Ein Blick ins Quartier Richardplatz Süd - Quartiersmanagement ...
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Guten<br />
Tag<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Blick</strong> <strong>ins</strong> <strong>Quartier</strong> <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement im Kiez<br />
1
Inhalt<br />
03 <strong>Ein</strong>führung<br />
08 Bildung als Schlüssel<br />
10 Droryplatz – auf dem Weg zum Bildungsstandort<br />
14 Was’n das denn? Erfahrungsbericht von den 44 Kingz & Queenz<br />
16 Route 44 – auf ungewöhnlichen Pfaden<br />
18 Mehr als Sieben auf einen Streich – das Näh- und Werkstudio<br />
20 Beteiligung<br />
22 Unterstützung der Gewerbetreibenden<br />
24 Mietenentwicklung im Richardkiez<br />
27 Projektplakate<br />
47 Impressum<br />
So erreichen Sie uns<br />
<strong>Quartier</strong>sbüro <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Böhmische Str. 9 • 12055 Berlin<br />
Tel: 030 6805 8585 • Fax: 030 6805 9044<br />
Web: www.richard-quartier.de • E-Mail: info-richard@quartiersmanagement.de<br />
2
Guten Tag,<br />
viel hat sich im Richardkiez verändert, seit das <strong>Quartier</strong>smanagement-Team 2005 die<br />
Arbeit vor Ort aufgenommen hat. Mit dieser Broschüre möchten wir nach nunmehr<br />
sieben jähriger Tätigkeit einen Überblick des Erreichten vorlegen aber auch aktuelle<br />
Entwicklungen im Kiez aufgreifen.<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement ist Bestandteil des Bund-Länder –Programms „Soziale Stadt“.<br />
In diesem Rahmen werden in Gebieten „mit besonderem Entwicklungsbedarf“ Vor-Ort-<br />
Büros eingerichtet und mit Fördermitteln ausgestattet.<br />
Im <strong>Quartier</strong> werden Projekte entwickelt und umgesetzt, Netzwerke auf- und ausgebaut<br />
und viele Akteure und Bewohner in die <strong>Quartier</strong>sarbeit einbezogen. So sollen auf lokaler<br />
Ebene an den Bedarfen orientierte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Dies<br />
alles hat zum Ziel, die Lebensbedingungen und das Zusammenleben im Stadtteil nachhaltig<br />
zu verbessern. Dabei werden die Bewohner über Gremien wie dem <strong>Quartier</strong>srat<br />
und der Vergabejury aber auch über partizipative Projekte selbst in den Prozess und<br />
die Projektentwicklung eingebunden. Ziel ist es, einer Abspaltung des Gebiets von den<br />
Entwicklungen der Gesamtstadt entgegen zu wirken.<br />
Oft wird dem Instrument des <strong>Quartier</strong>smanagement zu Unrecht vorgeworfen, die sozioökonomische<br />
Aufwertung von Stadtteilen voranzutreiben und somit zur Verdrängung<br />
einkommensschwacher Haushalte beizutragen. Wir denken, die Broschüre wird ein<br />
anderes Bild zeichnen: Beim <strong>Quartier</strong>smanagement geht es darum, soziale Projekte<br />
zu entwickeln und umzusetzen, die vorrangig mit dem Schwerpunkt Bildung den Bewohnern<br />
zu Gute kommen.<br />
So war der Kiez, als das <strong>Quartier</strong>smanagement- Team 2005 seine Arbeit am <strong>Richardplatz</strong><br />
Süd begann, stark unterversorgt mit Sport- und Freizeitangeboten für Kinderund<br />
Jugendliche, die Schulen waren schlecht ausgestattet und der öffentliche Raum<br />
war sehr vernachlässigt.<br />
Zunächst wurden daher die drei Stadtplätze mit Mitteln der „Sozialen Stadt“ umgestaltet,<br />
um – im Sinne einer Initialzündung – für die Bewohner ein Zeichen zu setzen.<br />
Zudem wurde das Jugend- und Geme<strong>ins</strong>chaftshaus „Scheune“ errichtet; es hat sich bis<br />
heute als eine feste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche etabliert. Mit der Errichtung<br />
des Kinderpavillons auf dem Droryplatz wurde eine Möglichkeit geschaffen, die<br />
pädagogische Arbeit auf dem offenen Schulhof zu unterstützen. Unterfüttert wurden<br />
diese baulichen Maßnahmen durch soziale Projekte, die den Kiez mit Leben füllen. Von<br />
Beginn an hatte das Handlungsfeld Bildung die höchste Priorität. Die Schulen als starke<br />
Partner wurden in ihrer Arbeit unterstützt und die Angebote für Jugendliche und<br />
Kinder stetig ausgebaut.<br />
Lassen Sie sich überraschen von den vielen Beispielen gelungener Projektarbeit im<br />
Rahmen der „Sozialen Stadt“ im Richardkiez, die Sie in dieser Broschüre finden.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr <strong>Quartier</strong>smanagement-Team <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Anja Bederke, Suzan Mauersberger, Antje Schmücker und Christoph Dreisbach<br />
3
Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
der Berliner Senat unterstützt seit 2005 den Kiez südlich und östlich des <strong>Richardplatz</strong>es<br />
mit dem Berliner <strong>Quartier</strong>smanagement. Seitdem haben sich zahlreiche Bürgerinnen<br />
und Bürger an bestehenden Initiativen beteiligt oder neue Ideen und Aktivitäten<br />
<strong>ins</strong> Leben gerufen, die dazu beitragen, die Nachbarschaft zu stabilisieren und ein solidarisches<br />
Miteinander im Kiez zu fördern. In Zusammenarbeit mit Ihrem <strong>Quartier</strong>srat<br />
und mit Unterstützung durch das <strong>Quartier</strong>smanagementteam wurden die vielfältigsten<br />
Projekte entwickelt. Deren Zielsetzung und Erfolg haben wir gerne mit Mitteln aus<br />
dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ und aus dem Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das große Engagement der Bürgerschaft,<br />
vor allem auch durch die ansässigen Bildungs- und Sozialeinrichtungen, Vereine, Gewerbebetreibende<br />
und andere örtliche Akteure, hat zu deutlich erkennbaren Verbesserungen<br />
im Gebiet geführt. Das ist für viele spürbar. Die Atmosphäre im Kiez hat sich<br />
durch geme<strong>ins</strong>ames Handeln, gegenseitig Hilfestellung geben und miteinander feiern<br />
<strong>ins</strong>gesamt sehr positiv entwickelt. Besonders betonen möchte ich auch die neuen<br />
Kooperationen der drei Schulen im Gebiet und die daraus entstehenden besseren Bildungsbedingungen<br />
für das gesamte <strong>Quartier</strong>.<br />
Vergleichbare Erfolge können wir auch in den übrigen 33 Berliner <strong>Quartier</strong>smanagementgebieten<br />
feststellen. Gerade deshalb bedaure ich es sehr, dass sich die Bundesregierung in<br />
den letzten Jahren von dem Grundgedanken verabschiedet hat, den sozialen Zusammenhalt<br />
zu stärken und stattdessen Bundeshilfen nur noch für Bauinvestitionen gewährt. Ich<br />
bin deshalb froh, dass wir es geschafft haben, unterstützt von einer breiten Front von Fürsprechern,<br />
fehlende Fördergelder aus dem Berliner Haushalt auszugleichen. Das war wegen<br />
der angespannten Haushaltslage nicht leicht, zeigt aber, wie wichtig Berlin der soziale<br />
Zusammenhalt und das solidarische Miteinander in den benachteiligten <strong>Quartier</strong>en ist.<br />
Wir in Berlin brauchen das Programm „Soziale Stadt“. Das Berliner <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
hat sich in den letzten 13 Jahren als erfolgreiche Strategie zur Stabilisierung<br />
sozial benachteiligter Stadtteile bewährt.<br />
Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich für Ihr bürgerschaftliches Engagement und<br />
den langen Atem, der oft nötig war und auch in Zukunft nötig sein wird, um die angestrebten<br />
Ziele zu erreichen und für die Zukunft zu sichern.<br />
Michael Müller<br />
Senator für Stadtentwicklung und Umwelt<br />
5
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Sie halten eine Broschüre in der Hand, durch die Sie die vielfältigen Angebote, die spannenden<br />
Projekte und die engagierten Akteure rund um den <strong>Richardplatz</strong> kennenlernen.<br />
Im Jahr 2005 wurde begonnen, das Gebiet rund um den <strong>Richardplatz</strong> mit Fördermitteln<br />
aus dem EU-Programm Zukunftsinitiative Stadtteil, Teilprogramm Soziale Stadt zu unterstützen.<br />
Vieles konnte seitdem initiiert werden. Ich denke dabei unter anderem an<br />
das Projekt „Näh- und Werkstudio“. Es hat sich nicht nur zum Ziel gemacht, Frauen<br />
das Nähen und Schneidern beizubringen. Parallel werden durch eine Kooperation mit<br />
der Volkshochschule Neukölln Sprachkurse zur Verbesserung der Deutschkenntnisse<br />
angeboten.<br />
Oder auch das Projekt „Freizeitangebote im Stadtteil“ fällt mir dabei ein. Neben Tanzund<br />
Breakdanceangeboten können Jugendliche sich auch im Theaterbereich erproben<br />
und ihr erlerntes Können unter Beweis stellen.<br />
Auch im baulichen Bereich lassen sich positive Entwicklungen erkennen. In diesem<br />
Jahr wurden Fördermittel für die Umgestaltung des Schulhofes der Löwenzahn-Grundschule,<br />
der gleichzeitig auch als öffentlicher Spielplatz fungiert, bereitgestellt. Bis<br />
Ende 2014 soll die Fläche neuen Schwung erhalten. Die Kinder, Akteure und Anrainer<br />
sollen sich an einem neu aufgewerteten Spielplatz und Schulhof erfreuen. Die bereits<br />
bestehende Kooperation zwischen den anliegenden Akteuren soll weiter intensiviert<br />
werden, mit dem Ziel den Standort als Bildungsstandort zu stärken.<br />
An diesen und vielen weiteren Beispielen lässt sich die gelungene Projektarbeit im<br />
Rahmen der Sozialen Stadt verdeutlichen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Entdecken der vielen spannenden Aktivitäten<br />
rund um den <strong>Richardplatz</strong>. Vielleicht haben Sie sich <strong>ins</strong>pirieren lassen, für den<br />
Kiez aktiv zu werden – nach dem Motto „Nur geme<strong>ins</strong>am sind wir stark!“<br />
Thomas Blesing<br />
Bezirksamt Neukölln von Berlin<br />
Bezirksstadtrat für Bauen, Natur und Bürgerdienste<br />
7
Bildung als Schlüssel<br />
Bildung ist der Schlüssel für Teilhabe - dieses Bild wird oft herangezogen.<br />
Aber was heißt das eigentlich konkret und was bedeutet<br />
Bildung für die <strong>Quartier</strong>sarbeit?<br />
Als das <strong>Quartier</strong>smanagement-Team seine Arbeit 2005<br />
aufnahm, war die Situation im Bereich Bildung desolat.<br />
Das schlimme ist: sie ist es noch heute! Bei vielen Kindern<br />
sind nach wie vor Entwicklungsrückstände zu verzeichnen.<br />
Es besteht eine hohe Jugendarbeitslosigkeit<br />
aufgrund fehlender Ausbildungsabschlüsse, unter den<br />
erwachsenen Erwerbspersonen gibt es viele mit nur geringer<br />
oder keiner Qualifikation und daraus resultieren<br />
fehlende Berufs- und Erwerbsperspektiven – Armut und<br />
fehlende gesellschaftliche Teilhabe sind die Begleiterscheinungen.<br />
Nur wenn Bildung im frühen Alter beginnt,<br />
können die Chancen auf Teilhabe erhöht werden. Sie<br />
kann somit ein Weg aus der Armut und in die Gesellschaft<br />
sein.<br />
Seit 2005 sind die Schulen und Kitas im Kiez starke Partner<br />
der <strong>Quartier</strong>sentwicklung und das Thema Bildung ist<br />
von Beginn an prioritäres Handlungsfeld des <strong>Quartier</strong>smanagements.<br />
Mit großer Kraftanstrengung und der<br />
<strong>Ein</strong>bindung einer Vielzahl von Akteuren im Bildungsbereich<br />
wurden Strategien erarbeitet und Entwicklungen<br />
angeschoben, um die Bildungssituation zu verbessern<br />
und so Chancengerechtigkeit herzustellen.<br />
Die Richard-Grundschule wird in ihren Bemühungen<br />
unterstützt, eine Ganztagsschule zu werden. <strong>Ein</strong> Teil<br />
der baulichen Voraussetzungen wird aus dem <strong>Quartier</strong>sfonds<br />
4 des Programms „Soziale Stadt“ umgesetzt.<br />
Für diese Mittel hat sich das <strong>Quartier</strong>smanagement bei<br />
Bezirk und Senat stark gemacht und schließlich auch<br />
die Unterstützung des Schulamtes gewonnen. An der<br />
Adolf-Reichwein-Schule wurde über denselben Fördertopf<br />
die Außenanlage gestaltet. Die Löwenzahn-Grundschule<br />
wird mit den umliegenden Bildungseinrichtungen<br />
in ihren Bemühungen unterstützt, zukünftig eine<br />
abgestimmte Zusammenarbeit mit den Akteuren des<br />
Droryplatzes zu haben.<br />
<strong>Ein</strong> gutes auf die positiven Effekte einer Vernetzung ausgerichtetes<br />
Projekt ist das „Bildungsdreieck Richardkiez“.<br />
Mit dem Bildungsdreieck werden die drei Schulen<br />
im Gebiet in ihrer Entwicklung unterstützt. Ziel ist es,<br />
dass sie von der Bewohnerschaft und den Kindern als<br />
attraktive Kiezschulen wahrgenommen werden. Dabei<br />
werden die Schulen im Rahmen von „Runden Tischen“<br />
dazu angeregt, über die Möglichkeit einer Weiterentwicklung<br />
ihrer <strong>Ein</strong>richtungen zu diskutieren und sich<br />
dabei zu unterstützen. Durch diesen Austausch und die<br />
Vernetzung werden auch Synergieeffekte geschaffen,<br />
die neben den Schulen auch dem gesamten <strong>Quartier</strong> zu<br />
Gute kommen. Auf diesem Weg werden aber auch Bedarfe<br />
und neue Aufgabenstellungen sichtbar, an die das<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement unterstützend anknüpfen kann.<br />
Die frühkindliche Bildung ist ein weiteres Arbeitsfeld im<br />
Bildungsbereich. Als Beispiel sei hier die Sprachförderung<br />
an drei Kitas im Kiez genannt. Mit Hilfe regelmäßiger<br />
Sprachtrainings soll erreicht werden, dass sich Bildungsunterschiede<br />
gar nicht erst manifestieren und sich<br />
die Startbedingungen in der Schule für Kinder aus weniger<br />
bildungsorientierten Haushalten verbessern. Unterschiedliche<br />
kulturpädagogische Methoden motivieren<br />
dabei zum Sprechen und sollen zur Verbesserung des<br />
Sprachvermögens beitragen. Darüber hinaus arbeiten<br />
die SprachlehrerInnen intensiv mit den ErzieherInnen<br />
vor Ort zusammen, damit diese Anregungen erhalten<br />
und die Sprachförderung auch nach Projektende weiterführen<br />
können. Flankiert wird dieses Vorgehen von der<br />
Elterneinbindung. So sollen die Eltern sensibilisiert und<br />
motiviert werden, das Training auch im familiären Umfeld<br />
