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StaatsZeitung Nr. 21 - in Rheinland-Pfalz

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<strong>StaatsZeitung</strong><br />

Staatsanzeiger für Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

Herausgegeben von der Staatskanzlei im Auftrag der Landesregierung<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>21</strong> / 64. Jahrgang, Montag, 24. Juni 2013<br />

Ausgabe A<br />

Postvertriebsstück · Entgelt bezahlt · G 6436<br />

Oppenheimer Druckhaus GmbH 55286 Wörrstadt<br />

Koblenzer Seilbahn darf bis 2026 fahren<br />

Malu Dreyer und Doris Ahnen: Großen Erfolg bei UNESCO-Welterbekomitee erzielt<br />

„Die Koblenzer Seilbahn bleibt bis zum<br />

Jahr 2026 <strong>in</strong> Betrieb. Das UNESCO-<br />

Welterbekomitee hat der Verlängerung<br />

bis zum Jahr 2026 zugestimmt.“ Diese<br />

gute Nachricht übermittelte Kulturstaatssekretär<br />

Walter Schumacher aus<br />

Phnom Penh (Kambodscha), wo er als<br />

Mitglied der Deutschen Delegation an<br />

der 37. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees<br />

teilnahm, an M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

Malu Dreyer und Kulturm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Doris Ahnen.<br />

„Das ist e<strong>in</strong> großer Erfolg für die<br />

Welterbestätte Oberes Mittelrhe<strong>in</strong>tal.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e klare Entscheidung und<br />

ke<strong>in</strong>e Vertagung. Die Entscheidung des<br />

Welterbekomitees hat gezeigt, dass es<br />

richtig war, auf bewährte Kontakte,<br />

H<strong>in</strong>tergrundgespräche und sachliche<br />

Argumente zu setzen“, sagten M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

Malu Dreyer und Kulturm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Doris Ahnen. „Wir haben<br />

den Auftrag des Kab<strong>in</strong>etts und die<br />

Forderungen des Landtages erfüllt –<br />

ja, wir haben mehr erreicht, als von der<br />

Stadt Koblenz vorgeschlagen wurde“,<br />

ergänzte Kulturstaatsekretär Walter<br />

Schumacher.<br />

Im Jahr 2026 endet die technische<br />

Betriebsdauer der Seilbahn. Darum<br />

wurde diese Jahreszahl für den Betrieb<br />

nun auch von der UNESCO festgelegt.<br />

Der Beschlussvorschlag für das<br />

UNESCO-Welterbekomitee durch den<br />

Internationalen Rat für Denkmalpflege<br />

(ICOMOS) hatte, wie ursprünglich auch<br />

vere<strong>in</strong>bart, e<strong>in</strong>en Abbau der Seilbahn<br />

bis zum kommenden Jahr empfohlen.<br />

Walter Schumacher, der auch Regierungsbeauftragter<br />

für die Welterbestätten<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> ist: „Ich freue<br />

mich, dass auch künftig viele Menschen<br />

unsere Welterbestätte von der Seilbahn<br />

aus genießen können!“ Dem UNESCO-<br />

Welterbekomitee gehören <strong>21</strong> Staaten<br />

an, darunter derzeit auch die Bundesrepublik<br />

Deutschland, die von Botschafter<br />

Dr. Michael Worbs vertreten wird.<br />

Die Landesregierung Rhe<strong>in</strong>land-<br />

<strong>Pfalz</strong> hat seit Monaten im Kontakt<br />

mit der deutschen Botschaft bei der<br />

UNESCO und dem Auswärtigen Amt<br />

gestanden und <strong>in</strong> vielen Gesprächen<br />

auf e<strong>in</strong>e Änderung der Beschlussvorlage<br />

h<strong>in</strong>gewirkt. E<strong>in</strong>e Gruppe von<br />

UNESCO-Botschaftern hatte vor zwei<br />

Jahren auf E<strong>in</strong>ladung der Landesregierung<br />

das Obere Mittelrhe<strong>in</strong>tal besucht<br />

und war dabei auch mit der<br />

Seilbahn gefahren.<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Malu Dreyer<br />

und Kulturm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Doris Ahnen<br />

dankten allen, die den neuen Beschluss<br />

möglich gemacht haben, vor allem der<br />

Leitung der Deutschen Delegation,<br />

Botschafter Dr. Michael Worbs und<br />

Dr. Birgitta R<strong>in</strong>gbeck, der Welterbe-<br />

Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> im Auswärtigen Amt.<br />

Der Dank richtete sich auch an Kulturstaatssekretär<br />

Walter Schumacher,<br />

der für das Land die Verhandlungen<br />

geführt hat, sowie an den Vorsitzenden<br />

des Zweckverbandes Welterbe<br />

Oberes Mittelrhe<strong>in</strong>tal, den Landrat<br />

des Rhe<strong>in</strong>-Hunsrück-Kreises, Bertram<br />

Fleck, der ebenfalls der Delegation angehörte<br />

und engagiert und konstruktiv<br />

mitgearbeitet habe.<br />

Beim Thema „Sommerrodelbahn auf<br />

der Loreley“ blieb es bei der Empfehlung,<br />

sie abzubauen. Es wird allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>e Frist gesetzt. E<strong>in</strong> Abbau der Rodelbahn<br />

ist zurzeit rechtlich auch<br />

nicht durchsetzbar, da die Rodelbahn<br />

e<strong>in</strong>e rechtskräftige kommunale Genehmigung<br />

hat. Die UNESCO-Empfehlung,<br />

auf dem Loreley-Plateau ke<strong>in</strong>e<br />

Hotelgroßanlage zu genehmigen, trifft<br />

sich mit der Haltung der Landesregierung.<br />

E<strong>in</strong> Hotelbau wäre aber möglich,<br />

der UNESCO-Beschluss „ermutigt“<br />

sogar dazu.<br />

Walter Schumacher resümiert: „Ich<br />

hoffe, dass die Forderungen, auf den<br />

Welterbetitel zu verzichten, nun verstummen.<br />

Das wäre e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />

Blamage gewesen. Nun ist es e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler<br />

Erfolg.“<br />

Innenm<strong>in</strong>ister Roger Lewentz freute<br />

sich ebenfalls über die Zustimmung<br />

der UNESCO für e<strong>in</strong>en Weiterbetrieb<br />

der Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz bis 2026: „Die<br />

UNESCO hat mit dem Ja für die Seilbahn<br />

e<strong>in</strong>e goldrichtige Entscheidung<br />

getroffen“, sagte Lewentz am Mittwoch<br />

<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z. Die Nachricht aus Kambodscha<br />

sei gut für die Stadt und die gesamte<br />

Region. „Die Koblenzer und die<br />

vielen Touristen haben sich mit Erfolg<br />

für die Seilbahn ausgesprochen“, betonte<br />

der Innenm<strong>in</strong>ister, der noch <strong>in</strong><br />

der vergangenen Woche bei e<strong>in</strong>er Demonstration<br />

<strong>in</strong> Koblenz für die Seilbahn<br />

geworben hatte. Mit der Betriebserlaubnis<br />

bis 2026 habe die<br />

rhe<strong>in</strong>land-pfälzische Delegation um<br />

Kulturstaatssekretär Walter Schumacher<br />

beim Welterbekomitee sogar noch<br />

mehr erreicht, als von der Stadt Koblenz<br />

vorgeschlagen wurde. Mit Bedauern<br />

reagierte der M<strong>in</strong>ister allerd<strong>in</strong>gs<br />

auf den vom Komitee geforderten Abbau<br />

der Sommerrodelbahn auf dem<br />

Loreleyplateau. „Aus eigener Erfahrung<br />

weiß ich, wie gut die neue Bahn<br />

angenommen wird“, sagte Lewentz. Es<br />

sei nicht erfreulich, dass dies von der<br />

UNESCO nicht anerkannt werde.<br />

Lewentz hatte sich für e<strong>in</strong>en Erhalt<br />

der Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz und der Rodelbahn<br />

ausgesprochen. Gleichzeitig<br />

betonte er den hohen Stellenwert des<br />

Welterbetitels für das Mittelrhe<strong>in</strong>tal,<br />

den es dauerhaft zu sichern gelte. „Das<br />

Tal muss sich auch mit Titel weiterentwickeln<br />

können und darf nicht im<br />

Stillstand unter e<strong>in</strong>er Käseglocke verharren“,<br />

unterstrich Lewentz.<br />

Die Gebietskulisse für den möglichen Nationalpark <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> hat<br />

Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Ulrike Höfken jetzt vorgestellt.<br />

Nationalpark im Hunsrück:<br />

Gebietskulisse vorgestellt<br />

Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Höfken: In vieler H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>zigartig<br />

Die Seilbahn <strong>in</strong> Koblenz darf jetzt mit Zustimmung der UNESCO bis zum Ende ihrer technischen Betriebsdauer im<br />

Jahr 2026 weiterfahren.<br />

Land setzt auf zukunftsfähigen Verkehr<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Dreyer unterstrich bei VDV Bedeutung der Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

Die Bedeutung e<strong>in</strong>er leistungs- und<br />

zukunftsfähigen Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

vor allem <strong>in</strong> Zeiten des demografischen<br />

Wandels hat M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

Malu Dreyer bei der Jahrestagung<br />

des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z hervorgehoben.<br />

„Mobilität ist e<strong>in</strong>e der<br />

Zukunftsfragen. E<strong>in</strong>e gute Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

ist die Basis für wirtschaftlichen<br />

Erfolg und den Wohlstand<br />

<strong>in</strong> unserem Land“, sagte die<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>. Die Landesregierung<br />

setze daher auf e<strong>in</strong>e Politik,<br />

die die Mobilität aller Menschen<br />

flächendeckend, umweltverträglich,<br />

sozialverträglich und barrierefrei gewährleiste.<br />

Dabei würden die verschiedenen<br />

Verkehrssysteme <strong>in</strong>telligent<br />

mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert.<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> verfüge bereits<br />

