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Beschlussentwurf - RIS

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Seite Referat 1 von 11<br />

für<br />

Bildung und Sport<br />

Abteilung KITA<br />

Ausbildung Erzieher/-innen und Kinderpfleger/-innen<br />

Antrag Nr. 08-14 / A 02983<br />

von Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin Beatrix Zurek, Frau StRin Birgit Volk,<br />

Herrn StR Christian Amlong, Frau StRin Irene Schmitt, Herrn StR Christian Müller<br />

vom 13.12.2011, eingegangen am 13.12.2011<br />

Pakt für mehr Ausbildungsplätze im Erziehungsdienst<br />

Antrag Nr. 08-14 / A 03392<br />

von Herrn StR Christian Müller, Frau StRin Verena Dietl, Herrn StR Dr. Reinhard Bauer,<br />

Herrn StR Christian Amlong, Herrn StR Ömer-Yasar Fincan, Frau StRin Birgit Volk,<br />

Herrn StR Constantinos Gianacacos, Frau StRin Dr. Constanze Söllner-Schaar,<br />

Frau StRin Beatrix Zurek, Frau StRin Irene Schmitt<br />

vom 19.06.2012, eingegangen am 19.06.2012<br />

Ausbildung Fach- und Ergänzungskräfte für die Kindertagesstätten<br />

Antrag Nr. 08-14 / A 04405<br />

von Frau StRin Dr. Ingrid Anker, Frau StRin Birgit Volk, Herrn StR Oliver Belik,<br />

Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin Christiane Hacker, Herrn StR Christian Müller,<br />

Frau StRin Regina Salzmann, Frau StRin Beatrix Zurek<br />

vom 02.07.2013, eingegangen am 02.07.2013<br />

Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 13209<br />

Anlagen: ◦ Stadtratsantrag Nr. 08-14 / A 02983<br />

◦ Stadtratsantrag Nr. 08-14 / A 03392<br />

◦ Stadtratsantrag Nr. 08-14 / A 04405<br />

◦ Übersicht „Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen“<br />

Beschluss des Ausschusses für Bildung und Sport des Stadtrates vom 04.12.2013 (SB)<br />

Öffentliche Sitzung<br />

I. Vortrag des Referenten<br />

In den im Betreff genannten Anträgen wird gefordert, einen Pakt für mehr Ausbildungsplätze<br />

im Erziehungsdienst zu schaffen, einen Runden Tisch zu gründen, weitere<br />

zusätzliche Möglichkeiten der Personalgewinnung zu prüfen, die entsprechenden<br />

Ausbildungswege, -formen und -angebote zusammenzustellen, die Situation der<br />

Anerkennung in- und ausländischer Ausbildungsabschlüsse darzustellen und ein<br />

transparentes Angebot zur Erlangung einer Anerkennung als Fach- oder Ergänzungskraft<br />

darzustellen und ggf. weitere Maßnahmen zu ergreifen.


Seite 2 von 11<br />

1. Ausbildungsplätze im Erziehungsdienst<br />

Die Ausbildung von staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern erfolgt in<br />

Bayern an den Fachakademien für Sozialpädagogik. Diese befinden sich überwiegend<br />

in der Hand privater Träger. Lediglich im Regierungsbezirk Oberbayern befinden<br />

sich vier staatliche Fachakademien für Sozialpädagogik.<br />

Im Schuljahr 2011/2012 wurde an der staatlichen Fachakademie in Starnberg die Kapazität<br />

um eine Vollzeitklasse dauerhaft auf zwei Eingangsklassen erhöht. Zeitgleich<br />

haben die staatlichen Fachakademien in Neuburg an der Donau und in Miesbach jeweils<br />

mit<br />

einer Eingangsklasse den Unterricht aufgenommen. Mit dem Schuljahr 2012/2013<br />

startete zudem in Freising der Unterrichtsbetrieb an einer staatlichen Fachakademie<br />

mit einer Eingangsklasse. Darüber hinaus gibt es landesweit acht Fachakademien in<br />

kommunaler Trägerschaft und 40 in privater Trägerschaft. Im Stadtgebiet von München<br />

sind es neben der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik noch sechs<br />

weitere Fachakademien in privater Trägerschaft.<br />

Um das Engagement der Landeshauptstadt München im Bereich der Erzieherinnenund<br />

