass man<br />
Socke und Wolle erblicken erstmalig das Land jenseits ihres Waldes und<br />
stehen vor einem idyllischen Ausblick, der die Sorgen mal Sorgen sein lässt<br />
keine Angst haben und sich mutig<br />
seinen Problemen stellen soll, wie<br />
Socke es tut, trotz aller Fehler, die<br />
er gemacht hat. Einen berühmten<br />
Sprecher und Songschreiber gibt’s<br />
noch oben drauf. Jan Delay leiht<br />
dem kleinen, mutigen Raben seine<br />
Stimme und hat auch das Titellied in<br />
seinem unvergleichlichen Stil selbst<br />
komponiert.<br />
Technisch liefert Sockes abwechslungsreiche<br />
und putzige Reise einen<br />
guten Durchschnitt. <strong>Die</strong> schönen<br />
Zeichnungen werden in bunten Farben<br />
stimmig in Szene gesetzt und<br />
auch sonst ist das Bild angemessen<br />
scharf. Der Klang hätte aber ruhig<br />
noch breiter auf die Seitenboxen<br />
verteilt werden können, qualitativ<br />
gibt es aber sonst auch beim Sound<br />
kaum Abstriche.<br />
Fr<br />
Film 7/10<br />
Ein liebevoll gemachtes und unterhaltsames<br />
Kleinod, natürlich vor allem für die Kinder, aber<br />
auch für die ganze Familie zusammen geeignet.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bärenbrüder<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home, Universum<br />
Animation<br />
OT: Brother Bear<br />
L: US J: 2003<br />
V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
R: Aaron Blaise, Bob<br />
Walker S: Daniel Brühl,<br />
Moritz Bleibtreu,<br />
Johannes Bachmann LZ: 85 min FSK: 0<br />
P: 16 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />
<strong>Die</strong> Macht der Liebe gilt ja bei <strong>Disney</strong><br />
seit jeher als altbewährtes<br />
Mittel gegen die kleinen und großen<br />
Probleme des Lebens. Falls Sie mal<br />
kein Geld für die Miete haben, hilft<br />
Ihnen das reichlich wenig. Wenn<br />
Sie aber im posteiszeitlichen Alaska<br />
<strong>von</strong> ihrem Bruder in einen Bären<br />
verwandelt werden, wird Ihnen die<br />
Macht der Liebe zu einem einmaligen<br />
Abenteuer, einer einzigartigen<br />
Freundschaft und einem erfüllten<br />
Leben verhelfen. Hauptcharakter<br />
Kenai wollte das anfangs auch nicht<br />
glauben, letztendlich wird aber seine<br />
immer enger werdende Bindung<br />
zu dem kleinen Bären Koda seine<br />
Koda wurde im Original <strong>von</strong> Jeremy Suarez gesprochen, der Phil Collins‘ Song „On My Way“ noch etwas drolliger<br />
rüber bringt als sein deutsches Pendant, aber auch unsere heimischen Sprecher haben eine gute Arbeit gemacht<br />
Sicht der Dinge ändern. Und das<br />
ist auch bitter nötig, da Kenai doch<br />
vom Hass zerfressen ist und die<br />
Bären für den Tod seines Bruders<br />
verantwortlich macht. Wie gewohnt<br />
bei <strong>Disney</strong> lassen sich im Zuge<br />
dessen wunderschön gezeichnete,<br />
idyllische Naturbilder bewundern<br />
und die Animationen der einzelnen<br />
Figuren sind auch hier grandios gelungen.<br />
Ansonsten gehört der Film<br />
aber zu den schwächeren <strong>Disney</strong>-<br />
Animationen. Den teils aufdringlichen<br />
Kitsch hat Phil Collins mit<br />
seinen Songschöpfungen, und nicht<br />
gerade seinen <strong>besten</strong>, begleitet und<br />
ihn dadurch sogar noch intensiviert.<br />
Auch der Humor macht einen bemühten<br />
Eindruck. Das tollpatschige<br />
Elchduo ist in Sachen Witz eher<br />
zweckdienlich ausgefallen. Das alles<br />
wird die zum Großteil aus Kindern<br />
bestehende Zielgruppe freilich kaum<br />
stören. Dadurch bleibt es aber nur<br />
solider <strong>Disney</strong>-Durchschnitt. Optisch<br />
freuen wir uns über die erstklassige<br />
Farbabstimmung und eine gute Kontrastierung<br />
und Schärfe. Beim sonst<br />
soliden Klang fehlt es aber an der<br />
räumlichen Ausdehnung. Fr<br />
Film 6,5/10<br />
„Bärenbrüder“ wird gut in Ihre <strong>Disney</strong>-Familiensammlung<br />
passen. Nur Phil Collins hätte es<br />
nach „Tarzan“ gut sein lassen sollen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2013 83
Familie<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Einen der computeranimierten Überraschungshits des vergangenen<br />
Jahres lieferte <strong>Disney</strong> mit dem knallbunten Videospielabenteuer „Ralph<br />
reicht’s“. <strong>Die</strong> Kombination aus herrlich nostalgischem Retro-Gamer-<br />
Charme und einer wirklich witzigen Story sorgt für beste Unterhaltung.<br />
Animationsfilm<br />
OT: Wreck-It Ralph L: US J: 2012 V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MVC, 2.39 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Rich Moore<br />
S: Christian Ulmen, Anna Fischer, Kim Hasper LZ: 102 min<br />
FSK: 6 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.04.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Randale-Ralph hat‘s wirklich nicht leicht: Seit<br />
Jahren verrichtet er zuverlässig seine Arbeit<br />
als Bösewicht in einem der beliebtesten Spielautomaten<br />
in der örtlichen Spielhalle. Doch wird<br />
es ihm gedankt? Natürlich nicht, die Lorbeeren<br />
sammelt stets und ständig der perfekte „Fix-<br />
It-Felix, Junior“ ein, der mit seinem magischen<br />
Hammer alles in Nullkommanichts wieder hinbiegt,<br />
was Ralph kaputtmacht. Er hat es satt, nie<br />
den gerechten Lohn für seinen wichtigen Beitrag<br />
zum Spiel zu bekommen, und so büchst er eines<br />
Tages einfach aus, um sein Glück in einem der<br />
vielen anderen Games der Spielhalle zu versuchen.<br />
Sollen seine ach so sauberen Mitstreiter<br />
doch sehen, wie sie ohne ihn zurechtkommen!<br />
Spiele-Welten mit intelligenter Story<br />
Auf seiner Suche nach Anerkennung stolpert er<br />
in das an actionreiche First-Person-Shooter angelehnte<br />
„Hero‘s Duty“ („Call Of Duty“ und „Halo“<br />
lassen schön grüßen) und trifft in den digitalen<br />
Weiten der Spielhalle, in der nach Ladenschluss<br />
die Figuren und Charaktere aus allen möglichen<br />
Spielen erst so richtig zum Leben erwachen, auf<br />
alte Bekannte wie Sonic, Pac-Man, Bowser und<br />
Co. Seinem großen Ziel, endlich auch einmal<br />
eine der funkelnden Medaillen zu bekommen,<br />
mit denen die Helden der Spiele und die Kinder,<br />
die ihr Taschengeld in die Automaten stecken,<br />
ausgezeichnet werden, kommt er schneller<br />
nahe, als er denkt – doch die wahre Herausforderung<br />
liegt natürlich ganz woanders.<br />
In der quietschbunten Welt <strong>von</strong> „Sugar<br />
Rush“, einem an Fun-Racer wie „Mario<br />
Kart“ angelegten Spiel, lernt<br />
er die vorlaute Vanellope<br />
<strong>von</strong> Schweetz kennen,<br />
die ihn anfangs regelmäßig<br />
zur Weißglut treibt,<br />
ihm im Laufe des Films<br />
aber natürlich immer<br />
mehr ans Herz wächst.<br />
Gemeinsam decken<br />
sie nach und nach ein<br />
regelrechtes Komplott auf, das<br />
die Zukunft aller Spielhallenbewohner<br />
gefährdet – die anfangs<br />
recht simpel anmutende<br />
Story schlägt bald so einige<br />
Haken und hat einen finalen<br />
Twist zu bieten, der wirklich<br />
überrascht und den man<br />
einem solch unschuldigen<br />
Animationsspaß normalerweise<br />
gar nicht zutrauen würde.<br />
Beim Treffen der Anonymen Bösewichte schildert Ralph sein Problem: Warum<br />
können nicht auch Schurken für ihre harte Arbeit belohnt werden?<br />
Nicht nur für Videospiel-Fans!<br />
Rich Moore, langjähriger Regisseur der „Simpsons“<br />
oder <strong>von</strong> „Futurama“, ist natürlich ein<br />
ausgewiesener Experte für Popkultur und Videospielreferenzen.<br />
Für die mit Zitaten gespickte<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />
78
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Familie<br />
Um endlich Anerkennung zu bekommen, versucht sich Ralph in „Hero’s Duty“<br />
sogar als KI-Soldat und kämpft an der Seite <strong>von</strong> Sergeant Calhoun<br />
In der farben- und kalorienreichen Welt des Videospiels „Sugar Rush“ lernt<br />
Ralph die kecke Rennfahrerin Vanellope <strong>von</strong> Schweetz kennen<br />
Story <strong>von</strong> „Ralph reicht’s“ hätte man also kaum<br />
einen besseren Mann auf dem Regiestuhl platzieren<br />
können. Der Film strotzt besonders in der<br />
ersten Hälfte vor augenzwinkernden Verbeugungen,<br />
offensichtlichen Parodien und gelungenen<br />
Insidergags, die alle mehr oder weniger<br />
mit Figuren, Mechanismen und der allgemeinen<br />
Ikonographie der Videospiel-Historie zu tun<br />
haben. Doch keine Angst: Auch wer mit Sonic,<br />
Mario und Co. nicht viel am Hut hat, kann mit<br />
diesem Film jede Menge Spaß haben – dafür ist<br />
er einfach zu vielschichtig und zu gut gemacht,<br />
und bietet eine gleichermaßen schwungvolle,<br />
emotionale und intelligente Geschichte.<br />
Referenzbild und klasse Ton<br />
Wie mittlerweile gewohnt, zeigt sich auch diese<br />
CGI-Produktion bildtechnisch <strong>von</strong> ihrer absoluten<br />
Schokoladenseite. <strong>Die</strong> Farben springen<br />
einen förmlich an, so leuchtend und kräftig wirken<br />
sie – Schärfe und Kontrast sind vorbildlich.<br />
Der Sound erweist sich als variabel, detailreich<br />
Sehenswerte Bonus-Perle: „Im Flug erobert“<br />
Im Bonusmaterial <strong>von</strong> „Ralph reicht‘s“ findet sich<br />
ein wahrer Schatz: Schon im Kino lief der wunderbare<br />
animierte Kurzfilm „Im Flug erobert“ (im<br />
Original „Paperman“) als offizieller Vorfilm für<br />
den amüsanten Videospiel-Trip. In traumhaften<br />
Schwarz-Weiß-Bildern, ganz ohne Worte und in<br />
gerade einmal sechseinhalb Minuten erlebt man<br />
hier das schüchterne Aufflackern einer möglichen<br />
Freundschaft, das scheinbare Verpassen einer<br />
und sehr gut, aber eben nicht als überwältigend,<br />
wie es bei vielen der aktuellen Animationshits<br />
der Fall ist. Es fehlt einfach eine kleine<br />
Spur an Dynamik und Durchschlagskraft, um an<br />
die Referenztitel des Genres heranzureichen.<br />
Christian Ulmen als Ralph und Kollegin Anna<br />
Fischer als Vanellope machen ihre Sache als<br />
Synchronstimmen der Hauptfiguren übrigens<br />
vorzüglich und tragen in der deutschen Version<br />
somit ein Gutteil zum Spaßfaktor des Films bei.<br />
3D = doppelt so gut!<br />
Legt man die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> <strong>von</strong> „Ralph reicht’s“ in den<br />
Player, erwartet einen als Erstes ein tolles Menü<br />
im Stil eines klassischen Spielautomaten. <strong>Die</strong><br />
Illusion, dass der eigene Fernseher tatsächlich<br />
zum im Film so wichtigen Spiel „Fix It Felix Jr.“<br />
wird, macht aber erst die beiliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
völlig perfekt, da hier mit ansehnlichen Parallaxen<br />
gearbeitet wird, die Tiefenwirkung (in den<br />
Bildschirm hinein) wie auch Pop-out-Effekte<br />
(aus dem Bildschirm heraus) gleichermaßen<br />
großartigen Gelegenheit, den mutigen Kampf ums<br />
eigene Glück und ein kleines Wunder, das die Liebe<br />
manchmal eben braucht, um tatsächlich wahr zu<br />
werden. Vor wenigen Wochen konnte dieses Glanzstück<br />
des Genres verdientermaßen den Oscar® für<br />
den <strong>besten</strong> animierten Kurzfilm des Jahres abräumen<br />
– schauen Sie also unbedingt mal rein, solch<br />
ein kleines aber feines Kunstwerk gibt es wirklich<br />
nicht alle Tage zu erleben!<br />
überzeugend zum Leben erwecken. Über die<br />
gesamte Filmdauer verteilt, wird das 3D-Erlebnis<br />
gut dosiert: Eine gewisse Plastizität ist immer<br />
vorhanden, und wird in besonders geeigneten<br />
Einstellungen oder bei besonders actionreichen<br />
Passagen noch einmal deutlich gesteigert.<br />
Bonusabteilung mit Oscar ® -Flair<br />
<strong>Die</strong> Extra-Auswahl kann das hohe Niveau der<br />
Technik der Disc auf den ersten Blick nicht halten,<br />
wird die Vorstellung der verschiedenen<br />
Welten des Films (inklusive einiger Making-of-artiger<br />
Beiträge des Kreativteams) hier doch recht<br />
schnell abgehakt. Auch die alternativen und zusätzlichen<br />
Szenen mit einem Audiokommentar<br />
des Regisseurs wissen nicht wirklich zu überzeugen.<br />
Vier Fake-Werbespots für die Spiele, die im<br />
Film als Schauplätze dienen, sind nett und kurzweilig,<br />
aber eben auch nur kleine Appetithäppchen.<br />
Was die Bonusabteilung letztendlich rettet<br />
und geradezu adelt, ist der fantastische Oscar ® -<br />
prämierte Kurzfilm „Im Flug erobert“ <strong>von</strong> Ex-Pixar-<br />
und nun „<strong>Disney</strong> Animation“-Veteran John<br />
Kahrs, den wir Ihnen in einem Extra-Kasten auf<br />
dieser Seite noch etwas genauer vorstellen.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 8/10<br />
Unheimlich einfallsreicher und liebenswerter Animationsspaß, der<br />
im Minutentakt mit Videospielzitaten amüsiert und parallel eine<br />
intelligente und unterhaltsame Geschichte erzählt.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Brillante Farben, filigrane Details, umwerfende Schäre: CGI-Filme<br />
aus dem PC sind wie gemacht für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Sehr guter Gesamteindruck, der lediglich im Vergleich mit der<br />
noch etwas besseren Konkurrenz leichte Kratzer bekommt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
3D 8,5/10<br />
<strong>Die</strong> farbenfrohen Einstellungen werden durch den überzeugenden<br />
3D-Einsatz zu echtem Eye-Candy.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2013 79
Familie<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
XXX<br />
XXXX<br />
Der Überraschungshit aus Belgien geht in die zweite Runde und zeigt einmal mehr, warum die Abenteuer der Seeschildkröte<br />
so gut für Groß und Klein geeignet sind. Es sind vor allem die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, die<br />
hier den großen Unterschied zu Konkurrenzprodukten machen.<br />
Animation<br />
OT: Sammy’s a<strong>von</strong>turen 2 L: BE J: 2012 V: Studiocanal B: MVC,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K 12<br />
2D-komp.: ja R: Ben Stassen, V. Kesteloot S: A. Stein, Detlev<br />
Buck, Der Graf LZ: 92 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.05.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Erzählte der alte<br />
Sammy (Detlev<br />
Buck) im ersten<br />
Teil noch die<br />
Geschichte<br />
seiner Jugend,<br />
finden die<br />
Geschehnisse<br />
nun komplett<br />
in der Gegenwart<br />
statt.<br />
An der Seite<br />
seines <strong>besten</strong><br />
Kumpels Ray (Axel<br />
Stein) hilft er den frisch<br />
geschlüpften Enkel-<br />
Schildkröten dabei, den<br />
Weg ins Meer zu finden<br />
und beschützt sie vor den hungrigen<br />
Möwen. Doch plötzlich wird die an sich<br />
schon gefährliche Szenerie <strong>von</strong> menschlichen<br />
Fischern unterbrochen, die Sammy und Ray<br />
sowie die beiden kleinen Schildkröten Ricky<br />
und Ella mit einem Netz fangen und auf ihren<br />
Fischkutter verschleppen. Das Ziel ist eine<br />
große Aquarienshow in Dubai, wo die Helden<br />
dieser Geschichte mit ihren neu gewonnenen<br />
Freunden eine Art Gefängnis-Ausbruch planen<br />
werden, da ihnen sonst „Lebenslänglich“ droht.<br />
Derweil gelangen Ricky und Ella wieder ins<br />
offene Meer, sodass sie <strong>von</strong> dieser Seite aus<br />
den Ausbruch ihrer Großväter planen können,<br />
vorausgesetzt sie finden sich in der Welt der<br />
Erwachsenen zurecht.<br />
Findet Sammy?<br />
Ein <strong>bis</strong>schen hört es sich schon wie „Findet<br />
Nemo“ an: der geplante Ausbruch aus einem<br />
Aquarium, das angestrebte Zusammenführen<br />
der auseinandergerissenen Familie, das parallele<br />
Abenteuer im Meer, selbst der „Erzähl mir<br />
einen Witz“-Clownsfisch-Gag ist mit dabei.<br />
Doch keine Sorge, auch wenn es einige Seitenhiebe<br />
auf den beliebten Pixar-Film gibt, ist<br />
die Herangehensweise der Geschichte an die<br />
Charaktere dennoch eine völlig andere. Allein<br />
die intelligente Art, in der die alten Füchse Sammy<br />
und Ray Pläne schmieden und umsetzen,<br />
verbreitet ein völlig anderes Flair. Hier werden<br />
strategische Bündnisse geschlossen und fremde<br />
Perspektiven in Erwägung gezogen, um zu einer<br />
Lösung zu gelangen. Das bemerkt auch Sammys<br />
prominente Synchronstimme Detlev Buck<br />
in einem Interview auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Dabei<br />
betont er nicht zu Unrecht, wie sehr ihm diese<br />
Form der Einfühlsamkeit und des Beobachtens<br />
der Situation gefallen.<br />
Das Herz am rechten Fleck<br />
Trotz der intelligenten Charakterzeichnungen in<br />
der Geschichte darf anscheinend der Strippenzieher<br />
bzw. Bösewicht des „Gefängnisses“ nicht fehlen.<br />
Entgegen der allgemeinen Erwartung handelt<br />
es sich hierbei um einen alles andere als kräftigen,<br />
bedrohlich wirkenden Finsterling, der seine<br />
Gegner mit nur einem Flossenschlag<br />
zerstören kann. Stattdessen verbreitet<br />
das zierliche Seepferdchen<br />
Big D mit seiner imposanten<br />
Stimme<br />
(gesprochen<br />
<strong>von</strong> Unheilig-Sänger<br />
Der Graf)<br />
Angst und Schrecken.<br />
Er sieht sich als Boss<br />
und möchte daher unbedingt<br />
seinen Fluchtplan<br />
durchsetzen, dessen<br />
Erfolgsaussichten jedoch<br />
gleich Null sind. Dahinter<br />
steckt natürlich System,<br />
denn insgeheim will Big-D seinen<br />
Einflussbereich behalten, was<br />
in der Freiheit bei seiner mickrigen Statur<br />
nicht möglich wäre. Bei der Umsetzung<br />
seiner Pläne helfen ihm seine beiden Schergen,<br />
die Muränen Phillipp und Marco (gesprochen <strong>von</strong><br />
Bilder: Stock.xchng, Studiocanal<br />
82
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Familie<br />
Ein Bild für die Götter: <strong>Die</strong> stolzen Großeltern Sammy und Shelly zeigen ihrer Enkelin Ella die Schönheit dieser Welt. Bald geht es raus ins Meer<br />
The BossHoss). Sie sind zwar stark,<br />
aber ihr IQ unterschreitet den einer<br />
Amöbe, weshalb Big-Ds Luftschloss über<br />
kurz oder lang irgendwann zusammenbrechen<br />
muss.<br />
Im Zeichen <strong>von</strong> 3D<br />
Obwohl die zweite Produktion<br />
aus der Feder des Drehbuchschreibers<br />
Domonic<br />
Paris schon<br />
wesentlich<br />
besser animiert<br />
ist als der erste Teil,<br />
erblicken die Pixar-verwöhnten<br />
Augen dennoch<br />
Texturen, die detaillierter sein<br />
könnten sowie stark simplifizierte<br />
