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Prüfbericht DTA 51 58

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M äre ri. tprüfu ngsa nstält . Universität Stungarr<br />

Materialprüfungsanstalt. Otto-Graf-lnstitut Universität Stuttgart<br />

Postfach 801140 . D-70<strong>51</strong>1 Stuttqart<br />

Telefon 0711-685-62712<br />

Telefax 0711-685-62744<br />

E-mail<br />

Referat<br />

fmpa. ref17@po. uni-stuttgart.de<br />

FeueMiderstandvonBauteilen<br />

Sachbearbeiter Dipl.-Phys.P Lauer<br />

<strong>Prüfbericht</strong> 901 5421 000lla/Ei<br />

Auftraggeber:<br />

Riedl Aufzugbau GmbH & Co.KG<br />

Sonnenstraße 24<br />

85622 Feldkirchen<br />

Betrifft: Brandprüfung nach DIN EN 81-<strong>58</strong>, Ausgabe 1212003,<br />

an einer nicht wärmegedämmten, zweiblättrigen<br />

Drehflügel-Fahrschachttür, Typ <strong>DTA</strong>5l<br />

am 30.05.2008<br />

Auftrag: vom 11.04.2008 durch Herrn P. Will<br />

Ausstellungsdatum: 13.10.2008<br />

Textseiten:<br />

Beilagen:<br />

49<br />

Die Vervielfältigung und Veföffentlichung des <strong>Prüfbericht</strong>es sowohl in vollem als auch in geküztem Wortlaut sowie die VeMendung zur<br />

Werbung ist nur mit unserer schriftlichen Genehmigung zulässig. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Stuttgart.


MPAffi:::T::II<br />

Seite '1<br />

zum Prilfbericht 9015421000/LalEi<br />

vom 13.10.2008<br />

Vorbemerku ng<br />

Die Firma Riedl Aufzugbau GmbH & Co. KG beauftragte die Materialprüfungsanstalt<br />

der Universität Stuttgart mit der Durchführung einer Brandprüfung nach DIN<br />

EN 81-<strong>58</strong>, Ausgabe 1212003, an einer nicht wärmegedämmten, zweiblättrigen<br />

Drehflügel-Fahrschachttür. Als Prüftermin wurde der 30.05.2008 festgelegt.<br />

Prüfkörper<br />

2.1<br />

Allgemeines<br />

Bei der Fahrschachttür handelt es sich um den Typ <strong>DTA</strong><strong>51</strong>. Der Prüfkörper hatte<br />

die lichten Öffnungsmaße von B x H = 1796 mm x 2350 mm.<br />

Aus Rostschutzgründen waren die meisten Teile der Fahrschachttür grundiert.<br />

Der Prüfkörper wurde von Fachkräften des Auftraggebers in Einzelteilen einige<br />

Tage vor der Brandprüfung bei der Prüfstelle angeliefert und in die umgebende<br />

Tragkonstruktion eingebaut. Eine amtliche Entnahme der Baustoffe wurde nicht<br />

durchgeführt. Eine besondere Konditionierung erschien angesichts der verwendeten<br />

Baustoffe nicht notwendig. Bis zur Prüfung lagerte der aufgebaute Prüfkörper im<br />

Brandprüfungslabor.<br />

Die Konstruktion, die Maße und die verwendeten Materialien des Prüfkörpers gehen<br />

aus den Beilagen 10 bis 49 hervor (Werkszeichnungen und Positions-/Materialliste<br />

des Auftraggebers). Die dortigen Angaben wurden stichprobenartig kontrolliert. Der<br />

Aufbau der Prüfkörper konnte vor und nach dem Brandversuch in hinreichender<br />

Weise überprüft werden. Dabei wurden keine Abweichungen von den Firmenangaben<br />

festgestellt.


