Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd
Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd
Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd
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Die Quartierszeitung vom <strong>Richard</strong>platz Süd<br />
Mai 2013<br />
Ausgabe<br />
74<br />
Kiezerkundungen<br />
Liebe Kiezbewohnerinnen und Kiezbewohner,<br />
Foto: Bernhard Stelzl-2013<br />
unser Titelbild zeigt Kinder der <strong>Richard</strong>-<br />
Grundschule, die an der „Rallye des Respekts“<br />
auf dem Freundschaftsplatz teilnehmen. Eine<br />
andere Form von Rallye, nämlich Stadtteilführungen,<br />
zieht neugierige Menschen aus<br />
allen Teilen der Bundesrepublik und darüber<br />
hinaus in den <strong>Richard</strong>kiez. Unser Schwerpunkt<br />
stellt dieses Mal die verschiedenen<br />
Möglichkeiten vor, den Kiez zu erkunden und<br />
Perspektiven zu wechseln. Mit Ben hatten wir<br />
das Glück, dass uns ein Autor aus Kanada an<br />
seinen Erfahrungen und Gedanken zum Kiez<br />
teilhaben lässt. Nähe und Ferne ist auf jeden<br />
Fall relativ. Was ein Zuhause ausmacht, ist für<br />
jeden anders.<br />
Für die Kinder der beiden Grundschulen ist<br />
es ein Teil der Heimatkunde, sich mit der<br />
böhmischen Einwanderung genauso wie mit<br />
dem traditionellen Handwerk auseinanderzusetzen.<br />
Hierzu bietet die „Rixdofer Schmiede“<br />
eine ideale Gelegenheit; dies demonstriert<br />
unsere Projektreportage. Viel Spaß beim<br />
Lesen!<br />
Bernhard Stelzl
aus dem Kiez<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
Gewerbeportrait: Änderungsschneiderei “Deo“<br />
2<br />
Kleidungsstücke aller Art liegen auf dem Tisch,<br />
Stoffbahnen sind an der Wand gestapelt<br />
und im Mittelpunkt des Raumes steht eine<br />
strahlend weiße Nähmaschine. Vor ihr sitzt<br />
eine konzentrierte Frau mit einem Maßband<br />
um den Hals.<br />
Sie hat zurzeit viel zu tun, denn „nächsten<br />
Monat ist schon der Karneval der Kulturen<br />
und die Kostüme für die Tanzgruppe Phu<br />
Thai müssen fertig werden“, erzählt Daranee<br />
Bade, die Inhaberin des Änderungsschneiderei<br />
„Deo“. „Ich fertige schon seit 2006 Kostüme für<br />
die Thai-Tanzgruppe an, in der ich auch selbst<br />
mittanze.“ Letzte Woche hatten sie sogar einen<br />
Auftritt im Hotel Adlon. Im Gegenzug helfen<br />
die anderen Mitglieder Frau Bade beim Nähen.<br />
Jeden Samstag treffen sie sich zum Plaudern<br />
und Schneidern. Noch mehr Arbeit gibt es<br />
von den vielen Stammkunden und der Laufkundschaft,<br />
die zum Sommer einiges an der<br />
Kleidung vom letzten Jahr ändern wollen.<br />
Änderungschneiderei<br />
„Deo“<br />
Inhaberin: Daranee Bade<br />
Foto: Andrea Schindel- 2013<br />
Braunschweiger Str. 74 - 12055 - B.<br />
Tel.: 680 55 901, firma@anbade.de<br />
www.schneiderei-deo.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo -Fr: 13 - 19 Uhr, Sa: 10 - 15 Uhr<br />
Daranee Bade ist ursprünglich aus<br />
Thailand, wo sie das Schneidern<br />
lernte und sogar einen Preis für<br />
ein selbstgeschneidertes Abendkleid<br />
gewann. Als sie dann vor 26<br />
Jahren nach Berlin gezogen ist,<br />
hatte sie nicht gedacht, dass sie<br />
sich einmal selbstständig machen<br />
würde.<br />
Foto: Andrea Schindel- 2013<br />
Festliche Kleider ebenso wie einfache Änderungen<br />
Nun gibt es aber die Änderungsschneiderei<br />
„Deo“ seit fast 13 Jahren bei uns im Kiez. „Ich<br />
liebe Neukölln und wohne gleich um die Ecke<br />
vom Geschäft.“ Frau Bade hätte sich nirgendwo<br />
anders niederlassen wollen.<br />
Die meiste Freude hat sie bei der Maßanfertigung<br />
von Abend-, Tauf- oder Hochzeitskleidern.<br />
„Das schönste an meinem Beruf ist es,<br />
wenn die Kunden sagen: Oh, ist das aber schön<br />
geworden!“<br />
Andrea Schindel<br />
Von zu Hause nach Zuhause<br />
Als ich im April einen Spaziergang durch den<br />
Kiez machte, hatte ich noch die Gelegenheit<br />
meine Winterstiefel zu tragen. Schneeflocken<br />
schweben zur Erde. Meine Ohren-spitzen<br />
fühlen sich kalt an; ich stoppe und denke<br />
mit einem Lächeln: „Ah, ein Heimatgefühl.“<br />
Wenn jemand mich fragt, wo ist deine Heimat,<br />
antworte ich „In Kanada.“ Wenn man mich<br />
nach meinem Zuhause fragt, sage ich einfach:<br />
„Berlin.“ Ich hoffe bald zu sagen, dass mein<br />
Heim in Rixdorf steht. Ich wohne erst seit<br />
Januar hier, bin von einem anderen Berliner<br />
Kiez zugezogen und kam letzten Sommer<br />
aus Kanada nach Berlin. Meine Frau und<br />
ich machen bei dem „Berlin-Mix“ mit, der<br />
Berliner Geschichte und heute Wirklichkeit<br />
in Neukölln-Rixdorf ist. Wie können wir uns<br />
als Fremde in Berlin integrieren? Wir gehen<br />
einmal ums Karree und hören die bunten<br />
Sprachen der Welt. Wir lernen noch Deutsch<br />
- das ist sehr wichtig - dann hören wir etwas<br />
ganz anders - „Ist das wirklich Deutsch?“ Wer<br />
in Neukölln-Rixdorf lebt, braucht einen guten<br />
Sinn für Humor. Jedenfalls wir mögen das<br />
Multikulti von Neukölln-Rixdorf, ist es doch<br />
wie die kanadische Kultur. Kanada ist ein Land<br />
mit einem Migrationshintergrund. Unsere<br />
Heimatstadt ist Vancouver, in die viele Einwanderer<br />
aus Asien kommen. Dort hat eine<br />
typische Schule mehr Schüler mit Migrationshintergrund<br />
als solche ohne. Kommt dir das<br />
bekannt vor?<br />
An diesem Wintertag entscheide ich, um<br />
den <strong>Richard</strong>platz zu spazieren. Es ist ruhig,<br />
eher wie auf einem Dorf, ein Zufluchtsort im<br />
Vergleich zu dem typischen Nord-Neuköllner<br />
