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Konzept Risikomanagement 12.11.07 - Fachstelle ...

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Bern, 12. November 2007, Version 1.0<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Verwaltungsdirektion<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Gesellschaftsstrasse 2<br />

CH-3012 Bern<br />

beat.schneiter@bt.unibe.ch<br />

www.risiko.unibe.ch<br />

<strong>Risikomanagement</strong>konzept<br />

Dokumentautor:<br />

Beat Schneiter<br />

Dokumenteigentümer: Daniel Odermatt<br />

Abteilung:<br />

Verwaltungsdirektion<br />

<strong>Fachstelle</strong>:<br />

<strong>Risikomanagement</strong><br />

Datum: November 2007<br />

Review Periode:<br />

12 Monate<br />

Vertraulichkeitsstatus: Öffentlich


Bern, 12. November 2007, Version 1.0<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verwaltungsdirektion<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Gesellschaftsstrasse 2<br />

CH-3012 Bern<br />

beat.schneiter@bt.unibe.ch<br />

www.risiko.unibe.ch<br />

1. Einleitung .........................................................................................................................4<br />

1.1 Definition <strong>Risikomanagement</strong> ............................................................................................4<br />

1.2 <strong>Risikomanagement</strong>ziele.....................................................................................................5<br />

1.3 Ziele des <strong>Risikomanagement</strong>konzeptes.............................................................................5<br />

1.4 Gesetzliche Grundlagen ....................................................................................................6<br />

2. Risikoleitbild / Umsetzungsplanung...............................................................................7<br />

2.1 Quantitative und qualitative Ziele .......................................................................................7<br />

2.2 Umsetzungsplan 2007 bis 2010 .........................................................................................8<br />

3. Wirkungsbereich (Abgrenzung) ......................................................................................9<br />

3.1 Geltungsbereich.................................................................................................................9<br />

4. Verantwortlichkeiten......................................................................................................10<br />

4.1 Universitätsleitung ...........................................................................................................10<br />

4.2 <strong>Risikomanagement</strong>delegierte/r.........................................................................................10<br />

4.3 <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> .........................................................................................10<br />

4.4 Dekanate / Fakultäten / Institute / Abteilungen.................................................................11<br />

4.5 Hauptrisikoverantwortlicher, Risikoeigner ........................................................................11<br />

4.6 Kernteam „RISIKO“..........................................................................................................12<br />

5. <strong>Risikomanagement</strong>prozess...........................................................................................13<br />

5.1 Angewandte Standards....................................................................................................13<br />

5.2 Risikokatalog der Universität ...........................................................................................14<br />

5.3 Risikoprofil der Universität ...............................................................................................14<br />

5.4 Massnahmenanalyse und Massnahmenstrategie.............................................................15<br />

5.5 Risikokatalog- und Profil auf Instituts, Abteilungsebene ...................................................16<br />

6. Krisenmanagement........................................................................................................17<br />

7. <strong>Risikomanagement</strong>faktoren ..........................................................................................18


Bern, 23. Oktober 2007 Version 1.0<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

7.1 Einleitung.........................................................................................................................18<br />

7.2 COSO Ebenen / Komponenten ........................................................................................18<br />

8. Risikoreporting ..............................................................................................................20<br />

8.1 Risikobericht....................................................................................................................20<br />

9. Monitoring/Audit ............................................................................................................21<br />

9.1 Monitoring........................................................................................................................21<br />

9.2 Audit ................................................................................................................................21<br />

10. Verschiedenes / Anhang ...............................................................................................22<br />

10.1 Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................................22<br />

10.2 COSO Komponenten Einschätzungsbogen......................................................................22<br />

11. Dokumentprozess..........................................................................................................23<br />

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Bern, 23. Oktober 2007 Version 1.0<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

1. Einleitung<br />

1.1 Definition <strong>Risikomanagement</strong><br />

Untenstehend die Definition von <strong>Risikomanagement</strong> gemäß „The Committee of Sponsoring Organizations<br />

of the Treadway Commission“ oder auch kurz COSO. Der COSO Standard hat sich weltweit<br />

etabliert bei Revisionsgesellschaften wie auch bei Unternehmen und weiteren Organisationen<br />

als anerkannter <strong>Risikomanagement</strong>standard. Mitglieder des obengenannten Komitees sind: AIC-<br />

PA, AAA, FEI, IIA und IMA.<br />

Unternehmensweites <strong>Risikomanagement</strong> wird gemäß COSO folgendermaßen definiert:<br />

Das unternehmensweite <strong>Risikomanagement</strong> betrifft Risiken und Chancen, die die Wertschöpfung<br />

beeinflussen. Der Terminus <strong>Risikomanagement</strong> ist wie folgt definiert:<br />

Unternehmensweites <strong>Risikomanagement</strong> ist ein Prozess, ausgeführt durch Überwachungsund<br />

Leitungsorgane, Führungskräfte und Mitarbeiter einer Organisation, angewandt bei der<br />

Strategiefestlegung sowie innerhalb der Gesamtorganisation, gestaltet um die die Organisation<br />

beeinflussenden, möglichen Ereignisse zu erkennen, und um hinreichende Sicherheit<br />

bezüglich des Erreichens der Ziele der Organisation zu gewährleisten.<br />

Die Definition berücksichtigt einige grundlegende <strong>Konzept</strong>e. Das Unternehmensweite <strong>Risikomanagement</strong><br />

ist/wird:<br />

• ein Prozess, der sich ununterbrochen und über die gesamte Organisation erstreckt<br />

• ausgeführt durch Menschen auf jeder Ebene einer Organisation<br />

• angewandt bei der Strategiefestlegung<br />

• unternehmensübergreifend angewandt – auf jeder Ebene und in jeder Einheit – und<br />

betrachtet das organisationsweite Risikoportfolio<br />

• gestaltet, um mögliche Ereignisse zu erkennen – die im Falle ihres Eintretens die Organisation<br />

beeinflussen – und um Risiken auf Grundlage der Risikoneigung zu steuern<br />

• geeignet, den Führungskräften sowie dem Überwachungs- und Leitungsorganen einer<br />