über e<strong>in</strong> gut ausgebautes, dichtes Verkehrsnetz,<br />

das vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

des demografischen Wandels fit gemacht<br />

werden soll für die Zukunft.<br />

Dabei orientiere sich die Landesregierung<br />

an den Zielen wirtschaftlicher<br />

Erfolg, ökologische Vernunft und dem<br />

berechtigten Bedürfnis der Menschen<br />

nach Ruhe und Naherholung. „Wir<br />

streben dabei e<strong>in</strong>en fairen Interessensausgleich<br />

an. Wirtschaftliche und<br />

ökologische Interessen müssen angemessen<br />

berücksichtigt werden. Aber<br />

ebenso wichtig ist auch das Ruhebedürfnis<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger“,<br />

sagte die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> mit<br />

Blick auf die zunehmende Belastung<br />

der Menschen durch Flug- und Bahnlärm.<br />

Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV) und hier<br />

vor allem der Erhalt und die Erweiterung<br />

des Angebotes <strong>in</strong>sbesondere im<br />

schienengebundenen Regionalverkehr<br />

durch den Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>-Takt bilde<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt für die Landesregierung.<br />

Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Ulrike Höfken hat<br />

<strong>in</strong> Züsch (Landkreis Trier-Saarburg)<br />

die Gebietskulisse für den möglichen<br />

Nationalpark <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> vorgestellt.<br />

Naturschutzfachliche Kriterien<br />

sowie die Ergebnisse aus Bürgerdialog,<br />

kommunalem Eckpunktepapier<br />

wie auch Wirtschafts- und Tourismusbelange<br />

seien <strong>in</strong> die Abgrenzung e<strong>in</strong>geflossen.<br />

„Der Nationalpark im Hunsrück<br />

nimmt Gestalt an: Über 9200 Hektar<br />

ziehen sich bewaldete Höhen von der<br />

Nahe über den Erbeskopf bis an die<br />

Mosel, über die Verbandsgeme<strong>in</strong>den<br />

Birkenfeld, Hermeskeil, Herrste<strong>in</strong> und<br />

Thalfang. Dazu kommen noch etwa<br />

920 Hektar im Saarland“, verkündete<br />

die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>. Die Kulisse ist e<strong>in</strong> erster<br />

Teil des Landeskonzeptes, den das<br />

M<strong>in</strong>isterium im Rahmen von Nationalparkforen<br />

der Öffentlichkeit vorstellt.<br />

„Der Nationalpark im Hunsrück ist<br />

<strong>in</strong> vieler H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>zigartig: Weite,<br />

unzerschnittene Wälder mit Hangmooren<br />

und Sümpfen <strong>in</strong> dünnbesiedelter<br />

Region s<strong>in</strong>d Rückzugsraum für<br />

Schwarzstorch, Kolkrabe und sogar<br />

für die größte Wildkatzenpopulation <strong>in</strong><br />

Europa“, so die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> und ergänzte:<br />

„Hier entsteht e<strong>in</strong> Nationalpark<br />

über Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg, den auch<br />

e<strong>in</strong>e kulturgeschichtliche Besonderheit<br />

verb<strong>in</strong>det. Vom R<strong>in</strong>gwall bei Otzenhausen<br />

über viele Fliehburgen können<br />

Besucher den Kelten begegnen.“ Und<br />

auch die Entstehung sei e<strong>in</strong>zigartig <strong>in</strong><br />

der Geschichte der Nationalparke,<br />

denn noch nie habe sich e<strong>in</strong>e Region so<br />

aktiv selbst e<strong>in</strong>gebracht. „Schon heute<br />

ist mit dem Dialogprozess die Bekanntheit<br />

der Region gewachsen. Naturlandschaft,<br />

Heimat und Kultur im<br />

Hunsrück rücken <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> des<br />

ganzen Landes“, führte Höfken aus.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam mit den rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern auf die Suche gegangen, nach<br />

e<strong>in</strong>em möglichst unzerschnittenen Nationalparkgebiet<br />

<strong>in</strong> der Grüße von etwa<br />

8000 bis 10 000 Hektar, das im Staatswald<br />

liegt und mit e<strong>in</strong>er besonderes<br />

schutzwürdigen Natur und Landschaft<br />

herausragt. Mit der Gebietskulisse im<br />

Hochwald haben wir geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />

gutes Resultat erzielt“, so Höfken. Die<br />

Kulisse sei etwas kle<strong>in</strong>er als der Vorschlag<br />

des Eckpunktepapiers, da Belange<br />

der Region berücksichtigt wur-<br />

Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Ulrike Höfken<br />

den. So habe man beispielsweise besonders<br />

ertragsstarke Waldanteile herausgelassen,<br />

um den Bedenken der<br />

Säge- und Holz<strong>in</strong>dustrie entgegenzukommen<br />

oder Flächen nicht aufgenommen,<br />

um die Brennholzbereitstellung<br />

ortsnah sicherzustellen.<br />

Naturschutzfachlich hoch geeignet,<br />

umfasse das Gebiet e<strong>in</strong>en ausgewiesenen<br />

„Hotspot der Biodiversität“. Von<br />

<strong>21</strong> Biotoptypen im Gebiet stehen<br />

12 auf der Roten Liste für Deutschland.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>ternationalen und<br />

nationalen Vere<strong>in</strong>barungen wie der<br />

Biodiversitätsstrategie verpflichtet.<br />

Dazu gehört es, zehn Prozent des öffentlichen<br />

Waldes der Natur zu überlassen“,<br />

so Höfken. Mit der Nationalparkkulisse<br />

würde die Fläche <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

auf 7,8 Prozent anwachsen.<br />

E<strong>in</strong> Nationalpark habe zudem den Vorteil,<br />

dies mit Entwicklungs- und E<strong>in</strong>kommenschancen<br />

für die Region zu<br />

verb<strong>in</strong>den. Die Nationalparkkulisse<br />

werde Grundlage der weiteren Planungen<br />

se<strong>in</strong>. In den nächsten Monaten werde<br />

das M<strong>in</strong>isterium weitere Ergebnisse<br />

und am 26. September das Gesamtkonzept<br />

vorstellen. Danach werde es erneut<br />

der Region zur Zustimmung vorgelegt.<br />

Im nächsten Jahr könne der Nationalpark<br />

schon Realität werden, so<br />

Höfken.


Seite 2<br />

<strong>StaatsZeitung</strong><br />

<strong>Nr</strong>. <strong>21</strong> / Montag, 24. Juni 2013<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> feierte<br />

Sommerfest <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

2500 Gäste kamen <strong>in</strong> den Garten der Landesvertretung<br />

Unter den zahlreichen Gästen beim Sommerfest <strong>in</strong> der Landesvertretung konnten M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Malu Dreyer und<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Margit Conrad auch We<strong>in</strong>könig<strong>in</strong>nen und Gebietsrepräsentant<strong>in</strong>nen aus Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> begrüßen.<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> liegt vorn beim Ehrenamt<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> will <strong>in</strong> Kommunen neue Akzente setzen – Dank für Engagement<br />

Rhe<strong>in</strong>land-pfälzische Gastlichkeit war<br />

beim 11. Sommerfest der Landesvertretung<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zu erleben. Bei Sommerwetter<br />

konnten M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

Malu Dreyer und die Hausherr<strong>in</strong>,<br />

Staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Margit Conrad, rund<br />

2500 Gäste im Garten der Landesvertretung<br />

begrüßen. „Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> ist<br />

nicht nur wirtschaftlich erfolgreich,<br />

sondern unser Land ist auch für se<strong>in</strong>e<br />

Geselligkeit und Gastfreundlichkeit<br />

bekannt“, sagte die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>.<br />

Dazu passe das Wetter und die<br />

ausgezeichnete Stimmung der Gäste.<br />

Um e<strong>in</strong>en Beitrag zur Schuldenbremse<br />

zu leisten, werde das Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>-<br />

Fest <strong>in</strong> der Bundeshauptstadt im<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus ausgerichtet.<br />

„Es ist schön, dass sich so viele Unternehmen<br />

und Institutionen mit unserem<br />

Land identifizieren und das Fest gerne<br />

als Plattform nutzen, sich und ihre<br />

Produkte zu präsentieren“, ergänzte<br />

Margit Conrad.<br />

Alle Fraktionen des Landestages,<br />

das gesamte Landeskab<strong>in</strong>ett, die<br />

rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Bundestagsabgeordneten<br />

und weitere Vertreter der<br />

Bundestagsfraktionen waren ebenso<br />

dabei wie die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>nen<br />

der Nachbarländer Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen,<br />

Hannelore Kraft, und Saarland,<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer, und<br />

der M<strong>in</strong>isterpräsident Niedersachsens,<br />

Stefan Weil. Auch Vertreter<strong>in</strong>nen und<br />

Vertreter der Bundesregierung, der<br />

Parteien, Kirchen, Verbände, Gewerkschaften,<br />

Journalisten und Mitarbeiter<br />

der Bundesm<strong>in</strong>isterien feierten mit.<br />

Für Bier, Sekt, alkoholfreie Getränke<br />

sowie frisches Obst und Gemüse<br />

sorgten rhe<strong>in</strong>land-pfälzische Unternehmen<br />

wie Bitburger, Schloss Wachenheim,<br />

Gerolste<strong>in</strong>er und <strong>Pfalz</strong>markt.<br />

Andere Firmen wie BASF und<br />

Boehr<strong>in</strong>ger präsentierten sich mit e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Informationsstand. Jedes<br />

