Speed-Magazin ADAC Sachsenring Classic (Vorschau)

2,80 Euro<br />

motogP<br />

Wann „folgert“ der erste<br />

sieg in der moto2?<br />

adaC saCHsenring ClassiC<br />

HändlerneWs - toP angebot<br />

10 jaHre ttsl<br />

www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />

Juni 2014 / Nr. 6 / 20. Jahrgang


VORWORT<br />

Der Zirkus läuft auf Hochtouren<br />

Zwei MotoGP-Läufe, Zwei Superbike-WM-Läufe, die IDM*Superbike am Lausitzring, die IRRC, Bol ´dor in<br />

Frankreich, die <strong>Sachsenring</strong> <strong>Classic</strong> - es gibt wahrlich reichlich zu berichten aus diesem Rennsport-Mai. Zu<br />

all den vorgenannten Veranstaltungen haben wir hier für Sie ein interessantes Paket aus Daten, Fakten und<br />

Fotos geschnürt. Viel Vergnügen beim Lesen! Dabei war noch viel mehr los. Leider können wir nicht alles<br />

drucken. Zum Beispiel die North West 200, die super-positive Entwicklung beim Racing-Team Germany,<br />

die Eishockey-WM, das Campions-League-Finale (natürlich ein Witz, darüber sollen andere berichten!). Was<br />

lohnenswert ist, im <strong>Speed</strong> Motorradmagazin aber keinen Platz mehr findet, können Sie jederzeit und in aller<br />

Ruhe auf unserer neu gestalteten Online-Seite „speed-online.info“ nachlesen. Hier werden wir Sie in Zukunft<br />

mit Internas, Hintergrundberichten und Interviews zu jeweils aktuellen Geschehen auf dem Laufenden halten.<br />

Dringend ein Lesezeichen setzen!<br />

Die GP-Fans können schon mal anfangen, sich zu freuen. Nicht nur auf das <strong>Sachsenring</strong>rennen Mitte Juli,<br />

sondern vorher schon auf unser Sonderheft „Der <strong>Sachsenring</strong> ruft 2014“. Erscheinungstermin wird der 20.<br />

Juni sein. Großartige Bilder, die Starterlisten, Punktetabellen, Autogrammkarten, Saisonrückblicke, Interviews,<br />

eine ausführliche Betrachtung der <strong>ADAC</strong> <strong>Sachsenring</strong> <strong>Classic</strong> 2014 und topaktuelle News werden die<br />

Zeit der Vorfreude auf das Rennen im Flug vergehen lassen.<br />

Das Heft zum Großen Preis von Deutschland - ein Muß für jeden echten Motorrennsportfan!<br />

Euer André Birkenkampf<br />

HJC HELMVERLOSUNG ZUM GRAND PRIX AM SACHSENRING<br />

1. Replica Original: In welchem Jahr wechselte Jorge Lorenzo vom MiniCross zum<br />

Straßenrennsport?<br />

2. Replica Graffiti: 2010 gewann Jorge Lorenzo seinen ersten MotoGP-Weltmeistertitel, zudem<br />

mit einer Rekordpunktzahl. Wieviele Zähler erreichte der Spanier damals?<br />

Antworten mit Kontaktdaten bitte an bestellung@speed-verlag.de oder an unten stehende Adresse.<br />

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2014!!<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

André Birkenkampf<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />

Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

S<br />

Inhalt 06-2014<br />

Seite 03 Vorwort<br />

eite 0 4-05 Händl er- u nd V erbrauchernews<br />

Seite 06-07 Vorstellung Kawasaki ZX 1000 R<br />

Seite 08-10 <strong>Sachsenring</strong> Ticketflyer<br />

Seite 11-14 <strong>ADAC</strong> <strong>Sachsenring</strong> <strong>Classic</strong> 2014<br />

Seite 15-18 IDM Lausitzring<br />

Seite 19 AVON Tyres Gewinnspiel<br />

Seite 20-21 IRRC Hengelo<br />

Seite 22-23 Bol d‘Or Magny Cours<br />

Seite 24 Sport1 Sendezeiten MotoGP<br />

Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 29-32 World Superbike Imola<br />

Seite 33-36 World Superbike Donington<br />

Seite 37-41 MotoGP Jerez<br />

Seite 42-43 Interview Daniel Epp<br />

Seite 44-45 Interview Philipp Öttl<br />

Seite 46-50 MotoGP Le Mans<br />

Titelbild-Foto:<br />

Fotos: Ronny Lekl (1), Mike Lischka (1), TTSL Rennsporttechnik (1)<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

Telefix Products<br />

TTSL Rennsporttechnik<br />

NEU! Adapter für Reifenwuchtgerät KTM Duke 1290<br />

Jubiläumsversion 10 Jahre TTSL-Reifenwärmer<br />

Dieser speziell für Motorradreifen entwickelte Adapter ermöglicht das<br />

Auswuchten von Motorrad-Reifen.<br />

Der Adapter ist aus hochwertigem Aluminium gefertigt.<br />

Wuchten Sie Ihre Motorradreifen selber und sparen Sie richtig Geld!<br />

Hinweis:<br />

Damit Sie diesen Adapter verwenden können, benötigen Sie eine<br />

20 mm Welle.<br />

• Durchmesser 10 cm<br />

• Gewicht 0,346 kg<br />

• Material Hochwertiges Aluminium<br />

• Artikel-Nummer 65.10.03.25<br />

NEU! KTM Schlüssel 12kt 60<br />

• Löst die Hinterradmutter bei KTM spielend leicht,<br />

• z.B. KTM Super Duke 1290<br />

• Gewicht: 0,49 kg<br />

• Länge: 220 mm<br />

• Material: hochwertiger Stahl<br />

• Oberfläche: blau verzinkt<br />

• Artikel-Nummer 65.10.91<br />

10 Jahre ist es nun her, dass ein deutsches Motorrad-Sport-<strong>Magazin</strong><br />

den ersten großen Reifenwärmer-Vergleichstest durchführte.<br />

TTSL begann zu diesem Zeitpunkt gerade mit der Produktion der ersten<br />

eigenen Reifenwärmer.<br />

Auf Anhieb gewannen TTSL-Reifenwärmer sowohl als Preis-, als auch<br />

als Leistungssieger diesen Test. Das war der Start einer Erfolgsstory.<br />

Stetig wurde bei TTSL weiterentwickelt.<br />

So waren TTSL-Reifenwärmer schon 2005 die ersten, die anstelle<br />

der üblichen Spannbänder ein elastisches Spannsystem einsetzten,<br />

welches bis heute von nahezu allen anderen Reifenwärmerherstellern<br />

kopiert wurde.<br />

Kenan Sofuoglu war der erste Fahrer, der mit TTSL-Reifenwärmern<br />

einen internationalen Titel (SST FIM-Cup 1000) erringen konnte. Der<br />

zweitplatzierte Belgier Didier van Keymeulen setzte ebenfalls auf TTSL-<br />

Reifenwärmer.<br />

2006 folgte die Version mit breiten elastischen Spannbandagen. Auch<br />

diese Technik findet sich heute bei vielen Reifenwärmern anderer Hersteller.<br />

TTSL gehörte seit diesem Jahr zu den Standardausstattern des R6 Cup<br />

und vieler IDM-Teams.<br />

Zudem wurden erstmals mit Modell „XXL“ auch Anpassungen an die gewachsenen<br />

Reifendimensionen gemacht und die Version „Pro“ mit zwei<br />

schaltbaren Temperaturstufen wurde eingeführt. Die Version mit fixer<br />

Thermostatisierung auf eine Zieltemperatur hieß von nun an „Light“<br />

2008 wurde die Isolierung verbessert und ein verstärktes Außenmaterial<br />

hielt Einzug in die Produktion. Der Vorteil waren immer noch warme<br />

Reifen in der Startaufstellung – auch ohne Stromversorgung. Durch den<br />

dadurch möglichen geringeren Stromverbrauch können TTSL-Reifenwärmer<br />

problemlos an einfachen kleinen Generatoren betrieben werden.<br />

Außerdem wurde die in München hergestellte Elektronik komplett überarbeitet.<br />

Inzwischen setzten etliche IDM und FIM-CUP Teams TTSL-Reifenwärmer<br />

ein und konnten auch mit deren Hilfe zu etlichen Meistertiteln<br />

gelangen.<br />

2010 wurde nochmals Isolierung (nun mit Wärmereflexion) als auch<br />

Funktion und die aus Stuttgart stammende Thermostatisierung überarbeitet.<br />

Wieder wurden die Reifenwärmer den weiter gewachsenen Reifendimensionen<br />

in Länge und Breite angepasst.<br />

Mit dem TTSL-Tyre-Heater Next-Generation III folgte 2011 der logische<br />

Schritt in die WM im Moto2 Team von Sito Pons mit den Fahrern Axel<br />

Pons, Tito Rabat und Pol Espargaró.<br />

In 2013 bescherte Pol Espargaró TTSL-Reifenwärmern den ersten Weltmeister<br />

Titel. Im gleichen Jahr startete nun auch das Team Intact Dynavolt<br />

mit Sandro Cortese in der Moto2 WM durch.<br />

10 Jahre - Anlass genug, ein bisschen zu feiern mit dem Sondermodell<br />

„Next Generation - 10 Year Anniversary“<br />

Diese werden für alle Käufer in den Monaten Juni und Juli 2014 mit 10<br />

Euro Sonderrabatt verkauft. mehr Infos unter ttsl.de<br />

mehr Infos unter telefix-products.de<br />

<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

HYPERPRO Suspension Technology<br />

Linearer Lenkungsdämpfer CSC<br />

Bekannt ist Hyperpro für Ihre progressiven Lenkungsdämpfer (RSC).<br />

Einige Kunden bevorzugen aber die Lineare Art der Dämpfung. Aus diesem<br />

Grund wurde der CSC Lenkungsdämpfer entwickelt.<br />

CSC = Constant Safety Control<br />

Linearer Lenkungsdämpfer mit konstanten Dämpfungseigenschaften.<br />

Hyperpro Federbeine 460/360<br />

Hyperpro Federbeine werden auf jede Person und Motorrad individuell<br />

abgestimmt und produziert.<br />

Die Federbeine sind keine Lagerware! Sie werden pro Kundenauftrag<br />

speziell angefertigt.<br />

Dadurch wird jedes Federbein einzigartig!<br />

Der CSC Lenkungsdämpfer ist Verfügbar in : 75 mm Hub, 120 mm Hub,<br />

140 mm Hub und 160 mm Hub.<br />

• Maximale Sicherheit<br />

• Einzigartiges Design<br />

• Justierbare 24-Klicks Dämpfung<br />

• Extra leichtes Aluminium<br />

• CNC gefräst<br />

• Viele Modelle mit ABE verfügbar<br />

• 75 mm Hub als CSC & RSC verfügbar<br />

• 120 mm Hub als CSC verfügbar<br />

• 140 mm Hub als CSC verfügbar<br />

• 160 mm Hub als CSC verfügbar<br />

Der, aus hochwertigen Flugzeugaluminium 7075 CNC gefräste, Hyperpro<br />

Lenkungsdämpfer zeichnet sich durch sensibles Ansprechverhalten<br />

und einen, mit 24 Klicks, sehr weiten Einstellbereich aus. Er ist somit<br />

für „Race & Road“ einsetzbar.<br />

• Hyperpro Emulsion Federbein ohne Ausgleichsbehälter<br />

• Verstellbar in der Federvorspannung<br />

• 50 Klicks justierbare Zugstufendämpfung<br />

• Lieferbar mit Progressiver oder Linearer Feder<br />

• Lieferbar mit schwarzer oder purple Feder<br />

• 16 mm Kolbenstange<br />

• 46 mm Kolben (Typ: 460)<br />

• 36 mm Kolben (Typ: 360)<br />

• Optional: Hydraulische Federvorspannung<br />

• Optional: Höhenverstellung<br />

Hyperpro Federbeine 467/367<br />

Neuer Lenkungsdämpfer RSC<br />

Der neue, progressive Hyperpro RSC (Reactive Safety Control) Lenkungsdämpfer<br />

ist revolutionär. Wegen der geschwindigkeits-empfindlichen<br />

Dämpfung, werden scharfe und schnelle Schläge effektiv abgefangen,<br />

ohne das Lenkverhalten bei niedriger Geschwindigkeit zu beeinflussen.<br />

Selbstverständlich ist dieses ein typisches Hyperpro Produkt: ein Qualitäts-Produkt<br />

das hält - selbst bei intensiven und jahrelangem Gebrauch.<br />

RSC = Reactive Safety Control = Geschwindigkeits-Abhängiges Dämpfungsverhalten<br />

• Hyperpro Federbein mit Ausgleichsbehälter<br />

• Verstellbar in der Federvorspannung<br />

• 50 Klicks justierbare Zugstufendämpfung<br />

• 30 Klicks justierbare Druckstufendämpfung<br />

• Druckstufe in Low- & Highspeed verstellbar<br />

• Lieferbar mit Progressiver oder Linearer Feder<br />

• Lieferbar mit schwarzer oder purple Feder<br />

• 16 mm Kolbenstange<br />

• 46 mm Kolben (Typ: 467)<br />

• 36 mm Kolben (Typ: 367)<br />

• Optional: Hydraulische Federvorspannung<br />

• Optional: Höhenverstellung<br />

Der RSC Lenkungsdämpfer ist Verfügbar mit dem Hub 75 mm.<br />

• maximale Sicherheit<br />

• einzigartiges Design<br />

• Justierbare 24-Klicks Dämpfung<br />

• extra leichtes Aluminium<br />

• CNC gefräst<br />

• viele Modelle mit ABE verfügbar<br />

• 75 mm Hub als CSC & RSC verfügbar<br />

Der, aus hochwertigen Flugzeugaluminium 7075 CNC gefräste, Hyperpro<br />

Lenkungsdämpfer zeichnet sich durch sensibles Ansprechverhalten<br />

und einen, mit 24 Klicks, sehr weiten Einstellbereich aus. Er ist somit<br />

für „Race & Road“ einsetzbar.<br />

mehr Infos hyperpro-fahrwerke.de<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


ZX1000R<br />

kawasaki<br />

Unterwegs mit dem besten aktuellen<br />

Kawasaki-Testfahrer und Weltmeister<br />

der World Superbike - Tom Sykes.<br />

Die Z1000SX ist mit der Kombination aus Sportlichkeit und Leistung<br />

und praktischen neuen Features wie einem optionalen Kofferträgerset,<br />

elektronischen Assistenzsystemen und einem Bremsen- und Fahrwerksupgrade<br />

jeder Herausforderung gewachsen. Als Sport- und Touring-<br />

Motorrad mit typischer Kawasaki-DNA ist die neue Z1000SX eine Klasse<br />

für sich.<br />

Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenvierzylinder mit 1.043 cm3<br />

Kraftvoller Durchzug in allen Drehzahlenbereichen bis zum roten Bereich.<br />

Der Motor bietet verbessertes Ansprechverhalten, viel Kraft im<br />

mittleren Drehzahlbereich und ein faszinierendes Ansauggeräusch.<br />

Aluminium-Doppelrohrrahmen<br />

Der kompakte Aluminiumrahmen weist eine hohes Maß an Steifigkeit<br />

auf und sorgt für eine optimale Massenzentralisierung, wodurch leichtes<br />

Handling bei gleichzeitiger Stabilität erreicht wird.<br />

2 Power-Modi<br />

Wählbare Power-Modi bieten dem Fahrer eine einfache Wahl zwischen<br />

Full Power und Low Power. Während Full Power ohne Einschränkung<br />

zur Verfügung steht, wird in Low-Power- Betriebsart die maximale Leistung<br />

auf ca. 75% Full Power reduziert (abhängig vom Modell). Darüber<br />

hinaus ist das Ansprechverhalten in Low-Power-Betriebsart sanfter.<br />

Der Fahrer kann festlegen, die Low-Power-Betriebsart bei Regen und in<br />

der Stadt zu verwenden und die Full-Power-Betriebsart bei sportlicher<br />

Fahrweise. Vorteile: Auf einer nassen, rutschigen Oberfläche ist bei<br />

Wahl der Low-Power-Betriebsart die Leistung reduziert und die Gasannahme<br />

sanfter, was die Kontrolle wesentlich verbessert und die Gefahr,<br />

dass das Rad durchdreht, minimiert.<br />

Doppel-Drosselklappe<br />

Die Sportmodelle besitzen häufig Drosselklappengehäuse mit großem<br />

Durchmesser, um hohe Leistungen zu erzielen. Durch den großen<br />

Drosselklappendurchmesser ist jedoch das Ansprechverhalten bei<br />

plötzlichem Gasgeben alles andere als sanft und der plötzliche Drehmomentanstieg<br />

ist oft viel zu heftig für den Fahrer. Die Technik der<br />

Doppel-Drosselklappen ist so ausgelegt, dass das Ansprechverhalten<br />

gezähmt, aber gleichzeitig die Leistung gesteigert wird. Bei Modellen<br />

mit Doppel-Drosselklappen gibt es zwei Drosselklappen pro Zylinder:<br />

zusätzlich zu den Hauptdrosselklappen, die physikalisch mit dem Gasdrehgriff<br />

verbunden sind und vom Fahrer gesteuert werden, gibt es<br />

einen zweiten Satz Drosselklappen, die vom Steuergerät geöffnet und<br />

geschlossen werden und den Einlass-Luftstrom präzise regeln, um ein<br />

natürliches, lineares Ansprechverhalten sicherzustellen. Durch den<br />

gleichmäßigeren Luftstrom durch die Drosselklappen wird die Verbrennungseffizienz<br />

verbessert und die Leistung gesteigert. Vorteile: Wie die<br />

gesamte Motormanagement-Technologie von Kawasaki sind auch die<br />

Doppel-Drosselklappen streng nach der Philosophie ausgelegt „der Intention<br />

des Fahrers folgen und gleichzeitig für ein natürliches Gefühl<br />

sorgen“. Sie sind in vielen Kawasaki-Modellen zu finden.<br />

Radial montierte Monobloc-Bremssättel<br />

Die hervorragend verzögernde Bremsanlage baut auf Petal-Bremsscheiben,<br />

radial montierte Monobloc-Bremssättel und Radial-Hauptbremszylinder.<br />

-Die neuen Tokico-Monobloc-Bremssättel und ein neues<br />

Bremsbelagmaterial sorgen für eine höhere Bremswirkung und gute<br />

Dosierbarkeit.<br />

Horizontale Back-Link-Hinterradfederung<br />

Bei der Back-Link-Konstruktion liegen der Dämpfer und die Umlenkung<br />

oberhalb der Schwinge. Diese Anordnung lässt unter der Schwinge Platz<br />

frei, der für eine größere Auspuff-Vorkammer verwendet werden kann.<br />

Das Freimachen von Platz unter der Schwinge und die Verwendung einer<br />

größeren Auspuff-Vorkammer ermöglichen die Verwendung von<br />

kleineren Schalldämpfern, was zur Massenzentralisierung beiträgt. Außerdem<br />

kann das Federbein vom Auspuff weg verlegt werden, was den<br />

Einfluss von Wärme auf die Dämpfungseigenschaften verringert.<br />

Upside-down-Gabel<br />

41-mm-USD-Gabel mit stufenlos einstellbarer Druck- und Zugstufendämpfung<br />

und einstellbarer Federbasis. Die Einstellungen bieten ein<br />

weites Spektrum an von sportlicher Performance (die zum leichtfüßigen<br />

Handling auf der Straße und in den Bergen beiträgt) und komfortorientierten<br />

Abstimmungsmöglichkeiten.<br />

Traktionskontrolle mit 3 Betriebsmodi (3-MODE KTRC)<br />

Das dreistufige KTRC kombiniert die besten Eigenschaften der beiden<br />

Traktionskontroll-Systeme von Kawasaki, S-KTRC und KTRC. Die drei<br />

Stufen decken eine Vielzahl von Fahrsituationen ab. Dabei bieten sie<br />

sowohl erweiterte Möglichkeiten für eine sportliche Fahrweise als auch<br />

das beruhigende Gefühl, rutschige Streckenabschnitte sicher meistern<br />

zu können. Die Stufen 1 und 2 sind ähnlich angelegt wie bei S-KTRC,<br />

hier liegt der Schwerpunkt auf optimaler Beschleunigung. Das System<br />

misst dazu eine Reihe von Parametern (Geschwindigkeit an Vorder- und<br />

Hinterrad (Schlupfgrad) sowie diverse Parameter am Motor, dem Motorrad,<br />

Fahrerbefehle etc.) und errechnet daraus im Abstand von 5 Millisekunden<br />

den aktuellen Stand, um ein reales Bild von dem, was gerade<br />

passiert, zu erhalten. Durch komplexe Analysen kann das System im<br />

Voraus feststellen, wenn sich die Traktionsbedingungen verschlechtern.<br />

Das System reagiert, bevor mehr Schlupf entsteht, als für eine optimale<br />

<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Traktion nötig ist. Daher können Leistungsabfälle minimiert und eine<br />

sehr sanfte Beschleunigung erreicht werden. Stufe 3 ist ähnlich angelegt<br />

wie das originale KTRC, das viel Sicherheit für den Fahrer bietet, indem<br />

es ein unproblematisches Fahren auf rutschigen Untergründen ermöglicht.<br />

Wenn stärkeres Durchdrehen des Hinterrads gemessen wird,<br />

arbeitet die Stufe 3 mit einer dreifachen Kontrolle: Die Zündverstellung<br />

wird gesteuert, ebenso die Kraftstoff- und die Luftmengenzufuhr (über<br />

die Drosselklappen) – auf diese Weise wird die Leistung des Motors so<br />

weit reduziert, dass das Hinterrad wieder Grip aufbaut. So wird der Fahrer<br />

bei der Überquerung von kleineren rutschigen Fahrbahnabschnitten<br />

(wie etwa bei Bahnübergängen oder Gullydeckeln) und Fahrten auf längeren<br />

schlechten Fahrbahnabschnitten (z. B. verschmutzte Fahrbahn,<br />

Schotter, Kopfsteinpflaster, Gras) unterstützt.<br />

Vorschalldämpfer und Schalldämpfer<br />

Der Vorschalldämpfer unter dem Motor ermöglicht kleinere Schalldämpfer<br />

und trägt zur Massenzentralisierung und zu einem kompakteren<br />

Styling bei. Überarbeitete Schalldämpfer-Endkappen sorgen für einen<br />

sportlichen Auftritt.<br />

kawasaki<br />

Massenzentralisierung<br />

Der Vorschalldämpfer unter dem Motor sowie die horizontale Back-Link-<br />

Hinterradfederung tragen mit zur Zentralisierung der Massen bei. Das<br />

Ergebnis ist ein leichtes, agiles Handling.<br />

Einstellbare Scheibe<br />

Das Windschild ist in 3 Positionen einstellbar, die von sportlichem Einsatzzweck<br />

bis hin zu größtmöglichem Windschutz reichen.<br />

Tank<br />

Der Tank mit 19 Litern Fassungsvermögen bietet eine große Reichweite,<br />

was sich nicht nur auf langen Touren auszahlt. Die sich nach hinten verjüngende<br />

Form des Kraftstofftanks mit stark taillierten Tankflanken bietet<br />

optimalen Knieschluss und trägt zur entspannten Fahrhaltung bei.<br />

Gewichtsoptimierte Räder<br />

Räder im Supersport-Stil reduzieren die ungefederten Massen und tragen<br />

zu einem sportlichen Styling bei.<br />

Aluminium Rahmenheck<br />

Schmales Design erleichtert es dem Fahrer, mit den Füßen den Boden<br />

zu erreichen, und bietet dennoch guten Soziuskomfort und ordentlich<br />

Stauraum unter der Sitzbank.<br />

Attraktives Styling der Frontverkleidung<br />

Die Verkleidung der Z1000SX lässt ihren sportlichen Charakter sofort<br />

erkennen und bietet Windschutz für sportliche Touren.<br />

Cool-Air-System<br />

Das Cool-Air-System nutzt Kanäle an der linken und rechten vorderen<br />

Verkleidung, um frische, kühle Luft zur Airbox zu leiten, und minimiert<br />

dadurch Leistungsverluste durch zu warme Ansaugluft. Gleichzeitig erzeugt<br />

dies ein markantes Ansauggeräusch. Dies ist nicht zu verwechseln<br />

mit einem Ram-Air-System, bei dem gezielt zugeführte Luft in der<br />

Airbox komprimiert wird.<br />

Koffersystem<br />

Das als Zubehör erhältliche Koffersystem wurde harmonisch in das<br />

Fahrzeugheck integriert und steigert nochmals die Touringqualitäten.<br />

Technische Details<br />

Motor<br />

Motortyp: Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenvierzylinder<br />

Hubraum: 1.043 cm3<br />

Bohrung x Hub: 77.0 x 56.0 mm<br />

Verdichtungsverhältnis: 11.8:1<br />

Ventil-/Einlasssystem: DOHC, 16 valves<br />

Gemischaufbereitung: Kraftstoffeinspritzung: Ø 38 mm x 4 (Keihin)<br />

mit ovalen Sekundär-Drosselklappen<br />

Zündung: Digital<br />

Starter: Elektrisch<br />

Schmiersystem: Druckumlaufschmierung, Nasssumpf<br />

unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers 12.795 EURO<br />

inklusive MwSt. - zuzüglich Fracht und Nebenkosten<br />

Rahmen<br />

Rahmentyp: Aluminium Doppelprofil-Rückgratrahmen<br />

Lenkkopfwinkel/Nachlauf: 24,5˚/102 mm<br />

Radfederweg vorn: 120 mm<br />

Radfederweg hinten: 138 mm<br />

Reifen vorn: 120/70ZR17M/C (58W)<br />

Reifen hinten: 190/50ZR17M/C (73W)<br />

Lenkwinkel: links / rechts 31˚/31˚<br />

Leistung<br />

Maximale Leistung: 104.5 kW (142 PS) / 10.000/min<br />

Maximales Drehmoment: 111 Nm bei 7.300/min<br />

Antrieb<br />

Getriebe: Sechsganggetriebe<br />

Endantrieb: Dichtring-Kette<br />

Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt<br />

Bremsen<br />

Bremse vorn: semischwimmend gelagerte 300 mm Doppelscheibenbremse<br />

im Petal-Design, radial montierte Vierkolben-Festsättel ABS<br />

Bremse hinten: 250 mm Scheibenbremse im Petal-Design, Einkolben-<br />

Schwimmsattel mit Zugankerstrebe<br />

Federelemente<br />

Radaufhängung vorn: 41-mm-Upside-Down-Gabel Druckstufendämpfung<br />

und Zugstufendämpfung stufenlos einstellbar Federbasis: voll<br />

einstellbar<br />

Radaufhängung hinten: horizontal angeordnetes Back-Link-Gasdruck-<br />

Zentralfederbein, Zugstufendämpfung: stufenlos einstellbar Federbasis:<br />

stufenlos einstellbar<br />

Maße und Gewichte<br />

Abmessungen (L x B x H): 2.105 x 790 x 1.170/1.230 mm<br />

Radstand: 1.445 mm<br />

Bodenfreiheit: 135 mm<br />

Sitzhöhe: 820 mm<br />

Tankinhalt: 19 Liter<br />

Gewicht fahrfertig: 230 kg / 231 kg (ABS)<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


INTERMOT<br />

www.intermot.de<br />

KÖLN,<br />

1. - 5. OKT. 2014<br />

INTERNATIONALE<br />

MOTORRAD-, ROLLER-<br />

UND E-BIKE-MESSE


Ticketpreise<br />

Tribüne / Bereich Platin Fr+Sa+So Gold Sa+So Tagesticket So Tagesticket Sa Tagesticket Fr<br />

T1 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T2 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T3 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T3/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T4 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T7 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T8 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T9 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />

Videowand<br />

T10 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T10/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />

T11 Videowand 129 € 109 € 85 € 69 € 45 €<br />

T12 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

T13 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

T14 Schalensitze 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />

+ Videowand<br />

Stehplatzbereich 89 € 79 € 69 € 45 € 25 €<br />

<strong>ADAC</strong> GT Masters<br />

SACHSENRING – 19.09. bis 21.09.14<br />

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Fotos: Rainer Hechtl<br />

sachsenring classic<br />

Impressionen vom Wochenende<br />

BMW R62 von 1930<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual...<br />

