Abstracts Geschichtsbuch - Rotenburger Werke
Abstracts Geschichtsbuch - Rotenburger Werke
Abstracts Geschichtsbuch - Rotenburger Werke
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschichte und Geschichten<br />
Der Weg der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> der Inneren Mission von 1945 ins<br />
21. Jahrhundert<br />
Raimond Reiter †, Burkhard Stahl, Jutta Wendland-Park (Hrsg.)<br />
Kurzfassung der Aufsätze<br />
Das Geschichts- und Geschichtenbuch der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> bietet ein facettenreiches<br />
Konzept, dessen Darstellungskraft über Rotenburg hinausgeht. Es zeigt die<br />
Nachkriegsgeschichte einer diakonischen Einrichtung anhand historischer Daten und<br />
persönlicher Sichtweisen. Vergleichbare Arbeiten sind selten. Insofern kann unsere<br />
Veröffentlichung als Vorbild dienen.<br />
Durch Interviews und Erinnerungsberichte werden Personen und wichtige Ereignisse<br />
profiliert und für die Erinnerungen in der Zukunft erhalten.<br />
Das Lesebuch zur Nachkriegsgeschichte der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> spricht neben dem<br />
Personal die Menschen aus anderen Einrichtungen und regionalgeschichtlich Interessierte<br />
an. Ebenso ein Publikum, das sich für große Einrichtungen der Behindertenhilfe interessiert.<br />
Ein Buch entsteht<br />
Maria Kiss, Burkhard Stahl<br />
Die unterschiedlichen Gründe, die zu der Entstehung dieses Buches geführt haben, werden<br />
exemplarisch benannt. Sowohl die Betreuten als auch die Mitarbeiter fragen vermehrt nach<br />
geschichtlichem Material. Zusätzlich entwickelte sich in den letzten Jahren ein öffentliches<br />
Interesse an der Geschichte sehr verschiedener Einrichtungen. Mit zahlreichen Bildern und<br />
Berichten von Zeitzeugen entstand dann dieses Werk eines Autorenteams als ein<br />
Geschichts- und Geschichtenbuch aus den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n.<br />
1
Drei Zeitzeugenberichte<br />
Heinz Lütgens; Eberhard Sievers, Heiner Wajemann<br />
Über die Geschichte der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> gibt es eine Vielzahl kleiner und großer<br />
Anekdoten, Lebenserinnerungen und Berichte. Einige davon sind von den Autoren in die<br />
jeweiligen Kapitel einbezogen worden, so zum Beispiel die Erinnerungen von Dr. Günther,<br />
einem ehemaligen Chefarzt unserer Einrichtung, in das Kapitel von Dieter Wolff über die<br />
medizinische Versorgung. Ein umfangreicher Text von Barbara Walbaum, einer ehemaligen<br />
Mitarbeiterin und Gruppenleiterin der <strong>Rotenburger</strong> Anstalten, ist in Auszügen in den Aufsatz<br />
von Maria Kiss über die Personalentwicklung aufgenommen worden.<br />
In diesem Kapitel findet sich eine ungekürzte Erinnerung von Herrn Lütgens, er war einer<br />
der Bewohner in unserer Einrichtung von 1937 bis 1995. Herr Sievers war 1959 Leiter einer<br />
Jugendgruppe des Internationalen Jugend- und Gemeinschaftsdienstes (IJGD) in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> Anstalten, und Herr Wajemann ist Pastor und Kirchenmusiker. Er besuchte<br />
1968 einen Gottesdienst in unserer Einrichtung, an den er sich noch heute lebhaft erinnert.<br />
Diese drei Berichte aus dem Alltag sind einmalig und originell und bieten besondere<br />
Einblicke in die Geschichte, die durch Archivakten sonst kaum möglich sind. Die Texte<br />
werden weitgehend in der ursprünglichen Rechtschreibung und sprachlichen Fassung<br />
wiedergegeben.<br />
Hilfen für geistig behinderte Menschen: Standards und Paradigmen<br />
im Wandel der Zeit<br />
Annette Hollmann<br />
Die Entwicklung der Rehabilitationsgeschichte ist ein komplexer, facettenreicher Prozess.<br />
Im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte hat mehrfach ein Wechsel der jeweils<br />
dominierenden gesellschaftlichen und fachlichen Paradigmen stattgefunden. Langjährig in<br />
Geltung stehende separierende und psychiatrisch-pflegerisch orientierte Hilfen aus den<br />
Vorkriegszeiten sind zunächst noch bis über die 1950er Jahre hinaus für Leitbilder und<br />
Betreuungsformen in der Behindertenhilfe prägend. Erst seit etwa dem Beginn der 1960er<br />
Jahre werden unter dem Einfluss der Lebenshilfebewegung allmählich Ansprüche<br />
