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Forschung und Entwicklung - Roche

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38<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

Kooperationen der Divisionen<br />

Pharma <strong>und</strong> Diagnostics


<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong><br />

Marktzulassungen für drei neue Krebsmedikamente erhalten.<br />

11 von 14 Studien in der Spätphase der klinischen <strong>Entwicklung</strong><br />

erbrachten positive Ergebnisse.<br />

Klinische <strong>Entwicklung</strong> von 72 vielversprechenden neuen<br />

pharmazeutischen Wirkstoffen fortgesetzt.<br />

55 diagnostische Produkte in Schlüsselmärkten eingeführt.<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

39


<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

Investitionen in <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> 2012 (Basis: Kernergebnis)<br />

<strong>Roche</strong>-Gruppe 8 475 Millionen CHF +2% (CER) 18,6%<br />

1<br />

der Verkäufe<br />

Pharma 7 529 Millionen CHF +2% (CER)<br />

21,4% der Verkäufe<br />

Diagnostics 946 Millionen CHF +4% (CER) 9,2% der Verkäufe<br />

Mitarbeitende in F + E 18 279 <strong>Roche</strong>-Gruppe 15 145 Pharma 3 134 Diagnostics<br />

1 CER (constant exchange rates): Zu konstanten Wechselkursen (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2011).<br />

Highlights 2012<br />

Pharma<br />

Meilenstein Wirkstoff Indikation<br />

Zulassungen — USA<br />

Erivedge<br />

Perjeta<br />

Fortgeschrittenes Basalzellkarzinom<br />

HER2-positiver metastasierender Brustkrebs<br />

Zulassungen — EU<br />

Zelboraf<br />

Avastin<br />

BRAF-V600-positives metastasierendes Melanom<br />

Platinsensitiver wiederkehrender Eierstockkrebs<br />

Zulassungsanträge — USA T–DM1 HER2-positiver metastasierender Brustkrebs<br />

Zulassungsanträge — Europa<br />

Perjeta<br />

T–DM1<br />

HER2-positiver metastasierender Brustkrebs<br />

HER2-positiver metastasierender Brustkrebs<br />

Wichtigste Phase-iii-<br />

Studienergebnisse<br />

EMILIA — T–DM1 verlängert die Lebenserwartung von Patientinnen mit<br />

HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs im Durchschnitt um fast sechs Monate<br />

(Zweitlinienbehandlung).<br />

CLEOPATRA — Perjeta verlängert deutlich die Lebenserwartung von Patientinnen mit<br />

HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs bei einer kombinierten Behandlung<br />

zusammen mit Herceptin <strong>und</strong> Chemotherapie (Erstlinienbehandlung).<br />

ADACTA — Actemra/RoActemra ist als Monotherapie bei rheumatoider Arthritis wirksamer<br />

als Adalimumab.<br />

Diagnostics<br />

Produkteinführungen<br />

55 wichtige Produkteinführungen, darunter:<br />

— 3 Geräte für Diabetes-Patienten<br />

— 3 Instrumente für die patientennahe Diagnostik<br />

— 11 Systeme zur Effizienzsteigerung in klinischen Labors <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>szentren<br />

— 36 neue Tests zur Diagnose von Krebs, Infektionen <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />

Wichtigste Studienergebnisse VISION — Herztest Troponin T hilft bei der Erkennung von Risikopatienten nach grossen<br />

nichtkardialen Operationen.<br />

ABACUS — Bolusrechner des Systems Accu-Chek Aviva Expert unterstützt Menschen mit<br />

Diabetes dabei, ihre Blutzuckerzielwerte besser zu erreichen.<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

40


Unsere Pipeline entwickelte sich im Berichtsjahr weiterhin<br />

gut, <strong>und</strong> 11 unserer 14 klinischen Studien in späten <strong>Entwicklung</strong>sphasen<br />

führten zu positiven Ergebnissen. Derzeit befinden<br />

sich 72 neue pharmazeutische Wirkstoffe in der klinischen<br />

<strong>Entwicklung</strong>. Wir sind überzeugt, dass einige davon in den<br />

nächsten Jahren zu erfolgreichen Medikamenten avancieren<br />

werden.<br />

Die Division Diagnostics führte im Berichtsjahr 55 wichtige<br />

Produkte in Schlüsselmärkten ein, darunter drei Diabetes-<br />

Geräte <strong>und</strong> ein Vitamin-D-Test in den USA.<br />

Ein Höhepunkt des Jahres 2012 war die Tatsache, dass wir die<br />

Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen mit HER2-positivem<br />

Brustkrebs, einer besonders aggressiven Krebsform,<br />

weiter verbessern konnten. Jedes Jahr werden r<strong>und</strong> 1,4 Millionen<br />

neue Fälle von Brustkrebs diagnostiziert <strong>und</strong> über<br />

450 000 Frauen sterben an dieser Krankheit. HER2-positiver<br />

Brustkrebs betrifft r<strong>und</strong> 20% aller Brustkrebs-Patientinnen.<br />

Um festzustellen, ob diese Form von Brustkrebs vorliegt, müssen<br />

die Patientinnen getestet werden.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des grossen Markterfolgs von Herceptin<br />

seit über 14 Jahren haben wir 2012 das neue Medikament Perjeta<br />

in den Vereinigten Staaten eingeführt <strong>und</strong> auch für Europa<br />

bereits eine Zulassungsempfehlung vom EU-Ausschuss für<br />

Humanarzneimittel (CHMP) erhalten. Ferner wurden sowohl in<br />

den Vereinigten Staaten als auch in Europa Zulassungsanträge<br />

für das neue Medikament T–DM1 gestellt. Beide Präparate<br />

können laut Studiendaten aus der späten klinischen <strong>Entwicklung</strong><br />

die Lebensbedingungen vieler Frauen, die mit HER2-<br />

positivem Brustkrebs diagnostiziert werden, deutlich verbessern.<br />

Die Phase-III-Studie CLEOPATRA belegte eine signifikante<br />

Lebensverlängerung bei HER2-positivem metastasierendem<br />

Brustkrebs, wenn die Patientinnen mit Perjeta, Herceptin <strong>und</strong><br />

Chemotherapie anstatt nur mit Herceptin <strong>und</strong> Chemotherapie<br />

behandelt wurden. Zugleich reduzierte sich das Sterberisiko<br />

der Patientinnen um ein Drittel.<br />

Die Spätphase-Studie EMILIA zeigte ferner, dass Patientinnen<br />

mit vorbehandeltem HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs<br />

im Durchschnitt 5,8 Monate länger überlebten, wenn<br />

sie mit T–DM1 anstatt mit Lapatinib <strong>und</strong> Xeloda behandelt<br />

wurden. Das Sterberisiko dieser Patientinnen verringerte sich<br />

um ein Drittel .<br />

Aktuell werden Vergleichsstudien zu Perjeta <strong>und</strong> T–DM1 bei<br />

Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs in frühen Stadien<br />

durchgeführt. Ferner erproben wir auch eine kombinierte<br />

Behandlung mit Perjeta <strong>und</strong> T–DM1.<br />

Herceptin, Perjeta <strong>und</strong> T–DM1 wirken gezielt auf den HER2-<br />

Rezeptor. Bei HER2-positivem Brustkrebs befinden sich übermässig<br />

hohe Mengen des Proteins HER2 auf der Oberfläche<br />

der Tumorzellen. Die Wirkmechanismen von Perjeta <strong>und</strong> Herceptin<br />

ergänzen sich, da beide Medikamente an den HER2-<br />

Der Kampf gegen HER2-<br />

positiven Brustkrebs<br />

Noch vor gut zehn Jahren waren die Aussichten für Frauen<br />

mit HER2-positivem Brustkrebs eher düster. Die Überlebensraten<br />

bei dieser Krebsart lagen am unteren Ende, <strong>und</strong><br />

Patientinnen mussten damit rechnen, innert drei Jahren<br />

nach der Diagnose zu sterben.<br />

In den 1980er Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass eine<br />

Überproduktion des Gens HER2 (Human Epidermal Growth<br />

Factor Receptor 2) für diese tödliche Form von Brustkrebs<br />

verantwortlich ist. Sie begannen in der Folge einen therapeutischen<br />

Antikörper zu entwickeln, der den HER2-Wachstumsfaktor-Rezeptor<br />

gezielt hemmt. Im Jahr 1998 wurde<br />

Herceptin schliesslich zur Behandlung von Patientinnen mit<br />

fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs zugelassen.<br />

Heute kann Herceptin auch zur Behandlung von HER2-<br />

positivem Brustkrebs in früheren Stadien eingesetzt werden.<br />

Dank des Medikaments haben Frauen mit dieser Form von<br />

Brustkrebs heute viel bessere Aussichten. Ihre Lebenserwartung<br />

hat sich deutlich verlängert, <strong>und</strong> viele Patientinnen,<br />

die Herceptin schon im Frühstadium ihrer Erkrankung<br />

einnehmen, leben inzwischen noch mehrere Jahre nach<br />

der Behandlung krankheitsfrei. Bislang sind schon mehr<br />

als 1,3 Millionen * Patienten mit Herceptin behandelt worden.<br />

Dies ist aber noch nicht das Ende der Erfolgsgeschichte:<br />

Mit der Marktzulassung des Antikörper-Präparats Perjeta<br />

<strong>und</strong> den hervorragenden Studiendaten zum Antikörper–<br />

Wirkstoff-Konjugat T–DM1 beginnt gerade erst das nächste<br />

Kapitel.<br />

* Einschliesslich Brust- <strong>und</strong> Magenkrebspatienten.<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

41


Rezeptor binden, jedoch an verschiedenen Regionen des<br />

Rezeptors ansetzen. Als eines der ersten Antikörper–Wirkstoff-Konjugate<br />

(AWK) ist T–DM1 ein besonders interessantes<br />

Prüfmedikament, da diese neue Behandlungsoption<br />

die Krebsbehandlung einen grossen Schritt vorwärts bringen<br />

könnte. Mehr dazu auf Seite 16.<br />

Enttäuschend verlief 2012 die zweite Zwischenanalyse der<br />

Phase-III-Studie dal-OUTCOMES. Sie ergab eine unzureichende<br />

klinische Wirksamkeit des Medikaments Dalcetrapib,<br />

das durch Anhebung des HDL-Cholesterins das Risiko von<br />

Herz-Kreislauf-Ereignissen wie zum Beispiel Herzinfarkt verringern<br />

sollte. Aufgr<strong>und</strong> dieser Daten wurde die <strong>Entwicklung</strong><br />

von Dalcetrapib eingestellt.<br />

Antikörper–Wirkstoff-Konjugate<br />

Antikörper–Wirkstoff-Konjugate (AWK) helfen, die giftigen<br />

Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu reduzieren. Bei<br />

einer Chemotherapie werden nebst den Krebszellen auch die<br />

ges<strong>und</strong>en Zellen angegriffen. Inzwischen haben wir jedoch<br />

gelernt, das Chemotherapeutikum fest an bestimmte Antikörper<br />

zu koppeln, sodass es gezielt in die Krebszellen eingeschleust<br />

werden kann. Dies macht die Chemotherapie wirksamer<br />

<strong>und</strong> kann zugleich unerwünschte Nebenwirkungen wie<br />

Haarausfall, Übelkeit <strong>und</strong> Infektionen verringern.<br />

T–DM1 besteht aus Trastuzumab, dem Wirkstoff von Herceptin,<br />

sowie dem potenten Chemotherapeutikum DM1 <strong>und</strong><br />

einer stabilen Verbindungssubstanz (Linker), die DM1 <strong>und</strong><br />

Trastuzumab miteinander verbindet.<br />

Wie funktionieren Awk?<br />

ADCs: How they work<br />

Auf der Oberfläche von Tumorzellen befinden sich manchmal<br />

bestimmte Proteine, die sonst nirgendwo im Körper<br />

zu finden sind. Durch die <strong>Entwicklung</strong> eines Antikörpers, der<br />

Certain diese Proteine proteins erkennt that are <strong>und</strong> not ein fo<strong>und</strong> Chemotherapeutikum elsewhere in body an<br />

can ihnen sometimes befestigt, be kann fo<strong>und</strong> ein on Giftstoff the surface direkt of in tumour die Krebszelle cells. By<br />

developing eingeschleust an antibody werden. Dadurch that recognises wird der these restliche proteins Körper and<br />

attaching potenziell the von chemotherapy, der Wirkung des to zellgiftigen the antibody Medikaments it is possible to<br />

deliver beziehungsweise a toxin directly der Chemotherapie to cancer cell verschont. and potentially spare<br />

the rest of the body from the impact of the cytotoxic drug, or<br />

chemotherapy.<br />

«Die grösste Schwierigkeit besteht darin, das Chemotherapeutikum<br />

fest mit dem Antikörper zu verbinden. Denn<br />

wenn es sich löst <strong>und</strong> in die Blutbahn gerät, ist die Wirkung<br />

