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mit dem Schulbus Unterwegs - Schulbus.Net

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geht´s auch sicher!<br />

<strong>Unterwegs</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schulbus</strong><br />

Informationen, Empfehlungen, Beispiele zur Förderung<br />

der Sicherheit im <strong>Schulbus</strong>verkehr für Schulen, Eltern,<br />

Kommunalpolitik und Verwaltung<br />

Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH<br />

VKU<br />

Ein Unternehmen der WVG-Gruppe<br />

RLG<br />

Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH<br />

Ein Unternehmen der WVG-Gruppe


2<br />

Impressum<br />

Inhalt 3<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber:<br />

Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH<br />

(WVG)<br />

Krögerweg 11<br />

48155 Münster<br />

Tel. 0251 / 62 70 250<br />

Fax 0251 / 62 70 222<br />

Autoren der Texte:<br />

Raimund Burkert<br />

Andreas Feld<br />

Heinrich Möller<br />

Dr. Uwe Rennspieß<br />

Franz-Josef Verst<br />

Titelfoto:<br />

Projekt „<strong>Schulbus</strong>sicherheit“ in Sundern<br />

Redaktion:<br />

Dr. Uwe Rennspieß<br />

E-Mail: uwe.rennspieß@wvg-online.de<br />

Gestaltung:<br />

Kabutz Kommunikation, Unna<br />

Fotos:<br />

Archiv WVG-Gruppe<br />

Auflage:<br />

7.000 Exemplare<br />

Erscheinungstermin:<br />

Januar 2003<br />

Vorwort Seite 4<br />

• Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel<br />

• Ziel dieser Broschüre<br />

Rahmenbedingungen Seite 6<br />

• Große Schulen – lange Wege<br />

• Was ist einem Schüler „zumutbar“?<br />

• Warum werden nicht einfach mehr Busse eingesetzt?<br />

• Merkwürdige Linienwege<br />

• Staffelung der Schulanfangszeiten<br />

• Der Informationsfluss muss stimmen<br />

Der Bus – ein sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel Seite 10<br />

• Fahrt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Bus ist neun Mal sicherer als <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fahrrad<br />

• 4 von 1000 Schülern verunglücken auf <strong>dem</strong> Schulweg<br />

• Unfälle in unserer Region<br />

Sicherheit an Haltestellen Seite 13<br />

• Unfallursachen auf <strong>dem</strong> Schulweg<br />

• Standortwahl für die Haltestelle<br />

• Gefährliche Situationen an der Einstiegshaltestelle<br />

• Problem: Absperrgitter<br />

• Das Beispiel Sundern<br />

• Sunderaner Modell: Vorbild für andere Schulstandorte<br />

• Schritte für eine Realisierung<br />

Sicherheit im <strong>Schulbus</strong> Seite 19<br />

• Wann ist ein Bus überfüllt?<br />

• Was kann der Fahrer leisten?<br />

• Praxisbeispiel: Busbegleiter<br />

• Training <strong>mit</strong> Schülern<br />

Zusammenfassung und weitere Informationen Seite 22<br />

• Schüler sind eine wichtige Fahrgastgruppe<br />

• Beschwerde-Hotline 0 180 3 / 50 40 32<br />

• Interessante Fahrkarten für Schüler<br />

• Keine Angst vor <strong>dem</strong> TaxiBus<br />

Anhang Seite 24<br />

• Beispiel für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr<br />

• Faltblatt „Fahrschüler“<br />

• Pressespiegel zu Beispielprojekten<br />

• Literatur, die uns auffiel<br />

• Beileger Stundenplan: „Mit Sven läuft alles nach Plan“


4<br />

Vorwort<br />

Vorwort 5<br />

Vorwort<br />

Dr. Ing. Eberhard Christ<br />

Ob es „i-Männchen“ sind, die das erste<br />

Mal zur Schule fahren, oder Abiturienten,<br />

die schon auf jahrelange<br />

Erfahrungen als Fahrschüler zurückblicken,<br />

immer kommt es auf eines an:<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit.<br />

Es ist nicht hinzunehmen, wenn Schüler bei<br />

ihrem täglichen Weg zur Schule vermeidbaren<br />

Gefahrensituationen ausgesetzt werden<br />

und Eltern um ihre Kinder bangen müssen.<br />

Hier tragen verschiedene Verwaltungen,<br />

Schulen, Lehrer, Polizei und Verkehrsunternehmen<br />

eine große Verantwortung. Die Unternehmen<br />

der WVG-Gruppe, die RVM, die RLG<br />

und die VKU stellen sich dieser Herausforderung<br />

seit Jahren.<br />

Im Münsterland befördert die RVM an einem<br />

normalen Schultag im Durchschnitt 112.000<br />

Schüler. Bei der RLG im Kreis Soest und im<br />

Hochsauerlandkreis sind es 56.000 Schüler<br />

und im Kreis Unna kommen noch einmal<br />

36.000 Kinder dazu, die von der VKU täglich<br />

zur Schule und wieder nach Hause gefahren<br />

werden.<br />

Trotz dieser hohen Zahl von täglich über<br />

200.000 Fahrgästen, die im Rahmen des<br />

<strong>Schulbus</strong>verkehrs von den Unternehmen der<br />

WVG-Gruppe zur Schule gefahren und wieder<br />

abgeholt werden, sind Unfälle die absolute<br />

Ausnahme.<br />

Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel!<br />

Jeder einzelne Unfall ist für die Betroffenen<br />

tragisch und es ist ein Unfall zu viel. Bei nüchterner<br />

Betrachtung muss man leider feststellen,<br />

dass häufig erst etwas passieren muss,<br />

bevor alle Beteiligten aktiv werden, um mehr<br />

für die Verbesserung der Sicherheitsstandards<br />

zu tun. Die RVM, die RLG und die VKU<br />

versuchen, auch vorbeugend Unfälle zu vermeiden.<br />

Wir analysieren jeden Einzelfall, um<br />

daraus zu lernen, Fehler zu vermeiden und<br />

Problembereiche zu beseitigen. Auf diese<br />

Weise haben die WVG-Betriebe heute einen<br />

hohen Sicherheitsstandard im <strong>Schulbus</strong>verkehr<br />

erreicht.<br />

Es wird viele verwundern und doch ist es so:<br />

Die Fahrt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schulbus</strong> ist statistisch gesehen<br />

der sicherste Weg zur Schule und wieder<br />

nach Hause. Weit mehr Unfälle entstehen bei<br />

der Fahrt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fahrrad oder beim Bringen<br />

der Kinder <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Auto! Mehr dazu im Kapitel<br />

„Der Bus – ein sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel“.<br />

Ein aufschlussreiches Bild der Situation ergab<br />

eine Aktion des Kreises Warendorf. Aufgrund<br />

zahlreicher Hinweise von besorgten Eltern<br />

wurden an einem bestimmten Stichtag im<br />

vergangenen Jahr ohne vorherige Ankündigung<br />

65 <strong>Schulbus</strong>se bei ihrer Fahrt zur<br />

Schule kontrolliert. Die Auswahl traf alle<br />

Unternehmen, nicht nur die RVM. Dabei gab<br />

es zwei Beanstandungen. In einem Fall<br />

wegen „Überfüllung“ und in <strong>dem</strong> anderen<br />

Fall, weil der Fahrer seine Pause nicht<br />

eingehalten hatte. Das Ergebnis war, so<br />

die Presse<strong>mit</strong>teilung der Kreispolizei: „Nicht<br />

so schlecht wie eventuell zu befürchten<br />

gewesen wäre“.<br />

Ziel dieser Broschüre<br />

Ziel dieser Broschüre ist es, Informationen,<br />

Beispiele und Empfehlungen aus Sicht eines<br />

Verkehrsunternehmens darzustellen. Wir<br />

sehen unsere Verantwortung und möchten<br />

einen Beitrag zur Vermeidung von Unfällen<br />

leisten. Allerdings möchten wir auch darauf<br />

hinweisen, dass es verfehlt wäre, alleine <strong>dem</strong><br />

Verkehrsunternehmen die Verantwortung<br />

für Initiativen zur Verbesserung und die<br />

Beseitigung von Problembereichen zu geben.<br />

Der einzig erfolgversprechende Weg führt<br />

über Gemeinschaftsinitiativen, die sich<br />

im Idealfall aus allen am <strong>Schulbus</strong>verkehr<br />

direkt oder indirekt Beteiligten zusammensetzen.<br />

Dazu gehören die Schulen und<br />

Lehrer, die Eltern und Schüler, die Schulund<br />

Ordnungsämter, die Polizei und Verkehrswacht<br />

sowie die Verkehrsunternehmen.<br />

Alle Beteiligten müssen ihre<br />

Verantwortung für die Verkehrssicherheit<br />

im <strong>Schulbus</strong>verkehr nicht nur erkennen,<br />

sondern auch durch enge Zusammenarbeit<br />

für sinnvolle Initiativen umsetzen.<br />

Erfolgreiche Beispiele solcher Initiativen<br />

möchten wir Ihnen in dieser Broschüre<br />

vorstellen und zur Nachahmung empfehlen.<br />

In<strong>dem</strong> wir darüber hinaus die Rahmenbedingungen<br />

unserer Dienstleistung<br />

„<strong>Schulbus</strong>verkehr" etwas genauer darstellen,<br />

hoffen wir nicht zuletzt darauf,<br />

das eine oder andere Vorurteil zu beseitigen<br />

und mehr Verständnis für die Situation der<br />

Verkehrsunternehmen zu erreichen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Ing. Eberhard Christ


6<br />

Rahmenbedingungen<br />

Rahmenbedingungen 7<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Organisation des<br />

<strong>Schulbus</strong>verkehrs ist Sache der<br />

Städte und Gemeinden.<br />

Für die Organisation des <strong>Schulbus</strong>verkehrs<br />

gilt es, eine Reihe von gesetzlichen<br />

Vorschriften und allgemeine<br />

gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu<br />

beachten. Die wichtigsten möchten wir Ihnen<br />

kurz vorstellen.<br />

Große Schulen – lange Wege<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich die<br />

Schullandschaft in Deutschland erheblich<br />

verändert. Zunehmend wurden kleinere Schulen<br />

aufgegeben und größere zentralisierte<br />

Schulstandorte gebildet. Darüber hinaus gab<br />

es geburtenstarke Jahrgänge. Als Folge<br />

davon stieg die Anzahl der zu befördernden<br />

Schüler und die Länge der durchschnittlichen<br />

Schulwege.<br />

Um die Schüler aus <strong>dem</strong> großen Einzugsbereich<br />

zentraler Schulstandorte sicher zur<br />

Schule und wieder zurück zu bringen, kauften<br />

die Städte und Gemeinden von den Verkehrsunternehmen<br />

spezielle <strong>Schulbus</strong>fahrten<br />

ein. Hier durften keine anderen Fahrgäste<br />

<strong>mit</strong>fahren. Dieser so genannte „freigestellte<br />

Schülerverkehr“ geht allerdings in den letzten<br />

Jahren immer mehr zugunsten eines öffentlichen<br />

Linienverkehrs zurück. Vor allem in<br />

ländlichen Regionen, wo es manchmal nur<br />

diese <strong>Schulbus</strong>-Linien gibt, sollte es neben<br />

den Schülern auch anderen Fahrgästen<br />

erlaubt sein, dieses Angebot zu nutzen.<br />

Solche „öffentlichen“ <strong>Schulbus</strong>verkehre haben<br />

eine Liniennummer. Die Fahrtzeiten<br />

stehen in den Fahrplänen und an den<br />

Haltestellen. Manchmal handelt es sich sogar<br />

um Linien, die den ganzen Tag über fahren,<br />

manchmal aber auch um Linien, die trotz<br />

der Öffnung für andere Fahrgäste fast<br />

ausschließlich von Schülern genutzt werden.<br />

Für Schüler, die eine stark rabattierte Fahrkarte<br />

vom Schulträger gestellt bekommen, wird<br />

den Verkehrsunternehmen vom Land ein Teil<br />

der Differenz zu normalen Ticketangeboten<br />

als verloren gegangene Fahrgeldeinnahmen<br />

ersetzt (§ 45a Personenbeförderungsgesetz).<br />

Was ist einem Schüler „zumutbar“?<br />

Nicht alle Schüler haben ein Recht auf eine<br />

kostenlose Fahrt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schulbus</strong>. Wie die<br />