weiterzuführen<br />
Ergänzend zu den vorgestellten Projekten bereichern<br />
zahlreiche durch das <strong>Quartier</strong>smanagement unterstützte<br />
Angebote wie Trommeln, Roboterbau und Musikkurse<br />
das Profil der Schulen und Kitas und geben den Kindern<br />
die Möglichkeit, ihre Fähig- und Fertigkeiten auszubauen.<br />
Neue Herausforderungen<br />
Das <strong>Quartier</strong>smanagement reagiert immer wieder auf<br />
neue Entwicklungen an den Schulen und Kitas im Gebiet<br />
und greift diese in seiner Arbeit auf. Seit einigen<br />
Jahren lassen sich z.B. vermehrt Zugänge von Kindern<br />
ohne deutsche Sprachkenntnisse, teilweise nicht alphabetisiert,<br />
aus armen zugewanderten Haushalten aus<br />
dem europäischen Ausland an den Schulen im Richardkiez<br />
verzeichnen. Diese stellen für den Schulalltag eine<br />
nicht unerhebliche Herausforderung dar: Unterrichtsabläufe<br />
werden gestört, Klassengeme<strong>ins</strong>chaften können<br />
kaum entstehen und das Lehrpersonal ist mit der<br />
Aufgabe überfordert. Nicht zu vernachlässigen sind hier<br />
natürlich auch die Effekte auf der Individualebene, auf<br />
den einzelnen zugewanderten Schüler und seine Eltern<br />
und die damit verbundenen Chancen auf Bildung. Das<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement begegnet diesen neuen Aufgabenstellungen,<br />
in dem es geme<strong>ins</strong>am mit den Schulen<br />
Maßnahmen entwickelt und umsetzt, die die Situation<br />
entspannen. So wurden Sprachförderkurse eingerichtet<br />
und eine Anlauf- und Beratungsstelle für Eltern aufgebaut.<br />
Darüber hinaus ist es unser Anliegen, über die<br />
Vernetzung mit bereits bestehenden bezirklichen oder<br />
auf Senatsebene angesiedelten Angeboten, die Bedarfe<br />
auf diesem Feld im <strong>Quartier</strong> zu formulieren und an diese<br />
anzubinden.<br />
8
Interview mit der Leiterin der<br />
AWO-Kindertagesstätte „Du und Ich“,<br />
Manuela Saupe und der Leiterin der<br />
Richard-Grundschule, Marita Stolt<br />
Welche Veränderungen gab es in ihren jeweiligen <strong>Ein</strong>richtungen<br />
in den letzten sieben Jahren?<br />
Manuela Saupe: Das Thema Kooperation nahm großen<br />
Raum ein. Das <strong>Quartier</strong>smanagement unterstützte uns<br />
hier beim Öffnungsprozess, auch im Hinblick auf die Elternarbeit.<br />
Marita Stolt: Bei uns ist es ähnlich, auch wir haben als<br />
Schule einen Öffnungsprozess durchgemacht. Es wurden<br />
viele Projekte entwickelt, so dass wir ein großes Angebot<br />
an der Schule haben, die Vielfalt hat auf jeden Fall<br />
zugenommen.<br />
Welches sind die drängendsten Probleme?<br />
Marita Stolt: Für uns ist es enorm wichtig, die Nachhaltigkeit<br />
der angeschobenen Projekte zu sichern. Wir<br />
möchten beispielsweise verhindern, dass die Lernwerkstatt<br />
wegbricht. Die zeitlich begrenzte Förderung<br />
für gute Projekte stellt uns vor Probleme. Dieses Jahr<br />
unterstützen wir das Elterncafé, damit es nach der Förderung<br />
durch das <strong>Quartier</strong>smanagement auch von den<br />
Eltern weiter geführt werden kann.<br />
Manuela Saupe: Die geme<strong>ins</strong>ame Nutzung des Droryplatzes<br />
ist eine große Aufgabe. Da stehen 250 Kitakinder<br />
und 340 Schulkinder und Spielplatznutzer auf der Matte.<br />
Diese „Bewegung der Massen“ in eine gute Spur zu bringen,<br />
da arbeiten wir gerade mit.<br />
Gibt es neue Herausforderungen?<br />
Manuela Saupe: Gerade in der öffentlichen Diskussion<br />
gilt es immer wieder auf die schwierige Lebenssituation<br />
der Bewohner hinzuweisen, Empathie für die Benachteiligten<br />
zu entwickeln und wertschätzend mit ihnen umzugehen.<br />
Marita Stolt: Uns ist wichtig, dass die Übergänge zwischen<br />
den einzelnen Bildungseinrichtungen gut gestaltet<br />
werden. Wie kann der interkulturelle Reichtum der<br />
durch die Schüler- und Elternschaft vorhanden ist, als<br />
solcher erkannt werden. Aktuell stellen wir uns die Frage,<br />
wie wir eine gebundene Ganztagesschule werden.<br />
Hier wollen wir alle Beteiligten mitnehmen, also Kollegen,<br />
Kinder, Eltern und den Kiez.<br />
Welchen <strong>Ein</strong>fluss hat die Arbeit des <strong>Quartier</strong>smanagements<br />
auf Ihre <strong>Ein</strong>richtung?<br />
Stolt: Durch die Arbeit des <strong>Quartier</strong>smanagements ist<br />
eine Menge geschehen, gerade in H<strong>ins</strong>icht auf die Vernetzung<br />
und Öffnung nach außen. Aber auch bei Ausstattungen<br />
und Anschaffungen ist das QM eine große Hilfe.<br />
Wenn wir das Umweltbildungsprojekt mit den Gärten<br />
ansehen, die Lernwerkstatt, oder die Schülermediatoren,<br />
die Arbeit innerhalb des Bildungsdreiecks, da gibt<br />
es sehr viele Projekte, die kann ich gar nicht alle nennen.<br />
Wenn ich das Bildungsdreieck ansehe, so ermöglicht<br />
uns dieses Projekt wertvollen Austausch mit den anderen<br />
Schulen im Kiez.<br />
Saupe: Allein die Tatsache, dass es ein <strong>Quartier</strong>smanagement-Gebiet<br />
ist, hat Auswirkungen. Für uns bedeutet<br />
dies, dass der Personalschlüssel etwas besser ausfällt,<br />
als in anderen Gebieten Berl<strong>ins</strong>. Wie schon gesagt,<br />
beim Vernetzen und Austausch hat uns die Arbeit des<br />
QM sehr geholfen.<br />
Was macht Ihre <strong>Ein</strong>richtung besonders? Welches Projekt,<br />
welcher Ansatz?<br />
Saupe: Wir arbeiten wirklich bedarfsorientiert. Das bedeutet<br />
die Kita ist von Montag bis Freitag von 6:00 bis<br />
18:00 Uhr das ganze Jahr über geöffnet. Zudem bieten<br />
wir den Eltern und den Kindern, ihr Zeitbudget so zu<br />
nutzen, wie sie es brauchen und nicht wie es für uns angenehm<br />
ist. Konkret bedeutet dies, dass die Kinder bei<br />
uns so abgegeben werden können, wie es für den Tagesablauf<br />
der Familie günstig ist.<br />
Stolt: Wir bieten Interessierten die Möglichkeit, an unserer<br />
Schule mitzuarbeiten. Mit dem Open Space hatten<br />
wir einen großen Auftakt, die Bedürfnisse der Kinder zu<br />
erfassen. Seitdem kooperieren wird mit Bildog, einem<br />
Träger, der einfach eine ganze Menge interessanter Angebote<br />
an der Schule realisiert. Dies gilt natürlich auch<br />
für die ehrenamtlichen Lesepaten und die zahlreichen<br />
Mitarbeiter der Projekte.<br />
Abschließend möchte ich Sie gerne fragen, was würden<br />
Sie mit einem Koffer voller Geld machen?<br />
Stolt: <strong>Ein</strong> multifunktionales Gebäude für den Kiez bauen.<br />
In diesem würden Werkstätten, Küchen, ein Café, aber<br />
auch ein Schwimmbad zum miteinander nutzen und sich<br />
begegnen da sein.<br />
Saupe: Mir schwebt im wahrsten Sinne des Wortes schon<br />
lange eine „fliegende Kita“ vor. Zum Beispiel kennen viele<br />
unserer Kinder das Meer nicht, da würde ich gerne ab<br />
in das Flugzeug und die Kinder Erfahrungen sammeln<br />
lassen, die weit über den Kiez hinausgehen.<br />
9
Droryplatz – auf dem Weg<br />
zum Bildungsstandort<br />
Der Droryplatz ist ein öffentlicher Spielplatz auf dem<br />
Schulhof der Löwenzahn-Grundschule. Der campusähnliche<br />
Komplex beherbergt neben der Schule den schuleigenen<br />
Hort, die Schulstation und die Kinderfreizeiteinrichtung<br />
„Kinderpavillon“. An den Hof schließen zwei<br />
große Kitas an. Der Platz ist gleichzeitig ein öffentlicher<br />
Spielplatz in einem mit Freiflächen stark unterversorgtem<br />
Gebiet.<br />
Die Platznutzung vollzog sich jedoch nicht immer einvernehmlich.<br />
Bereits seit 2005 zu Beginn der QM-Arbeit<br />
bestanden auf dem Droryplatz vielschichtige Konflikte<br />
unterschiedlicher Nutzergruppen. Neben der Vermüllung<br />
der Fläche und der Zerstörung von Fenstern oder<br />
anderen Gegenständen stellte die Gewalt zwischen Jugendlichen<br />
bzw. Kindern ein großes Problem dar. Daher<br />
war es eine der ersten Initiativen des <strong>Quartier</strong>smanagements,<br />
in Kooperation mit dem Jugendamt eine pädagogische<br />
Fachkraft für die Betreuung des Platzes im<br />
Sinne der Gewaltprävention in den Nachmittagsstunden<br />
einzusetzen. Um die Arbeit ganzjährig zu gewährleisten,<br />
wurde gleichzeitig der Bau eines Pavillons auf dem Droryplatz<br />
mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“<br />
gefördert. Seit der Fertigstellung haben die Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit, ihre Arbeit in einem geschlossenen<br />
Raum zu koordinieren und sich aufzuwärmen.<br />
Da der Platz in den Abendstunden sowie an den Wochenenden<br />
ohne pädagogische Betreuung geöffnet war,<br />
waren Vandalismusschäden und Nutzerkonflikte aber<br />
weiterhin ein großes Problem.<br />
Mit dem Wechsel der Schulleitung 2010 und den weiterhin<br />
stattfindenden Konflikten auf dem Platz wurde<br />
die teilweise Schließung des Schulhofes gefordert. Das<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement erarbeitete daher in Kooperation<br />
mit den drei Stadträten für Bildung, Stadtentwicklung<br />
und Jugend eine <strong>Ein</strong>igung dahingehend, den Platz zukünftig<br />
nur mit pädagogischer Betreuung zu öffnen, um<br />
die Nutzung des öffentlichen Spielplatzes weitestgehend<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Jenseits der Konflikte sah das QM aber auch die Potentiale<br />
des Platzes: die campusähnliche Anordnung der<br />
Bildungs- und Freizeiteinrichtungen und die vielfältigen<br />
Akteure legten den Gedanken an den Aufbau eines integrierten<br />
Bildungsstandortes nahe. In der vom <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
unterstützten und nun regelmäßig<br />
stattfindenden vernetzenden „Droryrunde“, in der alle<br />
Akteure zusammenkommen, wurden die Grundlagen für<br />
die Entwicklung von Projekten zum Aufbau eines umfassenden<br />
Bildungsstandortes geschaffen. Die „Soziale<br />
Stadt“-Projekte „Bildungsstandort Droryplatz“ sowie<br />
„Gewaltprävention auf dem Droryplatz“ stellen die zentralen<br />
Projekte h<strong>ins</strong>ichtlich der Entwicklung dar.<br />
Das Projekt „Bildungsstandort Droryplatz“ ist eine bauliche<br />
Maßnahme auf dem offenen Schulhof, die mit einem<br />
partizipativen Beteiligungsverfahren vorbereitet wird.<br />
Hier geht es darum, geme<strong>ins</strong>am mit den Akteuren rund<br />
um den Platz (Kita, Kinderpavillon, Hort, Schulstation,<br />
Schule, Jugendstadtteilladen) und unter <strong>Ein</strong>beziehung<br />
der den Platz nutzenden Kinder und Eltern die Außenflächen<br />
neu zu gestalten. Durch eine intensive Kooperation<br />
der Akteure soll darüber hinaus der Bildungsstandort<br />
Droryplatz gestärkt werden.<br />
Mit dem Projekt „Gewaltprävention auf dem Droryplatz“<br />
wird diese Kooperation noch weiter ausgebaut. Die unterschiedlichen<br />
Interessen und Sichtweisen der Akteure<br />
führten in der Vergangenheit zu Nutzungskonflikten.<br />
Diese sollen in einem moderierten Prozess zugunsten<br />
der 600 den Platz nutzenden Kinder aufgearbeitet werden.<br />
Dabei soll eine geme<strong>ins</strong>ame Handlungsweise und<br />
eine geme<strong>ins</strong>ame Vision für den Standort entwickelt<br />
werden, um so die gewaltpräventive Arbeit der verschiedenen<br />
<strong>Ein</strong>richtungen zu unterstützten und auszubauen.<br />
11
Interview mit Werner Helmholz und Uwe<br />
Gießler, beide engagieren sich seit Jahren im<br />
Pavillon am Droryplatz<br />
Wie seid ihr denn zum Pavillon gekommen?<br />
Werner Helmholz: Im Prinzip bin ich seit 1999 im weitesten<br />
Sinne auf dem Gelände tätig. Zur Zeit bin ich im<br />
Rahmen einer öffentlich geförderten Arbeitsmarktmaßnahme<br />
hier.<br />
Uwe Gießler: Ich bin sozusagen mit meiner Tochter zum<br />
Pavillon gekommen. Sie geht seit 2007 in die Löwenzahn-Grundschule.<br />
Geme<strong>ins</strong>am mit meiner Frau Gretel<br />
bringe ich mich seit fünf Jahren ein.<br />
Für wen seid ihr da?<br />
Werner Helmholz: Wir sind hauptsächlich für die Kinder<br />
da. Ab 13:00 Uhr spielen wir mit ihnen im Pavillon und<br />
auf dem Platz, machen Hausaufgaben und schmieren<br />
auch Stullen. Wir sind Ansprechpartner für die Kinder<br />
und ihre Familien, hauptsächlich aber für die Kinder.<br />
Früher war auch ein Elterncafé Teil des Projekts, leider<br />
ist Carmela, die sich um das Café gekümmert hat, seit<br />
einiger Zeit sehr krank, so dass dieses Elterncafé nicht<br />
mehr stattfindet.<br />
Uwe Gießler: Tischtennis ist meine Leidenschaft, so dass<br />
ich mit den Kleinen regelmäßig an die Platte gehe. Nur<br />
zur Zeit geht das aufgrund einer Verletzung nicht so gut.<br />
Wie funktioniert das mit dem Angebot?<br />
Werner Helmholz: Mit Sport und anderen Freizeitangeboten,<br />
übrigens auch in den Ferien, wollen wir für eine<br />
sinnvolle Freizeitbeschäftigung sorgen. Die Bindung zu<br />
manchen Kindern ist sehr eng, da erfährst Du Dinge, die<br />
nicht nur schön sind. Klar ist, dass die Sachen, die uns<br />
erzählt werden vertraulich behandelt werden.<br />
Was sind denn Probleme und Herausforderungen für<br />
die nächste Zeit?<br />
Werner Helmholz: Wir sind ja eine <strong>Ein</strong>richtung des Jugendamts.<br />
Unsere Leitung ist nun schon eine Weile<br />
krank, so dass wir überwiegend eine Art Notprogramm<br />
fahren. Im Frühjahr 2013 wird es dann wohl wieder eine<br />
dauerhafte Lösung geben. Neben der Personalsituation<br />
ist die finanzielle Situation unbefriedigend. Die Sache<br />
mit den Honorarmitteln ist auch nicht so einfach und natürlich<br />
sind die Mittel beschränkt.<br />
Dann passt die Abschlussfrage wahrscheinlich gut, die<br />
lautet: Was würdet ihr mit einem Koffer voller Geld<br />
machen?<br />
Werner Helmholz: Stimmt, dementsprechend würde<br />
ich den Pavillon ausbauen und den Honorarkräften eine<br />