Organisation hinreichend Sicherheit zu gewährleisten<br />

• ausgerichtet auf das Erreichen von Zielen in einer oder mehreren zusammenhängenden<br />

Kategorien<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Diese Definition ist absichtlich breit gewählt. Sie deckt grundlegende <strong>Konzept</strong>e ab, die eine Basis<br />

dafür bilden, wie Unternehmen und andere Organisationen Risiken steuern. Gleichzeitig bietet sie<br />

so eine Grundlage für die organisations- unternehmens- und branchenübergreifende Anwendung.<br />

Sie ist direkt auf das Erreichen von Zielen ausgerichtet, die von einer Organisation festgelegt sind<br />

und bildet eine Grundlage für die Beurteilung der Funktionsfähigkeit des unternehmensweiten <strong>Risikomanagement</strong>s<br />

(www.coso.org).<br />

1.2 <strong>Risikomanagement</strong>ziele<br />

Das ganzheitliche umfassende <strong>Risikomanagement</strong> an der Universität Bern (RM UNIBE) soll sicherstellen,<br />

dass Rechtskonformitäts- Sicherheits- (AS & GS, IT Security, Umweltsicherheit, usw.),<br />

Betriebs- und Finanzielle Risiken (Internes Kontrollsystem) auf ein für die Universität tragbares<br />

Level reduziert werden.<br />

Das <strong>Risikomanagement</strong> soll sicherstellen, das der Betrieb wirkungsorientiert und effizient abläuft,<br />

dass die Sicherheit von Personen (Studierende, Besucher, usw.), Mitarbeitern, Sachen, Vermögenswerten<br />

und Umwelt garantiert ist.<br />

Der Führung der Universität Bern soll aktuelle Risikoinformation zur Verfügung stehen um Führungs-<br />

und Strategieentscheide zu unterstützen und Massnahmenstrategien zu definieren.<br />

Das Risikobewusstsein soll bei Professoren, Mitarbeiter/innen und Studierenden gefördert werden<br />

und Risikokosten minimiert werden.<br />

Das Image, die Reputation der Universität Bern soll geschützt und verstärkt werden.<br />

Die angestrebten Ziele (strategische und operative) der Universität sollen durch ein ganzheitliches<br />

umfassendes <strong>Risikomanagement</strong> geschützt werden.<br />

1.3 Ziele des <strong>Risikomanagement</strong>konzeptes<br />

Das <strong>Konzept</strong> legt die Hauptpunkte des universitätsweiten <strong>Risikomanagement</strong>s fest. Es dient als<br />

Informations- und Kommunikationsmittel für alle am <strong>Risikomanagement</strong>prozess beteiligten Mitarbeiter/innen.<br />

Das <strong>Konzept</strong> erläutert die Vorgehensweise und die Risikoerfassung. Abweichende<br />

Methoden sind nur mit Rücksprache der <strong>Fachstelle</strong> für <strong>Risikomanagement</strong> erlaubt. Eine Universitätsweisung<br />

wird das <strong>Konzept</strong> ergänzen.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

1.4 Gesetzliche Grundlagen<br />

<strong>Risikomanagement</strong> wird durch folgende Gesetzesartikel / Weisungen gefordert:<br />

• Art. 12 FLV verlangt das Führen eines Internen Kontrollsystems (IKS). Das IKS der Universität<br />

deckt die Bereiche Reporting und Compliance gemäß COSO I Ansatz ab.<br />

• Der Regierungsratsbeschluss des Kantons Berns (RRB) 1922 (20.11.02) verlangt eine Beurteilung<br />

und Bewirtschaftung der Risiken in den einzelnen Aufgabenportefeuilles sowie<br />

die Einleitung der notwendigen Maßnahmen in den zuständigen Direktionen. Die Finanzkontrolle<br />

des Kantons Bern überprüft das <strong>Risikomanagement</strong> der Direktionen.<br />

• Art. 15 FLG verlangt vom Anhang der Jahresrechnung: „Der Anhang zur Jahresrechnung<br />

enthält ergänzende und erläuternde Informationen zur Rechnungslegung. Inhaltlich orientiert<br />

er sich an den Mindestangaben gemäß Artikel 663b des Obligationenrechts und der<br />

Entwicklung der allgemein anerkannten Normen zur Rechnungslegung“. Der Prüfer der<br />

Jahresrechnung prüft ab 01.01.08 gemäß Art. 663b Ziff. 12 rev OR ob eine Risikobeurteilung<br />

vorliegt und prüft die Existenz eines internen Kontrollsystems (IKS).<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

2. Risikoleitbild / Umsetzungsplanung<br />

Das Leitbild der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> ist:<br />

• Unterstützung der Universität in der Wahrnehmung ihrer Verantwortung als eigene Rechtspersönlichkeit,<br />

dies insbesondere im Bereich <strong>Risikomanagement</strong>.<br />

• Sicherstellung der Rechtskonformität im Bereich <strong>Risikomanagement</strong> gegenüber externen<br />

Stakeholdern (Beispielsweise: Kanton Bern, Kontrollbehörden) und internen Stakeholdern<br />

(Beispielsweise Unileitung, MitarbeiterInnen, Studenten).<br />

• Erkennen der wichtigen Risikofelder durch einen strukturierten Risikoidentifikationsprozess.<br />

Minimieren der Risiken welche ein großes Ausfall- Finanz- und Imagerisiko einschließen.<br />

• Unterstützung der Unabhängigkeit und Freiheit der Institute in Lehre und Forschung durch<br />

effiziente Risikokonzepte.<br />

• Führen eines Risikokatalogs, der Interne Kontrollpunkte und/oder Risikomassnahmen beinhaltet.<br />

Dieser Katalog wird der Unileitung jährlich oder nach Bedarf zur Genehmigung<br />

präsentiert.<br />

• Das Image der Universität schützen und weiterentwickeln, die Erreichung der Finanz- und<br />

Budgetziele sicherstellen und die Sicherheit an der Universität risikoorientiert weiterentwickeln<br />