Glas We<strong>in</strong>, das ausgeschenkt wurde,<br />

hatten die rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Gebietswe<strong>in</strong>werbungen<br />

bereitgestellt.<br />

Um die musikalische Unterhaltung<br />

kümmerte sich <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

dem SWR die Ma<strong>in</strong>zer Band Marshall<br />

Cooper mit ihrem Sound e<strong>in</strong>er New-<br />

Orleans Brass Band. Später am Abend<br />

gesellte sich DJ Mahmut The 1st zu ihnen,<br />

so dass mit clubigen Blackbeats<br />

e<strong>in</strong>e neue Klangfarbe <strong>in</strong>s Spiel kam.<br />

Die gastronomische Versorgung leistete<br />

wie immer das Küchen- und Service-Team<br />

der Landesvertretung, das<br />

auch diesmal die Gäste mit kul<strong>in</strong>arischen<br />

Besonderheiten aus Rhe<strong>in</strong>land-<br />

<strong>Pfalz</strong> begeisterte.<br />

Aus 17 Nationen, von Großbritannien<br />

über Spanien, Griechenland und Portugal<br />

bis zu den baltischen Ländern, von<br />

Malta und der Türkei bis Deutschland,<br />

den Niederlanden, Österreich und Slowenien<br />

beteiligten sich Experten aus relevanten<br />

Wissens- und Entscheidungsebenen<br />

<strong>in</strong> der Koblenzer Festung Ehrenbreitste<strong>in</strong><br />

an der Diskussion darüber,<br />

wie <strong>in</strong> den ländlichen Räumen Europas<br />

das kulturelle Erbe erhalten werden<br />

kann: trotz demografischen Wandels,<br />

trotz Abwanderung der Jungen <strong>in</strong> die<br />

Städte, trotz Überalterung von ganzen<br />

Dörfern und Städten, trotz erheblicher<br />

struktureller Veränderungen. Die rhe<strong>in</strong>land-pfälzische<br />

Projektleitung des<br />

INTERREG IVC-Projekts HISTCAPE<br />

(HISTORICAL ASSETS AND RELA-<br />

TED LANDSCAPES) hatte zu der EU-<br />

Konferenz geladen. Zwölf Partner-Regionen<br />

aus elf europäischen Staaten sollen<br />

im Auftrag der Europäischen Kommission<br />

<strong>in</strong>nerhalb von drei Jahren<br />

(2012-2014) aus der Analyse nachhaltig<br />

wirkender Beispiele neue Strategien<br />

zum Kulturerbe-Schutz entwickeln.<br />

„Man sieht nur, was man weiß und<br />

fühlt.“ Ingeborg Hoffstadt, HISTCAPE-<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>, scheute<br />

sich <strong>in</strong> ihrer Eröffnungsrede nicht,<br />

den Goethe zugeschriebenen Satz um<br />

den Faktor „Gefühl“ zu erweitern. Die<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Malu Dreyer hat<br />

<strong>in</strong> Bad Ems die vielen Frauen und<br />

Männer <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> gewürdigt,<br />

die sich <strong>in</strong> ihrer Freizeit ehrenamtlich<br />

engagieren. „Dabei kommt der älteren<br />

Generation e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung<br />

zu. Deren Engagement ist enorm gestiegen.<br />

Dafür möchte ich hier e<strong>in</strong><br />

herzliches Dankeschön sagen“, so die<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>.<br />

„Ehrenamtliches Engagement von<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren“ stand im<br />

Mittelpunkt der Besuchsreise „Malu<br />

Dreyer im Gespräch“ <strong>in</strong> Bad Ems. Sie<br />

lernte das Seniorenbüro „Die Brücke“<br />

kennen, traf mit verschiedenen ehrenamtlich<br />

engagierten Menschen der Seniorenarbeit<br />

zusammen, <strong>in</strong>formierte<br />

sich über unterschiedliche Projekte<br />

und führte politische Gespräche – unter<br />

anderem mit dem Stadtbürgermeister<br />

von Bad Ems, Berny Abt, und dem<br />

Landrat des Rhe<strong>in</strong>-Lahn-Kreises,<br />

Günter Kern. Begleitet wurde die Regierungschef<strong>in</strong><br />

von ihrem Beauftragten<br />

für ehrenamtliches Engagement, Bernhard<br />

Nacke.<br />

„Bürgerschaftliches Engagement ist<br />

e<strong>in</strong> zentrales Element für den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt und die<br />

Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft.<br />

Auch bei der Gestaltung des demografischen<br />

Wandels kommt dem Engagement<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger herausgehobene<br />

Bedeutung zu“, sagte die<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>, die e<strong>in</strong>e ausgesprochen<br />

positive Bilanz vorweisen<br />

konnte: „Die Rhe<strong>in</strong>land-Pfälzer<strong>in</strong>nen<br />

und Rhe<strong>in</strong>land-Pfälzer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem<br />

Maße ehrenamtlich engagiert. Dieses<br />

Engagement ist <strong>in</strong> den vergangenen<br />

15 Jahren erheblich gestiegen. 1999<br />

„Wunschgroßeltern“ ist e<strong>in</strong>es der ehrenamtlichen Seniorenprojekte, das zudem<br />

Alt und Jung zusammen br<strong>in</strong>gt.<br />

Foto: Irmgard Edelmann<br />

wachsende Komplexität mache gerade<br />

beim Kulturerbe-Schutz e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />

Betrachtung erforderlich. Trotz<br />

der fachlich hoch komplexen Fragen<br />

dürften es die Zivilgesellschaften Europas<br />

nicht zulassen, dass das Wissen und<br />

das Gespür für das geme<strong>in</strong>same Kulturerbe<br />

langsam austrockneten, so<br />

Hoffstadt weiter.<br />

„In e<strong>in</strong>er Zeit unaufhörlich wachsender<br />

technischer, planerischer, f<strong>in</strong>anzieller<br />

und gesellschaftlicher Komplexität“,<br />

so Professor Dr. Paul Zalewski, „müsse<br />

sich auch der Denkmalschutz dr<strong>in</strong>gend<br />

neuen Vermittlungsstrategien und gesellschaftlichen<br />

Netzwerken öffnen.“<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äres Denken und Handeln<br />

sowie <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Managementteams<br />

seien das Gebot der Stunde. Die<br />

knappe Ressource „Öffentliche Aufmerksamkeit“,<br />

so Zalewski weiter, werde<br />

medial vor allem durch kommerziell<br />

motivierte Großereignisse jenseits des<br />

Kulturerbes geprägt, deren gesellschaftliche<br />

B<strong>in</strong>dekräfte enorm seien.<br />

Wer historische Quartiere und auch<br />

„unspektakuläre" Baudenkmale auf<br />

Dauer erhalten wolle, müsse sich dieser<br />

Konkurrenz stellen und über völlig andere<br />

Vermittlungsformen- und Mechanismen<br />

nachdenken. Es gehe dabei um<br />

nichts Ger<strong>in</strong>geres als um die „Sozialversicherung<br />

des Denkmalschutzes", die<br />

waren 33 Prozent der Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger ehrenamtlich aktiv, 2004 waren<br />

es bereits 39 Prozent. Und im Jahr 2009<br />

haben sich 41 Prozent der Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger ehrenamtlich engagiert.<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> steht damit geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Baden-Württemberg und Niedersachsen<br />

im Ländervergleich auf<br />

dem Spitzenplatz.“<br />

Die deutliche Zunahme <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

sei <strong>in</strong> besonderer Weise auf<br />

das gestiegene Engagement von Senior<strong>in</strong>nen<br />

und Senioren zurückzuführen.<br />

„2009 engagierten sich 35 Prozent der<br />

über 60-Jährigen; 1999 waren es nur<br />

<strong>21</strong> Prozent.“ Malu Dreyer betonte, dass<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> seit vielen Jahren<br />

zahlreiche Programme, Projekte und<br />

Initiativen realisiert worden seien, die<br />

das Engagement und die Partizipation<br />

von älteren Menschen förderten und so<br />

geme<strong>in</strong>sam mit ihnen die Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels<br />

ang<strong>in</strong>gen.<br />

Die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong>: „Besonders<br />

h<strong>in</strong>weisen möchte ich auf unsere Infrastrukturen,<br />

die im ganzen Land umfangreiche<br />

Möglichkeiten der Begleitung,<br />

Beratung und Unterstützung bieten:<br />

die Landesleitstelle „Älter werden<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>“ im Sozialm<strong>in</strong>isterium,<br />

das Programm ,seniorTRAINER’<br />

und die Leitstelle ,Ehrenamt und Bürgerbeteiligung’<br />

<strong>in</strong> der Staatskanzlei.<br />

Mit der Berufung des Beauftragten für<br />

das ehrenamtliche Engagement, Bernhard<br />

Nacke, und der von ihm verantworteten<br />

Initiative ,Ich b<strong>in</strong> dabei!’ will<br />

ich neue Akzente der Aktivierung und<br />

Gew<strong>in</strong>nung von Senior<strong>in</strong>nen und Senioren<br />

für e<strong>in</strong> selbst gestaltetes Engagement<br />

setzen.“ Die Initiative ziele auf<br />

Unterstützung von Kommunen bei der<br />

Entwicklung und Umsetzung kommunaler<br />

Strategien der Engagementförderung.<br />

Das Bad Emser Seniorenbüro<br />

„Die Brücke“ sei dafür e<strong>in</strong> gutes Beispiel.<br />

„Sozialversicherung des Denkmalschutzes"<br />

EU-Konferenz <strong>in</strong> Koblenz diskutiert über Zukunft des Kulturerbes <strong>in</strong> ländlichen Räumen<br />

jahrzehntelang „kaum gezahlt wurde".<br />

Dass hochgesteckte gesellschaftspolitische<br />

Ziele, wie Klimawandel, Senkung<br />

des Energieverbrauchs, Steigerung<br />

von Energieeffizienz, Energiegew<strong>in</strong>nung<br />

und Energietransport längst<br />

den Arbeitsalltag von Denkmalpflegern,<br />

Archäologen, Kultur- und Naturlandschaftsschützern<br />

e<strong>in</strong>geholt haben,<br />

bestätigt auch Wolfgang Karl Göhner,<br />

Chairman des European Heritage Legal<br />

Forums (EHLF).<br />

Max Dudler, der im Rahmen der EU-<br />

Konferenz e<strong>in</strong>en öffentlichen Vortrag<br />

zum Thema „Weiterbauen“ hielt,<br />

drückte es so aus: „Es ist eigentümlich<br />

mit den Denkmalen. Das Baudenkmal<br />

führt uns vor Augen, dass wir von der<br />

Vergangenheit getrennt s<strong>in</strong>d. Zugleich<br />

er<strong>in</strong>nert es uns aber daran, dass es unsere<br />

Aufgabe ist, e<strong>in</strong>e Beziehung zu unserer<br />

Geschichte aufzunehmen. Darum<br />

führt mich gerade das Bauen im Bestand“,<br />

so Max Dudler weiter, „auf die<br />

Suche nach e<strong>in</strong>er Architektur, die die<br />

Geschichte fortsetzt. Jenseits von Rekonstruktion<br />

und Reparatur. Die Suche<br />

nach dem Neuen, das ohne das Alte<br />

nicht möglich und denkbar wäre, nenne<br />

ich Weiterbauen.“<br />

Alle Beiträge der Konferenz können<br />

unter www.gdke-rlp.de/HISTCAPE<br />

nachgelesen werden.<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Malu Dreyer empf<strong>in</strong>g heute den General der Artillerietruppe<br />

und Kommandeur Artillerieschule, Brigadegeneral Heribert Hupka,<br />

zum Antrittsbesuch <strong>in</strong> der Staatskanzlei. Die Artillerieschule der Bundeswehr<br />

ist die Zentrale Aus- und Weiterbildungse<strong>in</strong>richtung der Artillerietruppe der<br />

