CANICROSSâAKTUELL 2 - Canicross - Bikejöring Austria
CANICROSSâAKTUELL 2 - Canicross - Bikejöring Austria CANICROSSâAKTUELL 2 - Canicross - Bikejöring Austria
www.canicross.at 1 / 2008 CANICROSS—AKTUELL AKTUELL 2 MAGAZIN FÜR CANICROSS, BIKEJOERING, SCOOTERJOERING UND DOGTREKKING FOTO EM © FSCL Fédération Sport et Loisir Canins © fire-on-ice Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: • EDITORAL • DAS WAR DIE ECF-EM 2007 • BERICHT ORDENTLICHE ECF- HAUPTVERSAMMLUNG 2007 • NACHLESE ÖM-2007 • WAS IST CANICROSS? • WÄSSERN • VERANSTALTUNGSBERICHTE • DOGTREKKING QUO VADIS? • WIENERWALD DOGTREKKING • AM WOLFSPFAD 2007 • WINTERDOGTREKKING • SNOWRUNNERS EBBS • TIERSCHUTZ IN GRÖNLAND • LACKENHOF-ERLEBNISSE • NACHLESE & VORSCHAU CANICROSS-AKTUELL HEFT 3 CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 1 JANUAR 2008
- Seite 2 und 3: EDITORAL (cv) Ein paar Gedanken: La
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- Seite 26 und 27: vierbeinigen Teampartnerin auch rec
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- Seite 36: Nachlese & Vorschau CANICROSS-AKTUE
www.canicross.at 1 / 2008<br />
CANICROSS—AKTUELL AKTUELL 2<br />
MAGAZIN FÜR CANICROSS, BIKEJOERING, SCOOTERJOERING UND DOGTREKKING<br />
FOTO EM<br />
© FSCL Fédération Sport et Loisir Canins © fire-on-ice<br />
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe:<br />
• EDITORAL<br />
• DAS WAR DIE ECF-EM 2007<br />
• BERICHT ORDENTLICHE ECF-<br />
HAUPTVERSAMMLUNG 2007<br />
• NACHLESE ÖM-2007<br />
• WAS IST CANICROSS?<br />
• WÄSSERN<br />
• VERANSTALTUNGSBERICHTE<br />
• DOGTREKKING QUO VADIS?<br />
• WIENERWALD DOGTREKKING<br />
• AM WOLFSPFAD 2007<br />
• WINTERDOGTREKKING<br />
• SNOWRUNNERS EBBS<br />
• TIERSCHUTZ IN GRÖNLAND<br />
• LACKENHOF-ERLEBNISSE<br />
• NACHLESE & VORSCHAU<br />
CANICROSS-AKTUELL HEFT 3<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 1 JANUAR 2008
EDITORAL<br />
(cv) Ein paar Gedanken:<br />
Laufhundesport – das bedeutet Rasanz<br />
und Explosivität in der Bewegung von<br />
Mensch und Hund, technische Brillianz<br />
auf dem Mountainbike oder dem Scooter,<br />
explosive Starts und dynamische<br />
Endspurts, wenn die Ziellinie in Sichtweite<br />
kommt. All das konnte man bei<br />
den Rennen des heurigen <strong>Canicross</strong><br />
<strong>Austria</strong> Cups beobachten. Darüber hinaus<br />
bietet der Laufhundesport all jenen<br />
Menschen ein wunderbares Betätigungsfeld,<br />
die als Team mit ihren Hunden etwas<br />
für ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />
tun wollen, die Bewegung und<br />
Spaß mit ihren vierbeinigen Lieblingen<br />
als wichtiges Bindeglied in ihrer<br />
Mensch-Hund-Beziehung sehen.<br />
Viele Bedürfnisse kann der Laufhundesport<br />
mit seinen Sprintdisziplinen <strong>Canicross</strong>,<br />
Bikejoering und Scooterjoering<br />
befriedigen, ein Aspekt fristet jedoch<br />
ein wenig beachtetes Dasein: die Bedürfnisse<br />
nach Abenteuer, nach der<br />
Herausforderung durch das Herantasten<br />
an die Grenzen des eigenen Durchhaltevermögens<br />
und nach intensivem<br />
Naturerlebnis auf langen, abwechslungsreichen<br />
Trails.<br />
Die Antwort darauf ist Dogtrekking, ein<br />
Verwandter des Laufhundesports und<br />
trotzdem grundverschieden dazu. Wer<br />
stunden-, vielleicht sogar tagelang mit<br />
seinem vierbeinigen Teampartner durch<br />
die Natur gezogen ist, wer Wind und<br />
Wetter, Sonne, Regen und jegliche<br />
Temperaturschwankungen als Rahmenbedingungen<br />
eines Long-Distance-<br />
Rennens erlebt und gemeistert hat, der<br />
wird von dieser Faszination noch lange<br />
schwärmen. Der primäre Reiz des<br />
Dogtrekkings liegt für mich im Archaischen<br />
dieser Sportart: Unsere Vorfahren<br />
mussten – ebenso wie die Vorfahren<br />
unserer Hunde, die Wölfe – auf der Suche<br />
nach Nahrung unglaubliche Strecken<br />
mit Durchhaltevermögen und Zähigkeit<br />
zurücklegen. Dafür ist unsere<br />
Physis konzipiert und deshalb macht<br />
diese Sportart wie kaum eine andere<br />
den Kopf frei und lenkt den Blick auf<br />
die wirklich wichtigen Dinge des Lebens<br />
– auf die Wiederentdeckung der Einfachheit,<br />
auf die Wichtigkeit gegenseitiger<br />
Achtung und Unterstützung<br />
(zwischenmenschlich und den Tieren gegenüber)<br />
und auf die pure Freude über<br />
die eigenen körperlichen und mentalen<br />
Leistungen.<br />
Dieses Lebensgefühl möglichst vielen<br />
Menschen erfahrbar zu machen erscheint<br />
mir ein Gebot der Stunde zu<br />
sein, ganz unabhängig davon, welche<br />
Vorerfahrungen im (Hunde-)Sport da<br />
sein mögen – gemäß dem chinesischen<br />
Sprichwort:<br />
Es führen viele Wege zum Gipfel eines<br />
Berges, doch die Aussicht bleibt die<br />
gleiche.<br />
Chris<br />
IMPRESSUM:<br />
„<strong>Canicross</strong>-Aktuell“ ist das Magazin des<br />
„<strong>Canicross</strong>-Bikejoering-<strong>Austria</strong> Verband für<br />
Rennsport mit Hund“ (CBA), sowie der Vereine<br />
LaufHundeSport-<strong>Austria</strong>, Dogtrekking & More<br />
und der Interessensgemeinschaft<br />
LaufHundeSport.de<br />
Medieninhaber u. Herausgeber:<br />
<strong>Canicross</strong>-Bikejoering-<strong>Austria</strong><br />
Mondseestrasse 6<br />
A4866 Unterach am Attersee<br />
Redaktion:<br />
Birgit Szendi (gitte), Christian Vajk (cv),<br />
Marian Formanek (mf), Thomas Szendi (thom),<br />
Markus Mayer (mm), Reinhard Monschein (reini),<br />
Bettina Metzler (bm) lic.rer.pol. / frei Publ.<br />
Claudia Gugglberger (cg)<br />
Fotos:<br />
K. Zelinka , M. Formanek, Ch. Vajk, B. Metzler,<br />
B.&T. Szendi, R. Monschein, Claudia Gugglberger,<br />
A. Astelbauer, M. Löcker<br />
Grundlegende Richtung:<br />
Information für Hundehalter welche mit ihren Hunden<br />
Sport im Team Mensch + Hund ausüben. Für unverlangt<br />
eingesendete Manuskripte sowie Satz– u.<br />
Druckfehler wird keine Haftung übernommen.<br />
Texte: soweit nicht anders angegeben © CBA<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 2 JANUAR 2008
Das war die ECF-EM 2007<br />
(gitte) 10. Europameisterschaften in Völklingen<br />
Deutschland vom 5. bis 7. Oktober 2007<br />
IFSS WM in Italien: die ECF Mitgliedsländer hatten die<br />
Möglichkeit Starter zu entsenden.<br />
Thom und ich sind am Mittwochabend angereist. Am Freitag<br />
Nachmittag fand dann die Generalversammlung der European<br />
<strong>Canicross</strong> Federation statt. Tschechien und United<br />
Kingdom haben sich um die Aufnahme in den ECF beworben,<br />
beide Länder wurden einstimmig aufgenommen. Ein Punkt<br />
der Versammlung lautete „Abstimmung über die Aufnahme<br />
der Disziplin“1-Hunde-Scooterjoering“: es wurden Argumente<br />
für und dagegen von den Mitgliedern abgegeben. Bei<br />
der Abstimmung lautete das Ergebnis mit schwacher Mehrheit<br />
nein. Es wird somit vorerst keine Scooterkategorie bei<br />
den nächsten Europameisterschaften geben. Weiters wurde<br />
Änderungen des Rennreglements beschlossen und ein<br />
neuer Strafenkatalog wird schriftlich bis zur nächsten GV<br />
vorgelegt.<br />
© fire-on-ice<br />
Es wurde auch besprochen wie in Zukunft der Selektionsmodus<br />
der Starter aussehen soll. Die nächste Hauptversammlung<br />
wird Ende März in Decin (CZ) stattfinden.<br />
Am Freitag Abend war unser österreichisches Starterfeld<br />
komplett. Nach erfolgreich absolvierten Vetcheck, fand<br />
die Eröffnungszeremonie statt. Es kamen 294 Starter aus<br />
13 europäischen Ländern, um sich im <strong>Canicross</strong> und Bikejoering,<br />
zu messen. Auch fand ein Demobewerb in der Kategorie<br />
Scooterjoering -1Hund statt.<br />
© fire-on-ice<br />
Für die Durchführung der Europameisterschaft 2008 hat<br />
sich Tschechien beworben, sie wird in Decin stattfinden.<br />
© fire-on-ice<br />
© fire-on-ice<br />
Der erste Start erfolgte am Samstag um 9 Uhr, welche<br />
viele Starter als zu spät empfanden, mit der Bikejoering<br />
Kategorie Herrn. Fritz mit Roxy stürzte, aber zum Glück<br />
ist den beiden nichts passiert! Die Strecke war relativ<br />
schnell, leicht kupiert mit vielen technisch anspruchsvollen<br />
Kurven. Die Hunde mussten dadurch sehr kommandosicher<br />
sein. Leider waren auch einige Leute auf der Strecke, da es<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 3 JANUAR 2008
leider nicht möglich war die Strecke für öffentliches Publikum<br />
zu sperren und musste so manches Team um die Freigabe<br />
der Strecke bitten.<br />
dann der Massenstart in der Kategorie <strong>Canicross</strong> Damen,<br />
wo einige Starterinnen leider zu Sturz kamen.<br />
© fire-on-ice<br />
© fire-on-ice<br />
Am Nachmittag konnte die Schlittenhundemesse sowie ein<br />
Vortrag über Hundetraining von Uwe Radant (Weltmeister<br />
4-Hunde Sprint) besucht werden.<br />
© fire-on-ice<br />
Auch Caroline mit Border Collie Hündin Kate hatte es erwischt,<br />
doch sie lief tapfer samt Abschürfungen die 5,3<br />
km lange Strecke mit einer tollen Zeit zu Ende!<br />
© fire-on-ice<br />
Am Abend wurde gemeinsam gegessen und über das Rennen<br />
geplaudert, so mancher war zufrieden, die eine oder<br />
andere kleine Enttäuschung konnte man vernehmen, aber<br />
im Großen und Ganzen waren die Platzierungen des ersten<br />
Tages sehr gut.<br />
Der Sonntag begann wieder mit der Kategorie Bikejoering,<br />
© fire-on-ice<br />
Kurz vor Beginn des Starts der Staffelbewerbe, diskutierten<br />
Sebastian, Markus und Caroline noch ob sie überhaupt<br />
starten sollen, da eine Mixstaffel leider nicht gewertet<br />
wird. Sie entschlossen sich dann doch dazu und<br />
verteidigten Österreichs Ehre mit Bravour! Als letztes<br />
fand der zweite Lauf zum Demobewerb Scooter statt, bei<br />
dem Sebastian mit der Huskyhündin Sweety startete und<br />
den 10 Platz erringen konnte.<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 4 JANUAR 2008
© fire-on-ice<br />
© fire-on-ice<br />
© fire-on-ice<br />
Mit der Siegerehrung endete die Europameisterschaft<br />
2007, gleichzeitig begann jeder von uns neue Hoffnung auf<br />
einen guten Platz bei der nächsten EM 08 zu schöpfen.<br />
Liebe Kollegen in Tschechien, wir freuen uns bei der<br />
nächsten ECF-EM in Decin antreten zu dürfen!<br />
Vielen lieben Dank, an Euch Alle die mitgefahren sind, für<br />
das nette Miteinander.<br />
Birgit Szendi<br />
Fotos © fire-on-ice A. Astelbauer<br />
© fire-on-ice<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 5 JANUAR 2008
Bericht der ordentlichen ECF-Hauptversammlung<br />
vom 5. Oktober 2007 in Völklingen, Deutschland<br />
Acht Mitgliedsländer von neun waren anwesend oder wurden repräsentiert.<br />
Folgende Entscheide wurden gefällt:<br />
Beitritte<br />
a) Grossbritannien<br />
Der <strong>Canicross</strong> Verband von Grossbritannien "CaniX" wurde von seinem Präsidenten<br />
Herrn Richard Cook vertreten und als neues Mitglied beim ECF aufgenommen.<br />
b) Tschechien<br />
Der <strong>Canicross</strong> und Bikejöring Verband aus Tschechien "Sokol Maxicky" wurde<br />
von seinem Präsidenten Herrn Petr Toncar vertreten und als neues Mitglied<br />
beim ECF aufgenommen.<br />
c) Frankreich<br />
Das Aufnahmegesuch der FFST Fédération Française des Sport de Traîneau<br />
« FFST » wurde einstimmig abgelehnt. Die ECF hat nur einen Partner pro<br />
Land.<br />
IFSS Weltmeisterschaften 2007<br />
Die IFSS hat der ECF insgesamt 36 Wildcards zur Verfügung gestellt. Die<br />
Mitgliedsländer der ECF sind gebeten ihre Sportler bis spätestens 15. Oktober<br />
2007 bei der Sekretärin zu melden.<br />
ECF Europameisterschaften 2008<br />
Die ECF Europameisterschaften 2008 werden durch "Sokol Maxicky" in Decin<br />
in Tschechien vom 10.-12. Oktober 2008 organisiert.<br />
Integration der Kategorie 1-Hund Roller in den ECF Disziplinen<br />
Die Integration der Kategorie 1-Hund Roller wurde mit der Mehrheit der<br />
Stimmen abgelehnt.<br />
ECF Rennreglement<br />
Das Rennreglement wurde überarbeitet. Die neue Version V1.3 wird in Kürze<br />
auf der ECF Internetseite www.ecf.cc verfügbar sein.<br />
ECF European <strong>Canicross</strong><br />
and Bikejöring Federation<br />
Willy Charmillot<br />
Präsident<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 6 JANUAR 2008
Nachlese ÖM 2007 in Stetten / NÖ<br />
© Karl Zelinka<br />
(cv) Stetten subjektiv – die Österreichische<br />
Meisterschaft im Laufhundesport aus<br />
der Vajk-Perspektive:<br />
Was braucht man um eine für alle Aktiven<br />
interessante Veranstaltung zu organisieren?<br />
Fleiß? Glück? Effektive Werbung? Reibungsloses<br />
Teamwork? All das kann jedes<br />
Event zu etwas Faszinierendem machen, Arbeitsabläufe<br />
vereinfachen, Aufmerksamkeit<br />
erregen, eine glänzende Hülle für Außenstehende<br />
schaffen, keine Frage. Letzten Endes<br />
wirklich befriedigend macht es eine Sportveranstaltung<br />
meines Erachtens nach aber<br />
nicht. Für ein wirklich gelungenes Event ist<br />
- so sehe ich das – die Zufriedenheit der<br />
Teilnehmer und deren Spaß an der Sache<br />
am wichtigsten. Dafür ist eine Basis zu<br />
schaffen, man muss sich in die Lage der<br />
SportlerInnen versetzen können, die<br />
(gerade bei einer international ausgeschriebenen<br />
Veranstaltung) oftmals weite Anfahrtswege<br />
und einen nicht zu unterschätzenden<br />
Zeitaufwand auf sich genommen haben<br />
um an den Start gehen zu können. Kurz<br />
gesagt: Das Herz kommt vor dem Hirn, Begeisterung<br />
vor der Fähigkeit zu rechnen.<br />
Die Location der heurigen ÖM im <strong>Canicross</strong>,<br />
Bike- und Scooterjoering war ein Glücksgriff,<br />
das kann ohne Übertreibung gesagt<br />
werden. Als Organisator vor Ort spürte ich<br />
den stets präsenten Druck eine Infrastruktur<br />
und einen Trail zu schaffen, der mit den<br />
arrivierten Rennorten Loosdorf und Lackenhof<br />
im Zuge einer Cupwertung mithalten<br />
konnte. Doch ich war – genauso wie der Rest<br />
des Teams – von Anfang an zuversichtlich,<br />
dass wir eine interessante, neue Alternative<br />
zu bieten hatten. Zusätzlich zur großartigen<br />
Unterstützung aller zuständigen regionalen<br />
Stellen war es eine reine Freude, wie<br />
uns die Funktionäre des Sportvereins Stetten<br />
entgegenkamen. Diese waren von Anfang<br />
an sehr am Laufhundesport interessiert<br />
und so wurde uns volles Vertrauen<br />
entgegengebracht und große Freiheit in der<br />
Benützung der Anlagen des „Alpenstadions“<br />
gewährt.<br />
Auf dieser Basis war es uns natürlich ein<br />
Leichtes ein interessantes Rennwochenende<br />
zu gestalten. Bei der Auswahl des Trails<br />
war mir wichtig Mensch und Hund körperlich<br />
und geistig zu fordern, die Strecke<br />
sollte landschaftlich attraktiv, abwechslungsreich<br />
und technisch anspruchsvoll sein.<br />
So wechselten sich auch lange Steigungen<br />
mit schnellen Abfahrten, weiche Waldwege<br />
mit steinigen Abschnitten ab, enge Kurven<br />
mussten ebenso gemeistert werden wie gerade<br />
Sprintstrecken.<br />
Besonders am ersten Renntag wurde die Bodenbeschaffenheit<br />
durch den ersten<br />
Schneefall des heurigen Jahres für alle<br />