folgende Tabelle zeigt, sieht die Schülerfahrkostenverordnung<br />

(SchfkVO) eine bestimmte<br />

Mindestentfernung zwischen Elternhaus und<br />

Schule vor, bevor ein Anspruch besteht. Diese<br />

Mindestentfernung sieht je nach Altersstufe<br />

der Schüler unterschiedlich aus. Die hier<br />

außer<strong>dem</strong> definierten zumutbaren Wartezeiten<br />

auf den <strong>Schulbus</strong> und die zumutbare<br />

Gesamtdauer für den Schulweg sind sehr<br />

weit gefasst.<br />

Für die Schüler der Klassen 1-4 5-10 11-13<br />

Primarstufe Sekundarstufe I Sekundarstufe II<br />

Zumutbarer Fußweg 2 km 3,5 km 3,5 km<br />

Zumutbarer Weg zur Haltestelle 1 km 2 km 2 km<br />

Zumutbare Schulwegdauer gesamt 1 Std. 3 Std. 3 Std.<br />

Zumutbare regelmäßige Wartezeit<br />

Außer<strong>dem</strong> sind noch folgende Aspekte der<br />

Schülerfahrkostenverordnung von Bedeutung:<br />

• Ein Verlassen der Wohnung überwiegend<br />

vor 6.00 Uhr gilt als unzumutbar.<br />

• Wird eine andere als die nächstgelegene<br />

gleichwertige öffentliche Schule besucht,<br />

werden Schülerfahrkosten nur bis zur Höhe<br />

des Betrages übernommen, der beim Besuch<br />

der nächstgelegenen öffentlichen Schule<br />

anfallen würde.<br />

• Unabhängig von der Länge des Weges zwischen<br />

Elternhaus und Schule haben die<br />

Schüler ein Anrecht auf kostenlose Beförderung,<br />

wenn der Schulweg besonders<br />

gefährlich und für Schüler ungeeignet ist.<br />

• Schülern <strong>mit</strong> einer geistigen oder körperlichen<br />

Behinderung ist die Benutzung von<br />

öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln nicht zumutbar.<br />

Bei entsprechen<strong>dem</strong> Nachweis haben<br />

sie ein Anrecht auf besondere Beförderung.<br />

45 Min. gesamt<br />

Warum werden nicht einfach mehr<br />

Busse eingesetzt?<br />

Bei der Planung des Schülerverkehrs steht<br />

jedes Verkehrsunternehmen vor einer großen<br />

Herausforderung. Die Unternehmen der<br />

WVG-Gruppe befördern an einem durchschnittlichen<br />

Werktag 200.000 Schüler und<br />

dies im wesentlichen in der Zeit zwischen 7.00<br />

bis 8.00 Uhr morgens und 12.00 bis 14.00 Uhr<br />

<strong>mit</strong>tags.<br />

Vor allem der morgendliche Bedarf an <strong>Schulbus</strong>sen<br />

und Fahrpersonal fällt in eine Zeit, in<br />

der auch im sonstigen Berufsverkehr eine<br />

hohe Anzahl von Fahrzeugen und Personal<br />

eingesetzt wird, so dass die Verkehrsunternehmen<br />

Probleme haben, genügend<br />

Busse und Fahrer zu organisieren.<br />

Einmal abgesehen von der Klärung der<br />

Kostenfrage liegt auch hierin einer der<br />

Gründe, warum es nicht immer einfach ist,<br />

auf erhöhten Bedarf sofort zu reagieren. Alle<br />

Nicht jeder Schüler erhält eine<br />

kostenlose Fahrkarte für den<br />

<strong>Schulbus</strong>.


8<br />

Rahmenbedingungen<br />

Rahmenbedingungen 9<br />

180<br />

Fahrzeugbedarf<br />

160<br />

158<br />

140<br />

145<br />

144<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

29<br />

58<br />

119<br />

97<br />

84<br />

109<br />

Die Grafik zeigt beispielhaft am Kreis Unna, wie sich der Fahrzeugbedarf der VKU über den Tag verteilt darstellt.<br />

112<br />

04:00<br />

05:00<br />

06:00<br />

07:00<br />

08:00<br />

09:00<br />

10:00<br />

11:00-11:59<br />

12:30<br />

13:00<br />

13:30<br />

14:00<br />

15:00<br />

16:00<br />

17:00<br />

18:00<br />

19:00<br />

20:00<br />

21:00<br />

22:00<br />

23:00<br />

Busse der VKU und der in Ihrem Auftrag fahrenden<br />

Unternehmer sind in der morgendlichen<br />

Hauptverkehrszeit unterwegs. Weitere<br />

Fahrzeuge anzumieten wird unter diesen<br />

Rahmenbedingungen meist sehr teuer. Die<br />

Busse müssen entweder neu angeschafft<br />

oder von Unternehmern, deren Betriebshöfe<br />

nicht unbedingt in der Nähe des Einsatzortes<br />

liegen, zu gerade in dieser Zeitlage teuren<br />

Konditionen „eingekauft“ werden.<br />

129<br />

130<br />

89<br />

76<br />

70<br />

68<br />

60<br />

Natürlich hat jedes Verkehrsunternehmen vor<br />

diesem Hintergrund die Pflicht, den Buseinsatz<br />

so wirtschaftlich wie eben möglich zu<br />

planen und sich darum zu bemühen, <strong>mit</strong><br />

einem Bus mehrere Schulen zu bedienen. Hier<br />

liegt auch der Grund dafür, warum die Busse<br />

morgens bei Schulbeginn oder nach Schulschluss<br />

oftmals nicht schon an den Haltestellen<br />

stehen, sondern erst nach kurzer<br />

Wartezeit für die Schüler meist von einer<br />

anderen Schule ankommen.<br />

Merkwürdige Linienwege<br />

40<br />

Die Schüler wohnen nicht nur in geschlossenen<br />

Ortschaften. Sie müssen zum Teil aus vereinzelt<br />

liegenden Wohngebieten und Bauernschaften<br />

abgeholt werden. Dabei gilt es, die<br />

Vorschriften der Straßenverkehrsordnung<br />

und die Befahrbarkeit von Straßen und Wegen<br />

sowie die Anlage von Haltestellen zu beachten.<br />

Außer<strong>dem</strong> ist beispielsweise das<br />

unnötige Überqueren von Straßen durch die<br />

Schüler zu vermeiden. Alle diese Rahmenbedingungen<br />

und die oben beschriebene häufig<br />

gegebene Notwendigkeit, mehrere Schulen<br />

25<br />

11<br />

5<br />

Uhrzeit<br />

Die Planung des <strong>Schulbus</strong>verkehrs<br />

ist eine große Herausforderung<br />

für jedes Verkehrsunternehmen.<br />

zu bedienen, führen manchmal zu von<br />

Schülern und Eltern nicht sofort nachvollziehbaren<br />

Linienwegen und langen Fahrtzeiten.<br />

Staffelung der Schulanfangszeiten<br />

Solange viele Schulen morgens zur gleichen<br />

Zeit beginnen, wird ein optimaler Einsatz der<br />

vorhandenen Fahrzeuge erschwert. Mancher<br />

Bus kann nur für eine Tour zwischen Wohngebiet<br />

und Schule oder am Nach<strong>mit</strong>tag von der<br />

Schule in die Wohngebiete eingesetzt werden.<br />

Das Beispiel aus <strong>dem</strong> Kreis Unna zeigt, dass<br />

die VKU um 7.30 Uhr 158 Fahrzeuge und<br />

Fahrer einsetzt, während zwischen 9.00 Uhr<br />

und 11.00 Uhr nur rund die Hälfte benötigt<br />

werden. Dieser unterschiedlich starke Einsatz<br />

von Bussen und Fahrern im Tagesverlauf ist<br />

teuer und unwirtschaftlich.<br />

Der Ausweg heißt: Schulzeitstaffelung. Viele<br />

Praxisbeispiele belegen, dass der <strong>Schulbus</strong>verkehr<br />

auf diese Weise bei geringen Kosten deutlich<br />

verbessert werden kann. In Lünen, wo die<br />

Schulzeitstaffelung seit August 2001 umgesetzt<br />

ist, konnte die VKU sofort zwei Fahrzeuge<br />

einsparen, was pro Jahr eine Kostenreduzierung<br />

um ca. 65.000 Euro brachte.<br />

Eine Schulzeitstaffelung zwischen 7.30 und<br />

8.30 Uhr bedeutet natürlich, dass Lehrer, Eltern<br />

und Schüler ihren gewohnten Tagesablauf<br />

umstellen müssen. Eine Hürde, die nur <strong>mit</strong> viel<br />

Überzeugungsarbeit zu umschiffen ist.<br />

Informationsfluss muss stimmen<br />

Da<strong>mit</strong> der Schülerverkehr möglichst reibungslos<br />

funktioniert, werden von den Schulen und<br />

den Schulverwaltungsämtern die „Fahrschülerzahlen“<br />

an die Verkehrsunternehmen<br />

weitergeleitet. Schulanfang und -ende werden<br />

<strong>mit</strong> den Fahrplanzeiten der <strong>Schulbus</strong>se<br />

abgeglichen und festgelegt.<br />

In regelmäßig stattfindenden Gesprächen <strong>mit</strong><br />

den Schulleitern und den Verkehrsunternehmen<br />

werden Veränderungen (wie z. B. bewegliche<br />

Ferientage), Probleme und Wünsche in der<br />

Schülerbeförderung erörtert und abgestimmt.<br />

Auch bei kurzfristigen Veränderungen des<br />

Stundenplanes oder bei vorzeitigem Schulschluss,<br />

wie bei Hitzefrei oder Lehrerausfällen,<br />

versuchen die Verkehrsunternehmen<br />

durch den Einsatz von zusätzlichen Bussen so<br />

zeitnah wie möglich ihre Fahrschüler zu<br />

befördern. Nicht immer ist es dabei möglich,<br />

in alle Fahrtrichtungen gleichzeitig Busse einzusetzen.<br />

Über die Abfahrtzeiten der Busse<br />

werden die Sekretariate in den einzelnen<br />

Schulen informiert. Eine möglichst umgehende<br />

Information der Verkehrsunternehmen<br />

durch die Schulen ist natürlich eine<br />

Grundvoraussetzung für eine optimale<br />

Reaktion auf die Ausnahmen von der Regel.


10<br />

Der Bus – ein sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

Der Bus – ein sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel 11<br />

Der Bus – ein sicheres Verkehrsm ittel<br />

Bei der Fahrt zur Schule <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Fahrrad passieren die meisten<br />

Unfälle.<br />

Rund 17 Millionen Schüler sind täglich<br />

auf Deutschlands Straßen unterwegs<br />

zur Schule. Die Gefahr, dabei einen Unfall<br />

zu erleiden, hängt wesentlich von der Art<br />

der Fortbewegung ab.<br />

Fahrt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Bus ist neun Mal<br />

sicherer als <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Fahrrad<br />

Laut der jüngsten Statistik des Bundesverbandes<br />

der Unfallkassen (BUK) wurden im<br />

Jahr 2000 knapp 63.000 Unfälle registriert.<br />

Das sind immerhin 11,5 % weniger als im<br />

Vorjahr und zeigt, dass sich die Bemühungen<br />

vieler Schulen, Verwaltungen und Verkehrsunternehmen<br />

um mehr Sicherheit im Verkehr<br />

bemerkbar machen.<br />

Die <strong>mit</strong> Abstand häufigsten Unfälle in der<br />

Schülerunfallversicherung sind <strong>mit</strong> 49 %<br />

unverändert die Fahrradunfälle (im Vorjahr<br />

50,4 %, vgl. Statistik Seite 12). Weitere 22 %<br />

entfielen <strong>mit</strong> 14.009 Unfällen auf den Pkw, 8 %<br />

auf die Fahrt <strong>mit</strong> motorisierten Zweirädern<br />

und 9 % der Schüler kamen als Fußgänger zu<br />

Schaden.<br />

Mit Abstand am sichersten kommen Kinder<br />

zur Schule, wenn sie <strong>mit</strong> Bus oder Bahn fahren.<br />

Im Jahre 2000 entfielen insgesamt 7,6 %<br />

des Unfallgeschehens auf die Fahrten <strong>mit</strong><br />

öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln, davon 3426<br />

(5,4 %) auf den <strong>Schulbus</strong>, 898 (1,4 %) auf<br />

"sonstige Busse/öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel"<br />

und 466 (0,7 %) auf schienengebundene<br />

Fahrzeuge.<br />

Auch wenn sich die Relationen von 1999 auf<br />

2000 etwas zu Ungunsten des öffentlichen<br />

Verkehrs verschoben haben, ist es immer<br />

noch eindrucksvoll zu sehen, dass die Fahrt<br />

im <strong>Schulbus</strong> neun Mal sicherer ist als <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Fahrrad und mehr als vier Mal sicherer als <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Pkw.<br />

