12.06.2014 Aufrufe

Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd

Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd

Richard - Quartiersmanagement Richardplatz Süd

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erziehung<br />

<strong>Richard</strong> nr. 71<br />

5<br />

Vätertreff – Offener Austausch<br />

Herr Cherif, seit wann existiert denn die Vätergruppe<br />

an der <strong>Richard</strong>-Grundschule?<br />

Ich glaube, wir haben gegen Ende 2010 damit<br />

angefangen die Gruppe aufzubauen. Offiziell<br />

existiert sie seit dem 10. Januar 2011.<br />

Was sind das denn für Aktivitäten, die Sie in<br />

Ihrer Vätergruppe anbieten?<br />

Es gibt einfach Raum für Gespräche und hin<br />

und wieder auch so etwas wie Expertenvorträge.<br />

Wir unternehmen unterschiedliche Ausflüge,<br />

beispielsweise besuchten wir mit Kindern<br />

und ihren Vätern das Theater am Ku’damm,<br />

den Berliner Zoo sowie das Olympiastadion<br />

und auch sonst machen wir vieles gemeinsam,<br />

auch Sport.<br />

Wer kommt denn zum Treff?<br />

Wir haben einen festen Kern von<br />

Vätern, die mitmachen. Überwiegend<br />

sind es türkische<br />

Väter, es kommen aber<br />

auch Väter aus dem Libanon<br />

und Palästina, meine<br />

Familie kommt zum Beispiel<br />

aus Tunesien. Zwei deutsche<br />

Väter sind auch schon dabei.<br />

Wer mitmachen will,<br />

kann sich einfach<br />

bei mir<br />

melden.<br />

Omar Cherif<br />

Ich meine, was sind das für Väter – sind das<br />

moderne Männer?<br />

Ich denke, allein die Tatsache, dass sie den<br />

Austausch suchen, spricht schon für sich. Die<br />

Väter, die zu uns kommen, kümmern sich<br />

schon mehr um ihre Kinder, sie nehmen Teil<br />

am schulischen Erfolg, oder auch Mißerfolg<br />

ihrer Kinder und wollen etwas tun. Wir bemerken<br />

schon, dass sie aktiver sind als andere<br />

Väter und dass die Verantwortung beim Thema<br />

Erziehung da ist.<br />

Wie stellen Sie das fest?<br />

Die Tochter von einem unserer Väter wurde in<br />

der Schule gemobbt, er brachte das Thema ein<br />

und wir stellten fest, das interessiert mehrere<br />

von uns. Wir luden uns eine Expertin ein, die<br />

das Thema theoretisch und praktisch darstellte.<br />

In der Regel werden wir selbst für ein Thema<br />

sensibel, lernen gemeinsam etwas Neues<br />

und sehen wie die Bedürfnisse und Probleme<br />

zu betrachten sind.<br />

Was passiert bei den Treffen ?<br />

Die Männer sprechen über ihren Alltag,<br />

Ängste, Wünsche. Wir wollen uns austauschen<br />

und dadurch neue Blickwinkel auf Dinge<br />

eröffnen, das bedeutet auch, dass<br />

wir mal über philosophische,<br />

mal religiöse und mal über<br />

wissenschaftliche Themen<br />

reden. Unsere<br />

Erfahrung zeigt, dass nur<br />

wenn man miteinander<br />

spricht, kann man Lösungen<br />

für seine Probleme finden, aber häufig genügt<br />

es schon, dass jemand da ist und zuhört.<br />

Wie ist es mit den Müttern, was sagen die zu<br />

Ihrer Arbeit?<br />

Für die meisten Mütter ist es schon eine<br />

Entlastung, dass ihre Männer sich einbringen,<br />

oft bringen die Väter auch die Kinder mit zu<br />

unserem Treffen, dann ist es zu Hause auch etwas<br />

ruhiger. Ansonsten ist auch ganz klar, dass<br />

Mütter durchaus auch mitkommen können.<br />

Häufig schicken die Frauen auch Essen mit, mir<br />

scheint es, dass sie ganz zufrieden sind.<br />

Gibt es so etwas wie eine gemeinsame Ansicht<br />

zum Thema Erziehung?<br />