• Das universitätsweite <strong>Risikomanagement</strong> orientiert sich an anerkannten Standards und gesetzlichen<br />

Vorgaben.<br />

2.1 Quantitative und qualitative Ziele<br />

2007: <strong>Risikomanagement</strong>konzept: Das <strong>Risikomanagement</strong>konzept wird bis Ende Q3 07 dem Verwaltungsdirektor<br />

zur Bewilligung vorgelegt. Es wird jährlich im 1. Quartal überarbeitet, den neuen<br />

Erkenntnissen angepasst und durch die Unileitung bewilligt. Eine Erstrisikoanalyse wird in den<br />

Abteilungen der Verwaltungsdirektion bis Ende Q4 07 erstellt und der daraus resultierende Risikokatalog<br />

inklusive Maßnahmen vorgelegt und bewilligt.<br />

2008: Eine Erstrisikoanalyse wird im Generalsekretariat und den Rektoratsratsdiensten bis Ende<br />

Q2 08 erstellt und der daraus resultierende Risikokatalog inklusive Maßnahmen vorgelegt und<br />

bewilligt. Eine Erstrisikoanalyse wird in den im Zentrum Lehre & Forschung bis Ende Q4 07 erstellt<br />

und der daraus resultierende Risikokatalog inklusive Maßnahmen vorgelegt und bewilligt. In einer<br />

Pilotphase wird eine Risikoanalyse in 1 bis 2 Instituten durchgeführt, um eine <strong>Konzept</strong>idee für das<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

weitere Vorgehen in den übrigen Instituten zu erhalten. Review Risikoanalyse im Q4 08 der Abteilungen<br />

der Verwaltungsdirektion.<br />

2009: Die Institute erhalten ein angepasstes <strong>Risikomanagement</strong>konzept aufgrund der Erkenntnisse<br />

einer Pilotphase (1-2 Institute), welches effizient Risiken aufnimmt und Massnahmenprojekte erarbeitet.<br />

Eine Erstrisikoanalyse in allen Instituten aufgrund des Institut - <strong>Risikomanagement</strong>konzeptes<br />

bis Q3 09. Durchführung einer Review Risikoanalyse in den Abteilungen der Verwaltungsdirektion,<br />

des Generalsekretariates, und im Zentrum Lehre & Forschung. Analyse der Integration von<br />

<strong>Risikomanagement</strong> und Internes Kontrollsystem und Umsetzungsvorschlag (getrennter oder integrierter<br />

Ansatz).<br />

2010: <strong>Risikomanagement</strong> ist gemäß Umsetzungplanung (Siehe Anhang) ein integrierter Bestandteil<br />

im Betrieb der Universität (eine Verknüpfung mit dem QSE (Qualitätssicherung- und Entwicklung)<br />

wird geprüft, sobald Erfahrungen mit den Abteilungen und Instituten vorliegen).<br />

2.2 Umsetzungsplan 2007 bis 2010<br />

Die unten eingefügte Ablaufplanung fasst die obengenannten Schritte zusammen. Ab 2010 sind<br />

die Erstanalysen universitätsweit abgeschlossen und der Prozess <strong>Risikomanagement</strong> ist integriert<br />

und die Risikoinformation (Risikokatalog / Massnahmenprojekte) wird fortlaufend erneuert. Jährlich<br />

wiederkehrende Prozessschritte sind: Bewilligung des Risikokataloges und Massnahmenprojekte<br />

durch Universitätsleitung (UL); Anpassung des <strong>Risikomanagement</strong>konzeptes und Bewilligung<br />

durch UL; Neueinschätzung des Risikokatalogs und Erfassung neuer Risiken.<br />

Umsetzungsplanung <strong>Risikomanagement</strong><br />

<strong>Konzept</strong>bewilligung UL<br />

Review <strong>Konzept</strong><br />

Erstanalyse<br />

Risikokatalogbewilligung UL<br />

Entscheid Prozess Institute<br />

Review Analyse<br />

2007 2008 2009 2010<br />

Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

<strong>Risikomanagement</strong>konzept<br />

Projektplan Ablauf Risikoanalysen und Massnahmenplanung<br />

Risikopolitik, Leitbild<br />

Organisation, Verantwortlichkeiten<br />

Kontrolle und Audit<br />

Integration Internes Kontrollsystem<br />

Analyse Verwaltungsdirektion<br />

Analyse Verwaltungsdirektion (Alle Abteilungen)<br />

Analyse Generalsekretariat und Rektoratsdienste<br />

Rechtsdienst, Gleichstellung<br />

Stab, Kommunikation, Kollegium Generale, Forum Uni & Gesellschaft<br />

Analyse Zentrum Lehre & Forschung<br />

Euresearch, Forschungsevaluation, Fundraising<br />

Pilotanalyse in 1-2 Instituten<br />

z. Bsp. Zahnkliniken<br />

z. Bsp. Geografie<br />

Analyse Fakultäten & Institute<br />

Analyse alle Institute<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

3. Wirkungsbereich (Abgrenzung)<br />

3.1 Geltungsbereich<br />

Dieses Dokument „<strong>Risikomanagement</strong>konzept“ der Universität Bern ist umzusetzen in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> der Verwaltungsdirektion durch folgende Institute /<br />

Fakultäten / Abteilungen:<br />

• Alle Institute<br />

• Alle Fakultäten<br />

• Zentrum Forschung<br />

• Zentrum Lehre<br />

• Rektoratsdienste<br />

• Generalsekretariat<br />

• Verwaltungsdirektion<br />

Die <strong>Konzept</strong>vorgaben sind verbindlich und abweichende Ansätze sind durch die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

bewilligen zu lassen. Das Ziel dieses Bewilligungsschrittes ist es eine einheitliche<br />

Vorgehensweise zu erzeugen und vergleichbare Resultate zu erzielen.<br />

Der Risikokatalog und die Risikoprofile sind verbindlich einzusetzen, Massnahmenstrategien,<br />

Massnahmenprojektbeschriebe sind nach entsprechenden Universitätsvorgaben einzureichen.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