4 von 1000 Kindern verunglücken<br />

auf <strong>dem</strong> Weg zur Schule<br />

Die in der Tabelle der BUK genannten absoluten<br />

Zahlen hängen selbstverständlich auch<br />

von der Gesamtzahl der Schulkindern ab, die<br />

überhaupt auf die genannte Art und Weise<br />

unterwegs sind. Betrachtet man aber die<br />

Verkehrsunfälle je 1000 Versicherte, so ergibt<br />

sich trotz<strong>dem</strong> eine ähnliche Reihenfolge.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2000 3,62 Unfälle<br />

pro 1000 versicherte Schulkinder gemeldet<br />

(1999 waren es 4,04). Davon entfallen 1,79<br />

auf das Fahrrad, 0,81 auf den Pkw, 0,33 auf<br />

die Fußwege und 0,28 auf Mofa bzw.<br />

Motorrad. Der öffentliche Verkehr hat in dieser<br />

Tabelle einen Anteil von 0,2 Unfällen auf<br />

1000 Kinder. Anders ausgedrückt, von 5000<br />

Fahrschülern verunglückt statistisch gesehen<br />

einer pro Jahr.<br />

Betrachtet man nur die Unfälle <strong>mit</strong><br />

Todesfolge, dann werden die Unterschiede<br />

zwischen <strong>dem</strong> „privaten“ Weg zur Schule<br />

und der Nutzung von öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln<br />

noch gravierender. Im Jahre 2000 verunglückten<br />

92 Kinder tödlich auf <strong>dem</strong> Weg<br />

zur Schule (1999 waren es noch 117). 44 der<br />

92 Kinder fuhren <strong>mit</strong> einem Pkw, 17 <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

Fahrrad, 15 gingen zu Fuß und 14 kamen <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Mofa oder Motorrad. Auf den gesamten<br />

Bereich des öffentlichen Verkehrs entfiel im<br />

Jahr 2000 in ganz Deutschland ein Todesfall.<br />

Die genauere Analyse der tödlichen Unfälle aus<br />

<strong>dem</strong> Bereich des <strong>Schulbus</strong>verkehrs in den letzten<br />

Jahren zeigt laut BUK, dass die meisten<br />

beim Überqueren der Fahrbahn vor oder nach<br />

<strong>dem</strong> Eintreffen des Busses passieren. Der<br />

<strong>Schulbus</strong> selbst ist also nur indirekt beteiligt.<br />

Bei der Gesamtzahl aller Unfälle überwiegt<br />

<strong>mit</strong> 54,4 % der Aufenthalt im Bus, je 20 %<br />

entfallen außer<strong>dem</strong> auf das „Warten an der<br />

Haltestelle" und den „Ein- und Ausstieg".<br />

Unfälle in unserer Region<br />

Im allgemeinen Linienverkehr ist die<br />

Sicherheit seit Jahren noch um ein Vielfaches<br />

höher als im speziellen <strong>Schulbus</strong>verkehr.<br />

Bei der RVM, der RLG<br />

und der VKU werden <strong>mit</strong>tlerweile<br />

große Teile des Schülerverkehrs im<br />

öffentlichen Linienverkehr durchgeführt.<br />

Von daher können wir davon<br />

ausgehen, dass die Sicherheit in<br />

unserer Region statistisch gesehen<br />

noch deutlich besser ausfällt als im<br />

Viele Schüler unterschätzen die<br />

Gefahrenquellen im<br />

Haltestellenbereich.<br />

Bundesdurchschnitt. Leider unterscheidet die<br />

Statistik des Bundesverbandes der Unfallkassen<br />

nicht nach einzelnen Regionen.<br />

Um hierzu Anhaltspunkte zu gewinnen, sind<br />

wir auf andere Quellen angewiesen. So meldet<br />

der Gemeindeunfallversicherungsverband<br />

Westfalen-Lippe z. B. für den Kreis Borken insgesamt<br />

104 Schulweg-Verkehrsunfälle für das<br />

Jahr 2000. Der größte Teil <strong>mit</strong> 36 entfällt auf<br />

den Aufenthalt im Bus und 34 Unfälle ereigneten<br />

sich beim Warten auf den Bus. Nur<br />

vier der insgesamt gemeldeten 104 Unfälle<br />

waren allerdings so schwerwiegend, dass ein<br />

Krankenaufenthalt folgte. Ein tödlicher Unfall


12<br />

Der Bus - ein sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

Sicherheit an Haltestellen 13<br />

Sicherheit an Haltestellen<br />

Art der Verkehrsbeteiligung<br />

Fußgänger<br />

Fahrrad<br />

Motorisiertes<br />

Zweirad<br />

Pkw<br />

<strong>Schulbus</strong><br />

Schienengebundenes<br />

Fahrzeug<br />

Sonstiger Bus/<br />

Sonst. öffentl.<br />

Verkehrs<strong>mit</strong>tel<br />

Sonstige*)<br />

Insgesamt<br />

war glücklicherweise nicht dabei. Vor <strong>dem</strong><br />

Hintergrund, dass im Kreis Borken pro Jahr<br />

4 Millionen „Schulkinder-Beförderungen" anfallen,<br />

ist die statistische Unfallhäufigkeit also<br />

sehr gering.<br />

Aus <strong>dem</strong> Kreis Unna liegt uns eine Statistik der<br />

Kreispolizeibehörde vor. Es handelt sich dabei<br />

Angezeigte Straßenverkehrsunfälle 1990 - 2000 nach Art der Verkehrsbeteiligung<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

4.490<br />

28.246<br />

4.000<br />

6.898<br />

2.449<br />

490<br />

367<br />

1.507<br />

48.447<br />

5.226<br />

30.918<br />

4.451<br />

7.080<br />

2.529<br />

337<br />

708<br />

1.067<br />

53.316<br />

6.616<br />

33.946<br />

4.560<br />

9.570<br />

2.505<br />

514<br />

1.317<br />

1.934<br />

60.962<br />

6.586<br />

37.940<br />

4.871<br />

10.154<br />

2.616<br />

377<br />

1.132<br />

2.480<br />

65.701<br />

6.045<br />

33.406<br />

4.574<br />

8.492<br />

2.752<br />

386<br />

871<br />

2.866<br />

59.374<br />

6.055<br />

34.424<br />

5.307<br />

9.898<br />

2.753<br />

637<br />

839<br />

2.894<br />

62.807<br />

6.503<br />

30.799<br />

4.000<br />

6.898<br />

2.449<br />

490<br />

367<br />

1.507<br />

48.447<br />

*) Unfälle bei Exkursionen, Aufenthalten in Landschulheimen oder ohne nähere Angaben etc.<br />

(Quelle: BUK-Statistik-Info zum Schülerunfallgeschehen 2000; München, Sept. 2001)<br />

um Unfälle auf <strong>dem</strong> Schulweg, bei denen die<br />

Polizei beteiligt wurde. Dies war im Jahre 2000<br />

12 Mal der Fall. Acht Mal handelte es sich um<br />

Fahrradunfälle und vier Mal waren die Kinder<br />

zu Fuß unterwegs. Die Pkw-Unfälle wurden<br />

dabei nicht erfasst. Zu einem <strong>Schulbus</strong>unfall<br />

wurde die Polizei im Kreis Unna weder im Jahr<br />

2000 noch im Jahr 2001 hinzugezogen.<br />

6.550<br />

33.987<br />

8.077<br />

10.414<br />

3.131<br />

244<br />

643<br />

2.800<br />

65.846<br />

6.258<br />

35.243<br />

7.533<br />

13.678<br />

3.050<br />

294<br />

625<br />

4.614<br />

71.295<br />

6.142<br />

35.845<br />

6.455<br />

14.393<br />

3.124<br />

417<br />

658<br />

4.076<br />

71.110<br />

5.801<br />

31.073<br />

4.869<br />

14.009<br />

3.426<br />

466<br />

898<br />

2.424<br />

62.966<br />

Mangelnder Sicherheitsabstand<br />

zum Fahrbahnrand ist eine<br />

häufige Unfallursache.<br />

Die Haltestelle birgt für Schüler die<br />

unterschiedlichsten Gefahren. Auf der<br />

einen Seite ist der Weg von und zur<br />

Haltestelle häufig <strong>mit</strong> der Überquerung von<br />

Fahrbahnen verbunden, so dass Gefahren<br />

durch den fließenden Verkehr entstehen.<br />

Andererseits stellt das Heranfahren des<br />

<strong>Schulbus</strong>ses eine Gefahr dar, besonders wenn<br />

der Bus noch rollt und die Schüler schon auf<br />

das Fahrzeug zustürmen.<br />

Unfallursachen auf <strong>dem</strong> Schulweg<br />

Beim morgendlichen Weg zur Haltestelle sind<br />

Kinder häufig müde und unaufmerksam.<br />

Nach <strong>dem</strong> Unterricht können sie dagegen<br />

abgespannt oder gestresst sein. Unter diesen<br />

Voraussetzungen kann es schnell zu Unkonzentriertheit<br />

und Unaufmerksamkeit im<br />

Straßenverkehr kommen.<br />

Besonders gefährliche Situationen ergeben<br />

sich beispielsweise, wenn die Schüler verspätet<br />

zur Haltestelle kommen und der<br />

Bus bereits da ist. Schnell konzentrieren sie<br />

dann ihre ganze Aufmerksamkeit auf den<br />

wartenden Bus, der vielleicht schon abzufahren<br />

droht und achten nicht mehr ausreichend<br />

auf den fließenden Verkehr. Nach der Fahrt<br />

tritt eine gefährliche Situation insbesondere<br />

dann ein, wenn Schüler noch bevor der Bus<br />

wieder abgefahren ist, vor oder hinter ihm<br />

die Straße überqueren, obwohl ihre Sicht<br />

durch den Bus behindert ist.<br />

Hier eine Übersicht möglicher Gründe für<br />

Unfälle:<br />

• Unkonzentriertheit und Unaufmerksamkeit<br />

von Schülern<br />

• fehlerhaftes Verhalten der Busfahrer<br />

• missachten der Straßenverkehrsordnung<br />

• schwer einsehbare Straßen<br />

• schwierige bauliche oder räumliche<br />

Gegebenheiten<br />

• schlechte Lichtverhältnisse<br />

• parkende Fahrzeuge, die zu<br />

Sichtbehinderungen führen<br />

• überhöhte Geschwindigkeit der<br />

herannahenden Busse<br />

• unachtsame Autofahrer etc.<br />

Standortwahl für die Haltestelle<br />

Die Wahl des Haltestellenstandortes ist für<br />

die Sicherheit der Schüler von besonderer<br />

Bedeutung. So ist z. B. an verkehrsreichen<br />

Straßen ohne Gehweg darauf zu achten, dass<br />

die Haltestelle im Mündungsbereich der von<br />

den Schülern genutzten Wege und Seitenstraßen<br />

liegt. Nur so kann verhindert werden,<br />

dass die Schüler am Fahrbahnrand entlang<br />

laufen. Sollte sich dies einmal nicht vermeiden<br />

lassen, so ist es besonders in der dunklen<br />

Jahreszeit sehr wichtig, dass die Schüler helle<br />

oder reflektierende Kleidung tragen.<br />

Ein weiterer Grundsatz für verkehrsreiche<br />

Straßen ist die Anbringung von Querungshilfen,<br />

wobei sich besonders Mittelinseln


14<br />

Sicherheit an Haltestellen<br />

Sicherheit an Haltestellen 15<br />

Mittelinseln auf der Fahrbahn<br />

erhöhen die Sicherheit für<br />

Fahrgäste<br />

bewährt haben. Sie können in Kombination<br />

<strong>mit</strong> Haltestellen so angelegt werden, dass der<br />

Bus un<strong>mit</strong>telbar davor oder dahinter steht<br />

und das gefährliche Überholen des haltenden<br />

Busses durch Autofahrer ganz verhindert<br />

wird.<br />

Auf sehr schmalen Landstraßen bietet es sich<br />

an, dass der Bus <strong>mit</strong> eingeschalteter<br />

Warnblickanlage <strong>mit</strong>ten auf der Fahrbahn<br />

hält, so dass Pkws nicht mehr daran vorbeifahren<br />

können. Behinderungen des fließenden<br />

Verkehrs sollten grundsätzlich dann in<br />

Kauf genommen werden, wenn dadurch die<br />

Sicherheit der Schüler erhöht wird.<br />

Das vor einigen Jahren eingeführte Einschalten<br />

der Warnblinkanlage an bestimmten<br />

Haltestellen, die vorher festgelegt wurden,<br />

hat bislang noch nicht den erwarteten Erfolg<br />

gebracht. Nach <strong>dem</strong> Vorbild der USA sollten<br />

Kraftfahrer nach Einschalten der Warnblinkanlage<br />

durch den Busfahrer den Bus nur<br />

im Schritttempo überholen bzw. aus der<br />

Gegenrichtung an ihm vorbeifahren dürfen.<br />

Viele Autofahrer kennen diese Regeln allerdings<br />

nicht oder ignorieren sie. Hier ist es<br />

erforderlich, dass in regelmäßigen Abständen<br />

zusammen <strong>mit</strong> der Polizei Aufklärungsarbeit<br />

geleistet wird.<br />

gefährliche Szenen ab, sobald die Schüler<br />

den Bus auf die Haltestelle zufahren sehen.<br />

Viele rennen ihm entgegen. Da der Busfahrer<br />

nicht außerhalb der Haltestelle halten kann,<br />

muss er langsam bis zur Haltestelle weiterfahren.<br />

Die Schüler laufen un<strong>mit</strong>telbar neben<br />

<strong>dem</strong> Bus <strong>mit</strong>, um möglichst nahe an der Tür<br />

