Die koptische Gemeinde in Hannover - Religionspädagogisches ...
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<strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-<br />
Bemerode<br />
Beitrag im Rahmen des Wettbewerbs:„Fremde Religionen <strong>in</strong> der<br />
Nachbarschaft“<br />
vorgelegt vom Religionsgrundkurs Kl.12 der Elsa-Brändström-Schule <strong>Hannover</strong><br />
Teilnehmende Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen: Maren Brumshagen, Till <strong>Die</strong>kmann, Kathar<strong>in</strong>a Dunkel,<br />
Vanessa Erstmann, Angelika Fenner, Oliver Freund, N<strong>in</strong>a v. Fromberg, Anna-Lena Fromm, Julia<br />
Gebert, Rebekka Herok, Janette Hüper, Jeann<strong>in</strong>e Janik, Vanessa Knoll, Kathar<strong>in</strong>a Mart<strong>in</strong>, Lars<br />
Papenberg, Mathias Rösner, Bodo Schmans, Gesa Schulze, Sabr<strong>in</strong>a Schumann,<br />
Hanna<br />
Siefert, Henrik Tünnermann, Lisa-Julie Verloop, Timm Wiegand<br />
Betreuende Lehrkraft: Brigitte Müller-Vollbrecht
<strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
E<strong>in</strong>leitung 1<br />
<strong>Die</strong> ägyptische Herkunft der Kopten 3<br />
<strong>Die</strong> erste Begegnung mit den Kopten – das Gespräch mit Herrn Dr. Abadir 5<br />
Interview mit Herrn Teichmann, Pastor <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode 7<br />
<strong>Die</strong> Kirche der Kopten 8<br />
Der Gottesdienst der Kopten – die Liturgie 9<br />
Jugendliche Kopten 11<br />
Besuch im Kestnermuseum mit Führung von Frau Dr. Drenkhahn 12<br />
Gespräch mit Frau Dr. Heller von der EKD 14<br />
Schlussfolgerungen 15<br />
Präsentation des Wettbewerbs 17<br />
Anlagen:<br />
Benutzte Literatur<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>brief von 1989<br />
Aufgabenblatt der Religionsklausur<br />
Flyer des Benedikt<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters<br />
Folienvorschau der PowerPo<strong>in</strong>t Präsentation<br />
2
Fremde Religionen <strong>in</strong> der Nachbarschaft<br />
<strong>Die</strong> Koptische <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Fremde Religionen.....<br />
Was ist Religion bzw. was s<strong>in</strong>d Religionen? <strong>Die</strong>se Frage haben wir uns gestellt, allerd<strong>in</strong>gs ist sie<br />
schwer zu beantworten. <strong>Die</strong> Schwierigkeit liegt <strong>in</strong> der Sache selbst. Was haben Stammesreligionen,<br />
antike Kulte und Hochreligionen der Neuzeit geme<strong>in</strong>sam, dass man sie diesem Begriff unterordnen<br />
dürfte? Selbst diese E<strong>in</strong>teilung ist nicht neutral sondern drückt e<strong>in</strong>e Wertung aus, die den Standort und<br />
den Glauben des Betrachters widerspiegeln. Außerdem wollten wir ke<strong>in</strong>e theoretische Abhandlung<br />
über die <strong>koptische</strong> Religion schreiben. Weitergeholfen hat uns das Zitat von Paul Tillich (1886-1965):<br />
„Religion ist im weitesten und tiefsten S<strong>in</strong>ne des Wortes das, was uns unbed<strong>in</strong>gt angeht.“ <strong>Die</strong>se<br />
Aussage br<strong>in</strong>gt die Funktion und Auswirkung der Religion im persönlichen und gesellschaftlichen<br />
Leben zum Ausdruck. Und dieses wollten wir <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf unser Thema erkunden.<br />
....<strong>in</strong> der Nachbarschaft<br />
Viele Teilnehmer unseres Religionskurses wohnen <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode. Dort s<strong>in</strong>d die Kopten <strong>in</strong><br />
der alten Bemeroder Kapelle zu Gast und feiern jeden 1. und 3. Sonntag im Monat ihren Gottesdienst.<br />
E<strong>in</strong> Kopte wohnt <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft e<strong>in</strong>es Kursmitglieds. Aber wer diese Kopten<br />
eigentlich s<strong>in</strong>d, war uns fremd. Als wir uns <strong>in</strong> Bemerode umhörten, war den meisten unbekannt, dass<br />
Kopten <strong>in</strong> ihrem Stadtteil wohnen: “Kopten, was ist das?“ Auch im Bewusstse<strong>in</strong> der evangelischen<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>glieder s<strong>in</strong>d die Kopten nicht präsent, obwohl sie der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> 1989 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>brief vorgestellt worden s<strong>in</strong>d. Also entschlossen wir uns, für das Thema des Wettbewerbes<br />
„Fremde Religionen <strong>in</strong> der Nachbarschaft“ die Kopten auszuwählen, e<strong>in</strong>e christliche<br />
Glaubensrichtung, die hier <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e nahezu fremde und unbekannte religiöse M<strong>in</strong>derheit<br />
ist, deren Mitglieder aber als Nachbarn unter uns leben.<br />
<strong>Die</strong> Kopten s<strong>in</strong>d orthodoxe Christen. <strong>Die</strong> Koptisch Orthodoxe Kirche gehört zu den<br />
Gründungsmitgliedern des Ökumenischen Rates der Kirchen <strong>in</strong> Genf und stellt mit ihrem Patriarchen<br />
Papst Shenouda III. e<strong>in</strong>en der 7 Stellvertreter des Vorsitzenden. Wegen Schwierigkeiten mit den<br />
orthodoxen Kirchen hat unsere Landesbischöf<strong>in</strong> Frau Dr. Käßmann am 4.9.2002 ihren Austritt aus<br />
3
dem ÖRK erklärt. Der Grund für ihren Austritt war die Entscheidung des ÖRK, mit den Orthodoxen<br />
ke<strong>in</strong>e ökumenischen Gottesdienste mehr zu feiern, sondern nur noch geme<strong>in</strong>same Gebete zu sprechen.<br />
<strong>Die</strong>s geschah auf Wunsch der orthodoxen Kirchen, die sich damit von den liberalen Kirchen des<br />
Westens abgrenzen wollten. <strong>Die</strong>se Entscheidung verstärkte noch unser Interesse an e<strong>in</strong>er orthodoxen<br />
Religion und bot unseren Recherchen e<strong>in</strong>en aktuellen Anknüpfungspunkt.<br />
Zuerst versuchten wir mehr über die Kopten, ihre Herkunft, ihr Leben und ihre Religion zu erfahren.<br />
Das war aber nicht e<strong>in</strong>fach, denn Literatur über die Kopten gibt es <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>schen Bibliotheken<br />
kaum und auch im Internet war nur wenig zu f<strong>in</strong>den. Dankenswerterweise unterstützte uns Herr<br />
Dr. Held bei der Suche nach Literatur. In e<strong>in</strong>em ersten Durchgang sichteten wir die vorhandenen<br />
Materialien und versuchten, die <strong>koptische</strong> Religion näher kennen zu lernen. Da die Kopten aus dem<br />
arabischen Kulturkreis kommen, blieb uns vieles fremd. <strong>Die</strong> theologischen Schriften Papst Shenoudas<br />
ließen sich nicht <strong>in</strong> unsere Lebenswirklichkeit übersetzen. Auch die übrigen theologischen Schriften<br />
waren nur schwer verständlich. Über Kopten <strong>in</strong> Deutschland gab es fast nichts.<br />
Aufgrund der wenigen vorhandenen Materialien und der schwer verständlichen Literatur haben wir<br />
uns dazu entschlossen, eigene Recherchen anzustellen. Wir wollten von den Kopten selbst erfahren,<br />
wie sie ihre Religion verstehen, wie sie als Kopten <strong>in</strong> Deutschland leben und wie ihr Verhältnis zu den<br />
anderen Christen <strong>in</strong> Deutschland ist. So haben wir uns z.B. mit e<strong>in</strong>igen Mitgliedern der <strong>koptische</strong>n<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> und mit dem <strong>koptische</strong>n Priester persönlich getroffen. Sie waren zu ausführlichen<br />
Gesprächen gern bereit und e<strong>in</strong>e sehr große Hilfe bei unseren Recherchen. Wir haben an ihrem<br />
Gottesdienst teilgenommen, das Kloster <strong>in</strong> Höxter-Brenkhausen und Museen mit <strong>koptische</strong>n<br />
Abteilungen besucht Um unsere E<strong>in</strong>drücke abzurunden, haben wir außerdem Gespräche mit<br />
Vertretern der gastgebenden evangelischen St. Johannis-<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, dem katholischen Geistlichen <strong>in</strong><br />
Höxter-Brenkhausen und Vertretern der EKD geführt.<br />
Da unser Religionskurs recht groß ist (23 Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer), haben wir unsere<br />
