Kennen Sie diese Herren - ACM Automobilclub München von 1903 ...
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Ist der Mensch zufrieden ?<br />
Die Weihnachtszeit wird die besinnliche Zeit genannt. Man hat<br />
aber auch, so man nicht dem sogenannten Weihnachtsstreß unter<br />
liegt, Zeit, nachzudenken.<br />
Und mir schwirrte während <strong>diese</strong>r Tage angesichts der Schlagzeilen<br />
immer neuer Umsatzrekorde oftmals die obige Frage durch den<br />
Kopf. Darf das Hundehalsband mit Edelsteinen nur 12.000 DM<br />
kosten, weil die Gewinnspanne wieder nur 2 % betrug ? Oder<br />
darf es über die Feiertage nur nach Teneriffa gehen, weil die<br />
geringe Gehaltserhöhung die 5000 DM für den Karibik-Trip nicht<br />
gestattet ?<br />
Sicher, unserer Wirtschaft geht es gut, und wer fleißig ist (und<br />
leider oft auch der, der es nicht ist) kann sich viel leisten. Aber<br />
sind unsere Wunschvorstellungen nicht etwas überzogen ?<br />
Muß man immer mehr haben ?<br />
Den, der Geld hat, mag es ärgern, daß sein Traumwagen wieder<br />
um 100 Tausend Märker teurer geworden ist und der Picasso, den<br />
man sich schon lange zulegen will, trotz gestiegenen Bankkontos<br />
wieder in weite Ferne gerückt ist.<br />
Ich glaube, wir entfernen uns immer mehr <strong>von</strong> der Zufriedenheit,<br />
je besser es uns geht. Die Werbung gaukelt uns vor, immer mehr<br />
Dinge haben zu müssen, die wir uns nicht leisten können (und die<br />
wir auch nicht haben müssen), und dies führt dazu, daß man<br />
glaubt, immer mehr entbehren zu müssen.<br />
Unternehmen sollen und müssen Gewinne machen,<br />
denn nur dann geht es auch dem Arbeitnehmer gut.<br />
Aber muß die Steigerung des Vorjahres immer wieder übertroffen<br />
werden ? Immer wieder sorgen hochbezahlte Manager dafür, oft<br />
leider auf Kosten der Arbeitnehmer.<br />
Und dann wundert man sich, daß es heute nicht mehr die Firmen<br />
treue gibt, wie sie früher selbstverständlich war. Wurde in<br />
früheren Jahren oft der Vater vom Großvater, der Sohn vom Vater<br />
in ein Unternehmen geholt, für das man arbeitete, und mit dessen<br />
Produkten man sich identifizierte, so wechselt man heute oft für<br />
ein Butterbrot mehr zur Konkurrenz.<br />
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