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Anlage 5 - RIS

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Neubaumaßnahmen<br />

Projekthandbuch (PHB)<br />

Umbau und Erweiterung der Real- und Grundschule an der<br />

Grandlstraße 5 / im 21. Stadtbezirk Pasing - Obermenzing<br />

Projekt Nr. (PS/POM) : 12HI003569/2514003569<br />

Baureferat Hochbau 4 / / 233-60570<br />

Referat für Bildung und Sport, ZIM/SG 1 / / 233-83615<br />

Neubau<br />

Erweiterung<br />

.................<br />

Datum:<br />

02.07.2013<br />

Datum:<br />

04.04.2013<br />

Gliederung des Projekthandbuches<br />

1. Planungskonzept<br />

Der Gebäudekomplex der Grund- und Realschule liegt in einer weiträumigen<br />

Wohngegend im Stadtteil Pasing-Obermenzing südlich der Verdistraße. Das<br />

Grundstück liegt zwischen der westseitig verlaufenden Grandlstraße und der Bezirkssportanlage<br />

auf der Ostseite. Im Norden grenzt eine Erschließungsstraße die<br />

anschließende Wohnbebauung ab, südseitig schließt ein nur teilweise bebauter<br />

Grundstücksstreifen an, der bereits an der Freifläche “am Durchblick” liegt, die<br />

von der westlich gelegenen Blutenburg nach Osten zum Schloßpark Nymphenburg<br />

führt.<br />

Der bestehende Gebäudekomplex der Real- und Grundschule ist seit 1912 abschnittsweise<br />

gewachsen und im wesentlichen 1912, 1930 und 1960 entstanden.<br />

Dazu kommen Ergänzungsbauten aus den Jahren 1973 und 1982; diese haben<br />

einen additiven, zum Teil provisorischen Charakter.<br />

Auf Grund der sehr beengten Raumsituation an der Grandlstraße 5 und der erforderlichen<br />

Fortführung des Ganztagsschulangebotes für die Realschulen und Einführung<br />

einer ganztägigen Betreuung für die Grundschule wäre die Anpassung<br />

des Gebäudes an die räumlichen Anforderungen sowohl durch Umbauten im Bestand<br />

als auch durch Erweiterungsmaßnahmen dringend erforderlich. Es musste<br />

ein Gesamtkonzept entwickelt werden, das es ermöglicht, die Schulen sowohl<br />

funktional als auch städtebaulich und gestalterisch vertretbar umzubauen, zu erweitern<br />

und zu betreiben. Zu diesem Zweck wurde ein Gutachterverfahren durchgeführt,<br />

bei dem sechs namenhafte Architekturbüros unterschiedliche Machbarkeitsstudien<br />

für eine Zielplanung erarbeiteten.<br />

In der Realschule an der Blutenburg fehlen für eine sechszehnklassige Realschule<br />

im rhythmisierten Ganztagsbetrieb vier Klassenzimmer, drei Ausweichräume,<br />

ein Mehrzweckraum, vier Fachlehrsäle und eine Aula. Auf Grund der beengten


Grundstückssituation sollen die vier Unterrichtsräume von den Pavillons in dem<br />

Erweiterungsbau untergebracht werden. Für den Ausbau und die Weiterentwicklung<br />

der rhythmisierten Ganztagsklassen fehlt darüber hinaus eine Mensa für die<br />

Mittagsversorgung. Ebenso muss der Verwaltungs- und Lehrerbereich an die Bedürfnisse<br />

einer Ganztagsbetreuung angepasst werden.<br />

In der vierzügigen Grundschule Grandlstraße fehlen zwei Fachlehrsäle, ein Mehrzweckraum<br />

und Ausweichräume, sowie eine Aula und Räumlichkeiten für die<br />

ganztägige Betreuung. Ebenso bestehen Defizite im Verwaltungs- und Lehrerbereich.<br />

Die vorhandene Dienstwohnung und die Toilettenanlagen befinden sich in einem<br />

sehr schlechten Zustand und sind dringend sanierungsbedürftig.<br />

Die bestehende Einfachsporthalle und die Gymnastikhalle entsprechen nicht dem<br />