Erzieherausbildung richtig einschätzen zu können, ist ein Vergleich der Schülerzahlen<br />

hilfreich. Nach amtlichen Schuldaten studierten im Regierungsbezirk Oberbayern<br />

im Vollzeitunterricht der Fachakademien für Sozialpädagogik im Schuljahr<br />

2011/2012 insgesamt 1.695 Schülerinnen und Schüler.<br />

Auf die Metropolregion München bezogen, stellen sich die Schülerzahlen wie folgt dar:<br />

Die im Schuljahr 2012/2013 bereits bestehenden drei staatlichen Fachakademien im<br />

Umland von München kamen zusammen auf 108 Schülerinnen und Schüler und die<br />

sechs privaten Fachakademien im Stadtgebiet von München auf 522 Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

Dagegen hatte im selben Schuljahr allein die Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

529 Schülerinnen und Schüler im Vollzeitunterricht und war damit die<br />

größte Fachakademie im Regierungsbezirk. Neben der Regelausbildung (zwei Jahre<br />

sozialpädagogisches Seminar in Teilzeitform zzgl. zwei Jahre Vollzeitunterricht an einer<br />

Fachakademie zzgl. ein Anerkennungsjahr in Teilzeitform) entwickelte die Städtische<br />

Fachakademie für Sozialpädagogik zudem ein Teilzeitkonzept für eine berufsbegleitende<br />

Ausbildung, das den Vollzeitunterricht der Fachakademie auf drei Jahre<br />

streckt und seit dem Schuljahr 2011/2012 im Abendunterricht angeboten wird.<br />

Außerdem führt die städtische Fachakademie Lehrgänge zur Vorbereitung auf die<br />

Prüfung für andere Bewerberinnen und Bewerber durch und bietet dadurch bis zu 90<br />

Studierenden sämtliche Möglichkeiten an, die Ausbildung zur Staatlich geprüften Erzieherin/zum<br />

Staatlich geprüften Erzieher entsprechend der eigenen Vorbildung bzw.<br />

Lebensplanung zu durchlaufen.<br />

Aufgrund der enorm gestiegenen Nachfrage nach Staatlich geprüften Erzieherinnen<br />

und Erziehern wurden in den letzten Jahren die Ausbildungskapazitäten der Städti-


Seite 3 von 11<br />

schen Fachakademie für Sozialpädagogik kontinuierlich erweitert. Seit dem Schuljahr<br />

2012/2013 wird zudem nach Beendigung der laufenden Einstellungsverfahren an den<br />

Münchner Fachakademien allen noch verbleibenden Bewerberinnen und Bewerbern<br />

der stadtweit geführten Warteliste ein Ausbildungsplatz angeboten.<br />

Die Landeshauptstadt München geht damit als Ausbildungsträgerin bis an die Grenze<br />

der Leistungsfähigkeit und schöpft das Reservoir aller verfügbaren Bewerberinnen<br />

und Bewerber für diese Ausbildung vollständig aus.<br />

Aus der Erfahrung der letzten Jahre ist zwar bekannt, dass nicht alle Schülerinnen<br />

und Schüler, die eine Zusage erhalten haben, die Ausbildung auch antreten, dennoch<br />

werden von Seiten des Referats für Bildung und Sport alle Vorkehrungen getroffen,<br />

um die personellen wie räumlichen Ressourcen für den maximalen Schulbetrieb<br />

sicherzustellen.<br />

Des Weiteren hat die Abteilung KITA ein umfassendes Paket hinsichtlich Maßnahmen<br />

zur Personalgewinnung und zum Personalerhalt erarbeitet.<br />

Dieses wurde in der Vollversammlung des Stadtrats vom 25.07.2012 beschlossen.<br />

