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12.7.1 Anhang Fledermäuse - Die Regierungspräsidien in Baden ...

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12.7 <strong>Anhang</strong> 1<br />

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag<br />

<strong>Fledermäuse</strong><br />

Haselmaus<br />

L 1214 Ortumgehung<br />

Göpp<strong>in</strong>gen - Jebenhausen<br />

Bearbeitung Harald Brünner<br />

Im Auftrag von Planungsbüro Beck und Partner<br />

Büro Harald Brünner<br />

Kle<strong>in</strong>säugerökologie


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 2<br />

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag<br />

<strong>Fledermäuse</strong><br />

Haselmaus<br />

L 1214 Ortumgehung<br />

Göpp<strong>in</strong>gen - Jebenhausen<br />

Endbericht - 9. November 2009<br />

Bearbeitung:<br />

Dipl. Biol. Harald Brünner<br />

Hohenwettersbacher Straße 10<br />

76228 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 / 9452164<br />

E-Mail: harald.bruenner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Im Auftrag von:<br />

Planungsbüro Beck und Partner<br />

Rankestraße 6<br />

76137 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 / 374723<br />

E-Mail: Beck-und-Partner-Karlsruhe@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner<br />

Büro Harald Brünner<br />

Kle<strong>in</strong>säugerökologie


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ......................................................................................................... 3<br />

1. Anlass und Aufgabenstellung ................................................................................... 4<br />

2. Material und Methoden ............................................................................................. 4<br />

3. Ergebnisse ............................................................................................................... 5<br />

3.1. Allgeme<strong>in</strong>e Beschreibung .................................................................................. 5<br />

3.2. Schutzstatus und Gefährdung der angetroffenen Arten ..................................... 6<br />

3.3. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arten ............................................................................................ 8<br />

3.4. Lebensstätten der <strong>Fledermäuse</strong> und der Haselmaus im Untersuchungsgebiet .17<br />

3.4.1. Essenzielle Flugrouten ...............................................................................17<br />

3.4.2. Potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten .............................................19<br />

3.4.3. Essenzielle Nahrungshabitate ....................................................................19<br />

4. Konfliktanalyse ........................................................................................................19<br />

4.1. Baubed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen ......................................................................19<br />

4.2. Anlagebed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen .................................................................20<br />

4.3. Betriebsbed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen ...............................................................20<br />

5. Schutz-, Vermeidungs- und Schadensbegrenzungsmaßnahmen / CEF-Maßnahmen<br />

....................................................................................................................................20<br />

5.1. Baubed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen ......................................................................20<br />

5.1.1. Kontrolle der zu rodenden Gehölze h<strong>in</strong>sichtlich möglicher Quartiere und<br />

zeitliche Beschränkung der Fällarbeiten. ..............................................................20<br />

5.1.2. Bauzeitbeschränkung .................................................................................20<br />

5.1.3. Funktionale Offenhaltung der Flugstraßen ..................................................21<br />

5.2. Anlagebed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen .................................................................21<br />

5.2.1. Positionierung der Trägerbauwerke ............................................................21<br />

5.2.2. Pflanzung von Gehölzriegeln unter den Brückenbauwerken .......................21<br />

5.2.3. Unterführung Baronenwaldstraße ...............................................................21<br />

5.3. Betriebsbed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen ...............................................................21<br />

5.3.1. Schutzwände an Unterführung Baronenwaldstraße .................................. 211<br />

5.3.2. Schutzwall mit Schutzzaun und Sichtschutz südlich des Autenbachs .........22<br />

5.3.3. Verzicht auf Straßenbeleuchtung................................................................22<br />

6. Naturschutzfachlich begleitende Maßnahmen .........................................................22<br />

7. Zusammenfassende Beurteilung nach § 44 BNatSchG unter Berücksichtigung der<br />

Maßnahmen ................................................................................................................23<br />

Zusammenfassende Tabelle zu § 44 BNatSchG......................................................23<br />

8. Literatur ...................................................................................................................24<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 4<br />

1. Anlass und Aufgabenstellung<br />

Im Zuge des geplanten Neubaus der Umgehungsstraße Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen, die<br />

westlich des Ortes verlaufen soll, werden an zwei Stellen Galeriewälder entlang des<br />

Pfuhlbachs und Heimbachs zerschnitten. <strong>Die</strong>se Galeriewälder s<strong>in</strong>d als prioritärer<br />

Lebensraum (<strong>Anhang</strong> 1 FFH-RL) <strong>in</strong>tegraler Bestandteil des Natura 2000-Gebiets 7323-<br />

341 „Pfuhlbach und Eichert“. <strong>Die</strong> geplante Trasse durchschneidet außerdem e<strong>in</strong>en<br />

lockeren Gehölzriegel, der überwiegend aus Obstbäumen besteht und sich zwischen<br />

Friedhof und Waldrand (Gewann Pfaffenhau) erstreckt. Am nördlichen Ortsrand<br />

verläuft sie entlang e<strong>in</strong>em Gehölzriegel, der sich <strong>in</strong> der Verlängerung des Natura 2000-<br />

Gebiets entlang dem Autenbach bef<strong>in</strong>det. <strong>Die</strong>ser Gehölzriegel hat über Obstwiesen<br />

e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an die nördlich angrenzenden Waldbereiche (Gewann Öde). <strong>Die</strong><br />

genannten Strukturen s<strong>in</strong>d potenzielle Bestandteile der Lebensstätten der lokalen<br />

Fledermausfauna und möglicherweise Ruhe- und Fortpflanzungsstätten der<br />

Haselmaus.<br />

Innerhalb der artenschutzrechtlichen Prüfung s<strong>in</strong>d alle europäischen Vogelarten und<br />

alle Arten der Fauna-Flora-Habitat Richtl<strong>in</strong>ie (FFH-RL), die im <strong>Anhang</strong> IV stehen und<br />

die im Planungsgebiet zu erwarten s<strong>in</strong>d, zu berücksichtigen. Hier werden die im Gebiet<br />

angetroffenen Fledermausarten und die hier zu vermutende Haselmaus behandelt.<br />

Ziel des vorliegenden Fachbeitrags ist es mögliche Verbotstatbestände nach § 44<br />

BNatSchG n.F. aufzuzeigen, die durch den geplanten E<strong>in</strong>griff bewirkt werden könnten.<br />

Hierbei ist der Bezug zur lokalen Population von Bedeutung.<br />

Mögliche Schutz-, Vermeidungs- und Schadenbegrenzungs-/CEF-Maßnahmen werden<br />

zur Vermeidung der Verbotstatbestände vorgeschlagen. Abschließend folgt e<strong>in</strong>e<br />

naturschutzrechtliche Beurteilung der Auswirkungen unter Berücksichtigung der<br />

Maßnahmen.<br />

2. Material und Methoden<br />

In der Zeit von Juni bis August 2008 wurde an sechs Geländeterm<strong>in</strong>en (06.06., 27.06.,<br />

18.07., 31.07., 10.08., 17.08.2008) die Fledermausfauna im Untersuchungsgebiet<br />

untersucht.<br />

<strong>Die</strong> Erfassung erfolgte durch Verhör mit Fledermausdetektoren (PETTERSSON<br />

D1000X und D240). Zeitpunkt und Ort der Begegnung sowie weitere Beobachtungen<br />

wurden protokolliert. <strong>Die</strong> Fledermausrufe wurden nach e<strong>in</strong>er vorläufigen Artbestimmung<br />

im Gelände mit e<strong>in</strong>em digitalen Voice-Recorder aufgezeichnet (D240X) oder<br />

direkt gespeichert (D1000X) und später am Rechner mittels der Analysesoftware<br />

BATSOUND (PETTERSSON ELEKTRONIK AB) ausgewertet.<br />

Schwerpunktmäßig fanden die Erfassungen entlang der Galeriewälder am Heimbach<br />

und Pfuhlbach statt, die sich als bedeutende Flugrouten erwiesen hatten. <strong>Die</strong><br />

angrenzenden Waldgebiete im Westen von Jebenhausen wurden nur kurz begangen,<br />

um die angenommene Nutzung durch die <strong>Fledermäuse</strong> zu bestätigen. Von besonderer<br />

Bedeutung erwies sich außerdem e<strong>in</strong>e Obstwiese mit Waldanschluss im Norden des<br />

Untersuchungsgebiets.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 5<br />

Mögliche Vorkommen der Haselmaus wurden im Gebiet nicht untersucht. In der<br />

Verbreitungskarte der Haselmaus <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg (SCHLUND 2005) s<strong>in</strong>d<br />

Vorkommen für die Messtischblattquadranten, <strong>in</strong> denen das Untersuchungsgebiet liegt,<br />

und den angrenzenden Quadranten e<strong>in</strong>getragen. E<strong>in</strong> Vorkommen der Art im<br />

Untersuchungsgebiet ist damit wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

3. Ergebnisse<br />

3.1. Allgeme<strong>in</strong>e Beschreibung<br />

Insgesamt wurden während der sechs Begehungen 265 Fledermauskontakte<br />

registriert, die 11 Arten zugeordnet wurden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Großes Mausohr (Myotis myotis),<br />

Bechste<strong>in</strong>fledermaus (Myotis bechste<strong>in</strong>ii),<br />

Wasserfledermaus (Myotis daubentonii),<br />

Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus (Myotis mystac<strong>in</strong>us),<br />

Große Bartfledermaus (Myotis brandtii),<br />

Fransenfledermaus (Myotis nattereri),<br />

Braunes Langohr (Plecotus auritus),<br />

Graues Langohr (Plecotus austriacus),<br />

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus),<br />

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) und<br />

Kle<strong>in</strong>er Abendsegler (Nyctalus leisleri).<br />

Damit zeichnet sich das Gebiet durch e<strong>in</strong>e hohe Fledermausaktivität und e<strong>in</strong>e relativ<br />

hohe Diversität aus. Aufgrund der vorhandenen menschlichen Siedlungsdichte und<br />

vergleichsweise <strong>in</strong>tensiven Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ist dies e<strong>in</strong><br />

erstaunliches Ergebnis. Als Hauptgrund für den Arten- und Individuenreichtum der<br />

angetroffenen Fledermausfauna wird hier das l<strong>in</strong>eare und über weite Strecken<br />

kohärente Verbundsystem der gewässerbegleitenden Galeriewälder an Pfuhl- und<br />