Bundeswehr. Sie wurde 1956 <strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong> gegründet und wird seit gut<br />

fünf Jahren von Brigadegeneral Hupka geführt. Der Kommandeur wurde beim<br />

Besuch bei M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Dreyer von Idar-Oberste<strong>in</strong>s Oberbürgermeister<br />

Bruno Zimmer begleitet. Die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> und der General waren<br />

sich e<strong>in</strong>ig, dass die Landesregierung und die Bundeswehr ihr sehr gutes Verhältnis<br />

auch weiterh<strong>in</strong> pflegen würden. Die M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> zeigte sich erfreut,<br />

dass durch den gesicherten Betrieb der Artillerieschule auch die Nutzung<br />

des nahe gelegenen Truppenübungsplatzes Baumholder gewährleistet<br />

bleibe. Der Standort Idar-Oberste<strong>in</strong> bleibe wie die Artillerieschule, allerd<strong>in</strong>gs<br />

künftig unter e<strong>in</strong>er anderen Bezeichnung und e<strong>in</strong>er Kommandobehörde<br />

<strong>in</strong> Munster unterstellt, erhalten und erfahre sogar e<strong>in</strong>e Aufstockung um<br />

60 Dienstposten. M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Malu Dreyer sicherte dem General zu,<br />

im ständigen Dialog zu bleiben. Die Regierungschef<strong>in</strong> und der General werden<br />

sich schon am Wochenende beim Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>-Tag <strong>in</strong> Pirmasens wiedersehen.<br />

Foto: Stefan Sämmer<br />

Erlittenes Unrecht wieder gut machen<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> hat auf der Justizm<strong>in</strong>isterkonferenz<br />

im saarländischen<br />

Perl-Nennig e<strong>in</strong>en Antrag zur Frage<br />

des Umgangs mit zu Unrecht <strong>in</strong>haftierten<br />

Personen und zu deren Rehabilitation<br />

e<strong>in</strong>gebracht. Justizm<strong>in</strong>ister<br />

Jochen Hartloff: „Strafgerichtliche<br />

Fehlentscheidungen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />

Justizirrtums s<strong>in</strong>d glücklicherweise<br />

sehr seltene E<strong>in</strong>zelfälle, aber trotz des<br />

Herausgeber: Staatskanzlei, Peter-Altmeier-<br />

Allee 1, 55116 Ma<strong>in</strong>z.<br />

Druck und Verlag: Oppenheimer Druckhaus<br />

GmbH, 55286 Wörrstadt.<br />

Redaktion für die <strong>StaatsZeitung</strong>: Monika Fuhr<br />

(verantwortlich), Michael Maurer (Koord<strong>in</strong>ation),<br />

Rolf Becker.<br />

Redaktion für Staatsanzeiger: Brigitte Hattenhauer,<br />

Gottfried Huba (verantwortlich)– (alle<br />

Peter-Altmeier-Allee 1, 55116 Ma<strong>in</strong>z). Der<br />

Staatsanzeiger für Rhe<strong>in</strong>land- <strong>Pfalz</strong> – Amtliche<br />

Bekanntmachungen – ist ständige Beilage der<br />

<strong>StaatsZeitung</strong><br />

– Ausgabe A –.<br />

Redaktionelle Zuschriften s<strong>in</strong>d an die<br />

Redaktion der <strong>StaatsZeitung</strong>, Amtliche<br />

Bekanntmachungen oder Veröffentlichungen<br />

s<strong>in</strong>d an die Redaktion des Staatsanzeigers,<br />

<strong>StaatsZeitung</strong><br />

ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>mal wöchentlich<br />

sehr hohen Niveaus der Schutzrechte<br />

von Beschuldigten im deutschen<br />

Strafverfahrensrecht und aller Sorgfalt<br />

der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />

nicht immer zu vermeiden.<br />

Gerade bei e<strong>in</strong>em zu Unrecht verurteilten<br />

Menschen steht der Staat aber<br />

<strong>in</strong> besonderem Maße <strong>in</strong> der Pflicht, das<br />

erlittene Unrecht wieder gut zu machen.“<br />

jeweils Staatskanzlei, Peter-Altmeier-Allee 1,<br />

55116 Ma<strong>in</strong>z, zu richten. <strong>StaatsZeitung</strong>:<br />

Tel.: 0 61 31 / 16 46 88, Fax 0 61 31 / 16 46 91<br />

Internet-Adresse: www.stz.stk.rlp.de; E-Mail:<br />

staatszeitung@stk.rlp.de. Staatsanzeiger: Tel.<br />

06131/164753, Fax: 0 6131/164070.<br />

Bei Satzfehlern entsteht <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall<br />

Anspruch auf Schadenersatz; es kann nur die<br />

Aufnahme e<strong>in</strong>er Ersatzanzeige verlangt werden.<br />

Bezugspreis jährlich 23,52 Euro zuzüglich<br />

1,– Euro E<strong>in</strong>weisungsgebühr. Die Auslieferung<br />

von E<strong>in</strong>zelstücken erfolgt über das Landeshauptarchiv,<br />

Karmeliterstraße 1–3, 56013 Koblenz.<br />

Die Preise enthalten ke<strong>in</strong>e Mehrwertsteuer, da<br />

die Landesregierung hoheitsrechtlich tätig ist.<br />

Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte wird<br />

ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen.


<strong>Nr</strong>. <strong>21</strong> / Montag, 24. Juni 2013<br />

Seite 3<br />

Aus dem<br />

Landtag<br />

Fortsetzung von letzter Woche<br />

F<strong>in</strong>anzielle Reformen begrüßt<br />

Der Gesetzentwurf der Landesregierung<br />

zur Reform des f<strong>in</strong>anziellen öffentlichen<br />

Dienstrechts wurde <strong>in</strong> zweiter<br />

Beratung im Landtag besprochen.<br />

Die Koalitionsfraktionen begrüßten die<br />

durch die Föderalismusreform I erforderlich<br />

gewordenen neuen gesetzlichen<br />

Regelungen, die unter anderem e<strong>in</strong><br />

Erfahrungsstufenmodell <strong>in</strong> der Beamtenbesoldung<br />

e<strong>in</strong>führe. Der Gesetzesentwurf<br />

wurde <strong>in</strong> zweiter und abschließender<br />

Beratung gegen die Stimmen<br />

der CDU angenommen.<br />

Thomas Wansch<br />

(SPD) begrüßte die<br />

Reform des f<strong>in</strong>anziellen<br />

öffentlichen<br />

Dienstrechtes, die<br />

<strong>in</strong> Folge der Föderalismusreform<br />

notwendig geworden<br />

sei. Die Gesetzestransparenz<br />

habe<br />

bisher auf bundesrechtlichen<br />

Regelungen<br />

beruht<br />

und solle nun auch E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die gesetzlichen<br />

Regelungen des Landes<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> f<strong>in</strong>den. Dies sei für<br />

Wansch auch e<strong>in</strong> Ausdruck e<strong>in</strong>er höheren<br />

Selbstständigkeit und Eigenständigkeit<br />

des Landes. Das Gesetz be<strong>in</strong>halte<br />

<strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

des öffentlichen Dienstrechtes, <strong>in</strong>dem<br />

e<strong>in</strong> Erfahrungszeitmodell e<strong>in</strong>geführt<br />

werde. Dadurch solle <strong>in</strong>sbesondere<br />

das Leistungspr<strong>in</strong>zip betont werden.<br />

Die Neugestaltung schaffe altersunabhängige<br />

und an beruflichen Dienstund<br />

Erfahrungszeiten orientierte Besoldungsstrukturen.<br />

Wansch hob zudem<br />

positiv hervor, dass es gelungen<br />

sei, die gesetzliche Regelung kostenneutral<br />

zu gestalten. Der Änderungsantrag<br />

der Koalition berücksichtige e<strong>in</strong>ige<br />

weitere wichtige Aspekte. So sei der<br />

aktuellen Rechtsprechung des Europäischen<br />

Gerichtshofes beziehungsweise<br />

des Bundesverwaltungsgerichts h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Anspruches von Beamten<br />

auf Abgeltung von gewährleistetem<br />

M<strong>in</strong>desturlaub, der krankheitsbed<strong>in</strong>gt<br />

nicht wahrgenommen werden konnte,<br />

Rechnung getragen worden. Den Entschließungsantrag<br />

der CDU-Fraktion<br />

kritisierte Wansch stark, da dieser Kosten<br />

von zusätzlichen 200 Millionen Euro<br />

pro Jahr verursachen würde.<br />

„Arzt im Rettungsdienst“<br />

Im Landtag wurde <strong>in</strong> zweiter Beratung<br />

e<strong>in</strong> Gesetzentwurf der Landesregierung<br />

zur Änderung rettungsdienstlicher<br />

Vorschriften besprochen. Mit dem<br />

1. Januar 2014 ist gesetzlich vorgesehen,<br />

dass nur noch Ärzte mit der Zusatzqualifikation<br />

<strong>in</strong> der „Notfallmediz<strong>in</strong>“<br />

als Notärzte e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

dürften. Dies war fraktionsübergreifend<br />

als Problem gesehen worden,<br />

da so im ländlichen Raum e<strong>in</strong> eklatanter<br />

Mangel <strong>in</strong> der Notfallversorgung<br />

entstehen würde. Denn gerade kle<strong>in</strong>ere<br />

Krankenhäuser könnten sich die Weiterqualifikation<br />

der Ärzte nicht leisten.<br />

Der e<strong>in</strong>gebrachte Gesetzesentwurf<br />

trage dem Rechnung, <strong>in</strong>dem er es<br />

Ärzten mit der Zusatzqualifikation<br />

„Arzt im Rettungsdienst“ weiterh<strong>in</strong><br />

ermögliche als Notarzt e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

zu können. Das Landesgesetz zur<br />

Änderung rettungsdienstlicher Vorschriften<br />

wurde e<strong>in</strong>stimmig angenommen.<br />

Dr. Peter Enders (CDU) erachtete es<br />

Bernhard Henter<br />

(CDU) kritisierte<br />

im Gegenzug das<br />

Dienstrechtsänderungsgesetz<br />

zur<br />

Verbesserung der<br />

Haushaltsf<strong>in</strong>anzierung<br />

aus dem Jahr<br />

2001. Das Land<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

habe damit von<br />

der Befugnis, <strong>in</strong><br />

Zukunft die Gesetzgebungskompetenz<br />

selbst auszuüben,<br />

Gebrauch gemacht. Damals sei<br />

e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Erhöhung der Beamtenbesoldung<br />

von e<strong>in</strong>em Prozent für fünf<br />

Jahre beschlossen worden. Daher begrüße<br />

die CDU-Fraktion den vorliegenden<br />

Gesetzesentwurf, der versuche, e<strong>in</strong>e<br />

Vollkodifikation des Besoldungsund<br />

Versorgungsrechts herbeizuführen.<br />

Sowohl für den Gesetzgeber als auch<br />

für den Nutzer dieser Rechtsmaterie<br />

stelle das e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung dar. Die<br />