Vereins- und Breitensportbedarf. Entsprechend dem Beschluss des Schul- und<br />

Sportausschusses vom 12.11.2008 war die Errichtung einer Dreifachsporthalle<br />

zu prüfen.<br />

Durch den Bedarf an ganztägiger Betreuung ist zu den ohnehin fehlenden Räumen<br />

ein eigener durch die Nutzungsänderungen generierter Raumbedarf entstanden,<br />

den die bestehenden Gebäude nicht abdecken können.<br />

Dieser Raumbedarf erforderte eine konzeptionelle Untersuchung des Gesamtareals<br />

zur Erarbeitung einer optimalen Vorgehensweise zur ganzheitlichen Sichtweise<br />

und Ermittlung des Umfangs und Bedarfs an Bestandsumbau- und Erweiterungsmaßnahmen.<br />

Mit der weiteren Planung wurde die Entscheidung des Stadtrates gemäß Beschluss<br />

der Vollversammlung vom 21.03.2012, das darin erläuterte Lernhauskonzept<br />

als Basis für künftige Planungen bei Neubau-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

von allgemeinbildenden Schulen zu verwenden, berücksichtigt.<br />

Damit wurde nicht nur für die Grundschule an der Grandlstraße das neue Raumprogramm<br />

in die weitere Planung miteinbezogen, sondern auch ein neues Raumprogramm<br />

mit Lernhauskonzept für die Städtische Realschule an der Blutenburg.<br />

Das Lernhauskonzept wurde auf eine Realschule für 16 Klassen wie folgt umgesetzt:<br />

Die sechzehn Klassenräume werden auf vier Lernhäuser aufgeteilt. Zusammen<br />

mit einem Teamraum, einem Ausweichraum und einem Toilettenbereich bilden<br />

die vier Klassenräume ein Lernhaus. Für den Ganztagsbetrieb wird jeweils ein<br />

Raum für ganztägige Betreuung zugeordnet.<br />

Die Klassenbesetzung der Lernhäuser orientiert sich an den Wahlpflichtfächergruppen,<br />

so dass die Situierung der verschiedenen Fachlehrsäle an die entsprechenden<br />

Lernhäuser ausgerichtet werden soll.<br />

2. Alternative Lösungsmöglichkeiten<br />

Zur Erarbeitung von alternativen konzeptionellen Lösungsansätzen in Form von<br />

Machbarkeitsstudien wurden im Rahmen des Auswahlverfahrens des VOF-Verfahrens<br />

„Umbau und Erweiterung der Real- und Grundschule an der Grandlstraße“<br />

sechs Architekturbüros ausgewählt.<br />

Die Arbeiten werden nach folgenden Kriterien beurteilt.<br />

- Städtebau und Einbindung in die Umgebung<br />

- Funktionalität und Nutzungsverteilung<br />

- Gestaltung der Gebäude und der Freiräume<br />

- Äußere und innere Erschließung<br />

- Realisierbarkeit und Umgang mit dem Bestand


- Wirtschaftlichkeit<br />

Das Gremium zur Bewertung der Arbeiten setzte sich zusammen aus Vertretern<br />

des Referates für Bildung und Sport, der Stadtkämmerei und des Baureferates.<br />

Diese Gremium wählte die Arbeit des Architekturbüros Auer + Weber + Assoziierte,<br />

München und Stuttgart aus.<br />

3. Gebäude<br />

3.1 Erläuterung der Planung<br />

Der Bestand der Real- und Grundschule an der Grandlstraße 5 ist geprägt durch<br />

ein heterogenes Gefüge aus Bauteilen mit mehr oder weniger bauhistorischem<br />

Wert und unterschiedlichen Entstehungszeiten.<br />

Die einzelnen Schultypen sind derzeit nicht eindeutig ablesbar.<br />

Der bestehende Raum- und Sanierungsbedarf bot die Chance auf eine Neustrukturierung<br />

des Schulstandortes an der Grandlstraße.<br />

Aufgrund des deutlich höheren Flächenbedarfs konnte die planerische Umsetzung<br />

auf dem beengten Grundstück nur durch Abbruch aller Bestandsgebäude<br />

mit Ausnahme des Realschul-Bestandesgebäudes von 1911 gelöst werden.<br />

Besonderes Augenmerk lagt auf der Höhenentwicklung der Neubauten in Relation<br />

zum Bestandsgebäude und der kleinteiligen, zweigeschossigen Wohnbauten<br />

der benachbarten Grundstücke.<br />

Die wesentlichen Entwurfsgedanken lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