formuliert und dann auch sukzessiv im Alltag der Einrichtungen und Dienste umgesetzt, die<br />
sich am Standard der Mehrheitsbevölkerung orientieren.<br />
Dies gilt auch in Bezug auf die Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n: Wie, von wem und in welchem Umfang ein Mensch mit geistiger<br />
2
Behinderung fachlich begleitet wird, änderte sich in Abhängigkeit von internen<br />
Veränderungen und fachbezogenen Neuorientierungen, die immer auch in Rückbindung zu<br />
zeitbezogenen externen Assistenzformen zu sehen sind.<br />
Über fünf Jahrzehnte hinweg hat diese große Einrichtung zum Wohle von Menschen mit<br />
Behinderung und ihrer Begleiter die Herausforderung zum institutionellen Wandel und zur<br />
fachlichen Weiterentwicklung bei allen erkennbaren Grenzen angenommen und<br />
umgesetzt.<br />
Drei Lebensgeschichten<br />
Burkhard Stahl<br />
In dem außerordentlich komplexen und differenzierten Lebensraum der <strong>Rotenburger</strong><br />
<strong>Werke</strong> leben und arbeiten Menschen aller Altersstufen mit sehr unterschiedlichen<br />
Behinderungen. Die Geschichte der Einrichtung wird durch die Lebensgeschichten der in ihr<br />
betreuten Menschen geschrieben. Deshalb dürfen in einem solchen Geschichten- und<br />
<strong>Geschichtsbuch</strong> ausgewählte und exemplarische Lebensläufe von Bewohnern nicht fehlen.<br />
Die Schwierigkeit liegt dabei natürlich in der Auswahl aus über tausend verschiedenen,<br />
individuellen, sehr eindrucksvollen und nicht immer einfachen Lebenswegen. Des<br />
begrenzten Platzes wegen mussten wir uns auf drei solcher Geschichten beschränken, die<br />
einen langen Zeitraum in der Einrichtung umfassen und auch den geschichtlichen Wandel<br />
in Struktur und Inhalt erkennen lassen.<br />
Der Lebenslauf dieser drei Personen wird bebildert dargestellt. Gesondert wird jeweils dabei<br />
auf beachtenswerte Aspekte hingewiesen, die über das individuell erlebte Einzelschicksal<br />
hinaus gehen.<br />
Demokratie für Heimbewohner: Die Entwicklung der<br />
Interessenvertretung in der Nachkriegsgeschichte der <strong>Rotenburger</strong><br />
<strong>Werke</strong><br />
Raimond Reiter †<br />
Die organisierte Interessenvertretung der Bewohner, der Angehörigen, der Schüler und der<br />
Eltern hat sich in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n nach und nach herausgebildet. Die Wurzeln<br />
gehen zurück in die 1970-er Jahre, und vor allem in den 1980-er Jahren finden wir konkrete<br />
Formen, die auch durch gesetzliche Vorgaben ausgelöst wurden. Ebenso durch Initiativen<br />
3
der Angehörigen, der Leitung der <strong>Rotenburger</strong> Anstalten und nicht zuletzt durch aktive<br />
Bewohner.<br />
Dargestellt wird die Entwicklung zu drei Gremien der Interessenvertretung, deren<br />
Bedeutung sich bis in die Gegenwart gefestigt hat: Der Heimbeirat, der nach den<br />
Regelungen des Heimgesetzes und der Heimmitwirkungs-Verordnung die Interessen der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner vertritt. Zweitens die Angehörigenvertretung, die auf der<br />
Basis frei vereinbarter Zusammenarbeit mit der Leitung der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> die<br />
Interessen der Eltern, der Angehörigen und der gesetzlichen Betreuer vertritt, sowie die<br />
Interessen derjenigen Bewohnerinnen und Bewohner, die sich behinderungsbedingt zu<br />
ihren eigenen Belangen nicht äußern können. Und schließlich der Schulelternrat, der<br />
zusammen mit dem Schülerrat die Interessen der Schülerinnen und Schüler der<br />
Lindenschule und ihrer Eltern vertritt.<br />
Personalentwicklung: Die Mitarbeiterschaft verändert sich<br />
Maria Kiss<br />
Nach einer kurzen historischen Einordnung der Umwälzungen in der Behindertenhilfe seit<br />
1945 werden unter dem Stichwort „Notzeiten“ die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n bis ca. 1970 beschrieben. Aussagen einer ehemaligen Mitarbeiterin<br />
verdeutlichen Alltagssituationen der damaligen Zeit.<br />
Unter den Stichworten „Professionalisierung, Ausbildung, Fortbildung“ werden die<br />
erfolgreichen Anstrengungen der Einrichtung zur Qualifizierung der Mitarbeiterschaft in den<br />
Jahren 1970 und 1980 im Kontext der Entwicklung auf Bundesebene beschrieben.<br />
