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Aktuelle Ausgabe als PDF (20 MB) - Robe Verlag

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GEBÄUDEHÜLLE<br />

Sicherheit<br />

Daniel von Känel<br />

Den Unfällen<br />

Tür und Tor<br />

verschliessen<br />

Türen und Tore dienen nicht nur<br />

ihrem alltäglichen Zweck, sie können<br />

auch ein beträchtliches Sicherheitsrisikobergen.<br />

Automatisierte<br />

Anlagen sollten deshalb auf dem<br />

technisch neusten Stand und gut gewartet<br />

sein, sagt die Beratungsstelle<br />

für Unfallverhütung bfu.<br />

Eingeklemmte Finger,Knochenbrüche oder<br />

noch schlimmere Unfälle: Bei Türen und<br />

Toren ereignen sich immer wieder Unfälle.<br />

Laut bfu müsste dies allerdings nicht sein.<br />

«Fast jeder dieser Unfälle könnte vermieden<br />

werden», schreibt die Beratungsstelle<br />

für Unfallverhütung in ihrer Fachbroschüre<br />

«Türen und Tore». Sei nämlich eine automatisierte<br />

Anlage technisch auf dem neusten<br />

Stand und werde sie regelmässig und<br />

fachgerecht gewartet, sinke das Unfallrisiko<br />

beträchtlich. Und: «Sind Gefahrenstellen<br />

und Schwachpunkte bekannt, können<br />

geeignete Schutzmassnahmen getroffen<br />

werden».<br />

Klemmstellen vermeiden<br />

Gefahrenstellen und Schutzmassnahmen<br />

werden in der Broschüre denn auch aufgeführt.<br />

Demnach geschehen die Unfälle<br />

beim Umgang mit Türen und Toren häufig,<br />

weil sie eingeklemmt werden. Klemmstellen<br />

zwischen dem Objekt und seiner unmittelbaren<br />

Umgebung müssen deshalb<br />

schon bei der Planung vermieden werden.<br />

Die Abstände, die dafür definiert wurden,<br />

dürfen nicht unterschritten werden. Sie<br />

wurden unter Einbezug der gefährdeten<br />

Körperteile definiert. Sind verschiedene<br />

Körperteile an der gleichen Klemmstelle gefährdet,<br />

gilt jeweils der grössere Mindestabstand.<br />

Schutzmassnahmen gibt es laut<br />

der Fachbroschüre einige. Zum Beispiel für<br />

Flügeltüren: Sie können mit den bekannten<br />

Einrichtungen, die bei Berührung abschalten,<br />

ausgerüstet werden, <strong>als</strong>o mit Kontaktleisten<br />

oder Kontaktteppichen. Luft- oder<br />

Druckwellenschalter hingegen dürfen nur<br />

verwendet werden, wenn sie für den Personenschutz<br />

zugelassen sind. Schliesskanten<br />

sollten zudem mit deformierbarem Material<br />

gesichert werden. Das angebrachte Schutzprofil<br />

muss mindestens 25 mm nachgeben<br />

können, damit die Finger nicht gequetscht<br />

werden können. Die Berührungslos wirkenden<br />

Einrichtungen wie Lichtschranken,<br />

Infrarot- oder Ultraschallbewegungsmelder<br />

wiederum werden meist <strong>als</strong> ergänzende<br />

Schutzeinrichtungen angebracht. Um Unfälle<br />

zu verhindern, spielt auch die Kraftund<br />

Energiebegrenzung eine grosse Rolle:<br />

Der von der Tür ausgehende Kraftstoss<br />

sollte 400 Nwährend 0,75 Sekunden nicht<br />

überschreiten. Dieser Wert muss laut bfu<br />

regelmässig kontrolliert werden.<br />

Auch Absturzgefahr beachten<br />

Eine Gefahr, besonders für jüngere Kinder,<br />

stellen die Klemmstellen an den Nebenschliesskanten<br />

von Flügeltüren (Band- oder<br />

Scharnierseite) dar. Umauch dort für Sicherheit<br />

zu sorgen, sollte der Abstand zwischen<br />

Türflügel und dem fixen Teil grösser<br />

<strong>als</strong> 25 mm sein. Eingebaute Türschliesser<br />

bremsen zudem die Türe ab. Weiter kann<br />

die Klemmstelle mit konstruktiven Massnahmen<br />

abgedeckt werden. Auch bei<br />

Kipptoren sind besondere Schutzmassnahmen<br />

wichtig. Solche gegen das Eingeklemmtwerden<br />

müssen gemäss bfu nicht<br />

nur auf der Höhe einer Motorhaube oder<br />

eines Autodachs wirksam sein, sondern<br />

auch auf derjenigen von 12 Zentimetern,<br />

wo ein Kleinkind liegen könnte. Auch die<br />

seitlichen Scherstellen müssen gesichert<br />

werden. Auch die Absturzgefahr von Toren<br />

und Gegengewichten muss beachtet werden.<br />

Für Tore gibt es spezielle Fangvorrichtungen.<br />

Und: Die Kontaktleisten müssen<br />

geometrisch so angeordnet sein, dass sie<br />

den ganzen Bewegungsbereich des Kipptors<br />

schützen. Meist gut abgesichert sind<br />

die Hauptschliesskanten bei Schiebetüren<br />

und -toren. Die bfu warnt bezüglich Türen<br />

mit unebenen Flächen (eingesetzte Füllungen,<br />

Servicetüren) vor Gefahren an den Nebenschliesskanten.<br />

Sind dort die Abstände<br />

zwischen Wand- und Türfläche grösser <strong>als</strong> 8<br />

Millimeter, kann dies zum Einklemmen von<br />

Gliedmassen führen. Die Sensoren müssen<br />

bei automatischen Schiebetüren auch<br />

Personen erfassen, die sich der Wand entlang<br />

auf die Türöffnung zu bewegen. Zum<br />

Öffnen der Türflügel muss ausreichend<br />

Platz vorhanden sein. Bei Schiebefalttüren<br />

müssen im Bereich der sich faltenden<br />

Torelemente Schutzmassnahmen ergriffen<br />

werden. Wo viele Menschen ein- und<br />

ausgehen, werden oft Karusselltüren eingesetzt.<br />

Besonders für Kinder und ältere<br />

Menschen bergen Modelle mit Mängeln<br />

Risiken. Veraltete Karusselltüren sollten laut<br />

bfu deshalb durch gezieltes Nachrüsten<br />

mit Sicherheitselementen auf den neusten<br />

Stand der Technik gebracht werden. Natür-<br />

74<br />

umneubau –UNB 2/<strong>20</strong>13

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