Straßenbild: Handyladen, Döner-Imbiss,<br />
Wettbüro, Reisebüro, noch<br />
ein Handyladen, Friseur, noch<br />
ein Döner-Imbiss, noch ein<br />
Wettbüro… Wie können so<br />
viele von denselben Läden<br />
überleben? Ein ziemliches<br />
Wunder. Ich fühle, dass über<br />
den <strong>Richard</strong>platz ein leichter<br />
Hauch weht. Ich denke im<br />
Stillen an die Geschichte<br />
der böhmischen Glaubensflüchtlinge,<br />
die vor über zwei<br />
Jahrhunderten in Rixdorf<br />
eine neue Heimat fanden.<br />
Zurzeit ist Rixdorf wie ein<br />
Kiez mit Wandervögeln. So kommt es mir vor.<br />
Sobald ich mich integriert habe, hoffe ich<br />
persönlich zu erfahren und zu sehen, ob viele<br />
Leute in Rixdorf einen Zufluchtsort nennen<br />
können, einen Ort, in dem man Vielfalt feiert.<br />
Jetzt ist der Frühling gleich um die Ecke. Ich<br />
freue mich darauf und auf eine hoffnungsvolle<br />
Zukunft miteinander in Rixdorf. Ich freue<br />
mich auch darauf, wenn ich zusammen mit<br />
meinem Nachbarn sagen kann: „Wir sind zu<br />
Hause.“<br />
Ben<br />
Foto: Dulce Neves
für den Kiez<br />
Startschuß für Wohnumfeldprojekt<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
3<br />
Anfang November des letzten Jahres lud das<br />
<strong>Quartiersmanagement</strong> zu einem moderierten<br />
Workshop über das Wohnumfeld ein.<br />
Hier haben sich Bewohner ausgetauscht und<br />
etliche Projektideen entwickelt. Nun greift<br />
das Projekt „Umweltbewußtsein stärken“<br />
diese Anregungen zur gemeinschaftlichen<br />
Wohnumfeldpflege auf und will mit zahlreichen<br />
Maßnahmen den <strong>Richard</strong>kiez für alle<br />
Bewohner ein Stück lebenswerter machen.<br />
Nadine Lorenz vom Projektträger Stadtagenten<br />
sieht den Schlüssel zur Veränderung darin,<br />
dass sich möglichst viele Menschen je nach ihrem<br />
Interesse beteiligen. Um diese Interessen<br />
und Bedürfnisse herauszufinden, organisiert<br />
das Projektteam der Stadtagenten ab Mai mit<br />
seinen Kooperationspartnern stadt&hund,<br />
BSR, Bodennetzwerk und vielen anderen<br />
Aktionen für Bewohner und Einrichtungen.<br />
Eine erste Aktion wird ein Kiezspaziergang<br />
sein, bei dem die wichtigsten Handlungsfelder<br />
gemeinsam identifiziert werden,<br />
den Termin finden Sie auf der Website des<br />
<strong>Quartiersmanagement</strong>s.<br />
Schon jetzt ist den Macherinnen deutlich,<br />
dass Paten für Baumscheiben und<br />
Hundekotbeutel-Spender gesucht werden.<br />
Wer sich also ganz praktisch für seinen Kiez<br />
engagieren will, hat ab Mai ein<br />
Projektteam zur Seite stehen, dass<br />
bei der Umsetzung unterstützt.<br />
Kontakt: Stadtagenten - Benedict & Lorenz GbR<br />
Emser Straße 124 - 12051 B. Tel.: 516 348 58<br />
post@stadtagenten.org, www.stadtagenten.org<br />
Tauschkiste, Lastenfahrrad, Hoffest - der QF1 macht´s möglich<br />
Pepe schraubt ein Regal aus Holz mit einer<br />
Rundung neben die Eingangstür des Tauschladens<br />
in der Mareschstraße 10. Die Idee, die sich<br />
hinter der Holzkonstruktion verbirgt, nennt<br />
sich „Tauschkiste“. Ganz einfach gesagt: jeder<br />
kann Sachen, die er nicht mehr braucht, abgeben<br />
und dafür neue mitnehmen. Zur Tauschkiste<br />
erklärt Anna Muni: „Es ist auch möglich,<br />
nur zu nehmen, ohne etwas zu geben. Es<br />
gibt nur eine Regel: Die Dinge, die abgelegt<br />
werden, dürfen kein Müll sein.“ Gemeinsam<br />
mit Juliane Meißner hatten sie die Idee dazu,<br />
nun wurde das Projekt mit Mitteln aus dem<br />
Quartiersfonds 1 gefördert. Ein weiteres gutes<br />
Beispiel für diesen bewohnerorientierten Fördertopf<br />
ist das kiezeigene Lastenfahrrad, das<br />
von Bewohnern und Einrichtungen kostenlos<br />
zu Transportzwecken ausgeliehen werden<br />
kann. Aber auch Mittel für Projekte für Kinder<br />
und Jugendliche oder das Ausrichten eines<br />
nachbarschaftlichen Hoffestes können aus<br />
dem Quartiersfonds 1 beantragt werden, denn<br />
in diesem Jahr wird es wieder möglich sein,<br />
sich Aktionen aus der Nachbarschaft finanziell<br />
mit maximal 1.000 Euro unterstützen zu<br />
lassen. Ob ein Projekt gefördert wird, darüber<br />
Ein Geben und Nehmen: Die Tauschkiste steht bereit<br />
entscheidet einmal im Monat die Vergabejury,<br />
die sich aus Bewohnern und Akteuren des<br />
<strong>Richard</strong>kiezes zusammensetzt. Anträge auf<br />
Förderung nimmt das <strong>Quartiersmanagement</strong><br />
in der Böhmischen Straße 9 gerne entgegen.<br />
Hier werden auch Fragen beantwortet und<br />
Hinweise gegeben. Wer sich einen Überblick<br />
über bereits geförderte Projekte machen<br />
möchte, findet diese unter: www.richardquartier.de/Kleinstprojekte.31.0.html<br />
Tauschkiste:<br />
in der Mareschstr. 10 – vor dem Tauschladen<br />
Lastenfahrrad:<br />
Ausleihanfragen an Anna Muni, Tel 0176-<br />
32161789, anna.muni@freemail.hu.<br />
Standort des Fahrrads ist „Technik und Seele“,<br />
Mareschstr. 16<br />
Mietrechtliche Beratung im Quartier<br />
Immer dienstags zwischen 16 und 18 Uhr findet<br />
die kostenlose mietrechtliche Beratung im<br />
Quartiersbüro in der Böhmischen Str. 9 statt.<br />
Die Beratung wird von Rechtsanwalt Max<br />
Althoff im Rahmen eines QF3-Projektes der<br />
„Sozialen Stadt“ angeboten und richtet sich<br />
an Bewohner aus dem <strong>Richard</strong>kiez. Dieses Informationsangebot<br />
für Mieter gewinnt immer<br />
mehr an Bedeutung. Zum einen sind Neuvermietungen<br />
mit Mietsteigerungen von über 20<br />
Prozent keine Seltenheit mehr. Zum anderen<br />
finden großflächige Eigentümerwechsel in<br />
einzelnen Straßenzügen, wie zum Beispiel in<br />
