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30 Jahre ROKPA – 30 Jahre Hilfe.

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<strong>ROKPA</strong><br />

Helfen, wo <strong>Hilfe</strong> gebraucht wird.<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>.<br />

Ein besseres Leben für Menschen in Not.


Wir gratulieren<br />

zu <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

nachhaltigen<br />

Engagements.<br />

Die Geschichte von <strong>ROKPA</strong> ist eine ausserordentliche Erfolgsgeschichte. Was ganz klein<br />

begann, ist heute, <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> später, ein weltweit tätiges, wichtiges Hilfswerk. Wir sind stolz,<br />

seit mehreren <strong>Jahre</strong>n die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> aktiv zu fördern und freuen uns, auch in Zukunft<br />

nachhaltige Projekte für benachteiligte Menschen zu unterstützen.<br />

www.ubs.com<br />

ab<br />

©UBS 2010. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>.<br />

Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Unsere Hilfsorganisation<br />

Wie alles begann <strong>–</strong> die Gründer 4<br />

Meilensteine 6<br />

Ein besonderes Hilfswerk 8<br />

Unsere internationalen Botschafter 11<br />

Unsere Projekte<br />

2<br />

Geographische Übersicht 14<br />

Bildung für Waisenkinder 16<br />

Portrait: Dorje Dolma 18<br />

Leben am Ende der Welt 20<br />

Akuter Ärztemangel in Tibet 23<br />

Portrait: Droni Amcho 24<br />

Umweltdrama auf dem Dach der Welt 26<br />

Stigma Strassenkind 28<br />

Portrait: sMaila 29<br />

Wenn Mütter auf der Strasse leben <strong>30</strong><br />

Portrait: Radhika 31<br />

Kein Geld zum Essen <strong>–</strong> Gassenküche Nepal 32<br />

Sprache als Schlüssel zur Kultur 34<br />

Portrait: Lijang Döndrup 35<br />

Herausforderung AIDS-Waisen 37<br />

Wie <strong>ROKPA</strong> Ihre Spenden verwendet 38<br />

Was eine Spende für <strong>ROKPA</strong> bewirkt 40<br />

„Darum spende ich für <strong>ROKPA</strong>“ 41<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Familie 42<br />

„Wir sind eine Familie“ 43<br />

Unsere Repräsentanten in 18 Ländern 44<br />

Portrait: Barbara Pfeiffer 50<br />

Die Organe von <strong>ROKPA</strong> 51<br />

<strong>ROKPA</strong> dankt / Impressum 52<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL ist<br />

seit 2004 ZEWO-zertifiziert.


<strong>ROKPA</strong> hilft Menschen in Not.<br />

Seit <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n!<br />

<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Liebe <strong>ROKPA</strong>-Freunde,<br />

Spenden und unser Einsatz nicht mit Erwartungen<br />

auf Gegenleistung oder Dank verknüpft sind.<br />

Mit ihrer Grosszügigkeit bekunden die Freundinnen<br />

und Freunde von <strong>ROKPA</strong> ihre Bereitschaft, ihren<br />

Wohlstand zu teilen, weil es sie glücklich macht,<br />

Menschen zu unterstützen und zu fördern, die nichts<br />

haben.<br />

Wir danken Ihnen, dass Sie die Arbeit von <strong>ROKPA</strong><br />

unterstützen und somit anderen helfen.<br />

Zu den wichtigsten Erfolgen von <strong>ROKPA</strong> in den<br />

letzten <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n gehört unser Einsatz für Tausende<br />

von Waisenkindern, ohne dass wir uns dabei auf eine<br />

bestimmte ethnische Gruppe festlegen. Doch wir<br />

bilden nicht nur Kinder aus, sondern sind auch seit<br />

vielen <strong>Jahre</strong>n in der Gesundheitsförderung und im<br />

Umweltschutz tätig. In den Wintermonaten, wo viele<br />

Menschen nicht in der Lage sind, sich selbst zu<br />

versorgen, versorgen wir sie mit warmen Mahlzeiten.<br />

Darüber hinaus haben wir vielen allein erziehenden<br />

Müttern geholfen, sich ein eigenes Geschäft aufzubauen,<br />

damit sie sich und ihre Familien ernähren<br />

können.<br />

Wir sind froh darüber, dass <strong>ROKPA</strong> viele Tausend<br />

Menschen in verschiedenen Ländern glücklich<br />

gemacht hat und zwar nicht nur durch Bildung,<br />

Versorgung mit Nahrung und Obhut, sondern insbesondere<br />

auch durch die Erhaltung ihres kulturellen<br />

Erbes.<br />

Wir haben bereits viel erreicht. Doch wir hoffen, dass<br />

wir unsere Unterstützung in den nächsten <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

auf andere Länder ausweiten können.<br />

Was ist das Besondere an <strong>ROKPA</strong>? <strong>Hilfe</strong>leistung steht<br />

sicherlich bei allen Hilfsorganisationen im Vordergrund.<br />

Doch die Menschen, die <strong>ROKPA</strong> unterstützen,<br />

zeichnen sich besonders dadurch aus, dass ihre<br />

Wenn wir unsere Projekte besuchen und all die<br />

Kinder sehen, denen wir helfen konnten, berührt uns<br />

das zutiefst. Diese Kinder hatten praktisch nichts:<br />

weder Eltern noch sonstige Unterstützung. Ein paar<br />

von ihnen wussten nicht einmal, wie sie heissen oder<br />

woher sie kommen. Viele lebten als Bettler auf der<br />

Strasse und hatten keine Ahnung, was mit ihren<br />

Eltern passiert war. Durch <strong>ROKPA</strong> haben sie zuerst<br />

ein Zuhause, Familie, Geschwister und Freunde<br />

gefunden, dann eine Schul- und Berufsausbildung<br />

bekommen und jetzt eine Arbeit gefunden. Das alles<br />

macht uns glücklich, insbesondere macht es uns<br />

froh, dass sie jetzt auch glücklich sind.<br />

Dieses Jahr feiern wir unser <strong>30</strong>-Jahr-Jubiläum. Wir<br />

wollten dieses Jubiläum mit Ihnen feiern, mit einer<br />

Tanztournee von elf <strong>ROKPA</strong>-Kindern aus Nepal. Weil<br />

sie der lebende Beweis dafür sind, dass Kinder, die in<br />

einem guten, liebenden Kinderheim aufwachsen, zu<br />

freundlichen, hilfsbereiten und erfolgreichen Menschen<br />

heranwachsen, ohne sich schlechte Gewohnheiten<br />

zuzulegen.<br />

Aufgrund des tragischen Erdbebens, das im April<br />

2010 die tibetische Bevölkerung in und um Yushu<br />

getroffen hat, verzichten wir vorerst darauf, Sie mit<br />

der Tanz- und Lebensfreude unserer <strong>ROKPA</strong>-Kids<br />

anzustecken. Weil wir als weltweit führendes<br />

Hilfswerk in Tibet zuerst dafür sorgen werden, den<br />

Waisenkindern und obdachlosen Menschen zu helfen,<br />

nach der Tragödie wieder Fuss zu fassen und eine<br />

neue Existenz aufzubauen.<br />

Wir danken Ihnen von Herzen für JEDE Spende, ganz<br />

egal wie gross oder klein sie ist, denn diese Spende<br />

verhilft Menschen in Not zu einem besseren Leben.<br />

Ihr Dr. Akong Tulku Rinpoche und Ihre Lea Wyler<br />

Präsident und Vize-Präsidentin von <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL


Wie alles begann.<br />

„Die beste Art, dir selber zu helfen, ist<br />

es, in der <strong>Hilfe</strong> für andere aufzugehen.“<br />

Diese Worte des tibetischen Lamas und lichen Form zu unterstützen. Am 27. März<br />

Arztes Dr. Akong Tulku Rinpoche kamen 1980 gründete Lea Wyler zusammen mit<br />

der erfolgreichen Schweizer Schauspielerin<br />

Lea Wyler wieder in den Sinn, als sie Vater den Verein <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche und ihrem<br />

nach dem frühen Tod der eigenen Mutter <strong>–</strong> mit dem Leitgedanken zu helfen, wo<br />

auf der Suche nach einer neuen Richtung<br />

in ihrem Leben war.<br />

Hilfswerk werden, das Menschen in Not<br />

<strong>Hilfe</strong> gebraucht wird. <strong>ROKPA</strong> sollte ein<br />

Mit Akong Rinpoche hatte Lea Wyler unterstützt, unabhängig von ihrer religiösen<br />

Ausrichtung, ihren politischen<br />

1980 Indien und Nepal bereist. Die<br />

unfassbare Armut, der Hunger der Kinder Ansichten und ihrem kulturellen Hintergrund.<br />

und die Not der Mütter hatten sie zutiefst<br />

schockiert.<br />

In den achtziger <strong>Jahre</strong>n halfen Lea Wyler<br />

Zurück in Zürich, konfrontierte Lea ihren und Dr. Akong Tulku Rinpoche u.a.<br />

Vater, den berühmten Schweizer Anwalt tibetischen Flüchtlingen in Indien und<br />

Dr. Veit Wyler, mit der Idee, eine internationale<br />

Hilfsorganisation zu gründen. Verhandlungen <strong>–</strong> endlich auch in Tibet mit<br />

Nepal, bis sie 1990 <strong>–</strong> nach jahrelangen<br />

Dieser zögerte keinen Augenblick, die Projekten zum Aufbau von medizinischen<br />

lange karitative Familientradition fortzuführen<br />

und seine Tochter in jeder mög- beginnen konnten. „Damals hat mich<br />

Einrichtungen, Schulen und Klöstern<br />

das<br />

Elend der Menschen, der Leprakranken,<br />

der Kinder so tief aufgerüttelt, dass sich<br />

dadurch mein ganzes Leben schlagartig<br />

verändert hat. Zum ersten Mal zu erleben,<br />

was Hunger einem Menschen antun kann,<br />

die Hand eines Leprakranken zu halten,<br />

einem blinden Kind in die Augen zu<br />

schauen <strong>–</strong> all diese Erlebnisse und<br />

Erinnerungen nähren seither meine<br />

Motivation weiterzumachen. Ich werde nie<br />

aufhören, ihnen helfen zu wollen, mich<br />

nie an das nackte Elend der Menschen<br />

gewöhnen“, erinnert sich Lea Wyler an die<br />

Anfangszeiten von <strong>ROKPA</strong>.<br />

Das kleine Hilfswerk, das in der kleinen<br />

2-Zimmer-Wohnung von Lea Wyler<br />

seinen ersten Hauptsitz hatte, ist im<br />

Laufe der <strong>Jahre</strong> stetig gewachsen und ist<br />

heute <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> später <strong>–</strong> eine international<br />

renommierte Hilfsorganisation mit<br />

Niederlassungen in 18 Ländern. <strong>ROKPA</strong><br />

ist heute das weltweit wichtigste Hilfswerk<br />

für notleidende Tibeter, die weiterhin<br />

in ihrer Heimat leben. Daneben engagiert<br />

sich <strong>ROKPA</strong> auch in Nepal, Simbabwe<br />

und Südafrika mit mehreren Hilfsprojekten.<br />

Die Gründer von <strong>ROKPA</strong>.<br />

Nach seiner Ankunft in Grossbritannien 1963 will Akong<br />

Rinpoche Kranken helfen. Er hatte den Entschluss, Menschen zu<br />

unterstützen, die unter Armut, Krankheit und seelischen Qualen<br />

leiden, bereits 1959 gefasst, nachdem er mit <strong>30</strong>0 anderen aus<br />

Tibet nach Indien geflüchtet war. Er gehörte zu den nur 13<br />

Menschen, die die zehn Monate dauernde Flucht über die<br />

verschneiten Pässe des Himalaya überlebten.<br />

In England scheint es aber nirgendwo einen Platz für Akong<br />

Rinpoche zu geben <strong>–</strong> trotz seiner Ausbildung zum Arzt der<br />

tibetischen Medizin und seines Ranges als wiedergeborenen Abt<br />

des Klosters Dolma Lhakang (Osttibet). Sein Englisch ist<br />

schlecht und das tibetische Heilsystem ist in Europa kaum<br />

bekannt. So wendet er sich schliesslich an das Rote Kreuz, um<br />

seine <strong>Hilfe</strong> anzubieten. Man teilt ihn dazu ein, Binden aufzurollen.<br />

Er erinnert sich: „Sie waren sehr freundlich zu mir und<br />

haben gesagt: Sie verstehen sicher, was ein Verband ist und<br />

wozu man ihn verwendet.“ Er rechnet es dem Roten Kreuz hoch<br />

an, dass man ihn helfen lässt: „Es war mein Wunsch, den<br />

Menschen auf die eine oder andere Art zu helfen“.<br />

Der Wunsch, anderen zu helfen, ist es auch, der die drei <strong>ROKPA</strong>-<br />

Gründer <strong>–</strong> Akong Rinpoche, Lea Wyler und ihren Vater, Dr. Veit<br />

Wyler <strong>–</strong> in einer magischen Synergie zusammenbringt.<br />

Mit Ende Zwanzig erlebt Lea den Krebstod ihrer geliebten,<br />

wunderschönen und begabten Mutter. Während Leas Kindheit<br />

arbeiteten ihre beiden Eltern unermüdlich, um die Übersiedlung<br />

von Juden aus dem vom Krieg erschütterten Europa nach Israel<br />

zu unterstützen. Leas Mutter war eine Schauspielerin, die ihren<br />

Geist und Charme einsetzte, um Flüchtlingsfrauen neuen Mut zu<br />

geben.<br />

In ihrer Trauerzeit bringen Freunde Lea nach Kagyu Samye Ling<br />

in Schottland, wo sie Akong Rinpoche kennenlernt. Es ist der<br />

Beginn einer aussergewöhnlichen Freundschaft. 1980 begeben<br />

sich die beiden gemeinsam auf eine Pilgerreise nach Indien. Lea<br />

erkennt, was ihre Eltern zuvor auch verstanden hatten: Es ist<br />

ihre Aufgabe, Menschen zu unterstützen, die alles verloren<br />

haben. Akong Rinpoche erkennt sowohl die ausserordentliche<br />

Stärke und Tiefe ihres Wunsches zu helfen, als auch ihre<br />

<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Lea Wyler, Dr. Akong Tulku Rinpoche und Dr. Veit Wyler<br />

hervorragenden persönlichen Eigenschaften. Über Lea sagt er:<br />

„Sie wird niemals verbiegen, was gerade wachsen muss. So eine<br />

Person zu finden, ist sehr selten.“<br />

Obwohl Lea anfänglich davor zurückschreckt, das glamouröse<br />

Leben als erfolgreiche Schauspielerin aufzugeben, beginnt sie<br />

eine Ausbildung zur Buchhalterin, um effektiver für <strong>ROKPA</strong> zu<br />

arbeiten. Unerschütterlich ist ihre Hingabe, wenn es darum geht,<br />

anderen zu helfen. Veit Wyler hegt anfänglich Skepsis gegenüber<br />

Akong Rinpoche, hat andererseits aber Verständnis für den<br />

Wunsch seiner Tochter, sich um arme Flüchtlinge in Indien und<br />

Nepal zu kümmern, deren Leben völlig aus den Fugen geraten<br />

ist.<br />

Veit Wyler, der in Deutschland und in der Schweiz Jura studiert<br />

hatte, hat sein Wissen und seine Fähigkeiten auch stets für<br />

Menschen eingesetzt, die in Not waren. Im zweiten Weltkrieg<br />

dient er in der Schweizer Armee und riskiert Nacht für Nacht<br />

sein Leben, als er Flüchtlingen über die Grenze hilft, damit sie<br />

dem Nazi-Regime entkommen. Er weiss: Jeder, der nur einen<br />

Fetzen einer Schweizer Armeeuniform trägt, kommt unbehelligt<br />

über die Grenze. Immer wieder verteilt er, hoch in den Schweizer<br />

Bergen wo er stationiert ist, Mantel, Hut, Gürtel oder Stiefel an<br />

Flüchtlinge. Später erzählt er schmunzelnd, dass er mit diesen<br />

Aktionen der Schweizer Armee eine hohe Rechnung bescherte<br />

und ausserdem jedes Mal wegen seiner spärlichen Bedeckung<br />

halb erfroren die Nacht verbrachte.<br />

Bevor Veit bei <strong>ROKPA</strong> selber aktiv wird, stellt er seine Tochter<br />

Lea in seiner renommierten Zürcher Anwaltskanzlei an, wo sie<br />

für ihn arbeitet, viel lernt, aber vor allem das Hilfswerk <strong>ROKPA</strong><br />

ins Leben ruft. Zu Beginn ist es schwierig, Paten für tibetische<br />

Flüchtlinge zu finden. Die Kehrtwende kommt, als Lea Wyler<br />

1989 Akong Rinpoche auf einer Reise nach Kathmandu begleitet.<br />

Beide sind betroffen von der Armut und dem Hunger der<br />

Menschen um die Stupa in Boudnath, einer berühmten Pilgerstätte.<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche entsteht <strong>–</strong> damit so viele<br />

Hungernde wie möglich satt werden.<br />

Lea ist tief berührt von den vielen Kindern, die ohne regelmässiges<br />

Essen, in Lumpen, ohne Dach, ohne Zuwendung und ohne<br />

Aussicht auf Bildung auf der Strasse ausharren. Als Lea den<br />

Wunsch äussert, ein paar dieser Kinder von der Strasse zu<br />

holen, rät ihr Akong Rinpoche vorerst davon ab. Und macht ihr<br />

klar, dass sie damit für die nächsten 20 <strong>Jahre</strong> die Verantwortung<br />

für diese Kinder übernehmen müsse. Lea beharrt auf ihrem<br />

Wunsch und legt damit den Grundstein für das <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus,<br />

dem sie fortan als über alles geliebte „Mummy Lea“<br />

vorstehen wird.<br />

Heute, <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> nach der Gründung steht fest: Vor allem dank<br />

dem unermüdlichen Engagement dieser drei offenherzigen<br />

Persönlichkeiten ist <strong>ROKPA</strong> zu einem einzigartigen Hilfswerk in<br />

Asien, Afrika und Europa herangewachsen. Zum Erfolg beigetragen<br />

haben auch zahllose freiwillige Mitarbeiter/-innen in vielen<br />

verschiedenen Ländern, inspiriert besonders durch die Fähigkeit<br />

von Akong Rinpoche, den Menschen zu vermitteln, was für ein<br />

Privileg es ist, anderen zu helfen: Nach seinem Verständnis wird<br />

den Menschen, die anderen helfen, dadurch selbst geholfen.


