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Sonderausgabe Bodenbeläge als PDF (8 MB) - Robe Verlag

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ENERGIE<br />

Energie-Apéro<br />

Daniel von Känel<br />

Die Gebäude werden künftig immer mehr<br />

auch Energieproduzenten sein. (Bild: Schau.Media/Pixelio.de)<br />

Der Einsatz von Holz sorgt für Nachhaltigkeit –vor allem<br />

dann, wenn einheimisches Holz<br />

verwendet wird.<br />

Ein Blick<br />

zurück zeigt<br />

Lösungen von<br />

morgen<br />

Das Bauen für die 2000-Watt-<br />

Gesellschaft erfordert ein verstärktes<br />

Zusammenspiel von Architektur und<br />

Gebäudetechnik. Der Energie-Apéro<br />

Luzern griff das Thema auf und liess<br />

dazu einen Architekten und einen Gebäudetechnik-Spezialisten<br />

zu Wort<br />

kommen.<br />

Bestimmt war früher nicht alles besser. Aber<br />

Denkanstösse für die Zukunft, das vermag<br />

die Vergangenheit sehr wohl zu liefern. Ein<br />

altes Bauernhaus mit einem Heustock über<br />

dem Wohnraum beispielsweise war, ganz<br />

ohne komplizierte Technik, energetisch gesehen<br />

ein ganz passables Bauwerk. Der<br />

Heustock diente <strong>als</strong> unbeheizte Pufferzone,<br />

das gelagerte Heu hatte wohl gar einen gewissen<br />

Dämmeffekt. Das Warmwasser wurde<br />

meist nur an einem Ort produziert und<br />

abgegeben, im Wasserschiff beim Herd.<br />

Verteilverluste, wie es in langen Leitungssystemen<br />

gibt, kamen in dieser Art nicht vor.<br />

Vordächer schützten nicht nur vor Witterungseinflüssen,<br />

sie dienten auch zur besserenWärmespeicherung<br />

und zur Regulierung<br />

der Sonneneinstrahlung. Natürlich sind die<br />

Ansprüche an den Komfort gestiegen, den<br />

man in den Jahren der unendlich vorhanden<br />

scheinenden Ressourcen auch massiv<br />

ausbaute. Das Öl sprudelte, der Fortschritt<br />

bezüglich Energieproduktion und Mobilität<br />

schien grenzenlos. Und jetzt sprechen plötzlich<br />

alle über Grenzen und darüber,wie man<br />

aus weniger möglichst viel machen kann.<br />

Lösungen sind gefragt, die Bedarf und Suffizienz<br />

gleichermassen berücksichtigen.<br />

Graue Energie berücksichtigen<br />

Um solche Lösungen zu entwickeln, ist<br />

Manfred Huber von aardeplan AG Architekten<br />

in Baar überzeugt, kann auch ein Blick<br />

zurück wertvolle Ideen hervorbringen. Er<br />

zeigte dies an diversen Beispielen. Ein neues<br />

Wohngebäude in Kriens beispielsweise,<br />

wo durch eine geschickte Architektur unbeheizte<br />

Pufferzonen entstanden sind, die<br />

aber nutzbar sind und der Ausnützung für<br />

den Wohnraum nicht in die Querekommen.<br />

Nicht-Aufenthaltsräume beispielsweise, in<br />

denen Betriebsgeräte stehen. Solche unbeheizten<br />

Zonen wurden auch bei einem Projekt<br />

in Baar, woein grosses Silo umgenutzt<br />

wurde, eingeplant. Diese sind im Sommer<br />

dafür <strong>als</strong> zusätzlicher Wohnraum nutzbar.<br />

Und: Beim Gebäude in Kriens wurde auch in<br />

Sachen Warmwasser an ein früheres Prinzip<br />

angelehnt. So besteht eine zentrale Steigzone<br />

für das Warmwasser, und es wird über<br />

die Decken weiterverteilt. So verringern sich<br />

die Ausstosszeiten. Zahlreiche weitere Faktoren<br />

haben dazu geführt, dass dieses Mehrfamilienhaus<br />

in Kriens die Zielwerte des SIA<br />

Effizienzpfads unterschreitet und damit die<br />

Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft<br />

erfüllt. «Dies so zu planen, ist auch eine<br />

Architekturfrage», sagte Huber. Vor allem<br />

die Gebäudetechnik ist in den letzten Jahren<br />

bezüglich Energieeffizienz ins Zentrum<br />

der Diskussion gerückt. Er zeigte deshalb<br />

auf, was die Architektur und das Gebäudekonzept<br />

für einen Beitrag zur effizienten<br />

Energienutzung und zum intelligenten Einsatz<br />

der Gebäudetechnik leisten können.<br />

Und dieser Beitrag ist keineswegs einfach<br />

zu leisten, weil gesteigerte Effizienz auch<br />

bedeuten kann, dass sich andernorts dafür<br />

die Bilanz verschlechtert. Will man beispielsweise<br />

die Überhitzungsstunden reduzieren,<br />

scheint ein Vordach eine gute Option zu<br />

sein. Allerdings hat dies den Nachteil, dass<br />

im Winter der Heizwärmebedarf steigt.<br />

Durch den Bau des Vordachs steigt zudem<br />

auch der Verbrauch von grauer Energie. Will<br />

man den Balkon grösser machen, um gegen<br />

die Überhitzung vorzugehen, kann dafür<br />

der Tageslichteinfall kleiner werden. Ausgeglichene<br />

Lösungen fand Huber einerseits bei<br />

einem Haus in Unterägeri, das in den 50er-<br />

Jahren gebaut wurde. Dort wurden vertikale<br />

Lamellen installiert. Diese sorgen wohl für<br />

Schatten im Sommer, beeinträchtigen den<br />

Einfall von Tageslicht aber höchstens gering.<br />

In einer neuen Überbauung in Oberwil wiederum<br />

wurden in den Decken der Laubengänge<br />

Öffnungen eingeplant. So fällt mehr<br />

Tageslicht in die Wohnungen, die graue<br />

138<br />

umneubau –UNB 1/2013

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