der Niemetzstraße, statt. Heute finden sich<br />
zwei junge Bewohner aus der Mareschstraße<br />
12 in der Beratung ein. Ihr Anliegen ist akut,<br />
das ganze Haus wird zwangsversteigert und<br />
so die Sorge, alle Bewohner dazu. Die Befürchtung<br />
ist, dass die jetzigen Bewohner, viele<br />
leben in Wohngemeinschaften dort, vor die<br />
Tür gesetzt werden. Möglicherweise saniert<br />
der neue Eigentümer das Haus und verkauft<br />
es gewinnbringend weiter. Althoff nimmt die<br />
Sorgen der Ratsuchenden ernst, gibt jedoch<br />
eine erste Einschätzung: „Auch für den Fall<br />
eines Eigentümerwechsels gilt das<br />
Mietrecht.“ Fristen seien auch seitens<br />
der neuen Eigentümer einzuhalten.<br />
Basis für das Vertragsverhältnis<br />
ist der Mietvertrag, wer regelmäßig<br />
seine Miete zahlt, der riskiert<br />
zumindest keine fristlose Kündigung<br />
durch den Vermieter. Viele Mieter/innen<br />
stehen jedoch nicht unbedingt<br />
vor dem Problem des unmittelbar<br />
drohenden Verlustes der Wohnung,<br />
vielmehr geht es oft um überhöhte Betriebskosten,<br />
Mietsteigerungen oder Sanierungen.<br />
Auch hier bietet die Erstberatung eine erste<br />
Einschätzung. Terminvergabe und weitere<br />
Informationen zur Mieterberatung gibt es<br />
beim <strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Richard</strong>platz Süd<br />
unter Tel.: 68058585.<br />
Foto: Bernhard Stelzl-2013
Schwerpunkt<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
Ein Spiegel für Vergangenheit und Gegenwart<br />
4<br />
Warum macht man Stadtteilführungen bzw. Führungen eigentlich mit? In der Regel, weil man etwas lernen möchte. Das ginge<br />
natürlich auch durch Bücher oder eine Internetrecherche, aber am Beispiel unserer zwei vorgestellten Führungen ist das wesentlich<br />
spannender und anschaulicher und man kann den <strong>Richard</strong>kiez mal mit anderen Augen erkunden. Wer lebte hier zu welcher<br />
Zeit, wie entwickelte sich historisch das Quartier, welche Konflikte und welche Lösungen gab es? Wie gestaltete sich die Lebenswirklichkeit<br />
der Menschen und natürlich, wie ist es mit der Gegenwart bestellt? Tatsächlich gibt es zu all diesen Fragen nun spezialisierte<br />
Führungen und Bücher. Einige stellen wir Ihnen vor und laden Sie ein, gemeinsam den Kiez zu erkunden.<br />
Bernhard Stelzl<br />
Ein Spiegel für Vergangenheit und Gegenwart<br />
„Sie wollen in Neukölln Stadtteilführungen<br />
machen?“ Die Dame vom<br />
Gewerbeamt ist sehr verwundert,<br />
dann fragt sie noch, was er denn da<br />
zeigen möchte? Reinhold Steinle –<br />
so der Künstlername – erzählt diese<br />
Anekdote seiner Gewerbeanmeldung<br />
gerne, zeigt sie doch, dass das<br />
Bild von Neukölln stark reduziert ist.<br />
Trotz oder gerade deswegen führt er<br />
seit 2008 nun regelmäßig Stadtteilführungen<br />
in Neukölln durch.<br />
Sein Anliegen ist es, ein anderes<br />
Neukölln zu zeigen. Für Steinle<br />
geht es darum, hinter die Fassade<br />
zu blicken, so präsentiert er seinen<br />
Besuchern einen Reichtum an<br />
Besonderheiten, Interessantem und<br />
Merkwürdigkeiten. Nimmt man die<br />
Bethlehemskirche so erfährt man<br />
etwas über die Gründung von Rixdorf durch<br />
die Tempelritter, die jedoch in Tempelhof<br />
beheimatet waren. Die Rixdorfer mussten bis<br />
nach Tempelhof gehen, um zu beten. Eine<br />
eigene Kirche hatte <strong>Richard</strong>sdorf erst seit ca.<br />
1400. Steinle begibt sich in Archive, er ist ein<br />
bekannter Besucher im Museum Neukölln,<br />
sucht Zeitzeugen, liest Bücher und recher-<br />
Hier erfährt man etwas über die Umbennung der Jan-Hus- in die Zwiestädter Straße<br />
chiert im Internet. Im Ergebnis läuft er mit<br />
einem Ringbuchordner voller Fakten durch<br />
den Kiez und überrascht doch immer wieder<br />
mit einem Bonmont. Wer etwas lernen und<br />
dabei auch noch unterhalten werden möchte,<br />
der ist bei einer Führung von Reinhold Steinle<br />
wirklich gut aufgehoben.<br />
Manche aktuelle Aufgeregtheit relativiert sich<br />
angesichts historischer Fakten.<br />
Betrachtet man beispielsweise<br />
das Bevölkerungswachstum von<br />
Rixdorf im mittlerweile vorletzten<br />
Jahrhundert, so strömten innerhalb<br />
von drei Jahrzehnten 140.000<br />
Menschen in die von Herrmann<br />
Boddin verwaltete Gemeinde – mit<br />
all ihren Problemen und Nöten,<br />
denn Arbeit und Wohnraum waren<br />
knapp. In Rixdorf ist Musike, aber es<br />
kracht gewaltig.<br />
Der schwäbische Berliner entmystifiziert<br />
auch. Vor dem Eintritt in<br />
das Böhmische Museum, weist er<br />
darauf hin, dass die böhmische<br />
Einwanderung auch vor dem<br />
Hintergrund eines Arbeitskräftemangels<br />
in der Landwirtschaft<br />
stattfand. Dies rückt manchmal<br />
in den Hintergrund, wenn so sehr<br />
das tolerante Preußen gehuldigt wird. Zudem<br />
wurden die Böhmen von der angestammten<br />
Bevölkerung aufgrund einiger Privilegien<br />
mit Neid betrachtet. Die Spannung zwischen<br />
beiden Bevölkerungsteilen war durchaus über<br />
mehrere Generationen vorhanden, so Steinle,<br />
schwäbelt ein Wenig und teilt einen kleinen<br />
Seitenhieb auf den Prenzlauer Berg aus.<br />
Spezielle Führungen und Angebote<br />
Wer bei Stadtführungen nur an Häuser und Geschichte denkt, kann auch hier noch etwas dazulernen.<br />
Auch für Naturfreunde bietet Neukölln etwas. Da beginnt zum einen der Naturlehrpfad am <strong>Richard</strong>platz –<br />
Richtung Karl-Marx-Platz – sowie zum anderen liegt in der Nachbarschaft der naturphilosophische Comeniusgarten.<br />