<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL.<br />

Die Meilensteine.<br />

Seit 1980 hilft <strong>ROKPA</strong> Menschen<br />

in Not. Hier ein kurzer Rückblick.<br />

1980<br />

Am 27. März 1980 gründen der tibetische<br />

Arzt und Lama, Dr. Akong Tulku Rinpoche,<br />

Lea Wyler und deren Vater, Dr. Veit<br />

Wyler, den Verein <strong>ROKPA</strong> INTERNATIO-<br />

NAL mit Sitz in Zürich. Die ersten<br />

Aktivitäten von <strong>ROKPA</strong> beginnen mit der<br />

Unterstützung von tibetischen Flüchtlingen<br />

in Indien und Nepal.<br />

1982<br />

Die Finanzdirektion des Kantons Zürich<br />

und später alle weiteren Schweizer<br />

Kantone erklären <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL für steuerbefreit.<br />

1983<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche kehrt zum<br />

ersten Mal seit seiner dramatischen<br />

Flucht im <strong>Jahre</strong> 1959 nach Tibet zurück;<br />

die Situation vor Ort berührt ihn tief.<br />

1985<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> England.<br />

1986<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Deutschland und<br />

<strong>ROKPA</strong> Belgien.<br />

1988<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Holland.<br />

1990<br />

In Kathmandu, Nepal wird die <strong>ROKPA</strong>-<br />

Gassenküche eröffnet, die seither jährlich<br />

mit <strong>Hilfe</strong> von Volontären aus aller Welt<br />

während der kältesten Wintermonate<br />

geführt wird. Täglich werden zwei warme<br />

Mahlzeiten an bedürftige Menschen<br />

verteilt.<br />

Lea Wyler nimmt die ersten sieben<br />

Strassenkinder auf. Ihr Aufenthalt wird in<br />

Heimschulen von Spendern finanziert.<br />

Lea Wyler reist nach Kalkutta und trifft<br />

Mutter Teresa.<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong>-Zweigstellen in<br />

Frankreich, Österreich, Indien und<br />

Spanien.<br />

1991<br />

<strong>ROKPA</strong> richtet in Kathmandu ein Kleiderdepot<br />

ein, das jeweils im Winter geöffnet<br />

ist. Hier werden obdach- und mittellose<br />

Menschen mit warmen Kleidern versorgt.<br />

Zum ersten Mal werden notleidende<br />

Menschen durch Ärzte und Krankenschwestern<br />

aus verschiedenen Ländern<br />

kostenlos medizinisch betreut.<br />

<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Gründung von <strong>ROKPA</strong>-Zweigstellen in<br />

Kanada, USA, Italien und Südafrika.<br />

1992<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche trifft Mutter<br />

Teresa in Glasgow.<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Simbabwe.<br />

1993<br />

In Yushu, Ost-Tibet, wird die erste von<br />

<strong>ROKPA</strong> gebaute und unterstützte Waisenschule<br />

eröffnet, die später um eine Klinik<br />

und ein Ausbildungszentrum für tibetische<br />

Medizin erweitert wird.<br />

Gründung der <strong>ROKPA</strong>-Frauenwerkstatt:<br />

Die ersten vier Frauen, frühere Bettlerinnen,<br />

werden im Nähen ausgebildet.<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Nepal. Ein Haus in<br />

Boudha wird gemietet und erhält den<br />

Namen „<strong>ROKPA</strong> House“. <strong>30</strong> ehemalige<br />

Strassenkinder verbringen hier ihre<br />

Schulferien.<br />

Lea Wyler wird in Zürich mit dem<br />

Johanniter-Orden ausgezeichnet.<br />

1995<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Polen.<br />

1996<br />

<strong>ROKPA</strong> mietet in Boudha, Kathmandu, ein<br />

Haus und eröffnet das <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus.<br />

Es bietet über 50 Kindern ein<br />

Zuhause in familiärem Rahmen und<br />

ermöglicht ihnen eine Ausbildung in<br />

lokalen Schulen.<br />

Die Frauen in der Frauenwerkstatt werden<br />

professionell. <strong>ROKPA</strong>-Shops werden in<br />

Boudha, Samye Ling (Schottland) und am<br />

Hauptsitz in Zürich eingerichtet.<br />

1997<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Irland.<br />

1998<br />

In der Nähwerkstatt in Kathmandu<br />

arbeiten jetzt zehn Frauen. Erstmals in<br />

ihrem Leben verdienen sie einen Lohn.<br />

1999<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Schweiz .<br />

2000<br />

Der <strong>ROKPA</strong>-Shop erhält das<br />

„Fair Trade“-Siegel.<br />

Lea Wyler wird in Zürich mit dem Jonas<br />

Furrer-Preis ausgezeichnet.<br />

2002<br />

Gründung von <strong>ROKPA</strong> Finnland.<br />

2003<br />

Im März 2003 wird der Grundstein für<br />

das neue, eigene <strong>ROKPA</strong>- Kinderhaus in<br />

Kathmandu, Nepal, gelegt.<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche wird der<br />

Beacon-Preis übergeben.<br />

2004<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL sowie <strong>ROKPA</strong><br />

Schweiz erhalten das ZEWO-Gütesiegel.<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche wird der<br />

Yunnan-Preis übergeben.<br />

2005<br />

Zum 25-Jahr-Jubiläum weiht <strong>ROKPA</strong><br />

zusammen mit 500 Gästen aus aller Welt<br />

das neue <strong>ROKPA</strong> Children’s Home in<br />

Kathmandu/Nepal feierlich ein.<br />

Die BBC sucht <strong>ROKPA</strong> aus Tausenden von<br />

Hilfswerken aus und dreht einen Film in<br />

Nepal über unsere Aktivitäten. Millionen<br />

von Menschen in der ganzen Welt sehen<br />

diesen kurzen Film.<br />

Zehn der früheren Strassenkinder aus<br />

Nepal bereisen Europa mit einer berührenden<br />

Tanzvorführung, die ihr Leben auf<br />

der Strasse erzählt. Es wird ein Riesenerfolg<br />

und gipfelt in ausverkauften Vorstellungen<br />

am Edinburgh Festival. Ein Team<br />

des Schweizer Fernsehens begleitet die<br />

beiden Gründer und die Kinder einen Tag<br />

lang und filmt auch die Premiere in<br />

Zürich. Der Beitrag wird in der Rundschau<br />

auf SF1 sowie 3Sat mehrmals ausgestrahlt.<br />

2006<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche trifft Jian<br />

Qingling, Regierungschef von China, in<br />

London.<br />

2007<br />

Rechnungsprüfung nach<br />

Swiss GAAP FER 21.<br />

2008<br />

Die jährliche Charity-Gala von <strong>ROKPA</strong><br />

Schweiz wird reorganisiert und von<br />

zahlreichen prominenten Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Kultur<br />

besucht. Namhafte Schweizer Medien<br />

berichten über den <strong>ROKPA</strong>-Event.<br />

2009<br />

<strong>ROKPA</strong> eröffnet in Kathmandu (Nepal)<br />

sein neues Gästehaus.<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Kids aus Nepal ernten am<br />

BRAVE Festival in Polen und auf Tournee<br />

in Deutschland und in der Schweiz grosse<br />

Erfolge.<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL sowie <strong>ROKPA</strong><br />

Schweiz werden von der ZEWO für<br />

weitere fünf <strong>Jahre</strong> rezertifiziert.<br />

2010<br />

<strong>ROKPA</strong> feiert sein <strong>30</strong>-Jahr-Jubiläum.<br />

Am 14. April erschüttert ein verheerendes<br />

Erdbeben die Region Yushu und zerstört<br />

auch die <strong>ROKPA</strong>-Waisenschule. <strong>ROKPA</strong><br />

bildet umgehend eine Taskforce für die<br />

Nothilfe und den Wiederaufbau.


Weitere<br />

Grundwerte<br />

von <strong>ROKPA</strong><br />

Aufeinander abgestimmte Projekte<br />

<strong>ROKPA</strong> engagiert sich speziell für die<br />

Themen Gesundheit, Bildung und<br />

Förderung/Erhaltung der Kultur.<br />

Je nach der Notlage der Bevölkerung<br />

kann es aber sinnvoller sein, wenn wir<br />

uns zuerst um Ernährung, Aufforstung<br />

oder die Erhaltung von Handwerk<br />

kümmern. Erst wenn die Grundbedürfnisse<br />

gedeckt sind, weiten wir die<br />

<strong>Hilfe</strong> auf unsere Hauptbereiche aus.<br />

<strong>ROKPA</strong>.<br />

<strong>ROKPA</strong>-Volontäre servieren<br />

Obdachlosen Essen.<br />

Hauptanliegen Bildung<br />

und Selbständigkeit<br />

Bildung ist für <strong>ROKPA</strong> ein ganzheitliches<br />

Konzept. Neben dem Vermitteln<br />

von Allgemeinwissen legen wir<br />

besonderen Wert auf die menschliche<br />

Entwicklung und Förderung der<br />

Sozialkompetenz.<br />

Wir begleiten die Schüler/-innen in<br />

einer langjährigen, vollständigen<br />

Ausbildung in den Bereichen Erziehung,<br />

Betreuung, handwerkliche<br />

Ausbildung und Sozialerziehung und<br />

bereiten sie auf ein selbständiges<br />

Leben vor. <strong>ROKPA</strong> wirkt Diskriminierungen<br />

entgegen und fördert insbesondere<br />

die Schul- und Weiterbildung für<br />

Mädchen und die Beschäftigung von<br />

Frauen.<br />

Gesundheit als kostbares Gut<br />

Gesundheit ist Voraussetzung für die<br />

Balance von Seele, Körper und Geist.<br />

Nur durch diese Balance entsteht<br />

Respekt für sich selbst und für andere.<br />

<strong>ROKPA</strong> engagiert sich auf allen diesen<br />

Ebenen und setzt sich daher stark für<br />

die Erhaltung der Tibetischen Medizin<br />

ein.<br />

Das besondere<br />

Hilfswerk.<br />

Geboren aus dem Antrieb heraus,<br />

Menschlichkeit als Prinzip<br />

Menschen dort zu helfen, wo <strong>Hilfe</strong> „Gib ihnen nicht nur Geld, sondern auch<br />

gebraucht wird, hat sich <strong>ROKPA</strong> in <strong>30</strong> das Gefühl, dass sie willkommen und<br />

<strong>Jahre</strong>n dank des enormen Engagements geachtet sind.“ Nicht nur die <strong>ROKPA</strong>seiner<br />

Gründer, seiner Unterstützer und Mitbegründerin Lea Wyler hat dieses<br />

hunderter Freiwilliger zum grössten Menschenbild ihrer Mutter verinnerlicht.<br />

Hilfswerk in Tibet entwickelt. <strong>ROKPA</strong> ist Auch das Wirken des Hilfswerks <strong>ROKPA</strong><br />

das tibetische Wort für „helfen“ oder basiert neben anderen Grundpfeilern auf<br />

„dienen“. Getreu diesem Leitgedanken dieser humanistischen Weltanschauung.<br />

hilft <strong>ROKPA</strong> heute Menschen in Not, <strong>ROKPA</strong> unterscheidet Menschen nicht<br />

auch in Nepal, Simbabwe und Südafrika. nach ihrer Herkunft, Religion oder ihren<br />

Den Projekten von <strong>ROKPA</strong> geht immer ein politischen Ansichten und respektiert die<br />

<strong>Hilfe</strong>gesuch der Bevölkerung vor Ort regionalen Sitten und Gebräuche. Die<br />

voraus. Somit wird genau die <strong>Hilfe</strong><br />

Kultur vor Ort wird erhalten und gefördert.<br />

geleistet, die wirklich benötigt wird und Diese Unabhängigkeit von Politik und<br />

willkommen ist. Die genauen Bedürfnisse Religion ermöglicht es dem Hilfswerk,<br />

werden durch die Präsidenten von <strong>ROKPA</strong> insbesondere in Tibet weitreichende <strong>Hilfe</strong><br />

INTERNATIONAL mit den Menschen im leisten zu können.<br />

Zielgebiet persönlich abgeklärt und die<br />

Projekte genau auf diese zugeschnitten. Ein Hilfswerk zum Anfassen<br />

Damit erreicht <strong>ROKPA</strong> eine unvergleichlich<br />

hohe Akzeptanz bei den Begünstigten Volontären als Hilfswerk zum Anfassen<br />

<strong>ROKPA</strong> wird von vielen Spendern und<br />

und ein hohes Mass an Eigeninitiative der beschrieben. Dieser Ruf kommt nicht von<br />

Bevölkerung. Die Mithilfe der Spenden- ungefähr. Bei <strong>ROKPA</strong> ist jede Meinung,<br />

Empfänger stellt sicher, dass die Projekte jede Idee und Mitarbeit willkommen. Der<br />

von <strong>ROKPA</strong> nachhaltigen Erfolg haben. direkte Kontakt der Helfer zu den Empfän-<br />

<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Mummy Lea mit Schützlingen<br />

gern und auch zu den Spendern bildet<br />

den familiären Rahmen für aussergewöhnliche<br />

Leistungen. Die Projekte von <strong>ROKPA</strong><br />

werden zu 80 Prozent von engagierten<br />

Freiwilligen umgesetzt. Dadurch können<br />

die Verwaltungskosten extrem niedrig<br />

gehalten werden (unter 10%) und<br />

Spendengelder erreichen zu 90% die<br />

Menschen, die sie wirklich brauchen.<br />

Langfristiges Engagement<br />

Für den nachhaltigen Erfolg der <strong>ROKPA</strong>-<br />

Hilfsprojekte garantieren die Begründer<br />

der Organisation durch regelmässige<br />

persönliche Besuche der einzelnen<br />

Projekte und die langjährige Ausrichtung<br />

des Engagements. Es geht <strong>ROKPA</strong> nicht<br />

nur darum, mit Soforthilfe grösste Not zu<br />

mildern, sondern darum, die Lebensbedingungen<br />

der Menschen in den Zielgebieten<br />

grundsätzlich zu verbessern. Dies zeigt<br />

sich an Projekten wie dem <strong>ROKPA</strong>-<br />

Kinderhaus, der Frauenwerkstatt in Nepal<br />

und diversen Bildungsprojekten für Kinder<br />

und angehende Ärzte in Tibet.<br />

Kinder in der <strong>ROKPA</strong> Gassenküche<br />

Achtzehn Niederlassungen weltweit<br />

Das <strong>ROKPA</strong>-Konzept überzeugt. Heute<br />

sammeln 18 Niederlassungen Spendengelder<br />

aus aller Welt für die Hilfsprojekte<br />

in Tibet, Nepal, Simbabwe und Südafrika.<br />

Sechzig Prozent der Spenden kommen<br />

aus der Schweiz. Der höchste Anteil der<br />

Spenden (drei Viertel des Spendenaufkommens)<br />

kommt den Projekten in Tibet<br />

zugute. Etwa 70 Prozent werden dort für<br />

Bildungsmassnahmen aufgewendet. Die<br />

Aufwendungen für die Versorgung und<br />

Ausbildung von Waisen- und Strassenkindern<br />

liegen in Nepal sogar bei rund<br />

achtzig Prozent. Nach <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n humanitärem<br />

Engagement von unzähligen<br />

Freiwilligen weist <strong>ROKPA</strong> heute über<br />

hundertachtzig laufende Projekte vor, in<br />

denen jedes Jahr zehntausend Kinder und<br />

Jugendliche eine Ausbildung erhalten und<br />

hunderttausend Menschen medizinisch<br />

versorgt werden durch freiwillige Helfer<br />

und durch grosszügige Spender, die von<br />

der Mission des Hilfswerkes überzeugt<br />

sind.


Anzeige<br />

Philanthropische Aktivitäten spielen in der<br />

heutigen Gesellschaft eine wichtige Rolle<br />

und viele Privatpersonen, Familien, Firmen<br />

und Organisationen pflegen eine dauerhafte<br />

Tradition des Spendens.<br />

Charity Services GmbH unterstützt<br />

Individuen und Familien, die philanthropisch<br />

aktiv werden möchten, den<br />

passenden Rahmen für ihr Engagement<br />

g<br />

zu finden. Wir fördern und helfen bei der<br />

praktischen Implementierung von langfristigen,<br />

strategischen Zielsetzungen von<br />

Spendern und deren Familien.<br />

Philanthropische Aktivitäten sollten eine<br />

positive Wirkung entfalten. Sowohl die<br />

Mittelverwendung als auch entstandene<br />

Kosten müssen überwacht werden.<br />

Ebenso sollten Investitionen des Stiftungsvermögens<br />

kontrolliert werden.<br />

Unsere Dienstleistungen:<br />

• Coaching von Privatpersonen/Familien,<br />

welche strategisch und langfristig<br />

philanthropisch aktiv werden möchten<br />

• Rechtliche/strategische Beratung betr.<br />

karitativer Aktivitäten und Strukturierung<br />

• Gründung von gemeinnützigen Stiftungen,<br />

angelsächsischen gemeinnützigen<br />

Trusts oder speziellen Fonds<br />

• Stellen erfahrener Stiftungsräte, Trustees,<br />

Beiräte und Berater<br />

• Professionelle Verwaltung durch moti-<br />

viertes, mehrsprachiges hi Team<br />

• Grosses internationales Netzwerk<br />

• Buchhaltungs- und Reportingdienstleistungen<br />

• Gezieltes Research zu NGOs, NPOs,<br />

Projekten, Institutionen<br />

• Überwachung der Mittelverwendung<br />

• Organisation von Erfahrungsreisen und<br />

Volunteering-Events für Spender und<br />

deren Familien<br />

Unser Team während unseres 2-tägigen<br />

Volunteering-Anlasses im August 2009 in Steg/ZH<br />

Wir sind überzeugt, dass eine persönliche,<br />

ja sogar emotionale, leidenschaftliche<br />

Verbindung zu einem karitativen Engagement<br />

sehr wertvoll und wirkungsvoll sein<br />

und auf allen Seiten viel Freude bereiten<br />

kann.<br />

Charity Services GmbH<br />

Seefeldstrasse 60<br />

CH - 8034 Zürich<br />

Telefon: +41 44 388 9000<br />

Fax: +41 44 388 9001<br />

Webseite: www.charity-services.net<br />

Ihre Ansprechspartner:<br />

Heiko Specking & Kecia Barkawi<br />

Email:<br />

info@charity-services.net<br />

net<br />

10<br />

Charity Services GmbH ist eine Tochtergesellschaft der VALUEworks AG, Zürich, www.valueworks.ch. VALUEworks AG ist<br />

Mitglied von VQF und SATC, Revisionsstelle KPMG. VALUEworks AG ist ein klimaneutrales Unternehmen.<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Unsere internationalen Botschafter<br />

Hinter <strong>ROKPA</strong> stehen bekannte<br />

Persönlichkeiten, die unser<br />

Hilfswerk ehrenamtlich unterstützen.<br />

Andreas Vollenweider Star-Harfenist<br />

„Unser Zeitalter ist geprägt von krassen Gegensätzen; einerseits konnte in unserem Teil<br />

der Welt mit grossem Einsatz grosser Wohlstand und eine noch nie dagewesene<br />

Lebensqualität geschaffen werden. Andererseits sehen wir uns gleichzeitig, zunehmend<br />

und unübersehbar konfrontiert mit unfassbarem Leid, himmelschreiender Ungerechtigkeit<br />

und menschenverachtender Ausbeutung, die zu weiten Teilen, gut sichtbar, in<br />

direktem Zusammenhang mit unserem Wohlstand steht.<br />

Unser moralisch-ethisches Wertesystem, der Stolz unserer Zivilisation, wird die wachsende<br />

Zerreissprobe nicht überstehen, sollten wir uns als nicht fähig erweisen, eine<br />

wirkungsvolle „neue Kultur des Gebens“ schaffen zu können. <strong>ROKPA</strong> geht diesen Weg<br />

voran, macht es vor. Ich fühle mich zutiefst glücklich, gemeinsam mit grossartigen<br />

Menschen etwas von meiner Lebenskraft in diesen wichtigen Prozess hineingeben zu<br />

dürfen.“<br />

© SF, Oscar Alessio Photo by John Russo<br />

Marc Forster Filmregisseur<br />

“Ich setze mich für <strong>ROKPA</strong> ein, weil ich<br />

weiss, dass bei <strong>ROKPA</strong> die gespendeten<br />

Gelder zu den Kindern gelangen, u.a. für<br />

Bildungsprojekte und Waisenhäuser.<br />

Damit die kommenden Generationen<br />

dieser Erde eine Chance haben im Kampf<br />

gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit,<br />

braucht es gebildete und liebende<br />

Menschen. Bei <strong>ROKPA</strong> gibt es diese<br />

Menschen. Nur durch Empathie und<br />

Mitgefühl für andere wird es uns möglich<br />

sein, unser eigenes Herz zu finden.“<br />

Charles Dance<br />

Schauspieler, Drehbuch-Autor<br />

und Regisseur<br />

„Tibetische Waisenkinder<br />

brauchen dringend unsere<br />

<strong>Hilfe</strong>. Wenn wir für sie sorgen<br />

und ihnen eine Ausbildung<br />

ermöglichen, werden sie es<br />

schaffen, selbstständig zu<br />

leben.“<br />

Jill Dawson BBC-Produzentin<br />

“Die Arbeit von <strong>ROKPA</strong> habe ich selber erlebt, als ich<br />

2005 für die BBC in Nepal einen Kurzfilm über<br />

dieses Hilfswerk drehte. Ich habe Dutzende von<br />

Hilfswerken rund um den Erdball gefilmt: An <strong>ROKPA</strong><br />

beeindruckt und berührt mich, dass einigen der<br />

verletzlichsten Menschen auf dieser Welt nicht nur<br />

geholfen wird, sondern ihnen auch eine liebende<br />

Hand entgegengestreckt wird. Jeder Aktivität liegt<br />

Güte zugrunde, und dies ist meiner Meinung nach die<br />

Stärke von <strong>ROKPA</strong>. Kinder und Familien, die von der<br />

<strong>Hilfe</strong> profitieren, werden Teil der globalen <strong>ROKPA</strong>-<br />

Familie, indem sie für sich selbst ein besseres Leben<br />

aufbauen und dann für viele weitere Notleidende<br />

sorgen.”<br />

Sandra Studer TV-Moderatorin<br />

“Ich hatte das Glück, auf der Sonnenseite<br />

dieser Welt geboren zu werden. Dafür bin<br />

ich unendlich dankbar, und gleichzeitig<br />

will ich den Ungerechtigkeiten dieser Welt<br />

nicht einfach mit Ohnmacht begegnen.<br />

Ich unterstütze <strong>ROKPA</strong>, weil hier kleinen<br />

Menschen geholfen wird, die Grundpfeiler<br />

für ein würdiges Leben aufzubauen:<br />

Sicherheit, Vertrauen, Liebe, Bildung und<br />

Heimat.”<br />

11


<strong>ROKPA</strong> betreut weltweit<br />

184 Projekte.<br />

12<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Schwerpunkte unserer Arbeit in Tibet,<br />