MPAffi:::T:Ifi<br />

Seite 2<br />

zum <strong>Prüfbericht</strong> 9015421<br />

)09lLalEi vom 13.10.2008<br />

2.2 Türblätter<br />

Die Drehflügeltürblätter (B x H x T = 865 mm x 2343 mm x <strong>51</strong>'mm) bestanden aus<br />

mehrfach abgekanteten Deckblättern und Füllblättern. Die Stahlblechdicke betrug<br />

1,5 mm. Das Deck- und Füllblatt waren übereinander geschoben und miteinander<br />

verschweißt. An den Türblättern war seitlich zur Zarge und oben ein ca. 25 mm<br />

breiter Türfalz ausgebildet der auf den Zargenteilen im geschlossenen Zustand<br />

auflag. Die Schließkante zwischen den Türblättern war gefälzt ausgeführt. Beide<br />

Türblätter hatten eine Verglasung eingebaut mit den lichten Öffnungsmaßen B x H<br />

= 100 mm x 300 mm. Als Scheiben waren 6 mm dicke Pyran S-Gläser eingesetzt.<br />

Je zwei Bänder waren an den Türblättern und an der Zarge angeschweißt, die<br />

Türblätter sind nicht selbstschließend. Mittels zweier Verriegelungsbolzen wurden<br />

die Türen im geschlossenen Zustand fixiert.<br />

In den Türblättern waren umlaufend und im Bereich der jeweiligen Verglasungen<br />

1,5 mm dicke Aussteifungsprofile eingeschweißt.<br />

2.3<br />

Zargen<br />

Die Zargen (Seitenteile und Kämpfer) bestanden aus 3 mm dicken abgekanteten<br />

Stahlblechen, welche die Form eines offenen C-Profils hatten. Die Breite betrug<br />

100 mm und die Tiefe 40 mm. Zur Versteifung der seitlichen Zargenteile waren zwei<br />

20 mm breite Streben aus Stahlblech der Dicke 4 mm in das offene C-Profil<br />

eingeschweißt. In den Kämpfer waren die beiden Türverriegelungen sowie die<br />

Türentriegelung eingebaut.<br />

Die Befestigung an der Schachtwand erfolgte seitlich an je vier Mauerankern,<br />

Pos.5, die mit Schrauben MB x 80 DIN 571 und M10 TOX-Kunststoffdübern<br />

befestigt waren. Oben wurde der Türrahmen mittels fünf Mauerankern, Pos. 5., mit<br />

Fixankern M10 der Firma Hilti im Beton befestigt.<br />

Die Schwelle bestand aus einem Stahl-Winkelprofil 60 x 60 x 6 mm, das mit den<br />

seitlichen Zargenteilen verschweißt war. Mit zwei zusätzlichen Befestigungslaschen<br />

wurde das Schwellenprofil an dem unteren Betonsturz eingemörtelt.<br />

i


MPAH:.;JJ":fl<br />

Seite 3<br />

zum <strong>Prüfbericht</strong> 9015421000/LalEi<br />

vom 13.10.2008<br />

2.4 Luftspalte<br />

Die Luftspalte der Fahrschachttür wurden vor der Brandprüfung' nachgemessen und<br />

stimmten mit den in den Zeichnungen des Auftraggebers angegebenen Werten<br />

bzw. Toleranzen überein.<br />

2.5<br />

Umgebende Tragkonstruktion<br />

Die umgebende Tragkonstruktion, die sich in einem Prüfrahmen aus Walzprofilen<br />

befand, bestand aus einer 240 mm dicken Mauenarerkswand mit Hlz-Ziegeln 3 DF<br />

und 10 DF der Festigkeitsklasse 4 und der Rohdichte von 1,2 kg/dm3 nach DIN 105<br />

und Mörtel der Mörtelgruppe ll. Sturz und Schwelle bestanden aus Stahlbetonriegeln<br />

nach DIN 1045 der Klasse C20125. Das Alter der umgebenden Tragkonstruktion<br />

zum Prüfzeitounkt betruo mehr als vier Wochen.<br />

Prüfung<br />

Für das vorstehend beschriebene und vom Auftraggeber einige Tage vor dem<br />

Brandprüfungstermin<br />

die Prüfstelle eingelieferte und eingebaute Prüfelement<br />

wurde am 29.05.2008 die Überprüfung des Leckratenmeßsystems durchgeführt.<br />

Die Leckrate des Meßsystems lag innerhalb der von der DIN EN 81-<strong>58</strong>, Ausgabe<br />

1212003, vorgegebenen Toleranz und wurde bei der am 30.05.2008 durchgeführten<br />

Brandprüfung berücksichtigt.<br />

Die Fahrschachttür wurde vor der Brandprüfung auf ihre Funktionalität hin geprüft,<br />

es gab dabei keine Beanstandungen.<br />

Die Beflammung erfolgte gemäß DIN EN 1363-1, Abschnitt 5.1, mit Heizöl EL (DlN<br />

<strong>51</strong>603); dabei wurde die Flurseite der Fahrschachttür dem Feuer ausgesetzt. Eine<br />

Skizze zur Lage der veruendeten Brandraumthermoelemente und des Druckmeßkopfes<br />

enthält die Beilage 1. Die Prüfung dauerte 120:30 Minuten.