Ausführliche Informationen finden Sie hier: www.gartenkulturpfad-neukoelln.de<br />
Aber in Nord-Neukölln wachsen auch Blumen, Heil- und Würzkräuter sowie andere essbare Pflanzen. Eva<br />
Willig führt durch diese Neuköllner Pflanzenwelt, Termine für Führungen finden Sie im <strong>Richard</strong>.<br />
In der Kreativen Gesellschaft Berlin erhalten Sie zudem Informationen über weitere Stadtteilführungen z.B.<br />
über auf Frauen spezialisierte Führungen oder Führungen für Unternehmen und Organisationen.<br />
Kontakt: Tanja Dickert<br />
Kreative Gesellschaft Berlin - KGB44, Hertzbergstraße 1 - 12055 Berlin<br />
www.kgb44.de - Telefon: 81493544
Kiezerkundungen<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
Expertinnen des interkulturellen Alltags<br />
5<br />
Das Thema Einwanderung prägt also die<br />
Geschichte Neuköllns. Speziell im <strong>Richard</strong>kiez<br />
ist Einwanderung schon lange Alltag und birgt<br />
immer wieder Herausforderungen für das Zusammenleben.<br />
Diese Sicht der Dinge war der<br />
Ausgangspunkt für eine mittlerweile sehr erfolgreiche<br />
Form der authentischen und dialogischen<br />
Stadtteilführung. Die „Route 44“ bietet<br />
die Möglichkeit, den Kiez mit den Augen von<br />
Frauen, die hier ihre (zweite) Heimat gefunden<br />
haben, zu sehen. Heute führt Emine Elci eine<br />
Gruppe von ungefähr 15 Personen durch das<br />
Quartier, ihre Kollegin Fatima ist leider krank.<br />
Die meisten in dieser Gruppe sind deutsche<br />
Touristen, wie das Paar aus Augsburg und<br />
München, das ihre Kinder und deren Freunde<br />
mitgebracht hat. Aber auch eine Dame aus<br />
Kanada will sich ein Bild von Neukölln und den<br />
dort lebenden Menschen machen. Natürlich<br />
sind auch Berliner mit von der Partie. Emine<br />
führt durch den Kiez aus der Sicht von hier<br />
lebenden Migranten. Nicht von ungefähr ist<br />
die zweite Station der Führung der Vereinssitz<br />
vom „Aufbruch Neukölln“, einem Verein der<br />
auf die Arbeit mit türkischen und arabischen<br />
Vätern setzt und mittlerweile weit über diese<br />
Zielgruppe hinaus aktiv ist. Klar, dass sich die<br />
Stadtteilführerinnen intensiv mit der Geschichte<br />
und der Gegenwart des Bezirks auseinandergesetzt<br />
haben, aber sie laden auf ihren<br />
Touren dazu ein, vermeintlich Bekanntes aus<br />
einer anderen Perspektive zu sehen und neue<br />
Erfahrungen zu machen. Über den Karl-Marx-<br />
Platz geht es auf die Karl-Marx-Straße, hier befindet<br />
sich eine von zwei kurdischen Moscheen<br />
in Berlin. Nach gut einer Stunde in der Kälte<br />
wird die Besuchergruppe mit Tee empfangen,<br />
denn hier befindet sich der Versammlungsraum<br />
der Gemeinde. Auch an diesem Samstag<br />
sind die Zuhörer neugierig und diskussionsfreudig:<br />
„Wie ist das denn mit der Stellung der<br />
Frau im Islam?“, will eine Frau wissen. Emine<br />
antwortet, wie es für sie als Frau ist. Sie ist in<br />
einer Frauengruppe aktiv, die sich mit dem<br />
Koran auseinandersetzt. Manches sieht sie als<br />
Privileg, so seien die Männer am Freitag zum<br />
Besuch der Moschee verpflichtet, die Frauen<br />
nicht. Natürlich hätte dies auch mit dem Alltag<br />
der Frauen zu tun, denn die seien in der Regel<br />
für den Haushalt und die Erziehung der Kinder<br />
zuständig. „Da kann<br />
man nicht einfach<br />
alles stehen und<br />
liegen lassen und in<br />
die Moschee gehen“,<br />
so die Schilderung<br />
der Situation. Es<br />
sind solche Dialoge,<br />
die die Führung so<br />
einzigartig machen.<br />
Schon seit fünf<br />
Jahren bietet der<br />
Gespannt lauschen die<br />
Besucher den Ausführungen<br />
von Emine Elci<br />
gemeinnützige Verein „Kulturbewegt“ diese<br />
über „Soziale Stadt“ angeschobene Form der<br />
Führung an. Frauen führen durch ihren Heimatkiez<br />
und laden zur Diskussion ein.<br />
Weitere Informationen<br />
www.route44-neukoelln.de/<br />
www.reinhold-steinle.de<br />
Beide Führungen dauern zwischen 1,5 Stunden<br />
und 2 Stunden. Steinle nimmt 10 Euro (7<br />
Euro füt Studenten) und nachdem die Förderung<br />
durch das QM <strong>Richard</strong>platz Süd ausgelaufen<br />
ist, beträgt der Beitrag für die „Route 44“<br />
fünf Euro.<br />
Bücher aus Kindersicht<br />
Das Buch vom Böhmischen Dorf<br />
Mit diesem Stadtführer können sich Kinder und<br />
Erwachsene auf eine Entdeckungsreise durch<br />
das Böhmische Dorf begeben. Grundlage des<br />
Buches bilden Zeichnungen und Fotos, die<br />
Schüler einer 5. und einer 6. Klasse der Neuköllner<br />
<strong>Richard</strong>-Grundschule im Rahmen zweier<br />
Workshops erstellten. Der wie aus der Zeit gefallene<br />
historische Kern Rixdorfs mit seinem Böhmischen<br />
Dorf wird in die multikulturelle Gegenwart<br />
Neuköllns geholt und in einem etwas andersartigen<br />
Stadtführer vorgestellt – mit den Augen und<br />
Fragen der Kinder, die heute dort leben.<br />
Anna Faroqhi, Beate Klompmaker und Haim Peretz,<br />
Neuköllner Kulturverein e. V. (Hrsg.), Parthas-Verlag,<br />
Berlin 2013, Format: 21 x 21 cm, 56 Seiten, ISBN 978-3-<br />
86964-074-7, Preis: 9,80 EUR.<br />
KinderKiezBuch entsteht<br />
Ebenfalls die Sicht der Kinder im Blick hat<br />
das nun anlaufende Projekt von Hartmut<br />
Lettow. Mit den Kindern der Löwenzahn-<br />
Grundschule wird er im Rahmen des vom<br />
<strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Richard</strong>platz Süd<br />
geförderten Projekts „KinderKiezBuch“ auf<br />
Spurensuche gehen und die Ergebnisse<br />
dieser Entdeckungsreise werden als Buch<br />
und im <strong>Richard</strong> veröffentlicht.