zu sein, wenn der Bus hält. Teilweise stützen<br />

sich die Schüler sogar am fahrenden Bus ab.<br />

Hierbei können Schüler stürzen oder sogar<br />

unter das rollende Rad des Busses geraten.<br />

Selbst bei einem leeren Bus bedeutet dies pro<br />

Rad ein Gewicht zwischen zwei und drei<br />

Tonnen. Den Schülern ist diese Gefahr oft<br />

nicht bewusst.<br />

Der Grund für dieses Verhalten liegt sicherlich<br />

in <strong>dem</strong> Wunsch der Schüler, einen der<br />

begehrten Sitzplätze zu erhalten. Andererseits<br />

wissen die Schüler nicht genau, wo die<br />

Einstiegstür des Busses ist, wenn er zum<br />

Stehen kommt. In dieser Situation ist es erforderlich,<br />

dass ein Sicherheitsabstand entsteht,<br />

um hier Unfälle zu vermeiden.<br />

Eine wirksame Maßnahme ist die Aufsicht der<br />

Eltern an Einstiegshaltestellen. Insbesondere<br />

bei Grundschulkindern kann dies die Sicherheit<br />

deutlich erhöhen. Denkbar ist ebenso der<br />

Einsatz von Schülerlotsen, wenn an dieser<br />

Haltestelle Schüler die Straße überqueren.<br />

hat sich jedoch herausgestellt, dass diese<br />

lediglich im Grundschulbereich in Verbindung<br />

<strong>mit</strong> einer konsequenten Lehrer- oder Elternaufsicht<br />

wirksam sind.<br />

Im Sekundarstufenbereich werden diese<br />

Gitter zunehmend zur Gefährdung der Schüler,<br />

denn manche setzen sich darauf oder sogar<br />

auf die Bordsteinkante davor. Wenn dann der<br />

Bus kommt und diese Schüler <strong>dem</strong> Fahrzeug<br />

entgegen laufen, wird ihnen – falls es zu<br />

einem Gedränge oder einem Sturz kommt –<br />

gerade durch diese Gitter der Fluchtweg<br />

genommen. Aus diesem Grund wurden diese<br />

Gitter an vielen Schulen des Sekundarstufenbereiches<br />

wieder entfernt.<br />

Das Beispiel Sundern<br />

In der Stadt Sundern im Hochsauerlandkreis<br />

ereigneten sich 1999 gleich zwei schwere<br />

Unfälle. Auf Initiative des Bürgermeisters<br />

kam es darauf hin zu einer gemeinsamen<br />

Aktion aller Beteiligten. Der Schulträger, die<br />

Schulleitungen, die Eltern- und Schülervertreter,<br />

beteiligte Behörden, die Polizei und die<br />

Verkehrsbetriebe setzten sich zusammen und<br />

berieten, wie die Gefahrensituationen zu<br />

minimieren sind.<br />

Heraus kam eine Lösung, die bis heute<br />

Bestand hat (siehe auch die Presseberichte<br />

im Anhang):<br />

• An den Abfahrt-Haltestellen wurde der<br />

Bordstein gelb markiert und daran anschließend<br />

ein etwa ein Meter breiter<br />

Streifen rot gestrichen.<br />

• Diese rot markierte Fläche darf von den<br />

Schülern nicht betreten werden, solange<br />

der Bus noch in Bewegung ist und die Türen<br />

noch nicht geöffnet sind.<br />

• Die Schüler müssen sich in einer Reihe<br />

hintereinander aufstellen, und zwar in der<br />

Reihenfolge ihres Eintreffens an der<br />

Haltestelle.<br />

• Dies wird überwacht von ausgewählten<br />

Schülern, so genannten „BusGuides“. Sie<br />

haben ähnliche Funktionen wie früher die<br />

Schülerlotsen.<br />

• Der Einstieg in den Bus erfolgt nur an der<br />

vorderen Tür.<br />

Gefährliche Situationen an der<br />

Einstiegshaltestelle<br />

Problem: Absperrgitter<br />

Sowohl morgens beim Einstieg in den Ortsteilen<br />

als auch <strong>mit</strong>tags spielen sich schnell<br />

Jahrelang wurden Absperrgitter an <strong>Schulbus</strong>-<br />

Haltestellen als „Allheil<strong>mit</strong>tel“ angesehen. Es


16<br />

Sicherheit an Haltestellen<br />

Stellen sich die Schüler nicht vor<br />

den rot markierten Bereich, ist<br />

der Fahrer auch dazu berechtigt<br />

ohne die Schüler abzufahren.<br />

Die BusGuide-Ausbildung stieß<br />

bei den Schülern auf großes<br />

Interesse.<br />

• Sollten sich Schüler nicht an die Bedingungen<br />

halten, so werden sie von den<br />

BusGuides der Schulleitung gemeldet. Wer<br />

zum Beispiel versucht, sich vorzudrängeln,<br />

muss sich am Ende der Schlange anstellen.<br />

Sollten sich dennoch Schüler nicht entsprechend<br />

verhalten, so können sie im Extremfall<br />

in Abstimmung <strong>mit</strong> der Schulleitung<br />

vom Verkehrsbetrieb zeitweise von der<br />

Mitfahrt im Bus ausgeschlossen werden.<br />

• Stellt der Busfahrer fest, dass sich die<br />

Schüler nicht an die Vorgaben halten, so<br />

hat er in Unterstützung der BusGuides die<br />

Aufgabe, sie über seinen Außenlautsprecher<br />

darauf hinzuweisen. Gehen die Schüler<br />

z. B. trotz<strong>dem</strong> nicht von <strong>dem</strong> rot markierten<br />