Figurenmodelle. Ein paar Highlights gibt<br />
es dennoch zu entdecken, so ist beispielsweise<br />
die Animation des Wassers die reinste<br />
Augenweide bzw. vollkommen authentisch. Der<br />
Sound kann sich mit seiner extremen 3D-Aufmachung<br />
wirklich hören lassen. Räumlichkeit<br />
und Signalortung sind hier allererste Sahne,<br />
sodass das Erlebnis auf einer Surround-Sound-<br />
Anlage ein großer Spaß ist.<br />
Wie auch schon der erste Teil bietet die Fortsetzung<br />
einen sehr guten 3D-Effekt, der im Gegensatz<br />
zu vielen aktuellen <strong>Animationsfilme</strong>n recht<br />
offensiv ist. Zum Beispiel gestaltet sich durch<br />
ihn die Szene mit dem Möwengeschwader<br />
zu einer echten Achterbahnfahrt und auch<br />
unter Wasser schweben so einige Elemente<br />
direkt vor den Augen. Für kleinere Kinder<br />
unter sechs Jahren ist die 3D-Version daher<br />
weniger geeignet, da diese <strong>von</strong> den stereoskopischen<br />
Bildern überanstrengt werden<br />
könnten. Ansonsten ist die<br />
3D-Regie gut durchdacht, sodass<br />
es kaum Irritationen gibt<br />
und man dennoch stets ein sehr<br />
plastisches Bild vor sich hat. Im<br />
Vergleich zu den aktuellen Pixar-<br />
Filmen ist der Detailgrad geringer,<br />
weshalb es logischerweise auch weniger 3D-<br />
Details zu bewundern gibt. Dennoch ist es ein<br />
Event für (fast) die ganze Familie.<br />
Falko ThEunEr<br />
In dieser schwindelerregenden Sequenz erleben<br />
Sie 3D in Perfektion<br />
Film 7/10<br />
<strong>Die</strong> alten Schildkröten-Protagonisten haben’s immer noch drauf<br />
und präsentieren einen Familienspaß mit einer unterhaltsamen<br />
Prise Gefängnisdrama.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
<strong>Die</strong> Grafik <strong>von</strong> „Sammy“ war schon in Teil eins reine Nebensache<br />
und wirkt auch hier wie ein wesentlich älterer Pixar-Film.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Das ist pures Vergnügen für die Ohren, mit jeder Menge Action,<br />
deren Akustik sehr schlau inszeniert wurde.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
3D 8/10<br />
Technisch gesehen ist der 3D-Effekt brillant, die Wirkung ist zudem<br />
immens. Doch für die Kleinsten dürfte dies etwas zu viel sein.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 2/3 1/2 1/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2013 83
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder<br />
Regisseur Mamoru Hosoda („Samurai Champloo“) hat sich seit seinem Kinodebut „Digimon der Film“ (2000) zu<br />
einem echten Star-Regisseur gemausert. Seine letzten beiden Filme „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“<br />
(2006) sowie „Summer Wars“ (2009) erhielten mit dem „Award of the Japanese Academy“ die höchste japanische<br />
Auszeichnung für einen Anime. Und auch sein neuester Film „Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder“ (2012) kann sich vor<br />
Jubelrufen und Auszeichnungen (u.a. ebenfalls der Japanische Filmpreis) kaum noch retten.<br />
Animation/Familie<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder<br />
OT: Okami kodomo no ame to yuki L: JP J: 2012 V: Kaze<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Mamoru Hosoda<br />
D: – LZ: 117 min FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 26.07.13 × 1 Extras: 6/10<br />
<strong>Die</strong> Filmpresse feiert Hosoda daher bereits<br />
als neuen Hayao Miyazaki („Das wandelnde<br />
Schloss“), da jeder seiner Filme Millionen Dollar<br />
einspielt und Zuschauer wie auch Kritiker gleichermaßen<br />
überzeugt. Hosodas Erfolgsrezept<br />
war <strong>bis</strong>lang die geschickte Verschmelzung <strong>von</strong><br />
realitätsnahen Alltagsszenarien mit fantastischen<br />
Elementen. Beispielsweise gibt es in „Summer<br />
Wars“ einen ständigen Wechsel zwischen der<br />
Alltagswelt und einer allumfassenden Videospiel-<br />
Plattform, die im Prinzip das Online-Verhalten<br />
und die Abhängigkeit der Menschen <strong>von</strong> der<br />
Technologie symbolisiert. Im starken Kontrast zur<br />
kunterbunten Online-Welt zeichnete er auf der<br />
anderen Seite eine traditionelle Familie, deren<br />
Oberhaupt (eine liebenswerte Großmutter) eher<br />
auf direkte zwischenmenschliche Beziehungen<br />
Nach dem tragischen Tod ihres Mannes muss Hana eine<br />
schwerwiegende Entscheidung treffen<br />
Bilder: Kaze<br />
80
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
In gefühlvollen Bildern dokumentiert der Film das junge Glück der Eltern. Von der Liebe über die<br />
Schwangerschaft <strong>bis</strong> zur Geburt wird hierbei nichts ausgeblendet<br />
baut. Trotz vieler sozialkritischer Elemente, kommt<br />
es in „Summer Wars“ aber keineswegs zur<br />
Verteufelung der Technik, sondern nur zu einer<br />
generellen Auseinandersetzung mit dem Thema.<br />
Aber auch Hosodas Filmsprache ist etwas ganz<br />
besonderes. So wohnen zum Beispiel seinem<br />
„Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ Züge<br />
des französischen Arthaus-Dramas inne, wobei<br />
die Komik keineswegs zu kurz kommt. Unabhängig<br />
vom hohen Anspruch seiner Werke bleiben<br />
diese doch immer familienkompatibel, sodass<br />
auch die jüngeren Zuschauer ihren Spaß haben –<br />
besser könnte Familienunterhaltung gar nicht sein.<br />
Mensch und Wolf<br />
„Ame & Yuki – <strong>Die</strong> Wolfskinder“ ist nun das neueste<br />
Werk der angehenden Animations-Legende<br />
und thematisiert die Schönheiten und Schwierigkeiten<br />
der Elternschaft. <strong>Die</strong> sich über dreizehn<br />
Jahre erstreckende Geschichte beginnt mit der<br />
Hochschulzeit der Studentin Hana. <strong>Die</strong>se verliebt<br />
sich Hals über Kopf in einen schweigsamen,<br />
jungen Wolfsmann. <strong>Die</strong>ser offenbart ihr seine<br />
animalische Seite, die sie wider Erwarten sofort<br />
akzeptiert. <strong>Die</strong> Liebe der beiden führt zu der Entscheidung,<br />
einen gemeinsamen Haushalt zu teilen<br />
und eine Familie zu gründen. Bereits ein Jahr<br />
später bringt Hana ihr erstes Kind zur Welt. Aus<br />
Angst, die wölfische Natur könnte die Humanmediziner<br />
verschrecken, steht Hana die Geburt<br />
im eigenen Haus und ohne ärztliche Versorgung<br />
durch. Auch die spätere zweite Niederkunft verheimlicht<br />
sie vor der Öffentlichkeit. <strong>Die</strong> beiden<br />
Kinder Yuki (wie der Schneesturm) und Ame (wie<br />
der Regen) wachsen zunächst in der städtischen<br />
Umgebung auf. Ihre tierische Art verärgert jedoch<br />
oft die Nachbarn, da diese mit dem Wolfsgeheul<br />
und dem lautstarken Herumgetobe der Kleinen<br />
nicht zurecht kommen. Zudem sind Haustiere in<br />
der Wohnung nicht gestattet, weshalb es auch<br />
regelmäßig Probleme mit der Vermietung gibt.<br />
Als Ames und Yukis Vater eines Tages während<br />
der Jagd stirbt, sieht sich Hana plötzlich als allein<br />
erziehende Mutter und muss nun die komplette<br />
Bürde tragen. Schnell erkennt sie, dass ihre Kinder<br />
in der städtischen Umgebung nicht glücklich werden<br />
können, da ihnen die Freiheit fehlt und sie<br />
die ständige Unterdrückung ihrer tierischen Natur<br />
immer stärker belastet. Folglich sucht sie eine Unterkunft<br />
auf dem Land, fernab der Menschen.<br />
Intelligent und wertvoll<br />
Während die Mutter hier das Leben als Ackerbäuerin<br />
kennen lernt, entwickeln sich ihre Kinder vollkommen<br />
unterschiedlich und müssen jeder auf<br />
ganz eigene Weise ihren persönlichen Lebensweg<br />
finden. So schwerwiegend sich die beschriebene<br />
Handlung auch anhören mag, so lockerleicht und<br />
unbeschwert wird sie <strong>von</strong> Hosoda erzählt. Zwar<br />
hat die Wolfsmenschenfamilie immer wieder mit<br />
Akzeptanz- und Erziehungsproblemen zu kämpfen,<br />
dennoch besitzen die gezeigten Szenarien<br />
eine Form <strong>von</strong> Alltagshumor,<br />
in der sich sämtliche<br />
Eltern und Kinder<br />
wiedererkennen dürften.<br />
<strong>Die</strong> actiongeladenen Animationen<br />
durchbrechen<br />
mit wunderschönen Kamerafahrten,<br />
butterweichen<br />
Bewegungsabläufen, grandiosen<br />
<strong>bis</strong> außergewöhnlichen<br />
Perspektiven und<br />
wundervoller Musik<br />
die Dramenhandlung.<br />
Momente, wie<br />
die Erkundung des ersten Schnees versprühen<br />
echte Filmmagie. Innovative Collagen,<br />
wie z. B. die schulische Entwicklung der beiden<br />
Kinder bringen frischen Wind und vor allem auch<br />
Tempo in die Geschichte. Dementsprechend ist<br />
Hosoda wieder einmal der Spagat zwischen anspruchsvollem,<br />
erfrischendem Arthouse-Drama<br />
und witziger Kinder- und Jugendfilmatmosphäre<br />
vollends gelungen. <strong>Die</strong> Hochwertigkeit des Produkts<br />
spiegelt sich in der erstaunlichen visuellen<br />
Qualität der Animationen wider, die noch mehr<br />
Details bieten, als „Summer Wars“. Rotierende<br />
Sternenhimmel mit scheinbar Millionen <strong>von</strong><br />
Himmelskörpern, <strong>Blu</strong>menfelder mit tausenden<br />
ultrascharfen Blüten, klare Linien, saubere<br />
Farbabgrenzungen, kein Banding und nahezu<br />
ruckelfreie, lebensnahe Bewegungsabläufe machen<br />
dieses Anime zum optischen Lecker<strong>bis</strong>sen.<br />
Ebenso lässt sich die sehr gute Synchronisation<br />
lobend erwähnen sowie die gezielt eingesetzte<br />
Signalortung, die z. B. die plötzlich einsetzenden<br />
Regengüsse noch intensiver macht. Viele 3D-Elemente<br />
gibt es nicht zu hören, was hier allerdings<br />
als intendiertes Stilmittel durchgeht. In manchen<br />
Szenen ist die wundervolle Klaviermusik zu leise<br />
eingepegelt, während z. B. der innere Monolog<br />
der sich erinnernden Yuki schon fast schreiend<br />
in den Vordergrund drängt. Bis auf diesen kleinen<br />
Fauxpas und die spärlichen Bonusbeiträge<br />
(immerhin 57 Minuten zur Film-Premiere, eine<br />
16minütige Promo und zwei Mini-Best-Ofs) lässt<br />
sich die Qualität des vorliegenden Produktes mit<br />
einer <strong>Disney</strong>-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergleichen, außer, dass der<br />
Film selbst sogar um Längen facettenreicher ist<br />
als jeder aktuelle <strong>Disney</strong>-Streifen.<br />
Falko Theuner<br />
Film 8,5/10<br />
So realistisch, lebensnah und doch fantastisch wurde die<br />
Elternschaft in noch keinem Animations-Film thematisiert. Ein<br />
Animationsjuwel für Groß und Klein.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Aus Angst vor Akzeptanzproblemen verbirgt Hana ihre tierischen Kinder unter Regenanzügen, wenn<br />
sie im Stadtpark unterwegs sind. Den Kindern ist egal, in welcher Form sie draußen herumtoben<br />
Es fällt schwer, nicht in Begeisterungsstürme auszubrechen, wenn<br />
man solch wunderschöne Bilder in Full-HD-Vollendung betrachtet.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Bis auf einige untergehende Passagen des erstklassigen Soundtracks<br />
lässt sich hier nichts mokieren. Ein gehobener Surround-Standard.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 81
Film<br />
Familie<br />
Mulan<br />
Animation, Familie<br />
OT: Mulan<br />
L: US J: 1998<br />
V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Tony Bancroft,<br />
Barry Cook S: Cosma<br />
Shiva Hagen, Otto<br />
Waalkes, Hannes Jaenicke LZ: 88 min FSK:<br />
0 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 6/10<br />
Er war’s! Falsch... Sie war’s - zum<br />
Glück ist die Tarnung noch geheim<br />
<strong>Die</strong> junge Mulan hat zwei Probleme:<br />
Erst hat sie ihre Familie<br />
bei der Heiratsvermittlerin entehrt<br />
und dann soll auch noch ihr invalider<br />
Vater im Kampf gegen die<br />
Hunnen verheizt werden. Das kann<br />
sie selbstverständlich nicht zulassen.<br />
An seiner Stelle gibt sie sich<br />
als der Sohn der Familie aus und<br />
tritt in den Kriegsdienst ein. Zur<br />
Seite steht ihr der kleine, aber<br />
großspurige Drache Mushu, der<br />
ihr <strong>von</strong> den Familienahnen zur<br />
Unterstützung geschickt wurde und<br />
zusammen bewahren sie China<br />
vor dem Untergang. Dabei gibt<br />
sich der Film klar als ein Kind der<br />
späten 1990er zu erkennen. So<br />
können wir einerseits dem optisch<br />
wunderschön umgesetzten Asia-Stil<br />
und den tollen Animationen nicht<br />
widerstehen und auch die deutsche<br />
Synchronisation ist mit Cosma<br />
Shiva Hagen und Otto Waalkes<br />
wunderbar geglückt. Während aber<br />
so manch älterem <strong>Disney</strong>-Klassiker<br />
der Spagat zwischen einem bezaubernden<br />
Spaß für die Kinder und<br />
ebenso fantasievoller Unterhaltung<br />
Also wenn diese kleine Echse... Entschuldigung, Drache... alles sein soll, was<br />
Mulan zur Hilfe geschickt wurde, na dann Prost Mahlzeit<br />
für die Erwachsenen nahezu perfekt<br />
geglückt ist, driftet „Mulan“ mehr in<br />
die Richtung des jüngeren Publikums<br />
ab. Trotzdem lohnt sich <strong>Disney</strong>s<br />
China-Exkurs, vor allem weil<br />
man sich mehr auf eine schöne<br />
Abenteuergeschichte konzentriert<br />
hat, anstatt das Publikum aller zwei<br />
Sekunden mit mäßigem Klamauk<br />
abzuspeisen. Hinzu kommt die<br />
technisch sehr gute Qualität mit<br />
einem hochwertigen Schärfegrad,<br />
einer absolut stimmigen Farbdarstellung<br />
und der auch heute noch<br />
beeindruckenden Massenanimation<br />
der hunnischen Armee, wie sie<br />
über den schneebedeckten Bergkamm<br />
angestürmt kommt. Der Ton<br />
kann sich ebenso hören lassen mit<br />
einem dynamischen Klangbild und<br />
gut abgemischten Sounds. FR<br />
Film 8/10<br />
Stilistisch wunderschönes Familienabenteuer<br />
mit emanzipatorischer Botschaft, die weder<br />
aufgesetzt noch kitschig wirkt.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Der Glöckner <strong>von</strong> Notre Dame Elliot, das Schmunzelmonster<br />
Animation, Familie<br />
Animation, Familie<br />
OT: The Hunchback of<br />
Notre Dame L: US J:<br />
1996 V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
R: Gary Trousdale, Kirk<br />
Wise S: André<br />
Eisermann, Carin C.<br />
Tietze, Klausjürgen Wussow LZ: 91 min<br />
FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Bei den Narrenfestspielen in Paris<br />
kann jeder zum König werden<br />
OT: Pete’s Dragon<br />
L: US J: 1977<br />
V: <strong>Disney</strong> Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
R: Don Chaffey<br />
D: Helen Reddy, Jim<br />
Dale, Mickey Rooney<br />
LZ: 106 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover:<br />
nein<br />
VÖ: 07.03.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Fies und geldgierig – Quacksalber<br />
Dr. Terminus hat kein Gewissen<br />
Victor Hugos „Der Glöckner <strong>von</strong><br />
Notre Dame“ ist für <strong>Disney</strong>-<br />
Verhältnisse wahrlich eine komplexe<br />
Vorlage – religions- und gesellschaftskritisch,<br />
Shakespeare-esk<br />
und fatalistisch. So verwundert es<br />
nicht, dass die gleichnamige Verfilmung<br />
<strong>von</strong> 1996 zu den theater-<br />
und opernhaftesten Trickabenteuern<br />
ihrer Art gehört. Glücklicherweise<br />
wurde die tragische<br />
Qualität des Originals nicht gänzlich<br />
aufgegeben, obgleich man die Familientauglichkeit<br />
bewahren wollte.<br />
Herausgekommen ist ein insgesamt<br />
gelungener Spagat, auch dank<br />
des gewohnten Perfektionismus in<br />
Sachen visueller Gestaltung und<br />
optischer Qualität, mit vollen Farben<br />
und hohem Schärfe- und Detailgrad.<br />
Ebenso wird der Klang den<br />
vielen Gesangs- und Orchestereinlagen<br />
gerecht. Schade ist nur, dass<br />
die Religionskritik teils grundlegend<br />
entschärft wurde und im Film ein<br />
weltlicher anstatt eines geistlichen<br />
Antagonisten auftritt.<br />
FR<br />
Film 8/10<br />
Einer der erwachseneren <strong>Disney</strong>-Filme, aber<br />
immer noch ein buntes Familienabenteuer, das<br />
seine Vorlage manchmal zu glatt poliert hat.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Es gibt Filme, die einfach so prägnant<br />
mit der eigenen Kindheit<br />
verbunden sind, dass einem sofort<br />
hochkonzentrierte Nostalgie durch<br />
die Adern strömt, wenn man sie<br />
später nochmal sieht, und man sich<br />
zwangsläufig denkt: Mensch, da ist<br />
sie geblieben – die heile Welt <strong>von</strong><br />
damals. <strong>Disney</strong>-Filme sind oft prädestiniert<br />
für diese Rolle und „Elliot,<br />
das Schmunzelmonster“ hat selbst<br />
nach <strong>Disney</strong>-Maßstab nochmal eine<br />
außerordentlich hohe Kitschdichte.<br />
Das reicht <strong>von</strong> der herrlich<br />
schmachtenden Streichmusik der<br />
1970er, über die Liedtexte voller<br />
Freundschaftsbekenntnisse und<br />
Frohsinn, <strong>bis</strong> hin zum trickanimierten<br />
Drachen Elliot, der als knuffiger,<br />
großer Teddybär entzückt. Einige<br />
Altersspuren kann man dabei zwar<br />
nicht verhehlen, aber insgesamt<br />
wurde die Bildqualität äußerst ansehnlich<br />
restauriert – ordentlicher<br />
Schärfegrad, kaum verblasste Farben<br />
und auch der Klang ist immer<br />
noch klar und gut abgemischt. FR<br />
Film 7/10<br />
Unglaublich kitschiges <strong>Disney</strong>-Musical – so<br />
waren halt die 1970er. Das Kontrastprogramm<br />
zum heutigen Klamaukgewitter.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />
80
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Kikis kleiner Lieferservice<br />
Bilder: Universum Anime<br />
Animation/Drama<br />
OT: Majo no takkyûbin L: JP J: 1989 V: Universum Anime<br />
B: MPEG-4, 1.85:1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Hayao Miyazaki<br />
S: k. A. LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
Einer der bekanntesten, erfolgreichsten, schönsten,<br />
<strong>besten</strong> und vor allem herausragendsten<br />
<strong>Animationsfilme</strong> aus dem Studio Ghibli ist ganz<br />
ohne Frage „Kikis kleiner Lieferservice“. Dabei<br />
verzauberte die Geschichte um die kleine Hexe<br />
Kiki seit dem Erscheinen im Jahre 1989 bereits<br />
Millionen <strong>von</strong> großen und kleinen Zuschauern.<br />
Kernstück des Meisterwerks ist die Entwicklung<br />
des Mädchens zu einer emanzipierten jungen<br />
Hexe. Einer uralten Tradition folgend verlässt die<br />
gerade einmal 13jährige Kiki ihr trautes Heim,<br />
um für sich und ihren sprechenden Kater Jiji ein<br />