Heimbach angesehen. Es ermöglicht den <strong>Fledermäuse</strong>n den Wechsel zwischen<br />

verschiedenen Bestandteilen ihrer Lebensstätten, was <strong>in</strong>sbesondere für die Arten gilt,<br />

deren Wochenstubenquartiere im Siedlungsbereich liegen. Schließlich s<strong>in</strong>d die meist<br />

breiten Galeriewälder mit artenreichem und altem Gehölzbestand für mehrere Arten<br />

essenzielle Nahrungshabitate.<br />

<strong>Die</strong> Haselmaus wurde im Gebiet nicht nachgewiesen. Aufgrund der Größe (hier l<strong>in</strong>eare<br />

Erstreckung), Kohärenz, Struktur und Gehölzdiversität der vorhandenen Lebensräume<br />

(Galeriewälder) ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Vorkommen der Art wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 6<br />

3.2. Schutzstatus und Gefährdung der angetroffenen Arten<br />

Tabelle 1. Schutzstatus und Gefährdung der Arten nach verschiedenen Regelwerken und<br />

Roten Listen.<br />

FFH-RL - FFH-Richtl<strong>in</strong>ie – <strong>Anhang</strong> II – Tierart von geme<strong>in</strong>schaftlichen Interesse, für deren<br />

Erhaltung besondere Schutzgebiete auszuweisen s<strong>in</strong>d, <strong>Anhang</strong> IV – Streng zu schützende Tierund<br />

Pflanzenarten von geme<strong>in</strong>schaftlichem Interesse.<br />

Bern. Konv. - Berner Konvention zum Schutz wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tiere<br />

sowie ihrer Lebensräume: <strong>Anhang</strong> II – streng geschützte Arten , <strong>Anhang</strong> III – geschützte Arten.<br />

Bonn. Konv. – Bonner Konvention zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten. Anh.<br />

II – wandernde Arten für die Abkommen zu schließen s<strong>in</strong>d, FE – Abkommen zur Erhaltung der<br />

<strong>Fledermäuse</strong> <strong>in</strong> Europa.<br />

BArtSchV – Bundesartenschutzverordnung: besonders geschützte Art gemäß Anlage 1.<br />

BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz: b, s – besonders und streng geschützt.<br />

RL D - Rote Liste der Säugetiere Deutschlands, Stand 2008 (MEINIG et al. 2009) und RL BW -<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergs (BRAUN 2003): 1 – vom Aussterben bedroht, 2 – stark gefährdet, 3 –<br />

gefährdet, G – Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, V – Art der Vorwarnliste, i –<br />

wandernde Tierart, D – Daten defizitär, * nicht gefährdet.<br />

RL IUCN - Red List of Threatened Species: European Mammals (TEMPLE & TERRY 2007): VU –<br />

Vulnerable (gefährdet), DD – Data Deficient, LC – Least Concern (nicht gefährdet).<br />

WwV - Weltweite Verantwortung Deutschlands für den Erhalt der Art (MEINIG 2004): ! – hohe<br />

Verantwortlichkeit, mehr als 15% der Weltpopulation im Staatsgebiet.<br />

Artname<br />

<strong>Fledermäuse</strong><br />

Großes Mausohr<br />

Myotis myotis<br />

Bechste<strong>in</strong>fledermaus<br />

Myotis bechste<strong>in</strong>ii<br />

Wasserfeldermaus<br />

Myotis daubentonii<br />

Kle<strong>in</strong>e<br />

Bartfledermaus<br />

Myotis mystac<strong>in</strong>us<br />

FFH-<br />

RL<br />

Bonn.<br />

Konv.<br />

Bern.<br />

Konv.<br />

BNat<br />

SchG<br />

BArt<br />

SchV<br />

RL<br />

BW<br />

RL<br />

D<br />

RL<br />

IUCN<br />

II, IV II, FE II b, s 1 2 V LC !<br />

>15%<br />

II, IV II, FE II b, s 1 2 2 VU !<br />

>15%<br />

WwV Status im<br />

Gebiet<br />

Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> weiterer Entfernung;<br />

Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

(Wald)<br />

Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Wald);<br />

Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE II b, s 1 3 * LC . unbekannt<br />

IV II, FE II b, s 1 3 V LC . Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Siedlung,<br />

Wald); Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

Bem.<br />

(1)<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 7<br />

Artname<br />

Große<br />

Bartfledermaus<br />

Myotis brandtii<br />

Fransenfledermaus<br />

Myotis nattereri<br />

Braunes Langohr<br />

Plecotus austriacus<br />

Graues Langohr<br />

Plecotus austriacus<br />

Zwergfledermaus<br />

Pipistrellus<br />

pipistrellus<br />

Rauhautfledermaus<br />

Pipistrellus nathusii<br />

FFH-<br />

RL<br />

Bonn.<br />

Konv.<br />

Bern.<br />

Konv.<br />

BNat<br />

SchG<br />

BArt<br />

SchV<br />

RL<br />

BW<br />

RL<br />

D<br />

RL<br />

IUCN<br />

WwV Status im<br />

Gebiet<br />

IV II, FE II b, s 1 1 V LC . Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Siedlung,<br />

Wald); Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE II b, s 1 2 * LC . Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Siedlung,<br />

Wald); Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE II b, s 1 3 V LC . Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Siedlung,<br />

Wald); Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE II b, s 1 1 2 Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> näherer Umgebung<br />

(Siedlung);<br />

Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE III b, s 1 3 * LC . E<strong>in</strong> oder mehrere<br />

Männchenquartiere/Wochenstuben<br />

<strong>in</strong> näherer<br />

Umgebung (Siedlung);<br />

Flugroute;<br />

Nahrungshabitat<br />

IV II, FE II b, s 1 I * LC . unbekannt<br />

Bem.<br />

(1)<br />

(2)<br />

(2)<br />

Kle<strong>in</strong>er<br />

Abendsegler<br />

Nyctalus leisleri<br />

Nagetiere<br />

Haselmaus<br />

Muscard<strong>in</strong>us<br />

avellanarius<br />

IV II, FE II b, s 1 2 D LC . Männchenquartier/Wochenstube<br />

<strong>in</strong> weiterer Entfernung<br />

(Wald);<br />

Flugroute<br />

IV . III b, s 1 G G LC . Potenzielle<br />

Fortpflanzungsund<br />

Ruhestätten;<br />

Nahrungshabitat<br />

(1) <strong>Die</strong> Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus (Myotis mystac<strong>in</strong>us) und die Große Bartfledermaus (M. brandtii) können anhand<br />

ihrer Rufe nicht unterschieden werden; hierzu s<strong>in</strong>d Netzfänge nötig. Es wird hier deshalb angenommen, dass<br />

beide Arten im Gebiet vorkommen.<br />

(2) Das Braune Langohr (Plecotus auritus) und das Graue Langohr (P. austriacus) können anhand ihrer Rufe nur<br />

schwer unterschieden werden; zur sicheren Artbestimmung s<strong>in</strong>d Netzfänge nötig. Es wird angenommen, dass<br />

beide Arten im Gebiet vorkommen.<br />

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Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 8<br />

3.3. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arten<br />

Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

3 (gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Wasserfledermaus ist e<strong>in</strong>e Baumfledermaus. Sommerquartiere bef<strong>in</strong>den sich<br />

überwiegend <strong>in</strong> Bäumen (Spechthöhlen, Stammrisse, Astlöcher, auch Nistkästen) und<br />

nur sehr selten <strong>in</strong> Spalten an Gebäuden (z. B. Brücken). <strong>Die</strong> Jagdgebiete s<strong>in</strong>d<br />

vornehmlich offene Wasserflächen (v. a. Seen), langsam fließende Bäche und kle<strong>in</strong>ere<br />

Flüsse. Innerhalb se<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen (bis zu 50 ha großen) Aktionsraums werden von<br />

jedem Tier mehrere (je nach Produktivität zwischen 100 und 7500 m 2 große)<br />

Jagdhabitate angeflogen. <strong>Die</strong> Wasserfledermaus ist darauf spezialisiert Beute<strong>in</strong>sekten<br />

knapp oberhalb oder direkt von der Wasseroberfläche zu fangen. Dabei fliegt sie <strong>in</strong><br />

be<strong>in</strong>ahe arttypischen weiten Kreisen dicht über der Wasseroberfläche. <strong>Die</strong> Art ist<br />

vergleichsweise mobil. So werden Entfernungen von 7-8 km zwischen Quartier und<br />

Jagdgebiet zurückgelegt. W<strong>in</strong>ter- und Sommerquartiere können zwischen 50 und 100<br />

km vone<strong>in</strong>ander entfernt se<strong>in</strong>.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Die</strong> Wasserfledermaus ist im Gebiet eher selten anzutreffen. Nur zwei Kontakte<br />

wurden am Pfuhlbach im Bereich der Brücke am Gartengelände registriert. Nur hier<br />

bef<strong>in</strong>den sich größere Wasserflächen mit e<strong>in</strong>er vergleichsweise ruhigen Oberfläche,<br />

die als Jagdhabitate für die Art geeignet s<strong>in</strong>d.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Wasserfledermaus und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht<br />

bekannt.<br />

Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

2 (stark gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

Das Große Mausohr ist e<strong>in</strong>e Gebäudefledermaus. <strong>Die</strong> Fortpflanzungskolonien der<br />

Weibchen (Wochenstuben) bef<strong>in</strong>den sich meist <strong>in</strong> geräumigen Dachstühlen größerer<br />

Gebäude und zählen bis weit über 100 Individuen. <strong>Die</strong> Art ist bekannt dafür, dass sie<br />

Strecken bis über 20 km zu ihren Jagdgebieten (Obstwiesen, Parks, Wälder)<br />

zurücklegt. Große Wochenstubenkolonien beanspruchen <strong>in</strong> Landschaften mit etwa<br />