‘The dieselbe main challenge wie bei is jeder ensuring anderen that Chemotherapie, chemotherapy <strong>und</strong> is der properly<br />

spezielle attached Nutzen to the antibody der Technologie and that für it will den not Patienten fall off in geht the verloren»,<br />

st Certain erklärt proteins Richard that Scheller, are not Leiter fo<strong>und</strong> Genentech elsewhere <strong>Forschung</strong> in the<br />

blood<br />

body <strong>und</strong> can Frühe sometimes <strong>Entwicklung</strong> be fo<strong>und</strong> (gRED). on the «Bei surface T–DM1 of tumour war die cells<br />

ream er and folgreiche act just feste like chemotherapy. Verbindung von If Antikörper this happens <strong>und</strong> the Chemotherapeutikum<br />

not get any benefit der Schlüssel from the zum technology,’ Erfolg.» Richard Scheller,<br />

patient<br />

does<br />

head of gRED said. ‘This was key to securing T–DM1’s success’.<br />

Stabile Verbindungs substanz<br />

Chemothera peutikum (DM1)<br />

Monoklonaler Antikörper<br />

(Trastuzumab)<br />

Rezeptor<br />

Krebszelle<br />

Schritt 1<br />

Der Antikörper Trastuzumab im Medikament<br />

T–DM1 erkennt HER2-positive Krebszellen <strong>und</strong><br />

bindet sich an diese.<br />

Schritt 2<br />

Der Antikörper Trastuzumab blockiert ausser<br />

Kontrolle geratene Signale, die das Tumorwachstum<br />

steuern. Gleichzeitig stimuliert<br />

er das Immunsystem des Körpers, die Krebszellen<br />

anzugreifen. T–DM1 wird von der<br />

HER2-positiven Krebszelle auf genommen.<br />

Schritt 3 <strong>und</strong> 4<br />

Nach Aufnahme in die Krebszelle wird T–DM1<br />

abgebaut <strong>und</strong> der aktive DM1-Metabolit freigesetzt.<br />

Der Wirkstoff bindet an eine Proteinstruktur,<br />

die eine Schlüsselrolle bei der Zellteilung<br />

spielt. Dadurch wird der Teilungsprozess<br />

unterb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Krebszelle stirbt ab.<br />

TDM1_DE.indd 1 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

23.01.13 12:01<br />

42


Bei <strong>Roche</strong> befinden sich derzeit acht AWK für zehn onkologische<br />

Indikationen in der <strong>Entwicklung</strong>. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir den Erfolg von T–DM1 schon bald auf andere<br />

Tumorarten wie zum Beispiel Blutkrebs übertragen können.<br />

Antikörper–Wirkstoff-Konjugate (Awk)<br />

Umfassende Pipeline von AWK für onkologische Indikationen<br />

Indikation<br />

Brustkrebs<br />

NHL<br />

NHL<br />

Prostatakrebs<br />

Eierstockkrebs<br />

Multiples Myelom<br />

Lungen- <strong>und</strong><br />

Eierstockkrebs<br />

Bauchspeicheldrüsen<strong>und</strong><br />

Eierstockkrebs<br />

Melanom<br />

* Diagnostics.<br />

Hämatologie<br />

Phase I/ii<br />

Anti-CD22/RG7593<br />

Anti-CD79b/RG7596<br />

Anti-STEAP1/RG7450 *<br />

RG7458 *<br />

RG7598 *<br />

RG7599 *<br />

RG7600 *<br />

RG7636 *<br />

Zulassung<br />

T–DM1 *<br />

Forscher bei <strong>Roche</strong> entwickeln gezielte Therapien der nächsten<br />

Generation gegen bestimmte Arten von Blutkrebs wie<br />

zum Beispiel das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) <strong>und</strong> chronische<br />

lymphatische Leukämie (CLL). Das Medikament<br />

MabThera (in den Vereinigten Staaten unter dem Namen<br />

Rituxan bekannt) hat sich als höchst wirksam gegen diese<br />

Blutkrebsarten erwiesen. Seit seiner Einführung 1997 sind<br />

bereits r<strong>und</strong> 2,7 Millionen an Blutkrebs erkrankte Patienten mit<br />

MabThera behandelt worden.<br />

Der medizinische Bedarf auf diesem Gebiet ist jedoch noch<br />

nicht gedeckt. Auf der Gr<strong>und</strong>lage unseres biologischen Verständnisses<br />

in Bezug auf B-Zellen <strong>und</strong> ihre Rolle bei Blutkrebs<br />

entwickeln wir zurzeit mehrere neue Wirkstoffe, um<br />

die Behandlungsmöglichkeiten bei Blutkrebs weiter zu verbessern.<br />

Blutkrebs: eine Einführung<br />

Die häufigste Form von Blutkrebs sind Lymphome. Dabei<br />

kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung der Lymphozyten,<br />

einer bestimmten Art weisser Blutkörperchen. Von<br />

diesen gibt es zwei Hauptarten, die Lymphome entwickeln<br />

können, <strong>und</strong> zwar B-Lymphozyten (sogenannte B-Zellen)<br />

<strong>und</strong> T-Lymphozyten (T-Zellen). Krebsartige Lymphozyten<br />

können in viele Körperregionen wandern, beispielsweise in<br />

Lymphknoten, Milz, Knochenmark, Blut <strong>und</strong> weitere Organe.<br />

Um festzustellen, ob es sich bei einem veränderten weissen<br />

Blutkörperchen um eine B-Zelle oder eine T-Zelle handelt,<br />

die auf eine Krebserkrankung hindeutet, testet man die Patienten<br />

auf das Protein CD20, das sich auf der Oberfläche von<br />

B-Zellen befindet. MabThera wirkt gezielt auf unkontrolliert<br />

wachsende B-Zellen, auf denen sich hohe Mengen CD20<br />

befinden.<br />

Die beiden wichtigsten Arten von Lymphomen sind das Non-<br />

Hodgkin-Lymphom (NHL) <strong>und</strong> das Hodgkin-Lymphom.<br />

NHL ist die häufigste Krebsart des Lymphsystems, das einen<br />

Teil des Immunsystems darstellt. Man geht davon aus, dass<br />

im Jahr 2015 fast 225 000 Menschen am Non-Hodgkin-Lymphom<br />

sterben werden.<br />

Obinutuzumab (GA101) soll noch wirksamer als MabThera/<br />

Rituxan werden. Es wirkt gezielt auf das Protein CD20 auf<br />

bös artigen B-Zellen <strong>und</strong> bindet derart an die Zelloberfläche,<br />

dass der natürliche Prozess des Zellsterbens (Apoptose)<br />

wiederher gestellt wird. Dabei wird gleichzeitig das Immunsystem<br />

des Körpers aktiviert, um das Zellsterben durch einen<br />

als antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC)<br />

be zeichneten Prozess zu unterstützen. Im Rahmen des klinischen<br />

<strong>Entwicklung</strong>sprogramms zu Obinutuzumab soll in<br />

mehreren Vergleichsstudien die überlegene Wirksamkeit des<br />

Medi kaments gegenüber MabThera/Rituxan bei der Erstlinienbehandlung<br />

von NHL <strong>und</strong> CLL belegt werden. Die ersten<br />

Phase-III-Ergebnisse erwarten wir für CLL11; die ersten Studiendaten<br />

zur Erstlinienbehandlung dürften im Laufe des Jahres<br />

2013 vorliegen. Bei den übrigen Phase-III-Studien mit Obinutuzumab<br />

macht die Patientenaufnahme gute Fortschritte.<br />

RG7601 ist ein selektiver Hemmer des Bcl-2-Proteins, das bei<br />

CLL, indolentem Non-Hodgkin-Lymphom <strong>und</strong> einigen aggressiven<br />

Lymphomen sowie anderen B-Zell-Neoplasien vermehrt<br />

exprimiert wird. Auf der diesjährigen Tagung der Amerikanischen<br />

Gesellschaft für Hämatologie (ASH) wurden Daten<br />

einer Phase-I-Studie präsentiert, welche die Wirksamkeit des<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

43


Wirkstoffs gegen Tumore bei Patienten mit Mantelzell-Lymphom<br />

(MCL), diffus-grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL),<br />

follikulärem Lymphom <strong>und</strong> Waldenström-Makroglobulinämie<br />

(WM) belegten.<br />

Wir entwickeln auch Antikörper–Wirkstoff-Konjugate, die ge -<br />

zielt auf die Antigene CD79b <strong>und</strong> CD22 wirken, welche bei<br />

fast allen B-Zell-Lymphomen exprimiert werden. Auf der diesjährigen<br />

Tagung der ASH wurden Phase-I-Daten zu zwei<br />

unserer AWK präsentiert, <strong>und</strong> zwar RG7596 gegen das Antigen<br />

CD79b <strong>und</strong> RG7593 gegen das Antigen CD22. Die Daten<br />

zeigten in beiden Fällen eine vielversprechende Wirksamkeit<br />

gegen Tumore sowie ein akzeptables Verträglichkeitsprofil<br />

bei stark vorbehandelten Patienten mit wiederkehrendem oder<br />

bislang therapieresistentem B-Zell-NHL, darunter auch follikuläres<br />

Lymphom, DLBCL <strong>und</strong> MCL. Aktuell läuft eine direkte<br />

Phase-II-Vergleichsstudie mit beiden Wirkstoffen in Kombi-<br />

Diagnostische Begleittests<br />

Diagnostika spielen bei unserer <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong>sarbeit<br />

für gezielte Therapien eine zentrale Rolle. Konzernweit<br />

laufen über 200 Kooperationen auf dem Gebiet der<br />

personalisierten Medizin, <strong>und</strong> in über 60% unserer pharmazeutischen<br />

<strong>Entwicklung</strong>sprojekte kommen diagnostische<br />

Begleittests zum Einsatz.<br />

Mit den Tests der Division Diagnostics können unsere<br />

Wissenschaftler exakt feststellen, durch welche molekularen<br />

Anomalien eine bestimmte Krankheit verursacht wird, <strong>und</strong><br />

auf dieser Gr<strong>und</strong>lage ein gezielt wirkendes Medikament für<br />

diese Gruppe von Patienten entwickeln. Das führt zu einer<br />

höheren Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente <strong>und</strong><br />

erlaubt eine optimale Dosierung bei möglichst geringen<br />

Nebenwirkungen.<br />

Die Kombination aus präzisen diagnostischen Tests <strong>und</strong><br />

gezielten Therapien hat die Aussichten vieler Krebspatienten<br />

verbessert. Des Weiteren unterstützen Begleittests auch<br />

die Behandlung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis C.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir an Tests, mit deren Hilfe wir<br />

besser verstehen wollen, warum bestimmte Tumore gegen<br />

eine gezielte Arzneimitteltherapie resistent werden.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere diagnostischen<br />

Begleittests künftig auch in anderen Therapiebereichen<br />

nutzen können, zum Beispiel im Bereich der Immunologie<br />

oder der Neurowissenschaften.<br />

nation mit Rituximab. Beide AWK werden mit Hilfe der Technologie<br />

von Seattle Genetics entwickelt.<br />

RG7112 ist ein selektiver Hemmer der p53-Mdm2-Bindung.<br />

Das Gen p53 spielt bei der Kontrolle des Zellwachstums<br />

<strong>und</strong> der Zellteilung eine wichtige Rolle <strong>und</strong> unterstützt die<br />

Unterdrückung von Tumoren. Die Wissenschaftler haben nach<br />

Wegen gesucht, die Funktion des Genprodukts von p53, das<br />

als P53 bezeichnet wird, nach einer Schädigung wieder herzustellen.<br />

Unter anderem ist dies mit Hilfe des Mdm2-Gens<br />

möglich. Dieses Gen interagiert mit p53, um die Zellteilung<br />

unter Kontrolle zu halten, indem eine übermässige Produktion<br />

von P53 verhindert wird. Arzneimittel, die an Mdm2 binden,<br />

könnten daher den Körper in die Lage versetzen, mehr p53 zu<br />

produzieren <strong>und</strong> das normale Zellwachstum wieder herzustellen.<br />

Auf der diesjährigen Tagung der ASH vorgelegte Ergebnisse<br />

einer Phase-I-Studie (Proof of Mechanism) belegten<br />

eine klinische Aktivität des Mdm2-Antagonismus bei Leukämie,<br />

indem eine vollständige Remission (5 von 31 [16%] bei<br />

der maximal verträglichen Dosis), Lyse leukämischer Blasten<br />

sowie Aktivierung der Zielstrukturen im p53-Signalweg in leukämischen<br />

Zellen nachgewiesen wurde.<br />

Gezielte Therapien<br />

<strong>Roche</strong> konzentriert sich auf die <strong>Entwicklung</strong> von Therapien,<br />

die gezielt gegen die übermässig hohe Genexpression bei<br />

Krankheiten wie zum Beispiel Krebs wirken. Einer von zahlreichen<br />

viel versprechenden Wirkstoffen in unserer Pipeline<br />

ist Onartuzumab (MetMAb).<br />

Bei Onartuzumab handelt es sich um eine gezielte Therapie,<br />

die gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden kann,<br />

darunter Lungen-, Brust-, Dickdarm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs,<br />

Glioblastom (eine Art von Hirntumor) sowie Magenkrebs. Die<br />

bisherigen Resultate deuten stark darauf hin, dass Onartuzumab<br />

die höchste Wirksamkeit bei Patienten mit übermässig<br />

hoher Expression des MET-Proteins erzielt. In einer Spätphase-Studie<br />

wird Onartuzumab zurzeit in Kombination mit<br />

unserem Lungenkrebs-Medikament Tarceva bei fortgeschrittenem<br />

MET-positivem nichtkleinzelligem Lungenkrebs<br />

erprobt. Die 2011 präsentierten Zwischenergebnisse der<br />

Studie belegen, dass MET-positive Patienten dreimal länger<br />

überleben, wenn sie mit Onartuzumab <strong>und</strong> Tarceva zusammen<br />

behandelt werden anstatt nur mit Tarceva allein.<br />

Onartuzumab verhindert die Bindung des Hepatozyten-<br />

Wachstumsfaktor-Proteins (HGF-Protein) an das MET-Protein.<br />

Dies macht es den Krebszellen schwerer zu wachsen,<br />

sich zu vermehren, zu überleben <strong>und</strong> sich auszubreiten. Da -<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