Bereich oder stellen sich nicht in einer<br />

Reihe auf, so öffnet der Fahrer nicht die Tür<br />

und ist im Extremfall (nach Verständigung<br />

<strong>mit</strong> den BusGuides) sogar berechtigt, ohne<br />

die Schüler abzufahren.<br />

• Neben den BusGuides halten sich in unregelmäßigen<br />

Abständen Vertreter der<br />

Eltern, der Lehrer, der Verkehrsbetriebe und<br />

auch der Polizei dort auf, um zu kontrollieren,<br />

ob die Regeln eingehalten werden.<br />

• Der Bürgermeister lädt mindestens einmal<br />

im Jahr zu einem runden Tisch, um die<br />

Situation <strong>mit</strong> allen Beteiligten zu besprechen<br />

und eventuell aufgetretene<br />

Probleme abzustellen.<br />

• Alle BusGuides erhalten im Zeugnis eine<br />

Eintragung über ihre ehrenamtliche Arbeit<br />

für die Sicherheit der Schüler. Der Bürgermeister<br />

und die Verkehrsbetriebe ermöglichen<br />

gemeinsam einmal im Jahr einen<br />

„Betriebsausflug“ für alle BusGuides.<br />

Dass bis heute keine weiteren Unfälle vorgekommen<br />

sind, können alle Beteiligten als<br />

ihren gemeinsamen Erfolg verbuchen. Die<br />

Schüler haben festgestellt, dass sie bei dieser<br />

disziplinierten Art schneller im Bus sind als<br />

vorher. Seit einiger Zeit stellen sich immer<br />

mehr Schüler auch morgens an ihren<br />

Einstiegshaltestellen diszipliniert hintereinander<br />

auf. Offenbar hat ein Gewöhnungsprozess<br />

eingesetzt, der sich selbst da auswirkt,<br />

wo keine BusGuides anwesend sind.<br />

Sunderaner Modell:<br />

Vorbild für andere Schulstandorte<br />

Mittlerweile hat das „Sunderaner Modell“, wie<br />

es schon vielerorts genannt wird, Schule gemacht.<br />

In Meschede, Winterberg und Werl hat<br />

man das System übernommen und auf die<br />

jeweiligen Verhältnisse angepasst. Schulen in<br />

Schmallenberg und Brilon arbeiten zur Zeit<br />

daran. Auch im Kreis Unna und im Münsterland<br />

gibt es ähnliche Initiativen.<br />

In Südlohn im Kreis Borken hat sich die<br />

Roncalli-Haupschule besonders engagiert.<br />

Die Rektorin Doris Bennemann durfte den <strong>mit</strong><br />

1.000 DM dotierten Preis im Rahmen des<br />

Wettbewerbes „Sicherheit an Schulen“<br />

entgegennehmen. Das war Platz 3 auf<br />

Bundesebene (siehe Anhang).<br />

Geordnet warten die Schüler auf den kommenden <strong>Schulbus</strong><br />

In Südlohn sorgen die BusGuides<br />

der Roncalli-Hauptschule für<br />

Sicherheit beim Einstieg.<br />

Am Schulzentrum Werl dienen<br />

aufgemalte Liniennummern im<br />

Haltebereich Schülern und<br />

Busfahrern als Orientierung.<br />

Interessant ist auch das Projekt in Lengerich<br />

im Kreis Steinfurt. Hier haben sich besonders<br />

die Eltern engagiert und passen an<br />

den Haltestellen auf. An der Haltestelle<br />

Schulzentrum werden die Schüler nach<br />

Jahrgängen eingeteilt. Die Mädchen und<br />

Jungen der Klassen 5, 6 und 7 haben einen<br />

roten Punkt auf ihrer Fahrkarte. Das<br />

Gegenstück hängt im Bus. Für die Fahrschüler<br />

aus den Klassen 8, 9 und 10 gibt es Tickets<br />

und Busse <strong>mit</strong> einem blauen Punkt. So wissen<br />

die Schüler sofort, in welchen Bus sie einsteigen<br />

müssen. Busbegleiter (siehe nächstes<br />

Kapitel und Pressebericht im Anhang) sorgen<br />

außer<strong>dem</strong> für ein gutes Klima in den<br />

Fahrzeugen.<br />

In Werl findet man die besondere Situation,<br />

dass sich – anders als in Sundern, wo für jeden<br />

Bus eine eigene Haltestelle zur Verfügung<br />

steht – mehrere Busse die gleiche Abfahrtsposition<br />

teilen müssen. Die Wartefläche ist dabei<br />

an zwei Haltestellen so schmal, dass das Aufstellen<br />

der Schüler nur in mehreren Reihen nebeneinander<br />

parallel zum Fahrbahnrand erfolgen<br />

kann (siehe Pressebericht im Anhang).<br />

Hier wurden auf <strong>dem</strong> Gehweg gelbe Pfeile<br />

markiert <strong>mit</strong> der entsprechenden Liniennummer<br />

des Busses. Der Fahrer findet gut<br />

sichtbar auf der roten Sperrfläche ebenfalls<br />

die Liniennummer, so dass er <strong>mit</strong> der vorderen<br />

Tür genau an der richtigen Stelle halten kann.<br />

Schritte für eine Realisierung<br />

Diese Projekte sind, wie oben erwähnt, durch<br />

die Zusammenarbeit vieler entstanden. Dazu<br />

braucht man einen tatkräftigen Initiator und<br />

eine gute Organisation und Koordination<br />

aller Beteiligten. Bewährt hat sich vor allem<br />

die Einrichtung eines „runden Tisches“. Im<br />

Laufe der Vorbereitung auf das Ziel müssen<br />

etliche Treffen organisiert werden, bei denen<br />

alle Beteiligten auch konsequent <strong>mit</strong>arbeiten<br />

müssen. Die Schritte sind u. a.:<br />

• Problemanalyse<br />

• Ortsbesichtigung<br />

• Festlegung der Maßnahmen<br />

• Elternbrief<br />

• Überzeugung der Klassenlehrer<br />

• Klärung der letzten offenen Fragen<br />

• Suche nach BusGuides in den Klassen<br />

• Ausbildung der BusGuides<br />

• Ständige Information aller Beteiligten<br />

über die getroffenen Maßnahmen<br />

• Einweisung des Fahrpersonals


18<br />

Sicherheit an Haltestellen<br />

Sicherheit im <strong>Schulbus</strong> 19<br />

Sicherheit im <strong>Schulbus</strong><br />

Auffällige Westen sorgen für<br />

leichte Erkennbarkeit der<br />

BusGuides.<br />

Eine frühzeitige Einbeziehung der Presse<br />

kann für die Motivation aller Beteiligten und<br />

das Suchen nach BusGuides hilfreich sein. Vor<br />

allem <strong>mit</strong> Blick auf die Schüler muss sicherlich<br />

Überzeugungsarbeit geleistet werden. Letztendlich<br />

muss aber auch dargestellt werden,<br />

welche Konsequenzen ein ignorieren der vereinbarten<br />

Regeln haben kann.<br />

Bei der Ausbildung der BusGuides hat sich<br />

der Zeitbedarf von ca. 8 Stunden bewährt,<br />

möglichst aufgeteilt in vier Doppelstunden.<br />

In Sundern wurden Schüler der 8. bis 10.<br />

Klasse ausgewählt. Während der Ausbildung<br />

werden die künftigen BusGuides in das<br />

Projekt und ihre Aufgaben eingewiesen. Sie<br />

lernen den Arbeitsplatz eines Busfahrers kennen<br />

und werden in die Grundzüge der Konfliktbewältigung<br />

eingeweiht. Selbstverständlich<br />

ist eine Genehmigung der Eltern die<br />

Voraussetzung für Ausbildung und Einsatz<br />

der BusGuides.<br />

Die Verkehrsbetriebe müssen ihre Fahrer entsprechend<br />

ausbilden, da auch von der disziplinierten<br />

Haltung der Fahrer der Erfolg der<br />

Maßnahmen abhängt.<br />

In der Startphase müssen alle Beteiligten die<br />

Tätigkeit der BusGuides durch ihre Anwesenheit<br />

unterstützen. Dies sollte aus <strong>dem</strong><br />

Hintergrund geschehen, da<strong>mit</strong> die BusGuides<br />

nicht das Gefühl haben, die Erwachsenen<br />

würden ihnen die Arbeit abnehmen und sie<br />

seien überflüssig. Auch später müssen die<br />

Maßnahmen in unregelmäßigen Abständen<br />

überprüft werden, um ein Nachlassen der<br />

Wirkung zu verhindern.<br />

Gefahrensituationen im <strong>Schulbus</strong> ergeben<br />

sich statistisch gesehen weniger<br />

durch Gegebenheiten im Straßenverkehr<br />

oder die Fahrweise des Busfahrers, als<br />

vielmehr durch unangemessenes Verhalten<br />

einzelner Schüler im Bus. Da ist zum einen die<br />

Ein- oder Ausstiegssituation, bei der durch<br />

Drängeln oder Rempeln Schüler hinfallen können<br />

zum anderen gibt es nicht selten Rangeleien<br />

oder Streitereien während der Fahrt.<br />

Gewaltbereitschaft und aggressive Auseinandersetzungen<br />

unter Kindern und Jugendlichen<br />

haben in allen Lebensbereichen zugenommen<br />

– so auch in der Klasse und im <strong>Schulbus</strong>.<br />

Wann ist ein Bus überfüllt?<br />

Entgegen der verbreiteten Meinung, dass sich<br />

Handgreiflichkeiten im Bus vermeiden lassen,<br />

sobald je<strong>dem</strong> Schüler ein Sitzplatz zur<br />

Verfügung steht, zeigen die Erfahrungen und<br />

Beobachtungen im Alltag immer wieder, dass<br />

es selbst dann zu Aggressionen kommt, wenn<br />

nur wenige Schüler im Bus sind. Darüber hinaus<br />

muss auch deutlich gesagt werden, dass es<br />

für die Kommunen schlichtweg nicht finanzierbar<br />

ist, so viele Busse einzusetzen, dass<br />

Stehplätze vermieden werden. Die Unternehmen<br />

der WVG-Gruppe streben deshalb<br />

in Absprache <strong>mit</strong> den Schulämtern einen<br />

Mittelweg an zwischen der zugelassenen<br />

Höchstgrenze der Fahrgastzahl und der Anzahl<br />

der Sitzplätze.<br />

Ein normaler <strong>Schulbus</strong> von 12 Meter Länge<br />

und ca. 40 Sitzplätzen ist in der Regel für die<br />

Fahrt <strong>mit</strong> 100 Personen zugelassen. Diese<br />

Fahrzeuge werden von den WVG-Betrieben<br />

bei max. 80 Schülern als „voll“ betrachtet.<br />

Gelenkbusse <strong>mit</strong> 18 Meter Länge und ca. 60<br />

Sitzplätzen weisen eine Zulassung für bis zu<br />

145 Personen auf. Diese werden in der WVG-<br />

Gruppe für maximal 120 Schüler eingesetzt.<br />

Oft wird auch dies von Eltern und Schülern<br />

als zu voll empfunden. Es darf dabei allerdings<br />

nicht vergessen werden, dass die oben<br />

genannten Zahlen für die Höchstbesetzung<br />

meist nur für einen kurzen Streckenabschnitt<br />

zum Tragen kommen und sich die Anzahl der<br />

Schüler im Bus schon nach wenigen<br />

Haltestellen schnell reduziert.<br />

Was kann der Fahrer leisten?<br />

In den WVG-Betrieben haben die Busfahrer<br />

die Aufgabe, das Verhalten der Schüler während<br />

der Fahrt zu beobachten und in<br />

Konfliktsituationen einzugreifen (siehe auch<br />

die Dienstanweisung im Anhang). Die Fahrer<br />

werden angehalten, <strong>mit</strong> Verständnis zu reagieren,<br />

immer sachlich und ruhig zu bleiben<br />

und ihre Aufsichtspflicht nicht zu verletzen.<br />

Sie dürfen (von Extremsituationen abgesehen)<br />

niemanden aus <strong>dem</strong> Bus weisen.<br />

Bei allem Bemühen der Verkehrsunternehmen<br />

um gute Schulung und Information ihres<br />

Personals darf jedoch nicht vergessen werden:<br />

Busfahrer sind keine Pädagogen. Ihre<br />

Möglichkeiten, Streitereien zu schlichten, auf<br />

Viele Kinder im Bus sorgen<br />

für Unruhe und einen hohen<br />

Lärmpegel.


Sicherheit im <strong>Schulbus</strong> 21<br />

Nicht jeder Schüler findet<br />

einen Sitzplatz.<br />

unkorrektes Verhalten zu reagieren oder <strong>mit</strong><br />

schwierigen Situationen umzugehen, sind beschränkt.<br />

Außer<strong>dem</strong> ist ihre Aufmerksamkeit<br />

durch den Straßenverkehr abgelenkt. Bei<br />

recht vollen Bussen ist es oft nicht möglich,<br />

den gesamten Innenraum zu überschauen.<br />

Praxisbeispiel: Busbegleiter<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich die<br />

Entlastung des Busfahrers von der<br />

Aufsichtsfunktion durch besondere Busbegleiter<br />

sehr bewährt. Im Kreis Unna ist es<br />

zeitweilig gelungen, im Rahmen eines<br />

Projektes „Arbeit statt Sozialhilfe“ besonderes<br />

Personal auszubilden und bei bestimmten<br />

<strong>Schulbus</strong>fahrten einzusetzen. Diese Projekte<br />

haben aber grundsätzlich den Nachteil, zeitlich<br />

begrenzt zu sein und von den<br />

Fördermöglichkeiten der Arbeitsämter abzuhängen.<br />

An manchen Schulen ging man deshalb einen<br />

anderen Weg und hat ähnlich wie bei <strong>dem</strong><br />

Projekt „BusGuides“ spezielle Schüler ausgebildet.<br />

Sie fahren als „Fahrzeugbegleiter“ <strong>mit</strong><br />

und sorgen für rücksichtsvolles Benehmen<br />

und geordnete Ein- und Ausstiegssituationen.<br />

Ein erstes Modellprojekt entstand bereits 1998<br />

in Gelsenkirchen. Wie der Spiegel vom 6. März<br />

2001 berichtet, hatten sich Beschwerden über<br />

Gewalt in Bussen und Bahnen dermaßen<br />

gehäuft, dass dringend etwas geschehen musste.<br />

Aufgeschlitzte Sitze, gestohlene Nothämmer,<br />

zerkratzte Scheiben sorgten außer<strong>dem</strong><br />

dafür, dass <strong>dem</strong> Steuerzahler jährlich ein<br />

Schaden von etwa 300.000 Euro entstand. Vor<br />

diesem Hintergrund fanden sich Vertreter der<br />

Verkehrsbetriebe, der Stadt, der Schulen und<br />

der Polizei zusammen, um Gegenmaßnahmen<br />

zu beraten. Heraus kam dabei ein Projekt, in<br />

<strong>dem</strong> Fahrzeugbegleiter in speziellen Kursen<br />

ausgebildet werden. Die von der Polizei durchgeführten<br />

Kurse zu gewaltfreier Konfliktlösung<br />

und Sicherheitstraining sind bei den Schülern<br />

sehr beliebt und ständig ausgebucht. Bereits<br />

mehr als 150 speziell trainierte Schüler sind in<br />

Bochum und Gelsenkirchen <strong>mit</strong>tlerweile im<br />

Einsatz.<br />

Ver<strong>mit</strong>telt werden den Busbegleitern vor<br />

allem folgende Aspekte:<br />

• Unfällen vorbeugen: Richtiges und sicheres<br />

Verhalten beim Ein- und Aussteigen und<br />

während der Fahrt.<br />

• Vorbeugung von Gewalt und Konfliktlösung:<br />

sprachliche und nichtsprachliche<br />

Verständigung, Streitschlichter-Techniken<br />

(zum Beispiel Fragen formulieren), Gewalt<br />

verhindern und abschwächen.<br />

• Verantwortung und Zivilcourage: Nicht<br />

wegschauen, kleinere Mitschüler schützen,<br />

Zeugen- und Helferverhalten.<br />

• Richtiges Verhalten bei Unfällen und<br />

Notfällen: Kennen lernen der Notfalleinrichtungen<br />

(Fahrgastnotruf per Handy,<br />

Nothammer, Fahrerfunk), Erste Hilfe.<br />

Von Vandalismus beschädigte<br />

Aushangkästen sind leider keine<br />

Seltenheit.<br />

Das Beispiel aus <strong>dem</strong> Ruhrgebiet hat Schule<br />

gemacht. In ganz Deutschland entstanden<br />

ähnliche Projekte zunächst in Großstädten<br />

und so genannten Brennpunkten, dann aber<br />

auch in der Region. Aus <strong>dem</strong> Verkehrsgebiet<br />

der WVG-Betriebe ist besonders das Beispiel<br />

des Graf-Adolf-Gymnasiums in Tecklenburg<br />

im Kreis Steinfurt bekannt. Hier haben sogar<br />

zwei Lehrer der Schule eine spezielle<br />

Fortbildung gemacht, um die Streitschlichter<br />

zu betreuen. Im Ergebnis hat sich seit<strong>dem</strong> die<br />

Situation an den Bushaltestellen und in den<br />

Bussen erheblich beruhigt. Im Kreis Unna, wo<br />

sich die Kreisverwaltung in diesem Bereich<br />

besonders engagiert hat, sind seit <strong>dem</strong> Jahr<br />

2000 bereits rund 75 Schüler zu Busbegleitern<br />

ausgebildet worden. (Zu den Beispielen<br />

siehe auch Pressespiegel im Anhang).<br />

Training <strong>mit</strong> Schülern<br />

Natürlich lässt sich das ganze Thema auch im<br />

Rahmen des Schulunterrichtes behandeln.<br />

Bei der hohen Anzahl von Fahrschülern an<br />

vielen Schulen wäre eine Unterrichtsreihe<br />

„<strong>Unterwegs</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schulbus</strong>“ schon in den<br />

Eingangsklassen im Rahmen der Verkehrserziehung<br />

von großer Bedeutung. Im<br />

weiterführenden Schulbereich lässt sich das<br />

Thema dann auch in Unterrichtsreihen zu<br />

„Aggression“ oder „Soziales Verhalten“ einbauen.<br />

Unterrichtsmaterialien und Begleithefte<br />

für Lehrer gibt es <strong>mit</strong>tlerweile zur<br />

Genüge auf <strong>dem</strong> Markt.<br />

Die WVG-Betriebe unterstützen solch Unterrichtsreihen<br />

durch die Demonstration an<br />

Haltestellen oder durch Fahrten und Erklärungen<br />

im Bus. In manchen Fällen wird auch<br />

ein gesondertes Faltblatt bereit gehalten<br />

(siehe Anhang).<br />

Der Kreis Unna plant gemeinsam <strong>mit</strong> der VKU<br />

zurzeit die Einstellung eines Pädagogen, der<br />

neben anderen Aufgaben schwerpunktmäßig<br />

den Schulen für Fragen der Verkehrserziehung<br />

und des Sicherheitstrainings als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung stehen soll.