- die Verbindung der Realschule, Grundschule und Sporthalle über eine<br />

gemeinsam genutzte Pausenhalle<br />

- Identität und Adressbildung durch die, der Grandlstraße zugewandten<br />

Baukörper der Real- und der Grundschule<br />

- die Höhenstaffelung des neuen Ensembles, geprägt durch die höheren<br />

Bauteile an der Grandlstraße im Westen und die niedrigeren Bauteile zur<br />

Sportanlage im Osten<br />

- eine eindeutige Zuordnung der Schulhöfe zu den jeweiligen Schulformen<br />

und Schulhäusern<br />

- die Staffelung der Höfe und deren günstige Lage, die das Umfeld vor<br />

unnötiger Lärmbelästigung schützen.<br />

Die geplanten neuen Baukörper der Grundschule, der Realschule, der Altbau der<br />

Realschule sowie die 3-fach-Sporthalle fügen sich sowohl von der Situierung als<br />

auch in der Höhenentwicklung gut in die Umgebung ein. Es entstehen sinnvoll<br />

angeordnete und gut nutzbare Pausenhofsituationen. Der gemeinsame Erschließungsbereich<br />

und insbesondere die gemeinsam und getrennt nutzbaren Eingangshallen<br />

sind als Kommunikationszone bzw. Pausenhallen für beide Schulen<br />

sehr gut nutzbar. Die Realisierung in Bauabschnitten sowie eine wirtschaftliche<br />

Umsetzung der Baumaßnahme ist möglich. Die vorhandenen Parkplätze bleiben<br />

an ihrem alten Standort erhalten.<br />

Aufgrund der beengten Grundstücksverhältnisse der Hauptmaßnahme werden<br />

teilweise die Mindestabstände diverser Gebäudeteile zur Grundstücksgrenze<br />

und die einzuhaltenden Mindestbreiten der Angriffswege für die Feuerwehr sowie<br />

der Flucht- und Rettungswege unterschritten. Die daraus resultierenden, erforderlichen<br />

Verschiebungen der Grundstücksgrenze wurden mit den zuständigen<br />

Nachbarn abgestimmt (Sportamt : Ostgrenze zum städtischen Grundstück<br />

der Bezirkssportanlage, Schlösser- und Seen-Verwaltung: Südgrenze zur Grünfläche<br />

des Freistaates Bayern). Mit beiden Nachbarn konnte eine Übereinkunft<br />

über den veränderten Verlauf der Grundstücksgrenze erzielt werden.


3.2 Aufgliederung der Baukörper<br />

Das Projekt ist in folgende Bauteile, die auch der Kostengliederung entsprechen,<br />

unterteilt:<br />

- Grundschule mit Pausenhalle<br />

- Dreifachsporthalle<br />

- Realschule Neubau<br />

- Realschulbestand Bestand<br />

- Mobile Schulraumeinheit zur temporären Auslagerung<br />

Pausenhalle<br />

Die Pausenhallen befinden sich in einem eingeschossigen, in Nord-Süd-Richtung<br />

verlaufendes Bauwerk. Dieses bildet das verbindende Foyer von Realschule,<br />

Mittagsversorgung, Grundschule und Sporthalle. Es ist unterteilbar und ermöglicht<br />

sowohl gemeinsame, als auch für jede Schule individuell organisierte Schulveranstaltungen.<br />