Neugestaltung habe zu e<strong>in</strong>er altersunabhängigen,<br />

sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an beruflichen<br />

Dienst- und Erfahrungszeiten<br />

orientierte Besoldungsstruktur geführt.<br />

Doch die CDU-Fraktion, so Henter,<br />

hätte sich gewünscht, dass man die<br />

K<strong>in</strong>dererziehungszeiten nicht nur von<br />

e<strong>in</strong>em Jahr, sondern auch von zwei oder<br />

drei Jahren hätte e<strong>in</strong>fließen lassen.<br />

Durch die schlechte Besoldung der Beamten,<br />

kritisierte Henter, gebe es zudem<br />

erhebliche Probleme bei der Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung.<br />

„Wir wollten doch<br />

immer die Besten im Landesdienst. Wir<br />

wollten doch gute und qualifizierte<br />

Kräfte. Dann müssen wir dafür auch<br />

die Voraussetzungen schaffen“, forderte<br />

Henter. Weil die Alimentierung der<br />

Beamten nicht sachgerecht geregelt sei,<br />

habe die CDU-Fraktion e<strong>in</strong>en Entschließungsantrag<br />

e<strong>in</strong>gebracht. Dieser<br />

be<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>e zeitnahe Übernahme des<br />

Tarifergebnisses, so wie es für die Angestellten<br />

ausgehandelt wurde, auch im<br />

Bereich der Beamtenbesoldung.<br />

Ulrich Ste<strong>in</strong>bach<br />

(Bündnis 90/Die<br />

Grünen) betonte,<br />

dass die Übertragung<br />

von Bundesrecht<br />

auf alle<strong>in</strong>iges<br />

Landesrecht im<br />

Wesentlichen kostenneutral<br />

geschehe<br />

und eben auch<br />

sicherstelle, dass es<br />

<strong>in</strong> das Konzept der<br />

Schuldenbremse<br />

mit e<strong>in</strong>gebunden sei. Es seien somit die<br />

bundesrechtlichen Vorstellungen im<br />

Wesentlichen übernommen worden, sie<br />

seien jedoch an die Prämisse der Kostenneutralität<br />

angepasst worden. An<br />

e<strong>in</strong>zelnen Stellen seien die Regelungen<br />

der Regierungsvorlage leicht verändert<br />

worden. Der wichtigste Punkt sei, dass<br />

im Bereich der Reisekostenaufwendungen<br />

die Erstattungen wieder e<strong>in</strong>geführt<br />

worden seien. Den Entschließungsantrag<br />

der CDU-Fraktion h<strong>in</strong>gegen kritisierte<br />

Ste<strong>in</strong>bach stark, so seien F<strong>in</strong>anzierungsvorschläge<br />

gänzlich ausgelassen<br />

worden. Die CDU-Fraktion müsse<br />

erklären, woher sie die zusätzlichen<br />

Mittel <strong>in</strong> Höhe von bis zu 200 Millionen<br />

Euro nehmen wolle. Ste<strong>in</strong>bach sei sich<br />

bewusst, dass die jetzigen Regelungen<br />

den Beamten e<strong>in</strong>en großen Beitrag abverlange.<br />

Gunther He<strong>in</strong>isch (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) verdeutlichte, dass mit der<br />

heute zu verabschiedenden Reform des<br />

f<strong>in</strong>anziellen öffentlichen Dienstrechts<br />

auch die Änderung der Besoldung der<br />

Professor<strong>in</strong>nen und Professoren an den<br />

Hochschulen <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> beschlossen<br />

werde. Es sei aber positiv<br />

festzuhalten, dass das Grundgehalt der<br />

Professor<strong>in</strong>nen und Professoren dadurch<br />

steigen werde. Dies liege auch<br />

daran, dass die rot-grüne Koalition bei<br />

den Ausgaben klare Prioritäten für Bildung<br />

und Wissenschaft vere<strong>in</strong>bart habe,<br />

so He<strong>in</strong>isch. Mit dem Modell s<strong>in</strong>d Mehrkosten<br />

von zunächst 1,6 Millionen Euro<br />

jährlich verbunden. Dieser Betrag werde<br />

auf bis zu 3,5 bis 4 Millionen Euro<br />

anwachsen. Es werde also e<strong>in</strong> tatsächlicher<br />

Mehrbedarf <strong>in</strong> diesem Bereich generiert.<br />

Dadurch wird die Professorenbesoldung<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> nicht<br />

zum Ausreißer nach unten oder oben,<br />

sondern bewege sich <strong>in</strong> dem Korridor,<br />

<strong>in</strong> dem sich die anderen Bundesländer<br />

auch bewegten, hielt He<strong>in</strong>isch fest.<br />

Auch F<strong>in</strong>anzstaatssekretär Dr. Salvatore<br />

Barbaro (SPD) begrüßte die E<strong>in</strong>führung<br />

des Erfahrungsstufenmodells<br />

als Ausfluss der Föderalismusreform I.<br />

E<strong>in</strong> Vorteil sei etwa die verbesserte<br />

Möglichkeit, Personal aus der Privatwirtschaft<br />

für den öffentlichen Dienst<br />

zu gew<strong>in</strong>nen sowie die größere Eigenständigkeit<br />

des Landes <strong>in</strong> der Gesetzgebung.<br />

Auch würden Zeiten der Pflege,<br />

der K<strong>in</strong>derbetreuung oder e<strong>in</strong>es<br />

freiwilligen sozialen oder auch ökologischen<br />

Jahres anerkannt. Die Beamtenbesoldung,<br />

die von der CDU-Fraktion<br />

angesprochen worden sei, sei jedoch<br />

gar nicht Gegenstand dieses Gesetzes,<br />

stellte Barbaro klar.<br />

als zw<strong>in</strong>gend notwendig, die Gesetzesänderung<br />

voranzutreiben. Ansonsten<br />

würde ab dem 1. Januar 2014 e<strong>in</strong> Gesetz<br />

gelten, das nicht erfüllt werden<br />

könne, weil es nicht genug Notärzte<br />

gebe, die über die Qualifikation der<br />

Zusatzbezeichnung „Notfallmediz<strong>in</strong>“<br />

verfügen. E<strong>in</strong> Grundproblem sei sicherlich,<br />

dass die Vergütung, egal ob<br />

jemand die Zusatzbezeichnung hat<br />

oder nicht, gleich erfolgen muss. Da<br />

müssten Anreize gesetzt werden, sich<br />

zu qualifizieren. Es könne aber nicht<br />

se<strong>in</strong>, dass der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst,<br />

<strong>in</strong> aller Regel besser bezahlt<br />

werde als die notärztliche Tätigkeit.<br />

Für Enders sei dies e<strong>in</strong> Anachronismus,<br />

den man nicht mehr länger akzeptieren<br />

dürfe. Auch gebe es aufgrund<br />

des Nichtvorhandense<strong>in</strong>s öffentlich-rechtlicher<br />

Verträge im Rettungsdienstgesetz<br />

e<strong>in</strong> sehr starkes Stadt-<br />

Land-Gefälle bei der Vergütung. Das<br />

sei mit e<strong>in</strong> Grund dafür, dass es dort<br />

Besetzungs- und Nachwuchsprobleme<br />

gebe.<br />

Friederike Ebli (SPD) g<strong>in</strong>g es vor allem<br />

um die betroffenen Menschen, die auf<br />

e<strong>in</strong>e gute Versorgung im Rettungswesen<br />

und Notfalldienst angewiesen seien.<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> sei <strong>in</strong> der Tat e<strong>in</strong>es<br />

der ersten Bundesländer gewesen, die<br />

im Rettungsdienstgesetz den Begriff<br />

„Notfallmediz<strong>in</strong>“ aufgenommen haben.<br />

Die Ansprüche an die Weiterbildung<br />

seien mit die höchsten <strong>in</strong> der<br />

ganzen Bundesrepublik gewesen. Dass<br />

nun die Bundesärztekammer e<strong>in</strong> Curriculum<br />

vorgelegt habe, sei s<strong>in</strong>nvoll, so<br />

Ebli. So sei das Rettungsdienstgesetz<br />

<strong>in</strong> allen Bundesländern angeglichen<br />

worden. In ländlichen Räumen führe<br />

dies jedoch zu Problemen. Kle<strong>in</strong>ere<br />

Krankenhäuser, hätten es weitaus<br />

schwerer, diese hohen Ansprüche und<br />

Voraussetzungen <strong>in</strong> der Weiterbildung<br />

zu erfüllen. „Deswegen s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der<br />