Perspektive bieten, d.h. ich würde längerfristige Verträge<br />
abschließen.<br />
12
Was´n das denn?<br />
Erfahrungsbericht vom<br />
Jugendaktivierungsprojekt<br />
44 Kingz & Queenz -<br />
Holz-Workshop:<br />
eine Pfahlhütte entsteht<br />
Am Anfang - viele Fragen, vor allem von denjenigen unter<br />
den 14 bis 18-jährigen Jugendlichen, die zum ersten<br />
Mal von dem Vorhaben hörten. Was´n das denn - wie auf<br />
Pfählen? Und wer hat Zutritt zum Haus? - Nur wir, oder?<br />
Und kann man darin auch wohnen, übernachten? Wollen<br />
wir nicht dort oben dann die EM-Fußballweltmeisterschaft<br />
gucken?<br />
Die Antworten und weitere Anregungen schwirrten wild<br />
durcheinander. - Mit richtigen Fenstern und Türen, und<br />
einem Balkon natürlich! Das Dach aus einer Plane, oder<br />
doch richtig aus Holz? Und wie gelangt man hinauf: mit<br />
einer Leiter, einer Strickleiter, über eine Falltüre? Hinunter<br />
könnte man auch über eine Rutsche. Wollen wir<br />
nicht Möbel drinnen haben? Und Kletterpflanzen sollen<br />
am Ende um die Pfahlhütte herum wachsen. Die Motivation<br />
war da, nicht zuletzt deswegen, weil die Idee von der<br />
Holz-Workshopgruppe selbst eingebracht wurde. Nun<br />
galt es, aus den verschiedenen Vorstellungen ein dem<br />
Potential der Gruppe angemessenes Vorgehen zu entwickeln.<br />
[Also nicht über-, aber auch nicht unterfordern,<br />
im Zweifelsfall den einfachen Weg wählen, den Teilnehmern<br />
gleichzeitig ausreichend Raum als planende<br />
„Bauherren“ und ausführende „Handwerker“ zu lassen!<br />
Unvermeidbar für die Teilnehmer ist dabei, einen langen<br />
Atem zu bewahren und das Ziel im Auge zu behalten].<br />
Die Arbeitsabschnitte dabei: erst das Frischholz besorgen<br />
und die Pfähle setzen, dann die Plattform legen,<br />
dann die Brüstung schaffen, dann das Dach setzen, und<br />
zuletzt muss natürlich zünftig Richtfest gefeiert werden,<br />
mit anschließender Grillparty.<br />
Frisch geschlagenes Kiefernholz erhielten wir als Spende<br />
von einem Waldbesitzer in der Nähe von Lychen. Nur<br />
holen mussten wir es selbst, was für alle Beteiligten einen<br />
munteren Ausflugstag ergab. Mit zwei Wagen waren<br />
wir unterwegs. Im Wald selbst erhielt die Gruppe vom<br />
Holzsponsor eine Kurzeinführung in die Forstwirtschaft,<br />
und Demonstrationen, wie man fachgerecht mit der Kettensäge<br />
Bäume fällt. Noch aufregender für die teilnehmenden<br />
Jungmänner war freilich das anschließende<br />
(betreute) Fahren einer kleinen Zugmaschine mit Hänger.<br />
Zurück in Berlin ging die Materialbesorgung weiter:<br />
Die Holzbohlen zum Bau der Plattform schenkte uns die<br />
Tiefbaufirma Wiechmann & Wiechmann, die gerade in<br />
der Richardstraße tätig war und deren Chef ein Herz für<br />
handwerklich orientierte Jugendprojekte zeigte.<br />
Das Alter und das Niveau der Teilnehmenden schwankt<br />
zuweilen stark, gelegentlich auch die Fähigkeit, sich zu<br />
konzentrieren, einfache Rechenaufgaben zu lösen oder<br />
sich fiktive Modelle dreidimensional vorzustellen. Zuweilen<br />
hapert es bereits am einfachen Umgang mit dem<br />
Metermaß. Oftmals finden sich aber wiederum andere<br />
Teilnehmer, die solche Nüsse mit Rat und Tat zu knacken<br />
wissen. Viele der <strong>ins</strong>besondere jüngeren Teilnehmer<br />
arbeiten zum ersten Mal mit Säge und Stichsäge,<br />
Akkubohrer und Spax-Schrauben, ganz zu schweigen<br />
von Exotismen wie dem Ziehmesser zum Entrinden der<br />
Stämme sowie dem Gasbrenner, mit dessen Flamme in<br />
althergebrachter Weise die in die Erde zu versenkenden<br />
Enden der vier Pfähle “angekokelt“ wurden, um den natürlichen<br />
Verrottungseffekt des Holzes hinauszuzögern.<br />
Das Arbeiten mit den beiden zuletzt genannten Geräten<br />
war auch für den Verfasser dieser Zeilen Neuland, nicht<br />
jedoch für Kollege Jan Koopmann, der als gelernter<br />
Zimmermann für den Workshop den fachlich-handwerklichen<br />
Input liefert. Und er scheint bereits einen Gefolgsmann<br />
zu haben: <strong>Ein</strong> Jugendlicher, der bereits zuvor an<br />
der Fertigung von Steckstühlen und Balance-Boards im<br />
Rahmen des Holz-Workshops beteiligt war, möchte in<br />
Jans Fußstapfen treten und nach absolvierter MSA-Prüfung<br />
eine Zimmermannslehre antreten – auch angelockt<br />
vom Ruf der Wanderschaft durch die große weite Welt.<br />
Nach einer längeren Sommerpause wird nun weitergebaut.<br />
Zum Fußballspiele-Gucken im Juni bzw. Juli hat es<br />
also zeitlich doch nicht ganz gereicht, weil alles etwas<br />
länger dauerte als geplant. Schon jetzt aber stehen die<br />
Teilnehmer sichtlich stolz auf dem in 2,5 Meter Höhe<br />
befindlichen Hüttenboden. Und schon kommt ein neuer<br />
<strong>Ein</strong>wurf eines Hüttenbauers: Lasst uns doch beim Richtfest<br />
direkt HIER OBEN grillen!<br />
[Der Nachbarschaftsgarten befindet sich unweit der<br />
U-Karl-Marx-Straße in der Bornsdorfer Str. 9-11].<br />
44 Kingz & Queenz, Thomas Herr, toherr@gmx.de<br />
15
Route 44<br />
auf ungewöhnlichen Pfaden<br />
Neukölln und seine Bewohner sind vielfältig und einzigartig.<br />
Das <strong>Ein</strong>wanderungsgebiet Richardkiez ist Heimat<br />
für unterschiedliche Menschen, die hier eine Nische gefunden<br />
haben und dem <strong>Quartier</strong> besondere Potentiale<br />
zur Verfügung stellen. Dieses große Plus macht sich das<br />
Projekt „Route 44“ zu Eigen, indem es Frauen vor allem<br />
mit Migrationshintergrund aus dem Kiez zu Stadtteilführerinnen<br />
ausbildet. Im Rahmen von Stadtteiltouren<br />
stellen sie Interessierten besondere Orte im <strong>Quartier</strong><br />
vor. So breit gefächert die Hintergründe der einzelnen<br />
Frauen sind, so vielfältig sind die Erkenntnisse für die<br />
Teilnehmer der Touren. <strong>Ein</strong>ige der Stadtteilführerinnen<br />
waren zu Projektbeginn noch Schülerinnen und<br />
studieren nun, einige tragen ein Kopftuch andere wiederum<br />
nicht, einige sind türkischer andere arabischer<br />
Abstammung, manche sind hier geboren, andere als<br />
Gastarbeiterkinder oder als Kriegsflüchtlinge nach<br />
Deutschland gekommen.<br />
Die „Route 44“ verbinden auf wunderbare Weise zwei<br />
Zielsetzungen. Zum einen werden Frauen aus dem Kiez<br />
gestärkt, in dem sie sich weiterbilden und zu Stadtteilführerinnen<br />
ausgebildet werden. Und zum anderen erhalten<br />
die Teilnehmer der Touren <strong>Ein</strong>blicke in migrantische<br />
Lebenswelten. Der Besuch einer Moschee ist<br />
beispielsweise genauso eingeplant wie ein Gang in einen<br />
türkischen Supermarkt. Bereichernd ist auch die<br />
Kooperation mit anderen Trägern und <strong>Ein</strong>zelpersonen<br />
aus Neukölln. So entstehen ganz besondere Touren,<br />
wenn z.B. geme<strong>ins</strong>am mit den Pfarrern oder einem Forscher<br />
eine Route ausgearbeitet wird. Unterschiedliche<br />
<strong>Blick</strong>winkel werden so integriert und einem Publikum,<br />
das Neukölln und seine Bewohner vielleicht nur als<br />
Negativbeispiel kennt, nähergebracht. Langfristig sollen<br />
die qualifizierten Stadtteilführerinnen nicht nur die<br />
Touren durchführen, sondern die gesamte Organisation<br />
übernehmen. So sind Buchungen, Terminierungen und<br />
Pressegespräche Teil der Weiterbildung und werden<br />
den Frauen über den Projektzeitraum hinweg vermittelt.<br />
Dabei werden regelmäßig neue Frauen einbezogen, die<br />
auch wieder eigene Orte und kleine Attraktionen des<br />
Richardkiezes in das Projekt mitbringen.<br />
Stadtteilführungen der Route 44 - Kulturbewegt e.V.,<br />
Tel: 030 – 70222023, www.kulturbewegt.de<br />
16
Interview mit der Stadtteilführerin<br />
der Route 44,<br />
Gül-Aynur Uzun<br />
Seit wann wohnen Sie im Richardkiez?<br />
Dieses Jahr wurden es 40 Jahre.<br />
Woher kommen Sie bzw. woher kommen Ihre Eltern<br />
ursprünglich?<br />
Das ist eine gute Frage, die ist nämlich auch Teil der<br />
Führung. Ich kam zu meiner Mutter aus Istanbul nach<br />
Berlin. Als ich sechs Jahre alt war, das war 1972, bin ich<br />
nach Deutschland gekommen. Meine Mutter war verheiratet<br />
und ging zum Arbeiten nach Berlin. Sie hat mich<br />
und meine beiden Geschwister schließlich hierhergebracht.<br />
Mein Vater blieb in der Türkei.<br />
Wie sind Sie zur Route 44 gekommen? Warum machen<br />
Sie da mit?<br />
Die Gründerin des Projekts, Gabi Kienzl, hat mich angesprochen.<br />
Sie kannte mich als aktive Stadtteilmutter<br />
und wusste, dass ich durchaus etwas zu erzählen habe.<br />
Die Grundidee, durch die Touren Verständnis füreinander<br />
zu vermitteln, gefiel mir sehr. Als Teil der Geschichte<br />
dieses Migrantenviertels war für mich ausschlaggebend<br />
aus meiner Perspektive Bewohnern und Besuchern die<br />
Orte und Menschen nahezubringen.<br />
Was hat sich durch Ihre Mitarbeit bei Route 44 für Sie<br />
verändert?<br />
Mich hat es sehr verändert. Ich komme nun mit anderen<br />
Menschen zusammen: Anwälte, Politiker, Lehrer, Besucher<br />
aus dem In- und Ausland, die ich so in meinem Leben<br />
nicht treffen würde. Das Beste daran ist, die hören<br />
zu, die wollen meine und die Geschichte der Migranten<br />
hören. Das fühlt sich gut an.<br />
Was gefällt Ihnen am Kiez?<br />
Die Lebendigkeit, denn hier gibt es so viele Menschen<br />
aus allen Ländern der Welt. In letzter Zeit kommen auch<br />
viele Studenten hierher, was ich grundsätzlich begrüße,<br />
denn die meisten von ihnen sind tolerant und offen gegenüber<br />
uns Migranten. Sie ziehen bewusst nach Neukölln,<br />
um mit uns zusammenzuleben. Insgesamt wird<br />
Neukölln attraktiver, damit erhöhen sich auch die Mieten.<br />
Haben Sie einen Geheimtipp für uns, was man sich unbedingt<br />
im Kiez anschauen sollte?<br />
<strong>Ein</strong> Geheimtipp ist zu wenig, also drei sollten es schon<br />
sein. Da ist das Böhmische Dorf, der Comenius-Garten<br />
und natürlich eine Hinterhofmoschee im Viertel.<br />
<strong>Ein</strong>e Abschlussfrage habe ich noch: was würden Sie mit<br />
einem Koffer voller Geld machen?<br />
Ich würde eine große Villa mit einem großen Garten bauen.<br />
Darin sollte Platz für Tiere, einen Pool und allerlei<br />
Pflanzen sein. Das Wichtigste ist aber, es sollte ein Ort<br />
werden, an dem ältere Menschen geme<strong>ins</strong>am mit vernachlässigten<br />
Kindern leben könnten. Wir würden geme<strong>ins</strong>am<br />
Kochen, die Alten würden für die Jüngeren da<br />
sein und umgekehrt. Es würde ein schöner Ort mit viel<br />
Liebe und Respekt werden.<br />
17
Mehr als Sieben auf<br />
einen Streich:<br />
das Näh- und Werkstudio<br />
Das Näh- und Werkstudio auch bekannt unter dem Namen<br />
„Sieben auf einen Streich“ ist eines der Schlüsselprojekte<br />
im Richardkiez. Es bietet seit 2008 ein umfangreiches<br />
Bildungsangebot aus unterschiedlichen<br />
handwerklichen Bereichen im Kiez an. Gleichzeitig werden<br />
verschiedene Dienstleistungen für soziale Akteure,<br />
Projekte, Bildungseinrichtungen und die Bewohner im<br />
<strong>Quartier</strong> zur Verfügung gestellt.<br />
Das Projekt setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen:<br />
dem Nähstudio und der Kiezwerkstatt. Im Nähstudio bilden<br />
sich Frauen fachlich im Bereich Schneiderei weiter<br />
und besuchen gleichzeitig einen in Kooperation mit der<br />
VHS angebotenen Deutsch-Sprachkurs. Unter der Leitung<br />
von Esther Ohse haben sich bisher um die 90 Frauen<br />
mit Migrationshintergrund aus dem Kiez im Nähstudio<br />
weitergebildet. Insgesamt wurden 14 Näh- und Schneiderkurse<br />
sowie drei Schnittkurse in der Braunschweiger<br />
Str. 8, dem Projektstandort, angeboten. Dabei stehen<br />
nicht nur wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund.<br />
Klar bilden sich die Frauen weiter, um bessere Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen, aber es geht hier<br />
auch um soziale Aspekte: Das geme<strong>ins</strong>ame Nähen und<br />
Lernen mündet nicht selten in Freundschaften und zeigt<br />
Wege aus der Isolation.<br />
Mittlerweile hat sich eine Zwischenmeisterei „Sieben<br />
auf einen Streich“ gegründet. Das kleine Unternehmen<br />
erhält Nähaufträge vor allem von Neuköllner Designern,<br />
die in kleiner Stückzahl bestellen. <strong>Ein</strong>ige im Nähstudio<br />
qualifizierte Teilnehmerinnen arbeiten jetzt an den kleinen<br />
Aufträgen mit.<br />
Das Werkstudio ist eine offene Kiezwerkstatt. Alle <strong>Quartier</strong>sbewohner<br />
können hier kleine Reparaturen durchführen<br />
oder selbst etwas bauen (lernen). Dafür stehen<br />
Werkzeuge, Maschinen und eine professionelle Betreuung<br />
zur Verfügung. Mittlerweile etabliert sich das Werkstudio<br />
immer mehr als Knotenpunkt für die Realisierung<br />
weiterer Projekte wie ein Holzworkshop mit Jugendlichen<br />
und die Recycling-Werkstatt.<br />
Mit dem Projekt wurde ein Ort für Begegnung, Lernen,<br />
Beschäftigung und Qualifizierung geschaffen, der mit<br />
seiner lebendigen Atmosphäre in den Kiez strahlt.<br />
Näh- und Werkstudio – Sieben auf einen Streich, Braunschweiger<br />
Str. 8, 12055 Berlin, Tel: 030 – 387337950,<br />
www.naehstudio-im-stadtteil.de<br />
18
Interview mit Amne Ali,<br />
Teilnehmerin der Kurse im<br />
Näh- und Werkstudio<br />
Seit wann wohnen Sie im Richardkiez?<br />
Ich wohne mit meiner Familie seit 23 Jahren im Kiez.<br />
Meine fünf Kinder sind hier groß geworden.<br />
Wo kommen Sie ursprünglich her?<br />
Ich komme aus Palästina.<br />
Wann sind Sie zum Nähstudio gekommen und warum<br />
machen Sie da mit? Was ist das Besondere?<br />
Vor fast vier Jahren habe ich hier mit einem Nähkurs<br />
begonnen. Mir gefiel vor allem die Freundlichkeit der<br />
Menschen, d.h. der Mitarbeiterinnen, die gefällt mir<br />
