1 AUSSCHREIBUNG Entwicklung eines Projektes ...
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Ausschreibung:„Gewaltprävention im Stadtteil“ im Quartier Richardplatz Süd<br />
<strong>AUSSCHREIBUNG</strong><br />
<strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Projektes</strong>„Gewaltprävention im Stadtteil“<br />
im Quartiersmanagementgebiet Richardplatz Süd<br />
Das QM Richardplatz Süd sucht in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und dem Bezirksamt Neukölln einen Projektträger für das Projekt „Gewaltprävention im<br />
Stadtteil“.<br />
Ausgangssituation<br />
Das Quartiersmanagementgebiet Richardplatz Süd hat im Juli 2005 seine Arbeit aufgenommen.<br />
Ziele sind die Verbesserung der Lebensbedingungen, der Bildungssituation und die<br />
Förderung der Integration durch mehr Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen an den gesellschaftlichen<br />
Prozessen sowie die Aktivierung der Bewohner (Empowerment). Wichtige<br />
Arbeitsansätze sind die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, die Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
die Nutzung der vorhandenen Potentiale und eine Vernetzung der Akteure. Neue Ideen<br />
sollen durch die Bewohneraktivierung und Stadtteilkoordination entwickelt und gefördert<br />
werden. Dabei sind die 4 Schulen des Quartiers „starke Partner“ für dieses Vorhaben.<br />
Im Quartier haben 41% der Bewohner keinen deutschen Pass, an den Schulen sind 80-90%<br />
der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache. Besonders vor dem Hintergrund der unterschiedlichen<br />
kulturellen Basis der Menschen ist die Vermittlung in Konflikten und die Prävention<br />
von Gewalt ein wichtiges Thema im Quartier. Eine allgemeine Hilflosigkeit im Umgang<br />
mit Konflikten im Stadtteil ist erkennbar. Deshalb ist die gewaltpräventive Arbeit besonders<br />
an den Schulen anzusetzen.<br />
Darüber hinaus soll die Bearbeitung vorhandener Konflikte den sozialen Zusammenhalt im<br />
Quartier und die <strong>Entwicklung</strong> von Nachbarschaften fördern, statt diesen zu gefährden. Insbesondere<br />
auch im Zusammenhang mit dem neu entstehenden Jugend- und Gemeinschaftshaus<br />
soll die Übernahme von Verantwortung für Gemeinschaftsbelange gestärkt werden.<br />
Zielsetzung<br />
Es soll ein übergreifendes Konzept der Gewaltprävention für den gesamten Stadtteil entstehen.<br />
Eine Vernetzung der lokalen Akteure und eine Aktivierung der Bewohnerschaft sind<br />
dabei wichtige Eckpfeiler des <strong>Projektes</strong>.<br />
Insbesondere an den Schulen soll selbst- und sozialverantwortliches Handeln in der Gesellschaft<br />
erlernt werden. Zu positiven Einstellungen zählen Toleranz, Gewaltlosigkeit, Solidarität,<br />
Rücksichtnahme, Zivilcourage, Verantwortungsbewusstsein. Schulische Maßnahmen zur<br />
Prävention gegen Gewalt sind daher in ein ganzheitliches Schulkonzept einzubinden.<br />
Ferner ist das Ziel, die Nachbarschaft durch einen offensiven Umgang und eine Kommunikation<br />
über potentielle Konflikte zu stärken. Am Jugend- und Gemeinschaftshaus soll eine Konfliktvermittlungsstelle<br />
für das Quartier entstehen, in der nach einer Etablierung auch Konfliktmediatoren<br />
für den Stadtteil ausgebildet werden. Die Einbindung ehrenamtlicher Arbeit<br />
für den Stadtteil an dieser Koordinierungsstelle ist explizit erwünscht.<br />
Aufgabenspektrum<br />
Das Projekt soll drei Komponenten umfassen:<br />
1. Initiierung bzw. Stärkung der gewaltpräventiven Arbeit an den 4 Schulen des Quartiers<br />
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Ausschreibung:„Gewaltprävention im Stadtteil“ im Quartier Richardplatz Süd<br />
2. Aufbau eine Koordinationsstelle für Gewaltprävenzion und präventive Vernetzung im<br />
Rahmen der Einrichtung <strong>eines</strong> Jugendhauses<br />
3. Einführung von Nachbarschaftsmediation nach begonnener Etablierung <strong>eines</strong> Stadtteilkonzeptes<br />
im kommenden Jahr<br />
1. Initiierung bzw. Stärkung der gewaltpräventiven Arbeit an den Schulen<br />
Im Quartiersgebiet befinden sich vier Schulen:<br />
- Richard Grundschule<br />
- Löwenzahn Grundschule<br />
- Röntgen Oberschule (Realschule)<br />
- Adolf-Reichwein Förderschule.<br />
Die ersten beiden Schulen haben noch kein gewaltpräventives Konzept, an der Röntgen<br />
Schule wurden vor Jahren bereits Konfliktlotsen / Streitschlichter eingeführt und die Adolf-<br />
Reichwein Schule arbeitet mit dem Faustlos-Programm. Alle Schulen haben Interesse an<br />
einer Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement zum Thema Gewaltprävention.<br />
Mit den Schulen muss vereinbart werden, welche Projekte zur Gewaltprävention entwickelt<br />
werden. Eine Vernetzung der 4 Schulen ist beabsichtigt. Mögliche Komponenten sind Elemente<br />
die Konzepte enthalten, werden Lehrerfortbildungsseminare angeboten. Jede Schule<br />
soll die Möglichkeit haben, einen eigenen Studientag durchzuführen, aber es kann auch ein<br />
schulübergreifender Kurs angeboten werden. Schließlich findet an jeder Schule je nach Bedarf<br />