Situation, dass wir genauer h<strong>in</strong>schauen<br />

müssen, ob wir die Zusatzbezeichnung<br />

„Arzt im Rettungsdienst“ weiter<br />

gelten lassen oder sehr restriktiv se<strong>in</strong><br />

Festanstellung von auswärtigen Tagespflegekräften<br />

Auf Antrag der Landesregierung wurde<br />

das Landesgesetz zur Änderung des<br />

K<strong>in</strong>dertagesstättengesetzes <strong>in</strong> zweiter<br />

Beratung im Landtag diskutiert. Dieses<br />

vom Bund <strong>in</strong>itiierte Förderprogramm<br />

zielt auf die Festanstellung von Tagespflegekräften<br />

außerhalb der K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

ab, etwa <strong>in</strong> Unternehmen.<br />

Die Hälfte der Personalkosten<br />

wird im ersten Anstellungsjahr vom<br />

Bund übernommen. Bis November dieses<br />

Jahres können dafür Mittel des Europäischen<br />

Sozialfonds <strong>in</strong> Höhe von<br />

zehn Millionen Euro beantragt werden.<br />

Der Antrag wurde e<strong>in</strong>stimmig mit den<br />

Stimmen der Fraktionen der SPD,<br />

Bündnis 90/Die Grünen und CDU <strong>in</strong><br />

abschließender Beratung angenommen.<br />

Simone Huth-Haage (CDU) begrüßte<br />

die Initiative, kritisierte aber, dass ihre<br />

Fraktion bereits im Jahr 2008 e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden Antrag e<strong>in</strong>gereicht habe,<br />

der damals abgelehnt worden sei.<br />

Dadurch sei viel Zeit verloren gegangen.<br />

In allen anderen Bundesländern<br />

hätte man sich bereits an dem Programm<br />

beteiligt. Nur durch das Bundesprogramm<br />

sei die Landesregierung<br />

jetzt aktiv geworden. Das Aktionsprogramm<br />

der K<strong>in</strong>dertagespflege des Bundes<br />

ermögliche es dem Arbeitgeber, für<br />

festangestellte Pflegepersonen die<br />

Hälfte des Bruttojahreslohnes über den<br />

Bund zu ref<strong>in</strong>anzieren. Bislang hätten<br />

sich rhe<strong>in</strong>land-pfälzische Unternehmen<br />

jedoch nicht an diesem Programm<br />

beteiligen können. Durch die Haltung<br />

der Landesregierung zur K<strong>in</strong>dertagespflege<br />

habe sie vielen Familien das<br />

Leben schwer gemacht.<br />

Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) jedoch<br />

wollte richtig gestellt wissen, dass die<br />

CDU die K<strong>in</strong>dertagespflege damals <strong>in</strong><br />

Kostenfreie Schulbeförderung<br />

Auf Antrag der Landesregierung wurde<br />

e<strong>in</strong> Gesetzesentwurf zur Änderung<br />

des Schulgesetzes <strong>in</strong> zweiter Beratung<br />

im Landtag diskutiert. Der Antrag<br />

sieht die kostenfreie Schulbeförderung<br />

für alle Schulk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<br />

<strong>Pfalz</strong> und die Schulpflicht für K<strong>in</strong>der<br />

ohne Aufenthaltstitel vor. Daneben ermächtigt<br />

die Änderung des Schulgesetzes<br />

zur Erhebung schulstatistischer<br />

Daten. Auch die Zusammensetzung der<br />

Schulträgerausschüsse ist verändert<br />

worden. Der Antrag wurde mit den<br />

Stimmen der Fraktionen der SPD und<br />

Bündnis 90/Die Grünen gegen die<br />

Stimmen der CDU <strong>in</strong> zweiter und abschließender<br />

Beratung angenommen.<br />

Zudem wurde e<strong>in</strong> Entschließungsantrag<br />

der CDU erörtert, der zwei Aspekte<br />

des Antrags der Landesregierung revidieren<br />

sollte. Die kostenlose Schulbeförderung<br />

soll nur für f<strong>in</strong>anzschwache<br />

Familien bestimmt se<strong>in</strong>, zudem wird<br />

e<strong>in</strong> Fokus auf die Deutschförderung bei<br />

K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund gelegt,<br />

während der muttersprachliche<br />

Unterricht gestrichen werden soll. Dieser<br />

Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen<br />

wurde abgelehnt.<br />

und sagen sollen, Notfallmediz<strong>in</strong> ist<br />

das alle<strong>in</strong> Seligmachende“, wie Ebli zu<br />

bedenken gab. Die Versorgung der<br />

Menschen im ländlichen Raum müsse<br />

gewährleistet werden.<br />

Der Forderung schloss sich auch Stephanie<br />

Nab<strong>in</strong>ger (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) an. In e<strong>in</strong>em Flächenstaat wie<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> brauche man e<strong>in</strong><br />

funktionierendes Rettungswesen, damit<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger im Unglücks-<br />

oder Notfall schnelle und qualifizierte<br />

mediz<strong>in</strong>ische Hilfe erhalten<br />

könnten, was mit dem Gesetzesentwurf<br />

sichergestellt werden solle.<br />

den K<strong>in</strong>dertagesstätten unterbr<strong>in</strong>gen<br />

wollte. „Die CDU-Fraktion wollte die<br />

„K<strong>in</strong>dertagesstätten light“ und hat die<br />

gute Ausbildung unserer Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

und Erzieher nie anerkannt. Es g<strong>in</strong>g<br />

der CDU nur um die Betreuung, die<br />

Bildungskomponente fehlte vollkommen“,<br />

stellte Sahler-Fesel klar. Das<br />

Programm fördere aber ausschließlich<br />

die Anstellung außerhalb von K<strong>in</strong>dertagesstätten.<br />

Die nun vorgenommene<br />

Änderung sei <strong>in</strong> der Tat notwendig, damit<br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> aus der Förderung<br />

des Bundesprogramms zur Festanstellung<br />

von Pflegepersonal <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

profitiere. Dies stelle aber<br />

lediglich e<strong>in</strong>en Anreiz dar, da die Förderung<br />

nur e<strong>in</strong>malig ausgezahlt werde<br />

und nur das erste Anstellungsjahr umfasse.<br />

Mart<strong>in</strong> Brandl (CDU) betonte, dass die<br />

Änderung viele Vorteile habe, jedoch<br />

auch e<strong>in</strong>ige Probleme aufwerfe. Auch<br />

wenn der Antrag die Eltern verstärkt<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>de und die Erhebung statistischer<br />

Daten ermögliche, so werde die<br />

kostenfreie Schulbeförderung und die<br />

Sicherstellung der Schulpflicht von<br />

K<strong>in</strong>dern ohne Aufenthaltstiteln seitens<br />

se<strong>in</strong>er Fraktion als kritisch erachtet.<br />

Letzteres werfe die Frage auf, wie<br />

e<strong>in</strong>e adäquate Deutschförderung dauerhaft<br />

gewährleistet werden könne. In<br />

bestimmten Brennpunkten gebe es bereits<br />

jetzt eklatante Mängel der Förderangebote.<br />

Doch gerade Migrantenk<strong>in</strong>der<br />

ohne Deutschkenntnisse<br />

benötigten e<strong>in</strong>e qualifizierte Förderung,<br />

so Brandl. Ihr Antrag wolle daher<br />

e<strong>in</strong>e gezielte Deutschförderung sicherstellen.<br />

Nur so könnten Migrantenk<strong>in</strong>der<br />

ihr Recht auf Bildung<br />

tatsächlich wahrnehmen. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Kritikpunkt sei die Änderung im Beförderungsgesetz.<br />

„Die 30 Millionen<br />

Euro, die für die kostenlose Beförderung<br />

der K<strong>in</strong>der ausgegeben wird, s<strong>in</strong>d<br />

nach Ansicht der CDU-Fraktion an<br />

der falschen Stelle ausgegeben worden.<br />

Mit diesen 30 Millionen Euro<br />

können hier und heute die Zahl der<br />

Lehrausfälle um die Hälfte reduziert<br />

werden“.<br />

Benedict Oster (SPD) verteidigte die<br />

kostenfreie Schulbeförderung. Oster<br />

stellte sich voll und ganz h<strong>in</strong>ter die Beförderungsregelungen<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<br />

<strong>Pfalz</strong>: „Die e<strong>in</strong>heitliche Handhabung<br />

und Änderung im Schulgesetz schafft<br />

e<strong>in</strong>e gerechte Wahlfreiheit und darf<br />

nicht abhängig von den Schülerbeförderungskosten<br />

se<strong>in</strong>.“ Ihn würde <strong>in</strong>teressieren,<br />

wo die CDU denn die E<strong>in</strong>kommensgrenze<br />

setzen wolle, dazu<br />

solle sie konkrete Fakten nennen. Den<br />

Entschließungsantrag der CDU kritisierte<br />

Oster. Sprachförderung vor allem<br />

für Migrantenk<strong>in</strong>der und K<strong>in</strong>der<br />

von Asylbewerbern sei e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit,<br />

die seit vielen Jahren <strong>in</strong><br />

den rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Schulen<br />

aktiv praktiziert werde. Oster kritisierte<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Streichung des<br />

muttersprachlichen. „Sie schreiben <strong>in</strong><br />

Ihrem Antrag e<strong>in</strong>e Seite über die Bedeutung<br />

von Sprachförderung und<br />

wollen den muttersprachlichen Unterricht<br />

streichen. Das ist für mich paradox.“<br />

Die Schulpflicht von asylsuchenden<br />

K<strong>in</strong>dern sei für Oster e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Neuerung, zähle es doch zu<br />

den Menschenrechten, dass man e<strong>in</strong>e<br />

Schule besuchen dürfe und könne.<br />

Auch sei es nun möglich statistische<br />

Daten zu erheben und auszuwerten,<br />

Dies bekräftigte auch Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Roger Lewentz (SPD). Eigentlich sei<br />

das Gesetz, welches zum 1. Januar<br />

2014 greifen sollte, e<strong>in</strong>e gute Idee gewesen.<br />

Doch die eigentliche Intention,<br />

dass ab dem Zeitpunkt nur noch solche<br />

Ärzte als Notärzte e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

dürfen, die über die Zusatzbezeichnung<br />

„Notfallmediz<strong>in</strong>“ verfügen, sei <strong>in</strong><br />

der Praxis so nicht umsetzbar, bedauerte<br />

Lewentz. Denn dies hätte nunmehr<br />

zur Folge, dass im ländlichen Bereich<br />

nicht ausreichend Ärzt<strong>in</strong>nen zur<br />

Verfügung stünden. Aus diesem<br />

Grund, würden die Voraussetzungen<br />

dah<strong>in</strong>gehend geändert, dass Ärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Ärzte mit dem Fachkundenachweis<br />