Das Stichwort „Differenzierung und Ökonomisierung“ schließlich schildert die Facetten der<br />
Lebensqualität-steigernden Schritte für die Bewohnerinnen und Bewohner in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n bis zur Jahrtausendwende. Die kurze Beschreibung erster Anzeichen<br />
für das Primat von Paradigmen aus den Wirtschaftswissenschaften in allen Lebens- und<br />
Arbeitsbereichen und der Hinweis auf die Zeitgebundenheit von Haltungen und<br />
Herangehensweisen der Mitarbeitenden beenden das Kapitel.<br />
4
Zivilisierung der Gewalt - Eine der ältesten Daueraufgaben zum<br />
Wohl der Betreuten in Behinderteneinrichtungen<br />
Manfred Heinemann<br />
Die Öffentlichkeit der letzten Tage wurde schockiert durch die zutage gekommene Gewalt<br />
in Internaten, kirchlichen Heimen, Schulen und Pflegeeinrichtungen. Solche Gewalt und ihre<br />
Begrenzung ist eines der ältesten Dauerthemen auch in Familien. Der „Gewalt“ eines<br />
anderen unterworfen zu sein, ist Kennzeichen jeder „Herrschaft“, die es schon im<br />
Mittelalter in den Asylen und Anstalten in Form der „Anstaltsgewalt“ immer auch zu<br />
zivilisieren galt. Der seit 1604 in Emden arbeitende Stadtvorsteher Johannes Althusius<br />
(1563-1638) schreibt bereits Regeln auf, „damit alle Mühen leichter werden“. Das „Recht<br />
des Zwanges“ wie das Recht „Recht der Bestrafung“ in den karitativen Einrichtungen<br />
bedurfte immer der „gerechten Ordnung“. Diese war in den diakonischen Einrichtungen<br />
neben der Beachtung des „Gewaltmonopols“ durch die „Obrigkeit“ historisch zugleich an<br />
die protestantische Ethik gebunden. Der „moderne“ Staat hat auf vielen Wegen die<br />
Bindung des inneren Lebens der Anstalten an seine Vorstellungen intensiviert und wurde<br />
im Nationalsozialismus selbst zum verbrecherischen System. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
haben internationale Normierungen der „Menschenrechte“ im Rechtsraum „Europa“ den<br />
Schutz der „Schutzbefohlenen“ erheblich intensiviert. Das Sozialgesetzbuch wurde zur<br />
neuen Generalnorm ausgebildet. Die Situation im Handlungsrahmen ist heute somit<br />
unvergleichbar mit der früheren. Die Aufklärung der in den vergangenen Jahren offen<br />
gelegten Missbräuche mit ihren langfristigen dramatischen Folgen für die Opfer wird in<br />
jeder Einrichtung weiterzuführen sein.<br />
Das tägliche Allerlei<br />
Anita Uffen-Klose, Michael Klose<br />
In diesem Kapitel sind die Erinnerungen von mehreren Bewohnerinnen und<br />
Mitarbeiterinnen, die schon lange in den <strong>Rotenburger</strong> Anstalten leben und arbeiten bzw.<br />
gearbeitet haben, zusammengefasst.<br />
Die überaus lebendigen Erinnerungen der Gesprächspartnerinnen an ihre Wohn- und<br />
Arbeitssituation bilden das Gerüst dieses Textes.<br />
Es wird der Begriff der „Goldwäsche“ genauso erklärt wie der Ausdruck „Haubenlerche“<br />
oder „Separee“. Ein „Drei-Gänge-Menü in konzentrierter Form“ findet ebenso Erwähnung<br />
wie die Veränderung der Wohnsituation in der Zeit nach 1945 oder die Umbenennung der<br />
<strong>Rotenburger</strong> Anstalten in <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>.<br />
5
Gleichzeitig geben die Berichte Hinweise darauf, wie dringend nötig die hier betreuten<br />
Menschen darauf angewiesen waren, dass die <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> alles Mögliche auf den<br />
Weg bringen, um das Ziel eines würdigen, möglichst selbstbestimmten Lebens der ihnen<br />
Anvertrauten erreichbar zu machen<br />
Der Weg aus dem Stumpfsinn: Bildung, Förderung und<br />
Beschäftigung<br />
Raimond Reiter †<br />
Die Arbeits- und Beschäftigungsangebote in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n zeigen ein vielfältiges<br />
Bild und eine wechselhafte Geschichte. Arbeits- und Beschäftigungsangebote haben eine<br />
lange Tradition, wobei sich unterschiedliche Einstellungen zu den Bewohnern zeigen. Erst<br />
nach und nach wurden sie als Personen mit eigenständigen Bedürfnissen und Rechten<br />
wahrgenommen. Dies mündete in das Ziel einer Entwicklung und in den Ausbau einer<br />
„eigenen Welt“ der Betreuten, bis hin zu ihrer Lebenserfüllung unter ihren individuellen<br />
Bedingungen. Ebenso zum Ziel einer Förderung der Fähigkeiten, um Betreuten möglichst<br />