neues Zuhause in einer neuen Stadt zu suchen<br />
und ihre Ausbildung zu beginnen. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass sich vor Ort noch keine andere<br />
Hexe befindet, die den Menschen ihre <strong>Die</strong>nste<br />
anbietet. Durch Zufall erreicht sie ihr Traumziel,<br />
eine Stadt am Meer, und muss sich nun nur noch<br />
eine Bleibe und eine Arbeit suchen. Doch alles<br />
ist so groß und fremd, dass sie befürchten muss,<br />
Tombo ist Kikis erste Bekanntschaft in der Stadt.<br />
Anfangs ist sie ja nicht so <strong>von</strong> ihm begeistert …<br />
die Nacht auf der Straße zu verbringen. Zudem<br />
fehlt ihr noch das richtige Verkaufskonzept, da sie<br />
keinerlei spezielle Fähigkeiten außer dem Fliegen<br />
besitzt. Und die kommt ihr zugute, als sie einer<br />
Mutter den verlorenen Schnuller ihres Babys<br />
hinterher trägt. Beobachtet wird die Szenerie <strong>von</strong><br />
der hochschwangeren Bäckersfrau Osono, die<br />
sich spontan für Kikis Flugkünste begeistern kann<br />
und der Kleinen ohne zu zögern ein Quartier für<br />
die Nacht anbietet. Von hier aus kann Kiki nun in<br />
Ruhe ihr Startkapital in ein altes Telefon investieren<br />
und einen eigenen Lieferservice aufbauen.<br />
Dass dies alles andere als einfach ist, beweisen<br />
die Schwierigkeiten der weiteren Handlung. Letztendlich<br />
sorgen aber auch die meisten Probleme<br />
für neue Begegnungen mit Menschen, die einem<br />
helfen. All diese interessanten Schicksale und<br />
Charaktere sind dabei dermaßen authentisch,<br />
menschlich und liebevoll gestaltet, dass sie glatt<br />
wirklich existieren könnten.<br />
VÖ: 05.07.13 × 1 Extras: 7/10 Oh Mann! Schon wieder diese nervigen Checker,<br />
die Mädels aus dem fahrenden Auto anmachen<br />
Perfekter Zeichentrick<br />
Das Besondere an den Zeichentrick-Animationen<br />
ist, dass sämtliche Bilder <strong>von</strong> Hand animiert<br />
und komplett analog gezeichnet wurden. Zum<br />
Zeitpunkt seiner Entstehung war der Film allein<br />
wegen der vielen kleinen Details, die man bei<br />
Kikis Rundflügen erkennen kann, eines der ehrgeizigsten<br />
Projekte überhaupt, das das Studio<br />
Ghibli wegen des immensen Aufwands sogar fast<br />
in den Ruin getrieben hätte. Zum Glück gab es<br />
dann doch ein Happy End, der Streifen erschien<br />
und das Studio gehört heute zu den größten und<br />
renommiertesten Japans. <strong>Die</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem restaurierten<br />
Film steckt nun als Teil einer ganzen<br />
Kollektion in einem schön gestalteten, lila Pappschuber<br />
zum Aufklappen. <strong>Die</strong> aufwendig gemalten<br />
Hintergründe sind ein reizvolles Geschenk<br />
für die Augen, das durch die neue Schärfe noch<br />
an Genusskraft gewinnt. So edel wie die <strong>Disney</strong>-<br />
Restaurationen ist diese Version jedoch nicht geworden.<br />
So fehlt es dem Weiß ein <strong>bis</strong>schen an<br />
Brillanz und die Farben sind nicht ganz so hell und<br />
gesättigt, wie sei eigentlich sein könnten. Schön<br />
anzusehen sind wiederum die leichten Schatten,<br />
die die Linien der Animationsfolien auf den Hintergrund<br />
werfen – ein Zeichen solider Handarbeit.<br />
Das größte Manko der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version ist leider<br />
der blechern klingende, verzerrte Sound. Hier gab<br />
es offensichtlich Probleme mit der Umwandlung<br />
<strong>von</strong> der TV-Frequenz (50 Halbbilder pro Sekunde)<br />
auf die geringfügig langsamere Kinofrequenz<br />
(24 Vollbilder), da die Stimmen unnatürlich nach<br />
unten verzerrt klingen. Als Stereo-Darbietung gibt<br />
es logischerweise keine hörbare Dreidimensionalität.<br />
Ein klein wenig enttäuschend wirken<br />
auch die beigesteuerten Boni, die aus einem<br />
Storyboard und einer genaueren Betrachtung des<br />
Kunstwerks bestehen, das Filmcharakter Ursula<br />
im Laufe der Handlung malt. Das Storyboard umfasst<br />
aber immerhin den kompletten Film (103<br />
Min.), sodass man einen guten Einblick in diese<br />
Phase der Vorproduktion bekommt.<br />
Falko ThEunEr<br />
Film 9/10<br />
Das perfekte Entwicklungs-Drama für zukünftige Backpacker.<br />
<strong>Die</strong>se menschliche Geschichte mit ihren authentischen<br />
Alltags-Charakteren muss man einfach lieb haben.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Ein visueller Hochgenuss mit vielen liebevollen Details. Das Alter<br />
sieht man dem Material dennoch an.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />
<strong>Die</strong> blechernen Klänge relativieren das Gesamtvergnügen leider.<br />
Zur Not bleibt noch das japanische Original mit Untertiteln.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 0/3 1/2 1/2<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2013 83
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Epic<br />
Verborgenes<br />
Königreich 3D<br />
Animation<br />
OT: Epic L: US J: 2013 V: 20th Century Fox Home B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 (engl. 7.1) verw. 3D-TV: Philips 40PFL8007K/12<br />
2D-komp.: Zusatzdisc R: Chris Wedge S: J. Preuß, C. Waltz, O.<br />
Kalkofe LZ: 103 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 13.09.13 × 2 Extras: n.n.b.<br />
Für gewöhnlich verbindet man die <strong>Blu</strong>e Sky<br />
Studios <strong>von</strong> Fox ja gerne mit der ehemals<br />
wunderbaren, immer noch extrem erfolgreichen<br />
und folglich einfach nicht totzukriegenden „Ice<br />
Age“-Reihe. Doch inzwischen finden sich neben<br />
den diversen Kino-Abenteuern und Kurzfilmen<br />
<strong>von</strong> Sid, Scrat, Manny und Co. auch ganz andere<br />
Projekte, die Kinderherzen höher schlagen lassen<br />
und so manchem Animations-begeisterten<br />
Erwachsenen ein glückliches Lächeln ins Gesicht<br />
zaubern. Man denke nur an die drolligen „Robots“,<br />
den gewitzten „Horton hört ein Hu“ oder den<br />
farbenprächtigen und vogelwilden „Rio“, dessen<br />
Fortsetzung derzeit im Entstehen ist.<br />
Avatar in grün?<br />
Im Frühling dieses Jahres wagte man sich nun<br />
mit einer weiteren, kreativen Eigenproduktion<br />
an die Kinokassen: „Epic – Verborgenes<br />
Königreich“ erzählt vom Aufeinandertreffen<br />
zweier Welten. Hinter der mit bloßem<br />
Auge sichtbaren Natur verbirgt sich hier<br />
eine fantastische Miniaturwelt, die <strong>von</strong><br />
den tapferen „Leafmen“ (die Hüter des<br />
Waldes) und den furchteinflößenden<br />
„Boggans“ (ihre zerstörerischen Gegenspieler)<br />
bevölkert wird. Seit<br />
Ewigkeiten<br />
tragen<br />
sie mit<br />
ihrem erbitterten<br />
Kampf<br />
zum Gleichgewicht<br />
der<br />
Natur, zum immer neuen<br />
Wechselspiel <strong>von</strong> Erblühen<br />
und Vergehen bei – ohne, dass<br />
da<strong>von</strong> je auch nur ein einziger Mensch etwas<br />
mitbekommen hätte, denn die Winzlinge sind<br />
so schnell, dass sie quasi in einer eigenen Dimension<br />
<strong>von</strong> Zeit und Raum existieren. Als die<br />
Königin der Leafmen in höchster Not die Zukunft<br />
ihres ganzen Volkes in Gefahr sieht, kommt ihr<br />
die junge Mary Katherine, die gerade nichtsahnend<br />
durch den Wald streift, gerade recht: Auf<br />
magische Weise wird sie geschrumpft und in<br />
die fremde Dimension gezogen. Plötzlich trägt<br />
sie <strong>von</strong> einer Sekunde auf die andere die Verantwortung<br />
für das Fortbestehen dieses geheimnisvollen<br />
verborgenen Königreiches … und ihrer<br />
eigenen Menschen-Welt.<br />
Echte Überraschung!<br />
Regisseur Chris Wedge, der auch schon den<br />
„Robots“ (2005) Leben einhauchte, ist mit „Epic“<br />
ein überraschend frischer und stimmiger Animationsstreifen<br />
gelungen. Im Vordergrund steht die<br />
leicht verständliche und nicht gerade zurückhaltend<br />
inszenierte Öko-Botschaft, doch das Ganze<br />
ist in solch ein schwungvolles, spaßiges und mitreißendes<br />
Abenteuer gekleidet, dass man diese<br />
etwas aufdringliche erzieherische Komponente<br />
gerne verzeiht. Hinzu kommen köstliche Sidekicks,<br />
wie ein urkomischer, dreibeiniger Hund,<br />
das wortgewandte und wirklich witzige Schneckenpaar<br />
Mub und Grub (perfekt gesprochen<br />
<strong>von</strong> Oliver Kalkofe und Oliver Welke!) sowie<br />
ein ziemlich finsterer Finsterling, der mit dem<br />
fantastischen Christoph Waltz ein geradezu unglaublich<br />
charismatisches Synchron-Kaliber<br />
spendiert bekommen hat.<br />
Top-CGI-Qualität & klasse 3D-Effekt<br />
Auch in Sachen Technik zeigt sich „Epic“<br />
<strong>von</strong> seiner Schokoladenseite. Für unsere<br />
Review hatten wir eine brandheiße<br />
Vorab-Version zur Verfügung,<br />
weshalb wir für diesen Test<br />
leider nicht mit einem<br />
passenden Menüshot<br />
aufwarten können und<br />
auch die Bewertung<br />
der Bonussek- tion ausnahmsweise entfallen<br />
muss. Doch allein die nahezu perfekten<br />
Bild- und Audiowerte sprechen bereits eine<br />
deutliche Sprache. Wenn Sie 3D-Equipment zu<br />
Hause haben, dann greifen Sie auf jeden Fall<br />
zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D: <strong>Die</strong> dritte Dimension lässt einen<br />
wie <strong>von</strong> selbst eintauchen in diese fremdartige<br />
und doch überaus liebenswerte Parallelwelt.<br />
Auch die dynamischen Action- und Verfolgungs-<br />
Sequenzen profitieren ungemein <strong>von</strong> den gelungenen<br />
Pop-Out-Effekten und der durchgängig<br />
flott gestalteten Tiefendynamik.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 7,5/10<br />
Wunderbar leichtfüßiger und witziger Spaß mit deutlicher, aber<br />
trotzdem sehr sympathischer Öko-Botschaft. Im Grunde ein drollig<br />
animierter „Avatar“-Verschnitt für die ganze Familie!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
Leuchtende Farben, geschmeidige Bewegungen und Referenzschärfe<br />
entführen einen mühelos in diese tolle Fantasiewelt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
<strong>Die</strong> Vielfalt und Qualität der Klänge steht dem Visuellen kaum<br />
nach: Bestes Surround-Entertainment mit Klarheit und Schmackes!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
3D 8/10<br />
Es zeigt sich immer wieder: <strong>Animationsfilme</strong> sind prädestiniert für<br />
die 3D-Technik, <strong>von</strong> der sie profitieren wie kein anderes Genre.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2,5/3 1,5/2 0,5/1<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
88
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
„Er hatte die Idee, den<br />
Leuten das Beste zu geben“<br />
Interview mit Diane <strong>Disney</strong> Miller<br />
Anlässlich der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung <strong>von</strong> Walt <strong>Disney</strong>s „Das Dschungelbuch“<br />
sprachen wir mit <strong>Disney</strong>s ältester Tochter, Diane <strong>Disney</strong> Miller, und<br />
ihre Beziehung zu diesem Film.<br />
Bilder: <strong>Disney</strong> Home<br />
Mrs. Miller, wie alt waren Sie, als Ihr Vater<br />
„Das Dschungelbuch“ produzierte?<br />
Lassen Sie mich nachdenken, ich war 30 Jahre<br />
alt, als sie damit anfingen und als sie fertig waren,<br />
war ich 37 und hatte eine eigene Familie.<br />
Ich sah es quasi durch die Augen meiner Kinder.<br />
Sahen Sie den Film im Kino, als er erstmals<br />
erschien?<br />
Ich glaube nicht. Ich kann mich leider nicht<br />
mehr daran erinnern, wann ich ihn das<br />
erste Mal sah.<br />
Welches Gefühl haben Sie, wenn Sie den<br />
Film heute sehen?<br />
Ich mag ihn wirklich, es ist ein sehr schöner Film.<br />
Ich denke er hat einfach alles. Er hat Menschen,<br />
er hat Wärme, Charaktere – und was für erinnerungswürdige<br />
Charaktere. Ich mag die Stimmen<br />
und ich denke, das macht die Charaktere<br />
so erinnerungswürdig. Und die Geschichte hat<br />
eine ausgesprochen einfallsreiche Handlung,<br />
eine Art <strong>von</strong> Geschichte, die viele kleine Jungen<br />
anspricht – allein schon mit der Idee, im<br />
Dschungel zu leben, einen Bären als Freund zu<br />
haben und Abenteuer zu erleben. Ich genieße<br />
das wirklich sehr.<br />
Oben: Familienausflug durch <strong>Disney</strong>land. Unten:<br />
Familienvater Walt <strong>Disney</strong> mit seinen Töchtern<br />
Schauen Sie die alten <strong>Disney</strong>-Klassiker<br />
zusammen mit ihren Enkeln?<br />
Sie schauen sie, aber zusammen sehen wir<br />
nur selten Filme. Meine Enkel kennen das<br />
Dschungelbuch – sie sahen es immer und immer<br />
wieder. Einfach jeder kleine Junge möchte<br />
gern Mowgli sein.<br />
Wieviel haben Sie <strong>von</strong> der Arbeit Ihres<br />
Vaters mitbekommen? Hat er Sie auch einmal<br />
mit ins Studio genommen, damit Sie<br />
sehen können, wo er arbeitet?<br />
Als wir sehr jung waren, gingen wir Sonntags oft<br />
mit ihm spazieren und besuchten einmal das<br />
Studio. Das war das Burbank Studio, also das<br />
derzeit aktuelle. Und er ging mit uns durch die<br />
Räumlichkeiten und brachte uns zum Animationsgebäude.<br />
Dort gingen wir vorbei an den<br />
Schreibtischen der Animatoren – ich denke sie<br />
alle wussten Bescheid, dass wir dies an dem<br />
Tag machen würden. Und als wir nach draußen<br />
gingen, fuhren wir mit Fahrrädern über das<br />
Studio-Gelände. Aber das war viele Jahre zuvor,<br />
in den 1940ern. An die Produktion des Dschungelbuchs<br />
kann mich allerdings nicht mehr genau<br />
erinnern. Sie beendeten die Arbeit einen Monat,<br />
nachdem mein Vater verstorben war.<br />
Wie wählte Ihr Vater die Geschichten für<br />
seine nächsten Projekte aus? Und wie kam<br />
er auf die Idee, das Dschungelbuch zu verfilmen?<br />
Ich denke, er schaute immer nach einer guten<br />
Geschichte und interessanten Charakteren. Und<br />
er hatte die Fähigkeit, solche Charaktere zu entwickeln.<br />
Ich nehme an, als er sich zum ersten<br />
Mal mit dem Dschungelbuch beschäftigte, empfand<br />
er die Original-Geschichte als zu ernsthaft.<br />
Er wollte sie daher erweitern und mehr Comedy<br />
hinein bringen. Auf diese Weise ging er dabei vor.<br />
Sie sind eine Co-Gründerin des Walt <strong>Disney</strong><br />
Family Museums in San Francisco: Wie<br />
schaffen Sie es dort, die Person hinter der<br />
Ikone Walt <strong>Disney</strong> darzustellen?<br />
Wir haben viele gute Leute dort und ein grandioses<br />
Archiv mit alten Tonaufnahmen seiner<br />
Stimme, die schwierig zu restaurieren sind. Aber<br />
wir haben sehr gute Techniker und Künstler, die<br />
ihr Bestes geben. Außerdem liegen uns viele<br />
Filmaufnahmen vor. Er war immer sehr offen für<br />
Diane <strong>Disney</strong> Miller, Mitbegründerin des The Walt<br />
<strong>Disney</strong> Family Museum<br />
Filme und trat in vielen TV-Sendungen auf. Somit<br />
haben wir sein Bild und seine Stimme, und<br />
natürlich haben wir auch viel visuelles Material<br />
aus den Produktionsprozessen verschiedener<br />
<strong>Animationsfilme</strong>. Aber ich denke, bei einem<br />
Besuch lernen Sie meinen Vater kennen und<br />
treffen ihn, als würden Sie tatsächlich etwas Zeit<br />
miteinander verbringen – Sie können ihn sehen<br />
und hören. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise<br />
seine Persönlichkeit für die Besucher treffend<br />
projizieren können.<br />
Was ist Ihrer Meinung nach das größte Vermächtnis<br />
<strong>von</strong> Walt <strong>Disney</strong>?<br />
Das ist eine schwierige Frage. (nachdenklich) Ich<br />
denke es könnte folgendes sein: Jeder will heutzutage<br />
ein Animations-Künstler sein. Aber das<br />
liegt nicht nur allein an meinem Vater. Vielleicht<br />
ist es der Fakt, dass er ein spezielles Publikum<br />
im Auge hatte: <strong>Die</strong> Familie. Er war auf etwas aus,<br />
das eine gute Qualität im Entertainment-Sektor<br />
hatte. Und „Entertainment“ ist ein sehr weites<br />
Feld. Aber er arbeitete all diese Kategorien für<br />
sich heraus – Film, Kunst, das Comic-Buch. Und<br />
alles, was er tat, versuchte er so gut wie möglich<br />
umzusetzen. So schön und so effektiv wie möglich.<br />
Er hatte diese großartige Idee, den Leuten<br />
das Beste zu geben,<br />
das er bewerkstelligen<br />
konnte. Vermutlich ist<br />
das sein wichtigstes<br />
Vermächtnis. Aber<br />
auch das Glücksgefühl.<br />
Er wollte Geschichten<br />
schaffen, die Menschen<br />
glücklich machen. Das<br />
dürfte sein faszinierendstes<br />
Erbe sein.<br />
Vielen Dank für das<br />
schöne Gespräch.<br />
Ab 26. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />
„Das Dschungelbuch“<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 7.2013 89
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
<strong>Die</strong> Vampirschwestern<br />
Familie<br />
OT: <strong>Die</strong> Vampirschwestern<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Wolfgang Groos<br />
D: Marta Martin, Laura<br />
Roge LZ: 97 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.09.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Zehn Buchbände gibt es bereits<br />
<strong>von</strong> Franziska Gehms beliebten<br />
Kinderromanen „<strong>Die</strong> Vampirschwestern“.<br />
Da war es nur eine Frage der<br />
Zeit, <strong>bis</strong> irgendwann einmal auch ein<br />
Kinofilm produziert wurde, der sich<br />
der ersten Episode, also dem Umzug<br />
der beiden Schwestern Silvana<br />
(Marta Martin) und Dakaria (Laura<br />
Roge) nach Deutschland widmen.<br />
Während Silvana eher nach ihrer<br />
Sie sind schon putzig, die beiden Vampischwestern Silvana (Marta Martin)<br />
und Dakaria (Laura Roge)<br />
Menschen-Mutter Elvira (Christiane<br />
Paul) kommt, zieht es Dakaria, die<br />
ganz ihr Vater Mihai (Stipe Erceg)<br />
ist, wieder ins alte Vampirleben<br />
nach Transilvanien zurück. Morgens<br />
zur Schule gehen ist doof, waren<br />
ihr die nächtlichen Schulbesuche<br />
doch viel lieber, zumal sie dort auch<br />
noch fliegen durfte. In der neuen<br />
Umgebung wahre Freunde zu finden,<br />
ist für die beiden nun aber<br />
erst einmal das Wichtigste, wobei<br />
ihnen ihre vampirischen Kräfte sowohl<br />
Fluch als auch Segen sind. Im<br />
Zentrum der Handlung steht nämlich<br />
die menschliche Akzeptanz und<br />
Vorurteilslosigkeit gegenüber allem<br />
Fremdartigen – eine Botschaft, die<br />
hier wirklich charmant und familiengerecht<br />
herüber gebracht wird.<br />
Für die Tagesszenen entschied man<br />