Es handelt sich um eine Versammlungstätte.<br />

Die beiden Mehrzweckräume der Schulen sind jeweils an die Pausenhallen angegliedert<br />

und als Bühnen zuschaltbar. Östlich und westlich der Foyerspange<br />

lagern sich Höfe und Außenräume mit unterschiedlichen Funktionen an:<br />

- östlich der Foyerspange der allseitig gefasste und geschützte Pausen-Hof<br />

der Realschule mit nach Osten orientierter Außenterrasse, der für Schulveranstaltungen<br />

genutzt werden kann.<br />

- der westlich orientierte Eingangshof für Real- und Grundschule orientiert<br />

sich zur Grandlstraße hin und erschließt die Haupteingänge der beiden Schulen<br />

- der östlich angegliederte Pausenhof der Grundschule mit Orientierung<br />

zur Sportanlage<br />

- der südliche, grüne Außenbereich mit Schulgarten und grünen Spielzonen.<br />

Realschule<br />

Die Sanierung und Umnutzung des Altbaubestandes von 1911, in der die Schulverwaltung,<br />

Werkräume sowie die Wohnung des Technischen Hausverwalters<br />

untergebracht sind, bildet im Zusammenspiel mit den beiden neu zu erstellenden<br />

dreigeschossigen Lernhäusern den Grundstock des neuen Realschul-Komplexes.<br />

Dabei bleiben die ursprünglichen Dimensionen des alten Hofes weitestgehend<br />

erhalten.<br />

Die Anbindung der beiden Gebäudeteile erfolgt barrierefrei über Differenztreppen<br />

und Aufzug. Aus der Pausenhalle führt eine offene Treppe in die Galleriegeschosse<br />

des Verbindungsbaus, von denen die Lernhäuser erschlossen sind.<br />

Großflächige Verglasungen gewähren Durchblicke in Ost-West-Richtung vom<br />

Realschulhof zum Bestandsgebäude bis zur Kirche „Leiden Christi“. Im Norden<br />

des Erdgeschosses liegt der Fachklassentrakt für Physik / Chemie und Hauswirtschaft<br />

und schafft nach heutigem Standard optimale Bedingungen für den<br />

Schulbetrieb der Fach-Lehrsäle.<br />

Die von der Pausenhalle erschlossene Mittagsversorgung liegt im Südriegel des<br />

Realschul-Neubaues und damit zwischen den Pausenhöfen der Real- und<br />

Grundschule. Der Küchenbereich orientiert sich nach Osten, die Anlieferung erfolgt<br />

über den im Norden des Grundstückes liegenden Stellplatzbereich.<br />

Grundschule:<br />

Der im Süden der Realschule angegliederte Neubau der Grundschule, der über<br />

das gemeinsame Foyer erschlossen ist, bildet wie die Realschule einen eigenen<br />

Baukörper. In den zwei Obergeschossen befinden sich die Lernhäuser, im Erdgeschoss<br />

die Verwaltung und im Untergeschoss die Werkräume sowie Lager-


und Nebenräume. Eine große Freitreppe erschließt die zentrale Galerie der<br />

Grundschule die viel Platz und Licht für das interne Schulleben bietet. Die Räume<br />

der Mittagsbetreuung sind im Südwesten des Sporthallenkomplexes, mit direkter<br />

Anbindung an den Schulgarten und die im Süden gelegenen Grünflächen,<br />

untergebracht.<br />

Sporthalle:<br />

Den südlichen Abschluss der Foyerspange bildet das Eingangsfoyer der Sporthalle,<br />

das sowohl von den Schulen, als auch von den Sportlern unabhängig erschlossen<br />

werden kann. Dieses verbindet die Sporthalle mit ihren Nebenräumen,<br />

die um ein Geschoss unter das Pausenhofniveau abgesenkt sind. Die Einsenkung<br />

des Sportkomplexes entspricht dem Ziel, die Großzügigkeit der Außenräume<br />

zu erhalten. So tritt lediglich das Abbild der Sporthalle in der Höhe<br />

der Pausenhalle in Erscheinung.<br />

Technik- und Lagerräume verbinden im Untergeschoß in Nord-Süd-Richtung<br />

die beiden Schulkomplexe.<br />

Architektonische Erscheinung:<br />

Realschul-Bestandsgebäude von 1911:<br />

Das nicht denkmalgeschützte Hauptgebäude wird als Relikt in den Gesamtkomplex<br />

der neuen Schulbauten integriert. Im Zusammenspiel mit der gegenüberliegenden<br />