Nepal, Simbabwe und Südafrika sind:<br />

Bildung und Betreuung für<br />

Strassen- und Waisenkinder<br />

Förderung von Mädchen und Frauen<br />

Förderung der Tibetischen Medizin<br />

Medizinische Versorgung<br />

AIDS-Programme<br />

Rehabilitation für Drogenabhängige<br />

Altersheime<br />

Gassenküchen<br />

Nothilfe<br />

Erhaltung der Kultur<br />

Umweltschutz<br />

13


184 Projekte in vier Ländern.<br />

In diesen Ländern, Regionen und Städten<br />

hilft <strong>ROKPA</strong> Menschen in Not.<br />

CHINA<br />

Tibet: 151 Projekte<br />

NEPAL<br />

INDIEN<br />

Gebiet des<br />

historischen Tibet<br />

AUTONOME REGION TIBET<br />

Lhasa<br />

QINGHAI<br />

Xining<br />

Lanzou<br />

GANSU<br />

SICHUAN<br />

Chengdu<br />

YUNNAN<br />

Die Hilfsaktivitäten von <strong>ROKPA</strong> konzentrieren<br />

sich auf den Osten Tibets, der sich<br />

über fünf Provinzen erstreckt: die Autonome<br />

Region Tibet, Sichuan, Qinghai,<br />

Yunnan und Gansu. Hier leben rund sechs<br />

Millionen Menschen tibetischer Herkunft<br />

(zum Vergleich: Im Exil leben rund<br />

1<strong>30</strong>‘000 Tibeter/-innen).<br />

In den Bildungsprojekten fördert <strong>ROKPA</strong><br />

in Tibet jährlich über 10‘000 Schüler/-<br />

innen und Studierende (Stand April 2010:<br />

10‘678) aus ärmsten Verhältnissen <strong>–</strong> von<br />

der Primarschule bis zum Hochschulabschluss.<br />

<strong>ROKPA</strong> legt grossen Wert auf die<br />

Förderung von Mädchen. Weitere Infos<br />

auf Seite 16.<br />

MYANMAR<br />

Provinz Bildung Medizin Kultur Umwelt Total pro<br />

Provinz<br />

Aut. Region Tibet 6 2 7 15<br />

Gansu 10 2 12<br />

Qinghai 28 12 12 3 55<br />

Sichuan 38 6 8 1 53<br />

Yunnan 15 1 16<br />

Total 97 20 <strong>30</strong> 4 151<br />

<strong>ROKPA</strong> unterstützt zwölf Kliniken und ein<br />

Altersheim. Jährlich werden über<br />

100‘000 Menschen in den medizinischen<br />

Einrichtungen versorgt. Weitere Infos auf<br />

den Seiten 20 und 23.<br />

<strong>ROKPA</strong> hat eine führende Rolle dabei<br />

übernommen, die tibetische Sprache<br />

(aktuell 97 Projekte) und die tibetische<br />

Kultur (aktuell <strong>30</strong> Projekte) vor dem<br />

Aussterben zu bewahren. Weitere Infos<br />

auf Seite 34.<br />

Umweltschutz ist auch auf dem Dach der<br />

Welt ein dringendes Thema. <strong>ROKPA</strong> trägt<br />

einerseits dazu bei, Schutzwälder wieder<br />

aufzuforsten. Andererseits hat <strong>ROKPA</strong> ein<br />

einzigartiges Projekt gestartet, um<br />

aussterbende Heilpflanzen zu retten.<br />

Weitere Infos auf den Seiten 24 und 26.<br />

14<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


CHINA<br />

NEPAL<br />

Kathmandu<br />

INDIEN<br />

Nepal: 17 Projekte<br />

In Nepal leitet <strong>ROKPA</strong> 17 Hilfsprojekte,<br />

alle in der Hauptstadt Kathmandu.<br />

Im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus in Boudha erhalten<br />

verwahrloste Strassenkinder eine Zukunft<br />

<strong>–</strong> mit Schulbildung und dem Zusammenhalt<br />

in der liebevollen <strong>ROKPA</strong>-Familie.<br />

Weitere Infos auf Seite 28.<br />

In den Wintermonaten betreibt <strong>ROKPA</strong><br />

seit über 20 <strong>Jahre</strong>n eine Gassenküche für<br />

Obdachlose und Strassenkinder. Täglich<br />

werden bis zu 800 warme Mahlzeiten<br />

serviert. Im angegliederten Medizinzelt<br />

werden Kranke und Verletzte medizinisch<br />

betreut und versorgt. Im Kleiderdepot<br />

erhalten bedürftige Kinder und Erwachsene<br />

warme Kleider und Schuhe, die von<br />

Volontären in verschiedenen Ländern<br />

gesammelt wurden.<br />

Weitere Infos auf Seite 32.<br />

<strong>ROKPA</strong> hilft ausserdem verstossenen,<br />

allein erziehenden Müttern, beruflich<br />

selbständig zu werden <strong>–</strong> mit einem<br />

Mikrokredit, einer Start-up Finanzierung<br />

oder in der Frauenwerkstatt. Weitere<br />

Infos auf Seite <strong>30</strong>.<br />

Weitere <strong>ROKPA</strong>-Projekte in Nepal:<br />

Guest House:<br />

<strong>ROKPA</strong> hat neben seinem Kinderhaus<br />

ein Guest House mit 14 komfortablen<br />

Ferienstudios erbaut und 2009 eröffnet.<br />

Die Einnahmen dienen der langfristigen<br />

finanziellen Sicherung des Kinderhauses.<br />

Ausbildungs-Patenschaften für Kinder<br />

von Bettler/-innen<br />

Rehabilitation von Drogenabhängigen<br />

Südafrika: 5 Projekte<br />

Seit 1995 betreibt <strong>ROKPA</strong> eine Gassenküche<br />

in Johannesburg, um obdachlosen<br />

und notleidenden Menschen im Stadtinnern<br />

eine warme Mahlzeit anzubieten.<br />

2008 wurde ein Bio-Garten angelegt, um<br />

die Gassenküche mit frischem Gemüse zu<br />

versorgen. In Kapstadt sponsert <strong>ROKPA</strong><br />

benachteiligten, schwarzen Jugendlichen<br />

ein Berufstraining. Das „Tara Rokpa<br />

Centre“ in der Nähe von Rustenburg führt<br />

eine Krippe für Kinder im Vorschulalter.<br />

NAMIBIA<br />

SIMBABWE<br />

BOTSUANA<br />

Pretoria<br />

Rustenburg<br />

Johannesburg<br />

SÜDAFRIKA<br />

Kapstadt<br />

Harare<br />

Chegutu<br />

Chitungwiza<br />

SIMBABWE<br />

Rusape<br />

Simbabwe: 11 Projekte<br />

In Simbabwe ist <strong>ROKPA</strong> in der Hauptstadt<br />

Harare sowie in Chitungwiza, Chegutu<br />

und Rusape mit elf Projekten aktiv.<br />

<strong>ROKPA</strong> unterstützt rund 600 chronisch<br />

Kranke und Familien mit behinderten<br />

Kindern bei der Nahrungsversorgung und<br />

bringt ihnen bei, eigene (Bio-)Gärten zur<br />

Selbstversorgung anzulegen. Ausserdem<br />

kümmert sich <strong>ROKPA</strong> um die medizinische<br />

Versorgung AIDS-kranker Mütter<br />

und zahlt die Schulkosten von über 1000<br />

behinderten und Waisenkindern. Weitere<br />

Infos auf Seite 37.<br />

15


Abschlussklasse „Gannan Girls School“ in Gansu<br />

Vorzeigeschule für Mädchen<br />

Die „Gannan Girls School“ in Khenlo wurde 2007<br />

von chinesischen Behörden zur Vorzeigeschule<br />

gekürt. Das Mädcheninternat wurde 2001 von<br />

<strong>ROKPA</strong> gebaut <strong>–</strong> mit finanzieller <strong>Hilfe</strong> einer<br />

Schweizer Stiftung. Hier erhalten jährlich rund<br />

150 Mädchen aus ärmsten tibetischen Nomadenfamilien<br />

eine Schulbildung. Das Programm dauert<br />

sechs <strong>Jahre</strong> und bietet neben den Kernfächern<br />

auch Computertraining und handwerkliche Ausbildung.<br />

Das <strong>ROKPA</strong>-Internat bewahrt die Mädchen<br />

vor Missbrauch und Schwerstarbeit, da in dieser<br />

Grenzregion leider viele Mädchen ohne Ausbildung<br />

als Arbeitssklavinnen oder Prostituierte enden.<br />

<strong>ROKPA</strong> legt grossen Wert darauf, Mädchen zu<br />

fördern. Denn in tibetischen, nepalesischen und<br />

indischen Regionen gelten Mädchen meist als<br />

minderwertig und kostspielig. Um eine Tochter<br />

zu verheiraten, muss der Vater seine Ersparnisse<br />

für die Aussteuer hergeben. Ein Junge hingegen<br />

bringt der Familie Reichtum, wenn er heiratet.<br />

Zahlreiche Eltern wie auch Verwandte lassen sich<br />

deshalb dazu verleiten, ihre Töchter, Nichten und<br />

Schwestern zu „verkaufen“ <strong>–</strong> im Glauben, das<br />

Richtige zu tun. Sie erhalten dafür ein kleines<br />

Entgelt und das falsche Versprechen, man werde<br />

dem Mädchen ein Berufstraining ermöglichen. In<br />

Tat und Wahrheit verschwinden diese Mädchen<br />

auf Nimmer-Wiedersehen und landen in Bars und<br />

Bordellen. <strong>ROKPA</strong>-Präsident Dr. Akong Tulku Rinpoche<br />

betont deshalb immer wieder: „Es ist unsere<br />

menschliche Pflicht, diesen gefährdeten Mädchen<br />

zu helfen, denn ohne Unterstützung und Bildung<br />

haben sie wenig Chancen, diesem Missbrauch zu<br />

entkommen.“<br />

Kinder, die in extremer Armut aufwachsen, brauchen eine Chance<br />

auf eine Ausbildung, die über das Rudimentäre hinausgeht und sie<br />

künftig dazu befähigt, sich ihren eigenen Lebensunterhalt zu<br />

verdienen.<br />

In den tibetischen Gebieten Westchinas leben Zehntausende von<br />

Kindern, die wenig Chancen haben, eine Ausbildung zu bekommen,<br />

die ihre Existenz sichert. Der Staat übernimmt zwar die Schulgebühren<br />

für die 1. bis 9. Klasse. Wer aber abgelegen wohnt <strong>–</strong> wie<br />

dies in tibetischen Regionen häufig vorkommt <strong>–</strong> und kein Geld für<br />

Internatskosten, Bücher und Kleider aufbringen kann, bleibt von der<br />

Grundschule ausgeschlossen. Für viel zu viele tibetische Kinder sind<br />

Schul- und Ausbildung immer noch ein Luxus, den sich ihre Eltern<br />

nicht leisten können.<br />

Die meisten Tibeter leben als Bauern oder Nomaden, wie schon seit<br />

vielen Jahrhunderten. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich<br />

Vieles geändert. Die Weidegründe für die Yaks wurden weniger, das<br />

Ackerland kleiner, die Winter kälter und die Sommer trockener. Das<br />

ohnehin beschwerliche Leben der Menschen ist härter geworden. Sie<br />

verdingen sich als Gelegenheitsarbeiter auf dem Bau oder sammeln<br />

im Sommer Pilze, damit sie das Notwendige kaufen können, das<br />

weder die Felder noch die Tiere hergeben. Auch wenn sich eine<br />

Familie so mehr schlecht als recht durchschlagen kann: Spätestens<br />

dann, wenn ein oder beide Elternteile erkranken oder gar sterben <strong>–</strong><br />

was leider wegen unbehandelten Krankheiten und Arbeitsunfällen zu<br />

häufig vorkommt <strong>–</strong> beginnt für die betroffenen Kinder ein schwerer<br />

Leidensweg.<br />

Vor 15 <strong>Jahre</strong>n war es nach neunjähriger Schulzeit noch möglich,<br />

eine staatliche Stelle bekommen. Inzwischen sind die Anforderungen<br />

gewachsen: Wer heute für die Regierung arbeiten will, die noch<br />

immer der grösste Arbeitgeber ist, muss einen Hochschulabschluss<br />

vorweisen. Die staatliche Förderung jedoch hört nach neun <strong>Jahre</strong>n<br />

16<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Durch Bildung dem Kreislauf<br />

der Armut entkommen.<br />

Tibetisch lernen können <strong>–</strong> dank einem Stipendium von <strong>ROKPA</strong><br />

Schule auf. Für die Kinder aus bedürftigen Familien tut sich hier<br />

ein Graben auf, der nur durch <strong>Hilfe</strong> von aussen zu überbrücken<br />

ist <strong>–</strong> durch ein Stipendium von <strong>ROKPA</strong>.<br />

Die jungen Menschen, die <strong>ROKPA</strong> fördert, haben ein enormes<br />

Pensum zu bewältigen. Ausser dem obligatorischen Chinesisch<br />

lernen sie auch Tibetisch und Englisch. Diese drei Sprachen<br />

bedeuten auch drei verschiedene Schriften. Eine riesige Herausforderung.<br />

Doch gerade weil sie auch ihre Muttersprache lernen<br />

dürfen, schicken mehr und mehr tibetische Familien ihre Kinder<br />

in die von <strong>ROKPA</strong> geförderten Schulen.<br />

Inzwischen hat die erste Generation junger Menschen, die wir<br />

ausgebildet haben, Arbeit gefunden. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt<br />

als Lehrer für die tibetische Sprache, als Arzt der<br />

tibetischen Heilkunde oder bei der Regierung. Mit ihrem Gehalt<br />

unterstützen sie auch ihre Angehörigen, wie es von alters her<br />

Brauch ist. Wie etwa die junge Nomadentochter Machig Tsering,<br />

deren 13-köpfige Familie in zwei Räumen lebt, und die nun als<br />

Lehrerin Englisch unterrichtet.<br />

Die langjährige und stetige Bildungsarbeit von <strong>ROKPA</strong> trägt<br />

Früchte: Einerseits haben Zehntausende chancenloser Kinder<br />

dank der <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong>-Spender/-innen einen guten Start ins<br />

Leben erhalten und können damit auch ihre Familien unterstützen.<br />

Andererseits bleibt die tibetische Sprache lebendig erhalten.<br />

Der Bedarf an Lehrern für Tibetisch ist inzwischen derart<br />

gestiegen, dass <strong>ROKPA</strong>-Absolventen sofort eine Arbeit finden.<br />

Das sind Gründe zu grosser Freude!<br />

Dennoch bleibt <strong>ROKPA</strong> am Ball und braucht weiterhin Ihre<br />

Spenden: Es gibt noch viel zu tun <strong>–</strong> die Warteliste von Kindern<br />

aus ärmsten Verhältnissen, die sich sehnlichst ein <strong>ROKPA</strong>-<br />

Stipendium wünschen, ist riesenlang!<br />

17


Portrait<br />

Dorje Dolma (24)<br />

„Statt jung zu sterben,<br />

bin ich Künstlerin geworden.“<br />

Skoliose-Patientin Dorje Dolma<br />

vor der lebensrettenden Operation<br />

besassen kein Geld. Wir mussten alle betteln, um die Miete für<br />

unsere Unterkunft und das Essen bezahlen zu können. Wir<br />

wurden alle krank. Mein kleiner Bruder Pema starb beinahe.<br />

Jeden Abend warfen wir uns nieder und baten die Götter, uns zu<br />

helfen.<br />

„Ich bin in Westnepal geboren, in einem kleinen Dorf in Dolpo<br />

auf 4.500 Meter ü.M. <strong>–</strong> als ältestes von 11 Kindern. Während<br />

der langen, kalten Winter ist das Überleben hier sehr schwierig.<br />

Fünf meiner Brüder und Schwestern sind schon als Kleinkinder<br />

gestorben. Die Lebenserwartung in meinem Heimatdorf ist<br />

extrem niedrig.<br />

Es gibt hier weder Lebensmittelgeschäfte noch ein Krankenhaus.<br />

Wir lebten von dem, was wir anpflanzten und herstellten.<br />

Wurden wir krank, konnten wir uns nur auf Gebete und auf die<br />

Kräutermedizin verlassen. Neun <strong>Jahre</strong> lang hütete ich Yaks,<br />

Ziegen, Schafe, Kühe und Pferde, damit sie nicht von Wölfen<br />

oder Schneeleoparden gefressen wurden. Da ich an einer<br />

schweren Skoliose litt, betete meine Familie um <strong>Hilfe</strong> für mich.<br />

Als ich kaum mehr atmen konnte und ständig Schmerzen hatte,<br />

beschlossen meine Eltern 1995, mit mir nach Kathmandu zu<br />

gehen, um <strong>Hilfe</strong> zu suchen. Ihnen war bewusst: In unserem Dorf<br />

würde ich nicht überleben, da niemand wusste, wie man mich<br />

heilen kann. Wir waren einen Monat lang zu Fuss unterwegs, um<br />

nach Kathmandu zu gelangen.<br />

Die ersten zwei Monate in der Hauptstadt waren schrecklich. Im<br />

Dorf konnten wir wenigstens Tauschhandel treiben, aber in der<br />

Stadt muss man alles mit Papiergeld bezahlen. Meine Eltern<br />

Eines Tages erzählte uns jemand von der <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche.<br />

Zuerst wussten wir nicht, ob uns erlaubt ist, hier kostenlos zu<br />

essen. Als uns klar wurde, dass die Gassenküche für notleidende<br />

Menschen wie unsere Familie geschaffen wurde, assen wir<br />

während Wochen Frühstück und Mittagessen in der Gassenküche.<br />

Meine Eltern versuchten alles, um eine Behandlung für meinen<br />

Rücken zu finden, aber die Ärzte in der Stadt sagten, eine<br />

Operation wäre sehr teuer und nur Ärzte im Westen könnten<br />

mich operieren. Wir besuchten auch Schulen, aber wir konnten<br />

uns diese nicht leisten. Schlussendlich entschieden meine Eltern,<br />

dass ich zurück ins Dorf müsse. Das wollte ich aber auf keinen<br />

Fall, denn ich wollte nicht jung sterben! Ich sah Kinder mit<br />

Schulsäcken und Büchern auf dem Weg zur Schule und ich<br />

träumte davon, auch zur Schule zu gehen. Ich suchte Papier und<br />

Bleistifte im Abfall und gab vor, auch zur Schule zu gehen. Ich<br />

dachte sogar daran, meine Familie zu verlassen, um in der Stadt<br />

bleiben zu können.<br />

Als ich eines Tages Mummy Lea in der Gassenküche sah, ging<br />

ich direkt zu ihr, zupfte sie am Ärmel und sagte ihr auf Tibetisch,<br />

dass ich zur Schule gehen möchte. Von da an hat sich mein<br />

Leben verändert. Mummy Lea fand eine amerikanische Sponsor-<br />

Familie für mich.<br />

18<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Dorje Dolma (4. v. l.) mit ihrer tibetischen und amerikanischen Familie, daneben Pema (ganz rechts)<br />

Im Sommer 1995 flog ich mit meiner amerikanischen Mum nach<br />

Amerika. Ein Jahr später hatte ich vier grosse Operationen. Die<br />

Ärzte sagten mir: Wäre ich nicht operiert worden, wäre ich<br />

innerhalb eines <strong>Jahre</strong>s gestorben!<br />

Ich bin meiner amerikanischen Familie und <strong>ROKPA</strong> sehr dankbar.<br />

Ohne sie wäre ich nicht mehr am Leben. Ende 2008 habe ich an<br />

der Universität von Colorado in Boulder, USA, meinen Abschluss<br />

(Bachelor of Fine Arts) gemacht. Während meiner Studienzeit<br />

habe ich zwar oft geweint, die Bürokratie setzte mir zu. Als eine<br />

unter <strong>30</strong>.000 anderen Studenten fragte ich mich immer wieder:<br />

„Wieso bin ich hier? Was will ich beweisen?“ Es gab Momente,<br />

in denen ich mein Studium am liebsten abgebrochen hätte, weil<br />

ich mich überfordert fühlte. Glücklicherweise hörte mir meine<br />

Familie immer wieder zu. Denn seit meinem 12. Lebensjahr<br />

stand für mich fest, dass ich Künstlerin werden und zur Uni<br />

gehen möchte. Heute bin ich der glücklichste Mensch, denn ich<br />

habe all die Liebe und Unterstützung bekommen, die ich für<br />

meine Entwicklung brauchte.<br />

Nach meinem Uni-Abschluss werde ich mich weiterhin mit<br />

Kunst, Malen, Zeichnen, digitaler Arbeit und Fotografie beschäftigen.<br />

Ich möchte in der Kunstwelt Fuss fassen, andere Künstler<br />

kennenlernen, an Projekten teilhaben und eigene Ideen umsetzen.“<br />

Meine Geschwister<br />

„Pema lebt im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus in Kathmandu, seit er<br />

mit uns als ganz kleiner und schwer kranker Junge dahin<br />

kam. Mit der <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> wurde er geheilt. Inzwischen<br />

ist er nicht nur ein guter Schüler und Musiker geworden, er<br />

war auch schon zwei Mal mit den <strong>ROKPA</strong> Kids auf Tournee<br />

in Europa. Eben hat er ein Stipendium für eine Hotelfachschule<br />

in der Schweiz erhalten.<br />

Sumchok, die als kleines Mädchen ins Feuer gefallen und<br />

ihren Kopf verbrannt hatte, wurde ebenfalls von <strong>ROKPA</strong><br />

aufgenommen und dann nach Holland adoptiert, wo sie<br />

geheilt wurde. Sie macht eine Ausbildung zur Fotografin.<br />

Die Kleinen <strong>–</strong> Tsering Choeden und Dolma Lhamo <strong>–</strong> leben<br />

im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus und gehen zur Schule.<br />

<strong>ROKPA</strong> und Mummy Lea haben uns allen so viel gegeben,<br />

so viel geholfen <strong>–</strong> wie sollen wir für all das danken? Ich<br />

weiss es: Ich werde den Rest meines Lebens alles tun und<br />

Spenden für <strong>ROKPA</strong> suchen. Damit <strong>ROKPA</strong> noch viel mehr<br />