2. Umgesetzte Maßnahmen für den gesamten KITA- und Tagesheimbereich<br />

Auf die Umsetzung des o. g. Stadtratsbeschlusses wird verwiesen, diese läuft auf<br />

Hochtouren. Im Folgenden wird auf einige der Maßnahmen im Einzelnen eingegangen:<br />

Im Beschluss finden sich gezielte Fortbildungsmaßnahmen. Da die Personalgewinnung<br />

von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern sich noch nicht so schwierig darstellt<br />

wie im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher, entstand die Idee, erfahrenen<br />

Kinderpflegerinnen/Kinderpflegern der Stadt München eine erfolgversprechende<br />

Möglichkeit zu eröffnen, sich trotz Berufstätigkeit weiter zu qualifizieren. Die Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger<br />

sollen in ca. 1½ Jahren einerseits zum Ablegen der Externenprüfung<br />

befähigt werden, andererseits in diesem Zeitraum auch ausreichend<br />

Möglichkeiten für Reflexion, Rollenklärung und Professionalisierung haben.<br />

Das Qualifizierungsprogramm wird zunächst als Pilotmodell für 50 Teilnehmende<br />

durchgeführt: 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Betriebsträger und 40 für<br />

die städtischen Kindertageseinrichtungen. Die Ausarbeitung des Programms ist<br />

durch das Pädagogische Institut erfolgt und zum Januar 2013 gestartet.<br />

Gleichzeitig läuft das Qualifizierungsprogramm von Grundschullehrerinnen und<br />

Grundschullehrern für die Befähigung zur Mitarbeit als pädagogische Fachkraft. Dieses<br />

Programm entlastet ebenfalls die angespannte Personalsituation.<br />

Die Entwicklung eines Qualifizierungskonzeptes für Personen mit einem ausländischen<br />

Abschluss in Pädagogik (Diplom, Magister, Bachelor, Master) ist ebenfalls erfolgt.<br />

Die Zielrichtung ist, derzeit schon als pädagogische Ergänzungskraft beschäf-


Seite 4 von 11<br />

tigten Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmern eine Weiterqualifizierung zur pädagogischen<br />

Fachkraft zu ermöglichen. Zum Januar 2014 erfolgt der Start des Programmes.<br />

Es wird, ähnlich wie beim erfolgreich laufenden Grundschullehrkräfte-Programm,<br />

mit einem Zertifikat als pädagogische Fachkraft enden und somit den Arbeitsmarkt<br />

ebenfalls entlasten. Gerade für Beschäftigte, die aufgrund ihrer Berufsbiographie<br />

ihren Lebensunterhalt transfermittelunabhängig bestreiten, bietet das Programm<br />

eine Chance auf Weiterqualifizierung, ohne in dieser Zeit auf das bisherige<br />

Einkommen verzichten zu müssen.<br />

Der Einsatz branchenähnlicher Berufsgruppen wird in jedem Einzelfall geprüft.<br />

Eine Beschäftigung z. B. aus dem Gesundheitsbereich für den Kinderbetreuungsbereich<br />

unterliegt einer Personalzustimmung nach § 16 Abs. 5 AVBayKiBiG (Ausführungsverordnung<br />

zum Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz).<br />

Diese Zustimmungen sind immer Einzelfallprüfungen und erfolgen durch die Landeshauptstadt<br />

München für den Bereich der nichtstädtischen Einrichtungen. Für die<br />

städtischen Einrichtungen ist die Regierung von Oberbayern zuständig. Für alle Prüfungen<br />

gilt, dass diese mit größter Sorgfalt vorgenommen werden. Für Berufsgruppen,<br />

deren Beschäftigung nicht über die Personalzustimmung durchgeführt werden<br />

kann, muss die Qualifikation über Kurse oder eine Ausbildung (siehe oben) erfolgen.<br />