Kirche „Leiden Christi“ bleibt das bekannte Erscheinungsbild und damit<br />

die Identität des Ortes erhalten. Der Bestandsbau wird durch Abbruch des Nord-<br />

Süd-gerichteten Anbaus von 1930 in seine Ursprungsform als Solitär zurückgeführt,<br />

die ursprüngliche Haupteingangssituation mit vorgelagerter Treppe an der<br />

Südfassade wieder hergestellt. Die historischen Kastenfenster bleiben erhalten.<br />

Verwahrungen für außenliegenden, textilen Sonnenschutz werden Putz bündig<br />

in herzustellenden Aussparungen integriert.<br />

Neubauten<br />

Markantes Wesensmerkmal sind die alle Gebäudeteile umlaufenden eingefärbten<br />

„Betonbänder“, die im Falle der Grundschule als auskragende Fluchtbalkone,<br />

an den Dachrändern der Pausenhallen sowie der Sporthalle als Betonfertigteilkästen<br />

und in der Realschule als Beton-Sandwichbrüstungen ausgebildet<br />

sind.<br />

Die Fassaden sind generell in Pfosten-Riegel-Konstruktionen konzipiert, die im<br />

EG und in allen öffentlichen Bereichen - je nach statischer Anforderung - in<br />

Stahl oder Aluminium, in den Obergeschossen in Holz ausgeführt werden.<br />

Hochformatige, schlanke Lüftungsflügel, als geschlossene Paneele mit außenseitiger<br />

farbiger Beschichtung und innenseitigen Holzflächen, lockern in freier<br />

Anordnung die Fassaden in den Obergeschossen auf.<br />

Der Sonnenschutz wird mit Ausnahme der Pausenhallen und des Speisesaals<br />

mit außenliegenden, textilen Sonnenschutzrollos in neutraler Farbgebung hergestellt.<br />

Pausenhallen und Speisesaal sind hingegen mit hochwertiger Sonnenschutzverglasung<br />

in Kombination mit innenliegendem, schienengeführtem, textilem<br />

Blendschutz, der elektromotorisch angetrieben wird, ausgestattet.<br />

Barrierefreiheit:<br />

Nach dem Umbau und der Sanierung des Ensembles sind alle Niveaus barrierefrei<br />

zu erreichen.<br />

Begründung für den Einbau einer Lüftungsanlage<br />

Bedingt durch das „Lernhauskonzept“ erfolgt eine Aufweitung der Flure zu Kommunikationszonen.<br />

Dadurch entstehen innen liegende Aufenthaltsbereiche, für


deren Belüftung eine mechanische Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

erforderlich ist. Mit relativ geringem technischen Aufwand lassen sich zusätzlich<br />

auch die Klassenräume, somit also der ganze Klassentrakt, flächendeckend<br />

mit einer Lüftungsanlage versorgen. Die Raumluftqualität in den Klassenräumen<br />

kann mit dieser Maßnahme unter dem vom Umweltbundesamt empfohlenen<br />

Höchstwert von 1400 ppm gehalten werden.<br />

3.3 Besondere Anforderungen<br />

Um die eigentliche Hauptmaßnahme auf dem Grundstück an der Grandlstraße<br />

realisieren zu können, wird während der Zeit der Bauausführung eine Ausweichmöglichkeit<br />

in Form Mobiler Schulraumeinheiten auf dem Grundstück „Am<br />

Durchblick“, südlich der Kirche „Leiden Christi“, geschaffen.<br />

Aufgrund der aktuell bestehenden Raumnot der Grundschule wurde zunächst im<br />

Mai 2013 in einem eigenen Projekt eine Mobile Schulraumeinheit erstellt, die<br />

Bestandteil der künftigen Gesamtanlage der Mobile Schulraumeinheit sein wird.<br />

Die weitere Mobile Schulraumeinheiten wird ab April 2014 errichtet und bis zur<br />

Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme im Februar 2019 stehen bleiben.<br />