Kindern <strong>–</strong> wie uns <strong>–</strong> helfen kann!“<br />

19


Leben<br />

am Ende<br />

der Welt.<br />

Akong Rinpoche besucht das Altersheim „Cha Be“<br />

„Cha Be“: Leben im Kleinformat<br />

Mit <strong>Hilfe</strong> der irischen Regierung hat ROK-<br />

PA im tibetischen Dorf Cha-Ya Tunde das<br />

Pflegeheim „Cha Be“ mit 20 stationären<br />

Plätzen und einer angegliederten Tagesklinik<br />

(Ambulanz) gebaut. In dieser Region<br />

sind fast alle Bewohner von der Grossknochenkrankheit<br />

befallen. Ein Arzt<br />

besucht die Patienten regelmässig und<br />

steht auf Abruf bereit. Hauptproblem<br />

sind Gelenkentzündungen: Sie werden<br />

mit traditioneller tibetischer Medizin oder<br />

westlichen Medikamenten behandelt.<br />

<strong>ROKPA</strong> hat ausserdem dafür gesorgt,<br />

dass die gesamte Einrichtung <strong>–</strong> wie<br />

Betten und Tische <strong>–</strong> an ihren Kleinwuchs<br />

angepasst wird. Die Toilettensitze sind zusätzlich<br />

gepolstert, um Gelenksschmerzen<br />

zu mindern. Alles ist im Kleinformat<br />

vorhanden. <strong>ROKPA</strong> hat ihnen auch einen<br />

für sie lebenswichtigen Meditationsraum<br />

mit umgebenden Gebetsmühlen eingerichtet.<br />

Diese Mühlen sind ein wenig zu hoch<br />

angebracht, so dass die kleinwüchsigen<br />

Menschen sich etwas recken müssen, um<br />

an sie zu gelangen, was eine Art Physiotherapie<br />

für sie ist. Für Tibeter gehört<br />

die Umrundung eines heiligen Ortes und<br />

das Drehen der mit Gebeten gefüllten<br />

Gebetsmühlen so zum Leben wie Essen<br />

und Trinken! Diese Umgebung stärkt die<br />

Würde der unheilbar Kranken.<br />

Neben der medizinischen Versorgung legt<br />

<strong>ROKPA</strong> auch Wert auf gesunde Ernährung:<br />

Im eigenen Garten werden Gemüse<br />

und Früchte angebaut <strong>–</strong> um der Mangelernährung<br />

entgegen zu wirken.<br />

In abgelegenen Hochtälern leiden<br />

unzählige Tibeter wegen<br />

unbehandelter Krankheiten und<br />

Geburtsgebrechen.<br />

Das harte Klima, die karge Vegetation, die einseitige<br />

Ernährung und diverse Geburtsgebrechen setzen<br />

den Menschen massiv zu.<br />

Tuberkulose, Leber-und Gallenerkrankungen sowie<br />

andere chronische, oft tödlich verlaufende Leiden<br />

machen der Bevölkerung zu schaffen. Wegen der<br />

grossen Armut können sich viele Menschen keine<br />

medizinische Behandlung und schon gar keine<br />

Operation leisten. Zudem liegt die nächste Arztpraxis,<br />

das nächste Krankenhaus oft mehrere Tagesmärsche<br />

entfernt.<br />

Tibet zählt zu den ärmsten Regionen der Welt. Das<br />

Land, das etwa so gross wie Europa ist, liegt auf<br />

einer der höchsten Ebenen, die von Menschen<br />

besiedelt ist. Die Bevölkerung lebt von minimaler<br />

Land- und Viehwirtschaft. Im Unterschied zu anderen<br />

Entwicklungsgebieten ist das Klima hier von extrem<br />

harten Wintern gezeichnet: Die Nomaden und Bauern<br />

müssen einen Grossteil ihres Einkommens für das<br />

Heizen aufwenden. Für Nahrung und Medikamente<br />

bleibt wenig Geld übrig.<br />

Egal wie sehr sie an Hunger oder Schmerzen leiden:<br />

Gross und klein müssen sich mit dem abfinden, was<br />

vorhanden ist. In den bitterkalten Wintermonaten<br />

wird das gegessen, was essbar ist <strong>–</strong> auch wenn die<br />

20<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Von <strong>ROKPA</strong> gebaute Gebetsmühlen<br />

Die Mangelernährung verursacht Gesundheitsprobleme<br />

Lebensmittel durch zu feuchte Lagerung mit Schimmelpilzen<br />

befallen sind. Elektrizität zum Kochen und<br />

Einkaufsläden mit frischem Gemüse existieren am<br />

Ende der Welt nicht. Der Speiseplan bringt wenig<br />

Abwechslung und wenig Vitamine. Zu essen und zu<br />

trinken gibt es tagein, tagaus meist nur Tsampa<br />

(gemahlene Gerste) und Buttertee.<br />

Mangelernährung ist deshalb weit verbreitet. Sie<br />

beeinträchtigt die Gesundheit und ist vermutlich auch<br />

Auslöser von Geburtsgebrechen wie die „Kashin-<br />

Beck-Krankheit (auch „Grossknochenkrankheit“<br />

genannt). Experten schätzen, dass rund 2 bis 3<br />

Millionen Menschen von dieser endemischen Krankheit<br />

betroffen sind, die in Ostsibirien, Nordkorea und<br />

vor allem in den tibetischen Regionen Chinas<br />

vorkommt. Die Deformation beginnt im Kleinkinderalter:<br />

Die Gelenke an Händen, Ellbogen, Knien und<br />

Knöchel werden steif. Später verformen sich die<br />

Knochen. Die Betroffenen hören auf zu wachsen,<br />

werden kaum einen Meter gross. Ihre Körper sind so<br />

verkrüppelt, dass sie nur noch am Stock gehen<br />

können. Die Ursache für diese schmerzhafte Erkrankung<br />

ist bis heute nicht klar erforscht. Als Hauptgrund<br />

gilt Mangelernährung.<br />

Die Kashin-Beck-Krankheit ist unheilbar. Für die<br />

Betroffenen gibt es höchstens palliative, also lindernde<br />

Massnahmen. Der Griff zu Schmerzmitteln<br />

bleibt den meisten Betroffenen aber verwehrt. Weil<br />

sie sich einen Arztbesuch schlichtweg nicht leisten<br />

können.<br />

Von quälenden Schmerzen gebeutelt sind auch<br />

tibetische Kinder, die an Skoliose erkranken. Die<br />

Ursachen für diese lebensbedrohende Wirbelsäulenverkrümmung<br />

sind ebenfalls unbekannt. Im Gegensatz<br />

zur Kashin-Beck-Krankheit gibt es für Skoliose-<br />

Patienten aber Möglichkeiten, dem Schmerz-Inferno<br />

zu entkommen. Wird die Deformation im Frühstadium<br />

erkannt, wie dies bei uns im Westen passiert, reicht<br />

manchmal Krankengymnastik. In Tibet hingegen<br />

wachsen Jugendliche heran, deren Skoliose so weit<br />

fortgeschritten ist, dass sie zu ersticken drohen, weil<br />

die verkrümmte Wirbelsäule auf lebenswichtige<br />

Organe drückt (siehe Portrait auf Seite 18). Betroffene<br />

Kinder können nur überleben, wenn sich<br />

Spender finden, die die teuren Operationen finanzieren.<br />

Mit Ihrer Spende für <strong>ROKPA</strong>-Projekte fördern Sie<br />

nicht nur die medizinische Versorgung am Ende der<br />

Welt, sondern retten auch Kinderleben!<br />

21


Anzeige<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

22<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Sprechstunde beim Arzt für Tibetische Medizin<br />

In Tibet herrscht<br />

akuter Ärztemangel.<br />

Wegen des rasanten Wandels, der in den<br />

letzten 50 <strong>Jahre</strong>n auf tibetischem Gebiet<br />

stattfand, ist das hochstehende Heilwissen<br />

fast verloren gegangen.<br />

Die tibetische Medizin entstand vor über<br />

1000 <strong>Jahre</strong>n in Lhasa, als Ärzte und<br />

Gelehrte das Beste aus der chinesischen,<br />

ayurvedischen und persisch-griechischen<br />

Medizin zusammenführten und mit der<br />

lokalen Schamanen- und Kräutertradition<br />

anreicherten. Für viele Kenner gilt die<br />

tibetische Heilkunst als „Königsdisziplin“<br />

der asiatischen Medizin.<br />

Heutzutage gibt es aber nur noch wenige<br />

Ärzte, die diese ganzheitliche, harmonisierende<br />

Heilmethode vollständig beherrschen.<br />

Weltweit sind es schätzungsweise<br />

2.000 Ärzte. In Tibet selbst herrscht<br />

akuter Ärztemangel. Ein Arzt ist für die<br />

Versorgung von durchschnittlich 16.860<br />

Einwohner zuständig!<br />

Wegen der grossen Armut können sich<br />

viele Menschen keine medizinische<br />

Behandlung leisten. <strong>ROKPA</strong> unterstützt<br />

deshalb zwölf Kliniken in Tibet, in denen<br />

jedes Jahr über 100.000 Kranke behandelt<br />

werden. Begabten Schülerinnen und<br />

Schülern ermöglicht <strong>ROKPA</strong> ein Studium<br />

in Tibetischer Medizin. Nach Abschluss<br />

kehren die jungen Ärzte in ihre Heimatdörfer<br />

zurück und sind verpflichtet,<br />

während mindestens sechs <strong>Jahre</strong>n zu<br />

praktizieren. Oft bilden sie auch weitere<br />

Barfussärzte aus. Dadurch wird die<br />

medizinische Versorgung in abgelegenen<br />

Gebieten gewährleistet.<br />

<strong>ROKPA</strong> hat bisher <strong>30</strong>0 TTM-Ärzte auf<br />

akademischem Niveau geschult sowie<br />

über 700 „Barfussärzte“ ausgebildet. Mit<br />

ihrem Wissen über die Naturkräuter, die<br />

„vor der Haustüre“ wachsen, bieten sie<br />

der verarmten Bevölkerung eine lokale<br />

Gesundheitsversorgung zu niedrigen<br />

Kosten.<br />

Gleichzeitig fördert <strong>ROKPA</strong> notwendige<br />

Forschungsarbeiten, um die TTM auf<br />

höchstem Niveau zu bewahren. <strong>ROKPA</strong><br />

pflanzt wertvolle, vom Aussterben<br />

bedrohte Medizinkräuter wieder an und<br />

bildet Kräuterpflücker aus, die umweltschonend<br />

sammeln. Mit dem Bau von<br />

vorerst zwei kleinen Fabriken in Nangchen<br />

zur Herstellung von Kräuter-Heilmitteln<br />

sowie der Versamung und Anpflanzung<br />

aussterbender Heilkräuter sollen ausserdem<br />

Arbeitsstellen für die lokale Bevölkerung<br />

geschaffen werden.<br />

Die Erhaltung<br />

der traditionellen,<br />

tibetischen<br />

Medizin (TTM)<br />

liegt <strong>ROKPA</strong><br />

besonders<br />

am Herzen.<br />

23


Portrait<br />

Droni Amcho (29 <strong>Jahre</strong>)<br />

„Mit meinem Knowhow<br />

will ich zur Verbesserung<br />

der Umwelt beitragen.“<br />

“Als ich 3 Monate alt war, starb meine Mutter. Ich wurde von<br />

meinen Geschwistern getrennt und wuchs bei verschiedenen<br />

Tanten auf. Wir waren sehr arm, kämpften alle mit Gesundheitsproblemen,<br />

konnten uns aber keinen Arzt leisten.<br />

Ich war 13 <strong>Jahre</strong> alt, als es hiess, ich würde in die <strong>ROKPA</strong>-<br />

Waisenschule nach Yushu kommen <strong>–</strong> viele Stunden von zu Hause<br />

entfernt. Ich hatte damals keine Ahnung, was eine Schule ist!<br />

Ich konnte weder lesen noch schreiben. Da ich schon als kleines<br />

Kind gelernt hatte, hart zu arbeiten, war ich eine gute Schülerin.<br />

Meine Lieblingsfächer waren tibetische Sprache, tibetische<br />

Medizin und Englisch. Im Sommer konnten wir manchmal<br />

unsere Lehrer (Ärzte in tibetischer Medizin) in die Berge begleiten,<br />

um Heilpflanzen zu pflücken. Wir lernten viel über die<br />

Pflanzen, reinigten und trockneten sie für medizinische Zwecke.<br />

Ich verbrachte zehn <strong>Jahre</strong> im <strong>ROKPA</strong>-Waisenhaus in Yushu, einer<br />

Schule, die auch eine medizinische Ausbildung anbietet <strong>–</strong><br />

zusammen mit 49 weiteren Studenten, die für mich alle wie<br />

Brüder und Schwestern waren. Leider starben drei meiner<br />

Klassenkameraden, zwei aus Krankheitsgründen, einer bei einem<br />

Verkehrsunfall.<br />

Von 1995 an kam jedes Jahr ein ausländischer Lehrer zu uns,<br />

um uns Englisch beizubringen. Ab 1998 arbeiteten jährlich<br />

kanadische Ärzte kostenlos in unseren Kliniken. Sie baten uns zu<br />

übersetzen. Ich liebte es, von diesen Ausländern zu lernen.<br />

Diese kanadischen Ärzte machten es möglich, dass 2002 sechs<br />

von uns für drei Monate nach Vancouver reisen konnten, um<br />

Englisch zu lernen. Dies war meine erste Erfahrung im Westen.<br />

Züge, Flugzeuge, Fährschiffe und grosse, moderne Städte zu<br />

erleben, war sehr beeindruckend. Gleichzeitig vermissten wir<br />

unser Essen und unsere Familien sehr.<br />

Danach ermöglichte <strong>ROKPA</strong> uns, drei <strong>Jahre</strong> lang die Universität<br />

zu besuchen, um ein Diplom in Tibetischer Medizin zu erlangen.<br />

Kurz nach meinem Abschluss erfuhr ich, dass einige unserer<br />

Heilpflanzen vom Aussterben bedroht sind. Akong Rinpoche<br />

fragte mich und weitere, von <strong>ROKPA</strong> unterstützte Uni-Absolventen,<br />

ob wir lernen wollten, unsere Pflanzen selber anzubauen.<br />

Wir hatten so was noch nie gemacht. Denn in Tibet gibt es so<br />

viel Boden, dass niemand auf die Idee kam, dass unsere<br />

Heilpflanzen eines Tages aussterben könnten.<br />

Vier von uns wurden ausgewählt, um am Royal Botanic Garden<br />

in Edinburgh zu studieren. Ich war ganz aufgeregt. Mit der Zeit<br />

wurde mir bewusst, wie viel einfacher es im Westen ist, etwas<br />

zu bewirken. Hier gibt es alles, was man braucht. Oder man<br />

kann es einfach kaufen. In Tibet ist es nicht möglich, einfach so<br />

Kompost, Gewächshäuser oder gar Pflanzentöpfe einzukaufen.<br />

Zu Beginn meines Studiums galt es, verschiedenste Pflanzen<br />

kennenzulernen und zu bestimmen. Ich musste Hunderte von<br />

Pflanzennamen auf Lateinisch büffeln, was für mich wirklich<br />

schwierig war. Daneben studierte ich Gartengestaltung, Konservierung,<br />

Genetik, Pflanzenschutz und bewirtschaftete meinen<br />

eigenen Pflanzengarten zu Studienzwecken. Als Buddhistin war<br />

es für mich eine spezielle Herausforderung, beim praktischen<br />

Gartenbau weder Insekten noch Würmer zu töten. Denn wir<br />

erachten alles Leben als wertvoll.<br />

Nach meinem ersten Studienjahr in Edinburgh wurde mein<br />

Einsatz mit dem „Student Achievement Prize“ des Royal Botanic<br />

Garden ausgezeichnet. Nun galt es die nächste Stufe zu erklimmen<br />

und meine Englischkenntnisse zu verbessern. Um die<br />

Aufnahmeprüfungen zum Studium in „Horticulture with Plants-<br />

24<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


manship“ (einem Bachelor-Lehrgang für zukünftige Experten in<br />

Pflanzen-Diversität und -Anbau) zu bestehen.<br />

Ich erhielt vom „Jewel and Esk College“ die Chance, kostenlos<br />

Englisch zu studieren und daneben noch einen Management-Kurs<br />

zu belegen. Während dieses <strong>Jahre</strong>s hatte ich zum ersten Mal in<br />

meinen Leben auch einen Teilzeit-Job und verdiente eigenes<br />

Geld. Auch wenn es wirklich hart war, rund um Edinburgh mit<br />

dem Fahrrad zu älteren Menschen zu fahren, um ihnen beim<br />

Ankleiden, beim Essen und bei der Medikamentenabgabe zu<br />

helfen, hat es mich glücklich gemacht, diesen Menschen zu<br />

helfen und gesellschaftliche Bräuche kennenzulernen.<br />

In diesem Jahr verbrachte ich auch einen Monat in Deutschland,<br />

wo ich die biodynamische Landwirtschaft auf einem Bauernhof<br />

kennenlernte. Man erklärte mir, wie tierische Energien und der<br />

astrologische Kalender das Wachstum von Pflanzen beeinflussen.<br />

Mittlerweile befinde ich mich im zweiten Bachelor-Jahr am<br />

Schottischen Agriculture College. Mein Studium ist zu anstrengend,<br />

um daneben noch Teilzeit arbeiten zu können. Die Vorlesungen<br />

sind anspruchsvoll und ich habe viel Extra-<strong>Hilfe</strong> gebraucht,<br />

um zu verstehen, was für Arbeiten ich abliefern muss.<br />

Inzwischen habe ich alle Prüfungen bestanden und freue mich<br />

nun auf den Sommer. Dann reise ich nach Tibet zurück, um dort<br />

zu arbeiten und das zu lehren, was ich in Europa gelernt habe.<br />

Hier im Westen werden wir oft nach unseren Zukunftsplänen<br />

gefragt. Es gibt vieles, das ich gerne tun würde. Momentan sehe<br />

ich meine Aufgabe aber darin, mit meinem Wissen und meinen<br />

Fertigkeiten zur Verbesserung der Umwelt in Tibet beizutragen <strong>–</strong><br />

zu Gunsten aller Betroffenen.“<br />

Viele tibetische Heilpflanzen sterben aus<br />

Ursprünglich verwendeten tibetische Ärzte bis zu 120<br />

verschiedene Ingredienzen zur Herstellung ihrer Medikamente.<br />

Mittlerweile sind einige Heilpflanzen bereits<br />

ausgestorben, weitere Pflanzenarten sind vom Aussterben<br />

bedroht. Da die Pflücker nach Sammelgewicht bezahlt<br />

werden, reissen sie oft die ganze Pflanze aus <strong>–</strong> mitsamt<br />

den Wurzeln. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie damit die<br />

Pflanzen ausrotten.<br />

Mit einem gross angelegten Projekt will <strong>ROKPA</strong> in den<br />

kommenden Jahrzehnten die Wiederaufforstung von<br />

Heilpflanzen in Tibet aktiv fördern. Und vor Ort Heilmittel<br />

für die tibetische Bevölkerung herstellen, die medizinisch<br />

unterversorgt ist. 2007 hat <strong>ROKPA</strong> vier tibetische Ärzte <strong>–</strong><br />

alle ehemalige <strong>ROKPA</strong>-Kinder <strong>–</strong> nach Europa geholt, damit<br />

sie sich am renommierten Royal Botanic Garden in<br />

Edinburgh und auf einem biodynamischen Bauernhof in<br />

Norddeutschland das nötige Spezialwissen aneignen.<br />

Diese vier Ärzte, unter ihnen auch Droni Amcho, werden<br />

nun in ihre Heimat zurückkehren. In Europa haben sie sich<br />

nicht nur akademisch weitergebildet, sondern auch<br />

praktische Erfahrungen gesammelt: Sie haben konkret<br />

geübt, wie man (selbst ausgestorbene) Heilkräuter in Tibet<br />

und dem Himalaja-Gebiet versamt und erfolgreich anbaut<br />

(z.T. aus tibetischen Pflanzen, die in Europa erhalten<br />

worden waren). Ihr wertvolles Know-how wird in die<br />

zukünftigen <strong>ROKPA</strong>-Gärtnereien einfliessen.<br />

In einer Pilotfabrik, die <strong>ROKPA</strong> in Nangchen baut, werden<br />

sie ausserdem weitere tibetische Ärzte unterrichten und<br />

eine neue Generation von achtsamen Pflanzenpflückern<br />

heranbilden.<br />

25


Umweltdrama<br />

auf dem<br />

Dach der Welt.<br />

Jahrzehntelange Rodungen sind<br />

verantwortlich für Erosion,<br />

Verwüstung und Aussterben<br />

wichtiger Pflanzen und Tiere.<br />

Die Zerstörung der Ost-Tibetischen Wälder gefährdet<br />

die gesamte Region. <strong>ROKPA</strong> hilft bei der<br />

nachhaltigen Wiederaufforstung.<br />

Tibet bietet weit mehr als endlose Steppenlandschaften.<br />

Es beheimatet das grösste Waldgebiet<br />

Chinas im Osten des Tibetischen Hochlandes. Doch<br />

die langjährige, systematische Abholzung grosser<br />

Waldgebiete zeigt verheerende Folgen für Menschen,<br />

Tiere und die Umwelt. Neben Lawinen im Winter<br />

besteht eine hohe Gefahr von Erdrutschen. Die starke<br />

Erosion der Böden reduziert die landwirtschaftliche<br />

Produktivität und entzieht der Landbevölkerung die<br />

Lebensgrundlage. Wichtige Heilpflanzen für die<br />

traditionelle Tibetische Medizin verschwinden, diese<br />

aber garantiert die Gesundheitsversorgung vor Ort zu<br />

niedrigen Kosten. Massen von Schlamm lassen die<br />

Flussbetten der fünf grössten Flüsse Asiens , die in<br />

der Region entspringen, versanden und führen zu<br />

schlimmen Überschwemmungen.<br />

Gescheiterte Aufforstungen<br />

Erst in den 90er-<strong>Jahre</strong>n hat China aufgrund massiver<br />

Überschwemmungen des Gelben Flusses und vor<br />

dem Hintergrund der weitläufigen Verwüstung und<br />

Versalzung des Bodens Massnahmen zur Wiederaufforstung<br />

ergriffen. Angebaut wurden Monokulturen<br />

schnell wachsender Baumarten, die nicht gepflegt<br />

wurden und zunehmend von Schädlingen zerstört<br />

werden. Die Überlebensrate dieser Wiederaufforstungen<br />

liegt bei maximal <strong>30</strong> Prozent. Zum Teil beschränkte<br />

sich die Wiederaufforstung auf das<br />

Abwerfen von Baumsamen aus Flugzeugen.<br />

Über 50% der Wälder sind bereits verschwunden<br />

Von 1950 bis 1985 wurde die Hälfte der ehemals<br />

220.000 km 2 Wälder abgeholzt. Das Produktionsvolumen<br />

wuchs bis 1995 von 6 auf 68 Mio. m 3 um<br />

mehr als das Zehnfache. Die Holzwirtschaft ist in den<br />

ehemals waldreichen Gebieten Osttibets meist der<br />

wichtigste, leider oft einzige Arbeitgeber. Da der<br />

Wald zur Neige geht, ist sie zwar rückläufig, dennoch<br />

geht der mittlerweile illegale Raubbau weiter und<br />

bedroht auch die letzten Reste des natürlichen<br />

Waldes.<br />

26<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Wiederaufforstung durch von <strong>ROKPA</strong> geschulte Mitarbeiter<br />