sich für eine sehr warme Farbgebung<br />
mit vielen Orange-Tönen. In<br />
der Nacht liegt im Kontrast dazu<br />
ein kühler, blauer Farbschleier<br />
über dem Geschehen. Detailgrad<br />
und Kantenschärfe sind immens,<br />
der Kontrast könnte kaum besser<br />
eingestellt sein. Im Audiobereich<br />
<strong>Die</strong> Liaison zwischen Mensch und<br />
Vampir scheint zu funktionieren<br />
flattern die Fledermäuse an den<br />
Ohren vorbei und es gibt einige<br />
dreidimensionale Spitzen. Von großer<br />
Räumlichkeit mit einer hörbar<br />
lebendigen Umgebung kann trotzdem<br />
nicht die Rede sein. Einige<br />
Songs durchbrechen das Geschehen<br />
mit einem unangenehmen<br />
Lautstärkeanstieg.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
An „Der kleine Vampir“ aus den 1980ern kommt<br />
Ursula Grubers „Vampirschwestern“ nicht heran.<br />
Dennoch ist die Handlung spaßig umgesetzt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Cinderella<br />
Abenteuer im<br />
Wilden Westen<br />
Animationsfilm<br />
OT: Cendrillon au Far<br />
West L: F J: 2012<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />
MA verw. 3D-TV: Pan.<br />
TX-L55ET-60E<br />
2D-komp.: Ja<br />
R: Pascal Hérold D: H.<br />
v. Sinnen, W. Hess, J. Cordevin, M. Erhardt<br />
LZ: 81 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k.A.<br />
VÖ: 19.08.13 × 1 Extras: 2/10<br />
Mutig sucht Cinderella die verschwundene<br />
Mutter des Prinzen<br />
Wilder Westen und ein verlorener<br />
Backenzahn. Auf den<br />
ersten Blick denkt man da eher an<br />
Cowboys und Karies, als an eine Adaption<br />
des Märchens „Aschenputtel“,<br />
doch genau das hat Regisseur<br />
Pascal Hérold mit diesem Animationsfilm<br />
geschaffen. <strong>Die</strong> Titelheldin<br />
muss als unscheinbares Cowgirl<br />
unter ihrer Stiefmutter und den beiden<br />
Stiefschwestern leiden - erst als<br />
Prinz Vladimir im Städtchen Felicity<br />
City auftaucht, scheint etwas Bewegung<br />
in Cinderellas tristes Leben<br />
zu kommen. Mithilfe eines Zaubers<br />
gelangt sie auf die Feier des Prinzen<br />
im örtlichen Saloon. <strong>Die</strong>ser ist <strong>von</strong><br />
Cinderella hin und weg, doch es<br />
kommt zu einer wilden Schlägerei<br />
und sie muss fliehen – nicht<br />
ohne dabei ihren Backenzahn zu<br />
verlieren. Hier wurden einige Stimmen<br />
mit Wiedererkennungswert ins<br />
Boot geholt – so spricht Hella <strong>von</strong><br />
Sinnen die Stiefmutter und Synchronsprecher<br />
<strong>von</strong> Bud Spencer,<br />
Wolfgang Hess, vertont unverwechselbar<br />
den Piratenkapitän Barbazul.<br />
Dass die Tiere dabei auch die<br />
Zusammen mit Prinz Vladimir erkundet Cinderella die entlegensten Winkel<br />
des Wilden Westens<br />
Charaktereigenschaften der Figuren<br />
verkörpern, fällt besonders bei der<br />
faltigen Bulldogge Felicity auf, wirkt<br />
aber teilweise zu aufgesetzt. <strong>Die</strong><br />
Idee, das Märchen in den Wilden<br />
Westen zu verlegen, ist dabei wirklich<br />
originell, und die Suche nach<br />
derjenigen, welcher der verlorene<br />
Backenzahn passt, ist besonders für<br />
Kinder unterhaltsam. <strong>Die</strong> Gesichter<br />
der tierischen Protagonisten wirken<br />
aber dennoch unsympathisch und<br />
steif. Neben der flachen Mimik<br />
fällt die musikalische Untermalung<br />
oft deutlich unpassend aus und<br />
auch auffällige 3D-Details sind, trotz<br />
der an sich tollen Tiefenwirkung,<br />
vermutlich zusammen mit dem Backenzahn<br />
verloren gegangen. SR<br />
Film 6/10<br />
Ein netter Film für Kinder, bei dem die<br />
Charaktere doch etwas mehr Mimik und<br />
Ausdrucksstärke gut vertragen hätten.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
3D 7,5/10<br />
Bilder: KSM, Sony Pictures<br />
90
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Bildreferenz<br />
Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum 3D<br />
Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum 3D<br />
Animation<br />
empfangen und mit seinen Augen die Straße beleuchten<br />
– er flitzt auch plötzlich mit 200 Sachen<br />
durch den Garten. Ab sofort nennt er sich nur<br />
noch Turbo und hat sein Ziel, am legendären Indy<br />
500 teilzunehmen, fest im Blick.<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
OT: Turbo L: US J: 2013 V: 20th Century Fox Home B: MVC,<br />
2.35 : 1 T: DTS HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007K/12<br />
2D-komp.: ja R: David Soren S: M. Arkona, O. Reichmann, M.<br />
Cortez LZ: 96 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.02.14 × 1 Extras: 7/10<br />
Dass kein Traum zu groß ist und kein Träumer<br />
zu klein, beweist die kleine Gartenschnecke<br />
Theo in Dreamworks neuestem Animationsstreich<br />
„Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum“: Theo<br />
hat das triste Schneckenleben satt. Jeden Tag<br />
muss er mit seinem Bruder Chet zum Tomatenfeld<br />
kriechen, um mit den anderen Schnecken<br />
Gemüse zu ernten. Statt diesen stupiden Job<br />
auszuüben, möchte er viel lieber Rennfahrer wie<br />
sein absolutes Vorbild Guy Gagné werden. Um<br />
sein Ziel zu erreichen, übt er eifrig und legt in 17<br />
Minuten locker mal 30 Zentimeter zurück. Trotz<br />
dieser „Rekordzeiten“ wird er für seine Trainingseinheiten<br />
<strong>von</strong> den anderen Gartenschnecken nur<br />
belächelt. Wie es das Schicksal jedoch will, wird<br />
Theo eines Tages <strong>von</strong> einer Krähe aufgepickt. Er<br />
landet auf einem Rennwagen mit Nitromotor und<br />
wird in den Tank des Autos gesogen, woraufhin<br />
er plötzlich überschneckige Fähigkeiten erhält: Er<br />
kann nicht nur Radiosender mit seinem Häuschen<br />
Chet möchte Theo <strong>von</strong> den Vorzügen des<br />
Schneckendaseins überzeugen.<br />
Schnell, schneller, Turbooooo<br />
Schon der amerikanische Untertitel <strong>von</strong><br />
„Turbo – He‘s Fast. They‘re Furious“ lässt erahnen,<br />
dass es sich bei David Sorens Animationsfilm<br />
entfernt um eine Kinder-Variante <strong>von</strong> „The<br />
Fast And The Fourious“ handelt. Doch nicht nur<br />
actiongeladene Autorennen, bei denen einem<br />
der Atem stockt, werden in Szene gesetzt. <strong>Die</strong>ser<br />
Streifen weist auch einige Passagen mit sehr<br />
schwarzem Humor auf. Ein Dauergag ist beispielsweise<br />
die Tatsache, dass immer wieder aufs<br />
Neue Schnecken im Garten <strong>von</strong> Krähen aufgepickt<br />
werden. Allerdings sind die Weichtiere den<br />
tagtäglichen Kummer schon gewöhnt und gehen<br />
nach einer kurzen Schrecksekunde wieder ihrer<br />
Arbeit nach. Gerade durch die große Detailverliebtheit<br />
und Farbvielfalt begeistert „Turbo<br />
3D“ enorm. Es ist nahezu problemlos möglich,<br />
kleinste Einzelheiten, wie etwa die feinen Härchen<br />
der Tomatenpflanzen mit dem bloßen<br />
Auge zu erkennen. <strong>Die</strong> liebevoll gestalteten<br />
CGI-Animationen sehen dabei sehr realistisch<br />
aus. Auch die traumhaften Hintergründe der weiten<br />
Landschaften Amerikas wissen zu begeistern.<br />
Neben der hochwertigen Bildqualität überzeugt<br />
die blaue Scheibe mit einer nahezu perfekten<br />
3D-Wiedergabe. Optimale Tiefendynamik und ein<br />
sinnvoller Einsatz <strong>von</strong> dreidimensionalen Effekten<br />
versetzen den Zuschauer in pure Verzückung. Nur<br />
in schnelleren Szenen wirkt sich die starke Unruhe<br />
etwas unangenehm auf den Betrachter aus.<br />
Akustisch untermalt wird der Animationsstreifen<br />
<strong>von</strong> Hip-Hop-Klängen, wie beispielsweise Snoop<br />
Doggs eingängigem Song „Let The Bass Go“ oder<br />
dem Kultklassiker <strong>von</strong> Survivor „Eye Of The Tiger“.<br />
Der 5.1-Mix zeichnet sich dabei durch eine vortreffliche<br />
Qualität aus und lässt den Zuschauer<br />
mit der raffinierten Abmischung der Soundeffekte<br />
am Großen Rennen <strong>von</strong> Indianapolis, dem<br />
Indy 500, teilnehmen. Auch im Bonusmaterial<br />
trumpft die Scheibe mit fetten Extras auf: Neben<br />
der „Turbo-Malschule“, in der erklärt wird, wie man<br />
Geschafft: Theo kann durch seine neuen<br />
Superkräfte am Indy 500 teilnehmen.<br />
die lustige Gartenschnecke Theo selber zeichnet,<br />
kann man in dem Featurette „Schneckenhaus-<br />
Tuning“ sein eigenes Weichtier gestalten und tunen.<br />
Außerdem enthält die Disc noch entfallene<br />
Szenen, ein Storyboard, Checker‘s Jukebox, den<br />
Originaltrailer, neues Tuning für Turbos Team und<br />
Theos Gastauftritt bei „Champions Corner“.<br />
LyDia Fischer<br />
Film 7/10<br />
David Sorens Animationsfilm „Turbo – Kleine Schnecke, großer<br />
Traum“ ist eine liebevolle kindgerechte Variante des<br />
Actionstreifens „The Fast And The Furious“.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
<strong>Die</strong> aufwendigen CGI-Animationen erreichen durch ihre<br />
Detailverliebtheit Referenzniveau.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Der 5.1-Mix brilliert mit einer raffinierten Abmischung, die das<br />
Heimkino in eine Rennstrecke verwandelt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 8,5/10<br />
<strong>Die</strong> nahezu perfekte 3D-Widergabe wird nicht nur die kleinen<br />
Cineasten begeistern.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2/3 2/2 1/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2014 79
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Mit „<strong>Die</strong> Croods“ liefern die Schöpfer <strong>von</strong> „Drachen zähmen leicht gemacht“ (2010) und „Lilo<br />
& Stitch“ (2002) Spaß und Action für die ganze Familie in farbenprächtigen Bildern.<br />
Animation<br />
OT: The Croods L: USA J: 2013 V: 20th Century Fox<br />
B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS 5.1 R: Kirk de Micco, Christopher<br />
Sanders D: Uwe Ochsenknecht, Kostja Ullmann, Janin<br />
Reinhardt LZ: 99 min FSK: 0 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Bildreferenz<br />
<strong>Die</strong> Croods<br />
<strong>Die</strong> Croods sind eine ganz normale, prähistorische<br />
Familie, die vom übervorsichtigen<br />
Familienoberhaupt Grug (Uwe Ochsenknecht)<br />
geleitet, höchstens zur Jagd nach<br />
Nahrung aus ihrer Höhle heraus kommen.<br />
Nur Tocher Eep (Janin Reinhardt) rebellliert<br />
gegen den spießigen Alltagstrott ihrer Familie<br />
und sehnt sich nach den unendlichen<br />
Möglichkeiten, die ihr die Welt außerhalb<br />
der steinzeitlichen vier Wände zu bieten<br />
hat. Irgendwann soll sich ihr Wunsch nach<br />
Freiheit jedoch auf eine Weise erfüllen,<br />
mit dem selbst die abenteuerlustige Eep<br />
nicht einverstanden gewesen wäre, denn<br />
infolge eines Erdrutsches stürzt die Höhle<br />
ein und die ganze Familie muss sich einen<br />
neuen, sicheren Unterschlupf suchen. Dabei<br />
begegnen sie nicht nur unzähligen wilden<br />
Tieren und beeindruckenden Landschaften,<br />
sondern auch dem umher ziehenden Guy<br />
(Kostja Ullmann), der einen Kopf voller<br />
neuzeitlicher Ideen hat und auch den <strong>von</strong><br />
Eep gehörig verdreht. Er prophezeit ihnen<br />
das Ende der Welt und rät, sich schleunigst<br />
auf den Weg in Sicherheit zu machen.<br />
Von ihm geleitet beginnt die Suche<br />
der Familienmitglieder nach einem<br />
neuen Zuhause und einem Platz,<br />
der sie vor den einstürzenden<br />
Erdmassen und ausbrechenden<br />
Vulkanen beschützt. Vater Grug<br />
passen diese neuartigen<br />
Entwicklungen dagegen<br />
gar nicht<br />
und er versucht mit aller Macht, die Familientradition<br />
aufrecht zu erhalten, die besagt<br />
„Neu ist immer schlecht“. <strong>Die</strong>s bezieht sich<br />
dabei nicht nur auf die allgemeine Situation,<br />
sondern auch auf Guy, der mit seinen<br />
Ideen und seiner zunehmenden Sympathie<br />
beim Rest der Familie so ganz das Gegenteil<br />
vom konservativen Grug ist. Besonders im<br />
englischen Original ist die Synchronisation<br />
hochkarätig mit Nicolas Cage als Grug, Emma<br />
Stone als Eep, Ryan Reynolds als Guy oder<br />
Catherine Keener als Mutter Ugga besetzt, in<br />
der deutschen Version sind dafür u. a. Uwe<br />
Ochsenknecht, Kostja Ullmann und Janin<br />
Reinhardt zu nennen.<br />
Perfekte Familienkonstellation<br />
<strong>Die</strong> bunt durcheinander gewürfelte Familienkonstellation<br />
sorgt dabei für die beste<br />
Situationskomik, auch wenn das Schema<br />
nicht wirklich neu ist. Von der rüstigen<br />
und nervigen Schwiegermutter, dem verzweifelten<br />
und grummeligen Vater und<br />
dem dicklichen Tollpatsch als Bruder ist<br />
zusammen mit der stillen, geduldigen Mutter<br />
und Eep als kluger und rebellierender<br />
Tochter nahezu jedes Klischee vorhanden,<br />
dass auch aus amerikanischen Sitcoms<br />
bekannt sein dürfte. In „<strong>Die</strong> Croods“ funk-<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
88
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Jede Familie braucht ein Haustier: Auch daran mangelt es den Croods nicht,<br />
auch wenn die vermeintlichen Schoßtiere etwas überdimensional ausfallen<br />
Ein urtümlicher Vogel verteidigt hartnäckig sein Nest vor der flinken Eep, die<br />
Nahrung für ihre Familie beschaffen will<br />
tioniert das Konzept aber vortrefflich, ohne<br />
sich dabei in Kitsch oder leere Phrasen zu<br />
verlieren. Dabei fällt es auch keineswegs<br />
störend auf, dass der Zuschauer nicht selten<br />
an Filme wie „Avatar“ (2009) oder „Ice<br />
Age“ (2002) erinnert wird, einerseits durch<br />
die bunte und unendlich kreative Flora und<br />
Fauna, in die die Croods schlittern, andererseits<br />
durch das prähistorische Thema an<br />
sich. Letztendlich ist es dem einzigartigen<br />
Humor zu verdanken, der sich aus den verschiedenen<br />
Ecken und Kanten der Figuren<br />
ergibt, dass in keiner Sekunde des Films<br />
Langeweile aufkommt und sich sowohl die<br />
ganz Kleinen als auch die Erwachsenen<br />
über die familiären Streitereien amüsieren<br />
können. Wenn nicht gerade die gelungenen<br />
Dialoge für den einen oder anderen Lacher<br />
sorgen, schaffen es die Protagonisten auch<br />
so, sich durch ihre Eigenheiten in die witzigsten<br />
Situationen zu bringen. Dabei wird<br />
auch nicht an Action gespart, die der Familie<br />
und dem Zuschauer keine Atempause<br />
gönnt. <strong>Die</strong> rasanten Verfolgungsjagden sind<br />
gekonnt und mitreißend inszeniert. Bereits<br />
die Eröffnungsszene, in der die Croods ihrem<br />
Mittagessen in bester Football-Manier<br />
hinterher jagen, stimmt auf das restliche<br />
Geschehen ein, in der sich eine atemlose<br />
Fahrt ins Ungewisse an die nächste reiht.<br />
Hintergründig vermittelte Evolution<br />
Dabei geht es in dem Film nicht allein um<br />
den Sinneswandel des Vaters oder um die<br />
Entwicklung der Familienbande, es ist ebenso<br />
eine Geschichte <strong>von</strong> Evolution. Neben<br />
neuen Erfindungen, wie beispielsweise Schuhen,<br />
und Faultieren als improvisierte Gürtel<br />
wird auch das Feuer entdeckt, das Guy - den<br />
Croods weit voraus - als Erster vorzeigen<br />
kann. Dem gegenüber steht die Naivität<br />
und die ängstliche Neugier der Höhlenfamilie,<br />
die den Neuerungen teils skeptisch<br />
und ablehnend, teils panisch <strong>bis</strong> euphorisch<br />
gegenüber steht. Das Plädoyer für mehr Offenheit<br />
und Neugier für die Welt verstärkt<br />
sich durch den Gegensatz vom sicherheitsfanatischen<br />
Grug gegenüber der weltoffenen<br />
Eep, die sich aus gutem Grund zu Guy und<br />
der großen weiten Welt hingezogen fühlt.<br />
Anpassung an neue Umgebungen und Lebensumstände,<br />
die unserer Spezies zum<br />
Überleben verhalf, ist ebenso Thema wie<br />
mehr Toleranz und familiärer Zusammenhalt.<br />
Wunderschöne Bilder in 3D<br />
Ein optimales Filmvergnügen bietet neben<br />
der inhaltlichen Qualität auch die mit einer<br />
schier unendlichen Kreativität ins Leben gerufene<br />
Umgebung der steinzeitlichen Erde,<br />
bei der besonders die außergewöhnliche,<br />
und dabei ziemlich niedliche Tierwelt hervorzuheben<br />
ist. In einer Gegend, wo die<br />
Farben einem nur so ins Auge springen,<br />
leben neben fleischfressenden<br />
Vogelschwärmen<br />
oder süßen Elefantenratten<br />
auch zahlreiche Raubtiere, die<br />
den Croods ans Leder wollen.<br />
<strong>Die</strong> Optik dabei ist in jeder<br />
Szene perfekt, die Farben<br />
klar und die Welt voller Details,<br />
die es zu bestaunen gilt. <strong>Die</strong> 3D-Effekte<br />
runden die schönen Bilder treffend ab und<br />
lassen den Zuschauer über im Raum fliegende<br />
Staubkörner nur so staunen. Neben<br />
den ganzen nach vorne stechenden Einzelheiten<br />
ist die Tiefe ebenso beeindruckend<br />
und gibt den Blick frei in die<br />
liebevoll gestalteten Landschaften,<br />
<strong>von</strong> der Felsschlucht <strong>bis</strong> hin zum<br />
dichten Urwald.<br />
Der Ton wäre ebenfalls nahezu makellos,<br />
wenn nicht die Räumlichkeit<br />
an der einen oder anderen Stelle etwas<br />
besser hätte ausfallen können. Ansonsten<br />
ist der Soundtrack passend<br />
auf jede Szene, ob actionreich<br />
oder ruhig, abgestimmt, woran<br />
man mal wieder erkennt, dass<br />
Alan Silvestri sein Komponistenhandwerk<br />
meisterhaft<br />
beherrscht. <strong>Die</strong> gut 100 Minuten<br />
an Bonusmaterial bieten vor<br />
allem für Kinder interessante Features,<br />
etwa eine angeleitete Malschule,<br />
bei der das Zeichnen der<br />
Croods Schritt für Schritt erlernt<br />
werden kann.<br />
SuSanne RichteR<br />
Film 9/10<br />
Ein Lichtblick in der Flut mittelmäßiger <strong>Animationsfilme</strong>, voller<br />
Witz und Kreativität, bei dem sowohl die Croods als auch die Tiere<br />
einen Stein im Brett jedes Familienmitgliedes haben werden!<br />
Technik 10/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Ein wahres Feuerwerk an Farben und Formen mit <strong>besten</strong>s<br />
abgestimmtem Kontrast und fabulöser Schärfe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Toller Soundtrack und fulminant vertonte Actionsequenzen, die<br />
dadurch umso mehr begeistern!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 9,5/10<br />
<strong>Die</strong> Details springen nur so aus dem Bildschirm und die Tiefe<br />