Welch Donnervogel! Das Triumph-<br />

Thunderbird-Gespann mit 650ccm von 1951.<br />

Martin Wimmer beweist sich als Schrauber.<br />

Perfektes Teil: die Matchless G50 wurde von<br />

1958 bis 1963 für Privatfahrer produziert.<br />

Schon 1972 ein Blickfang:<br />

Kneeler Norton-Gespann mit 852ccm<br />

Keine technischen Probleme hatte<br />

Ralf Schaum mit seiner 50ccm RASCHA.<br />

Wo gehobelt wird, fallen Späne.<br />

BMW R50S-Renngespann, Baujahr 1958.<br />

Geballte Historie von MZ-Rennmaschinen.<br />

Wünderschöne Ducati Pantah von 1981 - mit<br />

2-Zylinder V-Motor und 90 Grad Zylinderwinkel.<br />

Die <strong>Speed</strong> Redaktion (Hintergrund) blieb an diesem<br />

Tag geschlossen: Feste feiern, wie sie fallen...<br />

Moto Guzzi Le Mans (1976) von<br />

Edelbastler Karl-Heiz Boos.<br />

Vor dem Rathaus in Hohenstein-Ernstthal<br />

steppte der Bär.<br />

Erinnerte an Walter Villa‘s große Tage:<br />

Aermacchi-Harley Davidson<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

11


sachsenring classic<br />

Foto: Mike Lischka<br />

nostalgie am sachsenring<br />

Text: Thomas Börner, ralph schwotzer<br />

Vorab: Man kann den Mannen vom <strong>ADAC</strong> Sachsen<br />

nur gratulieren für die geleistete Arbeit, denn<br />

selbst der als Privatperson aus Holland<br />

angereiste Ferry Brouwer (65)<br />

war von der Veranstaltung fasziniert.<br />

Ferry weiß, was es heisst,<br />

mit über 700 Teilnehmern zu<br />

planen, auf deren Befindlichkeiten<br />

einzugehen. Schon das<br />

Zusammenstellen der Fahrerfelder<br />

war eine logistische<br />

Meisterleistung, ein Corso<br />

über Teilabschnitte der<br />

alten Strecke ebenso.<br />

Sammelpunkt Rathaus:<br />

Man hatte das Gefühl,<br />

ganz Hohenstein-Ernstthal<br />

sei gekommen. Manche hatten<br />

sogar Tränen in den<br />

Augen! Keine andere<br />

Großveranstaltung<br />

am legendären Ring<br />

bot bisher eine<br />

solche Vielzahl<br />

von Startern und<br />

Klassen - deren<br />

nämlich 18 - wie<br />

die <strong>ADAC</strong> <strong>Sachsenring</strong><br />

<strong>Classic</strong><br />

2014 vom 16.<br />

bis zum 18.<br />

Mai.<br />

Und sie sollten<br />

spannende Rennen,<br />

trotz des „Aprilwetters“,<br />

erleben dürfen, die nahezu 15 000 Zuschauer,<br />

die Freitag bis Sonntag gekommen waren, um<br />

ihre einstigen Helden hautnah erleben zu dürfen.<br />

Benzingespräche der allerfeinsten Art<br />

waren an der Tagesordnung, die Wiedersehensfreude<br />

riesig. Selbst der von einem Schlaganfall gebeutelte<br />

Gernot Weser war aus Riesa gekommen, und<br />

im Fahrerlager stand er seinen Fans Rede und Antwort.<br />

Keiner war in der „Schnapsglasklasse“ einst<br />

erfolgreicher gewesen als der Gernot vom MC Reifenwerk<br />

Riesa!<br />

Ein Schauspiel der besonderen Art: <strong>Sachsenring</strong>-<br />

Liebling Dieter Braun (71) pilotierte die NSU Rennmax<br />

aus dem Jahr 1954, eine echte Rarität. Braun<br />

löste die Aufgabe gekonnt, überdrehte den Motor<br />

an keiner Stelle. Und Werner Haas (früher Augsburg!)<br />

beobachtete das Treiben wohlwollend von<br />

Wolke 7. Etwas schärfer nahm der Rosner Heinz<br />

(75) seine MZ RE `ran. Der Mann aus Hundshübel<br />

ist noch immer fit wie ein Turnschuh, obwohl seine<br />

zweite Rennfahrerlaufbahn mittlerweile schon 26<br />

Jahre umfasst: länger als die Wiedervereinigung<br />

her ist ... gut so.<br />

An den Ring zurückgekehrt war der Ingolstädter<br />

DKW- Werksfahrer August Hobl. Immer freundlich<br />

erklärte er den jüngeren Menschen die einzigartige<br />

Technik der 50er Jahre. Reges Treiben im Fahrerlager,<br />

und das über volle drei Tage, ja, so muss es<br />

sein. „Wolle“ Rösch, auch schon über 70, und der<br />

Merkel Sig aus Zwicke wurden fast erdrückt. Cheforganisator<br />

der MZ- Technik war der Pommer Rain<br />

aus Aue. (S)eine Meisterleistung! Und eine MZ- Fahrerin<br />

der 60er Jahre konnte man auch begrüßen,<br />

nämlich die „immergrüne“ Helga Steudel- Heinrich<br />

(75) aus Mylau, die diesmal jedoch der Autofahrerfraktion<br />

angehörte.<br />

Ach, und wer waren die Allerschnellsten? Die IHRO-<br />

Männer bretterten wie die Teufel los, die Viertakt.<br />

Div 1 auch, die 50ccm-Mannen fuhren Höchstdrehzahlen<br />

bis zur Schmerzgrenze...aaaaaaaber: die<br />

interssanteste Klasse war, wie erwartet, die PRO<br />

SUPERBIKE.<br />

Pro Superbike Revival bei den <strong>Sachsenring</strong> <strong>Classic</strong><br />

Die wohl bekannteste deutsche Rennserie feierte<br />

ihr Comeback im Rahmen der ersten <strong>Sachsenring</strong><br />

<strong>Classic</strong> am 17. und 18. Mai.<br />

Nicht nur die Fahrer und Organisatoren, welche<br />

die Ära von 1991 bis 2000 prägten, waren über<br />

das Treffen hocherfreut, nein auch „ihre“ Fans aus<br />

damaliger Zeit. Schön, dass dies möglich gemacht<br />

wurde, der einheitliche Tenor.<br />

Prägt das Bild der klassischen Szene:<br />

Siegfried Merkel mit seiner MZ RE 125<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

12 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Foto: Mike Lischka<br />

Im Rahmen der Deutschen Motorradmeisterschaft<br />

wurde erstmals 1985 ein Deutscher<br />

Meistertitel Superbike vergeben. Den Titel holte<br />

sich der Schweizer Andy Hofmann (Kawasaki).<br />

Dies wiederholte er auch 1989 und 1990.<br />

Dazwischen kamen 1986 Michael Galinski (Yamaha)<br />

und zweimal in Folge Ernst Geschwender<br />

zu Meisterehren. Im Jahre 1991 machte<br />

Promoter „Moto Motion“ in Person von Franz<br />

Rau und Steve McLaughlin die mittlerweile<br />

sachsenring classic<br />

den Titel gegen den Kawasaki-Piloten Jochen<br />

Schmid im folgenden Jahr. Das Erfolgsrezept<br />

gegen die Ducatis hieß Schmid-Tuner Kurt<br />

Stückle und Kawasaki ZXR750. „Nach meiner<br />

aktiven Zeit in der Pro Superbike habe ich<br />

mich erst einmal 6 bis 7 Jahre um unseren<br />

Omnibusbetrieb gekümmert. Ich fahre jetzt<br />

seit fünf, sechs Jahren wieder Motorrad, aber<br />

nur ein zwei drei mal im Jahr, als Ausgleich<br />

auf einer Rennstrecke. Es macht immer noch<br />

viel Spaß. Dies hier ist eine phänomenale Veranstaltung.<br />

Ich glaube es gibt keinen besseren<br />

Ort für so ne Veranstaltung. Eine Strecke,<br />

wo Moto GP gefahren wird, viele Fans, einige<br />

in „Pro Superbike“ umbenannte<br />

Klasse zu der besten nationalen<br />

Rennserie. Sie schnürten mit den<br />

Motorradimporteuren und der Zubehörindustrie<br />

ein auch international<br />

sehr hoch eingeschätztes Paket.<br />

Für die hohe Publicity sorgte<br />

eine zu damaliger Zeit perfekte TV-<br />

Präsenz. Ausführliche Berichte von<br />

jedem Lauf im Sportkanal zeigten<br />

bereits 1992 Wirkung. Die Klasse<br />

wurde „International“. In, sagt man<br />

nun Werks- oder Importeur-Teams<br />

zogen jetzt auch hochkarätige Fahrer<br />

aus dem Ausland am Kabel.<br />

Der Einfluss und die Professionalität von Moto<br />

Motion wurde dem DMSB aber zu groß, so<br />

dass er für 2000 den Titel Deutscher Meister<br />

sperren ließen. In einem Gerichtsurteil wurde<br />

Moto Motion aber die Vergabe des Titels zugesprochen,<br />

der DMSB verlor, leider aber auch<br />

der Sport. Denn auf Grund der Zwistigkeiten<br />

rückten die großen Stars aus der Serie ab. Der<br />

letzte Pro Superbike Sieger wurde der Schweizer<br />

Kawasaki-Pilot Paul Leuthard. 2001 löste<br />

Moto Motion die Serie auf, der Slowene Marjan<br />

Malec stand da auf Platz 1 in der Wertung.<br />

Der Kampf der japanischen Vierzylinder (bis<br />

750ccm) gegen die italienischen Zweizylinder<br />

mit bis zu 1000ccm begann.<br />

Im Jahre 1991 wurde der erste Pro Superbike<br />

Meister gekürt, Yamaha-Pilot Udo Mark. Er<br />

musste dem Treffen am <strong>Sachsenring</strong> leider<br />

aus beruflichen Gründen fern bleiben, er arbeitet<br />

ja seit diesem Jahr im Hause BMW als<br />

Gewann beide BigTwin-Läufe: Fabio Frankenberger<br />

von Moto-Officina auf Ducati 1100 SS<br />

Motorsport Motorrad Marketing-Direktor und<br />

ist da hauptverantwortlich für die BMW Motorrad<br />

Race Trophy. Dafür war aber Vize Meister<br />

Toni Heiler, der viertplatzierte Thomas Franz,<br />

Peter Rubatto (5.), Ernst Geschwender (7.),<br />

und Bernhard Schick als 9ter von den 10 besten<br />

der Gesamtwertung auf dem <strong>Sachsenring</strong><br />

anwesend.<br />

1992 und 1993 stand der Schweizer Edwin<br />

Weibel ganz oben auf dem Meistertreppchen.<br />

Der Ducati-Pilot erzählte, dass er<br />

nach seiner aktiven Rennfahrerzeit<br />

ein Motorradgeschäft, natürlich<br />

mit Ducati, eröffnete. Da aber der<br />

Konkurrenzkampf auch in der kleinen<br />

Schweiz immer größer wurde,<br />

musste er das Geschäft leider aufgeben.<br />

Er arbeitet jetzt bei einem<br />

Händler als Motorradmechaniker.<br />

„Rennen fahre ich schon lange<br />

nicht mehr. Privat fahre ich bei uns<br />

auf den Passstraßen zum Spaß<br />

rum. Für mich ist es schwierig, ich<br />

kenne die Strecke hier nicht und<br />

die Geschwindigkeiten bin ich lange<br />

nicht mehr gefahren.<br />

Die Veranstaltung ist<br />

eine tolle Sache.“<br />

1994 kam Udo Mark mit<br />

der „Peter Lortz-Ducati<br />

926“ erneut zu Titelehren.<br />

Sein Vorsprung auf<br />

den Vize-Meister Christer<br />

Lindholm betrug<br />

ganze 3 Punkte. Mark<br />

profitierte von den 2<br />

Streichresultaten, er<br />

verlor 11 Punkte, der<br />

Schwede vom Yamaha<br />

Aral Racing Team aber<br />

deren 20.<br />

Fast genauso knapp,<br />

diesmal um 4 Punkte,<br />

verlor der Schwede den<br />

neuerlichen Anlauf auf<br />

Foto: Hilmar Bruch<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Redaktionsmitarbeiter Peter M. Lange auf Honda<br />

Bol d‘Or mit Kombi von ALNE-Leder bestückt.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

13


Gesichter kennt man noch<br />

von früher. Das ist einfach<br />

großartig.“ so das Statement<br />

von Schmid.<br />

Für die Saison 1996 wechselte<br />

Lindholm zu DNL<br />

Ducati. Er übernahm die<br />

nach dem Rücktritt von<br />

Edwin Weibel frei gewordene<br />

916er. Die Leistung<br />

wurde damals mit über<br />

160 PS angegeben. In<br />

diesem Jahr konnte man<br />

den Vater unseres MotoGP<br />

Stars, Helmut Bradl mit<br />

einer UGT-Kawasaki am<br />

Start sehen. Ralf Schindler,<br />

der für die vereinigten<br />

Grau Händler stand, zog<br />

die Joker-Karte und brach<br />

in die Phalanx der Importeure<br />

ein. Am Saisonende<br />

wurde Bradl von seinem<br />

Teamkollegen, Michael<br />

Liedl, auf den 9. Gesamtrang<br />

verdrängt. Die durch Lindholms Wechsel<br />

freigewordene Yamaha übernahm der Thunderbike-Meister<br />

Udo Mark. Diese Serie wurde<br />

im Rahmen der Motorrad WM ausgetragen.<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: Thomas Börner<br />

sachsenring classic<br />

Bernhard Schick auf seiner Ducati 748.<br />

Christer Lindholm aus Schweden.<br />

Der letzte Sieger 1990: Manfred Fischer<br />

Jochen Schmid auf seiner KAWA.<br />

Und noch eine Neuerung gab es in diesem<br />

Jahr: die erste Rennveranstaltung auf dem<br />

neuen <strong>Sachsenring</strong>, gleich die Deutsche Motorradmeisterschaft<br />

mit der Top Serie Pro Superbike.<br />

Mit einem Doppelsieg steuerte Lindholm<br />

den Titel an, den er dann auch überlegen<br />

gewann. „Ich habe seit 2007 nicht mehr auf<br />

einem Motorrad gesessen. Und da auch nicht<br />

auf einer Rennstrecke. Es macht riesen Spaß.<br />

Sehr gute Arbeit von Moto Motion, das alles<br />

auf die Beine zu stellen. Danke auch an Rainer<br />

Kopp, ich habe ihn vorher noch nie getroffen,<br />

er stellte mir das Bike her, ich habe viel Spaß.<br />

Wenn es nächstes Jahr wieder so eine Veranstaltung<br />

gibt, bin ich, wenn ich kann, wieder<br />

hier. Viele Grüße an die Leser“<br />

Für die folgende Saison kehrte der Meister<br />

1997 wieder zurück zu Yamaha und verteidigte<br />

seinen Meistertitel eindrucksvoll: 10 Siege<br />

1x Zweiter und 1x Dritter in 14 Läufen. Platz<br />

2 und 3 gingen an die beiden Ducati-Piloten<br />

Gregoria Lavilla (ESP/ heute bei der DORNA<br />

für die SBK Serie zuständig) und den Österreicher<br />

Andy Meklau. Zum 2. Saisonlauf auf dem<br />

<strong>Sachsenring</strong> wurden 60.000 Zuschauer gemeldet!<br />

Den ersten der beiden Läufe gewann<br />

damals der Brite Brian<br />

Morrison mit einer<br />

Alpha Technik-Suzuki.<br />

„Ich habe meine Karriere<br />

2003 beendet. Es ist<br />

eine große Veranstaltung<br />

hier. Es ist sehr<br />

schön hierher zurückzukommen,<br />

Spaß zu<br />

haben und all die Jungs<br />

wieder zu sehen.“ Übrigens<br />

steht Morrison auch<br />

in den Siegerlisten der<br />

Rennen zur TT auf der Isle<br />

of Man.<br />

Im folgenden Jahr eroberte<br />

Meklau mit der Ducati den<br />

Platz an der Sonne, gefolgt<br />

von Schmid (Kawasaki),<br />

Lindholm (Yamaha) und<br />

Mark (Suzuki). Im Jahr<br />

1999 musste das letzte<br />

Rennen über die Meisterschaft<br />

entscheiden. Leider<br />

wurde die letzte Veranstaltung<br />

in Lahr am 29. August<br />

auf Grund von Zwist<br />

zwischen dem DMSB und<br />

Moto Motion, abgesagt. Zu<br />

diesem Zeitpunkt führte<br />

Yamaha-Pilot Lindholm mit<br />

21 (bei noch 50 zu vergebenden)<br />

Punkten vor dem<br />

Ducati-Piloten Meklau. Es<br />

neigte sich die große Pro<br />

Superbike-Zeit dem Ende<br />

zu. Vielleicht das große Erfolgsrezept der Serie:<br />

Neben den damaligen Stars und „Werksfahrern“<br />

auch nicht die Privatiers vergessen<br />

und ihnen eine Chancengleichheit zu gewähren.<br />

Leider steht dies in der heutigen Zeit nicht<br />

mehr auf dem Tablett, da braucht man sich<br />

über die schrumpfenden Starterfelder nicht<br />

zu wundern. Franz Rau hatte letztes Jahr vom<br />

<strong>ADAC</strong> Sachsen die Anfrage für den Revival Auftritt<br />

während einer <strong>Classic</strong> Veranstaltung auf<br />

dem <strong>Sachsenring</strong> erhalten und sich dann voll<br />

in die Vorbereitungen gestürzt. „Ich wollte mit<br />

10 – 15 Fahrern hier antreten. Aber dann wurde<br />

das zu einem Buschfeuer. Die Fahrer hatten<br />

teilweise noch Kontakte untereinander, welche<br />

ich nicht mal mehr hatte. So füllte sich das<br />

Feld binnen kurzer Zeit. Somit konnte ich dem<br />

<strong>ADAC</strong> was anbieten, was Hand und Fuß hat.“<br />

Dem ist nicht weiter hinzuzufügen, als im Namen<br />

aller Fans recht herzlich Danke zu sagen.<br />

PS ein kleines Detail noch am Rande: Moto<br />

Motion ließ für jeden anwesenden Fahrer Autogrammkarten<br />

mit Fotos aus der aktiven Zeit<br />

anfertigen. Die meisten hatten am Samstag<br />

Nachmittag schon keine mehr. Dies zeigt die,<br />

auch nach über 15 Jahren, noch riesengroße<br />

Akzeptanz der wohl besten deutschen/internationalen<br />

Superbike-Serie, der unvergessenen<br />

PRO SUPERBIKE.<br />

Wir und alle Oldtimer-Fans der Region rechnen<br />

fest mit einer Wiederholung der <strong>Sachsenring</strong><br />

<strong>Classic</strong>s. Ein solches Event ist ausbaufähig,<br />

behaupten wir, denn in Japan warten<br />

alte Legenden und Haudegen wie Kunimitsu<br />

Takahashi (74) nur darauf, gerufen zu werden.<br />

Alles nur eine Frage des Kleingeldes, garniert<br />

mit Herzblut.<br />

Foto: Mike Lischka Foto: Mike Lischka<br />

14 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


IDM LAUSITZRING<br />

Kalter Auftakt mit feurigem Sieger...<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Text: Toni Börner<br />

Xavi Fores hat zum Saisonauftakt der Superbike<br />

IDM auf dem Lausitzring beide Rennen<br />

in Deutschlands Top-Klasse souverän gewonnen.<br />

Bei kühlen Temperaturen fuhr der feurige<br />

Spanier auf seiner Ducati 1199 Panigale R allen<br />

davon und bescherte dem groß auftrumpfenden<br />

3C-Racing Team einen vollen Erfolg.<br />

Das 3C Racing Team hielt auf der Strecke, was<br />

es im Fahrerlager durch den Aufbau der bislang<br />

größten Hospitality, die die IDM wohl jemals<br />

gesehen hat versprach. Xavi Fores war in<br />

beiden Auftaktläufen nicht zu stoppen, Teamkollege<br />

Max Neukirchner sorgte dazu in beiden<br />

Rennen für den Doppelerfolg der neuen Mannschaft,<br />

die eigentlich für den Berliner Dario Giuseppetti<br />

aus der Taufe gehoben worden war.<br />

Neukirchner sah sich lediglich im zweiten<br />

Rennen vom amtierenden Champion Markus<br />

Reiterberger unter Druck gesetzt. Der Bayer<br />

aus dem VanZon Remeha BMW Team setzte<br />

sich auf der letzten Runde vor den Sachsen,<br />

entschieden wurde das Duell erst durch einen<br />

Konter Neukirchners in der vorletzten Schikane.<br />

Reiterberger, der am Samstag in der Prämieren-Superpole<br />

nur ganz knapp am Rundenrekord<br />

des Lausitzrings vorbei schrammte (Immer<br />

noch gehalten von Troy Bayliss aus dem<br />

Jahr 2006), war von Startplatz eins aus zu<br />

zwei wichtigen dritten Rängen gekommen.<br />

Applaus in der Box von HPC Power Suzuki rund<br />

um Teamchef Denis Hertrampf. Der Franzose<br />

Erwan Nigon – kurzerhand für seinen verletzten<br />

SER-Teamkollegen aus der Langstrecke,<br />

Vincent Phillipe, nach dessen Sturz beim Bol<br />

d’Or eine Woche zuvor eingesprungen, holte<br />

im ersten Lauf den starken vierten Platz. Hinter<br />

ihm reihten sich Michael Ranseder und Stefan<br />

Nebel ein. Auf dem siebten Rang folgte mit<br />

Marco Nekvasil bereits der beste Superstock-<br />

Pilot. Der junge Österreicher blieb knapp unter<br />

20 Sekunden vor seinem nächsten STK-Kontrahenten,<br />

in diesem Falle Lucy Glöckner auf<br />

Gesamtplatz zehn. Bastien Mackels und Luca<br />

Hansen wurden Achter und Neunter.<br />

Im zweiten Lauf betrieb Matej Smrz mit Platz<br />

vier Gutmachung. Nach einem Sturz im Mittagsrennen<br />

hatte sich der Tscheche anschließend<br />

als 13. noch ein paar Pünktchen erkämpfen<br />

können, jetzt reichte es auf P4 um runde<br />

zwölf Sekunden nicht für das Podest. Michael<br />

Ranseder wurde Fünfter, Bastien Mackels<br />

starker Sechster. Stefan Nebel klassierte sich<br />

vor dem erneut mit Abstand besten Stock-Pi-<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Doppelsieger Xavi Fores aus Spanien.<br />

Der Gewinner der Superpole am Lausitzring hieß Markus Reiterberger.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

15


IDM LAUSITZRING<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Zwei zweite Plätze für Max Neukirchner in der Lausitz.<br />

loten Marco Nekvasil, Luca Hansen rundete die Top Ten ab.<br />

Bei den Supersportlern stand das Lausitzring-Wochenende ganz im Zeichen<br />

von Marvin Fritz. Der Yamaha-Pilot fuhr von der Pole Position aus<br />

zu zwei Siegen und hatte dabei nur in Lauf 2 die Angriffe vom Schweizer<br />

Roman Stamm abzuwehren. Der hatte auch am Vormittag den zweiten<br />

Platz geholt, dann aber deutlich hinter Fritz. Rang drei ging jeweils an<br />

Ex-Champion Tatu Lauslehto aus Finnland. Yamaha vor Kawasaki und<br />

Suzuki in beiden Rennen – bunter hätte das Podium der 600er nicht<br />

aussehen können.<br />

Starker Einsatz vom Freudenberg Racing Team und dem Österreicher<br />

Lukas Trautmann. Er fuhr auf die Plätze fünf und vier. Im zweiten Rennen<br />

hatte er das Podest erst auf den letzten Metern abgeben müssen.<br />

Trautmann war beim Bischofswerdaer Rennstall für den verletzten Max<br />

Maurischat eingesprungen und durfte mit einer Sondergenehmigung einen<br />

Doppelstart im Yamaha R6 Dunlop Cup und in der Supersport-Klasse<br />

hinlegen. Drei Rennen an einem Tag waren für den Youngster aber<br />

sichtlich nicht zu viel. „Das bedeutete eher doppelt Spaß“, grinste er<br />

verschmitzt.<br />

Bei den Seitenwagen trumpfte der ehemalige Meister Jörg Steinhausen<br />

mit seinem Co-Piloten Axel Kölsch mächtig auf. Das LCR-BMW-Gespann<br />

donnerte fast 14 Sekunden vor den schärfsten Verfolgern durchs Ziel.<br />

Das alteingesessene Duo aus Kurt Hock und Enrico Becker vertraut einmal<br />

mehr auf LCR Suzuki und sah das Ziel als Zweite, Jakob Rutz /<br />

Sturz von Sarah Heide.<br />

Thomas Hofer rundeten das Podest ab.<br />

Das Fahrerlager des Lausitzrings war wider manch Erwartens gut gefüllt.<br />

Dafür sorgten aber nicht nur die IDM-Gladiatoren selbst, sondern<br />

vor allem der Yamaha-Cup, der <strong>ADAC</strong> Junior Cup und die Gastserien des<br />

Suzuki GSX-R 750 und des MZ-Cups.<br />

Trotz des nicht ganz optimalen Wetters fanden auch etliche Zuschauer<br />

den Weg in die Lausitz und das Fahrerlager war zeitweise mit Menschenmassen<br />

gefüllt. Und nach wie vor gilt: die 14.700 Zuschauer, die<br />

offiziell vom Veranstalter angegeben wurden, sieht man auf der immensen<br />

Haupttribüne des Eurospeedways einfach nicht.<br />

iDM SuPeRbike uND SuPeRStock quaLiFyiNG<br />

1. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

3. M. Neukirchner<br />

4. M. Smrz<br />

5. M. Ranseder<br />

GER 3C-Racing Team<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

iDM SuPeRbike uND SuPeRStock ReNNeN 1 - 16 RuNDeN<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. E. Nigon<br />

5. M. Ranseder<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

FRA HPC-Power Suzuki<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Suzuki<br />

Honda<br />

1:37,922<br />

1:38,208<br />

1:38,527<br />

1:39,032<br />

1:39,080<br />

26:33,245<br />

+ 1,386<br />

+ 3,732<br />

+ 15,004<br />

+ 15,384<br />

iDM SuPeRbike uND SuPeRStock ReNNeN 2 - 16 RuNDeN<br />

1. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati 26:29,180<br />

2. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati + 1,669<br />

3. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 1,706<br />

4. M. Smrz CZE Yamaha Motor Deutschl. Yamaha + 13,201<br />

5. M. Ranseder AUT Holzhauer Racing Honda + 14,224<br />

iDM SuPeRbike uND SuPeRStock PuNkteStaND<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Ranseder<br />

5. M. Smrz<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

50<br />

40<br />

32<br />

22<br />

19<br />

iDM SuPeRSPoRt quaLiFyiNG<br />

1. M. Fritz<br />

2. T. Lauslehto<br />

3. R. Stamm<br />

4. S. Kerschbaumer<br />

5. C. van Gunten<br />

GER<br />

FIN<br />

SUI<br />

AUT<br />

SUI<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

1:42,824<br />

1:42,873<br />

1:42,895<br />

1:43,453<br />

1:43,461<br />

iDM SuPeRSPoRt ReNNeN 1 - 15 RuNDeN<br />

1. M. Fritz<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

2. R. Stamm<br />

3. T. Lauslehto<br />

SUI<br />

FIN<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

4. S. Kerschbaumer<br />

5. L. Trautmann<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

AUT Freudenberg Racing Team<br />

iDM SuPeRSPoRt ReNNeN 2 - 15 RuNDeN<br />

1. M. Fritz<br />

2. R. Stamm<br />

3. T. Lauslehto<br />

4. L. Trautmann<br />

5. S. Kerschbaumer<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

SUI Schnock Shell Advance<br />

FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />

AUT Freudenberg Racing Team<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

25:49,780<br />

+ 9,958<br />

+ 12,617<br />

+ 16,891<br />

+ 17,454<br />

26:29,180<br />

+ 1,669<br />

+ 1,706<br />

+ 13,201<br />

+ 14,224<br />

Marvin Fritz war Mann des Wochenendes bei den Supersportlern.<br />

16 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

iDM SuPeRSPoRt PuNkteStaND<br />

1. M. Fritz<br />

GER<br />

2. R. Stamm SUI<br />

3. T. Lauslehto FIN<br />

4. L. Trautmann AUT<br />

5. S. Kerschbaumer AUT<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Langenscheidt Racing<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

50<br />

40<br />

32<br />

24<br />

24


Lukas Trautmann (Plainfeld, Freudenberg/HF/<br />

Romero) feierte beim Saisonauftakt am Lausitzring<br />

einen Einstand nach Maß. Der aus<br />

dem Red Bull-Rookies-Cup in den YAMAHA R6-<br />

DUNLOP-CUP gewechselte Österreicher siegte<br />

in einem spannenden Rennen. Den musste er<br />

allerdings hart gegen seinen Teamkollegen<br />

erarbeiten. Max Fritzsch (Claußnitz, Freudenberg<br />

Racing-LZ Sachsen-Mierisch) lieferte<br />

Trautmann bis zur letzten Kurve einen harten<br />

Kampf. Am Ende musste er sich nur um<br />

eine zehntel Sekunde geschlagen geben. Der<br />

Schweizer Roman Fischer (Elsau, BCC Racing<br />

Team/Zweirad Meggle) belegte Rang drei vor<br />

Titelverteidiger Dominik Engelen (Leverkusen,<br />

Zweirad Schüller) und dem erst 14-jährigen<br />

Cup-Rookie Maurice Ullrich (Wörstadt, Pepe-<br />

Tuning/Romero)<br />

„Nachdem ich in der zweiten Runde die Führung<br />

übernommen hatte, galt es eine g‘scheite<br />

Pace zu machen. In der letzten Runde bin ich<br />

schlecht aus der langen Rechts gekommen.<br />

Als vor der Schikane das Vorderrad von Max<br />

neben mir auftauchte, habe ich die Bremse<br />

noch einmal aufgemacht. Nach dem Sturz<br />

heute Morgen im Supersport-warm up, war der<br />

Sieg perfekt für den Kopf. Ich möchte mich bei<br />

meinem Team, bei Yamaha Deutschland und<br />

bei Dunlop bedanken, dass ich hier zudem die<br />

Chance erhalten habe, in der Supersport*IDM<br />

zu starten.“ Dort ersetzte der 18-jährige Trautmann<br />

kurzfristig den verletzten Freudenberg-<br />

Pilot Max Maurischat und lieferte mit den Plätzen<br />

vier und fünf ebenfalls eine eindrucksvolle<br />

Vorstellung ab.<br />

Max Fritzsch, der im Training als Schnellster<br />

die fünf Jahre alte Bestzeit von Ben Gädke<br />

unterboten hatte, freute sich dennoch: „Wenn<br />

ich ans Vorjahr denke, als ich hier den Sieg in<br />

Führung liegend weggeschmissen habe, kann<br />

ich heute auch mit Platz zwei zufrieden sein.<br />

Ich hatte damit gerechnet, dass wir uns absetzen.<br />

Zwischenzeitlich konnte ich auch die<br />

Führung übernehmen, aber beim Überrunden<br />

hat mich Luky wieder überholt. Als ich in der<br />

letzten Runde angreifen wollte, kam uns erneut<br />

ein Überrundeter in die Quere. Ich hab‘s<br />

zwar noch einmal probiert, aber es reichte<br />

nicht ganz.“<br />

Roman Fischer, im Vorjahr als Rookie Achter<br />

der Gesamtwertung, jubelte als Dritter über<br />

sein erstes Podium: „Ich konnte sogar den<br />

Start gewinnen, dann aber das Tempo von Lukas<br />

und Max nicht ganz mitgehen. Mein Team<br />

hat mir ständig den Vorsprung auf Dominik<br />

signalisiert, den habe ich dann verwaltet und<br />

Platz drei sicher nach Hause gefahren.“<br />

Titelverteidiger Dominik Engelen (Leverkusen,<br />

Zweirad Schüller) musste diesmal mit dem undankbaren<br />

vierten Platz Vorlieb nehmen. „Natürlich<br />

bin ich damit nicht wirklich zufrieden.<br />

Letztendlich war es aber das Beste, was ich<br />

hier herausholen konnte. Da wir bis kurz vor<br />

Saisonbeginn nicht wussten, was und wo ich<br />

2014 fahre, habe ich im Winter nicht trainieren<br />

können. Aber für Zolder bin ich wieder zuversichtlich.<br />

Da ist letztes Jahr bei mir der der<br />

Knoten geplatzt.“<br />

Eine eindrucksvolle Talentprobe als Cup-Rookie<br />

gab der junge Maurice Ullrich (Wörstadt,<br />

Pepe-Tuning/Romero) ab, der Engelen lange<br />

Zeit im Nacken saß. „Ich konnte das Tempo<br />

von Dominik recht gut mitgehen. Allerdings<br />

hatte ich noch ein paar kleine Fehler eingebaut,<br />

deshalb bin ich zuversichtlich, dass es in<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: yamaha-cup.de<br />