Über Aktionen und Gespräche haben wir ja einen<br />

Zugang zu den Vätern und ihren Kindern.<br />

Was wir feststellen ist, dass einige Lehrer sehr<br />

oft nur den Kopf ansprechen, wir sehen aber,<br />

dass die Kinder vor allem viel Herz brauchen.<br />

Dies ist ein Wunsch von mir, ich würde mich<br />

sehr freuen, wenn die Bildung und Erziehung<br />

noch stärker die Gefühle der Kinder berücksichtigen<br />

könnte. Ich glaube, dass ich da für<br />

die Väter unserer Gruppe spreche.<br />

Herr Cherif, wir danken für das Gespräch.<br />

Der Leiter der Gruppe ist Omar Cherif, er ist auch<br />

ein Quartiersratssprecher im Quartiersrat.<br />

Kontaktdaten :<br />

Omar Cherif / <strong>Richard</strong>-Grundschule<br />

E-Mail : omarcherif7@gmail.com<br />

Mobil : 0176 640 26 917<br />

Urmel und Großstadtzwerge<br />

Es ist Frühstückszeit. Acht Kinder und drei<br />

Erwachsene sitzen an einem Tisch. „Das ist<br />

nicht immer so, denn heute sind ein paar Kinder<br />

krank“, klärt Gudrun auf. Gemeinsam mit<br />

Carola ist sie für die pädagogische Arbeit im<br />

„Urmel“ Kinderladen zuständig. Kinderläden<br />

bzw. Elterninitiativen sind kleine, von Eltern<br />

und ErzieherInnen selbstverwaltete Kitas und<br />

Horte. In diesem Fall ist es ein gemeinnütziger<br />

Verein, in dem die Eltern Mitglied sind und<br />

den Vorstand stellen. Dadurch haben die<br />

Eltern größeren Einfluss auf die Entwicklung<br />

des Vereins. Das bedeutet aber auch, Verantwortung<br />

zu tragen und sich ehrenamtlich<br />

zu engagieren. Bei „Urmel“ zeigt sich das<br />

Elternengagement neben der Vorstandsarbeit<br />

speziell beim Putzen, das Kochen übernimmt<br />

eine Küchenkraft. „Wir arbeiten mit dem Berliner<br />

Bildungsprogramm“, erläutert Carola die<br />

Inhalte, um fortzufahren, dass es einen starken<br />

Schwerpunkt Natur und Bewegung gibt. „Wir<br />

gehen jeden Tag raus und einmal die Woche<br />

geht es in den Plänterwald, im Comenius-<br />

Garten pflegen wir ein Beet.“ Für die Kinder<br />

im Alter von 2 bis 6 Jahren ist es eine tolle<br />

Erfahrung, mit insgesamt 14 Kindern ist die<br />

Atmosphäre sehr familiär.<br />

Den Tag beginnen: Gemeinsames Frühstücken<br />

Anmeldungen sind bei beiden Kitas möglich:<br />

www.urmel-kinderladen.de<br />

Kannerstraße 5, Tel.: 030-685 2152<br />

www.großstadtzwerge.de<br />

Braunschweiger Str. 57, Tel.: 030-467 200 87<br />

Neue Kita am Start<br />

Geht es bei Urmel schon sehr familiär zu, ist<br />

die Kita „Großstadtzwerge“ tatsächlich ein Familien-Betrieb:<br />

Britta Eckardt wird ab August<br />

2013 gemeinsam mit ihrer Mutter Dorothee<br />

Eckardt die Kita eröffnen. „Mir war es eine<br />

Herzensangelegenheit hier in meinem Kiez<br />

ein kreatives und vertrauensvolles Angebot<br />

für Kinder und ihre Eltern aufzubauen“, drückt<br />

die Kunstpädagogin ihren Beweggrund zur<br />

Gründung aus. Der Einbezug der Eltern ist ein<br />

wichtiges Anliegen: „Einmal im Monat werden<br />

wir die Eltern zu unserem Familiencafé einladen,<br />

gleichzeitig möchten wir Eltern entlasten,<br />

indem wir die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf unterstützen“, stellt sie die Pläne für die<br />

nahe Zukunft dar. Noch sind einige Plätze frei.<br />

Für das Angebot müssen Eltern zusätzlich zur<br />

Senatsfinanzierung der Kitaplätze einen monatlichen<br />

Beitrag von 50 bzw. 80 Euro zahlen.<br />

Bernhard Stelzl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!