40 % Waldanteil e<strong>in</strong>en Aktionsraum von m<strong>in</strong>destens 800 km 2 . <strong>Die</strong> Tiere fliegen bei der<br />

Nahrungssuche nach größeren Insekten z. B. Nachtfalter, Maikäfer oder Laufkäfer <strong>in</strong><br />

Höhen von 0,5 (!) bis 3 m meist entlang von Leitstrukturen oder im geschlossenen<br />

Wald. Benötigt werden etwa 10 bis 15 g Beutetiere pro Nacht. Wälder ohne<br />

ausgeprägte Strauch- und mit nicht ganzjährig geschlossener Krautschicht spielen als<br />

Nahrungshabitate e<strong>in</strong>e zentrale Rolle.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 9<br />

Ansonsten werden waldnahe Streuobstwiesen, aber auch Fettwiesen (nach der Mahd),<br />

Weiden und sogar Ackerflächen genutzt. Nach Angaben aus der Literatur lässt sich<br />

e<strong>in</strong>e Gesamtgröße der Jagdgebiete e<strong>in</strong>es Mausohrs von 150 ha schätzen. <strong>Die</strong> Größen<br />

schwanken je nach Studie zwischen 5 und 50 ha, Angaben über die Anzahl der<br />

Jagdgebiete e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen Mausohrs f<strong>in</strong>den sich selten, ARLETTAZ (1995) nennt auf<br />

der Grundlage von Telemetriestudien 1 bis 4. Als W<strong>in</strong>terquartiere dienen Höhlen,<br />

Stollen und Keller.<br />

Das Große Mausohr wird als e<strong>in</strong>e der wenigen Fledermausarten nicht nur <strong>in</strong> <strong>Anhang</strong> IV<br />

der FFH-Richtl<strong>in</strong>ie der EU geführt sondern zusätzlich auch <strong>in</strong> <strong>Anhang</strong> II. Es gehört also<br />

zu den Arten, für die FFH-Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Deutschland<br />

besitzt weltweit e<strong>in</strong>e besondere Verantwortung zum Erhalt der Art, da sich mehr als<br />

15% des Artbestandes auf se<strong>in</strong>em Territorium bef<strong>in</strong>den (MEINIG 2004). Als<br />

Gefährdungsursachen s<strong>in</strong>d direkte Zerstörungen von Quartieren zu nennen, aber auch<br />

die Zerstörung oder Umwandlung ihrer Nahrungshabitate. Möglicherweise bieten<br />

<strong>in</strong>zwischen nur noch die Waldgebiete genügend Nahrungsressourcen, wo sich<br />

<strong>in</strong>zwischen 75 % der Jagdhabitate der Art bef<strong>in</strong>den.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Das Große Mausohr ist im Gebiet eher selten anzutreffen. Nur vier Kontakte wurden im<br />

Gebiet registriert: am Heimbach (2), <strong>in</strong> der Obstwiese an der Baronenwaldstraße (1)<br />

und an der Brücke über den Pfuhlbach beim Gartengelände (1).<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population des Großen Mausohrs und deren Erhaltungszustand ist nicht<br />

bekannt.<br />

Bechste<strong>in</strong>fledermaus (Myotis bechste<strong>in</strong>ii)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

2 (stark gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Bechste<strong>in</strong>fledermaus ist die e<strong>in</strong>heimische Fledermausart, welche am stärksten an<br />

den Lebensraum Wald gebunden ist. Sie bevorzugt feuchte und strukturreiche<br />

Laubwälder, Nachweise liegen jedoch auch aus Misch- und Nadelwäldern vor. E<strong>in</strong><br />

weiterer Verbreitungsschwerpunkt s<strong>in</strong>d Obstwiesengebiete mit altem Baumbestand.<br />

Sommerquartiere f<strong>in</strong>den sich hauptsächlich <strong>in</strong> Spechthöhlen, aber auch h<strong>in</strong>ter<br />

abstehender Borke oder <strong>in</strong> Baumspalten. Zur Jungenaufzucht beziehen<br />

Wochenstubenkolonien auch gerne Kastenquartiere. Da die Bechste<strong>in</strong>fledermaus <strong>in</strong><br />

unterirdischen W<strong>in</strong>terquartieren (Stollen, Höhlen, Keller) nur vere<strong>in</strong>zelt auftritt, ist zu<br />

vermuten, das die überwiegende Anzahl der Tiere <strong>in</strong> Baumhöhlen überw<strong>in</strong>tert. Als<br />

größte Entfernung zwischen Sommer- und W<strong>in</strong>terquartieren wurden 39 km festgestellt,<br />

meist s<strong>in</strong>d die zurückgelegten Distanzen aber deutlich kürzer. Damit ist Myotis<br />

bechste<strong>in</strong>ii e<strong>in</strong>e vergleichsweise stationäre Fledermausart. <strong>Die</strong> Größe der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Jagdhabitate schwankt mit der Habitatqualität von unter 3 ha (strukturreiche, alte<br />

Laubwälder) bis über 100 ha (Nadelwald). Bei Untersuchungen an Populationen <strong>in</strong><br />

Nistkastenquartieren wurde beobachtet, dass die Tiere e<strong>in</strong>er Wochenstube fast täglich<br />

ihr Tagesversteck wechseln. In Gebieten ohne künstliche Quartierangebote verbleiben<br />

die Wochenstuben über Wochen <strong>in</strong> der gleichen Naturhöhle und Quartierwechsel<br />

kommen wesentlich seltener vor.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 10<br />

Bei der Jagd nutzen Bechste<strong>in</strong>fledermäuse sämtliche Straten des Waldes von der<br />

Kronenregion bis zum Waldboden. Dort lesen sie Insekten und andere Arthropoden<br />

von der Vegetation ab oder nehmen sie vom Boden auf. Deutschland trägt für den<br />

Erhalt der Bechste<strong>in</strong>fledermaus e<strong>in</strong>e besondere Verantwortung. 23,7 % der bekannten<br />

Vorkommensgebiete der Art liegen <strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland, wobei die<br />

Mittelgebirgsregionen das Kerngebiet der mitteleuropäischen Bestände s<strong>in</strong>d.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Von der Bechste<strong>in</strong>fledermaus wurden im Untersuchungsgebiet 12 Kontakte registriert<br />

(4,5 % der Gesamtaktivität). Sie war damit die dritthäufigste Art. Am 10. und 17. August<br />

2008 wurde die Art jagend <strong>in</strong> den Obstwiesen nördlich von Jebenhausen (Göbeläcker)<br />

angetroffen (<strong>in</strong>sgesamt 11 Kontakte). Außerdem wurde e<strong>in</strong> Tier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Obstbaum<strong>in</strong>sel südlich des kle<strong>in</strong>en Waldstücks nordwestlich von Jebenhausen<br />

angetroffen. Offensichtlich suchten die Tiere die Obstbaumwiesen auf um Insekten<br />

nachzustellen, die am frühreifen oder fauligen Obst flogen. Obstwiesen mit<br />

Waldanschluss s<strong>in</strong>d für die weitgehend waldbewohnende Bechste<strong>in</strong>fledermaus<br />

bedeutende Nahrungshabitate zur Zeit der Obstreife, wenn das Nahrungsangebot im<br />

spätsommerlichen Wald eher ger<strong>in</strong>g ist.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Bechste<strong>in</strong>fledermaus und deren Erhaltungszustand ist nicht<br />

bekannt. Möglicherweise f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Quartier im Waldgewann Öde.<br />

Fransenfledermaus (Myotis nattereri)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

2 (stark gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Fransenfledermaus ist überwiegend e<strong>in</strong> Waldbewohner, der feuchte, strukturreiche<br />

Laubwälder bevorzugt. Wochenstuben wurden <strong>in</strong> Baumhöhlen, Baumspalten, Vogelund<br />

Fledermauskästen gefunden. Im Siedlungsbereich s<strong>in</strong>d aber auch<br />

Fortpflanzungsquartiere aus Dachstühlen und Mauerspalten bekannt. <strong>Die</strong><br />

Überw<strong>in</strong>terung erfolgt überwiegend <strong>in</strong> Höhlen und Stollen. Zwischen Sommer- und<br />

W<strong>in</strong>terquartieren werden <strong>in</strong> der Regel Strecken von bis zu 80 km zurückgelegt, es s<strong>in</strong>d<br />

aber auch Distanzen bis zu 185 km bekannt geworden. <strong>Die</strong> Jagdgebiete können im<br />

Frühjahr überwiegend im reich strukturierten Offenland liegen (z. B. Obstwiesen,<br />

Weiden, Hecken), werden aber zum Sommer h<strong>in</strong> meist <strong>in</strong> die Wälder verlagert. <strong>Die</strong><br />

Fransenfledermaus jagt gerne entlang von Randstrukturen. <strong>Die</strong> Jagdgebiete s<strong>in</strong>d bis<br />

zu 3 km vom Quartier entfernt, meist jedoch unter 1,5 km. Der gesamte Aktionsraum,<br />

e<strong>in</strong>er Kolonie hat e<strong>in</strong>e Größe von etwa 100-200 ha, die <strong>in</strong>dividuellen Hauptjagdgebiete<br />

aber nur 8-10 ha. Fransenfledermäuse lesen ihre Nahrung teilweise vom Untergrund<br />

ab, ohne bestimmte Beutegruppen zu bevorzugen. Hierfür wird die Vegetation von der<br />

Strauchschicht bis zum Kronendach abgesucht. Es werden aber auch Insekten im<br />

freien Flug erbeutet.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 11<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Von der Fransenfledermaus wurden im Untersuchungsgebiet 8 Kontakte registriert (3<br />

% der Gesamtaktivität) und war damit die vierthäufigste Art. Sie wurde entlang des<br />

Galeriewalds am Heimbach auf dem Weg zum Wald angetroffen (2 Kontakte),<br />

außerdem am Rand des Galeriewalds des kle<strong>in</strong>en Zuflusses zum Pfuhlbach<br />

nordwestlich von Jebenhausen (4 Kontakte) und <strong>in</strong> den Obstwiesen (Göbeläcker)<br />

nördlich von Jebenhausen.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Fransenfledermaus und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht<br />

bekannt. Möglicherweise bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Quartier im Siedlungsbereich von<br />