4. Verantwortlichkeiten<br />

4.1 Universitätsleitung<br />

Die Hauptverantwortung für ein universitätsweites <strong>Risikomanagement</strong> trägt die Universitätsleitung.<br />

Die Verantwortlichkeit umfasst die jährliche Genehmigung / Freigabe des Risikokatalogs auf<br />

Universitätsstufe und damit verbundenen Massnahmengenehmigungen, gegebenenfalls inklusive<br />

Ressourcenzuteilung. Die Universitätsleitung ist zudem verantwortlich eine Risikopolitik und ein<br />

Leitbild zu formulieren und den <strong>Risikomanagement</strong>ansatz der durch die Verwaltungsdirektion vorgeschlagen<br />

wird zu bewilligen. Die Universitätsleitung unterstützt ein proaktives <strong>Risikomanagement</strong><br />

durch entsprechenden Einbezug der <strong>Fachstelle</strong> in laufende Projekte, Strategieumsetzungspläne.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> erhält den Zugang zu den entsprechenden Schnittstellen in die<br />

Hauptprozesse Lehre & Forschung und zu den Unterstützungsprozessen (Stab, Rechtsdienst,<br />

Verwaltungsdirektion, usw.).<br />

4.2 <strong>Risikomanagement</strong>delegierte/r<br />

Als <strong>Risikomanagement</strong>delegierter der Universität waltet der Verwaltungsdirektor. Die Aufgaben<br />

des Delegierten sind die Beauftragung und Überwachung der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> und<br />

das quartalsweise Reporting an die Universitätsleitung. Der <strong>Risikomanagement</strong>delegierte ist Mitglied<br />

der Universitätsleitung und verantwortet in der Funktion des Delegierten das <strong>Risikomanagement</strong><br />

auf Stufe Senat und Universitätsleitung. Er stellt den Informationsfluss betreffend <strong>Risikomanagement</strong><br />

zwischen Universitätsleitung, Senat und der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> sicher.<br />

4.3 <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> verantwortet die fachliche Führung im Bereich <strong>Risikomanagement</strong>,<br />

welches auch Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz, Umweltsicherheit, Internes Kontrollsystem<br />

(IKS), Versicherungsmanagement, umfasst. Diese fachliche Führung umfasst auch Weisungskompetenz<br />

gegenüber den Instituten und Abteilungen der Universität in Sonderfällen, welche<br />

als kritische Ereignisse eingestuft sind. Die <strong>Fachstelle</strong> erarbeitet jährlich den Risikokatalog, schlägt<br />

die Risikopolitik / Strategie vor und überprüft das <strong>Risikomanagement</strong>konzept jährlich nach den<br />

COSO Kriterien und dem Stand der Technik und des Wissens und im Sinne eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses. Die <strong>Fachstelle</strong> kontrolliert, auditiert die bewilligten Massnahmenpläne<br />

und erhebt Kennzahlen betreffend Ereignissen und Projektfortschritt (Maßnahmen). Die <strong>Fachstelle</strong><br />

unterstützt und berät die Universitätsleitung und die Fakultäten (Dekanate und Institute) in der Umsetzung<br />

eines umfassenden <strong>Risikomanagement</strong>ansatzes.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

4.4 Dekanate / Fakultäten / Institute / Abteilungen<br />

Verantwortlich für die Umsetzung des durch die Universitätsleitung vorgegebenen <strong>Risikomanagement</strong>konzeptes<br />

sind die Dekanate, Fakultäten, Institutsdirektionen und die Abteilungsleiter<br />

(auch auf Stufe Universitätsleitung). Sie tragen die Verantwortung, dass das von der Universitätsleitung<br />

vorgegebene <strong>Risikomanagement</strong>konzept und die damit verbundenen Prozessschritte<br />

termingerecht durchgeführt werden können. Die Dekanate, Fakultäten, Institutsdirektionen und die<br />

Abteilungsleiter stellen sicher, dass die im Dokument aufgeführten Verantwortlichkeiten wahrgenommen<br />

werden und Massnahmenpläne und weitere Outputs des <strong>Risikomanagement</strong>prozesses in<br />

den jeweiligen Institute und Abteilungen umgesetzt werden. Die Dekanate, Fakultäten, Institutsdirektionen<br />

und die Abteilungsleiter erstellen einen jährlichen <strong>Risikomanagement</strong>bericht (Vorgabe<br />

des Inhaltes durch <strong>Fachstelle</strong>), der auch IKS und weitere relevante Risikokapitel enthält, zuhanden<br />

der <strong>Fachstelle</strong>.<br />

4.5 Hauptrisikoverantwortlicher, Risikoeigner<br />

Im von der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> geführten Risikokatalog werden Hauptrisikoverantwortliche<br />

und Risikoeigner festgelegt.<br />

Der Hauptrisikoverantwortliche ist explizit verantwortlich dass die Risikopolitik / Massnahmenstrategie<br />

in ihren Instituten umgesetzt wird. Im Ereignisfall trägt der Hauptrisikoverantwortliche die<br />

Verantwortung für allfällige Abweichungen / Nichtdurchführung von bewilligten Maßnahmen. Der<br />

Hauptrisikoverantwortliche bewilligt Massnahmenprojektpläne und deren Endtermin / Abgabetermin<br />

/ Audittermin. Er ist verantwortlich, dass Massnahmenpläne mit genügend Ressourcen (Finanzielle<br />

/ Personelle) versehen sind um den bestimmten Endtermin zu erreichen. Der Hauptrisikoverantwortliche<br />

ist in der Regel der Instituts- oder Abteilungsleiter. Im Zweifelsfalle bestimmt die<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> den Hauptrisikoverantwortlichen.<br />

Der Risikoeigner trägt die Umsetzungsverantwortung der Massnahmenprojektpläne gemäß bewilligtem<br />

Massnahmenkatalog. Der Risikoeigner wird im Risikokatalog namentlich erwähnt. Der Risikoeigner<br />

ist verantwortlich, Massnahmenumsetzungsschwierigkeiten (Termin- Ressourcen-<br />

Schnittstellenschwierigkeiten, usw.) frühzeitig an die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> und den<br />

