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Biotopvernetzung in Rottenburg am Neckar, Beiträge zur ...

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Es müssen also sogenannte M<strong>in</strong>imalareale vorhanden se<strong>in</strong>. Die<br />

Flächenansprüche s<strong>in</strong>d von Art zu Art verschieden. Für das Überleben<br />

der Arten ist es ebenso notwendig, dass e<strong>in</strong> Genaustausch<br />

zwischen den Populationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Naturraum möglich ist. Der<br />

Abstand zwischen zwei Populationen darf folglich nicht zu groß<br />

werden, d<strong>am</strong>it der Genfluss nicht abreißt.<br />

Die Vernetzung der Populationen kann durch verschiedene Entwicklungsmaßnahmen<br />

erreicht werden. Diese orientieren sich an<br />

den unterschiedlichen Lebensraumansprüchen der untersuchten<br />

Organismengruppen. Möglich ist zum Beispiel das Anlegen von<br />

Trittste<strong>in</strong>biotopen und Korridoren. Isolierte, als Inseln <strong>in</strong> der Kulturlandschaft<br />

vorhandene Biotope s<strong>in</strong>d für die naturraumtypische Flora<br />

und Fauna Zufluchtsorte (Refugien). Aus diesen Refugiallebensräumen<br />

heraus kann e<strong>in</strong>e Wiederbesiedlung ausgeräumter<br />

und verarmter Landschaftsbereiche erfolgen. 5 Die <strong>Biotopvernetzung</strong><br />

beansprucht dabei <strong>in</strong>sbesondere Flächen <strong>in</strong>nerhalb der Siedlungen<br />

oder an Verkehrsanlagen, um deren negative Barrierewirkung<br />

abzubauen. Das Gegenteil der <strong>Biotopvernetzung</strong>, jedoch <strong>in</strong><br />

größerem zeitlichem und räumlichem Maßstab, ist die<br />

geographische Isolation. Durch sie werden Lebensräume so zerschnitten,<br />

dass sich e<strong>in</strong>e Art <strong>in</strong> zwei getrennten Populationen weiter-<br />

und ause<strong>in</strong>ander entwickelt.<br />

Die Planung von <strong>Biotopvernetzung</strong>en muss naturraumspezifisch<br />

erfolgen. Dabei ist die Entwicklung von präzisen Zielvorstellungen<br />

des Naturschutzes notwendig, um die Bedeutung des jeweiligen<br />

Naturraumes für den Biotop- und Artenschutz aufzuzeigen. E<strong>in</strong><br />

Hauptziel ist der dauerhafte Erhalt der naturraumtypischen wildlebenden<br />

Pflanzen- und Tierwelt. Dies kann nur erreicht werden,<br />

wenn die vorhandenen Lebensräume langfristig bestehen bleiben.<br />

Die Planung baut auf Ergebnissen der Analyse der historischen<br />

Landschaftsentwicklung, der Erfassung von Zeigerorganismen<br />

durch verschiedene Geländekartierungen sowie von naturräumlichen<br />

Grundlagen auf. Dabei gibt es vier Arbeitsphasen 6 : Vorbereitung,<br />

Untersuchung, Planung und Umsetzung Die Vorbereitungsphase<br />

be<strong>in</strong>haltet das Zus<strong>am</strong>mentragen und vor allem die Auswertung<br />

aller bereits vorhandenen Unterlagen. Während der anschließenden<br />

Untersuchungsphase erfolgen detaillierte Kartierungen<br />

und Erfassungen im Untersuchungsgebiet. Die Aufzeichnungen<br />

aus dieser Phase dienen als Fund<strong>am</strong>ent für die Planungsphase. In<br />

der Umsetzungsphase werden dann die Planungen realisiert.<br />

5 Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Koord<strong>in</strong>ationsstelle Umweltschutz (1989): Biotopverbundplanung,<br />

S. 22.<br />

6 <strong>Biotopvernetzung</strong> <strong>in</strong> <strong>Rottenburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Neckar</strong> von 1976 bis 2006: Arbeitsphasen der <strong>Biotopvernetzung</strong>,<br />

S. 8.<br />

11 <strong>Biotopvernetzung</strong> <strong>Rottenburg</strong> <strong>am</strong> <strong>Neckar</strong>

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