E<strong>in</strong>drücke und Erfahrungen <strong>in</strong> Gruppen von 2 bis 4 Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern selbständig bearbeitet<br />
und ausgewertet. <strong>Die</strong> Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden dem gesamten Kurs vorgestellt und von<br />
ihm „abgesegnet“. Anschließend stellte die Layout-Gruppe die E<strong>in</strong>zelbeiträge zu e<strong>in</strong>em<br />
Gruppenbeitrag zusammen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Wettbewerbsbeitrag e<strong>in</strong><br />
Beitrag der ganzen Gruppe ist und von allen Teilnehmern mitverantwortet wird.<br />
4
Der ägyptische Ursprung der Kopten<br />
Der Name „Kopte“ bedeutet „Ägypter“. Kopten s<strong>in</strong>d die ägyptischen Christen. Sie s<strong>in</strong>d die direkten<br />
Nachkommen der Alten Ägypter und wurden vom Apostel Markus missioniert, der im 1. Jahrhundert<br />
wirkte. <strong>Die</strong> Koptisch-Orthodoxe Kirche ist also die älteste Kirche der Christenheit. Noch heute fühlt<br />
sie sich eng mit den biblischen Überlieferungen verbunden, die mit Ägypten zu tun haben, z. B. der<br />
Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten (Matth.2). <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> Kirche gehört zur Geme<strong>in</strong>schaft<br />
der altorientalisch-orthodoxen Kirchen.<br />
Während des christologischen Streites im 5. und 6. Jahrhundert vertrat die Koptische Kirche die Lehre<br />
des Monophysitismus, die betont, dass es <strong>in</strong> der Person Jesu nur e<strong>in</strong>e, die göttliche Natur gebe. Sie<br />
weigerte sich, das vom Konzil von Chalkedon (451 n. Chr.) verabschiedete Glaubensbekenntnis<br />
anzuerkennen, das besagt, dass <strong>in</strong> der Person Christi zwei Naturen vere<strong>in</strong>t seien, die göttliche und die<br />
menschliche. Das führte zur Spaltung der orthodoxen Kirchen. Seit dem 5. Jahrhundert gibt es ke<strong>in</strong>e<br />
Abendmahlsgeme<strong>in</strong>schaft mehr zwischen den alt-orientalischen und den byzant<strong>in</strong>ischen Kirchen.<br />
<strong>Die</strong> Koptische Kirche ist nie Staatskirche gewesen. Im Laufe ihrer Geschichte s<strong>in</strong>d die Kopten immer<br />
wieder verfolgt worden, zuerst von den Römern, dann von den byzant<strong>in</strong>ischen Herrschern, später vom<br />
Islam. <strong>Die</strong> Verfolgung unter Kaiser Diokletian, bei der etwa 800.000 Menschen für ihren Glauben<br />
sterben mussten, war e<strong>in</strong> so tiefer E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong> der Geschichte der <strong>koptische</strong>n Kirche, dass sie ihren<br />
Kalender im Jahr 284 n. Chr., dem Jahr des Amtsantritts Diokletians, umbenannte. Seit dieser Zeit<br />
heißt er Kalender der Märtyrer.<br />
Trotz Diskrim<strong>in</strong>ierungen bis h<strong>in</strong> zu Verfolgungen und Ermordungen haben die Kopten an ihrem<br />
Glauben treu festgehalten und selbst nie Andersdenkende verfolgt. Sie verstehen sich als die Kirche<br />
der Märtyrer. Seit der Islamisierung Ägyptens im 6. Jahrhundert s<strong>in</strong>d die Kopten <strong>in</strong> Ägypten <strong>in</strong> der<br />
M<strong>in</strong>derheit und bilden etwa 10% der Bevölkerung. Um sich behaupten zu können, rückten die Kopten<br />
näher zusammen und pflegten ihre Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft stärker. Unter Anführung ihrer Priester<br />
sicherten sie ihre Existenz durch Anpassen und Nachgeben. Ihr Oberhaupt ist seit 1971 „Se<strong>in</strong>e<br />
Heiligkeit der Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles vom heiligen Markus“ Shenouda III.,<br />
der 117. Nachfolger der Heiligen Markus. Noch heute werden die Kopten <strong>in</strong> ihrem eigenen Land<br />
diskrim<strong>in</strong>iert und müssen schwere Nachteile <strong>in</strong> Kauf nehmen. Obwohl sie <strong>in</strong>tellektuell zur Oberschicht<br />
gehören, s<strong>in</strong>d die Zulassungen zum Studium für Kopten stark e<strong>in</strong>geschränkt. Führungspositionen im<br />
öffentlichen Leben s<strong>in</strong>d ihnen versagt. Auch vor Verfolgungen durch fundamentalistische<br />
„Muslimbrüder“ s<strong>in</strong>d sie nicht sicher.<br />
5
Aufgrund begrenzter Entfaltungsmöglichkeiten <strong>in</strong> Ägypten emigrierten <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten<br />
viele Kopten und bildeten <strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n im Ausland. In den 60er und 70er Jahren kamen<br />
Kopten nach Deutschland um hier zu studieren. Viele von ihnen blieben wegen der guten Aussichten<br />
auf e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz. Inzwischen s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong>sgesamt 500 Familien <strong>in</strong> Deutschland, davon 8 <strong>in</strong><br />
<strong>Hannover</strong>. Sie gründeten <strong>in</strong> dieser Zeit zwölf <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n und errichteten zwei Klöster.<br />
In den 90er Jahren bekamen die ägyptischen Kopten starken Zulauf von <strong>koptische</strong>n Flüchtl<strong>in</strong>gen aus<br />
dem Sudan, die aus politischen und religiösen Gründen von dort fliehen mussten. <strong>Die</strong>ser Zulauf<br />
bereitet den Kopten jedoch große Probleme, weil die Sudanesen nicht nur<br />
Verständigungsschwierigkeiten haben, sondern auch sehr arm s<strong>in</strong>d und somit nicht zur F<strong>in</strong>anzierung<br />
der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n beitragen können.<br />
<strong>Die</strong> erste Begegnung mit der <strong>koptische</strong>n Religion – das Treffen mit Herrn Dr. Abadir<br />
Das Treffen mit Herrn Dr. Abadir war für uns die erste Begegnung mit e<strong>in</strong>em Kopten bzw. dem<br />
<strong>koptische</strong>n Glauben. <strong>Die</strong> Atmosphäre war von Beg<strong>in</strong>n an positiv. Herr Dr. Abadir hatte unseren Kurs<br />
zu Kaffee und Kuchen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Garten e<strong>in</strong>geladen. Er erzählte uns von sich, dem Leben als Kopte<br />
und se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>stellung zur <strong>koptische</strong>n Kirche.<br />
Herr Dr. Abadir gehört zu e<strong>in</strong>er der 500 <strong>koptische</strong>n Familien <strong>in</strong> Deutschland. Er wurde <strong>in</strong> Ägypten<br />
geboren und wanderte später nach Deutschland aus um hier zu studieren. <strong>Die</strong> Kopten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ägypten<br />
meist Teil der Oberschicht und Jungen und Mädchen haben e<strong>in</strong>e bessere Schulbildung als der<br />
Durchschnitt der muslimischen Bevölkerung. Wegen der Benachteiligungen der Kopten <strong>in</strong> ihrem<br />
eigenen Land s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den siebziger Jahren viele Kopten zum Studium <strong>in</strong>s Ausland gegangen, so auch<br />
Herr und Frau Abadir. 29 Jahre lang war Herr Abadir als Biologie- und Chemielehrer an der Wilhelm-<br />
Raabe Schule <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> tätig und arbeitet jetzt im Forschungs<strong>in</strong>stitut für genetische Diagnostik.<br />
Se<strong>in</strong>e ehemalige Frau unterrichtet nach heute an der Wilhelm-Raabe Schule Französisch.<br />
<strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> Lebensweise wirkt sich stark auf das alltägliche Leben aus.<br />
Zur Zeit unseres Besuches war beispielsweise <strong>koptische</strong> Fastenzeit. Herr Dr. Abadir musste also auf<br />
den von ihm eigens für uns zubereiteten Kuchen verzichten. <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong>n Fastenregeln s<strong>in</strong>d<br />
besonders streng; sie verbieten alle tierischen Produkte (auch Milch, Eier, Butter) außer Fisch. Es wird<br />
an jedem Mittwoch und Freitag gefastet, ferner 43 Tage vor Weihnachten, 15 Tage vor Maria<br />
Himmelfahrt und 55 Tage vor Ostern. <strong>Die</strong> Festtage der <strong>koptische</strong>n Kirche liegen allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
gleichzeitig mit denen unserer Kirche sondern um etwa 14 Tage verschoben (z. B. wird Weihnachten<br />