Da die Mindestanforderungen für eine gesamtwirtschaftliche <strong>Anlage</strong> der Mobilen<br />

Schulraumeinheiten nicht erfüllt werden können, wird hier auf eine Photovoltaikanlage<br />

verzichtet.<br />

Zur Bewältigung der Bauaufgabe werden enorme Anforderungen an die Baustellen-Logistik<br />

gestellt, da die jeweilige Baustelle parallel zum laufenden Schulbetrieb<br />

organisiert werden muss.<br />

Neben umfangreichen Abbruch- und Teilabbrucharbeiten der Bestandsgebäude<br />

ist der Baustellenbetrieb aufgrund der äußerst beengten Grundstücksverhältnisse<br />

und des zu bewältigenden Bauvolumens nur unter erschwerten Bedingungen<br />

möglich.<br />

Vereinzelt sind Verbaumaßnahmen erforderlich.<br />

Die Realisierung der Baumaßnahme ist in 3 Bauabschnitten vorgesehen.<br />

- 1. Bauabschnitt: Mobile Schulraumeinheiten (Jan. 2014 – Sept. 2014)<br />

- 2. Bauabschnitt: Grundschule und Sporthalle (Sept. 2014 – Feb. 2017)<br />

- 3. Bauabschnitt: Neubau Realschule (Feb. 2017 – Dez. 2018)<br />

- Sanierung Realschule Bestand 1911 Bestand erfolgt zeitgleich zum Neubau<br />

der Realschule (TP 3).<br />

4. Außenanlagen<br />

4.1 Erläuterung der Planung<br />

Die Neubebauung der Schulen schafft in den Außenanlagen eine abwechslungsreiche<br />

räumliche Struktur aus Höfen unterschiedlicher Charaktere. Auf Basis der sich<br />

ändernden Anforderungen der Schulkonzepte von Grund- und Realschule sollen<br />

vielfältige altersspezifische und flexible Freiräume ausgebildet werden.<br />

Das städtebaulich bedeutsame Gegenüber von Kirche und Schulaltbau der Realschule<br />

wurde in die Planung mit einbezogen und soll durch einen Vorplatz für das<br />

Ankommen und Abholen der Schüler weiterentwickelt werden. Der Erhalt des naturräumlich<br />

bedeutenden Baumbestands in den Randbereichen des nördlichen und<br />

südlichen Grenzverlaufes stellt einen wesentlichen Aspekt der Planung dar.<br />

Die Größe der auf dem Gelände unterzubringenden Baumasse und erforderliche<br />

Verbaumaßnahmen und Baustelleneinrichtungsflächen bedingen, dass während der<br />

Bauzeit ein großer Teil des teilweise schützenswerten Baumbestandes gefällt wer-


den muss. Ersatzpflanzungen werden auf dem Grundstück nachgewiesen.<br />

Um wären der Bauarbeiten jeweils eine Schule auslagern zu können, müssen im<br />

„Durchblick“ mobile Schulrauneinheiten errichtet werden. Nach dem Rückbau der<br />

Provisorien soll das Gelände auf dem Durchblick in eine öffentliche Grünfläche<br />

überführt werden und dadurch eine Aufwertung erfahren.<br />

Vorbereich Grandlstraße<br />

Entlang der Grandlstraße werden befestigte Flächen aus Betonplatten geschaffen,<br />

in die Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten sowie Fahrrad- und Rollerstellplätze<br />

integriert werden. Die Fortführung der Straßenbäume ermöglicht eine gute<br />

Wahrnehmung der Schulen und Eingangszonen von der Straßenseite.<br />

Eingangshof Grund- und Realschule<br />

Im zentralen Eingangshof der Grund- und Realschule wird der notwendige Fahrradparcours<br />

angeordnet. Bäume und Sitzgelegenheiten bieten hohe Aufenthaltsqualität<br />

im Pausenbereich.<br />

Zugangsbereich und Südseite Sporthalle<br />

Im Zugangsbereich zur Sporthalle und an der Südseite der Sporthalle werden ein<br />

Pausenbereich und zusätzliche Fahrradstellplätze für die Sporthallennutzung und<br />