44


neben entwickeln wir auch einen gewebebasierten diagnostischen<br />

Begleittest, cMET, um festzustellen, welche Patienten<br />

gut auf eine Behandlung mit Onartuzumab ansprechen dürften.<br />

Kombinationstherapien<br />

Die gleichzeitige Behandlung mit mehreren Krebsmedikamenten<br />

entwickelt sich immer mehr zu einer der wichtigsten <strong>und</strong><br />

wirksamsten Möglichkeiten, das Leben von Tumorpatienten zu<br />

verlängern. Durch die Kombination verschiedener Präparate<br />

können mehrere Signalwege gleichzeitig angesprochen werden,<br />

die allesamt für das Wachstum eines Tumors mitverantwortlich<br />

sind. Zudem lassen sich auf diese Weise auch Resistenzen<br />

überwinden, die eine Krebskrankheit gegebenenfalls<br />

gegen eine bestimmte Therapie entwickeln kann.<br />

BRAF + MEKi — Auf der Gr<strong>und</strong>lage unserer reichhaltigen<br />

klinischen Erfahrung mit dem erfolgreichen BRAF-Inhibitor<br />

Zelboraf testen wir derzeit als eine von mehreren Kombinationstherapien<br />

Zelobraf zusammen mit unserem neuartigen<br />

MEK-Inhibitor GDC-0973. Viele Patienten, die mit BRAF-Inhibitoren<br />

behandelt werden, sprechen nach einer gewissen Zeit<br />

nicht länger auf die Therapie an. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist nach<br />

Ansicht unserer Wissenschaftler, dass sie Resistenzen gegen<br />

die Wirkstoffe bilden, die den RAS-RAF-Signalweg blockieren.<br />

Wir haben eine Phase-III-Studie auf den Weg gebracht, in<br />

welcher das Potenzial einer kombinierten Behandlung mit<br />

Zelboraf <strong>und</strong> unserem neuartigen MEK-Inhibitor GDC-0973<br />

untersucht wird.<br />

Avastin + Onartuzumab — Präklinische Studien haben gezeigt,<br />

dass sich bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Avastin <strong>und</strong><br />

Onartuzumab die Wirkstoffe gegenseitig ergänzen können,<br />

um die Vermehrung der Krebszellen zu bekämpfen. Avastin<br />

hemmt gezielt den Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial<br />

Growth Factor), der für das Wachstum von Blutgefässen<br />

benötigt wird. Damit unterbricht das Präparat die Blutversorgung<br />

von Tumoren. Onartuzumab dagegen wirkt gezielt<br />

auf den MET-Rezeptor, der ebenfalls an der VEGF-Expression<br />

beteiligt ist. In einer Phase-Ib-Studie wurde generell eine<br />

gute Verträglichkeit der Kombinationstherapie aus Avastin<br />

<strong>und</strong> Onartuzumab belegt. <strong>Roche</strong> erforscht die gleichzeitige<br />

Einwirkung auf die VEGF- <strong>und</strong> MET-Signalwege auch bei verschiedenen<br />

anderen Tumorarten, darunter dreifach negativem<br />

Brustkrebs, metastasierendem Dickdarm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs,<br />

Glioblastom (einer Art von Hirntumor) <strong>und</strong> nichtkleinzelligem<br />

Lungenkrebs.<br />

Die Zukunft der Krebstherapie<br />

<strong>Roche</strong> arbeitet an einer neuen Art von Krebsbehandlung, die<br />

das körpereigene Immunsystem des Patienten wieder in die<br />

Kombinationstherapien, die zurzeit in klinischen Studien erprobt werden<br />

Phase I Phase II Phase III Im Markt<br />

Anti-PD-L1 + Avastin<br />

— Solide Tumoren<br />

Onartuzumab + Avastin<br />

— Dreifach negativer metastasierender<br />

Perjeta + Herceptin<br />

— Adjuvante Behandlung<br />

Perjeta + Herceptin<br />

— HER2-positiver Brustkrebs<br />

Brustkrebs<br />

— Metastasierender Dickdarm<strong>und</strong><br />

Enddarmkrebs<br />

— NSCLC (Erstlinienbehandlung,<br />

ausser Plattenepithelkarzinom)<br />

— Wiederkehrendes Glioblastom<br />

HER2-positiver Brustkrebs<br />

(APHINITY)<br />

Anti-PD-L1 +<br />

Zelboraf (BRAF)<br />

— Metastasierendes<br />

Melanom, das bestimmte<br />

BRAF-Mutationen<br />

aufweist<br />

Anti-EGFL7 + Avastin<br />

— NSCLC, Erstlinienbehandlung<br />

— Metastasierender Dickdarm<strong>und</strong><br />

Enddarmkrebs, Erstlinienbehandlung<br />

Anti-cd22 Adc <strong>und</strong><br />

Anit-cd79b Adc + MabThera<br />

— Blutkrebs<br />

T–DM1 + Perjeta<br />

— HER2-positiver Brustkrebs<br />

(Erstlinienbehandlung)<br />

(MARIANNE)<br />

— Früher HER2-positiver<br />

Brustkrebs<br />

Zelboraf BRAF + MEKi<br />

RG7421<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

45


Das Unmögliche<br />

möglich machen<br />

<strong>Roche</strong> entwickelt Therapien für eine Reihe von ZNS-Erkrankungen,<br />

die noch bis vor kurzem als nicht behandelbar<br />

galten.<br />

«Bei Menschen mit Autismus wurde traditionell davon<br />

aus gegangen, dass man nichts für sie tun kann», erklärt<br />

Luca Santarelli, globaler Leiter von <strong>Roche</strong> Neuroscience.<br />

Neue Daten haben jedoch gezeigt, dass auch für Krankheiten<br />

wie Autismus, fragiles X-Syndrom, Down-Syndrom,<br />

therapie resistente Depression <strong>und</strong> frühe Stadien von<br />

Alz heimer-Krankheit wirksame Medikamente entwickelt<br />

werden können.<br />

<strong>Roche</strong> verfügt im Bereich Neurowissenschaften über eine<br />

der stärksten Pipelines der Branche <strong>und</strong> hat in den letzten<br />

zehn Jahren grosse Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt.<br />

Aktuell sind bei <strong>Roche</strong> fast ein Dutzend Wirkstoffe für ZNS-<br />

Erkrankungen in der <strong>Entwicklung</strong>.<br />

«In der ZNS-<strong>Entwicklung</strong> gibt es keine Abkürzungen», so<br />

Santarelli. «An Gantenerumab gegen Alzheimer zum Beispiel<br />

arbeiten wir seit zehn Jahren.»<br />

Durch das enge Teamwork mit wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Biotech-Unternehmen sowie die Begründung<br />

von öffentlich-privaten Partnerschaften ist es <strong>Roche</strong> gelungen,<br />

die Präsenz des Unternehmens auf diesem Gebiet<br />

weiter auszubauen. Aber auch die <strong>Entwicklung</strong> diagnostischer<br />

Begleittests spielt eine wichtige Rolle, vor allem bei<br />

Alzheimer, die sehr schwer zu diagnostizieren ist.<br />

Lage versetzen soll, Krebszellen als fremd zu erkennen <strong>und</strong><br />

mittels immunologischer Abwehrreaktion zu töten. Anti-PD-L1<br />

ist das erste Programm einer immunologischen Krebstherapie,<br />

das sich bei <strong>Roche</strong> in der klinischen <strong>Entwicklung</strong> befindet.<br />

Ziel ist die signifikante Verbesserung des Langzeitüberlebens<br />

bei einer Reihe von Krebserkrankungen. Anti-PD-L1 ist ein<br />

humaner monoklonaler Antikörper, der dazu dient, eine immunologische<br />

Abwehrschwäche des Patienten zu beheben <strong>und</strong><br />

eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen Krebszellen<br />

zu erreichen.<br />

Angesichts der umfassenden Erfahrungen <strong>und</strong> des Wissens<br />

von <strong>Roche</strong> in sowohl Immunologie als auch Onkologie ist<br />

<strong>Roche</strong> einzigartig aufgestellt, eine führende Position auf dem<br />

Gebiet der immunologischen Krebstherapie zu übernehmen.<br />

Wir erforschen <strong>und</strong> entwickeln unser Anti-PD-L1-Molekül als<br />

Monotherapie <strong>und</strong> in Kombination mit anderen Behandlungen,<br />

um unser Verständnis für die Mechanismen der Immuntherapie<br />

zu verbessern.<br />

Eine neue Form der Krebsbehandlung könnte sich künftig aus<br />

einer ziemlich unerwarteten Quelle entwickeln, <strong>und</strong> zwar aus<br />

Exotoxinen, den von den Krankheitserregern freigesetzten<br />

Giftstoffen bei bakteriellen Infektionen. Exotoxine haben die<br />

Fähigkeit, Zellen abzutöten. Vor allem Pseudomonas-Exotoxin<br />

(PE) ist ein besonders aggressiver Zellkiller <strong>und</strong> könnte daher<br />

möglicherweise als potenter Wirkstoff in der Krebsbehandlung<br />

dienen. Bislang war die therapeutische Nutzung dieser<br />

Toxine nicht möglich, weil sie vom Immunsystem des Körpers<br />

konsequent abgestossen wurden.<br />

In Zusammenarbeit mit dem US National Cancer Insitute (NCI)<br />

erforschen wir die Nutzung einer de-immunisierten Form von<br />

PE, die gewissermassen als «Gefechtskopf» an Antikörper-<br />

Fragmente oder peptidergische Binder gekoppelt werden<br />

kann. Das dabei entstehende Molekül bezeichnet man als<br />

zytotoxisches Fusionsprotein (cFP). Wir arbeiten gegenwärtig<br />

an mehreren derartigen Wirkstoffen. Am weitesten fortgeschritten<br />

ist die <strong>Entwicklung</strong> einer Substanz, die gezielt auf<br />

Krebserkrankungen des Rippenfells wirkt. Für diese Krebsform<br />

gibt es bisher so gut wie keine Behandlungsmöglichkeit.<br />

Bis 2014 wollen wir die ersten cFP an Menschen testen. Sofern<br />

es sich als klinisch machbar erweist, werden wir anschliessend<br />

sehr schnell weitere Moleküle gegen eine Reihe verschiedener<br />

Krebsarten entwickeln, um das Potenzial dieser neuartigen<br />

Plattform auszunutzen.<br />

Krankheiten des Zentralnervensystems<br />

In den letzten zehn Jahren haben Wissenschaftler ein immer<br />

besseres Verständnis in Bezug auf das Gehirn gewonnen. Auf<br />

dieser Gr<strong>und</strong>lage arbeiten wir an neuen Molekülen, die zu<br />

einer neuen Generation von Medikamenten gegen verschiedene<br />

Krankheiten führen könnten, so gegen Schizophrenie,<br />

multiple Sklerose, Depression, neurologische <strong>Entwicklung</strong>sstörungen,<br />

Parkinson <strong>und</strong> die Alzheimer-Krankheit.<br />

Unser Therapieansatz bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems<br />

(ZNS) konzentriert sich ähnlich wie unsere Krebstherapien<br />

auf die biologischen Zusammenhänge der jeweiligen<br />

Krankheit. Auch Biomarker helfen uns bei der <strong>Entwicklung</strong><br />

gezielterer Therapien für ZNS-Erkrankungen wie Alzheimer.<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

46


Alzheimer-Krankheit<br />

Alzheimer-Krankheit<br />

Am weitesten fortgeschritten ist hier die <strong>Entwicklung</strong> unserer<br />

Wirkstoffe Gantenerumab <strong>und</strong> Crenezumab.<br />

Unser Ziel ist es, in Zukunft mit Gantenerumab r<strong>und</strong> fünf Jahre<br />

früher als heute mit der Behandlung von Alzheimer-Patienten<br />

zu beginnen, um Schädigungen des Gehirns zu verlangsamen<br />

oder weitere Schädigungen sogar zu vermeiden. Das Prüfmedikament<br />

Gantenerumab, das in früheren Phasen gemeinsam<br />

mit dem Unternehmen MorphoSys entwickelt wurde, erproben<br />

wir bei Patienten im Frühstadium der Erkrankung, die<br />

leichte Zeichen einer kognitiven Beeinträchtigung zeigen <strong>und</strong><br />

bei denen Amyloid-Plaques im Gehirn nachgewiesen wurden.<br />

Frühere klinische Studien haben gezeigt, dass Gantenerumab<br />

die Menge von Amyloid im Gehirn deutlich verringern kann.<br />

Zurzeit befindet sich Gantenerumab in einer Phase-II/III-Studie<br />

namens SCarlet RoAD. Für diese Studie wurden mit Hilfe<br />

diagnostischer Begleittests Patienten im Frühstadium ermittelt<br />

<strong>und</strong> bei allen Studienteilnehmern pathologische Zeichen von<br />