Läufer und Fahrer noch um eine Spur<br />
schwieriger. Trotzdem – oder vielleicht gerade<br />
deshalb – waren die AthletInnen durch<br />
die Bank vom Trail begeistert. Es waren an<br />
beiden Tagen trotz der schwierigen Bedingungen<br />
teilweise unglaubliche Zeiten zu verzeichnen,<br />
die diese ÖM wirklich zu einer<br />
herausragenden Veranstaltung machten.<br />
Viele der angereisten SportlerInnen waren<br />
durch die Vorbereitung auf die Europameisterschaften<br />
in Deutschland in Topform und<br />
dementsprechend interessant gestalteten<br />
sich die Durchgänge für die Zuschauer an<br />
beiden Tagen.<br />
© Karl Zelinka<br />
Beim <strong>Canicross</strong> dominierte bei den Damen<br />
klar die Tschechin Martina Stepankova das<br />
Starterfeld, die erste Österreicherin, Caroline<br />
Schnabel aus Niederösterreich, erreichte<br />
Platz vier. Bei den Herren ließ der<br />
Slowake Martin Benda mit seinem Hund<br />
Scooby Doo alle Konkurrenten hinter sich.<br />
Benda konnte auch den Bikejoering-Bewerb<br />
gemeinsam mit seinem Hund Spike für sich<br />
entscheiden, allerdings gefolgt von einer<br />
starken Riege österreichischer Athleten:<br />
Nur knapp abgeschlagen waren der Niederösterreicher<br />
Wolfgang Koch und der Oberösterreicher<br />
Thomas Szendi. Auch ein Korneuburger<br />
– also ein Sportler aus der Region<br />
- fuhr in die vorderen Ränge: Hannes<br />
Lutz konnte mit seinem Hund Lobo eine persönliche<br />
Bestzeit und den vierten Platz erzielen.<br />
Den Bikejoeringbewerb der Damen<br />
gewann Jana Tomaskova aus Tschechien vor<br />
Birgit<br />
Szendi aus Oberösterreich. Ebenso wie<br />
beim <strong>Canicross</strong> dominierte auch beim Scooterjoering<br />
Martina Stepankova mit Pinky<br />
klar das Feld. Die schnellste Österreicherin<br />
war die Tirolerin Claudia Gugglberger mit<br />
ihrem Hund Nero auf Platz vier. Bei den<br />
Herren gewann Patrick Zupanic aus Slowenien<br />
vor dem Wiener Markus Mayer und<br />
dem Linzer Erwin Payreder.<br />
© Karl Zelinka<br />
Deutlich sah man in der freien Zeit am<br />
Samstag Nachmittag, dass Sport nicht nur<br />
völkerverbindend wirkt, sondern auch, dass<br />
das Vereinshaus des SV Stetten den Kindern<br />
der Aktiven eine großartige Spielfläche<br />
bot, Langeweile kam auch bei den<br />
Kleinsten erst gar nicht auf. Bei den Schulkindern<br />
wurde das im Unterricht so mühsam<br />
erlernte Englisch erstmals sinnvoll genutzt<br />
um sich ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit<br />
beim Spielen verständigen zu können,<br />
ein Anblick, der wirklich Freude machte.<br />
Auf dieser Basis funktionierte die Völkerverständigung<br />
wohl am unverkrampftesteten<br />
und kreativsten. Auch<br />
waren die verschiedenen Hunderassen der<br />
Teams keine Sekunde ein Diskussionspunkt,<br />
ganz im Gegenteil: Man plauderte über die<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 7 JANUAR 2008
Hunde, erweiterte seinen Horizont und<br />
freute sich über die unverkrampfte und liebevolle<br />
Art und Weise, wie ausnahmslos alle<br />
SportlerInnen mit ihren Tieren umgingen.<br />
Da auch im Laufhundesport die Nachwuchsarbeit<br />
wichtig ist, folgte an die Erwachsenenbewerbe<br />
ein Kinder-<strong>Canicross</strong>, der den<br />
jüngsten SportlerInnen (aufgeteilt in mehrere<br />
Alterskategorien) nicht nur Spaß<br />
machte, sondern auch mit Medaillen, Urkunden<br />
und vielen Erinnerungsgeschenken belohnt<br />
wurde – abgesehen davon, dass sie<br />
hierbei endlich einmal hoch offiziell und<br />
teilweise in Begleitung ihrer Eltern so richtig<br />
schön schlammig werden konnten.<br />
© Karl Zelinka<br />
In der Küche des Vereinshauses wurden am<br />
Abend für alle Spaghetti gekocht, es wurde<br />
gemeinsam gegessen sowie bis spät in die<br />
Nacht hinein geplaudert und gescherzt.<br />
Dieser Aspekt der Veranstaltung war für<br />
mich persönlich ein äußerst wichtiger, denn<br />
dieses Wochenende sollte ja nicht gnadenhalber<br />
geopfert werden, sondern Erholung<br />
und interessante Erfahrung für die TeilnehmerInnen<br />
sein, auch wenn es um den österreichischen<br />
Meistertitel ging.<br />
© Karl Zelinka<br />
Nach einer stimmungsvollen – wenn auch etwas<br />
verspäteten - Siegerehrung im Festsaal<br />
des Sportplatzgebäudes, der hierfür ideal<br />
geeignet war, traten die Aktiven wieder den<br />
(oftmals langen) Heimweg an. Das Team von<br />
„Laufhundesport <strong>Austria</strong>“ machte sich an<br />
die Aufräumarbeiten, die beinahe einen weiteren<br />
halben Tag in Anspruch nahmen, gemeinsam<br />
bewältigt aber in entspannter Atmosphäre<br />
abliefen, was ich als äußerst angenehm<br />
empfand.<br />
© Karl Zelinka<br />
Selbstverständlich hatte es im Laufe dieses<br />
Wochenendes Unzulänglichkeiten gegeben,<br />
ebenso wie Situationen, in denen rasches<br />
Improvisieren gefragt war, aber diese<br />
Punkte sehen wir als Chancen uns zu<br />
verbessern und bei der nächsten Veranstaltung<br />
noch professioneller agieren zu können<br />
– ohne natürlich auf die eingangs erwähnte<br />
Liebe zur Sache zu vergessen, dem Um und<br />
Auf einer gelungenen Laufhundesportveranstaltung.<br />
Unser aller Begeisterung für einen<br />
wunderbaren Sport, der in Zukunft immer<br />
populärer werden wird, kann ja nur positiv<br />
wirken: auf uns Organisatoren, auf die Aktiven<br />
und letzten Endes auf das Bild, das<br />
der Laufhundesport nach außen zeigt.<br />
Christian Vajk<br />
© Karl Zelinka<br />
© Karl Zelinka<br />
© Karl Zelinka<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 8 JANUAR 2008
Was ist <strong>Canicross</strong>?<br />
(bm + mm)<br />
Begrifferklärung:<br />
<strong>Canicross</strong><br />
Canidae ist der Hund<br />
Crosslauf ist eine Variante des Laufsports, bei der das schnelle Durchlaufen von profiliertem Gelände abseits befestigter<br />
Wege im Vordergrund steht. Crosslauf ist gegenüber dem Straßenlauf oder dem Laufen auf der Bahn koordinativ anspruchsvoller.<br />
<strong>Canicross</strong> ist die Disziplin des Laufhundesports (LHS), die mit geringsten finanziellen Aufwand und die fast überall<br />
(Stadt o. Land) zu bewerkstelligen ist. Es ist ein enger Teamsport Mensch-Hund, der Läufer ist mit dem Bauchgurt ü-<br />
ber eine Leine mit Ruckdämpfer mit seinem Hund verbunden. D.h. der Hund gibt das Tempo vor, der Läufer lenkt ihn mit<br />
Kommandos in die jeweilige Richtung. Es ist ein Sport speziell für Einhundebesitzer, wobei es hier keine Einschränkung<br />
auf die Hunderasse gibt, d.h. jeder Rassehund oder Mischling ist erlaubt.<br />
LUZL = Laufen Unter Zug Last<br />
Die Methode des LUZL ist in allen Disziplinen des LHS, Dogtrekking, <strong>Canicross</strong>, Bikejoering, Scooterjoering und Skijoering/Pulka<br />
gemein, denn Mensch und Hund sind über eine Leine mit Ruckdämpfer verbunden.<br />
Entstehung:<br />
Entstanden ist <strong>Canicross</strong> in Frankreich, erfunden im Jahre 1988 von einigen französischen Veterinärstudenten, welche<br />
einen Sport für sich und ihre Hunde gesucht haben. Der Sport hat sich dann in und um Frankreich schnell verbreitet.<br />
Der europäische Dachverband ECF (European <strong>Canicross</strong> Federation), mit seinem Hauptsitz in der Schweiz, wurde im<br />
Jahr 2004 gegründet. Österreich ist seit dem Jahr 2005 Mitglied beim ECF, genau so lange gibt es schon den Verband<br />
<strong>Canicross</strong> Bikejoering <strong>Austria</strong> (CBA) und seit dem Jahr 2007 den Verein Laufhundsport <strong>Austria</strong> (LHSA). Die ersten <strong>Canicross</strong>-Rennen<br />
wurden im Jahre 2004 in der Schweiz über die Schlittenhundeszene anlässlich der alljährlichen Wagenrennen<br />
im Herbst organisiert. Inzwischen kristallisiert sich insbesondere in der Welschschweiz (französisch sprachigen<br />
Schweiz) immer mehr der eigentliche LAUFHUNDESPORT heraus. Die ersten Laufhundesport-Wettkämpfe einer Saison<br />
beginnen Ende März (sobald die Schlittenhunde-Events enden) und die letzten, reinen Laufhundesport-Veranstaltungen<br />
finden meist Ende Oktober statt, also dann, wenn normalerweise das Herbsttraining und die neue Saison der Schlittenhundesportler<br />
und die neue Saison beginnt. Somit kann man CaniCross inzwischen das ganze Jahr hindurch wettkampfmäßig<br />
betreiben. Mehr darüber unter „Wettkämpfe“.<br />
Rennregeln:<br />
Die genauen Rennregeln sind unter www.canicross.at nachzulesen, wir möchten hier aber die wichtigsten kurz anführen.<br />
◦Es gibt keine Einschränkung der Hunderassen, d.h. es sind alle Hunde, egal ob Mischling oder Hunde mit meterlangem<br />
Stammbaum erlaubt.<br />
◦Der Hund darf bei den Rennen nicht am Halsband geführt werden, sondern muss ein passendes Zuggeschirr tragen.<br />
◦Es ist beim Rennen nur ein Hund pro Läufer erlaubt.<br />
◦Die max. Streckenlänge beträgt 6 km und das Rennen findet in der Regel an zwei hintereinander folgenden Tagen<br />
statt. Einmal Massenstart, wenn es die Strecke zulässt, und einmal Einzelstart. Beim Massenstart starten jeweils die<br />
einzelnen Kategorien (Herren Allgemein, Herren Jugend, Damen Senioren,…), wenn weniger Starter gemeldet sind, ist es<br />
auch möglich das alle Läuferinnen und Läufer am Massenstart teilnehmen.<br />
◦Der Hund gibt das Tempo an<br />
◦Der Hund darf nicht gezogen werden, höchstens bei heiklen Passagen (Brücken, Wasserstellen etc.), bis der Hund das<br />
Objekt um- oder überwunden hat.<br />
Die Ausrüstung:<br />
<strong>Canicross</strong> ist die günstigste Laufhundesport-Kategorie und es ist keine besondere Ausrüstung notwendig. Man benötigt<br />
nur Laufschuhe sowie Sportbekleidung für den Menschen, ein dem Hund genau passendes Zuggeschirr, eine Zugleine mit<br />
integriertem Ruckdämpfer oder separatem Ruckdämpfer und einen Bauchgurt oder Klettergurt.<br />
Laufschuhe: Bei diesen ist darauf zu achten, dass sie für den zu belaufenden Untergrund geeignet sind (z.B. Strasse o-<br />
der Gelände). Wenn man diesen Sport wirklich regelmäßig ausüben möchte, können wir nur empfehlen einen speziellen<br />
Laufschuh Shop zu besuchen, da dort eine genaue Analyse für den persönlichen Lauftyp gemacht wird.<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 9 JANUAR 2008
Bekleidung: Sollte jeder selbst entscheiden, ob kurz, lang, dick, dünn. Am Besten womit man sich am wohlsten fühlt. Bekommt<br />
man in jedem Sportfachgeschäft.<br />
Hundezubehör: Zugleinen mit integriertem Ruckdämpfer sind speziell für das Laufen mit Hund gemachte Leinen. Der<br />
Ruckdämpfer hat genau die richtige Dämpfung für einen Hund. Man kann auch Leinen mit separatem Ruckdämpfer verwenden.<br />
Da könnte man ein Modell wählen, um z.B. im Training mit zwei Hunden laufen zu können und immer noch genügend<br />
Dämpfung zu haben.<br />
Beim Zuggeschirr gibt es mehrere Möglichkeiten. Da wäre zum einen das X-Back aus der Schlittenhundeszene, welches<br />
sich als sehr gut bewährt hat. Dann gibt es noch, das H-Back, V-Back und für Hobbyläufer, wo der Hund kaum zieht, genügt<br />
auch ein einfaches Brustgeschirr. Doch Achtung, in einem Wettkampf sind die meisten Hunde übermotiviert und<br />
ein Hund der im Training kaum bis gar nicht zieht, kann bei einem Rennen zur Zugmaschine werden. Da es sehr viele verschiedene<br />
Körpergrößen, sowie Körperformen bei Hunden gibt, und es sich hier sehr schwer erklären lässt, für welchen<br />
Hund welches Zuggeschirr genau passt, ohne den Hund in seiner Bewegung zu behindern, ist es am besten eines bei einem<br />
Fachhändler zu probieren. (www.manmat.at oder www.huskyshop.at)<br />
Bauchgurt: Hier gibt es auch sehr viele verschiedene Modelle. Am Besten hat sich ein Gurt mit zwei gleich langen<br />
Schlaufen, auf deren Ende jeweils ein Ring aufgenäht ist, an dem die Zugleine oder der Ruckdämpfer angehängt wird,<br />
bewährt. Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand, beim Zug des Hundes kann sich der Bauchgurt durch die zwei parallel<br />
laufenden Schlaufen nicht verschieben und somit kommt es während des Laufes nicht zu einer Behinderung des Läufers.<br />
Zusätzlich gibt es ein dünneres Band mit einem Plastikklick das verhindert, dass der Gurt nach unten rutschen kann. Eine<br />
weitere Möglichkeit ist ein Bauchgurt mit einem Netz, dies kann man sich so vorstellen, dass man diesen wie eine kurze<br />
Hose anzieht und der Zug des Hundes nicht nur auf den Rücken, sondern auch über das Gesäß wirkt, was bei stark<br />
ziehenden Hunden sicher angenehmer ist. Ein Klettergurt funktioniert nach dem gleichen Prinzip, welcher aber noch den<br />
Vorteil hat, dass sich die Position der Befestigungsschlaufe für die Zugleine nicht seitlich verschieben kann. Wobei dieses<br />
Problem beim Laufen nicht so groß ist. Der Nachteil ist, dass es durchaus unangenehm sein kann die Beinschlaufen zu<br />
spüren. Den klassischen Bauchgurt bekommt man z.B. bei www.manmat.at oder www.huskyshop.at den Netzgurt bei<br />
http://gensdelamontagne.ifrance.com und den Klettergurt in jedem guten Sportfachhandel.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at © C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
© Gitte & Thom<br />
Wettkämpfe:<br />
Es finden in Österreich laut LaufHundeSport <strong>Austria</strong> (LHSA) Reglement ca. drei Mal im Jahr Wettkämpfe, alleine unter<br />
dem Veranstalter LaufHundeSport <strong>Austria</strong> oder in Korporation mit einem anderen Verein statt. Diese werden jedes<br />
Jahr erweitert. Die Streckenlängen sind in der Regel ca. 5km lang und auch die Beschaffenheit des Bodens variiert<br />
sehr, von einer flachen Asphaltstrecke bis zu einer steilen Kuhweide ist alles möglich. Ja sogar Wasserdurchquerungen<br />
sind erlaubt, wobei es solche Passagen sehr selten gibt. Die Rennen finden immer an einem Wochenende und an diesem,<br />
immer an einem Samstag und Sonntag statt. Wenn es die Strecke zulässt gibt es an einem Tag einen Massenstart und<br />
am zweiten einen Einzelstart. Die Rennen starten in der Regel an beiden Tagen am Vormittag und am Samstag findet am<br />
Abend immer ein Gemeinschaftsessen in einer gemütlichen Umgebung statt.<br />
Auf www.laufhundesport.de wird regelmäßig unter „EVENTS“ über „Le Championnat Suisse“ aus der Welschschweiz berichtet.<br />
Die Meisterschaft im LaufhundeSport wird von der Vereinigung ASCS ausgetragen. ASCS ist das Kürzel für<br />
Association Sportive Cynophile Suisse, dahinter steht “la Fédération suisse de canicross et bike-joring”, der Schweizer<br />
CaniCross-Verband. Die Schweizer Meisterschaft im Laufhundesport, „Le Championnat Suisse“ gliedert sich in acht<br />
Rennen, verteilt auf acht Monate während der Monate März bis Oktober. Die Rennen finden immer zweitägig, an<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 10 JANUAR 2008
Wochenenden statt. Höhepunkt des Ganzen ist “La Coupe Suisse“, bei welchem dann der Gesamtsieger der Meisterschaft<br />
gekürt wird. Sicherlich für jeden Teilnehmer angenehm ist die Tatsache, dass die Startzeiten für alle Teilnehmer<br />
innerhalb eine bestimmten time-ranges liegt, samstags in der Regel von 15 bis 18 Uhr, sonntags vormittags innerhalb<br />