22<br />

Zusammenfassung und weitere Informationen<br />

Zusammenfassung und weitere Informationen 23<br />

Zusammenfassung und weitere Informationen<br />

Die Fun-Karte gibt’s als<br />

Monatskarte für alle bis<br />

20 Jahre für 7,70 €<br />

(bis Preisstufe 4, sonst 13,50 €).<br />

Schüler sind auch die Fahrgäste von morgen.<br />

Für uns Verkehrsunternehmen wäre es<br />

in wirtschaftlicher Hinsicht ein großer<br />

Nachteil, aber auch aus umwelt- und sozialpolitischer<br />

Sicht ein schlimmer Fehler, wenn junge<br />

Menschen aufgrund von negativen Erfahrungen<br />

im <strong>Schulbus</strong>verkehr Busse und Bahnen so bald<br />

es geht meiden.<br />

Schüler sind eine wichtige<br />

Fahrgastgruppe<br />

Vor diesem Hintergrund bemühen sich die<br />

Verkehrsunternehmen der WVG-Gruppe <strong>mit</strong><br />

allen Kräften darum, die Schüler als besonders<br />

wichtige Kundengruppe des Nahverkehrs zu betrachten<br />

und die Fahrer <strong>dem</strong>entsprechend zu<br />

schulen, die Sicherheitsstandards zu verbessern<br />

und Problembereiche zu beseitigen. Ziel ist es,<br />

die jungen Fahrgäste so sicher und komfortabel,<br />

so schnell und zuverlässig wie möglich zu<br />

ihren Schulen und wieder nach Hause zu bringen.<br />

Warum es trotz<strong>dem</strong> in Ausnahmefällen nicht<br />

immer optimal läuft, sollte diese Broschüre zeigen.<br />

Es gilt Rahmenbedingungen zu beachten<br />

und in Zeiten leerer Kassen die kostengünstigsten<br />

Wege zu finden. Die Sicherheit im<br />

<strong>Schulbus</strong>-Verkehr macht es aber erforderlich,<br />

alle Beteiligten zusammenzuführen; nicht nur<br />

die Verkehrsunternehmen, sondern auch die<br />

Schüler, die Eltern, die Schulverwaltung, die<br />

Lehrer, die Polizei und die Ordnungsämter. Wir<br />

haben Beispiele gezeigt, wo durch ein Zusammenwirken<br />

der genannten Gruppen große<br />

Erfolge erreicht wurden.<br />

Beschwerde-Hotline<br />

0 180 3 / 50 40 32<br />

Auch ein gut ausgebildeter Busfahrer macht<br />

gelegentlich Fehler. Da kommt es schon einmal<br />

vor, dass eine Haltestelle nicht bedient<br />

wird, da der Kollege die letzte Änderung<br />

nicht <strong>mit</strong>bekommen hat, oder ein Anschluss<br />

wird nicht erreicht, da es eine unvorhergesehene<br />

Verspätung gab. In solchen Fällen versuchen<br />

die WVG-Betriebe flexibel und unbürokratisch<br />

zu reagieren. In aller Regel wird<br />

bei solchen Fehlern für die betroffenen Kinder<br />

sofort ein Taxi bestellt.<br />

Voraussetzung ist natürlich, dass wir überhaupt<br />

davon erfahren. Nur so können wir<br />

besser werden und aus Fehlern lernen. Ein<br />

Anruf genügt. Die WVG-Betriebe haben eine<br />

besondere Beschwerde-Hotline eingerichtet.<br />

Wer die 0 180 3 / 50 40 32 wählt und sein<br />

Anliegen schildert, hat die Garantie, dass<br />

<strong>dem</strong> Vorgang genau nachgegangen wird und<br />

dass er eine Stellungnahme und eine kleine<br />

Entschädigung erhält.<br />

Interessante Fahrkarten<br />

für Schüler<br />

Da<strong>mit</strong> Jugendliche gerade im kritischen Alter<br />

des Führerscheinerwerbs und häufig auch der<br />

ersten selbstständigen Autonutzung zumindest<br />

finanziell weiter einen Anreiz zur<br />

Nutzung von Bus und Bahn haben, halten die<br />

Verkehrsunternehmen besondere Tarifangebote<br />

bereit.<br />

Neben der Schulweg-Jahreskarte, die der<br />

anspruchsberechtigte Schüler kostenlos erhält,<br />

ist vor allem die Fun-Karte zu nennen.<br />

Sie kann bis zum vollendeten 20. Lebensjahr<br />

genutzt werden. Allerdings nur in der<br />

Freizeit, d. h. an Schultagen ab 14.00 Uhr, an<br />

Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie in<br />

den Ferien ganztägig. Diese Monatskarte<br />

kostet in einer Stadt und den Nachbarorten<br />

(bis Preisstufe 4) 7,70 Euro und sonst im<br />

Gesamtnetz 13,50 Euro (Stand 1. August 2002).<br />

Noch günstiger ist die Fun-Jahreskarte, die<br />

einmalig zum Preis von 10 Monatskarten ausgegeben<br />

wird. Für Schüler <strong>mit</strong> einer<br />

Schulwegjahreskarte entfallen die zeitlichen<br />

Einschränkungen.<br />

Im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest<br />

gibt es die Sonderregelung, dass auch die<br />

Freizeitfahrten für alle Schülerinnen und<br />

Schüler, die eine Schulwegjahreskarte haben,<br />

kostenlos sind, da die Kreise diesen<br />

Zusatznutzen <strong>mit</strong> den Verkehrsunternehmen<br />

gesondert abrechnen.<br />

Raus aus der Schule, rein ins Vergnügen.<br />

Auch für die schönsten Wochen des Jahres<br />

halten die Verkehrsunternehmen ein günstiges<br />

Angebot bereit. Mit <strong>dem</strong> „Schöne-<br />

FerienTicket NRW“ können Schüler unter 21<br />

und Studierende unter 27 Jahre im ganzen<br />

Bundesland <strong>mit</strong> allen Bussen und Bahnen des<br />

Nahverkehrs auf Tour gehen. In den kleinen<br />

Ferien kostet das Ticket 14,70 Euro und im<br />

Sommer 35,80 Euro (Stand 1. August 2002).<br />

Keine Angst vor <strong>dem</strong> TaxiBus<br />

In einigen Regionen haben wir gerade in den<br />

Ferien die Situation, dass die gewohnten<br />

<strong>Schulbus</strong>se nicht fahren. Dafür werden dann<br />

meist so genannte TaxiBusse bereitgehalten.<br />

Sie fahren wie ein Bus, zu einer bestimmten<br />

Zeit, ab einer bestimmten Haltestelle, über<br />

einen bestimmten Linienweg und können <strong>mit</strong><br />

den bekannten Busfahrkarten genutzt werden.<br />

Einziger Unterschied zum normalen Bus,<br />

sie müssen – wie ein Taxi – mindestens 30<br />

Minuten vorher unter der Telefonnummer<br />

0 180 3 / 50 40 31 bestellt werden. Für<br />

Schüler oder Berufstätige, die den TaxiBus<br />

täglich nutzen, gibt es auch die Möglichkeit<br />

für Dauerbestellungen. In diesem Fall ist aber<br />

unbedingt darauf zu achten, dass der<br />

TaxiBus, falls er einmal nicht benötigt wird,<br />

abbestellt wird.<br />

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Fahrt,<br />

sicher, komfortabel und preiswert.<br />

Ihre Unternehmen der WVG-Gruppe:<br />

Regionalverkehr Münsterland GmbH<br />

Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH<br />

Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH<br />

Manchmal bietet der TaxiBus<br />

in den Ferien Ersatz für den<br />

<strong>Schulbus</strong>verkehr.


ANHANG<br />

24 Beispiel für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr<br />

ANHANG<br />

Beispiel für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr 25<br />

Beispiel für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr<br />

Busfahrer sind keine Pädagogen.<br />

Umso mehr brauchen Sie<br />

Hilfestellungen durch das<br />

Verkehrsunternehmen.<br />

Die Schülerbeförderung ist <strong>mit</strong> einem<br />

Anteil von 66 % unserer Fahrgäste der<br />

wichtigste Verkehrszweig unseres Unternehmens.<br />

In diesem Bereich unsere Leistungsfähigkeit<br />

und unsere Qualität zu beweisen,<br />

hat daher in unserem täglichen Handeln<br />

einen sehr hohen Stellenwert. Wir wollen,<br />

dass die Schüler sicher und zuverlässig befördert<br />

werden, da<strong>mit</strong> sie selber, aber auch ihre<br />

Eltern, die Schulen und die Städte und Gemeinden<br />

<strong>mit</strong> unserer Leistung zufrieden sind.<br />

Um dieses auch im rauen Betriebsalltag möglich<br />

zu machen, soll diese Dienstanweisung<br />

Hilfestellung geben.<br />

Schüler sind für gewöhnlich Fahrgäste im<br />

Alter zwischen 6 und 20 Jahren. In dieser Zeit<br />

machen sie eine enorme Entwicklung durch<br />

<strong>mit</strong> allen Höhen und Tiefen. Sie bekommen<br />

dies als Fahrer jeden Tag zu spüren. Gehen<br />

Sie bitte immer davon aus, dass manche<br />

Schüler wegen ihres Alters unter Umständen<br />

dazu neigen, zu provozieren. Das ist in der<br />

Pubertät ein völlig normales Verhalten. Erst<br />

zum Schluss haben Sie es <strong>mit</strong> ausgereiften<br />

Persönlichkeiten zu tun. Den ruhigen, freundlichen,<br />

angepassten Schüler wird es auch in<br />

Zukunft nicht geben. Auch Sie hatten sicherlich<br />

in dieser Zeit so manche Probleme <strong>mit</strong><br />

Erwachsenen.<br />

Im Konfliktfall sollten Sie zunächst einfach<br />

davon ausgehen, dass der Schüler oder die<br />

Schülerin Sie nicht persönlich meint, wenn sie<br />

sich in Ihren Augen unflätig benehmen. Darüber<br />

hinaus gehen Sie bitte weiterhin davon<br />

aus, dass nicht alle Schüler gleich sind, sondern<br />

nur einige wenige wirklich provozieren<br />

wollen. Der überwiegende Teil der Schüler<br />

benimmt sich altersgerecht. Dieser Teil der<br />

Schüler sollte nicht unter den Problemen leiden,<br />

die Sie <strong>mit</strong> einigen wenigen Schülern<br />

haben. Nach einem langen Schultag sind die<br />

meisten Schüler nun mal aufgedreht. Wenn<br />

Schüler sich bei uns in den Bussen einigermaßen<br />

wohl fühlen, ist im übrigen die Gefahr<br />

geringer, dass sie ihren Unmut an unseren<br />

Bussen auslassen.<br />

Wir sind uns darüber im Klaren, dass routinierte<br />

Fahrer diese Dienstanweisung nicht<br />

brauchen. Dennoch ist es sinnvoll, sich die angesprochenen<br />

Fragen gelegentlich anzusehen.<br />

1. Wie viele Fahrgäste dürfen<br />

eigentlich in unseren Bussen<br />

<strong>mit</strong>fahren?<br />

Die Zahl der zugelassenen Fahrgäste ist zwar<br />

im Innenraum oberhalb des Fahrerplatzes<br />

angegeben, dies ist allerdings ein Wert, der<br />

<strong>mit</strong> der Zulassung des Fahrzeuges aufgrund<br />

des zugelassenen Gesamtgewichtes zusammenhängt.<br />

Diese hohen Werte können und<br />

wollen wir unseren Fahrgästen nicht zumuten.<br />

Daher gilt die Faustformel: in einen<br />

Zweiachser passen normalerweise 75, im<br />

Extremfall 80 Schüler <strong>mit</strong> Schultaschen; in<br />

einen Gelenkbus oder Dreiachser passen 110,<br />

im Extremfall 120 Schüler. Sollten Sie feststellen,<br />

dass der Bus täglich bis an die Grenze<br />

besetzt ist, so teilen Sie dies bitte der<br />

Fahrdienstleitung <strong>mit</strong>. In je<strong>dem</strong> Fall muss<br />