6
am 7 Januar gefeiert) . Das <strong>koptische</strong> Jahr beg<strong>in</strong>nt am 29. August und wird vom Jahre 284 n. Chr. an<br />
gezählt, dem Beg<strong>in</strong>n der Herrschaft Diokletians und der Zeit der Märtyrer. Der vormals für die Kopten<br />
gültige julianische Kalender ist heute nur noch für die Liturgie relevant. <strong>Die</strong>se ist für die Kopten neben<br />
den Ikonen der wichtigste Bestandteil ihrer Religion. Ikonen haben <strong>in</strong> allen orthodoxen Religionen<br />
e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert. Sie s<strong>in</strong>d Darstellungen von Jesus Christus und von Heiligen, welche die<br />
Anwesenheit Gottes und der Apostel symbolisieren. Wie viele <strong>koptische</strong> Familien besitzt auch Herr<br />
Dr. Abadir e<strong>in</strong>e eigene Ikonennische im Haus.<br />
Wie wir erfuhren, gibt es <strong>in</strong> der <strong>koptische</strong>n Kirche sieben Sakramente. Das erste ist die Taufe. <strong>Die</strong>se<br />
f<strong>in</strong>det 80 Tage nach der Geburt statt. Das K<strong>in</strong>d wird drei mal um Wasserbecken untergetaucht.<br />
Weitere Sakramente s<strong>in</strong>d die Firmung, bei der 36 mal gesalbt wird, die Kommunion, die Beichte, die<br />
Krankenölung, die Ehe und die Priesterweihe, so die offizielle Reihenfolge. Herr Dr. Abadir erzählte<br />
uns, dass es <strong>in</strong> Ägypten Sitte sei, dass sich die Mönche <strong>in</strong> die Wüste zurückzögen und die Nonnen <strong>in</strong><br />
der Nähe der Stadt blieben.<br />
In Deutschland gibt es zwei <strong>koptische</strong> Klöster. Das für die <strong>Hannover</strong>sche <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zuständige ist das<br />
Koptisch-Orthodoxe St. Mauritiuskloster mit dem Wohnsitz von Bischof Damian <strong>in</strong> Höxter-<br />
Brenkhausen. <strong>Die</strong> Kopten kauften dort 1994 e<strong>in</strong>en Teil des ehemaligen Benedikt<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters, den<br />
sie renovieren. Dort leben zur Zeit e<strong>in</strong> Mönch und e<strong>in</strong> Priester. In Waldsolms-Kröffelbach, ca. 60 km<br />
von Frankfurt am Ma<strong>in</strong> entfernt, ist das Koptisch-Orthodoxe Zentrum mit dem St. Antonius-Kloster<br />
unter der Leitung von Pater Michael.<br />
Auf die Frage, welche Freiheiten und E<strong>in</strong>schränkungen e<strong>in</strong> <strong>koptische</strong>r Priester habe, erfuhren wir, dass<br />
das Leben e<strong>in</strong>es Geistlichen im Koptentum mit strenger Enthaltsamkeit verbunden ist. Es ist untersagt<br />
Alkohol zu tr<strong>in</strong>ken. Außerdem dürfen <strong>koptische</strong> Priester nicht verheiratet se<strong>in</strong>, es sei denn das<br />
Eheversprechen ist vor der Priesterweihe abgelegt worden. In e<strong>in</strong>em solchen Fall ist e<strong>in</strong> Aufstieg <strong>in</strong><br />
der Kirchenhierarchie allerd<strong>in</strong>gs nicht mehr möglich.<br />
Das Oberhaupt der <strong>koptische</strong>n Kirche ist der Patriarch oder Papst. Er wird nach e<strong>in</strong>em bestimmten<br />
Verfahren auf Lebenszeit gewählt – e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zieht nach dreitägigem Fasten das Los zwischen drei<br />
Kandidaten. Der momentane Papst ist Schenudah III.<br />
Besonders <strong>in</strong>teressant waren für uns die Fragen zur <strong>koptische</strong>n Ethik.<br />
Herr Dr. Abadir erzählte uns, dass wie <strong>in</strong> der katholischen Kirche Abtreibung und Verhütung<br />
strengstens verboten seien. <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong>n K<strong>in</strong>der werden beschnitten. Scheidung ist nur unter<br />
bestimmten Umständen möglich, beispielsweise bei Ehebruch oder Gewalttätigkeiten.<br />
Dabei verwunderte uns besonders die Tatsache, dass e<strong>in</strong>e Ehe nur geschlossen werde kann, wenn<br />
beide Partner der <strong>koptische</strong>n Konfession angehören. <strong>Die</strong>s erschien uns sehr dogmatisch.<br />
7
Der durchgehend starre Tenor se<strong>in</strong>en Glauben betreffend war für uns um so erstaunlicher, als dass wir<br />
im Gespräch mit Herrn Dr. Abadir auch Offenheit und Interesse verspürten. Der Widerspruch<br />
zwischen <strong>koptische</strong>m Glaubensdogma und dem Leben <strong>in</strong> unserer westlichen Welt zeigte sich <strong>in</strong> dem<br />
Moment, als er uns von se<strong>in</strong>er gescheiterten Ehe erzählte. Se<strong>in</strong>e Frau hatte ihn verlassen und war zum<br />
katholischen Glauben übergetreten.<br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en erschien uns Herr Dr. Abadir als jemand, der die Begegnung mit anderen Religionen<br />
sucht und se<strong>in</strong>en Glauben näher br<strong>in</strong>gen möchte. Das Treffen mit unserem Kurs war nur e<strong>in</strong>es von<br />
vielen Gesprächen. Beispielsweise ist er Mitglied des Männerkreises der evangelischen Kirche <strong>in</strong><br />
Bemerode, lädt zu Gesprächsabenden e<strong>in</strong> und veranstaltet Fahrten nach Ägypten, von denen er uns<br />
e<strong>in</strong>ige Fotos zeigte.<br />
Interview mit Herrn Teichmann, Pastor <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode<br />
Am 26.08.2002 besuchte uns Herr Teichmann, der Pastor der evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Hannover</strong>-<br />
Bemerode <strong>in</strong> unserer Schule.<br />
Aufgrund der Beziehung se<strong>in</strong>er <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu den Kopten, die dort e<strong>in</strong>ige Räumlichkeiten zur<br />
Verfügung gestellt bekommen haben, baten wir ihn um e<strong>in</strong> Interview.<br />
Herr Teichmann ist seit neun Jahren Pastor <strong>in</strong> Bemerode. Als er se<strong>in</strong>e Stelle antrat, nutzten die Kopten<br />
bereits die Bemeroder Kapelle sowie e<strong>in</strong>en <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>raum.<br />
Herr Teichmann <strong>in</strong>teressiert sich sehr für den <strong>koptische</strong>n Glauben und auch, wenn er den Kopten<br />
gegenüber ke<strong>in</strong>e konkreten Aufgaben hat, versucht er ab und zu an <strong>koptische</strong>n Ereignissen, wie zum<br />
Beispiel Gottesdiensten, teilzunehmen.<br />
Aus dem Interview g<strong>in</strong>gen folgenden Schwerpunkte hervor:<br />
1. <strong>Die</strong> Kopten <strong>in</strong> der alten Bemeroder Kapelle<br />
<strong>Die</strong> Kopten nutzten zunächst die Kapelle der Athanasiusgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>. Aufgrund e<strong>in</strong>iger<br />
Unstimmigkeiten zwischen beiden <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n wechselten sie die Räumlichkeiten.. Seit 14 Jahren<br />
feiern sie ihre Gottesdienste <strong>in</strong> der alten Kapelle <strong>in</strong> Bemerode und mieteten e<strong>in</strong>en Raum im alten<br />
Pfarrhaus, <strong>in</strong> dem sie sich nach den Gottesdiensten trafen um sich auszutauschen und geme<strong>in</strong>sam zu<br />
essen. <strong>Die</strong>ses Pfarrhaus wurde nun leider abgerissen und die Kopten essen nun <strong>in</strong> dem <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>haus<br />
der evangelischen St. Johannes Kirche <strong>in</strong> Bemerode. <strong>Die</strong> Gottesdienste selbst halten sie weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
der Kapelle ab.<br />
8
2. Das Verhältnis zwischen Kopten und den <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>mitgliedern<br />
Was das Verhältnis der evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zu den Kopten betrifft, so toleriert man sich<br />
gegenseitig, aber ist es mehr e<strong>in</strong> „Nebene<strong>in</strong>ander“ als e<strong>in</strong> „Mite<strong>in</strong>ander“. Obwohl die Kopten der<br />
evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> schon 1989 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>brief vorgestellt wurden (s. Anhang), s<strong>in</strong>d sie<br />
den meisten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gliedern weitgehend unbekannt geblieben. Viele wissen heute gar nicht, dass<br />