„Rettungsdienst“ ab dem 1. Januar<br />

2014 weiter im Notarztdienst e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden können. „Das ist bewusst<br />

e<strong>in</strong>e Folge der praktischen Realität,<br />

auch wenn wir gerne den weitergehenden<br />

Nachweis und die weitergehende<br />

Ausbildung gehabt hätten“, konstatierte<br />

Lewentz. Lewentz bedauerte zudem,<br />

dass die Vergütung hier e<strong>in</strong>e<br />

große Rolle spiele. Daher würde e<strong>in</strong>e<br />

weitere Gesetzesänderung e<strong>in</strong>e Quotenregelung<br />

dergestalt e<strong>in</strong>führen, dass<br />

die Kosten für das Personal der Leitstellen<br />

zu 60 Prozent von den Krankenkassen<br />

und zu 40 Prozent vom<br />

Land getragen würden.<br />

Elisabeth Bröskamp (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) wehrte sich gegen den Vorwurf<br />

seitens der CDU-Fraktion, die Koalition<br />

hätte Zeit vergeudet. Nur weil es <strong>in</strong><br />

anderen Ländern früher umgesetzt<br />

worden sei, hieße dies nicht, dass es<br />

besser umgesetzt worden wäre. So würden<br />

<strong>in</strong> anderen Ländern ganz andere<br />

Ansprüche an die Qualifikation oder<br />

auch an die Bezahlung von Tagespflegepersonen<br />

gestellt werden. Die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf sei für<br />

die Landesregierung sehr wichtig, auch<br />

weil dies heute e<strong>in</strong> harter Standortfaktor<br />

bei der Berufswahl sei. Familien<br />

würden sich dort niederlassen, wo sie<br />

nicht nur Arbeit haben, sondern wo sie<br />

Familie und Arbeit unter e<strong>in</strong>en Hut<br />

br<strong>in</strong>gen können, so Bröskamp. Die<br />

Pflegekräfte hätten e<strong>in</strong> Anrecht auf e<strong>in</strong>en<br />

angemessene Bezahlung und e<strong>in</strong>e<br />

langjährige Anstellung. Da der Fördertopf<br />

begrenzt sei, stelle sich natürlich<br />

die Frage, was danach mit den Tagespflegemüttern<br />

passiert. „Etwas zu<br />

<strong>in</strong>itiieren, ist das e<strong>in</strong>e, es aber auch beständig<br />

fortzuführen und letzten Endes<br />

auch über Jahre für die entsprechenden<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

zu sichern, ist das andere“, gab Bröskamp<br />

zu bedenken.<br />

Auch Familienm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Irene Alt<br />

(Bündnis 90/Die Grünen) begrüßte die<br />

Gesetzesänderung. Bisher hätten Tagespflegekräfte<br />

nur <strong>in</strong> den eigenen<br />

Räumen oder <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

K<strong>in</strong>der betreuen können. Nun sei dies<br />

auch <strong>in</strong> anderen Räumlichkeiten möglich.<br />

Durch die Gesetzesänderung könne<br />

der Betreuungsanspruch von K<strong>in</strong>dern<br />

ab dem ersten Lebensjahr noch<br />

besser erfüllt werden. „Das ist gut so,<br />

denn die K<strong>in</strong>dertagespflege ist das<br />

zweite Standbe<strong>in</strong> der rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />

K<strong>in</strong>dertagesbetreuung“, so Alt.<br />

Die K<strong>in</strong>dertagespflege zeichne sich<br />

durch e<strong>in</strong>e familiennahe und zeitlich<br />

flexible Betreuung aus und sei damit<br />

besonders attraktiv für Eltern, die noch<br />

sehr junge K<strong>in</strong>der haben, oder auch für<br />

Eltern, die außergewöhnliche Arbeitszeiten<br />

haben und <strong>in</strong>sofern auf e<strong>in</strong>e besonders<br />

flexible K<strong>in</strong>derbetreuung angewiesen<br />

seien. Durch die Fördermittel<br />

würde die Hälfte der Personalkosten im<br />

ersten Anstellungsjahr übernommen<br />

werden. So werde Unternehmen, aber<br />

auch Altenheimen und Krankenhäusern<br />

die Gelegenheit geboten, Tagespflegepersonen<br />

fest anzustellen und<br />

sie <strong>in</strong> ihren eigenen Räumen betreuen<br />

zu lassen. Dabei schließe die Förderung<br />

e<strong>in</strong>e Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> den Räumen von<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten aus, damit es nicht<br />

zu e<strong>in</strong>er Vermischung der K<strong>in</strong>dertagespflege<br />

und den K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

komme, was der Landesregierung sehr<br />

wichtig sei.<br />

was es ermöglicht, Mängel offenzulegen<br />

und so die Chancengleichheit gezielt<br />

zu fördern.<br />

Auch Ruth Ratter (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) kritisierte den Entschließungsantrag<br />

der CDU. „Natürlich<br />

kann man immer noch mehr tun, aber<br />

der Entschließungsantrag schießt über<br />

das Ziel h<strong>in</strong>aus“, so Ratter. Sie forderte<br />

die CDU auf, <strong>in</strong> der Haushaltsdebatte<br />

entsprechende F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

zu eröffnen. Mit dem<br />

Antrag werden die Mittel für den<br />

Sprachunterricht von Migranten bereits<br />

erhöht. Ratter gab jedoch zu bedenken,<br />

dass die Integration von Migrantenk<strong>in</strong>der<br />

im laufenden Schuljahr<br />

weiterh<strong>in</strong> problematisch sei. Auch die<br />

erwarteten Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>der aus Syrien<br />

würden vor diesem Problem stehen.<br />

Bildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Doris Ahnen (SPD)<br />

unterstrich, dass die Förderung von<br />

K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> vorbildlich sei. Sie<br />

betonte, dass mit der Gesetzesänderung<br />

noch zusätzliche Mittel h<strong>in</strong>zukämen.<br />

„Wir betrachten Sprachförderung<br />

und Integration als E<strong>in</strong>heit. Wir<br />

wollen beides mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den<br />

und mit der sprachlichen Förderung<br />

der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auch e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Integration leisten“, so<br />

Ahnen. Anders als die CDU, so Ahnen,<br />

sehe die Landesregierung jedoch nicht<br />

nur die Förderung der deutschen<br />

Sprache, sondern auch die Förderung<br />

der Muttersprache als Ziel der rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />

Integrationspolitik<br />

an. Ahnen begrüßte <strong>in</strong>sbesondere die<br />

durch das Gesetz ermöglichte Erhebung<br />

Statistischer Daten, die helfe<br />

Mängel offenzulegen, sodass Fördermaßnahmen<br />

gezielt e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

könnten.<br />

LAD/STE/SCH<br />

Fortsetzung nächste Woche


Seite 4 <strong>Nr</strong>. <strong>21</strong> / Montag, 24. Juni 2013<br />

Der Landtag<br />

Nachrichten und Berichte<br />

Herausgeber: Der Präsident des Landtags<br />

Redaktion: Dieter Lang (verantwortlich)<br />

Internet-Adresse: http://www.landtag.rhe<strong>in</strong>land-pfalz.de<br />

E-Mail-Adresse: Pressestelle@landtag.rlp.de<br />

Redaktionsanschrift: Platz der Ma<strong>in</strong>zer Republik 1, 55116 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon: 0 61 31 / 20 80, Durchwahl 2 08 -22 10 oder 2 08 -24 17<br />

Am 18. Juni 2013 fand der bundesweite Aktionstag der Kampagne „De<strong>in</strong> Tag für Afrika“ statt.<br />

An diesem Tag haben sich wieder hunderttausende Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler deutschlandweit für<br />

Gleichaltrige <strong>in</strong> Afrika engagiert. Auch viele Landtagsabgeordnete aus Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> unterstützten<br />

die Arbeit von Aktion Tagwerk. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der IGS-Bretzenheim haben<br />

auf dem Landtagshof fair gehandelten Kaffee an die Landtagsabgeordneten, die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter des Landtags sowie an Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher des Landtags verkauft. Für<br />

e<strong>in</strong>e Stunde hat auch Bildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Doris Ahnen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bei ihrer Arbeit<br />

unterstützt. „Wir Deutsche haben <strong>in</strong> der Vergangenheit Hilfe erfahren dürfen und heute geht<br />

es vielen Menschen <strong>in</strong> unserem Lande sehr gut. Es ist daher für uns e<strong>in</strong>e Verpflichtung Menschen<br />

zu helfen, denen es nicht so gut geht. Aktion Tagwerk leistet hierzu e<strong>in</strong>en hervorragenden Beitrag“,<br />

so Landtagspräsident Joachim Mertes beim Besuch des „Kaffeekarren“ im Hof des Landtags.<br />

Foto: Klaus Benz<br />

Früh begann das Tagwerk auch für CDU-Fraktionschef<strong>in</strong> Julia Klöckner bei den Lohner’s <strong>in</strong> Bad<br />

Kreuznach. Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages „De<strong>in</strong> Tag für Afrika“ der Aktion Tagwerk<br />

unter dem Motto „Jede Bewegung beg<strong>in</strong>nt im Kopf!“ jobbte Klöckner <strong>in</strong> der Bäckerei für den guten<br />

Zweck. Geme<strong>in</strong>sam mit Nils Schaller, Schüler des Bad Sobernheimer Emanuel-Felke-Gymnasiums,<br />

versorgte Julia Klöckner die Bad Kreuznacher Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger mit frischen Brötchen,<br />

süßen Teilchen und anderen Backwaren. Sehr zufrieden mit dem Tagwerk ihrer beiden Aushilfen<br />

waren die Geschäftsführer des Familienbetriebs, Ellen und Achim Lohner. Kurzerhand<br />

stockten sie den Spendenbetrag auf runde 1000 Euro auf. „Gerne habe ich auch dieses Jahr wieder<br />

beim Aktionstag mitgemacht und für die gute Sache gearbeitet. Die Unterstützung der Aktion<br />

Tagwerk liegt mir sehr am Herzen, denn mit den Erlösen des Aktionstages werden wichtige Bildungsprojekte<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Burundi, Südafrika und auch <strong>in</strong> unserem Partnerland Ruanda gefördert“,<br />

so Julia Klöckner.<br />

Förderung der Mehrsprachigkeit<br />

Oberrhe<strong>in</strong>rat bekennt sich zur Bil<strong>in</strong>gualität Deutsch/Französisch<br />