einen Übergang zur Arbeitswelt außerhalb der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> zu ermöglichen, auch<br />
wenn dies oft sehr schwierig ist.<br />
Konkret hat sich in Stufen ein Angebot entwickelt, zu dem Werkstätten gehören,<br />
Webereien, helfende Arbeitsangebote im Alltag der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> in den<br />
Wohngruppen, den Betrieben und der Gärtnerei. Hinzu kommt der Bereich der<br />
Arbeitsanbahnung und der Berufsfindung. Eine Besonderheit stellt die spezielle<br />
Heilpädagogik dar.<br />
Die Wahrnehmung der <strong>Rotenburger</strong> Anstalten – <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong><br />
in der Öffentlichkeit<br />
Rüdiger Wollschlaeger, Doris Adams-Wollschlaeger<br />
Wie stellte sich im Zeitraum von 1949 bis 2000 eine große Behinderteneinrichtung wie die<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> dar, wie wurde sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen, welche<br />
Bemühungen unternahm sie, um Menschen mit Behinderungen den ihnen zustehenden<br />
Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen? Auf diese Fragen versuchten wir Antworten zu<br />
finden, wobei uns das umfassende Pressearchiv der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> sehr hilfreich zur<br />
Verfügung stand.<br />
6
Ausgehend von der Raum- und Geldnot in der Nachkriegszeit führt der Beitrag über die<br />
regen Bautätigkeiten in den folgenden Jahren, die eine Verbesserung der Pflege und<br />
Betreuung mit sich brachten, zu den neuen Ansätzen in der Behindertenarbeit in den 60er<br />
und 70er Jahren, die sich an den sozialmedizinischen Erkenntnissen in der Heilpädagogik,<br />
Psychologie und Psychiatrie orientierten und damit auch das Bild des Menschen mit<br />
Behinderung veränderten bis hin zu der schrittweisen Öffnung nach „außen“ in den 80ern<br />
und 90ern. Es wird aufgezeigt, wie sich die Einrichtung immer wieder mit der in der<br />
öffentlichen Meinung herrschenden Vorstellung einer „geschlossenen Anstalt“, mit Ängsten<br />
und Unsicherheiten behinderten Menschen gegenüber konfrontiert sah und sieht, wie<br />
immer wieder Anläufe unternommen werden, die „Mauern in den Köpfen“ abzubauen.<br />
Vom „Kranken“ zum „Bewohner“. Aber ganz ohne Medizin geht es<br />
nicht<br />
Dieter Wolff<br />
Ein Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> vom Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs bis in die Anfänge des 21. Jahrhunderts hinein wäre unvollständig,<br />
ohne die medizinisch-psychiatrische Brille zu benutzen.<br />
Deshalb beschreibt dieses Kapitel den streckenweise mühsamen Weg hinaus aus dem<br />
bevormundenden, klinikähnlichen Betrieb hin zum gemeinschaftlichen Leben; von der<br />
Massenmenschhaltung in 20-er Schlafsälen zur selbstbestimmten Lebensgestaltung im<br />
Einzelzimmer; vom Ghetto zur Inklusion, pendelnd zwischen Psychiatrie und Pädagogik;<br />
und eines Tages angekommen in der Normalität, in der die Sozialpsychiatrie nur noch ein<br />
fachmedizinisches Begleitangebot darstellt und das bestimmende Motto „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe“ lautet.<br />
Auch wenn das Modell des „Integrierten Gesundheitsdienstes“ aus finanziellen Gründen<br />
aufgegeben werden musste, haben sich Medizin und insbesondere Psychiatrie in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n nicht entbehrlich gemacht. Angesichts der medizinisch relevanten<br />
Besonderheiten, die geistig und mehrfach behinderte Menschen kennzeichnen, bleibt es<br />
auch in Zukunft unverzichtbar, die drei Fächer Allgemeinmedizin, Neurologie und<br />
Psychiatrie in die Teamarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen einzubeziehen.<br />
7
Den Betrieb am Laufen halten: Die Infrastruktur<br />
Jan Fitschen<br />
Seit Gründung der Einrichtung im Jahre 1880 haben die Wirtschaftsbetriebe, die<br />
Handwerker und das Bauwesen eine große Bedeutung in ihr. Herausragend dabei sind die<br />
Landwirtschaftsbetriebe und die Gärtnereien in allen Teilbereichen gewesen. Sie haben<br />
insbesondere in Kriegs- und Nachkriegszeiten wesentlich zum Leben und teilweise sogar<br />
zum Überleben der Menschen in der großen Einrichtung für Behinderte beigetragen.<br />