Kopten <strong>in</strong> Bemerode leben und die dortige Kapelle nutzen. Zwar wird von evangelischer Seite<br />
versucht die Kopten <strong>in</strong> Aktivitäten der evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> mit e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, dies ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
aufgrund der sehr unterschiedlichen Traditionen schwierig. Bei E<strong>in</strong>ladungen bereiten alle<strong>in</strong> schon die<br />
strengen Fastenregeln Schwierigkeiten.<br />
<strong>Die</strong> Kopten stammen aus dem arabischen Kulturkreis. Von ihrer Geschichte her ist es zu verstehen,<br />
dass sie sich anderen gegenüber eher verschließen. Während des christologischen Streites im 5. und 6.<br />
Jahrhundert vertraten sie die Position des Monophysitismus, den das 6. ökumenische Konzil (580 –<br />
681) endgültig verurteilte. <strong>Die</strong> Kopten halten noch heute ihren eigenen Weg für den richtigen. Sie<br />
betonen, dass ihre Tradition 1000 Jahre älter sei als die unsere. Unsere Gottesdienste feiern sie nicht<br />
mit, da sie unsere „modernen“ Gottesdienstformen ablehnen. Sie bestehen auf ihrer jahrhundertealten<br />
Liturgie, die uns fremd ist. Der <strong>koptische</strong> Geistliche <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> ist e<strong>in</strong> sehr freundlicher Mann, aber<br />
er ist e<strong>in</strong> Mönch aus der ägyptischen Wüstentradition, dem wiederum die westliche Lebensauffassung<br />
fremd ist. So stehen trotz der langen Präsenz der Kopten <strong>in</strong> Bemerode die Begegnungen zwischen<br />
Kopten und evangelischer <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> noch am Anfang. Kopten werden zu <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>abenden<br />
e<strong>in</strong>geladen, aber bisher ist noch ke<strong>in</strong>e Abordnung der evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> von <strong>koptische</strong>r Seite<br />
e<strong>in</strong>geladen worden. Begegnungen hängen weitgehend von e<strong>in</strong>zelnen Personen ab. So ist Herr<br />
Dr. Abadir im evangelischen Männerkreis aktiv und bietet im kommenden Mai für die evangelischen<br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>glieder e<strong>in</strong>e zweite Reise nach Ägypten an, um die Wurzeln der Kopten und damit die<br />
Kopten selbst besser kennen zu lernen und zu verstehen. <strong>Die</strong> evangelische Kirche fördert auch e<strong>in</strong><br />
Hilfswerk <strong>in</strong> Ägypten. E<strong>in</strong> deutsch-ägyptisches Ehepaar hatte das Bedürfnis nach beidseitigen<br />
Kontakten und bemühte sich lange Zeit um deutsch-<strong>koptische</strong>n Begegnungen. Aber dieses Ehepaar ist<br />
jetzt getrennt und somit s<strong>in</strong>d auch diese Bemühungen wieder e<strong>in</strong>geschlafen. Auch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Bibelwoche ist nicht zustande gekommen. Selbst im Tod bleiben die Kopten unter sich. Sie haben<br />
e<strong>in</strong>en eigenen <strong>koptische</strong>n Friedhof bei Frankfurt am Ma<strong>in</strong>.<br />
Letztendlich brachte uns Herr Teichmann durch se<strong>in</strong> Interview das Grundsatzproblem der Annäherung<br />
zwischen zwei völlig unterschiedlichen Kulturen nah.<br />
9
<strong>Die</strong> Kirche der Kopten<br />
<strong>Die</strong> evangelische St. Johannes Kapelle <strong>in</strong> Bemerode ist e<strong>in</strong>e im neugotischen Stil gebaute<br />
Backste<strong>in</strong>kapelle. An ihrer Tür hängen als Zeichen der Tr<strong>in</strong>ität drei Kreuze und auch im Innenraum<br />
weist fast alles auf e<strong>in</strong>e evangelische Kirche h<strong>in</strong>. Aber nur fast alles. Neben der aufgeschlagenen Bibel<br />
und dem Jesuskreuz fallen dem Besucher e<strong>in</strong>ige Ikonen und der e<strong>in</strong>deutige Duft nach Weihrauch auf.<br />
Aber Weihrauch und Ikonen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er evangelischen Kirche?<br />
<strong>Die</strong> Lösung dafür ist e<strong>in</strong>fach:<br />
Da die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> der St. Johannes Kirche <strong>in</strong> den letzten Jahren stetig wuchs, war die Kapelle mit der<br />
Zeit zu kle<strong>in</strong> um der steigenden Besucherzahl standzuhalten. Deswegen wurde sie nur noch für<br />
Hochzeiten, Taufen und den alljährlichen Weihnachtsgottesdienst genutzt. Gleichzeitig suchte e<strong>in</strong>e<br />
<strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> e<strong>in</strong>en neuen Ort um ihre Gottesdienste zu feiern. So kam es, dass die<br />
<strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> die St. Johannes Kapelle e<strong>in</strong>zog. Für die Kopten trägt sie den Namen<br />
Athanasiuskirche, da Athanasius e<strong>in</strong>er ihrer Heiligen ist und auch ihre vorherige Kirche diesen Namen<br />
trug. <strong>Die</strong>s ist der Grund der Veränderung im Inneren der Kapelle, die Kopten legten zunächst Teppich<br />
<strong>in</strong> der Kapelle aus, da heilige Räume nur ohne Schuhe betreten werden dürfen. Außerdem hängten sie<br />
natürlich ihre wichtigsten Ikonen auf. <strong>Die</strong> anderen Utensilien, wie z.B. die Weihrauchschwenker, die<br />
sie für ihren Gottesdienst benötigen, werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schrank aufbewahrt und vor dem Gottesdienst<br />
herausgenommen, auch e<strong>in</strong>ige zusätzliche Ikonen werden vor dem Gottesdienst aufgehängt. Auf den<br />
Ikonen sieht man unter anderem den heiligen Georg, Jesus und Maria, Jesus bei der Auferstehung und<br />
den lehrenden Jesus. <strong>Die</strong> Ikonen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>es der Streitthemen zwischen den evangelischen und<br />
<strong>koptische</strong>n Nutzern der Kapelle. Während den evangelischen Nutzern der Kapelle die bereits<br />
hängenden Ikonen schon fast zu viel s<strong>in</strong>d und sie deren Anzahl begrenzen wollen, hätten die Kopten<br />
am liebsten noch ihre traditionelle Ikonenwand (Ikonostase) aufgestellt.<br />
Der Gottesdienst der Kopten wird zweimal im Monat, immer am ersten und dritten Sonntag<br />
abgehalten. In ihm wird koptisch, arabisch und deutsch gesprochen. Nach dem Gottesdienst treffen<br />
sich die Kopten regelmäßig zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Essen im evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>haus, um die<br />
Geme<strong>in</strong>schaft zu festigen.<br />
Der Gottesdienst der <strong>koptische</strong>n Kirche – die Liturgie<br />
Am 15.09.2002 folgten Teile unseres Kurses der E<strong>in</strong>ladung von Herrn Dr. Abadir und besuchten den<br />
<strong>koptische</strong>n Gottesdienst <strong>in</strong> der Kapelle der hannoverschen St.-Johannes-<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong><br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> nennt diese Kapelle jedoch St. Athanasius-Kirche.<br />
Herr Dr. Abadir riet uns nicht den gesamten Gottesdienst zu besuchen, welcher normalerweise von<br />
09.00 h – 12.00 h dauert. Se<strong>in</strong>e Begründung war, dass es für uns nicht nötig sei, dem lang gezogenen<br />
10
Gottesdienst beizuwohnen, da die ähnlichen Elemente des Gottesdienstes auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kürzerem<br />
Zeitraum ausreichend erfasst werden könnten.<br />
Beim Betreten der Kapelle strömten mehrere fremdartige E<strong>in</strong>drücke auf uns e<strong>in</strong>. Es herrschte e<strong>in</strong>e für<br />
uns mystische Stimmung. Durch den Raum zogen Weihrauchschwaden, man hörte e<strong>in</strong>en rezitativen<br />
Gesang, im Altarraum und <strong>in</strong> den ersten Reihen bewegten sich Männer <strong>in</strong> weißen Kutten und die<br />
Frauen trugen Kopftücher. Insgesamt waren 25 Besucher da, davon 15 Männer. <strong>Die</strong> Frauen saßen auf<br />
der rechten Seite des Mittelgangs und die Männer auf der l<strong>in</strong>ken. <strong>Die</strong> Kopten begründen dies mit<br />