Grundschule untergebracht. Der Schulgarten der Grundschule erweitert die Nutzung<br />

dieses Freibereiches.Der Schulgarten der Grundschule in Form von Hochbeeten<br />

erweitern die Nutzung dieses Freibereiches. Holzabdeckungen der Beetflächen<br />

ermöglichen eine Umfunktionierung zu Sitzflächen. Südlich der Sporthalle werden<br />

ruhige Aufenthaltsflächen und Sitzgelegenheitn geschaffen.<br />

Pausenhof Grundschule:<br />

Zwischen den Gebäuden der Realschule und der Sporthalle erstreckt sich der zentrale<br />

Pausenhof der Grundschule. Mobile Sitzgelegenheiten ermöglichen eine flexible<br />

Bespielung der Fläche unter Baumgruppen. Sie stellt eine mögliche Freisitzfläche<br />

für die Mittagspausen dar. Spieleinrichtungen sind entlang der Sporthalle angeordnet.<br />

Pausenhof Realschule<br />

Vierseitig durch das Gebäude der Realschule gefasst, stellt der Innenpausenhof der<br />

Realschule, außer als Regenerationsfläche für die Schüler, durch die ostseitig angeordneten<br />

Sitzstufen eine Aktionsfläche für Veranstaltungen dar. Mobile Sitzelemente<br />

ermöglichen eine flexible Nutzung. Eine markante Baumgruppe und Belagsstreifen<br />

aus Beton im Asphalt strukturieren den Hof.<br />

Zugangs-/Pausenhof Realschule<br />

Der Zugangs- und Pausenhof der Realschule nimmt die Nutzungen für Tischtennis<br />

und Streetball auf. Sitzmauern mit Holzauflagen fassen die Fläche ein.<br />

Parkplatz<br />

Auf der Fläche des ehemaligen Parkplatzes werden neue PKW Stellplätze aus wasserdurchlässigen<br />

Rasenfugenplatten geschaffen. Fahrradstellplätze für die Realschule<br />

sind parallel nahe dem Gebäude angeordnet. Die Zufahrt des Parkplatzes<br />

dient sowohl der Anlieferung als auch der Feuerwehrumfahrt bis zum Pausenhof<br />

der Grundschule.<br />

Schulgarten Realschule<br />

Der bestehende nord-östlich gelegene Schulgarten soll als Pendant zum Grundschulgarten<br />

als Rückzugs- und Erholungsraum, als „Lernoase“, entwickelt werden.<br />

Das „Grüne Klassenzimmer“ kann hier Anwendung finden.<br />

Materialien und Strukturen<br />

Die Oberflächen der Hofbereiche werden aus Asphalt gebildet, die mittels Intarsien


aus Betonbändern strukturiert werden. Durch ein umlaufendes Betonband sind die<br />

Höfe gefasst. In Bereichen der Fahrradparker werden Betonplatten verlegt. Die<br />

Spielbereiche mit Fallschutzanforderungen erhalten einen farbigen fallschutzdämpfenden<br />

Belag aus Gummigranulat.<br />

Sitzelemente werden in den Höfen vorrangig als mobile Elemente zur flexiblen Nutzung<br />

des Freiraums vorgesehen. Fahrradstellplätze werden nicht überdacht und als<br />

Anlehnbügel ausgeführt. Im weiteren Planungsprozess werden die Spielgeräte in<br />

Abstimmung mit den Schulleitungen festgelegt.<br />

Ersatzpflanzungen erfolgen in den Randzonen im Übergang zum Biotop und auf<br />

dem Gelände des Parkplatzes. In den Innenhöfen sind Baumgruppen aus lichten<br />

Laubbäumen geplant. Der Vorplatzbereich entlang der Grandlstraße gliedert sich<br />

durch die Bestückung mit Straßenbäumen in den Straßenraum ein.<br />

5. Künstlerische Ausgestaltung<br />

Für das Bauvorhaben wird im Anschluss an die Entwurfsplanung gemäß den<br />

Richtlinien der Landeshauptstadt München für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen<br />

Raum ein künstlerisches Projekt entwickelt werden.

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