Jebenhausen.<br />

Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus (Myotis mystac<strong>in</strong>us)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

3 (gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus ist e<strong>in</strong>e vergleichsweise anpassungsfähige Art. Sie kommt<br />

<strong>in</strong> Wäldern ebenso wie <strong>in</strong> der offenen Kulturlandschaft oder an Gewässern vor. <strong>Die</strong><br />

Sommerquartiere bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Spalten und Hohlräumen <strong>in</strong> und an Gebäuden, <strong>in</strong><br />

Baumhöhlen und h<strong>in</strong>ter abstehender Baumr<strong>in</strong>de. Für den W<strong>in</strong>terschlaf suchen Kle<strong>in</strong>e<br />

Bartfledermäuse bevorzugt Höhlen, Stollen und Keller auf, wo sie sich oft <strong>in</strong> Spalten<br />

oder Bohrlöchern zurückziehen. Vermutlich werden auch Baumhöhlen genutzt. <strong>Die</strong><br />

Jagdgebiete liegen <strong>in</strong> Wäldern, an Waldrändern, Hecken und <strong>in</strong> Obstwiesen.<br />

Besonders gern jagt die Art im Kronenbereich alter Bäume und <strong>in</strong> den „Tunnels“ von<br />

gewässerbegleitenden Galeriewäldern. Der <strong>in</strong>dividuelle Aktionsraum wurde mit etwa<br />

20 ha bestimmt. <strong>Die</strong> Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus jagt überwiegend freifliegende Insekten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Flughöhe von etwa 3 m, nimmt aber auch Beutetiere von<br />

Zweigen und Blättern auf. In <strong>Baden</strong>-Württemberg ist die Art weit verbreitet und <strong>in</strong><br />

geeigneten Lebensräumen von der Ebene bis <strong>in</strong> die Mittelgebirge zu f<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Die</strong> Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus kann anhand ihrer Rufe praktisch nicht von der Großen<br />

Bartfledermaus (auch Brandtfledermaus genannt; Myotis brandtii) unterschieden<br />

werden.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Da die Kle<strong>in</strong>e und die Große Bartfledermaus anhand ihrer Rufe nicht e<strong>in</strong>deutig zu<br />

unterscheiden s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d die folgenden Aussagen auf beide Arten zu beziehen. <strong>Die</strong><br />

(Kle<strong>in</strong>e oder Große) Bartfledermaus ist im Gebiet die zweithäufigste Fledermausart;<br />

<strong>in</strong>sgesamt wurden 70 Kontakte registriert (26,4 % der Gesamtaktivität). Vermutlich<br />

stammen die meisten der Fledermauskontakte, die ke<strong>in</strong>er Art der Gattung Myotis<br />

e<strong>in</strong>deutig zugeordnet werden konnten (19 Kontakte; 7,2 % der Gesamtaktivität), von<br />

den Bartfledermäusen. <strong>Die</strong> Arten waren schwerpunktmäßig im Galeriewald des<br />

Pfuhlbachs anzutreffen, wo mehrere Tiere <strong>in</strong> der Halle unter den Bäumen und über<br />

dem Gewässer nach Nahrung suchten (27 Kontakte). Teilweise flogen sie dabei auch<br />

dicht über der Wasseroberfläche. E<strong>in</strong>e starke Aktivität war auch an der nördlichen<br />

Flugroute von Jebenhausen zum Waldgewann Öde über die Obstwiesen <strong>in</strong> den<br />

Göbeläckern zu verzeichnen (19 Kontakte).<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 12<br />

Schließlich zogen gleich nach Dunkelheit Bartfledermäuse entlang des Galeriewalds<br />

am Heimbach (14 Kontakte) und <strong>in</strong> den Obstwiesen an der Baronenwaldstraße zum<br />

Waldgebiet westlich von Jebenhausen (10 Kontakte).<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Kle<strong>in</strong>en und/oder Großen Bartfledermaus und deren<br />

Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht bekannt. Möglicherweise bef<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong> oder<br />

höchstens zwei Quartiere im Siedlungsbereich von Jebenhausen, von wo die Tiere zu<br />

ihren Jagdgebieten <strong>in</strong> den Galeriewäldern, Obstwiesen und geschlossenen<br />

Waldgebieten fliegen.<br />

Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

1 (vom Aussterben bedroht)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Sommerquartiere der Großen Bartfledermaus, die auch Brandtfledermaus genannt<br />

wird, bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Gebäudespalten, auf Dachböden, h<strong>in</strong>ter Verschalungen und an<br />

Bäumen. Baumhöhlen und Nistkästen werden auch genutzt. Ihre Jagdgebiete liegen <strong>in</strong><br />

Wäldern, Gärten und entlang von Gewässern. Gerne jagt die Art auch an Waldrändern<br />

oder entlang von Hecken <strong>in</strong> 3- 10 m Höhe oder niedriger. <strong>Die</strong> regelmäßig beflogenen<br />

Gebiete können dabei mehr als 10 km vom Sommerquartier entfernt se<strong>in</strong>, woraus sich<br />

wiederum für die kle<strong>in</strong>e Art vergleichsweise große Aktionsräume (von bis zu 100 km 2 !)<br />

ergeben. Bisher bekannt gewordene W<strong>in</strong>terquartiere s<strong>in</strong>d Stollen, Höhlen und Keller <strong>in</strong><br />

bis zu 250 km Entfernung vom Sommerquartier. <strong>Die</strong> große Bartfledermaus ist damit e<strong>in</strong><br />

Mittelstreckenwanderer. <strong>Die</strong> Nahrung besteht überwiegend aus kle<strong>in</strong>en Schmetterl<strong>in</strong>gen,<br />

Zweiflüglern und Sp<strong>in</strong>nen. Aus <strong>Baden</strong>-Württemberg s<strong>in</strong>d bisher nur sehr wenige<br />

Fundorte bekannt geworden, die Art ist auch <strong>in</strong> den übrigen Teilen Deutschlands und<br />

Mitteleuropas eher selten.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Siehe Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus.<br />

Lokale Population<br />

Siehe Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus.<br />

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

3 (gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Zwergfledermaus ist <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg und ganz Deutschland die am<br />

weitesten verbreitete Fledermausart. Ihre Wochenstuben f<strong>in</strong>den sich überwiegend <strong>in</strong><br />

Spalten an Gebäuden (z. B. <strong>in</strong> Mauern, im Giebelbereich oder unter Verschalungen).<br />

<strong>Die</strong> Art ist als ausgesprochener Kulturfolger zu bezeichnen. <strong>Die</strong> Nahrungshabitate<br />

liegen oft <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft <strong>in</strong> der Siedlung oder an deren Randbereichen.<br />

Hier jagen die Zwergfledermäuse gern entlang von Gebäuden, Hecken und<br />

Baumreihen, um Laternen, <strong>in</strong> Parks und Gärten.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 13<br />

Weitere bedeutende Nahrungshabitate s<strong>in</strong>d Obstwiesen und Feldgehölze, Wald- und<br />

Gewässerränder sowie Waldwege. Jede Zwergfledermaus nutzt mehrere kle<strong>in</strong>e<br />

Flächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Radius von ca. 2 km um das Quartier. <strong>Die</strong> <strong>in</strong>dividuelle<br />

Aktionsraumgröße kann über 50 ha betragen.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Die</strong> Zwergfledermaus war mit <strong>in</strong>sgesamt 239 Kontakten (52 % der gesamten<br />

registrierten Fledermausaktivität) die am häufigsten angetroffene Fledermausart im<br />

Untersuchungsgebiet. Zu Beg<strong>in</strong>n der abendlichen Aktivität wurde die Art an allen<br />

Flugrouten beobachtet. Alle<strong>in</strong> am 27. Juni 2008 flogen 53 Tiere entlang des<br />

Gehölzbestands am Heimbach über die Gehölze am Gelände des CVJM <strong>in</strong> den<br />

angrenzenden Wald (Gewann Dotterhau). Auch an der Flugroute entlang der<br />

Baronenwaldstraße (<strong>in</strong>sgesamt 26 Kontakte), entlang des Pfuhlbachs (27 Kontakte)<br />

und nach Norden über die Göbeläcker zum Wald (Gewann Öde; 24 Kontakte) war die<br />

Zwergfledermaus meist die häufigste Fledermausart. <strong>Die</strong> abendlichen Aktivitäten<br />

begannen mit e<strong>in</strong>er gerichteten Bewegung der Zwergfledermäuse vom Siedlungsgebiet<br />

von Jebenhausen <strong>in</strong> die umliegenden Nahrungshabitate, entlang der Galeriewälder, <strong>in</strong><br />

den Obstwiesen und den Wald<strong>in</strong>seln.<br />

Lokale Population<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich im Siedlungsgebiet von Jebenhausen mehrere<br />

Wochenstuben der Zwergfledermaus bef<strong>in</strong>den, die vermutlich <strong>in</strong> genetischem<br />

Austausch zue<strong>in</strong>ander stehen. Zusammen mit den dazugehörigen Männchen können<br />

sie als lokale Population def<strong>in</strong>iert werden. Deren Erhaltungszustand ist nach der hohen<br />

Aktivität zu urteilen als gut zu bezeichnen.<br />

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

i (gefährdete wandernde Tierart)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

<strong>Die</strong> Rauhautfledermaus ist e<strong>in</strong>e fernwandernde Fledermaus, deren Fortpflanzungsgebiete<br />

im norddeutsch-polnischen Tiefland liegen. Zur Überw<strong>in</strong>terung ziehen die Tiere<br />

bis nach Südfrankreich. In Deutschland konnten bisher Wochenstuben nur <strong>in</strong> den<br />

Wäldern des Norddeutschen Tieflands nachgewiesen werden. Männchen aus<br />

Süddeutschland ziehen im Sommer oft nicht nach Norden, sondern verbleiben <strong>in</strong> den<br />