Termine<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
6<br />
Kinder & Jugend<br />
AspE-FamilienForum Rixdorf<br />
• Bewegung, Spiel und Musikgarten<br />
Anmeldung: (030)28 39 02 57 (Kursleitung),Kosten: 7 Termine kosten 10,- €<br />
-1. Gruppe für Babys (3-8 Monate): Fr, 9:30 - 11 Uhr<br />
-2. Gruppe für Kleinkinder (9-18 Monate): Fr, 11:15 - 12:45 Uhr<br />
• Interkulturelle Mutter-Kind-Gruppe<br />
Lieder, Spiele und Bewegung für Eltern und Kinder (1-3 J. ) Do 10 - 11:30 Uhr<br />
44 Kingz & Queenz<br />
• Holz Workshop für Jugendliche (14 J. bis18 J.): Mi 16:30 Uhr, in der Kiezwerkstatt<br />
Näh & Werk Studio<br />
Jugend- und Gemeinschaftshaus „Scheune“<br />
• Breakdance: Mo, Di, Fr 14:30 - 16 Uhr, Mi, Fr 17 - 19 Uhr<br />
• Orientalischer Tanz: Di 16 - 17:30 Uhr, Fr 16 - 17 Uhr<br />
• Fußball: Fr 14:30-16 Uhr (10-14 J.) , im Sporthalle der Löwenzahn-Schule<br />
Kinderpavillon Droryplatz<br />
• Tischtennis: Mo, Mi ab 14:30 Uhr<br />
• Fußball: Di, Do ab 14:30 Uh<br />
• Kreativangebot: Di, Do, Fr ab 14:30 Uhr<br />
• Boxen: (ab 12 J.) Mo 20-22 Uhr (für alle auch Kinder und Frauen) Sa 10-13:30 Uhr<br />
Freitags von 18 bis 22 Uhr in der Turnhalle der <strong>Richard</strong>-Grundschule<br />
Outreach<br />
• Mädchengruppe: Mi 15 - 17 Uhr, in Kooperation mit Neukölln Connection e.V.<br />
Turnhalle der <strong>Richard</strong>-Grundschule<br />
• Erlebnissport für Kinder: Für Mädchen und Jungen (3-6 J) Fr 16:30-18 Uhr<br />
Hausaufgabenhilfe - Kostenlos<br />
• Bildog (<strong>Richard</strong>-Grundschule): Mo - Do ab 13 Uhr<br />
• Deutsch-Arabisches Zentrum, auf Nachfrage<br />
• Jugend-und Gemeinschaftshaus „Scheune“: Mo - Fr ab 15 Uhr<br />
• Kinderpavillon Droryplatz: Mo - Fr 14 - 16 Uhr<br />
• Outreach: Mo - Fr ab16 Uhr,<br />
• Zebus e.V.: für Kinder von der 3. Kl. bis 13. Kl. Mo - Do 15:45 - 18:30 Uhr<br />
Elterncafé und Frauencafé - Kostenlos<br />
• Elternberatungscafe Oase (AspE e.V.) - <strong>Richard</strong>-Grundschule,<br />
in der Mensa (1. Etage) Fr 9 - 11 Uhr<br />
• Elterncafe am der Löwenzahn-Grundschule ( AspE e.V. ) Di 12 - 14 Uhr<br />
• Frauencafe „Amal“ - Deutsch-Arabisches Zentrum, Di 9:30 bis 12:30 Uhr<br />
• Frauenfrühstück -Ev.-Freikirchliche Gemeinde, Sa 30.03, 10 Uhr<br />
• Frauenfrühstück - Frauentreffpunkt Schmiede, an jedem 2. Mittwoch im<br />
Monat von 10 bis 12 Uhr<br />
• Vätertreff: auf Nachfrage bei Omar Cherif (Tel.: 0176 640 26 917)<br />
IMPRESSUM<br />
RICHARD - Die Quartierszeitung vom <strong>Richard</strong>platz Süd<br />
Erscheint monatlich - Auflage : 5.000, 10 Mal im Jahr<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Bernhard Stelzlredaktionrichard@yahoo.de,<br />
Mobil: 0152 53 56 52 36<br />
Layout: Dulce Neves - Fotos: Dulce Neves, Redaktion <strong>Richard</strong>, sxc.hu<br />
V.i.S.d.P.: Bernhard Stelzl<br />
Verteiler: Redaktion <strong>Richard</strong><br />
Druckerei: Druckerei Conrad GmbH<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Richard</strong>platz Süd, -Neukölln<br />
Vor-Ort-Büro, Böhmische Str. 9, 12055 Berlin,<br />
Tel. 68 05-8585, Fax: -9044,<br />
E-Mail: info-richard@quartiersmanagement.de<br />
Newsletter des <strong>Quartiersmanagement</strong>s unter:<br />
www.richard-quartier.de<br />
Beratung - Kostenlos<br />
Frauentreffpunkt Schmiede<br />
• Kostenlos ins Internet: Zusammengestellte Listen mit empfehlenswerten<br />
Internetseiten für Arbeit suchende Frauen stehen zur Verfügung. Mo - Fr.<br />
<strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Richard</strong>platz Süd<br />
• Informationen für Mieter : dienstags 16 bis 18 Uhr<br />
Șifahane<br />
• Beratung für Gesundheit und Migration. Montag bis Freitag von 9 bis 15Uhr<br />
Für Erwachsene<br />
Bewegungsraum <strong>Richard</strong>-Grundschule<br />
• Tanz und Bewegung für Frauen, ab 10. 04, Mi 10 - 11:30 Uhr. Organisiert von<br />
VHS Neukölln / Werkstatt Kinder, Eltern, Bildung<br />
Induvidu<br />
• Tanz Dich knackig Unkonventionelle und spassige Tanzgymnastik, ein Mix<br />
zwischen Jazzdance und Gymnastik. Jeden Di u. Do., 18 bis 19 Uhr<br />
Frauentreffpunkt Schmiede<br />
• Einführung in den Computer und das Internet: Sa 06.04 und So 07.04., 10 bis<br />
15 Uhr, Kostenbeitrag: 35,- pro Kurstag. Die Kurse finden in Kleingruppen bis 5<br />
Frauen statt. Jede Teilnehmerin kann ihr eigenes Notebook mitbringen<br />
• Englisch-Treff – Let’s talk! . Do 11-12 Uhr, Kostenlos<br />
• Feldenkrais-Kurs: jeden Dienstag von 20-21 Uhr, Kosten: 6,- EUR, erm. 5,- EUR.<br />