Die Betreuung der derzeitigen Teilzeitkräfte steht besonders im Fokus des Städtischen<br />

Betriebes sowie der Geschäftsstelle, Sg. Personal und Organisation in der Abteilung<br />

KITA. Teilzeitkräfte brauchen oftmals individuelle Beratung und Lösungsmöglichkeiten<br />

einer Vereinbarung von Beruf und Familie im gesamten Gefüge innerhalb<br />

der Einrichtung. Im Stadtratsbeschluss vom 25.07.2012 wurde eine Stelle für die Teilzeitberatung<br />

und -betreuung geschaffen. Neue Ideen werden entwickelt und weitere<br />

Spielräume gefunden. Die Betreuung der Teilzeitkräfte und die Beratung der Einrichtungsleitungen<br />

im Hinblick auf Entlastungen, beispielsweise bei der eigenen Kinderbetreuung,<br />

die Dienstplangestaltungen sowie innovative Teilzeitmodelle im Rahmen<br />

der Öffnungszeiten stehen im Fokus der Umsetzungen. Es wird an Optimierungen<br />

des Kontingentscheinverfahrens gearbeitet. Bereits heute erhalten alle Beschäftigten<br />

im Erziehungsdienst einen Kontingentschein.<br />

Die im Stadtratsantrag Nr. 08-14 / A 03392 „Pakt für mehr Ausbildungsplätze im Erziehungsdienst“<br />

vom 19.06.2012 enthaltenen weiterführenden Ideen sind in die Planungen<br />

für den Runden Tisch mit allen Beteiligten geflossen.<br />

3. Runder Tisch<br />

Nach Eingang des Stadtratsantrags vom 19.06.2012 liefen die Planungen für einen<br />

gemeinsamen Runden Tisch mit allen Beteiligten verschiedener Träger, Institutionen<br />

und öffentlichen Körperschaften an.


Seite 5 von 11<br />

3.1 Teilnehmerinnen- und Teilnehmerkreis<br />

Am 20.11.2012 fand der Runde Tisch erstmals statt. Beteiligt waren folgende Dienststellen<br />

und Organisationen:<br />

Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport, Referatsleitung<br />

Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport, Abteilung KITA<br />

Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport, Fachabteilung 1<br />

(Berufliche Schulen)<br />

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus<br />

Regierung von Oberbayern<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Jobcenter München<br />

Vertreterinnen und Vertreter der Fachakademien für Sozialpädagogik:<br />

• Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

• AWO e. V.<br />

• Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau<br />

• Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste<br />

• Innere Mission München<br />

3.2 Ergebnisse des Runden Tisches<br />

3.2.1 Vorbemerkungen zur Ausbildungssituation<br />

Im Vorfeld des Informationsaustausches wurde vom Referat für Bildung und Sport<br />

der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern sowie eine Ist-Analyse der Ausbildungskapazitäten<br />

in München dargestellt.<br />

3.2.2 Diskussionsschwerpunkte des Runden Tisches<br />

Ausbildungskapazitäten<br />

Die Erfahrung des Teilnehmerkreises bestätigte, dass es mittlerweile genügend Ausbildungsplätze<br />

an den Fachakademien in München gibt, um allen qualifizierten und<br />

motivierten Bewerberinnen und Bewerbern einen Ausbildungsplatz anbieten zu können.<br />

Zu beobachten ist aber auch, dass nicht mehr genügend Bewerberinnen und<br />

Bewerber für die Ausbildung gewonnen werden können. Da nach Ansicht der Diskussionsteilnehmerinnen<br />

und Diskussionsteilnehmer die Fachakademien in München<br />

nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für die Einrichtungen des Umlandes<br />

ausbilden, müsste darüber nachgedacht werden, wie ausgebildete Fachkräfte für den<br />

Erziehungsdienst am Standort München gehalten werden können. Zudem sollten<br />

auch mehr Männer für den Beruf des Erziehers gewonnen werden.


