Sonderausgabe Bodenbeläge als PDF (8 MB) - Robe Verlag
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HAUSTECHNIK<br />
Richtig Lüften<br />
und bewusst Heizen<br />
Rudolf Bolliger<br />
Unten links: Zwölf Liter Wasser produziert eine<br />
vierköpfige Familie täglich beim Wohnen, unter<br />
anderem durch Duschen, Kochen, Wäschetrocknen<br />
und normale Atemluft. (Bild: co2online)<br />
Oben: Durch erhöhte Dichtigkeit der Fenster<br />
usw. bei aufwändig sanierten Gebäuden wird<br />
der natürliche Luftaustausch mit der Umgebungsluft<br />
oft reduziert, was zu Schimmelbildung<br />
führen kann. (Bild: zVg)<br />
Wohnungsschimmel<br />
aufs Trockene<br />
setzen<br />
Wird selten gelüftet und ist die Luft<br />
zudem feucht, wie etwaimBereich<br />
von Nasszellen oder aber in den<br />
Übergangszeiten, wenn die Heizung<br />
nicht mehr (oder noch nicht) läuft,<br />
ist die Gefahr von Schimmelbildung<br />
erhöht. So setzt sich feuchte Luft<br />
leichter in der Wohnung fest und<br />
Schimmel entsteht.<br />
Richtiges Lüften sowie bewusstes Heizen<br />
in den Wintermonaten reichen häufig aus,<br />
um Schimmelbefall vorzubeugen. Ausgenommen<br />
sind Wände, die durch Bauschäden<br />
wie defekte Rohre, undichte Dächer<br />
oder schlecht gedämmte Bauteile feucht<br />
werden. Am einfachsten kontrolliert man<br />
Luftfeuchtigkeit und Temperatur mit einem<br />
Thermo-Hygrometer oder einem «Klimagriff»,<br />
der am Fenster anzeigt, wann gelüftet<br />
werden muss.<br />
Feuchtigkeit abtransportieren<br />
Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer<br />
belebten Umwelt. Ihre Sporen sind<br />
fast überall zu finden, <strong>als</strong>o auch in Innenräumen.<br />
Sie sind normalerweise harmlos.<br />
Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration<br />
ein bestimmtes Mass, kann<br />
es zu gesundheitlichen Problemen für die<br />
Bewohner kommen. Schimmelpilze benötigen<br />
zum Wachsen viel Feuchtigkeit. Durch<br />
erhöhte Dichtigkeit der Fenster usw. bei<br />
aufwändig sanierten Gebäuden wird der<br />
natürliche Luftaustausch mit der Umgebungsluft<br />
reduziert. Die im Gebäude entstehende<br />
Feuchtigkeit muss dann durch<br />
verstärktes Lüften abtransportiert werden.<br />
Alternativ dazu steht der Einbau mechanischer<br />
Belüftungssysteme, <strong>als</strong>o technischer<br />
Anlagen, die fortwährend einen genügenden<br />
Luftaustausch gewährleisten, ohne<br />
dass während der Heizperiode vermehrt<br />
Heizenergie durch Lüften verloren geht.<br />
Vorsicht Tauwasserbildung<br />
Schimmelpilze können auf Materialien nur<br />
wachsen, wenn eine bestimmte Mindestfeuchte<br />
vorhanden ist. Dabei ist nicht die<br />
Gesamtfeuchte des Materi<strong>als</strong> ausschlaggebend,<br />
sondernnur das den Pilzen zur Verfügung<br />
stehende «freie» Wasser. Schimmelpilze<br />
können auch auf und in Materialien<br />
wachsen, die nicht sichtbar nass sind. Es<br />
genügt eine relative Luftfeuchtigkeit von<br />
ungefähr 80% ander Oberfläche des Materi<strong>als</strong>.<br />
Besonders gute Wachstumsbedingungen<br />
finden sich immer dann, wenn es<br />
zu Tauwasserbildung auf oder im Material<br />
kommt.<br />
Allergische<br />
und reizende Reaktionen<br />
Zahlreiche Studien zu den gesundheitlichen<br />
Auswirkungen von Schimmelpilzen<br />
sehen einen Zusammenhang zwischen der<br />
Belastung mit Schimmelpilzen und Atemwegsbeschwerden.<br />
Sporen und Stoffwechselprodukte<br />
von Schimmelpilzen können,<br />
über die Luft eingeatmet, allergische und<br />
reizende Reaktionen beim Menschen auslösen.<br />
In keiner dieser Studien konnte jedoch<br />
bislang festgestellt werden, ab welcher<br />
Konzentration an Schimmelpilzen in der<br />
Luft mit gesundheitlich negativen Auswirkungen<br />
gerechnet werden muss.<br />
Schimmelpilzwachstum<br />
einschränken<br />
Falls bei einem grösseren Befall nicht innert<br />
nützlicher Frist mit Sanierungsmassnahmen<br />
begonnen werden kann, ist zu prüfen, ob<br />
die befallenen Stellen übergangsweise –<br />
möglichst ohne Staubverwirbelung –gereinigt<br />
und desinfiziert werden können, zum<br />
Beispiel mit 70%-igem Äthylalkohol (Äthanol)<br />
bei trockenen Flächen und 80 %-igem<br />
Äthylalkohol bei feuchten Flächen (Achtung:<br />
Brand- und Explosionsgefahr! Atemschutz<br />
verwenden!).<br />
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umneubau –UNB 1/2013