noch soviel Platz sein, dass Sie immer ausreichende<br />

Sichtverhältnisse nach vorn und zur<br />

Seite haben. Halten Sie daher den Platz<br />

neben sich aus Sicherheitsgründen immer<br />

frei.<br />

2. Was ist zu tun, wenn nicht alle<br />

Schüler in den Bus passen?<br />

Zunächst einmal überprüfen Sie bitte sorgsam,<br />

ob wirklich auch im hinteren Bereich<br />

kein Platz mehr ist. Gegebenenfalls müssen<br />

Sie hierfür auch den Fahrerplatz verlassen. Ist<br />

tatsächlich kein Platz mehr vorhanden, dann<br />

informieren Sie die Funkleitstelle darüber und<br />

warten deren Anweisungen ab. Solange bleiben<br />

Sie an der Haltestelle stehen. Die getroffenen<br />

Maßnahmen teilen Sie den betroffenen<br />

Schülern <strong>mit</strong>, da<strong>mit</strong> diese wissen, wie sie<br />

befördert werden. Sollte im hinteren Bereich<br />

noch Platz sein, so bitten Sie die Schüler höflich<br />

und freundlich, nach hinten durchzugehen.<br />

Unter Umständen machen Sie die hinteren<br />

Türen noch einmal auf und bitten die restlichen<br />

Schüler, hinten einzusteigen.<br />

3. Wie verhalte ich mich, wenn sich<br />

Schüler mir gegenüber daneben<br />

benehmen?<br />

Zunächst einmal ist es wichtig, solange wie<br />

möglich sachlich und ruhig zu bleiben. Wer<br />

schreit, hat Unrecht. Sie sollten durch Ihre<br />

Haltung klar zum Ausdruck bringen, dass Sie<br />

die Verantwortung für den Bus und die<br />

Sicherheit haben. Dies geht in den meisten<br />

Fällen auch sachlich und ruhig. Wenn dies<br />

nicht gelingt, versuchen Sie den Namen durch<br />

die Schülerkarte herauszubekommen. Gelingt<br />

auch dies nicht, melden Sie diesen Vorfall<br />

nach Dienstschluss der Fahrdienstleitung. Es<br />

ist besser, einen Konflikt abzubrechen, als ihn<br />

endlos fortzuführen. Sie sind selten der<br />

Sieger und dieses Verhalten schont Ihre<br />

Nerven, die Sie für die sichere Beförderung im<br />

Straßenverkehr dringend benötigen. An einem<br />

der nächsten Tage kann dann der<br />

Verkehrsrevisor <strong>mit</strong>fahren und die Personalien<br />

des Schülers feststellen. Meistens gelingt dies,<br />

da die Schüler doch regelmäßig fahren müssen.<br />

Sollten Schüler untereinander in Konflikt<br />

geraten, so mischen Sie sich bitte ein und<br />

versuchen für Ruhe zu sorgen. Oft werden<br />

kleinere Schüler in Ihrem Bus von größeren<br />

drangsaliert. Die Eltern erwarten, dass<br />

wir uns darum kümmern. Weggucken gilt nicht.<br />

Im Zweifelsfall gilt das oben gesagte ebenfalls.<br />

Wir haben von Seiten der Betriebsleitung<br />

immer die Möglichkeit, zusammen <strong>mit</strong> den Eltern<br />

und der Schulleitung, das Problem auf anderer<br />

Ebene zu lösen. Als letztes Mittel können<br />

wir auch ein Beförderungsverbot aussprechen.<br />

4. Darf ich als Fahrer eine<br />

Fahrkarte einziehen?<br />

Sollten Sie den Eindruck haben, dass die Karte<br />

gefälscht oder manipuliert wurde, oder <strong>dem</strong><br />

Schüler, der sie vorzeigt, nicht gehört, sollten<br />

Sie diese einziehen. Zur Kontrolle können<br />

Sie den Schüler beispielsweise nach seinem<br />

Geburtsdatum fragen. Auf der Karte ist eine<br />

fünfstellige Kennzahl, die sich zusammensetzt<br />

aus <strong>dem</strong> Geschlecht (1=männlich, 2=weiblich)<br />

und <strong>dem</strong> Geburtsdatum (vierstellig Monat und<br />

Jahr). Sollte die Nummer der Wertmarke nicht<br />

<strong>mit</strong> der der Stammkarte übereinstimmen,<br />

ist ebenfalls von einer unberechtigten<br />

Benutzung auszugehen. In allen anderen Fällen<br />

ist der Einzug einer Karte nicht erlaubt.


ANHANG<br />

26 Beispiel für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr<br />

Beispiel<br />

ANHANG<br />

für eine Dienstanweisung im Schülerverkehr 27<br />

Früh übt sich wer ein guter<br />

Fahrschüler werden will.<br />

5. Darf ich einen Schüler aus <strong>dem</strong><br />

Bus weisen?<br />

Grundsätzlich dürfen Sie Schüler unter 16<br />

Jahren auf keinen Fall aus <strong>dem</strong> Bus weisen.<br />

Ausnahmen kann es unter Umständen in ganz<br />

extremen Fällen geben, wenn die Gefahr<br />

besteht, dass sie den Bus nicht mehr sicher lenken<br />

können. In diesem Fall haben Sie sofort<br />

anzuhalten und diesen Vorfall der Funkleitstelle<br />

zu melden und deren Anweisungen<br />

abzuwarten.<br />

Auch Schüler über 16 Jahre sollten Sie nur in<br />

ganz extremen Fällen aus <strong>dem</strong> Bus weisen.<br />

Gehen Sie bitte immer davon aus, dass bei<br />

einen Heimweg zu Fuß Gefahren lauern, für die<br />

Sie gegebenenfalls verantwortlich gemacht<br />

werden. Außer<strong>dem</strong> müssen Sie immer da<strong>mit</strong><br />

rechnen, dass wir dieses Verhalten unter<br />

Umständen in der Öffentlichkeit rechtfertigen<br />

müssen.<br />

6. Darf ich Schüler an der Haltestelle<br />

stehen lassen, wenn sie<br />

keinen Fahrausweis dabei<br />

haben?<br />

Grundsätzlich hat jeder Schüler einen gültigen<br />

Fahrausweis <strong>mit</strong>zuführen und diesen auch<br />

unaufgefordert vorzuzeigen. Sollte ein Schüler<br />

seinen Fahrausweis vergessen haben und sich<br />

freiwillig melden, so notieren Sie bitte seinen<br />

Namen und melden diesen nach Dienstschluss<br />

oder in einer Pause der Fahrdienstleitung.<br />

Sollten Sie am nächsten Tag den gleichen<br />

Dienst fahren, so reicht es aus, wenn Sie den<br />

Fahrausweis am nächsten Tag kontrollieren.<br />

Eine Meldung ist dann nicht erforderlich. Sie<br />

stellen den Namen am besten fest, in<strong>dem</strong> Sie<br />

sich ein Schulheft zeigen lassen (nicht<br />

Schulbücher!). Viele Schüler besitzen auch<br />

einen Schülerausweis oder vergleichbare Ausweise.<br />

Sollten Sie den Eindruck haben, dass<br />

dieser nicht <strong>dem</strong> Schüler gehört, melden Sie<br />

den Vorfall nach Dienstschluss der Fahrdienstleitung.<br />

Auf keinen Fall dürfen Namen<br />

von Schülern über Funk abgefragt werden.<br />

Lehnt es der Schüler ab, ein Schulheft oder<br />

einen Ausweis zu zeigen, obwohl er dieses<br />

offensichtlich könnte, so können Sie ihm die<br />

Mitfahrt verwehren, es sei denn, er bezahlt<br />

einen Einzelfahrausweis.<br />

Dieser Bereich ist mindestens so sensibel zu<br />

behandeln, wie die Frage unter Punkt 5.<br />

7. Wie verhalte ich mich beim<br />

Anfahren an Haltestellen <strong>mit</strong><br />

hohem Schüleraufkommen?<br />

Das Anfahren an Haltestellen erfordert Ihre<br />

ganze Aufmerksamkeit. An Haltestellen, an<br />

denen Schüler einsteigen wollen, gilt dies<br />

noch besonders. Sie müssen immer da<strong>mit</strong><br />

rechnen, dass Schüler rangeln. In diesem Fall<br />

halten Sie vor der Haltestelle an und rufen die<br />

Schüler über den Außenlautsprecher dazu<br />

auf, die Rangeleien einzustellen und ruhig an<br />

der Haltestelle zu warten. Das gleiche gilt für<br />

den Fall, dass Schüler auf den Bus zulaufen.<br />

Auf keinen Fall lassen Sie die Schüler außerhalb<br />

der Haltestelle einsteigen, da Sie hierdurch<br />

nur erreichen, dass am nächsten Tag<br />

alle Schüler <strong>dem</strong> Bus entgegenlaufen.<br />

8. Wie verhalte ich mich bei<br />

Betriebsstörungen?<br />

Betriebsstörungen bringen allerhand durcheinander.<br />

Sie haben per Funk die Möglichkeit,<br />

genaue Anweisungen zu erhalten. Die<br />

Schüler bekommen hiervon unter Umständen<br />

nichts <strong>mit</strong>. Geben Sie Ihre Informationen an<br />

die Schüler weiter. Gegebenenfalls stehen Sie<br />

auf und beruhigen die Schüler. Im Falle einer<br />

Betriebsstörung oder eines Unfalles, der Sie<br />

am Weiterfahren hindert, behalten Sie die<br />

Schüler nach Möglichkeit im Bus. Es ist zu<br />

gefährlich, vor allem außerhalb geschlossener<br />

Ortschaften, die Schüler draußen herumlaufen<br />

zu lassen.<br />

9. Müssen im Schülerverkehr<br />

die Haltestellen überhaupt<br />

ausgerufen werden?<br />

Fast alle Schülerfahrten sind Linienfahrten.<br />

Bei solchen Fahrten ist das Ausrufen von<br />

Haltestellen vorgeschrieben. Besonders jüngere<br />

Schüler, die nach <strong>dem</strong> Besuch der<br />

Grundschule erstmals zur weiterführenden<br />

Schule fahren, sind in den ersten Monaten<br />

sehr verunsichert. Den Eltern hilft es, wenn<br />

sie ihrem Kind sagen können, an welcher<br />

Haltestelle es aussteigen muss und Sie diese<br />

Haltestelle dann auch klar und deutlich ausrufen.<br />

Auch wenn Sie glauben, dass alle<br />

Schüler ihre Haltestellen kennen, kann es<br />

durch Unaufmerksamkeit oder Ablenkungen<br />

dazu kommen, dass die Schüler nicht rechtzeitig<br />

aufstehen. Es gilt also: Haltestellen<br />

werden immer ausgerufen!<br />

Es gibt natürlich eine Ausnahme: Wenn Sie<br />

morgens auf <strong>dem</strong> Weg zur Schule sind und nur<br />

Schüler für diese Schule einsammeln, so brauchen<br />

Sie die Zwischenhaltestellen nicht ausrufen,<br />

die Schulhaltestelle dann doch wieder.<br />

10. Gelten für Grundschüler<br />

besondere Regeln?<br />

Grundschüler sind bei der Beförderung <strong>mit</strong><br />

besonderer Fürsorge zu behandeln. Sie sind<br />

häufig unsicher und kennen sich nicht so gut<br />

aus. Darüber hinaus haben sie noch kein<br />

Gefühl für die Gefahren im Bus. Aus diesem<br />

Grund sollten Sie darauf achten, dass die<br />

Schüler sich setzen, wenn ausreichend Sitzplätze<br />

vorhanden sind. Herumlaufen und<br />

Toben während der Fahrt sollten Sie unterbinden.<br />

Bleiben Sie gegebenenfalls stehen und<br />

weisen Sie die Schüler darauf hin. Es ist besser<br />

aufzustehen und zu den Schülern zu<br />

gehen, als dies über das Innenmikrofon<br />

durchzugeben. Sollten Sie dennoch größere<br />

Probleme haben, so melden Sie diese nach<br />

Dienstschluss der Fahrdienstleitung.<br />

Wir hoffen, Ihnen <strong>mit</strong> dieser Dienstanweisung<br />

eine Hilfestellung bei der Bewältigung des<br />

Schülerverkehrs gegeben zu haben. Sie stehen<br />

an vorderster Stelle und repräsentieren<br />

das Unternehmen. Ein freundliches Wort<br />

erstickt manches Problem schon im Keim.<br />

Weiterhin gute Fahrt<br />

Raimund Burkert<br />

RLG – Betriebsleiter


ANHANG<br />

28<br />

Faltblatt „Fahrschüler“<br />

ANH<br />

Liebe Fahrschülerinnen,<br />

liebe Fahrschüler!<br />

willkommen in den Bussen der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG).<br />

