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Biotopvernetzung in Rottenburg am Neckar, Beiträge zur ...

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1 E<strong>in</strong>leitung <strong>zur</strong> <strong>Biotopvernetzung</strong><br />

In den süddeutschen kle<strong>in</strong>räumig strukturierten Kulturlandschaften<br />

ist seit Jahrzehnten e<strong>in</strong> Landschaftswandel zu beobachten. Früher<br />

prägten Eichen - Buchen - Wälder den Süden Deutschlands. Die<br />

Verwandlung dieser Naturlandschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kulturlandschaft erfolgte<br />

durch Rodung. Die Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen wurde <strong>in</strong>tensiviert, Siedlungsflächen<br />

erweitert und Verkehrswegenetze ausgebaut. Nur drei Prozent der<br />

ursprünglichen Naturlandschaft verblieben als natürliche Ökosysteme.<br />

Das Überleben von Menschen, Tieren und Pflanzen kann jedoch<br />

nur <strong>in</strong> erhaltenen und gepflegten Naturräumen gesichert werden.<br />

Diese müssen für die Erhaltung stabiler Populationen ausreichend<br />

groß und untere<strong>in</strong>ander verbunden se<strong>in</strong>. Durch Zerstörung und<br />

Verkle<strong>in</strong>erung sowie größere Distanzen naturnaher oder extensiv<br />

bewirtschafteter Lebensräume (Ver<strong>in</strong>selung von Biotopen 2 ) nimmt<br />

der Anteil der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Flora<br />

und Fauna ständig zu. Folglich s<strong>in</strong>d die Populationen kle<strong>in</strong>er Lebensräume<br />

häufig so niedrig, dass sie langfristig nicht überleben.<br />

Da zudem e<strong>in</strong> Austausch mit Nachbarbiotopen unterbunden ist,<br />

besteht ke<strong>in</strong>e Chance der Neubesiedlung für diese Arten. Viele Arten<br />

haben auch e<strong>in</strong>en großen Aktionsradius. Sie benötigen unterschiedliche<br />

Lebensräume mit e<strong>in</strong>er Nutzungs- und Strukturmischung.<br />

Wenn die e<strong>in</strong>zelnen Lebensräume zu weit ause<strong>in</strong>ander<br />

liegen, können die Individuen ihre Ansprüche nicht mehr abdecken.<br />

Die Strategie des Naturschutzes, wertvolle Gebiete zu schützen,<br />

hat den Artenrückgang bisher nicht aufhalten können. Der Schutz<br />

e<strong>in</strong>zelner Biotope, als Maßnahme des Arten- und Ökosystemschutzes,<br />

reicht nicht aus. Daher wird <strong>in</strong> der Erhaltung der Restlebensräume<br />

durch <strong>Biotopvernetzung</strong> e<strong>in</strong> Lösungsansatz gesehen.<br />

3 Sie ist als weiteres wesentliches Ziel des Naturschutzes <strong>in</strong><br />

die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes 2001 e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Die Lebensräume bestimmter Arten werden immer mehr e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Dabei spielt zunehmend nicht nur der tatsächliche Verlust<br />

an Lebensräumen, sondern auch die Isolierung der Lebensräume<br />

e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle.<br />

2 Biotop - siehe Begriffsdef<strong>in</strong>itionen, S. 109.<br />

3 Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Koord<strong>in</strong>ationsstelle Umweltschutz 1989: Biotopverbundplanung,<br />

S. 4.<br />

9 <strong>Biotopvernetzung</strong> <strong>Rottenburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Neckar</strong>

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