Alzheimer nachgewiesen. Erste Ergebnisse der SCarlet RoAD-<br />

Studie werden 2016 erwartet.<br />

Gantenerumab wurde zur Teilnahme an einer weltweiten<br />

Studie ausgewählt, die bei drei Wirkstoffen das Potenzial<br />

zur Alzheimer-Prävention untersucht. Diese Studie namens<br />

DIAN (Dominantly Inherited Alzheimer Network) wird an der<br />

Washington University School of Medicine in St. Louis (USA)<br />

durchgeführt.<br />

Der Wirkstoff Crenezumab befindet sich gegenwärtig in zwei<br />

Phase-II-Studien (ABBY <strong>und</strong> BLAZE) bei Patienten mit leichter<br />

bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung. Die Studienergebnisse<br />

werden für 2013 respektive 2014 erwartet. Ferner ist<br />

Crenezumab in eine von der US-Regierung geförderte Studie<br />

zum präklinischen Stadium von Alzheimer integriert, in der das<br />

Potenzial von Wirkstoffen zur Vorbeugung <strong>und</strong> Verlangsamung<br />

der Krankheit untersucht wird. Dabei wird Crenezumab an<br />

r<strong>und</strong> 300 kolumbianischen Patienten erprobt, die aufgr<strong>und</strong><br />

einer Genmutation im Alter von 40 bis 50 Jahren an Alzheimer<br />

erkrankt sind. Das Medikament zeigt bisher nur geringe<br />

Nebenwirkungen; es kann deshalb in höheren Dosen verabreicht<br />

werden. Dies erhöht die Chance, dass grössere Wirkstoffmengen<br />

ins Gehirn gelangen. Crenezumab ist ein Antikörper,<br />

der sowohl auf die feste Form von Beta-Amyloid abzielt,<br />

welche die Plaque-Ablagerungen im Gehirn verursacht, als<br />

auch auf frei bewegliche lösliche Formen des Proteins.<br />

Alzheimer hat verheerende Folgen für das Leben der Patienten<br />

<strong>und</strong> ihrer Familien. Weltweit leiden r<strong>und</strong> 36 Millionen<br />

Menschen an dieser häufigsten Form der Demenz. Aufgr<strong>und</strong><br />

der zunehmenden Alterung der Bevölkerung wird die Zahl<br />

der betroffenen Menschen bis 2030 auf schätzungsweise<br />

66 Millionen <strong>und</strong> bis 2050 auf 115 Millionen ansteigen.<br />

Alzheimer mit erkennbaren klinischen Symptomen tritt<br />

meist ab dem 60. Lebensjahr auf, wobei Personen mit<br />

bestimmten seltenen Genmutationen auch schon früher<br />

erkranken können.<br />

Im Gehirn der Patienten befinden sich übermässig hohe<br />

Mengen des Proteins Amyloid, auch als Amyloid-Plaque<br />

bezeichnet. Ablagerungen dieses Proteins reduzieren die<br />

Funktionsfähigkeit ges<strong>und</strong>er Neuronen <strong>und</strong> führen nach<br />

<strong>und</strong> nach zu ihrer Zerstörung. Durch eine Messung des<br />

Amyloid-Proteins in der Rückenmarkflüssigkeit ist feststellbar,<br />

bei welchen Patienten ein hohes Risiko besteht, dass<br />

sich ihre Erkrankung innerhalb der nächsten Jahre zu einer<br />

Demenz entwickelt.<br />

Mit unserem Ansatz, Alzheimer in frühen Stadien (prodromal)<br />

zu behandeln, nehmen wir eine Vor reiterrolle ein. <strong>Roche</strong><br />

hat derzeit vier Wirkstoffe gegen die Alzheimer-Krankheit<br />

in der klinischen <strong>Entwicklung</strong>.<br />

Schizophrenie<br />

<strong>Roche</strong> nutzt innovative wissenschaftliche Ansätze, um die<br />

Lebensqualität von Schizophrenie-Patienten zu verbessern.<br />

An dieser chronischen Gehirnerkrankung leiden r<strong>und</strong> 26 Millionen<br />

Patienten; sie ist eine der 20 häufigsten invalidisierenden<br />

Krankheiten weltweit. Man unterscheidet bei Schizophrenie<br />

drei Kategorien von Symptomen: erstens positive Symptome<br />

wie Halluzinationen <strong>und</strong> Illusionen; zweitens negative Symptome<br />

wie eingeschränkte Sprachfähigkeit, eingeschränkter<br />

emotionaler Ausdruck, Unfähigkeit zur Aufnahme <strong>und</strong> vollständigen<br />

Durchführung von Aktivitäten sowie sozialer Rückzug;<br />

drittens kognitive Defizite wie Gedächtnis-, Aufmerksamkeits-<br />

<strong>und</strong> Entscheidungsschwäche. Als mögliche Ursache all<br />

dieser Symptome wird eine verminderte Signalgebung des<br />

NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptors vermutet.<br />

Bitopertin ist ein erstklassiger neuartiger oraler Glycerin-Wiederaufnahmehemmer,<br />

der die Funktion des NMDA-Rezeptors<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

47


verbessern soll. In Phase-III-Studien im Rahmen des Search-<br />

Lyte-Programms wird Bitopertin zusammen mit Standard-<br />

Antipsychotika bei Patienten mit überwiegend negativen<br />

Symptomen (DayLyte, FlashLyte, SunLyte) <strong>und</strong> nicht optimal<br />

kontrollierten Schizophrenie-Symptomen (MoonLyte, TwiLyte,<br />

NightLyte) getestet.<br />

Multiple Sklerose<br />

Multiple Sklerose (MS) ist eine verheerende neurologische<br />

Erkrankung, gegen die wir das Prüfmedikament Ocrelizumab<br />

entwickeln. Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonaler<br />

Antikörper, der gezielt auf CD20-positive B-Zellen wirkt, die<br />

bei MS vermutlich eine wichtige Rolle spielen. Das Medikament<br />

interagiert mit dem Immunsystem des Körpers, um die<br />

CD20-positiven B-Zellen zu zerstören. Ocrelizumab befindet<br />

sich derzeit in Phase-III-Studien an Patienten mit wiederkehrender<br />

MS (OPERA I <strong>und</strong> II) sowie mit primärer progressiver<br />

MS (ORATORIO), für die es bislang noch keine zugelassene<br />

Therapie gibt.<br />

Diagnostics<br />

Die Division Diagnostics erzielte 2012 mit ihren Produkteinführungen<br />

wichtige Fortschritte in der Laborautomatisierung,<br />

der patientennahen Diagnostik <strong>und</strong> im Diabetes-Management.<br />

Mit unseren neu auf den Markt gebrachten Tests unterstützen<br />

wir Ärzte bei der Diagnose von Krebs, Infektionen <strong>und</strong><br />

Stoffwechselerkrankungen.<br />

In den USA, unserem grössten Markt, führten wir unter anderem<br />

einen Vitamin-D-Test <strong>und</strong> drei Diabetes Care-Systeme<br />

ein — das Accu-Chek Nano SmartView zur diskreten Blutzuckermessung,<br />

das System Accu-Chek Combo mit integrierter<br />

Insulinpumpe <strong>und</strong> Blutzuckermessgerät sowie das professionelle<br />

Blutzuckermesssystem Accu-Chek Inform II zum Einsatz<br />

in Spitälern. Zu den wichtigsten Produkteinführungen ausserhalb<br />

der USA zählte das Analysegerät cobas b 101, welches in<br />

Arztpraxen <strong>und</strong> ambulanten Kliniken zur Diagnose <strong>und</strong> zum<br />

Management von Stoffwechselerkrankungen eingesetzt wird.<br />

Steigerung der Testeffizienz<br />

Wir entwickeln unsere Plattformen <strong>und</strong> Tests laufend weiter<br />

mit dem Ziel, klinischen Labors <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>szentren weitere<br />

Effizienzsteigerungen zu ermöglichen. Wir haben zurzeit<br />

mehrere Systeme in der frühen <strong>und</strong> späten <strong>Entwicklung</strong>,<br />

darunter eine neue Generation von Instrumenten für die<br />

Immun- <strong>und</strong> Gerinnungsdiagnostik <strong>und</strong> die klinische Chemie.<br />

Als Teil der vollautomatischen Systemfamilie cobas sind sie<br />

speziell auf die Bedürfnisse grosser Labors ausgerichtet <strong>und</strong><br />

sollen diese dabei unterstützen, Tätigkeitsbereiche zu konsolidieren<br />

<strong>und</strong> ein steigendes Testvolumen zu bewältigen.<br />

Eine weitere wichtige Neuentwicklung ist das Molekulardiagnostiksystem<br />

cobas 6800/8800. Es wird voraussichtlich<br />

das erste System seiner Art sein, das Labors für Blut-Screening<br />

<strong>und</strong> Molekulardiagnostik einen deutlich höheren Grad an<br />

Automatisierung, Durchsatz <strong>und</strong> Kosteneffizienz bietet.<br />

<strong>Entwicklung</strong> neuer Technologien<br />

Risikopatienten identifizieren<br />

Wir entwickeln zurzeit den Immunoassay Aβ42, um Patienten<br />

zu identifizieren, die stärker gefährdet sind, an Alzheimer<br />

zu erkranken. Ferner entwickeln wir den Gentest<br />

Apoliprotein E, um Träger des ApoE4-Genotyps zu ermitteln,<br />

denen eine Anpassung der Dosierung von Gantenerumab<br />

nützen könnte. Ein weiterer derzeit von uns entwickelter<br />

Immunoassay, Tau, soll als Versuchssurrogat für Wirksamkeit<br />

während der Studie genutzt werden.<br />

Der Begriff Immunoassay bezieht sich auf bestimmte<br />

Testverfahren zum Nachweis von Antigenen <strong>und</strong> Antikörpern.<br />

Wir investieren in neue Technologien, welche die Möglichkeiten<br />

der Diagnostik von bestimmten Krankheiten wie etwa<br />

Krebs gr<strong>und</strong>legend verbessern könnten. Zwei Beispiele aus<br />

der Gewebediagnostik sind MicroRNA <strong>und</strong> Multiplexing:<br />

MicroRNA spielen bei fast allen Tumoren eine wichtige Rolle.<br />

Sie steuern die Produktion onkogener Proteine <strong>und</strong> können die<br />

Bildung von Behandlungsresistenzen oder die Ausbreitung<br />

von Krebszellen im Körper beeinflussen. <strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />

hat das erste vollautomatisierte Färbeverfahren entwickelt,<br />

mit dem Wissenschaftler microRNA <strong>und</strong> Proteine in<br />

der Mikro umgebung von Tumoren sichtbar machen können.<br />

Dies könnte ihnen helfen, Krebskrankheiten besser zu verstehen<br />

<strong>und</strong> gezielte, innovative Therapien zu entwickeln.<br />

Bei Multiplexing handelt es sich um eine Technologie, mit der<br />

in einer einzigen Gewebeprobe bis zu neun verschiedene Ziele<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

48


gleichzeitig identifiziert werden können, beispielsweise Genoder<br />

Proteinmutationen. Dadurch erhalten Ärzte mehr Informationen<br />

bei der Erstdiagnose eines Tumors; zusätzlich steht<br />

Tumorgewebe für Vergleiche zur Verfügung, falls die Krankheit<br />

wiederkehren sollte.<br />

Darüber hinaus konzentrieren wir uns weiterhin auf die <strong>Entwicklung</strong><br />

immer leistungsfähigerer Sequenzierungssysteme.<br />

Neue Technologien werden es Wissenschaftlern ermöglichen,<br />

das menschliche Genom 1 (oder Teile davon) schneller <strong>und</strong> effizienter<br />

zu analysieren als je zuvor. Gemeinsam mit externen<br />

Partnern entwickelte <strong>Roche</strong> 2012 weiterhin Plattformen dieser<br />

nächsten Generation. Ferner investieren wir in bessere<br />

Arbeitsabläufe bei der Sequenzierung. So starteten wir eine<br />

Kooperation mit Precision System Science für die <strong>Entwicklung</strong><br />

eines vollautomatisierten Emulsion-PCR 2 -Instruments zur Probenvorbereitung.<br />

Antworten auf wichtige medizinische Fragen<br />

Wir entwickeln diagnostische Tests, welche neue Antworten<br />

in Therapiegebieten wie Onkologie, Virologie <strong>und</strong> Stoffwechselkrankheiten<br />

geben sollen. Ein Beispiel dafür ist der cobas<br />

PIK3CA-Mutationstest, der Mutationen des Phosphoinositid-<br />

3-Kinase (PI3K)-Signalwegs nachweisen soll. PI3K ist der am<br />

häufigsten veränderte Signalweg bei Krebspatienten; er spielt<br />

bei Dickdarm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs sowie bei Magen-, Brust<strong>und</strong><br />

