Erlebte Kunst In Österreich

Erlebte Kunst
In Österreich
Helga Siebecke

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Wenn wir reisen, nimmt die Kunst immer einen großen Raum ein. Sie
interessiert uns, denn so lernt man viel über den kulturellen Geist eines
Landes. In Österreich sehen wir zu unserer großen Freude davon unglaublich
viel. – entsprechend groß ist der Eifer unserer „Fotografierwut“. Wir nehmen,
was wir kriegen können, um es für uns für alle Zeiten greifbar zu machen. Das
vorliegende Büchlein ist ein Versuch, aus der Bilderflut, das Schönste
auszuwählen und es auch anderen Interessierten zu zeigen.
In Salzburg dominiert die Burg, unten die Mozartkugel.
Oben wandern wir durch die Räume und ich lichte die überreichlich
verzierten Öfen ab, obwohl sie mir eigentlich nicht gefallen, so wie das
Barocke überhaupt - es ist für mich eine „Totschlagkunst“: überladen,
protzig. Man möchte zeigen, was man sich leisten kann. Die Künstler müssen
alles geben. Es mag auch der Zeitgeschmack der Reichen, der Superreichen
gewesen sein. Ähnliches gibt es heute auch.
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Die Halle eines Auktionshauses in Wien – Spiegel, Marmor, Gold!
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Diese Grazien zieren den Eingangsbereich eines guten Geschäftes, vermutlich
symbolisieren sie etwas Wichtiges und Schönes.
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Ein Brunnen mit mythologischem Hintergrund – jeder fotografiert ihn.
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Jeder kennt ihn.
Sie kennt keiner.
Ich habe sie in Linz entdeckt.
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Auch die nicht. Sie erheitern mich.
Was mag das sein? Das Ur-Hundertwasserhaus. Es hat mich sehr interessiert.
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Ein Turner im Fälschermuseum – Wahnsinn!
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Echte Klimtbilder im Belvedere – das war schon sehr beeindruckend.
Nebenbei ein hübscher Bücherbus auf der Straße.
Auf den Straßen sehen wir viel, was ein Foto wert ist.
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Wir waren im belvedere. Für jeden Geschmack gab es etwas zu sehen und zu
bestaunen.
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Findet man den „Dürer-hasen“ als pinke Plastikfigur schön? Geht es
überhaupt um „schön oder nicht schön“?
Vermutlich ist das Ziel: „AUFMERKSAMKEIT“
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Das Belvedere
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Schloss Schönbrunn
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Im Vorbeigehen aufgenommen.
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Der Fiaker ist der Klassiker.
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Mumok – Museum Moderne Kunst
Das graue Gebäude finde ich außen wie innen schlicht grässlich, den Inhalt
enttäuschend. Bis auf dieses Bild:
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Secession in Wien
Das Gebäude erfreut, auch das Klimtfries …aber sonst???
Der Bau der Secession, heute ein Höhepunkt jeder Wienreise, wurde um die
Jahrhundertwende vor allem mit Spott bedacht. Der Bau wurde als "Tempel
für Laubfrösche", "Tempel der anarchischen Kunstbewegung", "Mausoleum",
"Ägyptisches Königsgrab", "Grabmahl des Mahdi" und "Krematorium", die
Kuppel als "Krauthappl", der gesamte Bau als "Zwittergeburt von Tempel
und Magazin" und "Kreuzung zwischen einem Glashaus und einem
Hochofen" bezeichnet.
Mir gefällt es.
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Auch das soll Kunst sein.
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Ist es nicht wieder schön! Die vielen Prachtbauten im Jugendstil erfreuen und
lassen staunen.
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Der Zentralfriedhof
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Das Leben geht munter weiter
traditionell und schrill
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Es wird Zeit für mich,
die Hitze der Großstadt den Rücken zu kehren.
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Heute ist diese Vision der Wirklichkeit
wieder in Nichts versunken, ferne sind
mir die Dinge, ferner noch ihre
Stimmen, und ich lausche, ganz
beseeltes Ohr, wieder auf die
Melodien, die in mir sind, und mein
beschwingtes Auge träumt wieder
seine Bilder, die schöner sind als alle
Wirklichkeit!
Georg Trakl (1887 - 1914),
österreichischer
frühexpressionistischer Dichter und
Lyriker
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