Seite 6 von 11<br />

Werbung und Image<br />

Das Image des Berufs sollte durch attraktive Werbung verbessert und die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

intensiver vermarkten werden (bspw. mittels der Broschüre<br />

„Social for you“ oder der Kampagne „Mensch im Mittelpunkt“). Zu überlegen ist zudem,<br />

die Schulen beispielsweise für einen “Boys-Day“ an den Fachakademien oder<br />

in Kindertageseinrichtungen zu gewinnen.<br />

Die Notwendigkeit für eine stärkere Bewerbung des Berufs wurde schon vor der<br />

Durchführung des Runden Tisches erkannt. Im Beschluss „Maßnahmen zu Personalgewinnung<br />

und Personalerhalt in städtischen Kindertageseinrichtungen“, Vorlagennummer<br />

08-14 / V 09620 vom 04.07.2012 (Ausschuss für Bildung und Sport) bzw.<br />

25.07.2012 (Vollversammlung) wird explizit auf die Neuausrichtung der Werbekampagne<br />

eingegangen. Der Stadtrat hat hierfür Mittel genehmigt. Die Ausschreibung ist<br />

erfolgt und die Agentur ausgewählt. Der Start der Kampagne wird im November<br />

2013 erfolgen und die Kampagne wird dem Beruf an sich sowie allen Trägern im<br />

Stadtgebiet Vorteile bringen.<br />

Ausbildungsverkürzung<br />

Das Referat für Bildung und Sport trat in der Diskussion dafür ein, die Gesamtausbildungszeit<br />

zur Staatlich anerkannten Erzieherin/zum Staatlich anerkannten Erzieher<br />

zu verkürzen. Hier gab das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus<br />

aber zu bedenken, dass die fünfjährige Ausbildungszeit auch die berufliche Erstausbildung<br />

zur Staatlich geprüften Kinderpflegerin/zum Staatlich geprüften Kinderpfleger<br />

umfasse. Die bundesweit gültige Rahmenvereinbarung schreibe zudem fest, dass die<br />

Ausbildung mindestens vier Jahre dauern müsse. Wichtig sei in diesem Zusammenhang<br />

zudem, dass eine zweijährige Berufsausbildung vorausgesetzt werde, um das<br />

elternunabhängige Meister-BAföG für den zweijährigen Vollzeitunterricht in der Fachakademie<br />

beantragen zu können. Eine Verkürzung der Ausbildung, so wie in anderen<br />

Bundesländern bereits geschehen, würde das Problem der zu geringen Anzahl an<br />

Bewerberinnen und Bewerbern aus Sicht des Ministeriums nicht lösen.<br />

Inzwischen liegt dazu eine Entscheidung von Herrn Staatsminister Dr. Spaenle vor:<br />

Die Ausbildung wird vorerst nicht verkürzt. Das Referat für Bildung und Sport wird<br />

sich aber weiterhin dafür einsetzen. Hierzu besteht ein enger Kontakt zum Personalreferenten,<br />

Herrn Dr. Böhle, der dieses Thema über den Kommunalen Arbeitgeberverband<br />

unterstützt.<br />

Landesausbildungsgesetz<br />

Vom Referat für Bildung und Sport wurde zudem angeregt, neben dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG) auch die Etablierung eines Landesausbildungsförderungsgesetz<br />

(LAföG) zur Förderung von Mangelberufen einzuführen. Dabei<br />

könnte die Förderungsmöglichkeit entsprechend der Vorgaben der Ausbildung konzipiert<br />

werden. Die Idee wurde vom Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und<br />

Kultus als sehr interessant wahrgenommen.