• Offenes Atelier: Mit Ulrike Seidenschnur, Jeden. Mi 10-12 Uhr, Kosten: 8,00 €<br />
• Tanz-Gymnastikkurs: Mi 17:30 - 18:45 Uhr<br />
Näh & Werk Studio<br />
• Nutzung des Näh- und Werkstudios: Fahrradreparaturen, Specksteinarbeiten,<br />
Näharbeiten .Öffnungszeiten Werkstudio: Di, Do 11 - 16 Uhr, Mi 14 - 19 Uhr<br />
• Deutschkurse, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Neukölln.<br />
Theaterschule Rixdorf<br />
Offenes Schauspieltraining. Für alle die Lust haben sich mittels Schauspieltechniken<br />
und Methoden auszuprobieren: Montags von 18-19:30 Uhr. 15.- €<br />
Zatopek<br />
• „Deutsch für Dich“ : Level 1-Di 17:30-18:30Uhr, Level 2-Mi 17:30-18:30Uhr,<br />
Level 2-3-Mo 19-20Uhr, Level 4-Di 19-20Uhr, Level 3-Mi 19-20Uhr. Alle Kurse<br />
basieren auf dem Pay-What-You-Want. DeutschFuerDichBerlin@gmail.com<br />
Zebus e.V.<br />
• „Deutsch Integrationskurs“ Jeden Monat beginnen neue Integrationskurse<br />
mit kursbegleitender kostenloser Kinderbetreuung. Sprechen Sie uns an!<br />
WO ist WAS?<br />
• AspE e.V. - FamilienForum Rixdorf - Brusendorfer Str. 20, ☎ 6243369, www.aspe-berlin.de<br />
• Bauchhund salonlabor - Schudomastr. 38, ☎ 56828931<br />
• b-lage - Mareschstr. 1, www.b-lage.de<br />
• Bildog - info.berlin@bildog.de<br />
• Bürgerstiftung Neukölln - ☎ 62738071, info@neukoelln-plus.de<br />
• Cafe Linus - Hertzbergstr.32, ☎ 68 08 14 80, www.cafelinus.de/veranstaltungen.html<br />
• Deutsch-Arabische Zentrum (DAZ) - Uthmannstr. 23, ☎ 56826648, daz@ejf-lazarus.de<br />
• Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde - Hertzbergstr. 4-6,www.baptisten-neukoelln.de<br />
• Frauentreffpunkt Schmiede - Galerie weib-art -<strong>Richard</strong>platz 28, ☎ 56824901<br />
• Induvidu - Schöneweiderstrasse 7, www.induvidu.de<br />
• Jugend- und Gemeinschaftshaus „Scheune“, <strong>Richard</strong>platz. 25, ☎ 31988098<br />
• Kath. Kirchengemeinde St. <strong>Richard</strong> - Braunschweiger Str. 18, www.st-richard-berlin.de<br />
• Kinderpavillon Droryplatz - Drorystr. 5 , ☎ 68053746 , www.droryplatz.de<br />
• Kreative Gesellschaft Berlin - 44 KGB - Hertzbergstr. 1, ☎ 81493544 info@kgb44.de<br />
• Löwenzahn-Grundschule - Drorystr. 3<br />
• marcao flamenco Studio - Kirchhofstraße 7a, ☎ 4731136, www.marcao.com<br />
• Mädchenzentrum Szenenwechsel - Donaustr. 88a<br />
• Magdalenenkirche Neukolln - Karl-Marx-Straße 197-201<br />
• Näh & Werk Studio - Braunschweiger Str. 8, ☎ 87337950, ☎ 0176. 83067279<br />
• Outreach-Straßensozialarbeit - Böhmische Str.48 - ☎ 956 156 16, 0177 6263697<br />
• <strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Richard</strong>platz Süd - Böhmische Str. 9, ☎ 68058585<br />
• <strong>Richard</strong>-Grundschule - <strong>Richard</strong>platz 14 , ☎ 68092325<br />
• Route 44 - info@route44-neukoelln.de ☎ 70222023, www.route44-neukoelln.de<br />
• Savvy Contemporary - <strong>Richard</strong> Str. 43/44, www.savvy-contemporary.com<br />
• Șifahane - Hertzbergstraße 22, ☎ 671289 14 /-15<br />
• Theaterschule Rixdorf - <strong>Richard</strong>platz 20, ☎ 0177 5280507<br />
• Zatopek - Niemetzstr. 24, www.zatopek-berlin.de<br />
• Zebus e.V.-Schudomastrasse 11, www.zebus-ev.de<br />
• 44 Kingz & Queenz - Thomas Herr, ☎ 43739224, 44-kq@web.de
Events<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
7<br />
Ausstellungen / Lesungen<br />
• Rixdorfer Poetry-Slam<br />
Es dürfen nur selbstgeschriebene Texte vorgetragen<br />
werden. Jede/r Vortragende hat 7 Minuten<br />
Zeit. Mo 10. 06., 20 Uhr. Café Linus<br />
• Begrenzungen - Durchbrüche –Zugänge<br />
Sonja Daemen. Foto Ausstellung. Anmeldung erforderlich:<br />
56824901. Do 23. 05.,19 Uhr . Kosten:<br />
11,00 €.inkl. Buffet<br />
Galerie weib-art - Frauentreffpunkt Schmiede<br />
• „Werkstatt Rixdorfer Drucke“<br />
Ausstellung: erstmalig in Rixdorf .Zum 36sten<br />
Todestag ihres Gründers Günter Bruno Fuchs .<br />
Bis 25. Mai . bauchhund galerie<br />
• UPCOMING EXHIBITION<br />
A Anybody Who Is Disturbed by Flow of Information.<br />
Notes on Networks between Spheres<br />
Artists: YUNCHUL KIM / JAN-PETER E.R. SONNTAG .<br />
Bis 15. Mai . SAVVY CONTEMPORARY<br />
Musik - Tanz - Theater - Film<br />
• Konzert für Chor und Orgel<br />
Außerdem Vernissage der Fotoausstellung zur<br />
abgeschlossenen Orgelrestaurierung (Sandra<br />
Kühnapfel, Fotos).Einlass: 19 Uhr, mit Pause und<br />
Getränken. Eintritt: 9 €, ermäßigt: 5 €, Berlinpass:<br />
3 €. Schüler bis 16 Jahre frei.Nur Abendkasse.<br />
