Tunnelsicherheit - Rhomberg Bahntechnik
Tunnelsicherheit - Rhomberg Bahntechnik
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TUNNELSICHERHEIT<br />
RHOMBERG<br />
BAHNTECHNIK<br />
Fluchtwegkennzeichnungen im Tunnel montiert,<br />
Rettungsplätze und<br />
Kommunikationseinrichtungen (-räume) an<br />
den Tunnelportalen hergestellt sowie eine<br />
Aufgleisvorrichtung für das 2-Wege-Fahrzeug<br />
der Feuerwehr beim Ostportal mit elektrisch<br />
verriegeltem Einfahrtstor gebaut.<br />
Wolfsgrubentunnel<br />
All diese Maßnahmen wurden beim<br />
Wolfsgrubentunnel bereits in der<br />
Planungsphase in das Projekt eingearbeitet<br />
(siehe Abb. 5).<br />
Fluchtstollen (L = 180 m): Bedingt<br />
durch den engen Bauterminplan für die<br />
Herstellung des Wolfsgrubentunnels musste<br />
dieser zusätzlich über einen seitlichen<br />
Zufahrtstunnel aufgefahren werden. Dieser<br />
seitliche Zufahrtstunnel wird nunmehr als<br />
Fluchtstollen verwendet und mündet circa in<br />
der Tunnelmitte in den Haupttunnel. Durch<br />
den baubetrieblich bedingten größeren<br />
Querschnitt war es auch möglich, über den<br />
Fluchtstollen eine Zufahrtsmöglichkeit für<br />
Einsatzfahrzeuge in den Haupttunnel zu<br />
schaffen.<br />
Rettungsschleuse (25 m²): Im<br />
Kreuzungsbereich des Haupttunnels mit<br />
dem Fluchtstollen wurde eine rauchdichte<br />
Rettungsschleuse ausgebildet, sodass ein<br />
sicherer Aufenthalt für mindestens 90<br />
Minuten gewährleistet ist. Für die Reisenden<br />
ergibt sich dadurch ein maximaler Fußweg<br />
von 450 m bis zu einem sicheren Bereich.<br />
Die Errichtung von Rettungsschleusen hat<br />
vor allem im alpinen Bereich große<br />
Bedeutung, da der Abstand des<br />
Haupttunnels, wie das Beispiel des<br />
Blisadonatunnels in Langen mit 420 m<br />
Fluchstollenlänge zeigt, zur freien Natur eine<br />
wesentliche Verlängerung des Fluchtweges<br />
verursachen kann.<br />
Fluchttüren: Die Fluchttüren im Bereich<br />
des Fluchtstollens und der Rettungsschleuse<br />
sind mit einem Panikverschluss in<br />
Fluchtrichtung ausgerüstet. Ein Öffnen der<br />
gleisseitigen Türen von Außen her ist durch<br />
eine elektrische<br />
Verriegelung gesichert<br />
und kann nur<br />
nach Rücksprache<br />
und Freigabe durch<br />
die Einsatzleitung<br />
geöffnet werden.<br />
Kommunikationsräume:<br />
Für<br />
eine optimale<br />
gegenseitige Verständigung<br />
der<br />
Abb. 5:<br />
Sicherheitsschema im<br />
Wolfsgrubentunnnel<br />
Abb. 6: Ostportal<br />
mit Rettungsplatz<br />
und Absicherung des<br />
Gleisbereiches<br />
Einsatzkräfte befinden<br />
sich bei jedem<br />
Tunnelportal<br />
bzw. bei den<br />
Rettungsausgängen<br />
Kommunikationsräume,<br />
welche mit Telefon, Fax und<br />
Rettungsfunk ausgestattet sind. Die<br />
Einsatzzentrale für den Unglücksfall befindet<br />
sich in der Fahrdienstleitung des Bahnhofes<br />
von St. Anton a.A.<br />
Rettungsplatz (1.500 m²): Vorgelagert<br />
zu den Kommunikationsräumen wurden<br />
befestigte Rettungsplätze mit einer Fläche<br />
von je 1500 m² geschaffen, welche mit einer<br />
ausreichenden Beleuchtung und mit einer<br />
Absperrmöglichkeit für dauernde<br />
Freihaltung des Platzes ausgerüstet sind.<br />
Diese Rettungsplätze dienen zur Aufstellung<br />
von Rettungsfahrzeugen und von Zelten für<br />
die Erstversorgung von Verletzten. Auch<br />
während der Wintermonate ist für die<br />
Schneeräumung dieser Plätze Sorge zu tragen.<br />
Nach Möglichkeit sollte in unmittelbarer<br />
Nähe der Rettungsplätze eine<br />
Hubschrauberlandemöglichkeit zur<br />
Verfügung stehen (siehe Abb. 6).<br />
Löschwasserleitung: Bedingt durch die<br />
späte Entscheidung der Notwendigkeit, eine<br />
Löschwasserleitung zu installieren, wurde<br />
diese in einer Höhe von ca. 4,2 m wie in<br />
Abb. 7 ersichtlich an der rechten Tunnelulme<br />
angebracht. Die Löschwasserleitung besteht<br />
aus vorisolierten Rohren, die zusätzlich mit<br />
einem Heizband ausgerüstet sind. Im<br />
Abstand von jeweils max. 150 m befinden<br />
sich in den dortigen Rettungsnischen<br />
Wasserentnahmestellen (Hydranten).<br />
Desweiteren wurde die Löschwasserleitung so<br />
konzipiert, dass sie alle 450 m mit<br />
Absperrorganen versehen wurde. Bei der<br />
Löschwasserleitung handelt es sich um eine<br />
Nassleitung, d.h., dass diese dauernd mit einem<br />
Druck von mind. 7 bar gefüllt ist.<br />
Die Anspeisung erfolgt einseitig, wobei gemäß<br />
einvernehmlich getroffenen Festlegungen eine<br />
Löschwassermenge von 20 l/sec auf eine<br />
Dauer von 90 Minuten zur Verfügung stehen<br />
muss. Zu diesem Zweck wurde im Bereich der<br />
Einspeisung ein Vorratsbecken mit einem<br />
Volumen von 108 m³ und zusätzlich ein<br />
Tiefbrunnen errichtet.<br />
Abb. 7: Rettungsnische mit Löschwasserleitung und<br />
Orientierungsbeleuchtung<br />
3<br />
Veröffentlicht im EI - Eisenbahningenieur (52) 9/2001 Seite 32-37<br />
<strong>Rhomberg</strong> Bau AG<br />
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