Seite 7 von 11<br />

Konkurrenz zum Studium<br />

Durch die Ausweitung der Bachelorstudiengänge im Erziehungsbereich ist es aus<br />

Sicht der Fachakademien zu einer echten Wettbewerbssituation um geeignete Bewerberinnen<br />

und Bewerber gekommen. Mittlerweile gibt es ein vielfältiges Geflecht<br />

von mit der Praxis kombinierten Studiengängen und Fachakademien. Dies nimmt<br />

Bewerberinnen und Bewerber vom Markt, eröffnet aber auch die Möglichkeit, weitere<br />

Personengruppen für den Kita-Bereich anzusprechen.<br />

Die Qualität der Ausbildung ist allerdings schon jetzt so hoch, dass sie im Deutschen<br />

Qualifizierungsrahmen (DQR) als „Meisterausbildung“ auf gleicher Qualifikationsebene<br />

wie ein Bachelorstudiengang an einer Hochschule steht (Niveau 6 von 8). Da die<br />

Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin/zum Staatlich anerkannten Erzieher<br />

oft die Voraussetzung für einen Bachelorstudiengang im Bereich der Kindheitspädagogik<br />

ist, müsste sich dies langfristig auch auf die Attraktivität des Berufs auswirken.<br />

Assistenzkräfte<br />

Seit längerem existiert in der Abteilung KITA die Idee, Personen mit praktischer Erfahrung<br />

in verschiedensten pädagogischen Tätigkeitsfeldern für eine Berufsausbildung<br />

zu qualifizieren. Dabei sollen die angestellten Assistenzkräfte nicht nur als Hilfskräfte<br />

eingesetzt werden, sondern parallel auch zu Ergänzungs- und Fachkräften im<br />

Erziehungsdienst ausgebildet bzw. weiterqualifiziert werden. So könnten sich die Assistenzkräfte<br />

zur Staatlich geprüften Kinderpflegerin/ zum Staatlich geprüften Kinderpfleger<br />

ausbilden lassen oder zur Staatlich anerkannten Erzieherin/ zum Staatlich anerkannten<br />

Erzieher weiter qualifizieren.<br />

Dieser Personenkreis hat jedoch oft schon ein Einkommen (Tagesmutter/-vater,<br />

Hausaufgabenbetreuung, branchenfremder Verdienst etc.). Da eine Förderung der<br />

Ausbildung ohne weiteres nicht möglich ist, wurde der Gedanke einer Qualifizierung<br />

über einen dualen Weg entwickelt, nämlich in Form einer praktischen Tätigkeit in einer<br />

städtischen Einrichtung im Umfang einer Teilzeittätigkeit (19,5 Stunden auf der<br />

Ebene Kinderpflegerin/Kinderpfleger, 25 Stunden auf der Ebene Erzieherin/Erzieher)<br />

in Verbindung mit einer Qualifikation zur Kinderpflegerin/zum Kinderpfleger bzw. zur<br />

Erzieherin/zum Erzieher.<br />

Im Beschluss „Änderung der Satzung über die Zulassung zur Städtischen Berufsfachschule<br />

für Kinderpflege der Landeshauptstadt München zur Erhöhung der Eingangsklassen<br />

und Einführung eines zweijährigen Vorbereitungskurses auf die Prüfung<br />

für andere Bewerberinnen/Bewerber“, Vorlagennummer 08-14 / V 12324 vom<br />

03.07.2013 (Ausschuss für Bildung und Sport) bzw. 24.07.2013 (Vollversammlung),<br />

wurden für die Qualifizierung von Assistenzkräften bereits Ausbildungskapazitäten<br />

geschaffen. Seit dem Schuljahr 2013/2014 werden an der Städtischen Berufsfachschule<br />

für Kinderpflege zwei zweijährige Vorbereitungskurse angeboten, die die Assistenzkräfte<br />

neben ihrer beruflichen Tätigkeit in den Kitas auf die Prüfung für andere


Seite 8 von 11<br />

Bewerberinnen/Bewerber (= Externenprüfung) zur Staatlich geprüften Kinderpflegerin/zum<br />