Gebärmutterkrebs eine wichtige Rolle.<br />

Einen neuen Test zum Einsatz in der <strong>Forschung</strong> bringen wir<br />

Anfang 2013 auf den Markt. Ebenfalls in der <strong>Entwicklung</strong><br />

ist ein klinischer Test, mit dem festgestellt werden soll, ob<br />

ein Patient voraussichtlich auf eine bestimmte Krebstherapie<br />

anspricht. In der frühen <strong>Entwicklung</strong> befinden sich ferner Tests<br />

zum Nachweis von Unterschieden in der Genexpression im<br />

PI3K-Signalweg innerhalb des Tumorgewebes.<br />

Informationen zu weiteren wichtigen Begleittests finden Sie<br />

auf Seite 44 (cMET) <strong>und</strong> Seite 48 (Aβ42, ApoE, Tau).<br />

Klinische Studien<br />

Wir investieren fortlaufend in klinische Studien, auch in Zusammenarbeit<br />

mit Dritten, um den medizinischen Nutzen unserer<br />

Diabetes Care: Pumpen <strong>und</strong> CGM<br />

Im Bereich Diabetes Care entwickeln wir weiter innovative,<br />

integrierte Systeme, die Patienten <strong>und</strong> medizinisches Fachpersonal<br />

bei der Therapieoptimierung unterstützen sollen.<br />

Wir konzentrieren unsere Investitionen dabei auf Insulinpumpen<br />

<strong>und</strong> Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(CGM), da wir hier das grösste Marktpotenzial für differenzierte<br />

Produkte sehen. In unserer Pipeline befinden sich<br />

eine Insulinpumpe der nächsten Generation mit integrierter<br />

Blutzuckermessung, Accu-Chek Insight, sowie eine innovative<br />

Mikropumpe. Nachdem wir uns Ende 2012 gegen die<br />

Pilotierung der Mikropumpe entschieden haben, wird das<br />

Produkt nun zu einem kombinierten Pumpen-/Messsystem<br />

weiterentwickelt, das mit den bewährten Features unserer<br />

Accu-Chek-Produkte ausgestattet ist. Zudem arbeiten wir<br />

an einem CGM-System, das über einen kleinen Sensor unter<br />

der Haut des Patienten kontinuierlich die Glukosewerte in<br />

Echtzeit misst. Das System ist in der frühen <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong><br />

hat in ersten klinischen Studien vielversprechende Daten<br />

geliefert.<br />

diagnostischen Produkte zu prüfen <strong>und</strong> nachzuweisen, zum<br />

Beispiel im Management <strong>und</strong> in der Behandlung von Herz- <strong>und</strong><br />

Diabetes-Patienten.<br />

Ende 2012 starteten wir die GUIDE-IT -Studie 3 , um den Nutzen<br />

unseres Herzinsuffizienztests NT-proBNP zur Therapieüberwachung<br />

von Herzpatienten zu prüfen. Die zulassungsrelevante<br />

Studie wird vom Duke Clinical Research Institute koordiniert<br />

(Hauptstudie) <strong>und</strong> von den US National Institutes of<br />

Health (NIH) <strong>und</strong> <strong>Roche</strong> finanziert. Es wird erwartet, dass es<br />

mit der NT-proBNP-gesteuerten Herzinsuffizienztherapie im<br />

Vergleich zur Standardtherapie zu deutlich weniger Herzkreislaufereignissen<br />

(wie zum Beispiel weitere Verschlechterung<br />

der Herzfunktion, Krankenhausaufenthalt <strong>und</strong> Tod) kommen<br />

wird. Informationen zu unseren laufenden Troponin-Studien<br />

finden Sie auf Seite 74.<br />

Wir verfolgen auch neue Ansätze im Diabetes-Management,<br />

gestützt auf innovative Systeme. In der ABACUS-Studie 4 prüften<br />

wir den Nutzen des automatisierten Bolusrechners im<br />

Blutzuckermessgerät Accu-Chek Aviva Expert. Diese Funktionalität<br />

ermöglicht es insulinpflichtigen Diabetes-Patienten,<br />

sich auf Gr<strong>und</strong>lage der regelmässigen Blutzuckermessung<br />

1 Als Genom bezeichnet man die Gesamtheit des genetischen Materials<br />

eines Organismus, einschliesslich der in seinen Chromosomen enthaltenen<br />

Gene.<br />

2 Polymerase-Kettenreaktion.<br />

3 GUIDding Evidence based therapy using biomarker<br />

Intensified Treatment.<br />

4 Automated Bolus Advisor Control and Usability Study.<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

49


ihre optimale Insulindosis berechnen zu lassen. Erstmals im<br />

Oktober präsentierte Studiendaten zeigten, dass bei Einsatz<br />

des Bolusrechners die Blutzuckerzielwerte besser erreicht<br />

werden konnten, mit positiven Auswirkungen auf die Therapieeinhaltung<br />

<strong>und</strong> das Befinden der Patienten, ohne dass die<br />

Anzahl der hypoglykämischen Ereignisse zunahm.<br />

Optimierung der F + E-Produktivität<br />

Die stete Produktivitätssteigerung der F + E-Aktivitäten geniesst<br />

bei <strong>Roche</strong> eine hohe Priorität. Wir wollen unsere <strong>Forschung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> immer effizienter machen, um neue<br />

Medikamente auf nachhaltige Weise entwickeln <strong>und</strong> schneller<br />

auf den Markt bringen zu können.<br />

Ein wichtiger Faktor zur Verkürzung der <strong>Entwicklung</strong>sdauer ist<br />

das Studiendesign. Anhand von Biomarkern können wir zum<br />

Beispiel gezielt Patienten auswählen, die am ehesten auf die zu<br />

testende Therapie ansprechen. Dadurch können wir einerseits<br />

effektivere Studien durchführen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit<br />

zu positiven Ergebnissen führen, <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

Studienkosten pro Patient senken.<br />

Im Rahmen einer anderen Initiative, Trials to Patients (T2P),<br />

wollen wir Ärzte <strong>und</strong> Patienten besser darüber aufklären, welchen<br />

Nutzen die Teilnahme an einer klinischen Studie hat.<br />

Daneben haben wir auch Studien mit internetgestützter Patientenaufnahme<br />

entwickelt, um die Anmeldung für Patienten<br />

zu erleichtern.<br />

Falls es uns gelingt, durch Programme wie T2P die Patientenrekrutierung<br />

für klinische Studien zu erhöhen, beschleunigt<br />

dies automatisch die Arzneimittelentwicklung. Würden beispielsweise<br />

10% aller Krebspatienten an klinischen Studien<br />

teilnehmen, könnte sich nach Angabe des National Cancer<br />

Institute die Rekrutierung von Patienten von aktuell drei bis<br />

fünf Jahren auf nur noch ein Jahr verkürzen.<br />

Um die Effizienz unserer F + E-Aktivitäten weiter zu steigern,<br />

haben wir 2012 die schwere Entscheidung getroffen, unseren<br />

Standort in Nutley, New Jersey, in den USA zu schliessen.<br />

Dadurch können wir künftig mehr Ressourcen auf die immer<br />

zahlreicheren Pipelineprojekte in der späten klinischen <strong>Entwicklung</strong><br />

verlagern <strong>und</strong> uns noch stärker auf die interessantesten<br />

neuen Wirkstoffe konzentrieren.<br />

Externe Innovationen<br />

<strong>Roche</strong> unterhält r<strong>und</strong> 150 aktive Partnerschaften; etwa ein<br />

Drittel unserer Verkäufe entfällt auf Wirkstoffe von externen<br />

Partnern. Damit bilden Innovationen aus externen Partnerschaften<br />

weiterhin einen wichtigen Eckpfeiler unserer Pipeline;<br />

wir können durch sie unser globales Innovationsnetzwerk<br />

stetig ausbauen.<br />

<strong>Roche</strong> Partnering unterzeichnete im Berichtsjahr 55 neue<br />

Abkommen, davon betrafen 3 Produkttransaktionen, 43 die<br />

Zusammenarbeit bei <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Technologien <strong>und</strong> 9 die<br />

Auslizenzierung von Produkten. Zu den wichtigsten Transaktionen<br />

des Teams gehörte 2012 die exklusive Partnerschaft mit<br />

Versant Ventures <strong>und</strong> Inception Sciences. Ziel ist die Herstellung<br />

eines Inkubators für die Arzneimittelforschung, Inception<br />

3, um ein Medikament zur Behandlung der Innenohrschwerhörigkeit<br />

zu entwickeln. Die Struktur dieser Vereinbarung ist<br />

besonders innovativ: Versant als Venture-Unternehmen bringt<br />

eine Beteiligungsfinanzierung ein, <strong>Roche</strong> als Pharmaunternehmen<br />

Mittel sowie weitere Ressourcen für die <strong>Forschung</strong>,<br />

<strong>und</strong> das Biotech-Unternehmen Inception seine auf einer innovativen<br />

Technologie basierende Plattform sowie die Expertise<br />

seiner Wissenschaftler bei der Suche nach neuen Arzneimitteln.<br />

Von Genentech Partnering wurden im gleichen Zeitraum<br />

14 neue Abkommen unterzeichnet, <strong>und</strong> zwar drei zu Produkttransaktionen,<br />

drei über Zusammenarbeit in <strong>Forschung</strong><br />

<strong>und</strong> Technologie, vier Kooperationen mit akademischen<br />

Einrichtungen sowie vier Auslizenzierungsvereinbarungen.<br />

Genentech bekennt sich zu Kooperationen, die für alle beteiligten<br />

Partner von höchstem Nutzen sind. 2012 haben wir mit<br />

dem US-amerikanischen Unternehmen Constellation Pharmaceuticals<br />

ein neuartiges Abkommen geschlossen, das unter<br />

anderem eine künftige Option auf Übernahme des Unternehmens<br />

zu vorher vereinbarten Bedingungen vorsieht. Diese<br />

wichtige strategische Vereinbarung betrifft die Anwendung<br />

der Epigenetik <strong>und</strong> der Chromatin-Biologie für die Entdeckung<br />

<strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> von Medikamenten zur Behandlung von<br />

Krebs <strong>und</strong> anderen schweren Erkrankungen.<br />

Die Division Diagnostics unterzeichnete 2012 über 50 Lizenzvereinbarungen.<br />

Zudem unterbreiteten wir ein öffentliches<br />

Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Illumina, welches<br />

abgelehnt wurde.<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

50


StemBAncc-Partnerschaft<br />

<strong>Roche</strong> spielt eine führende Rolle bei einem vielversprechenden<br />

neuen Partnerprojekt zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie<br />

namens StemBANCC. Durch dieses Projekt können wir eine<br />

Reihe komplexer Krankheiten besser verstehen lernen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig die <strong>Entwicklung</strong> von Medikamenten beschleunigen.<br />

Am Projekt sind 10 Pharmaunternehmen <strong>und</strong> 23 wissenschaftliche<br />

Einrichtungen beteiligt. Es beruht auf einer Technologie,<br />

welche die Einsatzmöglichkeiten von Stammzellen in der <strong>Forschung</strong><br />

revolutioniert <strong>und</strong> 2012 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Lange Zeit wurde angenommen, dass adulte Zellen bei der<br />

Zellteilung gr<strong>und</strong>sätzlich nur gleichartige Zellen hervorbringen<br />

können, sodass zum Beispiel Hautzellen nur neue Hautzellen<br />

<strong>und</strong> Leberzellen nur neue Leberzellen bilden.<br />

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler jedoch einen<br />

Weg gef<strong>und</strong>en, adulte Zellen so umzuprogrammieren, dass sie<br />

Stammzellen hervorbringen, die sich anschliessend zu allen<br />

beliebigen Zellarten weiterentwickeln können. Diese Stammzellen<br />

nennt man induzierte pluripotente Stammzellen. Für die<br />

auf diesem Gebiet gewonnenen Erkenntnisse erhielten die<br />

Wissenschaftler John Gurdon von der Universität Cambridge<br />

<strong>und</strong> Shinya Yamanaka von der Universität Kyoto im Jahr 2012<br />

den Medizin-Nobelpreis.<br />

Dank der bahnbrechenden Arbeiten der beiden Laureati können<br />

wir Patienten heute Proben von Blut- oder Hautzellen entnehmen<br />

<strong>und</strong> ihre Krankheiten in einer Petrischale untersuchen.<br />

Ferner ist mit dieser Technologie möglich, potenzielle<br />

kleine Moleküle <strong>und</strong> biologische Therapien in einem sehr frühen<br />

Stadium der Arzneimittelentwicklung zu testen.<br />

Das StemBANCC-Projekt wurde Ende 2012 von <strong>Roche</strong><br />

gemeinsam mit der Innovative Medicines Initiative ins Leben<br />

gerufen <strong>und</strong> konzentriert sich auf die Therapiebereiche Diabetes,<br />

zentrales Nervensystem (einschliesslich Demenzerkrankungen),<br />

Autismus <strong>und</strong> Schizophrenie sowie peripheres<br />

Nervensystem (vor allem Schmerzen). Die Partnerschaft<br />

wurde auf eine Dauer von fünf Jahren eingegangen.<br />

Wissenschaftler von <strong>Roche</strong> arbeiten schon seit über drei<br />

Jahren zusammen mit Partnern am Massachusetts General<br />

Hospital der Harvard-Universität an induzierten pluripotenten<br />

Stammzellen. Sie haben bereits über 100 derartige menschliche<br />

Stammzellenlinien entwickelt, die zur Modellierung von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen genutzt werden können. Vor<br />

kurzem haben wir noch eine zusätzliche Kooperation mit<br />

dem Boston Children’s Hospital <strong>und</strong> der Harvard-Universität<br />

geschlossen, um mit Hilfe von Stammzellen neurologische<br />

Erkrankungen zu modellieren.<br />

Verantwortungsbewusste <strong>Forschung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