Dominik Rubin und sein Bruder Daniel sind neu im Fahrerfeld des Yamaha R6-Dunlop-Cup.<br />

Foto: Jörg Klöppner Foto: Jörg Klöppner<br />

Sieger Lukas Trautmann vorm zweitplatzierten Max Fritzsch.<br />

Arnaud Friedrich aus Limbach-Oberfrohna.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

17


IDM LAUSITZRING<br />

Foto: Mike Lischka<br />

dieser Saison noch weiter nach vorne gehen kann.“<br />

Mit Daniel Bergau (Team Bergau/Zweirad Nöbel) landete ein Routinier<br />

auf Platz sechs. Der Berliner hatte bereits 2002 und 2003 zwei Cup-<br />

Saisons bestritten und im Vorjahr in Schleiz als Ersatz für den verletzten<br />

Andreas Klambauer sein Cup-Comeback gegeben und präsentierte sich<br />

zum Saisonauftakt bestens motiviert: „Den Start habe ich zwar richtig<br />

verkackt, aber es war trotzdem ein geiles Rennen. Ich habe nur etwas<br />

zu lange gebraucht, um wieder vorzukommen. Dieses Jahr passt alles<br />

im Team. Ich habe wieder richtig Spaß beim Fahren und auch mit Tim<br />

Georgi, den ich nebenbei im <strong>ADAC</strong>-Junior-Cup betreue.“<br />

Auf Rang sieben beendete der 22-jährige Pole Adrian Pasek (Komorów,<br />

AC MoTeC) sein Cup-Debüt. „Das Niveau ist sehr hoch, das wusste ich<br />

von meinen Landsleuten, die schon im Cup gefahren sind.<br />

Doch ich fühle mich hier sehr wohl und bin mit dem Ergebnis beim ersten<br />

Rennen zufrieden. Vor Zolder werden wir noch zum Trainieren gehen,<br />

denn am Setup muss ich noch arbeiten.“<br />

Ebenfalls neu ist Gian Mertens (BEL-Steenhuffel, Schüller Racing Team),<br />

der Platz acht belegte: „Mein Start war gut und ich konnte den Platz im<br />

Rennen halten. Das Level ist hier deutlich höher als bei uns in Belgien,<br />

aber diese Herausforderung habe ich gesucht“, erklärte der Belgier.<br />

Für Andreas Klambauer (AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer) war<br />

die Saison im Vorjahr nach einer Verletzung früh beendet. 2014 will er<br />

wieder angreifen: „Ich bin sehr gut weggekommen, aber am Ende der<br />

Gegengerade habe ich leider ein besseres Resultat vergeigt. Ich war ich<br />

viel zu optimistisch beim Bremsen und büßte fünf, sechs Plätze ein. In<br />

der letzten Runde konnte ich Reto noch überraschen, als der nach vorne<br />

attackieren wollte.“<br />

Der Schweizer ärgerte sich über sich selbst: „Ich habe Mertens genau<br />

studiert. Er war auf der Zielgerade immer etwas schneller, aber beim<br />

Anbremsen der Schikane hatte ich Vorteile. Da wollte ich zum Schluss<br />

angreifen, dachte aber, das Rennen dauert noch eine Runde länger und<br />

so war ich im Ziel nicht Achter sondern Zehnter“, räumte Reto Wiederkehr<br />

(Steffisburg, Moto-Star Romero) seinen Fehler ein.<br />

Für seinen Landsmann Roger Gantner (SUI-Mühlethal, BCC Racing Team<br />

Zweirad Meggle) war das Rennwochenende bereits am Freitag beendet.<br />

Er war am Freitag im freien Training auf nasser Strecke gestürzt und hat<br />

sich das Kahnbein gebrochen.<br />

Die Punkte für die Plätze elf bis fünfzehn gingen an Thomas Eder (GER-<br />

Falkenberg, LSRT / Zweirad Geier), Rafael Neuner (AUT-Karrösten, Motorrrad<br />

Bayer), Arnaud Friedrich (GER-Limbach-Oberfrohna, PZmotorsport<br />

Yamaha Mildner), Thomas Müller (GER-Karlstadt, BCC/Reinecke)<br />

und Nino Pallavicini (SUI-Maladers, Palla-Racing/Moto Gruber).<br />

YAMAhA R6 DunLOp Cup quALiFYing<br />

1. M. Frizsch GER<br />

2. R. Fischer SUI<br />

3. C. Rossi<br />

SUI<br />

4. L. Trautmann AUT<br />

5. D. Bergau GER<br />

Freudenberg Racing-LZ<br />

BCC Racing Team<br />

Zweirad Meggle<br />

Freudenberg/HF/Romero<br />

Team Bergau/Zweirad<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:45,450<br />

1:46,170<br />

1:46,316<br />

1:46,870<br />

1:46,922<br />

YAMAhA R6 DunLOp Cup Rennen - 13 RunDen<br />

1. L. Trautmann<br />

2. M. Frizsch<br />

3. R. Fischer<br />

4. D. Engelen<br />

5. M. Ullrich<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

SUI BCC Racing Team<br />

GER Zweirad Schüller<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

23:05,950<br />

+ 0,105<br />

+ 12,186<br />

+ 21,255<br />

+ 23,271<br />

kampf um platz zwei zwischen Roman Fischer (95) und Max Fritzsch (11).<br />

18 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

YAMAhA R6 DunLOp Cup punkTeSTAnD<br />

1. L. Trautmann<br />

2. M. Frizsch<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

3. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />

4. D. Engelen<br />

5. M. Ullrich<br />

GER Zweirad Schüller<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

25<br />

20<br />

16<br />

13<br />

11


AVON TYRES GEWINNSPIEL<br />

TEILNAHMEFORMULAR für die AVON Tour 2014<br />

GEWINNE mit AVON-Motorradreifen ein Wochenende in der EIFEL<br />

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• Zwei Übernachtungen im Lindner Ferienhof in der Eifel<br />

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Samstags den 06.09.2014<br />

• Geführte Motorradtour durch die Eifel mit dem Tourguide Roland Debschütz (Benefiz-Renntaxi und kleine Hilfsaktion e.V.)<br />

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Sonntags den 07.09.2014<br />

• Geführte Tour über die Nordschleifen<br />

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• Dieses Formular gilt nur im angegebenen Zeitraum<br />

• Formularname, Teilnehmer und Rechnungsname der gekauften AVON Reifen müssen identisch sein und werden an die<br />

Fa. Cooper Tire & Rubber Company Deutschland gesendet.<br />

Haftungsverzicht und allgemeine Bedingungen:<br />

AVON Motorradreifen<br />

1. Meine Teilnahme an der Veranstaltung erfolgt auf eigene Gefahr.<br />

2. Für an mir oder meinen mitgeführten Sachgütern durch Drittzugefügt Schäden haftet Cooper Tire & Rubber Company<br />

Deutschland GmbH nicht. Durch den Veranstalter dessen eigne Mitarbeiter oder andere Teilnehmer verursachte Schäden<br />

ist die Haftung auf Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit beschränkt.<br />

3. Ich selbst hafte für durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit verursachte Schäden an Dritten. Hierunter fallen<br />

Sach- als auch Personenschäden.<br />

4. Die Firma Cooper Tire & Rubber Company Deutschland GmbH übernimmt keine Gewähr für den Zustand der Rennstrecke oder der<br />

dazugehörigen Einrichtungen.<br />

5. Bei Genuss von Alkohol, Drogen oder starken Medikamenten gilt für diesen Tag Fahrverbot.<br />

6. Den Anweisungen des Veranstalterpersonals ist immer Folge zu leisten.<br />

7. Jeder Teilnehmer hat sich so zu verhalten, dass er andere Teilnehmer durch sein Verhalten nicht gefährdet. Insbesondere ist<br />

darauf zu achten, dass Fahrzeuge verschiedener Klassen gleichzeitig auf der Rennstrecke fahren, wodurch<br />

Geschwindigkeitsunterschiede entstehen.<br />

8. Barauszahlung nicht möglich.<br />

9. Mitarbeiter der Firma Cooper Tire & Rubber Company GmbH dürfen nicht teilnehmen.<br />

10. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mail: rrost@coopertire.com - Fax: 06103 9607629<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

19


IRRC<br />

IRRC Hengelo<br />

Mission Titelverteidigung - Teil 1<br />

Text: Rainer Hechtl, Fotos: hamove.nl<br />

Anfang März konnte Didier Grams seine 2014er<br />

Maschine bei BMW in Chemnitz in Empfang<br />

nehmen. Da blieb Albrecht Wendritsch<br />

nicht viel Zeit, um die S 1000 RR rennfertig<br />

zu machen. Trotzdem – an Ostern<br />

war alles geschafft und das W&G-<br />

Team konnte sich aufmachen nach<br />

Most, um ein paar schnelle Runden<br />

zu drehen. Und das im neuen, eigenen<br />

Renn-Transporter. Dessen<br />

Ausbau war Sache von Jens Grams<br />

und Steffen Süß, die einen simplen<br />

VW Crafter in ein standesgemäßes<br />

BMW-Renn-Transportmobil verwandelten.<br />

Zwei Tage Einstellungs- und<br />

Trainingsarbeit in Most bei sehr<br />

gemischtem Wetter sind aber wahrlich<br />

nicht viel, aber der Zeitplan gab<br />

nicht mehr her. Am 3. und 4. Mai<br />

stand ja schon das erste IRRC-Rennen<br />

in Hengelo/NL auf der Liste.<br />

Abfahrt am Freitag, gut 600 km Fahrt, Ankunft,<br />

Montagezelt aufbauen und – frieren! Das Wetter<br />

in Hengelo lässt seit letztem Jahr richtig zu<br />

wünschen übrig. 2013 regnete es – bis auf die<br />

Rennen – fast pausenlos, 2014 war es bitter<br />

kalt. Am Sonntagmorgen war das Fahrerlager<br />

von Reif überzogen. Liebe Holländer, so geht<br />

das nicht weiter – tut da mal was dagegen.<br />

Samstags ging es um halb neun<br />

mit Q1 in der IRRC für Didier und<br />

das Team los. Jetzt rächte sich die<br />

kurze Vorbereitung. Didier hatte mit<br />

Fahrwerksproblemen zu kämpfen,<br />

die er von seinem 2013er Bike nicht<br />

gewohnt war. Die richtige Einstellung<br />

konnte auch an den zwei Tagen in<br />

Most nicht gefunden werden – Straßenkurse<br />

und Rundstrecken stellen<br />

ganz verschiedene Anforderungen an<br />

die Dämpfer. Ein Problem, das sich<br />

das ganze Wochenende durchzog.<br />

Aber, so Jens Grams: „Ein neues Motorrad<br />

erfordert eben neue Arbeit,<br />

neue Erfahrungen müssen gemacht<br />

werden, Lösungen für die Probleme<br />

20 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Didier Grams sammelte in Hengelo 50 Punkte, Thomas Kreutz 26 Punkte und Arie Vos war Gasstarter.


gefunden werden.“ Und denen stellt sich Albrecht<br />

Wendritsch, Teamchef und Chefmechaniker<br />

gerne. Bis zum zweiten Lauf am Sonntagnachmittag<br />

hatte er es im Griff. In diesem<br />

Rennen fuhr Didier mit 1:47,913 min seine<br />

persönlich schnellste Runde an diesem Wochenende.<br />

In Q1 jedoch war er noch gut zwei<br />

Sekunden langsamer, wurde Vierter hinter den<br />

holländischen Gastfahrern Arie Vos und Nigel<br />

IRRC<br />

mittlerweile reif und clever genug, das nicht<br />

erzwingen zu wollen. Trotzdem merkte man<br />

ihm an, dass es nicht sein Ding ist, hinterherzufahren,<br />

auch wenn er nur Gaststarter vor<br />

sich hat, die mit dem IRRC-Ergebnis nichts zu<br />

tun haben.<br />

Das letzte Rennen des Tages, mittlerweile war<br />

es fast 17:45 h, brachte ihm dann doch noch<br />

die ersehnte Flasche Sekt, den Pokal und das<br />

Treppchen. Nachdem er die ersten drei Runden<br />

auf Biegen und Brechen die beiden Führenden<br />

Vos und Walraven hetzte, musste er<br />

doch abreißen lassen und überquerte mit fast<br />

zwanzig Sekunden Vorsprung vor Vick de Cooremeter<br />

aus Belgien als Dritter die Ziellinie<br />

– wieder volle 25 Punkte. Teil 1 der Mission<br />

Titelverteidigung erfolgreich absolviert<br />

Der Varsselring in Hengelo, schon eine tolle<br />

Strecke. Super Zuschauer, klasse Atmosphäre,<br />

tolle Organisation und 50 Punkte, Rennfahrerherz,<br />

was willst Du mehr? Didier Grams, der<br />

hier wahnsinnig viele Fans hat – bei einigen<br />

war er sogar schon mit dem Motorrad auf der<br />

Terrasse gelandet – fühlt sich hier sichtlich<br />

wohl.<br />

Doch nach dem Spaß folgt noch ein wenig<br />

Stress. Nach 600 km Heimfahrt um halb drei<br />

morgens ins Bett und ein paar Stunden später<br />

wieder zur Arbeit. Die Jungs von W&G Motorsport<br />

sind eben doch alles nur fantastische<br />

Amateure, die ihrem Hobby fast alles unterordnen.<br />

Georg Fröhlich aus dem Wechselburger Ortsteil<br />

Carsdorf hat seinen ersten Lauf zur International<br />

Road Racing Championship (IRRC) auf<br />

der Straßenrennstrecke im niederländischen<br />

Hengelo erfolgreich in Angriff genommen. In<br />

der Supersportklasse setzte er eine MV Agusta<br />

für das Narsdorf-Naunhofer Team Seggewiß-MV/Motorrad-Scheunpflug<br />

ein. Im ersten<br />

Zeittraining sprang für dem IRRC-Neuling zunächst<br />

Rang 9 heraus. In der zweiten Qualifikation<br />

verhinderte ein technisches Problem<br />

eine Verbesserung, sodass der Carsdorfer<br />

auch von Position 9 aus ins erste Wertungsrennen<br />

gehen musste. Dabei konnte er drei<br />

Konkurrenten überholen und sah als Sechster<br />

die Zielflagge. Im zweiten Lauf drehte der<br />

Franck Pedricola (313) verunglückte bei den North West 200 eine Woche später schwer und Vick de Cooremeter (111)<br />

ist Didier Grams‘ härtester Konkurrent in der laufenden Meisterschaft der IRRC.<br />

Walraven sowie Vick de Cooremeter, Dritter der<br />

IRRC-Gesamtwertung 2013.<br />

Da klar war, dass jeder gefahrene Kilometer<br />

in Blickrichtung Fahrwerkseinstellung wichtig<br />

war, fuhr Didier auch die beiden Qualifikationsläufe<br />

der Dutch-Superbike und konnte sich<br />

hierbei kontinuierlich verbessern. 1:49,870 um<br />

halbzwölf in Q1 in der Dutch-SBK, 1:48,940 in<br />

Q2 der IRRC um eins und schließlich 1:48,200<br />

um 16:30 h nochmal in der holländischen SBK<br />

- der Trend war klar und zeigte, dass Fahrer<br />

und Team die Probleme langsam in den Griff<br />

bekamen und auf dem richtigen Weg waren.<br />

Am Ende des Tages hatte sich Didier mit viel<br />

Risiko Startplatz drei erkämpft, war damit<br />

schnellster IRRC-Fahrer im Feld, fast zwei Sekunden<br />

vor Vick de Cooremeter.<br />

Sonntag morgen dann erst mal Eis kratzen –<br />

nein, war ein Witz, so schlimm wars dann doch<br />

nicht. Aber sehr kalt und doch sonnig. Mit fast<br />

einer dreiviertel Stunde Verspätung um 12:40<br />

h Start zum ersten Lauf der IRRC. Didier kam<br />

gut weg, hatte jedoch die kompletten 12 Runden<br />

damit zu kämpfen, dass das Vorderrad bei<br />

starker Beschleunigung abhob. Im Ziel Platz<br />

fünf, vor ihm nur vier Gaststarter aus der holländischen<br />

Superbike, volle Punktzahl. Zum<br />

ersten Mal seit einer Ewigkeit nicht auf dem<br />

Podium – natürlich wurmt das einen Didier<br />

Grams, der immer vorn sein will, aber er ist<br />

deutsche Ex-Meister dann so entschlossen am<br />

Gasgriff, dass er auf Podiumsplatz 3 landete.<br />

Mit diesem Meisterschaftsauftakt zeigten sich<br />

Fröhlich und sein Team zufrieden, zumal die<br />

Konkurrenz aus acht europäischen Staaten<br />

kam. Dominator bei den Supersportlern war<br />

in Hengelo der Champion des Vorjahres, der<br />

Belgier Laurent Hoffmann, der beide Läufe gewann.<br />

Doppelstarter Thomas Kreutz wurde in<br />

der SSP im ersten Rennen Zweiter, im zweiten<br />

Lauf verliess ihn wieder mal die Technik.<br />

Weiter geht’s in der IRRC am 08. und 09. Juni,<br />

wieder in Holland, diesmal in Oss.<br />

Stand nach 2 Läufen IRRC:<br />

Superbike:<br />

1. Didier Grams, D, BMW, 50 Pkt.<br />

2. Vick de Cooremeter, BEL, BMW, 40 Pkt.<br />

3.Johan Fredriks, NL, BMW, 29 Pkt.<br />

4. Thomas Kreutz, D, Aprilia, 26 Pkt.<br />

5. Kamil Holan, CZ, BMW, 22 Pkt.<br />

Supersport:<br />

1. Laurent Hoffmann, BEL, Kawasaki, 50 Pkt.<br />

2. Joey den Besten, NL, Yamaha, 31 Pkt.<br />

3. Georg Fröhlich, D, MV Agusta, 26 Pkt.<br />

4. Marek Cerveny, CZ, Kawasaki, 26 Pkt.<br />

5. Thomas Kreutz, D, Yamaha, 20 Pkt.<br />

Georg Fröhlich fuhr bei den Supersportlern mit seiner<br />

MV Agusta im zweiten Lauf auf Platz drei.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

21


ENDURANCE<br />

Kawasaki SRC gewinnt den<br />

78. Bol d‘Or in Magny Cours<br />

Text: Toni Börner<br />

Das Team SRC Kawasaki hat wieder zugeschlagen:<br />

Auch wenn es bis runde drei Stunden vor<br />

Schluss nicht danach aussah, hat die Mannschaft<br />

aus Gregory Leblanc, Matthieu Lagrive<br />

und Nicolas Salchaud wieder ein 24-Stunden-<br />

Motorrad-Rennen gewonnen. Es war einer der<br />

härtesten und ereignisreichsten Bol d’Ors aller<br />

Zeiten.<br />

Rund anderthalb Stunden vor Rennstart hatte<br />

das schöne Wetter ein Ende: Die Himmelsschleusen<br />

öffneten sich und tränkten den Circuit<br />

de Nevers mit Wasser. Zwar sollte es nur<br />

die ersten paar Stunden des Rennens „richtig“<br />

regnen, doch der „falsche“ Nieselregen zog<br />

sich über die meisten Strecken des Rennens.<br />

Wie schwierig die Bedingungen insgesamt waren<br />

zeigt, dass von den 46 gestarteten Teams<br />

doch am Ende sah keines dieser Teams das<br />

Ziel: SERT musste nach zwei Stürzen in der<br />

Nacht aufgeben, Honda traf es noch schlimmer.<br />

Runde 3,5 Stunden vor Schluss des Rennens<br />

musste die CBR1000RR SP abgestellt werden.<br />

„Wir sind extrem enttäuscht“, so Teammanager<br />

Neil Tuxworth. „Ich bin so traurig für die<br />

Fahrer und das ganze Team, gerade nach dem<br />

ganzen Einsatz, den alle gezeigt haben. Es war<br />

ein so kleines Teil, welches kaputt ging - eine<br />

Feder im Getriebe, die den Motor kaputt gemacht<br />

hat. Wenn wir das Positive mitnehmen<br />

wollen, dann ist das, dass wir die stärksten im<br />

Rennen waren. Wir haben um fünf Runden geführt<br />

und ich bin mir sicher, dass unser Team<br />

dieses Jahr noch Rennen gewinnen wird.“<br />

Und auch wenn es anfänglich nicht so ausgenur<br />

deren 27 ins Ziel kamen. Wie schwierig<br />

die Bedingungen waren zeigt aber auch, dass<br />

nahezu alle Top-Teams Stürze weg zu stecken<br />

hatten - so auch SRC Kawasaki, GMT94 auf<br />

Platz zwei, das Junior Team Suzuki auf Platz<br />

drei. Letztere fuhren als Stocksport-Team auf<br />

den extrem starken dritten Gesamtrang - und<br />

das eben auch mit einem Highsider in der Anfangsphase<br />

des Rennens.<br />

Lange Zeit war es ein harter Fight zwischen<br />

dem Suzuki Endurance Racing Team (SERT)<br />

und dem Honda Racing Team. Suzuki schickte<br />

Vincent Philippe, Anthony Delhalle und Erwan<br />

Nigon ins Rennen, die Ex-Honda-TT-Legends<br />

CBR pilotierten Julian da Costa, Freddy Foray<br />

und Sebastian Gimbert. Die Führung wechselte<br />

zwischen beiden Mannschaften mehrfach,<br />

GMT94 hatte Probleme mit einen Sturz, kämpfte sich aber zurück bis auf Platz zwei. Penz13.com wurde in der Superstock Sechster.<br />

Roman Stamm (8) belegte mit dem Team Bolliger auf Kawasaki den dritten Platz. Gewonnen hat SRC (11) auf den gleichen Modell.<br />

22 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


ENDURANCE<br />

Das Team von rs speedbikes hatte bei seinem ersten Auftritt in der EWC zwei Stürze zu verkraften und musste leider aufgeben. (li.)<br />

Das Suzuki Junior Team belegte Gesamtplatz drei und wurde Erster der Superstock-Wertung.<br />

sehen hatte - fortan führte SRC Kawasaki, die<br />

den Sieg bei 24-Stunden-Rennen in den letzten<br />

Jahren einfach gebucht zu haben scheinen.<br />

Rang zwei ging an GMT94 mit David Checa,<br />

Kenny Foray und Mathieu Gines. Auch die<br />

Truppe von Endurance-Urgestein Christophe<br />

Guyot hatte - solide auf Podestkurs liegend -<br />

noch einen Sturz zu überwältigen. In Windeseile<br />

wurde die Yamaha YZF-R1 wieder<br />

flott gemacht und das Treppchen<br />

über die Distanz gerettet.<br />

Rang drei insgesamt ging an das<br />

Suzuki-Junior-Team, wie oben beschrieben.<br />

In der EWC-Klasse aber<br />

wurde das Team Bolliger Switzerland<br />

#8 mit Horst Saiger, Roman<br />

Stamm und Daniel Sutter starke<br />

Dritte. Auch die Truppe um Hämpu<br />

Bolliger und seinen Sohn Kevin<br />

hatte dabei einiges Pech wegzustecken:<br />

Sturz, technische Schwierigkeiten.<br />

Aber besonders IDM Superstock-Vize<br />

Sutter zog extremst am<br />

Kabel und bescherte seiner Truppe<br />

letztendlich den Mammutanteil am<br />

Podest.<br />

Im ersten Rennen als EWC-Team hat<br />

sich das Team Motors Events April<br />

Moto mit Gregory Fastre, Michael<br />

Savary und Jimmy Storrar einen starken fünften<br />

Gesamtrang und Platz vier in der Superbike-Wertung<br />

erkämpft. Die Suzuki blieb drei<br />

Runden vor Team R2CL mit Gareth Jones, Guy<br />

Martin und Gwen Giabbani.<br />

Starker Auftritt vom deutschen Völpker NRT<br />

48 Schubert Motors Team mit Björn Stuppi,<br />

Hayato Takada und dem Schweizer Supersport-Meister<br />

Pascal Nadalet: Die Truppe aus<br />

der Nähe von Oschersleben donnerte zu einem<br />

starken 13. Gesamtrang und Platz fünf in der<br />

Superstock-Wertung. „Endlich hatten wir auch<br />

mal Glück“, so Teamchef Ingo Nowaczyk im<br />

Anschluss an das Rennen.<br />

Mit gemischten Gefühlen sah das sächsische<br />

Penz13.com Franks Autowelt Racing Team<br />

auf das erste 24-Stunden-Rennen der Saison<br />

2014. Die Truppe von Rico Penzkofer hatte<br />

zunächst um die Führung in der Superstock-<br />

Klasse gefightet und lag klar auf Podestkurs,<br />

als die Mannschaft mit zwei Stürzen etwas zurückgeworfen<br />

wurde. Knapp über einer Stunde<br />

verbrachte man an der Box, um die BMW S<br />

1000 RR wieder flott zu machen. Zuerst war<br />

IDM Superstock-Meister Bastien Mackels in<br />

der schnellen Estoril-Kurve gestürzt, wobei die<br />

Frontpartie des Bikes nahezu komplett zerstört<br />

wurde. „Mir ist mitten in der Kurve einfach das<br />

Vorderrad weggerutscht, ohne Vorwarnung,<br />

ohne Pumpen“, erklärte er.<br />

Die Gabel musste inklusive Brücken getauscht<br />

werden, was unter der Leitung von Crewchief<br />

Gordon Unger in Windeseile geschah. Von den<br />

57 Minuten in der Box hatte der Rücktransport<br />

der Maschine die meiste Zeit in Anspruch genommen.<br />

Mackels ging anschließend wieder<br />

auf die Strecke, musste dann aber aufgrund<br />

des einsetzenden Regens erneut zu Boden. Er<br />

fand sich im Kiesbett neben National Motors<br />

Honda und GMT94 wieder - und damit in guter<br />

Die Teams und Fahrer hatten mit widrigsten Witterungsbedingungen<br />

zu kämpfen. Im Bild die Suzuki von R2CL.<br />

Gesellschaft. Beim ersten Sturz war das Penz-<br />

Team bereits auf den achten Superstock Rang<br />

zurückgefallen, in der erneuten 15-minütigen<br />

Reparaturphase büßte man keine weiteren<br />

Platzierungen ein. Am Ende erkämpften sich<br />

Pedro Vallcaneras, Jason Pridmore und Bastien<br />

Mackels noch den sechsten Superstock-<br />

Rang. Da man das Rennen nach acht Stunden<br />

angeführt hatte und nach deren 16 auf dem<br />

zweiten Rang lag, gab es sogar noch 19 Zusatzpunkte,<br />

was den dritten WM-Rang nach<br />

WERTunG EWC BoL D‘oR 2014<br />

dem ersten Lauf bedeutet.<br />

„Alles in allem können wir den Bol d’Or mit<br />

einem lachenden und einem weinenden Auge<br />

zusammenfassen“, so Teamchef Rico Penzkofer.<br />

„Wir haben auf jeden Fall wichtige Punkte<br />

gesammelt - ganz klar für unser Gesamtziel in<br />

dieser Saison der richtige Weg. Für die beiden<br />

Stürze und über eine Stunde Zeitverlust an<br />

der Box, haben wir den Schaden am<br />

Ende mit Platz sechs in der Superstock-Wertung<br />

mehr als begrenzt -<br />

das gab noch mal Punkte satt. Klar,<br />

ohne die Probleme hätten wir auf<br />

dem Podest stehen können, aber<br />

bei diesen Bedingungen ging es vor<br />

allem darum, die wenigsten Fehler<br />

zu machen - auch die Sieger in unserer<br />

Klasse hatten einen Sturz zu<br />

verbuchen. Wir sind alles in allem<br />

zufrieden, die gesamte Mannschaft<br />

- vom Fahrer bis zu allen Mechanikern<br />

und Helfern - hat einen großartigen<br />

Job gemacht. Als nächstes<br />

geht es jetzt in die Road Racing Saison<br />

mit der North West 200 und der<br />

TT auf der Isle of Man.“<br />

Viel Lehrgeld musste auch das sächsische<br />

Rennteam „RS <strong>Speed</strong>bikes“<br />

bezahlen. Die Truppe aus Bielatal<br />

gab das Rennen nach zwei Stürzen - einen von<br />

Filip Altendorfer und einen von Florian Bauer -<br />

auf. Zwischenrein musste auch ein technischer<br />

Defekt behoben werden. Bauer schlug bei seinem<br />

Highsider auf die Hand und musste nach<br />

Redaktionsschluss noch zur Überprüfung seiner<br />

Verletzung. „Die Schwinge war krumm, die<br />

Gabel auch, ein Weiterfahren hätte wenig Sinn<br />

gemacht“, so Teamsprecher Karsten Wolf. „Wir<br />

greifen bei der <strong>Speed</strong>week in Oschersleben<br />

wieder an.“<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

23


WORLD SUPERBIKE IMOLA<br />

Imola - was für ein Name!<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Vier - Imola/Italien<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Der weltberühmte Rennstrecken-Architekt Hermann<br />

Tielke produziert neue Anlagen fast wie<br />

aus der Retorte. Sicherlich verfügen die Strecken<br />

der Tielke GmbH über modernste Technik<br />

- doch leider haben diese neuen Pisten ohne<br />

eine jahrzehntelange Geschichte keinen Flair<br />

- wenigstens noch nicht. Entsprechend selten<br />

taugen dann solche Anlagen als Namenspate<br />

für Motorsport-Produkte. Würden sie den<br />

Helm „Lausitzring“ zur Lederkombi „Oschersleben“<br />

und den Stiefeln „Circuit Of The Americas“<br />

tragen wollen. Den Sportschalldämpfer<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Zeit in diesem Turn und war damit schneller<br />

als die beiden Spanier Salom und Elias sowie<br />

seine Landsleute Badovini und Scassa. Langsamster<br />

in der Superpole 1 war Michel Fabrizio,<br />

der im Rahmen der Veranstaltung auch<br />

seine Trennung vom Grillini-Team bekannt<br />

gab. Was wahrscheinlich das Karriereende für<br />

den in letzter Zeit glücklos agierenden Römer<br />

bedeuten dürfte. Die Superpole 2 wurde dann<br />

zu einer spannenden Geschichte zwischen den<br />

Herren Rea, Giugliano und Guintoli. Rea legte<br />

als Erster eine Bestmarke vor, die er selbst verbesserte.<br />

Bevor er vom Ducati-Piloten mit der<br />

Startnummer 34 abgelöst wurde. Es dauerte<br />

dann fast 8 Minuten bis Guintoli mit der Aprilia<br />

V4 den Ducatisti ablösen konnte. Allerdings<br />

nicht bis zum Ende der Sitzung. Denn da hatte<br />

Rea in den letzten Minuten die Nase vorne. Es<br />

schien so, als wollte der Honda-Fahrer mit der<br />

65 beweisen, dass er sich nicht sehr sicher sei:<br />

in den letzten Minuten des Zeittrainings wagte<br />

sich Rea über das Limit und durchpflügte den<br />

Kies von Imola.<br />

Rennen Eins<br />

Rea hat einen guten Start von der Pole und<br />

kann vor Melandri und Guintoli in die erste<br />

Kurve einbiegen. Hinter den beiden Werks-<br />

Aprilias ist Giugliano mit der Werks-Ducati<br />

zunächst Vierter, wird aber noch in der ersten<br />

Runde von Sykes und seinem „Lehrling“ Baz<br />

überholt. Bei der zweiten Umrundung des italienischen<br />

Traditionskurses glänzen dann die<br />

beiden Aprilia-Angestellten mit kleinen Fehlern:<br />

Guintoli verliert in der Schikane „Variante<br />

Alta“ den Mut und nimmt den Notausgang.<br />

Was zu Positionsverlusten führt. Peinlicher<br />

wird es nun noch für Melandri: zunächst vernascht<br />

ihn Chaz Davies mit der Ducati und<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Marco Melandri (33) hatte bei seinem Heim Grand Prix einen schweren Stand und Suzuki konnte mit Lowes (22) und Laverty auch nichts reißen.<br />