MPA lä:'#Iifl Lille#utu",i"nt s 01 s421 oootLatEivom 13 io 20og<br />

Die gemessenen Brandraumtemperaturwerte sind in den Beilagen 2 und 3 wiedergegeben.<br />

Die Raumtemperatur zu Prüfungsbeginn betrug 23 'C.<br />

'15 Sekunden na-ch Beginn der Beflammung wurde an dem ersten Platten-Thermometer<br />

des Ofens eine Temperatur von 50'C registriert. Erst ab diesem Zeitpunkt<br />

beginnt gemäß DIN EN 1363-1, Abschnitt 10.3, die eigentliche Prüfung.<br />

Der Ofendruck wurde entsprechend der DIN EN 81-<strong>58</strong> so eingestellt, daß sich in<br />

Schwellenhöhe ein Druck von +2 Pa + 2 Pa einstellte. Der Überdruckverlauf wurde<br />

in 2,12 m Höhe von der Schwelle aus gemessen und ist aus der Beilage 5 zu entnehmen.<br />

Der Überdruck betrug hier ca. +20 Pa + 2 Pa. Dieser Wert wurde jeweils<br />

zur Druckkorrektur gemäß DIN EN 81-<strong>58</strong>, Anhang D2, herangezogen.<br />

. In Beilage 4 sind die während der Prüfzeit von 120 Minuten gemessene Leckrate<br />

und die korrigierte Leckrate der Fahrschachttür dargestellt. Die korrigierte Leckrate<br />

wurde entsprechendem Druck in Höhe von 2j2 m (20 Pa) über der Türschwelle<br />

gemäß DIN EN 81-<strong>58</strong>, Anhang D2, berechnet.<br />

Die Wärmestrahlung wurde in mittlerer Höhe im Abstand von 1 m von der Fahrschachttür<br />

gemäß DIN EN 1363-2, Abschnitt 8, gemessen. Der Verlauf der Messung<br />

ist in Beilage 6 dargestellt.<br />

Die Lage der Verformungsmeßstellen sowie der Verlauf der entsprechenden Messungen<br />

sind auf Beilage 7 dargestellt.<br />

Eine fotografische Abbildung des Prüfkörpers vor und nach der Brandprüfung ist auf<br />

Beilage B und 9 ersichtlich.


MPAH:::"T":flI<br />

Seite 5<br />

zum <strong>Prüfbericht</strong> 901 5421 O))lLalEi vom 13.10.2008<br />

4 Ergebn isse<br />

Die maximal zulässige Leckrate von 3 m3/(min*m) wurde über die gesamte Versuchsdauer<br />

weder von den gemessenenoch von den korrigierten Leckagewerten<br />

überschritten.<br />

In der 66. Versuchsminute kam es zu Flammenbildung > 10 sec. an der<br />

Verriegelungsrolle, die aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk bestand. Diese fiel dann<br />

brennend ab.<br />

Weitere Beobachtungen, die über das normale Verhalten einer Fahrschachttür bei<br />

einer Brandbeaufschlagung hinausgehen, konntenicht gemacht werden. Nach der<br />

Brandprüfung war die Zarge weiterhin kraftschlüssig mit dem Mauerwerk verbunden.<br />

In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Brandprüfung für die Leistungskriterien<br />

Raumabschluß (Leckrate, Flammenbildung), Strahlung und Wärmedämmung<br />

zusammengefaßt.<br />

Tabelle 1 Angaben zum Leistungsverhalten gemäß DIN EN 81-<strong>58</strong>, Abschnitt 17.4<br />