von drei Stunden. Somit kann jeder Teilnehmer individuell zu der Zeit starten, welche für ihn und seinen Hund am<br />
Besten passt! Eine Regelung, die sowohl für die Hunde als auch für die Sportler zu einem lockeren und familiären Ereignis<br />
ohne Zeitdruck und Stress am Start führt – eben typisch französisch! Weitere Informationen dieser interessanten<br />
Rennserie sind auf der Website von www.canicross.ch zu finden.<br />
Jedes Jahr findet in einem anderen Mitgliedsland des ECF eine Europameisterschaft statt.<br />
Es finden auch unter anderen Veranstaltern, Rennen mit Hund statt.<br />
Zum Beispiel:<br />
Wien diesen Lauf veranstaltet der Verein TAT (Tiere als Therapie)<br />
Hartberg in einem Rahmenprogramm des Steirischen Gesundheitslauf<br />
Wien wird der Silvesterlauf vom Veranstalter LCC Wien an jedem 31.12. um 11h Vormittag angeboten<br />
Training:<br />
Hierbei sollte man zwischen reiner Freizeitbeschäftigung und Training für Wettkämpfe unterscheiden.<br />
Freizeitbeschäftigung:<br />
Das soll aber nicht heißen, dass man mit einer Freizeitbeschäftigung keine Wettkämpfe bestreiten kann oder soll. Bei<br />
dieser Form des Trainings, benötigen allerdings weder Läufer noch Hund Vorkenntnisse. Man besorgt sich die richtige<br />
Ausrüstung und schon kann man losstarten. Am Besten man entscheidet sich gleich von Anfang an, was der Hund während<br />
des Laufens darf und an welcher Position er laufen soll. Mit „was der Hund während dem Laufen darf“ ist gemeint,<br />
schnuppern, stehenbleiben, sein Geschäft erledigen, links rechts laufen, schneller, langsamer u.s.w.. „An welcher Position“<br />
soll heißen, ob hinter dem Läufer nicht empfehlenswert, da man nicht, sieht was der Hund als nächstes vor hat),<br />
neben dem Läufer (ist eine gute Alternative für den Trainingsbeginn, da der Hund noch nicht genau weiß, was er zu tun<br />
hat), vor dem Läufer (ideale Position, da man den Hund immer im Blick hat und es bei engen und schwierigen Passagen<br />
leichter ist, den Hund zu lenken). Diese Position ist von dem her auch allen anderen vorzuziehen, da diese bzgl. der<br />
Wettkampfordnung vorschriftsmäßig ist – der Hund (!) ist der Schrittmacher. Die Streckenlängen unbedingt immer der<br />
eigenen und der Leistung des Hundes anpassen. Der Sport soll in erster Linie Spaß machen und eine Möglichkeit sein,<br />
sich selbst und auch dem Hund Bewegung zu verschaffen. Es ist natürlich auch eine Möglichkeit aus einer Gassi Runde,<br />
eine Trainingsrunde zu machen, ohne mehr Zeit als notwendig dafür aufzuwenden. Der Hund lernt sehr bald, dass sobald<br />
er das Zuggeschirr angezogen bekommt, er schnell sein Geschäft erledigen soll, um dann voller Freude mit seinem<br />
Partner laufen zu können.<br />
Wettkampftraining:<br />
Es kann schnell aus einer Freizeitbeschäftigung ein Wettkampftraining werden. Der Unterschied liegt im konsequenteren<br />
und zeitlich aufwändigeren Training. Das Training kommt in erster Linie sehr stark auf den Läufer an, welcher sich<br />
am Besten schon im Vorfeld mit dem Laufen beschäftigt haben sollte, da der Hund sehr schnell die gewünschte Strecke<br />
und Geschwindigkeit des Läufers bewältigt. Außerdem ist es leichter für einen Läufer mit etwas mehr Kondition,<br />
den Hund an das Training heranzuführen, als wenn er bei jedem Kommando um Luft ringen muss. Im Vordergrund sollte<br />
aber immer noch der Spaß für Hund und Läufer stehen, auch wenn man sich schon mal einen Trainingsplan machen<br />
erstellen sollte. Bei diesem Training ist es zwingend notwendig, so konsequent wie möglich zu sein, da der Hund nicht<br />
unterscheiden kann, ob er bestimmte Dinge einmal darf (Training), und beim nächsten Mal (Wettkampf) nicht mehr<br />
(z.B. Pinkelpausen). Aus diesem Grund, muss darauf geachtet werden, dass der Hund sich vor dem Training entleert, da<br />
man ansonsten während eines Wettkampfs unnötig Zeit verliert. Es ist außerdem empfehlenswert dem Hund so schnell<br />
wie möglich beizubringen, vor dem Läufer zu laufen, um diesen mit dem gewünschten Ziehen zu unterstützen. Es gibt<br />
Hunde, die sich im Training immer der Geschwindigkeit des Läufers anpassen und kaum ziehen, doch im Wettkampf so<br />
motiviert sind, dass sie die ganze Wettkampfstrecke über voll ziehen. Also ist es für den Wettkampf wichtiger, den<br />
Läufer zu trainieren, als seinen Vierbeiner, da Hunde ohnehin leichter Leistung aufbauen.<br />
Ist man sehr ehrgeizig und möchte man „ganz vorne“ mit dabei sein, dann sollte der Läufer also unbedingt seine eigene<br />
Kondition optimieren. An Events werden kurzzeitig sehr hohe Tempi gelaufen – für den Hund ist dies ein „Klacks“ - der<br />
Läufer hingegen muss einen Sprint erst einmal „stehen“! Ein Intervalltraining hat sich dabei sehr gut bewährt, dies<br />
allerdings erst ca. vier Wochen vor dem Wettkampf. Zuvor ist es wichtig, dass sich Läufer und Hund ideal als TEAM<br />
aufeinander einstellen und aneinander auf jede Situation gewöhnen.<br />
Wichtig ist, dass Überholen zu trainieren, bzw. zu wissen, wie der eigene Hund reagiert, wenn er vorbeizieht bzw. wenn<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 11 JANUAR 2008
er überholt wird. In der Regel bietet das überholt werden, das größere Problem. Denn der Hund darf keinen anderen<br />
Hund behindern oder gar rüberschnappen. Faires Verhalten zeigt sich darin, dass man notfalls selbst innehalten<br />
(anhalten und Hund zu sich nehmen) muss, um das schnellere Team vorbeiziehen zu lassen.<br />
Kommandos:<br />
Wenn der Hund vor einem läuft, sollte man ihn mit der Stimme beeinflussen können. Folgende Begriffe sind zu empfehlen<br />
(deutsch/ international):<br />
rechts/ gee und links/ haw (Richtungswechsel), gerade aus/ onby, vorbei/ trail (anderen Hunden oder beim Überholen),<br />
links vorbei und rechts vorbei/ go side (an verschieden Gegenständen oder Passanten), rechte und linke Seite / side<br />
(bei breiten Wegen auf der linken oder rechten Seite laufen), ein Kommando zum Beschleunigen/ hike (z.B. beim Bergauf<br />
laufen) und Langsamer werden/ easy (z.B. beim Bergab laufen). Zum Erlernen eines neuen Kommandos, ist es für<br />
den Hund am einfachsten, zuerst das Tempo zu reduzieren, um den Hund bei der geplanten Aktion zu führen. Dabei<br />
dem Hund einmal das entsprechende Kommando geben, und ihn bei gewünschtem Verhalten sofort, am Besten nur mit<br />
Stimme, zu loben. Man sollte dabei die Geschwindigkeit nicht verändern, da der Hund sonst glauben könnte, dass er bei<br />
entsprechendem Begriff immer schneller bzw. langsamer werden soll.<br />
Trainingsstrecken:<br />
Die Strecke ist jedem selbst überlassen ob er nur auf Asphalt, Waldboden, Feldwegen, Bergen oder nur im Flachen<br />
trainiert. Es ist nur im Sommer darauf zu achten, dass der Hund die Möglichkeit hat Wasser zu trinken, um nicht zu<br />
überhitzen. Ja es wird das ganze Jahr trainiert, egal bei welchem Wetter, es ist eine reine Gewohnheit, für Mensch<br />
und Tier.<br />
Bettina Metzler & Markus Mayer<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 12 JANUAR 2008
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 13 JANUAR 2008
Wässern! Wie? Wann? Warum?<br />
(reini) Wasser ist das lebensnotwendige Lösungsmittel im<br />
Körper von Säugetieren. Ca. 50 -70% des Körpers eines<br />
Hundes besteht aus Wasser, je nach Alter, Rasse und Geschlecht.<br />
Der genau geregelte Wassergehalt des Körpers ist das Ergebnis<br />
einer ausgeglichenen Wasserbilanz: Gleichgewicht<br />
aus Wasserzufuhr und Wasserabgabe.<br />
Die Wasserzufuhr erfolgt über Nahrung und Getränk, die<br />
Wasserabgabe über Harn, Kot und Lunge, bei letzterer<br />
spielt das Wasser auch eine wichtige Rolle in der Abgabe ü-<br />
berschüssiger Wärme aus dem Körper (hecheln!)<br />
Vom Gesamtkörperwasser sind ca.<br />
66% Wasser in den Zellen gespeichert (intrazelluläre Flüssigkeit)<br />
24% Wasser zwischen den Zellen (Interzellulärraum)<br />
8% Wasser im Plasma (im Blut befindliches Wasser)<br />
2% transzelluläres Wasser, das ist jenes Wasser, das<br />
sich z.B. im Darm befindet<br />
Gesteuert wird der Wasserhaushalt und damit eng gekoppelt<br />
auch der Salzhaushalt maßgeblich über die Nieren, jene<br />
wiederum unterliegen einem feinen Steuermechanismus<br />
von Hormonen (Adiuretin, Renin-Angiotensin-Aldosteron<br />
System)<br />
Auf akute Flüssigkeitsnot reagiert der Körper mit zwei<br />
Mechanismen:<br />
Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, dadurch wird<br />
möglichst viel Wasser, welches noch in den Blutgefäßen<br />
verfügbar ist, bereitgestellt. ABER: es<br />
führt dieser Mechanismus auch zu einer starken<br />
Erhöhung der Herzfrequenz, Abkühlen der Extremitäten<br />
und Muskelschwäche.<br />
Aktivierung der hormonellen Steuermechanismen des<br />
RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron System) Das<br />
Endergebnis ist unter anderem, dass nur noch sehr<br />
wenig, hoch konzentrierter Harn ausgeschieden<br />
wird – erkennbar am dunkelgelben Harn der Hunde.<br />
Wenn nicht sehr schnell wieder Wasser zugeführt<br />
wird, verfällt das Tier in einen „hypovolämischen<br />
Schock“<br />
Die Schnelligkeit der Wasserzufuhr in die Blutbahn<br />
und in weiterer Folge in die Zellen ist abhängig von der<br />
Art der Zufuhr und der Art der Flüssigkeit. Die Art<br />
der Zufuhr kann durch Trinken oder im medizinischen<br />
Notfall auch durch Infusionen erfolgen (schnellere<br />
Aufnahme in die Zellen). Dir Art der aufgenommenen<br />
Flüssigkeit kann die Geschwindigkeit der Aufnahme beeinflussen<br />
(z.B. isotonische Getränke)<br />
einem angemessenen Zeitraum vor der Belastung Flüssigkeit<br />
zuführen sollte. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass<br />
das Wässern eine gute Stunde vor der erwarteten Leistung<br />
zum optimalen Ergebnis führt. Nach etwa 45 Minuten<br />
wird die erste große Harnmenge abgesetzt, was auch<br />
bedeutet, dass sich die aufgenommene Flüssigkeit nicht<br />
mehr im Magen-Darm-Trakt befindet. Ab diesem Zeitpunkt<br />
ist der Hund optimal mit Flüssigkeit versorgt – für<br />
einen Zeitraum der hauptsächlich von Leistung, Außentemperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit und individuellen Faktoren<br />
abhängt. Ich gebe den Rüden (ca. 23 kg) 1 Liter Flüssigkeit,<br />
den Hündinnen (ca. 20 kg) 0,75 Liter. Optimal wäre<br />
reines Wasser, jedoch nehmen das die Hunde natürlich<br />
nicht in der erforderlichen Menge in diesem kurzen Zeitraum<br />
auf, daher verwende ich faschiertes Rindfleisch (1<br />
kg auf 20 Liter Wasser) als „Lockmittel“. Ich verwende<br />
keine anderen Zusätze oder aufgeweichtes Trockenfutter,<br />
da ich kein annähernd so gutes Ergebnis erzielte wie<br />
beim Wässern mit Fleisch.<br />
Ich biete den Hunden ganz kurz vor dem Einsatz nochmals<br />
einen kleine Menge (1/4 Liter Flüssigkeit) an, auf<br />
keinen Fall mehr. Dies muss aber bei kurzen Sprintdistanzen<br />
nicht unbedingt sein, denke ich.<br />
Wie schon erwähnt, verliert der Hund Wasser über Harn,<br />
Kot, Hecheln und minimal auch über sie Pfoten<br />
(„Schwitzen“). Bei Feldversuchen (z.B. Yukon Quest) kam<br />
man zu dem Ergebnis, dass Hunde bei schwerster Arbeit<br />
etwa 4 Liter Wasser pro Tag brauchen!<br />
Unmittelbar nach dem Laufen, biete ich den Hunden einen<br />
guten viertel Liter Flüssigkeit zum Trinken an, nicht<br />
mehr, da es sonst sehr leicht vorkommen kann, dasss die<br />
Hunde sich ,durch das gierige trinken in Verbindung mit<br />
der geleisteten Anstrengung, übergeben. Wichtig ist,<br />
dass man den Hunden hierbei Maltodextrin , Glycocharge<br />
usw. zuführt, damit die Glycogenspeicher im Hund<br />
wieder aufgefüllt werden.<br />
Ich gebe dies beim ersten Wässern nach der erbrachten<br />
Leistung bei.<br />
Wenn die Hunde dann abgehechelt haben, können sie<br />
trinken soviel sie wollen.<br />
In der Praxis zeigt es sich daher, dass man dem Hund in<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 14 JANUAR 2008
1.Steirische Gesundheitslauf mit eigener Hundewertung<br />
(mm) Am 15.09.07 fand der 1.Steirische Gesundheitslauf<br />
mit eigener Hundewertung am Ökopark in Hartberg statt.<br />
Bei leicht bewölktem trockenen Wetter und angenehmen<br />
Temperaturen nahmen bei der sehr gut organisierten, tollen<br />
ersten steirischen Veranstaltung, „Laufen mit Hund“ 10<br />
Teilnehmer mit Hund teil.<br />
Der anspruchsvolle Rundkurs mit einer Gesamtlänge von<br />
5km war sehr abwechslungsreich und hatte alles zu bieten,<br />
Asphalt, Waldboden, Gefälle und Steigungen. Dementsprechend<br />
anstrengend war die Strecke auch zu bewältigen,<br />
doch es schafften alle Teilnehmer mit einem lächeln ins<br />
Ziel zu laufen um dort sofort Ihre Finisher Medaille in<br />
Empfang zu nehmen.<br />
Nach dem Lauf wurde die Wartezeit auf die Siegerehrung<br />
mit einer Vorführung vom Sportwart Markus Mayer des<br />
Laufhundesport <strong>Austria</strong> in Kooperation mit der Sprecherin<br />
Heidi Lachner des Mushing <strong>Austria</strong>, über die aktuellen<br />
Laufhundesportarten in Österreich vorgeführt. Das Publikum<br />
war sichtlich interessiert und es wurde danach, auf<br />
jede persönliche Frage zu dem Thema eingegangen.<br />
Die ersten Drei in der Kategorie Damen waren:<br />
1.Platz Bernhart Eva Graz 0:24:05<br />
2.Platz Jasinski Bianka Birkfeld 0:24:39<br />
3.Platz Felberbauer Sandra Holz Bau Weiz 0:29:59<br />
Die ersten Drei in der Kategorie Herren waren:<br />
1. Platz Mayer Markus Laufhundsport <strong>Austria</strong> 19:59min.<br />
2. Platz Posch Roman Das Beste Vom Posch 0:22:20min.<br />
3. Platz Jasinski Christian Birkfeld 0:23:17<br />
© www.gesundheitslauf.at<br />
Alle weiteren Ergebnisse findet man unter:<br />
http://87.106.24.147/_pentek-timing.com/results/show_<br />
results_db.php?veranstnr= 10431&racenr=1<br />
Wir gratulieren allen Teilnehmern und bedanken uns recht<br />
herzlich bei dem Veranstalter pro mente Steiermark, besonders<br />
Hrn. Wildbacher für die Einladung und freuen uns<br />
schon auf die nächste Veranstaltung.<br />
Links:<br />
www.laufhundesport.at<br />
www.mushing-austria.at<br />
www.gesundheitslauf.at<br />
© www.gesundheitslauf.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 15 JANUAR 2008
4. TAT—PartnerInnenlauf „Mensch und Hund“<br />
Am 16.09.07 fand der 4.TAT (Tiere als Therapie)<br />
PartnerInnenlauf "Mensch und Hund" in der Prater<br />
Hauptallee in Wien statt. Bei strahlend schönem<br />
Wetter und angenehmen Temperaturen nahmen bei<br />
der sehr gut organisierten und tollen Veranstaltung<br />
viele Teilnehmer sowie auch einige Promis teil.<br />
Das Rennen fand mitten im grünen Herzen Wiens, in<br />
der Pater Hauptallee statt. Die Strecke war eine<br />
flache sehr schnelle Asphaltstrecke. Es gab insgesamt<br />
4 Bewerbe bei denen unterschiedliche Streckenlängen<br />
bewältigt werden mussten. Eine Runde<br />
hatte eine Gesamtlänge von 2,5km und als erstes<br />
stellten sich die VIP der 2,5km langen Laufstrecke.<br />
Anschleißend waren die Laufbewerbe 5km sowie<br />
10km dran und zu guter Letzt gab es noch die Möglichkeit<br />