„Moskau Race Way“ montieren und die Nockenwelle<br />

„Phakisa Freeway“ verbauen oder<br />

den Regenkombi „Autódromo Termas de Río<br />

Hondo“ bei einem kleinen Schauer überziehen<br />

und dem Ferrari Sondermodell „MotorLand<br />

Aragon“ hinterherschauen? Richtig. Undenkbar.<br />

Es gibt aber Namen da geht einfach alles:<br />

Nürburgring, Daytona, Silverstone, Assen und<br />

Imola. Gerade mit dem Namen „Imola“ dürfte<br />

es 10 Nockenwellen, 24 Kombis und genauso<br />

viele Helme geben. Und genauso begeistert<br />

sind deshalb Fans, Aktive und Berichterstatter,<br />

wenn sie das Tor zum „Autodromo Internazionale<br />

Enzo e Dino Ferrari“ in der Via Fratelli Rosselli,<br />

2 in 4002 Imola durchschreiten. Lesen<br />

sie also auf den folgenden Seiten wie „Emotione<br />

e Passione“ auf das Stimmungsbild von<br />

Teilnehmern und Rennbesuchern einwirken.<br />

Training<br />

Hatte der Ten Kate-Angestellte Jonathan Rea<br />

Assen mit einem Sieg verlassen, so ging es für<br />

ihn in Imola mit dem Sieg in der Superpole<br />

perfekt weiter. Doch bis es so weit war, sich<br />

über die Bestzeit zu freuen, stand einiges an<br />

Arbeit an. Im ersten freien Training rangierte<br />

mit Giugliano ein Lokalmatador vor dem<br />

Nordiren mit der Honda. Mit Guintoli, Davies<br />

und Melandri platzierten sich drei Piloten<br />

hinter ihm, die allen Grund hatten, in Italien<br />

zu glänzen. Besonders erwähnenswert ist der<br />

12. Platz von Wildcard-Piloten Ivan Goi, der<br />

vor Jahrzehnten noch in der 80er Klasse unterwegs<br />

war. Im zweiten freien Training fand<br />

sich Rea dann als Schnellster vor Weltmeister<br />

Sykes in der Zeitenliste. Dahinter folgten die<br />

Italien-Angestellten Melandri, Guintoli, die<br />

Ducati Werkspiloten Giugliano und Davies vor<br />

Haslam und Laverty. Bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

fiel die hübsche MV von Claudio Corti<br />

mit zahlreichen Boxenstopps auf. Im dritten<br />

freien Training hatte wieder Giugliano die Bestzeit<br />

vor Sykes und Rea geholt. Goi glänzte als<br />

14. und imponierte damit nicht nur den Evo-<br />

Dauerstartern. BMW-Italia-Ersatzfahrer Leon<br />

Camier holte sich mit einer zehntel Sekunde<br />

Vorsprung die viel beachtete Evo-Bestzeit vor<br />

Canepa mit der offiziellen Ducati. Von der Superpole<br />

1 erreichten Canepa und Camier die<br />

Fahrkarte für die Superpole 2, die ja über die<br />

endgültige Startaufstellung entscheidet. Der<br />

nach Foret (41) zweitälteste Pilot im Feld,<br />

Wildcard-Starter Ivan Goi fuhr die drittbeste<br />

dann muss der bestverdienende Superbike Pilot<br />

nach Fehlern auch noch Sykes und Guintoli<br />

den Vortritt lassen. In Runde Vier streiten sich<br />

Canepa und Camier heftig um die Ehre des<br />

besten Evo-Piloten, wobei Camier zunächst<br />

das bessere Ende für sich hat. In dieses Duell<br />

mischt sich auch noch der Superbike-Privatier<br />

Toni Elias ein. Für Melandri läuft es immer<br />

noch nicht besser: jetzt drückt sich auch noch<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

29


WORLD SUPERBIKE IMOLA<br />

Loris Baz an ihm vorbei. Ganz ohne Fehler ist<br />

Rea mit der Honda unterwegs. Davies kann<br />

den Abstand nicht verringern, muss sich aber<br />

selbst vor Sykes hüten. Guintoli ist Vierter vor<br />

Baz und Melandri. Bei diesem klopft aber bereits<br />

in der 7. Runde Giugliano mit der zweiten<br />

Panigale an. Eine Runde später schnupft der<br />

junge Italiener dann den älteren mit der Werks-<br />

V4. In Runde acht nimmt sich dann Weltmeister<br />

Sykes den frechen Landsmann Davies vor.<br />

Er kann auch für wenige Meter am Waliser mit<br />

der Ducati Nummer 7 vorbei gehen, verliert bei<br />

der Ausfahrt aber wieder die frisch gewonnene<br />

Position. Und noch schlimmer: auch der beste<br />

Aprilia Fahrer Sylvain Guintoli geht am amtierenden<br />

Weltmeister vorbei. Und als wollte<br />

Guintoli in Italien zeigen, wer die Nummer 1<br />

bei Aprilia ist, überrumpelt er Davies und geht<br />

damit auf den zweiten Platz. Ein unauffälliges<br />

aber effizientes Rennen zeigt Loris Baz mit<br />

der zweiten Werks-Kawasaki, der unauffällig in<br />

den Windschatten seiner Nummer 1 gefahren<br />

ist. Bei Halbzeit hat Rea bereits mehr als 3<br />

Der Mann des Wochenendes hieß Jonathan Rea.<br />

Sekunden Vorsprung, dann streiten 5 Piloten<br />

um den zweiten Platz. Diese werden verfolgt<br />

von Marco Melandri. In der 12. Runde verabschiedet<br />

sich dann Giugliano mit einem Sturz<br />

aus dieser Verfolgergruppe. Laverty erbt durch<br />

diesen Ausfall den 7. Platz und rangiert damit<br />

direkt vor seinem Teamkollegen Lowes, sowie<br />

Elias und Leon Haslam. Nach dem Ausfall von<br />

Canepa streiten sich nun Camier mit der BMW<br />

und Salom mit der motocard-Kawasaki um die<br />

Ehre als bester Evo-Pilot. Als das letzte Viertel<br />

eingeläutet wird geht Davies mit viel Mut an<br />

Guintoli vorbei auf Position Zwei und kann sich<br />

auch umgehend etwas absetzen. Rea dürfte<br />

weit vorne nichts mehr anbrennen lassen. Um<br />

die nächsten beiden Plätze auf dem Podest<br />

wird aber weiter heftig gestritten. Besonders<br />

Tommy Sykes ist mit viel Einsatz unterwegs,<br />

was aber auch zu haarigen Situationen führt.<br />

Doch in der letzten Runde ist Sykes auf Platz<br />

Drei angekommen, den er auch vor Baz und<br />

Guintoli nach Hause fährt. Leon Camier wird<br />

11. und damit der beste Evo-Pilot.<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Toni Elias wurde in den Rennen Siebter und Neunter.<br />

30 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Rennen 2<br />

Rea erwischt von der Pole den besten Start<br />

und kommt als Erster aus der ersten Runde<br />

zurück. Schon beim Start hat sich Guintoli<br />

hinter den schnellen Nordiren geklemmt und<br />

kann sich nur mit einer fehlerfreien Fahrt den<br />

angriffslustigen Davide Giugliano vom Leib<br />

halten. Der Platz hinter den drei Podestanwärtern<br />

gehört bis zur dritten Runde Marco Melandri,<br />

der dann aber dem amtierenden<br />

Weltmeister Tom Sykes<br />

den Vortritt lassen muss. Als<br />

Sechster umrundet Chaz Davies<br />

mit der Nummer 7 von Checa<br />

den 4936 Meter langen Kurs vor<br />

Loris Baz, bis er in der vierten<br />

Runde an Melandri vorbei geht.<br />

Baz sieht als Verfolger ebenfalls,<br />

dass an diesem Tag nicht „der<br />

Tag“ des Marco Melandri ist und<br />

überholt den ehemaligen 250er-<br />

Weltmeister eine Runde später.<br />

Heftig gestritten wird in dieser<br />

Anfangsphase um die Reihenfolge<br />

im Mittelfeld. Als dann sechs<br />

Runden gefahren sind hat sich<br />

Rea schon gute zwei Sekunden<br />

Vorsprung erarbeitet. Dahinter<br />

fährt ein starker Guintoli vor Giugliano,<br />

Sykes, Davies, Baz und<br />

Melandri. Laverty ist mit der<br />

GSXR 1000 auf Position Acht vor<br />

seinem Teamkollegen Lowes unterwegs. Leon<br />

Haslam ist Zehnter und darf sich langsam<br />

Sorgen um die nächste Saison machen, da<br />

er sich nur knapp vor dem Privatfahrer Elias<br />

und den fünf besten Evo-Piloten Canepa-Badovini-Camier-Iddon<br />

und Salom halten kann.<br />

Die siebte Runde bleibt sicher Laverty in guter<br />

Erinnerung, da er in dieser Runde von seinem<br />

letztjährigen Teamkollegen Melandri dessen<br />

7. Platz übernimmt. Und auch Alex Lowes<br />

kann wenige Kurven später am blassen Italiener<br />

vorbei gehen. Leon Camier, der für das<br />

italienische BMW Importeurs Team unterwegs<br />

ist, muss den Notausgang durch das Kiesbett<br />

nehmen und verliert in Runde 8 dadurch vier<br />

Plätze. In der 9. Runde wird es dann hart für<br />

Davide Giugliano mit der Ducati, als ihn zuerst<br />

Sykes überholt und dann auch noch der Teamkollege<br />

vorbei gehen kann. Und sofort klopft<br />

von hinten Loris Baz bei der Ducati mit der<br />

Nummer 34 an. Etwas weiter hinten „verfährt“<br />

sich zu diesem Zeitpunkt Superbike-Newcomer<br />

Lowes und bringt eine staubige GSXR<br />

lediglich auf Position 13 wieder ins Rennen.<br />

Kurz nach Halbzeit wird Haslam von einem anderen<br />

Kollegen auf der Sünderbank abgelöst,<br />

denn Melandri ist jetzt lediglich nur als 10.<br />

unterwegs. Doch auch Haslam geht es nicht<br />

besser, da sich jetzt der freche Toni Elias am<br />

Honda-Mann aus Yorkshire vorbei kämpft. Und<br />

der spektakulär fahrende Spanier, der vor einigen<br />

Jahren den Talentwettbewerb in seinem<br />

Heimatland vor Pedrosa, Lorenzo und Barbera<br />

gewann, geht dann auch an Laverty vorbei.<br />

Doch der Crescent Suzuki Pilot hat ganz offensichtlich<br />

Probleme, da er auch relativ kampflos<br />

Haslam ziehen lassen muss. Sein Teamkollege<br />

Lowes ist nach seinem kleinen Umweg als<br />

Elfter schon wieder hinter Melandri unterwegs<br />

und Canepa ist als 12. der beste Evo-Pilot vor<br />

Badovini mit der BMW-angetriebenen Bimota<br />

und dem S 1000 RR Ersatzfahrer Camier.<br />

Ende der 15. Runde packt sich Chaz Davies in<br />

der Schikane vor den Boxen den amtierenden<br />

Weltmeister Tommy Sykes und bringt sich damit<br />

auf Podestkurs. In der gleichen Runde ist<br />

für den Ducatisti mit dem Evo-Bike, Canepa,<br />

Feierabend. Drei Runden vor dem Ziel gelingt<br />

es Davies dann an Guintoli vorbei zu fahren<br />

WORLD SUPERBIKE IMOLA<br />

und wieder die zweite Position zu beziehen. Camier<br />

hat etwas weiter hinten sich an Iddon mit<br />

der zweiten Bimota vorbei gebremst und hat<br />

nun Badovini im Visier. Rea geht mit über vier<br />

Sekunden Vorsprung in die letzte Runde. Dann<br />

fährt die Vierergruppe mit Davies-Guintoli und<br />

den beiden Werks-Kawasakis. Bei letztgenannten<br />

hat sich gerade Baz vor den Weltmeister<br />

gesetzt. Das wird sicher spannend. Genau wie<br />

zwischen Haslam und Elias, der sich gerade<br />

Vierkampf um Platz drei im zweiten Lauf zwischen Tom Sykes,<br />

Sylvain Guintoli, Davide Giugliano und Loris Baz.<br />

wieder vor den Honda-Piloten gesetzt hat. Auf<br />

den letzten Rennmetern gibt es keine Veränderungen<br />

mehr und das Ten Kate-Team verlässt<br />

Italien mit zwei Siegerpokalen und 50 Punkten<br />

für Rea. Davies wird wieder starker Zweiter,<br />

jetzt vor Guintoli, Baz und Sykes. Giugliano<br />

kommt als Sechster<br />

in Wertung vor Elias,<br />

Haslam und den beiden<br />

Suzukis (Laverty<br />

vor Lowes). Melandri<br />

wird schwacher Elfter<br />

und verzieht sich still<br />

in sein Wohnmobil.<br />

Camier erreicht hinter<br />

Badovini als 13.<br />

das Ziel, wird aber<br />

als Evo-Sieger vor Salom,<br />

Scassa und Foret<br />

(15.) geehrt. Und<br />

Jonathan Rea übernimmt<br />

erstmals die<br />

WM-Führung in dieser<br />

Saison vor Sykes,<br />

Guintoli, Baz und Davies,<br />

der in Imola an<br />

Melandri vorbei gehen<br />

konnte. Ganz rund<br />

wäre dieser Erfolg<br />

natürlich, wenn Ten<br />

Kate jetzt noch eine<br />

Jacke „Imola“ oder<br />

einen technischen<br />

Artikel mit diesem<br />

wohlklingenden Namen<br />

im Programm<br />

hätte. Darüber macht<br />

sich Sieger Rea keine<br />

Sorgen: „Wir hatten<br />

hier von Anfang an ein<br />

tolles Motorrad mit<br />

tollem <strong>Speed</strong>. Dank<br />

geht an das Team, die<br />

mir für den zweiten<br />

Lauf ein noch besseres<br />

Motorrad hingestellt<br />

haben. Ich bin<br />

glücklich, dass wir<br />

jetzt bei jedem Rennen<br />

auf das Podest fahren können. Und natürlich<br />

über die WM-Führung, die ich jetzt nicht<br />

mehr abgeben will.“ Auch Sylvain Guintoli sah<br />

sehr viel Positives: „Der zweite Lauf war besser.<br />

Im ersten hatte ich besonders in der Endphase<br />

hart kämpfen müssen und wir verlieren<br />

immer noch in einigen Kurven. Ich habe hart<br />

gekämpft, freue mich über das Ergebnis und<br />

gratuliere Jonny zu dieser Fahrt.“ Und bevor<br />

Chaz Davies seiner Mama zum Muttertag gratulieren<br />

konnte, äußerte er sich<br />

zur Technik der Panigale: „Es<br />

war ein hartes Stück Arbeit und<br />

es waren zwei harte Rennen.<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Ich bin wirklich glücklich wie es<br />

hier gelaufen ist und wie sich<br />

dieses Motorrad bis jetzt entwickelt<br />

hat. Vom Aufbau der Maschine<br />

bis jetzt haben wir sehr<br />

viel getan und ich hoffe es geht<br />

so weiter!“<br />

Supersport<br />

Mit Lorenzo Zanetti gewann zur<br />

Freude von Honda-Sponsor Pata<br />

der Lokalmatador den Lauf<br />

in Imola. Beim Premierensieg<br />

holte der Donington-Sieger und<br />

Pata Honda Teamkollege Michael<br />

van der Mark den zweiten<br />

Platz. Bis zur 13. Runde führte<br />

Pole-Setter Kenan Sofuoglu vor<br />

Zanetti. Doch für den Mahi-Kawasaki<br />

Piloten aus der Türkei<br />

gab es einen weiteren Nuller, als die Kupplung<br />

seiner ZX6R den Dienst verweigerte. 20 Jahre<br />

nach dem auf der Strecke von Imola die beiden<br />

Formel Eins-Piloten Roland Ratzenberger<br />

und Ayrton Senna ihr Leben verloren, huldigte<br />

Zanetti dem Brasilianer mit einem Helm<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

31


Foto: Hans Denzler Foto: Wolfgang Zech<br />

im Senna-Design. Der 27 jährige ging als Zweiter ins Rennen, brachte<br />

seine Ten Kate CBR aber mit 2 Sekunden Vorsprung vor van der Mark<br />

ins Ziel, der sich seinen Weg nach einem Start vom sechsten Rang<br />

aus nach vorne kämpfen musste. Den letzten Podestplatz holte der<br />

20jährige Südfranzose Marino, der mit van der Mark die Supersport<br />

Lorenzo Zanetti gewann das Rennen der Supersport mit über zwei<br />

Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Michael vd. Mark.<br />

Weltmeisterschaft nun punktgleich anführt. Enorm stark war auch unser<br />

Landsmann Kevin Wahr unterwegs. Von Startplatz 12 kommend<br />

brachte er sich schnell in die Top Ten und erkämpfte sich in der letzten<br />

Runde noch den tollen 9. Platz.<br />

Lorenzo Zanetti: „Ein wunderbares Wochenende und es ist fantastisch<br />

WORLD SUPERBIKE IMOLA<br />

25 jährige Tscheche aus Brünn hatte bereits bei Halbzeit die Spitze<br />

übernommen. Den Weg zum Sieg hatte letztlich der bis dahin führende<br />

Lorenzo Savadori vom Team Pedercini (Kawasaki) frei gemacht, da die<br />

ZX10 R mit einem technischen Defekt ausrollte. Jezek liegt in der Meisterschaft<br />

nun 7 Punkte hinter seinem Teamkollegen Leandro Mercado,<br />

der in Imola als Dritter ins Ziel kam. „Ich bin so glücklich über diesen<br />

ersten Sieg“, sagte Ondrej Jezek. „Savadori konnte zu Beginn wegfahren,<br />

aber nach seinem Ausfall führte ich das Rennen an und musste<br />

hart pushen, um sicherzustellen, dass Massei die Lücke nicht zufahren<br />

konnte. Es macht mich stolz, dass ich mit der Panigale beim Heimrennen<br />

des Teams gewinnen konnte und ich danke allen für ihre Arbeit.<br />

Auch meiner Familie und meinem Sponsor ‚Fany Gastroservis‘. In Misano<br />

geht es weiter. Ich werde bereit sein.“ Der deutsche Marc Moser vom<br />

Triple Racing Team kam direkt hinter dem Dänen Schacht als 14. ins<br />

Ziel und sicherte damit seinem Triple M Racing-Team die ersten Punkte<br />

des Jahres.<br />

Superstock 600<br />

Mit einem Start-Ziel-Sieg im dritten Rennen der Superstock 600 Meisterschaft<br />

verkleinert Marco Faccani vom San Carlo Team Italia mit seiner<br />

Kawasaki ZX 6 R den Rückstand auf den Führenden Tuuli. Hinter<br />

dem jungen Italiener wurde heftig gestritten. Der Meisterschaftsführende<br />

Niki Tuuli (Kallio Racing Yamaha) setzte sich letztlich gegen Stefano<br />

Casalotti durch. Der Finne wäre fast in der ersten Runde mit einem<br />

riesigen Highsider von der Piste geflogen, konnte diesen aber abfangen.<br />

„Es sind jetzt nur noch 2 Punkte vor dem Rennsieger. Das wird noch<br />

hart.“<br />

Luca Salvadori, Michael Ruben und Federico Caricasulo folgten auf den<br />

Plätzen 4 bis 6. Die ersten drei Punkte holte mit seiner ZX-6R Julian<br />

Puffe. Der Schleizer Kawasaki-Pilot wurde 13. im Rennen, nach dem er<br />

sich als 17. Qualifiziert hatte.<br />

SuPERBikE SuPERPoLE iMoLa<br />

1. J. Rea<br />

GBR PATA Honda<br />

2. S. Guintoli<br />

3. D. Giugliano<br />

FRA<br />

ITA<br />

Aprilia Racing Team<br />

Ducati Superbike Team<br />

4. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />

5. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

1:46,289<br />

1:46,554<br />

1:46,555<br />

1:46,678<br />

1:46,740<br />

SuPERBikE RENNEN 1 iMoLa - 19 RuNDEN<br />

1. J. Rea<br />

2. C. Davies<br />

3. T. Sykes<br />

4. L. Baz<br />

5. S. Guintoli<br />

GBR PATA Honda<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

SuPERBikE RENNEN 2 iMoLa - 19 RuNDEN<br />

1. J. Rea<br />

GBR PATA Honda<br />

2. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />

3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

4. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

5. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

34:14,829<br />

+ 4,511<br />

+ 6,492<br />

+ 8,434<br />

+ 9,134<br />

34:14,255<br />

+ 4,095<br />

+ 5,546<br />

+ 6,285<br />

+ 7,147<br />

unser deutscher Starter kevin Wahr (19) schlug sich mit<br />

seiner yamaha tapfer und wurde am Ende Neunter.<br />

das Heimrennen zu gewinnen. Mir fehlen die Worte, aber ich danke<br />

allen für ihre Arbeit. Ich dachte schon am Freitag, dass ich gewinnen<br />

könnte, war aber bei diesem Rennen, da es mein Heimrennen und das<br />

unseres Sponsors ist, unter enormen Druck! Ich konnte an Kenan dranbleiben,<br />

aber erst nachdem er in die Box fuhr, konnte ich dieses Rennen<br />

gewinnen. Ich möchte diesen Sieg Andrea Antonelli widmen. Das ist<br />

für ihn.“<br />

Michael van der Mark erklärte später: „Das Rennen war wirklich gut.<br />

Wir haben im Warm-Up am Morgen einige Dinge ausprobiert und waren<br />

direkt schneller als am ganzen Wochenende. Deshalb freute ich mich<br />

auf das Rennen. Der Start war ok, aber ich war etwas zu schnell mit der<br />

Kupplung und verlor einige Plätze. In den ersten Runden war es schwer,<br />

andere Fahrer zu überholen und ich machte einige Fehler. Der Wind war<br />

dazu noch ziemlich stark und ich musste meine Bremspunkte ein bisschen<br />

verändern. Als ich an dritter Position lag, war ich ziemlich schnell<br />

und konnte die Zeiten von Kenan und Lorenzo mitgehen. Unglücklicherweise<br />

musste Kenan das Rennen aufgeben und Lorenzo gewann. Aber<br />

zusammen mit meinem Teamkollegen bei Patas Heimrennen auf dem<br />

Podium zu stehen ist einfach eine unglaublich gute Arbeit.“<br />

SuPERBikE-WM GESaMTSTaND 2014<br />

1. J. Rea<br />

2. T. Sykes<br />

3. S. Guintoli<br />

4. L. Baz<br />

5. C. Davies<br />

SuPERSPoRT quaLifyiNG iMoLa<br />

1. J. Cluzel<br />

2. K. Sofuoglu<br />

3. L. Zanetti<br />

4. K. Coghlan<br />

5. R. Tamburini<br />

GBR PATA Honda<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

FRA<br />

TUR<br />

ITA<br />

GBR<br />

ITA<br />

MV Agusta RC-Yakhnich<br />

MAHI Racing Team<br />

PATA Honda<br />

DMC Panavto-Yamaha<br />

San Carlo Puccetti Racing<br />

SuPERSPoRT RENNEN iMoLa - 17 RuNDEN<br />

1. L. Zanetti ITA PATA Honda<br />

2. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />

3. F. Marino FRA Intermoto Ponyexp.<br />

4. P. Jacobsen USA Intermoto Ponyexp.<br />

5. R. Rolfo<br />

ITA Team GO Eleven<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

MV Agusta<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

139<br />

135<br />

123<br />

119<br />

87<br />

1:51,110<br />

1:51,326<br />

1:51,443<br />

1:51,524<br />

1:51,711<br />

31:53,543<br />

+ 2,072<br />

+ 6,263<br />

+ 10,043<br />

+ 16,366<br />

Superstock 1000<br />

Mit dem Tschechen Ondrej Jezek vom Barni Racing Team Ducati gab<br />

es einen Premierensieger im Superstock 1000 Cup-Rennen von Imola.<br />

Im Ziel hatte er etwas mehr als eine Sekunde Vorsprung vor seinem<br />

Markenkollegen Fabio Massei, der für das EAB Ducati Team fährt. Der<br />

SuPERSPoRT-WM GESaMTSTaND 2014<br />

1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />

2. F. Marino<br />

3. L. Zanetti<br />

FRA<br />

ITA<br />

Intermoto Ponyexp.<br />

PATA Honda<br />

4. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

5. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

MV Agusta<br />

65<br />

65<br />

49<br />

44<br />

42<br />

32 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Donington gehört zu den Klassikern im Superbike-Rennkalender<br />

und war schon Austragungsort<br />

der Superbike WM-Premiere vor fast<br />

drei Jahrzehnten. Das Fahrerlager hat seit dieser<br />

Zeit eine neue Boxenanlage bekommen.<br />

Doch die Superstock-Klassen waren auch in<br />

diesem Jahr in Garagen untergebracht, die<br />

den Eindruck machen, als wären sie bereits im<br />

Zweiten Weltkrieg als<br />

Flugzeughallen genutzt<br />

worden. Schlimmer ist<br />

aber eindeutig der Streckenzustand<br />

des 4023<br />

Meter langen Kurses in<br />

Mittengland. Und besonders<br />

kniffelig wird<br />

die Situation, wenn Regen<br />

dazu kommt. Das<br />

Crescent-Team bestätigt<br />

dann auch, dass<br />

die Heimstrecke die Piste<br />

mit dem niedrigsten<br />

Grip-Level während der<br />

gesamten Saison ist. Es<br />

hält sich auch immer<br />

noch das Gerücht, dass<br />

Flugzeuge dafür verantwortlich<br />

sind. Luftfahrtexperten bestätigten<br />

uns, dass es nur bei Notlandungen zulässig<br />

sei, Kerosin vor der Landung abzulassen. Wenn<br />

man also bedenkt, dass Fluggesellschaften wie<br />

Ryanair schon fast trocken sind, wenn sie zum<br />

Landeanflug ansetzen, ist eine Verschmutzung<br />

mit Kerosin unwahrscheinlich. Allerdings liegt<br />

auch oft ein merkwürdiger Geruch über der<br />

Strecke, der bestimmt nicht von den Pommes<br />

mit Essig kommt. Weg von „Verschwörungstheorien“<br />

und ungesundem Essen – hin zu den<br />

Gripkünstlern mit ihren Superbikes. Immerhin<br />

ist nach den Läufen in Donington das erste<br />

Drittel der SBK-WM 2014 Geschichte!<br />

Training<br />

WORLD SUPERBIKE DONINGTON<br />

Donington - Heimspiel für die Favoriten<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Fünf - Donington/GB<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Sicherlich hätten die Briten gerne das Training<br />

dominiert, doch bereits zum Ende des ersten<br />

freien Trainings konnte sich mit Baz ein junger<br />

Franzose als Schnellster über die Bestzeit<br />

freuen. Dahinter drei Briten und ein „Asylant“:<br />

Lowes mit der Suzuki, Sykes mit der Kawa und<br />

der ganz in der Nähe der Strecke lebende Franzose<br />

Guintoli mit der Aprilia waren die TopFive<br />

am Freitag. Am Nachmittag setzte dann Giugliano<br />

mit der Panigale die Bestzeit vor Baz, Lowes,<br />

Sykes, Guintoli, Laverty, Rea und Haslam,<br />

der ebenfalls Heimschläfer bei diesem Rennen<br />

ist. Ernster wird es dann am Samstag, wo ja<br />

die Fahrkarten für die beiden Superpolesitzung<br />

erfahren werden. Sykes macht nun ernst,<br />

fährt als Einziger eine 1:27 und ist damit<br />

Schnellster vor Guintoli, Baz, Melandri und<br />

Rea. Canepa rangiert mit der Ducati auf Platz<br />

11 und ist damit schnellster Evo-Pilot. Der<br />

Südafrikaner Morais vertritt mittlerweile alleine<br />

das IRON BRAIN Grillini Kawasaki Team.<br />

Michel Fabrizio wurde ja beurlaubt. Doch der<br />

australische Ersatz Bryan Starring brach sich<br />

im Vorfeld beim Mountainbike-Training den<br />

Arm. Damit blieb Morais als 22. die Position<br />

Foto: Wolfgang Zech Foto: Hans Denzler<br />

Davide Giugliano (34) holte in Donington die Superpole<br />

und Tom Sykes war Mann des Wochenendes.<br />

vor den Anwärtern auf die Rote Laterne: das<br />

SBK Team EBR-Hero und die ungarische Toth-<br />

BMW Truppe. In der Superpole 1 stürzten<br />

dann Camier, Canepa und Corti. Der Brite mit<br />

der italienischen BMW zerstörte nicht nur die<br />

S 1000 RR sondern auch seinen linken Unterschenkel<br />

und die Chance auf einen weiteren<br />

Einsatz. Canepa raubte sich die Möglichkeit<br />

für eine Zeitenverbesserung, wogegen Badovini<br />

bereits die zweitbeste Zeit geliefert hatte und<br />

damit gemeinsam mit Toni Elias die Fahrkarte<br />

für die Superpole 2 in der Tasche hatte. In<br />

der Superpole 2 sicherte sich Davide Giugliano<br />

dann seine zweite Superpole. Und das im Nassen.<br />

Eine starke Leistung zeigte Leon Haslam<br />

als Zweiter vor Melandri, Lowes und Guintoli.<br />

Baz, Sykes und Rea auf den Positionen 6-8<br />

hätte man sicher weiter vorne erwartet. Wobei<br />

Rea genauso wie Guintoli neben die Strecke<br />

flogen. Dieses Kunststück brachte aber auch<br />

Polesetter Davide Giugliano fertig. Badovini<br />

wurde 12., was den Titel „beste Evo“ bedeutete.<br />

Der Italiener verzichtete allerdings darauf,<br />

seine Bimota dem Regen auszusetzen. Sicherlich<br />

nicht die schlechteste Entscheidung, da er<br />

ohnehin gegen die anderen Evo-Starter fährt<br />

und wenig von der Ehre hat, einige Superbikes<br />

hinter sich zulassen.<br />

Rennen Eins<br />

Davide Giugliano erwischt von der Pole den besten<br />

Start. Doch Melandri ist sehr entschlossen<br />

und drückt sich noch vorbei. Bereits in<br />

Goddards ist es dann Lowes der sich an beiden<br />

Werks-Aprilias vorbei drückt. Im technisch<br />

schwierigen Bergaufstück zeigt sich Baz auf<br />

Position Zwei vor Guintoli, Melandri, Haslam,<br />

Giugliano und Rea. In Runde Zwei macht der<br />

Ducati-Werksfahrer Davies einen Fehler in der<br />

Marlborough Kurve und verliert einige Positionen.<br />

Er ist jetzt nur noch 9. vor Sykes, aber<br />

hinter Laverty. Am Ende dieser Runde führt<br />

Lowes vor Guintoli, Baz, Melandri, Giugliano,<br />

Haslam, Rea, Laverty, Davies und Sykes. Rea<br />

sieht zwar in einem Duell mit Davies gut aus,<br />

doch heute hat er wohl keine Chance auf den<br />

Sieg. In Runde Drei bringt sich der „französische<br />

Lokalmatador“ Guintoli an die Spitze.<br />

Vor Lowes, Baz, Giugliano, Melandri. In Runde<br />

Vier sticht Melandri frech an Giugliano vorbei<br />

auf Platz 4, Sykes immer noch nur auf Position<br />

10 unterwegs. Dort ändert sich auch nichts,<br />

als am Ende der fünften<br />

Runde Sykes mit 2,6 Sekunden<br />

Rückstand auf<br />

Platz 10 fährt und dann<br />

in der Ferne sieht, wie<br />

Baz in Richtung Spitze<br />

kämpft. Mit Iddon fällt<br />

zu diesem Zeitpunkt der<br />

erste Brite aus und kurz<br />

danach folgt Laverty<br />

fast, als er von Haslam<br />

torpediert wird. Baz vor<br />

Lowes, Guintoli, Melandri,<br />

Giugliano, Rea<br />

und Davies. In der Folge<br />

entwickelt sich eine<br />

Fünfergruppe, die von<br />

einer Vierer-Formation<br />

mit Weltmeister Sykes<br />

als Letztem, verfolgt<br />

wird. Dann kommen Elias<br />

und mit Badovini und Salom, die als die besten<br />

Evo-Piloten fahren. In Runde 7 kann dann<br />

Haslam an Chaz Davies vorbei gehen. In Runde<br />

8 wacht dann endlich Sykes auf und schnappt<br />

sich sofort Davies und Haslam innerhalb einer<br />

Kurve. In der Schikane vor dem Hangar<br />

ist dann Rea fällig. Und Sykes macht Dampf<br />

– er ist jetzt eine halbe Sekunden schneller als<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