Klinische Studien<br />

Klinische Studien sind wichtig, um die Sicherheit <strong>und</strong> Wirksamkeit<br />

neuer Medikamente zu überprüfen. Alle unsere klinischen<br />

Studien entsprechen den internationalen Leitlinien<br />

für Gute klinische Praxis (GCP). Die Ergebnisse unserer Studien<br />

machen wir Zulassungsbehörden <strong>und</strong> Kostenträgern im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen zugänglich. Unabhängig vom Studienausgang<br />

werden von <strong>Roche</strong> objektive Informationen über alle<br />

Studien an Fachleute <strong>und</strong> die Öffentlichkeit kommuniziert.<br />

Unsere klinischen Studien werden nur in Ländern durchgeführt,<br />

in denen wir das getestete Medikament anschliessend<br />

auch einführen wollen.<br />

Im Jahr 2012 haben 326 642 Patienten an klinischen Studien<br />

von <strong>Roche</strong> teilgenommen.<br />

Klinische Studien<br />

2012 2011 2010<br />

Anzahl klinischer<br />

Studien 2 280 2 336 2 253<br />

Anzahl beteiligter<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen<br />

35 720 35 647 33 698<br />

Anzahl Patienten, die an<br />

klinischen Studien der<br />

Phasen I–IV teilnahmen 1 326 642 295 994 248 261<br />

1 Exklusive nicht-interventionistischer Screening-Programme.<br />

Einzelheiten zu unseren klinischen Studien finden Sie über<br />

www.roche-trials.com, www.clinicaltrials.gov, das Internetportal<br />

des Weltpharmaverbands (IFPMA) oder das weltweite<br />

Verzeichnis der Nationalen Ges<strong>und</strong>heitsinstitute (NIH) des<br />

US-Ges<strong>und</strong>heitsministeriums.<br />

<strong>Roche</strong> hält Forscher im Konzern dazu an, ihre Arbeitsergebnisse<br />

in medizinischen Fachzeitschriften zu veröffentlichen<br />

<strong>und</strong> auf wissenschaftlichen oder medizinischen Kongressen<br />

zu präsentieren. Im Berichtsjahr erschienen mehr als 1 000 wis-<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

51


senschaftliche Artikel von <strong>Roche</strong>-Mitarbeitern, unter anderem<br />

in führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Nature,<br />

Cell, Science <strong>und</strong> The New England Journal of Medicine.<br />

Ethik in <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

Die <strong>Roche</strong> Science and Ethics Advisory Group (SEAG) besteht<br />

aus unabhängigen Experten der Fachbereiche Bioethik <strong>und</strong><br />

Philosophie <strong>und</strong> bietet Beratung zu einer Vielfalt von ethischen<br />

Fragen. Das Gremium gibt Stellungnahmen zu ethischen<br />

Aspekten der biomedizinischen <strong>und</strong> klinischen <strong>Forschung</strong><br />

ab. Im Zentrum stehen dabei stark umstrittene Fragen, denen<br />

die breite Öffentlichkeit besonders kritisch gegenübersteht;<br />

Reizthemen sollen aus möglichst vielen Perspektiven beleuchtet<br />

werden.<br />

Bioethik<br />

<strong>Roche</strong> hat mehrere Positionspapiere zu den konzernweiten<br />

F + E-Aktivitäten verfasst, in denen wir zu Themen wie Genetik,<br />

Stammzellenforschung <strong>und</strong> Tierversuche Stellung beziehen.<br />

Diese Dokumente wie auch unsere Richtlinien zur <strong>Forschung</strong><br />

an Menschen <strong>und</strong> Tieren werden regelmässig überarbeitet<br />

<strong>und</strong> aktualisiert, wobei auch wissenschaftliche <strong>Entwicklung</strong>en<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Perspektiven mit einfliessen.<br />

Die <strong>Roche</strong>-Charta zur Genetik gewährleistet, dass wir in der<br />

Genforschung strengste Standards einhalten <strong>und</strong> unsere soziale<br />

Verantwortung wahren. Wir glauben an das Recht jedes<br />

Einzelnen auf Selbstbestimmung, Privatsphäre <strong>und</strong> Vertraulichkeit<br />

bei der Erhebung <strong>und</strong> Nutzung genetischer Daten.<br />

Verantwortlicher Umgang mit Tieren<br />

Wir nehmen die öffentlichen Bedenken zu Tierversuchen in<br />

der <strong>Forschung</strong> ernst <strong>und</strong> haben im Berichtsjahr unsere hohen<br />

Standards im Bereich Tierschutz weiterhin gewahrt. Wo immer<br />

möglich suchen wir nach Alternativen für Tierversuche, wie<br />

Computersimulationen oder In-vitro-Tests mit differenzierten<br />

Zellen oder Stammzellen. Ohne die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Gültigkeit<br />

von <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Testergebnissen zu gefährden, gilt<br />

bei <strong>Roche</strong> für den Einsatz von Tieren die folgende 3R-Regel:<br />

• Reduce: Verringerung der Anzahl eingesetzter Tiere<br />

• Refine: Einsatz von Verfahren, die den Tieren möglichst<br />

wenig Schmerzen <strong>und</strong> Leid zufügen<br />

• Replace: Austausch von Tierversuchen gegen alternative<br />

Methoden, bei denen entweder keine Tiere oder nur Tierzellen<br />

oder -gewebe verwendet werden.<br />

Tierversuche in der <strong>Forschung</strong> (<strong>Roche</strong> <strong>und</strong> von <strong>Roche</strong><br />

beauftragte <strong>Forschung</strong>sinstitute) 2012<br />

97,5% Mäuse <strong>und</strong> Ratten<br />

0,7%<br />

0,2% H<strong>und</strong>e<br />

0,5% Primaten<br />

1,1% Andere<br />

Andere Nagetiere<br />

<strong>und</strong> Kaninchen<br />

Aus wissenschaftlichen <strong>und</strong> rechtlichen Gründen bleibt jedoch<br />

der Einsatz von Tieren in der biomedizinischen <strong>Forschung</strong><br />

unabdingbar. Zulassungsbehörden fordern von allen Unternehmen<br />

im Ges<strong>und</strong>heitssektor, die Sicherheit <strong>und</strong> die Wirksamkeit<br />

neuer Medikamente zunächst an Tieren zu testen,<br />

bevor sie an Menschen geprüft werden.<br />

Im Berichtsjahr wurden bei <strong>Roche</strong> 408 013 Tiere in der <strong>Forschung</strong><br />

eingesetzt. Dies entspricht einem Rückgang von 13%<br />

gegenüber dem Vorjahr. In den von uns beauftragten externen<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen sank die Anzahl der betreffenden<br />

Tiere von 68 606 im Vorjahr auf 64 314 im Jahr 2012. Bei r<strong>und</strong><br />

97,5% aller Versuchstiere handelte es sich um Mäuse <strong>und</strong> Ratten.<br />

Die Abnahme der Anzahl der in der <strong>Forschung</strong> eingesetzten<br />

Tiere im Jahr 2012 hängt direkt mit der Umstrukturierung<br />

des Unternehmens sowie Änderungen im Produktportfolio<br />

zusammen.<br />

Weitere Informationen dazu unter:<br />

• <strong>Roche</strong> Pharma <strong>und</strong> Diagnostics Pipeline: http://www.roche.com/de/<br />

research_and_development/pipeline.htm<br />

• Personalised Healthcare: http://www.roche.com/de/about_roche/<br />

personalised_healthcare.htm<br />

• Gr<strong>und</strong>sätze, Richtlinien <strong>und</strong> Positionen: http://www.roche.com/de/<br />

responsibility/sustainability/positions_policies_downloads.htm<br />

• Arzneimittelsicherheit: http://www.roche.com/de/responsibility/<br />

managing_medication_safety.htm<br />

• Neue Produkte <strong>und</strong> Technologien: http://www.roche.com/de/<br />

research_and_development/innovation_and_technologies.htm<br />

• Ethische Standards: http://www.roche.com/de/about_roche/<br />

corporate_governance/code_of_conduct.htm<br />

• Genetik <strong>und</strong> Bioethik: http://www.roche.com/de/responsibility/<br />

business_ethics/genetics_and_bioethics.htm<br />

• Tierschutz: http://www.roche.com/de/responsibility/<br />

business_ethics/animal_welfare.htm<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

52


<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

53


Pharma-Pipeline<br />

1 Zugelassen in der EU;<br />

zur Zulassung in den USA eingereicht<br />

2 Zugelassen in den USA;<br />

zur Zulassung in der EU eingereicht<br />

3 Zur Zulassung in der EU eingereicht<br />

4 Zur Zulassung in den USA eingereicht<br />

* USA: FDA-Zulassungsgesuch gegenwärtig geprüft<br />

Projekt im Rahmen der personalisierten Medizin<br />

RG-Nr.<br />

CHU<br />

SST<br />

RG105<br />

RG1569<br />

Von <strong>Roche</strong> bzw. Genentech geführt<br />

Von Chugai geführt<br />

Seaside Therapeutics (Opt-in)<br />

MabThera wird in den USA <strong>und</strong><br />

Japan unter dem Handelsnamen<br />

Rituxan vertrieben<br />

Actemra wird in der EU unter dem<br />

Handelsnamen RoActemra vertrieben<br />

Onkologie<br />

adj<br />

AMD<br />

AWK<br />

DME<br />

mAk<br />

met.<br />

NSCLC<br />

pos.<br />

RA<br />

RVO<br />

adjuvante Therapie<br />

altersbedingte Makuladegeneration<br />

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat<br />

diabetisches Makulaödem<br />

monoklonaler Antikörper<br />

metastasierend<br />

nichtkleinzelliger Lungenkrebs<br />

positiv<br />

rheumatoide Arthritis<br />

retinaler Venenverschluss<br />

Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />

RG7112 MDM2-Antagonist Solide <strong>und</strong> hämatologische Tumoren<br />

RG7116 mAk gegen HER3 Solide Tumoren<br />

RG7155 mAk gegen CSF1R Solide Tumoren<br />

RG7167 CIF/MEK-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7204 Zelboraf + Ipilimumab Met. Melanom<br />

RG7212 Tweak-mAk Krebs<br />

RG7221 mAK gegen ANG2-VEGF Krebs<br />

RG7304 Dualer RAF-/MEK-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7356 mAk gegen CD44 Solide Tumoren<br />

RG7388 MDM2 (4) Solide <strong>und</strong> hämatologische Tumoren<br />

RG7420 MEK-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7440 AKT-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7446 mAk gegen PD-L1 Solide Tumoren<br />

RG7450 Steap 1 AWK Prostatakrebs<br />

RG7458 AWK Eierstockkrebs<br />

RG7598 AWK Multiples Myelom<br />

RG7599 AWK Krebs<br />

RG7600 AWK Krebs<br />

RG7601 Bcl-2-Hemmer CLL <strong>und</strong> NHL<br />

RG7602 ChK-1-Hemmer Solide Tumoren <strong>und</strong> NHL<br />

RG7604 PI3K-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7636 AWK Metastasierendes Melanom<br />

RG7666 PI3k-Hemmer Glioblastom, Zweitlinientherapie<br />

RG7741 ChK-1-Hemmer (2) Solide Tumoren<br />

RG7853 ALK-Hemmer NSCLC<br />

CHU PI3 Kinase-Hemmer Solide Tumoren<br />

CHU WT-1-Impfstoff Krebs<br />

RG1273 Perjeta Met. HER2-pos. Brustkrebs, Zweitlinientherapie<br />

RG1273 Perjeta Met. HER2-pos. Magenkrebs<br />

RG3502 T–DM1 Früher HER2-pos. Brustkrebs<br />

RG3502 T–DM1 HER2-pos. Magenkrebs<br />

RG3616 Erivedge Operierbares Basalzellkarzinom<br />

RG3638 Onartuzumab Dreifach negativer met. Brustkrebs, Erst- <strong>und</strong> Zweitlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab Met. Dickdarmkrebs, Erstlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab NSCLC ausser Plattenepithelkarzinom, Erstlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab NSCLC Plattenepithelkarzinom, Erstlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab Glioblastom, Zweitlinientherapie<br />

RG7160 mAk gegen EGFR Solide Tumoren<br />

RG7204 Zelboraf Papillärer Schilddrüsenkrebs<br />

RG7321 PI3 Kinase-Hemmer Solide Tumoren<br />

RG7422 PI3K-/mTOR-Hemmer Solide <strong>und</strong> hämatologische Tumoren<br />

RG7414 mAk gegen EGFL7 Solide Tumoren<br />

RG7593 anti-CD22-AWK Hämatologische Tumoren<br />

RG7596 anti-CD79b AWK Hämatologische Tumoren<br />

RG7597 mAk gegen HER3/EGFR Met. Epitheltumoren<br />

RG7686 mAk gegen Glypican-3 Leberkrebs<br />

RG435 Avastin HER2-pos. Brustkrebs, adj.<br />

RG435 Avastin HER2-neg. Brustkrebs, adj.<br />

RG435 Avastin NSCLC, adj.<br />

RG435 Avastin Hochrisiko-Karzinoid<br />

RG435 Avastin Glioblastom, Erstlinientherapie<br />

RG435 * Avastin Eierstockkrebs, Erstlinientherapie<br />

RG435 Avastin Eierstockkrebs, platinresist.<br />

RG1273 Perjeta Früher HER2-pos. Brustkrebs<br />

RG1415 Tarceva NSCLC, adj.<br />

RG3502 T–DM1 Met. HER2-pos. Brustkrebs, Drittlinientherapie<br />

RG3502 T–DM1 Met. HER2-pos. Brustkrebs, Erstlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab NSCLC, Zweit-/Drittlinientherapie<br />