Hauptrisikoverantwortlichen zu kommunizieren. Der Risikoeigner hat die Übersicht über die eingeleiteten<br />

Maßnahmen und kennt die Notfallmassnahmen, falls ein Kernrisiko eintritt. Der Risikoeigner<br />

erstellt eine entsprechende Maßnahmen- und Notfalldokumentation, welche er der <strong>Fachstelle</strong><br />

<strong>Risikomanagement</strong> und dem Hauptrisikoverantwortlichen vorlegt.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

4.6 Kernteam „RISIKO“<br />

Die Universität Bern bildet ein Kernteam „Risiko“. Die Aufgabe dieses Kernteams besteht darin<br />

Ereignisse zu analysieren und die entsprechenden Maßnahmen (Risikoanalyse) zu initiieren.<br />

Eine weitere Aufgabe des Kernteams „Risiko“ ist der Austausch und die Integration von Schnittstellen,<br />

die sich aus den folgenden Aufgabenbereichen ergeben können: QSE, <strong>Risikomanagement</strong>,<br />

IKS, Controlling, Rechtswesen, Governance, usw.<br />

Die ständigen Mitglieder des Kernteams „Risiko“ sind QSE, <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong>,<br />

Rechtsabteilung, Finanzabteilung. Der Verwaltungsdirektor führt das Kernteam „Risiko“.<br />

Das Kernteam Risiko wird frühestens im 2008 die Arbeit aufnehmen. Eventuell wird das Kernteam<br />

in eine bestehende Senats- oder Unileitungskommission integriert.<br />

Unten dargestellt das <strong>Risikomanagement</strong>organigramm:<br />

Delegierter <strong>Risikomanagement</strong><br />

Universitätsleitung<br />

Unileitung<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Kernteam<br />

RISIKO<br />

(Recht, RM, Finanzen, Stab)<br />

Institute, Abteilungen<br />

Risikoeigner<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

5. <strong>Risikomanagement</strong>prozess<br />

5.1 Angewandte Standards<br />

Die Universität Bern stützt sich auf anerkannte Standards wie ISO 31000 (in Vorbereitung) oder<br />

AS/NZS, bzw. COSO. Diese Standards sind von externen Prüfstellen anerkannt und sind auch an<br />

der Universität einsetzbar. Die Abbildung unten zeigt den <strong>Risikomanagement</strong>ansatz:<br />

00-000-00-000 Risikomanagment durchführen<br />

Beschreibung<br />

Der Prozess zeigt die Prozessschritte des <strong>Risikomanagement</strong>s an der Universität Bern. Als Grundlage des Prozesses <strong>Risikomanagement</strong> dient<br />

das von der Universitätsleitung bewilligte <strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong>. Das <strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong> wird jährlich angepasst und bewilligt.<br />

Verantwortung<br />

<strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> (RM)<br />

Geltungsbereich<br />

Abteilungen, Institute der Universität Bern<br />

Inputs<br />

Risikoanalysecheckliste, Andere Analysetools (z.B. SWOT)<br />

Existierender Risikokatalog / Strategie, usw.<br />

Lieferanten,<br />

Vorgelagerte<br />

Prozesse<br />

Workshop, Interviewteilnehmer/innen<br />

<strong>Risikomanagement</strong>konzept und Strategie, IKS<br />

Diagramm<br />

Wer<br />

Weiterführende Beschreibungen und Informationen<br />

Bewilligtes <strong>Konzept</strong><br />

<strong>Risikomanagement</strong><br />

<strong>Konzept</strong><br />

RM<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM<br />

<strong>Konzept</strong> RM der Unileitung, Delegiertem RM zur Bewilligung<br />

vorlegen. <strong>Konzept</strong>hauptkapitel: Leitbild, Politik,<br />

Verantwortlichkeiten, <strong>Risikomanagement</strong>prozess, COSO Faktoren,<br />

Integration IKS, Monitoring & Audit, RM Organisation, Integration<br />

Krisenmanagement und Notfallplanung.<br />

<strong>Konzept</strong> Risikomanagment<br />

Kontext definieren<br />

Analysecheckliste<br />

Existierende Info:<br />

SWOT, BSC, Strategie,<br />

Managementmodelle,<br />

Risikokatalog, usw.<br />

Leiter/in Abteilung<br />

Institut<br />

Kontextdefinition der <strong>Fachstelle</strong> RM mit Leiter/in Abteilung/Institut und<br />

Delegiertem RM; Kontext umfasst im Minimum folgende Elemente:<br />

Abteilungsinterne Teilnehmer/innen, Vorgehensweise<br />

(Interviews/Workshop), Integration von Analysetools (SWOT, BSC,<br />

usw.), Risikoanalyseinputs (Abteilungsstrategie, Ziele, usw.),<br />

Festlegung Struktur und Ablaufs; Vorbereitung Analysecheckliste<br />

durch <strong>Fachstelle</strong> RM.<br />

Analysecheckliste<br />

Risiken identifizieren<br />

Eintrag<br />

Risikokatalog<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM führt Risikoanalyseinterviews/Workshops durch;<br />

Eintrag der erkannten Gefahren im Risikokatalog; Die <strong>Fachstelle</strong> RM<br />

moderiert den Analyseprozess mit den Teilnehmer/Innen;<br />

Bestimmung von Auslöser und Schaden.<br />

Risikokatalog leer<br />

Risiken evaluieren<br />

Risikoprofil<br />

IKS <strong>Konzept</strong><br />

Massnahmenkatalog<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM<br />

Analyse möglicher Massnahmen durch die Teilnehmer/Innen und den<br />

Leiter/in Abteilung/Instituts und Bestimmung des Risikoeigners;<br />

Mögliche Integration ins IKS analysieren; Bestimmung der 3-5 Kern<br />

Risiken pro Abteilung/Institut.<br />

IKS <strong>Konzept</strong><br />

Massnahmen analysieren<br />

Projektbeschriebe<br />

Massnahmen<br />

Notfallplanung<br />

Leiter/in Abteilung<br />

Institut<br />

Aufgrund des Massnahmenvorschlags (siehe Evaluationsschritt)<br />

Bestimmung der definitive Massnahmen Leiter/in Abteilung/Institut;<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM koordiniert die Optionen (IKS, Outsourcen, Veringern,<br />