für die Walker mit ihren Hunden sich in einem<br />
Wettkampf auf einer 2,5km langen Runde zu<br />
messen. Alle kamen mit einem lächeln ins Ziel, die<br />
einen mehr die anderen weniger.<br />
Nach den Laufbewerben wurde die Wartezeit auf<br />
die Siegerehrung mit einigen Vorführungen vertrieben.<br />
Eine davon wurde vom Sportwart Markus Mayer<br />
des Laufhundesport <strong>Austria</strong> in Kooperation mit der<br />
Sprecherin Heidi Lachner des Mushing <strong>Austria</strong>, über<br />
die aktuellen Laufhundesportarten in Österreich<br />
vorgeführt. Das Publikum war sichtlich interessiert<br />
und es wurde danach, auf jede persönliche Frage zu<br />
dem Thema, beim eigens eingerichteten Infostand<br />
eingegangen.<br />
Die ersten Drei in der Kategorie VIP waren:<br />
1. Platz Gsandtner Hermann + Arcov 6:30min.<br />
2. Platz Sima Ulli + Rocco 6:31min.<br />
3. Platz Schäfer-Elmayer Thomas + Rex 6:31min.<br />
Die ersten Drei in der Kategorie 5km waren:<br />
1. Platz Mayer Markus + Blaze Laufhundsport <strong>Austria</strong><br />
19:30min.<br />
2. Platz Gelosky Moritz + Samson 19:40min.<br />
3. Platz Schnabel Clemens + Kate 19:44min.<br />
Die ersten Drei in der Kategorie 10km waren:<br />
1.Platz Mühlberger Franz + Laura 43:59min.<br />
2.Platz Ing. Kallauch Andreas Gerasdorf bei Wien<br />
45:02 min.<br />
3.Platz Schmidmayer Mathias Lc Ösv 46:30min.<br />
© Gitte & Thom<br />
Die ersten Drei in der Kategorie Walking waren:<br />
1.Platz Hauser Kurt Lauftreff Scharnstein<br />
17:33min.<br />
2.Platz Mat. Helczmanovszki Andreas + Schnucki<br />
17:48 min.<br />
3.Platz Kern Bettina + Laila 18:52 min.<br />
Alle weiteren Ergebnisse findet man unter:<br />
http://87.106.24.147/_pentek-timing.com/results/<br />
show_results.php?veranstnr=10455<br />
Wir gratulieren allen Teilnehmern und bedanken uns<br />
recht herzlich bei dem Veranstalter TAT, besonders<br />
bei Fr. Widder für die Einladung und freuen uns<br />
schon auf die nächste Veranstaltung.<br />
Links:<br />
www.laufhundesport.at<br />
www.mushing-austria.at<br />
www.tierealstherapie.org<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 16 JANUAR 2008
Silvesterlauf 2007 in Wien<br />
(mm) Am 31.12.07 fand der 31. internationale Silvesterlauf<br />
des LCC-Wien auf der gesamten Wiener<br />
Ringstrasse mitten in Wien statt. Es wurde wieder<br />
zum Highlight der österreichischen Silvesterläufe.<br />
Bei teilweise Schneeregen nahmen an die 4000 Teilnehmer<br />
die prachtvolle Ringstraße laufender weise in<br />
Besitz und zeigten einmal mehr, warum diese Veranstaltung<br />
zu den größten und schönsten Läufen in<br />
ganz Europa zählt. Aber nicht nur die große Masse<br />
jener Läufer war beeindruckend, die diese Veranstaltung<br />
für einen sportlichen Jahresausklang nützten,<br />
sondern vor allem einige bekannte Laufprofis<br />
drückten der Veranstaltung einen hochsportlichen<br />
Stempel auf.<br />
Natürlich freuten sich auch wieder die teilnehmenden<br />
Hunde über die Wurstkränze im Ziel, dem Anlass<br />
entsprechend wurden die besten Kostüme geehrt<br />
und die Männer über 90kg und die Frauen über 80kg<br />
(sofern das bei der Anmeldung verraten wurde…)<br />
kamen in die Schwergewichtswertung. Es waren insgesamt<br />
49 Menschen-Hunde Teams am Start und alle<br />
bewältigten die 5,325km lange Strecke.<br />
Laufzeiten unter:<br />
http://87.106.24.147/_pentek-timing.com/results/<br />
show_results.php?veranstnr=10520<br />
Vortrag an der Vet.Med. Universität in Wien<br />
(mm) Am 13.11.2007 fand für TAT (Tiere als Therapie)<br />
ein Vortrag in einem Hörsaal am Gelände der<br />
Vet. Med. Uni in Wien statt. Den Vortrag hielt der<br />
Sportwart des Vereins Laufhundsport <strong>Austria</strong> mit<br />
Unterstützung von seinem Hund Blaze. Der Hörsaal<br />
war sehr groß und wir freuten uns schon auf die vielen<br />
begeisterten Zuhörer. Nach der Vorbereitung<br />
der Ausrüstung und der Unterlagen, begann pünktlich<br />
der Vortrag. Als erstes wurden mit Hilfe eines<br />
Beamers einige Bilder von Veranstaltungen gezeigt<br />
und erklärt, damit die Zuhörer auch wissen um was<br />
es bei dem Sport geht. In diesem Zuge wurde auch<br />
gleich näher auf die unterschiedlichen Kategorien<br />
eingegangen und die wichtigsten Rennregeln erläutert.<br />
Anschließend wurde die Ausrüstung vorgeführt<br />
und näher erklärt. Danach gab es die Möglichkeit den<br />
Sport in der Praxis auf dem Gelände der Vet Med.<br />
Uni vorzuführen. Es wurde von den Zuschauern auch<br />
gleich die Möglichkeit genutzt, die Sportarten selbst<br />
mit ihren Hunden auszuprobieren. Nach einer angenehmen<br />
Vorführung im Freien wurden dann noch Fragen<br />
beantwortet. Es war eine schöne Veranstaltung<br />
und es hat sichtlich allen gut gefallen.<br />
Wir bedanken uns recht herzlich bei dem Verein<br />
TAT, besonders bei Fr. Widder für die Einladung und<br />
freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung.<br />
Links:<br />
www.laufhundesport.at<br />
www.tierealstherapie.org<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 17 JANUAR 2008
DOGTREKKING QUO VADIS?<br />
(cv) Dogtrekking ist eine junge Sportart,<br />
die demzufolge noch laufend Veränderungen<br />
unterworfen ist – auch in<br />
Ländern, die in dieser Disziplin als Vorreiter<br />
bezeichnet werden können.<br />
In Tschechien - dem aktivsten<br />
Dogtrekking-Land - brodelt seit längerem<br />
ein Konflikt, der in neuester Zeit<br />
sozusagen eskaliert. Dadurch, dass ich<br />
in den letzten Monaten an zwei tschechischen<br />
Rennen teilgenommen habe,<br />
weiß ich durch Erzählungen und Beobachtung,<br />
dass das Lager der Veranstalter<br />
sich gerade in zwei Fraktionen<br />
aufteilt:<br />
Auf der einen Seite stehen die<br />
"Traditionalisten", für die dieser<br />
Sport aus wirklichem Langstreckenwandern<br />
besteht, unterbrochen von<br />
Plaudereien mit anderen Teilnehmern,<br />
dem Testen der regionalen kulinarischen<br />
Besonderheiten und dem Genießen<br />
der Landschaft. Sie sind nach wie<br />
vor dem Gedankengut des Begründers<br />
dieser Sportart, Jaroslav „Monte“<br />
Kvasnica, verhaftet.<br />
Auf der anderen Seite gibt es die<br />
"Läufer", die jede Veranstaltung wie<br />
einen Ultramarathon bestreiten, mit<br />
minimalem Gepäck und unglaublichen<br />
Zeiten den Trail hinter sich bringen,<br />
"Kurz-"Dogtrekkings über etwa 40 Kilometer<br />
organisieren, die Siegerehrungen<br />
aller Veranstaltungen dominieren<br />
und dementsprechend angefeindet<br />
werden.<br />
Ein Miteinander dieser beiden Fraktionen<br />
wird immer seltener und schwieriger.<br />
Jene Entwicklung ist in ihrer Entstehung<br />
nur zu logisch, da es sich beim<br />
Dogtrekking um Rennen handelt, die<br />
nun mal der/die Schnellste gewinnt.<br />
Und Schnelligkeit zu Fuß bedeutet zu<br />
laufen. Über kurz oder lang würde sich<br />
auch bei uns eine kleine Gruppe von<br />
Langstreckenläufern beständig an die<br />
Spitze der Dogtrekkings setzen, böses<br />
Blut und Eifersüchteleien (wie jetzt<br />
schon bei den Tschechen) wären in unserem<br />
Land mit Sicherheit ebenso die<br />
Folge - das ist wohl nur zu menschlich.<br />
Was also ist zu tun? Als intelligente<br />
Wesen sollten wir in der Lage sein aus<br />
Erfahrungen unserer Nachbarn zu lernen<br />
und dementsprechende Konsequenzen<br />
zu ziehen, denke ich. In Belgien,<br />
einem Land, in dem dieser Sport ebenso<br />
im Aufbau begriffen ist wie bei uns,<br />
hat man sich zu genau jener Problematik<br />
ebenfalls Gedanken gemacht uns ist<br />
auf folgende Lösung gekommen:<br />
Bei einem Dogtrekking kann man sich in<br />
einer von zwei Kategorien anmelden –<br />
als „Runner“ oder als „Walker“. Erstere<br />
Teilnehmer werden zeitlich gewertet,<br />
zweitere nicht, für sie zählt nur<br />
der Genuss der Tour, das „Ich habe es<br />
geschafft“. Das ist sicher ein guter<br />
Ansatz, Mario und ich aber wollen noch<br />
weiter gehen.<br />
Nachdem unseres Erachtens nach das<br />
Dilemma in Tschechien primär darin<br />
begründet liegt, dass es unmöglich ist,<br />
die Naturverbundenheit und Urigkeit<br />
einer bodenständigen Wandertour mit<br />
dem Leistungsdruck zu verbinden, der<br />
sich aus einer Zeitmessung und einer<br />
daraus resultierenden Wertung ergibt,<br />
möchten wir den nächsten logischen<br />
Schritt setzen:<br />
Dogtrekking soll einerseits auch in Österreich<br />
über die üblichen Distanzen<br />
von 80 bis 120 Kilometer inklusive Biwak<br />
gehen, auch die Zeiten der teilnehmenden<br />
Teams sollen genommen<br />
werden, allerdings werden diese nicht<br />
für eine Reihung herangezogen - dem<br />
Trekking soll der Leistungsdruck genommen<br />
werden. Zeitenvergleiche unter<br />
den Trekkern wären legitim, von<br />
Veranstalterseite her würde es aber<br />
keine Reihung geben. Lediglich ein<br />
Zeitlimit wäre vorgegeben um einen organisatorischen<br />
Rahmen zu gewährleisten.<br />
Jeder Finisher ginge mit Urkunde<br />
und kleinen Geschenken sowie mit der<br />
Erinnerung an ein schönes, forderndes<br />
sportliches Erlebnis mit seinem/n<br />
Vierbeiner(n) nach Hause. Um die begeisterten<br />
Wettkämpfer aber nicht zu<br />
benachteiligen, würden wir eine Alternative<br />
mit Zeitnehmung und herkömmlicher<br />
Wertung einrichten – „<strong>Canicross</strong><br />
long“ oder (was mir persönlich aus einigen<br />
Gründen besser gefällt) „<strong>Canicross</strong><br />
extreme“ genannt. Diese Wettkämpfe<br />
würden eine Streckenlänge aufweisen,<br />
die einem herkömmlichen „Dogtrekking<br />
mid“ entspräche (etwa 40 bis 50 Kilometer).<br />
Hierbei wäre jedem Sportler<br />
bewusst, dass es um Geschwindigkeit<br />
geht. Man hätte als reiner Wanderer<br />
keine Chance in die vorderen Ränge zu<br />
kommen – böses Blut wäre a priori<br />
sinnlos, man würde wissen, worauf man<br />
sich einlässt. Dies wäre der klar definierte<br />
Wettkampf ohne besondere Philosophie<br />
oder Romantik, allerdings in<br />
der Kulisse eines möglichst fordernden<br />
Geländes. Könnte dieses Reglement ein<br />
Schutz gegen Zustände sein, wie sie<br />
sich momentan in der Tschechischen<br />
Republik entwickeln? Sollten wir einen<br />
eigenständigen „<strong>Austria</strong>n Way of<br />
Dogtrekking“ einschlagen oder uns auf<br />
das existierende Reglement Tschechiens<br />
einlassen? Diese Entscheidung<br />
erscheint mir äußerst wichtig, denn gerade<br />
jetzt ist der Zeitpunkt um die<br />
Entwicklung dieser Sportart in Österreich<br />
in die eine oder eben in die andere<br />
Bahn zu lenken. Nachdem ich genau<br />
diese Fragen in zwei Hundesport-<br />
Internetforen gestellt habe, haben<br />
sich viele Menschen an der Problematik<br />
interessiert gezeigt und sehr interessante<br />
Anregungen und Vorschläge gebracht,<br />
die der Vorstand von Dogtrekking<br />
and more“ nun in einer Sitzung<br />
aufgreifen und daraus ein für unsere<br />
Veranstaltungen gültiges Reglement<br />
erarbeiten wird. Wie jenes im Detail<br />
aussehen und welche Auswirkungen<br />
dies genau auf die Long-Distance-<br />
Veranstaltungen der kommenden Saison<br />
haben wird, soll in der nächsten<br />
Nummer dieses Magazins dargelegt<br />
werden. Nach wie vor aber sind kreative<br />
Leser dieser Ausgabe aufgerufen<br />
ihre Vorschläge zu einem attraktiven<br />
Dogtrekking-Reglement an<br />
c.vajk@dogtrekking.at zu senden. Ich<br />
denke, man darf mit Recht auf die Ergebnisse<br />
dieses Denk- und Entscheidungsprozesses<br />
gespannt sein!<br />
C. Vajk<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 18 JANUAR 2008
1. Wienerwald-Dogtrekking<br />
(cv) - Bei großteils idealem Wanderwetter<br />
fand am 15. September dieses<br />
Jahres das allererste Dogtrekking-<br />
Rennen in Österreich statt. Etwa 42<br />
Kilometer waren von den TeilnehmerInnen<br />
im nördlichsten Teil des Wienerwaldes<br />
unter Zuhilfenahme von<br />
Karte und Wegbeschreibung zurückzulegen,<br />
wobei die Schönheit vieler Streckenabschnitte<br />
(Naturpark Eichenhain,<br />
Hagenbachklamm u.v.m.) die Strapazen<br />
dieser langen Wanderung – die ja noch<br />
dazu auf Zeit gegangen wurde - in den<br />
Hintergrund treten ließen. Von jedem<br />
war ein gewisses Maß an Pflichtgepäck<br />
mitzuführen, was vor allem die ausreichende<br />
Versorgung des jeweiligen<br />
Vierbeiners garantieren sollte.<br />
Die Mensch-Hund-Teams waren trotz<br />
der einen oder anderen Widrigkeit<br />
dermaßen motiviert, dass es keinen<br />
einzigen Ausfall gab: Alle StarterInnen<br />
konnten das doch recht anspruchsvolle<br />
Rennen bis zum Ende gehen und<br />
sich so den Titel eines offiziellen Finishers<br />
sichern.<br />
Der Rundkurs beinhaltete drei Checkpoints,<br />
die den DogtrekkerInnen jeweils<br />
die Möglichkeit geboten hätten,<br />
das Rennen zu unterbrechen, was – wie<br />
bereits erwähnt – von niemandem in<br />
Anspruch genommen wurde.<br />
Der Erstplatzierte, der erst sechzehnjährige<br />
Christopher Vajk aus Niederösterreich,<br />
beendete den Bewerb<br />
in der hervorragenden Zeit von fast<br />
genau sieben Stunden, womit er seine<br />
VerfolgerInnen deutlich distanzierte,<br />
auch wenn es über weite Teile der<br />
Strecke ganz anders aussah – kurz<br />
gesagt: Die Spannung blieb den ganzen<br />
Tag über erhalten, vor allem, da das<br />
letzte Team erst nach über zwölf<br />
Stunden Gehzeit im Zielbereich eintraf.<br />
Die stimmungsvolle Siegerehrung in<br />
einem gemütlichen, nahe gelegenen<br />
Lokal ließ – vor allem in Kombination<br />
mit einem hervorragenden, wohl verdienten<br />
Abendessen, die Anstrengungen<br />
des Tages in weite Ferne rücken.<br />
Jede(r) TeilnehmerIn ging mit vielen<br />
praktischen und nützlichen Geschenken<br />
der Sponsorfirmen „Happy<br />
Dog“ (Tiernahrung) und<br />
„ManMat“ (Hundesportequipment), die<br />
diese wegweisende Veranstaltung<br />
durch ihre großzügige Unterstützung<br />
erst möglich gemacht hatten, nach<br />
Hause.<br />
Sowohl die Organisatoren als auch die<br />
Aktiven waren sich einig: Schon nächstes<br />
Jahr soll es wieder ein Dogtrekking<br />
im Wienerwald geben, denn bereits<br />
das heurige war ein wunderbarer<br />
Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis<br />
für alle TeilnehmerInnen!<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 19 JANUAR 2008
Stezkou Vlka 2007 – unser tschechisches Dogtrekking-Abenteuer<br />
(cv) - So, wie Dogtrekking in Österreich noch in den Kinderschuhen<br />
steckt, so ist es in der Tschechischen Republik<br />
bereits ein nicht zu übersehender Faktor im Sportgeschehen<br />
geworden. Kämpft man als Veranstalter hierzulande<br />
noch um eine Handvoll Starter bei den Dogtrekkings, so<br />
sind dort weit über 100 Teams pro Rennen keine Seltenheit.<br />
Um die Atmosphäre eines solchen Events und auch die Leute,<br />
die hinter diesen Veranstaltungen stehen, kennenzulernen<br />
meldeten sich Christopher und ich gemeinsam mit Mario<br />
Formanek – der schon über einschlägige Erfahrung verfügte<br />