<strong>Hilfe</strong> durch <strong>ROKPA</strong><br />

Die Einwohner Tibets und die lokalen Behörden sind<br />

sich des komplexen Problems bewusst, können<br />

dieses aber ohne Unterstützung nicht lösen. Bereits<br />

seit 1995 leistet <strong>ROKPA</strong> mit verschiedenen Aufforstungsprojekten<br />

Pionierarbeit im Osten Tibets. Diese<br />

sind mittlerweile in einem Programm zusammengefasst<br />

und werden durch die lokalen Behörden<br />

unterstützt. Seit 2001 wird unser Wiederbeforstungsprogramm<br />

zum Teil von der Schweizer Direktion für<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziell<br />

mitgetragen.<br />

Gesunder Wald ist der einzige Schutz vor Bodenerosion,<br />

Erdrutschen und Überschwemmungen. Die<br />

Tibetischen Wälder ernähren Mensch und Tier und<br />

ermöglichen die Herstellung von Medizin. Das Klima<br />

in ganz Asien wird von den Umweltverhältnissen auf<br />

dem Dach der Welt bestimmt. Mit der Aufforstung<br />

leistet <strong>ROKPA</strong> im tibetischen Hochland einen aktiven<br />

Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz.<br />

<strong>ROKPA</strong> ist dringend auf Ihre Unterstützung angewiesen,<br />

um den Klimaschutz wirksam zu fördern, ganze<br />

Wälder zu erneuern und den Anbau von Büschen und<br />

Heilpflanzen voranzutreiben, die zur Versorgung mit<br />

Medizin vor Ort dienen und den ärmsten Menschen<br />

Schutz vor Krankheit geben.<br />

27


Santesh bettelt unter Drogen auf der Strasse.<br />

Santesh am Morgen danach im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus.<br />

Stigma Strassenkind<br />

Verstossene Kinder, die auf der Strasse landen,<br />

müssen nicht nur um ihr Überleben kämpfen, sondern<br />

auch tagtäglich verletzende Verachtung erdulden.<br />

Mit ihrem liebenden und respektvollen<br />

Erziehungsstil stärkt Mummy Lea<br />

(<strong>ROKPA</strong>-Vizepräsidentin Lea Wyler)<br />

nicht nur das angeschlagene Selbstvertrauen<br />

dieser Kinder, sondern führt sie<br />

auch in eine selbständige Zukunft.<br />

In Tibet und in Nepal landen täglich<br />

Kinder auf der Strasse <strong>–</strong> auch schon als<br />

Dreijährige. Ihnen bleibt nichts anderes<br />

übrig, als zu betteln, zu stehlen und<br />

Leimdämpfe gegen den Hunger zu sniffen.<br />

Nachts suchen sie irgendeine geschützte<br />

Ecke, wo sie sich an andere Strassenkinder<br />

und an räudige Hunde schmiegen,<br />

um nicht zu erfrieren. Landen sie mit<br />

ihren Eltern auf der Strasse, kommt es<br />

vor, dass sie mit billigem Alkohol abgefüllt<br />

und so ruhig gestellt werden.<br />

Seit 1990 hat es sich Lea Wyler zur<br />

Berufung gemacht, Strassenkinder<br />

aufzuspüren, die ihrer Misere entkommen<br />

wollen <strong>–</strong> sei es in der Gassenküche in<br />

Kathmandu oder auf nächtlichen Streifzügen<br />

durch arme Quartiere. Nach sorgfältiger<br />

Abklärung werden diese verwahrlosten<br />

Kinder ins <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus<br />

aufgenommen. Hier erleben sie oftmals<br />

die erste warme Dusche ihres Lebens.<br />

Und wie stärkend es ist, drei Mal pro Tag<br />

zu essen.<br />

Im Kinderhaus, wo derzeit 50 Kinder<br />

zwischen 3 und 22 <strong>Jahre</strong>n leben, geht es<br />

wie in einer lebhaften Grossfamilie zu und<br />

her. Die grösseren kümmern sich um die<br />

kleineren Geschwister, helfen bei den<br />

Schulaufgaben oder trösten sie, wenn sie<br />

weinen. Die traumatisierten Kinder<br />

bekommen nicht nur eine schulische<br />

Ausbildung, sondern auch aufbauende<br />

Achtung und eine liebevolle Erziehung.<br />

„Wir zeigen den Kindern nicht nur, dass<br />

es sich lohnt, für andere zu sorgen. Wir<br />

machen ihnen auch klar, dass sie einen<br />

Selbstwert haben. Ich sage jedem Kind<br />

immer und immer wieder: Du bist<br />

grandios, du bist einzigartig, es gibt<br />

niemanden so wie dich auf der ganzen<br />

Welt“, erklärt Lea Wyler die <strong>ROKPA</strong>-<br />

Erziehungsphilosophie. <strong>ROKPA</strong> legt<br />

grossen Wert darauf, jeden Menschen mit<br />

den Fähigkeiten zu fördern, die er oder sie<br />

hat. „Wo nötig, bezahlen wir Nachhilfe-<br />

Unterricht, wir forcieren aber nichts.<br />

Vielmehr bemühen wir uns, das ureigene<br />

Potential jedes Kindes zu erkennen und<br />

ihm die passende berufliche oder akademische<br />

Ausbildung zu ermöglichen“, so<br />

Lea.<br />

Draussen auf der Strasse leben noch<br />

unzählige Strassenkinder, die dringend<br />

eine Schul- und Berufsausbildung sowie<br />

eine liebevolle Erziehung brauchen, um<br />

aus ihrem Elend auszubrechen. Mit Ihrer<br />

Spende helfen Sie uns, auch diesen<br />

Kindern eine würdevolle Zukunft zu<br />

ermöglichen! Danke.<br />

28<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Portrait<br />

„Das Strassenleben hatte mich so hart gemacht,<br />

dass ich vergessen hatte, dass man im Leben ein<br />

Ziel haben sollte. Die Strasse bedeutete für mich<br />

Freiheit! Doch was für eine Freiheit war das? Es war<br />

die Freiheit von allen übersehen und missachtet zu<br />

werden, die Freiheit alles zu tun oder überhaupt<br />

nichts zu tun. Manchmal frage ich mich, was aus<br />

meinem Leben geworden wäre, wenn mich Mummy<br />

Lea nicht aufgelesen hätte. Wenn ich heute an der<br />

Stupa in Boudha (Kathmandu) vorbeigehe, sehe ich<br />

manchmal die alten Freunde aus meiner Strassenzeit.<br />

Sie leben immer noch auf der Strasse, während ich<br />

ein himmlisches Leben habe. Einige von ihnen waren<br />

schon mehrmals im Gefängnis!<br />

Es macht mich zum glücklichsten Menschen, dass<br />

ich zur <strong>ROKPA</strong>-Familie gehöre. Nun habe ich über 60<br />

Brüder und Schwestern. Es ist so wunderbar mit<br />

Menschen zusammen zu leben, die man liebt und<br />

achtet. Meine Eltern stritten sich jede Nacht. Mein<br />

kleiner Bruder und ich weinten uns jede Nacht in den<br />

Schlaf. Niemand tröstete uns.<br />

So haben wir<br />

sMaila damals<br />

gefunden.<br />

Mummy Lea und <strong>ROKPA</strong> haben mich mit all dem<br />

liebevoll versorgt, was ein Kind braucht, inklusive<br />

einer guten Ausbildung. Dies hat mir geholfen zu<br />

begreifen, wer ich bin und wohin mein Weg führt.<br />

Derzeit absolviere ich eine Bachelor-Ausbildung in<br />

Sozialarbeit. Daneben arbeite ich als Lehrer in einer<br />

Schule. Ich bin stolz auf das, was ich bisher erreicht<br />

habe. 2005 und 2009 war ich mit den <strong>ROKPA</strong> Kids<br />

auf Tournee in Europa. <strong>ROKPA</strong> hat mich zu einem<br />

ganzen, selbstsicheren und hart arbeitenden Menschen<br />

gemacht und mir eine Identität gegeben.“<br />

<strong>ROKPA</strong>-Jubiläumssong<br />

„Mit der <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong>-Botschafter<br />

Andreas Vollenweider (siehe<br />

Seite 11) habe ich 2009 meine<br />

erste CD in seinem Studio aufgenommen.<br />

Ich habe den Text und die<br />

Musik für das <strong>ROKPA</strong>-Lied zum<br />

<strong>30</strong>-Jahr-Jubiläum geschrieben.<br />

Meine Geschwister vom <strong>ROKPA</strong>-<br />

Kinderhaus singen im Hintergrund<br />

mit. Dies ist unser Geschenk an<br />

Mummy Lea und an Sie alle, die uns<br />

all die <strong>Jahre</strong> unterstützt haben.“<br />

Die CD kann ab Mai 2010<br />

bei <strong>ROKPA</strong> bestellt werden:<br />

info@rokpa.ch<br />

„Es macht mich zum<br />

glücklichsten Menschen,<br />

dass ich zur <strong>ROKPA</strong>-<br />

Familie gehöre.“<br />

sMaila (20),<br />

ehemaliges Strassenkind<br />

29


Wenn<br />

Mütter<br />

auf der<br />

Strasse<br />

leben.<br />

Allein stehende Mütter landen in Nepal<br />

meist auf der Strasse <strong>–</strong> zusammen mit<br />

ihren Kindern. Für sie gibt es kein<br />

soziales Auffangnetz, sondern höchstens<br />

Verachtung von Passanten.<br />

Die soziale Stellung der Frauen aus der<br />

unteren Bevölkerungsschicht ist in Nepal<br />

von Abhängigkeit und Repression gekennzeichnet.<br />

In der Regel werden Frauen sehr<br />

früh verheiratet oder zumindest schwanger.<br />

Im Alter von 20 <strong>Jahre</strong>n haben sie oft<br />

schon mehrere Kinder und bleiben damit<br />

von beruflichen Bildungsmöglichkeiten<br />

völlig ausgeschlossen. Mit zunehmender<br />

Kinderzahl werden sie meist von ihren<br />

Männern verlassen. Ohne Ausbildung<br />

haben sie kaum eine Möglichkeit, den<br />

Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder<br />

zu bestreiten.<br />

So enden sie mit ihren Kindern auf der<br />

Strasse und versuchen, mit Betteln zu<br />

überleben. Sie müssen schlimme Demütigungen<br />

aushalten, denn Bettler werden<br />

bespuckt oder gar getreten. Frauen auf<br />

der Strasse werden nachts vergewaltigt.<br />

Die Kinder schauen zu. Kein Wunder<br />

stürzen viele randständige Mütter ab <strong>–</strong><br />

still und unerhört.<br />

Seit 1993 kümmert sich <strong>ROKPA</strong> um diese<br />

verstossenen Frauen und ihre Kinder, um<br />

sie von der Strasse wegzuholen und ihnen<br />

eine bessere Zukunft zu ermöglichen. In<br />

der <strong>ROKPA</strong>-Frauenwerkstatt können Not<br />

leidende Mütter das Entwerfen, Nähen<br />

und Herstellen nützlicher Textilgegenstände<br />

lernen und einen anständigen Lohn<br />

verdienen. Seit 1999 vergibt <strong>ROKPA</strong><br />

ausserdem Mikrokredite an alleinstehende<br />

Mütter, die ein Handwerk beherrschen.<br />

Ob Teestube, Schneideratelier oder ein<br />

Schiebewagen oder auch nur ein Korb für<br />

Strassenverkäufe: <strong>ROKPA</strong> hilft benachteiligten<br />

Frauen, ein eigenes Kleingeschäft<br />

aufzubauen. Um ihnen und ihren Kindern<br />

ein Leben auf der Strasse zu ersparen.<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Frauenwerkstatt<br />

<strong>30</strong><br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Radhika (42)<br />

Portrait<br />

„Endlich habe ich<br />

Freude am Leben.“<br />

„Ich stamme aus einer sehr armen<br />

Familie und bin taub-stumm. Als ältestes<br />

von fünf Kindern musste mich um meine<br />

Geschwister kümmern und in Nachbarhäusern<br />

beim Kochen helfen. Mein Vater<br />

war Schneider <strong>–</strong> mit acht durfte ich zu<br />

ihm in den Laden. Er brachte mir das<br />

Handwerk bei und gab mir die einzige<br />

Ausbildung die ich habe. Niemand in<br />

unserem Dorf hatte genug Geld, um die<br />

Kinder zur Schule zu schicken.<br />

Meine Mutter starb als ich zehn <strong>Jahre</strong> alt<br />

war. Mein Vater heiratete eine andere<br />

Frau, bevor meine Mutter tot war. Ich<br />

musste nun im Haus arbeiten, meine<br />

Stiefmutter war jedoch nie zufrieden. Sie<br />

schimpfte ständig, schlug mich und sagte,<br />

ich solle doch besser gleich das Haus<br />

verlassen, weil ich nutzlos und dumm sei.<br />

Ein Fluchtweg tat sich auf, als für mich<br />

eine Heirat arrangiert wurde. Ich war<br />

zwölf <strong>Jahre</strong> alt, mein Ehemann ungefähr<br />

fünfzehn. Ich hatte keine Ahnung, worum<br />

es ging. Meine erste Tochter wurde<br />

geboren, als ich fünfzehn war. Ich bekam<br />

vier Kinder von meinem Mann. Er<br />

behandelte mich aber sehr schlecht,<br />

schlug mich täglich auf den Kopf. Ich<br />

hatte oft Blutergüsse und Schwellungen.<br />

Es war für mich besser, alleine zu leben<br />

als mit einem gewalttätigen Mann.<br />

Mit Nähen verdiente ich ein wenig Geld in<br />

Kathmandu. Es war jedoch nicht genug,<br />

um meine Kinder zu ernähren, also ging<br />

ich betteln. Ich habe etwas Geld bekommen,<br />

weil ich den Leuten leid tat, fühlte<br />

mich aber sehr einsam und depressiv. Es<br />

ist frustrierend, wenn man nicht mit<br />

Menschen sprechen kann. Irgendwann<br />

sammelte ich meinen Mut und ging in die<br />

<strong>ROKPA</strong>-Gassenküche, um bei Mummy<br />

Lea <strong>Hilfe</strong> zu holen. Sie hat meine älteste<br />

Tochter Anju ins <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus<br />

aufgenommen, wo sie eine sehr gute<br />

Ausbildung bekommt. Ich selbst wurde in<br />

der <strong>ROKPA</strong>-Frauenwerkstatt angestellt,<br />

wo ich die Fertigkeiten anwenden kann,<br />

die mir mein Vater beigebracht hatte.<br />

Meine Kolleginnen sind zu meinen<br />

Freundinnen geworden. Sie haben einen<br />

Weg gefunden, mit mir zu kommunizieren<br />

und nennen mich „Meisterin des Schnei-<br />

derns“. Trotz meiner grossen Behinderung<br />

habe ich endlich Freude am Leben!<br />

Mittlerweile lebt auch meine andere<br />

Tochter, Sabita, im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus,<br />

meine beiden Söhne werden von <strong>ROKPA</strong><br />

in einer Internatsschule ausgebildet. Ich<br />

bin erstaunt, wie viel die Kinder einer<br />

Bettlerin erreichen können, wenn man<br />

sich um sie kümmert. Ich hoffe, dass alle<br />

meine Kinder fleissig lernen und nicht zu<br />

früh heiraten.“<br />

31


Kein Geld zum Essen.<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche in Kathmandu ist seit<br />

20 <strong>Jahre</strong>n eine feste Adresse für Obdachlose.<br />

Jedes Jahr reisen Freiwillige aus dem Westen auf<br />

eigene Kosten nach Kathmandu, Nepal, um Strassenkindern<br />

und Obdachlosen in der <strong>ROKPA</strong>-<br />

Gassenküche täglich bis zu 800 warme Mahlzeiten<br />

zu servieren, sie mit Kleidern zu versorgen und<br />

ihnen bei gesundheitlichen Problemen weiterzuhelfen.<br />

In den Wintermonaten leidet die ärmste Bevölkerungsschicht<br />

in Nepal am meisten. Viele dieser<br />

Menschen haben kein Dach über dem Kopf und sind<br />

der Kälte schutzlos ausgeliefert. Unterernährung,<br />

Ansteckung, mangelhafte Kleidung und die starke<br />

Luftverschmutzung führen bei den Betroffenen in<br />

vielen Fällen zu Krankheit und oft zum Tod.<br />

Obwohl immer mehr Hilfsorganisationen in Kathmandu<br />

arbeiten, fallen doch viele Menschen durch die<br />

Maschen des sozialen Netzes. Viele sind krank,<br />

verkrüppelt oder einfach alt und können nicht mehr<br />

für ihren Lebensunterhalt sorgen. Staatliche <strong>Hilfe</strong> gibt<br />

es nicht.<br />

Seit 1990 betreibt <strong>ROKPA</strong> jeweils von Dezember bis<br />

Anfang März eine Gassenküche im Stadtteil Boudha.<br />

Mit bunten Plastikzelten und Bambusstäben wird<br />

eine kleine «Freiluft-Oase» aufgebaut. Einheimische<br />

Köche und bis zu 20 Volontäre aus der ganzen Welt<br />

servieren hungernden Kindern und Erwachsenen<br />

morgens tibetisches Brot mit heissem, gewürztem<br />

Milchtee, mittags Reis, Linsen und frisches Gemüse.<br />

Für viele Nepalesen ist die <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche die<br />

einzige Chance, die harte Winterzeit zu überleben. Im<br />

Zelt für medizinische Betreuung, das der Gassenküche<br />

angegliedert ist, wird erste <strong>Hilfe</strong> geleistet.<br />

Zu den Grundwerten von <strong>ROKPA</strong> zählt der Respekt<br />

für alle Menschen. Auch Menschen in Not haben ein<br />

32<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Logistische Herausforderung<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche ist jeden Winter rund<br />

75 Tage in Betrieb. Während dieser Zeit werden<br />

in der simplen Freiluftküche täglich bis zu 800<br />

Mahlzeiten zubereitet und gekocht. Dafür<br />

verwendet <strong>ROKPA</strong> pro Winter durchschnittlich:<br />

5.100 kg Reis<br />

550 kg Linsen<br />

2.500 kg Gemüse<br />

2.500 kg Kartoffeln<br />

Recht darauf, dass man ihnen achtsam begegnet und<br />

ihnen auf Augenhöhe und nicht von oben herab hilft. RO-<br />

KPA-Mitgründerin Lea Wyler nimmt das wörtlich und<br />

sagt den vielen freiwilligen <strong>ROKPA</strong>-Helfern immer<br />

wieder: „Reicht den Menschen das Essen genau so, als<br />

würdet ihr Gäste in einem Grand Hotel bedienen“.<br />

<strong>ROKPA</strong> wird die winterliche Gassenküche auch in den<br />

kommenden <strong>Jahre</strong>n weiter betreiben. Und Menschen in<br />

Not warmes Essen, wintertaugliche Kleidung und<br />

medizinische <strong>Hilfe</strong> anbieten <strong>–</strong> dank Ihrer Unterstützung.<br />

20.000 Brötchen<br />

40 kg Tee<br />

480 kg Zucker<br />

<strong>ROKPA</strong>-Volontäre im Einsatz<br />

Essen für ALLE Bedürftigen<br />

Die <strong>ROKPA</strong>-Gassenküche in Kathmandu wurde<br />

vor 20 <strong>Jahre</strong>n von Dr. Akong Tulku Rinpoche<br />

und Lea Wyler gegründet <strong>–</strong> nach zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

