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Aktuelle Ausgabe als PDF (20 MB) - Robe Verlag

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ENERGIE<br />

Energieversorgung<br />

Daniel von Känel<br />

1Die Zentrale: Vonhier aus wird alles gesteuert<br />

und überwacht. (Bilder: dvk)<br />

2Auf die Gestaltung wurde viel Wert gelegt.<br />

3Blick ins Innenleben.<br />

«Ozeandampfer»<br />

steuert auf<br />

Energiewende zu<br />

Die Energiezentrale Forsthaus ist in<br />

Betrieb.Rund ein Drittel des Strombedarfs<br />

der Stadt Bern kann nun<br />

mit lokaler Produktion abgedeckt<br />

werden. Neben Strom vermag die<br />

riesige Anlage auch reichlich Fernwärme<br />

zu produzieren.<br />

Es ist ein in der Schweiz bislang einzigartiges<br />

Bauwerk, das in vier Jahren Bauzeit in<br />

Bern Forsthaus entstanden ist: Die Energiezentrale,<br />

die im Frühling definitiv den kommerziellen<br />

Betrieb aufgenommen hat und<br />

äusserlich an einen riesigen Ozeandampfer<br />

erinnert. Eigentlich handelt es sich um ein<br />

riesiges Kraftwerk, das hauptsächlich mit<br />

lokal anfallenden Energieträgern versorgt<br />

wird. Dafür wurde ein effizientes Gesamtsystem<br />

geschaffen. Es besteht aus einer<br />

Kehrichtverwertungsanlage (KVA), einem<br />

Holzheizkraftwerk sowie einem Gas- und<br />

Dampfkombikraftwerk. Auf dem Dach des<br />

riesigen Gebäudes ist zudem eine Photovoltaik-Anlage<br />

installiert.<br />

Dampf für die Fernwärme<br />

Im Kehrichtofen wird der regionale Abfall<br />

verbrannt. Dabei wird Dampf erzeugt, der<br />

in einer Turbine zuerst Strom und anschliessend<br />

heisses Wasser erzeugt. Dieses wird<br />

ins Fernwärmenetz von Energie Wasser<br />

Berneingespeist. Einige industrielle Kunden<br />

werden sogar direkt mit Dampf beliefert.<br />

Bei der Verbrennung von Holz im Holzheizkraftwerk<br />

sowie von Erdgas im Gas- und<br />

Dampfkombikraftwerk entstehen Dampf<br />

und Fernwärme. Mit dem Dampf wird in<br />

einer zweiten Turbine ebenfalls Strom erzeugt,<br />

und das heisse Wasser gelangt ins<br />

Fernwärmenetz. Die Erzeugung von Fernwärme<br />

mit Holz und Erdgas ist einerseits für<br />

den hohen Wärmebedarf im Winter nötig,<br />

den die KVA allein nicht decken könnte.<br />

Und: Damit lässt sich auch ein Ausfall der<br />

KVA kompensieren, beispielsweise während<br />

ihrer Revision. «Fernwärme ist in der<br />

Stadt Bern sehr beliebt», heisst es bei Energie<br />

Wasser Bern, dem städtischen Energieversorger.Genutzt<br />

wirdsie zum Heizen, zur<br />

Warmwasseraufbereitung oder <strong>als</strong> Prozesswärme<br />

in der Industrie. Zu den Fernwärmekunden<br />

von Energie Wasser Bern gehören<br />

unter anderem das Inselspital, die Universität<br />

Bern, das Bundeshaus und auch der<br />

Hauptbahnhof Bern. Das Fernwärmenetz<br />

deckt das Gebiet zwischen vorderer Länggasse<br />

im Norden und Mattenhof im Süden,<br />

Weyermannshaus im Westen und Zytglogge<br />

im Osten ab.<br />

2<br />

Ersatz für Warmbächli<br />

Die Energiezentrale Forsthaus ersetzt die<br />

bisherige KVA Warmbächli unweit des bisherigen<br />

Standorts. Unverändert bleibt die<br />

Verbrennungskapazität: Sie beträgt nach<br />

wie vor 110 000 tKehricht pro Jahr. Der<br />

Abfall stammt aus der Stadt Bern, <strong>20</strong> Agglomerationsgemeinden<br />

und von zahlreichen<br />

Firmen. Da er natürliche Bestandteile<br />

erhält, gilt er zu 50% <strong>als</strong> erneuerbarer<br />

1<br />

3<br />

98<br />

umneubau –UNB 2/<strong>20</strong>13

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