– bereits vor geraumer Zeit zum oben genannten<br />
Dogtrekking-Rennen an. Dieses sollte insgesamt einen<br />
Zeitraum von vier Tagen umfassen: die Anreise am Donnerstag,<br />
dem 30.8.2007, das Rennen selbst am 31.8. und<br />
1.9.2007 sowie die Abreise am Sonntag, dem 2.9.2007.<br />
Bereits die Anreise barg die erste Aufregung: Als Christopher<br />
und ich Mario in seiner Heimatgemeinde Neudorf bei<br />
Staatz abholen wollten, erfuhren wir von seiner Frau, dass<br />
er mit dem Rad losgefahren sei – direkt vor dem Aufbruch<br />
sei seine Hündin Yuma auf und davon, was schon des öfteren<br />
zu Schafs- und Hühnerverlusten in der Nachbarschaft<br />
geführt hatte. Besonders ärgerlich war der Umstand ihres<br />
Verschwindens, war sie doch einer der beiden Hunde, die<br />
Mario bei dem Rennen einsetzen wollte. Langsam fuhren<br />
wir die Feldwege der Umgebung ab, in der Hoffnung ihm<br />
zumindest telefonisch mitteilen zu können, wo Yuma gelieben<br />
sei. Die Aktion war allerdings letzten Endes umsonst,<br />
denn gerade als wir vom Auto auf Fahrräder mit vorgespannten<br />
Hunden umsatteln wollten um Marios Hündin neugierig<br />
zu machen und so anzulocken, spazierte sie seelenruhig<br />
und freundlich um die Ecke, ließ sich anstandslos<br />
einfangen und bereitwilligst im Auto verstauen. Das Abenteuer<br />
konnte nun also wirklich beginnen.<br />
Die weitere Anreise verlief komplikationslos und staufrei,<br />
lediglich ein kurzer Zwischenstopp bei einem Bankomaten<br />
war notwendig. Nachdem Tschechien sich hunderte Kilometer<br />
durchwegs flach und für uns Weinviertler sehr vertraut<br />
gezeigt hatte, erhoben sich kurz vor unserem Ziel<br />
doch durchaus nennenswerte Berge, Teil des Grenzgebirges<br />
zu Polen, eine Gegend, die erst langsam den Tourismus<br />
für sich entdeckt, anders als der Süden des Landes.<br />
Nach kurzem Suchen und Durchfragen erreichten wir am<br />
frühen Abend das Camp bei der Pension Annin in Kouty nad<br />
Desnou, wo die Anmeldeformalitäten bereits in vollem Gange<br />
waren. Wir zahlten die Startgebühr von 300 Kronen<br />
(das entspricht etwa elf Euro) und nahmen etwas Werbematerial<br />
und Kostproben der Futtermittelfirma, die das<br />
Rennen sponserte, sowie Kartenmaterial der Gegend entgegen.<br />
Danach übergaben wir die Impfpässe unserer Hunde<br />
dem Tierarzt, der für die Zeit der Veranstaltung<br />
durchgehend zur Verfügung stand. Hierbei wartete die<br />
nächste – kleine – Aufregung auf uns: Zwar war der Veterinär<br />
mit den Einträgen in Rashkas und Ronjas Impfässen<br />
zufrieden, bei Marios Hunden Yuma und Roxy allerdings<br />
kam es zu einer Beanstandung, die durch eine Intervention<br />
des Veranstalters allerdings schnell gegenstandslos wurde.<br />
Nachdem wir die Hunde versorgt hatten, bezogen wir unser<br />
Zimmer und setzten uns in die Gaststube. Dort fand<br />
eine Präsentation über das Dachstein-Probedogtrekking<br />
statt, das einige Wochen zuvor stattgefunden hatte. Vladimir<br />
Paral, der Organisator des Stezkou Vlka-<br />
Dogtrekkings, hatte mit einigen seiner Landsleute daran<br />
teilgenommen und trat an diesem Abend als begeisterter<br />
Botschafter dieser Gegend und der dort geplanten Veranstaltung<br />
auf. Das gab uns natürlich erneut Motivation das<br />
Dachstein-Dogtrekking zu einem ganz besonderen Event<br />
werden zu lassen. Tatsächlich war und ist diese österreichische<br />
Veranstaltung in aller Munde, viele tschechische<br />
Dogtrekker wollen unbedingt im Jahr 2008 daran teilnehmen.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Nach einem ausgiebigen Abendessen (während dem Mario<br />
unermüdlich die tschechische Wegbeschreibung für ein<br />
polnisches Pärchen ins Englische übersetzte) folgten viele<br />
nette Kontakte zu den einheimischen Dogtrekkern, wofür<br />
Marios Übersetzungsdienste die Basis bildeten. Tschechische<br />
Spezialitäten wurden verkostet, man teilte sich diverse<br />
(stärkende) Getränke und irgendwann – natürlich<br />
unvernünftig spät oder besser früh – fielen wir dann gemeinsam<br />
mit unseren Hunden in die Betten.<br />
Der Start sollte am nächsten Tag ab acht Uhr erfolgen,<br />
gestartet wurde im Minutentakt. Nach unserer Berechnung<br />
waren wir drei Österreicher kurz vor neun Uhr dran,<br />
wir frühstückten also etwas bei den Fahrzeugen, wässerten<br />
die Hunde und überprüften die Ausrüstung. Dabei<br />
musste bereits ein Riemen von Christophers Rucksack ausgebessert<br />
werden, was aber schnell geschehen war. Die<br />
Nervosität stieg, je näher der Starttermin rückte.<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 20 JANUAR 2008
In dieser Nacht wurden eine Menge Teilnehmer aufgelesen<br />
und zum Biwak gebracht, andere brachen die Regel, schliefen<br />
irgendwo auf dem Trail und trafen wirklich erst im<br />
Morgengrauen auf dem Biwakplatz ein. Wir stärkten uns<br />
mit Suppe und Bier bzw. Kofola, die Hunde mit dem mitgeführten<br />
Futter und Wasser, plauderten noch ein bisschen<br />
und hörten der wirklich ausgezeichneten und unermüdlich<br />
spielenden Band zu, bevor Christopher und ich im Biwaksack<br />
und Mario unter seiner Plane in die Schlafsäcke krochen.<br />
Pünktlich zum Schlafengehen begann es zu regnen,<br />
erst zaghaft, dann immer stärker, bis der Hinweis des<br />
Veranstalters kam, dass man auch unter dem Zeltvordach<br />
des nahen Restaurants schlafen könne. Mario nahm das<br />
Angebot mit seinen Hunden an, Christopher und ich blieben<br />
mit unseren auf der Wiese, der Biwaksack bot genug<br />
Schutz und unsere Hunde schliefen trotz des Regens bereits.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Um sechs Uhr stand ich auf, holte die Hunde und setzte<br />
mich mit ihnen unter das Vordach eines im Bau befindlichen<br />
Gebäudes in der Nähe, das andere Teilnehmer in der<br />
Nacht als Notunterkunft verwendet hatten. Christopher<br />
schlief noch eine Stunde lang selig, bevor wir gemeinsam<br />
die Hunde fütterten und unsere Rucksäcke packten. Die<br />
Regenwolken hingen träge in dem Tal und es wirkte so, als<br />
ob es den kommenden Tag konstant weiter regnen würde.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Nun wurde beratschlagt, wie das Rennen fortzusetzen sei:<br />
Etwa die Hälfte der Starter hatte aufgegeben, das Wetter<br />
war regnerisch und viele Dogtrekker hatten nur wenig<br />
Schlaf durch verspätetes Eintreffen am Biwakplatz bekommen.<br />
Die Optionen waren ein Abbruch des Rennens<br />
oder – sollte sich das Wetter bessern – eine Verkürzung<br />
der zweiten Tagesetappe. Dies sollten aber nur diejenigen<br />
auf sich nehmen, die hundertprozentig sicher waren nicht<br />
auszuscheiden, denn auf dem unwegsamen Trail der zweiten<br />
Etappe war kein Abholen möglich. Die Besprechung<br />
wurde unter dem Zeltvordach des Restaurants abgehalten,<br />
das nach einer Nacht des Dauerregens nun bereits unter<br />
der Last des sich angesammelten Wassers kippte und dadurch<br />
scheinbar einen Beitrag zu Entscheidungsfindung<br />
bringen wollte. Kurz darauf allerdings blitzte das erste<br />
Stück blauen Himmels durch die Wolkendecke, bald klarte<br />
es ganz auf und es wurde deutlich: Das Rennen würde<br />
(verkürzt) fortgesetzt werden.<br />
Wir bekamen das Angebot uns zum Camp führen zu lassen,<br />
allerdings fühlten wir uns mittlerweile wieder ausgeruht<br />
genug um diesen Weg (allerdings so direkt wie möglich) zu<br />
Fuß zurückzulegen, was wir auch taten. Dort angekommen<br />
versorgten wir die Hunde und ließen sie in den Autos ein<br />
wenig schlafen, während wir duschten und uns umzogen.<br />
Anschließend machten wir einen Besuch auf einem in der<br />
Nähe stattfindenden kleinen Markt, auf dem die örtlichen<br />
Holzschnitzer ihre beeindruckenden Skulpturen präsentierten,<br />
aßen gemütlich zu Mittag und gönnten uns einen<br />
kleinen Nachmittagsschlaf in unserem Zimmer.<br />
Das war gut, denn die abendliche Siegerehrung dauerte<br />
lang, war hervorragend organisiert und ein wirklich herzlicher,<br />
netter Abschluss der Veranstaltung. Es wurde eine<br />
Diashow der letztjährigen Rennen gezeigt, eine Startnummern-Tombola<br />
bescherte uns Fressnäpfe für die Hunde<br />
und eine Großpackung Nutella für Marios Kinder, die Erinnerungsgeschenke<br />
für die Teilnehmer (auch die ausgeschiedenen)<br />
waren sehr nett ausgesucht; ein gravierter<br />
Glasbriefbeschwerer, diverse Futterproben, Taschenmesser,<br />
jeder Dogtrekker, ob Finisher oder nicht, ging schwer<br />
bepackt nach Hause. Auch dieser Abend wurde natürlich<br />
lang (sowie feucht-fröhlich) und gipfelte in einem Tischfußball-Ländermatch<br />
Tschechien-Österreich, das – Gott<br />
sei Dank – unentschieden endete.<br />
Auch wenn die Streckenführung vielen Teilnehmern (uns<br />
eingeschlossen) schwer zu schaffen gemacht, auch wenn<br />
das Wetter Teile der Veranstaltung etwas getrübt hatte,<br />
letzten Endes bleibt ein sehr, sehr positiver Eindruck von<br />
einer großartigen Veranstaltung, deren familiäre Atmosphäre<br />
trotz des großen Teilnehmerfeldes jederzeit spürbar<br />
war. Für uns steht außer Zweifel: Wir lernen aus unseren<br />
Fehlern (die besonders im Ausrüstungsbereich und in<br />
der Zeiteinteilung lagen) und kommen wieder. Wir freuen<br />
uns schon auf den nächstjährigen Pfad des Wolfes – den<br />
Stezkou Vlka!<br />
C. Vajk<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 21 JANUAR 2008
Einige Minuten vor neun Uhr trafen wir im Startbereich<br />
ein und ließen von den Organisatoren unsere Pflichtausrüstung<br />
(Startkarte, Schlafsack, Matte, Stirnlampe, Hundefutter,<br />
Hundeschüssel, Wasser, Proviant und Wanderkarte)<br />
überprüfen. Zeitlich wurde dies allerdings etwas knapp,<br />
wodurch zumindest mein Rucksack beim Start nur halb so<br />
gut gepackt war wie noch einige Minuten zuvor.<br />
brachen bald erneut auf.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Schon auf den ersten paar Metern riss dann auch ein Riemen<br />
an meinem Rucksack – aber auch dieses Problem war<br />
schnell behoben. Es folgten einige Minuten Wanderung<br />
durch die Ortschaft, wobei wir drei Österreicher uns wieder<br />
zusammenfanden um den restlichen Weg gemeinsam zu<br />
gehen; mit einer ausschließlich tschechischen Wegbeschreibung<br />
und nur einem dieser Sprache Kundigen war das<br />
auch kaum anders möglich, auch wenn das Reglement maximal<br />
zwei Teams zusammen vorsieht. Die ersten acht Kilometer<br />
legten wir verhältnismäßig flott zurück. Sie führten<br />
uns stetig bergauf in das Schigebiet der Region, das im<br />
Spätsommer natürlich recht verlassen wirkte. Dort wurde<br />
eine kurze Rast eingelegt, die wir zum Wässern der Hunde<br />
und uns von selbst nutzten. Auf jener Bergkuppe war es<br />
bereits deutlich kühler als im Tal, was den Hunden gefiel<br />
und uns half die Pausen zu verkürzen (wer friert schon<br />
gerne und sieht seinem Hund zu, wie er immer munterer<br />
und abenteuerlustiger wird?). Ein langer, erst angenehm<br />
flacher, dann äußerst steiler und rutschiger Abstieg<br />
brachte uns zum ersten Checkpoint, der an einem Andachtsort<br />
mitten im Wald errichtet war. Dort wurde auf<br />
den Startkarten die erste Zwischenzeit eingetragen, wir<br />
wurden mit Süßigkeiten und Tee (mit und ohne Rum) gelabt<br />
und nahmen uns ein paar Minuten Zeit uns zu setzen, die<br />
Füße auszustrecken und etwas zu plaudern.<br />
Nach einem erneuten Abstieg auf einem einfach zu begehenden<br />
Waldweg gelangten wir über eine Straßenbaustelle<br />
und im unangenehm stärker werdenden Regen zu einem<br />
Gasthaus, in dem eine kleine Mittagspause einzulegen vorgesehen<br />
war. Wir aßen etwas, stärkten uns mit Kofola<br />
(einer köstlichen tschechischen Limonade, deren Geschmack<br />
eigentlich nicht wirklich zu beschreiben ist) und<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Der weitere Weg schlängelte sich durch ein romantisches<br />
Waldstück, das nach einer Abzweigung sehr bald steil anstieg<br />
und uns quasi in der Diretissima den nächsten Berghang<br />
hinaufführte. Zwar konnten wir im Verlauf der Wanderung<br />
feststellen, dass die Wanderwege in Tschechien<br />
bewundernswert sorgfältig markiert sind (dafür ist dortzulande<br />
ein Verein zuständig, der äußerst gewissenhaft<br />
und aktiv zu sein scheint), allerdings weisen sie auch die<br />
Eigenart auf ohne Rücksicht auf die Geländebeschaffenheit<br />
möglichst direkt zu ihrem Ziel zu führen – was für<br />
Wanderer mit nennenswertem Gepäck interessante Situationen<br />
ergeben kann. Im gegenständlichen Fall kämpften<br />
wir uns unter Aufbietung all unserer Kraftreserven in den<br />
Oberschenkeln und mit tatkräftiger Zughilfe unserer Hunde<br />
einen felsigen, selbst für österreichische Verhältnisse<br />
äußerst steilen Pfad auf einen Vorgipfel des Berges Vozka<br />
hinauf. Dabei überholten wir auch andere Dogtrekker, die<br />
wir später auf dem Trail nicht mehr antrafen, sie dürften<br />
auf dieser Passage aufgegeben haben.<br />
Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der wir den Rundblick<br />
von einer wildromantischen Felsformation aus genossen,<br />
wanderten wir über eine sumpfige, durch den einfallenden<br />
Nebel äußerst mystisch wirkende Hochebene, auf<br />
der wir durch einige Latschenfelder kamen, weiter. Es ging<br />
angenehm sanft wellig dahin, der Untergrund der Wege<br />
war trotz des Nebels und des teilweise durch Moorgebiet<br />
führenden Pfades verhältnismäßig trocken. Bald aber folgte<br />
ein weiterer recht steiler Anstieg durch ein Waldstück<br />
zum Gipfel des Vozka auf knapp 1400 Metern Seehöhe.<br />
Auch hier legten wir eine kurze Verschnaufpause ein, die<br />
mittlerweile selbst die Hunde zu schätzen wussten.<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 22 JANUAR 2008
Der folgende Abstieg auf einer angenehm zu begehenden<br />
Forststraße, später auf einem hübschen Waldweg ließ unsere<br />
Stimmung wieder steigen und wir kamen recht flott<br />
voran. Die melancholischen Reste einer ehemals durch dieses<br />
Gebiet führenden Eisenbahnlinie, die seit ihrer Demontage<br />
sukzessive von der Natur zurückerobert wurde, wirkten<br />
in der mittlerweile einsetzenden Dämmerung besonders<br />
romantisch.<br />
Unser Weg führte uns nun durch eine urtümliche Klamm<br />
auf die Kuhweiden oberhalb des Ortes Branná. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war die Orientierung nach der Wegbeschreibung,<br />
die großteils auf Markierungshinweisen basierte,<br />
durch die Dunkelheit (trotz unserer Stirnlampen) äußerst<br />
schwierig geworden. So sahen wir auf den weiten Weideflächen<br />
auch keine Chance dem vorgegebenen Weg haargenau<br />
zu folgen und beschlossen, ab hier nach Gefühl nach<br />
Branná abzusteigen. Unter uns sahen wir die Lichter des<br />
Ortes. Wir wussten, dass irgendwo dort unten der zweite<br />
Checkpoint war, den wir bis spätestens 22.00 Uhr erreichen<br />
mussten – und es war mittlerweile bereits 21.00 Uhr.<br />
Unser Orientierungssinn verließ uns aber Gott sei Dank<br />