Überw<strong>in</strong>terungsgebieten. In <strong>Baden</strong>-Württemberg steht der Fortpflanzungsnachweis<br />

noch aus. Inzwischen s<strong>in</strong>d aber an mehreren Stellen weibliche Tiere gefunden worden,<br />

die sich das ganze Jahr über hier aufhalten. E<strong>in</strong> Schwerpunkt ist die nördliche<br />

Oberrhe<strong>in</strong>ebene, woher auch die meisten W<strong>in</strong>terfunde stammen. <strong>Die</strong> Sommerquartiere<br />

der Art f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Höhlungen und Spalten an Bäumen und Gebäuden. Hier werden<br />

auch überw<strong>in</strong>ternde Tiere angetroffen, aber auch <strong>in</strong> Höhlen und Felsspalten. <strong>Die</strong><br />

Jagdgebiete der Rauhautfledermaus bef<strong>in</strong>den sich überwiegend <strong>in</strong> Wäldern sowie an<br />

Gewässer- und Waldrändern.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 14<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Die</strong> Rauhautfledermaus wurde im Gebiet nur zweimal angetroffen. Je e<strong>in</strong> Tier wurde<br />

am Waldrand bei den Sportplätzen westlich von Jebenhausen und am Galeriewald des<br />

Pfuhlbachs nördlich der Brücke registriert. Da sich die Untersuchungsterm<strong>in</strong>e auf die<br />

Sommermonate konzentrierten und zu der Zeit die meisten Rauhautfledermäuse <strong>in</strong><br />

ihren Fortpflanzungsgebieten im nördlichen Mitteleuropa bef<strong>in</strong>den, könnte die Art im<br />

Gebiet häufiger se<strong>in</strong>, als hier beobachtet.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Rauhautfledermaus und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht<br />

bekannt.<br />

Braunes Langohr (Plecotus auritus)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

3 (gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

Das Braune Langohr bewohnt die verschiedensten Lebensräume im Tiefland ebenso<br />

wie <strong>in</strong> den Mittelgebirgsregionen und meidet nur ausgesprochen waldarme Gebiete.<br />

Sommerquartiere werden bevorzugt <strong>in</strong> Baumhöhlen gewählt, daneben auch <strong>in</strong> Spalten,<br />

h<strong>in</strong>ter abstehender R<strong>in</strong>de und oft <strong>in</strong> Nist- bzw. Fledermauskästen. Regelmäßig werden<br />

Braune Langohren auch auf Dachböden von Kirchen oder anderen Gebäuden <strong>in</strong><br />

Waldnähe angetroffen. Als W<strong>in</strong>terquartiere dienen Höhlen, Stollen und Keller.<br />

Vere<strong>in</strong>zelt wurden Überw<strong>in</strong>terungen <strong>in</strong> Baumhöhlen festgestellt. Das Braune Langohr<br />

ist e<strong>in</strong>e wenig wanderfreudige Art. Sommer- und W<strong>in</strong>terquartiere liegen selten mehr als<br />

20 km ause<strong>in</strong>ander.<br />

Als Jagdgebiete werden mehrschichtige Laubwälder bevorzugt: Es werden aber auch<br />

strukturärmere Waldtypen, Waldränder, Hecken, Obstwiesen und Parks genutzt. <strong>Die</strong><br />

<strong>in</strong>dividuellen Aktionsräume schwanken je nach Nahrungsangebot zwischen 1 und 50<br />

ha. <strong>Die</strong> Aktionsraumgröße für e<strong>in</strong>e Wochenstube beträgt während der Jungenaufzucht<br />

etwa 1 km 2 , danach bis zu 10 km 2 .<br />

<strong>Die</strong> Beutetiere werden von der Vegetation abgelesen oder im freien Luftraum<br />

gefangen. Zu den häufigsten Beutetieren zählen Schmetterl<strong>in</strong>ge, Zweiflügler und Websp<strong>in</strong>nen.<br />

Erbeutete Tiere werden gern zu speziellen Hangplätzen getragen und dort<br />

gefressen.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Die</strong> beiden Langohrarten (Braunes und Graues Langohr) lassen sich anhand ihrer Rufe<br />

nur schwer unterscheiden, <strong>in</strong>sbesondere wenn sie <strong>in</strong> dichter Vegetation fliegen, etwa<br />

im Bereich der Kronen von Obstbäumen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d sie als leise rufende<br />

Arten („Flüsterer“) auch nur schwer nachzuweisen. Insgesamt wurden 5 Kontakte<br />

registriert (1,9 % der Gesamtaktivität), von denen hier vier dem Braunen Langohr und<br />

e<strong>in</strong>er dem Grauen Langohr zugeordnet werden.<br />

Das Braune Langohr wurde <strong>in</strong> den Obstwiesen <strong>in</strong> den Göbeläckern nördlich von<br />

Jebenhausen (2 Kontakte) und am Galeriewald entlang dem Heimbach (1 Kontakt)<br />

angetroffen. Außerdem wurde e<strong>in</strong> Tier <strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en Obstbaum<strong>in</strong>sel südlich des<br />

kle<strong>in</strong>en Waldstücks nordwestlich von Jebenhausen beobachtet. Hier suchte es wie die<br />

Bechste<strong>in</strong>fledermaus Insekten, die am frühreifen oder fauligen Obst flogen.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 15<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population des Braunen Langohrs und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht<br />

bekannt. Möglicherweise bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Quartier der Art im Siedlungsbereich von<br />

Jebenhausen. Auch e<strong>in</strong> Quartier <strong>in</strong> den Wald<strong>in</strong>seln kann nicht ausgeschlossen werden.<br />

Möglicherweise ist die Art im Gebiet deutlich häufiger als hier beobachtet.<br />

Graues Langohr (Plecotus austriacus)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

1 (vom Aussterben bedroht)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

Das Graue Langohr bevorzugt wärmere, relativ trockenere Gebiete der Ebenen und<br />

des Hügellandes und meidet höhere Gebirgslagen. <strong>Die</strong> Sommerquartiere s<strong>in</strong>d fast<br />

immer, Wochenstuben ausschließlich <strong>in</strong> und an Gebäuden. Im Unterschied zum<br />

Braunen Langohr bevorzugt das Graue Langohr geräumige Dachböden. Zum<br />

W<strong>in</strong>terschlaf suchen die Tiere Stollen, Keller oder Mauerspalten auf. Bei der Art f<strong>in</strong>den<br />

sich auch die W<strong>in</strong>terquartiere des öfteren im Siedlungsbereich. <strong>Die</strong> Jagdgebiete des<br />

Grauen Langohrs haben überwiegend Parklandschaftcharakter (Obstwiesen, Parks,<br />

Gärten). Es werden aber auch offene Laubwälder, Waldränder, Hecken und Grünland<br />

(Wiesen, Weiden) genutzt. Im Umkreis von 5,5 km werden je Nacht mehrere, meist<br />

unter 20 ha große Gebiete aufgesucht, wobei die am nächsten gelegenen (


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 16<br />

Kle<strong>in</strong>er Abendsegler (Nyctalus leisleri)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

2 (stark gefährdet)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

Der Kle<strong>in</strong>e Abendsegler ist e<strong>in</strong>e typische Waldfledermaus, die Baumhöhlen als W<strong>in</strong>ter-,<br />

Sommer- und Fortpflanzungsquartiere nutzt. Im Gegensatz zum Großen Abendsegler<br />

pflanzt sich die Art auch <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg fort. Teilweise sche<strong>in</strong>en die Tiere aber<br />

<strong>in</strong> Südeuropa zu überw<strong>in</strong>tern.<br />

Wochenstuben nutzen e<strong>in</strong>en großflächigen Quartierverbund (z. B. 50 Baumhöhlen <strong>in</strong><br />

300 ha Wald), wobei sich die Mitglieder bis zu 17 km vom Quartier entfernen. Für<br />

e<strong>in</strong>zelne Tiere wurden Aktionsraumgrößen zwischen etwa 2 und 20 km 2 festgestellt.<br />

Der Kle<strong>in</strong>e Abendsegler ist e<strong>in</strong> schneller Freiluftjäger, der überwiegend unter oder über<br />

dem Kronendach von Wäldern, oder <strong>in</strong> bis zu 5 m Höhe über Gewässern und entlang<br />

von Geländestrukturen jagt.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

Der Kle<strong>in</strong>e Abendsegler wurde im Gebiet nur viermal angetroffen. Über den<br />

Obstwiesen an der Baronenwaldstraße und am Rand der kle<strong>in</strong>en Wald<strong>in</strong>sel<br />

nordwestlich von Jebenhausen wurden jeweils zwei Kontakte registriert. Alle Tiere<br />

flogen <strong>in</strong> größerer Höhe über dem Untersuchungsgebiet und trafen vergleichsweise<br />

spät im Gebiet e<strong>in</strong>, etwa 30 m<strong>in</strong> nach völliger Dunkelheit. E<strong>in</strong> längerer Aufenthalt zur<br />

Nahrungssuche konnte ebenfalls nicht festgestellt werden. Vermutlich wird das Gebiet<br />

lediglich auf dem Weg zu den Nahrungshabitaten überflogen.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population des Kle<strong>in</strong>en Abendseglers und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d<br />

nicht bekannt. Möglicherweise f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Quartier erst <strong>in</strong> weiterer Entfernung.<br />

Haselmaus (Muscard<strong>in</strong>us avellanarius)<br />

BNatSchG:<br />

RL BW:<br />

besonders und streng geschützt<br />

G (Gefährdung anzunehmen, Status unbekannt)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

Der bevorzugte Lebensraum der Haselmaus s<strong>in</strong>d Laub- und Mischwälder mit dichter<br />

und artenreicher Strauchschicht. Zwischen Ende April und Ende Oktober ist sie<br />

nachtaktiv und schläft tagsüber <strong>in</strong> ihrem Kugelnest, das sie <strong>in</strong> Sträuchern und Bäumen<br />

<strong>in</strong> Höhen ab 1 m bis <strong>in</strong>s Kronendach anlegt, oder <strong>in</strong> Baumhöhlen. Den W<strong>in</strong>terschlaf<br />

verbr<strong>in</strong>gt sie von November bis April <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bodennest <strong>in</strong> der Laubschicht oder <strong>in</strong><br />