Fr 24. 05.,19:30 Uhr, Magdalenenkirche<br />
• Elektronische Nachtmusik<br />
Dj Set: all night long. Sa 04.05 und 11.05, 22 Uhr.<br />
So 05.05 und 12.05, 20 Uhr. b-lage<br />
• Musik - Kuhn Fu<br />
Dj Set: all night long. Sa 04.05 und 11.05, 22 Uhr.<br />
Fr 03.05. Zatopek<br />
Stadtführungen<br />
• Reinhold Steinle<br />
Damals und Heute am <strong>Richard</strong>platz, Sa 11.05.<br />
und Sa 08.06., 15 Uhr. Böhmisches Dorf, Schmiede,<br />
Bethlehemskirche, Entwicklungen im Kiez<br />
u.v.m. ca. 90 Min. 10 € / erm. 7 €,<br />
Kreative Gesellschaft Berlin.<br />
• Route 44<br />
- Lebensspuren , Sa 04.05.,12 Uhr. Nuriye kam<br />
vor 40 Jahren als Kind nach Neukölln. Persönliche<br />
und historische Geschichten treffen auf spannende<br />
Art zusammen. Die Themen sind Zuwanderung<br />
und Alltag, aber auch die NS-Zeit.Treffpunkt:<br />
Hermannplatz, unter dem „Tanzenden Paar”<br />
- Alt und neu, laut und leise, Sa 18.05.,12 Uhr.<br />
- Neukölln bildet, Sa 01.06.,11 Uhr.<br />
Sonstiges<br />
• Performance zum Mitmachen<br />
Im Herzen von Rixdorf, auf dem Böhmischen Platz,<br />
entsteht eine Installation von Artus Unival, die „777<br />
Galgenstricke“. Wer mehr darüber wissen möchte,<br />
oder gar selbst Hand anlegen möchte, meldet sich<br />
bitte beim Künstler, denn Mitte Mai soll die Aktion<br />
über die Bühne gehen.Tel.:030-23358115<br />
• Bald wird gebaut - auf dem Droryplatz<br />
Der Entwurf zum Umbau des Geländes auf dem<br />
Droryplatz ist fertig. Kommen Sie zur Abstimmung<br />
des Entwurfs. Mo 06. 05.,14 Uhr. Mehrzweckraum<br />
der Löwenzahngrundschule<br />
• Theateraufführung: Ein schlechter Traum<br />
Die Künstlerin Gönül Aydin hat mit Jugendlichen<br />
aus dem <strong>Richard</strong>kiez ein Stück erarbeitet, dieses<br />
wird nun in Kreuzberg aufgeführt.<br />
Fr. 03 und Sa 04. 5., 20 Uhr. Theater Tiytrom - Alte<br />
Jakobstr. 12<br />
Minijobberinnen<br />
Neues Angebot im Frauentreffpunkt Schmiede-<br />
Beratungen für Minijobberinnen-ab Mai 2013<br />
Das Angebot zielt darauf ab, dass die Frauen aus<br />
sich heraus, aus ihrem vorhandenen Potenzial<br />
und aufgrund ihrer eigenen Interessen sich eine<br />
eigenständige Existenzsicherung aufbauen<br />
können. Das Projekt bietet dabei eine Unterstützung<br />
durch individuelle Beratung, ggf. Coaching<br />
und eine umfassende Wissensvermittlung an. Ein<br />
wesentlicher Teil ist das Empowerment, die Unterstützung<br />
dabei, selbst ihren Weg zu finden.<br />
Beratungen immer am ersten Mittwoch von<br />
10 bis 12 Uhr und am ersten Donnerstag von<br />
14-16 Uhr<br />
Anmeldungen unter: 030-56 82 49 01<br />
Mittwochs von 16 bis 18 Uhr oder per<br />
E-Mail: frauen-in-neukoelln@gmx.de<br />
Beraterin: Franziska Falinski von Zukunft im<br />
Zentrum-Joboption<br />
Mädchentreff für Mädchen ab 11 Jahren in Neukölln<br />
Wer: Neukölln Connection e.V. , Simona Nicolas und Olcay Kaya, gerne auch andere<br />
Was: Kreatives - egal was, Hauptsache wir haben Spaß<br />
Wo: Böhmische Str. 48, in den Räumen von Outreach<br />
Wann: immer mittwochs (in der Schulzeit) von 15-17 Uhr<br />
Mädels suchen sich Themen aus, die sie gerne umsetzen möchten. Diese Liste der Ideen ist immer dabei,<br />
so dass dort Neues notiert werden kann.<br />
Seit Anfang März 2013 haben wir das neue Projekt gestartet. Die Mädchen und Frauen können ihre Fähigkeiten<br />
und Talente in die Gemeinschaft einbringen und sie mit den anderen teilen.<br />
www.neukoelln-connection.de<br />
Franken Open Air<br />
Baugruppe kennen lernen<br />
Auf dem Grundstück Braunschweiger Str. 41 ist<br />
für Ende Mai der Baubeginn für ein Wohnhaus<br />
geplant. Gebaut wird dieses Haus von einer<br />
Baugruppe.<br />
Eine Baugruppe ist ein Zusammenschluss von<br />
Privatpersonen, die gemeinsam den Bau eines<br />
Hauses finanzieren, in das sie später einziehen.<br />
Die Baugruppe Braunschweiger Str. 41 ist ein<br />
solcher Zusammenschluss aus 24 Parteien. Die<br />
meisten Mitglieder der Baugruppe Braunschweiger<br />
Str. 41 kommen aus Neukölln. Vor<br />
dem Baubeginn möchten sie interessierten<br />
NachbarInnen die Möglichkeit zum Kennenlernen<br />
geben: Am Sonntag, 19.05.2013, ab 15 Uhr<br />
wird zu einem kleinen Snack und informativen<br />
Gesprächen in die Braunschweiger Str. 41<br />
eingeladen.<br />
Informationen zum Projekt / Kontaktdaten:<br />
www.ausbauhaus-neukoelln.de/<br />
Daphne Gross-Jansen
Projektreportage<br />
<strong>Richard</strong> nr. 74<br />
8<br />