RG3638 Onartuzumab Magenkrebs<br />

RG7159 Obinutuzumab Chronische lymphatische Leukämie<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | Pharma-Pipeline<br />

54


RG7159 Obinutuzumab Rezidivierendes indolentes Non-Hodgkin-Lymphom<br />

RG7159 Obinutuzumab Diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom<br />

RG7159 Obinutuzumab Indol. Non-Hodgkin-Lymphom, Frontline-Therapie<br />

RG7204 Zelboraf Met. Melanom, adj.<br />

RG7421 MEK-Hemmer combo Zelboraf Met. Melanom<br />

RG105 3 MabThera Non-Hodgkin-Lymphom, subkutan<br />

RG435 1 Avastin Met. Dickdarmkrebs, mehrere Therapielinien<br />

RG597 3 Herceptin HER2-pos. Brustkrebs, subkutan<br />

RG1273 2 Perjeta Met. HER2-pos. Brustkrebs, Erstlinientherapie<br />

RG1415 1 Tarceva NSCLC, EGFR-aktiv, Mutationen, Erstlinientherapie<br />

RG3502 2 T–DM1 Vorbehandelter HER2-pos. met. Brustkrebs<br />

RG3616 2 Erivedge Fortgeschrittenes Basalzellkarzinom<br />

RG7624 mAk gegen IL-17 Autoimmunerkrankungen<br />

CHU mAk gegen IL-6 Rheumatoide Arthritis<br />

CHU CIM331 Atopische Dermatitis<br />

RG1569 Actemra Sklerodermie<br />

RG7413 Etrolizumab Ulzerative Kolitis<br />

RG7415 Rontalizumab Systemischer Lupus erythematodes<br />

RG7449 Quilizumab (mAk gegen M1-prime) Asthma<br />

RG1569 Actemra Frühe rheumatoide Arthritis<br />

RG3637 Lebrikizumab Schweres Asthma<br />

RG3648 Xolair Chronische idiopathische Urtikaria<br />

CHU Suvenyl Enthesopathie<br />

RG105 2 MabThera GPA/MPA<br />

RG1569 Actemra Rheumatoide Arthritis, subkutan<br />

RG1569 Actemra Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis<br />

RG7795 TLHR7-Agonist Hepatitis B<br />

RG7128 Mericitabine Hepatitis C<br />

RG7227 Danoprevir Hepatitis C<br />

RG7667 — Zytomegalievirus<br />

RG7790 Setrobuvir Hepatitis C<br />

RG7697 Dualer GIP/GLP-1-Agonist Typ-2-Diabetes<br />

RG1512 Inclacumab (mAk gegen P-Selektin) Akutes Koronarsyndrom, kardiovask. Krankheiten<br />

RG7652 mAk gegen PCSK9 Stoffwechselkrankheiten<br />

RG1439 Aleglitazar Reduz. v. Herz-Kreislauf-Risiken bei Typ-2-Diabetes<br />

RG1439 Aleglitazar Reduz. v. Herz-Kreislauf-Risiken bei Typ-2-Diabetes, Prädiabetes<br />

RG1439 Aleglitazar Typ-2-Diabetes<br />

CHU Tofogliflozin (SGLT2) Typ-2-Diabetes<br />

RG1662 GABA-A-α5-Inversagonist Kognitive Störungen<br />

RG7314 V1-Rezeptor-Antagonist Autismus<br />

RG7129 BACE1-Hemmer Alzheimer-Krankheit<br />

RG7203 PDE10A Schizophrenie<br />

RG1450 Gantenerumab Alzheimer-Krankheit<br />

RG1577 MAO-B-Hemmer Alzheimer-Krankheit<br />

RG1578 mGluR2-Antagonist Depression<br />

RG1678 Bitopertin Zwangsstörungen<br />

RG7090 mGluR5-Antagonist Behandlungsresistente Depression<br />

RG7412 Crenezumab Alzheimer-Krankheit<br />

SST Arbaclofen Autismus (Autismus-Spektrum-Störungen)<br />

RG1594 Ocrelizumab Schubförmig remittierende multiple Sklerose<br />

RG1594 Ocrelizumab Primär progrediente multiple Sklerose<br />

RG1678 Bitopertin Schizophrenie, negative Symptome<br />

RG1678 Bitopertin Schizophrenie, suboptimal kontrolliert<br />

SST * Arbaclofen Fragiles X-Syndrom<br />

RG3645 Lucentis, verzögerte Wirkstoff-Freisetzung AMD/RVO/DME<br />

RG7417 mAk gegen Faktor D Geographische Atrophie<br />

RG3645 4 Lucentis AMD, 0,5 mg, Verabreichung nach Bedarf<br />

CHU ACE910 Hämophilie A<br />

Entzündung<br />

Immunologie<br />

Virologie<br />

Stoffwechsel<br />

Herz-Kreislauf<br />

Zentral -<br />

nervensystem<br />

Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

Sonstige<br />

Phase I Phase II<br />

Phase III<br />

Registrierung<br />

Pharma-Pipeline | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

55


Division Pharma — Wichtige klinische Studien 2012<br />

Produkt Indikation Studie (Phase) Ergebnis<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

subkutan<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

subkutan<br />

Aleglitazar<br />

Avastin<br />

Rheumatoide Arthritis (RA) ADACTA (IV) Statistisch signifikante stärkere Verminderung<br />

der Krankheitszeichen <strong>und</strong> Symptome von<br />

RA gemessen durch Reduktion des DAS28 bei<br />

Monotherapie mit Actemra vs. Adalimumab<br />

Polyartikuläre juvenile<br />

idiopathische Arthritis<br />

CHERISH (III)<br />

Anhaltende klinisch relevante Verbesserung<br />

mit Actemra intravenös vs. Placebo<br />

Frühe rheumatoide Arthritis FUNCTION (III) Statistisch signifikante stärkere Verminderung<br />

der Krankheitszeichen <strong>und</strong> Symptome von<br />

RA sowie stärkere röntgenologisch feststellbare<br />

Verzögerung der Progression bei Actemra in<br />

Kombination mit Methotrexat vs. Methotrexat<br />

allein<br />

Rheumatoide Arthritis SUMMACTA (III) Vergleichbare Wirksamkeit von Actemra als<br />

subkutane Injektion wie intravenöse Infusion<br />

Rheumatoide Arthritis BREVACTA (III) Statistisch signifikante stärkere Verminderung<br />

der Krankheitszeichen <strong>und</strong> Symptome von RA bei<br />

Actemra subkutan vs. Placebo<br />

Reduzierung des Infarkt- <strong>und</strong><br />

Schlaganfallrisikos bei Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes, bei denen<br />

kürzlich ein akutes Koronar syndrom-<br />

Ereignis stattgef<strong>und</strong>en hat<br />

Metastasierender Dickdarm- <strong>und</strong><br />

Enddarmkrebs<br />

AleNephro (II); Studie zum<br />

Sicherheitsprofil bei Nierenfunktionsstörungen<br />

ML 18147 (III)<br />

Durchschnittliche Abnahme der Nierenfunktion<br />

bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz<br />

Stadium 3 <strong>und</strong> Typ-2-Diabetes ist reversibel,<br />

leicht <strong>und</strong> stabilisiert sich im Laufe der Zeit<br />

Signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens<br />

von Patienten, die Avastin plus Standardchemotherapie<br />

als initiale Therapie erhielten <strong>und</strong> später,<br />

bei Progression ihrer Krebserkrankung, Avastin<br />

in Kombination mit einem anderen Chemotherapeutikum<br />

Avastin Platinresistenter Eierstockkrebs AURELIA (III) Signifikante Verlängerung des progressionsfreien<br />

Überlebens<br />

Avastin Glioblastom AVAglio (III) Signifikante Verlängerung des progressionsfreien<br />

Überlebens<br />

Avastin<br />

Dalcetrapib<br />

Herceptin<br />

(subkutan)<br />

Herceptin<br />

MabThera<br />

(subkutan)<br />

Perjeta<br />

Trastuzumab<br />

Emtansin<br />

(T–DM1)<br />

Dreifach negativer Brustkrebs,<br />

adjuvante Behandlung<br />

Patienten mit stabiler Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung nach kürzlich erlittenem<br />

Koronarsyndrom<br />

HER2-positiver Brustkrebs im<br />

Frühstadium<br />

HER2-positiver Brustkrebs im<br />

Frühstadium<br />

Nicht vorbehandelte Patienten<br />

mit follikulärem Lymphom<br />

HER2-positiver metastasierender<br />

Brustkrebs; Kombinationsbehandlung<br />

mit Herceptin <strong>und</strong> Docetaxel,<br />

Erstlinientherapie<br />

HER2-positiver metastasierender<br />

Brustkrebs, Zweitlinientherapie<br />

BEATRICE (III)<br />

dal-OUTCOMES (III)<br />

HannaH (III)<br />

HERA (III)<br />

SABRINA (III)<br />

CLEOPATRA (III)<br />

EMILIA (III); T–DM1 vs. Lapatinib<br />

<strong>und</strong> Xeloda<br />

Keine signifikante Verlängerung des krankheitsfreien<br />

Überlebens bei invasivem Brustkrebs<br />

vs. adjuvanter Chemotherapie allein festgestellt<br />

Unzureichende klinische Wirksamkeit<br />

Subkutane Darreichungsform nicht weniger<br />

wirksam als intravenöse Infusion<br />

Einjährige Behandlung mit Herceptin als<br />

Standardtherapie bestätigt<br />

Niedrigste Arzneimittelkonzentration nicht<br />

weniger wirksam als intravenöse Infusion;<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Wirksamkeit gegen Lymphome<br />

mit intravenöser Verabreichung vergleichbar<br />

Signifikante Verlängerung des progressionsfreien<br />

Überlebens <strong>und</strong> des Gesamtüberlebens<br />

Signifikante Verlängerung des progressionsfreien<br />

Überlebens <strong>und</strong> des Gesamtüberlebens<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

56


Division Pharma — Wichtige Zulassungsanträge 2012<br />

Produkt<br />

Für die Zulassung<br />

entscheidende Studie Indikation Land<br />

Actemra/RoActemra CHERISH Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis USA, EU<br />

Actemra/RoActemra ADACTA Rheumatoide Arthritis bei ungenügendem Ansprechen<br />

Actemra/RoActemra<br />

(subkutan)<br />

SUMMACTA,<br />

BREVACTA<br />

MUSASHI<br />

auf DMARD, Head-to-Head- Studie<br />

Rheumatoide Arthritis<br />

bei ungenügendem Ansprechen auf DMARD <strong>und</strong> TNF;<br />

bei ungenügendem Ansprechen auf DMARD<br />

Avastin BRAIN Wiederauftretendes Glioblastom Japan<br />

Avastin GOG-0218, ICON7 Eierstockkrebs Japan<br />

Avastin ML18147 Metastasierender Dickdarm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs (TML) USA<br />

Herceptin (subkutan) HannaH HER2-positiver Brustkrebs im Frühstadium EU<br />

Lucentis HARBOR Altersbedingte Makuladegeneration 0,5mg nach Bedarf USA<br />

MabThera RAVE, RITUXVAS Granulomatose mit Polyangiitis (GPA)<br />

MabThera<br />

SABRINA, SparkThera,<br />

<strong>und</strong> mikroskopische Polyangiitis (MPA)<br />

Non-Hodgkin-Lymphom<br />

EU<br />

USA, EU<br />

(subkutan)<br />

SAWYER<br />

Perjeta CLEOPATRA HER2-positiver metastasierender Brustkrebs EU, Japan<br />

Tarceva EURTAC Nichtkleinzelliger Lungenkrebs mit EGFR-aktivierenden USA, Japan<br />

Mutationen, Erstlinientherapie;<br />

<strong>und</strong> China<br />

Tablette 25mg, 100mg <strong>und</strong> 150mg<br />

Trastuzumab<br />

EMILIA<br />

Vorbehandelter HER2-positive<br />

USA, EU<br />

Emtansin<br />

metastasierender Brustkrebs<br />

(T–DM1)<br />

Japan<br />

EU<br />

EU<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

57


Division Pharma — Wichtige Marktzulassungen 2012<br />

Produkt<br />

Für die Zulassung<br />

entscheidende Studie Indikation Land<br />

Actemra OPTION, TOWARD, LITHE Mittelschwere bis schwere rheumatoide Arthritis bei USA<br />

Erwachsenen, die auf eine Behandlung mit einem oder<br />

mehreren DMARDs ungenügend angesprochen haben<br />

Avastin OCEANS Wiederauftretender platin-sensitiver Eierstockkrebs EU, Schweiz<br />

Avastin ML18147 Metastasierender Dickdarm- <strong>und</strong> Enddarmkrebs (TML) EU<br />

Erivedge ERIVANCE BCC/SHH4476g Fortgeschrittenes Basalzellkarzinom USA<br />

Lucentis RIDE, RISE Diabetisches Makulaödem USA<br />

Rituxan RATE Non-Hodgkin-Lymphom, schnelle Infusion USA<br />

Perjeta CLEOPATRA HER2-positiver metastasierender Brustkrebs,<br />

USA, Schweiz<br />

Erstlinientherapie<br />

Tamiflu WP22849 CASG 114 Akute, komplikationslose Grippe bei Kindern<br />

USA<br />

ab dem Alter von zwei Wochen<br />

Zelboraf BRIM2, BRIM3 Inoperables oder metastasierendes Melanom,<br />

das eine BRAF-V600-Mutation aufweist<br />

EU<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

58


Diagnostische Begleittests von <strong>Roche</strong>, die sich auf dem Markt oder in der Endphase der <strong>Entwicklung</strong> befinden *<br />