auch heute noch gut. Das ist wichtig für die Atmosphäre,<br />
so geht es auch vielen anderen Frauen, die<br />
hier mitmachen. Richtig gut war für mich die Kombination<br />
aus kostenlosen Deutschkursen und der<br />
handwerklichen Anleitung beim Nähen.<br />
Was hat sich durch die Teilnahme am Nähstudio für<br />
Sie persönlich verändert?<br />
Ich habe neue Freunde, mehr Kommunikation und<br />
mein Deutsch ist auch ein bisschen besser geworden.<br />
Wir sind eine große Familie, jetzt kann ich gut<br />
für meine Familie nähen und spare Geld, denn ich<br />
muss jetzt nicht mehr zur Änderungsschneiderei<br />
wenn ich eine Hosen kürzen möchte oder mal ein<br />
Kleid für meine Tochter umnähe.<br />
Was gefällt Ihnen am Kiez?<br />
Mir gefällt ganz allgemein die Nachbarschaft. Besonders<br />
gefällt mir, dass ich fast alles was ich zum<br />
Leben brauche in der Nähe einkaufen kann. Die<br />
Schule für die Kinder ist hier. Die S-Bahn ist ebenfalls<br />
sehr nah und die meisten Menschen hier sind<br />
nett.<br />
Was würden Sie mit einem Koffer voller Geld machen?<br />
Ich würde das Geld für arme Menschen e<strong>ins</strong>etzen.<br />
Mein Wunsch wäre es, dass alle studieren können<br />
und eine gute Bildung bekommen.<br />
19
Beteiligung<br />
Das <strong>Quartier</strong>smanagement-Verfahren bietet auch für<br />
Bewohner Möglichkeiten, sich in die <strong>Quartier</strong>sarbeit<br />
einzubringen. Diesem wichtigen Bestandteil des Programms<br />
„Soziale Stadt“ liegt die <strong>Ein</strong>schätzung zugrunde,<br />
dass die Bewohner und Akteure eines Gebietes lebensweltliche<br />
Experten ihrer Umwelt sind: Diejenigen,<br />
die täglich mit den Gegebenheiten eines <strong>Quartier</strong>s in<br />
Berührung kommen können gut e<strong>ins</strong>chätzen, welche<br />
Schwächen und Stärken es hat und wo Handlungsbedarf<br />
besteht. Außerdem kann dadurch nicht nur der Bewohner<br />
selbst gestärkt werden, sondern auch seine Bindung<br />
zum Stadtteil.<br />
Im Richardkiez existieren verschiedene Wege, sich zu<br />
engagieren: Im <strong>Quartier</strong>srat, der alle zwei Jahre gewählt<br />
wird und aus 11 Bewohnern und 10 Akteursvertretern<br />
besteht, wird die Förderwürdigkeit von Projektideen ab<br />
einem Fördervolumen von 1.000,-€ geprüft. Darüber<br />
hinaus werden geme<strong>ins</strong>am mit dem <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
die wichtigsten Handlungsfelder im Sinne einer<br />
Gebietsstrategie festgelegt. Die QF1-Vergabejury, die<br />
sich ebenfalls aus Bewohnern und Akteuren zusammensetzt,<br />
entscheidet über kleinteiligere Maßnahmen,<br />
die dem Kiez zu Gute kommen sollen. Dabei kann es<br />
um die Begrünung von Baumscheiben genauso gehen<br />
wie um die Herstellung eines Lastenfahrrads, das sich<br />
Bewohner für den Transport leihen können. Neben dem<br />
Engagement in den beiden Gremien gibt es aber auch<br />
die Möglichkeit, sich ehrenamtlich in Projekten zu engagieren.<br />
Vom Gärtnern im Schulgarten bis zum Schreiben<br />
in der Kiezzeitung – es bestehen zahlreiche Anknüpfungspunkte,<br />
Fähigkeiten und Neigungen in die <strong>Quartier</strong>sarbeit<br />
zu integrieren.<br />
20
Interview mit Micheal Kummer,<br />
Mitglied des <strong>Quartier</strong>srates<br />
Interview mit Susanne<br />
Gewinner, Mitglied der<br />
QF1-Vergabejury<br />
Herr Kummer, seit wann sind im <strong>Quartier</strong>srat <strong>Richardplatz</strong><br />
Süd?<br />
Ich bin seit Anfang 2013 stellvertretender <strong>Quartier</strong>sratssprecher.<br />
In den <strong>Quartier</strong>srat wurde ich als stellvertretendes<br />
Mitglied gewählt.<br />
Warum engagieren Sie sich im <strong>Quartier</strong>srat?<br />
Da gibt es verschiedene Gründe. Mir persönlich ist es<br />
wichtig, etwas mitzugestalten und eben nicht beim Beschweren<br />
hängen zu bleiben. Außerdem gefällt mir im<br />
<strong>Quartier</strong>srat, dass ich dort immer andere Sichtweisen<br />
kennenlerne. Es geht ja auch um Gelder und wie diese<br />
verteilt werden, hier gibt es zumindest ein Plenum in<br />
dem man seine Meinung äußern kann. Das macht mir<br />
Spaß.<br />
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />
Ich bin da offen, will das auch bewusst sein, damit ich<br />
niemanden bevorzuge. Mir ist aufgefallen, dass die Projekte<br />
doch sehr Schul-lastig sind. Hier würde ich mir<br />
noch mehr Projektideen und Anträge aus privater Initiative<br />
wünschen. Aber möglicherweise liegt das auch<br />
daran, dass wir überwiegend über Projektanträge diskutieren,<br />
die mindestens 10.000 Euro umfassen.<br />
Was gefällt Ihnen im Richardkiez?<br />
Wissen Sie, ich bin seit 2005 in Neukölln, da hatte Neukölln<br />
noch einen richtig schlechten Ruf, aber in den letzten<br />
Jahren hat sich viel getan. Ganz besonders gefällt<br />
mir unser Böhmisches Dorf mitten in der Millionenstadt.<br />
Für mich ist der dörfliche Charakter sehr charmant, jeder<br />
kennt jeden und man muss miteinander auskommen.<br />
Zudem haben wir auf engstem Raum eine Vielzahl<br />
an Kulturen, das ist einmalig.<br />
Was würden Sie mit einem Koffer voller Geld machen?<br />
„Der Gesellschaft etwas zurückgeben. <strong>Ein</strong>e Art Stiftung<br />
schwebt mir da vor, dass das Geld so angelegt wird, dass<br />
aus den Erträgen immer wieder spannende Projektideen<br />
gefördert werden könnten.“<br />
Seit wann sind Sie im Gremium?<br />
Ich bin ja seit Anfang an dabei, also gegen Ende 2005,<br />
als das <strong>Quartier</strong>management hier seine Arbeit aufnahm.<br />
Die ersten Jahre war ich als Bewohnervertreterin im damals<br />
noch <strong>Quartier</strong>sbeirat aktiv. Seit vier Jahren bin ich<br />
nun in der „kleinen“ <strong>Quartier</strong>sfondsjury tätig.<br />
Warum engagieren Sie sich? Was ist Ihr Schwerpunkt?<br />
Ich finde es grundsätzlich wichtig, sich einzubringen.<br />
Klar aus meiner beruflichen Perspektive, ich arbeite im<br />
Jugendamt Neukölln, gibt es eine Tendenz für Projekte,<br />
die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen. Aber<br />
ich finde vor allem Projekte, die aus der Nachbarschaft<br />
entstehen und eine Verschönerung bewirken, besonders<br />
gut. Toll ist in der Vergabejury, dass die Menschen dort<br />
ihr Projekt selbst vorstellen und dass man später häufig<br />
die Ergebnisse und auch die dazugehörigen Menschen<br />
sieht.<br />
Ergebnisse sind ein gutes Stichwort. Was gefällt Ihnen<br />
im Richardkiez, wie sehen Sie die Entwicklung?<br />
Ich lebe seit 28 Jahren im Kiez, in dieser Zeit habe ich<br />
die Höhen und auch die Tiefen miterlebt. Gerade die Zeit,<br />
als der Kiez beinahe gekippt ist, ist mir heute noch gut<br />
in Erinnerung. Im Moment ist die Mietenentwicklung<br />
besorgniserregend. Auch hat die Zeit für die Parkplatzsuche<br />
zugenommen, was darauf hindeutet, dass mehr<br />
Menschen mit einem Auto hierher gezogen sind. Hier<br />
müssen wir aufpassen, dass es sich nicht zu sehr nur<br />
in eine Richtung entwickelt. Klar ist, dass der dörfliche<br />
Charakter in der Großstadt nicht nur mir zusagt. Hier zu<br />
leben ist schön.<br />
Was würden Sie mit einem Koffer voller Geld machen?<br />
Das Geld würde ich so anlegen, dass man dauerhaft Projekte<br />
fördern könnte, die würden wahrscheinlich die Kinder<br />
und Jugendlichen im Kiez ansprechen.<br />
21
Unterstützung der<br />
Gewerbetreibenden im Kiez<br />
„Warum werden die Gewerbetreibenden eigentlich mit<br />
Fördermitteln unterstützt, die verdienen doch Geld?“<br />
Diese Frage wird oft an uns als <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
gerichtet. Die Antwort darauf ist relativ einfach: Die<br />
Stärkung der lokalen Ökonomie ist ein Ziel der „Sozialen<br />
Stadt“, weil hierdurch <strong>Ein</strong>kommen und Arbeitsplätze<br />
gesichert werden können. Lokale Ökonomie im Rahmen<br />
des Programms „Soziale Stadt“ heißt nicht die Lösung<br />
der großen wirtschaftspolitischen und arbeitsmarktpolitischen<br />
Probleme, sondern es gilt, mit vielen kleinen<br />
Schritten den Menschen Perspektiven zu schaffen oder<br />
zu erhalten, sich über Arbeit in den Gesellschaftsprozess<br />
zu integrieren. Dabei geht es nicht darum, große Unternehmen<br />
und Ketten zu fördern, sondern vielmehr um die<br />
Unterstützung von kiezbezogenem Kleingewerbe.<br />
Im Richardkiez erfolgt dies auf unterschiedliche Weisen:<br />
In regelmäßigen moderierten Runden tauschen sich<br />
seit 2010 die Gewerbetreibenden aus und entwickeln<br />
geme<strong>ins</strong>am Aktionen zu ihrer Stärkung. So wurden z. B.<br />
„Steinles Gewerbetouren“ und eine Rabattaktion umgesetzt,<br />
bei der Bewohnern die Möglichkeit gegeben wurde,<br />
sich mit dem lokalen Angebot vertraut zu machen<br />
und dies stärker zu nutzen. Auf diesem Wege konnte<br />
man zu günstigen Konditionen das eine oder andere<br />
Geschäft kennenlernen und sich von der Qualität des<br />
Angebots überzeugen. In eine ähnliche Richtung geht<br />
das Gewerbeheft, in dem 31 lokale Handwerker, Händler<br />
und Künstler portraitiert und vorgestellt wurden.<br />
Diese Gewerbevielfalt soll einladen, die Gesichter hinter<br />
den Unternehmern kennenzulernen. Schließlich<br />
wurde 2011 das Fotoprojekt „Wir machen Neukölln“<br />
im Richardkiez umgesetzt. Hier ging es darum, <strong>Ein</strong>zelhändler<br />
aus dem Kiez, die den besonderen Charme<br />
Neuköllns ausmachen, <strong>ins</strong> Rampenlicht zu setzen, indem<br />
großformatige Portraits dieser von der Fotografin<br />
Christina Stivali aufgenommen und im Kiez ausgestellt<br />
wurden.<br />
Derzeit arbeiten die Gewerbetreibenden wieder an einer<br />
neuen Aktion: Mit dem „Rixdorfer Rätsel Raten“ soll der<br />
Richardkiez bunter werden. Schaufenster sind hier die<br />
Bühne für Buchstaben, die einen zu erratenen Satz bilden.<br />
Die vorgestellten Aktionen haben neben dem praktischen<br />
Nutzen auch den Zweck, die Gewerbetreibenden<br />
untereinander zu vernetzen und sie dadurch zu stärken.<br />
Mittelfristig sollen sie die Runden selbständig weiterführen.<br />
22
h!lfe<br />
Mietenentwicklung<br />
im Richardkiez<br />
<strong>Ein</strong>er Studie des Verbandes Berlin-Brandenburgischer<br />
Wohnungsunternehmen zufolge sind die Neuvertragsmieten<br />
in Berlin in den vergangenen fünf Jahren um fast<br />
ein Fünftel gestiegen und der Leerstand beträgt in Berlin,<br />
laut des Instituts Gewos, nur noch 2,21 %. Das sind<br />
Belege dafür, dass der Wohnungsmarkt angespannt ist<br />
und man von einer beginnenden Wohnungsnot sprechen<br />
kann. Diese Entwicklungen, wie sie auch im Richardkiez<br />
zu beobachten sind, führen zu steigenden Mieten und einer<br />
Angst vor Verdrängung der Bewohner im Kiez. Das<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement <strong>Richardplatz</strong> Süd hat sich bereits<br />
2010 dieses Themas angenommen und eine Haushaltsbefragung<br />
in Auftrag gegeben. Diese ergab, dass die<br />
Mieten im Kiez steigen und der Leerstand deutlich zurückgegangen<br />
ist. Auf einer Veranstaltung des <strong>Quartier</strong>srates<br />
und des <strong>Quartier</strong>smanagements wurden im Herbst<br />
2010 die Ergebnisse den Bewohnern vorgestellt und<br />
diskutiert. Da weitreichende Maßnahmen zur Steuerung<br />
des Wohnungsmarktes nur auf Bundes- und Landesebene<br />
etabliert werden können, wurde hier als Reaktion bereits<br />
2011 eine kostenlose wöchentliche Mieterberatung<br />
für <strong>Quartier</strong>sbewohner in den Räumlichkeiten des <strong>Quartier</strong>smanagements<br />
eingerichtet. Im Herbst 2012 griffen<br />
<strong>Quartier</strong>srat und <strong>Quartier</strong>smanagement das Thema erneut<br />
im Rahmen einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung<br />
mit Fachleuten auf. An dieser Stelle möchten<br />
wir gerne die Statements von Herrn Gude (Topos Stadtforschung),<br />
Herrn Werle (Berliner MieterGeme<strong>ins</strong>chaft)<br />
und Herrn Suermann (Mieterberatung <strong>Richardplatz</strong> Süd)<br />
im Kontext der Veranstaltung vorstellen.<br />
Statement von Herrn Gude,<br />
TOPOS Stadtplanung<br />
1. Die Mieten in ganz Berlin steigen weiterhin rasant an.<br />
Gibt es bereits Belege dafür, dass ökonomisch schlecht<br />
ausgestattete Haushalte aus den Innenstadtbezirken<br />
verdrängt werden?<br />
In unseren Untersuchungen haben wir immer wieder<br />
festgestellt, dass ärmere Haushalte aus Innenstadtgebieten<br />
mit starker Aufwertung in benachbarte Bezirke<br />
abgedrängt werden, z.B. von den Gebieten im Prenzlauer<br />
Berg in unsanierte Wohnungen in Pankow, oder von<br />
Friedrichshain nach Lichtenberg. Wir haben zwar keine<br />
direkten Untersuchungen in den am Stadtrand gelegenen<br />
Gebieten, aber es gibt ausreichend Hinweise, dass<br />
in den vergangenen Jahren, als der Leerstand in den<br />
Großsiedlungen vorhanden war, Haushalte mit geringen<br />
<strong>Ein</strong>kommen dorthin abwandern mussten. Augenblicklich<br />
ist aber auch dort nur noch wenig frei, so dass wir<br />
aufgrund unserer Untersuchung der Hartz IV-Haushalte<br />
davon ausgehen, dass Haushalte mit geringen <strong>Ein</strong>kommen<br />
• seltener umziehen – weil die Neuvermietungsmieten meistens<br />
höher sind als die Miete in der alten Wohnung – oder<br />
• eine schlechtere (kleinere, schlechter ausgestattete,<br />
laute, dunkle) Wohnung suchen, die es auch noch in<br />
Nordneukölln oder anderen Innenstadtquartieren gibt,<br />
oder<br />
• eine Wohnung nehmen, die eigentlich zu klein ist (der<br />
Anteil der überbelegten Wohnungen bei Hartz IV-Empfängern<br />
ist schon besorgniserregend hoch).<br />
24
2. Was kann die Politik tun, um regulierend einzugreifen<br />
und ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten?<br />
Das erste wäre, dass die Politik erkennt, dass ein ganz<br />
oder auch nur überwiegend auf dem Marktmechanismus<br />
aufbauender Wohnungsmarkt keine sozial adäquate<br />
Wohnungsversorgung für große Teile der Bevölkerung<br />
sichern kann. Das heißt, dass der Umfang der ‚sozialen<br />
Wohnungsversorgung’ (Sozialwohnungen, Wohnungen<br />
der städtischen Gesellschaften und der Genossenschaften,<br />
die eine klare soziale Zielsetzung haben) durch<br />
Neubau bzw. Zukauf vergrößert, dass der Anstieg der<br />
Mieten bei Neuvermietung stark eingeschränkt und die<br />
Zweckentfremdung von Wohnraum u. a. zu Ferienwohnungen<br />
unterbunden werden muss. Außerdem müsste<br />
die Kosteneffizienz von Modernisierungsmaßnahmen –<br />
aktuell besonders der energetischen Sanierung – nachgewiesen<br />
werden, bevor Mieter die Maßnahmen dulden<br />
müssen.<br />
<strong>Ein</strong>iges davon kann bzw. muss auf Landesebene angeschoben<br />
werden z. B. Regelungen für einen neuen sozialen<br />
Wohnungsbau, das Zweckentfremdungsverbot,<br />
verbesserte Regelungen in Milieuschutzgebieten (<strong>Ein</strong>schränkung<br />
der Umwandlung in Wohnungseigentum,<br />
Vorkaufsrecht des Bezirks, wenn der Eigentümer die<br />
Bedingungen der Erhaltungsverordnung nicht akzeptiert).<br />
Regelungen zur Modernisierung und zum Mietrecht<br />
müssen auf Bundesebene getroffen werden.<br />
3. Bestehen Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene<br />
z.B. für Bewohner, <strong>Quartier</strong>smanagement oder andere<br />
Akteure?<br />
Das Wichtigste auf lokaler Ebene ist die Entwicklung und<br />
Unterstützung des politischen Drucks in der Öffentlichkeit.<br />
Das Zweite ist die Information und Unterstützung<br />
der Betroffenen. Die Mieterberatung ist dabei auf jeden<br />
Fall sehr wichtig.. Es hat sich immer gezeigt, dass die<br />
Art von Eigentümern, die auch vor illegalen Aktionen<br />
nicht zurückschrecken, Gebiete meiden, in denen die<br />
Bewohner gut informiert und vernetzt sind.<br />
Statement von Hermann Werle,<br />
Berliner Mieter Geme<strong>ins</strong>chaft<br />
1. Die Mieten in ganz Berlin steigen weiterhin rasant an.<br />
Gibt es bereits Belege dafür, dass ökonomisch schlecht<br />
ausgestattete Haushalte aus den Innenstadtbezirken<br />
verdrängt werden?<br />
Für diese Entwicklung gibt es seit längerem Belege wie<br />
die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit vom Frühjahr<br />
2011, die eine Wanderungsbewegung von ALG-II-Haushalten<br />
u.a. aus Neukölln vor allem in Richtung Spandau<br />
und Marzahn-Hellersdorf dokumentieren. Aber auch in<br />
diesen Bezirken sind preisgünstige Wohnungen kaum<br />
noch zu finden. In der Folge müssen immer mehr Haushalte<br />
schon über 40 oder 50 % ihres <strong>Ein</strong>kommens für die<br />
Wohnkosten aufbringen.<br />
2. Was kann die Politik tun, um regulierend einzugreifen<br />
und ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten?<br />
Der Wohnungsmangel ist das drängendste Problem des<br />
Berliner Wohnungsmarktes. Da die private Immobilienwirtschaft<br />
zu wenig und ausschließlich im hochpreisigen<br />
Segment baut, steht der Berliner Senat in der Verantwortung,<br />
einen sozial orientierten kommunalen Wohnungsbau<br />
in Angriff zu nehmen.<br />
3. Bestehen Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene<br />
z.B. für Bewohner, <strong>Quartier</strong>smanagement oder andere<br />
Akteure?<br />
Es gilt alle mietrechtlichen und politischen Spielräume<br />
zu nutzen, um den Verwertungsinteressen der Eigentümer<br />
entgegen zu treten und erzwungene Umzüge zu<br />
verhindern. In den Nachbarschaften müssen solidarische<br />
Beziehungen geknüpft, Hausversammlungen und<br />
kollektive Gegenwehr organisiert werden. Die Berliner<br />
MieterGeme<strong>ins</strong>chaft und verschiedene Kiezinitiativen<br />
hier in Neukölln initiieren und unterstützen diese Prozesse.<br />
Weitere Informationen:<br />
Berliner MieterGeme<strong>ins</strong>chaft: www.bmgev.de<br />
Kiezinitiative DonauFulda:<br />
www. donaufulda.wordpress.com<br />
Statement von Maximilian Suermann,<br />
Mieterberatung <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
1. Welches sind die häufigsten Anliegen, mit denen die<br />
Bewohner zu Ihnen in die Mieterberatung kommen?<br />
Mieterhöhung (knapp 40% der Anfragen), Mängel der<br />
Wohnung, Betriebskosten<br />
2. Die Mieten in ganz Berlin steigen weiterhin rasant an.<br />
Finden Sie im Rahmen der Mieterberatung bereits Belege<br />
dafür, dass ökonomisch schlecht ausgestatte Haushalte<br />
aus den Innenstadtbezirken verdrängt werden?<br />
Ja, eindeutig. Zahlreiche ALG II-Empfänger müssen<br />
sich Mieterhöhungen regelrecht „vom Munde absparen“,<br />
weil die Mehrkosten oft nicht vom Jobcenter<br />
übernommen werden. Sobald dann noch eine Betriebskostennachzahlung<br />
kommt laufen Mietschulden<br />
auf; ihnen wird gekündigt und sie verlassen den Kiez.<br />
3. Was kann man tun, wenn man eine Mieterhöhung von<br />
seinem Vermieter erhält?<br />
Zur Mieterberatung gehen. Oft empfiehlt sich eine „Teilzustimmung“<br />
zur vom Vermieter geforderten Mieterhöhung<br />
bis zum Mietspiegel-Mittelwert. Denn für alles<br />
was darüber hinaus geht ist der Vermieter vor Gericht<br />
beweispflichtig.<br />
25
Projektplakate<br />
Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr über<br />
unsere aktuellen Projekte:<br />
27
Projektvorstellung<br />
2012<br />
44 Kingz & Queenz<br />
Aktivierung und Stärkung von Jugendlichen<br />
Was wir wollen: Über Freizeitangebote für Jugendliche zwischen 14 und 18<br />
Jahren ein respektvolleres Miteinander fördern.<br />
Was wir bieten: Workshops im Sport-, Kreativ- und handwerklichen Bereich,<br />
Förderung der aktiven Mitgestaltung der Projekte und öffentlichen Veranstaltungen<br />
sowie ein Bühnenservice sind Teil der Maßnahme.<br />
Das Projekt „44 Kingz & Queenz“ will Jugendliche dazu animieren, ihre Talente und Potentiale zu<br />
entdecken. Durch die Freizeitangebote sollen ihre sozialen Kompetenzen, das Selbstbewusstsein<br />
gestärkt und ein respektvolles Miteinander geübt werden. Die Workshops und Veranstaltungen<br />
des Programms finden an vielen verschiedenen Orten statt.<br />
Holz-Werkstatt<br />
Das Sortiment wächst: Begonnen wurde mit Steckstühlen und Bänken<br />
aus Holz, dann kamen Indoorboards und Carombretter hinzu. Alle<br />
Produkte werden entworfen, um sie dann zurechtzusägen und<br />
schließlich bunt zu lackieren oder zu besprühen. In diesem Jahr wird<br />
der Rohstoff Holz in seiner ursprünglichen Form bearbeitet: Pfahlbau<br />
Streetdance for Queenz<br />
Streetdance in der Männerdomäne<br />
HipHop: für Mädchen<br />
gibt es einen regelmäßigen<br />
Kurs, dort werden<br />
Tanzschritte geübt und das<br />
Selbstvertrauen der teilnehmen Mädchen<br />
gestärkt. Schrittweise werden eigene Tanzshows<br />
ausgedacht, e<strong>ins</strong>tudiert und aufgeführt.<br />
Die Mädchengruppe „be respected“<br />
macht dabei ihrem Namen alle Ehre.<br />
Kiezbühne: Alles rund um den gelungen Auftritt<br />
Bereits vor drei Jahren stellten Jugendliche geme<strong>ins</strong>am eine mobile Bühne her. Diese<br />
wird seither von einem fünfköpfigen Jugendteam genutzt und bei Veranstaltungen<br />
in und außerhalb des Richardkiezes aufgebaut. Ob vor Ort beim Strohballenfest<br />
Popráci oder bei diversen Kiezfesten – die Bühne bildet auch im Jahr 2012 vielfach<br />
die Basis für gelungene Auftritte.<br />
Projektträger: Thomas Herr<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 20.000 Euro<br />
28<br />
Kontakt:<br />
Thomas Herr<br />
Tel.: 030 - 43 73 92 24<br />
E-Mail: 44-kq@web.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Dulce Neves und Thomas Herr
Bildungsdreieck Richardkiez<br />
Unterstützung der Schulen im <strong>Quartier</strong> <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: Das Projekt „Bildungsdreieck Richardkiez“ stellt die Stärken und<br />
Qualitäten der Bildungseinrichtungen im Gebiet heraus und unterstützt die Schulen<br />
im <strong>Quartier</strong> bei der Profilierung.<br />
Was wir bieten: Öffentlichkeitsarbeit für die Bildungseinrichtungen in Form einer<br />
Bildungsbroschüre sowie Veranstaltungen zur Imagestärkung, Sprachförderung für<br />
Schüler aus dem südosteuropäischen Raum sowie Elternaktivierung durch Unterstützung<br />
und Aufbau von Elterntreffs an den Schulen und Elterntrainingskursen.<br />
Schulübergreifendes Projekt<br />
Mit der Richard- und der Löwenzahn-Grundschule sowie dem Förderzentrum Adolf-Reichwein-<br />
Schule werden alle drei Schulen im <strong>Quartier</strong> mit schulunterstützenden Angeboten angesprochen.<br />
Insbesondere Eltern, Kollegien, Schulleitungen, Schulsozialarbeit und Hort sind die Partner. Durch<br />
geme<strong>ins</strong>ame Aktivitäten der verschiedenen Bildungseinrichtungen sowie einem verstärkten<br />
Austausch untereinander soll ein quartiersweites Bildungsnetzwerk entstehen. Mit der geme<strong>ins</strong>am<br />
gestalteten Öffentlichkeitsarbeit wird dieses Netzwerk sichtbar und die Stärken herausgestellt.<br />
Schätze bewusst machen und zeigen<br />
Bereits seit 2005 werden die Schulen h<strong>ins</strong>ichtlich<br />
ihrer besonderen Herausforderungen<br />
projektbezogen über das Programm „Soziale<br />
Stadt“ unterstützt. Mit runden Tischen<br />
zur Bildung werden alle Interessierten bei<br />
der Gestaltung der Bildungslandschaft<br />
im Kiez miteinbezogen. Die vielfältigen<br />
Bildungsangebote werden mit der Broschüre<br />
sichtbar. Auch neuen Herausforderungen<br />
wird begegnet, sei es durch spezielle<br />
Sprachförderung der neuen Zuwanderer,<br />
sei es durch Dialog mit der Elternschaft an<br />
den Schulen, oder auch die Konzeption<br />
und Begleitung einer „Traumschule“ für den<br />
Richardkiez.<br />
Projektträger: AspE e.V. -Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e.V.<br />
Kooperationspartner: bildog – Bildung ohne Grenzen e.V., Richard-Grundschule,<br />
Löwenzahn-Grundschule und Adolf-Reichwein-Förderzentrum<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 <strong>ins</strong>gesamt 30.000 Euro<br />
29<br />
Kontakt:<br />
Daniel Ibraimovic<br />
AspE e.V.<br />
Brusendorfer Str. 20, 12055 Berlin<br />
Tel.: 624 33 69<br />
E-mail: info@aspe-berlin.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Richard Redaktion und AspE e.V.
„Cool bleiben – Respekt zeigen!“<br />
Projektvorstellung<br />
Gewaltprävention und Soziales Lernen an Schulen im <strong>Quartier</strong><br />
2012<br />
Was wir wollen: Kindern und Jugendlichen dabei helfen, sich selbst besser<br />
kennenlernen und realistisch e<strong>ins</strong>chätzen zu können, geme<strong>ins</strong>am mit ihnen Wege<br />
suchen, um mit mehr Respekt, Toleranz und <strong>Ein</strong>fühlungsvermögen zusammen zu<br />
leben, Erleben und Erweiteren von konstruktiver Kommunikation, Erarbeiten von<br />
Zukunftsperspektiven und alternativen Handlungsmöglichkeiten.<br />
Was wir bieten: Kontinuierliche gewaltpräventive Trainings mit Schülern und<br />
Schülerinnen der Adolf-Reichwein Schule sowie der Richard- und Löwenzahn-<br />
Grundschulen, die Inhalte der Trainingseinheiten werden altersgerecht aufbereitet,<br />
und mit den Lehrkräften und der Schulleitung abgestimmt, die Trainings finden jede<br />
Woche in den Schulen statt.<br />
Viele Jugendliche erleben sich selbst derzeit als chancen- und perspektivlos. Sie haben kaum<br />
Erfolgsaussichten auf dem herkömmlichen Arbeitsmarkt, entstammen vielleicht schwierigen<br />
sozialen oder familiären Verhältnissen und erleben häufig Gewalt im Alltag. Im Rahmen des<br />
Projektes sollen für diese Problemlagen Lösungsansätze erarbeitet werden.<br />
Möglichkeiten erfahren<br />
Jugendliche sind für ihr eigenes Handeln und ihre Zukunft verantwortlich. Schule bietet<br />
einerseits ein förderndes Umfeld, bereitet andererseits aber auch Schwierigkeiten:<br />
im Unterricht, im Umgang miteinander und in Auseinandersetzungen mit Lehrkräften.<br />
Die innerhalb und außerhalb der Schule erlebten Frustrationen sind oft immens.<br />
Sie können sich in aggressivem Verhalten sowie emotionaler, psychischer und<br />
körperlicher Gewalt ausdrücken. Dabei haben die Jungen und Mädchen kaum<br />
Möglichkeiten, über ihre Belastungen zu sprechen und alternative Umgangsformen<br />
auszuprobieren.<br />
Respekt (er)leben und ausdrücken<br />
Diese Chance bietet das Trainingsprogramm „Cool bleiben<br />
- Respekt zeigen“. Der Titel ist gleichzeitig Aufforderung<br />
und Herausforderung, da es in Situationen von extremer<br />
Provokation, Stress und Überlastung schwierig ist, ruhig<br />
und besonnen zu handeln. Die Schüler und Schülerinnen<br />
beschreiben im Training, was für sie „Cool bleiben“ heißt und<br />
entwickeln eigene Strategien. Sie überlegen, wie sie „Respekt<br />
zeigen“ können gegenüber allen Menschen, verschiedenen<br />
Alters, unterschiedlicher Herkunft und sexueller Orientierung.<br />
Mit Biografie- und Zukunftsarbeit, Theaterpädagogik<br />
und kooperativer Gruppenarbeit erweitern die Kinder und Jugendlichen ihren<br />
Handlungsspielraum in Konfliktsituationen, lernen neue <strong>Blick</strong>winkel kennen und<br />
entwickeln konstruktive Alternativen in der Gestaltung ihres Alltags.<br />
Projektträger: Lebenswelt e.V.<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 30.000 Euro.<br />
30<br />
Kontakt:<br />
LebensWelt gGmbH<br />
Ganghoferstr. 11<br />
12043 Berlin<br />
Tel.: 030 / 61 62 79 21<br />
u.falke@lebenswelt-berlin.de<br />
www.lebenswelt-berlin.de<br />
Layout: dulceneves@web.de Fotos: Lebenswelt e.V.