Baumstümpfen. Ihre Nahrung besteht aus Knospen, Blüten, Beeren, Samen und<br />

Insekten. Im Herbst s<strong>in</strong>d Haselnüsse für die W<strong>in</strong>termast von besonderer Bedeutung.<br />

Das Weibchen wirft höchstens zweimal im Jahr drei bis fünf Junge, die bis zu 40 Tage<br />

nach ihrer Geburt bei der Mutter bleiben. Der Aktionsradius der Tiere beträgt etwa<br />

60 m um das Nest. <strong>Die</strong> Art bewegt sich fast ausschließlich im Geäst und meidet den<br />

Boden. Damit ist sie stark von der Zerschneidung ihres Lebensraums durch das stetig<br />

zunehmende Straßen- und Wegenetz betroffen.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 17<br />

<strong>Die</strong> Haselmaus hat meist sehr ger<strong>in</strong>ge Populationsdichten von weniger als 2 Individuen<br />

/ ha. Optimale Lebensräume f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> unseren Waldgebieten nur kle<strong>in</strong>flächig und<br />

lokal, etwa <strong>in</strong> breiten und artenreichen Waldmänteln, <strong>in</strong> wenig durchforsteten nachwachsenden<br />

Schlägen oder lichten Waldbereichen. Hier können Dichten von bis zu<br />

10 Tieren / ha erreicht werden. <strong>Die</strong> Art neigt damit zu Metapopulationen, die für die<br />

Dauer e<strong>in</strong>iger Jahre bis Jahrzehnte an geeigneten Stellen bestehen und deren<br />

Nachwuchs die weniger produktiven Flächen des Waldes besiedelt. Von hier aus<br />

werden dann an anderen Stellen neu entstandene Optimalbiotope kolonisiert.<br />

Verbreitung im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Die</strong> Haselmaus wurde im Gebiet nicht nachgewiesen. Aufgrund der Größe (hier l<strong>in</strong>eare<br />

Erstreckung), Kohärenz, Struktur und Gehölzdiversität der vorhandenen Lebensräume<br />

(Galeriewälder) ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Vorkommen der Art wahrsche<strong>in</strong>lich. In der<br />

Verbreitungskarte der Haselmaus <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg (SCHLUND 2005) s<strong>in</strong>d<br />

Vorkommen für die Messtischblattquadranten, <strong>in</strong> denen das Untersuchungsgebiet liegt,<br />

und den angrenzenden Quadranten e<strong>in</strong>getragen.<br />

Lokale Population<br />

<strong>Die</strong> lokale Population der Haselmaus und deren Erhaltungszustand s<strong>in</strong>d nicht bekannt.<br />

3.4. Lebensstätten der <strong>Fledermäuse</strong> und der Haselmaus im<br />

Untersuchungsgebiet<br />

3.4.1. Essenzielle Flugrouten<br />

Das l<strong>in</strong>eare und über weite Strecken kohärente Verbundsystem der gewässerbegleitenden<br />

Galeriewälder an Pfuhl- und Heimbach erwies sich als Ort starker Fledermausaktivität.<br />

Grundsätzlich ermöglicht es der lokalen und regionalen Fledermausfauna<br />

den Wechsel zwischen verschiedenen Bestandteilen ihrer Lebensstätten.<br />

Gebäudebewohnende Fledermausarten leben im Siedlungsbereich <strong>in</strong> (z. B. Dachstühlen:<br />

Großes Mausohr, Braunes Langohr) oder an Gebäuden (z. B. unter Fassadenverkleidungen:<br />

Zwergfledermaus; h<strong>in</strong>ter Fensterläden: Fransenfledermaus, Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus).<br />

Hier f<strong>in</strong>den sich sowohl Wochenstuben als auch Männchenquartiere.<br />

Gebäude bewohnende Fledermausarten nutzen die Galeriewälder als Nahrungshabitate<br />

oder als Flugrouten um zu ihren Nahungshabitaten zu gelangen.<br />

Baumbewohnende Fledermausarten nutzen Quartiere <strong>in</strong> Baumhöhlen (Specht-,<br />

Fäulnishöhlen: Bechste<strong>in</strong>fledermaus) oder Spalten (z. B. h<strong>in</strong>ter abstehender Borke:<br />

Große Bartfledermaus, Rauhautfledermaus). E<strong>in</strong>ige Fledermausarten nutzen sowohl<br />

Gebäude- als auch Baumquartiere (Große und Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus, Fransenfledermaus).<br />

Baumbewohnende Fledermausarten können entlang den Galeriewäldern<br />

zwischen den Wald<strong>in</strong>seln um Jebenhausen wechseln und so von e<strong>in</strong>em<br />

Nahrungshabitat <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes gelangen.<br />

Im Untersuchungsgebiet wurden drei Flugrouten ausf<strong>in</strong>dig gemacht (Abb. 1): e<strong>in</strong>e<br />

südliche entlang des Heimbachs zur westlich gelegenen Wald<strong>in</strong>sel (Gewann<br />

Dotterhau), e<strong>in</strong>e mittlere vom Friedhof über die angrenzenden Obstwiesen zur<br />

westlichen Wald<strong>in</strong>sel (Gewann Pfaffenhau) und e<strong>in</strong>e nördliche über die Obstwiesen der<br />

Göbeläcker zur nördlich gelegenen Wald<strong>in</strong>sel (Öde). Entlang dem Pfuhlbach wurde<br />

e<strong>in</strong>e starke Fledermausaktivität angetroffen, die jedoch nicht gerichtet erschien.<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er Verbundfunktion ist der Pfuhlbach jedoch als <strong>in</strong>tegraler Bestandteil<br />

des lokalen Flugroutennetzes zu betrachten, das von allen nachgewiesenen<br />

Fledermausarten genutzt wird.<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 18<br />

Abbildung 1. E<strong>in</strong>gezeichnet s<strong>in</strong>d die l<strong>in</strong>earen Lebensräume mit starker, überwiegend<br />

gerichteter (gelb) und ungerichteter (orange) Fledermausaktivität im Untersuchungsgebiet.<br />

<strong>Die</strong> gestrichelte L<strong>in</strong>ie stellt e<strong>in</strong>en vermuteten Anschluss dar. <strong>Die</strong> Pfeile geben<br />

die Hauptbewegungsrichtungen nach Sonnenuntergang auf den drei Flugrouten an: 1<br />

– südliche Flugroute entlang Heimbach zur großen westlichen Wald<strong>in</strong>sel, 2 – mittlere<br />

Flugroute über Friedhof und Obstwiesen an Baronenwaldstraße zur großen westlichen<br />

Wald<strong>in</strong>sel, 3 – von Galeriewald am Autenbach und/oder Gewerbegebiet über den<br />

Autenbach <strong>in</strong> die Obstwiesen der Göbeläcker zur nördlichen Wald<strong>in</strong>sel (Öde), 4 –<br />

Galeriewald am Pfuhlbach mit Anschluss an die kle<strong>in</strong>e nordwestliche Wald<strong>in</strong>sel, von<br />

dort zur Obstbaum<strong>in</strong>sel (3) und über den Zufluss zum Pfuhlbach <strong>in</strong> die große westliche<br />

Wald<strong>in</strong>sel (6).<br />

SMEC - Kle<strong>in</strong>säuger - Büro Harald Brünner


Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag <strong>Fledermäuse</strong> – Ortsumgehung Göpp<strong>in</strong>gen-Jebenhausen 19<br />

3.4.2. Potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten<br />

<strong>Die</strong> l<strong>in</strong>earen, über lange Strecken kohärenten und vergleichsweise breiten<br />

Galeriewälder weisen e<strong>in</strong>en artenreichen und teilweise alten Baumbestand auf. Hier ist<br />

mit Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Baum bewohnenden Fledermausarten zu<br />

rechnen (Bechste<strong>in</strong>fledermaus, Wasserfeldermaus, Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus, Große<br />

Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Braunes Langohr, Rauhautfledermaus, Kle<strong>in</strong>er<br />

Abendsegler). Im Untersuchungsgebiet wurden die potenziellen und genutzten Baumhöhlenquartiere<br />

nicht kartiert. Es wird deshalb angenommen, dass sich sowohl<br />

Wochenstubenquartiere, als auch Männchen-, Zwischen- und W<strong>in</strong>terquartiere dieser<br />

Fledermausarten <strong>in</strong> den Galeriewäldern bef<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Die</strong> Haselmaus wurde im Gebiet nicht untersucht. Aufgrund der Größe (hier l<strong>in</strong>eare<br />

Erstreckung), Kohärenz, Struktur und Gehölzdiversität der vorhandenen Lebensräume<br />

(Galeriewälder) ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Vorkommen der Art wahrsche<strong>in</strong>lich. Gemäß der<br />

Verbreitungskarte der Haselmaus <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg (SCHLUND 2005) liegen<br />

Nachweise für alle Quadranten des Messtischblattes TK25 7323, <strong>in</strong> dem das<br />

Untersuchungsgebiet liegt, vor, ebenso für die angrenzenden Kartenblätter. Deshalb<br />

werden die Galeriewälder an Fuhl- und Heimbach als Lebensstätten der Haselmaus<br />

gewertet.<br />

3.4.3. Essenzielle Nahrungshabitate<br />

Das Offenland im Untersuchungsgebiet und dessen weiterer Umgebung ist vergleichsweise<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzt. Der Waldanteil ist ger<strong>in</strong>g und stark fragmentiert, so dass nur<br />

noch kle<strong>in</strong>ere Wald<strong>in</strong>seln vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>ige Fledermausarten (Bechste<strong>in</strong>fledermaus, Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus, Große Bartfledermaus,<br />

Fransenfledermaus, Braunes Langohr, Graues Langohr) s<strong>in</strong>d vergleichsweise<br />

wenig mobil und nutzen nur e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren Bereich um ihre Quartiere als<br />

Nahrungshabitat. Für diese Arten s<strong>in</strong>d die im Vergleich zum <strong>in</strong>tensiv genutzten<br />