Therapiebereich Erkrankung Medikament Diagnostischer Test ** Technologie Anwendung<br />

Infektiöse CMV Valcyte CMV-Viruslast PCR Überwachung<br />

Krankheiten HBV<br />

Pegasys <strong>und</strong> andere HBV-Viruslast PCR Überwachung<br />

antivirale Medikamente<br />

HBV<br />

Pegasys, Peginterferon HBsAg-Spiegel Immunoassay Überwachung<br />

alfa-2b (Merck/SP)<br />

HCV<br />

Pegasys, Peginterferon HCV-Viruslast PCR Überwachung<br />

alfa-2b (Merck/SP)<br />

HCV Mericitabin (RG7128) HCV-Viruslast PCR Überwachung<br />

HCV Danoprevir (RG7227) HCV-Viruslast PCR Überwachung<br />

HIV Antivirale Medikamente HIV-Viruslast PCR Überwachung<br />

HIV Abacavir (GlaxoSmithKline) HLA-B-Genotyp PCR Screening<br />

Onkologie Brustkrebs Herceptin, Perjeta HER2-Expression/ IHC, ISH Auswahl<br />

Genamplifikation<br />

Brustkrebs<br />

Tamoxifen <strong>und</strong> andere ER/PR-Expression IHC Auswahl<br />

Hormontherapien<br />

Brustkrebs<br />

Trastuzumab Emtansin HER2-Expression/ IHC, ISH Auswahl<br />

(T–DM1, RG3502)<br />

Genamplifikation<br />

Krebs Wirkstoff (Merck) p53-Mutationen Mikroarray Auswahl<br />

Darmkrebs Cetuximab (Merck) KRAS-Mutationen PCR Auswahl<br />

Darmkrebs Panitumumab (Amgen) KRAS-Mutationen PCR Auswahl<br />

Magenkrebs Herceptin HER2-Expression/ IHC, ISH Auswahl<br />

Genamplifikation<br />

Lymphom<br />

Brentuximab Vedotin CD30-Expression IHC Auswahl<br />

(Seattle Genetics/<br />

Millenium)<br />

Melanom Zelboraf BRAF-Mutation PCR Auswahl<br />

NSCLC Tarceva ***,<br />

EGFR-Mutationen PCR Auswahl<br />

Gefitinib (AstraZeneca)<br />

NSCLC<br />

Onartuzumab<br />

Met-Expression IHC Auswahl<br />

(MetMAb, RG3638)<br />

NSCLC Crizotinib (Pfizer) ALK IHC Auswahl<br />

NSCLC TG4010 (Transgene) MUC1-Expression IHC Auswahl<br />

Entzündungskrankheiten<br />

Asthma Lebrikizumab (RG3637) Serum-Periostin- Immunoassay Auswahl<br />

Spiegel<br />

Rheumatoide MabThera/Rituxan RF, Anti-CCP Ab Immunoassay Auswahl<br />

Arthritis<br />

Zentralnervensystem<br />

Alzheimer Gantenerumab (RG1450) Aβ42-Spiegel Immunoassay Auswahl<br />

Andere Osteoporose Bonviva/Boniva <strong>und</strong> B-Crosslaps, Immunoassay Überwachung<br />

andere Bisphosphonate P1NP-Spiegel<br />

Transplantation CellCept MPA-Spiegel Immunoassay Überwachung<br />

* Wir arbeiten mit anderen Pharmaunternehmen an weiteren Projekten, die aus Gründen der Vertraulichkeit nicht offengelegt werden.<br />

** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />

*** Auswahl der Patienten, die für eine Erstlinienbehandlung in Frage kommen.<br />

Schwarz = auf dem Markt; Grau = in der <strong>Entwicklung</strong>. Überwachung; Überwachung des Ansprechens der Patienten auf eine Therapie; Screening =<br />

Screening der Patienten auf eine spezielle genetische Variante des humanen Leukozyten-Antigens, das mit einer Überempfindlichkeitsreaktion auf<br />

Abacavir in Zusammenhang steht; Auswahl = Auswahl der Patienten, die für eine bestimmte Therapie in Frage kommen; ALK = anaplastische<br />

Lymphomkinase; Anti-CCP = Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide; BRAF = B-Isoform des schnell wachsenden Fibrosarkom-Onkogens (RAF);<br />

CMV = Zytomegalievirus; EGFR = epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor; ER/PR = Östrogenrezeptor/Progesteronrezeptor; HBV = Hepatitis-B-Virus;<br />

HBsAg = Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen; HCV = Hepatitis-C-Virus; HER2 = humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2; HIV = humanes<br />

Immunschwächevirus; HLA = humanes Leukozyten-Antigen; IHC = Immunhistochemie; ISH = In-situ- Hybridisierung; KRAS = Mitglied der RAS-Familie<br />

der Onkogene; MPA = Mycophenolsäure; NSCLC = nichtkleinzelliger Lungenkrebs; PCR = Poly merase-Kettenreaktion; P1NP = N-terminales Propeptid<br />

vom Prokollagen-Typ 1; RF = Rheumafaktor; SP = Schering Plough.<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

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Division Diagnostics — Wichtige Produkteinführungen 2012<br />

Bereich Produkt Beschreibung Markt Zeitpunkt<br />

Instrumente/Geräte<br />

Laboratorien BenchMark Special Stains Vollautomatisches System zur Gewebeschnittfärbung Weltweit Q2<br />

VENTANA iScan HT Scanner zur Digitalisierung von Gewebeschnitten EU, USA Q2<br />

cobas p 312 Präanalytisches System (entkappt, sortiert, archiviert) EU, USA Q1–2<br />

cobas p 630 Präanalytisches System für Molekulartests USA Q1<br />

cobas IT middleware<br />

Software zur Steuerung der Laborabläufe bis zum Testergebnis EU Q1<br />

Lösung 1.00<br />

Point-of-Care cobas b 123 Blutgasanalysegerät für die Intensivmedizin USA Q2<br />

cobas b 101 Analysegerät zur Messung von Blutfetten <strong>und</strong> Blutzucker EU Q4<br />

Accu-Chek Inform II System zur professionellen Blutzuckermessung in Kliniken USA Q4<br />

Diabetes Care Accu-Chek Nano<br />

Kleines «No-Code»-Blutzuckermesssystem USA Q2<br />

SmartView<br />

Accu-Chek Mobile<br />

Blutzuckermesssystem ohne einzelne Teststreifen<br />

EU,Japan Q2–4<br />

(zweite Produktgeneration)<br />

Accu-Chek Combo Kombiniertes System mit Insulinpumpe <strong>und</strong> Blutzuckermessgerät USA Q4<br />

Life Sciences LightCycler 96 Instrument für die Echtzeit-PCR-Analyse Weltweit Q4<br />

SeqCap EZ-Produkte<br />

SeqCap EZ-Onkologie/Neurologie-Panels <strong>und</strong> New-Exome-Produkte; Weltweit Q4<br />

zur Vorbereitung von Regionen des Genoms für neueste Sequenzierungsverfahren<br />

GS FLX+ Software v2.8 Ermöglicht längere Leseweite des Sequenzierungssystems GS FLX+ Weltweit Q4<br />

Cedex Bio HT<br />

Analysegerät mit hohem Durchsatz zur Metabolitenprofilierung<br />

Weltweit Q4<br />

bei der Zellfermentation in der biopharmazeutischen Produktion<br />

cOmplete ULTRA Protease-Inhibitor-Tabletten für die Molekularbiologie-<strong>Forschung</strong> Weltweit Q1<br />

MycoTOOL Echtzeit-PCR-Analyse-Kit zum Nachweis von Mykoplasmen Weltweit Q1<br />

Tests/Assays<br />

Onkologie HE4 Immunoassay zur Früherkennung von Eierstockkrebs USA Q4<br />

p16 Histology IHC-Gewebetest zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs Weltweit Q2<br />

ALK<br />

IHC-Gewebetest, identifiziert Lungenkrebs-Patienten, die für eine EU Q4<br />

Behandlung mit Crizotinib in Frage kommen<br />

10 weitere IHC-Gewebetests Zum Nachweis von Proteinen in Gewebeproben, inkl. TTF-1<br />

EU, USA Q3-4<br />

(Lungen- <strong>und</strong> Schilddrüsenkrebs) <strong>und</strong> hENT1 (verschiedene<br />

Krebsarten)<br />

10 ISH-Gewebesonden Zum Nachweis von Genen in Gewebeproben, inkl. EGFR, MYC, FGFR1, Weltweit Q1–3<br />

Chromosom 7 <strong>und</strong> 8<br />

Ki-67, PR <strong>und</strong><br />

Bildanalysesoftware für die Antigene Ki-67, PR <strong>und</strong> p53, unterstützt USA Q1–2<br />

p53 Algorithmen<br />

Diagnose von Brustkrebs<br />

GS GType TET2/CBL/KRAS & Primer Sets zur Gensequenzierung für die Leukämieforschung Weltweit Q1<br />

RUNX1<br />

Infektiöse HCV II Immunoassay zum Nachweis von Hepatitis-C-Infektionen EU Q1<br />

Krankheiten HBc IgM Immunoassay zum Nachweis von Hepatitis-B-Infektionen USA Q1<br />

CT/NG PCR-Test zum Nachweis von Infektionen mit Chlamydien/Gonorrhö USA Q1<br />

HIV-1, v2.0 PCR-Dual-Target-Test zur Messung der HIV-Viruslast USA Q3<br />

CMV PCR-Test zur Überwachung von Zytomegalievirus-Infektionen USA Q3<br />

Stoffwechsel<br />

Universell kodierte<br />

Test streifen für<br />

Accu-Chek Aviva/Performa<br />

Erfordern nur einmaliges Einlegen eines Code-Chips ins Messgerät<br />

zur fortlaufenden Kalibrierung der Teststreifen<br />

Weltweit<br />

Vitamin D Immunoassay zur Messung der Vitamine D2 <strong>und</strong> D3 USA Q3<br />

Q2<br />

<strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012 | <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

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Division Diagnostics — Wichtigste für 2013 geplante Produkteinführungen<br />

Bereich Produkt Beschreibung Markt<br />

Instrumente/Geräte<br />

Laboratorien cobas 8100 Modulares präanalytisches System der nächsten Generation EU<br />

Diabetes Care Accu-Chek Insight Insulinpumpe <strong>und</strong> Blutzuckermesssystem der nächsten Generation EU<br />

Life Sciences<br />

Tests/Assays<br />

Accu-Chek Active<br />

GS FLX+ Long<br />

Amplicons<br />

Blutzuckermesssystem der nächsten Generation mit Maltose-<br />

unabhängigen Teststreifen<br />

Sequenzierungs-Software für den gezielten Nachweis von<br />

DNA Varianten mit langen Leseweiten<br />

EU<br />

Weltweit<br />

Onkologie Calcitonin Immunoassay, unterstützt Diagnose <strong>und</strong> Überwachung von medullärem EU<br />

Schilddrüsenkrebs<br />

proGRP Immunoassay, unterstützt die Diagnose von kleinzelligem Lungenkrebs EU<br />

EGFR<br />

PCR-Test, unterstützt die Therapieauswahl bei nichtkleinzelligem USA<br />

Lungenkrebs<br />

ER IHC-Gewebetest zur Diagnose von Brustkrebs USA<br />

CINtec PLUS Cytology Immuncytochemietest für die Diagnose von Gebärmutterhalskrebs- EU<br />

Vorstufen<br />

Infektiöse<br />

MPX 2.0 PCR-Blutscreening-Test, weist HIV, HCV <strong>und</strong> HBV nach USA<br />

Krankheiten HCV 2.0 PCR-Test zur Messung der Hepatitis-C-Viruslast USA<br />

Trans plantation Cyclosporin,<br />

Immunoassays für die Therapieüberwachung bei Immunsuppression EU<br />

Tacrolimus<br />

Sequenzierung SeqCap EZ Reagent Kits Zur Probenvorbereitung für neueste Sequenzierungsverfahren Weltweit<br />

Schwarz = neues Produkt/erste Markteinführung; Grau = neues Produkt/Einführung in weiteren Märkten.<br />

EU = Europäische Union; USA = Vereinigte Staaten von Amerika.<br />

ALK = anaplastische Lymphomkinase; CBL = Casitas B-Zell-Lymphom-Gen; CT/NG = Chlamydia trachomatis/Neisseria gonorrhoeae; EGFR = epidermaler<br />

Wachstumsfaktor-Rezeptor; ER = Östrogenrezeptor; GS = Genomsequenzierer; HBV = Hepatitis-B-Virus; HCV = Hepatitis-C-Virus; HE4 = humanes Epididymis-Protein<br />

E4; HIV = humanes Immunschwächevirus; IHC = Immunhistochemie; ISH = In-situ-Hybridisierung; KRAS = Mitglied der RAS-Familie der<br />

Onkogene; p16 = Protein p16INK4a; PCR = Polymerase-Kettenreaktion; proGRP = Pro Gastrin Releasing Peptide; RUNX1 = Runt-verwandter Transkriptionsfaktor<br />

1; TET2 = Mitglied der TET-Familie der Onkogene.<br />

<strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> | <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2012<br />

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