betont die fantasievollen Schauplätze nahezu perfekt.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 3/3 2/2 0,5/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 89
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Teenage Mutant Ninja Turtles (1. – 56. Episode)<br />
Animation<br />
OT: Teenage Mutant<br />
Ninja Turtles L: US<br />
J: 1987 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Bill Wolf,<br />
u. a. S: Rainer Schmitt,<br />
Wolfgang Jürgen, Lutz<br />
Schnell, Boris<br />
Tessmann LZ: 1232 min FSK: 12 P: 28 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.01.14 × 1 Extras: 1/10<br />
Immer auf der Lauer und immer<br />
etwas schlauer – das sind die Teenage<br />
Mutant Ninja Turtles Leonardo,<br />
Donatello, Raphael und Michelangelo.<br />
Durch eine violette Flüssigkeit<br />
sind die vier Schildkröten zu intelligenten,<br />
menschenähnlichen Wesen<br />
mutiert, die sich besonders gern <strong>von</strong><br />
Peperoni-Pizza mit Eiscreme ernähren.<br />
Von ihrem Freund und Meister,<br />
dem Rattenmutant Splinter, lassen<br />
Durch die violette Flüssigkeit mutieren die knuffigen Schildkröten zu<br />
pizzafressende Ninja-Turtles.<br />
sich die Reptilien in die Kampfkunst<br />
des Ninjitsu einführen. Eines<br />
Tages gerät die Kanal-6-Reporterin<br />
April O’Neil in Straßenkämpfe und<br />
flüchtet vor ihren Angreifern in die<br />
Kanalisation, dem Zuhause der Turtles.<br />
Natürlich helfen ihr die vier<br />
Ninjakämpfer und bieten der toughen<br />
Journalistin auch Unterstützung<br />
bei den Recherchen zur Aufklärung<br />
der anhaltenden Kriminalität in der<br />
Stadt an. Schnell stellt sich heraus,<br />
dass Shredder, ein alter Widersacher<br />
Splinters, hinter all dem steckt.<br />
Shredder will zusammen mit dem<br />
außerirdischen Kriegsherren Krang<br />
die Weltherrschaft an sich reißen.<br />
<strong>Die</strong> Turtles wissen das jedoch zu<br />
verhindern – ist doch Ehrensache!<br />
Millionen Zuschauer weltweit verfolgten<br />
die actionreichen und aberwitzigen<br />
Abenteuer der Ninja-Turtles.<br />
Nun werden die ersten 56 Folgen<br />
der beliebten Serie endlich auch auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. Das Bildmaterial<br />
der Animationsserie weist einige<br />
unübersehbare Schmutzpartikel auf.<br />
Durch die starke Komprimierung<br />
ist die Auflösung in manchen Se-<br />
Shredder spielt sich mal wieder als<br />
Weltherrscher auf.<br />
quenzen sehr grob, so dass Details<br />
nur schwer erkennbar sind. Keine<br />
Frage, Frank Zanders Titelsong „Hero<br />
Turtles“ rockt einfach das Heimkino.<br />
Allerdings liegt der Ton nur in Dolby<br />
Digital 2.0, weil die Zeichentrickserie<br />
ursprünglich für das Fernsehen produziert<br />
wurde. <strong>Die</strong> Dialoge sind aber<br />
klar und sehr gut verständlich. LF<br />
Film 7,5/10<br />
Cowabunga! Wer die kultige Zeichentrickserie<br />
um die pizzafressenden Schildkröten liebt, für<br />
den ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box ein Pflichtkauf! Na logo!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
She-Ra<br />
Princess Of Power (1.–46. Episode)<br />
Animation<br />
OT: She-Ra: Princess<br />
Of Power L: US J: 1985<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.33 : 1 T: DD 2.0<br />
R: G. Wetzler, L.<br />
Kachivas, B. Reed, u. a.<br />
S: Traudel Sperber,<br />
Helgo Liebig, Gerhart<br />
Hinzex LZ: 970 min FSK: 6 P: 24 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.01.14 × 1 Extras: 0/10<br />
She-Ra, die Anführerin der Rebellion,<br />
bietet Hordak Paroli.<br />
Bei der Macht <strong>von</strong> Greyskull!<br />
Nachdem „He-Man And The<br />
Masters Of The Universe“ Einzug<br />
in das Heimkino fanden, erobert<br />
jetzt auch seine Zwillingsschwester<br />
„She-Ra – Princess Of Power“ die<br />
häusliche Leinwand. In der ersten<br />
Staffel wird Prinz Adam <strong>von</strong> der guten<br />
Fee Sorcess beauftragt, sich auf<br />
die Suche nach einer unbekannten<br />
Person zu begeben, um dieser ein<br />
magisches Zauberschwert zu überreichen.<br />
Adam begibt sich dafür auf<br />
den Planeten Etheria, der <strong>von</strong> Hordak,<br />
dem ehemaligen Lehrmeister<br />
Skeletors, beherrscht und unterjocht<br />
wird. Es dauert nicht lange und das<br />
Schwert führt He-Man zu seiner verloren<br />
geglaubten Zwillingsschwester<br />
Adora. Allerdings dient diese dem<br />
machthungrigen Hordak. Mit List<br />
und Tücke entführt He-Men seine<br />
Schwester aus Hordaks Festung,<br />
bricht den ihr auferlegten Bann<br />
und bekehrt sie schließlich zum<br />
Guten. Durch das überreichte Zauberschwert<br />
besitzt nun auch Adora<br />
die Fähigkeit, sich zu verwandeln.<br />
Als She-ra führt sie <strong>von</strong> nun an die<br />
Hordak und seine Truppen unterjochen den Planeten Etheria. Doch die<br />
Rebellen wissen ihm Einhalt zu gebieten.<br />
Rebellen auf Etheria gegen Hordak<br />
und die böse Katzenfee Catra an.<br />
In den 1980er Jahren galt He-Man<br />
als unangefochtener Master des<br />
Spielzeug- und Cartoonmarktes.<br />
Der Spielzeug-Konzern Mattel verdiente<br />
Rekordumsätze mit Actionfiguren,<br />
so dass wenig später eine<br />
zusätzliche Toyline folgen sollte,<br />
diesmal aber zugeschnitten auf<br />
Mädchen – „She-ra, die Prinzessin<br />
der Macht“ wurde geboren.<br />
Während das Spielzeug nur wenig<br />
Anklang fand, entwickelte sich die<br />
Zeichentrickserie bei der Zielgruppe<br />
zum echten Dauerrenner. <strong>Die</strong><br />
Animationsserie besitzt eine annehmbare<br />
Bildqualität. Gelegentlich<br />
sind einige Kompressions-Artefakte<br />
zu erkennen. <strong>Die</strong> Tonspur liegt als<br />
Dolby-Digital-2.0-Mix vor. LF<br />
Film 7/10<br />
She-Ra ist das weibliche Pendant zu He-Man.<br />
Endlich ist die Kult-Zeichentrickserie aus den<br />
1980ern auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: KSM<br />
78
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Planes<br />
Animation<br />
OT: Planes L: US<br />
J: 2013 V: <strong>Disney</strong><br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD HR<br />
7.1 R: Klay Hall<br />
S: Martin Halm, Kai<br />
Ebel, Oliver Kalkove<br />
LZ: 91 min FSK: 0 P: 19<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 09.01.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Agrarflugzeug Dusty will hoch hinaus<br />
und den Weltcup gewinnen.<br />
Nach „Cars“ und „Cars 2“ entschied<br />
sich <strong>Disney</strong>, mit „Planes“<br />
eine dritte Fortsetzung über die<br />
Welt der Autos in die Kinos zu bringen.<br />
Nur sollten diesmal nicht die<br />
vierrädrigen Vehikel im Vordergrund<br />
der Handlung stehen, sondern ihre<br />
fliegenden Kollegen: Sprechende<br />
Flugzeuge. <strong>Die</strong> Propellermaschine<br />
Dusty träumt da<strong>von</strong>, eines Tages<br />
am legendären „Wings Arround The<br />
Globe“, dem berühmtesten Wettkampf<br />
für Flugzeuge, teilzunehmen.<br />
Einziges Problem: Der Agrarflieger<br />
hat Höhenangst und ist für solche<br />
waghalsigen Rennen auch gar nicht<br />
konstruiert worden. Trotz dieser Hindernisse<br />
wird Dusty <strong>von</strong> seinen<br />
Freunden bestärkt, getunt und trainiert.<br />
Von der Konkurrenz zunächst<br />
belächelt, tritt das kleine Sprühflugzeug<br />
beim Weltcup an und erlebt<br />
schließlich das größte Abenteuer<br />
seines Lebens. Obwohl „Planes“<br />
die Geschichte <strong>von</strong> Dusty erzählt,<br />
erinnert die Handlung stark an die<br />
Thematik <strong>von</strong> „Cars“. Grund für die<br />
Innovationslosigkeit könnte sein,<br />
dass der Animationsfilm über die<br />
Von seinen Konkurrenten wird das Propellerflugzeug mit Höhenangst stark<br />
belächelt. Doch Dusty lässt sich <strong>von</strong> dem Gespött nicht unterkriegen.<br />
Flugzeuge eigentlich nur für einen<br />
DVD-/<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release geplant war.<br />
Allerdings waren die Filmemacher<br />
<strong>von</strong> den ersten Aufnahmen so begeistert,<br />
dass sie sich dann doch<br />
dazu entschieden, den Streifen –<br />
aufgemotzt in 3D – in die Kinos zu<br />
bringen. Bei Kindern ist der CGI-Film<br />
stark im Kurs und eine Fortsetzung<br />
ist schon Produktion. Am Bildmaterial<br />
gibt es nichts zu beanstanden.<br />
<strong>Die</strong> Animationen der Flieger sind<br />
sehr detailtreu und weisen keine<br />
Unschärfen auf. Der Soundtrack zu<br />
„Planes“ wurde <strong>von</strong> Mark Mancina<br />
beigesteuert und vereint durch<br />
Samba-Töne, Techno, Polka und<br />
Heavy Metal multinationale Klänge.<br />
Als Bonus enthält die Disc u. a. eine<br />
Musical-Szene und den Cartoon<br />
„Croissant De Triomphe“. LF<br />
Film 6/10<br />
<strong>Die</strong> dritte Fortsetzung des Car-Universums<br />
erinnert <strong>von</strong> der Story her stark an Teil 1. Bei<br />
Kindern ist die Animation aber hoch im Kurs.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
Ostwind – Zusammen sind wir frei<br />
Abenteuer/Familie<br />
OT: Ostwind – Zusammen<br />
sind wir frei L: DE<br />
J: 2013 V: Constantin<br />
Film B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DTS-HD HR<br />
5.1 R: Katja <strong>von</strong><br />
Garnier D: Cornelia<br />
Froboess, Hanna<br />
Binke, Marvin Linke, Jürgen Vogel, u. a.<br />
LZ: 105 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
Bilder: Constantin Film, <strong>Disney</strong> Home<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
<strong>Die</strong> vierzehnjährige Mika (Hanna<br />
Binke) hält <strong>von</strong> der Schule<br />
nicht viel. Und <strong>von</strong> Leuten, die ihr<br />
Vorschriften machen wollen, noch<br />
weniger. Als ihre schulischen Leistungen<br />
dementsprechend ausfallen,<br />
schicken sie ihre ehrgeizigen<br />
Eltern kurzerhand über die Ferien<br />
zum Lernen auf den Reiterhof der<br />
Großmutter (Cornelia Froboess).<br />
Mika ist alles andere als begeistert<br />
und freundet sich in ihrer Einsamkeit<br />
mit dem wilden Rappen<br />
Ostwind an. Um zu beweisen, dass<br />
der Hengst zu mehr taugt als zur<br />
Wurstverarbeitung, will Mika mit<br />
ihm ein wichtiges Turnier gewinnen,<br />
Mika (Hanna Binke) und der Rappe Ostwind werden Freunde - sehr zum Missfallen der übervorsichtigen Großmutter<br />
und neidischen, missgünstigen Reiterinnen. Kann Mika das Pferd vor dem Schlachter retten?<br />
obwohl sie noch nicht einmal reiten<br />
kann. Für einen Kinderfilm voller Klischees<br />
sind die Landschaftsaufnahmen<br />
sehr schön geraten und setzen<br />
Ross und Reiter perfekt in Szene.<br />
Hauptdarstellerin Hanna Binke<br />
wirkt allerdings in den meisten Szenen<br />
noch sichtlich unerfahren und<br />
sorgt für eine unfreiwillige Komik in<br />
Situationen, in denen sie eigentlich<br />
tiefer gehende Emotionen zeigen<br />
sollte. Ihre monotone Stimme und<br />
ihre ausdruckslose Mimik nehmen<br />
ihrem Charakter die Glaubwürdigkeit,<br />
die er für eine Identifikation<br />
bei der Zielgruppe – junge,<br />
pferdebegeisterte Mädchen –<br />
gebraucht hätte. Dafür gibt es für<br />
die Kleinen ein schönes Pferd zu<br />
bestaunen, die dadurch sicherlich<br />
über die flache Handlung mit pädagogisch-antiautoritärem<br />
Zeigefinger<br />
hinweg sehen. <strong>Die</strong> Bilder sind sehr<br />
scharf und klar geraten, auch wenn<br />
die Farben hin und wieder etwas<br />
ins Extreme abdriften. Der Soundtrack<br />
ist stimmig und in sehr guter<br />
Qualität, trägt aber noch mehr zur<br />
Überdramatisierung des Geschehens<br />
bei.<br />
SR<br />
Film 5,5/10<br />
Vorhersehbar und überladen, einzig die<br />
überraschend schöne Landschaft Nordhessens und<br />
die ansehnlichen Tierszenen sind einen Blick wert.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8/10<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 79
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Porco Rosso<br />
Animation<br />
OT: Kurenai No Buta<br />
L: JP J: 1992<br />
V: Universum Film<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Hayao Miyazaki<br />
S: <strong>Die</strong>ter Memel,<br />
Marieke Oeffinger,<br />
Matthias Klie LZ: 93 min FSK: 12 P: 24 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.01.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
<strong>Die</strong> bildschöne Gina verdreht der<br />
Männerwelt gehörig den Kopf.<br />
Wenn Schweine fliegen<br />
könnten, dann würden sie<br />
als Kopfgeldjäger den Flugpiraten<br />
der Adria das Handwerk legen -<br />
so erzählt es jedenfalls Hayao Miyazaki<br />
in seinem Anime-Abenteuer<br />
„Porco Rosso“. Der Zeichentrickfilm<br />
spielt nach dem ersten Weltkrieg<br />
im faschistischen Italien: Porco war<br />
einst ein berühmter Kampfpilot und<br />
Kriegsheld. Doch eines Tages verwandelte<br />
er sich aus mysteriösen<br />
Gründen in ein Schwein und jagt<br />
seitdem mit seinem rotem Wasserflugzeug<br />
Piraten. In seiner Freizeit<br />
genießt Porco das Leben in all<br />
seinen Vorzügen: Am liebsten trifft<br />
er sich mit der schönen Witwe Gina,<br />
einer wunderschönen Sängerin, die<br />
der gesamten Männerwelt den Kopf<br />
verdreht. Doch die Piraten wollen<br />
sich <strong>von</strong> dem „roten Schwein“ nicht<br />
länger die Touren versauen lassen<br />
und so heuern sie den amerikanischen<br />
Piloten Curtis an, um Porco<br />
vom Himmel zu holen. Curtis zögert<br />
nicht lange, überrascht Porco, der<br />
gerade auf dem Weg zu seiner<br />
Werkstatt ist und schießt ihn ab...<br />
<strong>Die</strong> pfiffige Mechanikerin Fio überzeugt den eher skeptischen Porco Rosso<br />
<strong>von</strong> ihrer durchdachten Konstruktionsplanung.<br />
So mancher Zuschauer wird sich fragen,<br />
warum Miyazaki gerade einen<br />
Protagonisten mit einem Schweinekopf<br />
gewählt hat. Porco ist nicht<br />
nur ein echter Zyniker, man könnte<br />
ihn sogar als „Chauvinistenschwein“<br />
betiteln. Allerdings ändert er seine<br />
Meinung im Verlauf der Filmhandlung<br />
da er immer wieder auf starke<br />
Frauen trifft, die den Männern bei<br />
Weitem überlegen sind. Visuell verzaubert<br />
der Anime aus dem Hause<br />
Ghibli mit traumhaften und detailreichen<br />
Bildern, an denen man sich<br />
gar nicht satt sehen kann. <strong>Die</strong> Qualität<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist dabei nur durch<br />
ein paar Artefakte getrübt,. Akustisch<br />
begeistert der Film mit dem wunderbaren<br />
Lied „Le Temps des cerises“.<br />
Leider ist der Ton insgesamt<br />
nur in Stereo abgemischt. lF<br />
Film 8/10<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Studio-Ghibli-<br />
Filmen ist „Porco Rosso“ ein Anime-Abenteuer,<br />
dass sich an eine erwachsene Zielgruppe richtet.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 6/10<br />
Justin – Völlig verrittert (3D)<br />
Animation<br />
OT: Justin And The<br />
Knights Of Valour L: ES<br />
J: 2013 V: Constantin<br />
Film B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
verw. 3D-TV: Pan.<br />
L55EW60 2D-komp.: ja<br />
R: M. Sicilia S: A.<br />
Taubman, J.Hämmerle, P. Rojinski LZ: 96 min<br />
FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Justin (gesprochen <strong>von</strong> Jonas<br />
Hämmerle) möchte unbedingt<br />
ein Ritter wie sein Großvater, Sir<br />
Roland, werden. <strong>Die</strong>s findet sein<br />
Vater weniger amüsant, denn dieser<br />
möchte vielmehr, dass sein Sohn<br />
in seine Fußstapfen tritt und Anwalt<br />
wird – ein angesehener Beruf im Königreich,<br />
inmitten der allgegenwärtigen<br />
Bürokratie und der Gesetze. <strong>Die</strong><br />
echten Ritter dagegen wurden längst<br />
Echte Drachen gibt es wohl nur noch in Mittelerde. <strong>Die</strong>ses blutrünstige Reptil<br />
ist aber mit Sicherheit ebenso tödlich!<br />
verbannt. Doch Justin lässt sich nicht<br />
<strong>von</strong> seinem Ziel abbringen und<br />
muss schon bald angesichts der drohenden<br />
Gefahr für das Königreich<br />
beweisen, ob wirklich ein wahrer<br />
Ritter in ihm steckt. Im Original finden<br />
sich einige berühmte Synchronsprecher,<br />
bspw. Antonio Banderas<br />
(„<strong>Die</strong> Maske des Zorro“, 1998), der<br />
das Animationsabenteuer auch mit<br />
produzierte, oder Charles Dance<br />
(„Game Of Thrones“, 2013). Witze<br />
und Dialoge allgemein sind entgegen<br />
der schönen Animationen<br />
ziemlich flach gehalten und kamen<br />
in der Art schon unzählige Male vor.<br />
Dennoch vermitteln die Charaktere<br />
viel Herz und auch das als Drache<br />
umfunktionierte Krokodil wird<br />
nicht nur den ganz Kleinen ans<br />
Herz wachsen. <strong>Die</strong> Bilder besitzen<br />
eine vollkommene Schärfe<br />
und zeigen kräftige Farben, die<br />
zugleich auch motivisch für die<br />
Handlung eingesetzt werden. So<br />
ist Justins Umfeld auffällig bunt<br />
und lebensfroh, während die<br />
Szenen mit den Bösewichten in<br />
kalte Farben getaucht sind. <strong>Die</strong><br />
Von wegen Bürohengst! Justin<br />
möchte ein echter Ritter werden!<br />
Dynamik des Tons überzeugt ebenfalls<br />
auf ganzer Linie, ebenso wie die<br />
Signalortung. <strong>Die</strong> 3D-Effekte weisen<br />
eine schöne Tiefenwirkung auf, an<br />
die man sich aber schnell gewöhnt,<br />
weshalb man sie irgendwann nicht<br />
mehr aktiv wahrnimmt. sr<br />
Film 6/10<br />
Nette Familienunterhaltung, schön animiert und<br />
mit sympathischen Helden, die leider zu sehr in<br />
die Stereotyp-Schablone gepresst wurden.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
3D 6,5/10<br />
Bilder: Constantin Film, Universum Film<br />
80
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Ernest & Célestine<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ernest & Célestine<br />
Bilder: Ascot Elite Home<br />
Animation<br />
OT: Ernest Et Célestine L: FR J: 2012 V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 T: DTS HD MA 5.1 R: S. Aubier, V. Patar sowie<br />
B. Renner S: Lambert Wilson, Pauline Brunner, Anne-Marie<br />
Loop LZ: 79 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 03.12.13 × 1 Extras: 6/10<br />
<strong>Die</strong> diesjährige Oscar ® -Hoffnung aus Frankreich<br />
und Belgien verdient ihre Nominierung<br />
als bester Animationsfilm ohne Frage. Ein solch<br />
wunderbares sowie bezauberndes Zeichentrickduo<br />
wie Ernest und Célestine hat es schon lange<br />
nicht mehr gegeben. Zudem thematisiert der<br />