Aber nur mit einer guten Infrastruktur kann ein Betrieb wie die <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> gut und<br />
wirtschaftlich geführt werden. Z. B. schon Veränderungen auf den Märkten in der<br />
Energieversorgung und in der Logistik erfordern in einer Großeinrichtung mit allen<br />
wichtigen Wirtschaftsbetrieben ständige und rechtzeitige Anpassungen und notwendige<br />
Korrekturen.<br />
Planungen und Entscheidungen für die betriebswirtschaftlichen und technischen Bereiche<br />
müssen dem Ziel dienen, den hier mit Behinderung wohnenden und arbeitenden Menschen<br />
eine Heimat zu schaffen und zu erhalten, in der sie sich wohlfühlen und gerne leben.<br />
Die entsprechenden Entwicklungen in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n im Laufe der Jahre werden<br />
in diesem Kapitel beschrieben.<br />
Einflüsse und Motive für eine „Revolution“ – eine<br />
Zusammenfassung<br />
Harald Jenner<br />
Anders als in vergleichbaren Einrichtungen gab es für die Neuausrichtung der Arbeit in<br />
Rotenburg keine einschneidenden Außenanstöße oder Reformen durch eine neue Leitung.<br />
Der vielleicht entscheidende Schritt hin zu Veränderungen ist in einer Veränderung der<br />
Mitarbeiterschaft zu sehen. Pflegekräfte, die vor allem aus der Krankenpflege kamen,<br />
wurden nach und nach durch neu ausgebildete Kräfte der eigenen Fachschule für<br />
Heilerziehungspflege abgelöst.<br />
Die gesellschaftliche Erkenntnis, Behinderte nicht als Patienten zu sehen, sondern als<br />
Menschen, die das Recht auf eigene Entwicklung haben, zu der sie jedoch einer besonderen<br />
Betreuung bedurften, ging in vielen kleinen Schritten voran. Weder durch die Vorstände<br />
noch durch den Gesetzgeber gab es neue Normen, die „abgearbeitet“ wurden.<br />
Mit diesem Weg zeigte sich Rotenburg inmitten in einer gesamtgesellschaftlichen<br />
Entwicklung, eingebettet in einen Prozess von ständigem Informationsfluss aus anderen<br />
8
Einrichtungen und Institutionen des In- und Auslandes. In der Spanne von rund 10 bis 15<br />
Jahren hatten sich die <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> durch die Arbeit ihrer Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen trotz vieler Schwierigkeiten nahezu vollständig erneuert.<br />
Von der „Diakonischen Einrichtung“ zum „Diakonischen<br />
Unternehmen“<br />
Manfred Schwetje<br />
Die Darstellung verdeutlicht, dass die stationären und teilstationären Einrichtungen der<br />
Behindertenhilfe wie die RW sich aus einer Art weltanschaulichen und ökonomischen<br />
Monopolstellung in den 50er Jahren verabschieden und zunehmend einem „Markt“ stellen<br />
mussten. Die Abschaffung des Selbstkostendeckungsprinzips erforderte von den<br />
Einrichtungen und Diensten, neue Wege in der Steuerung der Prozesse zu gehen. Dazu<br />
gehörten die Einführung einer leistungsstarken EDV, eine ausdifferenzierte Kostenarten-,<br />
Kostenstellen- und Profitcenter-Rechnung. Ebenso wurden das Qualitätsmanagement und<br />
das Controlling mit einem regelmäßigen Berichtswesen installiert, die eine dezentrale<br />
verantwortliche Steuerung überhaupt erst ermöglichten. Aus den „Anstalten“ bzw.<br />
„Einrichtungen und Diensten“ wurde ein „Diakonisches Unternehmen“. Allerdings<br />
empfanden viele Mitarbeitende diesen Transformations-Prozess als defizitär, weil sie den<br />
klassisch christlichen werteorientierten Ansatz in Gefahr sahen. „Das Maß der Zuwendung<br />
zum Menschen lässt sich nicht ökonomisch begründen“, so die vielfache Kritik. Gleichwohl<br />
müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Mittel immer nur begrenzt zur Verfügung stehen<br />
und deshalb die Verteilung sorgfältig geplant werden muss. Ebenso wurde immer wieder<br />
das Maß wirklicher Teilhabe von Mitarbeitenden und Menschen mit Behinderung an<br />
Entscheidungen in Frage gestellt. Es ist die Frage nach einer werteorientierten<br />
kommunikativen Ökonomie. Sie wird in der Gesellschaft angesichts einer nur auf<br />
quantitatives Wachstum orientierten Wirtschaft mittlerweile sehr intensiv gestellt.<br />
Beantwortet werden kann die Frage nur, wenn alle Beteiligten sich wirklich auf einen<br />
Prozess kommunikativer Vernunft als zeitgemäßer Teilhabe einlassen.<br />
Das Leben in der Einrichtung aus der Sicht der Bewohner<br />
Henrik Pröhl<br />