Grünland produktiven Galeriewälder (gute Wasserversorgung, artenreicher<br />

Gehölzbestand) als Teile der Lebensstätten zu werten (KIEL 2007).<br />

4. Konfliktanalyse<br />

4.1. Baubed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Durch Baumfäll- oder andere Bauarbeiten können Individuen der besonders und streng<br />

geschützten Tierarten verletzt oder getötet werden (Verbotstatbestand nach § 44 Abs.<br />

1 Nr. 1 BNatSchG n.F.- Zugriffsverbot). Im Falle der <strong>Fledermäuse</strong> handelt es sich um<br />

Tiere, die sich <strong>in</strong> Baumhöhlenquartieren bef<strong>in</strong>den, bei der Haselmaus um schlafende<br />

Tiere <strong>in</strong> Sommernestern oder im W<strong>in</strong>terschlaf.<br />

Durch Baulärm und e<strong>in</strong>e zeitweilige Unterbrechung der Flugrouten während der<br />

Bauarbeiten würden die Populationen der Fledermausarten gestört werden,<br />

<strong>in</strong>sbesondere während der Fortpflanzungs- und Paarungszeit (Verbotstatbestand nach<br />

§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG n.F. – Störungsverbot)<br />

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4.2. Anlagebed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Durch die Barrierewirkung der Brückenbauwerke über Heimbach und Pfuhlbach und<br />

die Querung der Trasse an der Baronenwaldstraße könnten die Kohärenz der<br />

Lebensstätten bee<strong>in</strong>trächtigt oder unterbunden werden, was e<strong>in</strong> effektiver Verlust von<br />

Lebensstätten bedeuten würde. Für die Fledermausarten würde dies zu e<strong>in</strong>em<br />

erheblichen Verlust von essenziellen Flugrouten, essenziellen Nahrungshabitaten,<br />

Fortpflanzungs- und Ruhestätten <strong>in</strong> Form von nicht mehr zu erreichenden Quartieren<br />

führen. <strong>Die</strong> Folge wären Bestandsrückgänge. Im Falle der Haselmaus würde dies e<strong>in</strong>e<br />

Fragmentierung des Lebensraums und der Haselmauspopulation mit deutlich<br />

erhöhtem Aussterberisiko bedeuten (Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 3<br />

BNatSchG n.F. - Zugriffsverbot).<br />

4.3. Betriebsbed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Aufgrund des Neubaus der Ortsumfahrung, welche die Flugstraßen von <strong>Fledermäuse</strong>n<br />

quert, kann es zu e<strong>in</strong>er Kollision von <strong>Fledermäuse</strong>n mit Fahrzeugen und damit zu ihrer<br />

Tötung und Verletzung kommen (Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />

n.F. - Zugriffsverbot).<br />

Straßenlärm und die Fahrzeugbeleuchtung führen zu e<strong>in</strong>er Störung der lichtempf<strong>in</strong>dlichen<br />

Fledermausarten der Gattungen Myotis und Plecotus (Verbotstatbestand nach §<br />

44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG n.F. – Störungsverbot).<br />

5. Schutz-, Vermeidungs- und<br />

Schadensbegrenzungsmaßnahmen / CEF-Maßnahmen<br />

5.1. Baubed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

5.1.1. Kontrolle der zu rodenden Gehölze h<strong>in</strong>sichtlich möglicher Quartiere und<br />

zeitliche Beschränkung der Fällarbeiten.<br />

Zur Vermeidung von Verlusten oder Schädigungen von Individuen der streng<br />

geschützten <strong>Fledermäuse</strong> s<strong>in</strong>d die Baumfällarbeiten im Oktober durchzuführen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt s<strong>in</strong>d die Sommerquartiere bereits verlassen und die Tiere bef<strong>in</strong>den<br />

sich noch nicht im W<strong>in</strong>terschlaf. Zuvor ist e<strong>in</strong>e Inspektion der zu fällenden Bäume<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Eignung als Quartierbäume für <strong>Fledermäuse</strong> durchzuführen. Falls der<br />

genannte Term<strong>in</strong> zur Fällung überhaupt nicht e<strong>in</strong>gehalten werden kann, können als<br />

ungeeignet festgestellte Bäume auch zu e<strong>in</strong>em anderen Zeitpunkt gefällt werden.<br />

Im Falle der Haselmaus s<strong>in</strong>d die abzuräumenden Gehölzbestände h<strong>in</strong>sichtlich<br />

möglicher Quartiere (Höhlen, Nester) zu untersuchen. Auch hier ersche<strong>in</strong>t Oktober als<br />

günstiger Monat für die Fäll- und Rodungsarbeiten.<br />

5.1.2. Bauzeitbeschränkung<br />

Zur Vermeidung von Störungen der Fledermauspopulationen während ihrer<br />

nächtlichen Nahrungssuche ist <strong>in</strong> der Zeit von Anfang März bis Ende Oktober jeweils<br />

30 M<strong>in</strong> vor Sonnenuntergang bis 30 m<strong>in</strong> nach Sonnenaufgang auf Bauarbeiten im<br />

Bereich der beschriebenen Lebensstätten zu verzichten.<br />

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5.1.3. Funktionale Offenhaltung der Flugstraßen<br />

Zur Erhaltung der Funktionalität der essenziellen Flugstraßen während der Bauphase<br />

müssen die Galeriewälder und die Zugstraße <strong>in</strong> den Obstwiesen entlang der<br />

Baronenwaldstraße für <strong>Fledermäuse</strong> <strong>in</strong> der Zeit von Anfang März bis Ende Oktober<br />

durchgängig passierbar se<strong>in</strong>. Auch temporäre Querriegel, die e<strong>in</strong>en Flug <strong>in</strong> oder<br />

entlang der Galeriewälder verh<strong>in</strong>dern, s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt zu vermeiden.<br />

5.2. Anlagebed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

5.2.1. Positionierung der Trägerbauwerke<br />

Durch die bedeutende Höhe und Länge der Brückenbauwerke über Heimbach (LH =<br />

10,3 m; Stützweite 90 m) und Pfuhlbach (LH = 8 m; Stützweite 173 m) und die<br />

geplanten Standorte der Brückenpfeiler deutlich außerhalb der Galeriewälder wird die<br />

weitgehende funktionale Durchlässigkeit der Bauwerke erreicht und auch zukünftig die<br />

Kohäsion der Flugrouten für die <strong>Fledermäuse</strong> gewährleistet.<br />

5.2.2. Pflanzung von Gehölzriegeln unter den Brückenbauwerken<br />

<strong>Die</strong> Neupflanzung und Unterhaltung (<strong>in</strong>sbesondere Bewässerung) e<strong>in</strong>es durchgehenden<br />

Gehölzriegels aus Sträuchern unterhalb der Brückenbauwerke über Heimbach<br />

und Pfuhlbach verbessert zusätzlich die Durchlässigkeit der Bauwerke und damit die<br />

Kohäsion der Flugrouten der <strong>Fledermäuse</strong>. Des weiteren hält sie die Kohäsion der<br />

potenziellen Haselmaus- Lebensstätten <strong>in</strong> den Galeriewäldern aufrecht. Falls die<br />

Gehölzriegel unter den Bauwerken sich als nicht lebensfähig erweisen, müssen sie<br />

durch e<strong>in</strong>e künstliche Konstruktion (etwa aus Baumästen und Seilen) ersetzt werden.<br />

5.2.3. Unterführung Baronenwaldstraße<br />

Zur Erhaltung der Kohäsion der Flugroute <strong>in</strong> den Obstwiesen entlang der Baronenwaldstraße<br />

wird die geplante Unterführung mit Wirtschaftsweg für <strong>Fledermäuse</strong><br />

durchlässig gestaltet. Im Anschluss an die unverändert erhaltenen naturräumlichstrukturellen<br />

Elemente werden Gehölzriegel als Leitstrukturen angelegt, welche die<br />

<strong>Fledermäuse</strong> zur Unterführung weisen. <strong>Die</strong> Dimensionen der Unterführung (LW x LH =<br />

7,5 m x 4,5 m) s<strong>in</strong>d für den Durchflug der niedrig fliegenden, lichtscheuen und<br />

strukturgebundenen Arten der Gattungen Myotis und Plecotus ausreichend. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass auch Zwergfledermäuse, die <strong>in</strong> der Mehrzahl<br />

vermutlich über die Straße fliegen werden, die Unterführung nutzen. E<strong>in</strong> Durchlass<br />

muss vor der Unterbrechung der nördlich gelegenen Flugroute funktional vorhanden<br />

se<strong>in</strong>. <strong>Die</strong> Leitl<strong>in</strong>ien aus bereits größer gewachsenen Gehölzen s<strong>in</strong>d dann so schnell wie<br />

möglich zu pflanzen.<br />

5.3. Betriebsbed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

5.3.1. Schutzwände an Unterführung Baronenwaldstraße<br />

Durch die Installation von Schutzwänden an der Umgehungsstraße auf dem Niveau<br />

des alten Verlaufs der Baronenwaldstraße und oberhalb der dann weiter südlich<br />

liegenden neuen Unterführung werden die <strong>Fledermäuse</strong> effektiv am bodennahen<br />

Überflug der Umgehungsstraße geh<strong>in</strong>dert (gilt <strong>in</strong>sbesondere für die Arten der<br />

Gattungen Myotis und Plecotus) bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Höhe gehoben, die e<strong>in</strong>e kollisionsfreie<br />

Querung ermöglicht (Arten der Gattungen Pipistrellus und Nyctalus).<br />

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5.3.2. Schutzwall mit Schutzzaun und Sichtschutz südlich des Autenbachs<br />

Durch die Installation e<strong>in</strong>es Schutzwalls mit Schutzzaun und Sichtschutz, etwa <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>er Plane oder e<strong>in</strong>es geschlossenen Holzzauns, auf der Südseite der Straße<br />

zwischen dem Anschlussknoten K 1410 und dem Anschlussknoten Jebenhausen Nord<br />