nicht und so trafen wir nach dem Überwinden eines elektrischen<br />
Weidezaunes (Roxy meinte ihn unbedingt auf seine<br />
Funktionstüchtigkeit testen zu müssen) nach kurzer Zeit<br />
des Suchens wieder auf den markierten Wanderweg.<br />
In Branná erfuhren wir, dass zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
viele Teilnehmer aufgegeben hatten, und auch wir spielten<br />
kurz mit dem Gedanken, vor allem, da Christopher bereits<br />
auf den zuletzt passierten Kuhweiden zweimal umgeknöchelt<br />
war und wir noch etwa 15 Wegkilometer durch gebirgiges<br />
Gelände bis zum Biwakplatz vor uns hatten. Nachdem<br />
er aber versicherte, dass er es schaffen würde, beschlossen<br />
wir nach einer kleinen Stärkung und dem Wässern der<br />
Hunde weiterzugehen. Wir wussten, dass noch genug<br />
Dogtrekker hinter uns lagen und waren daher wild entschlossen<br />
den vorgegebenen Weg zu Ende zu gehen, auch<br />
wenn wir bereits mehr als zwölf Stunden unterwegs waren.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
Es sollte allerdings anders kommen: Nachdem wir uns in<br />
der Nacht um weitere fünf Kilometer vergangen hatten,<br />
die wir hätten umkehren müssen um dann noch immer etwa<br />
zehn Kilometer vor uns zu haben, beschlossen wir kurz<br />
nach Mitternacht ebenfalls aufzugeben und uns an der<br />
nächsten Straße abholen zu lassen. Es war wohl die richtige<br />
Entscheidung: Selbst wenn wir uns bis zum Biwakplatz<br />
durchgekämpft hätten, wären wir wahrscheinlich am<br />
nächsten Tag nicht in der Lage gewesen, das Rennen fortzusetzen,<br />
da wir voraussichtlich erst in den Morgenstunden<br />
angekommen wären.<br />
© C. Vajk www.dogtrekking.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 23 JANUAR 2008
Lysohorsky - Dogtrekking – Mid 2007<br />
Nach dem „Pfad des Wolfes“ schien die<br />
Dogtrekking-Saison – zumindest, was Rennen<br />
anging – für uns beendet zu sein. Wir hätten<br />
nicht gedacht heuer noch einmal nach Tschechien<br />
zurückzukehren um mit Gepäck und<br />
Hunden irgendwelche abstrus langen Strecken<br />
in unwirtlichen Gegenden auf Zeit zu<br />
durchwandern. Und doch, eine Gelegenheit<br />
bot sich uns noch: die Weltmeisterschaft im<br />
Gebirgs-Dogtrekking, die in den Beskiden,<br />
also im östlichsten Teil der Tschechischen<br />
Republik, direkt an der Grenze zur Slowakei,<br />
stattfinden sollte.<br />
Eingeladen wurden wir dazu vom Organisator<br />
dieser Veranstaltung, Roman Balaz, einem in<br />
der Szene legendären Extremsportler, dessen<br />
Bekanntschaft wir bereits bei unserem<br />
letzten Dogtrekking gemacht hatten. Das<br />
wettertechnisch riskante Datum (Ende November),<br />
die reizvolle Landschaft und damit<br />
die Aussicht auf ein ganz besonderes Abenteuer<br />
ließen uns nicht lange zögern: Mario<br />
Formanek, Christopher und ich beschlossen<br />
schnell uns für dieses Rennen anzumelden.<br />
Bald darauf schloss sich uns auch Markus<br />
Mayer an, der erfolgreiche <strong>Canicross</strong>- und<br />
Scooterjoering-Athlet, der einmal die Atmosphäre<br />
eines Dogtrekkings kennenlernen<br />
wollte (und anschließend erwartungsgemäß<br />
begeistert war).<br />
Zu dieser Veranstaltung würden DogtrekkerInnen<br />
aus der Tschechischen Republik, aus<br />
Polen, der Slowakei und eben wir Österreicher<br />
anreisen, knappe fünfzig Menschen und<br />
ihre Hunde würden am Start stehen, unter<br />
ihnen die absolut schnellsten Athleten, die<br />
dieser Sport aufzuweisen hat.<br />
Unser Ziel war diesmal nicht zu hoch gegriffen:<br />
Wir wollten das Rennen einfach regulär<br />
beenden.<br />
Dazu hatten wir einige Änderungen in Bezug<br />
auf Taktik und Ausrüstung vorgenommen –<br />
das Gepäck war deutlich handlicher dimensioniert<br />
(dabei kam uns die geringere Länge<br />
des Trails natürlich sehr entgegen), wir<br />
wählten trotz des angekündigten kalten, in<br />
tieferen Regionen nassen Wetters leichteres<br />
Schuhwerk, Pausen für uns und die Hunde<br />
wollten wir kürzer, aber regelmäßiger<br />
halten und besonders in flacheren Teilen<br />
oder bergab wollten wir statt zu gehen locker<br />
laufen. Es war ein Experiment, aber ein<br />
lohnendes, wie uns schien.<br />
Am Freitag, dem 23. November 2007, brach<br />
also das Team Österreich gemeinsam mit<br />
seinen Hunden Blaze, Yuma, Rashka und Ronja<br />
nach Ostravice, dem Veranstaltungsort,<br />
auf. Nach einer recht abenteuerlichen Fahrt<br />
(inklusive eines Autobahnstaus, der Suche<br />
nach einem Bankomat und der Orientierung<br />
in entlegenen Gebirgstälern) gelangten wir<br />
bei weitem später als geplant im Hotel an,<br />
bezogen unsere Zimmer und erledigten die<br />
Anmeldeformalitäten für den nächsten Tag.<br />
In einem anderen Lokal im Ort bekamen wir<br />
kurz vor der Sperrstunde sogar noch etwas<br />
zu essen und konnten letzte Pläne für das<br />
Rennen schmieden. Vernünftigerweise gingen<br />
wir verhältnismäßig früh schlafen um gestärkt<br />
durch eine ruhige Nacht und ein ausgiebiges<br />
Frühstück am Samstag frisch und<br />
ausgeruht zu sein. Immerhin erwartete uns<br />
eine Strecke, die nicht nur der Distanz eines<br />
Marathonrennens entsprach, sondern darüber<br />
hinaus auch noch im Gebirge sowie in<br />
Schnee und auf Eis zurückzulegen war. Eine<br />
kurze Sportlerbesprechung nach dem Frühstück<br />
und das Einzeichnen der Strecke auf<br />
unseren Karten stimmten uns auf die bevorstehenden<br />
Stunden ein. Die Hunde waren<br />
gewässert, wir hatten gegessen, die Ausrüstung<br />
war gecheckt und alle waren umgezogen<br />
– es war so weit: Um kurz nach zehn Uhr<br />
erschienen wir im Startbereich vor dem Hotel.<br />
Unsere Anspannung war spürbar geringer<br />
als beim letzten Dogtrekking-Rennen, obwohl<br />
(oder weil) diese Veranstaltung mit einem<br />
Massenstart beginnen sollte. Um zehn Uhr<br />
zehn (zwanzig Minuten nach dem Start der<br />
Damen) setzte sich der Pulk der männlichen<br />
Dogtrekker in Bewegung und auf dem ersten<br />
Kilometer, der noch durch bewohntes Gebiet<br />
führte, erschien das Feld äußerst homogen.<br />
Erst mit der Zeit und zunehmender Steigung<br />
des Trails zog sich die Gruppe auseinander<br />
und bereits nach etwa einer Viertelstunde<br />
gab es keinerlei Platzprobleme auf dem Weg<br />
mehr. Bald war die Wanderroute, auf der wir<br />
uns bewegten, nur mehr als ausgetretener<br />
Pfad im Schnee erkennbar, der direkt auf<br />
den Lysa Hora, den dominierenden Gipfel des<br />
Rennens (1323m Seehöhe) führte. Die Hunde<br />
arbeiteten – schon aufgrund der winterlichen<br />
Witterungsbedingungen - hervorragend<br />
und so war es unserer Viergruppe möglich<br />
eine Menge Konkurrenten hinter uns zu lassen;<br />
nach etwa fünf Kilometern überholten<br />
wir auch schon die ersten Dogtrekkeringen<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 24 JANUAR 2008
die ja immerhin einen nicht zu unterschätzenden<br />
Vorsprung gehabt hatten. Der Tag<br />
begann gut für uns, das war nicht zu übersehen.<br />
Am anstrengendsten in dieser Phase des<br />
Rennens war wohl das Überholen der Konkurrenten<br />
beziehungsweise das Ausweichen,<br />
wenn Wanderer den Berg herunter kamen<br />
(diese waren teilweise in Begleitung frei laufender<br />
Hunde). Nach einem zirka 75-<br />
minütigen Anstieg und dem Zurücklegen von<br />
etwa 740 Höhenmetern auf 7,6 Kilometern<br />
Wegstrecke gelangten wir zum ersten<br />
Checkpoint, der Berghütte auf dem Gipfel<br />
des Lysa Hora. Dort stempelten wir in der<br />
überfüllten Gaststube unsere Startkarten<br />
ab, boten den Hunden Wasser an (das sie<br />
allerdings verächtlich ablehnten) und machten<br />
uns nach einem äußerst kurzen Stopp<br />
daran die Schipisten des Gebietes bergab zu<br />
laufen. Nach etwa zwei Kilometern lockeren<br />
Trabens überdehnte ich mir durch einen<br />
unglücklichen Schritt in eine Spur im tiefen<br />
Schnee abseits der Pisten schmerzhaft die<br />
Wade des linken Beines. Aufgrund des stechenden<br />
Schmerzes, der mit einem deutlich<br />
wahrnehmbaren, schnalzenden Geräusch einhergegangen<br />
war, dachte ich zuerst an einen<br />
Muskel- oder Sehneneinriss. Auch war es mir<br />
in den ersten Minuten kaum möglich einen<br />
wirklichen Schritt zu tun. Nach erst zehn<br />
zurückgelegten Kilometern aufzugeben ließ<br />
mein Stolz aber nicht zu. Ich saß in einer<br />
emotionalen Zwickmühle. Das einzig Zielführende<br />
schien eine Entscheidung „aus dem<br />
Bauch heraus“ zu sein: Ich forderte die anderen<br />
auf, ihr Tempo beizubehalten und<br />
mich vorerst zurückzulassen. Mein Körper<br />
war trainiert genug um mir den Unterschied<br />
zwischen echter Verletzung und vorübergehendem<br />
Schmerz glaubhaft mitzuteilen, davon<br />
war ich überzeugt. Und tatsächlich: Im<br />
Verlauf der nächsten zwei- bis drei Kilometer<br />
gewöhnte ich mich beinahe an das Stechen<br />
in meiner Wade und mich beruhigte die<br />
Tatsache, dass der Schmerz ein wenig abklang<br />
und keine Schwellung zu ertasten war,<br />
nur eine leichte Verhärtung des Gastrocnemius.<br />
Mein Ehrgeiz lag zu diesem Zeitpunkt<br />
allein darin die restlichen rund dreißig Kilometer<br />
des Trails - egal in welcher Zeit –<br />
hinter mich zu bringen. Glücklicherweise<br />
bestanden die nächsten acht Wegkilometer<br />
aus so unwegsamem Gelände (steile An- und<br />
Abstiege, Eisplatten, Tiefschnee), dass an<br />
ausgiebigeres Laufen nicht zu denken war.<br />
Dies war mein Vorteil, denn so konnte ich<br />
auch humpelnd knapp hinter meinen drei<br />
Teamkollegen vorankommen, mit denen ich<br />
bereits beim zweiten Checkpoint im urtümlichen<br />
Waldgebiet direkt an der slowakischen<br />
Grenze wieder zusammentraf. Dort kam es<br />
zu Problemen am Checkpoint, da eine Hüttenwirtin<br />
sich nach einer gewissen Anzahl<br />
Teilnehmer, die ihr Lokal zum Abstempeln<br />
der Startkarten betreten hatte, weigerte<br />
weitere Teilnehmer einzulassen (obwohl das<br />
von den Organisatoren im Vorfeld abgesprochen<br />
worden war). Nach einer kurzen Stärkung<br />
- vor der Hütte - nahmen wir den Weg<br />
wieder gemeinsam auf. Nach einem nicht<br />
allzu schwierigen Anstieg gelangten wir auf<br />
gemütlich zu begehende Gebirgsstraßen, was<br />
auch meinem Bein gut tat, sodass ich bald,<br />
zumindest bergab, wieder zu laufen im Stande<br />
war. Die Stimmung stieg, wir fühlten uns<br />
stark und noch gut ausgeruht, obwohl wir<br />
bereits mehr als die Hälfte des Rennens<br />
hinter uns gebracht hatten. Beim dritten<br />
Checkpoint, dem einsam gelegenen Gasthaus<br />
Charbulak, ließen wir die Hunde in den bereit<br />
gestellten Wasserkübeln saufen und genehmigten<br />
uns selbst jeder eine kleine Flasche<br />
Kofola (ein tschechischer Softdrink, dessen<br />
Geschmack schwierig zu beschreiben, aber<br />
äußerst interessant ist). Das musste nach 26<br />
zurückgelegten Kilometern einfach sein, die<br />
verlorene Zeit würden wir locker durch unsere<br />
erholte Physis wieder gut machen. Auf<br />
lange Pausen verzichteten wir gerne, da ein<br />
längerer Aufenthalt nicht nur Zeit, sondern<br />
auch Körperwärme kostete – immerhin waren<br />
wir von der Bewegung erhitzt und die winterlichen<br />
Temperaturen waren durch die<br />
hohe Luftfeuchtigkeit in diesen bereits<br />
recht tiefen Lagen äußerst unangenehm.<br />
Durch Kofola also typisch dogtrekkermäßig<br />
gestärkt waren wir bereit den letzten Teil<br />
der Strecke (noch etwa 16 Kilometer) in Angriff<br />
zu nehmen. Dieser führte uns zuerst<br />
über äußerst steile, sehr rutschige Schipisten<br />
bergab (die Hunde mussten teilweise<br />
ohne Zug „bei Fuß“ gehen, sonst wäre es zu<br />
schlimmen Stürzen gekommen), später durch<br />
eine dicht bewaldete Klamm, in der wir erneut<br />
einige DogtrekkerInnen auf einem vereisten<br />
Weg überholen konnten. Bald gelangten<br />
wir zu einem großartigen Stausee, dessen<br />
Uferverlauf wir auf einer etwas erhöhten<br />
Straße folgten. Mein linkes Bein begann<br />
zu diesem Zeitpunkt erneut Schwierigkeiten<br />
zu machen, sodass ich etwas zurück fiel,<br />
dieses Manko aber durch besonders flotte<br />
Bergabläufe wieder wettzumachen<br />
trachtete, was mir dank der Hilfe meiner<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
© M. Formanek<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 25 JANUAR 2008
vierbeinigen Teampartnerin auch recht gut gelang. Bald<br />
schon trabten wir in Richtung Ostravice, also dem Ziel des<br />
Rennens entgegen. Mittlerweile – es war etwa 16.00 Uhr –<br />
begann es zu dämmern. Wir wussten: Um spätestens 16.30<br />
Uhr wäre es, besonders im Wald, stockdunkel. Die letzten<br />
zwei Kilometer hatten wir zwischen dichtem Baumbestand<br />
zurückzulegen, was uns beinahe gezwungen hätte, die mitgeführten<br />
Kopfleuchten zu verwenden. Wir kamen aber<br />
mit nur einer von vieren gut aus (zum kurzen Kartenlesen<br />
war sie hilfreich), denn nach einer geringen Zeitspanne<br />
trafen wir bereits auf den erleuchteten Zufahrtsweg zum<br />
Hotel, in dessen Eingangsbereich das Ziel lag. Müde, nass,<br />
aber euphorisch gaben wir simultan unsere Startkarten bei<br />
den Organisatoren ab: Das Team Österreich hatte damit<br />
trotz aller Widrigkeiten der vergangenen sechseinhalb<br />
Stunden, der schwierigen Geländebedingungen und 42 a-<br />
benteuerlicher Wegkilometer geschlossen gefinisht! Unser<br />
Ziel war erreicht und darüber hinaus waren wir aufgrund<br />
der Wetter- und Geländebedingungen stolz auf<br />
unsere und die Leistung unserer Hunde. Meine linke Wade<br />
war zwar eine einzige verkrampfte Fleischmasse, Mario<br />
spürte schmerzhaft seine Knie und die Erschöpfung war<br />
uns allen deutlich anzusehen, aber wir waren fröhlich, lachten<br />
viel und posierten stolz für ein Teamfoto, das einer<br />
unserer Konkurrenten, der knapp vor uns mit seinem<br />
Wolfshund ins Ziel gekommen war, freundlicherweise von<br />
uns machte.<br />
Nachdem die Tiere versorgt (gefüttert und gewässert, die<br />
Pfoten kontrolliert, das Fell abgerieben und in den Boxen<br />
zur Ruhe gelegt) waren, gönnten auch wir menschlichen<br />
Teammitglieder uns etwas Erholung unter der heißen Dusche<br />
und bei einem ausgezeichneten, (bis auf die Sachertorte)<br />
typisch tschechischen Abendessen, das etwas üppiger<br />
als üblich ausfiel – doch wer konnte uns das nach diesem<br />
Tag verdenken? Es sollte noch etwa dreieinhalb Stunden<br />
dauern, bis die letzten DogtrekkerInnen im Ziel eintrafen,<br />
wir hatten also noch mehr als genug Zeit zum Plaudern,<br />
Lachen, Essen und Trinken mit unseren KonkurrentInnen,<br />
sodass wir die feierliche Siegerehrung um etwa 21<br />
Uhr entspannt genießen konnten.<br />
Es war ein schöner Erfolg, den wir als Team mit nach Hause<br />
nehmen durften: Neben guten Einzelergebnissen<br />
(sechste und neunte Plätze) erreichten wir in der Teamwertung<br />
den zweiten Rang, was uns Österreicher zur<br />
zweitbesten Dogtrekking-Nation (nach der Tschechischen<br />
Republik) erhebt.<br />