Rixdorfer Schmiede - Traditionelles Handwerk trifft die Schulen im Kiez<br />
Drei Jungs im Blaumann stehen direkt an den<br />
zwei Feuerstellen der Rixdorfer Schmiede auf<br />
dem <strong>Richard</strong>platz, während zwei Mädchen an<br />
den Schraubstöcken gerade ein Kupferrohr bearbeiten<br />
und ein Junge sich um die Werkzeuge<br />
kümmert. Wenn alles gut läuft, dann werden<br />
im Laufe des Vormittags hier ein paar Kerzenständer<br />
aus Kupfer entstehen. Es sind Schüler<br />
aus der Adolf-Reichwein-Schule, zwischen 13<br />
und 15 Jahren alt, die hier im Rahmen des Projekts<br />
„Industrie und Handwerk“ sehr praktisch<br />
die Lerninhalte des Arbeitslehreunterrichts<br />
erproben. Heute steht die Bearbeitung von<br />
Metallen auf dem Stundenplan. Sozusagen<br />
nebenbei lernen sie einzelne Produktionsabläufe<br />
kennen. Herr Uhlig, Lehrer an der Adolf-<br />
Reichwein-Schule, betont wie wichtig es sei,<br />
dass die Schüler eine ganz eigene Erfahrung in<br />
einem richtigem Betrieb machen können. Die<br />
hergestellten Stücke dürfen sie mitnehmen<br />
und häufig werden die Sachen dann ganz<br />
gerne in der Familie verschenkt. Dies seien<br />
nette Nebeneffekte, bemerkt Martin Böck, der<br />
Pächter der Schmiede am <strong>Richard</strong>platz und<br />
der Verantwortliche für das Projekt „Handwerk<br />
und Industrie“. „Im Wesentlichen besteht das<br />
Kooperationsprojekt aus Schmiedekursen mit<br />
dem Bereich Arbeitslehre der Adolf-Reichwein-<br />
Schule und Schmiedevorführungen für Grundschüler<br />
der <strong>Richard</strong>- und Löwenzahn-Schule<br />
als Ergänzung des Sachkundeunterrichts“,<br />
erklärt Schmiedemeister Böck die Projektidee.<br />
„Dass wir in den Räumen der Schmiede unseren<br />
Arbeitslehreunterricht machen können, ist<br />
wirklich super“, schwärmt Uhlig, so bekommen<br />
die Schüler einen tatsächlichen Einblick in<br />
die Arbeitswelt und lernen ein traditionelles<br />
Handwerk kennen.<br />
Praktische Heimatkunde<br />
Ähnlich ist es auch mit den Schmiedevorführungen<br />
für Grundschüler der <strong>Richard</strong>- und<br />
Löwenzahn-Schule. Hier wird der schulische<br />
Sachkundeunterricht mit lebensweltlichen<br />
Bezug bereichert und ein Eindruck von der<br />
Arbeit eines Schmiedes gewonnen. Bei der<br />
Verwendung von Feuer und Metall geht es<br />
um traditionelle Verfahren des Handwerks<br />
und die Kinder lernen anschaulich Werkzeuge<br />
und Materialien kennen. Die Schüler erleben<br />
einen traditionsreichen Beruf in der Schmiede<br />
am <strong>Richard</strong>platz hautnah, wenngleich sie in<br />
diesem Projektmodul eher Zuschauer sind.<br />
Sie bekommen ein Gefühl für Vergangenheit,<br />
denn die Schmiede wird bereits im Jahr 1624<br />
das erste Mal urkundlich erwähnt. Martin Böck<br />
freut sich über die jungen Besucher aus den<br />
beiden Schulen, denn „die stellen wirklich<br />
kluge<br />
Fragen“,<br />
Foto: Bernhard Stelzl<br />
Eine Schulklasse sondiert schon mal das Gelände<br />
so dass auch er immer wieder nachdenken<br />
darf, um auch kindgerechte, aber eben auch<br />
nicht zu simple Antworten zu geben. Für die<br />
Lehrkräfte ist es toll, weil sie den üblichen<br />
Lernraum Schule verlassen und die Nachbarschaft<br />
gemeinsam mit ihren Schülern entdecken<br />
können. Auf diese Weise entsteht auch so<br />
etwas wie praktische Heimatkunde, sozusagen<br />
aus Vergangenheit und Gegenwart.<br />
Bernhard Stelzl<br />
Kontakt: Martin und Katharina Böck<br />
<strong>Richard</strong>platz 28 - 12055 Berlin<br />
Tel.: 85078682, www.feine-klingen.de<br />
Kooperationspartner: Adolf-Reichwein-Förderzentrum,<br />
<strong>Richard</strong>-Grundschule, Löwenzahn-Grundschule<br />
Das Kooperationsprojekt wird vom <strong>Quartiersmanagement</strong><br />
<strong>Richard</strong>platz Süd im Jahr 2013 mit 12.000 Euro<br />
aus dem „Soziale Stadt“- Programm gefördert.<br />
Die Schmiede als Werkstatt für viele Tätigkeiten<br />
Foto: Bernhard Stelzl<br />
Foto: Bernhard Stelzl<br />
Ganz gleich, ob Sie schreiben, fotografieren oder einfach mal nur vorbeikommen<br />
wollen: In unserer offenen Redaktionssitzung sind Sie herzlich willkommen.<br />
Nächstes Schwerpunktthema<br />
<strong>Richard</strong> 75:<br />
Machen Sie<br />
mit beim<br />
RICHARD<br />
Ort: Berlin 1 Pizza<br />
<strong>Richard</strong>straße 55<br />
Mittwoch, den 08 Mai 2013<br />
um 17:30 Uhr<br />
Blick in andere Kieze<br />
Redaktionsschluß: 31. Mai<br />
Kontakt: redaktionrichard@yahoo.de