33


Foto: Wolfgang Zech<br />

Kollege Baz. Doch der führt vor Lowes und Giugliano.<br />

Marco Melandri hat sich an Guintoli<br />

vorbei gedrückt und Sykes ist 6.und im Windschatten<br />

der beiden Aprilias angekommen.<br />

Ende der 11. Runde versucht sich Giugliano<br />

an Baz vorbeizupressen, doch es klappt noch<br />

nicht. Aber in der gleichen Runde schafft es<br />

Sykes an Guintoli vorbei, der vor Schreck sogar<br />

die Linie nicht mehr fahren kann und den<br />

Notausgang in der Schikane nehmen muss.<br />

Sein Teamkollege ist wenig später fällig: nach<br />

einem Fehler von Melandri geht prompt die<br />

Einladung an Sykes. Der Brite nimmt den Italiener<br />

kaum wahr, als er den vierten Platz von<br />

ihm übernimmt. Die ersten Drei dürfen sich<br />

spätestens jetzt vor Sykes fürchten. Bis Runde<br />

14 hat er Melandri zwei Sekunden abgenommen,<br />

Rea ist Sechster vor Davies und Guintoli,<br />

Haslam, Badovini und Elias. Auf dem 12.<br />

Platz fährt Canepa, der damit bester Evo-Pilot<br />

in Wertung ist. In Runde 16 schafft es Morais<br />

am Franzosen Lanusse vorbei; zwischen den<br />

WORLD SUPERBIKE DONINGTON<br />

beiden ging es schon die letzten Runden richtig<br />

rund. In den Esses wirft dann Giugliano die<br />

zweitplatzierte Werks-Ducati weg. In Runde 17<br />

pfeift sich Sykes an Lowes vorbei und sorgt damit<br />

für die nächste Kawasaki- Doppelführung<br />

der Saison. Doch Weltmeister Sykes ist mit<br />

dem zweiten Platz nicht zufrieden. Zu Beginn<br />

der 20. Runde versucht er die erste Attacke gegen<br />

den 21 jährigen Franzosen auf der zweiten<br />

Kawasaki. Ende der Runde ist Sykes dann vorbei.<br />

Doch Baz hat nicht umsonst den größten<br />

Teil des Rennens geführt: in Goddards bremst<br />

Marco Melandri musste musste einen Sturz hinnehmen, genauso wie der Spanier Toni Elias (24).<br />

sich der Franzose mutig wieder vorbei in Führung.<br />

Doch nur drei Kurven später kommt der<br />

Konter von Sykes. Die Teamkollegen duellieren<br />

sich als wären sie MotoGP-Piloten in feindlichen<br />

Teams! Bis zum Ziel behält Sykes die<br />

Oberhand und gewinnt seinen nächsten Lauf.<br />

Der Evo-Team-Kollege Salom überholt in der<br />

letzten Kurve noch Canepa und wird bester<br />

Evo-Pilot. Bei der Performance der Werks-Kawas<br />

kann man sich nur noch fragen, wie sich<br />

die beiden „Grünen“<br />

selbst vom Titel fern<br />

halten können.<br />

Rennen 2<br />

Bei strahlendem Sonnenschein<br />

findet auch<br />

das zweite 23 Runden<br />

Rennen statt. Dieses<br />

Mal ist es Melandri,<br />

der mit einem Blitzstart<br />

vor Guintoli und<br />

Haslam das Kommando<br />

übernimmt. Aber<br />

bereits in der ersten<br />

Kurve Redgate geht Lokalmatador<br />

Guintoli in<br />

Führung. Baz ist zum<br />

Ende der ersten Runde<br />

3. vor Lowes Sykes<br />

und Rea, der fast für<br />

eine Kollision zwischen<br />

Lowes und Giugliano<br />

gesorgt hätte. Badovini<br />

ist 12. und bester Evo-Treiber vor Salom und<br />

Iddon. In Runde 4 drückt sich Giugliano an Laverty<br />

vorbei auf Position 7, nachdem er zuvor<br />

den Teamkollegen ausbremsen musste. Nach<br />

dem heftigen Rempler in der Anfangsphase<br />

fährt der Italiener ganz offensichtlich mit<br />

mächtig Wut im Bauch. So schnappt er sich<br />

den Honda-Piloten Rea nur eine halbe Runde<br />

später. Aber richtig dramatisch wird es in der<br />

sechsten Runde: Laverty stürzt zunächst, kann<br />

aber weiter fahren. Doch dann wird die Aprilia<br />

von Melandri zur Falle für die GSXR von Lowes.<br />

Melandri geht in der Marborough Kurve weit,<br />

Lowes sieht eine Lücke, doch Mel macht dicht<br />

– beide fliegen im hohen Bogen von den Bikes.<br />

In der Formation Guintoli-Baz-Sykes gehen die<br />

Drei an der Spitze in die achte Runde. Es folgen<br />

Giugliano, Rea, Davies, Haslam, Elias, Badovini,<br />

Iddon, Canepa und Salom. Morais ist<br />

als 14. unterwegs. Als es in Richtung Halbzeit<br />

geht, macht sich Sykes erstmals dran, an Baz<br />

vorbei zu gehen. Doch Baz hat bereits reichlich<br />

Selbstvertrauen getankt und setzt sofort<br />

einen erfolgreichen Konter. Die erste Drei fahren<br />

dicht beisammen, Giugliano folgt mit Respektabstand.<br />

In Runde 11 geht Baz erstmals<br />

in den Esses in Führung, doch Guintoli kontert<br />

erfolgreich - um in der Schikane die erkämpfte<br />

Position wieder an Baz zu verlieren. Doch die<br />

beiden französischen Streithähne haben bei<br />

ihrem Duell den Briten aus Huddersfield mit<br />

der Nummer Eins vergessen. In Runde 14 rangiert<br />

Davies auf 5 vor Rea. Elias und Salom<br />

wechseln Positionen in die Top Ten und Lowes<br />

geht an Andreozzi vorbei. Kurz danach sind<br />

Corti und Morais fällig. In Runde 15 schnappt<br />

sich Corti dann das südafrikanische „ewige“<br />

Talent Morais. Die beiden Kawas dominieren<br />

wieder die Spitze und die beiden Bimotas die<br />

Evo Klasse, für die sie aber keine Punkte erhalten,<br />

solange nicht die 125 Basis-Maschinen<br />

verkauft sind. Als die 17. Runde zu Ende geht,<br />

folgt Baz mit Abstand das Gespann Sykes und<br />

Guintoli. Letzterer bemerkt gerade rechtzeitig<br />

den näher kommenden Giugliano. In Runde<br />

20 geht Lowes nach kurzem Kampf an Iddon<br />

vorbei und ist damit endlich wieder in den Top<br />

Foto: Wolfgang Zech Foto: Hans Denzler<br />

34 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Dreikampf zwischen Lowes (22), Baz und Guintoli (50).


WORLD SUPERBIKE DONINGTON<br />

Ten. Jetzt hat er Toni Elias mit der privaten<br />

Aprilia im Visier. Viel Spannung und Action bekommen<br />

die über 50.000 Zuschauer nun im<br />

Feld geboten, denn die ersten Fünf sind relativ<br />

einsam mit jeweils fast 2 Sekunden Abstand<br />

deshalb durchgereicht. Doch mit einem weiteren<br />

Bombenstart hat er direkt 20 Meter gut<br />

gemacht. Als der Kurs vier Mal umrundet ist,<br />

hat sich Zanetti am jungen Amerikaner Jacobsen<br />

vorbei auf den dritten Platz gebracht. Und<br />

Kupplungsproblem in Imola hat es dieses Mal<br />

wohl die Hinterradbremse der ZX 6 R erwischt.<br />

Zanetti ist zunächst Zweiter hinter dem Führenden<br />

Coghlan, wird aber von Cluzel mit der<br />

Dreizylinder MV überholt. Der französische<br />

An Zweikämpfen mangelte es in Donington nicht. Loris Baz gegen Sylvain Guintoli (li.) und gegen Davide Giugliano (re.).<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Für Jonathan Rea (65) und Leon Haslam (91) gab es beim Heimrennen keinen Podestplatz - Sykes, Baz und Guintoli bestiegen es im zweiten Lauf<br />

unterwegs. Allerdings hat es schon Superbike-<br />

Rennen gegeben, bei den sich in den letzten<br />

Runden gewaltige Dramen abspielten. Man<br />

denke nur zwei Jahre zurück, als ein gewisser<br />

Jonathan Rea auf den letzten Metern den ersten<br />

möglichen BMW Doppelsieg vereitelte.<br />

Rea ist heute 6. vor seinem Teamkollegen<br />

Haslam. In der vorletzten Runde kann Laverty<br />

an Andreozzi vorbei gehen und ist 17. – was<br />

aber bedeutete dass es mit der Nichtwertung<br />

der beiden Bimotas wenigstens vorläufige<br />

Punkte gibt. In der letzten Runde schafft es<br />

der amtierende britische Superbike-Meister<br />

noch an Morais vorbei. Melandri wird als 19.<br />

Ins Ziel kommen.<br />

Mit jeweils einem Riesenwheelie gehen die<br />

beiden ersten über die Ziellinie. Salom bringt<br />

wieder auf dem Weg zur Ziellinie die Nase vor<br />

Canepa und wird einmal mehr bester Evo- Pilot.<br />

Chaz Davies wird guter Fünfter vor den beiden<br />

Hondas mit Rea und Haslam.<br />

Supersport<br />

Eine Honda stand auf der Pole. Doch es war<br />

Kenan Sofuoglu mit der Mahi-Kawasaki, der<br />

am besten weg kommt und vor Jacobsen,<br />

Marino in die Rechts biegt. Noch in der ersten<br />

Runde presst sich Coghlan an Jacobsen<br />

vorbei auf Platz Zwei. Imola-Sieger Zanetti<br />

ist Vierter vor Michael van der Mark, Cluzel,<br />

Tamburini, Wilaroit und Marino. Kevin Wahr<br />

ist sofort nach dem Start wieder in den WM<br />

Punkten unterwegs. Er ist vom 19. Startplatz<br />

gestartet. Obwohl er lange in den TopTen geführt<br />

wurde, konnte er in den letzten Minuten<br />

keine Verbesserung mehr fahren und wurde<br />

der italienische „Chips-Pilot“ kann sich in der<br />

gleichen Runde auch an Coghlan vorbei auf<br />

den zweiten Platz hinter dem dominierenden<br />

Sofuoglu bringen. Kevin Wahr muss sich gegen<br />

die Attacken von Russo wehren, dessen Honda<br />

deutlich besser geht. Bei Halbzeit hat sich<br />

der Brite Coghlan wieder vor Zanetti gesetzt,<br />

was auch gut ist, denn in der folgenden Runde<br />

erbt der Yamaha R6-Pilot die Führung von<br />

Kenan Sofuoglu, der mit technischem Defekt<br />

bis auf den 6. Platz zurück fällt. Nach dem<br />

Ex-Superbike-Streiter und Ex-Vizeweltmeister<br />

geht in der 13. Runde dann sogar in Führung.<br />

Doch Coghlan und die beiden Ten Kate-Piloten<br />

lauern im Windschatten des russischen Söldners<br />

mit der Yakhnich MV. Dessen Teamkollege<br />

ist nach einem Ausflug ins Kiesbett in der<br />

ersten Runde lediglich als 21. unterwegs. Als<br />

nur noch 5 Runden zu fahren sind, verweigert<br />

der Honda-Motor von Zanetti den Dienst und<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

35


WORLD SUPERBIKE DONINGTON<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Jules Cluzel wurde mit der MV Agusta im Rennen der Supersport Zweiter.<br />

es kommen nur noch drei Piloten für den Sieg in Frage. Und Ten Kate-<br />

Pilot van der Mark bringt sich in eine deutlich bessere Position, in dem<br />

er zunächst Coghlan vom 2. Platz verdrängt. Eine Runde später ist dann<br />

auch Cluzel fällig und der holländische Suzuka-Sieger führt seinen zweiten<br />

Supersport WM- Lauf an. In der 17 Runde greift dann Cluzel erneut<br />

nach dem Platz an der Spitze, doch der ehemalige 250er GP-Fahrer<br />

kann seine Linie nach dem erfolgreichen Überholvorgang nicht halten<br />

und verliert die Führung direkt wieder an van der Mark. Der 20jährige<br />

Marino ist 5. vor Jacobsen und DeRosa, der von Kennedy wenig später<br />

überholt wird. Um den 7. Platz streiten zu diesem Zeitpunkt noch<br />

Tamburini und Rolfo. In der letzten Kurve versucht es Jules Cluzel noch<br />

mal in der Marlborough Kurve, kommt wieder vorbei, kann aber wieder<br />

die Linie nicht halten und Michael van der Mark gewinnt sein zweites<br />

Saisonrennen.<br />

Die Superstock Klassen hatten in Donington frei, was vielleicht daran<br />

lag, dass in der Vergangenheit die lokalen Serienklassen oft schneller<br />

als viele der Superstock Piloten unterwegs waren.<br />

SuPERBikE SuPERPoLE DoninGTon<br />

1. D. Giugliano ITA Ducati Superbike Team<br />

2. L. Haslam GBR Pata Honda<br />

3. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

4. A. Lowes GBR Voltcom Crescent Suzuki<br />

5. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

Ducait<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

SuPERBikE REnnEn 1 DoninGTon - 23 RunDEn<br />

1. T. Sykes<br />

2. L. Baz<br />

3. A. Lowes<br />

4. M. Melandri<br />

5. C. Davies<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

GBR Voltcom Crescent Suzuki<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

SuPERBikE REnnEn 2 DoninGTon - 23 RunDEn<br />

1. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

2. L. Baz<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

4. D. Giugliano ITA Ducati Superbike Team<br />

5. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />

SuPERBikE-WM GESAMTSTAnD<br />

1. T. Sykes<br />

2. J. Rea<br />

3. L. Baz<br />

4. S. Guintoli<br />

5. C. Davies<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

GBR Pata Honda<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Suzuki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

1:44,903<br />

1:45,009<br />

1:45,111<br />

1:45,258<br />

1:45,839<br />

34:23,929<br />

+ 1,583<br />

+ 6,394<br />

+ 11,875<br />

+ 14,514<br />

34:14,134<br />

+ 3,678<br />

+ 7,376<br />

+ 10,827<br />

+ 15,140<br />

185<br />

159<br />

159<br />

148<br />

109<br />

Michael vd. Mark verteidigt mit dem Sieg seine WM-Führung.<br />

EJC<br />

SuPERSPoRT quALiFyinG DoninGTon<br />

1. M. vd Mark<br />

2. K. Sofuoglu<br />

3. K. Coghlan<br />

4. P. Jacobsen<br />

NED Pata Honda<br />

TUR Mahi Racing Team India<br />

GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

USA Intermoto Ponyexpres<br />

5. M. Bussolotti ITA Team Lorini<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

1:46,220<br />

1:46,983<br />

1:47,932<br />

1:48,158<br />

1:48,515<br />

Spannend bis zur letzten Runde machte der spanische EJC Pilot Javier<br />

Oranella vom Team Europ Food SL das Nachwuchsrennen mit den Honda<br />

Twins. Der 16-jährige aus Alicante, Spanien, der seine dritte Saison<br />

in der Serie fährt, konnte sich in der letzten Runde die Führung holen<br />

und einen kleinen Abstand vor dem Fünferpack mit Angelo Licciardi<br />

(S.E.F.A.B Racing), Augusto Fernandez (WIL Sport), Illan Fernandez (Evo<br />

Kids Racing) und Mika Perez (Cuna de Campeones) herausfahren. Die<br />

deutsche Clarissa Miebach ging von Platz 21 ins Rennen und verpasste<br />

als 16. ganz knapp Punkte.<br />

Sieger Ornella liegt jetzt in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz,<br />

sechs Punkte hinter dem Führenden Auguste Fernandez.<br />

Weiter geht es im heißen Malaysia. Hoffen wir dass Kevin Wahr noch<br />

kurzfristig einen Sponsor findet und seine Teilnahme gesichert wird.<br />

SuPERSPoRT REnnEn DoninGTon - 20 RunDEn<br />

1. M. vd Mark NED Pata Honda<br />

Honda<br />

2. J. Cluzel FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

3. K. Coghlan<br />

4. K. Sofuoglu<br />

GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

TUR Mahi Racing Team India<br />

5. F. Marino FRA Intermoto Ponyexpres<br />

SuPERSPoRT-WM GESAMTSTAnD<br />

1. M. vd Mark NED Pata Honda<br />

2. F. Marino<br />

3. J. Cluzel<br />

FRA<br />

FRA<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

MV Agusta RC-Yakhnich<br />

4. K. Coghlan GBR DMC Panavto-Yamaha<br />

5. L. Zanetti ITA Pata Honda<br />

MV Agusta<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

MV Agusta<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

30:47,132<br />

+ 0,114<br />

+ 1,266<br />

+ 1,556<br />

+ 7,472<br />

90<br />

76<br />

62<br />

60<br />

49<br />

36 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


MotoGP JEREZ<br />

Europaauftakt unter der Sonne Spaniens<br />

Der Weltmeister bricht alle Rekorde<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Mit dem Europaauftakt der MotoGP in Spanien,<br />

gab es auch gleich zwei spanische Jubilare.<br />

Jorge Lorenzo feierte seinen 200. Grand<br />

Prix Start und Marc Marquez seinen insgesamt<br />

100. Die Hoffnungen auf einen Sieg zum Jubiläum<br />

lagen bei beiden hoch, doch nur einer<br />

schaffte es.<br />

Eine Hiobsbotschaft erreichte unterdessen<br />

Veranstalter Dorna aus dem Hause Bridgestone,<br />

die ihren Ausstieg zum Ende der Saison<br />

2015 bekannt gaben. Der Reifenhersteller ist<br />

seit dem Anfang der Viertakter-Ära 2002 in<br />

der MotoGP präsent und stellte sich zu Beginn<br />

dem Wettbewerb mit Konkurrent Michelin.<br />

Nach anfänglichen Lehr- und Entwicklungsjahren<br />

gelang mit Casey Stoner und Ducati 2007<br />

der erste WM-Titel. Ein Jahr darauf folgte ein<br />

weiterer mit Valentino Rossi und Yamaha. Seit<br />

der Regeländerung ein Jahr darauf ist Bridgestone<br />

bis heute Exklusiv-Ausrüster in der höchsten<br />

Klasse der Motorradweltmeisterschaft.<br />

Shu Ishibashi, Senior Vize-Präsident und<br />

Chief Marketing Officer, sowie Kyota Futami,<br />

General Manager Motorsport, gaben zudem<br />

bekannt, das sie alles daran setzen werden,<br />

die Entwicklung der Reifen bis Ende 2015 fortzuführen<br />

und sich somit mit erhoben Haupt<br />

aus der Klasse verabschieden werden.<br />

Beim Gran Premio bwin de España war es<br />

zunächst NGM Forward Racing-Pilot Aleix Espargaro,<br />

der am Freitagmorgen mit 1:39.357<br />

die Bestmarke setzte. Seine Landsleute Jorge<br />

Lorenzo, Marc Marquez und Dani Pedrosa<br />

folgten auf den Plätzen zwei bis vier.<br />

Movistar Yamaha-Pilot Valentino Rossi, der vor<br />

dem Grand Prix-Wochenende verlauten ließ,<br />

dass er aufs spanische Podium zurückkehren<br />

möchte, wurde vor Alvaro Bautista, Andrea<br />

Dovizioso, Stefan Bradl, Yonny Hernandez<br />

und dem Briten Bradley Smith Fünfter. Rossi<br />

war damit auch letzter Fahrer, der mit den<br />

Schnellsten innerhalb einer Sekunde lag.<br />

Pramac Racing-Pilot Andrea Iannone, der<br />

zum Ende der Sitzung hinter Nicky Hayden<br />

auf Platz zwölf lag, musste fünf Minuten vor<br />

Schluss unfreiwillig zu Boden und hinterließ<br />

seinem Team damit den ersten Schrotthaufen<br />

des Wochenendes. (Fortsetzung folgt)<br />

Einen schwierigen Einstieg in das Wochenende<br />

hatte auch Ducati-Pilot Cal Crutchlow, dessen<br />

operierte Hand immer noch Probleme bereitete.<br />

Ob er am Rennen teilnehmen würde, ließ er<br />

in der Pressekonferenz Tags zuvor noch offen.<br />

Trotz seiner Schmerzen absolvierte er am Freitagmorgen<br />

18 Runden, kam am Ende auf den<br />

Platz seiner Rundenanzahl und zeigte sich fürs<br />

Rennen schon etwas optimistischer. „Ich werde<br />

mir anschauen, wie es nach den Trainings aussieht.<br />

Am wichtigsten ist, dass ich mit meiner<br />

rechten Hand ordentlich bremsen kann. Sollte<br />

das nicht der Fall sein, macht eine Teilnahme<br />

am Rennen wenig Sinn, denn ich möchte auch<br />

keine Gefahr für andere Fahrer darstellen. Die<br />

Sicherheit geht eindeutig vor!“<br />

Marquez sorgt für Klarheit<br />

Vorweg: Durch die immens gestiegenen<br />

Streckentemperaturen zum Vormittag konnte<br />

keiner der Protagonisten des MotoGP-Fahrerfeldes<br />

seine Rundenzeiten zum Vormittag verbessern.<br />

Die Bestzeit erzielte hier der Weltmeister, lag<br />

damit aber exakt zwei Zehntel über der Espargaro-Zeit<br />

vom Vormittag. Der Spitzenreiter<br />

von Training Nummer eins sah, wiederum zwei<br />

Zehntel hinter Marc Marquez, als Zweiter die<br />

schwarz-weiß-karierte Flagge. Aleix Espargaro<br />

nach dem ersten Tag: „Heute Morgen waren<br />

die Zeiten richtig schnell und wir hatten von<br />

Beginn an eine gute Pace. Am Nachmittag<br />

waren die Bedingungen durch die Hitze komplett<br />

anders und es fühlte sich teilweise an, als<br />

würde man auf Eis fahren. Da es am Sonntag<br />

im Rennen auch sehr heiß sein wird, müssen<br />

wir weiter an der Balance arbeiten, denn mit<br />

den Reifen wird es schwierig. Die Medium-Mischung<br />

kommt genau so wenig in Frage, wie<br />

die extra weiche, mit der ich heute meine Bestzeit<br />

gefahren bin. Der weiche hat recht schnell<br />

begonnen, über die Front zu schieben. Es wird<br />

also gut sein, die richtige Abstimmung mit den<br />

harten Reifen zu finden, vor allem mit vollem<br />

Tank.“<br />

Hinter Marquez und Espargaro die beiden Italiener<br />

Andrea Dovizioso und Valentino Rossi,<br />

gefolgt von Vizeweltmeister Jorge Lorenzo als<br />

Fünften.<br />

Eine doch schon etwas größere Lücke tat sich<br />

zu Dani Pedrosa auf, der mit gut sieben Zehntel<br />

Rückstand hinter seinem Teamkollegen nur<br />

auf Platz sechs rangierte. Hinter ihm setzte<br />

sich Alvaro Bautista gegen Widersacher Stefan<br />

Bradl durch, Andrea Iannone verbesserte sich<br />

auf Platz neun und konnte kurz vor Schluss,<br />

in Kurve eins, einen weiteren Schaden an seiner<br />

Pramac Ducati geradeso vermeiden. Nicky<br />

Hayden machte am Ende des Tages die Top<br />

Ten rund.<br />

Einen bösen Abflug hatte Bradley Smith zu<br />

verkraften, der seine Monster Tech3 Yamaha<br />

M1 in Kurve elf zertrümmerte, glücklicherweise<br />

aber unverletzt davontrabte.<br />

Hiroshi Aoyama und Hector Barbera hatten<br />

an diesem Nachmittag ebenfalls unfreiwilligen<br />

Bodenkontakt, beließen es aber zum Glück<br />

auch nur bei kostspieligen Sachschäden.<br />

Pedrosa mit Bestzeit am Samstagvormittag<br />

Es waren noch keine zehn Minuten vergangen,<br />

als Marc Marquez mit 1:39.007 die schnellste<br />

Runde des Wochenendes in den Asphalt<br />

brannte, bei der es für den Campeóne bis Sitzungsende<br />

auch bleiben sollte. Der erste, der<br />

die 1:39er Marke unterbieten sollte, war Jorge<br />

Lorenzo. Mit einer Zeit von 1:38.918 sah es<br />

bis kurz vor Schluß auch danach aus, als ob er<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