(Kreisverkehr) am Industriegebiet nördlich von Jebenhausen und südlich des<br />

Autenbachs werden die <strong>Fledermäuse</strong> effektiv an e<strong>in</strong>em bodennahen Überflug der<br />

Straße geh<strong>in</strong>dert bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Höhe gehoben, die e<strong>in</strong>e kollisionsfreie Querung ermöglicht.<br />

So können auch weiterh<strong>in</strong> die aus dem Siedlungsgebiet von Süden kommenden<br />

<strong>Fledermäuse</strong> die Obstwiesen <strong>in</strong> den Göbeläckern und die anschließenden<br />

Waldbereiche (Gewann Öde) erreichen.<br />

Während der Untersuchungen wurde hier ke<strong>in</strong>e klare Flugroute festgestellt. <strong>Die</strong> aus<br />

dem Siedlungsbereich e<strong>in</strong>fliegenden <strong>Fledermäuse</strong>, darunter auch Individuen der<br />

angetroffenen Myotis-Arten (<strong>in</strong>sbesondere Kle<strong>in</strong>e und/oder Große Bartfledermaus und<br />

Fransenfledermaus), mussten durch das Gewerbegebiet zu der bereits am Nordrand<br />

liegenden Straße gelangen. <strong>Die</strong> genauen Routen und genutzten Leitstrukturen s<strong>in</strong>d –<br />

wenn vorhanden – hier nicht bekannt. In der Folge mussten die Tiere bereits vor dem<br />

geplanten Bau der Umgehungsstraße über e<strong>in</strong>e bereits bestehende, kle<strong>in</strong>ere Straße<br />

und den nördlich davon verlaufenden Gehölzriegel entlang des Autenbachs <strong>in</strong> Richtung<br />

Obstwiesen überfliegen, möglicherweise an mehreren Stellen. Von e<strong>in</strong>em speziellen<br />

Querungsbauwerk, etwa <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Grünbrücke, wurde deshalb hier abgesehen.<br />

<strong>Die</strong> andere mögliche Flugroute vom Pfuhlbach über den westlichen Abschnitt des<br />

Gehölzriegels am Autenbach zu den Obstwiesen bleibt erhalten und wird durch die<br />

geplante Straße <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion nicht bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

5.3.3. Verzicht auf Straßenbeleuchtung<br />

Entlang der Umgehungsstraße ist auf e<strong>in</strong>e Straßenbeleuchtung zu verzichten. <strong>Die</strong>s gilt<br />

<strong>in</strong>sbesondere für den Abschnitt zwischen Knoten K 1410 und dem Knoten Anschluss<br />

Jebenhausen Nord.<br />

6. Naturschutzfachlich begleitende Maßnahmen<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es Monitor<strong>in</strong>gs soll die Funktionalität der Bauwerke (Brücken über<br />

Heimbach und Pfuhlbach, Unterführung Baronenwaldstraße, Überflug der Straße<br />

zwischen Knoten K 1410 und Anschlussknoten Jebenhausen Nord) und die erhaltene<br />

Kohäsion der Flugrouten überprüft werden. Hierfür ersche<strong>in</strong>en zunächst fünf weitere<br />

Geländeterm<strong>in</strong>e (zu je 6 Stunden) mit Detektorverhör <strong>in</strong> der Aktivitätsperiode nach<br />

Inbetriebnahme der Ortsumgehung ausreichend. Sollten Bedenken oder Zweifel an<br />

Funktionalität und Nutzungs<strong>in</strong>tensität der Flugrouten aufkommen, ist das Monitor<strong>in</strong>g<br />

fortzusetzen bis die Ursachen für die Veränderungen ausgemacht und behoben s<strong>in</strong>d.<br />

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7. Zusammenfassende Beurteilung nach § 44 BNatSchG n.F.<br />

unter Berücksichtigung der Maßnahmen<br />

Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen und deren vollständigen<br />

Umsetzungen werden ke<strong>in</strong>e Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG n.F. erwirkt.<br />

Zusammenfassende Tabelle zu § 44 BNatSchG n.F.<br />

Zusammenfassende Tabelle 2 zu § 44 BNatSchG n.F. . Rot = es liegt e<strong>in</strong>e Erheblichkeit vor,<br />

Grün = es liegt ke<strong>in</strong>e Erheblichkeit vor, Gelb = nach derzeitigem Kenntnisstand liegen ke<strong>in</strong>e<br />

Erheblichkeiten vor, ist ggf. zu Prüfen.<br />

Arten<br />

Tötung, Verletzung von<br />

Erhebliche Störung der<br />

Entnahme, Beschädigung,<br />

Individuen<br />

lokalen Population zu<br />

Zerstörung von Fortpflan-<br />

bestimmten Zeiten<br />

zungs- oder Ruhestätten<br />

e<strong>in</strong>zelner Individuen<br />

§ 44 Abs. 1 Nr.1<br />

§ 44 Abs. 1 Nr.2<br />

§ 44 Abs. 1 Nr.3<br />

Wasserfledermaus<br />

Myotis daubentonii<br />

Durch Baumfällarbeiten und<br />

Rodungsarbeiten (bau-<br />

Durch Bautätigkeiten (Lärm,<br />

Licht; baubed<strong>in</strong>gt) können die<br />

E<strong>in</strong>e Zerschneidung der<br />

essenziellen Flugstraßen<br />

Großes Mausohr<br />

Myotis myotis<br />

bed<strong>in</strong>gt) oder durch<br />

Kollision mit dem Stra-<br />

lokalen Populationen der<br />

streng geschützten Arten<br />

(<strong>Fledermäuse</strong>) und Lebensstätten<br />

(<strong>Fledermäuse</strong>, Hasel-<br />

Bechste<strong>in</strong>fledermaus<br />

Myotis bechste<strong>in</strong>ii<br />

ßenverkehr (betriebsbed<strong>in</strong>gt)<br />

können Individuen<br />

(<strong>in</strong>sbesondere während der<br />

Fortpflanzungszeit) beider<br />

maus) durch die beiden<br />

Brückenbauwerke und die<br />

Fransenfledermaus<br />

Myotis nattereri<br />

der streng geschützten<br />

Arten getötet oder verletzt<br />

Nahrungssuche gestört<br />

werden. Durch Fahrzeug- und<br />

Trassenquerung an der<br />

Baronenwaldstraße kann zu<br />

Kle<strong>in</strong>e Bartfledermaus<br />

Myotis mystac<strong>in</strong>us<br />

Große Bartfledermaus<br />

Myotis brandtii<br />

werden.<br />

Straßenbeleuchtung (betriebsbed<strong>in</strong>gt)<br />

können die<br />

lichtempf<strong>in</strong>dlichen Fledermausarten<br />

gestört werden.<br />

e<strong>in</strong>er Dezimierung der Populationen<br />

der streng geschützten<br />

Arten im Gebiet führen.<br />

Braunes Langohr<br />

Plecotus auritus<br />

Graues Langohr<br />

Plecotus austriacus<br />

Zwergfledermaus<br />

Pipistrellus pipistrellus<br />

Rauhautfledermaus<br />

Pipistrellus nathusii<br />

Kle<strong>in</strong>er Abendsegler<br />

Nyctalus leisleri<br />

Maßnahmen:<br />

Durch Beachtung bestimmter<br />

Fällzeiten und das<br />

Anbr<strong>in</strong>gen von Schutzwänden,<br />

Zäunen oder<br />

Wällen werden diese<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

vermieden.<br />

Maßnahmen:<br />

Durch den geplanten Spritzschutz<br />

an den Brückenbauwerken,<br />

die Schutzwände an<br />

der Unterführung Baronenwaldstraße,<br />

den Schutzwall<br />

mit Zaun und Sichtschutz<br />

nördlich von Jebenhausen und<br />

den Verzicht auf Straßenbeleuchtung<br />

werden diese<br />

Maßnahmen:<br />

Durch die beschriebenen<br />

Maßnahmen (Brückenlänge,<br />

Positionierung der Brückenpfeiler,<br />

Gebüschpflanzung<br />

unter den Brücken, Anb<strong>in</strong>dung<br />

und Gestaltung der fledermaustauglichen<br />

Unterführung<br />

Baronenwaldstraße) werden<br />

diese erheblichen Bee<strong>in</strong>träch-<br />

Haselmaus<br />

Muscard<strong>in</strong>us avellanarius<br />

Störungen vermieden.<br />

tigungen vermieden.<br />

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8. Literatur<br />

ARLETTAZ, R. 1995. Ecology of the sibl<strong>in</strong>g mouse-eared bats (Myotis myotis and Myotis<br />

blythii): zoogeography, niche, competition, and forag<strong>in</strong>g. Doktorarbeit,<br />

Universität Lausanne.<br />

BRAUN M. UND F. DIETERLEN (Hrsg.) 2003 und 2005. <strong>Die</strong> Säugetiere <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergs Band 1 und 2. Verlag Eugen Ulmer.<br />

KIEL, E.-F. 2007. E<strong>in</strong>führung - Geschützte Arten <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Landesamt für<br />

Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.<br />

MEINIG, H. 2004. In: GRUTTKE, H. (Bearb.) 2004. Ermittlung der Verantwortlichkeit für<br />

die Erhaltung mitteleuropäischer Arten. Naturschutz und Biologische Vielfalt,<br />

Heft Band 8. Bundesamt für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg.<br />

SCHLUND, W. 2005. Haselmaus Muscard<strong>in</strong>us avellanarius (L<strong>in</strong>naeus, 1758). In: BRAUN<br />

M. UND F. DIETERLEN (Hrsg.) 2005. <strong>Die</strong> Säugetiere <strong>Baden</strong>-Württembergs<br />

Band 2. Verlag Eugen Ulmer, S. 211-218.<br />

TEMPLE, H.J. & A. TERRY (Compilers). 2007. The Status and Distribution of European<br />

Mammals. Published by the IUCN <strong>in</strong> collaboration with the European Union.<br />

Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.<br />

TRAUTNER, J., KOCKELKE, K., LAMBRECHT, H., MAYER, J. 2006. Geschützte Arten <strong>in</strong><br />

Planungs- und Zulassungsverfahren. Books on Demand GmbH Norderstedt.<br />

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