Beflammungsdauer Imin] 15 20 30 45 60 90 120<br />

Raumabschluß:<br />

. Flammenbildung Imin]<br />

. korr. Leckrate [m"/( min*m)] 1,0<br />

'1,0<br />

1,0<br />

Strahlung<br />

4a E<br />

Ikwm' ]<br />

20,3<br />

r)<br />

Wärmedämmung:<br />

. ATrvir"r [K]<br />

. ^r,"" [K]<br />

'r maximal zulässige Strahlung von 15 kwm' überschritten<br />

65<br />

1,0 ,<br />

65<br />

1,0<br />

Gutachtliche Stellungnahme<br />

ln weiteren Brandversuchen mit Fahrschachttüren ähnlicher Bauart wurde eine<br />

Verriegelungsrolle aus einem Silikon Typ KV 611 verwendet. Es kam zu keiner<br />

Flammenbildung über eine Versuchszeit von 120 Minuten. Es ist mit Sicherheit<br />

davon auszugehen, daß es bei Veruendung des Materials Silikon Typ KV 611 zu<br />

keiner Flammenbildung > 10 sec. in diesem Brandversuch gekommen wäre.


MPAffi::IT.:;::<br />

Seite 6<br />

zum <strong>Prüfbericht</strong> 90154211?gltalEi<br />

vom 13.'10.2008<br />

Aufgrund der zuvor aufgeführten Ergebnisse und der gutachtlichen Stellungnahme<br />

kann die Fahrschachttür nach DIN EN 81-<strong>58</strong>, Ausgabe 1212003, wie folgt<br />

klassifiziert werden:<br />

E 120 und EW 30<br />

Besondere Hinweise<br />

c_l<br />

(Erklärung entsprechend DIN EN 1363-1 , Abschnitt 12.1 w)<br />

Der vorliegende <strong>Prüfbericht</strong> beschreibt ausführlich das Montageverfahren, die Prüfbedingungen<br />

und die Ergebnisse, die mit dem hier beschriebenen spezifischen<br />

Bauteil erzielt wurden, nachdem dieses nach DIN EN 81-<strong>58</strong> bzw. DIN EN 1363-1<br />

geprüft wurde. Jede wesentliche Abweichung hinsichtlich Größe, konstruktiver Einzelheiten,<br />

Belastungen, Spannungszustände, Randbedingungen außer den Abweichungen,<br />

die im betreffenden Prüfverfahren für den direkten Anwendungsbereich<br />

zulässig sind, ist nicht durch diesen <strong>Prüfbericht</strong> abgedeckt.<br />

Aufgrund der Eigenart der Prüfung der Feuenruiderstandsdauer und der daraus folgenden<br />

Schwierigkeiten bei der Quantifizierung der Unsicherheit bei der Messung<br />

der Feuerwiderstandsdauer ist es nicht möglich, einen festgelegten Genauigkeitsgrad<br />

des Ergebnisses anzugeben.<br />

5.2<br />

Dieser <strong>Prüfbericht</strong> stellt keinen allgemeinen oder abschließenden Veruvendbarkeitsnachweis<br />

dar. Er kann allerdings die Grundlage für eine Baumusterprüfoescheinigung<br />

bzw. eine EG-Entwurfsprüfbescheinigung bilden.<br />

Der direkte Anwendungsbereich ist entsprechend DIN EN 81-<strong>58</strong>, Abschnitt 16, festgelegt.<br />

Solange alle anderen konstruktiven Details unverändert bleiben, gilt die<br />

Klassifizierung E 120 auch<br />

. für eine baugleiche Tür mit geringerer Höhe als geprüft,


MPAIä::""HIfi<br />

Seite 7<br />

zum <strong>Prüfbericht</strong> 9015421<br />

})]lLalEi vom 13.10.2008<br />

r für eine baugleiche Tür mit einer Türöffnung oder einer Öffnungsbreite in<br />

derWand innerhalb eines Bereiches von + 30% von der geprüften Tür,<br />

o für eine baugleiche Tür mit einer um bis zu 15 % vergrößerten Höhe als<br />

geprüfl.<br />

Auch Kombinationen der genannten Punkte sind zulässig.<br />

5.4 Da die Prüfung in einer Normtragkonstruktion erfolgte, sind die Klassifizierungen<br />

E 120 und EW 30 für alle'Tragkonstruktionen mit einer Rohdichte von mindestens<br />

600 kgim" und einer Dicke von mindestens 100 mm anwendbar.<br />

Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart<br />

Referat Feuerwiderstand von Bauteilen<br />

Dipl.-Phys. Peter Lauer<br />

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,tulU<br />

Dr. rer. nat. Stefan Wies

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