Staatlich geprüften Kinderpfleger vorbereiten. Zudem wurden zum Schuljahr<br />

2013/2014 für die Assistenzkräfte des RBS-KITA auch an der Städtischen Fachakademie<br />

für Sozialpädagogik zwei weitere Klassen im einjährigen Sozialpädagogischen<br />

Seminar mit danach folgendem zweijährigen Lehrgang eingerichtet. Der Unterricht<br />

findet dabei überwiegend am Nachmittag statt, um den beruflichen Einsatz in den<br />

Kitas zu ermöglichen und die Personalsituation in den Einrichtungen vor Ort zu entspannen.<br />

3.3 Zusammfassung<br />

Der nächste Runde Tisch wird voraussichtlich im Herbst 2013 stattfinden, um dann<br />

die erfolgten Maßnahmen zu besprechen sowie die Anmeldezahlen und Erfahrungen<br />

aus dam Schuljahr 2013/2014 auszuwerten.<br />

Es ist jedoch klar erkennbar, dass eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten alleine<br />

nicht ausreichend ist. Vielmehr sind alle Beteiligten bestrebt, mehr für das Image des<br />

Berufs zu tun und somit mehr qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen.<br />

Alle anderen Maßnahmen sind individuelle Stellschrauben, die in der Verantwortung<br />

von Ausbildungsstätten, Institutionen oder Arbeitgebern liegen.<br />

Die Landeshauptstadt München hat sehr viele Themen angestoßen und ist Vorreiter<br />

in innovativen Beschäftigungsmodellen, Qualifizierungsmaßnahmen und Image/Werbung.<br />

Hier seien beispielhaft genannt: Einstieg in Social Media, Entwicklung eines<br />

Logos, Herstellung eines Image-Filmes, Neukonzeption der Stellenanzeigen, Neustrukturierung<br />

der Homepage etc.<br />

Hieran wird auch weiterhin gearbeitet werden, um genügend und ausreichend qualifiziertes<br />

Fachpersonal im Erziehungsdienst ausbilden und beschäftigen zu können.<br />

4. Ausbildungs- und Studienwege sowie sonstige Qualifizierungsmaßnahmen<br />

In der Anlage 4 sind tabellarisch alle möglichen Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

zur pädagogischen Ergänzungs- bzw. Fachkraft dargestellt.<br />

Zudem sind einschlägige Weiterbildungsmöglichkeiten erläutert.<br />

Die Aufstellung zeigt, dass es eine Vielzahl von Wegen gibt, um einen anerkannten<br />

Ausbildungsabschluss zu erreichen bzw. sich weiter zu qualifizieren.<br />

Das Angebot erstreckt sich über den klassischen Vollzeitunterricht an der Städtischen<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege bzw. der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

bis hin zu verschiedenen Teilzeitmöglichkeiten.<br />

Die Lücke einer (bisher fehlenden) finanziell besser ausgestatteten Qualifizierungsmöglichkeit<br />

in einem Dualen System, sprich eine Berufsausbildung in Verbindung mit


Seite 9 von 11<br />

der Ausübung einer bezahlten Tätigkeit zur erforderlichen Bestreitung des Lebensunterhaltes,<br />

hat das neue Assistenzkraft-Modell geschlossen.<br />

Hier haben vor allem Frauen nach einer Familienpause oder beruflichen Umorientierung<br />

eine Möglichkeit gefunden, sich weiter oder erstmalig ausbilden zu lassen.<br />

Die Erfahrung aus vielen Anfragen und Auskünften zeigt, dass die Interessentinnen<br />

und Interessenten sich oft nicht an mangelnden Wegen zur Ausbildung oder Weiterqualifizierung<br />

stören, sondern vielmehr am benötigten Umfang von Berufs- bzw. Studieninhalten.<br />