Vermeiden, Akzeptieren); <strong>Fachstelle</strong> RM bestimmt Schnittstellen zu<br />

IKS, Notfallplanung und Krisenmanagement; Restrisikoanalyse.<br />

Massnahmenkatalog<br />

Review/Bewilligungszyklus<br />

durchführen<br />

Bewilligter<br />

Kernrisikokatalog<br />

Bereinigter<br />

Risikokatalog<br />

Delegierter RM<br />

Präsentation der Kernrisiken/Massnahmenstrategie durch <strong>Fachstelle</strong><br />

RM an Delegierten RM; Bewilligung der<br />

Kernrisiken/Massnahmenstrategie durch Unileitung via Delegiertem<br />

RM; Definition der Kennzahlen und Massnahmenziele.<br />

Risikokatalog<br />

Kommunikation, Monitoring<br />

durchführen<br />

Auditplan<br />

Auditbericht<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM<br />

Kommunikation der Resultate der Risikoanalyse und<br />

Massnahmenstrategie (inkl. Ziele) an Anspruchsgruppen (durch<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM und/oder Abteilungsleiter/in);<br />

Auditplanung und Monitoring der Massnahmenprojekte durch<br />

<strong>Fachstelle</strong> RM; Kommunikation der Auditresultate an Delegierten RM.<br />

&<br />

Abteilung ist<br />

abgeschlossen:<br />

Risikoanalyse<br />

und Massnahmenstrategie<br />

-und<br />

Projekte liegen vor<br />

und sind<br />

kommuniziert<br />

Auditplan<br />

Outputs<br />

Bewilligter Risikokatalog, Risikoprofile<br />

Massnahmenpläne und Auditpläne<br />

Kunden,<br />

Nachgelagerte<br />

Prozesse<br />

Universitätsleitung, Verwaltungsdirektor, Abteilungen<br />

Versicherungsmanagement, IKS, Finanzkontrolle<br />

Zielgrössen<br />

Risikoidentifikation<br />

Risikowertminderung<br />

Messgrösse<br />

Anzahl Ereignisse<br />

Anzahl abgeschlossene Massnahmenprojekte<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Die Prozesse des <strong>Risikomanagement</strong> für die anderen Bereiche (Institute, usw.) sind in Ausarbeitung.<br />

Im Bereich internes Kontrollsystem kann auch der INTOSAI Standard beigezogen werden.<br />

Die Universität Bern behält sich vor die anerkannten Standards so einzusetzen wie für die Universität<br />

zweckmäßig.<br />

5.2 Risikokatalog der Universität<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> führt einen Risikokatalog der eine einheitliche Darstellung und<br />

Beschreibung der Risiken enthält. Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> stellt sicher, dass die Risikoeinschätzung<br />

in den Abteilungen und Instituten kompetent bewertet werden. Falls notwendig kann<br />

die Bewertung durch externe Stellen, Berater erfolgen.<br />

Die Bewertung im Risikokatalog ist eine Nettobewertung, d.h. bereits getroffene Maßnahmen oder<br />

Interne Kontrollpunkte sind in der Bewertung berücksichtigt. Pro Institut, Abteilung werden 3 - 5<br />

Kernrisiken bezeichnet, welche in finanzieller Hinsicht besonders hohe Schäden verursachen<br />

könnten, oder die in der Eintretenswahrscheinlichkeit hoch eingeschätzt sind.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> erstellt eine universitätsumfassende Risikoübersicht, welche bis<br />

zu 20 Kernrisiken der Universität darstellt und erläutert.<br />

Der Risikokatalog kann bei der <strong>Fachstelle</strong> bezogen werden. Der Katalog umfasst im Minimum die<br />

folgenden Informationen: Risiko Nummerierung, Identifikationsdatum, Platzierung im Risikoprofil<br />

(Oberhalb/Unterhalb), Zieldatum, Kategorie, Situationsbeschrieb, Auslöser, Schaden, Maßnahmen<br />

/ Aktionsplan, Risikoeinschätzung, Risikoeigner, Hauptrisikoverantwortlicher, Institut / Abteilung,<br />

Zieldatum Maßnahmen / Aktionen, Projektstatus Maßnahmen, Projektnummer, Bemerkungen zum<br />

Risiko.<br />

5.3 Risikoprofil der Universität<br />

Das unten dargestellte Risikoprofil dient der Einschätzung der möglichen Ereignisse nach Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

und Schadensausmass. Dieses Risikoprofil wird auf Ebene Universität benutzt,<br />

auf Stufe Abteilung, Institut können angepasste Profile verwendet werden (nach Rücksprache<br />

mit <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong>). Risiken, welche im roten oder orangen Bereich eingestuft<br />

sind, müssen mit entsprechenden Massnahmenprojekten verknüpft sein.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Risikoprofil Universität Bern<br />

1x<br />

Häufig<br />

A<br />

Monat<br />

100%<br />

1x<br />

Gelegentlich<br />

B<br />

Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

Jahr<br />

1x 5<br />

Jahre<br />

1x 10<br />

Jahre<br />

1x 50<br />

63%<br />

Selten<br />

18%<br />

Sehr Selten<br />

9.5%<br />

Sehr<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Jahre<br />

Unwahrscheinlich<br />

2%<br />

V IV III II I<br />

Finanzieller Schaden (In Mio. CHF) 1 > 10<br />

Arbeitssicherheit Risiko Leichte V Heilbare V Leichte GS Schwere GS Tod<br />

Umweltsicherheitsrisiko Reinigung USch Areal Großflächig<br />

Dienstleistungsunterbruchrisiko (In Mio. CHF) 5<br />

Image / Reputationsrisiko Uni Abt UL Großer Rat PUK<br />

Prozessrisiko Intern Streitigkeit Strafrechtl.<br />

Internes Kontrollsystem (IKS) Risiko (in Mio. CHF) 2.5<br />

5.4 Massnahmenanalyse und Massnahmenstrategie<br />

Nach der Risikoanalyse erfolgt der Schritt der Massnahmenanalyse und Massnahmenstrategie.<br />