Psalm 45, Vers 10. Als wir uns gesetzt hatten, begrüßte uns sofort e<strong>in</strong> Mann aus der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> und<br />
gab uns e<strong>in</strong> Heft, <strong>in</strong> dem die <strong>koptische</strong> Liturgie stand. <strong>Die</strong>se war teilweise auf koptisch und arabisch,<br />
zum größten Teil jedoch auf deutsch. Da aber auch die deutschen Teile oft auf arabisch gesungen<br />
wurden und wir daher Probleme hatten dem Liturgieverlauf zu folgen, zeigte er uns immer wieder, wo<br />
wir waren. Er war sehr aufmerksam und hilfsbereit und erklärte uns auch zwischendurch manche<br />
Inhalte und Bedeutungen. Er erläuterte uns auch die Lesung aus dem Synaxarium, dem <strong>koptische</strong>n<br />
Heiligenbuch. Lesungen aus diesem Buch f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> jedem Gottesdienst statt. Es s<strong>in</strong>d die Geschichten<br />
der Märtyrer. Der Priester predigte über Johannes den Täufer und den Tod des Elia. <strong>Die</strong> Predigt hatte<br />
ke<strong>in</strong>en aktuellen Bezug zu Fragen der Gegenwart.<br />
Der Gottesdienst hat e<strong>in</strong>en bestimmten gleich bleibenden Ablauf, welcher aus den drei folgenden<br />
Teilen besteht: Emporhebung des Morgen- und Abendweihrauchs, Vorbereitung der Liturgie und<br />
Anaphora des heiligen Basilius. <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> Liturgie wird gesungen, wobei sich der Priester mit<br />
e<strong>in</strong>em Vorsänger und den Diakonen abwechselt. Als Musik<strong>in</strong>strument dient das Sistrum, e<strong>in</strong> antikes<br />
Schüttel<strong>in</strong>strument. <strong>Die</strong> Kopten haben ke<strong>in</strong>en <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>gesang und ke<strong>in</strong> Orgelspiel. Bei den sakralen<br />
Handlungen dürfen nur Männer den Altarraum betreten. 10 der anwesenden Männer dienten als<br />
Diakone. K<strong>in</strong>der werden von kle<strong>in</strong> auf <strong>in</strong> das religiöse Leben <strong>in</strong>tegriert. Daher waren auch kle<strong>in</strong>e<br />
Jungen unter den Diakonen. Frauen dürfen den Altarraum nicht betreten und auch ke<strong>in</strong>e Lesungen<br />
halten. Der heilige Boden um den Altar darf nicht mit Schuhen betreten werden (Exodus 3, Vers 5).<br />
Zur Vorbereitung des Abendmahls wurde e<strong>in</strong> Korb mit Tüchern herumgereicht, welche wir als<br />
Nichtkopten nicht berühren durften. <strong>Die</strong>s erklärt sich daraus, dass wir als Nichtkopten nicht an dem<br />
<strong>koptische</strong>n Abendmahl teilhaben dürfen. Kopten dürfen 12 Stunden vor dem Empfang des<br />
Abendmahls ke<strong>in</strong>e Speisen zu sich nehmen. Beim Empfangen des Abendmahls werden die Tücher vor<br />
den Mund gehalten, damit ke<strong>in</strong> Krümel des heiligen Brotes (Leib Christi) verloren geht. <strong>Die</strong> Frauen<br />
durften auch hierbei den Altarraum nicht betreten. Selbst Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der empf<strong>in</strong>gen das<br />
Abendmahl aus We<strong>in</strong> und Brot.<br />
Später wurde e<strong>in</strong> Korb mit leeren Umschlägen herumgegeben. <strong>Die</strong>sen durften auch wir nehmen. <strong>Die</strong><br />
Umschläge waren für das E<strong>in</strong>sammeln der Kollekte gedacht.<br />
11
Das Wasser, mit dem das Abendmahlsbesteck im Altarraum abgewaschen wurde, sprengte der Priester<br />
anschließend über die versammelte <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> und uns. <strong>Die</strong>se Handlung gilt als Segen und<br />
Re<strong>in</strong>waschung von Sünden.<br />
Beim Verlassen der Kapelle empf<strong>in</strong>g jeder e<strong>in</strong> Stück e<strong>in</strong>es ungewürzten Brotes, auf das Symbole<br />
geprägt waren. Dargestellt waren das <strong>koptische</strong> Kreuz mit den 12 Ecken ( zur Er<strong>in</strong>nerung an die 12<br />
Apostel) und die Symbole der vier Evangelisten: Matthäus = Engel, Markus = Löwe, Lukas = Stier<br />
und Johannes = Adler. 5 Löcher symbolisierten die 5 Wunden Christi.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst begleiteten wir die Kopten <strong>in</strong>s evangelische <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>haus, wo wir<br />
geme<strong>in</strong>sam zu Mittag aßen. <strong>Die</strong>s ist e<strong>in</strong> fester Brauch <strong>in</strong> dieser <strong>koptische</strong>n <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>. Jede Familie<br />
steuert etwas zum Mittagessen bei. Hier hatten wir noch e<strong>in</strong>mal die Möglichkeit Fragen zu stellen.<br />
Unter anderem unterhielten wir uns mit dem <strong>koptische</strong>n Geistlichen und mit e<strong>in</strong>er zu den Kopten<br />
konvertierten ehemaligen Baptist<strong>in</strong>. Um ihren <strong>koptische</strong>n Ehemann heiraten zu können, musste sie<br />
sich vor der Eheschließung koptisch taufen lassen. Sie erzählte uns, dass ihr zunächst vieles fremd<br />
gewesen sei, sie sich nun aber <strong>in</strong> den <strong>koptische</strong>n Glauben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gelebt habe und er e<strong>in</strong>e Bereicherung<br />
für ihren persönlichen Glauben darstelle. Sie fühlt sich <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> sehr wohl und glaubt auch<br />
ihren geme<strong>in</strong>samen K<strong>in</strong>dern somit e<strong>in</strong>en besseren Zugang zum christlichen Glauben ermöglicht zu<br />
haben.<br />
Durch die Gespräche bekamen wir mehr und mehr das Gefühl, dass die Kopten von ihrer Religion als<br />
der e<strong>in</strong>zig richtigen überzeugt s<strong>in</strong>d und dass es ke<strong>in</strong>e persönliche Infragestellung oder kritische<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung unter den Kopten mit ihrer Religion gibt. Wir konnten kaum direkte Bezüge zum<br />
westlichen Alltagsleben feststellen.<br />
Jugendliche Kopten<br />
Es war unser Anliegen, den <strong>koptische</strong>n Glauben aus der Sicht der Jugendlichen darzustellen. So<br />
e<strong>in</strong>fach, wie uns dies erschien, war es letztendlich nicht.<br />
In den <strong>koptische</strong>n Gottesdiensten waren ke<strong>in</strong>e Jugendlichen anzutreffen, sondern nur Jüngere bis zu<br />
etwa zwölf Jahren, von denen fünf Jungen als Diakone assistierten, mit denen wir uns aber nicht über<br />
theologische Fragen unterhalten konnten. Ebenso scheiterten unsere Versuche, <strong>koptische</strong><br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>mitglieder telefonisch zu erreichen. Das Gästebuch auf der Homepage der Kopten, <strong>in</strong> das<br />
wir uns e<strong>in</strong>tragen wollten, ist seit dem 12.2.2002 geschlossen. Auch auf der Internetseite „<strong>Die</strong><br />
<strong>koptische</strong> Jugend <strong>in</strong> Deutschland“ s<strong>in</strong>d wir nicht fündig geworden. <strong>Die</strong>se Seite ist am 10.5.2001 zum<br />
letzten Mal aktualisiert worden. Unser letzter Versuch war es, e<strong>in</strong>fach spontan im Internet jemanden<br />
beim Chatten anzutreffen, der uns weiterhelfen könnte. Wir fanden tatsächlich e<strong>in</strong>en <strong>koptische</strong>n<br />
12
Jugendlichen. <strong>Die</strong>ser war jedoch nicht <strong>in</strong> der Lage, uns etwas über se<strong>in</strong>e Religion zu erzählen –<br />
aufgrund ungenügender Kenntnisse.<br />
Da wir ke<strong>in</strong>en Erfolg hatten – trotz der immerh<strong>in</strong> acht <strong>koptische</strong>n Familien <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> – machten wir<br />
uns darüber Gedanken, warum es so schwer ist Kopten <strong>in</strong> unserem Alter zu f<strong>in</strong>den. Wir suchten nach<br />
dem Grund, warum manche nicht bereit s<strong>in</strong>d über ihren Glauben zu reden, warum sie sich nicht<br />
vollkommen öffnen.<br />
<strong>Die</strong> beste Antwort fanden wir <strong>in</strong> dem Buch „<strong>Die</strong> Kopten – Leben und Lehre der frühen Christen <strong>in</strong><br />
Ägypten“ von Emma Brunner- Traut:<br />