Für dieses Kapitel haben mit 16 Bewohnerinnen und Bewohnern der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong><br />
Interviews in Einzelsituationen stattgefunden. Sie sind heute zwischen 52 und 87 Jahre alt.<br />
Der älteste Bewohner wurde schon 1938 in die Einrichtung aufgenommen, 1968 wurde die<br />
9
Bewohnerin aufgenommen, die von den interviewten am kürzesten in Rotenburg wohnt.<br />
Alle können also eine sehr lange Zeit in der Einrichtung überschauen. Sie alle wurden<br />
gefragt, an welche besonderen Situationen sie sich in der Vergangenheit erinnern, welche<br />
bei ihnen einen besonderen Eindruck hinterlassen haben.<br />
Die Erinnerungen reichen dabei von positiven Eindrücken wie dem Erleben familiärer<br />
Atmosphäre, wenn Mitarbeiter zuhause besucht werden durften oder der Teilnahme an<br />
attraktiven Freizeitmaßnahmen bis hin zu schlimmen Erinnerungen an Demütigungen,<br />
Schläge oder harte Arbeit. Eine genaue zeitliche Einordnung des Gesagten war meist nicht<br />
mehr möglich. Die aufgeschriebenen Zitate der Zeitzeugen sind nicht überarbeitet oder<br />
hinterfragt worden, sie stehen für die persönliche Erinnerung der Befragten<br />
Die <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> im Wandel – Ein Ausblick<br />
Jutta Wendland-Park<br />
Neben einem kurzen Rückblick auf die Veränderungen seit 1945 liegt der Schwerpunkt<br />
dieses Kapitels auf den zukünftigen Herausforderungen der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>, die sich<br />
aus den gesamtgesellschaftlichen und fachpolitischen Entwicklungen im Rahmen der<br />
Behindertenhilfe ergeben.<br />
Vorgestellt werden die Überlegungen zur Weiterentwicklung der Behindertenhilfe auf dem<br />
Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention und der damit verbundene<br />
Paradigmenwechsel, den die <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> zusammen mit anderen Einrichtungen<br />
unter der Leitidee einer inklusiven Gesellschaft vollziehen.<br />
Angesprochen werden das veränderte Selbstverständnis der Menschen mit Behinderung,<br />
deren Rolle in der Gesellschaft und die zunehmende Bedeutung ihrer<br />
Interessenvertretungen. Es wird Bezug genommen auf die veränderten gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen, die Ökonomisierung sozialer Einrichtungen, die demografische<br />
Entwicklung mit den dafür erforderlichen neuen Pflegekonzepten und auf den<br />
Fachkräftemangel, der sich zunehmend zeigt. Besondere Erwähnung finden die<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema „Gewalt- und Unrechtserfahrungen“ sowie die<br />
fortwährende Aufgabe der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>, das christlich-diakonische Profil der<br />
Einrichtung immer wieder neu zu gestalten und zu vertiefen.<br />
10
Historischer Überblick zur Geschichte der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong><br />
Raimond Reiter †<br />
Der tabellarische historische Überblick beginnt 1877/ 1878 mit der Gründung des „Verein<br />
zur Pflege Epileptischer“ in Rotenburg. In Stichworten wird anhand markanter Ereignisse<br />
die Entwicklung bis zur Gegenwart dargestellt. Dazu gehörten die mehrfache<br />
Umbenennung der Einrichtung und auch die tragischen Ereignisse in der Zeit des<br />
Nationalsozialismus. Nach 1945 sind Stufen der Modernisierung zu erkennen, so die<br />
Einrichtung eines Sozialzentrums und der Ausbau der Ausbildung des Personals und eine<br />
Systematische Verbesserung der Lage der Betreuten.<br />
Danksagungen<br />
Jutta Wendland-Park<br />
Ohne die Mitwirkung vieler Personen (und Institutionen), die in schriftlicher oder<br />
mündlicher Form zahlreiche Hinweise und wichtige Informationen gaben, Bilder und<br />
Unterlagen zur Verfügung stellten, Zeit und Kraft investierten oder aus ihrem Leben<br />
erzählten, wäre dieses Buch nicht zustande gekommen. Damit sind sowohl Bewohner als<br />
auch Mitarbeiter gemeint, die früher in der Einrichtung gelebt und gearbeitet haben oder<br />
heute dort noch heute leben und arbeiten. Zahlreiche Spender haben uns auch bei dem<br />
Projekt dankenswerterweise finanziell unterstützt.<br />
Wir danken somit allen, die mit Text- und Bildmaterial sowie mit ihren persönlichen und oft<br />