Darüber hinaus konnten erneut sehr nette Kontakte geknüpft<br />
und gemeinsame Pläne geschmiedet werden, die auf<br />
eine äußerst erfreuliche Zukunft des Dogtrekkings in Österreich<br />
hoffen lassen.<br />
Christian Vajk<br />
Ihr Komplettausstatter an technisch hochwertiger Outdoor-Bekleidung zum<br />
SKIFAHREN, SNOWBOARDEN, SKITOUREN, WANDERN, BERGSTEIGEN<br />
Anfang der 90er Jahre haben sich eine kleine Gruppe von Bergsteigern Gedanken zu Ihrer Ausrüstungen gemacht. Bei dieser mangelte<br />
es oft am Material oder auch an nützlichen Kleinigkeiten wie z.B. Schnallen an Rucksäcken, eine Tasche für die Isomatte bei den<br />
Schlafsäcken, Zugbänder bei den Jacken oder aber auch ein Schneekragen für festen Halt bei eisigen oder steinigen Untergrund bei<br />
den Zelten. Da dies kein Hersteller zu vernünftigen Preisen anbieten konnte, entwickelte sich schnell die Idee zu einer eigenen Produktion.<br />
Die ersten fertigen Produkte wurden dann bei kleineren und größeren Expeditionen getestet. Auf Grund der dadurch gewonnenen<br />
Erfahrung, wurden diese in der Funktionalität ständig verbessert, bis es den hohen Ansprüchen gerecht wurde. Danach wurde<br />
am Design und der Optik gearbeitet unter dem Motto: Sportler brauchen etwas sportliches, Extrem Sportler brauchen etwas extrem<br />
Sportliches! Jetzt wurden sehr schnell Freunde und andere Sportler auf die Produkte aufmerksam. Man begann mit der ersten Produktion.<br />
Die später speziell entstandene HUSKY Technology Abteilung arbeitet ständig an neuen, widerstandsfähigen leichten Materialien.<br />
Bevor diese in den Verkauf kommen, werden sie auch von extrem Sportlern auf Expeditionen getestet. Seit 5 Jahren wird durch<br />
überzeugende Produkte mit fairen Preisen in ganz Europa stetig der Vertrieb über Handelspartner aufgebaut. Mittlerweile sind die<br />
HUSKY-Produkte nicht nur bei über 150 Händlern in Frankreich oder der Tschechischen Republik ein Begriff, sondern seit 2006 auch<br />
im deutsch-sprachigem Raum mit HUSKY OUTDOOR und durch das unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis, durch die neuen eingesetzten<br />
Technologien, Materialien und der Vielzahl an Modellen und Farben, bei immer mehr Bergsteigern ...Wintersportlern ... Bikern<br />
...Familien ...Campern ... ... und bald auch bei Ihnen. Überzeugen Sie sich selbst!<br />
Gerne berate ich Sie über die Abwicklung, Lieferbedingungen und Gewährleistung. Katalog und Preisliste<br />
gibt’s natürlich auch in Druckform!<br />
Ihr Kontakt:<br />
Klaus Selgrad, Waldstraße 22, 4421 Aschach an der Steyr<br />
Mobil: 0664/8445700, mailto: selgrad@gmx.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 26 JANUAR 2008
SNOWRUNNERS EBBS<br />
(cg) Der Snowrunners Verein wurde mit 22.11.2005<br />
gegründet, um eine Plattform für Schlittenhundebesitzer<br />
und allen Freunden der nordischen Hunderasse<br />
zu schaffen. Wir treffen uns regelmäßig um unsere<br />
Erfahrungen auszutauschen, machen gemeinsame<br />
Ausfahrten mit dem Schlitten oder Trainingswagen<br />
und leisten Aufklärungsarbeit für unsere Rasse.<br />
Der Verein besteht aus 19 Mitgliedern und insgesamt<br />
20 Hunden. Die Tiere im Verein sind überwiegend<br />
aus zweiter oder dritter Hand. Die Gründe warum<br />
ein Husky zu uns kommt sind vielfältig. Auszugsweise<br />
seien hier genannt: Trennung, Aufgabe des<br />
Schlittenhundesports, Tod bzw. Erkrankung oder<br />
Überforderung des Besitzers. Wir setzen uns außerdem<br />
dafür ein, in Not geratenen Hunden einen guten<br />
© C. Gugglberger<br />
© C. Gugglberger<br />
Im Winter haben wir den Gästen unserer Region außerdem<br />
Hundeschlittenfahrten, Vollmondfahrten<br />
oder Wanderungen mit dem Hund angeboten. Hundeschlittenfahrten<br />
für Gäste werden aufgrund der Ü-<br />
bernahme des Raritätenzoos Ebbs durch unsere Obleute<br />
Marion Mayr und Rudi Otto nur noch in diesem<br />
Winter angeboten.<br />
Platz zu vermitteln und stellen dafür Platz für Inserate<br />
auf unserer Homepage und in unserem Forum<br />
zur Verfügung.<br />
Dogtrekking, Wagensport, <strong>Canicross</strong> und Scooterjöring:<br />
© C. Gugglberger<br />
© C. Gugglberger<br />
Um mehr Menschen auf unseren Sport und unsere<br />
Rasse aufmerksam zu machen, wurde im Juni 2007<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 27 JANUAR 2008
das Snowrunners Forum ins Leben gerufen. Alle Hundebesitzer,<br />
egal welcher Rasse, die mit ihrem Hund/<br />
ihren Hunden Hundeschlittenfahrten, Skijöring, Bikejöring/Scooterjöring,<br />
<strong>Canicross</strong> (Laufhundesport) o-<br />
der Dogtrekking betreiben bzw. betreiben wollen,<br />
sind herzlich eingeladen in diesem Forum über Haltung,<br />
Fütterung, Training, Gesundheit, uvm. zu diskutieren!<br />
Inzwischen haben sich bereits über 40 engagierte<br />
und erfolgreiche Hundesportler registriert,<br />
die in einer kollegialen Atmosphäre über alle wichtigen<br />
Themen im Laufhundesport diskutieren. Wir<br />
freuen uns sehr, eine Tierärztin und eine Tierphysiotherapeutin<br />
unter uns zu haben!<br />
Thom Szendi vom <strong>Canicross</strong> <strong>Austria</strong> Verband trug<br />
maßgeblich dazu bei, dass das Snowrunners Forum in<br />
der Laufhundesport-Szene bekannt wurde und verlinkte<br />
uns zusätzlich auf der Vereinshomepage<br />
www.laufhundesport.at.<br />
Thom, vielen Dank für Deine Unterstützung!<br />
SNOWRUNNERS EBBS - FORUM:<br />
www.snowrunners.at/forum/index.php<br />
© C. Gugglberger<br />
Claudia Gugglberger<br />
snowrunners ebbs<br />
Herzlich willkommen beim Schlittenhundeverein Snowrunners Ebbs! Der Verein wurde<br />
mit 22.11.2005 gegründet, um eine Plattform für Schlittenhundebesitzer und allen<br />
Freunden der nordischen Hunderasse zu schaffen. Wir treffen uns regelmäßig um unsere<br />
Erfahrungen auszutauschen, machen gemeinsame Ausfahrten mit dem Schlitten oder<br />
Trainingswagen und leisten Aufklärungsarbeit für unsere Rasse.<br />
Unser Ziel ist es in Not geratenen Hunden zu helfen und ihnen ein gutes zu Hause zu<br />
geben und nicht eine Zucht zu unterstützen (weitere Vermehrung der Rasse gegen Entgelt).<br />
Die Tiere im Verein sind zwar fast alle reinrassig, jedoch überwiegend aus zweiter<br />
oder dritter Hand. Die Gründe warum ein Husky zu uns kommt sind vielfältig. Auszugsweise<br />
seien hier genannt: Trennung, Aufgabe des Schlittenhundesports, Tod bzw.<br />
Erkrankung oder Überforderung des Besitzers.<br />
Die Schlittenhunde im Verein werden großteils zumindest zu zweit gehalten, da sich ein<br />
allein gehaltener Husky nicht 100%ig wohl fühlt. Der Husky ist ein typisches Rudeltier,<br />
genießt das Leben in Gesellschaft von Artgenossen und entwickelt nicht zuletzt aufgrund<br />
der artgerechten Haltung ein ausgeprägtes soziales Verhalten. Beim Ziehen von<br />
Schlitten oder Trainingswagen müssen die Hunde ein gutes Team bilden. Da die Tiere<br />
vorwiegend im Freien, nicht aber in getrennten Zwingern gehalten werden sind sie sehr<br />
robust und gesund.<br />
Aktuell gehören dem Verein 19 Mitglieder und 20 Hunde an.<br />
www.snowrunners.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 28 JANUAR 2008
Vom Leben und Sterben der Grönländer.<br />
Gastbeitrag von Marion Löcker<br />
Weitgehend unbekannt:<br />
Das Leiden der Schlittenhunde in Grönland.<br />
Fällt der Name Grönland, wird dies mit Abgeschiedenheit,<br />
Naturverbundenheit, traditionellem Leben der Inuit verbunden,<br />
Tiere und Menschen teilen sich die größte Insel<br />
der Erde im gegenseitigen, harten aber respektvollen Ü-<br />
berlebenskampf.<br />
Weit gefehlt: In Grönland leben an die 21 000 Schlittenhunde<br />
unter katastrophalen Umständen. Es herrscht ein<br />
flächendeckendes Grauen mit ständig angeketteten Schlittenhunden,<br />
die ohne Wasser und Futter dahinvegetieren.<br />
Eine Mitarbeiterin des Österreichischen Tierschutzvereins<br />
machte sich im August alleine auf nach Ostgrönland,<br />
um das Leid der Hunde zu dokumentieren.<br />
Ankunftsziel war Tassilaq in der Kommune Ammassalik, ein<br />
buntes Städtchen mit Holzhäusern, in rot, gelb, grün, blau,<br />
rosa, Eisberge schwammen im Meer herum, trotz Sommerwetter<br />
und für grönländische Verhältnisse warmen Temperaturen.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Oft konnten die Mütter nicht zu den Welpen, weil die Ketten<br />
schon so verwickelt waren, dass sich die Hunde nicht<br />
einmal einen halben Meter bewegen konnten.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Die Tierschützerin traf vor Ort die für den Schlittenhundedistrikt<br />
zuständige Tierärztin, eine von zwei Tierärzten,<br />
die für alle Schlittenhunde in ganz Grönland zuständig sind<br />
- in dieser Region war sie vor drei Jahren zum letzten Mal.<br />
Gleich am ersten Abend begann man mit der Kontrolle und<br />
fand unvorstellbare Zustände vor. Einsame Hunde an Ketten,<br />
Hunde ohne Wasser, skelettierte Hunde mit zusammengebunden<br />
Beinen, den Strick, der als Halsband fungierte,<br />
noch um den Hals. Überall an den steilen Hängen waren<br />
Hunde angekettet, manche entdeckte man erst auf den<br />
zweiten Blick.<br />
Die Welpen mußten am nackten Boden liegen auch im Regen,<br />
Welpenhütten sind zwar gesetzlich vorgeschrieben,<br />
doch es hält sich niemand daran. Schlimm ist, dass die Ketten<br />
der Muttertiere ganz knapp neben den Welpen befestigt<br />
sind, läuft die Mutter auf und ab, scheuert die Kette<br />
über die Kleinen, diese schreien jedesmal auf vor Schmerzen,<br />
doch das kümmert niemand.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Ein Hund war völlig fertig, die Tierärztin verlangte vom<br />
Besitzer (der Richter der Stadt!), dass er den Hund entweder<br />
gesund pflegt oder ihn töten zu lassen. Der Besitzer<br />
weigerte sich den Dogshooter, der in jedem Ort vorhanden<br />
ist, noch am Abend holen zu lassen, der Hund lag<br />
völlig krank im Regen. Die Tierärztin machte sich noch mit<br />
der Tierschützerin abends auf den Weg und schläferte ihn<br />
ein. Am nächsten Tag obduzierte sie ihn, er hatte statt an<br />
die 45 kg nur 21 kg, im Darm war nur Erde, der Hund hatte<br />
an einer hochgradigen Lungenentzündung gelitten, leider<br />
kein Ausnahmefall.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 29 JANUAR 2008
Gerade bei Regen ist die Situation für die Hunde besonders<br />
schlimm, man sieht ihnen an, wie unglücklich sie sind,<br />
das nasse Fell, kein Unterschlupf für ihre Welpen, wenigstens<br />
sammelt sich manchmal in einer Pfütze etwas Wasser,<br />
denn das ist rar für diese Hunde.<br />
Zwar stehen überall Eimer oder Bottiche, doch zumeist<br />
leer. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass mehr als<br />
90% der Tiere kein Wasser haben, oder zumindest nur<br />
sehr selten, viele Hunde sind vor Durst schon fast<br />
wahnsinnig und das obwohl manchmal sogar Wasser in Rinnsalen<br />
an ihnen vorbeifließt, doch sie können es nicht erreichen,<br />
weil die Ketten zu kurz sind…<br />
die sich irgendwie befreit hatten, Hunde, die nach Kontrolle<br />
der Tierärztin so krank sind, dass nur mehr der Tod<br />
Erlösung bringt, denn eine medizinische Versorgung gibt es<br />
nicht oder besser gesagt niemand würde Geld dafür ausgeben.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
In den entlegenen Dörfern, die man nur mit dem Boot erreicht,<br />
wird das Ausmaß der Tragödie erst so richtig<br />
sichtbar. In jedem Dorf leben mindestens 150 Hunde, alle<br />
unter widrigsten Umständen, angekettet, manche bis zur<br />
fast völligen Unbeweglichkeit mit den Ketten verwickelt,<br />
ohne Wasser, ohne Futter. Denn Futter gibt es im Sommer<br />
nur alle 3-4 Tage maximal, oft nur einmal pro Woche und<br />
dann nur Eingeweide von Robben, ab und zu etwas Fisch.<br />
Warum auch? Es werden dauernd junge Hunde geboren,<br />
auch wenn viele der Welpen sterben, bleiben doch noch<br />
immer genug über. Die jungen Hunde müssen schon im Alter<br />
von sechs Monaten den Schlitten ziehen, egal wie sehr<br />
ihnen das in der Wachstumsphase schadet, nach zwei Jahren<br />
werden sie sowieso erschossen. Und nur aus diesem<br />
Grund hält man sich die Hunde, zum Schlittenziehen im<br />
Winter, wenn die Inuit auf Jagd gehen. Hier macht sich<br />
aber bereits der Klimawandel bemerkbar, das Eis wird immer<br />
dünner und die Jäger fahren immer öfter auch im<br />
Winter mit dem Boot zur Jagd.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Die Hunde sind völlig ausgemergelt, was man leider nicht<br />
immer sofort wegen des Fells erkennen kann, und total<br />
mangelernährt. Dabei würde es schon reichen, wenigstens<br />
ab und zu eine ganze Robbe dazu zu verfüttern, damit wäre<br />
der Nährstoffbedarf schon gedeckt. Statt dessen verwesen<br />
Robben ungenutzt neben den Häusern, gefangen nur<br />
um des Fanges willen.... In jedem Dorf wartet schon der<br />
Dogshooter mit geschultertem Gewehr, er ist nur dazu da<br />
und wird auch dafür bezahlt, Hunde zu erschießen, Hunde,<br />
Leider werden viele Hunde auch rein aus Traditionsgründen<br />
gehalten, diese Hunde haben nicht einmal die seltene,<br />
wenn gleich auch kräfteraubende Abwechslung des Schlittenziehens,<br />
sie bleiben immer angehängt. Nicht selten wird<br />
nur ein Hund gehalten, er ist der „Entsorger“ für Küchenabfälle,<br />
beachtet wird auch er nie, wie all die anderen e-<br />
benfalls nicht. Hunde haben nach Meinung der Inuit keine<br />
Seele, Frauen fürchten sich vor den Hunden, die Kinder<br />
ärgern sie nur. Man ist der Meinung, solange der Hund atmet,<br />
sich bewegt, mit dem Schwanz wedelt, geht es ihm<br />
gut, dass er täglich Wasser braucht, Futter und<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 30 JANUAR 2008
Zuwendung stößt auf völliges Unverständnis.<br />
Unglaublich daher, wie freundlich dennoch diese Hunde<br />
sind, alle wedeln, lecken einem die Hand, springen an einem<br />
hoch, wollen spielen. Manche lassen sich sofort am Bauch<br />
kraulen, so gut wie keiner zeigte sich aggressiv. Der Anblick<br />
der Hunde läßt einem die Tränen in die Augen steigen,<br />
selten ist so viel Hundelend geballt zu sehen. Und man<br />
sieht auch wie traurig die Hunde sind, man erkennt ihre<br />
Verzweiflung in ihren Augen, man kennt ihre Trauer am<br />
Hängen der Ohren, selbst die Welpen haben bereits einen<br />
traurigen Gesichtsausdruck.<br />
haben die Besitzer strafen, es kann bei mehrmaligem Vergehen<br />
sogar zu einem Hundehalteverbot kommen.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Doch wie man sieht ist auch in Grönland Papier geduldig,<br />
die Gesetze, die Wasser, Futter, Welpenhütten und eine<br />
Kettenlänge von mindestens drei Meter vorschreiben, werden<br />
ohne Sanktionen ignoriert.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Alle sitzen sie sitzen auf Felsen, in Müllhalden, zwischen<br />
Glasscherben, Dreck und Getränkedosen. Mutterhündinnen<br />
versuchen mit letzter Kraft für ihre Welpen ein Nest aus<br />
Grasbüscheln zu bauen, Hunde winseln und schreien verzweifelt<br />
um Hilfe, wenn sie jemand sehen, von dem sie meinen,<br />
