geschäftsberichte 2012 - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV
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geschäftsberichte <strong>2012</strong><br />
Im Jahre <strong>2012</strong> gab es ein bedeutendes Ereignis für die Angelfischerei in Nordrhein-Westfalen: die Landtagswahl und die Bildung<br />
der neuen Landesregierung in der Koalition <strong>von</strong> SPD und Bundes 90/Die Grünen.<br />
Das Studium des Koalitionsvertrages ergab eine deutliche Federführung der Grünen in Umwelt- und Naturschutzfragen.<br />
Das beinhaltet auch die Angelfischerei.<br />
Die Diskussion um das Nichtverwenden <strong>von</strong> Angelblei kennen wir ja schon. Wie sieht es aber mit der Bejagung des Kormorans<br />
aus?<br />
Der Ruf nach einer europäischen Lösung ist sicherlich unumgänglich. Der Kormoran kommt zwar auch <strong>von</strong> Brut- und Schlafplätzen<br />
in Nordrhein-Westfalen, der größte Teil der hier fischfressenden Kormorane kommt aber aus anderen Bundesländern<br />
Deutschlands und insbesondere aus anderen EU-Mitgliedstaaten.<br />
Die oft wegen ihrer Zentralisierung und Bürokratie gescholtene Europäische Kommission hat aber m. E. in diesem Fall verständlich<br />
reagiert:<br />
Eine zentrale europäische Lösung dann, wenn die Mitgliedstaaten vorher für ihr jeweiliges Staatsgebiet eine einheitliche Lösung<br />
gefunden haben.<br />
Für Deutschland bedeutet das, dass alle Bundesländer sich einig sein müssten. Jetzt kommt Nordrhein-Westfalen und die neue<br />
Landesregierung ins Spiel:<br />
Nur wenn Nordrhein-Westfalen eine klare Regelung des Verhältnisses zum Kormoran getroffen hat, kann es letztlich zu einer<br />
einvernehmlich europäischen Lösung kommen. Mit der Bejagung des Kormorans hat aber der grüne NRW-Koalitionspartner ein<br />
großes Problem.<br />
Wir müssen also alles daran setzen, dass auch Minister Remmel <strong>von</strong> der Grünen einsieht, dass der Kormoran in seiner Population<br />
eingeschränkt werden muss. Natur- und Artenschutz hört nicht an der Wasseroberfläche auf.<br />
Auch wenn etliche Argumente bisher mehrfach vorgetragen wurden, müssen sie dennoch neu aufbereitet und beweislich belegt<br />
werden. Hieran müssen wir für 2013 arbeiten.<br />
Ein anderer Schwerpunkt ist die Umsetzung der Europäischen Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL). Hiernach sind die Gewässer<br />
in Europa bis 2015 so zu gestalten, dass sie u. a. eine gute Lebensqualität für Fische bieten, zum anderen aber die Durchgängigkeit<br />
für Wanderfische gewährleistet.<br />
Ich habe den Eindruck, dass das Datum 2015 <strong>von</strong> vielen überlesen wurde.<br />
Zwar wurden viele Kooperationen gebildet (mit viel Geld), die große Karten und viele Konzepte erstellten, es stellt sich aber die<br />
Frage der zeitlichen Umsetzung. Zudem befürchte ich, dass die Frage der Durchgängigkeit als nachrangig betrachtet wird. Wie<br />
soll das im Kohleabbaugebiet Rhein-Ruhr wegen der enormen Bergsenkungen bewerkstelligt werden? Bis heute habe ich noch<br />
keine schlüssigen Lösungsansätze gesehen.<br />
Für das Jahr 2013 und die Folgejahre bleibt daher noch viel zu tun.<br />
Geschäftsbericht des Referenten für Europa-, Bundesund<br />
Landesfragen, Herrn Klaus Radny<br />
Klaus Radny<br />
RhFV-Info 1/2013<br />
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