37


die Führung verteidigen könnte. Doch er hatte<br />

die Rechnung ohne „Kumpel“ Dani Pedrosa<br />

gemacht. Der kleine Spanier in Diensten von<br />

Repsol Honda sorgte drei Minuten vor Beendigung<br />

von FP3 mit 1:38.768 für Klarheit und<br />

war somit Schnellster des Vormittags.<br />

Der beste Nicht-Spanier hieß Valentino Rossi,<br />

der vor seinem ehemaligen Teamkollegen Colin<br />

Edwards auf Platz vier landete. Der texanische<br />

NGM Forward-Pilot, der kürzlich noch seinen<br />

Rücktritt zum Ende der Saison bekanntgab,<br />

ruderte in Jerez de la Frontera schon wieder<br />

etwas zurück.<br />

Auf meine direkte<br />

Frage war jedenfalls<br />

keine direkte<br />

Antwort zu erwarten<br />

und ich sollte<br />

stattdessen doch<br />

lieber erst einmal<br />

wieder fünf<br />

Euro zahlen, da<br />

er sonst nicht mit<br />

mir reden würde.<br />

„Lieber Colin, erinnere<br />

dich doch<br />

bitte in Zukunft<br />

daran, dass wir beide beim gleichen Brautpaar<br />

schon einmal Trauzeugen waren und<br />

dass ich selten fünf Euro für Dich einstecken<br />

habe. Und da du meine Scheine auch<br />

meistens nicht klein machen kannst, überlege<br />

ich mir, vielleicht für die gesamte Saison<br />

im Voraus zu zahlen, oder besser doch<br />

lieber nicht, denn das hast du ja beim nächsten<br />

Rennen wohl auch schon wieder vergessen.<br />

Egal, Hauptsache du bleibst dem<br />

Zirkus noch ein wenig erhalten!“ Doch Spaß<br />

bei Seite.<br />

Ein großer Schritt<br />

nach vorn gelang<br />

unserem Deutschen<br />

Stefan<br />

Bradl, der seine<br />

Zeit zum Freitag<br />

um über eine Sekunde<br />

verbessern<br />

konnte. Mit Platz<br />

sechs ließ er Aleix<br />

Espargaro, Andrea<br />

Dovizioso, Pol Espargaro<br />

und Bradley<br />

Smith hinter<br />

sich, die alle den<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Peter Lange<br />

direkten Einzug<br />

in Qualifying zwei<br />

schafften.<br />

Zum Nachsitzen musste unterdessen ein bedröbbelt<br />

schauender Alvaro Bautista, der im<br />

Ausscheid vom Rest des Feldes als Zwölfter,<br />

hinter Nicky Hayden, den Einzug in Qualifying<br />

zwei auch nur mit Ach und Krach schaffte.<br />

Dem spanischen Heißsporn von GO&FUN Gresini<br />

gelang es in allen Sitzungen nicht, seine<br />

Rundenzeiten wesentlich zu verbessern, was<br />

bei den beteiligten Teammitgliedern wiederum<br />

zum Stirnrunzeln führte.<br />

Marquez mit Rundenrekord zur Pole<br />

38 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

MotoGP JEREZ<br />

Wenn das so weitergeht, brauch jeder Journalist<br />

in der laufenden Saison nur noch kopieren<br />

und einfügen zu betätigen, denn die Leistung<br />

des Weltmeisters war auch in Andalusien gigantisch.<br />

Marc Marquez „umflog“ die Strecke bei seinem<br />

100. Grand Prix Start in 1:38.120, einer<br />

Zeit, die bis zu diesem Tag auf dieser Piste<br />

noch keinem gelang und das regelrecht in letzter<br />

Sekunde. „Ich bin sehr glücklich über diese<br />

Pole, denn sie war hart umkämpft und ehrlicher<br />

Weise habe ich sie so auch nicht erwartet.<br />

Wir haben mit der Strecke, im Gegensatz<br />

zu den Anderen, etwas mehr Probleme und<br />

waren dennoch in der Lage, auf dem Niveau<br />

von Jorge und Dani zu fahren. Wir änderten<br />

die Strategie in letzter Sekunde und ich fragte<br />

meinen Cheftechniker Santi (Hernandez), ob<br />

es möglich wäre, mit den weichen Reifen auf<br />

drei Runs, damit nur auf zwei Stopps zu wechseln<br />

und er sagte das es möglich wäre. Jetzt<br />

bin ich sehr zufrieden, dass es funktionierte,<br />

wissen aber auch, dass der wichtigste Tag<br />

erst morgen kommt und Jorge und vor allem<br />

Dani haben einen großen Schritt nach vorn<br />

gemacht.“<br />

Zweier wurde Jorge Lorenzo, der nach dem<br />

Qualifying folgendes zum Ausdruck brachte.<br />

„Wir haben unser Bestes versucht, um die<br />

schnellste Rundenzeit zu fahren. Ich hatte Probleme<br />

mit dem zweiten Satz Reifen und kann<br />

mir noch nicht erklären warum! Sie fühlten<br />

sich rutschig an und das war dann auch der<br />

Grund, warum ich meine Zeit nicht noch einmal<br />

verbessern konnte. Das Ziel war heute, in<br />

der ersten Reihe zu stehen. Natürlich wäre die<br />

Pole hier besser, doch umso wichtiger ist es<br />

jetzt, morgen gut zu starten. Ich denke wir haben<br />

eine gute Pace, um morgen an der Spitze<br />

mitkämpfen zu können. Es wird wichtig sein,<br />

in den ersten Runden nicht den Anschluss zur<br />

Spitze zu verlieren. Ich fühle mich wie im letzten<br />

Jahr körperlich gut und das wird fürs Rennen<br />

auch sehr wichtig sein.“<br />

Die erste Startreihe besetzt Dani Pedrosa, nur<br />

0,089 Sekunden hinter Lorenzo, als Dritter,<br />

vor Valentino Rossi, der die zweite eröffnet<br />

und einer besseren Leistung etwas hinterher<br />

trauerte. „Ich habe natürlich alles versucht,<br />

um in die erste Startreihe zu kommen, wusste<br />

aber auch, dass es schwierig werden würde.<br />

Ich war in allen Sitzungen immer in der Nähe<br />

der Top Drei und meine Rundenzeit war nicht<br />

so schlecht. Ich bin zufrieden, zumal es mein<br />

bestes Qualifying-Ergebnis der Saison ist und<br />

auf dem Motorrad fühle ich mich auch wohl.<br />

Morgen werde ich das Maximale tun, in den<br />

Top Drei zu bleiben und ich denke, es wird viel<br />

von den Reifen abhängig sein.“<br />

Aleix Espargaro bestätigte mit Startposition<br />

fünf seine guten Leistungen des Wochenendes<br />

und Ducati-Pilot<br />

Andrea<br />

Dovizioso war<br />

mit Platz sechs<br />

auch nicht unzufrieden.<br />

In der dritten<br />

Startreihe nahmen<br />

Stefan<br />

Bradl, Pol Espargaro<br />

und<br />

Teamkollege<br />

Bradley Smith<br />

Aufstellung, gefolgt<br />

von Alvaro<br />

Bautista, Colin Edwards und Nicky Hayden.<br />

Für Alvaro Bautista war diesmal nicht mehr<br />

als Platz zehn drin, dementsprechend enttäucht<br />

äußerte er sich im Anschluss. „Leider<br />

hat sich die Situation zu gestern nicht geändert.<br />

Wir haben viele verschiedene Einstellungen<br />

versucht, aber letztlich keine Lösung<br />

gefunden. Mir fehlt der Frontgrip in den engen<br />

Kurven und beim herausbeschleunigen<br />

fängt sofort das Hinterrad an durchzudrehen<br />

und dadurch verliere ich natürlich viel<br />

Zeit. Ich hatte mir<br />

das Wochenende<br />

eigentlich etwas<br />

besser vorgestellt,<br />

aber die Realität<br />

ist nun mal anders.<br />

Das Rennen<br />

wird für mich sehr<br />

hart werden, gerade<br />

weil ich mich<br />

auf dem Motorrad<br />

nicht wohl fühle.<br />

Unser Ziel ist, die<br />

Ziellinie zu überqueren<br />

um möglichst<br />

viele Punkte<br />

zu sammeln. Vielleicht<br />

finden wir<br />

morgen im Warmup<br />

noch eine Lösung, obwohl die ganzen Abstimmungsarbeiten<br />

bis jetzt keine Wirkungen<br />

zeigten. Es gibt halt eine gewisse Grenze, die<br />

wir nicht überschreiten können.“ Seine Hoffnungen<br />

blieben aber auch im Warmup unerfüllt.<br />

Cal Crutchlow hatte mit Schmerzen zu kämpfen. (o.li.)<br />

Kampf ums Podium zwischen Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa. (o.re.)<br />

Marc Marquez bricht sämtliche Rekorde und geht im Rennen spielerisch am neunfachen Weltmeister vorbei.<br />

Der Italiener Andrea Iannone sorgte für reichlich Schrott im Team von Pramac-Racing. (u.re.)<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

Sieg beim 100. Grand Prix Start<br />

Die große Frage, die sich schon am Samstag<br />

stellte, war im Rennen die Wahl der richtigen<br />

Reifen zu treffen. Durch die hohen Streckentemperaturen,<br />

die um 14.00 Uhr Ortszeit<br />

schon jenseits der 50 Grad-Marke lagen, sollte<br />

diese der Schlüssel zum Erfolg werden.<br />

Als klarer Favorit ging der Weltmeister ins<br />

Rennen und ließ auf der andalusischen Strecke<br />

im Verlauf auch nichts anbrennen. Er<br />

bekämpfte sich zwar die ersten Runden mit<br />

seinem Lieblingsgegner Valentino Rossi, aber<br />

es sah immer danach aus, als wolle er nur für<br />

etwas Show sorgen und so kam es dann auch.<br />

In Runde vier war Schluss mit lustig, Marquez<br />

setzte sich uneinholbar vom Rest des Feldes<br />

ab und fuhr bei seinem 100. Grand Prix sei-


Foto: Peter Lange<br />

Marquez gewinnt überlegen<br />

vor Rossi und Pedrosa.<br />

MotoGP JEREZ<br />

nen ersten Sieg in Jerez de la Frontera ein. Die<br />

Freude nach dem Rennen war beim Spanier<br />

riesig, denn er hatte das getan, was ihm in<br />

den Jahren zuvor auch in den kleineren Klassen<br />

nicht gelang. „Als Valentino in den ersten<br />

Runden vor mir lag, habe ich gemerkt, dass<br />

er versuchte, das Tempo zu verlangsamen und<br />

damit zu kontrollieren. Also war der Plan, so<br />

schnell wie möglich an ihm vorbei zu gehen,<br />

um selbst das Tempo zu bestimmen. Nach<br />

mehreren Versuchen konnte ich ihn in der<br />

fünften Runde überholen und zog das Tempo<br />

etwas an. Ich war aber dann schon etwas<br />

überrascht, wie schnell sich eine Lücke auftat.<br />

Das hatte ich nicht erwartet. Wie auch immer,<br />

ich bin im Moment in guter Form und gebe in<br />

jedem Training und Rennen 100 Prozent und<br />

das muss ich auch, denn Dani, Valentino und<br />

Jorge sind das auch. Ich bin mir auch sicher,<br />

das der Tag kommen wird, wo einer von den<br />

Drei schneller sein wird und ich das Rennen<br />

nicht gewinnen werde. Dann muss es heißen,<br />

wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft mitzunehmen.“<br />

Sein Widersacher der ersten Runden erfüllte<br />

sich mit Platz zwei seinen Wunsch des Wochenendes<br />

und verwies damit Dani Pedrosa<br />

auf Platz drei. „Ich bin sehr glücklich, denn<br />

Jerez zählt zu einer meiner Lieblingsstrecken.<br />

Die Atmosphäre rund um die Strecke und die<br />

vielen Zuschauer machen das Wochenende<br />

immer zu etwas ganz besonderem. Wir haben<br />

das gesamte Wochenende gute Arbeit geleistet<br />

und das Motorrad ständig verbessert, auch<br />

heute Morgen im Warmup. Im Rennen habe ich<br />

versucht, an Marc dranzubleiben, aber es war<br />

unmöglich. Die Strecke war durch die Hitze in<br />

einem schlechten Zustand und das Motorrad<br />

hat in jeder Ecke geschoben. Als Marc auf und<br />

davon war, habe ich versucht, mein Tempo zu<br />

halten und zu pushen, was mir auch gelang.<br />

Mein Bike war sehr gut ausbalanciert und<br />

somit konnte ich die Rundenzeiten konstant<br />

halten. Am Ende hat mich Dani noch ziemlich<br />

unter Druck gesetzt, aber ich versuchte verzweifelt<br />

vorn zu bleiben. Über den Ausgang bin<br />

ich sehr stolz und glücklich, denn mein letztes<br />

Podium in Jerez war 2010.“ So der Rekordweltmeister<br />

im Anschluss.<br />

Dani Pedrosa sagte als Dritter: „Das Rennen<br />

war heute sehr schwierig, denn ich hatte<br />

schon früh Probleme mit dem Vorderreifen.<br />

Ich sah, dass Marc vorn weg fuhr und konnte<br />

auch nichts tun, um an ihm dranzubleiben. Es<br />

war heute einfach sein Rennen. Ich bin dann<br />

viele Runden an den Yamahas von Rossi und<br />

Lorenzo geblieben und am Ende konnte ich<br />

dann noch auf Angriff fahren. Ich habe mir<br />

Lorenzo geschnappt und hätte zum Schluss<br />

noch ein oder zwei Kurven gebraucht, um auch<br />

Rossi noch zu überholen. Am Ende reichte es<br />

für Platz drei, mit dem ich hier trotzdem zufrieden<br />

sein kann.“<br />

Jorge Lorenzo rannte in Jerez seinem zweiten<br />

Podiumsplatz in der Saison hinterher und<br />

die Verzweiflung war ihm nach seinem 200.<br />

Grand Prix Start auch sichtlich ins Gesicht<br />

geschrieben. Dementsprechend knapp, sein<br />

Statement: „Der Start war schlecht und das<br />

Rennen gestaltete sich schlimmer, als ich erwartet<br />

hatte. Das Gleiche galt für meinen körperlichen<br />

Zustand über die Renndistanz. Wir<br />

müssen jetzt weiter hart arbeiten und warten,<br />

bis unsere Zeit gekommen ist.“<br />

Andrea Dovizioso überquerte als Fünfter die<br />

Ziellinie und Alvaro Bautista, jubelnd, als<br />

Sechster.<br />

Stefan Bradl fiel im Rennen immer weiter zurück<br />

und musste sich als Zehnter noch Aleix<br />

Espargaro, Bradley Smith und Pol Espargaro<br />

geschlagen geben. „Ich bin sehr enttäucht.“<br />

sagte der Zahlinger. „Ich hatte nach ein paar<br />

Runden wieder Probleme mit meinem rechten<br />

Arm, wie auch schon in der Vergangenheit und<br />

das hat letztendlich mein Rennen zerstört. Ich<br />

hatte im November 2012 schon eine Operation<br />

an diesem Arm und muss jetzt definitiv nochmal<br />

zum Arzt. Es soll aber keine Entschuldigung<br />

sein, denn wir hatten am Wochenende<br />

die Pace, um mit der Spitzengruppe mitfahren<br />

zu können.“<br />

Hinter ihm folgten die beiden Aspar-Piloten<br />

Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama, Rookie<br />

Scott Redding, Pramac-Pilot Yonny Hernandez<br />

und Hector Barbera, der den letzten Punkt als<br />

Fünfzehnter einheimste.<br />

Cal Crutchlow gab im Rennen alles, musste<br />

aber wegen technischen Problemen das Rennen<br />

frühzeitig beenden, genauso wie Colin Edwards<br />

und Mike di Meglio.<br />

Karel Abraham ging schon in der dritten Runde<br />

zu Boden und fünf Runden vor Schluss<br />

bescherte Andrea Iannone seinem Team den<br />

nächste Schrotthaufen des Wochenendes.<br />

Einen herben Rückschlag erlitt der sympathische<br />

Ioda Racing-Pilot Danilo Petrucci, der<br />

schon im Warmup einen spektakulären Abflug<br />

hatte und sich dabei das Handgelenk brach.<br />

Eine Rennteilnahme war damit am Vormittag<br />

schon ausgeschlossen.<br />

Moto2: Cortese sorgt für Kopfschütteln<br />

Nachdem der Berkheimer für das Wochenende<br />

glänzend aufgelegt schien und in den Trainingssitzungen<br />

ständig unter den Führenden<br />

auftauchte, legte er sich unnötiger Weise zuerst<br />

mit Dominique Aegerter an, der sich auf<br />

einer schnellen Runde befand als Cortese ihm<br />

im Schneckentempo auf der Ideallinie vors<br />

Vorderrad fuhr und kurz danach gleich noch<br />

mit Tito Rabat, mit dem er das selbe Spielchen<br />

vollführte. Beide Leidtragenden machten<br />

ihren Unmut gegenüber Cortese gleich auf der<br />

Strecke recht deutlich indem der Schweizer<br />

nach ihm trat, zum Glück ohne Berührung und<br />

der Spanier gegenüber Corteses Helm seine<br />

rechte Hand nicht richtig unter Kontrolle halten<br />

konnte. Man muss hier wirklich bezweifeln,<br />

vor allem nach der Grand Prix Erfahrung des<br />

Moto3-Weltmeisters von 2012, dass diese Vorkommnisse<br />

unabsichtlich geschehen. Zudem<br />

gibt es klare Regularien und Gentleman Agreements,<br />

die einem Fahrer untersagen, sich in<br />

einer Auslaufrunde auf der Ideallinie herum-<br />

Sandro Cortese (11) machte am Wochenende<br />

vieles richtig, aber auch vieles falsch.<br />

Foto: Tobias Linke<br />

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06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

09/2010<br />

14/2010<br />

S Size<br />

39


zutummeln. Sei es drum, seinen Beliebtheitsgrad<br />

hat Sandro Cortese damit wohl nicht weiter<br />

steigern können.<br />

Mika Kallio holt die Pole Position<br />

Dass sich der schnelle Finne immer mehr zum<br />

Titelanwärter mausert, zeigte er schon in den<br />

freien Sitzungen und unterstrich diese aufsteigende<br />

Leistungskurve im Qualifying mit Nachdruck.<br />

Mit einer Zeit von 1:42.766 verwies er<br />

Sandro Cortese mit einem Rückstand von einer<br />

viertel Sekunde auf Platz zwei. Luis Salom<br />

tauchte als erster Spanier auf Platz drei auf,<br />

gefolgt von Tom Lüthi, Domi Aegerter, Tito Rabat<br />

und Moto2-Rookie Jonas Folger.<br />

Marcel Schrötter schaffte mit Platz neun ebenfalls<br />

den Sprung in die Top Ten. Vor ihm nur<br />

noch Maverick Vinales und hinter ihm der<br />

Franzose Johann Zarco auf zehn.<br />

Erstes Podium für Jonas Folger und<br />

Start-Ziel Sieg für Mika Kallio<br />

Was Mika Kallio im Quali und Warmup demonstrierte,<br />

setzte er im Rennen fort. Der Marc VDS-<br />

Pilot setzte sich von Beginn an an die Spitze<br />

und gab sie bis zum Ende des Rennes nicht<br />

mehr her. „Wir hatten einen klaren Plan fürs<br />

Rennen und der war, in Führung zu gehen, Gas<br />

zu geben und in den ersten fünf Runden den<br />

Vorsprung zu den Verfolgern auszubauen. Des<br />

Weiteren galt es die Reifen bis zum Ende so<br />

schonend wie möglich zu behandeln und den<br />

Vorsprung zu verwalten. Der Plan funktionierte<br />

perfekt! Auch wenn es nicht danach aussah,<br />

war es ein schwieriges Rennen. Ich war die<br />

ganze Zeit am Limit, um meinen Vorsprung<br />

weiter auszubauen, denn Dominique Aegerter<br />

war drauf und dran<br />

mich einzuholen. Ich<br />

habe im Rennen auch<br />

keinen Fehler gemacht<br />

und das steigerte zusätzlich<br />

mein Selbstvertrauen.<br />

Der Sieg<br />

heute ist der Lohn für<br />

ein gelungenes Wochenende<br />

und zum<br />

Abschluss möchte<br />

ich noch ein riesiges<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Dankeschön an mein<br />

Team aussprechen,<br />

die hier alle einen fantastischen<br />

Job erledigt haben.“<br />

Hinter dem Finnen ließ Domi Aegerter nichts<br />

anbrennen und behauptete seinen zweiten<br />

Platz bis zu Ende. „Mein Start war sehr gut, ich<br />

war sofort Zweiter hinter Kallio. Aber leider beging<br />

ich in den ersten beiden Runden ein paar<br />

kleine Fehler, das ergab sofort eine Sekunde<br />

Abstand zum Finnen. Ich habe danach alles<br />

versucht, in jeder Kurve, bei jedem Bremsvorgang,<br />

um ihm wieder näher zu kommen.<br />

Manchmal kam ich einen oder zwei Zehntel<br />

näher, dann verlor ich wieder etwas an Boden.<br />

Zudem wusste ich, dass mir Jonas Folger im<br />

Nacken saß. Also waren Fehler absolut verboten,<br />

ich musste den Kampf auch nach hinten<br />

im Kopf behalten. Mit den 20 Punkten für den<br />

2. Platz bin ich natürlich sehr zufrieden. Auch<br />

der Verlauf des gesamten Weekends war sehr<br />

positiv. Ich hoffe, dass wir den Schwung von<br />

hier auch zu den nächsten Rennen mitnehmen<br />

können. Nach dieser Klassierung ist mein<br />

nächstes großes Ziel naheliegend: Ich will den<br />

meinen ersten GP gewinnen!“<br />

Hinter dem Schweizer hatte sich mit einer<br />

Sekunde Rückstand inzwischen Jonas Folger<br />

festgesetzt, der wiederum auch eine Lücke zu<br />

seinen Verfolgern herstellen konnte. Am Ende<br />

wurde es das erste Podium in der ersten Moto2<br />

40 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Tobias Linke<br />

MotoGP JEREZ<br />

Saison. „Anscheinend muss die Weltmeisterschaft<br />

erst nach Jerez kommen, dass es endlich<br />

mit dem ersten Saisonpodium klappt. Im<br />

vergangenen Jahr war es genauso. Nein, ich<br />

bin überglücklich mit diesem Ergebnis. Ich<br />

musste aber alles dafür geben. Ich war in jeder<br />

Runde am absoluten Limit unterwegs und<br />

es war bestimmt eines der härtesten Rennen<br />

meiner Karriere. Diese Saison ist meine erste<br />

in Moto2 und seit dem Klassenwechsel habe<br />

ich schon mehrmals bewiesen, dass ich auch<br />

in dieser Kategorie sehr schnell sein kann. Leider<br />

konnte ich das bislang immer nur mit einer<br />

schnellen Runde zeigen, aber noch nie am<br />

Renntag. Heute hat endlich alles gepasst, ich<br />

konnte schließlich das umsetzen, wozu ich in<br />

der Lage bin. Der Start ist super gelungen und<br />

nach den ersten Kurven habe ich sofort meinen<br />

Rhythmus gefunden und ich habe mich<br />

sehr wohl gefühlt. Außerdem haben dieses Mal<br />

die Reifen bestens funktioniert. All das zusammen<br />

war die Basis, dass ich mich gleich an der<br />

Spitzengruppe anhängen konnte. In weiterer<br />

Folge habe ich auch alles unternommen, um<br />

dranzubleiben, und versucht keine Fehler zu<br />

machen. Gleichzeitig musste ich hart pushen,<br />

denn ich spürte den Druck von Tito (Rabat). Er<br />

war nur 1,5 bis 2 Sekunden knapp hinter mir<br />

und mit dem kleinsten Fehler wäre ich leichte<br />

Jonas Folger fährt das erste Podium in der Moto2 ein. Der Sieger hieß Mika Kallio und<br />

zweiter wurde Dominique Aegerter. Im Rennen selbst waren Stürze an der Tagesordnung.<br />

Beute gewesen. Ich muss ehrlich eingestehen,<br />

dass ich in dieser Phase des Rennens leicht<br />

nervös wurde. Schließlich konnte ich doch<br />

mein erstes Podium in dieser engumkämpften<br />

Klasse einfahren. Ich freue mich auch riesig<br />

für mein Team, denn sie machen einen super<br />

Job. Danke Jungs, ihr seid Weltklasse! Schon<br />

in Argentinien waren wir über das gesamte<br />

Wochenende betrachtet sehr konkurrenzfähig,<br />

aber dieses Mal haben wir das verdiente Resultat<br />

auch ins Ziel gebracht. Es ist ein so tolles<br />

Gefühl bei der Siegerehrung zu sein. Ich bin<br />

einfach nur happy!“<br />

Der weltmeisterschaftsführende Tito Rabat<br />

konnte zwar Platz vier für sich verbuchen, hatte<br />

aber das ganze Rennen über mit Schwierigkeiten<br />

zu kämpfen. Nach einem misslungenen<br />

Start ging es für den Spanier zunächst zurück<br />

bis auf Platz neun. Rabat fand allerdings im<br />

zweiten Drittel des Rennens seinen Rhythmus<br />

und legte sich einen Gegner nach dem<br />

anderen zurecht, mit dem bekannten Endergebnis.<br />

„Mit dem vierten Platz bin ich heute<br />

nicht zufrieden. Aber nach dem Sturz am Freitag,<br />

den Motorenproblemen gestern und dem<br />

schlechten Start, habe ich wenigstens wichtige<br />

Zähler in der Weltmeisterschaft gesammelt.<br />

Jetzt müssen wir den Kopf hochnehmen und<br />

uns auf das nächste Rennen konzentrieren,<br />

um uns weiter zu verbessern.“ Hinter Rabat<br />

folgten mit Vinales und Salom weitere zwei<br />

Spanier.<br />

Sandro Cortese, der als Zweiter ins Rennen gestartet<br />

war, hatte im Verlauf des Rennens mit<br />

der Vergabe der Podiumsplatzierungen nichts<br />

zu tun. Nach einem miserablen Start ging es<br />

zurück bis auf Platz zehn. In den letzten Runden<br />

fightete er mit Tom Lüthi noch hart um<br />

diesen, mit besserem Ausgang für den Deutschen.<br />

Nach den hervorragenden Leistungen in<br />

den Tagen zuvor, war diese Position allerdings<br />

kein Anspruch, was er hinterher genauso sah.<br />

„Ich denke, das war wieder ein guter Top-10-<br />

Platz, aber natürlich waren die Erwartungen<br />

vor dem Rennen weitaus höher. Vom Start an<br />

hab ich mich auf dem Motorrad nicht ganz<br />

so wohl gefühlt wie in den Trainings. Ich hab<br />

von der ersten Kurve an gemerkt, dass etwas<br />

anders ist zu dem restlichen Wochenende. Ich<br />

habe mich mit den alten Reifen im Warm-Up<br />

wohler gefühlt als mit den neuen. Wir müssen<br />

jetzt analysieren, was es genau war. Meines<br />

Erachtens bin ich genau gleich gefahren, aber<br />

irgendwie haben wir die Reifen nicht so hinbekommen,<br />

dass sie Grip aufgebaut haben.<br />

Ich habe dann extrem viel verloren. Ich konnte<br />

zwar einen Rhythmus finden, der war aber viel<br />

zu langsam, um bei der Spitzengruppe mitzufahren.<br />

Das ist wirklich extrem schade. Dementsprechend<br />

hoch ist auch die Enttäuschung,<br />

weil heute weitaus mehr drin gewesen wäre.<br />

Ich denke, wir müssen jetzt das Positive sehen.<br />

Ich habe jedes Mal gepunktet und in der<br />

Tabelle sind wir nicht ganz so weit weg von den<br />

Topplätzen. Es ist schade, aber ich werde weiter<br />

kämpfen und bin sicherlich bald zurück. In<br />

zwei Wochen geht‘s in Le Mans weiter.“<br />

Marcel Schrötter<br />

konnte leider die<br />

Ernte seines guten<br />

Trainingsresultates<br />

nicht einfahren und<br />

stürzte in der zwölften<br />

gefahrenen Runde.<br />

Zehn Plätze nach<br />

vorn ging es für<br />

Foto: Peter Lange<br />

Moto3: Fenati entscheidet<br />

Sechskampf für sich<br />

Randy Krummenacher,<br />

der sich<br />

von Startplatz zehn<br />

das letzte Pünktchen<br />

sicherte.<br />

In Sachen Spannung lässt die aktuelle Moto3<br />

Saison keine Wünsche offen, was sich auch in<br />

Jerez bestätigen sollte.<br />

Es war schon am Freitag und Samstag erkennbar,<br />

dass die Spitze im Rennen heiß umkämpft<br />

sein würde. Dazu gehörten vor allem die Fahrer<br />

von Estrella Galica mit Marquez und Rins,<br />

das Team Calvo mit den Fahrern Vinales und<br />

Kornfeil, SKY Racing mit Romano Fenati, Red<br />

Bull Ajo mit Jack Miller und das Saxoprint Racing<br />

Team Germany mit Efren Vazquez.<br />

Nachdem Isaac Vinales am Freitagmorgen mit<br />

1:47.388 die erste Bestmarke setzte, löste ihn<br />

sein Landsmann Efren Vazquez in FP2 und<br />

FP3 ab.<br />

Im Qualifying allerdings war es WM-Leader<br />

Jack Miller, der sich mit 1:46.173 vor Niccolo<br />

Antonelli und Alex Rins den ersten Startplatz<br />

sicherte.<br />

Einen kleinen Rückschritt gab es hier für Vazquez,<br />

der sich vom Quali mehr als Platz sieben<br />

und damit nur Startreihe drei erhoffte. Vor ihm<br />

platzierten sich außer den ersten drei noch Vinales,<br />

Marquez und Bagnaia.