der einzelnen Schule mindestens ein Schülertraining statt.<br />
2. Präventive Vernetzung im Rahmen der Einrichtung <strong>eines</strong> Jugendhauses<br />
Im Vorfeld der Einrichtung <strong>eines</strong> Jugendhauses mitten in einem Wohngebiet soll präventiv<br />
mit den Beteiligten gearbeitet werden. Ziel ist es, bereits im Vorfeld deeskalierend einzugreifen.<br />
Zur geplanten Eröffnung im Mai 2006 werden potentiell betroffene Anwohner mit den<br />
Mitarbeitern des Jugendhauses und möglichst auch mit den Jugendlichen zusammengebracht,<br />
die die Einrichtung in Anspruch nehmen werden. Gemeinsam sollen die Beteiligten<br />
überlegen, welche Konflikte entstehen und wie möglichst den Bedürfnissen aller Seiten berücksichtigt<br />
werden können. Mit der Unterstützung externer Moderatoren bzw. Mediatoren<br />
suchen die Betroffenen nach gemeinsamen Lösungen. Diese werden erprobt und nach der<br />
Eröffnung neu ausgewertet.<br />
Darüber hinaus wird eine Konfliktvermittlungsstelle im Jugendhaus in Abstimmung mit dem<br />
Quartiersmanagement und dem Träger des Hauses verankert, von der schrittweise der Aufbau<br />
und die Einbindung <strong>eines</strong> Pools an ehrenamtlichen Kräften für das Quartier vorgenommen<br />
wird. Ziel eine Gesamtvernetzung der Gewaltpräventionsprojekte und eine Stärkung der<br />
Gemeinschaftsprojekte des Quartiersmanagements und des Jugendhauses.<br />
3. Einführung von Nachbarschaftsmediation<br />
Mithilfe von neutralen Mediatoren werden Konfliktparteien miteinander ins Gespräch gebracht<br />
und dabei unterstützt, eine tragfähige Lösung des Konfliktes zu erarbeiten.<br />
Stadtteilnah soll zunächst der Bedarf an Konfliktbearbeitung / Mediation im Gemeinwesen<br />
bzw. Nachbarschaftsbereich ermittelt werden. Danach entscheidet sich, wer zum Stadtteilmediator<br />
geschult werden soll, z.B. Anwohner, Mitarbeiter örtlicher Einrichtungen. Im<br />
Anschluß werden potentielle ehrenamtliche Mediatoren aktiv gesucht und angesprochen.<br />
Diese werden in Mediation geschult und später begleitet. Entscheidend für den langfristigen<br />
Erfolg ist eine effektive Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Eine Anbindung des<br />
<strong>Projektes</strong> an das Jugendhaus ist vorgesehen.<br />
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Ausschreibung:„Gewaltprävention im Stadtteil“ im Quartier Richardplatz Süd<br />
Das Gesamtprojekt soll in enger Kooperation mit dem Quartiersmanagement ausgearbeitet<br />
werden und umfasst folgende Aufgaben:<br />
• Koordination und Durchführung des Gesamtprojektes<br />
• Einbindung aller relevanten lokalen Akteure und Initiativen<br />
• Besondere Einbeziehung der Bevölkerung mit unterschiedlichstem Migrationshintergrund<br />
• Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Fördermittelabwicklung, Abrechnung und Dokumentation<br />
Leistungszeitraum<br />
Das Projekt soll bereits im Mai 2006 beginnen und bis Ende Dezember 2007 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Budget<br />
Für das Konzept, die Koordination und Durchführung des <strong>Projektes</strong> incl. Sachmittel für Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Veranstaltungen und Nebenkosten sowie Mehrwertsteuer stehen Fördermittel<br />
aus dem Programm „Soziale Stadt“ in Höhe von insgesamt 70.000 € zur Verfügung:<br />
aufgeteilt in 2006 30.000 €<br />
in 2007 40.000 €<br />
Einzureichende Unterlagen<br />
• Gesamtkonzept für ein Projekt „Gewaltprävention im Stadtteil“<br />
• Selbstdarstellung, Nachweis der fachlichen Qualifikation und Referenzen<br />
• Nachweis über Erfahrung in der <strong>Entwicklung</strong> und Koordination von adäquaten Projekten<br />
• Nachweis über Erfahrung in der Kooperation mit Schulen<br />
• Nachweis über Erfahrung Erfahrungen in der Fördermittelabrechnung und –<br />
bewirtschaftung<br />
• Nachweis über einen besonderen Gebietsbezug oder Interesse am Gebiet<br />
• Zeitplanung für die Projektdurchführung mit Stundenansatz<br />
• Kostenkalkulation mit Aufschlüsselung von Sach- und Honorarmitteln (keine Tagessätze)<br />
ggf. Personalschlüssel<br />
Bewerbungsfrist<br />
Dienstag, 18. April 2006, 12.00 Uhr (Ausschlussfrist)<br />
Bewerbungsadresse<br />
Quartiersmanagement Richardplatz Süd, z.Hd. Frau Bederke,<br />
Böhmische Str. 9, 12055 Berlin<br />
Tel.: 030 - 68058585, Fax: 6805 9044, info-richard@quartiersmanagement.de<br />
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Ausschreibung:„Gewaltprävention im Stadtteil“ im Quartier Richardplatz Süd<br />
Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um eine Ausschreibung im Sinne des §44<br />
LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle<br />
Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht.<br />
Die Teilnahme ist unverbindlich. Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens<br />
nicht erstattet.<br />
Berlin 27.3.2006<br />
Quartiersmanagement Richardplatz Süd<br />
Anja Bederke<br />
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