Diese Analyse soll sich nach folgenden Punkten richten:<br />

• ist eine Integration ins IKS möglich, und wird dadurch das Risiko kontrolliert?<br />

• ist ein Risikosharing möglich, durch Versicherung, Outsourcen, usw.?<br />

• ist eine Verringerung des Risikos durch Massnahmenprojekte möglich und optimal?<br />

• kann das Risiko grundsätzlich vermieden werden (Projekt oder Tätigkeit wird nicht durchgeführt)?<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

• muss das Risiko akzeptiert werden (mit Berücksichtigung von Rückstellungen), da keine<br />

Massnahmenstrategien eine Reduktion des Risikos bewirken?<br />

Der Abschluss von Versicherungen kann eine zusätzliche und / oder subsidiäre Maßnahme zu den<br />

Massnahmenprojekten sein. Das Ziel jeder Massnahmenstrategie ist es die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

und / oder das Schadensausmass zu verringern. Die Formulierung und Umsetzung dieser<br />

Massnahmenstrategie liegt in der Verantwortung der im Risikokatalog genannten Risikohauptverantwortlichen.<br />

Die Massnahmenstrategie soll die Ursachen (Prävention) aber auch die Wirkung<br />

(Notfallplanung) berücksichtigen.<br />

5.5 Risikokatalog- und Profil auf Instituts, Abteilungsebene<br />

Auf der Instituts- und Abteilungsebene kann eine Anpassung des Risikoprofils angebracht sein.<br />

Grundsätzlich sollte der Ansatz mit der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> besprochen und genehmigt<br />

werden. Der Risikokatalog soll universitätsweit angewandt werden, mit der Ausnahme des Risikoprofils.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> erarbeitet mögliche Profile auf Instituts und Abteilungsebene.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

6. Krisenmanagement<br />

Die Universität Bern unterhält eine Krisenorganisation. Die Hauptaufgabe dieser Krisenorganisation<br />

ist das effiziente Krisenmanagement.<br />

Die Organisation und die Krisendokumente sind im Internet unter der <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

(siehe Organigramm und Verwaltungsorganisation und/oder Zentrale Dienste) ersichtlich. Der<br />

Zugang zu diesen Informationen ist nur den Krisenverantwortlichen möglich, über eine Passworteingabe.<br />

Die Informationen aus dem <strong>Risikomanagement</strong>prozess werden ins Krisenmanagement aufgenommen.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

7. <strong>Risikomanagement</strong>faktoren<br />

7.1 Einleitung<br />

Die unten aufgeführten 4 Zielkategorien (Strategie, Betrieb, Berichterstattung, Rechtskonformität)<br />

sind durch den COSO Standard (Würfel) definiert und anwendbar auf verschiedene Organisationsmodelle<br />

(Verwaltungen, Unternehmen, usw.). Diese 4 Kategorien sind in jeder Risikoanalyse<br />

anzuwenden und liefern die Hauptereignisse respektive Kernrisiken. Für die Universität Bern sind<br />

die Faktoren daher auch anzuwenden und in die Risikoanalyse einzubeziehen:<br />

• Strategie (Auf Uniebene, Institutsebene): Die Universität erlässt die strategische Zielsetzung<br />

und die Institute richten sich an dieser Strategie aus. Die Universität kontrolliert die<br />

Umsetzung der Strategie und ermittelt die Risiken der Strategie.<br />

• Betrieb (Operative Prozesse): Effektive und effiziente Nutzung der Ressourcen (Forschungsgelder,<br />

Angestellte, Betriebsmittel, usw.) durch QSE Ansatz und Reglemente. Die<br />

Risiken, welche eine effektive und effiziente Betriebsführung gefährden werden analysiert<br />

und mit Maßnahmen angegangen.<br />

• die Berichterstattung der Institute und Abteilungen ermöglicht eine Übersicht betreffend<br />

Strategieumsetzung. Die Kennzahlen zu Qualität, Finanzen, usw. sind vorhanden und eine<br />

rasche Korrektur ist möglich falls Abweichungen zu den Zielvereinbarungen festgestellt<br />

werden.<br />

• der Prozess zur Rechtskonformität stellt sicher, dass geltende Gesetze eingehalten werden<br />

7.2 COSO Ebenen / Komponenten<br />

Die 8 Komponenten des COSO Würfels sind unten zusammengefasst erklärt. Da dieser Standard<br />

sehr umfassend ist, hat sich die <strong>Fachstelle</strong> für ein pragmatisches Vorgehen entschlossen. Die CO-<br />

SO Komponenten werden aufgrund eines Maturity Levels und einer Priorität (Bezüglich Universität)<br />

bewertet. Aufgrund dieser Erstanalyse werden die zu erfüllenden Komponenten definiert und angegangen.<br />

Mit dieser Vorgehensweise wird sich die COSO Struktur (Würfel) erschließen lassen.<br />

• 1. Komponente: Das Kontrollumfeld (Internal Environment) umfasst folgende Kategorien:<br />

Risikobasiertes Leitbild, Risikoappetit, Unabhängigkeit des Senates und der Unileitung,<br />

Integrität, Ethische Werte, Kompetenz, Organisationsstruktur (Verantwortlichkeiten,<br />

Vollmachten, Befugnisse), Umfeld, HRM Standards, usw.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

• 2. Komponente: Der Zielsetzungsprozess umfasst Universitätsstrategie, Institutsstrategie,<br />

Projektziele (Institute), Verwaltungsstrategie (HRM, Finanzen, IT, usw.). Abgeleitet von<br />

diesen Zielen Betriebsziele, Kennzahlenaufnahme, Compliance Ziele; Festlegung des Risikoappetits<br />

und der Risikotoleranzen, usw.<br />

• 3. bis 6. Komponente umfasst Ereignisidentifikation, Risikobeurteilung, Risikosteuerung<br />

und Kontrollaktivitäten und wird hier zusammengefasst: Die Risikoaufnahmen erfolgen<br />

aufgrund von Checklisten oder Fragekatalog (an Institute und Leitung) aufgrund von<br />