„<strong>Die</strong> Kopten leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er islamischen Umgebung, teilen mit den Moslems e<strong>in</strong> radikal anderes, an<br />
den Anfängen, nicht am Fortschritt orientiertes Zeit- und Geschichtsverständnis [...]; weder<br />
Renaissance, Reformation noch Aufklärung s<strong>in</strong>d ihnen begegnet, erst <strong>in</strong> jüngster Zeit erfolgte e<strong>in</strong>e<br />
schrittweise Industrialisierung des Landes [...]“<br />
Es ist durchaus schwer, aus e<strong>in</strong>er solchen anderen, sich von unseren sozialen Lebensgewohnheiten<br />
unterscheidenden Gegend zu kommen – größtenteils aus <strong>in</strong>nenpolitischen Gründen oder wegen<br />
fehlender Akzeptanz <strong>in</strong> der übrigen Bevölkerung. Wenn diese Menschen dann <strong>in</strong> unsere moderne,<br />
anders entwickelte Welt kommen, begegnen sie e<strong>in</strong>er ganz anderen Lebense<strong>in</strong>stellung. Viele Ältere<br />
halten weiterh<strong>in</strong> streng an ihren Traditionen fest und erziehen ihre K<strong>in</strong>der auch <strong>in</strong> Deutschland im<br />
<strong>koptische</strong>n Glauben, Aber trotz des hohen Stellenwertes der <strong>koptische</strong>n Familie bleiben die E<strong>in</strong>flüsse<br />
durch Schule, Freundeskreis und Medien nicht aus. Durch die Anpassung an unsere moderne,<br />
westliche Welt verlieren viele allmählich ihre Traditionen und damit ihren Glauben, besonders die<br />
Jugendlichen, denn im Allgeme<strong>in</strong>en lässt sich feststellen, dass viele Jugendliche (noch) ke<strong>in</strong>en festen<br />
Glauben besitzen. <strong>Die</strong>ser entwickelt sich erst im Laufe des Lebens.<br />
Bei den Orthodoxen ist der Glaube viel tiefs<strong>in</strong>niger, er ist von Geburt an da – vielleicht von den Eltern<br />
aufgezwungen – aber er entwickelt sich im Laufe des Lebens zum „Selbst-Glauben“ an Gott.<br />
Sobald jedoch der Glaube <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>e Gesellschaft, wie es unsere ist, gerät besonders <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Entwicklung <strong>in</strong> jungen Jahren, schwächt er ab und orientiert sich an den weltlichen Kriterien (weil<br />
man als Jugendlicher ke<strong>in</strong>e Wahl hat außer sich anzupassen). Man entfremdet sich se<strong>in</strong>er Religion<br />
ohne darüber sprechen zu wollen. <strong>Die</strong> älteren Kopten wissen jedoch aus genügenden Erfahrungen ihre<br />
Tradition zu bewahren und geben diese <strong>in</strong> der Familie – das für sie Wichtigste – weiter.<br />
13
Der Besuch im Kestner-Museum<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil unserer Studie über die Kopten war der Besuch im Kestner-Museum<br />
<strong>Hannover</strong> mit e<strong>in</strong>er Führung von Frau Dr. Drenkhahn.<br />
Das Kestner-Museum <strong>Hannover</strong> hat neben dem Roemer-Pelizaeus-Museum <strong>in</strong> Hildesheim e<strong>in</strong>e<br />
altägyptische Abteilung mit e<strong>in</strong>zelnen alt<strong>koptische</strong>n Exponaten und Schriften.<br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en, und dementsprechend auch im Kestner-Museum und Roemer-Pelizaeus-Museum,<br />
gibt es wenig Material aus dem <strong>koptische</strong>n Religions- und Kulturkreis. Aus diesem Grunde<br />
beschränkte sich unser Besuch hauptsächlich auf den Vortrag von Frau Dr. Drenkhahn, der unsere bis<br />
dah<strong>in</strong> erworbenen Kenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Gesichtspunkten erweiterte.<br />
Frau Dr. Drenkhahn betonte die Abgrenzung und Zurückhaltung der <strong>koptische</strong>n Mentalität, sowie ihre<br />
Empf<strong>in</strong>dsamkeit, die sich durch ihre historische Vergangenheit, wie die grausame Verfolgung durch<br />
den Islam, erklären ließe.<br />
Der orthodoxe <strong>koptische</strong> Glaube hat se<strong>in</strong>e Wurzeln <strong>in</strong> Ägypten und wurde über Jahrhunderte h<strong>in</strong>weg<br />
bewahrt. <strong>Die</strong> Kopten selbst s<strong>in</strong>d Nachfahren der Pharaonen. Dem zufolge weist das Koptentum viele<br />
Parallelen zu den altägyptischen Traditionen auf.<br />
<strong>Die</strong> enge Verb<strong>in</strong>dung zum Pharaonentum bildete den Schwerpunkt des Vortrages. <strong>Die</strong>ser Aspekt<br />
wurde von uns verstärkt wahrgenommen dadurch, dass <strong>koptische</strong> und altägyptische<br />
Ausstellungsstücke nebene<strong>in</strong>ander gezeigt werden. <strong>Die</strong>s ermöglichte uns e<strong>in</strong>e neue<br />
Betrachtungsperspektive des Koptentums.<br />
Frau Dr. Drenkhahn wies uns auf viele Symbole h<strong>in</strong>, die bei den alten Pharaonen e<strong>in</strong>e große<br />
Bedeutung hatten und die sich <strong>in</strong> ähnlicher Form im Christentum wieder f<strong>in</strong>den lassen. Durch diese<br />
Anknüpfungspunkte wurde <strong>in</strong> Ägypten der Übergang zum Christentum erleichtert. Von besonderer<br />
Wichtigkeit war bei den Ägyptern das Henkelkreuz ( Anch ), das den Sonnengott Aton verkörperte.<br />
Im Christentum weist das Kreuz auf die Kreuzigung Christi h<strong>in</strong>.<br />
Andere <strong>in</strong>teressante Symbole aus der Zeit der Pharaonen s<strong>in</strong>d die oberägyptische Krone und der<br />
Krummstab des Gottes Osiris. Vom Ersche<strong>in</strong>ungsbild s<strong>in</strong>d sie der Mithra des Papstes und dem<br />
Bischofsstab sehr ähnlich.<br />
Ebenso treten vermehrt Mutter- und K<strong>in</strong>desdarstellungen auf, die sowohl als die Gottesmutter Isis mit<br />
dem Horusknaben als auch als die Gottesmutter Maria mit dem Jesusknaben angesehen werden<br />
können.<br />
14
Da die Kopten e<strong>in</strong>erseits die älteste christliche <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> s<strong>in</strong>d und andererseits zwischen ihnen und<br />
dem Pharaonentum e<strong>in</strong>e starke Verb<strong>in</strong>dung besteht, lässt sich durch die Betrachtung der <strong>koptische</strong>n<br />
Symboldarstellung auch der Ursprung bzw. die Verb<strong>in</strong>dung zu unserer Religion und ihrer Symbolik<br />
erklären und darstellen.<br />
Gespräch mit Frau Dr. Heller, Referent<strong>in</strong> im Kirchenamt der EDK für die Beziehungen zu den<br />
orthodoxen Kirchen<br />
Am 28.10.2002 besuchten wir Frau Dr. Heller, um etwas über das Verhältnis der EKD zu den Kopten<br />
zu erfahren. Im Gespräch mit ihr erfuhren wir Folgendes:<br />
<strong>Die</strong> Kopten gehören zu den altorientalischen Kirchen. Sie leben relativ abgeschlossen und s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>nerhalb der orthodoxen Kirchen ihren eigenen Weg gegangen. Seit dem 5. Jahrhundert haben sie<br />
ke<strong>in</strong>e Abendmahlsgeme<strong>in</strong>schaft mit der byzant<strong>in</strong>ischen Kirche. <strong>Die</strong> Kopten waren <strong>in</strong> Ägypten lange<br />
unterdrückt, zuerst <strong>in</strong> der Zeit der frühen Christenverfolgungen, dann unter der islamischen Herrschaft.<br />
Von ihnen ist nie e<strong>in</strong>e Verfolgung ausgegangen. Heute leben die Kopten als M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> ihrem<br />
eigenen Land. Das hat ihre Mentalität geprägt.<br />
<strong>Die</strong> Kopten <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d entweder Intellektuelle aus Ägypten, die meist <strong>in</strong> der 70er Jahren<br />
gekommen s<strong>in</strong>d oder Flüchtl<strong>in</strong>ge aus dem Sudan, die arm s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e andere Sprache sprechen. Das<br />
erzeugt Konflikte. <strong>Die</strong> Sudanesen haben ihre eigenen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Kopten, die hier bleiben, leben<br />
<strong>in</strong> der Spannung zwischen der Bewahrung ihrer Tradition und der Integration <strong>in</strong> unsere Gesellschaft.<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d am Bewahren der Tradition oftmals nicht mehr <strong>in</strong>teressiert und geraten <strong>in</strong> Spannung<br />
zu ihren Eltern. Auch den Frauen fällt die Unterordnung <strong>in</strong> der Familie zunehmend schwerer.<br />