Freizeitangebote im Stadtteil<br />
Projektvorstellung<br />
Das Jugend- und Geme<strong>ins</strong>chaftshaus „Scheune“ im Richardkiez<br />
2012<br />
Was wir wollen: Kindern und Jugendlichen sinnvolle und kreative<br />
Freizeitbeschäftigungen anbieten, ihren Kontakt zu Gleichaltrigen fördern und bei<br />
Problemen beratend zur Seite stehen.<br />
Was wir bieten: Geme<strong>ins</strong>chaftsräume, Cafébetrieb, Beratung und Begleitung,<br />
Hausaufgabenhilfe, Tanz- und Theaterprojekte, Sportangebote, Ausflüge<br />
Die „Scheune“ ist eine <strong>Ein</strong>richtung der Arbeiterwohlfahrt. Seit dem Jahr 2006 wird dort Jugendlichen<br />
zwischen 10 und 18 Jahren ein breites Spektrum an Freizeitbeschäftigungen sowie Beratung<br />
und Begleitung angeboten. <strong>Ein</strong> Hauptaugenmerk der Mitarbeiter/innen liegt auf der Förderung<br />
des Austauschs und Miteinanders von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft.<br />
Die Besucher der „Scheune“ haben viele Möglichkeiten, ihre Freizeit interessant<br />
zu gestalten. Bei der Erledigung von Hausaufgaben und beim Lernen helfen<br />
Pädagogen.<br />
Theater, Tanz und Fußball<br />
Unter der Leitung von qualifizierten Trainern findet eine große Zahl von Theater-,<br />
Bewegungs-, Tanz- und Sportkursen statt, die über das <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
gefördert werden. Für die Teilnehmer sind diese Kurse kostenlos. Regelmäßig<br />
und ehrgeizig trainieren die Kinder und Jugendlichen und konnten schon<br />
zahlreiche Erfolge verzeichnen. Die Tanzgruppe „Break Steady Crew“ hat<br />
mittlerweile Auftritte und Battles in ganz Berlin.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Geme<strong>ins</strong>chaftshaus:<br />
verschiedene Angebote von 9 - 14 Uhr<br />
Jugendclub:<br />
Mo. bis Fr. 14:30 - 19:30 Uhr<br />
Projektträger: AWO Kreisverband Südost e.V.<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 10.000 Euro<br />
31<br />
Kontakt:<br />
Jugend- und Geme<strong>ins</strong>chaftshaus<br />
„Scheune“<br />
Leitung: Frederik Spindler<br />
Böhmische Straße 39<br />
Tel.: 31 98 80 98<br />
E-Mail: jc-scheune@awo-suedost.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Gewaltprävention Droryplatz<br />
„Förderung und Ausbau der gewaltpräventiven Arbeit am Bildungsstandort Droryplatz“<br />
Was wir wollen: Wir wollen einen Bildungsstandort Droryplatz schaffen,<br />
der sich durch ein tolerantes und respektvolles Miteinander auf und am Platz<br />
auszeichnet aber auch auf den Kiez ausstrahlt.<br />
Was wir bieten: In einem moderierten Prozess entwickeln wir zusammen<br />
mit den <strong>Ein</strong>richtungen am Droryplatz eine Vision für den offenen Schulhof der<br />
Löwenzahn Grundschule. Wie soll das Zusammenleben, Lernen und Arbeiten<br />
auf dem Platz aussehen? Welche Maßnahmen zur Förderung der Kinder sollen<br />
dafür ausgebaut oder neu initiiert werden? Die Schwerpunkte sind dabei die<br />
<strong>Ein</strong>bindung und konstruktive Zusammenarbeit der Akteure sowie die Entwicklung<br />
und Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zur gewaltpräventiven Arbeit<br />
mit Kindern bis 12 Jahre.<br />
Das Besondere: Wir arbeiten mit einer bestimmten Methode, die „Kumi“ heißt. Sie<br />
ermöglicht den Beteiligten, die tieferliegenden Ursachen eines Konflikts zu analysieren<br />
und kreative Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Der Prozess ist<br />
deutlich handlungsorientiert und wird von den ModeratorInnen engmaschig begleitet.<br />
Darüber hinaus haben wir ein Modul zur Förderung der Arbeit des Kinderpavillons<br />
integriert.<br />
<strong>Ein</strong>e Vision für ein geme<strong>ins</strong>ames Zusammenleben, welches auf Toleranz und Respekt aufbaut<br />
kann nur erreicht werden, wenn alle Akteure gleichwertig und gleichberechtigt in den Prozess<br />
eingebunden werden. Das Projekt dient dazu, aus den alten Mustern und Maßnahmen auszubrechen<br />
und neue kreative Wege zu finden, wie ein Miteinander auf dem Droryplatz gestaltet werden kann.<br />
Was wir machen<br />
Wir führen mit den <strong>Ein</strong>richtungen am Droryplatz Workshops und moderierte monatliche<br />
Treffen durch. Hier werden Probleme bearbeitet und geme<strong>ins</strong>am Maßnahmen<br />
und Aktivitäten geplant sowie deren Umsetzung vereinbart. Wir unterstützen die<br />
<strong>Ein</strong>richtungen außerdem in der Entwicklung und Umsetzung dieser Maßnahmen<br />
sowie in einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Kennzeichen unserer Arbeit ist, dass es sich um einen offenen Prozess handelt. Die<br />
Inhalte werden von den Beteiligten selbst entwickelt – wir moderieren den Prozess<br />
und unterstützen die Umsetzung der entwickelten Strategien und Maßnahmen.<br />
Zudem möchten wir Interessierte an der Kumi-Methode ausbilden.<br />
Projektträger: Transform e.V.<br />
Kooperationspartner: An dem Prozess sind maßgeblich folgende <strong>Ein</strong>richtungen<br />
beteiligt: Löwenzahn-Grundschule, Schulstation Pusteblume, Hort Löwenzahn-<br />
Grundschule, Kinderpavillon, Kita „Du und Ich“, Kita Böhmische Str.1, Jugendamt<br />
Neukölln, Outreach - Mobile Jugendarbeit, QM <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für die Jahre 2012 <strong>ins</strong>gesamt 35.000 Euro – davon gehen 8.000 Euro an das Modul<br />
„Stärkung des Kinderpavillons“<br />
32<br />
Kontakt:<br />
Michaela Birk<br />
Transform e.V.<br />
Tel.: 030 – 417 255 20<br />
Mobil: 0178 – 312 3795<br />
E-Mail: birk@transform-centre.org<br />
www.transform-centre.org<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard und Transform e.V.
Kiezreportage und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kiezzeitung „Richard“, Newsletter und <strong>Quartier</strong>swebseite<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: Wir wollen eine offene Redaktion sein, in der sich die verschiedenen<br />
Standpunkte im Kiez widerspiegeln. In der Kiezzeitung „Richard“ wird über die<br />
Projekte, Angebote und Entwicklungen im Richardkiez informiert. Die Bewohner und<br />
Akteure werden zum Mitmachen motiviert. Sie können Themen vorschlagen, Texte<br />
schreiben und Initiativen vorstellen.<br />
Was wir bieten: Wir bieten die Möglichkeit zur angeleiteten Mitarbeit in der<br />
ehrenamtlichen Redaktion. Das Ergebnis ist die monatlich erscheinende Kiezzeitung<br />
„Richard“ mit 5.000 Exemplaren. Sie wird an die Haushalte im <strong>Quartier</strong> verteilt. Als<br />
zusätzliche Information wird für alle aus dem <strong>Quartier</strong>sfonds 3 geförderten Projekte<br />
mit einer Förderung über 10.000 Euro ein Plakat erstellt und die <strong>Quartier</strong>swebseite<br />
bestückt. Darüber hinaus erscheint regelmäßig ein elektronischer Newsletter.<br />
„Informationen für den Kiez und aus dem Kiez“: Mit diesem Motto arbeitet die Kiezredaktion an<br />
der positiven Entwicklung des <strong>Quartier</strong>sgebietes <strong>Richardplatz</strong> Süd mit.<br />
Informationen auf verschiedenen Kanälen und Formaten<br />
Die 10 Ausgaben des „Richard“ pro Jahr werden von<br />
einer ehrenamtlichen Kiezredaktion mitgestaltet; so<br />
entstehen Nachrichten, Portraits,<br />
Projektreportagen, Geschichten und<br />
ausgewählte Veranstaltungshinweise.<br />
Thematische Schwerpunkte werden<br />
immer vertieft dargestellt. Damit die<br />
inhaltliche Dichte etwas leichter vermittelt<br />
wird, passten wir das Layout an. Seit<br />
März erscheint der Richard im bunten<br />
Gewand. Der elektronische Newsletter<br />
erscheint alle drei Wochen und informiert<br />
über Termine und Aktivitäten in und<br />
außerhalb des Kiezes.<br />
Die Webseite des <strong>Quartier</strong>smanagements www.richardquartier.de<br />
muss natürlich auch gepflegt werden. Sie bietet<br />
einen Überblick über die Arbeit des <strong>Quartier</strong>smanagements<br />
und die geförderten Projekte. Projektplakate unterstützen die<br />
Öffentlichkeitsarbeit der vom <strong>Quartier</strong>smanagement geförderten<br />
Projekte, die in enger Absprache mit den Mitarbeitern der Projekte<br />
entstehen. Durch die Teilnahme an den vielen Veranstaltungen<br />
und Festen im <strong>Quartier</strong> bleibt die Redaktion im Gespräch mit<br />
den Bewohnerinnen und Bewohnern.<br />
Projektträger: Bernhard Stelzl – Medien & Training<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 40.000 Euro (inkl. Druckkosten und Verteilung des Zeitung)<br />
33<br />
Kontakt:<br />
Kiezreporter: Bernhard Stelzl<br />
Tel.: 0152 5356 5236<br />
Grafik: Dulce F. Neves Stelzl<br />
Tel.:0157 7399 9259<br />
E-Mail: redaktionrichard@yahoo.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Kunstfiliale <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Bewohnerorientiertes Kunst- und Kulturprojekt<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: Künstler und Bewohner im Richardkiez zusammen zu bringen,<br />
steht im Mittelpunkt des Projekts. Wichtig ist uns, dass Kunst und Kultur nicht<br />
abstrakt bleiben, sondern alltagsnah erlebt werden.<br />
Was wir bieten: Kunst und Kultur erlebbar machen bedeutet, dass Menschen<br />
verschiedener sozialer und kultureller Hintergründe angesprochen werden. Wir<br />
geben Auskunft über kulturelle Veranstaltungen in Neukölln und natürlich vor allem<br />
im Richardkiez. Hierzu gehören zum Beispiel das Kunst- und Kulturfestival 48<br />
Stunden Neukölln, das Rixdorfer Strohballenrollen „Popráci“ und das Kulturevent<br />
NACHTUNDNEBEL.<br />
Vernetzen, informieren, aktivieren: Als wesentlicher Knotenpunkt der Rixdorfer Kunst- und<br />
Kulturschaffenden versorgen wir sowohl Künstler als auch Bewohner mit Informationen.<br />
Geme<strong>ins</strong>ame Aktionen im Kiez etablieren Brücken<br />
Seit Mitte 2010 gibt es in den Räumen der `Kreativen Gesellschaft<br />
Berlin´ in der Hertzbergstraße 1 direkt am <strong>Richardplatz</strong> wieder einen<br />
zentralen Anlaufpunkt für Kunst- und Kulturschaffende im Richardkiez. Die<br />
Kunstfiliale <strong>Richardplatz</strong> Süd knüpft dabei Netze zwischen den Kunst- und<br />
Kulturschaffenden und den Kulturveranstaltungsorten.<br />
Wir bieten Möglichkeiten zum Kennenlernen, Beratungsgespräche und<br />
eine geme<strong>ins</strong>ame Öffentlichkeitsarbeit wie den Veranstaltungsflyer und<br />
den Internet-Blog http://kunstfiliale.blogspot.com. Hier informieren wir<br />
regelmäßig und aktuell über die Kunst- und Kulturveranstaltungen rund um<br />
den <strong>Richardplatz</strong>. Neben der Information für Kunst- und Kulturinteressierte<br />
schlagen wir eine Brücke zur <strong>Ein</strong>wohnerschaft.<br />
Projektträger: AG Tanja Dickert + Norbert Kleemann<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 <strong>ins</strong>gesamt 8.000 Euro<br />
Mit den Nachbarn organisieren wir<br />
Mitmachveranstaltungen wie den<br />
„Rixdorfer Murmelball“ auf dem<br />
Freundschaftsplatz in unserem Kiez.<br />
Bei diesen Veranstaltungen werden<br />
Kunst und Kultur als selbstverständliche<br />
Aspekte des Lebens wahrgenommen.<br />
34<br />
Kontakt:<br />
Tanja Dickert, Norbert Kleemann<br />
Hertzbergstraße 1 - 12055 Berlin<br />
Tel.: 81493544<br />
Internet: www.kgb44.de<br />
http://kunstfiliale.blogspot.com<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard und Angela Schoubye
Projektvorstellung<br />
Lernwerkstatt an der Richard-Grundschule<br />
entdecken, erforschen, erfinden<br />
2012<br />
Was wir wollen: Schüler, Lehrer, Künstler und Wissenschaftler zum freien Forschen<br />
und geme<strong>ins</strong>amen Austausch „auf Augenhöhe“ anregen. Die Organisation mehrerer<br />
öffentlicher Präsentationen der Forschungsergebnisse. Die Kooperation zwischen<br />
dem Comenius-Garten und der Richard-Grundschule vertiefen.<br />
Was wir bieten: Betrieb einer Lernwerkstatt in der Richard-Grundschule und<br />
im Comenius-Garten: Wissenschaftler, die sich mit Kindern auf die Suche nach den<br />
geme<strong>ins</strong>amen Wurzeln ihrer Fragen begeben und zusammen mit Lehrkräften nach<br />
kreativen Antworten suchen. Integrative Formen des Lernens werden gefördert und<br />
die Sprachkompetenz unterstützt.<br />
Die Idee der Lernwerkstatt ist aus Vorläuferprojekten der Richard-Grundschule, des Comenius-<br />
Gartens und des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte entstanden. In den beiden<br />
Arbeits- und Präsentationsräumen der Werkstatt soll eine Atmosphäre des Fragens und des<br />
Lernens als Ergänzung zum herkömmlichen Schulbetrieb entstehen. Ziel ist es, den Schulkindern<br />
der Richard-Grundschule und deren Lehrkräften ein offenes Angebot zu machen. Das geschieht<br />
im Unterricht aber auch im offenen Ganztagsschulbetrieb.<br />
Erkundungen über den Himmel und das Paradies<br />
Die Themen variieren und haben eine hohe Bandbreite. Beispielsweise<br />
wurde der Himmel als Raum und Konzept thematisiert. Daraus entstehen<br />
Diskussionen über Alltagsphänomene wie Schneegestöber und Flugzeuge<br />
ebenso wie die Frage nach der kosmischen Unermesslichkeit. Zur<br />
Erforschung des Himmels werden Luftballons genauso wie selbstgebaute<br />
Raketen eingesetzt. Beim Nachdenken über das Paradies spielt auch der<br />
Comenius-Garten eine große Rolle,<br />
gibt es dort doch religiöse und<br />
alltagsnahe Aspekte zum Thema.<br />
Die Kinder experimentieren und<br />
diskutieren über ihre Annahmen<br />
und wie sie diese beweisen<br />
können. Manchmal gelingt es<br />
ihnen, manchmal auch nicht. Den<br />
angestossenen Denkprozessen<br />
macht das nichts aus, vielmehr<br />
ergeben sich auch daraus wieder<br />
Fragen, die nach Antworten suchen.<br />
Projektträger: Förderkreis Böhmisches Dorf in Neukölln e. V.<br />
Kooperationspartner: Richard-Grundschule, Comenius-Garten,<br />
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 <strong>ins</strong>gesamt 9.000 Euro<br />
35<br />
Kontakt: Henning Vierck<br />
Förderkreis Böhmisches Dorf in<br />
Neukölln e. V.<br />
Richardstraße 35- 12055 Berlin<br />
Tel.: 030-6866106<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Näh & Werk Studio: SIEBEN AUF EINEN STREICH<br />
Qualifizierung und Begegnung im Kiez<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: Menschen mit Migrationshintergrund und arbeitslose Bewohner/<br />
innen qualifizieren, fachliche und soziale Kompetenzen fördern und stärken,<br />
Deutschkenntnisse verbessern, <strong>Ein</strong>richtungen und Projekte im Kiez unterstützen,<br />
handwerkliche Selbsthilfe aktivieren.<br />
Was wir bieten: Näh- und Schneiderkurse mit begleitendem Deutschunterricht;<br />
eine offene Werkstatt und handwerkliche Anleitung für alle <strong>Quartier</strong>sbewohner/innen;<br />
