Geschäftsberichts - Aktion Deutschland Hilft
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Gemeinsam schneller helfen<br />
notruf flüchtlinge sri lanka<br />
„Das Ausmaß der Zerstörung war<br />
größer als nach dem Tsunami“<br />
Drei Nothilfe-Experten über die speziellen Herausforderungen<br />
während des Einsatzes für die Flüchtlinge in Sri Lanka<br />
Hunderttausende Menschen waren im April 2009 vor<br />
den erbittert geführten Kämpfen zwischen der Armee<br />
und den Rebellen der Liberation Tigers of Tamil Eelam<br />
(LTTE) im Norden Sri Lankas geflohen. Rund 300.000<br />
Menschen mussten in Lagern rund um Vavuniya, Jaffna<br />
und Trincomalee leben – oftmals unter verheerenden<br />
Bedingungen. Jennifer Bräutigam (CARE <strong>Deutschland</strong>-<br />
Luxemburg), Daniel Bergfeld (Malteser International)<br />
und Harry Donsbach (World Vision <strong>Deutschland</strong>) waren<br />
intensiv in diesen Einsatzfall involviert und ziehen im<br />
Gespräch gemeinsam Bilanz.<br />
Herr Donsbach, was unterscheidet generell die Nothilfe<br />
inmitten eines kriegerischen Konflikts von der Nothilfe infolge<br />
einer Naturkatastrophe?<br />
Harry Donsbach: Manche Probleme der betroffenen Menschen<br />
sind denen bei Naturkatastrophen vergleichbar – etwa<br />
der Verlust von Obdach, Einkommen und Angehörigen. Oder<br />
auch traumatisierende Gefahrensituationen. Im Krieg müssen<br />
sich Hilfsorganisationen aber auf gravierende zusätzliche<br />
Probleme einstellen: Mindestens in der Konfliktregion,<br />
manchmal aber auch in einem ganzen Land sind staatliche,<br />
wirtschaftliche und soziale Strukturen zusammengebrochen.<br />
Besonders ausgeprägt ist dies in den sogenannten „failed<br />
states“ wie Somalia. Die Helfer bekommen wegen der Kampfhandlungen<br />
oder aus politischen Gründen nicht immer Zugang<br />
zu den Hilfsbedürftigen und ihre Organisationen müssen<br />
umfassende Sicherheitsvorkehrungen für sie treffen. In<br />
den Projekten selbst müssen wir auch dafür sorgen, unsere<br />
Neutralität zu wahren, um Konflikte nicht zu verschärfen. Und<br />
nicht zuletzt müssen wir bei der Planung unserer Hilfsmaß-<br />
Jennifer Bräutigam<br />
(CARE <strong>Deutschland</strong>-<br />
Luxemburg)<br />
Daniel Bergfeld<br />
(Malteser International)<br />
Harry Donsbach<br />
(World Vision<br />
<strong>Deutschland</strong>)<br />
6 7<br />
sri lanka<br />
Arbeiter-Samariter-Bund<br />
<strong>Deutschland</strong> e.V.<br />
Nothilfephase<br />
Verteilung von Trinkwasser, Kochutensilien,<br />
Moskitonetzen und Hygieneartikeln<br />
wie Handtücher, Zahnbürsten<br />
und Seife an etwa 10.400 Menschen<br />
und Unterstützung bei der Müllbeseitigung<br />
Errichtung von über 2100 Notunterkünften<br />
und 300 mobilen Toiletten in<br />
dem Flüchtlingscamp „Menik Farm“;<br />
Verteilung von Decken, Plastikplanen,<br />
Wassereimern, Kochutensilien und<br />
Hygieneartikeln für 10.000 intern<br />
Vertriebene in „Menik Farm“; Bereitstellung<br />
von ca. drei Millionen Litern<br />
sauberem Trinkwasser pro Monat in<br />
„Menik Farm“; Hygienetrainings für<br />
intern Vertriebene in „Menik Farm“<br />
Bereitstellung von Notunterkünften;<br />
mobilen Toiletten und Hilfsgütern<br />
Trinkwasserverteilungen, Bau einer<br />
Kläranlage im Flüchtlingscamp „Menik<br />
Farm“<br />
Notunterkünfte für 900 Kriegsvertriebene<br />
Einsatz von mobilen Ambulanzen zur<br />
medizinischen Versorgung der Flüchtlinge<br />
durch die Schwesterorganisation<br />
St. John Ambulance Sri Lanka; Belieferung<br />
von IDP Camps und Krankenhäusern<br />
mit Medikamenten<br />
Verteilung von Nahrungsmitteln,<br />
Hygieneartikeln und weiteren<br />
Hilfsgütern in Mannar, Vavuniya und<br />
Pulmoddai; Verteilung von Kleidung<br />
und Schuhen an fünf- bis zwölfjährige<br />
Kinder; Hygieneberatung; Einsatz von<br />
Wassertankfahrzeugen und Fäkalien-<br />
Saugwagen<br />
Handicap International: postoperative<br />
Versorgung und Rehabilitation<br />
von Verletzten und Menschen mit<br />
Behinderung im Krankenhaus und in<br />
den Flüchtlingscamps von Vavuniya<br />
mit Physiotherapie und Verteilung von<br />
Mobilitätshilfen<br />
Hammer Forum: Entsendung von<br />
einheimischen Ärzten und Krankenschwestern<br />
in ein Lager für circa 800<br />
ehemalige Kindersoldaten in Vavunya;<br />
psychologische Betreuung der Kinder;<br />
Verteilung von Nahrungsmitteln<br />
Wiederherstellung der Existenzgrundlage<br />
für Rückkehrer im Norden von<br />
Sri Lanka; darunter Verteilung von<br />
Saatgut für Landwirtschaft und Gemüsegärten<br />
sowie Grundausstattung<br />
für Fischer und Handwerker