Einzelpatenschaften. <strong>ROKPA</strong> wandelte die<br />

Einzelpatenschaften in Projektpatenschaften<br />

um, damit ALLE, die Hunger haben, genährt<br />

werden. Und nicht nur jene, die von Spendern<br />

einzeln über Fotos ausgesucht wurden!<br />

33


Bei Tibet denkt man in einem Atemzug<br />

an Klöster, Lamas, Nomaden, Yaks und<br />

Buttertee. Seit über tausend <strong>Jahre</strong>n ist<br />

das Leben der Tibeter geprägt durch den<br />

Buddhismus, durch die zentrale Rolle,<br />

welche die Klöster innehatten. Mit ihrer<br />

Zerstörung während der Kulturrevolution<br />

1959 ging ein Herzstück der tibetischen<br />

Kultur verloren. Alle Familien hatten durch<br />

mindestens einen ihrer Angehörigen<br />

Zugang zu Bildung, zur Seelsorge und<br />

medizinischer <strong>Hilfe</strong>. Ohne die Klöster<br />

blieben die Menschen wie verwaist<br />

zurück.<br />

Bis in die 90er-<strong>Jahre</strong> konnte man in den<br />

Regionen Osttibets, die auf vier chinesische<br />

Provinzen aufgeteilt sind, in kaum<br />

einer Institution Tibetisch Lesen und<br />

Alphabetisierung von Erwachsenen<br />

<strong>ROKPA</strong> hat eine führende<br />

Rolle übernommen,<br />

um die tibetische Sprache<br />

und Kultur vor dem Aussterben<br />

zu bewahren.<br />

Die Weltbank schätzt, dass nur 38<br />

Prozent der tibetischen Männer und<br />

13 Prozent der tibetischen Frauen<br />

lesen und schreiben können. <strong>ROKPA</strong><br />

hat 2008 deshalb in Zatu, Nangchen<br />

ein Alphabetisierungsprojekt<br />

lanciert: Erwachsene, die keine<br />

Chance hatten, zur Schule zu gehen,<br />

kommen einmal wöchentlich zum<br />

Unterricht in die Stadt. Die Klasse<br />

besteht aus rund 50 Nomaden<br />

zwischen 14 und 40 <strong>Jahre</strong>n. Sie<br />

lernen Tibetisch lesen, schreiben<br />

und rechnen, was ihr Leben<br />

komplett und sehr positiv verändert.<br />

Aufgrund des Riesenerfolges plant<br />

<strong>ROKPA</strong>, dieses Projekt auf weitere<br />

Regionen auszudehnen.<br />

34<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Die Sprache ist ein<br />

wichtiger Schlüssel<br />

zur Kultur.<br />

Schreiben lernen. Wertvolle Texte der<br />

tibetischen Wissenschaft, Religion und<br />

Literatur waren verloren oder nicht mehr<br />

zugänglich. Die Kultur der Tibeter, eine<br />

Kultur, die für die gesamte Welt wichtig<br />

und bedeutsam ist, stand davor, auszusterben.<br />

<strong>ROKPA</strong> sorgt für die Erhaltung<br />

der Kultur der Tibeter<br />

In <strong>ROKPA</strong>-Schulen oder -Klassen lernen<br />

Kinder seit 1993 in ihrer Muttersprache<br />

lesen und schreiben. Dafür werden Lehrer<br />

für Tibetisch aus- und fortgebildet und<br />

Schulmaterialien in tibetischer Sprache<br />

publiziert. Von Chemie über Geografie bis<br />

Geschichte wurden bisher 32 verschiedene<br />

Schulbücher ins Tibetische übersetzt<br />

und in grosser Anzahl gedruckt. All das<br />

geschieht auf die Initiative von <strong>ROKPA</strong>.<br />

Ein grosser Teil der Werke aus der<br />

tibetischen Literatur, Philosophie und<br />

Wissenschaft galten als verloren oder<br />

zerstört. <strong>ROKPA</strong> hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, wertvolle Werke aufzufinden<br />

und wieder neu aufzulegen. Die Texte<br />

werden mit modernen Verfahren neu<br />

gedruckt. Ausserdem unterstützt <strong>ROKPA</strong><br />

seit vielen <strong>Jahre</strong>n auch zwei der traditionellen<br />

Druckereien, die wie seit über<br />

1000 <strong>Jahre</strong>n mit geschnitzten Holztafeln<br />

die Texte ohne Strom und Hochtechnologie<br />

vervielfältigen.<br />

Viele der Klöster sind in der Zwischenzeit<br />

wieder aufgebaut worden, hauptsächlich<br />

auf Wunsch und mit <strong>Hilfe</strong> der Bevölkerung.<br />

<strong>ROKPA</strong> fördert Klosteruniversitäten,<br />

weil sich dort Lehrer und Schüler ganz auf<br />

die tibetische Sprache konzentrieren<br />

können und die alten Texte studieren.<br />

Will man Tibeter in ihrem Land unterstützen,<br />

darf man ihre Kultur nicht vergessen.<br />

Auch in der heutigen Zeit, sind die<br />

Menschen dort stark in ihrem Glauben<br />

verwurzelt, gehen auf Pilgerreise und<br />

leben nach den Regeln, die sie noch von<br />

ihren Eltern und Grosseltern her kennen.<br />

Damit diese Kultur weiter gepflegt werden<br />

und nicht verloren gehen kann, müssen<br />

wir etwas tun. Mit Ihrer <strong>Hilfe</strong>!<br />

Neue Wahrzeichen<br />

<strong>ROKPA</strong> hat an einem heiligen<br />

Kraftort in der Provinz Yushu eine<br />

Statue von Guru Rinpoche <strong>–</strong> dem<br />

Begründer des tibetischen Buddhismus<br />

<strong>–</strong> erbauen lassen. Sie ist so<br />

hoch wie ein fünfstöckiges Haus<br />

und strahlt über das ganze Tal.<br />

Das neue Wahrzeichen dient der<br />

lokalen, verarmten Bevölkerung<br />

nicht nur als Pilgerort, sondern<br />

bringt auch bitter nötige Einnahmen<br />

durch Pilger und Touristen aus allen<br />

Erdteilen. Solche Statuen und<br />

Stupas wird <strong>ROKPA</strong> in den kommenden<br />

<strong>Jahre</strong>n auch an anderen<br />

Kraftplätzen errichten lassen.<br />

Wo immer dies geschieht, verbessern<br />

sich die Atmosphäre und der<br />

Wohlstand beträchtlich!<br />

35


Portrait<br />

„Ich will Bücher<br />

über die tibetische<br />

Kultur schreiben!“<br />

„Mein Vater war Lehrer für Tibetisch und 2006 begann ich mein Studium an der<br />

Mathematik, was ziemlich ungewöhnlich Qinghai Normal University in Xining. Ich<br />

ist, da der Grossteil meiner Nomadenfamilie<br />

weder lesen noch schreiben kann. Geld zu verdienen <strong>–</strong> etwa als Sänger in<br />

versuchte alles Mögliche, um nebenbei<br />

Er starb, als ich 17 war. Mein Onkel beschloss,<br />

dass eines der Kinder bei unserer Qinghai mehrmals als Quizmaster ein und<br />

Bars. Mit 18 lud mich das Fernsehen von<br />

Mutter zu Hause bleiben müsse, um bei zahlte mir 200 Yuan für sechs Tage! Ausserdem<br />

schrieb ich Gedichte oder Artikel<br />

der Feldarbeit zu helfen. Ich wurde dafür<br />

ausgewählt, doch meine Mutter fand, ich für Zeitschriften und bekam jedes Mal 20<br />

sei bisher am längsten zur Schule gegangen.<br />

Mein 12-jähriger Bruder sprang ein keine Zeit mehr. Meine Dozenten fanden,<br />

oder <strong>30</strong> Yuan. Dafür habe ich jetzt aber<br />

und versprach, so hart zu arbeiten, damit ich sei ein guter Student und würde damit<br />

meine Schwester und ich unsere Ausbildung<br />

abschliessen<br />

meine Zeit verschwenden.<br />

können.<br />

Lijang Döndrup (21)<br />

Ich studiere nun im vierten Jahr Tibetisch.<br />

Weitere Fächer sind Buddhismus,<br />

tibetische Kultur, Literatur und Geschichte<br />

sowie Politikwissenschaften. Mein Studium<br />

dauert heute von 6 Uhr morgens bis<br />

23 Uhr abends. Mein Traum ist, Universitätsdozent<br />

zu werden und viele Bücher<br />

über die tibetische Kultur zu schreiben.<br />

Es gibt viele Bücher voller Fehler, die ich<br />

gerne korrigieren würde. Auch wenn mir<br />

Qinghai TV mittlerweile einen Job für<br />

2000 Yuan(!) angeboten hat: Ich werde<br />

ihn nicht annehmen, denn die Zeit würde<br />

verstreichen, ohne dass ich Wichtiges<br />

studiert hätte.<br />

Während meiner Ausbildung habe ich<br />

bisher über zehn Preise als Bester erhalten<br />

<strong>–</strong> in verschiedenen Fächern. Vor<br />

kurzem wurde ich, zusammen mit einem<br />

anderen Studenten, zum Besten von über<br />

1000 Studenten gewählt. Ich bin glücklich,<br />

dass ich es als Nomadenkind mit<br />

<strong>ROKPA</strong>’s <strong>Hilfe</strong> bisher so weit geschafft<br />

habe.“<br />

36<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Jedes vierte<br />

Kind ist Waise!<br />

Nirgendwo gibt es so viele<br />

AIDS-Waisen wie in Simbabwe.<br />

Fünfundzwanzig Prozent der Erwachsenen<br />

sind mit dem tödlichen HIV-Virus<br />

infiziert! Das ist eine der weltweit<br />

höchsten Infektionsraten.<br />

Wirtschaftliche und soziale Veränderungen<br />

brachten dem Land in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n grosse Armut. Das Überleben wird<br />

durch die ständig steigenden Kosten für<br />

Nahrungsmittel und Unterkünfte immer<br />

schwieriger. Das Gesundheitssystem ist<br />

zusammengebrochen. Die Inflationsrate<br />

liegt zwischen 70 % und 1.000 %, die<br />

Arbeitslosigkeit bei über 80 %.<br />

Zu den grössten Herausforderungen zählt<br />

die hohe HIV/Aids-Quote: Jede Woche<br />

sterben bis zu 3.000 Menschen an den<br />

Folgen von AIDS. In Simbabwe sind rund<br />

1,6 Millionen Kinder AIDS-Waisen.<br />

Kommt niemand für ihre Schulgebühren<br />

auf, müssen sie die Schule verlassen.<br />

Ohne elterliche Fürsorge ist die Gefahr<br />

gross, dass sie kriminell und sozial<br />

auffällig werden.<br />

In einer Gesellschaft, wo die Kindererziehung<br />

fast ausschliesslich in den Händen<br />

der Mütter liegt, hat der frühe Tod von<br />

unzähligen AIDS-kranken Müttern<br />

verheerende Konsequenzen. <strong>ROKPA</strong> hilft<br />

deshalb, die Gesundheit infizierter Mütter<br />

zu stabilisieren, damit sie sich so lange<br />

wie möglich um ihre Kinder kümmern<br />

können. Ein freiwilliges Team verteilt<br />

stärkende Nahrungsmittel an die Familien.<br />

Zudem werden die HIV-infizierten Mütter<br />

nach Bedarf auch medizinisch versorgt.<br />

Auch Grossmütter, die ihre Enkel und<br />

andere AIDS-Waisen bei sich aufnehmen,<br />

bekommen Lebensmittel von <strong>ROKPA</strong>. Die<br />

Kinder sollen trotz Verlust der Mutter in<br />

einer familiären Umgebung aufwachsen<br />

können, damit ihnen ein Dasein als<br />

Strassenkinder erspart bleibt. Für das<br />

Schulgeld kommt <strong>ROKPA</strong>, wo immer<br />

möglich, auf.<br />

Mit Ihrer Spende kann <strong>ROKPA</strong> einigen<br />

dieser Hundertausend schutzlosen<br />

Kindern und AIDS-Waisen helfen, ihrem<br />

Elend zu entkommen und durch Ausbildung<br />

einen selbständigen Weg einzuschlagen.<br />

37


So verwendet <strong>ROKPA</strong><br />

Ihre Spenden.<br />

Die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> ist sehr gezielt.<br />

Grösstmögliche <strong>Hilfe</strong> dank schlanker Organisation<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL ist ein Verein nach Schweizer<br />

Recht mit Sitz in Zürich. Die Organisation ist<br />

weltweit in 18 Ländern mit zum Teil mehreren<br />

Fördervereinen pro Land vertreten, die Spenden für<br />

unsere Projekte sammeln (siehe Seite 44). <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL koordiniert dieses internationale<br />

Netzwerk und führt die Projekte aus. Die Buchhaltung<br />

wird jährlich von KPMG Fides, einem der<br />

weltweit führenden Wirtschaftsprüfungsunternehmen,<br />

kontrolliert.<br />

<strong>ROKPA</strong> setzt die Spendengelder vor allem für<br />

bedürftige Menschen ein, die von anderen Hilfswerken<br />

kaum oder gar nicht unterstützt werden.<br />

In politisch sensiblen Gegenden zu helfen, ist nicht<br />

immer einfach. Dies gilt insbesondere in tibetischen<br />

Regionen: In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n haben sich<br />

zahlreiche Hilfswerke von dort zurückgezogen. Wer<br />

die rund 6 Millionen Tibeter unterstützen will, die<br />

nach wie vor in ihrem Heimatland leben, muss mit<br />

den Behörden zusammen arbeiten und Projekte<br />

fördern, die auf die wirklichen Bedürfnisse der<br />

Lokalbevölkerung zugeschnitten sind.<br />

<strong>ROKPA</strong> zählt zu den raren Hilfsorganisationen in der<br />

Welt, die es geschafft haben, nachhaltige Hilfsprojekte<br />

für die tibetische Bevölkerung zu etablieren.<br />

Darum steht Tibet auch zuoberst auf der Agenda von<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL: Jedes Jahr fliessen rund<br />

80 Prozent der Spendeneinnahmen nach Tibet <strong>–</strong><br />

insbesondere in die Bildung. Denn Bildung ist<br />

erwiesenermassen der wichtigste Faktor, um der<br />

Armut entgegenzuwirken.<br />

Dank der wertvollen Arbeit vieler Freiwilliger sind die<br />

Administrationskosten mit ca. 10 Prozent der<br />

Spendengelder im Vergleich zu anderen Hilfswerken<br />

extrem tief. Das ist die Stärke von <strong>ROKPA</strong>: mit<br />

minimalen Mitteln ein Maximum an dauerhafter<br />

Wirkung bei den Projekten zu erzielen.<br />

International anerkannte <strong>Hilfe</strong><br />

Die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> ist international geprüft und<br />

anerkannt. In der Schweiz, dem Hauptsitz von<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL, trägt <strong>ROKPA</strong> seit 2004<br />

das renommierte ZEWO-Gütesiegel für seine Hilfsarbeit<br />

(www.zewo.ch).<br />

Dieses Gütesiegel zeichnet gemeinnützige<br />

Organisationen aus, welche<br />

regelmässig auf den gewissenhaften<br />

Umgang mit Spendengeldern überprüft<br />

werden, eine transparente Rechnung<br />

führen und über funktionierende interne und externe<br />

Kontrollstrukturen verfügen. Seit 2001 ist <strong>ROKPA</strong><br />

ausserdem in der ganzen Schweiz steuerbefreit. In<br />

Deutschland ist <strong>ROKPA</strong> seit 1987 als gemeinnützig<br />

anerkannt und steuerbefreit. In Grossbritannien ist<br />

<strong>ROKPA</strong> Mitglied von NIDOS (www.nidos.org.uk).<br />

38<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Prozentuale Verteilung der<br />

<strong>ROKPA</strong>-Spenden 2009<br />

Verteilung der Spenden im <strong>Jahre</strong> 2009<br />

Seit der Gründung im <strong>Jahre</strong> 1980 hat <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL insgesamt rund 40 Millionen CHF /<br />

28 Millionen Euros (Stand April 2010) an Spenden<br />

erhalten. Dafür danken wir jeder Spenderin, jedem<br />

Spender von ganzem Herzen!<br />

2009 hat <strong>ROKPA</strong> rund 2,65 Millionen CHF / 1,85<br />

Millionen Euros der erhaltenen Spenden für folgende<br />

Bereiche eingesetzt (in CHF):<br />

Das <strong>ROKPA</strong>-Engagement folgt den<br />

Milleniums-Entwicklungszielen<br />

Die Vereinten Nationen haben in New York<br />

acht Milleniums-Entwicklungsziele (Millennium<br />

Development Goals) formuliert, die bis im <strong>Jahre</strong><br />

2015 erreicht werden sollten.<br />

Diese internationalen Entwicklungsziele sind:<br />

1. Extreme Armut und Hunger beseitigen<br />

2. Primarschulbildung für alle Kinder<br />

Bildung Tibet 1.724.800.<strong>–</strong><br />

Erhaltung Kultur Tibet 350.183.<strong>–</strong><br />

Medizinische Versorgung Tibet 144.285.<strong>–</strong><br />

Simbabwe 142.664.<strong>–</strong><br />

Kinderhaus Nepal 126.000.<strong>–</strong><br />

Aus- und Weiterbildung Nepal 85.000.<strong>–</strong><br />

Freie Spenden Tibet 25.345.<strong>–</strong><br />

Spenden Indien 21.<strong>30</strong>0.<strong>–</strong><br />

Weitere Tibet-Projekte 15.284.<strong>–</strong><br />

Gassenküche / Medizinzelt Nepal 15.000.<strong>–</strong><br />

Waisen- und Strassenkinder Tibet 3.448.<strong>–</strong><br />

Frauenwerkstatt Nepal* 0.<strong>–</strong><br />

Südafrika ** 0.<strong>–</strong><br />

Total in CHF 2.653.<strong>30</strong>9.<strong>–</strong><br />

3. Gleichstellung der Geschlechter<br />

(durch Förderung und Stärkung von<br />

Mädchen und Frauen)<br />

4. Senkung der Kindersterblichkeit durch<br />

bessere medizinische Versorgung<br />

5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung<br />

von Müttern<br />

6. Bekämpfung von HIV/AIDS und anderen<br />

schweren Krankheiten<br />

7. Nachhaltige Umweltförderung<br />

8. Aufbau einer globalen Partnerschaft,<br />

um die Milleniums-Entwicklungsziele<br />

zu erreichen.<br />

*Die Frauenwerkstatt in Nepal ist seit 2009 selbstragend.<br />

** <strong>ROKPA</strong> Südafrika erhebt die Mittel für seine Projekte<br />

selber und wird finanziell nicht von <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL unterstützt.<br />

<strong>ROKPA</strong>-<br />

Kinderhaus in<br />

Kathmandu<br />

Mit aktuell über 180 Projekten trägt <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL massgeblich dazu bei, diese<br />

Milleniums-Entwicklungsziele zu erreichen <strong>–</strong><br />

insbesondere in tibetischen Regionen, die von<br />

anderen Hilfswerken kaum wahrgenommen und<br />

unterstützt werden. <strong>ROKPA</strong> engagiert sich<br />

zudem in Nepal, Simbabwe und Südafrika für<br />

die Ärmsten der Armen.<br />

39


Eine Spende für <strong>ROKPA</strong><br />

bewirkt mehr!<br />

Wer für <strong>ROKPA</strong> spendet, spendet für<br />

eines der weltweit seltenen Hilfswerke,<br />

das seine Verwaltungskosten wirklich sehr<br />

tief hält. Möglich ist dies, weil <strong>ROKPA</strong><br />

von qualifizierten Volontären rund um den<br />

Erdball unterstützt wird, die ihre professionelle<br />

Arbeitszeit spenden und damit rund<br />

80 Prozent der Arbeit kostenlos erledigen.<br />

Egal wie klein oder gross Ihre Spende ist<br />

<strong>–</strong> bei <strong>ROKPA</strong> können Sie damit sehr viel<br />

bewirken! Nachfolgend ein paar Beispiele,<br />

wie Sie die nachhaltige <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong><br />

unterstützen können (Stand April 2010):<br />

<strong>30</strong> CHF / 20 EUR<br />

Sie bezahlen einem AIDS-Waisenkind in<br />

Simbabwe einen Monat Schule.<br />

50 CHF / 35 EUR<br />

Sie schenken einer kranken Person die<br />

Behandlung bei einem lokalen tibetischen<br />

Arzt, inklusive Kräuterheilmittel.<br />

75 CHF / 50 EUR<br />

Sie geben 400 Obdachlosen in Nepal ein<br />

wärmendes Frühstück in der <strong>ROKPA</strong>-<br />

Gassenküche.<br />

80 CHF / 55 EUR<br />

Sie schenken einem Waisenkind in Tibet<br />

das Schulmaterial für ein ganzes Jahr.<br />

100 CHF / 70 EUR<br />

… oder mehr: Mit einer freien Spende<br />

ohne Zweckbestimmung ermöglichen Sie<br />

<strong>ROKPA</strong>, Ihre Spende dort einzusetzen,<br />

wo sie am dringendsten benötigt wird.<br />

150 CHF / 110 EUR<br />

Sie helfen mit, in Tibet aussterbende<br />

Heilkräuter zu erhalten, indem Sie<br />

Tibetern, die damit ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten, einen einmonatigen Kurs in<br />

