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Sonderausgabe Bodenbeläge als PDF (8 MB) - Robe Verlag

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ENERGIE<br />

Plusenergie-Gebäude<br />

Für das Plusenergiehaus mit Elektromobilität in<br />

Rupperswil konnte Setz Architektur seinen<br />

insgesamt sechsten Solarpreis in der Kategorie<br />

PlusEnergieBauten entgegen nehmen.<br />

(Bild: www.setz-architektur.ch)<br />

Gescheite<br />

Häuser<br />

schon heute<br />

realisiert<br />

Das Plusenergie-Gebäude ist zu<br />

einem realistischen Konzept für Neubauten<br />

und Sanierungen geworden.<br />

Als Pionier und Experte für solch<br />

fortschrittliche und nachhaltige<br />

Realisierungen referierte Werner Setz<br />

auch am Tageskurs «Auf dem Weg<br />

zum Plusenergie-Gebäude», der im<br />

Januar in Luzern, Aarau und Frauenfeld<br />

durchgeführt wurde.<br />

Werner Setz vermittelte dabei das Knowhow<br />

zum Vorgehen bei Neubauten und<br />

Modernisierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern,<br />

erläuterte die Zieldefinition<br />

und Datenerfassung sowie den Einsatz des<br />

GEAK. Zudem stellte er Entscheidungskonzepte<br />

mit Effizienz- und Kostenanalysen<br />

vor sowie realisierte Beispiele von Plusenergie-Gebäuden,<br />

bei denen Erfolgsmessungen<br />

vorliegen und Erfahrungen beim<br />

Optimieren des Nutzerverhaltens gemacht<br />

wurden. Im folgenden Interview geht er<br />

auf einzelne Themen näher ein.<br />

Als Architekt realisieren Sie auch Plusenergie-Gebäude.<br />

Wie begründen Sie diese<br />

Aufgabe, was ist Ihre Motivation?<br />

Werner Setz: In erster Linie ist es meine Leidenschaft,<br />

unserer Natur Sorge zu tragen<br />

und mit dieser verantwortungsvoll umzugehen<br />

und diese zu bewahren. Als Architekt<br />

ist mir bewusst, dass jedes Gebäude<br />

die Umwelt mit dem notwendigen Energiebedarf<br />

belastet. Sei es für dessen Herstellung<br />

(graue Energie), für die Betriebsenergie<br />

oder die Energie für die gebäudeinduzierte<br />

Mobilität. Diese Tatsache gibt mir<br />

<strong>als</strong> Architekt die grosse Chance, Gebäude<br />

zu planen, die wenig –oder eben wie unsere<br />

Plusenergie-Gebäude –gar keine Energie<br />

mehr brauchen. Plusenergie-Gebäude<br />

sollen für Gesellschaft und Politik eine<br />

Vorbildfunktion haben. Plusenergiehäuser<br />

sollen der Gesellschaft und Politik Mut<br />

machen, die Energiewende konsequent<br />

umzusetzen.<br />

Wie sehen Sie diese Aufgabe gegenüber<br />

Ihren Kunden?<br />

Als Treuhänder meiner Bauherrschaften<br />

bin ich verpflichtet, nachhaltige, wertbeständige<br />

und wirtschaftliche Gebäude zu<br />

planen. Nachhaltig und wertbeständig sind<br />

Gebäude, die der üblichen Haustechnik um<br />

zehn Jahre voraus sind. Wirtschaftlich sind<br />

Gebäude, welche die positive Preisentwicklung<br />

der Photovoltaikanlagen nutzen.<br />

Denn Photovoltaikstrom ist nicht mehr teurer<br />

<strong>als</strong> der Hochtarifstrom aus der Steckdose.<br />

Und noch eine weitere Motivation<br />

in eigener Sache: Ich hoffe, dass meine<br />

Grosskinder mal sagen können, «unser<br />

Grossvater hat schon vor zwanzig Jahren<br />

‹gescheite› Gebäude geplant und der Umwelt<br />

Sorge getragen». Dies hat dann etwas<br />

mit Lebenssinn zu tun.<br />

Was ist ein Plusenergie-Gebäude? Wie bewerten<br />

Sie die Systemgrenzen?<br />

Das ist ganz einfach zu erklären! Ein Plusenergie-Gebäude<br />

ist ein Haus, das über ein<br />

ganzes Jahr gerechnet mehr Energie produziert<br />

<strong>als</strong> dass es für dessen Betrieb (Heizung,<br />

Lüftung, Warmwasser) und den Bedarf<br />

des Nutzers (Haushaltsstrom) braucht.<br />

Für was dann das Plus an Energie verwendet<br />

wird, steht dem Gebäudeeigentümer<br />

frei. Es kann für gebäudeindizierte Mobilität<br />

Verwendung finden, der Herstellungsenergie<br />

angerechnet werden oder für die<br />

Nachbarnins Netz weiter gegeben werden.<br />

Plusenergie-Gebäude werden mehrheitlich<br />

<strong>als</strong> Neubauten erstellt. Welche Unterschiede<br />

ergeben sich beim Umbau bestehender<br />

Häuser?<br />

Der wesentliche Unterschied besteht in<br />

der solaren Ausrichtung. Plusenergiehäuser<br />

leben mit der Sonne. Neubauten kann<br />

ich in den meisten Fällen so planen, dass<br />

diese zur Sonne ausgerichtet sind, um die<br />

solare Energie optimal zu nutzen. Bei bestehenden<br />

Gebäuden muss ich mich den<br />

gebauten Gegebenheiten anpassen. Meist<br />

braucht es bei bestehenden Gebäuden<br />

mehr aktive solare Bauteile, um zum Plusenergie-Gebäude<br />

zu kommen. Ein weiterer<br />

Unterschied liegt in der Gebäudehülle.<br />

Einen Neubau kann ich praktisch wärmebrückenfrei<br />

realisieren, während bei bestehenden<br />

Gebäuden aus Kosten/Nutzen-<br />

Überlegungen Kompromisse eingegangen<br />

werden müssen.<br />

Welche Faktoren sind für die Erstellung<br />

eines Plusenergie-Gebäudes besonders<br />

wichtig?<br />

•Energieeffiziente Gebäudehülle.<br />

•Energieeffiziente Geräte.<br />

140<br />

umneubau –UNB 1/2013

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