Aktuelle Ausgabe als PDF (20 MB) - Robe Verlag

GEBÄUDEHÜLLE
Neue Trends im Holzbau
Zwei Beispiele im Vergleich: Doppelwandige Holzkonstruktion
«Twinligna» mit 50 mm Blockbohle als
Abschluss. Deutlich zu erkennen die beiden eingefrästen
Längsprofile auf der Fassadenseite.
Neues Musterhaus «Functionality» in Ortenburg:
Der erste Eindruck: Sieht aus wie eine vorgesetzte
Lamellenfassade! In Wirklichkeit handelt es sich
jedoch um eine gefräste Massivholzfassade.
Coole
Holzfassaden
im Trend
Ein Wertewandel findet derzeit im
Holz­ oder Fertigbau statt. Die Holzkonstruktion
wird nicht mehr hinter
einer Vormauerung versteckt, sondern
man bekennt sich stärker denn
je auch optisch zum Baustoff Holz.
Und das geht am einfachsten mit
einer Holzfassade.
Viele Hersteller bieten ihre Häuser neuerdings
zweigleisig an: Mit einer klassischen
Putz- und/oder einer Holzfassade. Letztere
allerdings auf dem neusten Stand, das heisst
mit einer schicken Lamellenfassade im aktuellen
Design-Look. Vorbei somit die Zeiten,
als noch sägeraue Bretterschalungen, Stülpschalungen
oder Profilbretter mit Nut und
Feder die Anmutung der Häuser prägten.
Immer mehr treten heute edle Holzfassaden
in Erscheinung, die einen hohen Design-Charakter
vermitteln. Schmale Lamellen
bestimmen die Optik, offene Konstruktionen,
bei denen durch die Kombination
unterschiedlicher Formate tolle Effekte in
der Fläche zu realisieren sind. Der Pluspunkt
bei schmalen Lamellen: Die Rissbildung ist
gering, die Hobelware ermöglicht ausserdem
interessante Gestaltungsmöglichkeiten.
Viele gestalterische Möglichkeiten
für den kreativen Bauherrn
Den Trend zur gestalteten Holzfassade ist
allerdings nicht ganz neu. Mit ihrer patentierten
«Twinligna»-Konstruktion gehen die
Sonnleitner Holzbauwerke bereits seit zehn
Jahren eigene Wege. Das niederbayerische
Traditionsunternehmen, in der Nähe von
Passau beheimatet, hat sich bekanntlich
für eine doppelwandige Holzkonstruktion
entschieden, die nach aussen mit 50 mm
dicken Massivholzbohlen abgeschlossen
wird. Die Bohlen in Lärche oder Fichte sind
gehobelt, mit doppelter Nut und Feder versehen
und in der Länge keilgezinkt.
Das Besondere hierbei ist: «Im Gegensatz
zu den Lamellen, die nur als Abschluss
dienen und vorgesetzt sind, besitzt unsere
massive Holzfassade einen konstruktiven
Hintergrund. Sie ist nicht vorgesetzt, sondern
integraler Bestandteil der Konstruktion»,
präzisiert Firmenchef GotthardSonnleitner.
Dank moderner CNC-Technik kann
ausserdem das Fassaden-Design individuell
gestaltet werden. Auf Wunsch fräst der
Haushersteller nämlich ein Designprofil in
die Bohlen. «Ein Angebot, von dem immerhin
60 bis 70 Prozent unserer Bauherren
Gebrauch machen», so der Tenor in Ortenburg.
Mit überraschenden Ergebnissen, wie
beim neuen Musterhaus «Functionality» zu
sehen ist: Durch das eingefräste, feingliedrige
Längsprofil kann der Abschluss sogar
wie eine coole Lamellenfassade aussehen.
Kommt dann noch ein dezenter Farbton
dazu, so sind der Designvielfalt kaum Grenzen
gesetzt. Fazit: Ein einstoffliches Wandsystem,
das sowohl ökologisch –mit Holzfaserdämmung
–als auch gestalterisch auf
der Höhe der Zeit ist. n
Weitere Informationen:
Sonnleitner Holzbauwerke GmbH &Co. KG
Afham 5, D-94496 Ortenburg
Tel. +49 8542 9611-0
www.sonnleitner.de
holzhausbau@sonnleitner.de
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umneubau –UNB 2/2013