umweltgerechtem Kräutersammeln ermöglichen.<br />

180 CHF / 120 EUR<br />

Sie bezahlen einer AIDS-kranken Mutter<br />

in Simbabwe ein Jahr lang anti-retrovirale<br />

Medikamente, damit sie möglichst lange<br />

für ihre minderjährigen Kinder sorgen<br />

kann.<br />

200 CHF / 140 EUR<br />

Sie finanzieren für ein ehemaliges<br />

Strassenkind in Nepal einen Monat<br />

Aufenthalt im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus,<br />

Essen, Kleidung, medizinische Versorgung,<br />

Schulbesuch und liebevolle Betreuung.<br />

450 CHF / 310 EUR<br />

Sie finanzieren einem Freiwilligen in<br />

Südafrika die Ausbildung zum lokalen<br />

HIV/AIDS-Betreuer.<br />

500 CHF / 340 EUR<br />

Mit einem Mikrokredit für eine Teestube,<br />

ein Schneideratelier oder einen Schiebewagen<br />

für Strassenverkäufe helfen sie<br />

einer in Not geratenen Mutter, eine eigene<br />

Existenz aufzubauen.<br />

600 CHF / 420 EUR<br />

Sie retten das Leben eines Menschen mit<br />

einer einfachen Operation.<br />

960 CHF / 660 EUR<br />

Sie garantieren einem tibetischen Waisenkind<br />

ein ganzes Jahr Schulbildung,<br />

inklusive Verpflegung, Unterkunft und<br />

Kleider.<br />

1.000 CHF / 685 EUR<br />

Sie helfen mit, die Jahrhunderte alte<br />

tibetische Kultur zu erhalten, indem Sie<br />

das Gehalt eines Bildhauers für zwei<br />

Monate finanzieren, der Klöster und<br />

heilige Statuen grosser Meister renoviert<br />

oder neu erschafft.<br />

1.500 CHF / 1.0<strong>30</strong> EUR<br />

Mit Bildung schützen Sie ein nepalesisches<br />

Waisenmädchen vor Ausbeutung<br />

und übernehmen ein Jahr lang die Kosten<br />

für ihre Schulbildung <strong>–</strong> inklusive Ernährung,<br />

Unterkunft und Kleider.<br />

3.450 CHF / 2.400 EUR<br />

Tibet braucht dringend akademischen<br />

Nachwuchs: Sie ermöglichen einem<br />

begabten tibetischen Waisen ein Jahr<br />

Studium an der Universität.<br />

10.000 CHF / 6.800 EUR<br />

Sie finanzieren einem talentierten <strong>ROKPA</strong>-<br />

Kind aus Nepal ein komplettes Studium<br />

und ermöglichen ihm ein selbständiges<br />

Leben jenseits der Armut.<br />

15.000 CHF / 10.000 EUR<br />

Sie helfen tatkräftig mit, den Ärztemangel<br />

in Tibet zu lindern und bezahlen einem<br />

intelligenten und hoch motivierten<br />

Waisenkind die akademische Ausbildung<br />

zum Arzt in Tibetischer Heilkunde<br />

(Dauer: 5 <strong>Jahre</strong>).<br />

40<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


„Darum spende ich für <strong>ROKPA</strong>.“<br />

Margret Neuenschwander<br />

Harry Milward Eskdalemuir, Schottland<br />

“Weil <strong>ROKPA</strong> von Akong Rinpoche<br />

beaufsichtigt wird, vertraue ich bedingungslos,<br />

dass meine Spenden denen<br />

zukommen, die es wirklich brauchen.”<br />

„Als Mitglied einer privaten<br />

Vergabe-Stiftung verfolge und<br />

unterstütze ich die Arbeit von<br />

Rokpa seit vielen <strong>Jahre</strong>n. Was<br />

uns immer wieder beeindruckt<br />

und überzeugt, ist, wie haushälterisch<br />

und fokussiert Rokpa<br />

seine finanziellen Mittel einsetzt:<br />

ein Minimum an Geld für ein<br />

Maximum an <strong>Hilfe</strong>! Auch über<br />

Schwierigkeiten und Rückschläge<br />

wird offen informiert <strong>–</strong> für uns ein<br />

weiteres wichtiges Indiz für die<br />

Professionalität seiner Arbeit.“<br />

Marie-Alix Paltzer<br />

Zürich, Schweiz<br />

Catriona und Nicholas Jennings<br />

Boreland, Schottland<br />

„Ich bin Schülerin im renommierten Internat ‚Le<br />

Rosey‘ am Genfersee. Da ich ein sehr privilegiertes<br />

Leben habe, wollte ich erfahren, wie es ist, wenn<br />

man ums Überleben kämpfen muss. Soeben habe<br />

ich ein paar Wochen im <strong>ROKPA</strong>-Kinderhaus in<br />

Kathmandu verbracht. Ich bin überzeugt: Jeder, der<br />

erleben könnte, was ich hier erlebt habe, würde die<br />

Welt mit anderen Augen sehen und umdenken. Ich<br />

habe mit den Kindern Mahlzeiten, Zimmer, Lachen<br />

und Gefühle geteilt. Diese Kinder sind einfach<br />

einzigartig und voller Talente. Sie brauchen aber eine<br />

Chance auf Förderung. Darum werde ich in Zukunft<br />

für das Kinderhaus spenden und an meiner Schule für<br />

<strong>ROKPA</strong> werben. Weil Kinder, die durch <strong>ROKPA</strong><br />

gefördert werden, zu grossartigen Menschen heranwachsen.<br />

Ein Hilfswerk, das von einer Person wie<br />

Lea Wyler geführt wird, kann nicht durchschnittlich<br />

sein <strong>–</strong> es ist aussergewöhnlich!“<br />

„Zusammen mit unseren Töchtern unterstützen wir <strong>ROKPA</strong> seit der Gründung.<br />

Viele Leute, die für die Projekte von <strong>ROKPA</strong> arbeiten, sind uns persönlich<br />

bekannt. Wir wissen, dass das Geld dort eingesetzt wird, wo es<br />

tatsächlich gebraucht wird. Wir haben einige der <strong>ROKPA</strong>-Kinder in Nepal<br />

getroffen und mit eigenen Augen gesehen, wie enorm die Unterstützung von<br />

<strong>ROKPA</strong> ihr Leben und ihre Zukunftsaussichten verbessert hat. <strong>ROKPA</strong><br />

konzentriert sich aufs Helfen und überlässt es anderen Organisationen,<br />

Kampagnen zu führen. Die Betreuung von <strong>ROKPA</strong> ist sehr persönlich und<br />

liebevoll.“<br />

Prof. Dr. jur. Dieter Krimphove<br />

Paderborn, Deutschland<br />

„Helfen ist nicht nur Geld verschenken. Der unermüdliche, persönliche<br />

Einsatz der Mitarbeiter von <strong>ROKPA</strong> belegt vielmehr, dass hier eine Arbeit<br />

geleistet wird, die dauerhaft der Entwicklung der Persönlichkeit und des<br />

Potenzials eines jeden Menschen gewidmet ist, und die <strong>–</strong> gerade in ihrer<br />

Anerkennung des kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Umfelds <strong>–</strong> in<br />

greifbarer Weise die Würde eines jeden Menschen in den Vordergrund ihres<br />

Einsatzes stellt.“<br />

41


42<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


„Wir sind eine Familie.“<br />

<strong>ROKPA</strong> ist mehr als ein Hilfswerk.<br />

<strong>ROKPA</strong> ist eine globale Familie: In den vergangenen <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

haben Hunderte von Menschen aus allen Erdteilen ihre Zeit<br />

und professionelle Arbeit für <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL gespendet.<br />

Wie bei jeder Hilfsorganisation gibt es auch bei <strong>ROKPA</strong> viel zu<br />

tun: Es gilt Spendenbriefe zu schreiben und zu verpacken, die<br />

EDV fit zu halten, eitrige Wunden im Medizinzelt der Gassenküche<br />

zu desinfizieren oder die Projekte zu kontrollieren und<br />

Fortschritte in Reports festzuhalten, und, und, und,…<br />

An Arbeit mangelt es nie!<br />

Im Gegensatz zu den meisten Hilfswerken dieser Welt muss<br />

<strong>ROKPA</strong> für die anfallende Arbeit kaum Spendengelder einsetzen.<br />

Weil über 80 Prozent der Arbeit von Menschen erledigt wird, die<br />

ihre qualifizierte Arbeit spenden! Ganz gleich <strong>–</strong> ob sie bekannte<br />

Persönlichkeiten, Ärzte, Lehrer, Marketingleute oder junge<br />

Studierende sind, ihnen ist Eines gemeinsam: Die Menschen, die<br />

sich für <strong>ROKPA</strong> engagieren, haben alle das gleiche Ziel. Sie legen<br />

grossen Wert darauf, den Menschen, denen sie helfen, mit Herz<br />

und Achtsamkeit zu begegnen. Sie wollen nicht „von oben herab“<br />

spenden und helfen, sondern notleidenden Kindern und Erwachsenen<br />

ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben ermöglichen.<br />

Die Gründe, sich als Volontär/-in für die <strong>ROKPA</strong>-Familie zu<br />

engagieren, sind mannigfaltig. Diesen Winter ist z. B. die 17-<br />

jährige Marie-Alix Paltzer, Schülerin eines der weltweit renommiertesten<br />

Internate, nach Kathmandu gereist: „Ich habe mit den<br />

<strong>ROKPA</strong>-Kindern Momente geteilt, die ich nirgendwo auf der Welt<br />

erlebt hätte. Diese Kinder sind fürsorglich, behilflich, lustig,<br />

mutig, talentiert und voller Leben.“<br />

Seit zehn <strong>Jahre</strong>n als Volontärin voll im Einsatz ist Bea Schmutz-<br />

Felber, Mutter von drei erwachsenen Kindern: „Ich arbeite etwa<br />

zwei Tage pro Woche am Hauptsitz von <strong>ROKPA</strong> in Zürich. Jeden<br />

Winter reise ich für 2 bis 4 Wochen auf eigene Kosten nach<br />

Nepal, wo ich u.a. die <strong>ROKPA</strong>-Nähwerkstatt berate, die Buchhaltung<br />

des Kinderhauses kontrolliere oder für den <strong>ROKPA</strong>-Shop<br />

einkaufe. Der direkte Kontakt mit den Menschen, die mit <strong>Hilfe</strong><br />

von <strong>ROKPA</strong> ihre Lebenssituation entscheidend verbessern<br />

konnten, ist mir sehr wichtig. Immer wieder staune ich über die<br />

Zufriedenheit und Fröhlichkeit, die sie ausstrahlen, obwohl die<br />

meisten von ihnen eine schwierige Vergangenheit auf der Strasse<br />

hinter sich haben.“<br />

Engagierte <strong>Hilfe</strong> für die<br />

Erdbebenopfer in Yushu.<br />

Wie gross der Zusammenhalt der Volontäre in<br />

der <strong>ROKPA</strong>-Familie ist, zeigte sich kurz nach<br />

Redaktionsschluss dieser Broschüre, am 14.<br />

April 2010: Innerhalb von wenigen Minuten,<br />

Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in<br />

Yushu in Tibet (Westchina) standen <strong>ROKPA</strong>-<br />

Volontäre aus zahlreichen Ländern intensiv<br />

miteinander in Kontakt und setzten alle Hebel<br />

in Bewegung, um den Opfern zu helfen und die<br />

Öffentlichkeit via Mails, Interviews, Medien und<br />

Facebook zu informieren. Denn 97 Prozent der<br />

Betroffenen, die in der abgelegenen Bergregion<br />

Yushu leben, sind tibetische Nomaden und<br />

Bauern. Andreas Vollenweider, weltbekannter<br />

Harfenist, sagt darüber: „Die Erde bebt bei den<br />

Ärmsten der Armen, als hätten sie nicht schon<br />

genug des Leides. Ihre brüchige Welt ist<br />

eingestürzt. Und wieder: Am meisten leiden die<br />

Kinder. Ohne unsere <strong>Hilfe</strong> sind sie verloren. So<br />

einfach und so wahr ist das! Das Schweizer<br />

Hilfswerk <strong>ROKPA</strong> macht es vor; mutiges<br />

Handeln mit Herz und Verstand. Ich bin zutiefst<br />

glücklich, gemeinsam mit den grossartigen<br />

Menschen von <strong>ROKPA</strong> etwas von meiner<br />

Lebenskraft diesen Kindern zu geben. Geben<br />

macht glücklich! Ja, so einfach ist das...“<br />

<strong>ROKPA</strong> betreut in dieser verarmten Region seit<br />

Anfang der Neunziger-<strong>Jahre</strong> zahlreiche Hilfsprojekte.<br />

Darunter auch ein Internat für 250<br />

tibetische Waisenkinder, das vom Erdbeben<br />

zerstört wurde. Für den Wiederaufbau der<br />

Waisenschule für nun 500 Waisen, der rund<br />

zwei <strong>Jahre</strong> dauern wird, sowie für Menschen,<br />

die in entfernten Gebieten Opfer des Erdbebens<br />

wurden, braucht <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

dringendst Spenden!<br />

43


<strong>ROKPA</strong> ist<br />

in 18 Ländern<br />

vertreten.<br />

Jedes Land verfügt über eine offizielle, ehrenamtliche<br />

Ländervertretung (und teilweise auch<br />

über Zweigstellen), die die Aktivitäten im<br />

eigenen Land koordiniert und die gesammelten<br />

Spendenbeträge an den Hauptsitz von <strong>ROKPA</strong><br />

INTERNATIONAL überweist. Unsere Repräsentanten<br />

stellen sich auf den nächsten Seiten vor.<br />

Belgien Vinciane Debruyne<br />

“Hauptberuflich bin ich Zahnärztin. Ich<br />

engagiere ich mich seit zehn <strong>Jahre</strong>n für<br />

<strong>ROKPA</strong>, weil ich den Leitern von <strong>ROKPA</strong><br />

vertraue. <strong>ROKPA</strong> zählt zu den äusserst<br />

seltenen Hilfswerken, die der tibetischen<br />

Bevölkerung vor Ort helfen. Ich bewundere<br />

diese Kultur sehr und möchte zu ihrer<br />

Erhaltung beitragen.”<br />

<strong>ROKPA</strong> a.s.b.l.v.z.w.<br />

33, rue Capouillet<br />

B - 1060 Bruxelles<br />

Belgien<br />

Tel: +32 477 35 74 27<br />

Email: vinciane@rokpa.be<br />

Grossbritannien (London) Oli Borisova<br />

“Ich bin in der Mode-Branche tätig und<br />

betreue in London die Koordination von<br />

Events und Volontären für <strong>ROKPA</strong>. Ich<br />

erachte es als grosses Privileg, mich für<br />

dieses Hilfswerk zu engagieren. Das<br />

Ethos und der ganzheitliche Ansatz dieses<br />

Hilfswerkes inspirieren mich <strong>–</strong> vor allem<br />

wenn es darum geht, Kindern zu helfen.“<br />

Grossbritannien (Schottland)<br />

Victoria Long „Ich arbeite seit 1991<br />

für <strong>ROKPA</strong> und finde dies sehr stimulierend.<br />

Daneben kümmere ich mich um<br />

meine Familie und Gemeindeprojekte. Ich<br />

engagiere mich weil die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong><br />

auf Mitgefühl und Güte basiert und vor<br />

allem von Freiwilligen getragen wird. In<br />

England wirken über 20 Personen mit.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Kagyu Samye Dzong<br />

33 Manor Place<br />

London SE17 3BD<br />

Grossbritannien<br />

Tel.: +44 793 265 3566<br />

Email: london@rokpa.org<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Twiglees<br />

Castle O‘er<br />

Boreland DG11 2LU<br />

Grossbritannien<br />

Tel.: +44 (3873) 73-232<br />

victorialong108@btinternet.com<br />

44<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Deutschland<br />

Barbara Pfeiffer<br />

Finnland<br />

Ani Sherab<br />

Frankreich<br />

Françoise Prudhomme<br />

„Ich bin Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache<br />

und leite <strong>ROKPA</strong> Deutschland.<br />

Wir haben 15-20 ehrenamtliche Mitarbeiter.“<br />

Weitere Infos finden Sie auf Seite 50.<br />

„Ich leite <strong>ROKPA</strong> Finnland. Bei uns<br />

arbeiten etwa zehn Volontäre mit. <strong>ROKPA</strong><br />

ist für mich einzigartig, weil humanitäre<br />

Werte bei der Erziehung eine wichtige<br />

Rolle spielen und insbesondere auch den<br />

Schwächsten <strong>–</strong> Mädchen und Frauen <strong>–</strong><br />

geholfen wird.“<br />

«Ich lebe in Paris, wo ich an der Universität<br />

arbeite und Studenten helfe, einen Job<br />

zu finden. Ich engagiere mich für <strong>ROKPA</strong>,<br />

weil ich Lea Wyler und Dr. Akong Tulku<br />

Rinpoche seit 20 <strong>Jahre</strong>n kenne. Die<br />

Arbeit von <strong>ROKPA</strong> Frankreich wird von 10<br />

bis 15 Volontären unterstützt.»<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Schützenstr. 49<br />

D - 78315 Radolfzell<br />

Deutschland<br />

Tel: +49 77 32 97 18 64<br />

Email: info@rokpa.de<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Marunakuja 6 A 2<br />

FIN - 00840 Helsinki<br />

Finnland<br />

Tel. +358 40 702 2979<br />

Email: info@rokpa.fi<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

11, rue des Boulangers<br />

F - 75005 Paris<br />

Frankreich<br />

Tel: +33 1 43 54 14 32<br />

francoise.prudhomme2@aliceadsl.fr<br />

Irland<br />

Marjan Wieringa<br />

Italien<br />

Anna Gallo<br />

Kanada<br />

Dr. med. Isaac Sobol<br />

„Ich lebe ausserhalb von Dublin und bin<br />

Berufsberaterin. Ich unterstütze die Arbeit<br />

von <strong>ROKPA</strong> in allen Bereichen <strong>–</strong> insbesondere<br />

aber in Tibet. Denn die Menschen in<br />

Tibet brauchen wirklich <strong>Hilfe</strong>. <strong>ROKPA</strong><br />

bietet qualitativ hochstehende <strong>Hilfe</strong> an<br />

und setzt die Spendengelder sehr bewusst<br />

ein. Ich bin seit 2002 bei <strong>ROKPA</strong> dabei.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Coilbheag, Kylebeg, Blessington<br />

County Wicklow<br />

Irland<br />

Tel: +35 45 86 77 03<br />

Email: rokpa@eircom.net<br />

„Zum italienischen Komitee gehören der<br />

Meditationslehrer Renato Mazzonetto<br />

(Präsident), die Astrologin Anna Gallo<br />

(Vizepräsidentin) sowie der Arzt Renato<br />

Giaretta, der das Projekt „Italienische<br />

Ärzte in Tibet“ leitet. Uns beeindruckt die<br />

enorme Anzahl von Hilfsprojekten, mit<br />

denen <strong>ROKPA</strong> die tibetische Bevölkerung<br />

und deren Kultur in ihrem Heimatland<br />

unterstützt. <strong>ROKPA</strong> Italien wird von fünf<br />

weiteren Personen in verschiedenen<br />

Städten mitgetragen.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Email: info@rokpaitalia.it<br />

„Ich kenne Dr. Akong Rinpoche seit 1971<br />

und habe 1991 <strong>ROKPA</strong> Kanada gegründet.<br />

Ich fühle mich privilegiert, sein<br />

Lebenswerk zu fördern. Einzigartig an<br />

<strong>ROKPA</strong> finde ich die Werte, die Ethik, die<br />

Integrität, die Ausdauer sowie die Energie<br />

der Gründer und all der freiwilligen<br />

Mitarbeiter.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Box 1589<br />

Iqaluit, NU<br />

X0A 0H0<br />

Kanada<br />

Email: rokpa@telus.net<br />

45


Niederlande<br />

Pim Willems<br />

Österreich<br />

Eric Leitner<br />

„Ich arbeite als Psychologe im Bildungswesen.<br />

Für <strong>ROKPA</strong> bin ich seit 19 <strong>Jahre</strong>n<br />

aktiv tätig, und seit fünf <strong>Jahre</strong>n gehe ich<br />

jeweils einen Monat ehrenamtlich nach<br />

Tibet auf Projektreise. Dies ermöglicht mir,<br />

mit eigenen Augen zu sehen, wie wirksam<br />

die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> ist, für Menschen,<br />

die sonst keine Chance hätten.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Hartmanstraat 12<br />

NL - 2313 NB Leiden<br />

Niederlande<br />

Tel: +31 71 51 23 552<br />

Email: rokpa@casema.nl<br />

Spanien Rita Sagarra<br />

„Ignasi Caño und ich sind die Repräsentanten<br />

von <strong>ROKPA</strong> Spanien. <strong>ROKPA</strong> ist<br />

besonders, weil es hauptsächlich von<br />

Volontären getragen wird. In Spanien<br />

arbeiten rund <strong>30</strong> Personen ehrenamtlich<br />

mit. Ich spende gerne einen Teil meiner<br />

Zeit, weil ich es wirklich will und dafür<br />

keine Belohnung erwarte.“<br />

„Ich habe Bauingenieurwesen studiert.<br />

Seit 1999 arbeite ich für <strong>ROKPA</strong>, weil ich<br />

Dr. Akong Rinpoche sehr schätze und<br />

denke, dass <strong>ROKPA</strong> einfach etwas<br />

Besonderes ist. Mir gefällt der direkte<br />

Weg, wie geholfen wird. Und dass <strong>ROKPA</strong><br />

in Tibet präsent ist, da nur sehr wenige<br />

Organisationen dort aktiv sein können.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Stutz 81b<br />