Dienstleistungen für soziale <strong>Ein</strong>richtungen und Kooperationen für die Realisierung<br />
von Projekten; Praktikumsplätze<br />
Das Projekt versteht sich als ein Ort für Begegnung, Lernen, Beschäftigung und Qualifizierung<br />
und arbeitet im Bereich der lokalen Ökonomie. Es hat zwei Schwerpunkte: das Nähstudio<br />
und das Werkstudio.<br />
Das NähStudio<br />
richtet sich seit 2007 in erster Linie an Frauen mit<br />
Migrationshintergrund und arbeitslose Frauen. In<br />
modular aufgebauten Näh- und Schneiderkursen<br />
werden fachliche Kompetenzen des Schneiderhandwerks<br />
vermittelt. Ergänzend wird Deutsch als<br />
Fremdsprache in Zusammenarbeit mit der VHS<br />
Neukölln unterrichtet. Die Arbeit im Nähstudio ist<br />
gelebter interkultureller „Dialog“: Sowohl die Teilnehmerinnen<br />
als auch die Dozentinnen haben unterschiedliche<br />
geografische und kulturelle Bezüge.<br />
<strong>Ein</strong>ige Teilnehmerinnen fanden so den Weg in den<br />
1. Arbeitsmarkt.<br />
Das WerkStudio<br />
steht seit 2008 allen <strong>Quartier</strong>sbewohner/innen offen. In<br />
der Werkstatt können kleine Reparaturen selbst erledigt<br />
werden oder man kann auch selbst etwas bauen (lernen).<br />
Ebenso kann man Maschinen, Geräte und Werkzeuge<br />
ausleihen und Anleitungen z. B. für Fahrradreparaturen<br />
und diverse Holzarbeiten, bekommen. Zudem hat sich das<br />
Werkstudio als Ort für die Realisierung weiterer Projekte<br />
im Kiez etabliert, die Holzwerkstatt des Projekts „44 Kingz<br />
and Queenz“ wie auch die „Recycle Werkstatt“ finden hier<br />
ihren Platz.<br />
Projektträger: Esther Ohse<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 57.000 Euro<br />
36<br />
Kontakt:<br />
Esther Ohse<br />
Näh & Werk Studio<br />
Sieben auf einen Streich<br />
Braunschweiger Str. 8<br />
Tel.: 030 - 87337950<br />
www.naehstudio-im-stadtteil.de<br />
www.7auf1streich.info<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Näh und Werk Studio
Gesundheitscafe OASE an der Richard-Grundschule<br />
<strong>Ein</strong> Ort der Entspannung und Vernetzung<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: <strong>Ein</strong>en Ort bieten, an dem sich Menschen in ungezwungener und<br />
entspannender Atmosphäre begegnen, an dem Berührungsängste abgebaut und<br />
die Besucher/innen für das Thema Gesundheit und Erziehung sensibilisiert werden.<br />
Was wir bieten: Gesundes Frühstück, Informationen und Beratung rund um das<br />
Thema Gesundheit und Erziehung; Raum und Ressourcen für Begegnung in der<br />
Richard-Grundschule.<br />
Zwei Frauen sorgten in der OASE (Ort an der Schule für Eltern) seit 2007 für einen erholsamen und<br />
zugleich lehrreichen Aufenthalt für ihre Besucher/innen: die Projektleiterinnen Kevser Elicekli und<br />
Natalia Weimann. Ihnen ging es im Elternberatungscafé darum, Menschen zusammenbringen,<br />
Berührungsängste zwischen Elternhaus und Schule abzubauen und auf das wichtige Thema<br />
Gesundheit einzugehen. Diese Idee wird im Schuljahr 2012/2013 von engagierten Eltern<br />
eigenständig weiter verfolgt, sie organisieren nun selbst das Elterncafé.<br />
Vor allem Mütter sitzen in ungezwungener Atmosphäre an einem Tisch<br />
zusammen. Die Frauen tauschen sich über Gesundheitsförderung,<br />
aber auch den Lebens- und Schulalltag aus. Manche Lehrer und<br />
Erzieher schauen vorbei, interkulturelle Verständigung wird gelebt,<br />
denn es gilt auch, das soziale Klima in der Schule nachhaltig zu<br />
verändern.<br />
Aus der langjährigen Arbeit des Projektträgers ist nun die<br />
niedrigschwellige Fortführung des Angebots hervorgegangen.<br />
Die Eltern werden<br />
in Eigenregie das<br />
Elterncafé fortsetzen,<br />
dabei werden<br />
sie von der<br />
Schule unterstützt.<br />
Leckere Speisen<br />
und gute Gespräche<br />
wird es also<br />
weiterhin geben.<br />
Projektträger der OASE: Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e.V.<br />
Kooperationspartner: Richard-Grundschule<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Januar-Juli 2012 ingesamt 15.000 Euro<br />
37<br />
Öffnungszeiten:<br />
Müttercafé: Fr. 9-11 Uhr,<br />
Vätercafé: Mi. 17-19:30 Uhr<br />
Richard-Grundschule – <strong>Richardplatz</strong> 14<br />
Caféteria -Schulgebäude auf dem Schulhof<br />
Kontakt:<br />
Frau Mittig, Lehrerin an der Richardschule<br />
Frau Stolt, Schulleiterin<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Projektvorstellung<br />
QF4: Beteiligung am Bildungsstandort Droryplatz<br />
2012<br />
Was wir wollen: Wir wollen den Droryplatz nach den Wünschen und Interessen<br />
der Nutzer – Kinder, Eltern, Erzieher, Lehrer und Nachbarn – umgestalten.<br />
Was wir bieten: Mit der Charrette-Methode setzen wir ein bewährtes Instrument<br />
der aktivierenden Beteiligung an Planungsprozessen ein. Spielerisch und in enger<br />
Zusammenarbeit mit den ansässigen <strong>Ein</strong>richtungen werden Wünsche und Bedürfnisse<br />
erfasst, die dann in die Planung einfließen.<br />
Ausgangslage und Ziel<br />
Der Droryplatz ist ein öffentlicher Spielplatz und gleichzeitig Schulhof der<br />
an-grenzenden Löwenzahn-Schule mit ca. 360 Schülern. Durch einen Zaun<br />
abgetrennt befinden sich am Droryplatz außerdem zwei Kindertagesstätten (AWO-<br />
Kita „Du & Ich“ mit 115 Kindern, Träger: AWO, und die „Kita Böhmische Str. 1“<br />
mit ca. 130 Kindern, Träger: Kindertagesstätten SüdOst-Eigenbetrieb) sowie der<br />
Hort der Schule. Insgesamt nutzen 600 Kinder täglich das Gelände, das dringend<br />
einer Neugestaltung bedarf. Aus der öffentlichen Nutzung ergaben sich in der<br />
Vergangenheit verschiedenste Probleme wie Störung des Schulbetriebes durch<br />
Fremde (z.B. Drogendealer und Hundehalter), Vandalismusschäden, eine starke<br />
Vermüllung, etc.. Nun steht die Umgestaltung und Neuorganisation des Freiraums<br />
an. Um Nutzungskonflikte zu minimieren, werden im ersten Schritt des Verfahrens<br />
die Nutzer des Platzes im Dialog für ein geme<strong>ins</strong>ames Konzept zur Verbesserung<br />
und Umgestaltung der Freiflächen eingebunden. Im Jahr 2013 werden die Ideen<br />
dann baulich umgesetzt.<br />
Projektträger: gruppeF - Landschaftsarchitekten<br />
Kooperationspartner: Löwenzahn-Schule, Hort der Löwenzahn-Schule, Schulstation<br />
“Pusteblume“ (AWO), Kinderpavillon, Outreach, AWO-Kita „Du und Ich“, Kita<br />
Böhmische Str.1, QM <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 21.000 Euro<br />
38<br />
Kontakt:<br />
ThoMi Bauermeister<br />
gruppe F<br />
Tel.: 030 611 2334<br />
E-Mail:bauermeister@gruppeF.com<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: gruppe F
Naturerlebnis und Umweltbildung<br />
Nachhaltige Naturerfahrung an den Schulen im Kiez<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Was wir wollen: Wir wollen das Naturverständnis von Kindern im Kiez durch<br />
Naturerlebnis- und Umweltbildungsangebote fördern. Umweltbildung soll direkt in<br />
den Bildungsalltag integriert werden. So wird sie langfristig Teil der lebensweltlichen<br />
Erfahrung der Kinder im Richardkiez.<br />
Was wir bieten: Wir unterstützen die Schulen im Kiez bei der Schaffung und<br />
Revitalisierung von Grün- und Schulgartenflächen auf ihrem Gelände. Zusätzlich<br />
bringen wir umweltpädagogische Angebote an die Schulen, um Naturerfahrung<br />
Teil des Unterrichts werden zu lassen. Geme<strong>ins</strong>am mit PädagogInnen erfahren die<br />
Kinder so Umweltbildung direkt im Schulalltag.<br />
Foto: Ulrike Mackrodt<br />
Umweltbildung bedeutet Unterricht inmitten von Geräuschen, Farben und Düften. Im „Lern- und<br />
Baugarten“ sowie in den Schulgärten erleben die Kinder auch in der Stadt die Natur hautnah.<br />
Grüne Klassenzimmer und lebendige Schulgärten<br />
Die Angebote innerhalb des Projekts<br />
„Naturerlebnis und Umweltbildung“<br />
variieren von Schule zu Schule. In<br />
der Richard-Grundschule werden<br />
zwei Hinterhöfe zum „Lerngarten“<br />
und zum „Baugarten“ umgestaltet.<br />
An der Löwenzahn-Grundschule liegt<br />
der Schwerpunkt auf pädagogischen<br />
Angeboten wie der Erforschung des<br />
Bodens im Richardkiez. Mit den Schülerlnnnen<br />
und LehrerInnen der Adolf-<br />
Reichwein-Schule werden Hochbeete<br />
für den Schulgarten angelegt und<br />
gepflegt.<br />
Über das Projekt werden vor allem die<br />
Fächer Sachkunde und Naturwissenschaften<br />
durch Naturerfahrung direkt<br />
vor Ort bereichert. Auf diese Weise<br />
können Umweltthemen aus dem<br />
Unterricht aufgegriffen und mit eigenen<br />
Händen und Augen erfahrbar gemacht werden. Dabei kann es um die Funktion<br />
von Pflanzen genauso gehen wie um die Notwendigkeit von Sonnenlicht, Wasser<br />
und Erde für das Gedeihen von Blumen, Sträuchern und Bäumen. So wird eine<br />
praktische Grundlage für ökologisches Handeln gelegt.<br />
Projektträger: Kinderland e.V.<br />
Kooperationspartner: Richard-Grundschule, Löwenzahn-Grundschule und<br />
Adolf-Reichwein-Förderzentrum<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 15.000 Euro<br />
39<br />
Kontakt: Projektteam Naturerlebnis<br />
und Umweltbildung<br />
Ulrike Mackrodt<br />
Mobil: 0176 / 78 20 5886<br />
Alexander Rückl<br />
Mobil: 0179 / 477 30 23<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Handwerk und Industrie<br />
Schüler/innen entdecken traditionelles Handwerk an der Rixdorfer Schmiede<br />
Was wir wollen: Wir erproben Lerninhalte des Arbeitslehreunterrichts praktisch<br />
und machen Produktionsabläufe für Schüler/innen sichtbar. Außerdem wird die lokale<br />
Identität gestärkt.<br />
Was wir bieten: Schmiedekurse in Kooperation mit dem Bereich Arbeitslehre der<br />
Adolf-Reichwein-Schule und Schmiedevorführungen für Grundschüler der Richardund<br />
Löwenzahn-Grundschule als Ergänzung des Sachkundeunterrichts.<br />
Mit Schmiedevorführungen für Grundschüler der Richard- und Löwenzahn-Grundschule wird<br />
der schulische Unterricht mit lebensweltlichem Bezug bereichert. Neben der anschaulichen<br />
Verwendung von Feuer, Metall und Schmiedewerkzeug wird an dem geschichtsträchtigen Ort der<br />
Rixdorfer Schmiede praktische Heimatkunde betrieben. Die Kinder erleben einen traditionsreichen<br />
Handwerksberuf in „ihrer“ Schmiede am <strong>Richardplatz</strong>.<br />
Lebendige Anregungen für den Unterricht<br />
Für Grundschüler aus der<br />
Richard- und Löwenzahn-<br />
Grundschule sind lebendige<br />
Schmiedevorführungen eine<br />
Anregung für den Unterricht-<br />
Klassischerweise für die Naturwissenschaften,<br />
aber aufgrund<br />
der historischen Stätte auch<br />
für die Heimatkunde. Selbst<br />
im Deutschunterricht wird mit<br />
den Anregungen gearbeitet, gilt<br />
doch die Redensart: „Man soll<br />
das Eisen schmieden, solange<br />
es noch heiß ist.“<br />
Unterricht praktisch<br />
- Schüler/innen der Adolf-Reichwein-Schule schmieden selber<br />
Das Kooperationsprojekt zwischen dem Bereich Arbeitslehre der Adolf-Reichwein-<br />
Schule und der Rixdorfer Schmiede verfolgt die Idee, Schülern/innen Unterrichtsinhalte<br />
praktisch zu vermitteln. Über mehrere Monate hinweg schmieden, treiben, fräsen,<br />
schleifen und polieren die Schüler/innen ihre Gegenstände nach fachkundiger<br />
Anleitung. Neben handwerklichem Geschick wird vor allem das Gruppengefühl<br />
gefördert.<br />
Projektträger: Förderverein Rixdorfer Schmiede e.V.<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 14.000 Euro<br />
40<br />
Kontakt: Frau Sawitzki<br />
Förderverein Rixdorfer<br />
Schmiede e.V.<br />
<strong>Richardplatz</strong> 28<br />
Tel.: 694 22 32<br />
www.rixdorferschmiede.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Route 44<br />
Stadtteilführungen und Identitätsstärkung im <strong>Quartier</strong><br />
Was wir wollen: Ziel des Projektes ist, einen „anderen <strong>Blick</strong>“ auf den Richardkiez<br />
zu vermitteln. Es sollen Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Menschen<br />
im <strong>Ein</strong>wanderungsgebiet entstehen.<br />
Was wir bieten: <strong>Quartier</strong>sbewohner/innen werden zu Stadtteilführern/innen ausgebildet<br />
und bieten Stadtteilführungen (auf Wunsch auch auf Türkisch und Arabisch)<br />
zu ausgewählten Plätzen im Richardkiez an.<br />
Die <strong>Quartier</strong>bewohner/innen sind die Experten ihres Lebensumfeldes. Dieses Potential nutzt<br />
das Projekt und bildete Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Kiez zu Stadtteilführerinnen<br />
aus. In speziellen Routen zeigen Sie die Orte „hinter den Kulissen“. Neben den interessanten Ecken<br />
am <strong>Richardplatz</strong> und im Böhmischen Dorf wird vor allem ein <strong>Ein</strong>druck von der Lebenswirklichkeit<br />
migrantischer Kiezbewohner/innen vermittelt. Im Jahr 2012 wurden anlässlich des 275. Geburtstags<br />
der Böhmischen Glaubensflüchtlinge nochmals neue Touren konzipiert.<br />
“Alt und neu, laut und leise im internationalen Dorf“<br />
Die beiden Touren: „Alt und neu, laut und leise“ sowie „<strong>Ein</strong><br />
internationales Dorf“ zeigen seit gut drei Jahren die Vielfalt des<br />
Lebens in und um den Richardkiez. Die Stadtteilführerinnen laden<br />
in den türkischen Supermarkt ebenso wie in die Hinterhofmoschee<br />
ein. Geme<strong>ins</strong>am mit ihnen tauchen die Besucher in die Geschichte<br />
des Böhmischen Dorfs und seiner Bewohner ein. Durch Fragen und<br />
Antworten entstehen sehr lebendige <strong>Ein</strong>drücke der Lebenswelten.<br />
<strong>Ein</strong>e Lebendigkeit wie sie noch heute auf der Karl-Marx-Straße<br />
und in diesem Teil Neuköllns zu entdecken ist.<br />
“Qualifizierung auf Augenhöhe“<br />
Die Tourguides: Rascha und Rima, Fatima, und Meryem, Gül-Aynur und Hanadi sind<br />
selbst längst bekannt im Kiez. Seit Beginn ihrer Tätigkeit als Stadtteilführerinnen hat<br />
sich auch privat einiges bei den Frauen getan. Die einen studieren nun, die anderen<br />
sind dabei sich zu professionalisieren. Der Projektträger qualifiziert, indem er den<br />
Frauen vermittelt, wie man Touren plant, bewirbt, realsiert und abrechnet. Dabei<br />
fliessen die Erfahrungen aller Beteiligter ein, so dass Rixdorf weiterhin von starken<br />
Frauen profitiert.<br />
Projektträger: Kulturbewegt e.V.<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 <strong>ins</strong>gesamt 10.000 Euro<br />
41<br />
Kontakt:<br />
Gabriele Kienzle, Susanne Pozek<br />
Kulturbewegt e.V.<br />
Oranienburger Str. 37 - 10117<br />
Berlin Tel + Fax: 030 - 233 66 760<br />
E-Mail: info@kulturbewegt.de<br />
Internet: www.kulturbewegt.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard und Kulturbewegt e.V.