E<strong>in</strong>e „Oberrhe<strong>in</strong>-Charta zur Förderung<br />

der Mehrsprachigkeit“ hat der<br />

Oberrhe<strong>in</strong>rat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Plenarsitzung<br />

am 10. Juni <strong>in</strong> Rastatt verabschiedet.<br />

Die Unterzeichnung der Charta der<br />

Mehrsprachigkeit erfolgte auf Vorschlag<br />

der Kommission Kultur, Jugend,<br />

Ausbildung unter Vorsitz der<br />

rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Landtagsabgeordneten<br />

Barbara Schleicher-Rothmund<br />

(Rhe<strong>in</strong>zabern).<br />

In der „Charta zur Förderung der<br />

Mehrsprachigkeit“ bekennen sich die<br />

Unterzeichner zum Ziel der Bil<strong>in</strong>gualität<br />

Deutsch/Französisch der Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> der Oberrhe<strong>in</strong>region. In der<br />

Diskussion im Plenum des Oberrhe<strong>in</strong>rates<br />

wurde deutlich, dass diese<br />

Zweisprachigkeit auch als Chance für<br />

mehr Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em grenzüberschreitenden<br />

Arbeitsmarkt und<br />

als positiver Standortfaktor für die<br />

Wirtschaft der Region gesehen wird.<br />

Die Charta wird auch von der<br />

Oberrhe<strong>in</strong>konferenz, dem Städtenetz<br />

Oberrhe<strong>in</strong> und den Euro-Distrikten<br />

am Oberrhe<strong>in</strong> unterschrieben werden.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt der<br />

Plenarsitzung bildete die Energiepolitik.<br />

EU-Energiekommissar Günther<br />

Oett<strong>in</strong>ger machte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rede zum<br />

Thema Energiewende den aktuellen<br />

Stand und die Zukunft des europäischen<br />

Energiemarktes deutlich<br />

und g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> auf die Auswirkungen<br />

für die Oberrhe<strong>in</strong>region. „Energiekosten<br />

werden das elementare Problem“,<br />

betonte er und warnte vor e<strong>in</strong>em<br />

Verlust von Arbeitsplätzen und<br />

Wirtschaftskraft.<br />

Mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Rastatt verabschiedeten<br />

Resolution zum Thema erneuerbare<br />

Energien setzt sich der Oberrhe<strong>in</strong>rat<br />

gegenüber den Regierungen<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass der Ausbau erneuerbarer<br />

Energien am Oberrhe<strong>in</strong> „auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft mit voller Kraft vorangetrieben<br />

wird“, so der Präsident<br />

des Oberrhe<strong>in</strong>rates, Willi Stächele<br />

(MdL). Der Oberrhe<strong>in</strong> habe das Potential,<br />

beim Thema Energiewende zu<br />

e<strong>in</strong>er tr<strong>in</strong>ationalen Vorzeigeregion zu<br />

werden, zeigte sich Stächele überzeugt.<br />

Der Präsident des Oberrhe<strong>in</strong>rates Willi Stächele, MdL, bei der Unterzeichnung<br />

der Charta zur Förderung der Mehrsprachigkeit, geme<strong>in</strong>sam mit Barbara<br />

Schleicher-Rothmund, Vorsitzende der Kommission Kultur, Jugend, Ausbildung<br />

des Oberrhe<strong>in</strong>rates, Theo Kautzmann, Mitglied Stadtrat Landau, Vizepräsident<br />

Oberrhe<strong>in</strong>rat, Jürgen Bäuerle, Landrat Rastatt, Vorsitzender<br />

Kommission Verkehr und Raumordnung und Helmut Hersberger, Grossrat Basel-Stadt,<br />

Vorjahrespräsident des Oberrhe<strong>in</strong>rates.<br />

SPD-Sprecher tagten<br />

„Frau Merkel legt ihrem Parteivorstand<br />

e<strong>in</strong> Wahlprogramm voller teurer Versprechen<br />

vor, von denen ke<strong>in</strong>es gegenf<strong>in</strong>anziert<br />

ist. Gleichzeitig taktiert sie bei<br />

den Verhandlungen mit den Ländern<br />

über die konkrete F<strong>in</strong>anzierung der Hilfen<br />

für die Opfer der Flutkatastrophe.<br />

Wohlfeile ungedeckte Versprechungen<br />

hier, und auf der anderen Seite der Versuch,<br />

die Belastung des Bundes bei der<br />

Realisierung der Hilfen auf Kosten anderer<br />

möglichst zu m<strong>in</strong>imieren“, erklärten<br />

der stellvertretende Vorsitzende der<br />

SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß,<br />

und der haushalts- und f<strong>in</strong>anzpolitische<br />

Sprecher der SPD-Landtagsfraktion,<br />

Thomas Wansch, zum Abschluss e<strong>in</strong>er<br />

Konferenz der f<strong>in</strong>anz-, haushalts- und<br />

kommunalpolitischen Sprecher<strong>in</strong>nen<br />

und Sprecher der SPD-Fraktionen im<br />

Bundestag und <strong>in</strong> den Landtagen.<br />

Poß und Wansch forderten die Bundeskanzler<strong>in</strong><br />

auf, die Interessen der<br />

Länder bei der F<strong>in</strong>anzierung der Flutopferhilfen<br />

zu berücksichtigen. Es müsse<br />

so schnell wie möglich zu e<strong>in</strong>er Lösung<br />

im Interesse der Betroffenen kommen,<br />

die auch mit den Konsolidierungserfordernissen<br />

der öffentlichen Haushalte<br />

vere<strong>in</strong>bar sei.<br />

Im Unterschied zur Politik der Kanzler<strong>in</strong><br />

habe die SPD seriöse Vorschläge<br />

zur Gegenf<strong>in</strong>anzierung wichtiger gesellschaftlicher<br />

Aufgaben gemacht. Mit moderaten<br />

Steuererhöhungen für wenige,<br />

die hohe E<strong>in</strong>kommen und Vermögen haben,<br />

könnten <strong>in</strong> Deutschland unverzichtbare<br />

Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen wie<br />

<strong>in</strong>sbesondere Bildung und Infrastrukturentwicklung<br />

f<strong>in</strong>anziert werden. „Der<br />

von uns vorgeschlagene erhöhte Spitzensatz<br />

bei der E<strong>in</strong>kommensteuer würde<br />

überhaupt nur 5 Prozent aller E<strong>in</strong>kommensbezieher<br />

belasten, bei der Wiedere<strong>in</strong>führung<br />

der Vermögensteuer geht es<br />

nur um große Vermögen. Dem Blendwerk<br />

der CDU-Vorsitzenden, die mal<br />

eben 28 Milliarden Euro unters Volk<br />

streuen will, glauben nur die Wenigsten“,<br />

erklärten Poß und Wansch.<br />

Die <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z versammelten SPD-Politiker<br />

arbeiteten auf ihrer Konferenz e<strong>in</strong>en<br />

umfangreichen Katalog f<strong>in</strong>anz- und<br />

haushaltspolitischer wie kommunalpolitischer<br />

Themen ab. Neben den Fragen e<strong>in</strong>er<br />

gerechten Steuerpolitik im Zusammenhang<br />

mit der Konsolidierung der öffentlichen<br />

Haushalte und der F<strong>in</strong>anzierung<br />

großer Zukunftsaufgaben waren<br />

u.a. die Bekämpfung von Steuerbetrug<br />

sowie die Verh<strong>in</strong>derung von aggressiven<br />

transnationalen Steuergestaltungen<br />

großer Konzerne und die europäische<br />

Bankenunion Gegenstand der Beratungen.<br />

In e<strong>in</strong>er Erklärung zur Frage der<br />

Umsatzbesteuerung der öffentlichen<br />

Hand forderten die sozialdemokratischen<br />

Politiker die Bundesregierung auf,<br />

auf europäischer Ebene endlich Initiativen<br />

zu ergreifen, um e<strong>in</strong>e Umsatzsteuerpflicht<br />

nicht-marktorientierter <strong>in</strong>terkommunaler<br />

Leistungen auszuschließen.<br />

Im Rahmen ihres partnerschaftlichen Fußballturniers besuchten die jungen<br />

Sportler des USCD Dijon und ihres Partnervere<strong>in</strong>s Fontana Ma<strong>in</strong>z-F<strong>in</strong>then<br />

auf geme<strong>in</strong>same E<strong>in</strong>ladung von Landtagspräsident Joachim Mertes und von<br />

François Patriat, Präsident des Regionalrats Burgund auch den Landtag zu<br />

e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Abendessen im Anschluss an das Fußballturnier. Die Begegnung<br />

war Bestandteil e<strong>in</strong>es partnerschaftlichen Besuchs der Burgunder <strong>in</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>, der zum Thema 50 Jahre Élysée-Vertrag die Jugendlichen<br />

aus beiden Regionen zusammenführte.<br />

Foto: Klaus Benz<br />

E<strong>in</strong>e Delegation des Bundesstaates Rio Grande do Norte/Brasilien war zu<br />

Gast <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>. Der Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister des Bundesstaates Rio<br />

Grande do Norte, Rogerio Mar<strong>in</strong>ho, gehört ebenso der Delegation an wie ranghohe<br />

Vertreter von Wirtschaft, Handel und Industrie. Der Präsident des Parlaments<br />

von Rio do Norte, Ricardo Motta, übermittelte e<strong>in</strong>e Videobotschaft.<br />

Landtagspräsident Joachim Mertes empf<strong>in</strong>g die Delegation zusammen mit<br />

Landtagsvizepräsident He<strong>in</strong>z-Hermann Schnabel und dem Abgeordneten Dieter<br />

Klöckner im Landtag. „Es s<strong>in</strong>d auch unsere historischen Wurzeln und die<br />

von Teilen <strong>in</strong> Brasilien, die Rio Grande do Norte und Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> für die<br />

Vertiefung wirtschaftlicher Beziehungen gerade auf der Ebene mittelständischer<br />

Unternehmen so <strong>in</strong>teressant macht“, so Mertes bei der Ankunft der Delegation<br />

im Landtag.<br />

Foto: Klaus Benz

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