In Ägypten haben die Kopten wenig Berührung mit anderen Konfessionen. Papst Shenuda kennt die<br />
evangelische und katholische Kirche kaum. <strong>Die</strong> Kopten erkennen von ihrer Theologie her unsere<br />
Kirche nicht an, weil wir <strong>in</strong> ihrem S<strong>in</strong>ne nicht <strong>in</strong> der alten Tradition stehen. Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />
Abendmahlsgeme<strong>in</strong>schaft, und auch die Taufe wird nicht anerkannt. Frauenord<strong>in</strong>ation ist für die<br />
Kopten unvorstellbar. Der <strong>koptische</strong> Gottesdienst ist geheimnisvoll mystisch. <strong>Die</strong> Liturgie ist seit<br />
600 n. Chr. unverändert. Daher werden unsere Gottesdienste <strong>in</strong> neuer Form abgelehnt. Außerdem<br />
hatten die Kopten ke<strong>in</strong>e Aufklärung und können unsere z.T. kritischen Fragen zur Religion nicht<br />
nachvollziehen. Der für die Kopten <strong>in</strong> Deutschland zuständige Bischof Damian ist zwar sehr nett und<br />
aufgeschlossen, taucht auch bei ökumenischen Versammlungen auf, aber er ist ke<strong>in</strong> Theologe, sondern<br />
15
war früher Arzt. Daher f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>e theologischen Gespräche statt. <strong>Die</strong> EDK will im Frühjahr 2003<br />
mit den altorientalischen Kirchen e<strong>in</strong>e Konsultation über theologische Fragen abhalten. Obwohl die<br />
Koptisch Orthodoxe Kirche Mitglied <strong>in</strong> der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft christlicher Kirchen <strong>in</strong> Niedersachsen<br />
ist, hat es bisher nur wenige theologische Gespräche gegeben.<br />
E<strong>in</strong>mal im Jahr gibt es Gespräche zwischen Kopten und Vertretern der EKD über praktische Fragen.<br />
Da die Kopten ke<strong>in</strong>e eigenen Kirchengebäude für ihren Gottesdienst haben, werden Kirchen von<br />
evangelischer und katholischer Seite zur Verfügung gestellt. Bei der evangelisch lutherischen<br />
Landeskirche haben die Kopten noch ke<strong>in</strong>e Gelder beantragt. Sie erhalten aber f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung durch die EKD bei Projekten, wobei die EKD immer Belege fordert. In den letzten<br />
Jahren gab die EKD e<strong>in</strong>en jährlichen Zuschuss von 10.000 DM für das Kloster <strong>in</strong> Höxter-Brenkhausen<br />
und die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. <strong>Die</strong>se f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung soll e<strong>in</strong> ökumenisches Zeichen setzen.<br />
Geme<strong>in</strong>same Gottesdienste s<strong>in</strong>d wegen des <strong>koptische</strong>n Kirchenverständnisses nicht avisiert, auch<br />
ke<strong>in</strong>e Diskussion über Mischehen. Hier ist große Sensibilität gefragt.<br />
Schlussfolgerungen/Fazit<br />
<strong>Die</strong> Begegnung mit den Kopten war für uns e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante und bereichernde Erfahrung. Wir lernten<br />
e<strong>in</strong>e christliche Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft kennen, die e<strong>in</strong>e sehr alte Tradition hat und aus e<strong>in</strong>em anderen<br />
Kulturkreis stammt, dem arabischen. Unterstützt wurde unser Interesse durch die uns<br />
entgegengebrachte Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Gleich zu Anfang lud uns Herr Abadir zum<br />
Gespräch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Garten e<strong>in</strong> und bewirtete uns, obwohl für ihn gerade Fastenzeit war und er nicht<br />
mit essen konnte. Während des Gottesdienstes <strong>in</strong> der Bemeroder Kapelle erklärte uns e<strong>in</strong> Diakon den<br />
Ablauf der Liturgie und übersetzte uns wesentliche Teile <strong>in</strong>s Deutsche. Nach dem Gottesdienst wurden<br />
wir von den Kopten zum Essen <strong>in</strong>s evangelische <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>haus e<strong>in</strong>geladen. Der <strong>koptische</strong> Priester<br />
beantwortete bereitwillig unsere Fragen, und auch e<strong>in</strong>ige <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>glieder waren zu Auskünften<br />
bereit. Man lud uns sogar e<strong>in</strong> wiederzukommen. Bischof Damian vom Kloster Brenkhausen hat alle<br />
Kursteilnehmer zum Tee e<strong>in</strong>geladen. Aber für den ganzen Kurs ließ sich ke<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den, der<br />
Aufwand war zu groß. Daher ist nur e<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong> dorth<strong>in</strong> gefahren. Auffallend bei allen<br />
Gesprächen war jedoch, dass die Kopten zwar alle unsere Fragen aus ihrer Sicht beantworteten, uns<br />
aber ke<strong>in</strong>e Fragen stellten. An unseren Glaubensvorstellungen schienen sie nicht <strong>in</strong>teressiert zu se<strong>in</strong>.<br />
Sie blieben immer freundlich distanziert.<br />
Als Fazit unserer Begegnungen müssen wir feststellen, dass uns die Kopten letztendlich fremd<br />
geblieben s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> andere Tradition und der andere Kulturkreis erschweren das Verständnis. Sie s<strong>in</strong>d<br />
zwar Christen wie wir, aber als Orthodoxe haben sie ke<strong>in</strong>e Aufklärung h<strong>in</strong>ter sich und leben noch <strong>in</strong><br />
16
ihren alten Traditionen. E<strong>in</strong>e theologische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Neuzeit f<strong>in</strong>det nicht statt. Ihre<br />
Liturgie stammt aus dem 6. Jahrhundert und hat ke<strong>in</strong>en Bezug zu unserer Zeit. Unsere<br />
Gottesdienstformen erkennen sie nicht an. Frauenord<strong>in</strong>ation ist für sie undenkbar. Selbst unter den<br />
orthodoxen Kirchen s<strong>in</strong>d sie ihren eigenen Weg gegangen und vertreten die Position des<br />
Monophysitismus noch heute. Aber diese alten christologischen Streitigkeiten s<strong>in</strong>d uns fremd. Auch<br />
mit offiziellen Vertretern der EKD stehen die theologischen Gespräche erst am Anfang.<br />
Der Leben der Kopten wird sehr stark von ihrer Religion bestimmt. <strong>Die</strong> Kopten dürfen nur Kopten<br />
heiraten. Da andere christliche Glaubensgeme<strong>in</strong>schaften nicht als gleichwertig anerkannt werden, s<strong>in</strong>d<br />
Mischehen nicht gestattet. Der nicht-<strong>koptische</strong> Partner muss sich zuerst koptisch taufen lassen (getauft<br />
wird durch Untertauchen), da auch die evangelische oder katholische Taufe nicht anerkannt wird. Es<br />
gibt auch ke<strong>in</strong>e Abendmahlsgeme<strong>in</strong>schaft mit der evangelischen oder katholischen Kirche. Der für<br />
Bemerode zuständige <strong>koptische</strong> Priester ist Mönch und stammt aus der ägyptischen Wüstentradition.<br />
Aus arabischer Tradition stammt auch die Beschneidung der K<strong>in</strong>der. <strong>Die</strong> Frau hat ihre rechtmäßige<br />
Stellung <strong>in</strong> der Familie, deren Oberhaupt der Mann ist. Empfängnisverhütung und Abtreibung s<strong>in</strong>d<br />
verboten, ebenso die Ehescheidung (außer bei Gewaltanwendung <strong>in</strong> der Ehe). <strong>Die</strong> Kopten betonen<br />
immer wieder die Wichtigkeit der Familie. So ist es auch bezeichnend, dass bei der Frage nach den<br />
Mitgliederzahlen die Anzahl der Familien, nicht die der gesamten Mitglieder genannt wird. <strong>Die</strong><br />
Kopten haben e<strong>in</strong>e lange Fastentradition. Alle Fastenzeiten zusammen ergeben e<strong>in</strong> halbes Jahr. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt noch das Fasten als Vorbereitung auf den sonntäglichen Gottesdienst, die Liturgie, die drei<br />
Stunden dauert. Hier s<strong>in</strong>d nur Männer als Priester und Diakone zugelassen.<br />
Alle diese Vorschriften s<strong>in</strong>d uns fremd und stehen zu unserem Verständnis von Religion <strong>in</strong> Spannung.<br />
Wir leben <strong>in</strong> der Zeit nach der Aufklärung und versuchen, unseren Glauben kritisch zu reflektieren<br />
und auf unsere heutige Lebenswelt zu übertragen. <strong>Die</strong> Kopten haben wie die anderen orthodoxen<br />