Einen guten Job machte Interwetten Paddock-Youngster Philipp Öttl, der<br />

auf Startplatz vierzehn kam.<br />

23 Runden geballte Spannung<br />

Die Überholmanöver an der Spitze zu zählen war völlig unmöglich, denn<br />

vor allem in der Anfangsphase ging es unter zwölf Piloten ständig hin<br />

und her. Als man sich dann einig wurde und die Positionskämpfe zunächst<br />

etwas einschränkte, setzte sich an der Spitze eine Sechsergruppe<br />

mit Fenati, Rins, Miller, Vazquez, Vinales und Kornfeil ab und danach<br />

ging das muntere Treiben weiter. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl keiner<br />

nur einen Penny darauf gewettet, dass alle sechs Protagonisten das<br />

Gerangel im Geschlängel der spanischen Rennstrecke bis zum Schluss<br />

überstehen. Doch genauso sollte es kommen. Fenati-Vazquez, Vazquez-<br />

Fenati; Rins-Miller, Miller-Rins-Vazquez und umgekehrt. Es war ein Finale<br />

allererster Güte, was am Ende Romano Fenati für sich entschied und<br />

der damit nach dem Sieg in Argentinien seinen Doppelerfolg perfekt<br />

machte. Beim Herausbeschleunigen auf Start-Ziel hing ihm Vazquez mit<br />

seiner Honda-Power allerdings dermaßen am Hinterrad, das der Sieger<br />

50 Meter weiter wahrscheinlich aus dem deutschen Rennstall gekommen<br />

wäre. Das Gleiche gilt für Alex Rins, dessen Motorrad ebenfalls von<br />

Honda befeuert wird und der den zweiten Platz nur um drei Tausendstel<br />

verpasste.<br />

Der Sieger nach dem Rennen: „Dieser Sieg ist heute besonders schön,<br />

denn gestern und am Freitag hatten wir eine Menge Probleme mit dem<br />

Grip. Das Team hat gestern bis in die Nacht gearbeitet, um dieses Problem<br />

zu beheben und das Bike zu verbessern. Leider begann ich das<br />

Rennen heute nur von Startplatz zehn, weil mein Gefühl auf dem Motorrad<br />

gestern nicht das Beste war. Heute hingegen war es ganz anders<br />

und ich fühlte mich auf Anhieb wohler. Es ist nicht leicht von zehn nach<br />

vorn zu fahren, erst recht nicht über einen Sieg nachzudenken. Meine<br />

einzige Alternative war Gas zu geben, um nach vorn zu kommen. Als mir<br />

MotoGP JEREZ<br />

dass wir in Argentinien Probleme hatten. Darum hat jeder von uns hart<br />

gearbeitet, vor allem mein Cheftechniker Norman. Dank ihnen sind wir<br />

heute an der Spitze der Meisterschaft. Ich werde nach Frankreich gehen<br />

und zeigen, dass niemand so viel Leidenschaft für den Rennsport hat,<br />

wie unser Team. Saxoprint RTG!“<br />

Philipp Öttl holte mit Platz 15 seinen ersten Punkt der Saison und auch<br />

er war mit dem Rennverlauf zufrieden. „Ich bin in der Gruppe mitgefahren,<br />

in der ich schon letztes Jahr bei einigen Rennen mitkämpfen<br />

konnte, was für mich einen Erfolg bedeutet. Das Rennen war gut, auch<br />

wenn ich zu Anfang vielleicht etwas zu zaghaft agiert habe. Mich hat<br />

Maria Herrera etwas weggekickt, ein Zwischenfall, ohne den am Ende<br />

vielleicht sogar Platz neun bis zwölf möglich gewesen wäre. Doch das<br />

muss man akzeptieren in dieser hart umkämpften Klasse. Mir sind konstant<br />

schnelle Rundenzeiten gelungen, einige von ihnen so schnell wie<br />

die der Rennspitze, was ebenfalls sehr positiv war. Jetzt will ich schauen,<br />

Schritt für Schritt zu der Form zurückzufinden, die ich letztes Jahr<br />

bereits hatte. Doch ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden.<br />

Der Grundstein ist gelegt!“<br />

MoTo3 QuALIFyInG JEREZ<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. N. Antonelli<br />

3. A. Rins<br />

4. I. Vinales<br />

5. A. Marquez<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Junior Team GO&FUN<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

Calvo Team<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

MoTo3 REnnEn JEREZ - 23 RunDEn<br />

1. R. Fenati<br />

2. E. Vazquez<br />

3. A. Rins<br />

4. J. Miller<br />

5. I. Vinales<br />

ITA SKY Racing Team VR46<br />

SPA SaxoPrint-RTG<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

SPA Calvo Team<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

1:46,173<br />

1:46,788<br />

1:46,867<br />

1:46,867<br />

1:46,884<br />

41:28,584<br />

+ 0,144<br />

+ 0,147<br />

+ 1,224<br />

+ 1,244<br />

Foto: Tobias Linke Foto: Ronny Lekl<br />

MoTo3 PunKTESTAnD<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

3. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

4. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

MoTo2 QuALIFyInG JEREZ<br />

1. M. Kallio<br />

2. S. Cortese<br />

3. L. Salom<br />

4. T. Lüthi<br />

5. D. Aegerter<br />

MoTo2 REnnEn JEREZ - 26 RunDEn<br />

1. M. Kallio<br />

2. D. Aegerter<br />

3. J. Folger<br />

4. E. Rabat<br />

5. M. Vinales<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

GER Dynavolt Intact<br />

SPA Pons HP 40<br />

SUI Interwetten Paddock<br />

SUI Technomag carXpert<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

SUI Technomag carXpert<br />

GER AGR Team<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

SPA Pons HP 40<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

79<br />

74<br />

62<br />

51<br />

49<br />

1:42,766<br />

1:43,060<br />

1:43,174<br />

1:43,222<br />

1:43,232<br />

44:56,004<br />

+ 2,434<br />

+ 3,668<br />

+ 5,431<br />

+ 9,786<br />

MoTo2 PunKTESTAnD<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. S. Corsi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Forw. KLX<br />

83<br />

57<br />

49<br />

49<br />

33<br />

Romano Fenati (5), Alex Rins (42), Efren Vazquez (7) und<br />

Jack Miller (8) waren die Protagonisten der Moto3.<br />

das gelang, ging es da ganz schön hin und her. Vor allem mit Vazquez<br />

und Rins. Ich lag in Führung und hatte Angst, dass mich die Beiden<br />

in der letzten Kurve noch überrumpeln könnten. Zum Glück behielt ich<br />

die innere Linie und konnte als erster auf die Zielgerade einbiegen und<br />

wäre die Ziellinie etwas weiter hinten gewesen, hätte ich es wohl nicht<br />

geschafft, denn Vazquez und Rins kamen ziemlich angeflogen. Jetzt bin<br />

ich aber umso glücklicher, denn Rossano Brazzi (Chefmechaniker) hat<br />

einen tollen Job gemacht. Wenn man dazu noch bedenkt, das meine Gedanken<br />

letztes Jahr noch in Richtung Rücktritt gingen, ist es jetzt umso<br />

schöner. Die Ergebnisse in der letzten Saison waren wirklich miserabel<br />

und ich hatte Schwierigkeiten, mich immer wieder neu zu motivieren,<br />

bis ich mir einfach sagte, die Saison 2013 noch als Lehrjahr zu nutzen.<br />

Valentino und das SKY Racing Team haben trotzdem an mich geglaubt<br />

und stehen fest hinter mir. Das versetzt mich in die Lage, in jedem Rennen<br />

mein bestes zu beben.“<br />

Zufriedenheit herrschte auch im Saxoprint Racing Team Germany, wo<br />

sich der Zweitplatzierte wie folgt äußerte: „Ich bin sehr glücklich. Dieser<br />

zweite Platz ist für mich und das Team sehr wichtig, um zu zeigen,<br />

MoToGP QuALIFyInG JEREZ<br />

1. M. Marquez<br />

2. J. Lorenzo<br />

3. D. Pedrosa<br />

4. V. Rossi<br />

5. A. Espargaro<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

NGM Forward Racing<br />

MoToGP REnnEn JEREZ - 27 RunDEn<br />

1. M. Marquez SPA<br />

2. V. Rossi<br />

ITA<br />

3. D. Pedrosa SPA<br />

4. J. Lorenzo SPA<br />

5. A. Dovizioso ITA<br />

MoToGP PunKTESTAnD<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. V. Rossi<br />

4. A. Dovizioso<br />

5. J. Lorenzo<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

1:38,120<br />

1:38,541<br />

1:38,630<br />

1:38,857<br />

1:39,007<br />

45:24,134<br />

+ 1,431<br />

+ 1,529<br />

+ 8,541<br />

+ 27,494<br />

100<br />

72<br />

61<br />

45<br />

35<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

41


Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: motogp.com<br />

Text und Interview: André Birkenkampf<br />

Daniel Epp feierte 2005 den Weltmeistertitel<br />

mit Fahrer Tom Lüthi bei den 125ern.<br />

INTERVIEW DaNIEl Epp - JEREZ 2014<br />

Daniel Epp ist schon seit vielen Jahren<br />

als Teamchef und Manager im Grand<br />

Prix Zirkus unterwegs und feierte seinen<br />

größten Erfolg im Jahr 2005 mit<br />

dem Weltmeistertitel von Tom Lüthi in<br />

der 125er-Kategorie, mit damals insgesamt<br />

vier Siegen und acht Podiumsplatzierungen.<br />

Am Ende waren es 242<br />

Punkte in der Gesamtwertung die zum<br />

Titel reichten.<br />

<strong>Speed</strong> sprach in Jerez de la Frontera<br />

mit Daniel Epp über Gegenwart und<br />

Zukunft von Team und Fahrern.<br />

Dani, wie zufrieden bist du denn bis<br />

jetzt mit der Saison 2014?<br />

Es war ein schwieriger Saisonbeginn.<br />

Philipp Öttl hat sehr mit sich zu kämpfen<br />

gehabt, er hat sich sicher mehr vorgenommen,<br />

das hat aber nicht gleich<br />

geklappt. Heute hat er den ersten WM-<br />

Punkt geholt. Ich denke, wir sind wieder<br />

auf Kurs und können darauf aufbauen<br />

und die Saison so in den Griff bekommen,<br />

wie wir es eigentlich geplant haben.<br />

Philipp ist ein junger Nachwuchsfahrer,<br />

wir haben Zeit, wir lassen aber auch<br />

nichts anbrennen und gehen den geplanten<br />

Weg weiter. Bei Tom (Lüthi) war es eine Art Test<br />

für on top bis jetzt. Das erste Rennen war okay,<br />

das zweite mittelmäßig, beim dritten Rennen<br />

in Argentinien war er krank, hatte eine starke<br />

Grippe – das mussten wir abschreiben. Hier in<br />

Jerez wars bis zum Qualifying okay, höchstens<br />

drei Zehntel zur Spitze verloren. Das Rennen<br />

war für uns eine derbe Überraschung. Das<br />

Motorrad war für Tom nicht fahrbar, er konnte<br />

nicht angreifen, hat pro Runde eine halbe bis<br />

eine ganze Sekunde auf die Spitze verloren.<br />

Das war auch für die Crew eine große Überraschung.<br />

Wir versuchen jetzt rauszufinden, was<br />

da war. Es muss etwas Grundlegendes sein,<br />

weil wir mit einer identischen Abstimmung aus<br />

dem Qualifying ins Rennen gegangen sind. Wir<br />

sind jetzt gefordert, das zu finden.<br />

Wie schätzt du denn den Unterschied zwischen<br />

dem Suter-Chassis und dem Kalex-<br />

Fahrwerk ein?<br />

Ich denke, beide Techniken sind siegfähig.<br />

Nochmal zu Philipp. Wie helft ihr ihm denn,<br />

wieder anzugreifen?<br />

Das ist bei jungen Fahrern eigentlich normal.<br />

Ich hab das selten erlebt, dass ein junger Fahrer<br />

kommt und sich Stück für Stück steigert.<br />

Da gibt’s Höhen und Tiefen. Die Tiefen braucht<br />

man, um sich zu besinnen, um herauszufinden,<br />

wo man nicht stark ist, anders gesagt:<br />

wer nicht verlieren kann, kann auch nicht gewinnen.<br />

Wenn solche Dinge passieren, dann<br />

geht man in sich und versucht am Betreuungskonzept<br />

und an der Persönlichkeitsentwicklung<br />

zu arbeiten. Da sind wir jetzt gefordert,<br />

sind auf einem guten Weg, weil wir eine sehr<br />

gute Kommunikation unter denen haben, die<br />

für die Betreuung vom Philipp verantwortlich<br />

sind. Auch er machte da mit, er wird älter, erfahrener,<br />

seine Persönlichkeit entwickelt sich.<br />

Schauen wir uns mal kurz das Marc vdS-Team<br />

an. Da stacheln sich die Fahrer unheimlich<br />

an, peitschen sich zu Höchstleistungen. Ist es<br />

ein Nachteil für euch, dass ihr mit Tom Lüthi<br />

nur einen Fahrer in der Moto2 habt? Wäre ein<br />

zweiter Spitzenfahrer nicht besser?<br />

Es ist schwierig, zwei Spitzenfahrer in einem<br />

Team zu haben. Wenn ich einen Spitzenfahrer<br />

hab und einen schwachen Fahrer nützt das natürlich<br />

auch überhaupt nichts. Um einen Effekt<br />

zu haben, müssten es zwei sehr schnelle Fahrer<br />

sein – und das ist gar nicht so einfach hinzubekommen<br />

– die sich auf der Strecke anstacheln.<br />

Es spielt eigentlich keine Rolle, ob sich<br />

zwei Teamkollegen bekämpfen oder ob sich<br />

zwei Fahrer verschiedener Teams bekämpfen.<br />

In der Moto2 bekämpfen sich alle Fahrer, die<br />

in die Top 15 fahren können. Insoweit sehe ich<br />

da keinen Vorteil. Der könnte im Informationsaustausch<br />

liegen. Aber normalerweise, wenn<br />

du zwei starke Fahrer hast, dann hat jeder<br />

seinen Crew-Chief – und die sagen sich auch<br />

nicht alles.<br />

Dani, wo liegen denn eigentlich eure Ziele in<br />

der Moto2?<br />

In der Moto2 wollen wir in die Top 6, möglichst<br />

weit nach vorne. Wir waren in den letzten vier<br />

Jahren vierter, fünfter und sechster, möchten<br />

uns jetzt ein bisschen besser platzieren. Mit<br />

Philipp in der Moto3 möchten wir uns in der<br />

Top 15 festsetzen, vielleicht auch manchmal<br />

ein Top 10-Resultat einfahren.<br />

Hegt ihr Gedanken, mal wieder in der MotoGP<br />

anzugreifen?<br />

Nein. Ich sehe keine Möglichkeit, ein solches<br />

Projekt zu finanzieren.<br />

Dani, danke für die offenen Worte und alles<br />

Gute für die restliche Saison.<br />

Vielen Dank. Die guten Wünsche können wir<br />

zur Zeit sehr gebrauchen, weil unser Saisonstart<br />

nicht so ganz geglückt ist.<br />

42 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


INTERVIEW DaNIEl Epp - JEREZ 2014<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: Ronny Lekl Foto: Ronny Lekl<br />

Tom Lüthi mit Valentino Rossi und<br />

Dani Pedrosa 2005 in guter Gesellschaft.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Alex De Angelis auf der MotoGP-Honda des<br />

PADDOCK Grand Prix-Teams am <strong>Sachsenring</strong>.<br />

Er vertrat den verletzten Hiroshi Aoyama.<br />

Mit Hiroshi Aoyama erfolgte 2009<br />

der Aufstieg in die MotoGP.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Die erste Moto2 Saison 2010 fuhr man mit Fahrwerken von Moriwaki, eine Saison darauf wechselte man auf Suter.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

43


Foto: Peter Lange<br />

Text und Interview: André Birkenkampf<br />

2013 nahm Philipp Öttl im Interwetten Paddock<br />

Moto3 Racing Team mit seiner Kalex-<br />

KTM erstmals an der Weltmeisterschaft der<br />

Klasse Moto3 teil. Bei sechs Rennen holte er<br />

WM Punkte, dabei landete er viermal in den<br />

ersten Zehn. Höhepunkt was der GP in Aragon<br />

als er vom vierten Startplatz im Rennen Rang<br />

sechs erreichte. Ebenso glänzte er mit einen<br />

neuen Rundenrekord. Mit 34 WM Punkte belege<br />

er den 18. Gesamtrang und den zweiten<br />

Platz in der Wertung Rookies Wertung.<br />

Philipp, 2013 hast du die ganze Saison aufsteigende<br />

Leistungen gezeigt, warst am Ende<br />

an der Spitzengruppe dran. 2014 ist bis jetzt<br />

eigentlich ein böser Einbruch?<br />

Ganz leicht zu erklären, aber doch ein wenig<br />

schwierig. 2013 war ich zum Ende hin ein<br />

Top-10-Fahrer, die Tests liefen auch gut – also<br />

waren die Erwartungen für die ersten Rennen<br />

Top 10 oder besser. In Katar war ich am ersten<br />

Tag siebzehnter, hab die Welt nicht mehr verstanden.<br />

Ab da ist es bergab gegangen. Sicher<br />

ist es schwierig, wenn du noch so jung bist,<br />

ein Top-10-Fahrer warst, jetzt aber nur noch<br />

Top 20 oder gar Top 30. Ich denke so einen<br />

Durchhänger, so ein Tief hat jeder mal, auch<br />

die Spitzenfahrer. Und das ist auch wichtig.<br />

Wenn das Tief jetzt nicht kommt, dann kommt<br />

es vielleicht in einem ganz ungelegenen Moment.<br />

Ich denke, ein Tief formt einen Fahrer,<br />

im positiven Sinn. Sicher ist es keine schöne<br />

Zeit, aber wenn man dran bleibt, hilfts. Ich hab<br />

alles, was ich brauch, um erfolgreich zu sein:<br />

44 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

interview philipp öttl - JereZ 2014<br />

eine gute Crew, ein schnelles Motorrad, einen<br />

Trainer und sicher auch ein wenig Talent. Daraus<br />

kann man sehr viel machen. Ein kleiner<br />

Durchhänger ist jetzt keine große Affäre, das<br />

muss man akzeptieren, man muss aber weiterarbeiten.<br />

Heute hats ja schon ganz gut ausgesehen.<br />

Die Ansätze waren da, aber es hat<br />

noch nicht ganz funktioniert. Dranbleiben ist<br />

wichtig, weil, wenn man nichts macht, ändert<br />

sich nichts. Heut war ich mit meinem 14. Platz<br />

ganz gut, hatte zwei gute Trainings. Darauf<br />

muss man aufbauen, das komm schon wieder,<br />

man kann jetzt nicht sagen: Der Philipp Öttl ist<br />

in der Versenkung verschwunden. Erst wenns<br />

diese Saison schlecht läuft und nächste auch<br />

wieder, kann man sagen: Okay, das war nichts.<br />

Aber jetzt ist es noch viel zu früh.<br />

Reden wir mal über Dein Training gestern. Du<br />

bist im Gegensatz zum vormittag um 20 Sekunden<br />

langsamer gewesen. Da stimmt doch<br />

was nicht, oder?<br />

Genau, wenn man auf Platz 30 steht, stimmt<br />

was nicht, stehst du auf vier, dann passt alles.<br />

Es hat immer alles Gründe.<br />

Habt ihr denn am Motorrad was verändert?<br />

Nein, wir haben nichts verändert. Vormittags<br />

lief es eben gut, ich war neunter, eine gute<br />

Leistung. Wenn man aber nach vielen schlechten<br />

Trainings plötzlich ein gutes fährt, ist das<br />

schwierig. Du verfällst zu schnell wieder den<br />

Fehlern von zuvor. Vielleicht lags auch ein wenig<br />

an den Temperaturen. Wenn du mit neuen<br />

Reifen in die Kurve fährst, die denkst, das<br />

muss jetzt passen, aber am Ende der Runde<br />

nicht das auf der Uhr steht, was du erwartet<br />

hast, verkrampfst du und bekommst richtig<br />

Frust. Das ist ganz einfach der Grund: Frust.<br />

Das heißt, du merkst selbst, dass du Fehler<br />

machst, erkennst das aber zu spät?<br />

Ja. Es ist natürlich nicht leicht, die Fehler<br />

sofort zu erkennen, wenn man vor Ärger und<br />

Frust vollkommen verblendet ist. Du siehst<br />

dann die Wahrheit nicht. Wenn man dann nach<br />

dem Training runter kommt und klar analysiert,<br />

an was es gelegen hat, erst dann weiß<br />

man, was man im nächsten Training anders<br />

machen muss.<br />

Dann hat du also Ende letzten Jahres alles<br />

richtig gemacht, Anfang diesen Jahres aber<br />

alles falsch?<br />

So krass würd ich das nicht sagen. Letztes<br />

Jahr waren wir immer erster oder zweiter der<br />

Neueinsteiger, wir hatten einen Lauf und waren<br />

Ende der Saison vorn mit dabei. Wir kommen<br />

auf eine neue Strecke, die ich nicht kenn,<br />

Hitze, Stress, im ersten Training zehnter!<br />

Wenns läuft, dann läufts. Ich danke nicht, dass<br />

wir alles falsch gemacht haben. Ich hab über<br />

den Winter so viel trainiert wie noch nie, wir<br />

haben sicher viel richtig gemacht. Trotzdem<br />

haben wir oft im falschen Moment falsch reagiert.<br />

Ich werde wieder zurückkommen, das<br />

hab ich letztes Jahr gezeigt und das ist auch<br />

dieses Jahr möglich.<br />

Davon bin ich überzeugt. Du leistest ja was,<br />

aber zu oft nur in einem Training. Außerdem<br />

fehlt dir die Renn-Pace, du suchst dir auch<br />

manchmal die falschen Fahrer aus, an denen<br />

du dran bleiben willst.<br />

Es ist schwer, in so einer Phase, in der ich<br />

mich gerade befinde, konstante Leistungen<br />

zu erbringen, das ist ja auch schon schwierig<br />

genug, wenns gut läuft. Aber das ist ganz normal,<br />

das ist bei jedem Sportler so. Auch wenn<br />

es sich bessert, kann nicht sofort jede Leistung<br />

gleich gut sein. Man geht einen Schritt<br />

rauf, rutscht aber gleichzeitig wieder ein Stück<br />

nach unten. Auch das ist ganz normal.<br />

Ich bin überzeugt davon, dass du Mitte der<br />

Saison wieder die Top 10 angreifst. An welchen<br />

Fahrern orientierst du dich denn dabei?<br />

Generell fahr ich immer alleine, auch wenn alle<br />

sagen, du brauchst den Windschatten. In Aragon<br />

hab ich mal den vierten Startplatz eingefahren,<br />

ohne Windschatten. Das funktioniert,<br />

wenn du gut drauf bist. Läufts aber nicht,<br />

wie bei mir heute, dann musst du dir einen<br />

suchen. Ich brauch dann einen Fahrer, dem<br />

ich hinterherfahren kann. Das ist schon wichtig,<br />

das kratzt meinen Stolz nicht, wenn ich<br />

hinter einem anderen dreinfahre. Hauptsache,<br />

ich steh dann weiter vorne.<br />

Gestern beim Training stand Tom Lüthi an der<br />

Leitplanke und hat dir die Daumen gedrückt.<br />

Gib er dir Tips?<br />

Ja. Er versteht mich sehr gut. Bei ihm war es<br />

genauso. 2003 fuhr er sehr stark, 2004 ist gar<br />

nichts gegangen, 2005 wurde er Weltmeister.<br />

Das zeigt, wie normal das ist. Tom ist einer der<br />

besten Rennfahrer der Welt, das hat er bewiesen.<br />

Er ist ein guter Freund, wenn ich Fragen<br />

hab, hilft er mir. Wir vertrauen einander und<br />

das ist wichtig. Warum soll es bei mir nicht<br />

genauso laufen wie bei Tom?<br />

Wie soll denn die Saison 2014 für dich enden?<br />

So gut wie möglich natürlich. Wenns noch mal<br />

bergab geht, hab ich noch so viel Schwung,<br />

dass es auch wieder bergauf geht. Die Top<br />

10 sind für mich noch nicht aus der Welt. Ich<br />

muss mich halt anstrengen. Sicher ist das<br />

schwer. Ich konzentriere mich auf jedes einzelne<br />

Rennen, nicht auf die Meisterschaft . Dann<br />

kommen die guten Rennresultate schon wieder.<br />

Wie gut ich als Fahrer bin, wird sich noch


Foto: Tobias Linke<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

zeigen, auch wenn ich jetzt mal ein kleines<br />

Tief hab – aber ich seh schon wieder Licht am<br />

Ende vom Tunnel.<br />

Dani Epp, dein Teamchef hält große Stücke<br />

auf dich. Er steht zu dir, auch wenn es jetzt<br />

gerade nicht so gut läuft. Macht dich das<br />

glücklich?<br />

Natürlich. Jeder andere 18jährige würde wahrscheinlich<br />

jetzt von daheim ausziehen, aber<br />

ich will das nicht, weil ich alles hab, was ich<br />

brauch - ich hab den besten Chefmechaniker,<br />

hab einen guten Data-Record-Mann, wenn ichs<br />

brauch, meinen Papa als Seelenklempner.<br />

Wenn ich was brauch, dann bekomm ich das.<br />

Mir geht’s wirklich gut - mit dem Team kann<br />

man auch Weltmeister werden, da brauchst<br />

du nirgens wo anders hinzugehen. Hier bin ich<br />

glücklich und hier will ich bleiben.<br />

Philipp, die Redaktion und die Leser des<br />

<strong>Speed</strong> Motorradmagazin wünschen dir alles<br />

Gute, drücken dir sämtliche Daumen und<br />

hoffen, dass du spätestens nächstes Jahr um<br />

den Titel mitfahren wirst.<br />

Normalerweise brauchst du für einen Moto3-<br />

Titel drei bis vier Jahre. Da ich ja Deutscher<br />

bin, brauch ich vielleicht vier oder fünf Jahre<br />

(lacht). Aber ich bin ja kein Deutscher, ich<br />

bin Bayer, also nicht so weit weg von Spanien,<br />

also brauch ich eher drei Jahre! Aber Spaß bei<br />

Seite, wies läuft - so läufts, wies kommt - so<br />

kommts, in diesem Sport weiß man nie, wie<br />

es kommt, hoffen wir das Beste. Grüße an den<br />

<strong>Sachsenring</strong>, ich freu mich schon unheimlich<br />

drauf.<br />

interview philipp öttl - JereZ 2014<br />

Foto: Ronny Lekl Foto: Tobias Linke Foto: Tobias Linke<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

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46 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

MotoGP Le Mans<br />

Wer stoppt den siegeszug<br />

des Weltmeisters?<br />

Text: andré Birkenkampf<br />

Fahrertrainings + BMW-Testrides<br />

am <strong>Sachsenring</strong>:<br />

02./03. Juni 2014<br />

04.05. August 2014<br />

08./09. September 2014<br />

Infos und Buchung unter:<br />

www.team-motobike.de<br />

Diese Frage stellen sich sicherlich viele Leser<br />

und keiner hat so Recht eine Antwort parat.<br />

Auch ich möchte mich nicht allzu weit aus dem<br />

Fenster lehnen, aber eines kann durchaus passieren:<br />

Sollte dem Überflieger der MotoGP in<br />

Zukunft nichts Ernsthaftes wiederfahren, was<br />

für mich persönlich auch außer Frage steht,<br />

kann es durchaus passieren, das wir zum<br />

Ende der Saison einen Weltmeister feiern, der<br />

sämtliche - für ihn zu erreichende – Rekorde<br />

für sich verbucht. Eine simple Erklärung zu<br />

finden ist ebenso schwierig, wie der Sache<br />

auf den Grund zu gehen, denn Marc Marquez<br />

veranstaltet auf der Strecke mit seinem Bike<br />

Dinge, die bis dahin unmöglich schienen und<br />

bei denen sogar promovierte Wissenschaftler<br />

nach Antworten suchen. Bestes Beispiel sind<br />

die Schräglagen, die der Weltmeister in engen,<br />

spitzwinkligen Kurven fährt. Scott Redding<br />

kommt ihm da zwar schon ziemlich nahe,<br />

doch fährt der Brite diese bei Weitem noch<br />

nicht mit der Geschwindigkeit eines Marc Marquez.<br />

OK, wie soll er auch mit seinem Bike?<br />

Man kann auch fragen wen man will, eine umfassende<br />

Antwort erhält man nicht. Der Spanier<br />

überschreitet die Grenzen des bis dahin<br />

geglaubten Machbaren und das scheinbar<br />

spielerisch. „Jeder Andere würde sich im Kiesbett<br />

wiederfinden oder würde schmerzhaft per<br />

Highsider absteigen.“ So die allgemeine Meinung<br />

im Fahrerlager. Eines ist jedoch sicher.<br />

Die Crew von Marc Marquez hat eine Abstimmung<br />

ausgetüftelt, die den Schwerpunkt von<br />

Maschine und Fahrer im absoluten Mittelpunkt<br />

platziert. Dazu kommt, dass Marc Marquez<br />

nach langen Beobachtungen meinerseits,<br />

kaum mit Traktionskontrolle fährt und wenn,<br />

ist sie für ihn kaum spürbar und in dem Fall für<br />

den Zuschauer auch nicht hörbar, so wie es bei<br />

den anderen Fahrern üblich ist. Sehr deutlich<br />

zu erkennen ist auch, dass er im Scheitelpunkt<br />

der Kurve den Gashebel sehr sanft betätigt<br />

und sich keinesfalls auf die hilfreiche Elektronik<br />

verlässt. Erst wenn er merkt, dass genug<br />

Grip am Hinterrad anliegt, reißt er voll auf<br />

und beschleunigt ohne großes Wackeln aus<br />

der Kurve heraus. Ein Fahrer, der sich hingegen<br />

auf die Traktionskontrolle verlässt, macht<br />

den Gashebel im Scheitelpunkt der Kurve voll<br />

auf und den Rest erledigt die Elektronik. Die<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Schwierigkeit hierbei besteht darin, diese optimal<br />

