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Kapitel 04 Abschnitt 01-05 Seite 87-100 - Riehen

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Heinrich Weissenberger Vater (1813-18571 errichtete<br />

1844 das stattliche Kurhaus Bad am Immenbachli (Bahnhofstrasse<br />

40). Schon Daniel Bruckner hatte die Heilkraft<br />

dieses Dorfbaches gerühmt (1752):<br />

«. . . des immenbächlein Wassers Eygenschaft, und<br />

Tugend ... in dem lmmenbachlein = Wasser (ist) ein Alcalisch<br />

und Salinisch principium mit einer leichten Erden<br />

gemischet, enthalten . . ., kraft dessen diss Wasser äusserlich<br />

und innerlich gebrauchet, erweichen, auflösen,<br />

reinigen, und heilen, folglich in allerhand Krankheiten<br />

sonderlich einigen, die eine saure Schärffe zum Grund haben,<br />

wol dienen kann.»<br />

Das <strong>Riehen</strong>er Bad zog vor allem Gäste aus der Nachbarschaft<br />

an. Einmal soll aber sogar eine englische Familie<br />

sich vom Immenbächliwasser Genesung versprochen<br />

haben. Im Jahre 1865 wurde die Mineralquelle in Grenzach<br />

gefasst, was vermutlich, obwohl man auch in <strong>Riehen</strong><br />

mit Grenzacher Wasser kuren konnte, am Rückgang des<br />

Bades mitschuldig war. Heinrich Weissenberger Sohn<br />

(siehe S. 215) eröffnete 1<strong>87</strong>8 an der Bahn hofstrasse 28<br />

die später Schlipferhalle genannte Bahnhofwirtschaft<br />

und vermietete das Kurhaus an die Badische Bahnverwaltung,<br />

welche 1889 die Baderäumlichkeiten zu Wohnungen<br />

umbaute. Die 1899 geplante Errichtung eines Badehotelsim<br />

Moos ist nie verwirklicht worden. Aber der gute<br />

Ruf des Immenbächlis blieb erhalten und alte <strong>Riehen</strong>er<br />

behaupten, das köstliche Mass des (durch die gleichen<br />

Quellen wie das Immenbachli gespeisten) Badbrünnlis<br />

(siehe S. 93) am Geschmack sofort erkennen zu können.<br />

Im Schulhaus an der Burgstrasse 51 betrieb der Kanton<br />

von 1911 bis 1970 ein Brausebad. Das alte Kurhaus Bad<br />

wurde 1952abgerissen. Die Schlipferhallegelangte 1962<br />

in den Besitz der Gemeinde. Seit 1963 führt sie der 1960<br />

gegründete Gemeindestubenverein (siehe <strong>Seite</strong> 254) als<br />

alkoholfreies Restaurant. Schliesslich öffneten 1969 die<br />

Hydrotherapieabteilung des Dominikushauses an der<br />

Albert Oen-Strasse 7 und 1972 das Solebad <strong>Riehen</strong> (<strong>Riehen</strong>er<br />

Sole gibt es allerdings nicht) an der Burgstrasse 175<br />

ihre Pforten, dem Solebad folgte 1986 die «Sport-Arena<br />

<strong>Riehen</strong>», die aber immer noch über ein Schwimmbassin<br />

verfügt. Die erste kommerziell betriebene Sauna wurde<br />

1968 am Webergässchen 5 eröffnet, es folgte 1978 eine<br />

weitere In den Neumatten 63 (Rauracher-Zentrum).<br />

Literatur:<br />

Paul Bertschmann: (Erfinder und Forscher: die Wattefabrik am<br />

Mühleteich und die <strong>Riehen</strong>er Eisbahn*, RJ 1983 S.141-148<br />

Brückners. 8<strong>04</strong>-806<br />

Eugen A(nton) Meier: , RZNr. 32 vom 9. August 1963<br />

b Schwimmbad<br />

Für das Baden im Freien brauchte es in <strong>Riehen</strong> bis zur letzten<br />

Jahrhundertwende keine künstlich geschaffenen Einrichtungen.<br />

Im Jahre 1898 eröffnete die Gemeinde <strong>Riehen</strong><br />

am Fuss des Schlipfs (Adresse: Weilstrasse 90) ein<br />

Gartenbad. Es erfuhr viele Umbauten, die wichtigsten in<br />

den Jahren 1953 bis 1961. Pro Jahr besuchen zwischen<br />

14 000 und 34 000 Kinder sowie zwischen 11 000 und<br />

26 000 Erwachsene die , 1986 bezahlten 36 213<br />

Personen den Eintrittspreis, Die Zollfreistrasse (siehe S.<br />

165) stellt die Zukunft des Betriebs an der Weilstrasse in<br />

Frage. Doch wurde ein Projekt für ein modernes Frei- und<br />

Hallenbad im Gebiet des Mühlebrühls 1983 vom Weiteren<br />

Gemeinderat und 1985 vom Volk abgelehnt (siehe S.<br />

224). Eine Variante ohne Hallenbad steht jetzt zur Diskussion.<br />

im 1964 bezogenen Wasserstelzenschulhaus (Wasserstelzenweg<br />

15) befindet sich eine Schwimmhalle. Sie<br />

steht der Öffentlichkeit temporär als Hallenbad zur Verfügung.<br />

Im Freien gebadet wird auch in vielen privaten<br />

Swimming-pools, in der Wiese und -von Kindern-in den<br />

Planschbecken und Wasserläufen folgender in den letzten<br />

Jahren angelegter Spielplätze: Hinter der Mühle, In<br />

der Au, Wettsteinpark, Vierjuchartenweg, Bettingertäli,<br />

Landauer, Siegwaldweg, Alter Teich und <strong>Riehen</strong>teich.<br />

c<br />

Eisweiher und Eisbahn<br />

Bevor es Kühlschränke gab, wurde die Haltbarkeit von<br />

Nahrungsmitteln oft mit Eis verlängert. Ein «Eisweiher»<br />

diente im Winter zur Gewinnung von Eis, es konnte in<br />

«Eiskellern) aufbewahrt werden und hielt sich bis in den<br />

Sommerhinein. (Ein Eiskellerausdem 18. Jahrhundert ist<br />

1979 bei der Musikschule an der Rössligasse 51 ausgegraben<br />

worden).<br />

Ein Eisweiher, aber auch die gefrorenen Teiche und <strong>Seite</strong>narme<br />

der Wiese boten sich in früheren Zeiten zum<br />

Schleifen und Schlittschuhlaufen an. Nach 1909 begonnenen<br />

Vorarbeiten betrieb der Verkehrsverein von 1911<br />

bis 1922 auf dem alten Tüchelweiher in den Stellimatten<br />

eine Eisbahn. Die Flur

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