COSO Standard oder St-Galler Managementmodell. Gleichzeitig erste Massnahmenableitung<br />

und / oder Kontrollaktivitätsanalyse.<br />

• 7. Komponente umfasst Information, Kommunikation: Informationsfluss in der Universität<br />

(Die Institutsdirektoren, das Personal, die Institute, usw. betreffend); Forschungsinfo,<br />

Finanzielle Info, usw.; Interne und Externe Informationskanäle<br />

• Die 8. Komponente umfasst Kontrolle, Monitoring: Der <strong>Risikomanagement</strong>prozess wird<br />

mit geeigneten Mitteln (beispielsweise Audits) überwacht; Evaluation des <strong>Risikomanagement</strong>s<br />

auf Unileitungsebene und auf Institutsebene;<br />

Der von der <strong>Fachstelle</strong> ausgearbeitete COSO Komponenten Einschätzungsbogen ist im Anhang<br />

beigelegt.<br />

Unten als Zusammenfassung die COSO Würfel Darstellung:<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

8. Risikoreporting<br />

8.1 Risikobericht<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> erstellt einen Jahresbericht. Die Hauptkapitel dieses Berichtes<br />

sind: Management Summary, Risikopolitik laufendes Jahr und Umsetzungsgrad, Übersicht <strong>Risikomanagement</strong><br />

Stand (Interviews, Workshops, Massnahmenprojekte, usw.), Kernrisiken, COSO Zielerreichungslevel,<br />

geplante Änderungen (Change), Übersicht folgendes Jahr, Risikopolitik folgendes<br />

Jahr, Einschränkungsklausel.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> erstellt ein Quartalsreporting, welches die Hauptaktivitäten aufzeigt<br />

und unterscheidet zwischen den Kategorien Risikobeurteilungen (inkl. IKS, Versicherungsmanagement),<br />

AS & GS, Umweltsicherheit und Krisenmanagement.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

9. Monitoring/Audit<br />

9.1 Monitoring<br />

Durch ein geeignetes Monitoring (Reporting) wird der <strong>Risikomanagement</strong>prozess überwacht. Bei<br />

Abweichungen wird der Delegierte für <strong>Risikomanagement</strong> informiert.<br />

9.2 Audit<br />

Der reguläre Audit - Prozess der Finanzkontrolle sorgt für eine entsprechende Kontrolle der <strong>Risikomanagement</strong>vorgaben.<br />

Externe Auditpläne (Finanzkontrolle) sollen durch die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

koordiniert werden. Externe Auditberichte sollen an die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

in Kopie weitergeleitet werden.<br />

Interne Audits durch die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> können in einer späteren Phase (2009)<br />

einzelne <strong>Risikomanagement</strong>prozessschritte oder Massnahmenstrategien in den Abteilungen und<br />

Instituten überprüfen. Hierzu kann die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> einen Auditplan erstellen,<br />

welcher die Massnahmenplanung und das Funktionieren des IKS prüft.<br />

Die Resultate der Audits werden durch die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong> an den Delegierten <strong>Risikomanagement</strong><br />

verteilt.<br />

Festgelegte Auditmassnahmen betreut die <strong>Fachstelle</strong> <strong>Risikomanagement</strong>.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

10. Verschiedenes / Anhang<br />

10.1 Abkürzungsverzeichnis<br />

AAA<br />

American Accounting Association<br />

Abkürzung Erläuterung zur Abkürzung Bemerkung<br />

AICPA American Institute of Certified Public Accountants<br />

AS & GS Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz<br />

AS / NZS Australian / New Zealand Standard<br />

COSO Committee of Sponsoring Organisations of the Herausgeber eines weltweit<br />

Treadway Commision<br />

anerkannten Standards<br />

FEI<br />

Financial Executives International<br />

FLG<br />

Gesetz über die Steuerung von Finanzen und Leistungen<br />

Kantonsgesetz<br />

FLV<br />

Verordnung über die Steuerung von Finanzen und Kantonsverordnung<br />

Leistungen<br />

HRM Human Ressource Standards Personalmanagement<br />

IIA<br />

The Institute of Internal Auditors<br />

IKS<br />

Internes Kontrollsystem<br />

IMA<br />

Institute of Management Accountants<br />

INTOSAI International Organisation of Supreme Audit Institutions<br />

Richtlinien für die Internen Kontrollnormen<br />

im öffentlichen Sektor<br />

ISO<br />

Internationale Organisation für Normung<br />

IT Information Technology Informatikdienstleistungen<br />

OR<br />

Obligationenrecht<br />

QSE Qualitätssicherung- und Entwicklung Universität Bern<br />

RRB Regierungsratsbeschluss Kanton Bern<br />

UL Universitätsleitung Universität Bern<br />

10.2 COSO Komponenten Einschätzungsbogen<br />

L:\<strong>Risikomanagement</strong><br />

RISIKOMANAGEMENT<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

11. Dokumentprozess<br />

Dokumenterstellung Version 0.1 September 07<br />

Review Verwaltungsdirektor (VD) Version 0.2 September 07<br />

Geänderte Version an Verwaltungsdirektor Version 0.3 Oktober 07<br />

Genehmigte Version Version 1.0 November 2007<br />

Bewilligung Verwaltungsdirektion Datum Unterschrift<br />

Daniel Odermatt, Verwaltungsdirektor 26.10.2007 Siehe Papierversion<br />

(Die Bewilligung bezieht sich auf die Verwaltungsdirektion, Rechtsdienst, Gleichstellung, Stab,<br />

Kommunikation, Kollegium Generale, Forum Uni & Gesellschaft. Das <strong>Konzept</strong> hat Gültigkeit bis<br />

Ende Q2 08, danach erfolgt eine Evaluation durch den Verwaltungsdirektor).<br />

Das <strong>Konzept</strong> wurde von der Universitätsleitung am 06. November 2007 bewilligt, für die Verwaltungsdirektion<br />

am 26. Oktober 2007.<br />

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