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Spielend Sprache Lernen<br />
Sprachförderung an 3 Kindertagesstätten im <strong>Quartier</strong> <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Was wir wollen: Kindern wird dabei geholfen, früh ein gutes Sprachverständnis zu<br />
entwickeln. Bestehende Sprachdefizite sollen behoben und eine gute Grundlage für<br />
konstruktive Kommunikation gelegt werden. Die Kinder werden in ihrer Entwicklung<br />
gestärkt.<br />
Was wir bieten: Wir bieten frühkindliche Sprachförderung an drei Kitas im<br />
<strong>Quartier</strong> an. Altersgerecht wird hier die Sprache der Kinder gefördert, um ihnen<br />
einen guten <strong>Ein</strong>stieg in die Schule zu ermöglichen. Neben den wöchentlich stattfindenden<br />
Sprachförderkursen gibt es Entwicklungsgespräche mit den Eltern und<br />
Fortbildungen für ErzieherInnen der Kitas.<br />
Über das Projekt wird Sprachförderung an drei größeren Kindertagesstätten im Kiez angeboten.<br />
Der Spracherwerb von Kindern zwischen drei und fünf Jahren wird in 45-minütigen Trainings<br />
unterstützt. Bei der Förderung wird auf eine geringe Gruppengröße und eine große Methodenvielfalt<br />
geachtet. Ziel des Projektes ist es, die Sprache der Kinder auf ein gutes Niveau anzuheben. So<br />
soll einer späteren Benachteiligung aufgrund sprachlicher Defizite vorgebeugt werden.<br />
Methodenvielfalt bei der Sprachförderung<br />
Die Fördertermine in den Kindertagesstätten haben nicht viel mit<br />
klassischem Sprachunterricht gemein. Spiele, Bewegung und Musik<br />
sind feste Bestandteile des Programms. Werden alle Sinne der Kinder<br />
angesprochen, prägt sich ihnen das Gelernte besser ein. Das Projekt<br />
setzt außerdem auf die Methode des „corrective feedback“: spricht<br />
ein Kind etwas falsch aus, weisen die Sprachförderer nicht auf den<br />
Fehler hin, sondern wiederholen ganz einfach die Äußerung in korrekter<br />
Form.<br />
ErzieherInnen - Coaching / Elterneinbeziehung<br />
Das Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und Erziehern<br />
der <strong>Ein</strong>richtungen sowie den Eltern. Diese haben einen engeren Kontakt zu den<br />
Kindern und können deren sprachliche Entwicklung besser beobachten und steuern.<br />
Bei den Förderterminen ist jeweils ein/e Mitarbeiter/in des Kindergartens anwesend.<br />
Außerdem bietet der Verein Fortbildungen und konkrete Beratungen an.<br />
Projektträger: KREATIVHAUS e.V.<br />
Kooperationspartner: AWO-Kita „Du und Ich“, Kita Magdalenen und<br />
Kita St. Richard<br />
Projektmittel aus dem Programm „Soziale Stadt“:<br />
Für das Jahr 2012 ingesamt 29.000 Euro<br />
42<br />
Kontakt:<br />
Krisztina Csörgei<br />
KREATIVHAUS e.V.<br />
Fischer<strong>ins</strong>el 3 - 10179 Berlin<br />
Tel.: 23 80 91 49<br />
www.kreativhaus-berlin.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Dulce Neves
Projektvorstellung<br />
2012<br />
<strong>Quartier</strong>sfonds 2<br />
Durch den <strong>Quartier</strong>sfonds 2 werden Projekte mit einem Budget zwischen 1.000 und 10.000 Euro unterstützt, die das<br />
Zusammenleben im Kiez wirkungsvoll verbessern sollen. Insgesamt stehen pro Jahr 35.000 € aus diesem Fonds für<br />
Projekte zur Verfügung. Die Steuerungsrunde und der <strong>Quartier</strong>srat entscheiden über die Förderung der eingereichten<br />
Projektideen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Projekte den Zielsetzungen des Handlungskonzeptes und den<br />
Förderrichtlinien entsprechen.<br />
Informationen für Mieter<br />
Kiezbewohner können sich kostenlos zum Mietrecht beraten lassen.<br />
Diese Erstberatung wird von Rechtsanwälten der Kanzlei Neukölln<br />
im <strong>Quartier</strong>sbüro <strong>Richardplatz</strong> Süd, durchgeführt und findet immer<br />
mittwochs von 16 bis 18 Uhr statt.<br />
Träger: Kanzlei Neukölln - Budget: 1.550 Euro<br />
Förderung von Aktionen zur Stärkung des Gewerbes<br />
Die Gewerbetreibenden im Kiez werden unterstützt, um geme<strong>ins</strong>am<br />
mehr zu erreichen. Neben der Vernetzung gibt es auch dieses Jahr<br />
konkrete Aktionen wie z.B. die Rabattaktion „Wir im Richardkiez –<br />
Gutes günstig“. Hier geben die teilnehmenden Gewerbetreibenden<br />
beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen Rabatte an die<br />
Bewohner im Kiez.<br />
Träger: mpr – Unternehmensberatung - Budget: 3.750 Euro<br />
Popráci – Das 179. Rixdorfer Strohballenrollen<br />
<strong>Ein</strong> sportlicher Wettkampf mit Strohballen bringt Akteure und<br />
Zuschauer zu einem speziellen Fest zusammen. Das nachbarschaftliche<br />
Miteinander wird gefördert und zahlreiche Angebote laden zum<br />
Mitmachen ein.<br />
.<br />
Träger: Traumpfad e.V. - Budget: 5.000 Euro über QF2 sowie<br />
5.000 Euro über QF1 und QF3 und eine Kofinanzierung von 8.000<br />
Euro über den Deutsch-Tschechischen Freundschaftsfonds<br />
43
<strong>Quartier</strong>sfonds 2 - Bildungsangebote<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
Durch den <strong>Quartier</strong>sfonds 2 werden Projekte mit einem Budget zwischen 1.000 und 10.000 Euro unterstützt, die das<br />
Zusammenleben im Kiez wirkungsvoll verbessern sollen. Insgesamt stehen pro Jahr 35.000 € aus diesem Fonds für<br />
Projekte zur Verfügung. Die Steuerungsrunde und der <strong>Quartier</strong>srat entscheiden über die Förderung der eingereichten<br />
Projektideen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Projekte den Zielsetzungen des Handlungskonzeptes und den<br />
Förderrichtlinien entsprechen. <strong>Ein</strong> Schwerpunkt ist die Verbesserung der Bildungschancen im Kiez.<br />
Familienbildungsangebote im Kiez<br />
Die elterliche Kompetenz wird für die extrem wichtige Phase der frühkindlichen Bildung erweitert.<br />
Mit Hilfe von speziellen Kurs- und Beratungsangeboten werden Wissen und Handeln im Bereich<br />
Bildung und Gesundheit gefördert.<br />
Träger: AspE e.V. - Budget: 6.000 Euro<br />
Trommeln im Kiez<br />
Das Musikverständnis wird bei Kindern und Jugendlichen durch Kursangebote an den drei Schulen<br />
im Kiez erweitert. Zugleich werden soziale Kompetenzen entwickelt, gilt es doch, geme<strong>ins</strong>am<br />
einen Rhythmus zu finden.<br />
Träger: Rocco Rossbach - Budget: 5.000 Euro<br />
Zumba – Tanzangebot an der Löwenzahn-Grundschule<br />
Tanzen macht Spaß und ist gesund. Als bewegte Pause gibt es auf dem Dach der Mehrzweckhalle<br />
der Löwenzahn-Grundschule für Schüler die Möglichkeit, kleinere Choreographien zu erlernen<br />
und geme<strong>ins</strong>am zu tanzen. Spannungen werden so abgebaut und die SchülerInnen kommen<br />
erholter in den Unterricht.<br />
Träger: Simone Wranik - Budget: 2.000 Euro<br />
Roboter AG an der Löwenzahn-Grundschule<br />
Mit dem Bau und der Programmierung von Robotern und der Teilnahme an Wettbewerben wird<br />
an der Löwenzahn-Grundschule, spielerisch das Interesse der Kinder für Naturwissenschaften<br />
geweckt.<br />
Träger: Rasim Korkot - Budget: 6.000 Euro<br />
Heimatklänge<br />
Über die Auseinandersetzung mit der Musik aus den Ländern der Herkunftsfamilien der Schüler der<br />
Adolf-Reichwein-Schule wird der kulturelle Reichtum der Schülerschaft betont. Bei geme<strong>ins</strong>amen<br />
Auftritten wachsen die soziale Kompetenz und das Selbstbewußtsein.<br />
Träger: Stefan Hackl - Budget: 2.200 Euro<br />
Kochen in allen Lebenslagen<br />
Gesunde Ernährung und Teamarbeit stehen im Mittelpunkt. Die geme<strong>ins</strong>ame Vorbereitung von<br />
Speisen, das Dekorieren des Tisches und das Essen in Geme<strong>ins</strong>chaft eröffnet Kindern im Alter<br />
von 7 bis 12 Jahren andere Wege des Miteinanders. Selbstständigkeit und Verantwortung werden<br />
geübt.<br />
Träger: Marion Seifert - Budget: 3.500 Euro<br />
44
<strong>Quartier</strong>smanagement <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Lösungsorientiert und nachhaltig<br />
Projektvorstellung<br />
2012<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement seit 2005<br />
Seit 2005 ist der Kiez südlich des <strong>Richardplatz</strong>es in Berlin-Neukölln ein<br />
<strong>Quartier</strong>smanagementgebiet. <strong>Quartier</strong>smanagement wird in benachteiligten Stadtteilen<br />
mit dem Ziel eingerichtet, die Lebensbedingungen aller Bevölkerungsgruppen<br />
zu verbessern und eine räumliche Abspaltung benachteiligter <strong>Quartier</strong>e von der<br />
Gesamtstadt zu verhindern.<br />
Als Team vor Ort entwickeln wir geme<strong>ins</strong>am mit den Bewohnern und Akteuren<br />
Strategien und Projekte mit den Schwerpunkten Bildung, Arbeit und Integration.<br />
Dabei vernetzen wir unterschiedliche Interessengruppen und lokale Akteure, stärken<br />
Kooperationen zwischen Initiativen, Institutionen und Akteuren, initiieren und begleiten<br />
Projekte.<br />
Gefördert wird das <strong>Quartier</strong>smanagement mit seinen Projekten aus dem Programm<br />
„Soziale Stadt“, welches von der Europäischen Union, der Bundesregierung und<br />
dem Land Berlin finanziert wird.<br />
Als <strong>Quartier</strong>smanagement ist unser größtes Anliegen, die Bewohnerinnen und Bewohner des<br />
<strong>Quartier</strong>s <strong>Richardplatz</strong> Süd in die Entwicklung des Stadtteils mit einzubeziehen. Wir informieren<br />
Sie gern, wie und wofür die Fördermittel im Gebiet <strong>Richardplatz</strong> Süd verwendet werden, wie<br />
neue Projekte entstehen und wo Sie aktiv mitmachen können.<br />
Nachhaltig und nachvollziehbar<br />
<strong>Ein</strong> Schlüsselprojekt im Gebiet ist das im Jahr 2007 entwickelte<br />
Näh- und Werkstudio. Hier stehen, neben der handwerklichen<br />
Qualifizierung von Bewohnern die in Kooperation mit der VHS<br />
angebotenen Deutschkurse im Vordergrund. Aber auch Maßnahmen<br />
wie die Förderung des Jugend- und Geme<strong>ins</strong>chaftshaus „Scheune“,<br />
des Kinderpavillons auf dem Droryplatz, die frühkindliche<br />
Sprachförderung oder die Umweltbildung wirken sich positiv auf<br />
die Bildungssituation aus und fördern das nachbarschaftliche<br />
Miteinander im Kiez.<br />
Hier können Sie sich informieren<br />
Die <strong>Quartier</strong>swebsite (www.richard-quartier.de) und das kostenlose Kiezblatt „Richard“<br />
bieten die Möglichkeit, sich über die Arbeit und die vielen geförderten Projekte zu<br />
informieren. Wer sich auf der Internetseite für den Newsletter anmeldet, erhält die<br />
aktuellsten Informationen und Hinweise per E-Mail.<br />
Das Team des <strong>Quartier</strong>managements <strong>Richardplatz</strong> Süd:<br />
Suzan Mauersberger, Anja Bederke, Antje Schmücker und<br />
Christoph Dreisbach<br />
Kontakt:<br />
<strong>Quartier</strong>sbüro:<br />
Böhmische Straße 9,12055 Berlin<br />
Tel.: 6805-8585<br />
E-Mail: info-richard@<br />
quartiersmanagement.de<br />
Layout: dulceneves@web.de - Fotos: Redaktion Richard<br />
45
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Quartier</strong>smanagement <strong>Richardplatz</strong> Süd<br />
Gestaltung: image-shift.net<br />
Gestaltung Projektplakate: Dulce Neves<br />
Fotos: Julia Peschel, Anja Bederke, Dulce Neves, Bernhard Stelzl, Thomas Herr, image-shift<br />
Druck: Druckerei Conrad<br />
1.Auflage / Stand 1/2013<br />
47
... und bis bald.<br />
QUARTIERSMANAGEMENT<br />
RICHARDPLATZ SÜD