Film ein solch schwieriges Gebiet wie „Fremdenhass“<br />
bzw. „Vorurteile Fremden gegenüber“ auf<br />
kindgerechte Art: Bären sind wirklich furchteinflößende<br />
Tiere. Wenn sie aufwachen, dann sind sie<br />
hungrig. Und wenn sie hungrig sind, dann fressen<br />
sie einfach alles. Reifen, Autos, sogar Häuser!<br />
Aber am aller-, allerliebsten verzehren sie Mäuse.<br />
Geschmort, am Spieß, kross gebraten – manchmal<br />
sogar roh und lebendig! <strong>Die</strong>se und weitere<br />
Schauergeschichten bekommt das kleine Mäusemädchen<br />
Célestine (im Original gesprochen <strong>von</strong><br />
Pauline Brunner) im Waisenhaus jeden Abend<br />
vor dem Einschlafen zu hören. Sie soll sich vor<br />
den großen, bösen Bären in Acht nehmen, weil<br />
sie sonst mit Haut und Haaren verspeist werden<br />
Wahnsinn! Der Schneidezahnprotesenvorrat für<br />
das nächste Jahr ist gesichert.<br />
könnte. Doch Célestine lässt sich <strong>von</strong> derartigen<br />
Ammenmärchen nicht einschüchtern und will<br />
selbst herausfinden, ob Meister Petz und seine<br />
Artgenossen tatsächlich so gefährlich sind, wie<br />
immer erzählt wird.<br />
Obwohl sie eigentlich lieber Malerin werden<br />
möchte, muss Célestine eine Ausbildung zur<br />
Zahnärztin durchlaufen. Jede Nacht wird sie <strong>von</strong><br />
ihrem Oberarzt beauftragt, in die Stadt der Bären<br />
zu gehen, um dort die ausgefallen Milchzähne<br />
der kleinen Bärenkinder einzusammeln. Es hat<br />
sich nämlich herausgestellt, dass sich diese<br />
ausgezeichnet als Schneidezahnprothesen für<br />
Mäuse eignen. Bei ihrem Beutezug als „Zahnfee“<br />
fällt sie aber durch ein Missgeschick in eine Mülltonne,<br />
aus der sie sich nicht <strong>von</strong> allein befreien<br />
kann. Zum Glück wird sie <strong>von</strong> dem ausgehungerten<br />
Straßenmusikanten Ernest (im Original<br />
gesprochen <strong>von</strong> Lambert Wilson) gefunden, der<br />
sie, im Austausch mit Leckereien, aus ihrer Not<br />
befreit. Obwohl Ernest ein wahrer Brummbär ist,<br />
glaubt Célestine an das Gute im Bären und hofft<br />
sogar, sich mit ihm anfreunden zu können.<br />
Bärenstark<br />
Der entzückende Animationsfilm basiert auf der<br />
Kinderbuchreihe „Ernest & Célestine“ aus der<br />
Feder der belgischen Illustratorin und Autorin Gabrielle<br />
Vincent. <strong>Die</strong> Buchreihe erschien hierzulande<br />
zunächst unter dem Titel „Mimi und Brumm“<br />
und wurde dann entsprechend dem Original zu<br />
„Ernes & Célestine“ umbenannt. Vincents großartige<br />
Aquarell-Zeichnungen brillieren durch eine<br />
starke Naturverbundenheit, die sich vor allem<br />
durch eine wundervoll abgestufte Farbgebung<br />
ausdrückt. Für „Ernest & Célestine“ erhielt die<br />
Künstlerin nicht nur zahlreiche Auszeichnungen,<br />
sondern erlangte auch internationale Anerkennung.<br />
2012 bemühte sich schließlich der Produzent<br />
Didier Brunner („Das große Rennen <strong>von</strong><br />
Belleville“) um die Rechte für eine audiovisuelle<br />
Umsetzung und schuf eine beeindruckende Adaption<br />
des Kinderbuchstoffes, in der <strong>von</strong> Mut<br />
und Freundschaft erzählt wird.<br />
Der Zeichentrickfilm wurde, gemäß der Vorlage,<br />
im Stil <strong>von</strong> Aquarellzeichnungen animiert.<br />
Das Bildmaterial lässt keine Wünsche<br />
offen und besticht <strong>bis</strong> in die kleinsten Details.<br />
Von wegen: Wahre Freundschaft zwischen Bär<br />
und Maus gibt es doch!<br />
So wurde auch in der Mäusewelt auf Feinheiten<br />
wie Marktbuden für Zahnbürsten und<br />
Zahnseide geachtet. Auch der ausdrucksstarke<br />
Ton weist keine Beanstandungen auf. Passend<br />
eingesetzte Soundeffekte wie polternde Mülltonnen<br />
und knarrende Türen sorgen für eine angenehme<br />
Räumlichkeit, mit Spannungs-Garantie.<br />
Abgerundet wird die idyllische Atmosphäre <strong>von</strong><br />
dem wunderbar träumerischen Soundtrack, der<br />
vom ambitionierten französischen Jazz-Cellisten<br />
Vincent Courtois komponiert wurde. In dem Bonusmaterial<br />
befindet sich ein Making-of und ein<br />
Interview mit den drei Regisseuren.<br />
lyDia Fischer<br />
Film 8/10<br />
Gerade zur Winterzeit ist „Ernest & Célestine“ ein herzerfrischender<br />
Animationsfilm für die ganze Familie, der an<br />
vergessene Kinderzeiten erinnert.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Es muss nicht immer 3D sein. Der wunderbare Aquarell-Zeichen-Stil<br />
ist mit seinen verschieden Farbnuancen einfach nur schön anzusehen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Der wunderbar verträumte Soundtrack <strong>von</strong> Vincent Courtois<br />
sorgt für eine idyllische Atmosphäre<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 2.2014 81
Film<br />
anime-spezial<br />
Prinzessin Mononoke<br />
Studio Ghibli ist zweifellos das bekannteste Zeichentrickfilmstudio, das Animes fertigt. Doch lange musste die<br />
japanische Filmschmiede auf eine weltweite Anerkennung warten. Mit Hayao Miyazakis mehrfach ausgezeichnetem<br />
Meisterwerk „Prinzessin Mononoke“ gelang schließlich der verdiente internationale Durchbruch.<br />
Anime/Action<br />
OT: Mononoke-hime L: JP J: 1997 V: Universum Anime<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Hayao Miyazaki<br />
S: Stefanie <strong>von</strong> Lerchenfeld, Alexander Brem, Marietta<br />
Meade LZ: 134 min FSK: 12 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.04.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Vor langer, langer Zeit lebten Menschen und<br />
Tiere in friedlichem Miteinander. Unendliche<br />
Wälder bedeckten das Land; Wälder, in<br />
denen seit jeher die alten Geister <strong>von</strong> Göttern<br />
und Dämonen wohnten. Doch aufgrund der<br />
wachsenden Zivilisation wurde immer mehr<br />
Platz benötigt, die Bäume abgeholzt, die Gewässer<br />
verschmutzt und die Tiere vertrieben.<br />
<strong>Die</strong> Götter jedoch wollen sich nicht einem<br />
solches Schicksal fügen und ziehen gegen die<br />
Menschen in den Kampf.<br />
So geschieht es, dass ein Keiler, der <strong>von</strong> einem<br />
Dämonen besessen ist, <strong>bis</strong> zu Ashitakas Stamm<br />
vordringt und dessen Dorf angreift. Der junge<br />
Prinz will sein Volk retten und versucht, dem<br />
fremdbestimmten Wildschwein Einhalt zu gebieten.<br />
Während des Gefechtes wird er jedoch<br />
vom Dämon mit einem Fluch belegt: Auf seinem<br />
rechten Arm zeigt sich plötzlich eine klaffende<br />
Wunde, die sich <strong>bis</strong> in seine Knochen<br />
ausdehnen und an deren Folgen er schließlich<br />
sterben wird. Eine Chance auf Heilung<br />
besteht zwar, doch dafür muss Ashitaka gen<br />
Westen reisen, in die Heimat des Keilers, um<br />
den dort ansässigen Waldgott um Rettung zu<br />
bitten. Dort angekommen gerät er schnell zwischen<br />
die Fronten eines Krieges: Auf der einen<br />
Seite stehen die Arbeiter einer Eisenhütte, die<br />
Feuerwaffen gegen die „Bestien“ des Waldes<br />
herstellen und <strong>von</strong> ihrer Herrin Eboshi, deren<br />
Ziel die Tötung des mächtigen Waldgottes ist,<br />
angeführt werden. Ihnen gegenüber stehen die<br />
Geschöpfe des Waldes, die ihr Territorium vor<br />
den Eindringlingen schützen wollen. An<br />
ihrer Seite kämpft auch die Prinzessin<br />
der Dämonen, die wilde Kriegerin<br />
San, die einst <strong>von</strong> Wölfen<br />
großgezogen wurde. Ashitaka<br />
versucht zwischen den ver-<br />
Bilder: Universum Anime<br />
42
anime-spezial<br />
Film<br />
Durch den Fluch<br />
auf seinem<br />
rechten Arm<br />
erlangt Ashitaka<br />
übermenschliche<br />
Kräfte. Er hofft<br />
auf Heilung durch<br />
den Waldgott.<br />
San, die auch<br />
gern als Prinzessin<br />
Mononoke<br />
bezeichnet wird,<br />
kämpft an der<br />
Seite der Tiere<br />
um den Wald zu<br />
schützen.<br />
San wurde als Kind <strong>von</strong><br />
ihren Eltern derWolfsgöttin<br />
Opfer gebracht. Doch die<br />
Wölfin hat San verschont<br />
und sie aufgezogen.<br />
härteten Fronten zu vermitteln und gemeinsam<br />
mit San die drohende Katastrophe abzuwenden.<br />
<strong>Die</strong> letzte Chance<br />
Zurück ins Jahr 1995: Studio Ghibli steht an<br />
einem Wendepunkt. Seit der Veröffentlichung <strong>von</strong><br />
„Stimme des Herzens“, der <strong>von</strong> Yoshifumi Kondô<br />
in Szene gesetzt wurde, warten Ghibli-Fans gespannt<br />
auf ein neues Werk <strong>von</strong> Hayao Miyazaki.<br />
<strong>Die</strong>sem spukten für sein nächstes Filmprojekt sogar<br />
gleich zwei Ideen für eine Geschichte im Kopf<br />
herum: Einerseits wollte er mit „Buro The Caterpillar“<br />
einen Anime über Insekten schaffen, die auf<br />
Bäumen leben, andererseits ein Actionabenteuer<br />
über „Prinzessin Mononoke“ auf die Leinwand<br />
bringen. Lange konnte er sich nicht entscheiden,<br />
<strong>bis</strong> ihm bewusst wurde, dass es schwierig ist Actionfilme<br />
zu machen, wenn man ein bestimmtes<br />
Alter überschritten hat. Miyazaki war zum damaligen<br />
Zeitpunkt bereits 54 Jahre alt – somit ergab<br />
sich für ihn vielleicht die letzte Chance, eine Geschichte<br />
wie „Mononoke“ zu erzählen. Angesichts<br />
des Erscheinens <strong>von</strong> Pixars „Das große Krabbeln“<br />
und Dreamworks’ „Antz“ im Jahre 1998, war<br />
die Entscheidung für „Prinzessin Mononoke“ im<br />
Nachhinein betrachte, die bestmögliche.<br />
Hayao Miyazaki schrieb schließlich das Drehbuch<br />
zu diesem Actionstreifen und schuf dabei<br />
Figuren, die in kein typisches Gut-Böse-Schema<br />
passen: So wird die Herrin Eboshi nicht nur als<br />
vorantreibende Kraft im Kampf gegen die Waldtiere<br />
dargestellt, sondern auch als gütige Anführerin,<br />
die Aussätzigen und ehemaligen Prostituierten<br />
eine Arbeit sowie einen Ort zum Wohnen<br />
bietet. Auch die wilde Kriegerin San wird <strong>von</strong><br />
Miyazaki nicht als moralische Heldin hervorgehoben<br />
– sie will zwar die Tiere und den Wald<br />
schützen, sieht aber den Tod <strong>von</strong> Eboshi als die<br />
einzig mögliche Lösung.<br />
Ashitaka hat dagegen einen großen Sinn für<br />
Gerechtigkeit, urteilt niemals vorschnell und versucht,<br />
im Konflikt zwischen Mensch und Natur<br />
zu vermitteln. Er zeigt den Menschen, dass die<br />
Baumgeister keine gefährlichen Wesen sind,<br />
sondern als ein gutes Zeichen für die Gesundheit<br />
des Waldes gewertet werden können.<br />
Kein Kinderfilm<br />
Insgesamt zwei Jahre dauerten die Arbeiten an<br />
„Prinzessin Mononoke“, <strong>bis</strong> der Streifen 1997 in<br />
den japanischen Kinos zu sehen war. Hierzulande<br />
mussten sich Fans sogar noch vier weitere<br />
Jahre gedulden, <strong>bis</strong> der Anime auch mit deutscher<br />
Synchronisation zu sehen war. Übrigens<br />
ist der Streifen einer der wenigen Ghibli-Animes,<br />
die erst ab 12 Jahre freigegeben sind. Grund dafür<br />
ist die Gewalt, die im Film durch abgetrennte<br />
Köpfe und Gliedmaßen ihren Ausdruck findet.<br />
Nach Angaben <strong>von</strong> Hayao Miyazaki war die Darstellung<br />
<strong>von</strong> <strong>Blu</strong>t aber unvermeidbar, da solches<br />
nun einmal in einem Kampf fließt. „Prinzessin<br />
Mononoke“ ist somit kein Kinderfilm, sondern<br />
eher an Erwachsene gerichtet.<br />
Traumhaft in Bild und Ton<br />
<strong>Die</strong> Qualität des Bildmaterials ist grundsätzlich<br />
überdurchschnittlich gut. Nur wer ganz genau<br />
hinschaut, kann in helleren Szenen einige wenige<br />
Artefakte erkennen, die den Filmgenuss<br />
jedoch überhaupt nicht weiter beeinträchtigen.<br />
Eine wahre Augenweide sind die detailreichen<br />
Zeichnungen des Animes, die selbst feinste Pinselstriche<br />
erkennen lassen.<br />
Akustisch untermalt wird das Action-Abenteuer<br />
<strong>von</strong> Joe Hisaishis verträumtem Soundtrack,<br />
der seit „Nausicaaä – Aus dem Tal der Winde“<br />
(1984) die Musik zu allen Filmen <strong>von</strong> Hayao Miyazaki<br />
beisteuerte. Das einfühlsame Thema <strong>von</strong><br />
Mononoke wurde vom Regisseur selbst getextet<br />
und <strong>von</strong> dem Countertenor Yoshikazu Mera gesungen.<br />
Der 5.1-Ton der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist sauber abgemischt<br />
und weist keinerlei Störgeräusche oder<br />
sonstige Fehler auf.<br />
Als Bonus gibt es das Storyboard zum kompletten<br />
Film sowie die originalen japanischen Trailer und<br />
TV-Spots zu „Prinzessin Mononoke“.<br />
Lydia Fischer<br />
Film 8/10<br />
Hayao Miyazaki verzichtet auf typische Gut-Böse-Schemen und<br />
bietet dem Zuschauer ähnlich wie bei „Nausicaä“ ein<br />
anspruchsvolles, bildschönes Fantasy-Drama.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
Wie gewohnt gibt es in Hayao Miyazakis Anime wieder viele<br />
Details zu entdecken.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Joe Hisaishi steuert einen einfühlsamen Soundtrack zum<br />
Action-Abenteuer bei.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 1,5/3 2/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 43
Film<br />
anime-spezial<br />
Fate/Zero<br />
Anime/Fantasy<br />
OT: Fate/Zero L: JP<br />
J: 2011 V: peppermint<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: Linear PCM 2.0<br />
R: Ei Aoki S: Crispin<br />
Freeman, Bridget<br />
Hoffman, Matthew<br />
Mercer LZ: 169 min<br />
FSK: 12 P: 39 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.02.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />
die Gralslegende hängt unmittelbar<br />
mit dem Artus-Hof zusammen.<br />
Wird eine Geschichte über<br />
den Heiligen Gral erzählt, so findet<br />
sie daher meist im Mittelalter statt,<br />
es sei denn, ihr Protagonist heißt<br />
Indiana Jones. Aber auch der Anime<br />
„Fate/Zero“ verlegt die Gralslegende<br />
in die Gegenwart und dichtet ihr<br />
zusätzlich eine Fantasy-Komponente<br />
an: Aller 60 Jahre erscheint das<br />
<strong>Die</strong> ersten sechs Folgen (<strong>von</strong> insgesamt 25) beinhalten die 50minütige<br />
Pilotfolge, die länger ist als die restlichen Episoden (25 Min.).<br />
heilige Relikt in der Stadt Fuyuki und<br />
erwählt sieben Magier, die um den<br />
Gral kämpfen sollen. Der Gewinner<br />
darf ein Gebet an das Wunderding<br />
richten und bekommt somit einen<br />
Wunsch erfüllt. Jeder gewählte Magister<br />
besitzt die Möglichkeit einen<br />
Servant zu beschwören, also eine<br />
Art legendären Geisterhelden an<br />
seine Seite zu holen. Auf diese<br />
Weise findet auch in der Vorgeschichte<br />
zur Anime-Serie „Fate/Stay<br />
Night“ (2006) solch ein Gralskrieg<br />
statt, durchgeführt im Geheimen<br />
zwischen sieben unterschiedlichen<br />
Personen, die jeweils ganz eigene<br />
Beweggründe haben, ihren Kopf zu<br />
riskieren. Wie in einem Prügelspiel<br />
treffen sie aufeinander und nutzen<br />
ihre magischen Fähigkeiten, um<br />
sich einen Vorteil gegenüber den<br />
anderen zu verschaffen. Man darf<br />
ruhig mitfiebern, wenn sich legendäre<br />
Krieger aus mittelalterlichen<br />
Mythen in der Jetzt-Zeit gegenüberstehen.<br />
Aber auch der Witz kommt<br />
nicht zu kurz. Wenn beispielsweise<br />
Alexander der Große unbedingt feststellen<br />
möchte, welches Ausmaß<br />
Gilgamesh ist der König der Helden.<br />
Und so sieht er auch aus.<br />
sein Reich inzwischen hat, bleibt<br />
kein Auge trocken. Festgehalten in<br />
beeindruckenden, hochqualitativen<br />
Animationen, die <strong>von</strong> einer nicht<br />
minder qualitativen deutschen Synchronisation<br />
begleitet werden, ist die<br />
unterhaltsame Serie eine Augen und<br />
Ohrenweide. Letzteres allerdings nur<br />
in Stereo-Sound.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Wenn große Mittelalterhelden wie in einem<br />
klassischen Fantasy-Prügelspiel aufeinandertreffen,<br />
dann ist der Spaß vorprogrammiert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 5/10<br />
The Garden Of Words<br />
Anime/Romantik<br />
OT: Koto No Ha No<br />
Niwa L: JP J: 2013<br />
V: KAZÉ B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Makoto Shinkai<br />
S: Ricardo Richter,<br />
Rubina Kuraoka, Inken<br />
Baxmeier LZ: 46 min<br />
FSK: 0 P: 27 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Mit Bier und Schokolade vertreibt<br />
sich Yukari ihre Zeit.<br />
Kaum ein Anime-Regisseur vermag<br />
mit seinen Filmen an die<br />
Meisterwerke des weltberühmten<br />
Studio Ghiblis heranzukommen.<br />
Doch ein Name wird immer häufiger<br />
als neuer Hayao Miyazaki gehandelt:<br />
Makoto Shinkai. Obwohl er mit Miyazaki<br />
wenig gemein hat, überzeugt<br />
er mit herzergreifenden <strong>Animationsfilme</strong>n,<br />
die poetisches Ausmaß<br />
erreichen. „The Garden Of Words“<br />
handelt <strong>von</strong> dem 15-jährigen Oberschüler<br />
Takao, der immer, wenn<br />
es am Morgen zu regnen beginnt,<br />
die Schule schwänzt, um im Park<br />
die idyllische Ruhe zu genießen.<br />
Dabei sucht er im Stadtgarten am<br />
liebsten einen abgelegenen Pavillon<br />
auf, in dem er an seinen Entwürfen<br />
arbeiten kann. Sein großer Traum<br />
ist es nämlich, ein Schumacher zu<br />
werden. Eines Tages trifft er an<br />
seinem Rückzugspunkt eine Frau,<br />
die ihrem Job auch lieber fernbleibt.<br />
Anstatt zu arbeiten, verbringt sie ihre<br />
Vormittage im Park, um sich dem<br />
Genuss <strong>von</strong> Alkohol zu ergeben und<br />
tafelweise Schokolade zu verzehren.<br />
<strong>Die</strong> beiden kommen ins Gespräch<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
The Garden Of Words<br />
Takao flüchtet an Regentagen in den Stadtgarten, um an seinen Entwürfen<br />
zu arbeiten. Doch eines Tages trifft er dort eine seltsame Frau...<br />
und nähern sich einander an. Dabei<br />
beginnt die Frau sich für Takaos Entwürfe<br />
zu interessieren und gesteht<br />
ihm, dass sie endlich lernen müsste,<br />
auf ihren eigenen Füßen zu stehen.<br />
Takao beschließt, ihr dafür die passenden<br />
Schuhe anzufertigen. Allerdings<br />
vertreibt plötzlich die Sonne<br />
die grauen Wolken und beide warten<br />
sehnsüchtig auf den nächsten<br />
Regenschauer. <strong>Die</strong> Animationen<br />
<strong>von</strong> „The Garden Of The Words“<br />
sehen unglaublich realistisch aus,<br />
was wohl Makoto Shinkais Erfahrung<br />
als Grafik-Designer bei Videospielen<br />