Der Umfang ist jedoch, unabhängig von einer derzeitigen Diskussion<br />

bzgl. der Verkürzung der Ausbildung im Erzieherinnen- und Erzieherbereich, zwingend<br />

für eine Sicherung der Qualität nötig.<br />

Hier gilt es weiterhin Überzeugungsarbeit zu leisten und weitere Aufklärung zu betreiben.<br />

Zusammenfassend stehen den Interessentinnen und Interessenten viele Wege einer<br />

Beratung offen. Hier seien u.a. die Berufsfachschulen, die Fachakademien sowie die<br />

Bildungsberatung des Pädagogischen Institutes und die Servicestelle zur Erschließung<br />

ausländischer Qualifikationen genannt.<br />

Anhörungsrechte eines Bezirksausschusses bestehen nicht.<br />

Die Stadtkämmerei hat einen Abdruck der Beschlussvorlage erhalten.<br />

Die Gleichstellungsstelle für Frauen hat einen Abdruck der Beschlussvorlage erhalten.<br />

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss wurde um Vorberatung gebeten.<br />

Der Korreferentin, Frau Stadträtin Volk, und der Verwaltungsbeirätin, Frau Stadträtin<br />

Zurek, wurde jeweils ein Abdruck der Beschlussvorlage zugeleitet.


Seite 10 von 11<br />

II.<br />

Antrag des Referenten<br />

1. Von den Ausführungen im Vortrag des Referenten wird Kenntnis genommen.<br />

2. Der Antrag Nr. 08-14 / A 02983 von Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin<br />

Beatrix Zurek, Frau StRin Birgit Volk, Herrn StR Christian Amlong, Frau StRin<br />

Irene Schmitt, Herrn StR Christian Müller vom 13.12.2011, eingegangen am<br />

13.12.2011, ist geschäftsordnungsgemäß behandelt.<br />

3. Der Antrag Nr. 08-14 / A 03392 von Herrn StR Christian Müller, Frau StRin<br />

Verena Dietl, Herrn StR Dr. Reinhard Bauer, Herrn StR Christian Amlong,<br />

Herrn StR Ömer-Yasar Fincan, Frau StRin Birgit Volk, Herrn StR Constantinos<br />

Gianacacos, Frau StRin Dr. Constanze Söllner-Schaar, Frau StRin Beatrix<br />

Zurek, Frau StRin Irene Schmitt vom 19.06.2012, eingegangen am 19.06.2012,<br />

ist geschäftsordnungsgemäß behandelt.<br />

4. Der Antrag Nr. 08-14 / A 04405 von Frau StRin Dr. Ingrid Anker, Frau StRin<br />

Birgit Volk, Herrn StR Oliver Belik, Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin Christiane<br />

Hacker, Herrn StR Christian Müller, Frau StRin Regina Salzmann, Frau StRin<br />

Beatrix Zurek vom 02.07.2013, eingegangen am 02.07.2013, ist geschäftsordnungsgemäß<br />

behandelt.<br />

5. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle.<br />

III.<br />

Beschluss<br />

nach Antrag<br />

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München<br />

Die Vorsitzende<br />

Der Referent<br />

Christine Strobl<br />

Rainer Schweppe<br />

2. Bürgermeisterin Stadtschulrat


Seite 11 von 11<br />

IV.<br />

Abdruck von I. mit III.<br />

über den Stenografischen Sitzungsdienst<br />

an das Direktorium - Dokumentationsstelle (2x)<br />

an die Stadtkämmerei<br />

an das Revisionsamt<br />

z. K.<br />

V. Wv. RBS-KITA-GSt-ZV<br />

1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift<br />

wird bestätigt.<br />

2. An<br />

RBS-KITA-SB<br />

RBS-KITA-FT<br />

RBS-KITA-SuG<br />

RBS-KITA-ÖA<br />

RBS-KITA-GSt<br />

RBS-F 1<br />

RBS-F 4<br />

RBS-RA<br />

die Gleichstellungsstelle für Frauen<br />

z. K.<br />

Am

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