nicht einfachen Lebensgeschichten zur Erstellung des Gesamtwerkes beigetragen haben.<br />
Insbesondere geht der Dank an alle Autoren, die aus den vorliegenden Informationen und<br />
eigenen Erfahrungen die verschiedenen Kapitel dieses Buches verfasst haben.<br />
Herr Klaus Brünjes aus Rotenburg war mit dem riesigen Fundus seines privaten Bildarchives<br />
eine unschätzbare Hilfe bei der Erstellung dieses Buches.<br />
Zu danken ist ebenfalls Herrn Dr. Raimond Reiter, Herrn Prof. Dr. Manfred Heinemann und<br />
Herrn Dr. Harald Jenner für die wissenschaftliche Begleitung und engagierte Mitarbeit an<br />
diesem Projekt.<br />
Ein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Burkhard Stahl für sein großes Engagement in der<br />
Leitung und Koordination dieses Buchprojektes.<br />
11
Die Autoren/-innen<br />
Doris Adams-Wollschlaeger. Geb. 1950 in Völklingen (Saarland); kaufmännische<br />
Ausbildung, bis 1982 als kfm. Angestellte in der Werbeabteilung der ARBED-Saarstahl<br />
(heute Saarstahl AG) in Völklingen tätig; Abitur auf zweitem Bildungsweg, Studium der<br />
Kunsttherapie/Kunstpädagogik; Aufbau der Bildnerischen Werkstatt der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong><br />
zusammen mit Ehemann Rüdiger; dort von 1983 bis 2010 künstlerische Arbeit mit<br />
Menschen mit Behinderung; seit 2010 freischaffend tätig.<br />
Johann-Hinrich Fitschen. Jahrgang 1935, Dipl.-Ing. Fachrichtung: Bauingenieurwesen<br />
(Studium an der Hochschule für Technik in Bremen nach Zimmererlehre). Von 1964 bis<br />
1998 Mitarbeiter der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>, 1966 bis 1998 Leitung des Bauwesens in der<br />
Einrichtung.<br />
Prof. Dr. Manfred Heinemann. Geb. 1943. Seit 1962 Studium der Fächer Geschichte,<br />
Germanistik, Pädagogik, Sozialwissenschaften an den Universitäten Münster, Hamburg und<br />
Bochum. 1971 Dr. phil. an der Abteilung für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität<br />
Bochum. 1979 Berufung zum Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaften an der<br />
Universität Hannover. Seit 1982 Aufbau eines Forschungsschwerpunkts heute: „Zentrum für<br />
Zeitgeschichte von Bildung und Wissenschaft“ (ZZBW) der Leibniz Universität Hannover.<br />
Zurzeit Untersuchung von Recht und Bildung zur Zeit des Preußischen Kultusministers Falk<br />
und die Anfänge einer Reichsbildungspolitik. Publikationen: siehe www.zzbw.unihannover.de.<br />
Annette Hollmann. Geb. 13.12.1952. Diplom-Theologin, Diplom-Gerontologin. Ab 1988 in<br />
den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n tätig, seit 1994 Abteilungsleiterin Wohnen auf dem Kalandshof.<br />
Fachbezogene interne Veröffentlichungen.<br />
Dr. Harald Jenner. Geboren 1955. Hamburg. Dr. phil. Historiker (Studium Geschichte, Sozialund<br />
Wirtschaftsgeschichte, Theologie), Archivar diakonischer Einrichtungen.<br />
Fachveröffentlichungen zur Diakonie und Gesundheitsgeschichte. Zahlreiche Studien zu<br />
diakonischen Einrichtungen und Krankenhäusern. Archivar der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> der<br />
Inneren Mission.<br />
Maria Kiss. Geboren 1939, Krankenschwester, Unterrichtsschwester und Diplompädagogin.<br />
Von 1972 bis 1979 Lehrkraft an der Fachschule für Heilerziehung, 1979 bis 1980<br />
Fortbildungsreferentin, 1980 bis 1999 Mitglied im Vorstand.<br />
Michael Klose. Jahrgang 1953. Heilerziehungspfleger. Seit 1978 Mitarbeiter der<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> in unterschiedlichen Funktionen. Bereichsleiter Wohnen seit 1991.<br />
Zusatzausbildung Heimleitung an der Diakonischen Akademie Stuttgart von 1992 – 1994.<br />
Interne und externe Fortbildungsangebote zum Thema Intervention bei Aggressiven<br />
Verhaltensweisen ab 1989.<br />
12
Henrik Pröhl. Jahrgang 1964. Absolviert nach dem Abitur seinen Zivildienst in den<br />
damaligen <strong>Rotenburger</strong> Anstalten und schließt die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />
an. Neben pädagogischer Tätigkeit in Wohngemeinschaften widmet er sich der kulturellen<br />
Ausgestaltung von Festveranstaltungen wie Jubiläen und Betriebsfeiern. Die alljährlichen<br />
Theater-Inszenierungen bilden seit über 20 Jahren einen Schwerpunkt bei der Arbeit mit<br />
Menschen mit Behinderung. Mit einem Stellenanteil von 30 % ist Pröhl auch in der<br />
Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit tätig.<br />
Dr. Raimond Reiter †. Jahrgang 1953. Dr. phil., Studium Politik und Germanistik, Promotion<br />
an der Universität Hannover. Als Historiker und Politologe in Forschung, Lehre und<br />
Öffentlichkeitsarbeit tätig. Umfangreiche Projekt- und Archiverfahrungen. Forschungs- und<br />
Arbeitsschwerpunkte: Psychiatrie im Nationalsozialismus, Gedenken für Opfer des NS. Über<br />
60 Veröffentlichungen, überwiegend zum Nationalsozialismus und zur NS-Psychiatrie.<br />
Verstorben kurz vor Erscheinen dieses Buches im September 2011.<br />
Manfred Schwetje. Geboren 1945. Studium der Theologie in Erlangen, Hamburg und<br />
Göttingen. 1972 Pastor in Peine und 1984 Superintendent in Sarstedt. 1993 bis 2005<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> der Inneren Mission. 2006 bis 2008 Direktor<br />
des Diakonischen <strong>Werke</strong>s der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Einige Jahre Mitglied im<br />
Präsidium des Diakonischen <strong>Werke</strong>s der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Nach deren<br />
Gründung bis 2005 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Diakonischer<br />
Einrichtungsleitungen in Niedersachsen. Mitglied für die Diakonie in Niedersachsen im<br />
Geschäftsführenden Ausschuss der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien<br />
Wohlfahrtspflege 2006 bis 2008.<br />
Prof. Dr. Burkhard Stahl. Jahrgang 1949. Prof. Dr. phil., Diplom-Psychologe, Studium der<br />
Psychologie an der Universität Hamburg. 1980 Promotion an der Universität Hannover. Seit<br />
1974 als Klinischer Psychologe in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n der Inneren Mission, jetzt dort<br />
Leitender Psychologe. Lehraufträge an den Universitäten Hannover und Bremen. Seit 1998<br />
Honorarprofessor im Studiengang Behindertenpädagogik der Universität Bremen.<br />
Anita Uffen-Klose. Jahrgang 1959. Heilerziehungspflegerin und Dipl.-Heilpädagogin.<br />
Ehemalige Mitarbeiterin der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> in unterschiedlicher Funktion. Freiberuflich<br />
tätig und Mitarbeiterin in der Frühförderung. Seit August 2010 Klassenlehrerin an einer<br />
Förderschule Geistige Entwicklung.<br />
Jutta Wendland-Park. Jahrgang 1956. Studium der Theologie an der Universität Göttingen.<br />
Pastorin in den Kirchengemeinden Loquard/ Leybuchtpolder und Potshausen. Von 1993 –<br />
1998 stellvertretende Leitung der Evangelischen Landvolkshochschule Potshausen e. V.<br />
und von 1998 – 2006 Leitung der Bildungsstätte Lutherstift in Falkenburg und Vorsteherin<br />
des Diakoniekonventes, Brüder- und Schwesternschaft – Lutherstift in Falkenburg e. V. Seit<br />
2006 Vorstandsvorsitzende der <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong> der Inneren Mission e. V. Mitglied in<br />
verschiedenen fachpolitischen Gremien der Behindertenhilfe und Diakonie.<br />
Rüdiger Wollschlaeger. Geb. 1960 in Schweinfurt (Bayern); Studium der<br />
Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Kunstgeschichte und Klassische Archäologie<br />
in Trier und Hamburg; Abschluss 1988 als Magister Artium; ab 1985 Aufbau der<br />
13
Bildnerischen Werkstatt in den damaligen <strong>Rotenburger</strong> Anstalten zusammen mit Ehefrau<br />
Doris; 1989 bis 2009 zuständig für Integrative Kulturarbeit in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n; seit<br />
Ende 2009 Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit in den <strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n.<br />
Dr. Dieter Wolff. Geboren 1941. Dr. med. Studium der Medizin, 1968 Promotion an der<br />
Universität Frankfurt/Main. 1967 bis 1969 wissenschaftlicher Angestellter in der<br />
„Medizinischen Dokumentation und Statistik" des Universitätskrankenhauses Eppendorf,<br />
Hamburg. Weiterbildung zum Nervenarzt, Schwerpunkt Sozialpsychiatrie im<br />
Landeskrankenhaus Marsberg und im Knappschaftskrankenhaus/Neurologie Hamm. Von<br />
1976 bis 1995 Chefarzt der Abteilung 1, dann bis 2005 Bereichsleiter Medizin in den<br />
<strong>Rotenburger</strong> <strong>Werke</strong>n. Gründungsmitglied des i-punkt-hilfe e.V. und der i-punkt-Stiftung.<br />
Online: www.i-punkt-hilfe.de.<br />
14