A - 6888 Schröcken<br />

Österreich<br />

Tel: +43 (0)676 34 79 280<br />

Tel: +43 (0)551 93 03 22<br />

Email: rokpa-austria@gmx.at<br />

Ignasi Caño: „Ich engagiere mich für<br />

<strong>ROKPA</strong>, weil ich den Menschen vertraue,<br />

die diese Organisation führen, insbesondere<br />

Dr. Akong Rinpoche, der uns alle<br />

immer wieder inspiriert.“<br />

Polen<br />

Anna Zubrzycki: „Ich bin Schauspielerin<br />

und Co-Direktorin eines Theaters. Seit<br />

1995 engagiere ich mich für <strong>ROKPA</strong>. Auf<br />

Anraten von Dr. Akong Rinpoche gründete<br />

ich zuerst eine Suppenküche im polnischen<br />

Lublin.<br />

Später folgte das jährliche Brave Festival<br />

in Wroclaw (www.bravefestival.pl). Der<br />

Erlös dieses internationalen Kulturfestivals<br />

kommt vollumfänglich <strong>ROKPA</strong> zu und wird<br />

von rund 90 Volontären mitgetragen.<br />

Mein Engagement hat meine Augen und<br />

mein Herz für das Leiden anderer<br />

geöffnet. Wenn ich Dr. Akong Rinpoche<br />

auf Kontrollreisen durch Tibet begleite,<br />

bin ich immer wieder beeindruckt, was<br />

<strong>ROKPA</strong> leistet.“<br />

Grzegorz Bral: „Ich bin Regisseur und seit<br />

1996 Präsident von <strong>ROKPA</strong> Polen. Mit<br />

jeder Geste, jeder Handlung und jedem<br />

Gespräch verfolgt Dr. Akong Rinpoche<br />

sein klares Ziel: anderen Menschen zu<br />

helfen und ihnen Gutes zu bringen.<br />

<strong>ROKPA</strong> ist für mich ein sehr transparentes,<br />

effizientes und vertrauenswürdiges<br />

Hilfswerk.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Rita Sagarra / Ignasi Caño<br />

C/ Galicia, 3<br />

E-08107 Martorelles<br />

Spanien<br />

Tel./Fax: +34 93 579 17 31<br />

Email: ritaignasi@yahoo.es<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

ul. Roentgena 10/14<br />

PL - 52-362 Wroclaw<br />

Polen<br />

Tel: +48 71 342 71 10<br />

Fax: +48 71 342 71 10<br />

Email: office@piesnkozla.pl<br />

46<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Baskenland<br />

Begoña Zanguitu<br />

Schweiz<br />

Lea Wyler<br />

Simbabwe<br />

Trish Swift<br />

„Ich bin Fotografin von Beruf und arbeite<br />

seit 1992 für <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> als Hauptverantwortliche<br />

im Baskenland. Wir sind drei<br />

Volontäre und unterstützen Bildungsprojekte<br />

wie die Waisenschule in Yushu,<br />

Tibet. Die <strong>Hilfe</strong> von <strong>ROKPA</strong> funktioniert<br />

wirklich.“<br />

„Ich war Schauspielerin und habe 1980<br />

<strong>ROKPA</strong> mitbegründet (siehe Seite 4).<br />

Seither widme ich meine Zeit <strong>ROKPA</strong>.<br />

Weil es sich lohnt. Weil es das Leben von<br />

Zehntausenden positiv beeinflusst <strong>–</strong> Jahr<br />

um Jahr. Weil es andere glücklich macht.<br />

Und mich. Nicht Geld, sondern diese<br />

grosse Befriedigung ist mein Lohn.“<br />

„Ich bin Psychotherapeutin mit eigener<br />

Praxis und beaufsichtige ausserdem die<br />

„Tara <strong>ROKPA</strong>-Therapieprogramme in<br />

Südafrika und Europa. Ich arbeite seit<br />

1990 für <strong>ROKPA</strong> und habe mitgeholfen,<br />

Hilfsprojekte in Simbabwe aufzubauen.<br />

<strong>ROKPA</strong> verkörpert unvoreingenommenes<br />

Mitgefühl und Respekt für alle Lebewesen.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Begoña Zanguitu<br />

Katalina Eleizegi 38 bajo<br />

E-20009 San Sebastian<br />

Baskenland<br />

Tel.: +34 43 47 38 15<br />

Email: rokpaeusk@euskalnet.net<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Böcklinstrasse 27<br />

CH <strong>–</strong> 8032 Zürich<br />

Schweiz<br />

Tel: +41 44 26 26 888<br />

Fax: +41 44 26 26 889<br />

Email: info@rokpa.ch<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

Jayne Pilossof<br />

P.O. Box 2418<br />

34/31 Quendon Road,<br />

Honavale, Mabelreign, Harare<br />

Tel: +26 34 <strong>30</strong>4202 oder <strong>30</strong>4411<br />

Email: rokpa@zol.co.zw<br />

USA<br />

Edith Irwin<br />

Südafrika Sean Vinsen<br />

„In Johannesburg habe ich während zwölf<br />

<strong>Jahre</strong>n die Gassenküche sowie während<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n ein Projekt für Strassenkinder<br />

geleitet. Im August 2009 bin ich ins „Tara<br />

Rokpa Centre“ gezogen, das sich auf dem<br />

Land befindet, rund 250 km von Johannesburg<br />

entfernt. Die <strong>ROKPA</strong>-Suppenküche<br />

und die Bildungshilfe für sozial<br />

benachteiligte Menschen werden nun von<br />

anderen <strong>ROKPA</strong>-Volontären betreut.<br />

Selber amte ich als Repräsentant für<br />

Südafrika.“<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

c/o Johannesburg Samye Dzong<br />

43 Floss Street<br />

Kensington 2094<br />

Südafrika<br />

Tel+Fax: +27 116 14 19 48<br />

Email:<br />

seanvinsen@iburst.co.za<br />

oder<br />

johannesburg@kagyu.org.za<br />

„Ich hatte das Privileg, alle Länder und<br />

zahlreiche Projekte von <strong>ROKPA</strong> zu<br />

besuchen. Überall habe ich überaus<br />

integre und engagierte Menschen angetroffen.<br />

Besonders inspirierend finde ich<br />

den Mut all derer, die sich der Herausforderung<br />

stellen, ihr eigenes Leben durch<br />

eine Ausbildung sinnvoll zu machen, und<br />

die Bereitschaft haben, auch die Last der<br />

Veränderung mitzutragen. So wie Akong<br />

Rinpoche den Waisenkindern immer<br />

wieder sagt: „Ihr gehört zu einer edlen<br />

Familie <strong>–</strong> einer Familie, die aus Mitgefühl<br />

geboren wurde“.<br />

<strong>ROKPA</strong><br />

6501 Gretna Green Way<br />

Alexandria VA 22312<br />

USA<br />

Tel: +1 703 642 2248<br />

Fax: +1 703 642 1591<br />

Email: rokpa.usa@toucansurf.com<br />

47


Weitere Zweigstellen von<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Indien<br />

(<strong>ROKPA</strong> Charitable Society)<br />

Nepal<br />

(<strong>ROKPA</strong> Children’s Home)<br />

Sungkhey Khedup<br />

“Ich arbeite seit 1985 ehrenamtlich für<br />

<strong>ROKPA</strong> in Delhi. Ich betreue die Patenschaften<br />

und Projekte in Indien, was<br />

Sikkim beinhaltet. Ich habe Frau und 3<br />

Kinder und leite ein Teppichgeschäft.<br />

Meine Arbeit für <strong>ROKPA</strong> ist das Beste,<br />

was ich in meinem Leben je getan habe.“<br />

Ramhari Khadka<br />

“Ich bin ein <strong>ROKPA</strong>-Kind. Mummy Lea<br />

hat mich 1995 von der Strasse aufgelesen.<br />

Sie hat mich ausgebildet und sie<br />

wurde zu meiner Mutter. Seit fünf <strong>Jahre</strong>n<br />

arbeite ich als Mit-Leiter des <strong>ROKPA</strong>-<br />

Kinderhauses und als Manager des<br />

<strong>ROKPA</strong>-Guesthouse in Boudha,<br />

Kathmandu. <strong>ROKPA</strong> ist mein Zuhause und<br />

macht eine wundervolle Arbeit für Kinder<br />

und Menschen in Not. Dies ist nicht ein<br />

Projekt, dies ist eine Familie. Ich bin stolz<br />

darauf, dazu zu gehören!“<br />

48<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


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49


Portrait<br />

Barbara Pfeiffer<br />

„Ich habe die Entstehung von <strong>ROKPA</strong><br />

von Anfang an miterlebt, denn ich kenne<br />

Lea Wyler seit 31 <strong>Jahre</strong>n. Anfangs wollte<br />

ich in der Schweiz arbeiten, doch leider<br />

ging das aus arbeitsrechtlichen Gründen<br />

nicht. Ich habe dann die Verantwortung<br />

für <strong>ROKPA</strong> Deutschland übernommen und<br />

engagiere mich seit 24 <strong>Jahre</strong>n ehrenamtlich.<br />

Aufgrund meiner langen Mitarbeit<br />

weiss ich, dass die Projekte von <strong>ROKPA</strong><br />

Hand und Fuss haben.<br />

Ich lebe in Radolfzell am Bodensee und<br />

arbeite als Lehrerin für Deutsch als<br />

Fremdsprache. Ich bin verheiratet und<br />

habe zwei Kinder, die jetzt 20 und 17<br />

<strong>Jahre</strong> alt sind. Die Hauptgeschäftsstelle<br />

von <strong>ROKPA</strong> Deutschland befindet sich in<br />

unserem Haus. Wir haben eine Gruppe<br />

von Volontären, die regelmässig für ein<br />

paar Stunden pro Woche zu uns kommen<br />

und bei grösseren Aktionen mithelfen. In<br />

Berlin, Hamburg, Hannover und Kirchheim<br />

gibt es kleine <strong>ROKPA</strong> -Zweige, die<br />

mit ihren Aktivitäten die Arbeit in<br />

Deutschland unterstützen. Und wir hoffen<br />

natürlich, dass es immer mehr Leute gibt,<br />

die sich für unsere Projekte stark machen.<br />

Inzwischen bin ich nicht nur als Leiterin<br />

von <strong>ROKPA</strong> Deutschland tätig, sondern<br />

unterstütze auch die Arbeit von <strong>ROKPA</strong><br />

International als Koordinatorin für die<br />

Vertreter der <strong>ROKPA</strong>-Zweigstellen in den<br />

verschiedenen Ländern. Ausserdem reise<br />

ich seit einigen <strong>Jahre</strong>n einmal jährlich<br />

nach Tibet, wo wir die Projektarbeit<br />

dokumentieren. Wir treffen dort auf die<br />

Menschen, denen <strong>ROKPA</strong> hilft, und wir<br />

spüren vor Ort, dass hinter jedem Projekt<br />

Menschen stehen. Es ist berührend und<br />

inspirierend zugleich, wenn wir bei den<br />

Besuchen an den Schulen, in den<br />

Klöstern oder Kliniken direkt mit den<br />

Schicksalen unserer Schützlinge konfrontiert<br />

werden. Es macht froh, das Gefühl<br />

zu haben, helfen zu können.<br />

„Ich arbeite<br />

seit 24 <strong>Jahre</strong>n<br />

ehrenamtlich<br />

für <strong>ROKPA</strong>.“<br />

Ich arbeite für <strong>ROKPA</strong>, weil wir nicht nur<br />

kurzfristige <strong>Hilfe</strong> bei der Nahrungsversorgung<br />

von Bedürftigen bieten, sondern weil<br />

die <strong>Hilfe</strong> weitergeht. Dadurch, dass wir<br />

junge Menschen ausbilden, fördern wir<br />

gleichzeitig die wertvolle Sprache und<br />

Kultur der Tibeter. Mit Projekten, die die<br />

Umwelt schützen, schaffen wir gleichzeitig<br />

auch Arbeitsmöglichkeiten. All dies<br />

rundet das Bild von dauerhafter umfassender<br />

<strong>Hilfe</strong> für Mensch und Kultur ab.<br />

Es macht mich stolz, dass wir bei <strong>ROKPA</strong><br />

hauptsächlich ehrenamtlich arbeiten, dass<br />

die Organisation gut funktioniert und in all<br />

diesen <strong>Jahre</strong>n so viel erreicht hat.“<br />

50<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>


Die Organe von<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Der Verein <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL mit<br />

Sitz in Zürich ist die Dachorganisation<br />

der weltweit 18 <strong>ROKPA</strong>-Ländervertretungen.<br />

Er ist zuständig für sämtliche<br />

Projekte und Patenschaften in Tibet,<br />

Nepal, Indien, Simbabwe und Südafrika.<br />

Vorstand International<br />

Patronatskomitee (Schweiz)<br />

Geschäftsstelle<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche<br />

(Präsident)<br />

Lea Wyler<br />

(Vize-Präsidentin)<br />

Syl Edelmann<br />

Elise Jacobsen<br />

Andrea Widmer<br />

Vorstand Deutschland<br />

Barbara Pfeiffer, M.A.<br />

Dr. med. Ulrich Küstner<br />

Klaus Eiden<br />

Vorstand Österreich<br />

Dr. Akong Tulku Rinpoche<br />

Lea Wyler<br />

Eric Leitner<br />

Vorstand Schweiz<br />

Gerry Leumann (Präsident)<br />

Elka Gouzer Waechter<br />

Claude A. Ribaux<br />

Andreas Vollenweider<br />

Lea Wyler<br />

Dr. iur. Thomas Bär<br />

Walter Bosch<br />

Christine Egerszegi<br />

Josef Estermann<br />

Marc Forster<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Böcklinstrasse 27<br />

CH <strong>–</strong> 8032 Zürich<br />

Schweiz<br />

Telefon +41-44-26 26 888<br />

Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller Fax +41-44-26 26 889<br />

Peter Hasler<br />

Trix Heberlein<br />

Email: info@rokpa.ch<br />

www.rokpa.org<br />

Philipp Keel<br />

Ländervertretungen in Belgien,<br />

Cyril Koller<br />

Deutschland, Finnland,<br />

Prof. Dr. med. Remo Largo<br />

Frankreich, Grossbritannien,<br />

Charles Lewinsky<br />

Holland, Indien, Irland, Italien,<br />

Dr. iur. Ellen Ringier<br />

Kanada, Österreich, Nepal,<br />

Roger Schawinski<br />

Polen, Schweiz, Simbabwe,<br />

Robert Schenker<br />

Spanien, Südafrika, USA.<br />

Emil Steinberger<br />

Niccel Steinberger<br />

Sandra Studer<br />

Andreas Vollenweider<br />

Kontrollstelle<br />

KMPG AG,<br />

Badenerstrasse 172,<br />

CH <strong>–</strong> 8004 Zürich<br />

Die vollständige Liste der Organe von <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

entnehmen Sie bitte der englisch-sprachigen Ausgabe dieser Broschüre.<br />

51


<strong>ROKPA</strong> dankt folgenden<br />

Unternehmen, Organisationen<br />

und Personen:<br />

52<br />

Sponsoren der <strong>ROKPA</strong>-<br />

Jubiläumsbroschüre 2010<br />

Platinsponsor: UBS Schweiz<br />

Goldsponsor: Wir danken dem Spender,<br />

der anonym bleiben will.<br />

Silbersponsoren: Charity Services GmbH,<br />

PADMA AG, Para Tours GmbH,<br />

Fotorotar (FO Print & Media AG)<br />

Stiftungen und Unternehmen, die <strong>ROKPA</strong><br />

seit 2005 unterstützt haben:<br />

Schweiz<br />

Aus Platzgründen können wir nur die wichtigsten<br />

nennen. Unser Dank geht aber an ALLE<br />

Spender/-innen.<br />

Acél-Stiftung, Zürich<br />

Appenzell Ausserrhoden, Finanzamt, Herisau<br />

Bloch-Stiftung Dreyfus, Kilchberg<br />

Bottmingen, Gemeindeverwaltung<br />

Cofra Foundation, Zug<br />

DEZA, Bern<br />

DEZA, Direktion für Entwicklung, Bern<br />

Diogenes Verlag, Zürich<br />

Dr. Silvain Brunschwig-Stiftung, Zürich<br />

Edrofin Asset Management<br />

ENDEMOL AG, Zürich<br />

Ernst Goehner Stiftung, Zug<br />

Ev. Ref. Kirchgemeinde Seuzach<br />

Evang. Ref. Kirchengemeinde Dübendorf<br />

Evang.ref. Kirchgemeinde Rapperswil-Jona<br />

EWZ, Zürich<br />

Fondation Whitelaw<br />

Gemeinde Beringen<br />

Gemeindeverwaltung, Gemeindekasse, Elgg<br />

Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung,<br />

Zürich<br />

Georg Wick Stiftung, Heiden<br />

Glencore International AG, Baar<br />

Ground 15 AG, Zollikon<br />

Guggenheim, Zürich<br />

Hamasil Stiftung, Zürich<br />

Hans Imholz Stiftung, Zollikon<br />

Helfer + Schlüter-Stiftung, Bern<br />

Herrod Stiftung, Montreux<br />

Kanton Bern, Finanzverwaltung<br />

Kanton Schaffhausen<br />

Kanton Solothurn, Regierungsrat<br />

Kanton Zürich, Finanzdirektion<br />

Kantonale Finanzverwaltung Schaffhausen<br />

Kath. Pfarramt St. Jakob, Zürich<br />

Kriens hilft Menschen in Not, Kriens<br />

Kriegsopfer Stiftung H.und K. Stilla, Vaduz<br />

Maur, Finanzverwaltung<br />

Munzinger-Ober (EMP Consulting AG),<br />

Ostschweizer helfen Ostschweizer, St. Gallen<br />

Picard-Weil Stiftung, Zürich<br />

Pizzeria da Rocco, Wallenwil<br />

Ref. Kirchenpflege Zumikon<br />

Rieter Stiftung, Winterthur<br />

Roem. Kath. Kirchgemeinde Liestal<br />

Schweiz. Ethnologische Gesellschaft, Bern<br />

Stadt Rapperswil-Jona, Jona<br />

Standeskanzlei Graubünden, Chur<br />

STAWIN AG, Pfungen<br />

Stiftung, von Wahrheit, Einfachheit und Liebe,<br />

Brienz<br />

Schmid Unternehmerstiftung, Ebikon<br />

Schulhaus Buechwis, Benglen<br />

Stiftung Humanitas, Zofingen<br />

Stiftung MARMIDA, Appenzell<br />

Stiftung NORD-SÜD, Zürich<br />

Sunrose Foundation, Zürich<br />

Supercomputing Syst. AG, Zürich<br />

Swissair Personals, Zürich-Flughafen<br />

UBS AG, Zürich<br />

UBS Community Affairs<br />

UBS Optimus Foundation, Zürich<br />

Vitol Charitable Foundation<br />

von Opel-Stiftung, Basel<br />

Vontobel-Stiftung, Zürich<br />

Wealth Management & Business Bank, Zürich<br />

Wellington Partners Advisory AG, Zürich<br />

Wetzikon, politische Gemeinde<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong><br />

Deutschland<br />

Stiftung Wasser für die Welt<br />

Volker Haller Visuelle Kommunikation<br />

Märkisches Landbrot<br />

Rad und Tat mit Hand und Fuss<br />

Ruja Chemie Gmbh<br />

Österreich<br />

Raiffeisenbank<br />

Reich Bau GmbH<br />

Tischlerei Schwarzmann<br />

Privatpersonen und weitere Organisationen<br />

rund um den Erdball<br />

<strong>ROKPA</strong> dankt ALLEN weiteren Spenderinnen<br />

und Spendern, die in den vergangenen <strong>30</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n unser Hilfswerk unterstützt haben.<br />

Dank Ihrer Spende konnte <strong>ROKPA</strong> sehr viel<br />

bewirken! Wir haben jeden Franken, jeden<br />

Euro, jedes Pfund und jeden Dollar sorgfältig<br />

eingesetzt, um notleidenden Kindern und<br />

Erwachsenen nachhaltig zu helfen.<br />

<strong>ROKPA</strong> dankt ausserdem allen Volontärinnen<br />

und Volontären, die unzählige Arbeitsstunden<br />

gespendet und mit ihrem Engagement und<br />

ihrer Professionalität dazu beigetragen haben,<br />

die Verwaltungskosten von <strong>ROKPA</strong> INTERNA-<br />

TIONAL extrem niedrig zu halten.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

Böcklinstrasse 27<br />

CH - 8032 Zürich<br />

Konzeption und Redaktionsleitung:<br />

Marie-Luce Le Febve de Vivy,<br />

www.health-lifestyle.ch<br />

Visuelle Konzeption und Layout:<br />

Volker Haller, www.vhvk.de<br />

Texte: Dr. Akong Tulku Rinpoche, Lea<br />

Wyler, Barbara Pfeiffer, Klaus Falk,<br />

Victoria Long, Diana Dodd, Edith Irwin,<br />

Gabriele Lenk, Kassandra Birchler,<br />

Marie-Luce Le Febve de Vivy<br />

Fotoredaktion: Klaus Falk (Leitung),<br />

Andrea Widmer<br />

© Texte: <strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL<br />

© Fotos: Lea Wyler, Klaus Falk


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53


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Wir brauchen Ihre <strong>Hilfe</strong>!<br />

Geben Sie unseren <strong>ROKPA</strong>-Kindern eine Zukunft!<br />

Schweiz<br />

Postkonto: <strong>ROKPA</strong> 80-19029-5<br />

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Konto: 0065-455090-11-1<br />

IBAN: CH70 0506 5045 5090 1100 1<br />

BIC: CLLECHZZXXX<br />

Deutschland<br />

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Konto: 0 35 88 8700, BLZ: 69070024<br />

IBAN: DE81 6907 0024 0035 8887 00<br />

BIC: DEUT DEDB690<br />

Österreich<br />

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Konto: <strong>30</strong>27810, BLZ: 37405<br />

IBAN: AT20 3740 5000 0<strong>30</strong>2 7810<br />

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<strong>ROKPA</strong> INTERNATIONAL l Böcklinstrasse 27 l CH <strong>–</strong> 8032 Zürich<br />

54<br />

Telefon +41-44-26 26 888 l Fax +41-44-26 26 889 | info@rokpa.ch l www.rokpa.org<br />

<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ROKPA</strong> <strong>–</strong> <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hilfe</strong>

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