zu nutzen, denn eine zu früh einsetzende<br />

Traktionskontrolle kostet Geschwindigkeit und<br />

eine zu spät einsetzende birgt die Gefahr eines<br />

Highsiders, was letztendlich logischerweise<br />

wieder die gefahrene Schräglage beeinflusst,<br />

denn jede gefahrene Schräglage mit Traktionskontrolle<br />

und der vollen Betätigung des Gasgriffes<br />

hat physikalische Grenzen, die über der<br />

eines Fahrers ohne oder mit sehr wenig Traktionskontrolle<br />

liegen müssen. Auffällig wurde<br />

dies schon letzte Saison und Marc Marquez,<br />

gekommen aus der Moto2, wo es diese Fahrhilfen<br />

nicht gibt, hat von Anfang an versucht<br />

oder man kann sogar sagen verstanden, dieses<br />

Hilfsmittel im unteren Niveau zu nutzen oder<br />

sogar manchmal auch gar nicht. Er ist zudem<br />

der einzig auffällige Fahrer in der MotoGP, der<br />

beim Herausbeschleunigen einen deutlicheren<br />

schwarzen Strich hinterlässt als die Anderen,<br />

den er Runde für Runde perfekt wiedertrifft. So<br />

sind jedenfalls meine Wahrnehmungen in den<br />

Trainingssitzungen, an verschiedenen Strecken<br />

und in verschiedenen Kurven, wenn der<br />

Weltmeister im Alleingang unterwegs ist. Und<br />

jetzt lehne ich mich aus dem Fenster! Vorausgesetzt<br />

der Youngster begeht in den Rennen<br />

keine großen Fahrfehler, so dass er zu Sturz<br />

kommt, gewinnt er unangefochten jedes Rennen.<br />

Marc Marquez hat mit seinem Erscheinen<br />

in der MotoGP eine neue Ära eröffnet, an der<br />

sich die bisherigen Spitzenfahrer die Zähne<br />

ausbeißen werden. Von Siegen wird nur dann<br />

noch eine Rede sein, wenn Marc Marquez<br />

durch irgendeinen Umstand nicht in der Lage<br />

sein wird, ein Rennen anzutreten bzw. zu Ende<br />

zu fahren!<br />

Wer sonst?<br />

Bei ungewöhnlich sonnigem Wetter über der<br />

französischen Rennstrecke in Le Mans, war es<br />

Marc Marquez, der am Freitag den Ton angab.<br />

Am Nachmittag stand eine Zeit von 1:33.452<br />

zu Buche und damit Platz eins. Nach dem rabenschwarzen<br />

Wochenende von Jerez zeigte<br />

Andrea Iannone seinem Pramac-Team, dass<br />

er etwas gutmachen möchte und platzierte<br />

sich mit nur 0,007 Sekunden Rückstand hinter<br />

Marquez auf Platz zwei. Ein besserer Start<br />

ins Wochenende gelang diesmal auch Alvaro<br />

Bautista, der das Gresini-Team mit Rang drei<br />

beglückte. Dahinter folgten Bradley Smith,<br />

Dani Pedrosa, Stefan Bradl, Jorge Lorenzo,<br />

Andrea Dovizioso, Aleix Espargaro<br />

und Valentino Rossi, als Zehnter. Der neunfache<br />

Weltmeister gab einen Tag zuvor<br />

bekannt, dass er gern noch weitere zwei<br />

Jahre im Team von Yamaha verbleiben<br />

möchte. Nach anfänglichen Gerüchten,<br />

dass der Publikumsliebling zum Ende der<br />

Saison seine Kombi an den Nagel hängen<br />

wird, ist diese klare Aussage für Fans und<br />

Veranstalter wohl das freudigste Ereignis<br />

des Wochenendes.<br />

Stefan Bradl unterzog sich nach den Problemen<br />

mit seinem rechten Arm in Jerez<br />

einer Operation, um dieses zu beseitigen.<br />

Dani Pedrosa, der die gleichen Probleme<br />

verspürte, tat’s dem Zahlinger gleich und<br />

legte sich ebenfalls unters Messer.<br />

Mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf<br />

Pole<br />

Am Samstagvormittag setzte Vizeweltmeister<br />

Jorge Lorenzo zunächst ein Achtungszeichen<br />

und feilte in FP3 fast eine<br />

halbe Sekunde an der Bestzeit des Freitags<br />

ab. Mit 0,024 Sekunden Abstand<br />

musste sich Marquez seinem Landsmann<br />

geschlagen geben. Pol Espargaro und Al-


varo Bautista waren weitere zwei Fahrer von<br />

der iberischen Halbinsel, die die Positionen<br />

drei und vier einnahmen. Rossi, Bradl, Pedrosa,<br />

Smith, Dovizioso und Iannone folgten bis<br />

Platz zehn.<br />

In Qualifying 1 waren es dann Cal Crutchlow<br />

und Aleix Espargaro, die sich zu den schon gesetzten<br />

Zehn fürs entscheidende Quali 2 gesellten<br />

und da war es Marc Marquez, der gleich in<br />

seiner ersten gezeiteten Runde die Bestmarke<br />

setzte. Am Ende stand für ihn der fünfte Quali-<br />

Rekord im fünften Rennen mit 1:32.042.<br />

Pol Espargaro preschte mit seiner Monster<br />

Tech3-Yamahe zum ersten Mal in der MotoGP<br />

als Zweiter in die erste Startreihe, allerdings<br />

schon mit einem<br />

Rückstand von<br />

0,692 Sekunden<br />

auf den Pole-Setter.<br />

Andrea Dovizioso<br />

gelang mit seiner<br />

Ducati ebenfalls der<br />

Sprung in Startreihe<br />

eins.<br />

Diese verpasste der<br />

Zahlinger Stefan<br />

Bradl nur um 0,091<br />

Sekunden, verwies<br />

aber die Werks-Yamahas von Valentino Rossi<br />

und Jorge Lorenzo auf die weiteren Plätze.<br />

Alvaro Bautista, Aleix Espargaro und Dani<br />

Pedrosa waren dann noch die Fahrer im Qualifying,<br />

die mit Marquez‘ Zeit innerhalb einer<br />

Sekunde lagen.<br />

Pech hatte unterdessen Andrea Iannone, dessen<br />

Bestzeit für vordere Platzierungen gereicht<br />

hätte, wegen überfahren der Streckenbegrenzung<br />

allerdings gestrichen wurde. Somit blieb<br />

als Elfter nur Startreihe vier, die er sich mit<br />

Bradley Smith und Cal Crutchlow teilen mussten.<br />

Sieg trotz Fahrfehler<br />

MotoGP Le Mans<br />

Nach dem Start war es zunächst Ducati-Pilot<br />

Andrea Dovizioso, der sich an die Spitze des<br />

Feldes setzte. Marquez fiel im Gerangel der<br />

ersten Kurve sogar hinter Stefan Bradl, Pol<br />

Espargaro und Valentino Rossi auf Platz fünf<br />

zurück. Kurz darauf fuhr er beim Anbremsen<br />

auf Jorge Lorenzo auf, musste eine weite Linie<br />

fahren und fiel weitere vier Positionen zurück.<br />

Im Mittelfeld räumte ein übermotivierter Andrea<br />

Iannone gleich zu Beginn Nicky Hayden<br />

ab, worauf der Italiener im Anschluss einen<br />

Strafpunkt kassierte. Es dauerte dann auch<br />

nicht mehr lange, bevor auch er sich durch<br />

Sturz aus dem Rennen verabschiedete. In der<br />

gleichen Runde musste auch Hector Barbera<br />

von Avintia Racing zu Boden.<br />

Ab diesem Zeitpunkt steppte auf den Tribünen<br />

der Bär. Vorn hatte sich mit Andrea Dovizioso,<br />

Valentino Rossi, Pol Espargaro und Stefan<br />

Bradl eine Vierergruppe gebildet, in der sich<br />

der neunfache Weltmeister anschickte in Führung<br />

zu gehen. Genau da zeigte sich auch, warum<br />

eine weitere Teilnahme von „Vale“ in den<br />

kommenden Jahren von allergrößter Wichtigkeit<br />

ist. Jeder Überholvorgang des Italieners<br />

wurde frenetisch bejubelt und zwar so laut,<br />

dass Eingang Start-Ziel sogar die Motorengeräusche<br />

verstummten. In jeden Umlauf, in<br />

dem Valentino Rossi in Führung liegend an<br />

den Zuschauern vorbeifuhr, wiederholte sich<br />

das Schauspiel.<br />

Völlig unbeeindruckt von der kleinen Lappalie,<br />

die dem Weltmeister zu Beginn des Rennens<br />

unterlaufen war,<br />

legte er sich auf seinem<br />

anschließenden<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Vormarsch einen<br />

Gegner nach dem<br />

anderen zurecht, bevor<br />

er bei noch fünfzehn<br />

zu fahrenden<br />

Runden am Führenden<br />

vorbeiging. Die<br />

Die Aufholjagd des<br />

Marc Marquez.<br />

Aufholjagd schien<br />

ihm regelrecht spielerisch<br />

zu gelingen<br />

und erfolgte bei jedem<br />

Überholmanöver<br />

absolut fair und<br />

bedacht. Am Ende<br />

hatte dem Spanier<br />

keiner mehr etwas entgegenzusetzen und Marc<br />

Marquez, der inzwischen auch seinen Vertrag<br />

mit Honda um weitere zwei Jahre verlängert<br />

hat, fuhr im fünften Saisonrennen zu seinem<br />

fünften Sieg. Mit dieser Leistung eroberte er<br />

auch den Thron als jüngster Fahrer, dem fünf<br />

aufeinanderfolgende Siege gelangen. Marquez<br />

löste damit keinen geringeren als Mike „the<br />

Bike“ Hailwood ab, dem dieses Kunststück mit<br />

22 Jahren und 160 Tagen gelang. Der Weltmeister<br />

zählte zu diesem Zeitpunkt gerade 21<br />

Lenzen und 90 Tage. Der letzte, dem dieses<br />

gelang, war Valentino Rossi 2008, allerdings in<br />

einem schon etwas fortgeschrittenerem Alter.<br />

Außerdem ist er nach Giacomo Agostini 1972<br />

der Fahrer, der dieses Kunststück in den ersten<br />

fünf Rennen der Saison vollführte. „Ich<br />

bin wirklich glücklich mit diesem Sieg, der anders<br />

als die andern war. Ich habe am Anfang<br />

einen Fehler gemacht und vielleicht war ich zu<br />

entspannt, denn als Jorge innen an mir verbeifuhr,<br />

rechnete ich nicht damit und musste<br />

dann zusehen, dass wir uns beim anbremsen<br />

nicht berühren. Dadurch musste ich eine weite<br />

Linie fahren und verlor daraufhin weitere<br />

Positionen. Nach diesem Moment gelang mir<br />

eine wirklich gute Aufholjagd und ich hatte dabei<br />

eine Menge Spaß. Das Rennen endete mit<br />

meinem fünften Sieg in Folge und dafür haben<br />

wir extrem hart gearbeitet auch wenn es von<br />

außen für die Leute vielleicht einfach aussah.<br />

Es ist die Belohnung für das gesamte Team.<br />

Valentino Rossi feierte seinen zweiten Platz<br />

wie einen Sieg und gab in der Pressekonferenz<br />

im Anschluss zudem seine Bewunderung gegenüber<br />

dem Weltmeister offen kund.<br />

Für ein weiteres Highlight sorgte der in der<br />

Vergangenheit leidgeplagte Alvaro Bautista.<br />

Der Fahrer in Diensten von GO&FUN Honda<br />

Gresini startete ab Mitte des Rennens eine<br />

ähnlich Aufholjagd wie sein Landsmann<br />

auf der Repsol Honda und belohnte sich<br />

am Ende mit Platz drei und damit seinem<br />

ersten Podium der Saison.<br />

Pol Espargaro überquerte als Vierter die<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Ziellinie und macht damit sein bestes Rookie-Ergebnis<br />

der Saison klar. Am Ende verfehlte<br />

er sein erstes Podium sogar nur um<br />

eine halbe Sekunde.<br />

Jorge Lorenzo, der<br />

lange auf Platz fünf<br />

lag, musste sich am<br />

Ende noch Dani Pedrosa<br />

geschlagen geben<br />

und konnte mit<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

dem sechsten Platz<br />

dann auch nicht viel<br />

anfangen. Der erfolgsverwöhnte<br />

Mallorquiner,<br />

der in den<br />

vergangenen Jahren<br />

das Podium fest gebucht<br />

hatte, scheint mehr und mehr an seiner<br />

Yamaha zu verzweifeln, zumal sein Teamkollege<br />

regelmäßig um Podestplätze fightet.<br />

Stefan Bradl fuhr das Rennen nach seiner<br />

Operation ebenfalls tapfer zu Ende und erreichte<br />

hinter Jorge Lorenzo Platz sieben. Er<br />

hatte trotzdem mehr erwartet und sagte im<br />

Anschluss: „Ehrlich gesagt, bin ich mit dem<br />

Ergebnis nicht so glücklich. Position sieben<br />

war nicht das, was wir uns vorgenommen und<br />

erwartet hatte. Das Problem lag vielleicht darin,<br />

das wir vom Warmup zum Rennen noch<br />

Veränderungen am Bike im hintern Bereich<br />

vorgenommen haben, um den Seitengrip ein<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

47


wenig zu verbessern. Am Ende war es die<br />

falsche Entscheidung, denn am Anfang des<br />

Rennens war ich ziemlich schnell aber ab der<br />

sechsten oder siebenten Runde war ich nicht<br />

mehr in der Lage, richtig aus den Ecken zu<br />

beschleunigen. Ich versuchte das Defizit beim<br />

Anbremsen zu kompensieren,<br />

doch dann gelang ich mit<br />

meinem Vorderradreifen an die<br />

Grenzen. So musste ich Espargaro<br />

und auch Bautista an mir<br />

vorbeilassen. Für den Rest des<br />

Rennens konnte ich dann kein<br />

richtiges Tempo mehr machen<br />

und somit blieb nur Platz sieben.<br />

Jetzt freue ich mich auf<br />

Mugello, denn das ist eine<br />

meiner Lieblingsstrecken. Wir<br />

werden dahin gehen, um diesmal<br />

ein besseres Ergebnis zu<br />

erzielen.“<br />

Die Ducatis von Andrea Dovizioso und Cal<br />

Crutchlow hatten im Rennverlauf diesmal wiederum<br />

keine Chance. Der Italiener wurde Achter<br />

und der Brite Elfter. Dazwischen schoben<br />

sich noch Aleix Espargaro und Bradley Smith.<br />

Marquez baute mit diesem Sieg seinen Vorsprung<br />

in der Gesamtwertung auf seinen<br />

Teamkollegen auf 42 Punkte aus und liegt damit<br />

klar in Führung. Dritter ist Valentino Rossi<br />

mit 81 Zählern Dritter.<br />

Moto2: Erste Pole für Jonas Folger<br />

MotoGP Le Mans<br />

Nach seinem sensationellen ersten Podium in<br />

Jerez folgte in Frankreich die erste Pole-Position<br />

für den symphytischen Bayer. Nachdem er in<br />

den Trainingseinheiten zuvor schon an der der<br />

Spitze anklopfte, setzte er seinen Leistungen<br />

im Quali die Krone auf. „Ich freue mich riesig<br />

über meine erste Pole-Position in der Moto2!<br />

Im Moment läuft es einfach super. Bereits das<br />

Rennen in Jerez war richtig gut, trotzdem habe<br />

ich diese Bestzeit heute nicht erwartet. Während<br />

der freien Trainings haben wir das Motorrad<br />

Schritt für Schritt verbessert<br />

und kurz vor Ende des Qualifyings<br />

wurde nochmals eine Änderung<br />

vorgenommen, die voll und ganz<br />

aufgegangen ist. Die letzten zwei<br />

Runden waren der absolute Hammer<br />

und als ich meine Rundenzeit<br />

am Display gesehen habe, wusste<br />

ich, das ist die erste Startreihe. Ich<br />

denke, dass ich morgen im Rennen<br />

bestimmt in der Lage sein werde,<br />

um in der Spitzengruppe um eine<br />

Podiumsplatzierung zu kämpfen.<br />

Die Pace über die Distanz wird in<br />

jeden Fall ausschlaggebend sein.<br />

Diesbezüglich sind wir allerdings<br />

gut gerüstet, da meine Rundenzeiten<br />

konstant sind und darüber hinaus ich<br />

mich auf dem Motorrad pudelwohl fühle. Jedenfalls<br />

sind all die starken Leistungen in letzter<br />

Zeit das Ergebnis unserer harten Arbeit.<br />

Meine Crew und das gesamte Team machen<br />

einen hervorragenden Job. Daher gleich an<br />

Alvaro Bautista (19) fuhr ein ähnlich starkes Rennen wie der<br />

Weltmeister. Stefan Bradl kämpfte lange Zeit mit Pol<br />

Espargaro (44), fiel aber dann immer weiter zurück.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Jonas Folger (94) ging das erste Mal in der Moto2<br />

von der Pole Position ins Rennen.<br />

dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an<br />

Alle. Ich fühle mich in dieser Umgebung sehr<br />

gut aufgehoben, die Stimmung ist sehr familiär.<br />

Das ist für mich persönlich enorm wichtig.<br />

Seit dem Saisonauftakt erzielen wir an jedem<br />

Rennwochenende und bei Tests Fortschritte,<br />

was sehr wichtig für uns ist. Nichtsdestotrotz<br />

muss ich noch viel lernen in dieser Klasse. Vorerst<br />

freue ich mich auf das morgige Rennen.”<br />

Tito Rabat stellte seine Kalex von Marc vdS Racing<br />

auf Platz zwei und blieb nur ganze 0,004<br />

Sekunden hinter dem Mann aus Schwindegg.<br />

Dritter im Qualifying wurde Luis Salom vor Mika<br />

Kallio und Tom Lüthi. Sandro Cortese schaffte<br />

mit Platz neun ebenfalls den Sprung in die Top<br />

Ten. Vor ihm platzierten sich außer den ersten<br />

Fünf noch Simone Corsi, Maverick Vinales und<br />

der Teamkollege von Marcel Schrötter, Ricard<br />

Cardus. Schrötter selbst blieb der Sprung in<br />

die besten Zehn diesmal verwehrt, am Ende<br />

stand Startplatz siebzehn zu Buche.<br />

Dominique Aegerter, bis dahin ebenfalls immer<br />

vorn bei der Musik, vergeigte das Qualifying<br />

diesmal richtig und fand sich nur auf<br />

Platz fünfzehn wieder.<br />

Bereits zu diesem Zeitpunkt konnten die angereisten<br />

Zuschauer auch ein Spitzenergebnis<br />

der Lokalmatadoren Louis Rossi und Johann<br />

Zarco begraben. Rossi fand sich<br />

auf achtzehn wieder und Zarco<br />

sogar nur auf zwanzig.<br />

Der am Anfang der Saison noch<br />

als Titelaspirant gehandelte<br />

Japaner Takaaki Nakagami<br />

landete sogar noch einen Platz<br />

dahinter.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Sieg für Mika Kallio<br />

im Rennen<br />

Der Finne, der schon das Rennen<br />

in Jerez dominierte, zeigte<br />

in Le Mans erneut, zu was er in<br />

der Lage ist und strafte damit<br />

alle Kritiker der Vergangenheit<br />

Lügen. Der von Startplatz vier ins Rennen gegangene<br />

Kallio ließ im Laufe des Rennens keine<br />

Frage offen und zeigte von Beginn an, dass<br />

der Sieg von Jerez keine Eintagsfliege bleiben<br />

sollte. Diesmal sah seine Rennstrategie jedoch<br />

etwas anders aus.<br />

Nachdem zunächst Jonas Folger nach einem<br />

perfekten Start in Führung gehen konnte, verlor<br />

er diese wenig später durch einen kleinen<br />

Fehler wieder und fiel zunächst hinter Kallio,<br />

Corsi, Salom und Rabat auf Platz<br />

fünf zurück. Zwei Runden darauf<br />

passierte Corsi den Führenden Kallio,<br />

der scheinbar merkte, dass ein<br />

Fluchtversuch diesmal nicht möglich<br />

sei. Clever und bedacht, wie der<br />

Finne ist, ließ er zunächst den Führenden<br />

Simone Corsi gewähren und<br />

folgte dem Italiener beharrlich. Da<br />

von hinten keine Scharmützel zu erwarten<br />

waren, passte er den richtigen<br />

Moment ab und ging acht Runden<br />

vor Schluss final an Corsi vorbei. Der<br />

Marc vdS-Pilot behauptet danach die<br />

Führung bis ins Ziel und konnte im<br />

Anschluss seinen zweiten Saisonsieg<br />

verdientermaßen feiern.<br />

48 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin


Simone Corsi verteidigte seinen zweiten Platz<br />

noch gegen Tit Rabat, der als Dritter die Ziellinie<br />

überquerte. Hinter ihm folgten Vinales,<br />

Salom und Folger als Sechster. Der Rückstand<br />

des Bayern betrug gerade mal<br />

zwei Sekunden bis auf Platz<br />

drei. „Ich bin happy mit diesem<br />

sechsten Rang. Es war bis auf<br />

die Schlussphase ein wirklich<br />

starkes Rennen. In den letzten<br />

drei, vier Runden hat mir der<br />

<strong>Speed</strong> gefehlt, um mit den Jungs<br />

vor mir mithalten zu können;<br />

ich war bereits ziemlich am Limit<br />

unterwegs. Außerdem haben<br />

sich wegen nachlassender Konzentration<br />

ein paar Fahrfehler<br />

eingeschlichen. Wenn ich diese<br />

Schwachpunkte noch ausmerzen<br />

kann, dann kann ich beim nächsten<br />

Mal schon bestimmt bis zur Zieldurchfahrt<br />

ganz vorne mitmischen. Aber ansonsten<br />

bin ich im Großen und Ganzen mit meiner<br />

heutigen Performance zufrieden. Der Start ist<br />

super gelungen, aber leider unterlief mir kurz<br />

danach ein Fahrfehler und ich musste einen<br />

weiten Bogen fahren. Vor dem Rennen haben<br />

wir mit dem Ziel ein besseres Feedback von<br />

der Front zu bekommen, noch eine geringfügige<br />

Änderung vorgenommen. Dabei sind wir<br />

womöglich einen Schritt zu weit gegangen, da<br />

auf der Bremse mehrmals das Vorderrad beinahe<br />

eingeklappt wäre. Bei diesem schnellen<br />

Tempo, das heute gefahren wurde, ist es nach<br />

so einem Vorfall umso schwieriger das Vertrauen<br />

schnellstens wieder zu erlangen. Obwohl<br />

es immer wieder gut gelungen ist, habe ich<br />

in dieser Phase etwas auf meine Vorderleute<br />

verloren. Ich habe aber nicht aufgegeben und<br />

mich wieder herangekämpft. In jeden Fall war<br />

MotoGP le Mans<br />

Mika Kallio fuhr abwartend, ging im richtigen Moment an Simone<br />

Corsi vorbei und Jonas Folger machte einen kleinen Fehler, fuhr<br />

eine weite Linie und somit war innen Platz für Tito Rabat.<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

es wichtig für mich, sowie auch für mein Team,<br />

dass wir endlich einmal über die gesamte Distanz<br />

mit den momentanen Größen dieser<br />

Klassen mithalten konnten. Vor allem im Zweikampf<br />

mit Tito (Rabat) konnte ich mir einiges<br />

von ihm abschauen. Ich war auch einmal kurz<br />

vor ihm, aber im nächsten Augenblick habe ich<br />

meinen Bremspunkt ordentlich verpasst und<br />

er ist innen durch. Danach hatte es nie mehr<br />

ganz gereicht, um nahe genug aufzuschließen,<br />

um einen weiteren Angriff zu starten. Vor allem<br />

deshalb, weil ich im ersten Streckenabschnitt<br />

zu viel verloren habe. Nichtsdestotrotz bin ich<br />

super zufrieden, was natürlich auch auf das<br />

Wochenende hier in Le Mans insgesamt betrachtet<br />

zutrifft. Als Sechster nur knapp vier<br />

Sekunden hinter dem Sieger in Ziel zu kommen,<br />

das ist absolut in Ordnung. Jetzt freue<br />

ich mich auf Mugello in zwei Wochen.“<br />

Domi Aegerter kam hinter Jonas Folger ins Ziel<br />

und betrieb nach dem schlechten Trainingsergebnis<br />

vom Samstag dann doch etwas Schadensbegrenzung.<br />

Sein Landsmann Tom Lüthi<br />

folgte ihm auf dem Fuß.<br />

Sandro Cortese kämpfte mit Marcel Schrötter<br />

und Randy Krummenacher<br />

um die Punkte für Platz elf, mit<br />

besserem Ausgang für Marcel<br />

Schrötter.<br />

Nichts zu lachen hatten die französischen<br />

Fans beim Rennen.<br />

Nachdem Johann Zarco gleich<br />

zu Beginn sein Bike im Kiesbett<br />

versenkte, folgte wenig später<br />

der Abflug von Rossi. Für eine<br />

kleine Reiberei sorgte diesmal<br />

Ricard Cardus und Mattia Pasini.<br />

Der spanische Tech3-Pilot<br />

räumte gleich in der zweiten<br />

Runde den NGM Forward-Piloten<br />

ab, worauf sich der Italiener im<br />

Kiesbett am Helm vom Spanier<br />

bemerkbar machte. Cardus hingegen<br />

schien es nicht viel anzugehen,<br />

er hob seine Maschine ganz trocken<br />

auf, schwang sich drauf und brauste davon.<br />

Pasini blieb allein zurück, denn für ihn war das<br />

Rennen hiermit beendet.<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Louis Rossi versenkte seine Maschine im Kiesbett und Jonas Folger kämpfte mit Luis Salom (39) bis zum Schluss um Platz fünf.<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

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Foto: Rainer Hechtl Foto: Rainer Hechtl<br />

Moto3: Jack Miller gewinnt mit<br />

durchsetzungsvermögen das Rennen<br />

Nachdem sich Efren Vazquez am Samstag die erste Pole Position seiner<br />

Karriere gesichert hatte, lieferte er sich auch im Rennen ein packendes<br />

Duell mit dem Australier Jack Miller bis in die letzte Kurve des Rennens.<br />

Zu Mitte des Rennens setzte sich zunächst Alex Rins an die Spitze und<br />

fuhr einen kleinen Vorsprung von knapp zwei Sekunden heraus, doch<br />

holten die Verfolger schnell wieder auf und vorn entwickelte sich ein<br />

Siebenkampf zwischen Rins, Miller, Vazquez, Fenati, Bagnaia, McPhee<br />

und Marquez. Romano Fenati verlor wenig später den Kontakt zur Spitzengruppe<br />

und musste in Folge wegen eines technischen Defektes sein<br />

Rennen frühzeitig beenden. Vazquez hatte derweil wieder die Führung<br />

übernommen und verteidigte diese energisch, bis es in der letzten Kurve<br />

zum Show Down mit Jack Miller kommen sollte. Der Australier stach in<br />

der Zielkurve innen an Vazquez ein und beide befanden sich plötzlich<br />

auf gleicher Höhe. Vazquez, der gerade in Begriff war, sein Motorrad<br />

nach rechts umzulegen, sah sich plötzlich mit dem Bike des Australiers<br />

konfrontiert, worauf es zur Berührung kam. Der Spanier musste daraufhin<br />

sein Motorrad aufrichten und hatte so auch jedwede Chance aufs<br />

Podium verspielt. Innen stachen noch Rins, Vinales, Bagnaia und Marquez<br />

vorbei, so dass am Ende nur Platz sechs blieb. Dementsprechend<br />

angesäuert machte sich Efren Vazquez in der Auslaufrunde durch wilde<br />

Gestikulationen gegenüber dem Australier Luft. Der Fahrer des RTG nach<br />

dem Rennen: „Ich bin ein wenig verärgert über einen anderen Fahrer in<br />

der letzten Runde. Ich wollte kämpfen. Ich habe jede Runde gekämpft.<br />

Während des Rennens unterlief mir ein Fehler. Dadurch habe ich einige<br />

Positionen verloren. Ich blieb konzentriert und habe step by step gepushed,<br />

in jeder Runde. Ich denke, wir haben einen perfekten Job gemacht<br />

und sind ein perfektes Rennen gefahren. In der letzten Runde überholte<br />

mich Jack, fuhr langsam und verlor seine Position wieder. In eine der<br />

letzten Kurven überholte er mich. Ich wurde 6. Somit haben wir wichtige<br />

Punkte für die Weltmeisterschaft geholt. Wir müssen mehr und mehr<br />

geben und aggressiver fahren.“<br />

MotoGP le Mans<br />

Jack Miller gewinnt das Rennen vor alex Rins und isaac Vinales.<br />

MoTo3 QuaLiFying Le ManS<br />

1. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

2. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

3. A. Rins<br />

4. A. Masbou<br />

5. N. Ajo<br />

SPA<br />

FRA<br />

FIN<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Ongetta-Rivacold<br />

Avant Tecno Husqvarna<br />

MoTo3 Rennen Le ManS - 24 Runden<br />

1. J. Miller<br />

2. A. Rins<br />

3. M. Vinales<br />

4. F. Bagnaia<br />

5. A. Marquez<br />

AUS<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Red Bull KTM Ajo<br />

Estrella Galicia 0,0<br />

Calvo Team<br />

SKY Racing Team VR46<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

MoTo3 PunKTeSTand<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

3. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

4. A. Rins<br />

SPA Estrella Galicia 0,0<br />

5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

MoTo2 QuaLiFying Le ManS<br />

1. J. Folger<br />

2. E. Rabat<br />

3. L. Salom<br />

4. M. Kallio<br />

5. T. Lüthi<br />

MoTo2 Rennen Le ManS - 26 Runden<br />

1. M. Kallio<br />

2. S. Corsi<br />

3. E. Rabat<br />

4. M. Vinales<br />

5. L. Salom<br />

GER AGR Team<br />

SPA Marc VDS Racing Team<br />

SPA Pons HP 40<br />

FIN Marc VDS Racing Team<br />

SUI Interwetten Paddock<br />

FIN<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

NGM Forward Racing<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Pons HP 40<br />

MoTo2 PunKTeSTand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. S. Corsi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

Honda 1:42,491<br />

KTM 1:42,516<br />

Honda 1:42,718<br />

Honda 1:42,752<br />

Husqvarna 1:42,769<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Forw. KLX<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Forw. KLX<br />

41:30,582<br />

+ 0,095<br />

+ 0,230<br />

+ 0,487<br />

+ 0,931<br />

104<br />

74<br />

72<br />

71<br />

60<br />

1:37,619<br />

1:37,623<br />

1:37,731<br />

1:37,768<br />

1:<br />

42:41,696<br />

+ 1,015<br />

+ 1,303<br />

+ 2,187<br />

+ 3,619<br />

99<br />

92<br />

62<br />

58<br />

53<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

in der Spitzengruppe wechselten die Positionen im Minutentakt.<br />

Teamkollege John McPhee erledigte mit Platz acht einen perfekten Job<br />

und stellte damit auch seine aufsteigende Formkurve unter Beweis. „Ich<br />

bin sehr zufrieden mit dem 8. Platz im Rennen. Am Ende hatte ich sogar<br />

denselben <strong>Speed</strong> wie die Fahrer an der Spitze. Ich bin zufrieden und<br />

freue mich jetzt auf das Rennen in Mugello.“<br />

Philipp Öttl, der nur von Startplatz 22 ins Rennen gehen musste, machte<br />

im Rennen Position um Position gut und schaffte am Ende mit Platz fünfzehn<br />

zum wiederholten Mal einen Top 15-Platz und nahm damit erneut<br />

einen WM-Punkt mit nach Hause. „Das Rennen war über weite Strecken,<br />

etwa drei Viertel der Distanz, okay. Zum Schluss habe ich allerdings einen<br />

großen Fehler gemacht. Ich habe mich verbremst. In Zukunft muss<br />

ich mich noch mehr konzentrieren, denn ich glaube, eine noch bessere<br />

Konzentration ist der Schlüssel, um aus meinem Tief herauszufinden.<br />

Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Ergebnis, denn wir haben<br />

immerhin einen WM-Punkt mitgenommen. Das ist sehr wichtig!“<br />

50 06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

MoTogP QuaLiFying Le ManS<br />

1. M. Marquez<br />

2. A. Espargaro<br />

3. A. Dovizioso<br />

4. S. Bradl<br />

5. V. Rossi<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

GER<br />

ITA<br />

Repsol Honda Team<br />

Monster Yamaha Tech 3<br />

Ducati Team<br />

LCR Honda<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

MoTogP Rennen Le ManS - 28 Runden<br />

1. M. Marquez SPA Repsol Honda Team Honda<br />

2. V. Rossi<br />

ITA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

3. A. Bautista SPA GO&FUN Honda Gresini Honda<br />

4. P. Espargaro SPA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

5. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team Honda<br />

MoTogP PunKTeSTand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. V. Rossi<br />

4. A. Dovizioso<br />

5. J. Lorenzo<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

1:33,042<br />

1:32,734<br />

1:32,755<br />

1:32,846<br />

1:32,873<br />

44:03,925<br />

+ 1,486<br />

+ 3,144<br />

+ 3,717<br />

+ 4,077<br />

125<br />

83<br />

81<br />

53<br />

45


sachsenring Fahrertraining am 31.07.2014<br />

Preis: 175 Euro - 01.08. ausgebucht<br />

• in 3 Leistungsgruppen auf der MotoGP Grand Prix strecke<br />

• Fahrzeit ca. 7x 20 min.<br />

Gruppen:<br />

sportfahrer: für Fahrer die schon einige Motorrad-<br />

Trackdays auf einer Rennstrecke absolviert haben.<br />

sportfahrer schnell: für Fahrer die streckenkenntnisse<br />

und ausreichend Rennstreckenerfahrung haben<br />

Einsteiger: Motorradfahrer, die zum ersten Mal auf einer<br />

Rennstrecke fahren wollen. In dieser Instruktor-geführten<br />

Einsteigergruppe werden die notwendigen Grundlagen für<br />

unsere sportfahrertrainings gelegt.<br />

• Instruktionsgruppen mit 5-6 Teilnehmern.<br />

• großes Fahrerlager - Boxen-anmietung vor Ort möglich.<br />

• Buchung unter dunn-racing.de<br />

06 - 2014 Ihr Motorradmagazin<br />

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