Kirchen ke<strong>in</strong>e Aufklärung gehabt. Sie s<strong>in</strong>d stolz auf ihre alte Tradition und setzen sich mit ihr nicht<br />
kritisch ause<strong>in</strong>ander, auch wenn sie mit unserem westlichen Lebensstil nicht oder nur schwer<br />
vere<strong>in</strong>bar ist.<br />
E<strong>in</strong>zelne Kopten suchen den Kontakt zur westlichen Kirche, <strong>in</strong> unserem Fall Herr Abadir zur<br />
evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode. Koptische Jugendliche wenden sich, wenn sie älter<br />
werden, oft <strong>in</strong>nerlich von ihrer <strong>koptische</strong>n Herkunft ab, so auch die K<strong>in</strong>der von Herrn Abadir. Da die<br />
Kopten großen Wert auf die Familie legen, ist das für die betroffenen Eltern sehr schwer. So sagte<br />
Herr Abadir resigniert: „Wir sterben <strong>in</strong> Deutschland langsam aus.“ Auch deutsch-ägyptische Ehepaare<br />
haben eher das Bedürfnis nach Kontakten. Aber sonst bleiben die Kopten unter sich und suchen auch<br />
ke<strong>in</strong>en Kontakt zu der gastgebenden <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>, obwohl sie deren Kapelle für ihren Gottesdienst<br />
nutzen und nach dem Gottesdienst im evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>haus e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Essen<br />
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e<strong>in</strong>nehmen. Nach Aussage der Pfarrsekretär<strong>in</strong> Frau Bienek beschränken sich die Kontakte im<br />
Wesentlichen auf die Herausgabe der Schlüssel und die Überweisung der Miete.<br />
Aber auch auf Seiten der evangelischen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>glieder sche<strong>in</strong>t ke<strong>in</strong> Bedürfnis nach Kontakten mit<br />
den Kopten zu bestehen. Obwohl die Kopten 1989 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>brief vorgestellt worden s<strong>in</strong>d<br />
und seit 14 Jahren die alte Bemeroder Kapelle zweimal im Monat für ihre Gottesdienste nutzen und sie<br />
mit Ikonen ausgestaltet haben, s<strong>in</strong>d die Kopten <strong>in</strong> der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> weitgehend unbekannt. In der alten<br />
Kapelle werden auch evangelische Gottesdienste abgehalten, z. B. zu Weihnachten oder am<br />
Reformationstag. Auch Hochzeiten und Taufen werden hier gefeiert. Aber die <strong>koptische</strong><br />
Zusatzausstattung der Kapelle sche<strong>in</strong>t für die meisten <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>glieder ke<strong>in</strong> Anlass zu se<strong>in</strong>, sich näher<br />
mit den Kopten zu beschäftigen.<br />
In Höxter-Brenkhausen haben die Kopten drei Flügel des ehemaligen Benedikt<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters<br />
gekauft, das sie <strong>in</strong> Eigenarbeit renovieren. <strong>Die</strong> Kapelle im Südflügel ist schon fertiggestellt. <strong>Die</strong><br />
Katholiken nutzen die ehemalige Abteikirche als Pfarrkirche und den Ostflügel des Klosters als<br />
Pfarrheim. Nach Aussagen des katholischen Geistlichen, Pfarrer Boijko, bleiben auch hier die Kopten<br />
lieber unter sich. Geme<strong>in</strong>same Begegnungen f<strong>in</strong>den trotz E<strong>in</strong>ladungen von katholischer Seite nicht<br />
oder kaum statt. Bezeichnend ist, dass im <strong>koptische</strong>n Faltblatt zum Kloster nichts über die heutige<br />
teilweise Nutzung durch die katholische Kirche erwähnt wird. Andererseits erwähnt auch das<br />
katholische Faltblatt mit ke<strong>in</strong>em Wort die <strong>koptische</strong>n Nachbarn von nebenan.<br />
So ist das Verhältnis der Kopten zu den christlichen Nachbarn eher e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander als e<strong>in</strong><br />
Mite<strong>in</strong>ander. <strong>Die</strong> Kopten bleiben freundlich zurückhaltend. Kopten und westlich geprägte Christen<br />
leben <strong>in</strong> völlig unterschiedlichen religiösen Traditionen und damit <strong>in</strong> unterschiedlichen Welten. Wir<br />
hatten den E<strong>in</strong>druck, daß sich die Kopten mit unserer westlichen Sichtweise nicht ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />
Auch sahen wir kaum e<strong>in</strong>en Bezug zu unserer Alltagswelt. Ebenso sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e kritische<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit ihrer eigenen Religion zu fehlen. Obwohl sie sich <strong>in</strong> unseren Gesprächen<br />
nicht explizit zu unserem evangelischen Glaubensverständnis geäußert haben, hatten wir den<br />
E<strong>in</strong>druck, daß sie unsere religiösen Vorstellungen nicht anerkennen. Daher bleiben sie weitgehend<br />
unter sich trotz ihrer Mitgliedschaft <strong>in</strong> der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft christlicher Kirchen <strong>in</strong> Niedersachsen.<br />
Geme<strong>in</strong>same Gottesdienste f<strong>in</strong>den aufgrund des <strong>koptische</strong>n Kirchen- und Liturgieverständnisses nicht<br />
statt, auch ke<strong>in</strong>e Bibelarbeiten. Höchstens könnte man e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Gebet sprechen. Aber das<br />
ersche<strong>in</strong>t uns für e<strong>in</strong> ökumenisches Mite<strong>in</strong>ander als zu wenig.<br />
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Präsentation des Wettbewerbsbeitrags<br />
Der Wettbewerbsbeitrag „<strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>-Bemerode“ wird beim RPI <strong>in</strong><br />
schriftlicher Form und auf CD Rom mit PowerPo<strong>in</strong>t Präsentation e<strong>in</strong>gereicht.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Arbeit am Wettbewerb „Fremde Religionen <strong>in</strong> der Nachbarschaft“ stellten die<br />
Teilnehmer der Layout-Gruppe e<strong>in</strong>e kurze Beschreibung des Projekts auf der Homepage unserer<br />
Schule vor. Nach Fertigstellung wird der Beitrag im Internet veröffentlicht. Außerdem wird e<strong>in</strong><br />
Bericht über den Wettbewerb im nächsten Jahrbuch der Elsa-Brändström-Schule ersche<strong>in</strong>en.<br />
Benutzte Literatur:<br />
Al Salib – <strong>Die</strong> Kraft aus der Wüste, Dokumentarfilm über die Kopten <strong>in</strong> Ägypten von 1990,<br />
Textbuch zum Film<br />
H. Brenske, Ikonen, München 1990<br />
E.Brummer-Traut, <strong>Die</strong> Kopten, München 1993<br />
A.Gerhards, H. Brakmann, <strong>Die</strong> <strong>koptische</strong> Kirche, Stuttgart 1994<br />
Geschwister im Glauben, Christen im Mittleren Osten, hrsg. v. Evangelischen Missionswerk<br />
<strong>in</strong> Deutschland und der Evangelischen Mittelost-Kommission, Hamburg 2001<br />
B. Husmann, Fremde Religionen <strong>in</strong> der Nachbarschaft, Loccum 2002<br />
Kle<strong>in</strong>e Konfessionskunde, hrsg. v. Johann-Adam-Möhler-Institut, Paderborn 1996<br />
Art. „Kopten“ <strong>in</strong>: <strong>Die</strong> Religion <strong>in</strong> Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl. Bd. IV, S. 5ff<br />
<strong>Die</strong> Kopten, Kunst der Welt, Baden-Baden, o. J.<br />
Koptische Liturgie, Schriftenreihe des Zentrums patristischer Spiritualität, Köln<br />
Ouspenski, W. Lossky, Der S<strong>in</strong>n der Ikonen, <strong>in</strong>: Quellenbuch zur Kirchengeschichte III,<br />
8. Aufl., Frankfurt<br />
Schenuda III, Se<strong>in</strong>e Heiligkeit Papst Schenuda II, Schriftenreihe des Koptisch-Orthodoxen<br />
Patriarchats, Kairo 1992/93:<br />
Befreiung der Seele<br />
<strong>Die</strong> geistige Erweckung<br />
Fragen der Menschen aus vielen Jahren<br />
Wie wir e<strong>in</strong> neues Jahr beg<strong>in</strong>nen<br />
P. Theile, 1000 Jahre christliches Wirken am Kronsberg, <strong>Hannover</strong> 1987<br />
R. Thöle, Orthodoxe Kirchen <strong>in</strong> Deutschland, Bensheimer Hefte 85, Gött<strong>in</strong>gen 1997<br />
P. Varghese, Hrg., Koptisches Christentum, <strong>Die</strong> Kirchen der Welt Bd. XII, Stuttgart 1973<br />
www.kopten.de<br />
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