er würde Ihnen helfen.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Der Österreichische Tierschutzverein startet nun eine<br />
Kampagne, um das Leben der Schlittenhunde in Grönland<br />
zu verbessern.<br />
Was kann man tun? Zunächst müssen die Touristen aufgeklärt<br />
werden, worauf sie achten sollen, wenn sie eine<br />
Schlittenhundefahrt in Grönland buchen und schlimmstenfalls<br />
die Tour nicht durchführen, wenn sie sehen, wie<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Bei jeder Kontrolle werden Hunde erschossen, manchmal<br />
bis zu 60 Tiere, Hunde, die ganz leicht gesund zu pflegen<br />
wären, denn die Grönlandhunde sind äußerst zäh. Die Tierärztin<br />
erzählte, manchmal wird den Hunden die Zähne eingeschlagen,<br />
damit sie sich nicht losbeißen können.<br />
Viele werden während des Sommers auf Inseln ausgesetzt,<br />
und sich selbst überlassen, sie ernähren sich von ihren<br />
toten Kameraden. Diejenigen, die überleben, werden vor<br />
Wintereinbruch wieder geholt. Die Tierärztin notierte<br />
zwar akribisch alles was falsch war und schrieb einen Report<br />
für Polizei, diese sollte letztendlich, wenn sie Lust<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 31 JANUAR 2008
die Hunde tatsächlich vor Ort leben müssen und dafür ist<br />
es wichtig, die Reiseveranstalter mit ins Boot zu holen.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Ein Aufklärungsvideo wird für die kleinen Inuit in den<br />
Schulen vom Österreichischen Tierschutzverein produziert<br />
werden. Die Tierärztin will darüber mit der Regierung<br />
sprechen und bei der Gelegenheit gleich das Videomaterial,<br />
das von der Tierschützerin in Grönland gedreht<br />
wurde, präsentieren. Denn auch in Grönland sitzen die Verantwortlichen<br />
weit weg vom Elend und schenken Schilderungen<br />
alleine keinen Glauben.<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Wer mehr über die Kampagne erfahren, ein Video über das<br />
Leben der Schlittenhunde haben möchte oder wer mithelfen<br />
will, den Hunden zu helfen der wendet sich an den Österreichischen<br />
Tierschutzverein unter:<br />
01/8973346,<br />
www.tierschutzverein.at<br />
Marion Löcker<br />
Österreichischer Tierschutzverein<br />
© M. Löcker www.tierschutzverein.at<br />
Christkindl für zwei Gröni-Welpen!<br />
(thom) Für zwei Welpen war es ein verfrühtes Weihnachtswunder,<br />
als das Christkind in der Gestalt von Marion<br />
die beiden mit nach Österreich nahm.<br />
Marion war Anfang Dezember mit Mitarbeitern des Fernsehsenders<br />
PRO7 in Grönland. Die beiden Welpen streunten<br />
in einer grönländischen Ortschaft ohne Elterntiere<br />
herum. Nachdem alle Dorfbewohner beteuerten, dass ihnen<br />
diese Hunde nicht gehören wäre die nächste Station in dem<br />
kurzen Leben der Beiden der Dogshooter gewesen.<br />
Marion nahm mit Hilfe des PRO7—Teams die beiden Gröni-<br />
Welpen mit nach Österreich. Sie hatte schon vor der Reise<br />
Kontakt mit potentiellen Adoptiveltern aufgenommen, welche<br />
bereit sind Grönlandhunde bei sich aufzunehmen und<br />
auch in der Lage sind diese artgerecht zu halten.<br />
© Gitte & Thom © Gitte & Thom<br />
Die beiden leben nun schon einige Wochen bei Andrea im<br />
Salzkammergut. Andrea und ihr Freund Roland haben schon<br />
einige Jahre Grönländer, welche sie artgerecht halten und<br />
bewegen.<br />
Wir werden über den weiteren Lebensweg von Aput und<br />
Siku in den kommenden Ausgaben von <strong>Canicross</strong>-Aktuell<br />
berichten.<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 32 JANUAR 2008
Lackenhof - Erlebnisse aus der<br />
Sicht des Zeitnehmers Reini M.<br />
(reini) ich möchte euch mit einigen zeilen erfreuen, wie ich lackenhof<br />
erlebt habe:<br />
start zu hause, ausgerüstet mit nem brandneuen navi, das mich bei<br />
eingabe von lackenhof rot unterlegt fragte, ob ich auch nichtasphaltierte<br />
wege benutzen möchte ...wahrscheinlich, weil ich mich<br />
auf einem unbefestigtem weg befand, und so gab ich dem navi<br />
mein ja wie zu nem pfarrer bei der hochzeit. so fuhr ich los und<br />
begab mich in die hände des engels, der aus dem lautsprecher<br />
sprach ...mal links, rechts und überhaupt ... so fuhr ich nach lackenhof<br />
in vollstem vertrauen zu der weiblichen stimme, auf wegen,<br />
die nur die einheimischen, gott und der engel an bord kannten.<br />
ich kann euch sagen, die anreise war ein abenteuer:<br />
verschneite strässchen durch die wälder, wo des toyotas allrad<br />
fast nicht mehr ausreichte um vorwärts zu kommen, steil rauf und<br />
runter im schneckentempo, supi landschaft in winterlicher pracht,<br />
befahren am rande der physik, so stand auf kleinen schildchen<br />
...mal diese alm, mal jene ...und ich lechzte nach bestätigung<br />
meines süßen engels, dass ich noch auf dem rechten wege sei ...was<br />
mich etwas störte, war das ...fahren SIE ...wieso ist das mädel<br />
noch immer per sie mit mir, i versteh des ned ...ein du und ein<br />
streichler zur beruhigung wären mir lieber gewesen. ab und zu<br />
kam ein anruf von eric an, der mich fragte, wo ich denn sei ...sagte<br />
auf irgendeiner alm ...<br />
also, ich kam nach lackenhof, das letzte stück, wo alle ketten anlegten,<br />
war die reinste erholung für mich und toyota.<br />
am stakeout angekommen, ein bisschen später als geplant, gabs<br />
dann viel hallo und grinsende gesichter, keine fechtduelle mit<br />
stakeout-stangen um parkplätze, was mich sehr erfreute. conny,<br />
die die undankbarste aufgabe an einem rennort über hatte, das<br />
einweisen der hundetransportfahrzeuge, hatte die nerven bewahrt<br />
und einen supi job gemacht, was natürlich auch den netten<br />
teilnehmern zuzuschreiben war, die ihrem bitten und flehen folge<br />
leisteten. natürlich kam es durch dunkelheit, sichtbehinderung<br />
durch dichten schneefall, verdeckten löchern im schnee, wo ein<br />
halber sprinter reinpasste, zu stockungen, die nur mehr durch nen<br />
grossen allradtraktor nach einiger zeit bereinigt werden konnten.<br />
trotz dieses missgeschicks , dem untergang der grünen titanic ,<br />
war die stimmung ausgesprochen gut und es wurden verschiedenste<br />
rettungsversuche vorweg unternommen um das auf grund gelaufene<br />
schiff zu bergen. danach ging ich in die wirtschaft, schlürfte<br />
genüsslich einen kaffee aus einem riesigen häferl und es war<br />
recht lustig rundum. mein zelt hatte ich in der zwischenzeit hinterhalb-oberhalb<br />
von charlis dogtruck aufgestellt, es war ein<br />
recht schönes, ebenes platzerl und ich hatte sogar drei stufen im<br />
schnee zum leichteren aufstieg zu meinem palazzo, die charlis<br />
handler aus dem schnee gemeißelt hatte.<br />
so gegen 11.30 pm, kroch ich dann in den schlafsack. nachdem ich<br />
den schlafsack ein bissi angewärmt hatte, hab ich alle hüllen fallen<br />
lassen und so lag ich dann wie ein embryo, zwar etwas größer<br />
und mit a bissal fell in der warmen hülle, dachte an dies und das ,<br />
genoss zu lauschen wie der schnee aufs zelt fällt und hörte dem<br />
wind zu, wie er zeitweise den schnee weghauchte....schön wars.<br />
der erste renntag:<br />
scheppernde futterschüsseln und das fröhliche schlappern von<br />
charlis hunden, die frühstückten, erweckten mich aus tiefem<br />
schlaf und ich dachte an meine hunde zuhause und überhaupt<br />
...also raus aus dem warmen schlafsack und rein in die starren<br />
klamotten, die ich achtlos weggelegt hatte des nachts und<br />
schnell zum wirten auf die toilette getrippelt, denn der tank war<br />
voll vom bier und dem zirbenschnaps. danach kafee, a bissi smalltalk<br />
mit den kumpanen und rauf zum starthäuschen um die zeitnehmung<br />
aufzubauen, die ich zusammen mit eric die zwei renntage<br />
bediente. nachdem michi ein neues kabel organisiert hatte - das<br />
andere war der fräse des pistenbullis zum opfer gefallen - funktionierte<br />
alles reibungslos. heidi hatte in der zwischenzeit ihr mikrofon<br />
ausgepackt und eine sprechprobe folgte der anderen, es ist<br />
mir unbegreiflich wie heidi den ganzen tag reden kann, ich denke<br />
es ist schon etwas dran an dem spruch: ein mann ein wort, eine<br />
frau ein wörterbuch. alles lief reibungslos und ich sah nur fröhliche<br />
gesichter bei den teilnehmern, naja, vielleicht war einer nicht<br />
fröhlich, vielleicht auch ein anderer nicht ...aber das hab ich nicht<br />
gesehen ...höhöhö!<br />
dann gings zum musherabend und auch hier war echt gute stimmung<br />
und so dauerte der abend für den kern bis in die morgenstunden,<br />
der wirt hatte schon erbarmen und servierte ripperln in<br />
knoblauch, honig, speck und käse und nachdem kein zirbenschnaps<br />
mehr vorrätig war, stieg man auf birne um ...so eine wilde bande!!<br />
( ich war auch dabei ) damit ichs euch berichten kann. so schlüpfte<br />
ich mit etwas unkontrollierten bewegungen in meinen cocon um<br />
sehr schnell zu schlafen. diesmal hörte ich den schnee nicht fallen,<br />
hatte mit mir selbst viel zu tun, musste ich doch meine augenlider<br />
mit den händen runterklappen.<br />
mein sonntäglicher gang in die kirche und der anschließende frühschoppen<br />
fielen diesmal aus, denn ich stand mit eric wie am vortag<br />
in der starthütte um die zeiten der teilnehmer zu nehmen. alles<br />
klappte wieder hervorragend , obwohl mich heidis lautsprecherstimme<br />
anfänglich doch an die vergangene nacht erinnerte. michi<br />
brachte heissen tee und ich dachte kurz daran mir die teebeutel<br />
auf die augen zu legen, aber es war kein kamillentee und zeit für<br />
beauty war auch keine, denn die starter kamen nun am laufenden<br />
band mit hallo ins ziel.<br />
es herrschte eine fröhliche und entspannte stimmung unter den<br />
teinehmern, ich wünsche mir, dass dem immer so wäre.<br />
besonders hat mich auch die rege teilnahme in der happydogkategorie<br />
gefreut. es hat allen sehr viel spaß gemacht, hund wie<br />
mensch, und ich finde die idee einfach klasse.<br />
es war auch für mich ein sehr schönes wochenende und danke an<br />
alle teilnehmer für ihr faires, freundschaftliches verhalten auf<br />
dem trail und im fahrerlager.<br />
last but not least danke auch an nightingale und ebony, die mir<br />
daheim die hunde versorgten, sonst hätte ich nicht nach lucky hof<br />
fahren können.<br />
reini<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 33 JANUAR 2008
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 34 JANUAR 2008
w w w . s c h l i t t e n h u n d . d e<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 35 JANUAR 2008
Nachlese &<br />
Vorschau<br />
CANICROSS-AKTUELL 3<br />
(thom) 2007 war für den Laufhundesport<br />
ein sehr ereignisreiches Jahr.<br />
Mit Anfang Jänner nahm der neu gegründete<br />
Verein LaufHundeSport-<br />
<strong>Austria</strong> seine Arbeit auf.<br />
Mitte des Jahrs folgte dann der Verein<br />
Dogtrekking&More. Beide Vereine<br />
haben sich zum Ziel gesetzt, Sport im<br />
Team Mensch+Hund zu fördern. Während<br />
LHSA mehr die Sprinter unter<br />
den Laufhundesportlern ansprechen<br />
will, möchte D&M den Mittelsdistanzund<br />
Langstreckensportlern Veranstaltungen<br />
bieten.<br />
Es wurden 2007 auch schon einige Rennen<br />
veranstaltet. Mitte September<br />
fand rund um Klosterneuburg das erste<br />
Wienerwald-Dogtrekking statt. Eine<br />
Woche später veranstaltete der befreundete<br />
Verein Mushing-<strong>Austria</strong> das<br />
Eröffnungsrennen des <strong>Canicross</strong>-<br />
<strong>Austria</strong>-Cups 2007 in Loosdorf. Anfang<br />
Oktober dann das Highligt der Saison:<br />
die ECF-Europameisterschaft in Völklingen,<br />
welche vom deutschen CBVD<br />
ausgerichtet wurde. <strong>Canicross</strong>-<br />
Bikejoering <strong>Austria</strong> entsendete acht<br />
Teams zu dieser EM.<br />
Ende Oktober dann die Internationale<br />
Österreichische Meisterschaft und<br />
zweiter Lauf zum <strong>Canicross</strong>-<strong>Austria</strong>-<br />
Cup 2007 in Stetten. Zu dieser Veranstaltung<br />
kamen etliche Spitzensportler<br />
aus dem benachbarten Ausland. Das Finale<br />
des <strong>Canicross</strong>-<strong>Austria</strong>-Cup 2007<br />
fand aufgrund der Wetterkapriolen anstatt<br />
in Lackenhof wieder in Losdorf<br />
statt. Ich möchte mich auf diesem<br />
Wege noch einmal für die gute Zusammenarbeit<br />
bei MA bedanken. Das erste<br />
Schneerennen der Saison fand Mitte<br />
Dezember unter der Regie von MA mit<br />
Unterstützung des MSVÖ in Lackenhof<br />
statt. Bei diesem Rennen starteten<br />
viele Laufhundesportler aus dem Inund<br />
Ausland in den Kategorien Skijoering<br />
bzw. HappyDog (Skijoering).<br />
Bei der ECF-EM in Völklingen trafen<br />
wir die Vorstandsmitglieder des ungarischen<br />
<strong>Canicross</strong>-Verbands MSCE.<br />
Mit den ungarischen <strong>Canicross</strong>ern haben<br />
wir schon einige Zeit gute Beziehungen.<br />
Wir vereinbarten in Zukunft<br />
die österreichische bzw. ungarische<br />
Meisterschaft gemeinsam zu veranstalten.<br />
Heuer in Ungarn, nächstes<br />
Jahr in Österreich. Wir freuen uns<br />
schon sehr auf diese gemeinsamen Veranstaltungen.<br />
Einen großen Teil der 2. Ausgabe nimmt<br />
der Bericht von Marion Löcker über die<br />
Grönlandhunde ein. Sie war 2007 mehrere<br />
Male mit einer einheimischen<br />
Tierärztin in Grönland unterwegs. Uns<br />
erschütterte ihr Bericht über das Leid<br />
der Hunde in Grönland, und wir beschlossen<br />
mit unseren bescheidenen<br />
Mitteln zu helfen. Wir hoffen, dass<br />
Marions Bericht in unserem Magazin<br />
etwas bewirkt. Über die beiden Grönis<br />
Aput und Siku werden wir in kommenden<br />
Ausgaben öfter berichten.<br />
Sehr gefreut haben wir uns über das<br />
große Interesse an unserer ersten<br />
Ausgabe Canircoss-Aktuell 1. Mit mehr<br />
als 4000 Downloads innerhalb eines<br />
Monats übertraf dies unsere Erwartungen<br />
bei weitem. Einen nicht unbedeutenden<br />
Anteil an der Verbreitung<br />
unseres Magazins haben Franziska Bobard<br />
(ECF-Sekretärin) und K.H. Raubuch,<br />
welche mittels email bzw. der HP<br />
www.schlittenhund.de <strong>Canicross</strong>-Akuell<br />
1 verbreiteten. Auch durch die indirekte<br />
Bewerbung einen Monat nach Erscheinen<br />
von <strong>Canicross</strong>-Aktuell 1 in einen<br />
österreichischen Online-<br />
Mitteilungsblatt, wurden innerhalb von<br />
drei Tagen noch einmal über 200<br />
Downloads durchgeführt!<br />
Der Schwerpunkt der nächsten Ausgabe<br />
<strong>Canicross</strong>-Aktuell 3 wird die gemeinsam<br />
mit dem MSVÖ ausgearbeitete<br />
„Gemeinsame CBA–MSVÖ-<br />
Tierschutzordnung“ sein. Auch das<br />
neue ECF-Reglement und das dazu angepasste<br />
CBA-Rennreglement sowie<br />
ein Dogtrekking-Reglement werden<br />
vorgestellt. Wir hoffen dann schon alle<br />
Termine für 2008 bekannt geben zu<br />
können.<br />
Viel Erfolg in der kommenden <strong>Canicross</strong>-Saison<br />
wünscht<br />
Thom Szendi<br />
CBA– / LHSA-Sekretariat<br />
CANICROSS AKTUELL 1/2 Seite 36 JANUAR 2008