Zum neuen Schuljahr möchten wir alle neuen und alten Fahrschüler/innen<br />

ganz herzlich bei uns begrüßen.<br />

Täglich fahrt ihr <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Bus zur Schule und wieder zurück nach<br />

Hause. Die Sache scheint eigentlich ganz einfach zu sein: Warten an<br />

der Haltestelle. Einsteigen, Busfahren, Aussteigen - und das war´s<br />

auch schon!<br />

Aber was so leicht aussieht, ist es nicht immer. Auch das richtige<br />

Mitfahren im Bus will gelernt sein. <strong>Schulbus</strong>se sind zwar ein sehr<br />

sicheres Verkehrs<strong>mit</strong>tel, trotz<strong>dem</strong> sind die Unfälle nicht auszuschließen.<br />

Sie von vorn herein zu verhindern, dabei könnt ihr unseren<br />

Busfahrern/innen und euch selber helfen. Hier einige Tipps:<br />

An der Haltestelle<br />

....müssen die Busfahrer/innen ganz dicht an den Bordstein heranfahren,<br />

da<strong>mit</strong> ihr bequem einsteigen könnt. Steht ihr zu dicht<br />

gedrängt am Bordsteinrand oder lauft <strong>dem</strong> Bus entgegen, wird es<br />

richtig gefährlich. Deshalb dürfen die Fahrer/innen dann gar nicht bis<br />

zur Haltestelle vorfahren. Der Bus bleibt stehen und hält seine Türen<br />

geschlossen.<br />

Wir möchten euch bitten, im Haltestellenbereich <strong>mit</strong> deutlichem<br />

Abstand zum Bordstein zu warten und nicht zu drängeln oder zu<br />

schubsen. Erst dann fährt der Bus weiter vor und ihr könnt gefahrlos<br />

einsteigen.<br />

Sicherheit<br />

...im Bus<br />

Beim Einsteigen...<br />

....habt ihr genug Zeit. Beeilt ihr euch zu sehr und versucht, alle<br />

gleichzeitig einzusteigen, wird es zwischen den Türen ganz schön<br />

eng. Im Gedrängel könnt ihr leicht stürzen.<br />

Steigt bitte nacheinander ein, dann kann nichts passieren und es<br />

geht auch viel schneller.<br />

Im Bus...<br />

....seid ihr nicht allein. Da sind zum einen die Fahrer/innen . Sie kontrollieren<br />

eure Fahrkarten, wissen wo´s langgeht und ihr könnt sie<br />

jederzeit ansprechen, falls ihr eine Frage habt.<br />

Dann sind da noch die anderen Fahrgäste. Gerade wenn sie älter<br />

sind, möchten wir euch bitten, ihnen gegenüber rücksichtsvoll zu<br />

sein. Sie freuen sich darüber, wenn ihr ihnen einen Platz frei macht.<br />

Je nach<strong>dem</strong> wer alles <strong>mit</strong>fährt, kann es im Bus manchmal recht voll<br />

werden. Viele von euch stehen dann gerne vor der hinteren Tür und<br />

versperren sie dabei. Für die Jüngeren ist es dann besonders schwierig,<br />

rechtzeitig auszusteigen.<br />

Bitte geht ins Wageninnere durch und haltet den Bereich vor der Tur<br />

möglichst frei.<br />

Beim Aussteigen...<br />

....steht ihr manchmal auf der falschen Straßenseite. Wenn ihr vor<br />

oder hinter <strong>dem</strong> Bus die Straße überquert, seid ihr für die Autofahrer<br />

ganz schlecht zu sehen.<br />

Wartet so lange, bis der Bus ein Stückchen weiter gefahren ist. Dann<br />

könnt ihr sehen, was auf der Straße los ist und werdet selbst auch<br />

besser gesehen.<br />

Wir möchten euch pünktlich und sicher zur Schule und wieder<br />

nach Hause bringen. Ihr könnt uns dabei helfen, wenn ihr unsere<br />

Tipps beachtet.<br />

An den Lenkrädern unserer Busse sitzen erfahrene und geschulte<br />

Frauen und Männer, die euch bei allen Fragen <strong>mit</strong> Rat und Tat zur<br />

Seite stehen.<br />

Allzeit gute Fahrt<br />

wünscht euch<br />

eure Regionalverkehr<br />

Ruhr-Lippe GmbH


ANHANG<br />

30<br />

Pressespiegel<br />

Pressespiegel<br />

Pressespiegel<br />

ANHANG<br />

31<br />

Quelle: Werler Anzeiger,<br />

31.01.2002<br />

Quelle: Werler Anzeiger,<br />

07.09.2002<br />

Quelle:<br />

Quelle: Werler Anzeiger,<br />

09.01.2002


ANHANG<br />

32<br />

Pressespiegel<br />

ANHANG<br />

Pressespiegel 33<br />

Pressespiegel<br />

Quelle: Westfälische Rundschau,<br />

07.09.2002<br />

Quelle: Südlohner Volkszeitung,<br />

11.12.2001<br />

Quelle: Westfälische Rundschau,<br />

07.10.2002


Kinderzeichnung zum Thema Busf<br />

(aus Projekt Nahverkehr in Soest


ANHANG<br />

34<br />

Literatur<br />

Adressen<br />

Literatur, die uns auffiel<br />

ANHANG<br />

35<br />

Adressen<br />

Allgemeines:<br />

Mobil <strong>mit</strong> Bus und Bahn: Kinder und Jugendliche<br />

entdecken den ÖPNV. Modell eines<br />

Kommunikationsspiels für Verkehrsunternehmen<br />

und Träger der Jugendarbeit.<br />

Hrsg: Bundesministerium für Verkehr, Bauund<br />

Wohnungswesen.<br />

In: direkt, Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse<br />

in den Gemeinden, Nr. 57, 2002.<br />

Hassel, H., Fusshoeller, S., Zemlin, Z.: Konflikte<br />

im ÖPNV verhindern. Schulscouts für mehr<br />

Service und Sicherheit.<br />

In: Der Nahverkehr, 9, 2002, S. 75-77.<br />

Handlungsleitfaden für Schulleitungen, Busunternehmer,<br />

Städte/Gemeinden zur Förderung<br />

der Sicherheit im <strong>Schulbus</strong>verkehr.<br />

Hrsg: Fachbereich Sicherheit und Ordnung &<br />

Fachbereich Verkehr des Kreises Borken. August<br />

2001.<br />

Gropper, E., Jenter, A. (Hrsg.) Statt Ausgrenzung<br />

und Gewalt. Halt! Für Kinder und Jugendliche.<br />

Ajs - Jahrestagungsband. Stuttgart 2001.<br />

AOK und ADAC: Schulweg-Ratgeber, Bonn<br />

und München 1997.<br />

Rund um den <strong>Schulbus</strong>. Informationen,<br />

Anregungen und Meinungen.<br />

Hrsg: Gemeindeunfallversicherungsverband<br />

(GUVV) in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe, 1996.<br />

Anforderungskatalog für Kraftomnibusse und<br />

Kleinbusse, die zur Schülerbeförderung besonders<br />

eingesetzt werden vom 30. April<br />

1992 (VkBl. 1992, S. 290).<br />

Merkblatt für die Schulung von Fahrzeugführern<br />

bei der Beförderung von Schülern vom<br />

30. April 1992 (VkBl. 1992, S. 290).<br />

Unterrichtsreihen:<br />

Mit Stress im Bus ist Schluss. Unterrichts- und<br />

Projektideen für Grundschule und Orientierungsstufe.<br />

Hrsg: Busverkehr Ostwestfalen GmbH. Am<br />

Bahnhof 6, 33602 Bielefeld.<br />

Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Krögerweg 11<br />

48155 Münster<br />

Tel. 0251 / 62 70 250<br />

Fax 0251 / 62 70 222<br />

Regionalverkehr Münsterland GmbH<br />

Betriebsleitung Kreis Borken<br />

Boschstraße 7-11<br />

48703 Stadtlohn<br />

Tel. 02563 / 93060<br />

Fax 02563 / 930699<br />

Betriebsleitung Kreis Coesfeld<br />

Borg 11<br />

59348 Lüdinghausen<br />

Tel. 02591 / 9390<br />

Fax 02591 / 939111<br />

Betriebsleitung Kreis Steinfurt<br />

Laggenbecker Straße 90<br />

49477 Ibbenbüren<br />

Tel. 05451 / 942828<br />

Fax 05451 / 74220<br />

Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH<br />

Betriebsleitung Kreis Soest<br />

Am Bahnhof 10<br />

59494 Soest<br />

Tel. 02921 / 3950<br />

Fax 02921 / 39526<br />

Betriebsleitung Hochsauerlandkreis<br />

Altenbürener Straße 49<br />

59929 Brilon<br />

Tel. 02961 / 97020<br />

Fax 02961 / 970299<br />

Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH<br />

Betriebsleitung Kreis Unna<br />

Lünener Straße 13<br />

59174 Kamen<br />

Tel. 02307 / 2090<br />

Fax 02307 / 20935<br />

Leitfaden für den Schülerverkehr. Fakten und<br />

Hinweise für Eltern und Schüler, Schulen und<br />

Schulträger, Verkehrsunternehmen und Fahrer.<br />

Hrgs: Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />

Verkehrswesen (FGSV) und Verband Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV), Köln 2000.<br />

<strong>Unterwegs</strong> <strong>mit</strong> Bus und Bahn.<br />

Hrsg: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr GmbH.<br />

2. Auflage 1999.<br />

Die Busschule – eine verkehrspädagogische<br />

Initiative der Vestischen. Unterrichtsmaterial<br />

für die 1. und 2. Schulklasse.<br />

Hrsg: Vestische Straßenbahnen GmbH.<br />

Anne und Jan fahren zum Zirkus.<br />

<strong>Unterwegs</strong> <strong>mit</strong> Bus und Bahn. Ein Unterrichtsmodell<br />

für Grund- und Sonderschulen.<br />

Hrsg: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.<br />

Betriebsleitung Kreis Warendorf<br />

Kerkbrede 1<br />

59269 Beckum<br />

Tel. 02521 / 93030<br />

Fax 02521 / 930399<br />

Fensterbild zum Thema Busfahren<br />

(aus: Projekt Nahverkehr in Soest 2000)<br />

Limbourg, M., Schröer, J. und Krevet, H.:<br />

Müssen Kinder verunglücken, da<strong>mit</strong> Schulwege<br />

sicherer werden?<br />

In: Sicher Leben: Bericht über die 2. Tagung<br />

„Kindersicherheit: Was wirkt? Essen 1996,<br />

Wien 1997, S. 227 - 242.

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