zu verdanken ist. Besonders wirklichkeitsgetreu<br />
sind ihm dabei die<br />
Naturszenerien gelungen. Der Score<br />
konzentriert sich auf die Dialoge und<br />
wird mit dem zarten Plätschern der<br />
Regentropfen untermalt. LF<br />
Film 8/10<br />
Makoto Shinkais herzergreifender Anime ist mit<br />
seinen realistischen Animationen eine wahre<br />
Augenweide.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: KAZÉ, peppermint, Universum Anime<br />
44
anime-spezial<br />
Film<br />
Stimme des Herzens<br />
Anime/Romantik<br />
OT: Mimi Wo<br />
Sumaseba L: JP J: 1995<br />
V: Universum Anime<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Yoshifumi Kondô<br />
S: Gabrielle<br />
Pietermann, Max<br />
Felder, Erich Ludwig LZ: 111 min FSK: 0<br />
P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Shizuku schreibt eine fantasievolle<br />
Geschichte über den Katzenbaron.<br />
Wer regelmäßig auf öffentliche<br />
Verkehrsmittel angewiesen ist,<br />
der weiß, welch merkwürdige Gestalten<br />
dort manchmal anzutreffen<br />
sind. Doch ein wenig verwundert<br />
ist die 14-jährige Schülerin Shizuku<br />
Tsukishima schon, als eines Tages<br />
in der U-Bahn ein fetter Kater wie<br />
selbstverständlich neben ihr auf der<br />
Sitzbank Platz nimmt und auch noch<br />
an der gleichen Haltestelle wie sie<br />
aussteigt. Neugierig, welchen Geschäftigkeiten<br />
der Bartputzer wohl<br />
nachgehen wird, verfolgt sie die<br />
Katze <strong>bis</strong> zu einem abgeschiedenen<br />
Antiquitätenladen. Fasziniert <strong>von</strong><br />
den prächtigen Ausstellungsstücken<br />
betritt sie das Geschäft und freundet<br />
sich dort mit dem Besitzer und<br />
dessen Enkelsohn Seiji Amasawa<br />
an. Seiji fertigt in seiner Freizeit<br />
Geigen an und träumt da<strong>von</strong>, nach<br />
Italien zu gehen, um dort eine Ausbildung<br />
als Instrumentenbauer anzufangen.<br />
Shizuku ist fasziniert <strong>von</strong><br />
Seijis Zielstrebigkeit und gleichzeitig<br />
auch beschämt <strong>von</strong> der Planlosigkeit<br />
bezüglich der Gestaltung ihrer<br />
eigenen Zukunft. Sie hört auf die<br />
Shizuki singt am liebsten den Country-Song „Take Me Home, Country<br />
Roads“. Musikalisch begleitet wird sie dabei <strong>von</strong> Seiji.<br />
Stimme ihres Herzens, setzt sich<br />
mit ihren eigenen Interessen auseinander<br />
und beschließt, eine Laufbahn<br />
als Schriftstellerin zu beginnen.<br />
Yoshifumi Kondôs Coming-Of-Age-<br />
Film setzt sich mit dem Erwachsenwerden<br />
auseinander. Dabei muss<br />
Hauptfigur Shizuku nicht nur eine<br />
Perspektive für ihr Leben finden,<br />
sondern sich auch noch ihrer ersten<br />
großen Liebe stellen. Trotz dieser<br />
ernsthaften Problematik begeistert<br />
der Streifen durch eine fröhliche<br />
Grundstimmung. Visuell bezaubert<br />
der Anime mit außergewöhnlichem<br />
Detailreichtum, der in Shizukus<br />
Fantasiewelt noch einmal getoppt<br />
wird. Der Soundtrack <strong>von</strong> „Stimme<br />
des Herzens“ wird <strong>von</strong> dem heimiligen<br />
Country-Song „Take Me Home,<br />
Country Roads“ dominiert. LF<br />
Film 8/10<br />
Herzergreifend, lustig und einfach wunderschön<br />
erzählt die fantasiereiche Geschichte <strong>von</strong><br />
den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Der Mohnblumenberg<br />
Anime/Romantik<br />
OT: Kokuriko-zaka<br />
Kara L: JP J: 2011<br />
V: Universum Anime<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Goro Miyazaki<br />
S: Laura Maire, Tim<br />
Schwarzmaier, Dagmar<br />
Dempe LZ: 91 min FSK: 0 P: 24 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.05.14 × 1 Extras: 8/10<br />
Nach dem großen Misserfolg<br />
seines Debüts „<strong>Die</strong> Chroniken<br />
<strong>von</strong> Erdsee“ (2006) wagt Goro<br />
Miyazaki mit „Der Mohnblumenberg“<br />
nun einen zweiten Versuch als<br />
Regisseur. <strong>Die</strong>smal wird er jedoch<br />
<strong>von</strong> seinem Vater Hayao Miyazaki<br />
(„Ponyo“, 2008) unterstützt, dem<br />
Idee und Drehbuch des Animes<br />
zu verdanken sind. <strong>Die</strong>ses neueste<br />
Ghibli-Meisterwerk handelt <strong>von</strong> der<br />
Schülerin Umi, die auf dem Mohnblumenberg<br />
wohnt, der über einem<br />
Hafen gelegen ist. Jeden Morgen<br />
hisst sie in Gedenken an ihren Vater,<br />
der im Korea-Krieg ums Leben kam,<br />
zwei Fahnen. Eines Tages entdeckt<br />
<strong>Die</strong> beiden Schüler Umi Matsuzaki und Shun Kazama kommen sich schnell näher. Gemeinsam wollen sie sich für die<br />
Erhaltung des Clubhauses „Quartier Latin“ einsetzen, dass für einen Neubau abgerissen werden soll.<br />
sie in der Schülerzeitung ihrer Highschool<br />
ein Gedicht über ihr allmorgendliches<br />
Ritual. Umi möchte wissen,<br />
wer der Verfasser des Artikels<br />
ist und sucht den Literaturverein<br />
im heruntergekommen Clubhaus<br />
„Quartier Latin“ auf, wo sie auf den<br />
engagierten Shun trifft. Gemeinsam<br />
setzen sie sich für die Erhaltung<br />
des „Quartier Latin“ ein, das wegen<br />
eines geplanten Neubaus abgerissen<br />
werden soll. Schnell kommen<br />
sich die beiden immer näher, jedoch<br />
geht Shun plötzlich auf Abstand, als<br />
Umi ihm ein Bild ihres Vaters zeigt...<br />
„Der Mohnblumenberg“ ist eine<br />
berührende Coming-Of-Age-Geschichte.<br />
Angesiedelt in der Zeit der<br />
Vorbereitung auf die Olympischen<br />
Spiele <strong>von</strong> 1964, spiegelt der Film<br />
die japanische Gesellschaft wider,<br />
die versucht, die Grausamkeiten<br />
der beiden Weltkriege zu verdrängen<br />
und einer neuen ungewissen<br />
Zukunft entgegenzutreten. Visuell<br />
offenbart der Film farbenfrohe Szenerien,<br />
in denen eine Vielzahl <strong>von</strong><br />
Details versteckt sind. Einen besonderen<br />
Augenschmaus bietet dabei<br />
das Clubhaus.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Nach seinem nur durchschnittlichen<br />
Regie-Debüt schuf Goro Miyazaki einen<br />
wunderbaren Coming-Of-Age-Film. .<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 45
Film<br />
anime-spezial<br />
Mardock Scramble The Third Exhaust<br />
Anime/Action<br />
OT: Marudukku<br />
sukuranburu: The<br />
Third Exhaust L: JP<br />
J: 2012 V: Universum<br />
Anime B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Susumu Kudo<br />
S: Toshiko Fujita,<br />
Megumi Hayashibara LZ: 69 min FSK: 16<br />
P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.03.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Auch wenn sie nicht so aussieht,<br />
kann Rune mit Waffen umgehen.<br />
eins muss man „Mardock Scramble“<br />
zugute halten, das Finale<br />
des dritten Teils gehört zu den innovativsten<br />
und am actionreichsten<br />
choreografierten Endkämpfen, die<br />
die Welt der Animes derzeit zu bieten<br />
hat. Hierfür wurden sämtliche<br />
Register der Animation gezogen<br />
und auch sehr effektiv inszeniert.<br />
Doch <strong>bis</strong> dahin ist es ein weiter<br />
und nicht immer unterhaltsamer<br />
Weg. Das Cyborg-Mädchen Rune<br />
Ballot ist nach wie vor auf Rache<br />
aus und will mit Hilfe <strong>von</strong> Dr.<br />
Easter sowie mit der künstlichen<br />
Intelligenz Œufcoque die Mörder<br />
ihrer menschlichen Hülle dingfest<br />
machen. Hierfür benötigt das Trio<br />
jedoch Daten, die auf den 1-Million-<br />
Dollar-Spielchips eines Spielcasinos<br />
gespeichert sind. Und um die zu<br />
erhalten, müssen Rune und Dr.<br />
Easter erst einmal 30 Filmminuten<br />
lang am Black-Jack-Tisch sitzen<br />
und Karten spielen. Angesicht der<br />
Gesamtlänge <strong>von</strong> 69 Minuten, ein<br />
gewagtes Geduldsspiel mit dem Zuschauer.<br />
Wer sich mit dieser Form<br />
des Glücksspiels auskennt, wird sich<br />
Letzten Endes steht Rune ihrem Peiniger und Mörder gegenüber, um ihn zur<br />
Rechenschaft zu ziehen. Wird es ihr gelingen?<br />
jedoch prächtig unterhalten fühlen,<br />
denn die einzelnen Spiel-Strategien<br />
wirken wirklich authentisch und<br />
nachvollziehbar. Visuell kommt der<br />
Zuschauer wieder voll auf seine Kosten,<br />
denn jede einzelne Sekunde<br />
ist äußerst hochwertig animiert. Im<br />
Mittelpunkt des Looks stehen die<br />
Farbverläufe <strong>von</strong> Rot-, Grün- und<br />
Blau-Tönen, die im Casino für eine<br />
traumartige Stimmung sorgen. Im<br />
letzten Abschnitt kehrt die Farbpoetik<br />
wieder zu den kalten Blau- und<br />
Türkies-Tönen des ersten Teils zurück.<br />
Verrauscht ist das Bild zu jeder<br />
Zeit – ein Stilmittel, für das sich<br />
Regisseur Susumu Kudo bewusst<br />
entschied. Der sehr coole und stimmige<br />
Soundtrack des Komponisten<br />
Conisch trumpft mit dynamischer<br />
Streichmusik auf.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Ein würdiger Anschluss für einen abstrakten<br />
Cyberpunk-Anime. Wer „Armitage III“ mag<br />
sollte auch in diese Film-Trilogie reinschauen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Sword Art Online (Vol.4)<br />
Anime/Fantasy<br />
OT: Sodo Ato Onrain<br />
L: JP J: 2012<br />
V: peppermint<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: PCM 2.0<br />
R: Tomohiko Ito<br />
S: Denise Monteiro,<br />
Patrick Keller<br />
LZ: 120 min FSK: 12 P: 36 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
sucht man ein Fantasy-Anime,<br />
das gerade angesagt ist, so<br />
kommt man an „Sword Art Online“<br />
nur schwer vorbei. Das vierte Volume<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />
ist auch das letzte der ersten Serie.<br />
Sie enthält die Episoden 21 – 25<br />
und erzählt vom großen Finale des<br />
unfreiwillig langen Ausflugs in die Videospielwelt<br />
Alfheim. Während der<br />
Protagonist Kazuto mit allen Mitteln<br />
<strong>Die</strong> edle Verpackung und die beigelegten Postkarten zeigen die Hauptcharaktere<br />
wie sie leiben und leben.<br />
versucht, seine Freundin Asuna aus<br />
dem Koma zurückzuholen, setzt<br />
sich diese mit einem Mann namens<br />
Nobuyuki auseinander, der sie gefangen<br />
hält und sich als Feenkönig<br />
Oberon ausgibt. In der Hoffnung<br />
Asuna zu einer ihn liebenden Frau<br />
umschreiben zu können, führt der<br />
König Experimente durch, die auf<br />
das menschliche Empfinden und<br />
dessen Beeinflussung abzielen.<br />
Wird es Kazuto rechtzeitig gelingen,<br />
seine Freundin aus der MMORPG-<br />
Welt zu befreien? So viel sei verraten:<br />
<strong>Die</strong> letzten Folgen sind episch.<br />
<strong>Die</strong> hohe Qualität der Animationen<br />
kombiniert mit bekannten<br />
Videospiel- und Fantasy-Elementen<br />
macht aus der Serie ein echtes Erlebnis<br />
für Fans dieses Genres. Hierdurch<br />
wird es zu dem, was „Record<br />
Of Lodoss War“ in den 1990ern<br />
und die „.hack//“-Serien Anfang<br />
der 2000er waren. Glücklicherweise<br />
sind auch die Bildparameter wie<br />
z. B. die Linienschärfe oder auch<br />
Farbdarstellung auf höchstem Level,<br />
sodass die Augen mit einem perfekt<br />
visualisierten Anime verwöhnt<br />
<strong>Die</strong> üblichen Rollenspiel-Gegner<br />
sind schnell besiegt. Level Up!<br />
werden. Der Sound liegt wie bei<br />
den vorhergehenden Volumes mit<br />
Stereo-Ton vor. <strong>Die</strong> Synchronisation<br />
samt Tonqualität kann sich hören<br />
lassen. Kein Wunder also, dass sich<br />
das Bonusmaterial diesmal auf die<br />
Arbeit des Synchronstudios konzentriert,<br />
damit die Zuschauer erfahren,<br />
wie so etwas abläuft.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Episch aufgemachtes Fantasy-Abenteuer, das<br />
dem Zuschauer genau das gibt, was er<br />
erwartet. <strong>Die</strong> zweite Serie kann kommen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Bilder: KAZÉ, peppermint, Universum Anime<br />
46
anime-spezial<br />
Film<br />
BTOOOM! (Vol.1)<br />
Anime/Thriller<br />
OT: Btooom! L: JP<br />
J: 2012 V: Kazé<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Kotono Watanabe<br />
S: Josephine Schmidt,<br />
Dirk Stollberg<br />
LZ: 73 min FSK: 16<br />
P: 27 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.12.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
das Geräusch einer explodierenden<br />
Bombe kennt Ryota nur zu<br />
gut. Er ist der angehende Champ<br />
eines Online-Videospiels, bei dem<br />
sich die Teilnehmer gegenseitig mit<br />
taktischen Sprengsätzen ausschalten<br />
müssen. Taktisches Geschick<br />
verhilft hier zum Sieg und beschert<br />
Ryotas Team einen Aufstieg in die<br />
Top-Ten der weltweiten Bestenliste.<br />
Filmriss. Als er seine Augen öffnet,<br />
hängt der 22 Jährige Arbeitslose an<br />
einem Fallschirm in einem Baum.<br />
Offenbar ist er auf einer verlassenen<br />
insel gestrandet. Doch wie kam er<br />
hierher? Alles, woran sich Ryota erinnern<br />
kann, ist die Herausforderung<br />
Unabhängig <strong>von</strong> dem Preis-Leistugsverhältnis einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verspricht die Handlung Spannung, die Ansatzweise<br />
mit dem weiteren Madhouse-Anime „Death Note“ vergleichbar ist oder auch stark an „Gantz“ erinnert.<br />
der Zweitplatzierten sowie ein paar<br />
kurze Bruchstücke seines realen,<br />
trostlosen Lebens. BTOOOM! Ein<br />
heftiges Geräusch weckt ihn aus<br />
seiner nachdenklichen Lethargie.<br />
Jemand hat eine Bombe nach ihm<br />
geworfen und versucht ihn zu töten.<br />
Ryota schnappt sich seine Sachen<br />
und flieht. In einem fremden Beutel<br />
findet er Bomben mit Zeitzündern<br />
die er gegen den Angreifer wie in<br />
seinem Lieblingsspiel anwendet. Er<br />
hat Erfolg. Doch statt eines Scores<br />
liegt nun ein blutiger Leichnam mit<br />
abgetrennten Gliedmaßen vor ihm.<br />
Er hat einen Menschen getötet.<br />
Und es wird nicht sein letztes Opfer<br />
gewesen sein, denn das wahre, tödliche<br />
BTOOOM!-Spiel hat gerade erst<br />
begonnen. <strong>Die</strong> ersten drei Episoden<br />
(je 24 Min.) <strong>von</strong> insgesamt 12 gibt<br />
es auf der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. <strong>Die</strong><br />
weiteren drei Volumes sind seit Ende<br />
März erhältlich. Bei der Bildqualität<br />
ist das häufig auftretende Farb-<br />
Banding zu beanstanden, ebenso<br />
könnten die Linien klarer bzw. schärfer<br />
sein. Der Ton liegt lediglich in 2.0<br />
vor, ist aber ansonsten <strong>von</strong> recht<br />
solider Qualität.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Spannend? Ja! Unterhaltsam? Ja! Innovativ,<br />
anspruchsvoll – ein Must-Have im<br />
Anime-Bereich? Nicht unbedingt!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 5/10<br />
<strong>Blu</strong>e Exorcist – The Movie<br />
Anime/Action<br />
OT: Ao no Ekusoshisuto:<br />
Gekijô-ban L: JP<br />
J: 2012 V: KAZÉ<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Atsushi Takahashi<br />
S: Dennis Saemann,<br />
Tobias Diakow, Rieke<br />
Werner LZ: 89 min FSK: 12 P: 28 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.03.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Rin, der Sohn Satans, soll einen<br />
„Geisterzug“ neutralisieren.<br />
die Zwillingsbrüder Rin und Yukio<br />
Okumura liebten es, den<br />
Geschichten ihres „Alten“ Shiro zu<br />
lauschen. Meistens las er ihnen<br />
aus dem Bilderbuch „Das Dorf der<br />
Vergesslichen und der Dämon“ vor.<br />
Es handelt <strong>von</strong> einem Menschenkind,<br />
das sich mit einem Dämon<br />
anfreundet. Auch die anderen Dorfbewohner<br />
mochten das zauberhafte<br />
Wesen, jedoch gewann dieses mit<br />
der Zeit zu großen Einfluss über sie:<br />
<strong>Die</strong> Menschen vergaßen plötzlich zu<br />
arbeiten und wollten sich nur noch<br />
amüsieren. Ein Exorzist kam zu Hilfe,<br />
der diesen Dämon versiegelte. Rin,<br />
mittlerweile dem Vorlesealter entwachsen,<br />
besucht die Heiligkreuz-<br />
Akademie, um die Kunst des Exorzismus<br />
zu erlernen. Gemeinsam<br />
mit Bruder Yukio wird er beauftragt,<br />
einen „Geisterzug“, der im U-Bahn-<br />
Schacht sein Unwesen treibt, zu<br />
neutralisieren. Allerdings misslingt<br />
der Versuch gehörig! Ein Dämon in<br />
Gestalt eines kleinen Jungen wird<br />
verletzt und Rin muss zur Strafe auf<br />
ihn aufpassen. Doch darf man so einer<br />
Kreatur überhaupt trauen? „<strong>Blu</strong>e<br />
<strong>Die</strong> exotischen Neputa-Umzugswagen, geschmückt mit aufwendigen Tiermotiven,<br />
werden zum optischen Highlight des Animes.<br />
Exorcist – The Movie“ schließt an die<br />
gleichnamige, beliebte Anime-Serie<br />
an und gewährt allen bekannten<br />
Charakteren mindestens einen<br />
kurzen Auftritt. Dabei konzentriert<br />
sich die Handlung vor allem auf<br />
die Protagonisten Rin, Yukio und<br />
Shiemi, die sich mit dem kleinen<br />
Dämon auseinandersetzen müssen.<br />
Trotz der vorhersehbaren Story vermag<br />
Regisseur Atsushi Takahashi,<br />
seinen Zuschauern unterhaltsame<br />
Action zu bieten. Das Bildmaterial<br />
des Animes ist <strong>von</strong> höchstem Niveau.<br />
Akustisch unterlegt wird der<br />
Streifen mit stimmungsvoller Musik<br />
<strong>von</strong> Hiroyuki Sawano sowie Songs<br />
der Band UVERworld. Für Fans hält<br />
das aufwendig gestaltete Mediabook<br />
neben 4 Postkarten, gleich zwei sehr<br />
hochwertige Booklets bereit. LF<br />
Film 7/10<br />
<strong>Die</strong> Handlung des Animes ist zwar<br />
vorhersehbar, dafür überzeugt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />
mit ihrem exquisitem Bonusmaterial.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2014 47
Film<br />
Familie<br />
Ritter Rost Eisenhart und voll verbeult<br />
Animation<br />
OT: Ritter Rost – Eisenhart<br />
und voll verbeult<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Pan.<br />
L55ETW 2D-komp.: ja<br />
R: T. Bodenstein D: R. Kavanian, u.a.<br />
LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Von den beliebten Kinderbüchern<br />
über Zeichentrick-Musicals<br />
in der „Sendung mit der Maus“<br />
jetzt auch als 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Der kleine<br />
Registrierkassen-Ritter Rost muss<br />
in „Ritter Rost – Eisenhart und voll<br />
verbeult“ sein größtes Abenteuer<br />
bestehen. Nach dem Sieg beim Ritterturnier<br />
wird Ritter Rost (Rick Kavanian)<br />
<strong>von</strong> seinem Erzrivalen Prinz<br />
Protz (Christoph Maria Herbst) des<br />
Ritter Rost macht sich auf seinem treuen Pferd Feuerstuhl auf den Weg,<br />
seine verlorene Ritterwürde wieder zu erlangen<br />
Betruges bezichtigt und aus der<br />
Eisernen Burg heraus geworfen.<br />
Zudem verliert er nicht nur seine<br />
Ritter-Lizenz, sondern auch seine<br />
heimliche große Liebe Fräulein Bö<br />
(Carolin Kebekus), die sich dem<br />
fiesen Prinzen zuwendet. Zusammen<br />
mit seinem Pferd Feuerstuhl<br />
und dem Drachen Koks setzt der<br />
blecherne Held alles daran, seine<br />
verlorene Ehre wieder herzustellen.<br />
Aufgrund der hochkarätigen<br />
Synchronsprecher sowie der liebevollen<br />
Aufbereitung macht der<br />
Animationsfilm eine Menge her. Bis<br />
ins kleinste Detail besteht Schrottland,<br />
der Schauplatz des Geschehens,<br />
aus recyclebaren Altmetallen,<br />
weswegen es für Groß und Klein<br />
ziemlichen Spaß macht, diese Dinge<br />
ausfindig zu machen.<br />
<strong>Die</strong> Geschichte, wie Ritter Rost die<br />
Gunst seiner Fräulein Bö wieder<br />
zurück gewinnt und den fiesen<br />
Prinzen in seine Schranken weist, ist<br />
für die ganze Familie mit viel Liebe<br />
aufgearbeitet worden, die witzigen<br />
Dialoge sind stets kindgerecht, aber<br />
nicht naiv oder kitschig. <strong>Die</strong> Ge-<br />
Wird Ritter Rost seine Fräulein Bö<br />
wieder zurück gewinnen?<br />
sangsstücke des Filmes werden<br />
durch den treffenden Ton mit sehr<br />
guter Dynamik hervor gehoben. Zudem<br />
überzeugt das eingesetzte 3D<br />
mit einer schönen Tiefendynamik,<br />
wenngleich die Fülle an 3D-Details<br />
nicht stark ausgeprägt ist. SR<br />
Film 7/10<br />
Originelles Abenteuer für Kinder mit<br />
sympathischen Helden, die sich <strong>von</strong> gängigen<br />
<strong>Animationsfilme</strong>n deutlich abheben.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 6/10<br />
Monster High – 13 Wünsche<br />
Animation<br />
OT: Monster High – 13<br />
Wishes L: US J: 2013<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.77:1<br />
T: DTS-DDS 5.1<br />
R: Steve Sacks<br />
D: Dee Dee Green,<br />
Kate Higgins, Salli<br />
Saffioti, Laura Bailey LZ: 73 min FSK: 6<br />
P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Auf fliegenden Teppichen wird der<br />
böse Flaschengeist verfolgt<br />
Fans der Fernsehserie und der<br />
beliebten Mattel-Puppen dürfen<br />
sich freuen: <strong>Die</strong> Monster High gibt<br />
es jetzt erneut in Spielfilmlänge<br />
und stimmt die ganze Familie auf<br />
Halloween ein. In diesem monströs<br />
bunten Abenteuer gelangt Werwolfmädchen<br />
Howleen Wolf an einen<br />
Flaschengeist, der bereit ist, ihr<br />
sage und schreibe ganze dreizehn<br />
Wünsche zu erfüllen. Das passt der<br />
kleinen Schwester <strong>von</strong> Clawdeen<br />
Wolf <strong>besten</strong>s, schließlich wünscht<br />
sie sich nichts mehr, als endlich<br />
auf der Monster High an Beliebtheit<br />
zu gewinnen. Alles scheint<br />
<strong>besten</strong>s zu laufen, wenn da nicht<br />
dieser unheimliche Einfluss wäre,<br />
den der Flaschengeist auf Howleen<br />
zu haben scheint. Clawdeen<br />
Wolf, Draculaura und Frankie Stein<br />
beschließen, den unheimlichen<br />
Vorkommnissen auf den Grund zu<br />
gehen. Wie schon die an die Puppen<br />
angelegte Animationsserie ist<br />
der Film vornehmlich auf junge<br />
Mädchen ausgelegt – umgeben<br />
<strong>von</strong> einer knalligen Farbwelt stöckeln<br />
die Freundinnen auf ihren<br />
<strong>Die</strong> Freundinnen der Monster High stechen besonders durch ihre schrillen<br />
Outfits und die Abstammung <strong>von</strong> diversen Filmmonstern ins Auge<br />
halsbrecherischen Absatzschuhen<br />
über das Schulgelände ihrer Monster<br />
High. Während die Zielgruppe<br />
diesen Film wahrscheinlich „monstermäßig“<br />
spannend finden wird,<br />
werden Erwachsene über die Klischees<br />
und die grelle Optik nur mit<br />
dem Kopf schütteln können. Noch<br />
dazu kommt, dass die Ausrichtung<br />
auf rein weibliches Publikum auch<br />
an den Charakteren sichtbar ist,<br />
bei denen die männlichen Protagonisten<br />
zu blassen Schmachtobjekten<br />
degradiert werden. Mehr<br />
als eine nette Nachmittagsunterhaltung,<br />
ist dieser Animationsfilm also<br />
nicht. Eine Räumlichkeit ist im Audiobereich<br />
quasi nicht vorhanden.<br />
Abgesehen <strong>von</strong> der altertümlichen<br />
Animation, Schärfegrad und Farben<br />
nett anzuschauen sind. SR<br />
Film 5/10<br />
Für den langweiligen Sonntagnachmittag ein<br />
für Mädchen und Fans der Puppen durchaus<br />
unterhaltsamer Spaß.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Bilder: Universal Pictures, Universum<br />
90
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Film<br />
Blockbuster<br />
Ich – Einfach unverbesserlich 2<br />
Animation<br />
OT: Despicable Me 2 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Pierre Coffin, Chris Renaud S: Oliver Rohrbeck, Martina<br />
Hill, Sarah Kunze LZ: 98 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />
Vor genau drei Jahren schlug „Ich – Einfach<br />
unverbesserlich“ in den Kinos ein wie eine<br />
Bombe. Das hatte es schon lange nicht mehr<br />
gegeben, dass ein Film, den wirklich niemand<br />
auf dem Schirm hatte, quasi aus dem Nichts zum<br />
weltweiten Blockbuster wurde und das achtfache<br />
seiner Produktionskosten (ca. 70 Millionen Dollar)<br />
wieder einspielte! <strong>Die</strong> heiß erwartete Fortsetzung<br />
hat dieses Traumergebnis in diesem Kinosommer<br />
sogar noch einmal gesteigert – mit rund 900 Millionen<br />
Dollar Umsatz wurde „Ich – Einfach unverbesserlich<br />
2“ zum unangefochtenen Animations-<br />
Hit des Jahres. Das verantwortliche Studio „Illumination<br />
Entertainment“ (die Animations-Abteilung<br />
<strong>von</strong> Universal) hat sich damit endgültig als neuer<br />
„Big Player“ im lukrativen Geschäft der computergenerierten<br />
Familien-Animation etabliert.<br />
Neue Feinde, neue Liebe<br />
<strong>Die</strong> Story <strong>von</strong> Teil zwei ist schnell erzählt: Ex-Superbösewicht<br />
Gru lebt einträchtig mit seinen drei<br />
Agnes, Edith und Margo stehen diesmal weniger im Mittelpunkt,<br />
haben aber natürlich auch ihre Momente<br />
zum Knuddeln süßen Mädels und seiner nach<br />
wie vor <strong>besten</strong>s gelaunten Horde <strong>von</strong> gelben<br />
„Minions“ zusammen (die zum Totlachen komischen<br />
<strong>Die</strong>ner des Bösen...mehr zu ihrer Herkunft<br />
gibt es dann in Teil drei!). Seine Pläne zur Übernahme<br />
der Weltherrschaft hat er aufgegeben –<br />
doch die Produktion des „<strong>besten</strong> Wackelpuddings<br />
der Welt“, auf die er seine kleinen Helferlein angesetzt<br />
hat, läuft alles andere als planmäßig und<br />
langweilt ihn zusehends. Als plötzlich ein neuer<br />
Superschurke auf den Plan tritt, der ein gefährliches<br />
Zombie-Serum in seinen Besitz gebracht<br />
hat, wechselt er die Seiten und heftet sich dem<br />
geheimnisvollen „El Macho“ an die Fersen. Unterstütz<br />
wird er dabei <strong>von</strong> der dynamischen Lucy,<br />
einer mit allen Wassern gewaschenen Geheimagentin<br />
der „Anti-Verbrecher-Liga“. Obwohl sie sich<br />
anfangs spinnefeind sind, kommt sich das ungleiche<br />
Paar im Laufe seiner turbulenten Mission<br />
näher und näher…<br />
Gags, Zitate, Sensationen!<br />
Der deutlich an den aktuellen Zombie-Hype und<br />
die ewig-junge „James Bond“-Reihe angelegten<br />
Grundidee wird sowohl bei den Figuren, der Musik,<br />
den Gadgets als auch den verrückten Fahrzeugen<br />
augenzwinkernd Rechnung getragen. Doch<br />
auch andere Kino-Denkmäler bekommen ihr<br />
Fett weg: Wer rechnet zum Beispiel mit expliziten<br />
„Alien“-Zitaten (auch noch die grauslige Geburtsszene!)<br />
in einem ausgesprochenen Animationsfilm?!<br />
Solche wunderbaren Details machen den<br />
Streifen für ein filmbegeistertes erwachsenes<br />
Publikum noch runder und interessanter – was<br />
allerdings nicht heißen soll, dass man den aberwitzigen<br />
und durchgedrehten Rest nicht auch<br />
jenseits des „Kiddie-Alters“ in vollen Zügen genießen<br />
könnte: <strong>Die</strong> genialen Minions stehlen<br />
wieder einmal allen die Schau und verbreiten<br />
Chaos und Spaß ohne Ende! Dass<br />
für Sommer 2015 bereits ein eigenes<br />
Spin-off mit den knallgelben Tunichtguten<br />
angekündigt ist, erscheint angesichts<br />
ihrer unglaublichen Beliebtheit in sämtlichen<br />
Altersklassen nur folgerichtig.<br />
Man darf gespannt sein, wie die Macher<br />
es hinbekommen wollen, dass<br />
ihr herrlich komisches Kauderwelsch<br />
Ob Gru und Lucy sich am Ende wohl kriegen? <strong>Die</strong><br />
neue weibliche Hauptfigur ist ein Volltreffer!<br />
erhalten bleibt und doch gleichzeitig eine amüsante<br />
und interessante Story transportiert wird.<br />
Sicherer Referenzkandidat<br />
Wie bei jedem CGI-Film wirkte die 3D-Version im<br />
Kino noch einmal um ein Vielfaches lebendiger<br />
und aufregender als die „flache“ Variante – wer<br />
also die Möglichkeit hat, den Film auch zu Hause<br />
in der dritten Dimension zu genießen, sollte<br />
unbedingt zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D greifen. Ansonsten<br />
kann man sich wie schon bei Teil eins sicherlich<br />
auf nahezu perfekte Bild- und Tonwerte freuen.<br />
Comedienne Martina Hill als Synchronsprecherin<br />
der anfangs herrlich schnippischen, später aber<br />
sehr liebenswerten Geheimagentin Lucy (keine<br />
schlechte Charakterentwicklung für einen „Kinderfilm“!),<br />
macht ihre Sache wie erwartet sehr gut<br />
und fügt sich nahtlos ein ins tolle Sprecherensemble.<br />
Unumstrittenes Highlight des Bonusmaterials<br />
werden wohl die drei neuen Minion-Kurzfilme<br />
sein – <strong>von</strong> diesen wuseligen Krawallmachern<br />
kann man einfach nie genug bekommen!<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
32
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limitierte Stückzahl als<br />
gedrucktes Heft über<br />
www.heftkaufen.de<br />
Bilder: Auerbach Verlag, © cc<br />
Science-Fiction-Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST erschienen<br />
Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />
schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests <strong>von</strong><br />
Sci-Fi-Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />
Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />
berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />
stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />
„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />
zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />
war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />
weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />
an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />
düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />
„letzten Menschen“ darzustellen.<br />
Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />
zeigt: Es wurden schon immer<br />
sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />
bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />
eben auch <strong>von</strong> Anfang an, lange bevor jemand<br />
wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />
mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />
wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />
(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />
findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />
Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />
den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />
Regals stöbert.<br />
Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />
Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />
Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />
repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />
aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hintergrundinformationen<br />
zu den bekanntesten Filmen<br />
und Serien sind hier zu finden, <strong>von</strong> „Metropolis“<br />
<strong>bis</strong> „Oblivion“, <strong>von</strong> „Star Trek“ zu „Star Wars“, <strong>von</strong><br />
„Blade Runner“ und „Dune“ <strong>bis</strong> hin zu „Moon“.<br />
<strong>Die</strong> Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />
gibt es ab sofort und exklusiv zum Download bei<br />
Pressekatalog.de und auf OnlineKiosk.de.<br />
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Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Bildreferenz<br />
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2<br />
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2<br />
Animation<br />
OT: Cloudy With A Chance Of Meatballs 2 L: US J: 2013 V: Sony<br />
Pictures Home B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV:<br />
Philips 40PFL8007K/12 3D-komp.: ja (sep. Disc) R: C. Cameron S: R.<br />
Kahnmeyer, P. Rojinski LZ: 95 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.02.14 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Vor drei Jahren landete Sony mit seinen Animation<br />
Studios einen kleinen Überraschungshit:<br />
„Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ war die<br />
gelungene Kinoadaption eines speziell in den USA<br />
sehr beliebten Kinderbuches. <strong>Die</strong> schwungvolle und<br />
witzige Story um den chaotischen, aber sehr sympathischen<br />
jungen Erfinder Flint Lockwood begeisterte<br />
vor allem die Kleinen, hielt aber auch für die älteren<br />
Begleiter so manche schmackhafte popkulturelle<br />
Anspielung bereit. Und wenn eine Maschine im<br />
Mittelpunkt steht, die aus purem Wasser leckeren<br />
Spaghetti-Regen, riesige Monster-Burger und schillernde<br />
Seen aus Sirup und Eiscreme zaubert, dann<br />
kann das ja eigentlich gar kein schlechter Film sein!<br />
Flamangos? Shrimpansen?? Tacodile???<br />
In Teil zwei wird nun Flints großer Traum wahr: Er<br />
darf endlich für sein großes Idol „Chester V“ arbeiten,<br />
den größten Erfinder des Planeten und mächtiger<br />
Boss <strong>von</strong> „Live Corp“, dem einflussreichsten<br />
Flint, Sam und all die anderen haben alle Hände<br />
voll zu tun, um das „tierische Essen“ zu bändigen.<br />
Forschungszentrum überhaupt. Doch bevor er in<br />
der Hierarchie des Unternehmens <strong>bis</strong> in die höchsten<br />
Kreise aufsteigen kann, dämmert ihm so langsam,<br />
dass Chester sein ganz eigenes Süppchen<br />
kocht. Bei einem geheimen Spezialauftrag auf der<br />
Insel aus Teil eins werden dann die Karten auf den<br />
Tisch gelegt: <strong>Die</strong> Wundermaschine, die <strong>bis</strong>her nur<br />
riesige Essensmengen produzieren konnte, hat ihre<br />
angebliche Zerstörung nämlich überstanden, und<br />
ist nun fleißig dabei, aus der Flora und Fauna des<br />
Eilands mannigfaltige „Naschtiere“ zu erschaffen.<br />
<strong>Die</strong>se fantasievollen Kreuzungen aus tierischen<br />
Dschungelbewohnern und leckeren Köstlichkeiten<br />
hören auf so illustre Namen wie „Shrimpansen“,<br />
„Frittantulas“, „Flamangos“ oder „Tacodile“. Doch so<br />
gefährlich wie Chester allen weismachen will, sind<br />
sie gar nicht – im Gegenteil. Klare Sache, dass sich<br />
Flint und seine (neuen) Freunde auf die Seite der<br />
Gejagten stellen: Sie müssen zusammenhalten, um<br />
die finsteren Pläne <strong>von</strong> Live Corp zu durchkreuzen!<br />
<strong>Die</strong> kreativen Kreationen aus Leckereien und<br />
Tieren lassen einen immer wieder schmunzeln.<br />
tionen wirklich zum Leben erwecken – doch der erhoffte<br />
„Wow“-Effekt bleibt hier leider aus. Zu zurückhaltend<br />
bleibt die generelle Tiefenausdehnung, die<br />
Ebenen heben sich eher dezent <strong>von</strong>einander ab,<br />
beeindruckende Pop-out-Effekte bleiben die Ausnahme.<br />
Das Bonusangebot ist vielfältig: Vor allem<br />
vier witzige Kurzfilme – unter anderem mit Äffchen<br />
Steve – sorgen hier für gute Unterhaltung.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 6,5/10<br />
Immer noch ein netter und bunter Animationsspaß, der vor allem<br />
die Kleinen begeistern dürfte – aber die Luft ist nach dem<br />
charmanten ersten Teil leider ein wenig raus.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
Alles beim Alten – aber nicht dasselbe!?<br />
Im Grunde sind alle Zutaten für einen vergnüglichen<br />
und unterhaltsamen Familienfilm versammelt:<br />
<strong>Die</strong> bekannten Figuren aus Teil eins kommen<br />
einem vor wie gute alte Bekannte, die kreativen<br />
Tier- und Essenskombinationen sorgen für Kurzweil,<br />
und das Tempo des Films ist <strong>von</strong> Anfang an<br />
hoch. Dennoch wollen die ganz großen Spaßgranaten<br />
nicht zünden: <strong>Die</strong> Sprüche sind nicht mehr<br />
ganz so frisch und unverbraucht, die knackigen<br />
Einwürfe <strong>von</strong> Äffchen Steve nicht mehr ganz so komisch,<br />
und das Finale erzielt bei Weitem nicht den<br />
Knalleffekt, den man sich nach all dem Vorlauf und<br />
der sorgsamen Installation des Antagonisten erhofft<br />
hatte. Was bleibt, ist ein kunterbunter, schneller,<br />
aber leider auch schnell wieder vergessener CGI-<br />
Spaß, den man sich einmal anschaut und danach<br />
eher nicht noch einmal aus dem Regal holt.<br />
Makellose Bildbrillanz ist man bei den sündhaft<br />
teuren Produktionen aus den potenten Rechnern<br />
der Animations-Schmieden inzwischen ja beinahe<br />
schon gewohnt. Da macht auch „Wolkig mit Aussicht<br />
auf Fleischbällchen 2“ keine Ausnahme: <strong>Die</strong><br />
Farben strahlen, die Schärfe beeindruckt und der<br />
Detailgrad der liebevoll durchkomponierten Bilder<br />
ist sehr gut. Mit einem gelungenen 3D-Effekt kann<br />
man die oftmals etwas steril wirkenden CGI-Anima-<br />
Absolut nix zu meckern: brillante CGI-Bilder voller Farbenpracht<br />
und bestechender Kantenschärfe in Perfektion.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Knackige Tonspur mit kristallklaren Effekten und Dialogen – nur<br />
die Räumlichkeit kommt an einigen Stellen zu kurz.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 6/10<br />
<strong>Die</strong> dritte Dimension kommt hier nicht so augenfällig zum Tragen wie<br />
bei vielen anderen Genrevertretern – eine nette Zugabe, mehr nicht.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2,5/4 1,5/3 1/2 1/1<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
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